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Plaorm

Theologie der Befreiung


Jg. 12 – Nr. 36 – Oktober 2018

ISSN 2220-0711

Liebe Leserinnen und Leser, In dieser Ausgabe:


Kurznachrichten 1
„im Namen dieses leidenden Volkes“ er-
Hl. Oscar Romero 4
hob der Prophet aus San Salvador, Oscar Impressum 5
Romero, seinen Protest gegen Unge- 50 Jahre Medellín 6
rech gkeit und Unterdrückung. Nach 38 III. Kon nentalkongress 7
Jahren wurde nun auch vom Va kan sei- Workshop „Befreiende
ne Heiligsprechung durch die Armen kontextuelle Theologien“ 8
endlich offiziell anerkannt. Europäische Basisgemeinden9
Das 50. Jubiläum der Konferenz von Me- 25 Jahre ITP 10
dellín lenkt den Blick auf ein halbes Jahr- ZukunF in Hoffnung 10
hundert einer Kirche, die sich diesem lei- Erwin-Kräutler-Preis 11
Rezensionen 12
denden Volk mehr und mehr verpflich-
Weitere Publika onen 13
ten wollte, und auf ebenso viele Jahre,
Mul media 14
in denen von Theologie der Befreiung die Rede ist. Veranstaltungshinweise 14
Gleichzei g wird in Brasilien ein Mensch zum Präsidenten gewählt,
der in dieser Spiritualität den „verfaulten Teil“ der katholischen Kir-
che sieht und dessen Wahl unter Beweis stellt, dass der poli sche
Einfluss der evangelikalen und pentekostalen Kirchen nirgendwo in
Lateinamerika mehr unterschätzt werden darf.
Gründe zum Feiern oder Grund zum Trauern und zur Selbstkri k?
Dieser Rundbrief verweist wieder auf beides, nicht zuletzt auch auf
die immer drängende Notwendigkeit, im Namen der leidenden Völ-
ker prophe sch und poli sch zu sprechen.

Stefan Silber

Kurznachrichten

Im Vorfeld und in Vorbereitung der Bischofssynode für den Amazo-


nasraum 2019 finden derzeit in den Ländern des Amazonasgebietes
auf den verschiedensten Ebenen Konsulta onen und Konferenzen
staJ. Indigene Völker, Basisgemeinden und andere Gruppen aus Kir-
che und GesellschaF sind eingeladen, ihre Perspek ven auf das Le-
ben am Amazonas, ihre Hoffnungen und die Bedrohungen, denen sie
sich ausgesetzt sehen, in die Vorbereitung der Synode einzubringen.
Federführend in dem Prozess ist das interna onale Diözesennetzwerk
REPAM.
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Perus Ex-Präsident Fujimori muss wieder ins Gefängnis: Genugtuung bei Demokraten und Men-
schenrechtlern: Der rechtskräFig zu 25 Jahren HaF verurteilte Ex-Präsident Alberto Fujimori war
an Weihnachten begnadigt worden – wohl in einem poli schen Deal zu seinem Machterhalt durch
den inzwischen abgetretenen Präsidenten Kuczynski. Dies hat ein Gericht nun für verfassungswid-
rig erklärt. Der 80jährige Fujimori soll wieder seine Zelle beziehen. Von seiner HaFstrafe wegen
Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Korrup on hat er erst zehn Jahre abgesessen.

In Chile verurteilter Arzt Hartmut Hopp muss nicht in deutsches Gefängnis: Verstörung bei De-
mokraten und Menschenrechtlern: Hartmut Hopp, in Chile zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verur-
teilt, ehemaliger Arzt und Vizechef der Sekte und des Folterzentrums Colonia Dignidad, wird we-
der ausgeliefert, da er einen deutschen Pass hat, noch muss er die Strafe hier absitzen, da das chi-
lenische Verfahren nicht deutschen Normen entspricht, so das OLG Düsseldorf. Formal juris sch
ist das nicht angreiOar, aber bei einem mutmaßlichen Helfer oder zumindest Mitwisser vielfachen
sexuellen Missbrauchs und von Folter ist das schwer erträglich.

Saúl Lliuya, Bauer aus den peruanischen Anden, verklagt RWE und erhält Kasseler Bürgerpreis:
Eine juris sche Sensa on: Erstmals hat ein Gericht, das OLG Hamm, eine Klage gegen einen Verur-
sacher des Klimawandels zugelassen: Saúl Lliuya aus Huaraz (Peru) verklagt RWE auf 0,49% Mit-
schuld (entsprechend dem Welt-CO2-Beitrag von RWE), dass ein Stausee in den Anden durch Glet-
scherschmelze die Stadt zu überfluten droht mit einer dann fünfstelligen Zahl Toter. Am 23.9. hat
er von der Stadt Kassel für diesen Mut den Bürgerpreis erhalten, Laudatoren waren die Klima-
bzw. Nachhal gkeitsforscher Prof. Hans Joachim Schellnhuber und Prof. Claudia Kemfert.

