Inhaltsverzeichnis

Stromversorgung

Auto-
Umformer
Symmetrische Spannung aus dem Autoakku Flyback-Konverter. Wir beschränken uns
hier auf den Flyback-Wandler, der für
den Auto-Konverter verwendet wurde.
Der Auto-Umformer erzeugt aus der einfachen +12-V-Span- Bild 1 zeigt das Prinzip dieses Wand-
lers. Solange der Schalter geschlossen
nung des Autoakkus eine symmetrische Spannung von ist, fließt ein Strom durch die Spule, so
±12...15 V, die mit einem Dauerstrom von 0,5 A und einem daß sich ein Magnetfeld aufbaut. Durch
Spitzenstrom von 1 A belastbar ist. Damit lassen sich hoch- den Lastwiderstand R fließt während die-
wertige Audioschaltungen mit dualer Spannungsversorgung ser Zeit kein Strom. Beim Öffnen des
Schalters wird der Stromfluß durch die
wie zum Beispiel Vorverstärker oder Surrounddekoder im Spule unterbrochen. Das Magnetfeld
Auto, Wohnwagen, Wohnmobil oder Hausboot betreiben. bricht zusammen und induziert in die
Spule eine Spannung, die Selbstinduk-
ie Erzeugung einer symmetrischen gangsspannung erhöht. Werden aber tionsspannung. Diese Spannung ist so

D ±12-V-Betriebsspannung im Auto
bedeutet, daß die Akkuspannung
in jedem Fall verdoppelt werden muß.
Da ein Trafo für Gleichspannungen nicht
funktioniert, muß man auf ein Schalt-
netzteil zurückgreifen, das im Prinzip
immer einen DC/DC-Konverter darstellt.
Dabei gibt es im wesentlichen zwei ver-
schiedene Basiskonzepte. Für kleine Lei-
stungen verwendet man häufig
geschaltete Kondensatoren, bei denen
nach dem Prinzip der Ladungspumpe
Kondensatoren parallel geladen und in
Reihe entladen werden, so daß sich die
Ausgangsspannung gegenüber der Ein-
etwas höhere Ströme benötigt, dient
immer eine Induktivität als Energie-Zwi-
schenspeicher. Wir der Strom durch eine
Induktivität periodisch unterbrochen, so
entsteht jedesmal eine hohe Selbstin-
duktionsspannung, die gleichgerichtet,
stabilisiert und eventuell auch noch
transformiert werden kann.
Flyback
Auch bei den DC/DC-Konvertern auf
Basis einer Schalter/Spulen-Kombinati-
on gibt es verschiedene Varianten. Am
bekanntesten sind Forward-, Boost- und
gerichtet, daß die Spule versucht, den
Stromfluß aufrechtzuerhalten. Dieser
Strom fließt daher durch die Diode D und
die Last R, und zwar so lange, bis die
zuvor im Magnetfeld gespeicherte Ener-
gie aufgebraucht ist. Die Last kann also
direkt an die Spule angeschlossen wer-
den. Die Spule kann aber auch die
Primärseite eines Trafos darstellen, in
diesem Fall kann die Last auf der Sekun-
därseite angeschlossen werden.
Was den Strom durch die Spule betrifft,
haben wir es mit zwei verschiedenen
Betriebssituationen zu tun. Die erste wird
durch die Spannungs- und Stromkurve

