Sie sind auf Seite 1von 34

BRUSTENTZÜNDUNGEN

IN DER STILLZEIT
S3-LEITLINIE

DONALDA SURDUCKI
1-Wunde Brustwarzen

2-Verschtärkte initiale Brustdrüsenschwellung

3-Milchstau

4-Mastitis puerperalis
Symptome:
—  -Fissuren
—  -Hautabschürfungen
—  -Rhagaden
—  -Entzündugszeichen an Mamille:
—  -Schmerzen

—  -Rötungen
—  -Edeme
—  -Überwärmung
—  -Schorfbildung
—  -Helle oder dunkle Flecken
Vor Beginn einer Therapie wunder Brustwarzen sollen folgende
Ursachen evaluiert werden:

-Stilltechnik (Position und Frequenz),

-Saugtechnik des Kindes,

-Anwendung von Stillhilfmitteln (Pumpen, Stillhütchen)

-anatomische Besonderheiten beim Kind und der Mutter,

-psychische Faktoren,

-verstärkte initiale Brustdrüsenschwellung


Leitlinien: Wunde Brustwarzen
Evidenz- und konsensbasierte Therapieempfehlungen:
2. Auf den Einsatz von Brusthütchen zur Therapie wunder Brustwarzen kann
verzichtet werden (0).
Zwingen starke Anlegeschmerzen zu einer Stillpause an der betroffenen
Brust, sollte die Brust (so häufig wie vorher gestillt wurde) manuell oder
mechanisch entleert werden (KKP).
3. Aufgrund der unzureichenden bzw. fehlenden Datenlage kann derzeit der
Einsatz folgender Verfahren hinsichtlich einer Nutzen- und
Schadenabwägung nicht beurteilt werden (0):
- Auflage von Kompressen zur feuchten Wundheilung
(Hydrogel- Kompressen, Multi-Mam-Kompressen)
- Auflage von Teebeuteln (z.B. mit Salbei)
- Soft-Laser-Therapie (low level laser)
- Verwendung von Stilleinlagekonstruktionen
zur Hohllagerung der Mamille
Leitlinien: Initiale verstärkte
Brustdrüsenschwellung
Evidenz- und konsensbasierte Therapieempfehlungen:
Aufgrund der unzureichenden/fehlenden
Datenlage kann derzeit der Einsatz
folgender Verfahren hinsichtlich einer
Nutzen-Schaden-Abwägung nicht beurteilt
und daher derzeit keine Empfehlung für
oder gegen sie ausgesprochen werden:
- Auflage von Kohlblättern
- Auflage von Kühlkissen
-Auflage von Quark
-Tiefdruckmassage
-Massagen nach Plata Rueda oder Mamet
- Retterspitz
- Akupunktur
- Therapeutischer Ultraschall
Leitlinien: Initiale verstärkte
Brustdrüsenschwellung
Evidenz- und konsensbasierte Therapieempfehlungen:
Trotz der Schwellung der Brust soll eine
regelmäßige Entleerung der Brust erfolgen.
Eine Brustwarzenverletzung ist zu vermeiden.
(KKP).
Bei Vorliegen einer starken Schwellung im
Bereich der Areola kann die Reverse Pressure
Softening Technik eingesetzt werden, um ein
korrektes Anlegen des Kindes zu erleichtern
(KKP).
Nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Ibuprofen) können
zur Schmerzlinderung eingesetzt werden (KKP).
Aufgrund langjähriger Erfahrungen aus der Praxis können die Auflagen von
Kühlkissen, Kohlblättern oder Quark sowie die Anwendung einer
Tiefdruckmassage zur symptomatischen Behandlung eingesetzt werden
(KKP).
MILCHSTAU (blocked ducts)

SYMPTOME:

-lokale Schmerzen

-lokale Verhärtung (,knoten,)

-keine oder leichte Überwärmung dernbetroffenen Stellen

-kein Fieber (<38,4)

-gutes Allgemeinbefinden

-unilateral

-z.T. ein kleines weisses Bläschen auf der Mamille (white Blister)
Vor Beginn einer Therapie eines Milchstaus oder einer Mastitis sollen
Folgende Ursachen evaluiert werden:

-Stilltechnik

-wunde Brustwarzen,

-verstärkte initiale Brustdrüsenschwellung,

-mechanische Blockierung des Milchflusses,

-verstärker Milchfluss,

-traumatische Läsionen,

-fehlender Milchspendereflex (stress, Sclafentzug)

-psychische Faktoren

-mangelnde Hygiene.
Hände des Personals

Übertragung der
Keime auf die
mütterliche Brust
Abou-Dakn
Einflüsse auf den Milchspendereflex (n. M. Abou-Dakn)
Kreislauf der
gestörten
Milchbildung
Eindringen der
Keime in die Brust
Mastitis puerperalis
Ursachen
Vor allem:
• Problematische initiale Brustdrüsenschwellung
• Milchstau
• Wunde Brustwarzen

