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Inhaltsverzeichnis
SIPROTEC 5 Einführung 1
Hochspannungs-Feldleit- Funktionale Grundstruktur 2
gerät
6MD85/86
Systemfunktionen 3
Applikationen 4
ab V7.90
Funktionsgruppentypen 5
Steuerungsfunktionen 6
Handbuch
Schutz- und Automatikfunktionen 7
Überwachungsfunktionen 8
Messwerte, Energiewerte und Monitoring
des Primärsystems 9
Funktionsprüfungen 10
Technische Daten 11
Anhang A
Glossar
Stichwortverzeichnis
C53000-G5000-C015-B
HINWEIS
i Beachten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit die Warn- und Sicherheitshinweise in diesem Dokument, sofern
vorhanden.
Haftungsausschluss Copyright
Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Die Informationen Copyright © Siemens AG 2019. Alle Rechte vorbehalten.
in diesem Dokument enthalten lediglich allgemeine Weitergabe sowie Vervielfältigung, Verbreitung und Bear-
Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, welche im beitung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung des
konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschrie- Inhaltes sind unzulässig, soweit nicht schriftlich gestattet.
benen Form zutreffen bzw. welche sich durch Weiterent- Alle Rechte für den Fall der Patenterteilung, Geschmacks-
wicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten oder Gebrauchsmustereintragung sind vorbehalten.
Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei
Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. Marken
Dokumentversion: C53000-G5000-C015-B.01
SIPROTEC™, DIGSI™, SIGRA™, SIGUARD™, SAFIR™ SICAM™
Ausgabestand: 06.2019
und MindSphere™ sind Marken der Siemens AG. Jede nicht
Version des beschriebenen Produkts: ab V7.90 autorisierte Verwendung ist unzulässig. Alle anderen
Bezeichnungen in diesem Dokument können Marken sein,
deren Verwendung durch Dritte für ihre eigenen Zwecke
die Rechte des Eigentümers verletzen kann.
Vorwort
Zielgruppe
Schutzingenieure, Inbetriebsetzer, Personen, die mit der Einstellung, Prüfung und Wartung von Automatik-,
Selektivschutz- und Steuerungseinrichtungen betraut sind sowie Betriebspersonal in elektrischen Anlagen und
Kraftwerken.
Gültigkeitsbereich
Dieses Handbuch ist gültig für die SIPROTEC 5-Gerätefamilie.
Weiterführende Dokumentation
[dwprefdm-221012-01.tif, 3, de_DE]
• Gerätehandbücher
Gerätehandbücher beschreiben die Funktionen und Applikationen eines spezifischen SIPROTEC 5-
Gerätes. Das gedruckte Handbuch und die Geräte-Online-Hilfe haben dieselbe Informationsstruktur.
• Hardware-Handbuch
Das Hardware-Handbuch beschreibt die Hardware-Bausteine und Gerätekombinationen der SIPROTEC 5-
Gerätefamilie.
• Betriebshandbuch
Das Betriebshandbuch beschreibt die Grundprinzipien und -prozeduren des Gerätebetriebs und die
Montage der Geräte für die SIPROTEC 5-Gerätefamilie.
• Kommunikationsprotokoll-Handbuch
Das Kommunikationsprotokoll-Handbuch enthält eine Beschreibung der Protokolle zur Kommunikation
innerhalb der SIPROTEC 5-Gerätefamilie und zu übergeordneten Leitstellen.
• Produktinformation
Die Produktinformation enthält allgemeine Informationen über betriebsvorbereitende Bedingungen.
Dieses Dokument wird mit jedem SIPROTEC 5-Gerät ausgeliefert.
• Engineering Guide
Der Engineering Guide beschreibt die wesentlichen Schritte beim Engineering mit DIGSI 5. Zusätzlich
erfahren Sie im Engineering Guide, wie Sie eine projektierte Konfiguration in ein SIPROTEC 5-Gerät laden
und die Gerätefunktionalität des SIPROTEC 5-Gerätes aktualisieren.
• Online-Hilfe DIGSI 5
Die Online-Hilfe DIGSI 5 enthält ein Hilfepaket für DIGSI und CFC.
Das Hilfepaket für DIGSI 5 enthält die Beschreibung des Grundbetriebs von Software, der DIGSI-Prinzipien
und der Editoren. Das Hilfepaket für CFC enthält eine Einführung in die CFC-Programmierung, Grundbei-
spiele für die CFC-Handhabung und ein Referenzkapitel mit allen für die SIPROTEC 5-Gerätefamilie verfüg-
baren CFC-Bausteinen.
• SIPROTEC 5 Katalog
Der SIPROTEC 5-Katalog beschreibt die SIPROTEC 5-Systemeigenschaften.
Das Produkt entspricht den Bestimmungen des Rates der Europäischen Gemein-
schaften zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend die
elektromagnetische Verträglichkeit (EMV-Richtlinie 2014/30/EU), die Einschränkung der
Nutzung von gefährlichen Substanzen in elektrischen und elektronischen Geräten
(RoHS-Richtlinie 2011/65/EU) sowie elektrische Betriebsmittel zur Verwendung inner-
halb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU).