60 Elektor 11/95

in Bild 2 illustriert. Nach dem Schließen
des Schalters wird während des
Abschnitts A der Spannungskurve Ener-
gie in der Spule gespeichert und
während des folgenden Abschnitts B
wieder abgegeben. Wenn die gespei-
chert Energie verbraucht ist, passiert
weiter nichts mehr, wie am Signal im
Abschnitt C zu sehen ist. Was das für
den Strom bedeutet, ist im unteren Kur-
venzug zu sehen. Während der Zeit A
nimmt der Strom linear zu, während der
Zeit B nimmt er wieder linear ab und ist
während der Zeit C schließlich Null. Weil
der Strom zwischenzeitlich Null wird,
handelt es sich um einen sogenannten
diskontinuierlichen Strombetrieb. Der
Vorteil ist, daß man die Strompausen
variieren kann, um Eingangs- und Last-
schwankungen auszuregeln. Dem steht
als Nachteil ein relativ hoher Spitzen-
strom durch den Schalter gegenüber.
Die zweite mögliche Betriebsart ist ein
kontinuierlicher Strombetrieb. Die obere
Kurve in Bild 3 zeigt, daß hier während
der gesamten verfügbaren Zeit Energie
gespeichert und abgegeben wird. Die
Zeitspanne für die Energieabgabe ist
sogar etwas zu kurz, die Spule liefert am
Ende eines Schaltintervalls immer noch
Strom. Dies ist an dem im unten abge-
bildeten Stromverlauf mit D bezeichne-
ten Abschnitt zu sehen. Nach dem
Schließen des Schalters springt der
Strom sofort auf einen bestimmten Wert
und nimmt erst von da ab linear zu. Der
Strom wird am Ende einer Periode nicht
mehr Null, es entsteht keine Unterbre-
chung in dem daher auch als kontinu-
ierlich bezeichneten Strombetrieb. Der
Vorteil liegt in der geringeren Welligkeit
des Stroms, der Nachteil in der schlech-
teren Ausregelungsmöglichkeit von
Laständerungen. Es leuchtet ohne wei-
teres ein, daß sich der diskontinuierliche
Betrieb sehr gut für kleinere Lastströme
eignet, während bei kontinuierlichem
Betrieb größere Lastströme geliefert wer-
den können. Ideal ist eine automatische
Umschaltung zwischen den beiden
Betriebsarten abhängig von der Bela-
stung. Eine solche effektive Regelung
ermöglicht das in der Schaltung ver-
wendete IC vom Typ:
LT1070
Dieses IC wird vom Hersteller auch
zutreffend als "current mode switcher"
bezeichnet und zählt inzwischen schon
zu den altbewährten Schaltregler-ICs.
Die Innenschaltung ist in Bild 4 zu
sehen. Die äußere Beschaltung kommt
dank des reichhaltigen Innenlebens mit
wenigen zusätzlichen Bauteilen aus. Die
wichtigsten internen Schaltungsteile sind
ein robuster und effizienter Schalter, ein
Oszillator (natürlich) und eine Regel- und
Schutzschaltung, alles kompakt verpackt
Elektor 11/95
Inhaltsverzeichnis
in einem 5-poligen TO-220-Gehäuse.
