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primo loco
Danke! 3
Sprechstunde: Hautschutz im Winter
Vor Kälte und Austrocknung schützen 4
Bundesfreiwilligendienst
Erfolgsstory: Erstmals über 80 „Bufdis“ am UKJ 5
Titel
Studenten für Studenten 6
Special Olympics
Wahre Helden im Schwimmbecken und am Putzbrunnen 7
Vorgestellt: Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde
Dem Zahnerhalt verpflichtet 8
Tag des Intensivpatienten
„Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt“ 10
Diagnostik und Therapie
Neue Operationsmethode bei Hirntumoren 11
Präzisere Wirbelsäuleneingriffe 12
Brustkrebs frühzeitig und sicher diagnostizieren 13
Eierstockgewebe nach Krebserkrankung erfolgreich retransplantiert 14
Umweltschutztag
Umweltschutz am UKJ erfolgreich gestalten 15
Veranstaltungen 16
Service 17
Patientenforum Prostatakrebs
Keine reine „Männersache“ 18
Personalia
Ehrung für Prof. Binswanger 19
Notfallpraktikum
„Ruhig und überlegt handeln“ 20
Zu Besuch am UKJ
Lob für Patienten-Lotsen 21
GesundheitsUni
Wenn die Welt langsam verstummt… 22
Lauf gegen Krebs
Alt und jung: Gemeinsam gegen den Krebs 23
Forschung
In der modernen Medizin unverzichtbar 24
Kurzmeldungen 25
SPINnen im Scanner 27
Palliativmedizin
Bestmögliche Lebensqualität erhalten 28
Blutspenderehrung am UKJ
Unschätzbarer Dienst an den Mitmenschen 29
Mosaik
Empfehlungen aus der Kinderbibliothek 30
Rätselseite 31
Titelseite: Fit machen für die Praxis. Im SkillsLab erwerben Medizinstudierende des 5. Semesters
unter Anleitung von Tutorin Eva Langer (2. v. r.) medizinische Fertigkeiten Foto: Szabó
Danke!
Prof. Dr. Klaus Höffken Dr. Brunhilde Seidel-Kwem Prof. Dr. Klaus Benndorf
Medizinischer Vorstand Kaufmännischer Vorstand Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand
und Sprecher des Vorstandes
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Sprechstunde: Hautschutz im Winter
Müssen Erfrierungen häufig behan- Das ist ganz gewiss sehr angenehm, gut sollte man wissen: Im Gegensatz zu
delt werden? für die Haut ist es allerdings nicht. Vor schäumenden Badezusätzen wirken Öl-
Nein. Vor allem Erfrierungen mit Nekro- allem Menschen mit trockener Haut bäder einer Austrocknung entgegen.
senbildungen sehen wir sehr selten. sollten nicht zu häufig im Schaumbad Dennoch: Statt in der heißen Badewan-
Zumeist handelt es sich um beginnende sitzen und zu heiß und zu lange baden ne zu liegen, sollte man sich auch im
Frostschäden und um Frostbeulen, die oder duschen. Denn das trocknet die Winter viel an der frischen Luft bewe-
für die Patienten ebenfalls sehr unan- Haut zusätzlich aus. Ein- bis zweimal gen. Denn Bewegung fördert die Durch-
genehm sind und je nach Ausprägung pro Woche – nicht zu lange und bei blutung der Haut, und das ist aktiver
antientzündlich behandelt werden. normaler Wassertemperatur – ist völ- Hautschutz im Winter.
lig ausreichend. Außerdem sollte un-
Viele schwören an kalten Wintertagen mittelbar nach dem Abtrocknen eine Vielen Dank.
auf ein langes, heißes Bad… Bodylotion auftragen. Und noch etwas (Es fragte Matthias Vöckler)
Foto: UKJ
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Titel: SkillsLab
Daniel Fabig hat im Sommer 2012 das welche jeweils mit einer Lehrprobe en- werden von den Studenten regelmäßig
Physikum bestanden und studiert jetzt den, die von den klinischen Partnern evaluiert. Die Qualität kann sich sehen
im ersten klinischen Semester. „Die abgenommen wird. Darüber hinaus wer- lassen, die Noten liegen zwischen 1,0
klinische Medizin hat mich schon in den die Tutoren didaktisch geschult“, und 1,6.
der Vorklinik ganz besonders interes- erläutert Urte Mille, die das SkillsLab der
siert, da bin ich auf das SkillsLab auf- Medizinischen Fakultät mit aufgebaut Lockerer Umgang erleichtert
merksam geworden. Ich habe den Kurs hat und jetzt leitet. Kommunikation
‚Anatomie am Lebenden‘ besucht und Mit einem klinischen Untersuchungskurs
Gefallen an dieser Art der Ausbildung als Vorbereitung auf die Stationsprakti- Üben in kleinsten Gruppen, bis die Hand-
gefunden. Jetzt bin ich selbst Tutor ka nahm das SkillsLab vor zwei Jahren griffe sicher sitzen; unter Anleitung ei-
und vermittele als Student anderen im Keller der ehemaligen Chirurgischen nes Tutors, der kaum älter ist als die Teil-
Studierenden klinische Fähigkeiten“, Klinik in der Bachstraße seine Arbeit auf. nehmer, das Kursziel aber sicher be-
sagt Fabig und setzt das Training des „Im Wintersemester 2011/12 sind wir in herrscht – das ist das Konzept des Skills-
überkreuzten Knotens in Einhand- die dritte Etage gezogen“, sagt Tutorin Labs und das wissen die Studierenden
technik fort. Eva Langer und führt durch die modern zu schätzen. „Dass die Lehrenden Stu-
eingerichteten Räume. Inzwischen bie- denten sind, finde ich sehr gut. Der
Etwa 40 Studierende haben in den letz- tet das Trainingszentrum für ärztliche Umgang ist lockerer und das erleichtert
ten beiden Jahren die fachliche und di- Fertigkeiten den Jenaer Medizinstudie- die Kommunikation“, sagt Lisa Münke,
daktische Ausbildung zum Tutor absol- renden 24 praktische Kurse an, von de- die zum ersten Mal im SkillsLab arbeitet
viert. „Die Ausbildung umfasst Schulun- nen einige sogar in das Pflichtcurricu- und gerade ein Modul des Klinischen
gen für spezielle ärztliche Fertigkeiten, lum aufgenommen wurden. Die Kurse Untersuchungskurses absolviert hat. Das
Daniel Fabig studiert im fünften Semester Medizin und ist Tutor im SkillsLab. Annett Fuchs ist dort seit 2010 tätig. Die gelernte Kranken-
schwester hat lange auf ITS gearbeitet und demonstriert das Anlegen einer Venenverweilkanüle am Phantom. Fotos: Szabó
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Vorgestellt: Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde
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Tag des Intensivpatienten
Dezember sprang das neue Herz an. „Das nen des UKJ betreut. Dr. Brunhilde Sei- deren Leben und Gesundheit sie tage-
war mein zweites Weihnachtsgeschenk“, del-Kwem dankt den Ärzten, Schwestern und wochenlang gekämpft haben, nach
freut sich Annett Kraft, die nach 50 Ta- und Pflegern im Namen des Klinikums- der Entlassung geht“, sagt die stellver-
gen auf der Intensiv- sowie weiteren vorstandes für deren tägliches Engage- tretende Pflegedirektorin Evelyn Voigt
Wochen auf der Normalstation und in ment für die schwerkranken Patienten, und dankt allen ITS-Mitarbeitern für die
der Reha endlich wieder gesund ist. „Ich „deren Genesung und Zufriedenheit uns engagierte Arbeit.