Diese Konformität ist das Ergebnis einer Bewertung, die durch die Siemens AG gemäß
den Richtlinien in Übereinstimmung mit der Norm EN 60255-26 für die EMV-Richtlinie,
der Norm EN 50581 für die RoHS-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Nieder-
spannungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
Das Gerät ist für den Einsatz im Industriebereich entwickelt und hergestellt.
Das Erzeugnis steht im Einklang mit den internationalen Normen der Reihe IEC 60255
und der nationalen Bestimmung VDE 0435.
Normen
IEEE Std C 37.90
Das Produkt ist im Rahmen der Technischen Daten UL-zugelassen.
Weitere Informationen zur UL-Datenbank finden Sie unter: ul.com
Das Produkt finden Sie unter der Zulassungsnummer (UL File Number) E194016.
Weitere Unterstützung
Bei Fragen zum System wenden Sie sich an Ihren Siemens-Vertriebspartner.
Support
Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr.
Siemens AG
Customer Support Center
Humboldtstraße 59
90459 Nürnberg
Germany
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Schulungskurse
Sie können das individuelle Kursangebot bei unserem Training Center erfragen:
Siemens AG Tel: +49 (911) 433-7415
Siemens Power Academy TD Fax: +49 (911) 433-7929
Humboldtstraße 59 E-Mail: poweracademy@siemens.com
90459 Nürnberg Internet: www.siemens.com/poweracademy
Deutschland
! GEFAHR
GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Verletzungen eintreten werden, wenn die angegebenen
Maßnahmen nicht getroffen werden.
² Beachten Sie alle Hinweise, um Tod oder schwere Verletzungen zu vermeiden.
! WARNUNG
WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Verletzungen eintreten können, wenn die angegebenen
Maßnahmen nicht getroffen werden.
² Beachten Sie alle Hinweise, um Tod oder schwere Verletzungen zu vermeiden.
! VORSICHT
VORSICHT bedeutet, dass mittelschwere oder leichte Verletzungen eintreten können, wenn die angege-
benen Maßnahmen nicht getroffen werden.
² Beachten Sie alle Hinweise, um mittelschwere oder leichte Verletzungen zu vermeiden.
ACHTUNG
ACHTUNG bedeutet, dass Sachschäden entstehen können, wenn die angegebenen Maßnahmen nicht
getroffen werden.
² Beachten Sie alle Hinweise, um Sachschäden zu vermeiden.
HINWEIS
i ist eine wichtige Information über das Produkt, die Handhabung des Produktes oder den jeweiligen Teil der
Dokumentation, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die in den Katalogen und in der technischen Beschreibung
vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen und zugelassenen Fremdge-
räten und -komponenten verwendet werden.
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt Folgendes voraus:
• Das Betriebsmittel muss vor Anschluss von Verbindungen am Erdungsanschluss geerdet werden.
• Betriebsmittel mit Stromwandlerkreisen dürfen nicht offen betrieben werden. Vor dem Abklemmen von
Betriebsmitteln ist sicherzustellen, dass die Stromwandlerkreise kurzgeschlossen sind.
• Die im Dokument genannten Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden. Das muss auch bei der
Prüfung und der Inbetriebnahme beachtet werden.
Dieses Produkt beinhaltet unter anderem auch Open Source Software, die von Dritten entwickelt wurde. Die in
diesem Produkt enthaltene Open Source Software und die entsprechenden Open-Source-Software-Lizenzbe-
dingungen finden Sie in der Readme_OSS. Die Open-Source-Software-Programme sind urheberrechtlich
geschützt. Sie sind berechtigt, die Open Source Software gemäß den jeweiligen Open-Source-Software-Lizenz-
bedingungen zu nutzen. Bei Widersprüchen zwischen den Open-Source-Software-Lizenzbedingungen und den
für das Produkt geltenden Siemens Lizenzbedingungen gelten in Bezug auf die Open Source Software die
Open-Source-Software-Lizenzbedingungen vorrangig. Die Open Source Software wird unentgeltlich über-
lassen. Den Quelltext der Software können Sie – soweit die einschlägigen Open-Source-Software-Lizenzbedin-
gungen dies vorsehen – gegen Zahlung der Versandkosten bei Ihrem Siemens Vertriebsbeauftragten zumin-
dest bis zum Ablauf von 3 Jahren ab Erwerb des Produkts anfordern. Wir haften für das Produkt einschließlich
der darin enthaltenen Open Source Software entsprechend den für das Produkt gültigen Lizenzbedingungen.
Jegliche Haftung für die Nutzung der Open Source Software über den von uns für das Produkt vorgesehenen
Programmablauf hinaus sowie jegliche Haftung für Mängel, die durch Änderungen der Open Source Software
verursacht wurden, ist ausgeschlossen. Wir leisten keine technische Unterstützung für das Produkt, wenn
dieses geändert wurde.
Mit DIGSI 5 haben Sie im Online-Modus die Möglichkeit, über das Hauptmenü Open Source Software Infor-
mation anzeigen die Readme_OSS-Datei mit den Original-Lizenztexten und Copyright-Hinweisen aus dem
Gerät auszulesen und anzeigen zu lassen.
Dazu sind folgende Schritte notwendig:
HINWEIS
i Zum Auslesen der Readme_OSS-Datei muss auf dem Rechner ein PDF-Viewer installiert sein.