Die Wahl des Rechtsextremisten Jair M. Bolsonaro zum Präsidenten Brasiliens hat die GesellschaF
und die Kirchen des Landes zu efst gespalten. Während sehr viele befreiungstheologisch orien er-
te Chris nnen und Christen vor der Wahl des frauenfeindlichen, rassis schen, gewaltverherrli-
chenden und neoliberalen An demokraten gewarnt haJen, wurde Bolsonaro von pentekostalen,
evangelikalen und auch charisma schen Gläubigen rückhaltlos unterstützt. Auch einzelne katholi-
sche Bischöfe empfingen ihn. Die Spitze der Bischofskonferenz und einzelne Bischöfe wie Dom
Aloísio Dilli (Santa Cruz do Sul) sprachen sich mehr oder weniger deutlich gegen die Wahl von Bol-
sonaro aus, der die Bischofskonferenz als den „verfaulten Teil der Kirche“ bezeichnet haJe. Mise-
reor und Adveniat befürchten nun eine „offene Verfolgung“ von Partnerorganisa onen und ihren
VertreterInnen. Das Netzwerk „Koopera@on Brasilien“ beginnt bereits, ein Netz der Solidarität in
Deutschland, der Schweiz und Österreich aufzubauen, um Menschen zu finden, die bereit wären,
Brasilianer*innen, die aufgrund der poli schen Lage das Land verlassen müssen, zu unterstützen.
→ https://kobra.typeform.com/to/WSKD2d

Im September wurde in Montevideo der Film „Fe en la Resistencia“


(Glaube im Widerstand) uraufgeführt. Es handelt sich um einen Doku-
mentarfilm, der die Rolle des ökumenischen-christlichen Widerstands
gegen die Militärdiktatur in Uruguay analysiert. Er wurde von Nicolás
Iglesias Schneider, einem jungen uruguayischen Methodisten gemacht.
Der Film soll auch in Europa/Deutschland gezeigt werden. Momentan
wird nach Möglichkeiten gesucht, den Film unter teln zu lassen.
Informa onen zum Film: https://www.facebook.com/FeenlaResistencia/
http://www.gemrip.org/fe-en-la-resistencia-un-documental-inedito-sobre-religion-y-dictadura-en-uruguay/
Kontakt: nico.iglesias.s@gmail.com
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In Cuautlancingo, Puebla (Mexiko) fand vom 22 bis 27. Oktober das II Simposio Teológio Misio-
nológico a 50 Años de Medellín staJ, organisiert von ehemaligen Studenten des Postgraduierten-
programms der MissionswissenschaF in São Paulo und vom mexikanischen Zentrum für indigene-
ne Missionen Cenami. Das Symposium fand vor allem zu Ehren des Gründers und langjährigen Di-
rektors des Postgraduiertenprogramms staJ, Paulo Suess, der dieses Jahr seinen 80. Geburtstag
feierte.

Eine ganz breite Koali on der ZivilgesellschaF der Schweiz hat 2015 die Konzernverantwortungs-
ini@a@ve lanciert. Dieses aktuelle sozial-ethisch-poli sche Thema der Schweiz wird vermutlich in
2020 zur Abs mmung kommen. Einige Kirchenleute haben dazu das Projekt www.kirchefuerko-
vi.ch gestartet (KoVI – Abkürzung von Konzernverantwortungsini a ve) um die Ini a ve bekannt
zu machen und zu unterstützen. Die Theologin Jacqueline Keune sagte dazu in ihrer Ostermar-
schansprache in Bern: „Wir können etwas tun! Es lässt sich etwas machen! Und die ungezählten
Opfer vor Augen können wir es uns nicht leisten, keine Hoffnung mehr zu haben!“
→ www.kirchefuerkovi.ch

Ordensleute in Österreich haben in einer öffentlichen Stellungnahme die Regierung zu einer Asyl-
poli k aufgerufen, „die der christlichen Verantwortung den Schwächsten gegenüber gerecht
wird.“ Steyler Missionar Franz Helm sagt in einem Interview u.a.: „Ich mache mir große Sorgen um
unser Land. Es wird in meinen Augen zunehmend unmenschlich, unsolidarisch und xenophob. Für
mich als Christen hat jeder Mensch die gleiche Würde und das gleiche Recht auf ein gutes Leben,
denn in jedem Menschen sehe ich ein Ebenbild GoJes.“
→ https://mosaik-blog.at/fluechtlingsheim-st-gabriel-schwarz-blau-franz-helm-interview/
→ https://mosaik-blog.at/ordensgemeinschaften-flucht-schwarz-blau-rassismus/

Im Zuge der 800 Jahr-Feierlichkeiten der Diözese Graz-Seckau wurde am am 23. Juni 2018 eine
neue DiözesanpartnerschaF mit der brasilianischen Diözese Bom Jesus da Lapa (BA) ins Leben ge-
rufen. Die Bischöfe Dom João Santos Cardoso aus Bom Jesus da Lapa und Bischof Wilhelm Kraut-
waschl aus Graz-Seckau begründeten die PartnerschaF ganz im brasilianischen S l mit einer Ro-
maria in der Grazer Innenstadt.

Thomas Schreijäck (Theologie) und Roland Spiller (Romanis k) von der Goethe-Universität Frank-
furt/Main haben im Juli/August 2018 gemeinsam mit der Universidad Javeriana in Bogotá eine er-
folgreiche Sommerschule zur Problema k des kolumbianischen Friedensprozesses in Bogotá
durchgeführt. Weitere Informa onen zu dieser Veranstaltung gibt es hier:
→ http://www.symposiumkolumbien.de/summer-school

Die aktuelle Ausgabe der ZeitschriF Iberoamericana [38 (2018) 68 / Juli 2018] enthält auf gut 100
Seiten ein englisch-spanisches Dossier zu 50 Jahren Befreiungstheologie. Die Beiträge sind neben
einem Überblick einzelnen Personen, Bewegungen und Ländern gewidmet.