Der LT1070 arbeitet in einem weiten
Betriebsspannungsbereich von 3 V bis
60 V und kommt mit einem Ruhestrom
von lediglich 6 mA aus. In Verbindung L
R
mit einem externen Transistor kann das
IC eine Ausgangsleistung von bis zu 100
W liefern.
D
Die Bezeichnung "current mode swit-
cher" deutet an, daß der Duty-cycle des
Schalters direkt vom Ausgangsstrom und
nicht durch die Spannung bestimmt wird.
S
Im Blockschaltbild (Bild 4) leitet der
Schalter ("switch") am Beginn eines
jeden Oszillatorzyklus. Wenn der Strom
einen bestimmten Wert erreicht, sperrt
der Schalter. Die Ausgangsspannung 950088 - 11
wird geregelt, indem abhängig vom Aus-
gangssignals eines Fehlerverstärkers
(error amp) der Umschaltpunkt des Aus- Bild 1. Das Prinzip des Umformers.
gangsstroms gesteuert wird. Wenn der Schalter geschlossen ist,
fließt Strom durch die Spule, die
Ein interner Low-drop-Regler versorgt
Energie in Form des aufgebauten
die verschiedenen Teile der Innen-
Magnetfelds speichert. Wird der
schaltung mit einer stabilen Betriebs- Schalter geöffnet, gibt die Spule
spannung von 2,3 V. Die externe diese Energie wieder ab.
Betriebsspannung spielt daher keine
Rolle, solange sie zwischen
3 und 60 V liegt. Als Refe-
renzspannungsquelle für
den Fehlerverstärker dient
eine 1,24-V-Band-gap-Refe-
C
renz. Der invertierende Ein- B
A
gang des Fehlerverstärkers
wird nach außen geführt
("FB") und überwacht die
Ausgangsspannung. Dieser
Feedback-Anschluß hat
auch noch eine zweite Funk-
tion: Wenn er nämlich mit
einem externen Widerstand
auf "Low" gelegt wird, wird
der Ausgang des Fehlerver-
stärkers vom Komparator
getrennt und ersatzweise Bild 2. Spannungs- und Stromverlauf eines Umfor-
der Flyback-Verstärker (fly- mer im diskontinuierlichen Strombetrieb. Die
back error amp) mit dem Stromkurve (unten) läßt deutlich erkennen, daß
Komparator verbunden. Da der Strom zwischenzeitlich immer Null wird.
der Flyback-Impuls recht gut
mit der Ausgangsspannung
übereinstimmt, kann dann
die Ausgangsspannung
ohne direkte Verbindung
zwischen Eingang und Aus-
gang geregelt werden. A
B
Das Error-Signal am Ein-
gang des Komparators ist
ebenfalls nach außen
geführt (Anschluß VC"). Die-
ser VC-Anschluß hat vier
verschiedene Funktionen:
Frequenzkompensation,
D
Softstart, Strombegrenzung
und vollständige Abschal-
tung des Reglers. Norma-
lerweise bewegt sich die
Spannung an diesem Pin Bild 3. Der Kurvenverlauf aus Bild 2 bei kontinuier-
zwischen 0,9 V (niedriger lichem Strombetrieb. Während der gesamten ver-
Ausgangsstrom) und 2,0 V fügbaren Zeit wird Energie gespeichert oder
(hoher Ausgangsstrom). Um abgegeben.
61
 Inhaltsverzeichnis

