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Die Kernenergie hat kein Endlagerproblem

Ulrich Wolff
Mai 2019

Mit einem in Russland erfolgreich geschlossenen Spaltstoffkreislauf reduziert


sich die Entsorgung auf eine Lagerung der sicher in Glas eingeschmolzenen
radioaktiven Spaltprodukte für höchstens 300 Jahre.

Im Betrieb von Kernkraftwerken entsteht in sog. Brennelementen aus der Spaltung


von Uran Wärme, die typabhängig auf unterschiedlichen Wegen in elektrischen
Strom gewandelt wird. Nach Ablauf ihrer Einsatzzeit enthalten die entladenen („sog.
abgebrannten“) Brennelemente als Wertstoffe nicht genutztes Uran und entstandene
Transurane (z. B. Plutonium) und als Abfall radioaktive Spaltprodukte.

Eine Trennung der Anteile erfolgt chemisch in Anlagen zur Wiederaufarbeitung.


Die Wertstoffe können in den Brennstoffkreislauf zurückgeführt werden, die
Radioaktivität der Spaltprodukte unterschreitet nach etwa 300 Jahren die ihres
Ausgangsstoffes Natururan. Nach dem gegenwärtigen Stand der Technik werden die
Spaltprodukte zur sicheren Aufbewahrung während dieses Zeitraums in Glas
eingeschmolzen. Eine Lagerung dieser Glas Kokillen z.B. in Standardbehältern vom
Typ Castor an beliebigen Orten erfüllt alle ökologischen, technischen und
wirtschaftlichen Anforderungen.

Die Technik der „Wiederaufarbeitung“ betreiben mindestens all die Nationen, die
Plutonium in ihren Kernwaffen verwenden. (USA, Russland, England, Frankreich,
China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea.)

Die Wertstoffe Uran und Plutonium können grundsätzlich in allen Typen von
Kernkraftwerken genutzt werden. Technisch und wirtschaftlich optimal ist ihre
Verwendung in großen Natrium Brüter Kraftwerken. Diesen Weg geht inzwischen
großtechnisch Russland mit dem „BN-800“, China plant den Bau zwei derartiger
Kernkraftwerke.

Damit ist der Kreislauf geschlossen, ein Endlagerproblem existiert nicht.

Deutschland hatte sich einst auf dem gleichen Weg in die Spitzengruppe der
Kernenergienutzer eingeordnet. Sein kommerzieller Einstieg erfolgte per Lizenz von
US Firmen in Kernkraftwerke mit Druck- und Siedewasser Dampferzeugern. Noch
heute deckt ein davon verbliebener Kraftwerksrest 15% des Strombedarfs.

Die Entwicklung der chemischen Wiederaufarbeitung war auf dem Weg. Vorlaufend
dazu wurden im Auftrag an Frankeich und England aus benutztem Brennstoff in
signifikanter Menge Uran und Plutonium zurück geliefert, daraus in Deutschland
Brennelemente hergestellt, die in deutschen KKW Verwendung fanden.
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Die für den Natrium Brüter in Kalkar hergestellten Plutonium Brennelemente konnten
leider nicht eingesetzt werden, weil die späteren politischen Komplettaussteiger aus
der Kernenergie die Genehmigung zum Anfahren des Kraftwerkes solange
verweigerten, bis den Eignern nach fünfjährigem kostspieligem Betrieb im Leerlauf
(mit 1000 Tonnen Natriumfüllung) das Geld ausging.

Die in Glas eingeschmolzenen Spaltprodukte werden seither in den vorgenannten


Standardbehältern gelagert.

Exklusiv Deutschland beschließt überraschend, dass dieser nach wie vor global sehr
erfolgreiche Industriezweig unverzüglich einzustampfen ist, weil sein Produkt –
Kernkraftwerke - zu gefährlich sei.1 Auch sei die Entsorgung der radioaktiven Abfälle
nicht gelöst.

Mit diesem „K-exit“ wurde ein Endlagerproblem inszeniert, das Deutschland nun
ganz allein und kostenpflichtig abarbeiten muss. - Was tun? – Die politische Lösung:

Wir lassen alles stehen und liegen, machen gar nichts, sondern tun einfach so,
als würden wir nach einem „Ewigkeitslager“ für die Wertstoffe suchen. Dann erkennt
in Deutschland niemand unsere Dummheit und wir bleiben „ewig“ verfügbar für
weiteren Unsinn.

(„Ach wie gut, dass niemand weiß, dass …Strom aus Wind und Sonne kein einziges
Kernkraftwerk ersetzen kann.“ 2)

1
https://de.scribd.com/doc/313025202/Das-Risiko-Der-Kernenergie-Ist-Deutsch

2
https://de.scribd.com/document/387757613/Der-Großversuch-Energiewende-in-
Deutschland

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