Auf dem Ende Gelände Camp fand am letzten Oktoberwochenende ein ökumenisches poli@sches
Gebet staJ. Die Ansage: “Wen die Verbindung von radikalem poli schen Ak vismus und Theolo-
gie interessiert: Im Handyzelt findet jetzt eine poli sche Andacht staJ. Das Ganze wird organisiert
vom Netzwerk für an faschis sche Kirchen.” Ca. 13 Leute vom Befreiungstheologischen Netzwerk
konnten innehalten und vor der geplanten Ak on am Samstag s ll werden. Psalm 10 schrie zu
GoJ: „Zerbrich den Arm der GewalJä gen und der Bösen. Forsche nach ihren GewalJaten, bis
man nichts mehr davon findet.“ (Ps 10,15)
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San Romero de América


„Viva Monseñor Romero!“ Mit Musik und Tanz, Gebet und Feuerwerken feierten in der Nacht des
13. Oktober rund 30.000 Menschen die Heiligsprechung des 1980 ermordeten Erzbischofs Oscar
Romero in den Straßen San Salvadors.
Zeitgleich zur offiziellen
Heiligsprechungszere-
monie, die in Rom mit
ebenfalls Tausenden
Gläubigen, Bischöfen
und Papst Franziskus
begangen wurden,
haJe sich auf dem
Platz vor der Kathedra-
le in El Salvadors
Hauptstadt das einfa-
che Volk eingefunden.
Dem GoJesdienst, der
die lange Nacht der Vi-
gil einleitete, stand P.
José María Tojeira, Je-
suit und Leiter des
Menschenrechtsins tuts der UCA vor. Die Feier wurde begleitet von verschiedenen Chören und
Musikgruppen, die Romero musikalisch die Ehre erwiesen.
Wenn eines klar spürbar war in jener Nacht, dann die Tatsache, dass Oscar Romero auch fast 40
Jahre nach seiner Ermordung noch in seinem Volk lebt und seine Worte der Anklage und Hoffnung
auch heute noch aktuell sind.
P. Tojeira betonte dies in seiner Predigt, die immer wieder durch lauten Jubel und Applaus unter-
brochen wurde: „Wir verehren keinen Toten, sondern jemanden der lebt. Der lebendig ist in Go
und im Herzen aller Chrisnnen und Christen die das Evangelium in aller Radikalität leben wollen.
Unser Heiliger ist heute glücklich über seine Kirche, weil sie weiterhin für die Erhöhung des Min-
destlohns einsteht, weil sie das Verbot des Metallbergbaus in El Salvador mit vorangetrieben hat
und dafür kämp/, dass das Wasser auch in Zukun/ für alle zugänglich bleibt und nicht privasiert
wird. Aber er biet uns auch intensiv daran zu arbeiten das Klima der Gewalt zu überwinden, das
so viel Schmerz und Leid verursacht. In den Worten des Propheten Jesaja, die er so gerne zierte,
fordert er uns auf die Waffen in Arbeitsgeräte zu verwandeln und für eine würdevolle Arbeit für
alle, und besonders für die Jugendlichen einzutreten.“

Die vollständige Predigt (auf spanisch) ist verfügbar unter:


→ http://www.uca.edu.sv/idhuca/homilia-por-canonizacion-de-monsenor-romero/
Videos zu den Feierlichkeiten in San Salvador: → https://www.youtube.com/watch?v=BABBJapn1C8
→ https://www.youtube.com/watch?v=aUaeNqgnK48
Foto: San:simo Films-UCA El Salvador
Benjamin Schwab
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Romero: „Dreimal“ heilig


Es gebe derzeit in El Salvador drei heilige Romeros, sagte sinngemäß P. Rodolfo Cardenal SJ bei sei-
nem kurzen Besuch während des befreiungstheologischen Workshops in Leuven (s.u. S. 8f) kurz
nach der Heiligsprechung: Der fromme Romero, der na onale Romero und der wahre Romero.
Der fromme – das ist der gute Bischof, dem jede poli sche Note genommen wurde, und der zur
Bestä gung des laufenden klerikalen Betriebs missbraucht werden kann. Ein Heiliger, der nieman-
dem wehtut, und unter dessen Bild nun gezielt die Opferstöcke in den Kirchen platziert werden.
Der na onale Romero, das ist der vorbildliche Salvadorianer, in dessen Namen nun die na onale
Einheit beschworen wird, der Versöhnung und Frieden gepredigt habe und der dazu missbraucht
wird, die gefährliche Erinnerung an die Opfer auszublenden.
Cardenal sprach auch von einem „wahren“ Romero, dessen Erin-
nerung sich durch seine Forderung nach Gerech gkeit auszeichnet.
Ein Heiliger, der an die geschichtliche Wirklichkeit erinnert, mit all
ihrer Gewalt und Repression, die ihn schließlich selbst traf und ein
prophe scher Heiliger, der die Kirche auch heute zur Prophe e
aufruF. Der Heilige, der schon vor 38 Jahren, in der Nacht seiner
Ermordung, von Obdachlosen der Stadt heiliggesprochen worden
war.
In ähnlicher Weise wurde in vielen Reak onen aus befrei-
ungstheologischen Kreisen die Heiligsprechung als eine späte (sehr
späte) Genugtuung durch den Va kan empfunden, gleichzei g ver-
bunden mit der Sorge um eine Manipula on, Verflachung und Ver-
kitschung des Propheten.
Aufsehen erregte auch die Predigt von Erzbischof Jose Luis Escobar
Alas (San Salvador), der anlässlich eines DankgoJesdienstes für Ro-
meros Heiligsprechung sagte: „Ich biJe um Vergebung für jenen Teil der Kirche, der Romero
schlecht behandelt und diffamiert hat, einschließlich seiner Mitbischöfe“. Ähnlich haJe sich be-
reits vor zwei Jahren Papst Franziskus geäußert. Erzbischof Escobar haJe bereits umiJelbar nach
der Heiligsprechung vor Papst Franziskus gefordert, Oscar Romero zum Kirchenlehrer zu ernennen.
„Wir sind sicher, dass seine äußerst wertvolle Lehre der Kirche helfen wird“, sagte Escobar im Na-
men der Bischöfe El Salvadors. Das Beispiel des Heiligen werde „dem Glaubensmangel“ abhelfen
und „eine BotschaF angesichts von sehr schweren Verstößen gegen die Menschenrechte“ sein.
(zit. nach katholisch.de)
Nach Romero könnte nun bald auch P. Ru lio Grande SJ, dessen Martyrium den Ausschlag für die
Bekehrung Romeros gab, selig- und heiliggesprochen werden. Weitere Kanonisierungen der vielen
salvadorianischen Märtyrer sind ebenfalls beabsich gt.
Ebenfalls im Oktober wurde bekannt, dass die salvadorianische Jus z nun auch den Mordfall Ro-
mero wieder eröffnet habe und dass ein HaFbefehl für den dringend tatverdäch gen Hauptmann
Álvaro Saravia erlassen worden sei.
Ikone: Greenheart Hermitage / Philippinen Stefan Silber
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Mit der Nummer 51 speziell zur Fünfzigjahrfeier von Medellín stellt die theologische ZeitschriF Al-
terna@vas, die in Managua herausgegeben wurde, ihr Erscheinen nach 23 Jahren ein.