Auto-Umformer

Bild 4. Die Innenschaltung des LT1070 enthält fast
alles, was für den Bau eines Umformers benötigt wird. der Ein- und Ausgangs-
den maximalen Strom einzustellen, kann
man diese Spannung extern begrenzen.
Mit Hilfe einer kondensator-gekoppelten senen Gleichrichter und der Span-
externen Klemmschaltung läßt sich ein
Softstart realisieren. Schaltet man VC
über eine Diode nach Masse, kommt der
Regler in eine Art Ruhezustand. Sinkt
Bild 5. Die Schaltung enthält außer
dem IC und dem kleinen Ringkern-
Trafo im wesentlichen nur noch einen
doppelten Gleichrichter und die nöti-
gen Pufferkondensatoren und Ent-
störfilter.
die Spannung aber auf etwas geändert werden muß. Bei der im
unter 0,15 V, wird der Schaltbild angegebenen Dimensionie-
Regler vollständig abge- rung lieferte der Musteraufbau ±13,8 V.
schaltet, es fließt dann Der LT1070 regelt die Ausgangsspan-
nur noch ein Strom von nung recht genau, zwischen Leerlauf und
50 µA. Vollast ändert sich die Ausgangsspan-
nung nur um einige zehn Millivolt. Dabei
Die Schaltung muß man aber berücksichtigen, daß nur
die positive Ausgangsspannung als Refe-
Der vorhin behauptete renz für die Regelung dient. Die negati-
geringe externe Bauteil- ve Ausgangsspannung wird dann
aufwand findet seine synchron mitgeregelt. Bei einer
Bestätigung in der Schal- annähernd symmetrischen Belastung der
tung des Auto-Umfor- beiden Ausgangsspannungen ist das
mers in Bild 5. auch kein Problem. Wird aber die nega-
Beschränkt man sich auf tive Spannung sehr viel stärker belastet
die für die Umformer- als die positive, kann die auf die positi-
funktion unverzichtbaren ve Spannung ausgerichtete Regelung
Bauteile, wird die Schal- dies natürlich nicht berücksichtigen, so
tung noch wesentlich ein- daß ein Absinken der negativen Span-
facher, da ein erheblicher nung nicht ausgeregelt wird. Wird nur die
Teil der externen Kom- negative Spannung belastet, kann man
ponenten nur der Ent- durch Belastung der positiven Spannung
störung und Pufferung mit einem entsprechenden Widerstand
für einen Ausgleich sorgen.
spannung dient. D1, R2 und C7 bilden ein sogenanntes
Die wesentlichen Bauteile sind das IC Snubber-Netzwerk, daß dafür sorgt, daß
selbst (IC1), Trafo Tr1, die auf der der LT1070 seine maximale Spannung
Sekundärseite des Trafos angeschlos- von 65 V nicht überschreitet. In dem
Moment, in dem der Schalter öffnet, ent-
nungsteiler R3/R4. Die Regelung des steht durch die unvermeidliche Streu-
Flyback-Reglers erfolgt, wie bereits selbstinduktion eine beträchtliche
erwähnt, durch Rückführung eines Teils Spannungsspitze. Diese wird über D1
der Ausgangsspannung auf den Feed- nach C7 abgeleitet, der Kondensator
back-Eingang. Das erfolgt hier durch R3 kann sich dann über R2 wieder entladen.
und R4. Durch das mit den Wider- Um unerwünschte Störstrahlung (EMC!)
standswerten eingestellte Spannungs- so weit wie möglich zu verhindern, sind
teilerverhältnis läßt sich die in der Schaltung drei LC-Filter vorgese-
Ausgangsspannung nach Bedarf auf ±12 hen: L1/C2 für den Eingang und L2/C11
V oder ±15 V festlegen, ohne daß an sowie L3/C16 für die beiden Ausgänge.
dem Übersetzungsverhältnis des Trafos Für L1...L3 kann man am besten die