fühle mich sehr gut und schätzte und allen am Herzen liegt“. Ebenso den An- Diesen Dank zeigen auch die Patienten-
genieße mein Leben heute viel mehr als gehörigen, deren Sorge und Zuspruch und Angehörigenbriefe. Aus diesen liest
früher. Besonders möchte ich mich bei für den Genesungsprozess sehr wichtig Pflegedienstleitung Rita Hoenicke, die
allen bedanken, die mir das Leben ge- ist. „Dafür allen meine Hochachtung“, die vom UKJ-Förderverein unterstütz-
rettet haben und während meines Kran- betont der Kaufmännische Vorstand des te Veranstaltung mit viel Empathie mo-
kenhausaufenthaltes so hilfsbereit und UKJ. „Der Tag des Intensivpatienten bie- deriert. Trotz größten Bemühens schaf-
freundlich waren.“ tet unseren Kolleginnen und Kollegen fen es leider nicht alle Intensivpati-
Etwa 5500 kleine und große Patienten die seltene Gelegenheit, aus erster Hand enten. Auch der Verstorbenen wurde in
werden jährlich auf den Intensivstatio- zu erfahren, wie es den Patienten, um den Jenaer Rosensälen gedacht. mv
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Diagnostik und Therapie
Präzisere Wirbelsäuleneingriffe
Kameraschiene des „O-Arm“ liefert dreidimensionale Aufnahmen
direkt in das Navigationssystem des Arztes
Noch mehr Präzision bei Operationen klärt Dr. Ramazan Dalkilic, Oberarzt der griffe nun einfacher durchgeführt wer-
an der Wirbelsäule: Die Klinik für Neu- Klinik für Neurochirurgie. Dies betrifft den können. Dr. Dalkilic: „Der Opera-
rochirurgie am Universitätsklinikum auch Bereiche der Wirbelsäule, die sonst tionstisch ermöglicht für verschiedene
Jena nutzt jetzt bei Eingriffen ein neues nur schwer per Röntgenaufnahme dar- Operationen an der gesamten Wirbel-
Gerätesystem, das modernste drei- stellbar sind, wie die obere Hals- und säule eine optimale Lagerung der Pati-
dimensionale Bildgebung mit einem Brustwirbelsäule. Das System erlaubt im enten und einen komfortablen Zugang
UKJ-Neurochirurg Dr. Ramazan Dalkilic bereitet einen Eingriff an der Halswirbelsäule mit dem neuen Bildgebungssystem „O-Arm“ und dem Naviga-
tionscomputer (rechts) vor Foto: UKJ
computergestützten Navigationssystem Gegensatz zu vielen „halboffenen Sys- für den O-Arm. Insgesamt vergrößern
vereint. Gleichzeitig reduziert der „O- temen“ nämlich komplette 360-Grad- sich Präzision und Sicherheit eines Ein-
Arm“, so der Name des Geräts, die Aufnahmen während der Operation. griffes durch die Verknüpfung des
Strahlenbelastung bei Operationen Diese Aufnahmen erfolgen dabei fort- derzeit modernsten Bildgebungsver-
spürbar. „Dadurch können wir Eingrif- laufend und in Echtzeit über eine kreis- fahrens mit der Operations-Navigati-
fe an der Wirbelsäule und am zentra- förmige Kameraschiene, die den Kör- on.“
len Nervensystem mit höchster Präzi- per des Patienten umschließt und wer-
sion durchführen. Davon profitieren die den direkt mit dem verknüpften Navi- Das Universitätsklinikum Jena ist erst
Patienten enorm“, erklärt Prof. Dr. Rolf gationssystem abgeglichen. „So kann die zweite Klinik in Deutschland über-
Kalff, Direktor der Klinik für Neurochi- der Operateur zu jedem Zeitpunkt den haupt, die den „O-Arm“ in dieser tech-
rurgie am UKJ. Verlauf des Eingriffs überprüfen und nischen Kombination mit dem speziel-
notfalls direkt korrigierend eingreifen. len Operationstisch einsetzt. Ein wei-
„Mit dem neuen Navigationssystem bie- Zuvor waren dafür weitere Kontrollauf- terer positiver Effekt ist, dass durch die
ten sich uns optimale Möglichkeiten bei nahmen nach Abschluss der Operation Kombination der verschiedenen Ele-
der hochpräzisen minimalinvasiven und nötig“, erklärt Dr. Dalkilic. mente die Strahlenbelastung für Pati-
offenen Wirbelsäulenchirurgie. Da- ent und Operateur reduziert wird. Und
durch haben wir zu jedem Zeitpunkt Ein spezieller Operationstisch ergänzt schließlich können die Ärzte bei der
den absoluten Überblick bei diesen ex- das Bildgebungs- und das dazugehöri- Operation die Bewegungen ihrer Instru-
trem komplexen Eingriffen. So können ge Navigationssystem. Der optimal an mente in den jeweils aktuell gewonne-
wir etwa das Einsetzen von Implanta- den „O-Arm“ angepasste Operations- nen dreidimensionalen Röntgenbildern
ten deutlich exakter kontrollieren“, er- tisch sorgt dafür, dass Wirbelsäulenein- „live“ am Bildschirm beobachten. dre
„Eigentlich haben wir ausreichend zent der Fälle sagen, ob der Tumor gut- Untersuchungen meist verborgen blei-
Zeit, den Brustkrebs in einem frü- oder bösartig ist.“ ben. Schließlich eignet sich das Verfah-
hen und gut therapierbaren Stadi- ren hervorragend zur Überwachung des
um zu diagnostizieren“, sagt Prof. Dr. Die Standardmethode der Brustkrebs- Therapieerfolgs“, erläutert Prof. Kaiser.