EATWOT hat die erste Nummer der ZeitschriO VOICES 2018 der Konferenz von Medellín gewidmet
und fragt auch ausdrücklich nach den gegenwär gen Herausforderungen angesichts der Fünfzig-
jahrfeier. Insbesondere werden die Diversifizierung der theologischen Subjekte und die Ökotheo-
logie sowie die Anfragen durch den Dekolonialismus genannt.
→ Kostenloser Download: http://eatwot.net/VOICES
Stefan Silber

Mural Comunitario. Erdacht, entwickelt und gemalt mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des
Encuentro Internacional: Medellín 50 años. El grito por l@s pobres, grito por la Vida, 28.08.-01.09., in Medellín, Kolumbien.
Facilitadores: Anne Sckel & Warner Benitez. vgl. https://www.youtube.com/watch?v=zSv9IworsAQ

„Die Klagerufe der Armen und der Erde rüJeln uns auf“
Unter diesem MoJo fand vom 30.8. bis 2.9. an der Zentralamerikanischen Universität (UCA) in San
Salvador der III. Kon@nentalkongress lateinamerikanischer Befreiungstheologie staJ, zu dem die
kon nentweite Vereinigung von TheologInnen Amerindia und der Masterstudiengang Lateiname-
rikanische Theologie der UCA eingeladen haJen. Über 600 TeilnehmerInnen aus 27 Ländern feier-
ten das 50 jährige Jubiläum des Zusammentreffens der lateinamerikanischen Bischöfe in Medellín.
Viele der Anwesenden aus ganz Lateinamerika und der Karibik haben in ihren Gemeinden den Um-
und AuOruch, den die Konferenz von Medellín 1968 in der lateinamerikanischen Kirche angesto-
ßen haJe, selbst miterlebt.
Neben drei Bischöfen (Luis Infan aus Chile, Reginaldo AndrieJa aus Brasilien und Victor Corral
aus Ecuador) waren auch einige der Pioniere der Befreiungstheologie nach San Salvador gekom-
men. Cecilio de Lora, Leonardo Boff, Rodolfo Cardenal, Jon Sobrino und Juan Hernández Pico be-
richteten als Zeitzeugen von den Entwicklungen der vergangenen 50 Jahre. Gustavo Gu érrez, der
„Vater der Befreiungstheologie“ wurde aus Lima per Videokonferenz zugeschaltet. TheologInnen
der jüngeren Genera on, wie Silvia Cáceres, Laura Yax Tiu, Francisco Bosch und Israel Regis, disku-
erten über die aktuellen Herausforderungen von befreienden Theologien angesichts einer plura-
len und globalisierten Welt.
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Foto: Maestría en Teología Lanoamericana/UCA

Neben künstlerischen Einlagen wie einer Aufführung der salvadorianischen Frauentheatergruppe


„La Cachada Teatro“ und der Musikgruppe „Yolocamba Ita“, stand auch ein Besuch im „Hospitali-
to“, dem Ort an dem Oscar Romero ermordet wurde, sowie dem Grab Romeros in der Krypta der
Kathedrale auf dem Programm. Der Kongress fand seinen Abschluss in einer Eucharis efeier in der
Universitätskapelle, der der salvadorianische Kardinal Gregorio Rosa Chávez, vorstand.
Für viele der TeilnehmerInnen war es etwas ganz besonderes das Andenken der Konferenz von
Medellín an einem für die lateinamerikanische Kirche so bedeutenden Ort zu feiern, noch dazu an-
gesichts der bevorstehenden Heiligsprechung des Märtyrerbischofs Oscar Romero.
Alle Videos zum Kongress:
→ https://www.youtube.com/playlist?list=PLEFZSFxpFfdVlDft8ZHAeQtixBr9o3HOc
Hintergrundberichte: → http://congreso.amerindiaenlared.org/noticias/
Benjamin Schwab

SchaQ Iden@tät Befreiung?