Um SIPROTEC 5-Geräte in Betrieb nehmen zu können, ist eine gültige DIGSI 5-Lizenz erforderlich.
Vorwort.........................................................................................................................................................3
1 Einführung..................................................................................................................................................33
1.1 Allgemeines...................................................................................................................... 34
1.2 Eigenschaften von SIPROTEC 5.......................................................................................... 36
2 Funktionale Grundstruktur.........................................................................................................................37
2.1 Funktionseinbettung im Gerät...........................................................................................38
2.2 Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen............................................................. 40
2.3 Funktionssteuerung.......................................................................................................... 42
2.4 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen..................................... 46
2.5 Informationslisten.............................................................................................................47
3 Systemfunktionen...................................................................................................................................... 49
3.1 Meldungen....................................................................................................................... 50
3.1.1 Allgemein....................................................................................................................50
3.1.2 Auslesen von Meldungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit................................................ 51
3.1.3 Auslesen von Meldungen vom PC mit DIGSI 5.............................................................. 52
3.1.4 Anzeige von Meldungen.............................................................................................. 53
3.1.5 Meldepuffer................................................................................................................ 56
3.1.5.1 Allgemein.............................................................................................................. 56
3.1.5.2 Betriebsmeldepuffer...............................................................................................57
3.1.5.3 Störfallmeldepuffer................................................................................................ 59
3.1.5.4 Erdschlussmeldepuffer........................................................................................... 60
3.1.5.5 Parametriermeldepuffer......................................................................................... 62
3.1.5.6 Anwendermeldepuffer........................................................................................... 64
3.1.5.7 Security-Meldepuffer..............................................................................................66
3.1.5.8 Gerätediagnosepuffer............................................................................................ 67
3.1.5.9 Kommunikationspuffer.......................................................................................... 68
3.1.5.10 Kommunikationsüberwachungspuffer.................................................................... 69
3.1.5.11 Motoranlauf-Meldepuffer....................................................................................... 71
3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.......................................................................... 73
3.1.7 Spontane Meldungsanzeige in DIGSI 5......................................................................... 74
3.1.8 Spontane Störfallanzeige an der Vor-Ort-Bedieneinheit................................................ 75
3.1.9 Gespeicherte Meldungen im SIPROTEC 5-Gerät............................................................ 76
3.1.10 Gespeicherte Meldungen der Funktionsgruppe zurücksetzen....................................... 78
3.1.11 Testbetrieb und die Beeinflussung von Meldungen an eine Stationsleittechnik............. 78
3.2 Messwerterfassung .......................................................................................................... 79
3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen............................................. 81
3.3.1 Übersicht.....................................................................................................................81
3.3.2 Abtastfrequenznachführung........................................................................................ 81
3.3.3 Frequenznachführgruppen.......................................................................................... 84
3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen................................................................................ 89
3.4.1 Übersicht.....................................................................................................................89
3.4.2 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer für GOOSE-Empfangswerte......... 91
3.4.3 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei CFC-Plänen............................ 97
3.4.4 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei geräteinternen Funktionen.. 101
3.5 Störschreibung............................................................................................................... 105
3.5.1 Funktionsübersicht ................................................................................................... 105
3.5.2 Struktur der Funktion.................................................................................................105
3.5.3 Funktionsbeschreibung............................................................................................. 105
3.5.4 Anwendungs- und Einstellhinweise............................................................................108
3.5.5 Parameter................................................................................................................. 111
3.5.6 Informationen........................................................................................................... 112
3.6 Wirkkommunikation........................................................................................................113
3.6.1 Übersicht...................................................................................................................113
3.6.2 Wirkschnittstelle und Wirktopologie........................................................................... 113
3.6.2.1 Funktionsübersicht.............................................................................................. 113
3.6.2.2 Struktur der Funktion........................................................................................... 113
3.6.2.3 Funktionsbeschreibung........................................................................................ 114
3.6.2.4 Initialisierung und Konfiguration der Wirkschnittstelle in DIGSI 5...........................124
3.6.2.5 Geräteverbund-Einstellungen............................................................................... 125
3.6.2.6 Auswahl der Verbindung...................................................................................... 128
3.6.2.7 Rangierung der Informationen in DIGSI 5..............................................................128
3.6.2.8 Diagnosemesswerte der Wirkschnittstelle............................................................. 134
3.6.2.9 Diagnosedaten der Wirkschnittstelle.....................................................................138
3.6.2.10 Parameter............................................................................................................ 143
3.6.2.11 Informationen......................................................................................................144
3.7 Datums- und Zeitsynchronisation.................................................................................... 146
3.7.1 Funktionsübersicht.................................................................................................... 146
3.7.2 Struktur der Funktion.................................................................................................146
3.7.3 Funktionsbeschreibung............................................................................................. 146
3.7.4 Anwendungs- und Einstellhinweise............................................................................149