Werner A. Kaiser. Denn das häufigs- Früherkennung ist in Deutschland al-
te Karzinom der Frau mit jährlich lerdings nach wie vor die Röntgen- Und wie steht es um die Kosten? „Eine
etwa 50.000 Neuerkrankungen und Mammographie. „Doch damit erkennt MR- ist zweifellos teuerer als eine Rönt-
über 17.000 Todesfällen allein in man nur etwa 30 bis 50 Prozent der gen-Mammographie. Doch das ist nur
Deutschland braucht oft bis zu zehn
Jahre, um eine Größe von zehn Mil-
limetern zu erreichen. „Doch dazu
benötigen wir die beste Methode,
und das ist die Magnetresonanz-
Mammographie“, betont der Direk-
tor des Instituts für Diagnostische
und Interventionelle Radiologie I am
Universitätsklinikum Jena. Bereits
zum sechsten Mal trafen sich Ende
September mehr als 200 Spezialis-
ten aus aller Welt in Jena, um über
die MR-Mammographie zu diskutie-
ren.
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Diagnostik und Therapie
„Licht aus bei Sonnenschein“, „Müll- Abfallentsorgung, medizinische Gase cher nutzten das Angebot, sich aus ers-
trennung auch im Büro“, „Heizkörper und Energiemanagement zu informie- ter Hand über diese wichtigen Themen
regelbar machen“, „Solar im 2. Bau- ren. Auch dieses Angebot wurde von zu informieren.
abschnitt nutzen“... Diese und zahl- vielen Besuchern genutzt.
reiche weitere Vorschläge für einen Mitarbeiter des UKJ und auswärtige Einladung zum Dialog mit der
effizienten und sparsamen Umgang Experten thematisierten in einer Vor- Stabsstelle Umweltschutz
mit Energie und Wertstoffen wurden tragsreihe den Klimawandel und die
während des ersten Umweltschutz- Energiewende, die Entwicklung des Dr. Hoffmann ist überzeugt, dass der
tages am UKJ an einer Pinwand in der Umweltschutzes am Klinikum seit 1989 Umweltschutz am UKJ auch nach dem
Magistrale gesammelt. sowie verschiedene Möglichkeiten der 9. Oktober im Gespräch bleiben wird,
Dr. Marc Hoffmann (r.) und Ralf Preiß vom Kommunalservice Jena erläutern die Möglich-
keiten des Wertstoffrecyclings. Katharina Mönch vom Personalrat des UKJ sammelte zahl-
reiche Vorschläge für einem effizienten und sparsamen Umgang mit Energie.
Fotos: Szabó/Vöckler
„Sie zeigen, dass die Themen Umwelt- Wertstofferfassung. Ebenso den spar- und er hofft, dass die Besucher zahl-
schutz und Ressourcenschonung unse- samen Umgang mit Energie. „Bei circa reiche Tipps für den effizienten Um-
ren Mitarbeitern, Patienten, Studenten 9,5 Millionen Euro Sachkosten für Ener- gang mit Energie mitgenommen haben
und Gästen sehr wichtig sind“, sagt der gie, Brennstoffe, Abfall und Wasser im und diese sowohl am Arbeitsplatz als
Beauftragte für Umweltschutz, Dr. Marc Jahr 2011 und angesichts steigender auch zu Hause umsetzen. „Jeder kann
Hoffmann, und zieht ein positives Fa- Energie- und Rohstoffpreise ist ein in- in erheblichem Umfang zum Umwelt-
zit der Veranstaltung: „Sowohl der telligenter Umgang mit Energie und schutz beitragen, denn unsere Mitar-
fachliche Austausch mit unseren Mit- Rohstoffen am UKJ zwingend erforder- beiter kennen ihren Arbeitsplatz am
arbeitern als auch die externe Resonanz lich, und er wird künftig eine immer besten“, betont er und lädt die Mitar-
waren informativ und lebendig. Ins- größere Rolle spielen“, erläutert Marc beiter zum Dialog mit der Stabsstelle
gesamt übertraf die Resonanz meine Hoffmann. Umweltschutz ein. „Auch außerhalb des
Erwartungen. Es ist uns gelungen, die Informiert wurde außerdem über das Umweltschutztages, der keine einma-
Besucher des Umwelttages und unse- Bemühen um Energieeffizienz und lige Aktion bleibt. Es wird mit Sicher-
re Mitarbeiter noch stärker für dieses nachhaltiges Wirtschaften in deutschen heit eine Fortsetzung geben.“
Thema zu sensibilisieren.“ Kliniken. „Neben den Schwerpunkten
Energie, Abfall und Wasser wurde dabei Dass man mit Umwelt- und Ressour-
Intelligenter Umgang mit Energie auch über Umweltaspekte beim Trans- censchutz nicht früh genug beginnen
und Rohstoffen erforderlich port, bei der Mitarbeitermobilität, bei kann, bewies das Clown-Ensemble
der Zusammenarbeit mit Dienstleistern „FauXpas“ aus Berlin, das im Hörsaal der
In der Magistrale bestand die Möglich- sowie bei Bauaktivitäten, und ganz Kinderklinik gemeinsam mit Patienten,
keit, sich an Ständen verschiedener Un- besonders beim zweiten Bauabschnitt Eltern und Mitarbeitern „kleine Ener-
ternehmen über Wertstoffrecycling und in Lobeda, gesprochen.“ Etwa 70 Besu- giefresser“ suchte – und fand. mv
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Veranstaltungen
Informationsabende
Kinderweihnachtsfeier am UKJ Autorenlesung in der Kinderklinik
für werdende Eltern
Informationsabende für werdende Das Universitätsklinikum Jena lädt „Computerpanne unter der Weih-
Eltern finden an jedem zweiten alle Mitarbeiterkinder ab 6 Jahre nachtstanne“
Donnerstag im Monat 19 Uhr im ganz herzlich zur ersten Kinder-
lautet der Titel des Kinderbuches,
Hörsaal und im Kreißsaal der weihnachtsfeier ein.
das am 18. Dezember, 15.30 Uhr,
Universitäts-Frauenklinik in der
Die Feier findet am 13. Dezember in der Elternschule im Elternspeise-
Bachstraße 18 statt.
von 14.30 bis 17.30 Uhr im Volks- raum der Kinderklinik in der Koch-
Nächster Termin: bad in der Knebelstraße 10 statt. straße 1 vorgestellt wird.
13. Dezember 2012
Die Kinder erwartet ein schönes Das Jenaer und Weimarer Autoren-
Programm. Ein Zauberer wird sie mit duo CASTORP & OLLUX liest und
seinen Tricks zum Staunen bringen zeigt eine Beamershow mit witzi-
und für Überraschungen sowie gen Illustrationen.
CineMed – Medizinthemen im Film weihnachtliche Stimmung sorgen.