5. Befreiungstheologischer Workshop in Leuven
Gruppenphase im Workshop. Foto: Franz Helm
Knapp 40 WissenschaFlerinnen und
WissenschaFler aus zahlreichen euro-
päischen und nichteuropäischen Staa-
ten stellten beim 5. Workshop „Be-
freiende kontextuelle Theologien“
ihre Beiträge vor. Die Teilnehmenden
repräsen erten alle fünf Kon nente.
Mit diesem Mammutprogramm wur-
de ein lebendiger Austausch über
Grenzen hinweg ermöglicht, in des-
sen MiJelpunkt „die iden täre Versu-
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chung“ stand. Während der Titel immer umstriJen blieb, herrschte große BereitschaF, miteinan-
der aus unterschiedlichen Perspek ven nach Lösungen für die Fragen zu suchen, die sich im Span-
nungsfeld von Iden tät und Befreiung ergaben: Inwiefern ermöglichen Iden tätskonstruk onen
die Befreiung der Menschen oder verhindern sie? Wie gefährden rechte und neofaschis sche
Iden tätsbehauptungen das Zusammenleben (nicht nur) in Europa? Gerade auch junge Wissen-
schaFlerinnen und WissenschaFler nutzten den Workshop zur Vorstellung ihrer Forschungspro-
gramme.
Der Workshop fand vom 25.–28. Oktober an der KU Leuven (Belgien) staJ und setzte die in St. Ga-
briel und Wien vor zehn Jahren begonnene Workshopserie fort. Zahlreiche Gäste nahmen neben
den Referen nnen und Referenten an den Diskussionen teil. Durch die konsequente englisch-
deutsche Zweisprachigkeit war es möglich, auch Menschen einzubinden, die nicht der deutschen
Sprache mäch g sind. Auch ein interkonfessioneller und interreligiöser Austausch fand staJ. Die
Ergebnisse sollen baldmöglichst in einer Publika on erscheinen. Ein weiterer Workshop in der Rei-
he ist für die ZukunF angezielt.
Stefan Silber

10. Europäisches Treffen der BasisgemeinschaOen

Die Christlichen Basisgemeinden von Italien, Frankreich, Spanien, Österreich, Belgien und der
Schweiz haben sich vom 21.-23. September 2018 in Rimini zu ihrem 10. Europäischen Treffen un-
ter dem Titel „ChristInnen für eine gerechtere Welt und eine arme Kirche“ versammelt. In der Ge-
meinsamen Abschlusserklärung schreiben sie u.a.: „Der europäische Kon nent, der sich immer mit
seinen Ursprüngen und seiner christlichen Kultur gebrüstet hat, errichtet heute, in scharfem Kon-
trast zur BotschaF des Evangeliums, die in den Verarmten die Gestalt Chris selbst sieht, Stachel-
drahtzäune und Schutzwälle.“ „Es ist inakzeptabel, dass die reichsten Na onen der Welt, die ins-
besondere die Völker Afrikas und des Nahen Ostens immer ausgebeutet und dabei die Vorausset-
zungen für die Entstehung von Konflikten und jahrzehntelangem Blutvergiessen geschaffen haben,
jetzt ihre Türen vor so viel Leid verschliessen!“ „Wir fordern eine humane Poli k, die nicht nur
Kriegsflüchtlinge berücksich gt, sondern auch wirtschaFliche und ökologische. Deren Notlage ist
das perverse Ergebnis unseres Entwicklungsmodells und eines Lebenss ls, der den gegenwär gen
Klimawandel verursacht.“
Jacqueline Keune
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25 Jahre Ins@tut für Theologie und Poli@k: ein Grund zum Feiern

Am 28.-30.09.2018 wurde das 25-jährige Bestehen des ITP zum Anlass für eine Jubiläumskonfe-
renz mit einem Festakt und abschließendem GoJesdienst genommen. Das Jubiläumswochenende
stand unter dem Titel: „25 Jahre Hoffnung prak sch werden lassen“ und wir konnten mit vielen
FreundInnen (u.a. Alberto Moreira und Nancy Cardoso aus Brasilien) zusammen feiern. Der Philo-
soph und Ak vist Thomas Seibert sprach im Anschluss an die AuOrüche von 1968 von einer „Exis-
tenzweise des Sich-Entscheiden-Könnens“ für die Freiheit und damit für poli sche Praxis. Theolo-
gisch ergaben sich für uns zahlreiche Anknüpfungspunkte: Trauen wir uns eine solche Freiheit zu,
glauben wir an die Möglichkeit eines kairos, der für so viele auf der Welt, letztlich für die Welt
selbst so notwendig wäre? Damit wurde die Jubiläumsfeier vor allem ein Blick in die ZukunF. An-
gesichts von Asylrechtsverschärfungen, neoliberalem Kapitalismus und Klimawandel brauchen wir
uns, so unser Fazit, nicht entmu gen lassen und hoffen weiter auf „eine andere Welt“. Deshalb
wird uns das Thema der kommenden Revolu on und was das Reden davon für heute bedeuten
kann, wohl auch in den kommenden Jahren weiter beschäFigen.
ITP