D3 L2 13V8
TR1 *
BYW29-100 40µH
R2 BYW29 C8 C9 C10 C11 C12
C7 -100 K2
zie tekst
2k2

C * see text 100n 220µ 220µ 100n 220µ

* voir texte 220n
L2
25V 25V 25V
* siehe Text 2W
L1
* D1
D2

12V BYW29 C13 C14 C15 C16 C17

-100
BYW29-100 L3 100n 220µ 220µ 100n 220µ
25V 25V L3 25V
C A
12V

4 40µH -13V8
L1 VSW
F1
5 R3
VIN LT1070
40µH
10k

3A T IC1
K1 1V24
LT1070
1 2
VC FB
C1 C2 C3 C4 C5 R1
1k

220µ 100n 100µ 100µ 100n R4

25V 25V 25V
1k

C6

1µ 1 5
950088 - 15

62 Elektor 11/95

bekannten und verbreiteten Triac-Ent-
stördrosseln mit Ringkern verwenden,
die minimal für 1 A und meist für 2,5 A
ausgelegt sind. Stellt man etwas gerin-
gere Anforderungen, so kann man für
die Drosseln eventuell auch Doppelloch-
Ferritperlen mit ein paar Windungen CuL
verwenden. Zwar wird die 40-kHz-Grund-
welle dann weniger stark gedämpft, für
die Harmonischen über 500 kHz ist die
Wirkung aber fast ebensogut wie bei den
Ringkern-Entstördrosseln.
Wegen der hohen Impulsströme werden
die Elkos stark beansprucht, sie können
im Betrieb bis 50 °C warm werden. Aus
diesem Grund sind die Elkos immer dop-
pelt ausgeführt, um eine bessere Wär-
meverteilung zu erzielen. Am besten für
Wirkungsgrad und Lebensdauer sind
spezielle Elkos für Schaltnetzteile. Diese
sind aber nicht überall erhältlich und
auch nicht billig, so daß wir im Labor-
muster auch normale Elkos verwendet
haben - mit gutem Erfolg.
Für die Dioden D1, D2 und D3 kann man
wegen der zu geringen Schaltge-
schwindigkeit keine normalen Gleich-
richterdioden wie 1N4002 verwenden.
Hingegen sind fast alle echten Schaltdi-
oden verwendbar, wenn sie wenigstens
3 A verkraften können. Am besten eig-
nen sich schnelle Schaltdioden mit soge-
nanntem soft recovery - das letzte im
Zusammenhang mit der Vermeidung von
Störstrahlung. Im Schaltplan sind Schott-
ky-Dioden 100 V/8A angegeben, die
einen geringen Spannungsverlust und
dadurch einen besseren Wirkungsgrad
aufweisen.
Bau
Bild 6 zeigt die Bestückung der Platine,
die trotz kompakter Abmessungen recht
übersichtlich zu bestücken ist. Das IC
und die Dioden wurden ganz bewußt an
den Rand der Platine gerückt, um sie
einfach auf einen Kühlkörper schrauben
zu können. Die Montage muß aber iso-
liert erfolgen. Bei Verwendung eines
Spritzguß-Metallgehäuses wie bei unse-
rem Labormuster kann das Gehäuse
auch als Kühlkörper dienen (siehe Bild
8).
Doch vor dem Einbau steht der Aufbau.
Hier erfordert der Trafo Tr1 etwas Auf-
merksamkeit, da er zumindest teilweise
selbst gewickelt werden muß. Doch
keine Sorge, Erhältlichkeit und Wickel-
anleitung sind völlig unproblematisch.
Als Kern und Ausgangsbasis wird näm-
lich eine handelsübliche Triac-Entstör-
drossel mit Ringkern verwendet. Die
Induktivität liegt dann zwischen 25 und
100 µA, die Drossel soll für einen Strom
von wenigstens 3 A und am besten 5 A
ausgelegt sein. In der Stückliste sind ver-
schiedene Typen angegeben. Norma-
lerweise ist eine solche Entstördrossel
Elektor 11/95
Inhaltsverzeichnis
1-880059 950088-1
mit einer Wicklung von etwa 30 bis F1 R3
50 Windungen CuL versehen, die R4
C1 3AT C5
wir als Primärwicklung des Trafos R1
C3
weiter verwenden. Wir wickeln L1
bloß zusätzlich die beiden Sekun- +
C6