Vor dem Programm können sich alle
bei Kakao und Weihnachtsgebäck
stärken. Die Kinder sind dabei die
Ben X ganze Zeit in guten Händen, sie Eltern- und Babysitterschule
B/NL 2007, Regie: Nic Balthazar werden von Studenten der Erzie-
hungswissenschaften betreut.
28. November
Moderation: Prof. Karl-Jürgen Bär Babysitter-Ergänzungskurs
(Klinik für Psychiatrie) Kursleiterin: Melanie Reiss
Patientenseminare im 4. Dezember
am 5. Dezember 2012, 18.00 Uhr, im
Interdisziplinären Brustzentrum Erste Hilfe bei Säuglingen und
Hörsaal Psychiatrie, Philosophenweg
Kindern Teil 1
12. Dezember, 18.00 Uhr Kursleiterin: Angelika Völkner
Was kann ein Tumorzentrum für 11. Dezember
Patienten leisten? Erste Hilfe bei Säuglingen und
Außentermine Blutspende Referent: Dr. Harald Schmalenberg, Kindern Teil 2
UniversitätsTumorCentrum Jena Kursleiterin: Angelika Völkner
Die Veranstaltung findet im Bera- Die Kurse finden von 15.30 bis 17 Uhr
4. Dezember, 13.00 bis 17.00 Uhr tungsraum des Interdisziplinären im Elternspeiseraum des Poliklinik-
in den Stadtwerken Jena-Pößneck Brustzentrums, Bachstraße 18, statt. gebäudes in der Kochstraße 1 statt.
(Konferenzraum)
Rudolstädter Straße 39
11. Dezember, 13.00 bis 17.00 Uhr Förderverein des Universitätsklinikums Jena e.V.
im Laborzentrum Lobeda Vorsitzender: PD Dr. Dr. Michael Kiehntopf, Erlanger Allee 101, 07747 Jena,
Erlanger Allee 101 Tel.: 03641/9 325001, Fax: 03641/9 325002, E-Mail: foerderverein@med.uni-jena.de
Cafeteria
In der Cafeteria in der Magistrale des Klinikums werden täg-
lich drei Menüs angeboten, darunter ein vegetarisches.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
8.00 bis 10.30 Uhr und 11.00 bis 16.30 Uhr
(Mittagstisch von 11.00 bis 15.30 Uhr)
Samstag und Sonntag 12.00 bis 16.30 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 17.00 bis 20.00 Uhr
Patientenfürsprecher (patientenfuersprecher@med.uni-jena.de)
Patientenfürsprecher stehen den Patienten bei Problemen zur Seite:
Christine Börner und Maria Lasch Brigitte Weinsheimer (Klinik für Psych-
Sprechzeit jeden Mittwoch 13.30- iatrie) Sprechzeit an jedem 1. und 3. Don-
15.00 Uhr im Raum Mitarbeiterservice nerstag im Monat, 16.00-17.00 Uhr im
in der Magistrale, Tel.: 0170/4589890 Büro vor Station 5; Tel.: (03641) 935654
Patientenbibliotheken
Die Patientenbibliothek im Klinikum Lobeda (im Erdgeschoss der Magistrale in den ehemaligen
Räumen der Poststelle) hat montags bis freitags von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr geöffnet,
die Patientenbibliothek in der Kinderklinik montags und donnerstags von 9 bis 11 Uhr. Außer-
dem besteht in den Kliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, für Psychiatrie sowie für
Strahlentherapie und Radioonkologie die Möglichkeit der Buchausleihe.
Klinikseelsorge
Möchten Sie sich von einem Seelsorger betreuen lassen, wenden Sie sich bitte an:
Evangelische Klinikseelsorge: Katholische Klinikseelsorge:
Pfarrer Heinz Bächer, Tel. 0151 1710 1492 Pfarrer Michael Ipolt
Pfarrerin Christine Alder Bächer, Tel. 0151 1710 1493 Tel. 0171 3281 158
Pfarrerin Dorothee Müller, Tel. 0151 1710 1494
Blutspende
Die Möglichkeit zur Blutspende besteht am Institut für Transfusionsmedizin im ehemaligen
Chirurgie-Gebäude in der Bachstraße 18.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 14 bis19 Uhr und Freitag 8 bis13 Uhr
sowie jeden zweiten und letzten Samstag im Monat 9 bis13 Uhr
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Patientenforum Prostatakrebs
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Notfallpraktikum
„Hallo! Können Sie mich hören? Sind koholisiert, im PKW nach Hause fahren Ölbrand mit Wasser zu löschen. „Das
Sie verletzt?“, fragt der Notarzt und und dabei von der Fahrbahn abkom- sollte man niemals tun, denn die nach-
klopft energisch gegen die Scheibe men“, sagt Oberarzt Raik Schäfer. Ge- folgende Explosion ist verheerend“, sagt
auf der Beifahrerseite. Der Frau ist meinsam mit Andreas Sutter von der der Feuerwehrmann. Im Freien und mit
offenbar kaum etwas passiert, doch Jenaer Feuerwehr erläutert der Leiter ausreichend Sicherheitsabstand ist die
die anderen Insassen scheinen erheb- der Zentralen Notfallaufnahme des UKJ fast drei Meter hohe Stichflamme ein-
lich verletzt zu sein. Auch die Ein- die weiteren Rettungsschritte und be- drucksvoll, in der Küche ist sie lebens-
satzkräfte der Feuerwehr sind ein- zieht dabei stets auch Freiwillige aus gefährlich.
getroffen und sichern umgehend das dem Kreis der Medizinstudierenden ein. Inzwischen ist Rettungshubschrauber
Fahrzeug und den Unfallort. Die erleben, wie schnell die Seitenschei- „Christoph 70“ eingetroffen. Oberarzt
ben aus Sicherheitsglas beim Einsatz Dr. Jens Reichel, stellvertretender Lei-
Mit Hilfe eines Federkörners wird die des Federkörners zerspringen und wie ter des Fachbereichs Notfallmedizin
Scheibe auf der Beifahrerseite zerstört anstrengend die Arbeit mit Spreizer und und Ärztlicher Leiter des Rettungs-
und vorsichtig entnommen. Der Not- Schere trotz hydraulischer Unterstüt- dienstes Jena/Weimar, ist seit 18 Jah-
arzt kann sich jetzt ein genaueres Bild zung ist. Medizinstudentin Ewan Salih ren in der Luftrettung tätig. Gemein-
machen und beruhigend auf die Ver- ist beeindruckt: „Niemand weiß, ob wir sam mit der Crew erläutert er den
unfallten einwirken. Auf seine Anwei- künftig einmal in eine solche Situation künftigen Kollegen die technischen
sung und mit Hilfe eines hydraulischen kommen werden, es ist aber wichtig, Parameter und die Einsatzmöglichkei-
Spreizers beginnen die Feuerwehrleute so eine Rettung und die Zusammenar- ten des Helikopters.