Eine ZukunO in Hoffnung


Die 12. Versammlung des European Chris an Environmental Network (ECEN) fand vom 6. bis zum
10. Oktober in Katowice (Polen) unter der ÜberschriF „Auf dem Weg zu ökonomischer und ökolo-
gischer Gerech gkeit“ staJ. Die Versammlung haJe 85 Teilnehmende aus 22 europäischen Län-
dern und von Übersee. Im abschließenden Aufruf der Versammlung heißt es u.a.: „Wir haben uns
versammelt, um die Freude an GoJes Schöpfung zu teilen und uns daran zu erinnern, dass sie
überall bedroht ist und dass die Kirchen in Europa und in anderen Teilen der Welt die Pflicht ha-
ben, sich für die Schöpfung einzusetzen – in GoJesdiensten, im konkreten Handeln und als ihr An-
walt.“ „Wir verfügen jetzt über alle notwendigen Informa onen. Es gibt keine Entschuldigungen!
Als Menschen, die sich dem Glauben verbunden fühlen, haben wir eine moralische Pflicht, jene an
die erste Stelle zu setzen, die besonders verletzlich sind, wenn wir uns um die Bewahrung der
Schöpfung bemühen.“ Die ARGE Schöpfungsverantwortung ist Gründungsmitglied des ECEN.
Isolde Schönstein
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Ausschreibung: 5. Erwin-Kräutler-Preis
Das Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen an der Universität Salzburg ver-
gibt 2019 zum fünFen Mal den Erwin-Kräutler-Preis für kontextuelle Theologie, interreligiösen
Dialog und befreiungstheologische Forschung.
Mit diesem Preis werden im Sinn des Wirkens von Bischof Erwin Kräutler wissenschaFliche Arbei-
ten ausgezeichnet, die (befreiungs-)theologische Reflexion und gesellschaFspoli sche Auseinan-
dersetzung verbinden und vor allem folgende Themen behandeln:
• Poli sche Theologie, Befreiungstheologie
• Friede, Gerech gkeit und Bewahrung der Schöpfung
• Interkultureller und interreligiöser Dialog
• Gender/Intersek onalität
• soziale Gerech gkeit/Solidarität/offene GesellschaF
• Globalisierungstheorien, Migra on, kri sche Entwicklungsforschung
Vorrangig berücksich gt werden Disserta onen und Habilita onen aus dem Fach Theologie bzw.
einer anderen wissenschaFlichen Disziplin, die dem Ausschreibungsprofil des Kräutler-Preises ent-
sprechen. Die Arbeiten sollen in den Jahren 2017/18 abgeschlossen worden sein und in den Spra-
chen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch oder Portugiesisch verfasst sein.
Das Preisgeld beträgt € 3.000,- Darüber hinaus wird die Möglichkeit angeboten, die prämierte Ar-
beit in der Reihe „Salzburger Theologische Studien – interkulturell“ zu veröffentlichen.
Eine Jury, bestehend aus fünf Expert/inn/en, entscheidet über die Vergabe des Preises; weitere In-
forma onen sind auf www.uni-salzburg.at/ztkr/erwin-kraeutler-preis zu finden.
Einsendeschluss ist Montag, 8. April 2019.

Rezension: Mission postkolonial kri@siert


Postkoloniale Theologien sind Bedeutung dieser dieser rela-
im deutschen Sprachraum v jungen theologischen Strö-
noch weithin unbekannt. Dank mung.
einer Tagung 2017, die sich Neben den interna onal be-
mit diesem Thema befasste, kannten und sehr einflussrei-
kann das Frankfurter Ins tut chen postkolonialen Autorin-
für Weltkirche und Mission nen Musa W. Dube (Botswa-
nun durch Sebas an PiJl ei- na) und Marion Grau (Norwe-
nen wertvollen Studienband gen) tragen u.a. auch Felix Wil-
vorlegen, in dem postkoloniale fred (Indien), Juan Manuel
Fragestellungen vor allem in Contreras (Mexiko) und Leela
missionswissenschaFlicher Gandhi (USA) wich ge Per-
Hinsicht reflek ert werden. spek ven auf postkoloniale
Der zweisprachige (deutsch Studien und Theologien ein. Es
und englisch) Tagungsband ist dem Band zu wünschen,
Sebas@an PiJl (Hg.): Theolo- vereint Reflexionen von elf dass er die Diskussion um die-
gie und Postkolonialismus. WissenschaFlerinnen und Wis- se hierzulande viel zu vernach-
Ansätze – Herausforderungen senschaFlern aus Europa, lässigte theologische Erneue-
– Perspek@ven (Weltkirche Amerika, Afrika und Asien und rungsbewegung weiter in
und Mission 10), Regensburg: verweist damit sowohl auf die Gang bringen kann.
Pustet 2018 Vielfalt als auch auf die globale Stefan Silber
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Rezension: Entgangene Chancen


mit Europa verweist, und dann vor und verknüpF beide mit
geht es in dem Buch fast aus- einer pluralis schen Religions-
schließlich um Kirchenerfah- pädagogik. In einem zweiten
rungen (wohlgemerkt, seine Teil analysiert er unvermiJelt
eigenen) in den USA. Warum liturgische Ausprägungen
dann dieser Unter tel gewählt evangelischer Kirchen in der
wurde, erschließt sich nicht, Umgebung von Los Angeles.
vielmehr bleibt die EnJäu- Seine kurze (7 Seiten) Diskussi-
schung, dass der lohnende on der lateinamerikanischen
Dialog zwischen der Theologie Befreiungstheologie am
Paul Tillichs und der la- Schluss wird dieser nicht ge-
teinamerikanischen Theologie recht, was sich auch in groben
der Befreiung, der wohl ange- sachlichen Schnitzern („Op on
zielt war, nicht staJgefunden der Armen“, 131) zeigt.
hat. Auch der Dialog zwischen Schwartz betrachtet sie aus
Detlef Schwartz: Herausforde- nordamerikanischem Protes- nordatlan scher Perspek ve
rungen an uns. Lateinameri- tan smus (um den es hier und legt mit Sobrino, Boff und
kanische Befreiungstheologie geht) und der Befreiungstheo- Gu érrez auch eine viel zu
triQ auf Europa, Berlin: Logos logie häJe die Publika on die- schmale Textbasis zugrunde.
2018 | ISBN 978-3-8325-4750- ses Buches gerechier gt. Al- Schade, hier wäre sehr viel
9 lein, er findet nicht staJ. mehr möglich gewesen – oder
Schwartz, evangelischer Pfar- wenigstens häJe man im Un-
Man fragt sich. Da veröffent- rer i.R. und Dozent an ver- ter tel (wie dann in einer Zwi-
licht ein deutschsprachiger Au- schiedenen Universitäten der schenüberschriF) darauf ver-
tor, der in Ecuador lebt (oder USA und Deutschlands, stellt weisen müssen, dass es darum
gelebt hat) ein Buch, das im in einem ersten Teil Rudolf geht, von Nordamerika nach
Unter tel ausdrücklich auf die OJo und vor allem Paul Tillich Europa zu kommen (98).
Begegnung der lateinamerika- mit seiner Theologie der Kul-
nischen Befreiungstheologie tur und seiner Symboltheorie Stefan Silber