3.7.5 Parameter................................................................................................................. 152
3.7.6 Informationen........................................................................................................... 153
3.8 Benutzerdefinierte Objekte..............................................................................................154
3.8.1 Übersicht...................................................................................................................154
3.8.2 Basisdatentypen........................................................................................................ 155
3.8.3 Impuls- und Energiezählwerte....................................................................................158
3.8.4 Weitere Datentypen...................................................................................................158
3.8.5 Externe Signale......................................................................................................... 158
3.9 Sonstige Funktionen....................................................................................................... 160
3.9.1 Meldungsfilterung und Flattersperre für Eingangssignale........................................... 160
3.9.2 Erfassungssperre und Nachführen............................................................................. 164
3.9.3 Dauerbefehle............................................................................................................ 167
3.9.4 Abmelden des Gerätes............................................................................................... 168
3.9.4.1 Übersicht............................................................................................................. 168
3.9.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 169
3.9.4.3 Informationen......................................................................................................170
4 Applikationen........................................................................................................................................... 189
4.1 Übersicht........................................................................................................................ 190
4.2 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Gerätes 6MD85..................................... 191
4.3 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Gerätes 6MD86..................................... 194
5 Funktionsgruppentypen...........................................................................................................................197
5.1 Anlagendaten................................................................................................................. 198
5.1.1 Übersicht...................................................................................................................198
5.1.2 Struktur der Anlagendaten.........................................................................................198
5.1.3 Anwendungs- und Einstellhinweise – Allgemeine Parameter...................................... 198
5.1.4 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Spannung 3‑phasig (U-3ph)..... 199
5.1.5 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Strom 3‑phasig (I 3-ph)............ 203
5.1.6 Parameter................................................................................................................. 206
5.1.7 Informationen........................................................................................................... 209
5.2 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig............................................................. 211
5.2.1 Übersicht...................................................................................................................211
5.2.2 Struktur der Funktionsgruppe.................................................................................... 211
5.2.3 Anwendungs- und Einstellhinweise............................................................................215
5.2.4 Schreibgeschützte Parameter.....................................................................................215
5.2.5 Parameter................................................................................................................. 216
5.2.6 Informationen........................................................................................................... 216
5.3 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig............................................................. 218
5.3.1 Übersicht...................................................................................................................218
5.3.2 Struktur der Funktionsgruppe.................................................................................... 218
5.3.3 Anwendungs- und Einstellhinweise............................................................................221
5.3.4 Schreibgeschützte Parameter.....................................................................................222
5.3.5 Parameter................................................................................................................. 222
5.3.6 Informationen........................................................................................................... 223
6 Steuerungsfunktionen............................................................................................................................. 327
6.1 Einführung..................................................................................................................... 328
6.1.1 Übersicht...................................................................................................................328
6.1.2 Konzept der Controllables.......................................................................................... 328
6.2 Schaltgeräte................................................................................................................... 331
6.2.1 Gesamtübersicht....................................................................................................... 331
6.2.2 Schaltgerät Leistungsschalter.....................................................................................331
6.2.2.1 Struktur des Schaltgerätes Leistungsschalter.........................................................331
6.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 335
6.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters............................................................. 338
6.2.2.4 Parameter............................................................................................................ 345
6.2.2.5 Informationen......................................................................................................347
6.2.3 Schaltgerät Trennschalter.......................................................................................... 349
6.2.3.1 Struktur des Schaltgerätes Trennschalter.............................................................. 349
6.2.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 352
6.2.3.3 Anschaltvarianten des Trennschalters................................................................... 355
6.2.3.4 Parameter............................................................................................................ 357
6.2.3.5 Informationen......................................................................................................358
6.3 Steuerungsfunktionalität.................................................................................................359
6.3.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz.................................................................. 359
6.3.2 Befehlsprotokollierung.............................................................................................. 377
6.3.3 Anwendungs- und Einstellhinweise für den Funktionsblock Externe 1-aus-n Kontrolle 382
6.3.4 Parameter................................................................................................................. 383
6.3.5 Informationen........................................................................................................... 383
6.4 Synchronisierungsfunktion..............................................................................................384
6.4.1 Funktionsübersicht.................................................................................................... 384
6.4.2 Struktur der Funktion.................................................................................................384
6.4.3 Anschluss und Definition........................................................................................... 385