mit der Öffnung der rechten vorderen beit von Notarzt und Feuerwehr einmal
Tür und der Rettung des ersten Insas- mitzuerleben. Das gilt auch für weitere Effiziente Arbeit in kleinen Gruppen
sen. Möglichkeiten der technischen Ret-
tung, die uns ebenfalls anschaulich er- Anruf in der Notarztzentrale. Ein Stu-
Wichtig, das einmal mitzuerleben läutert wurden.“ dent ist im Wohnheim zusammenge-
Gefahr droht auch in der Küche. Mar- brochen und nicht ansprechbar. Die
„Ein typischer Disco-Unfall: Vier junge tin Sommer hat etwa 300 Milliliter Notärzte sind bereits wenige Minuten
Leute, die, mehr oder weniger stark al- Speiseöl erhitzt und versucht nun, den später vor Ort leiten umgehend lebens-
rettende Sofortmaßnahmen ein. Dr.
Steffen Herdtle, Oberarzt an der Zen-
tralen Notaufnahme, hat den Part des
Rettungssanitäters übernommen und
beobachtet interessiert die Arbeit der
Studierenden am Notfall-Simulator, ei-
nem künstlichen Patienten, der Kreis-
lauf, Atmung und Stoffwechsel lebens-
echt darstellt. Im Nachbarraum verfolgt
Dr. Karin Wurm die Arbeit der künfti-
gen Kolleginnen und Kollegen am Mo-
nitor. Sie steuert das Befinden des Pa-
tienten und simuliert Zwischenfälle
oder potenziell lebensbedrohliche Si-
tuationen.
„Wir schulen damit die Einleitung kor-
rekter medizinischer Maßnahmen in
Notfallsituationen sowie die Arbeit im
Team. Sämtliche ‚Einsätze‘ werden auf-
gezeichnet und ausgewertet. Damit
kann jeder sehen, was er richtig ge-
macht hat und was noch nicht so gut
funktioniert. Vor allem aber sehen die
Studentinnen und Studenten, wie wich-
tig es ist, auch im Notfall stets ruhig
Ob als Retter oder zu Rettende, die Studierenden waren stets aktiv einbezogen Fotos: Vöckler und überlegt zu handeln. Dies sowie die
Die neue Lebenshilfe-Bundesvorsit- ordnete. Ihr Besuch in Jena war der ers- unter anderem von Prof. Dr. Jeanne
zende und frühere Bundesgesund- te als neu gewählte Bundesvorsitzende Nicklas-Faust, Bundesgeschäftsführerin
heitsministerin Ulla Schmidt besuch- der Lebenshilfe. Begleitet wurde sie der Lebenshilfe. dre
te am 10. Oktober die Patienten-Lot-
sen am UKJ
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GesundheitsUni
Zunächst sind es die hohen Töne, die zent an Altersschwerhörigkeit. Männer Jahren, hörten die noch traditionell le-
nach und nach verstummen, beim sind häufiger als Frauen betroffen.“ benden Waaban deutlich besser.
Musikhören oder in der Natur. „Das Schwerhörigkeit ist keine Bagatelle, son-
ist typisch für eine beginnende Alters- Deutlicher Verlust an Lebensqualität dern ein ernstzunehmendes Problem.
schwerhörigkeit, ebenso, dass beide Denn eine fortschreitende Einschrän-
Ohren betroffen sind“, sagt Dr. Mira Wie sie genau entsteht, ist nicht be- kung der Kommunikationsfähigkeit
Finkensieper. Und auch das Sprach- kannt. „Wir wissen aber, dass Alterungs- kann nicht nur zur sozialen Isolation
verständnis verschlechtert sich. Vor prozesse im Innenohr und im Gehirn führen, ein reduziertes Hörvermögen
allem in geräuschvoller Umgebung sowie genetische Faktoren eine Rolle verschlechtert auch die Orientierung im
wird es immer schwieriger, einzelne spielen“, erläutert Mira Finkensieper. Ein täglichen Leben. Gefahrensituationen
Stimmen herauszufiltern und einer außerordentlich wichtiger Faktor ist die werden zu spät oder nicht erkannt, und
Unterhaltung zu folgen. jahrzehntelange „Beschallung“, vom das kann vermehrt zu Stürzen und Un-
Arbeits- über den Umwelt- bis zum fällen, beispielsweise im Straßenverkehr,
„Altersschwerhörigkeit ist weit verbrei- Freizeitlärm. Dr. Finkensieper erinnerte führen. „Alles in allem“, so Mira Finken-
tet und kein ausschließliches Phänomen in diesem Zusammenhang an eine Stu- sieper, „kommt es mit fortschreitender
des hohen Alters“, betonte die Ärztin die amerikanischer Wissenschaftler, die Altersschwerhörigkeit zu einem deutli-
an der Klinik für Hals-, Nasen- und vor mehr als 50 Jahren das Hörvermö- chen Verlust an Lebensqualität.“
Ohrenheilkunde des UKJ während der gen von Angehörigen des Stammes der
Abendvorlesung der Gesundheits-Uni Waaban im südwestlichen Sudan und Moderne, leistungsstarke Hörgeräte
„Gut hören – auch im Alter“. „Bereits einer Vergleichsgruppe in Wisconsin,
ab dem 50. Lebensjahr ist sie zu beob- einem Bundesstaat im Norden der USA, Wenn man sich damit abfindet. Zwar
achten. Bei den 60- bis 70-Jährigen lei- untersuchten. Das Ergebnis war eindeu- lässt sich Altersschwerhörigkeit weder
den mehr als ein Drittel und bei den tig: In allen Altersgruppen, getestet medikamentös noch chirurgisch behan-
70- bis 80-Jährigen sogar über 60 Pro- wurden Menschen zwischen 10 und 70 deln, Betroffene sind ihr aber keines-
wegs schicksalhaft ausgeliefert. Men-
schen, die Symptome einer Alters-
schwerhörigkeit feststellen, sollten un-
bedingt einen HNO-Arzt aufsuchen.