Rezension: Heiligsprechung eines Heiligen


Bereits am Abend des 24.3.1980, wenige Stunden nach seiner Er-
mordung, wurde der salvadorianische Bischof Oscar Romero von
Obdachlosen seiner Diözese als „Heiliger“ bezeichnet (9). Der Va-
kan brauchte mehr als drei lange und schwierige Jahrzehnte, um
es dem Volk GoJes gleichzutun.
Der vorliegende Sammelband erinnert an einige Sta onen dieses
langen Wegs. Ausgangspunkt ist eine Ak on im Jahr 2011, als aus-
gehend von Deutschland eine interna onale Bewegung von Theo-
logInnen und anderen Persönlichkeiten forderte, diese Heiligspre-
chung Romeros durch die Armen anzuerkennen und durch eine
offizielle Kanonisierung zu bekräFigen. Der Aufruf, seine Vor- und
Nachgeschichte, die Liste der Unterzeichneten und der Text selbst
in mehreren Sprachvarianten stehen im MiJelpunkt des ersten
Teils des Buches.
Plaorm Theologie der Befreiung – Jahrgang 12 – Rundbrief 36 – Oktober 2018 13

Weitere Texte aus den letzten 13 Jahren vervollständigen das Bild: Die Textvorlage eines „Ermu -
gungsabends“ vom Katholikentag 2012, in dem Romero und einige seiner Texte im MiJelpunkt
standen, bietet sich als Vorlage für eigene Gedenkveranstaltungen an. Aufsätze, Vorträge und an-
dere Texte u.a. von Paul G. Schoenborn, Mar n Maier, Willy Knecht, Norbert Arntz und Andreas
Hugentobler, die teilweise nur hier in gedruckter Form vorliegen, setzen sich u.a. mit der Gefahr
auseinander, die Selig- und Heiligsprechung Romeros zu missbrauchen, um den Heiligen dem Volk
GoJes zu entreißen.
Ein sehr wich ger Beitrag zur Erinnerung an diesen Heiligen, seine BotschaF und sein Martyrium!

„Gedenkt der Heiligsprechung von Oscar Romero durch die Armen dieser Erde“. Dokumenta@on
des Ökumenischen Aufrufes zum 1. Mai 2011 – ZuschriOen – Lesesaal. Herausgegeben von Chris-
@an Weisner, Friedhelm Meyer & Peter Bürger (edi@on pace 3), Norderstedt: BoD 2018
ISBN: 978-3-7460-7979-0
https://www.bod.de/buchshop/gedenkt-der-heiligsprechung-von-oscar-romero-durch-die-armen-dieser-erde-
9783746079790
Stefan Silber

Weitere aktuelle Publika@onen zur Theologie der Befreiung


• Sebas an PiJl: Geschichtliche Realität und Kreuz. Der fundamentale Ort der Theologie bei
Ignacio Ellacuría (ra o fidei 67), Regensburg: Pustet 2018
• Eneida Jacobsen: Theologie und poli sche Theorie. Kri sche Annäherungen zwischen zeit-
genössischen theologischen Strömungen und dem poli schen Denken von Jürgen Haber-
mas (Salzburger interdisziplinäre Diskurse, 11) Berlin: Peter Lang 2018
• Philipp Geitzhaus: Paulinischer Universalismus. Alain Badiou im Lichte der Poli schen Theo-
logie (ITP-Kompass 26), Münster: ITP 2018
• Luis Espinal: Jähe Gebete. Neu übersetzt und herausgegeben von Daniel Stosiek, Norder-
stedt: BoD 2018.
hJps://www.bod.de/buchshop/jaehe-gebete-luis-espinal-9783752854923
• Daniel Stosiek: Brasilianisches Tagebuch (Hamburg: tredi on) 2018
• Duchrow, Ulrich / Hinkelammert, Franz: Marx, Luther & Müntzer: Dialek k der Praxis. Hu-
manis sche Bewegungen und die Ökumene der Religionen (Sozialismus.de Supplement zu
HeF 9/2018). Hamberg: VSA 2018
• Mar n Maier: San Romero de América: Oscar Arnulfo Romero wird heiliggesprochen, in:
S mmen der Zeit 143 (2018) 10, 714-724
• Cesar Kuzma: Sendung und Iden tät des Volkes GoJes. Eine Kirche im AuOruch und unter
dem Anruf des Reiches GoJes, in: Concilium 54 (2018) 3, 262-269
• Luiz Carlos Susín: Das Volk als Lamm GoJes, in: Concilium 54 (2018) 3, 270-278
• Raúl Fornet-Betancourt: Interkulturalität und „Volk“. Das Gespräch mit der lateinamerika-
nischen Theologie der Befreiung fortsetzen, in: Concilium 54 (2018) 3, 279-286
• Rafael Luciani: Der zentrale Stellenwert des Volkes in der soziokulturellen Theologie von
Papst Franziskus, in: Concilium 54 (2018) 3, 297-308
• Margot Bremer: Die Ordnung unserer Welt neu erfinden oder entdecken? Lektüre eines
biblischen Textes von einer indigenen Weltanschauung her, in: Concilium 54 (2018) 3, 320-
331
• Karl M. Gaspar: Indigene Quellen erschließen. Pastorale Antworten für die Menschen, die
unter globaler Gewalt leiden, in: Concilium 54 (2018) 3, 332-337
• Norbert MeJe: Medellín 1968. Auf dem Weg zu einer „wirklich armen, missionarischen
und österlichen Kirche“, in: Feinschwarz (3. September 2018)
Plaorm Theologie der Befreiung – Jahrgang 12 – Rundbrief 36 – Oktober 2018 14

hJps://www.feinschwarz.net/medellin-1968-auf-dem-weg-zu-einer-wirklich-armen-
missionarischen-und-oesterlichen-kirche/
• Julia Lis: Kirchenasyl: solidarische Praxis oder staatlicher Gnadenerweis?, in: Feinschwarz
(18. Oktober 2018) : hJps://www.feinschwarz.net/kirchenasyl-solidarische-praxis-oder-
staatlicher-gnadenerweis/
• Nidia Arrobo Rodas: „Die Erde ist unsere Bibel“. Interview durch Eva-Maria Werner, in:
Kon nente (2018) 5, 26-27