därwicklungen mit 0,5 mm CuL auf IC1
die vorhandene Primärwicklung C7
C2 C4
auf, wobei für jede Sekundärwick- D1
lung die gleiche Windungszahl wie 0 K1 R2
für die Primärwicklung verwendet C11
wird. Man kann die beiden Sekun- C12 C9 C8
L2
C10
därwicklungen am besten gleich- D3
zeitig (zusammen) aufbringen, +
indem man den CuL-Draht beim
Wickeln einfach doppelt nimmt. TR1
Wichtig ist aber, daß der gleiche 0 C17 D2
Wickelsinn wie bei der bereits vor-
C16 C14
handenen Primärwicklung einge- - K2 C13
halten wird. Es geht dabei nicht
darum, ob der Kern von links nach C15
L3
rechts oder umgekehrt bewickelt
wird, wichtig ist nur, ob der Draht
von unten nach oben oder von Bild 6. Die Bestückung der einseitigen Pla-
oben nach unten durch den Kern tine, deren Abmessungen auf ein Alu-
geführt wird. Man sollte sich die Druckgußgehäuse abgestimmt wurden.
vorhandene Bewicklung der Dros-
sel daher erst einmal sehr gründ-
lich ansehen!
Die beiden Sekundärwicklungen Stückliste
sollten so gleichmäßig wie möglich
Widerstände:
über den Umfang des Ringkerns
R1,R4 = 1 k
verteilt werden. Bild 7 sollte dazu R2 = 2k2/2 W
beitragen, alle Unklarheiten zu R3 = 10 k
beseitigen.
Noch ein letzte Anmerkung zum Kondensatoren:
Trafo: Wenn höhere Ausgangs- C1,C9,C10,C12,C14,C15,C17 = 220 µ/25 V stehend
C2,C5,C8,C11,C13,C16 = 100 n
spannungen benötigt werden (über
C3,C4 = 100 µ/25 V stehend
±15 V), ist es für den Wirkungsgrad C6 = 1 µ MKT
des Wandlers besser, wenn man C7 = 220 n
die Windungszahl der beiden
Sekundärwicklungen gegenüber Spulen:
der Primärwicklung etwas erhöht, L1...L3 = TDK SFT1030 (40 µH) oder SFT10-30
(siehe Text, z.B. Conrad)
also zum Beispiel 60 anstelle von
Tr1 = TDK SFT1240 oder SFT12-50 (siehe Text,
50 Windungen. Besonders kritisch z.B. Conrad)
ist das nicht, ein paar Windungen
mehr oder weniger werden von der Halbleiter:
Regelung schon ausgeglichen. D1...D3 = BYW29-100
IC1 = LT1070CT (Linear Technology)
Test und Außerdem:
Inbetriebnahme K1 = 2-polige Platinenlüsterklemme
K2 = 3-polige Platinenlüsterklemme
Das Titelbild zeigt die betriebsfer- F1 = Sicherung 3 A träge mit
tig bestückte Platine. Vor dem Platinensicherungshalter
ersten Test soll die Diode D2 noch Metallgehäuse 110·82·44 mm3, z.B. Hammond
1590S
nicht bestückt werden, der Kühl-
Isoliermaterial für IC1, D1...D3
körper kann ebenfalls noch weg-
bleiben.
An den Ausgang des Umformers
(Anschlußklemme K2) schließt man
als Testbelastung zwei 1-kΩ-Wider- stellbares Netzteil, sondern nur ein 12-
stände an, also einen zwischen + und 0 V-Akku als Spannungsquelle zur Verfü-
und einen zwischen - und 0. Am sicher- gung steht, sollte man eine Glühlampe
sten ist es, als Spannungsquelle am Ein- 12 V/5 W zwischen Akku-Pluspol und
gang noch keinen 12-V-Akku, sondern dem Plus-Anschluß von K1 schalten, um
ein kleines Labornetzteil mit einstellba- den Strom im Fehlerfall zu begrenzen.
rer Spannung anzuschließen. Dreht man Sobald der Umformer arbeitet, kontrol-
nun die Spannung langsam hoch, so liert man mit dem Oszilloskop die Span-
wird der Umformer bei etwa 3 bis 5 V nung an Pin 4 des ICs. Wenn alles in
seine Arbeit aufnehmen. Wenn kein ein- Ordnung ist, muß sich ein Verlauf wie in
63