Dort wird nach einem ausführlichen
Gespräch und einer mikroskopischen
Untersuchung der Ohren, die beispiels-
weise Entzündungen oder Fremdkörper
als Ursache der Schwerhörigkeit aus-
schließen soll, eine Messung der Hör-
funktion durchgeführt. „Dazu benöti-
gen wir zwei Hörtests, ein Reintonau-
diogramm, wo wir das Hörvermögen
mit Hilfe verschiedener Töne testen,
und ein Sprachaudiogramm, bei dem
wir mittels einsilbiger und Zahlwörter
das Sprachverständnis analysieren. Da-
nach können wir beurteilen, ob das Hör-
vermögen noch ausreichend oder eine
Therapie erforderlich ist. Die einzige
Therapie, die wir bei der Altersschwer-
hörigkeit haben, ist die Versorgung mit
einem Hörgerät. Doch diese ist sehr wir-
kungsvoll“, sagt Dr. Mira Finkensieper
und verweist auf ein nach wie vor be-
stehendes Problem, die Stigmatisierung
Dr. Mira Finkensieper wertet mit einer älteren Patientin den Hörtest aus Foto: Wetzel Schwerhöriger. Während die Brille längst
ein modisches Accessoire ist, und seit tätsklinikum Jena seit einigen Jahren
Jahrhunderten als Symbol der Klugheit mit implantierbaren Geräten versorgt.
gilt, stigmatisiert das Hörgerät seinen Diese werden operativ unter der Haut
Träger noch immer. Und dies, obwohl hinter dem Ohr eingesetzt und mit der
die Hörrohre oder riesigen elektrischen Gehörknöchelchenkette verbunden.
Tischhörgeräte vergangener Zeiten Liegt eine extreme Schwerhörigkeit vor,
längst von High-Tech-Geräten ver- können mitunter auch Hörgeräte nicht
drängt wurden, die auf kleinstem Raum mehr helfen. Wenn der Hörnerv noch
Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher intakt ist, besteht aber die Möglichkeit,
vereinen. Sie bestehen aus transparen- operativ Cochlea-Implantate einzuset-
tem oder hautfarbenem Kunststoff und zen. Diese wandeln Schall in elektrische
sind kaum noch als solche zu erken- Impulse um, die den Hörnerv in der
nen. Das gilt für das klassische Hinter- Hörschnecke, der Cochlea, stimulieren.
dem-Ohr-Gerät ebenso wie für das In- Auch diese Implantationen werden in
dem-Ohr-Gerät. der HNO-Klinik des Universitätsklini-
Patienten, die wegen eines Verschlus- kums durchgeführt. mv
ses oder häufiger Entzündungen des
Gehörgangs keine normalen Hörgeräte Kaum zu erkennen: Hinter-dem-Ohr-Gerät
tragen können, werden am Universi- Foto: HNO
236 Jenaer und Gäste liefen trotz empfindlicher Kühle und Nieselregens in diesem Jahr gegen den Krebs. Marion Astner (r.) freut sich mit Marlies
Göhr, Sabine Krauspe und Prof. Ingo Runnebaum (v. l.) über 2000 Euro für die Arbeit der Selbsthilfegruppe Fotos: Vöckler
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Forschung
tätskartierung vor. Dieses erst kürzlich zur Identifizierung und Quantifizierung sowie Karriereperspektiven informierten.
entwickelte MRT-Verfahren vermisst spezifischer Biomarker wie Eisen, Cal- Auch Schüler hatten erstmals die Mög-
magnetische Eigenschaften des Gewe- cium oder superparamagnetische Eisen- lichkeit, das Fach kennen zu lernen,
bes und erstellt daraus Abbildungen, die oxidpartikel herangezogen werden Gymnasiasten aus Jena und Umgebung
für die Diagnostik, beispielsweise neuro- kann“, betont Prof. Reichenbach. Einer besuchten die Sitzung „Neue Horizonte
degenerativer Erkrankungen, genutzt der Höhepunkte der Tagung war das der Medizinischen Physik“.
werden können. „Die Methode liefert Symposium des Zentrums für Medizini- Mit der Glocker-Medaille, der höchsten
einen neuartigen Bildkontrast, bei dem sche Optik und Photonik (ZeMOP) der Auszeichnung der DGMP, wurde wäh-
die Bildintensität Aussagen über die FSU, das einen Ausschnitt seines breiten rend der Jenaer Tagung Prof. Dr. Dr.
magnetische Suszeptibilität des darun- wissenschaftlichen Spektrums präsen- Wolfhard Semmler aus Heidelberg für
terliegenden Gewebes ermöglicht und tierte. Großen Zuspruch fand auch die seine langjährigen Verdienste um die
Veranstaltung „Fukushima – ein Jahr da- Medizinische Physik geehrt. mv
nach“, die im Rahmen eines „Webinars“
Prof. Dr. Reichenbach in live übertragen wurde.
Hochleistungsmedizin ist ohne die enge Erich Fuchs-Preis für
Vorstand gewählt Zusammenarbeit von Medizinern, Phy-
sikern, Ingenieuren und Experten zahl- Prof. Lothar Jäger
Die Mitgliederversammlung der Deut- reicher weiterer Fachgebiete undenkbar.
schen Gesellschaft für Medizinische Phy- Dennoch gehört die Medizinische Phy- Anlässlich des 7. Deutschen Allergie-
sik (DGMP) e.V. wählte auf ihrer Jahres- sik zu den relativ unbekannten Fachge- Kongresses vom 11. bis 13. Oktober
tagung in Jena Prof. Dr. Jürgen R. Rei- bieten. „Auch die Annahme, dass wir in München wurde Prof. Dr. Lothar
chenbach, Leiter der Medizinischen Phy- ausschließlich theoretisch tätig sind, ist Jäger, langjähriger Direktor des In-
sik am Zentrum für Radiologie des UKJ, nicht zutreffend. Viele Medizinphysiker stituts für Klinische Immunologie der
in den Vorstand der Fachgesellschaft. Ab arbeiten, beispielsweise bei der Bestrah- FSU Jena, der Erich Fuchs-Preis des
2013 wird der MRT-Spezialist den Vor- lungsplanung oder in der Bildgebung, Ärzteverbandes Deutsche Allergolo-
stand in seiner Funktion als Vizepräsi- unmittelbar am Patienten“, erläutert die gen verliehen. Die Auszeichnung er-
dent bei den Aufgaben der Gesellschaft, Mainzer Medizinphysikerin und Präsi- folgte „für die außerordentlichen Ver-
die Wissenschaft auf dem Gebiet „Me- dentin der DGMP, Prof. Dr. Laura Maria dienst als Forscher und akademischer
dizinische Physik“ einschließlich der me- Schreiber. Lehrer, Publizist und Organisator im
dizinischen Technik, insbesondere die Etwa ein Viertel der Teilnehmer der Jah- Bereich der Allergologie und Klini-
Anwendung physikalischer Methoden in restagung waren Studenten, die sich im schen Immunologie“ vor und nach
der Medizin, zu fördern, unterstützen. Forum „Junge Medizinphysiker“ über der Wende.