Mul@media
Oscar Romero - Aber es gibt eine S@mme, die Stärke ist und
Atem… Ein Hörbuch von Peter Bürger.
Onomato-Verlag 2018.
Gesamtspielzeit 78 Min.
ISBN 978-3-944891-67-5
Preis 10,- €
- Direktbestellung & Download: (Auch überall im Buchhandel
bestellbar)
hJps://www.onomato.de/detail/index/sAr cle/432/number/SW10136?number=SW10136
- InfoblaJ: hJps://www.lebenshaus-alb.de/magazin/media/pdf/Romero-Hoerbuch-InfoblaJ.pdf
- Hörprobe: hJps://www.youtube.com/watch?v=-TGvnCbxcL0

Das Erbe der Befreiungstheologie. Solidarischer Kaffee mit Jesus in Lateinamerika. Sebas an PiJl
im Gespräch mit Kirsten Dietrich, Deutschlandfunk, 1.7.2018
hJps://www.deutschlandfunkkultur.de/das-erbe-der-befreiungstheologie-solidarischer-kaffee-
mit.1278.de.html?dram:ar cle_id=421734

Oscar Romeros langer Weg zur Heiligkeit (zwei Teile). Stefan Silber im Gespräch mit Burkard Vogt,
in: GoJ und die Welt : hJps://ab.main-franken-katholisch.de/aktuell/index.html/oscar-romeros-
langer-weg-zur-heiligkeit/a1644167-ad21-4dc4-a4ec-5594d383aaa3?mode=detail

Veranstaltungshinweise
Datum Titel Ort Informa@onen
9.-10.11. Ökumenischer Ratschlag: 35 Jahre Konzili- Ref. Petrikirche www.oekumenischer-
arer Prozess für Gerech gkeit, Frieden und RiJerstraße 5–7 ratschlag.de
Bewahrung der Schöpfung. Grüne Refor- 32423 Minden
ma on und Ökologische Theologie
9.-11.11. „Dialogisches Denken und Bildung als Pra- Universität Ham- Infos und Call for Papers:
xis der Freiheit. Mit Freire den Herausfor- burg
http://www.freire.de/
derungen einer inklusiven GesellschaF be-
gegnen“ Kongress der Paulo-Freire-Koope-
ra on e.V.
Plaorm Theologie der Befreiung – Jahrgang 12 – Rundbrief 36 – Oktober 2018 15

Datum Titel Ort Informa@onen


13.11. "Diese WirtschaF tötet". Zur Stellung der München
christlichen Kirchen zum Kapitalismus, Dis-
kussionsveranstaltung des Kurt-Eisner-Ver-
eins mit Julia Lis, Ulrich Duchrow und An-
dreas Gösele
14.11. "Diese WirtschaF tötet". Zur Stellung der Nürnberg
christlichen Kirchen zum Kapitalismus, Dis-
kussionsveranstaltung des Kurt-Eisner-Ver-
eins mit Julia Lis und Simon Wiesgickl
22.11. Resilienz – Ein neues AllheilmiJel gegen Schulabteilung imholz@muenster.de
15:30- Stress in der Schule? des Bistums
17:30 Münster, Kardi-
nal von Galen
Ring 55, Münster
22.11. Auf dass wir BereitschaFsmaschinen wer- GewerkschaFs-
19:30 den! Resilienz als neue SelbsJechnologie. haus, Johann-
Koopera onsveranstaltung des ITP mit Krane-Weg 16,
dem DGB und der GEW Münster
23.-24.11. Seminar „GesellschaFskri k und Theolo- ITP Münster geitzhaus@itpol.de
gie“ des ITP, zusammen mit dem Ökume-
nischen Netz Rhein-Mosel-Saar
24.11. Thementag Weltkirche. Studien- und Be- Haus am Dom adveniat.de
gegnungsnachmiJag zur Adveniat Weih- Domplatz 3
nachtsak on mit Kardinal Gregorio Rosa Frankfurt
Chávez, Weihbischof von San Salvador
29.11. Abendgespräch mit Kardinal Gregorio Rosa Mainz adveniat.de
19.30 Chávez zum Thema: „Wir müssen diesen
Jugendlichen Gründe geben, um zu glau-
ben, um zu kämpfen und um zu leben.“
30.11. Podiumsgespräch „Jugendbanden sind Wiesbaden adveniat.de
19.30 kein Familienersatz“ mit Kardinal Gregorio
Rosa Chávez aus El Salvador u.a.
3.-5.05. ...denn ihnen gehört das Himmelreich. Kardinal-Hengs-
2019 Prophe sch-poli sches Besinnungswo- bach-Haus, Dahler
chenende mit Benedikt Kern und Anna R. Höhe 29, 45239
Isenberg Essen-Werden

30.9.- Gustavo Gu érrez: Theologie der Befrei- Universität und


1.10.2019 ung (1971/2021). Der bleibende Impuls ei- Domschule Würz-
nes theologischen Klassikers burg

6.-10.11. Fachtagung und Studientag zur Amazonas- St. Burkardushaus


2019 synode Würzburg

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