Weitere Gründe:
• Mangelnde Hygiene (Hände Personal, Hände
Mutter, Nasenrachenraum Kind, Haut)
• Brusttrauma – Druck, Schlag, Stoß, Verletzung,
Massage
• Diverse Infektionen – Baby, Familie
Mastitis puerperalis
Häufigkeit: ca. 10% in BRD (WHO)
in den ersten 12 Wochen pp
Auch ohne Mastitis gibt es hohe Keimzahlen in der
Muttermilch(3,5% gesunder Mütter = Streptokokken B in
hoher Zahl). Symptome einer Mastitis gibt es auch ohne hohe
Keimzahlen in der MM !
Erreger :
• Staphylokokkus aureus(>90%)
• Staphylokokkus epidermidis
• ß-hämolysierende Streptokokken B
• selten: Streptokokken A, Streptokokken pneumoniae, E. coli
MASTITIS PUERPERALIS

SYMPTOME

-Örtlich begrenzte gerötete, überwärmte und


geschwollene Bereiche der Brust,

-lokale starke Schmerzen in der Brust

-systemische Reaktionen wie Unwohlsein und Fieber


(>38,4)

-lokale Symptome meist unilateral


Leitlinien: Milchstau und Mastitis
Evidenz- und konsensbasierte Therapieempfehlungen:
1. Eine regelmässige Brustentleerung ist bei Mastitis (A)
und bei Milchstau (KKP) zur Entlastung des Drüsen=
gewebes essenziell. Ggf. soll die Brust manuell oder
mechanisch entleert werden (KKP).

Physikalische Maßnahmen können angewendet


werden (KKP).

Das Ausstreichen blockierter Areale der Brust bei Milchstau oder Mastitis
kann zur Therapie angewandt werden. Dabei ist jegliche Anwendung eines
für die Mutter unangenehmen Drucks zu vermeiden (KKP).

Nichtsteroidale Antiphlogistika können als analgetische Maßnahme


eingesetzt werden (KKP).
Leitlinien: Milchstau und Mastitis
Evidenz- und konsensbasierte Therapieempfehlungen:
2. Aufgrund der unzureichenden bzw. fehlenden
Datenlage kann derzeit der Einsatz folgender
Verfahren hinsichtlich einer Nutzen-Schaden-
Abwägung nicht beurteilt werden (0):
- Akupunktur
- Homöopathie
- Vibration
3. Die bakterielle Mastitis soll antibiotisch therapiert
werden (A). Forschungsbedarf: Probiotika vs Antibiotikum
Für die kalkulierte Antibiotika-Therapie sind die wichtigsten Erreger
(S. aureus, beta-hämolysierende Streptokokken) zu berücksichtigen (KKP).
Vor Beginn einer kalkulierten Antibiotika-Therapie soll Material zur
mikrobiologischen Untersuchung gewonnen werden (KKP).
Eine infektionsbedingte Mastitis ist kein Grund zum Abstillen (KKP).
Mastitis puerperalis
Therapie

• ausreichend Flüssigkeit, Vitamin C

• Antibiotikum :
Cephalosporin, Oxacillin, Flucloxacillin,
Ampicillin + Clavulansäure, Clindamycin
Puerperaler Mamma-Abszess
Ursache:
Achtung! Behandlungsfehler? ( 11% der Mastitiden)
Symptome:
• klinisch Induration und Fluktuation
• Nachweis durch Sonographie

Therapie:
• Sonographisch gesteuerte Punktion (Drainage mit
lokaler Antibiotikaspülung), Antibiose systemisch.
In 70% der Fälle erfolgreich.

• Chirurgische Inzision und Einlage Lasche/Streifen


Kein Abstillen indiziert! Bei Wunsch der Mutter Weiterstillen
ermöglichen oder vorübergehend abpumpen.
Soor der laktierenden Mamma
Oberflächliche Soor-Infektion
•Mamillen und Areola perlmuttartig glänzend,
rosa- bis pinkfarben, schuppig, rissig, mit
kleinen Bläschen oder weißlichen Belägen
• Juckreiz oder Brennen der Mamillen
• beim Baby evtl weißliche Beläge im Mund,
auch Windeldermatitis
Therapie:
lokale Behandlung von Mutter und Kind
mit Antimykotikum (z. B. Miconazol, Clotrimazol oder
Nystatin)
Soor der laktierenden Mamma
Soor-Infektion der Milchgänge
• oft keine äußerlich erkennbaren Zeichen
• stechende oder brennende Schmerzen in einer
oder beiden Mammae während oder nach dem
Stillen
• Problematik der Muttermilchkultur
Therapie:
beim Kind: lokales Antimykotikum (Miconazol-Gel)
bei der Mutter: systemisch (z. B. Fluconazol oral
400mg initial, dann 2x100mg tgl. für mindestens
2 Wochen bzw. bis Symptomfreiheit von 1 Woche)
Vielen Dank für Ihre
Aufmerkseimkeit

Das könnte Ihnen auch gefallen