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Medizinphysiker mit „Young
Investigator Award“ geehrt
Ebenfalls auf der Jahrestagung erhielt
der Doktorand Ferdinand Schweser aus
der Arbeitsgruppe von Prof. Reichen-
bach am Zentrum für Radiologie den
Preis für den besten eingereichten wis-
senschaftlichen Beitrag und Vortrag ei-
nes Nachwuchswissenschaftlers. In sei-
nem von einer fünfköpfigen Jury aus-
gezeichneten Vortrag hat der 29-Jähri-
ge Diplom-Physiker eine neue MRT-ba-
sierte Methode vorgestellt, mit der es auf
nicht-invasive Weise möglich ist, die ma-
gnetischen Eigenschaften von Hirnge-
webe zu analysieren und die von Eisen-
ablagerungen bzw. von Myelin im Ge-
hirn herrührenden Beiträge zur magne-
tischen Suszeptibilität zu separieren. Auf
diese Weise könnten die biophysikali-
schen Ursachen für die Variationen in
der magnetischen Suszeptibilität im nor-
malen und pathologischen Gewebe auf-
geklärt werden. Hinsichtlich der Sensi-
tivität und Spezifität der Methode sind
weitere Untersuchungen notwendig.
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Kurzmeldungen
SPINnen im Scanner
Erfolgreiche MRT-Weiterbildungsreihe fortgesetzt
Das Zentrum für Radiologie des Uni- Neben den Grundlagen und Perspek- bereits ein seit langer Zeit etabliertes
versitätsklinikums Jena hat am 13. tiven der Kontrastmittelentwicklung Bildgebungsverfahren ist – durch-
Oktober seine erfolgreiche Seminar- stand auch praktische Durchführungs- schnittlich jeder zehnte Bundesbürger
reihe „SPINnen im Scanner“ fortge- anleitungen und Tipps aus dem Alltag wurde 2009 einmal in die „Röhre“ ge-
setzt. Die Weiterbildungsveranstal- auf dem Programm. Unter dem Titel schoben – stellt sie stets besondere An-
tung zu klinischen Anwendungen der „How we do it“ wurden Herz-MRT und forderungen an die MTRA und Medizi-
Magnetresonanztomographie (MRT) MR-Angiographien, Gefäßdarstellun- ner. Zudem erweitern sich mit der Wei-
richtet sich sowohl an Ärzte als auch gen im Kernspintomographen, von ei- terentwicklung der Geräte die Anwen-
an Medizinisch-technische Radiolo- ner MTRA und einem Arzt moderiert, dungsmöglichkeiten der MRT ständig.
gieassistenten (MTRA). live vom MRT in den Hörsaal übertra- „Wir können minimal-invasive Eingrif-
gen. Die Seminarteilnehmer konnten fe wie Biopsien oder Gefäßbehandlun-
Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag beim gesamten Ablauf hospitieren und gen unter MRT-Kontrolle durchführen“,
auf Sicherheitssystemen und -vorkeh- praktische Erfahrungen sammeln. so Prof. Teichgräber, „das erfordert na-
rungen, die im Rahmen jeder MRT-Un- Obwohl die Magnetresonanztomogra- türlich erhöhte Sicherheitsmaßnah-
tersuchung zu beachten sind. Prof. Dr. phie in der medizinischen Diagnostik men.“ vdG
Ulf Teichgräber nennt zwei der zahl-
reichen Themen: „Zurzeit wird in der
internationalen Community der Einsatz
und Nutzen von Metalldetektoren kon-
trovers diskutiert, wir haben uns aber
auch mit modernen MRT-tauglichen
Herzschrittmachern beschäftigt.“
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Palliativmedizin
Palliativmedizin bejaht das Leben und lante Palliativteam der Abteilung. Es tung ist. Außerdem unterstützt er die
akzeptiert das Sterben als normalen Pro- steht Patienten, Angehörigen, Pflege- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
zess. Sie will den Tod weder beschleuni- diensten und niedergelassenen Kollegen Palliativstation bei der Arbeit und bei
gen noch hinauszögern. Ziel ist der Er- 24 Stunden rund um die Uhr als Unter- teambildenden Maßnahmen.
halt der bestmöglichen Lebensqualität stützung zur Verfügung, um die häusli- In diesem Jahr wurden durch den För-
bis zum Tod. che Betreuung der Patienten auch in derverein zwei große Projekte realisiert.
schwierigen medizinischen Situationen Zum einen wurden die Terrassen mit ei-
Am Uniklinikum Jena versorgt und be- zu ermöglichen. Das Ausmaß der Hilfe nem Sonnenschutz (Sonnendach und
treut die Abteilung für Palliativmedizin wird einvernehmlich mit allen Beteilig- Sonnenschirmen) ausgestattet, was es
seit Januar 2009 unheilbar kranke Men- ten abgesprochen. Patienten und Angehörigen ermöglicht,
Sonnendach und Hochbeet. Der Förderverein Palliativmedizin Jena e. V. unterstützt die Patienten auf vielfältige Weise Fotos: Förderverein
schen und deren Angehörige. Die Pati- Die Versorgung von Palliativpatienten ist mehr Zeit im Freien zu verbringen. Für
entenversorgung erfolgt im Rahmen der für die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- die Patienten ist das ein erheblicher Ge-
stationären Betreuung auf der Palliativ- ter im stationären und ambulanten Be- winn an Lebensqualität. Die zweite In-
station mit 12 Betten, der spezialisier- reich eine große Herausforderung, die vestition ist ein Hochbeet, das die Ergo-
ten ambulanten Betreuung (SAPV) durch es täglich zu meistern gilt. Und sie be- therapeutin intensiv für die Aktivierung
das ambulante Palliativteam zu Hause inhaltet Aspekte, deren Finanzierung der Patienten nutzt. Viele Patienten lie-
oder im Pflegeheim sowie im Rahmen durch die Regelversorgung der Gesetz- ben es ganz besonders, kleine Arbeiten
der konsiliarischen Mitbetreuung im Kli- lichen Krankenversicherung nicht ge- am Beet zu verrichten. Zusätzlich kön-
nikum. Das Team der Station besteht aus währleistet werden kann. Um dies zu nen immer frische Kräuter oder Gemü-
Ärzten verschiedener Fachrichtungen unterstützen, hat sich im Juni 2010 der se geerntet werden.
und Pflegekräften, einer Physio- und Förderverein Palliativmedizin Jena e. V.
einer Ergotherapeutin, einer Psycho- gegründet. Der Förderverein ist für seine Tätigkeit
onkologin, einer Sozialarbeiterin und ei- Der Verein engagiert sich für eine un- auf Spenden angewiesen und freut sich
ner Klinikseelsorgerin sowie den Mitar- komplizierte und unbürokratische Hilfe über jede finanzielle Unterstützung.
beitern der SAPV und des ambulanten und hat sich bereits auf vielfältige Wei- Auch als Mitglied kann man die Ver-
Hospizdienstes. se um das Wohl der Palliativpatienten einsarbeit auf verschiedene Weise un-
und deren Angehörige sowie die Arbeit terstützen. Derzeit suchen wir bei-
Über zwei Drittel der Patienten können der Abteilung für Palliativmedizin ver- spielsweise dringend jemanden, der/die
nach der Versorgung auf der Palliativ- dient gemacht. Er hilft bei der materi- die Pflege unserer Homepage über-
station nach Hause entlassen werden. ellen Ausstattung der Station, die über nimmt.