6.4.4 Allgemeine Funktionalität..........................................................................................389
6.4.4.1 Beschreibung....................................................................................................... 389
7.6.6.4 Informationen......................................................................................................737
7.6.7 Richtungsbestimmung...............................................................................................738
7.6.7.1 Beschreibung....................................................................................................... 738
7.6.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..................................................................... 740
7.6.8 Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter ...................................741
7.6.9 Anwendungshinweise zu Parallelleitungen ................................................................741
7.6.10 Anwendungshinweise zum Richtungsvergleichsschutz .............................................. 742
7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde............................................................................ 744
7.7.1 Funktionsübersicht.................................................................................................... 744
7.7.2 Struktur der Funktion.................................................................................................744
7.7.3 Allgemeine Funktionalität..........................................................................................746
7.7.3.1 Messwertauswahl................................................................................................ 746
7.7.3.2 Richtungsbestimmung......................................................................................... 747
7.7.3.3 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 749
7.7.3.4 Parameter............................................................................................................ 751
7.7.3.5 Informationen......................................................................................................752
7.7.4 Stufensteuerung........................................................................................................752
7.7.4.1 Beschreibung....................................................................................................... 752
7.7.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 752
7.7.5 Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ.....................................................................754
7.7.5.1 Beschreibung....................................................................................................... 754
7.7.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 757
7.7.5.3 Parameter............................................................................................................ 760
7.7.5.4 Informationen......................................................................................................762
7.7.6 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ......................................................................... 763
7.7.6.1 Beschreibung....................................................................................................... 763
7.7.6.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 767
7.7.6.3 Parameter............................................................................................................ 770
7.7.6.4 Informationen......................................................................................................773
7.7.7 Stufe mit abhängiger, logarithmisch-inverser Kennlinie..............................................774
7.7.7.1 Beschreibung....................................................................................................... 774
7.7.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 776
7.7.7.3 Parameter............................................................................................................ 777
7.7.7.4 Informationen......................................................................................................779
7.7.8 Stufe mit logarithmisch inverser Kennlinie mit Knickpunkt......................................... 781
7.7.8.1 Beschreibung....................................................................................................... 781
7.7.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 782
7.7.8.3 Parameter............................................................................................................ 783
7.7.8.4 Informationen......................................................................................................784
7.7.9 Stufe mit benutzerdefinierter Kennlinie......................................................................785
7.7.9.1 Beschreibung....................................................................................................... 785
7.7.9.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 786
7.7.9.3 Parameter............................................................................................................ 788
7.7.9.4 Informationen......................................................................................................790
7.7.10 Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter................................... 791
7.8 Überstromzeitschutz, 1-phasig........................................................................................ 792
7.8.1 Funktionsübersicht ................................................................................................... 792
7.8.2 Struktur der Funktion ................................................................................................792
7.8.3 Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ.....................................................................794
7.8.3.1 Beschreibung ...................................................................................................... 794
7.8.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise...................................................................... 795
7.8.3.3 Parameter............................................................................................................ 796
7.8.3.4 Informationen......................................................................................................796
8 Überwachungsfunktionen........................................................................................................................989
8.1 Übersicht........................................................................................................................ 990
8.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs........................................................................ 991
8.2.1 Lastmodell................................................................................................................ 991
8.2.2 Funktionspunkte....................................................................................................... 993
8.2.3 CFC-Ressourcen......................................................................................................... 993
8.3 Überwachung des sekundären Systems........................................................................... 996
8.3.1 Übersicht...................................................................................................................996
8.3.2 Messspannungsausfall...............................................................................................996
8.3.2.1 Funktionsübersicht.............................................................................................. 996
8.3.2.2 Struktur der Funktion........................................................................................... 997
8.3.2.3 Unsymmetrischer Messspannungsausfall..............................................................998
8.3.2.4 3-phasiger Messspannungsausfall........................................................................ 999
8.3.2.5 Zuschalten auf 3-phasigen Messspannungsausfall, Schwachlast......................... 1000
8.3.2.6 Anwendungs- und Einstellhinweise.................................................................... 1001
8.3.2.7 Parameter.......................................................................................................... 1002
8.3.2.8 Informationen....................................................................................................1003
8.3.3 Meldespannungsüberwachung................................................................................ 1003
8.3.3.1 Funktionsübersicht............................................................................................ 1003