Auto-Umformer
a TR1
L1
L1
Kern mit bestehender Wicklung L1
b c
L2 L2
L1
Aufbringen der zweiten Wicklung L2 Aufbringen der dritten Wicklung L3
Bild 7. Trafo Tr1 besteht aus einer handelsüblichen
Triac-Entstördrossel mit Ringkern, deren bestehende
Wicklung als Primärwicklung verwendet wird. Auf diese stände wird jetzt durch
Wicklung werden die beiden Sekundärwicklungen auf-
gebracht, wobei auf gleichen Wickelsinn zu achten ist.
Bild 2 ergeben. Es geht darum, daß man
drei verschiedene Spannungsniveaus
unterscheiden kann, nämlich 0 V, die
Betriebsspannung und die doppelte
Betriebsspannung. Stellt man nur zwei
Niveaus fest, deutet das darauf hin, daß
der Wickelsinn von Tr1 (Sekundärwick-
lung) verkehrt ist und neu gewickelt wer-
den muß.
Ist die Kurvenform in Ordnung, kann die
Eingangsspannung auf 12 V erhöht wer-
64
Inhaltsverzeichnis
den. Wurde ein Akku Belastung einzuhalten. Wenn das IC
verwendet, kann die dann am Eingang ein zu niedrige Span-
vorgeschaltete 12-V- nung erhält, kann es diese nur durch eine
L2 Lampe jetzt entfallen. entsprechend höhere Stromaufnahme
Am Ausgang sollte ausgleichen. Bei Verwendung eines Netz-
jetzt eine positive teils als Spannungsquelle am Eingang
Spannung von etwa sollte man den Wandler immer erst ohne
13,8 V zu messen Last einschalten und dann erst (nach dem
L3 sein. Ist das der Fall, Hochlaufen) eine Last anschließen.
kann man die Diode In den Schaltplan sind einige Meßwerte
D2 einlöten und an eingetragen. Die Eingangsspannung ist
Pin 4 von IC1 wieder mit 12 V angegeben, es sind aber auch
die Kurvenform sowie Spannungen bis 15 V ohne weiteres
an K2 die negative zulässig. Bei 12 V Eingangsspannung
Spannung kontrollie- beträgt die Ausgangsspannung bei der
ren. angegebenen Dimensionierung ±13,8 V.
Ist bis jetzt alles kor- Mit einer Änderung des Widerstandsver-
rekt, kann man die hältnisses von R3/R4 läßt sich die Aus-
Belastung der Aus- gangsspannung in bestimmten Grenzen
gänge erhöhen. Zuvor variieren. An Pin 2 von IC1 muß dabei
L3
ist aber für Kühlung zu immer eine Spannung von 1,24 V (±5 %)
sorgen, indem man stehen. Diese Spannung entspricht der
L1 Dioden und ICs iso- internen Referenzspannung. Ist das nicht
liert auf den dafür vor- der Fall, arbeitet die Regelung nicht kor-
950088 - 16 gesehenen Kühlkörper rekt. Bei einer zu hohen Spannung liegt
schraubt. Die Bela- es wahrscheinlich daran, daß der Aus-
stung durch 1-k-Wider- gang der Schaltung ohne Last ist. Eine
zu niedrige Spannung an Pin 2 deutet auf
12-V/5-W-Lampen eine zu große Belastung oder eine zu
ersetzt. Die Kurven- niedrige Eingangsspannung hin.
form an den beiden An Pin 1 des ICs kann man die interne
Ausgängen sollte mit Regelspannung messen, die vom Aus-
Bild 3 übereinstimmen. Die Glühlampen gangsstrom abhängt und in dieser Schal-
sollte man erst anschließen, wenn die tung zwischen 1,1 V (ohne Last) und etwa
Eingangsspannung und die Ausgangs- 2 V (bei Vollast) liegt.
spannungen kontrolliert hat, am Eingang
müssen 12 V anliegen und an den Aus- Zum Schluß
gängen +12 V und -12 V. Ist das Labor-
netzteil am Eingang auf eine niedrigere Sind alle Tests zufriedenstellend verlau-
Spannung eingestellt, wird es mit einem fen, kann an den Einbau in ein Gehäuse
sehr hohen Strom belastet, weil der gedacht werden. Da Schaltnetzteile reich-
Wandler versucht, die eingestellte Aus- lich Oberwellen produzieren, ist im Inter-
gangsspannung auf jeden Fall auch unter esse einer geringen Störstrahlung ein
Metallgehäuse angesagt. Das Muster-
gerät wurde in ein Aluminium-Druckguß-
gehäuse von Hammond eingebaut
(Typennummer 1590S, 110 x 82 x 44
mm3). Die Platine paßt recht genau hin-
ein und wird mit Abstandsröllchen auf
dem Gehäuseboden festgeschraubt. Wie
man in Bild 8 sieht, lassen sich die zu
kühlenden Bauteile direkt (und isoliert)
auf der Innenseite der Gehäuserückwand
befestigen. Bei der Durchführung der
Anschlußleitungen zu K1 und K2 ist auf
gute Isolation (Scheuerschutz) und Zug-
entlastung zu achten.
Die eingangs angegeben Stromwerte (0,5
A Dauerstrom/1 A Spitzenstrom) gelten
für die Standard-Umgebungstemperatur
von 25 °C. Bei hohen Umgebungstem-
peraturen (im Auto muß man mit bis zu
60 °C rechnen) geht der maximale Aus-
gangsstrom zurückgehen, sobald die ther-
Bild 8. Foto des betriebsfertig auf- mische Sicherung des ICs anspricht.
gebauten Wandlers. Vor der ersten Dafür kann man aber auch sicher sein,
Inbetriebnahme der Schaltung wird daß das IC auch unter solch hohen Tem-
D2 aber noch nicht bestückt. peraturen nicht den Hitzetod stirbt.
950088
Elektor 11/95