Das entspricht dem Wunsch fast aller das Maß der Regelversorgung am UKJ
Patienten. Bei der Sicherstellung der hinaus geht, für die Versorgung der Pal- Christiane Klimsch
häuslichen Versorgung hilft das ambu- liativpatienten aber von großer Bedeu- Vorstandsvorsitzende
„Ich bin durch meinen Vater, der viele und dann hofft man doch auch, dass das
Jahre selbst gespendet hat, zur Blut- benötigte Blut vorhanden ist“, sagt
spende gekommen. Das ist schon ei- Wolfgang Fähndrich, der auch künftig
nige Jahrzehnte her. Ich war damals Blut spenden will. „Das darf man bis 68,
19 und bin bis heute dabei geblie- und bis dahin habe ich noch einige Jah-
ben“, sagt Christine Pohling. Die Je- re Zeit“, schmunzelt er.
nenserin erhielt für 216 Apherese-
Spenden die Blutspendernadel des Dr. Heike Jütte, Oberärztin am Institut
UKJ in Gold und gehörte zu den Frau- für Transfusionsmedizin, freut sich über
en und Männern, die am 2. Oktober die große Resonanz: „Wir wollen uns mit
auf der Ordensburg Liebstedt bei den Auszeichnungen und dem geselli-
Apolda geehrt wurden. gen Abend bei unseren Spendern bedan-
ken, und wir hoffen, viele weitere zu ge-
Fast 70 Blutspender waren der Einladung winnen.“ Dank einer deutlich intensive-
des Instituts für Transfusionsmedizin ge- ren Werbung in Anzeigen und auf Pla-
folgt. Unter ihnen Uwe Scharlock mit katen ist es bereits in den letzten Jah-
315 Apherese-Blutspenden. „Ich spen- ren gelungen, die Zahl der Blutspender Herzlichen Dank! Auf der Ordensburg Liebstedt
de seit 30 Jahren, und ich spende gern. deutlich zu erhöhen. Der Vergleich der ehrte das UKJ seine Blutspender. Nach dem of-
fiziellen Teil gab es ein zünftiges Burgfest mit
Schließlich hilft man damit all jenen, die August-Zahlen der Jahre 2009 und 2012 Schaukampf, Spielmann und Schwein am Spieß
nach einem Unfall, während einer Ope- verdeutlicht das eindrucksvoll: Die An- Fotos: Szabó
ration, einer Krebs- oder anderen The- zahl der Vollblutspender wurde von 256
rapie auf Blut oder Blutkomponenten auf 453 gesteigert! jetzt entgegensteuern, sonst wird die
angewiesen sind.“ Uwe Scharlock lobt „Jede Blutspenderin und jeder Blutspen- Schere zwischen Verbrauch und Spen-
die Kompetenz der Ärzte und Schwes- der hilft schwer kranken Menschen. Das den immer weiter auseinander gehen“,
tern und ist mit der Atmosphäre und den ist ein unschätzbarer Dienst an den Mit- sagt die Direktorin des Instituts für
Bedingungen am UKJ sehr zufrieden. Das menschen, denn bis heute gibt es kei- Transfusionsmedizin und betont, dass je-
ist auch Wolfgang Fähndrich aus Lehes- nen Ersatz für Blutkonserven, von de- der, der am Universitätsklinikum Jena
ten, der für 37 Vollblutspenden mit der nen unsere alternde Gesellschaft immer spendet, direkt die Patientenversorgung
bronzenen Blutspendernadel geehrt mehr benötigt“, erläutert Prof. Dr. Dag- in Jena unterstützt. „Dazu gehört auch
wurde. „Ich habe eine relativ seltene mar Barz. Allerdings rücken nicht genug die Versorgung von fünf Arztpraxen in
Blutgruppe und freue mich, anderen junge Mehrfachspender nach und viele Jena, Weimar und Pößneck mit Blut-
helfen zu können. Schließlich kann man der heutigen werden in den kommen- konserven, die hämatologisch-onkolo-
selbst einmal in die Situation kommen, den Jahren aus Altersgründen ausschei- gische Patienten der Klinik für Innere
auf eine Blutspende angewiesen zu sein, den. „Wir müssen dieser Entwicklung Medizin des UKJ weiter betreuen.“ mv
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Mosaik
Who’s who?
Der heute Gesuchte wurde um 130 in
Pergamon geboren. Unterrichtet wurde Heft 105, Ausgabe 5/2012
er zunächst auf den Gebieten der Phi- Herausgeber: Klinikumsvorstand und För-
losophie, der Mathematik und der Na- derverein des Universitätsklinikums Jena
turlehre. Später erwarb er medizinische
Kenntnisse, die er unter anderem in Alex- Redaktion: Bachstraße 18, 07743 Jena
andria, einem Zentrum der antiken Heil- Dr. Matthias Vöckler (voecklers@aol.com)
kunst, erweiterte. Er war als Wundarzt Stefan Dreising, Leiter Stabsstelle Unter-
der Gladiatoren in seiner Heimatstadt nehmenskommunikation
und als Arzt bei den Olympischen Spie- Dr. Uta von der Gönna, Referentin Öffent-
lichkeitsarbeit der Medizinischen Fakultät
len tätig. Ab 161 arbeitete er in Rom, Physiologie und der Anatomie des Men-
Lutz Fischer, Vorstandsassistent
seit 168 im Dienst Kaiser Marc Aurels schen galt er für fast eineinhalb Jahr- Rita Hoenicke, Pflegedienstleiterin Klinik für
und seiner Nachfolger. tausende als unumstrittene Autorität. Kinder- und Jugendmedizin
Er hinterließ eine große Anzahl Schrif- Die Lehre von der Herstellung der Arz- PD Dr. Dr. Michael Kiehntopf, Vorsitzender
ten und Kommentare – philosophische, neimittel leitet sich noch heute von sei- des Fördervereins des UKJ
juristische, mathematische und vor al- nem Namen ab. Sein Todesjahr ist nicht Layout: Klinisches Medienzentrum
lem medizinische. Auf den Gebieten der bekannt. Er verstarb um das Jahr 200.
Satz: Matthias Vöckler
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