8.3.3.2 Struktur der Funktion......................................................................................... 1003
8.3.3.3 Funktionsbeschreibung...................................................................................... 1004
8.3.3.4 Anwendungs- und Einstellhinweise.................................................................... 1006
8.3.3.5 Parameter.......................................................................................................... 1007
8.3.3.6 Informationen....................................................................................................1008
8.3.4 Spannungswandler-Schutzschalter.......................................................................... 1009
8.3.4.1 Funktionsübersicht............................................................................................ 1009
8.3.4.2 Struktur der Funktion......................................................................................... 1009
8.3.4.3 Funktionsbeschreibung...................................................................................... 1009
8.3.4.4 Anwendungs- und Einstellhinweise.................................................................... 1010
8.3.4.5 Parameter.......................................................................................................... 1010
8.3.4.6 Informationen....................................................................................................1010
8.3.5 Spannungssymmetrieüberwachung......................................................................... 1010
8.3.5.1 Funktionsübersicht ............................................................................................1010
8.3.5.2 Struktur der Funktion......................................................................................... 1010
8.3.5.3 Funktionsbeschreibung...................................................................................... 1011
8.3.5.4 Anwendungs- und Einstellhinweise.................................................................... 1012
8.3.5.5 Parameter.......................................................................................................... 1013
8.3.5.6 Informationen....................................................................................................1013
8.3.6 Spannungssummenüberwachung............................................................................1013
8.3.6.1 Funktionsübersicht ............................................................................................1013
10 Funktionsprüfungen...............................................................................................................................1123
10.1 Allgemeine Hinweise.....................................................................................................1124
10.2 Primär- und Sekundärprüfung der Synchronisierungsfunktion........................................1125
10.3 Primär- und Sekundärprüfung des Leistungsschalter-Versagerschutzes.......................... 1129
10.4 Richtungsprüfung der Leitergrößen (Strom- und Spannungsanschluss).......................... 1133
10.5 Leistungsschalterprüfung.............................................................................................. 1134
10.6 Prüfung des Gegensystemstromes ................................................................................1138
10.7 Funktionsprüfung Thermischer Überlastschutz ............................................................. 1139
10.8 Funktionsprüfung der Auslösekreisüberwachung...........................................................1141
10.9 Funktionsprüfung der Drehfeldumschaltung................................................................. 1142
10.10 Inbetriebsetzungshinweise Spannungsregelung............................................................ 1143
10.10.1 Sekundärprüfungen.................................................................................................1143
10.10.1.1 Allgemein.......................................................................................................... 1143
10.10.1.2 Prüfung der Trafostufenstellung......................................................................... 1143
10.10.1.3 Prüfung der Spannungsregelungsfunktion..........................................................1146
10.10.1.4 Weitere Prüfungen............................................................................................. 1147
10.10.1.5 Spannungsregelungsfunktion für parallele Transformatoren............................... 1150
10.10.2 Primärprüfungen..................................................................................................... 1155
A Anhang................................................................................................................................................... 1285
A.1 Bestellkonfigurator und Bestelloptionen........................................................................ 1286
A.2 Zubehör bestellen......................................................................................................... 1287
A.3 Typografie- und Zeichenkonventionen.......................................................................... 1289
A.4 Standardvarianten für 6MD85....................................................................................... 1292
A.5 Standardvarianten für 6MD86....................................................................................... 1297
A.6 Anschlussbeispiele für Stromwandler............................................................................ 1303
A.7 Anschlussbeispiele der Spannungswandler für modulare Geräte.................................... 1311
A.8 Anschlussbeispiele für spezielle Anwendungen..............................................................1317
Glossar.................................................................................................................................................... 1319
Stichwortverzeichnis.............................................................................................................................. 1333
1.1 Allgemeines 34
1.2 Eigenschaften von SIPROTEC 5 36
1.1 Allgemeines
Die digitalen multifunktionalen Schutz- und Feldleitgeräte der Geräteserie SIPROTEC 5 sind mit einem leis-
tungsfähigen Mikroprozessor ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis
hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter digital verarbeitet.
Analogeingänge
Die Messeingänge transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme und Spannungen und
passen sie an die internen Verarbeitungspegel des Gerätes an. Ein SIPROTEC 5-Gerät verfügt über Stromüber-
trager und je nach Gerätetyp auch über Spannungsübertrager. Die Stromeingänge sind dabei für die Erfassung
der Leiterströme und des Erdstromes vorgesehen. Der Erdstrom kann bei Verwendung eines Kabelumbau-
wandlers auch empfindlich erfasst werden. Außerdem lassen sich für eine besonders genaue Messung die
Leiterströme empfindlich (sehr genau) erfassen. Die Spannungseingänge erfassen die Messspannung für
Gerätefunktionen, die Strom- und Spannungsmesswerte benötigen.
Die analogen Werte werden intern für die Datenverarbeitung im internen Mikrocomputer digitalisiert.
Mikrocomputersystem
Im Mikrocomputersystem werden alle Gerätefunktionen bearbeitet.
Hierzu gehören z.B.:
• Verwaltung des Betriebssystems und dessen Funktionen, wie z.B. Datenspeicherung, Echtzeituhr,
Kommunikation, Schnittstellen, etc.
Frontelemente
Bei den Geräten mit integrierter oder abgesetzter Bedieneinheit geben optische Anzeigen (LED) und ein Anzei-
gefeld (LC-Display) auf der Front Auskunft über die Funktion des Gerätes und melden Ereignisse, Zustände
und Messwerte. Das integrierte Tastaturfeld ermöglicht in Verbindung mit dem LC-Display die Bedienung des
Gerätes vor Ort. Hierüber können alle Informationen des Gerätes, wie Einstellparameter, Betriebs- und Störfall-
meldungen oder Messwerte abgerufen werden und Einstellparameter geändert werden. Außerdem ist eine
Steuerung von Betriebsmitteln der Anlage von der Benutzeroberfläche des Gerätes möglich.
Serielle Schnittstellen
Über die serielle Schnittstelle in der Frontabdeckung kann die Kommunikation mit einem Personal Computer
unter Verwendung des Bedienprogramms DIGSI erfolgen. Hiermit ist eine Bedienung aller Funktionen des
Gerätes möglich. Weitere rückseitige Schnittstellen dienen der Realisierung von diversen Kommunikationspro-
tokollen.
Stromversorgung
Die einzelnen Funktionseinheiten des Gerätes werden von einer internen Stromversorgung versorgt. Kurzzei-
tige Einbrüche der Versorgungsspannung, die bei Kurzschlüssen im Hilfsspannungs-Versorgungssystem der
Anlage auftreten können, werden im Allgemeinen von einem Kondensatorspeicher überbrückt (siehe auch
Technische Daten).
Allgemeine Eigenschaften
• Leistungsfähiges Mikroprozessorsystem
• Komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Digitalisierung der Mess-
größen bis zu den Einschalt- und Ausschaltentscheidungen für den Leistungsschalter
• Vollständige galvanische und störsichere Trennung der internen Verarbeitungsschaltungen von den
Mess-, Steuer- und Versorgungskreisen der Anlage durch Messwertübertrager, binäre Ein- und Ausgabe-
module und Gleich- bzw. Wechselspannungs-Umrichter
• Einfache Bedienung über integriertes Bedien- und Anzeigenfeld oder mittels angeschlossenem Personal-
computer mit Bedienerführung
• Ständige Berechnung und Anzeige von Mess- und Zählwerten auf der Frontseite
• Speicherung von Störfallmeldungen für Netzstörungen (Fehler im Netz) mit Echtzeitzuordnung sowie
Momentanwerten für Störschreibung
• Ständige Überwachung der Messgrößen sowie der Hard- und Software des Gerätes
• Kommunikation mit zentralen Steuer- und Speichereinrichtungen über die Geräteschnittstellen möglich
Modulares Konzept
Das modulare Konzept von SIPROTEC 5 gewährleistet die Konsistenz und Integrität aller Funktionalitäten über
die gesamte Geräteserie. Wesentliche Merkmale sind hierbei:
• Funktionale Integration verschiedenster Anwendungen, wie z.B. Schutz, Steuerung oder Störschreiber
• Innovative Klemmentechnik mit einfacher Montage und Austauschbarkeit bei höchster Sicherheit
Redundante Kommunikation
SIPROTEC 5-Geräte besitzen eine komplette Kommunikationsredundanz:
• Redundante und unabhängige Protokolle zu Leitstellen möglich (z.B. IEC 60870-5-103 und IEC 61850,
einfach oder redundant)
HINWEIS
i Die Verfügbarkeit bestimmter Parameter und Einstelloptionen ist abhängig vom Gerätetyp und den im
Gerät vorhandenen Funktionen!
BEISPIEL
Als Beispiel dient eine Eineinhalb-Leistungsschalter-Anwendung des 6MD86. Für die Anwendung werden
folgende Schutzfunktionen benötigt (vereinfacht und reduziert):
Für jede Gerätefamilie existiert eine Anzahl vordefinierter Funktionspakete, die auf bestimmte Anwendungen
zugeschnitten sind. Ein vordefinierter Funktionsumfang wird als Applikationsvorlage bezeichnet. Wenn Sie in
DIGSI 5 ein neues Gerät anlegen, werden automatisch die vorhandenen Applikationsvorlagen zur Auswahl
angeboten.
BEISPIEL
Beim Anlegen des Gerätes in DIGSI 5 müssen Sie die passende 6MD86-Applikationsvorlage wählen. Im Beispiel
wählen Sie die Applikationsvorlage 1,5 LS-Konfiguration Typ 2. Diese Applikationsvorlage deckt den benö-
tigten Funktionsumfang ab. Mit der Wahl dieser Applikationsvorlage ist der vorkonfigurierte Funktionsumfang
festgelegt. Dieser kann bei Bedarf geändert werden (siehe Kapitel 2.2 Applikationsvorlagen/Funktionsumfang
anpassen).
Funktionsgruppen (FG)
Funktionen werden in Funktionsgruppen zusammengefasst. Dadurch vereinfacht sich für Sie die Handhabung
von Funktionen (Ergänzen, Kopieren). Die Funktionsgruppen sind primären Objekten wie Transformator oder
Leistungsschalter zugeordnet.
Die Funktionsgruppen bündeln Funktionen hinsichtlich der folgenden grundlegenden Aufgaben:
• Zuordnung von Funktionen zu Strom- und/oder Spannungswandlern (Zuordnung der Funktionen zu den
Messstellen und damit zum Schutzobjekt)
[scprnavi-270514-01_DE, 1, de_DE]
Im Arbeitsbereich öffnet sich das Fenster zur Rangierung der Messstellen (siehe folgendes Bild, nicht zum
Beispiel passend).
[sc_mp_fgconnect, 2, de_DE]
Funktionsumfang anpassen
Passen Sie den Funktionsumfang basierend auf der gewählten Applikationsvorlage an. Sie können Funktionen,
Stufen, Funktionsblöcke sowie ganze Funktionsgruppen ergänzen, kopieren oder löschen.
Dies ist in der DIGSI 5-Projektnavigation über folgende Editoren möglich:
• Single-Line-Konfiguration
• Informationsrangierung
• Funktionseinstellungen
Zum Anpassen des Funktionsumfangs empfiehlt Siemens den Editor Single-Line-Konfiguration.
Ergänzen Sie fehlende Funktionalitäten aus der globalen DIGSI 5-Bibliothek. Dann sind die Voreinstellungen
der ergänzten Funktionalität wirksam. Sie können innerhalb eines Gerätes und auch zwischen Geräten
kopieren. Wenn Sie Funktionalitäten kopieren, werden die aktuellen Einstellungen und Rangierungen mitko-
piert.
HINWEIS
i Wenn Sie eine parametrierte Funktionsgruppe, Funktion oder Stufe aus dem Gerät löschen, gehen alle
Einstellungen und Rangierungen verloren. Die Funktionsgruppe, Funktion oder Stufe lässt sich wieder
hinzufügen, allerdings sind dann die Voreinstellungen wirksam.
In den meisten Fällen besteht die Anpassung des Funktionsumfangs aus dem Hinzufügen und Entfernen von
Funktionen, Stufen und Funktionsblöcken. Wie weiter oben schon beschrieben koppeln sich Funktionen,
Stufen und Funktionsblöcke automatisch an die der Funktionsgruppe zugeordneten Messstellen an.
In wenigen Fällen kann es erforderlich sein, eine Schutz- oder Leistungsschalter-Funktionsgruppe zu ergänzen.
Diese neu hinzugefügten Funktionsgruppen enthalten keine (Schutz-) Funktionen. Sie müssen die (Schutz-)
Funktionen für ihre spezifische Anwendung einzeln laden. Sie müssen weiterhin die Schutz- oder Leistungs-
schalter-Funktionsgruppe mit einer oder mehreren Messstellen verbinden (siehe hierzu Kapitel 2.1 Funktions-
einbettung im Gerät). Sie müssen neu hinzugefügte Schutz-Funktionsgruppen mit einer Leistungsschalter-
Funktionsgruppe verbinden (siehe Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät).
Funktionen, Stufen, Funktionsblöcke sowie Funktionsgruppen können bis zu einer bestimmten maximalen
Anzahl ergänzt werden. Diese maximale Anzahl finden Sie in den jeweiligen Funktionsbeschreibungen sowie
Funktionsgruppenbeschreibungen.
Funktionspunkte
Bestimmten Funktionen sind Funktionspunkte (FP) zugeordnet, anderen Funktionen nicht. Nähere Informati-
onen finden Sie in der Beschreibung der Applikationsvorlagen im Kapitel 4 Applikationen.
Das Gerät wird mit dem erworbenen Funktionspunkteguthaben geliefert. Funktionen mit Funktionspunkten
lassen sich nur innerhalb des verfügbaren Punkteguthabens in das Gerät laden. Wenn die erforderliche Punkt-
zahl des gewählten Funktionsumfangs größer ist als das Punkteguthaben, so lässt sich der Funktionsumfang
nicht in das Gerät laden. Sie müssen entweder Funktionen entfernen oder das Punkteguthaben des Gerätes
erweitern.
Das Ergänzen von weiteren Stufen in Funktionen erfordert keine Funktionspunkte.
Funktionspunkteguthaben erweitern
Wenn das Funktionspunkteguthaben des Gerätes für die Anwendung nicht ausreicht, können Sie Funktions-
punkte nachbestellen.
Gehen Sie wie folgt vor:
• Ermitteln Sie den Funktionspunktebedarf bestimmter Funktionen z.B. mit DIGSI 5 oder mit dem
SIPROTEC 5-Konfigurator.
• Bestellen Sie zusätzliche Funktionspunkte über ihren Vertriebspartner oder unter http://
www.energy.siemens.com.
• Siemens liefert Ihnen eine signierte Lizenzdatei für Ihr Gerät, wahlweise per E-Mail oder zum Herunter-
laden.
• Laden Sie die signierte Lizenzdatei mit DIGSI 5 in Ihr Gerät. Die Prozedur ist in der Online-Hilfe von
DIGSI 5 beschrieben.
2.3 Funktionssteuerung
Die Funktionssteuerung wird angewendet für:
HINWEIS
i Im Folgenden wird zur Vereinfachung von Funktionen und Funktionssteuerung gesprochen. Die
Beschreibung gilt gleichermaßen für Stufensteuerung und Funktionsblocksteuerung.
Funktionen lassen sich in unterschiedliche Betriebszustände schalten. Mit dem Parameter Modus legen Sie
fest, ob eine Funktion arbeiten soll (Ein) oder nicht (Aus). Weiterhin können Sie eine Funktion vorüberge-
hend blockieren oder für den Zweck der Inbetriebnahme in den Testbetrieb schalten (Parameter Modus =
Test).
Die Funktion zeigt den aktuellen Status – z.B. einen Alarm – über das Signal Bereitschaft an.
Im Folgenden sind die unterschiedlichen Betriebszustände und Mechanismen beschrieben, wie Sie die Funkti-
onen in diese Zustände schalten. Die Funktionssteuerung ist in Bild 2-3 dargestellt. Sie ist für alle Funktionen
einheitlich. In den einzelnen Funktionsbeschreibungen wird daher auf diese Steuerung nicht mehr im Detail
eingegangen.
[losteurg-040411-01.tif, 1, de_DE]
Zustandssteuerung
Über den Parameter Modus und den Eingang übergeordneter Zustand steuern Sie den Zustand der Funk-
tion.
Über den Parameter Modus stellen Sie den Soll-Betriebszustand der Funktion ein. Der Modus der Funktion
lässt sich auf Ein, Aus und Test einstellen. Die Wirkungsweise ist in Tabelle 2-2 beschrieben. Der Parameter
Modus lässt sich einstellen über:
• DIGSI 5
• Vor-Ort-Bedienung am Gerät
Tabelle 2-1 Resultierender Zustand der Funktion (aus Verknüpfung von Parameter Modus und
übergeordnetem Zustand)
Bereitschaft (health)
Die Bereitschaft meldet, ob eine eingeschaltete Funktion ihrer bestimmungsgemäßen Funktionalität nach-
kommen kann. Wenn dies der Fall ist, dann ist die Bereitschaft OK. Wenn die Funktionalität aufgrund gerätein-
terner Zustände oder Probleme nur noch eingeschränkt oder nicht mehr möglich ist, dann meldet die Bereit-
schaft Warnung (eingeschränkte Funktionalität) oder Alarm (keine Funktionalität).
Interne Selbstüberwachungen können dazu führen, dass Funktionen die Bereitschaft Alarm annehmen
(siehe Kapitel 8 Überwachungsfunktionen). Wenn eine Funktion die Bereitschaft Alarm annimmt, ist die
Funktion nicht wirksam (Meldung Nicht wirksam wird aktiv).
Nur wenige Funktionen können die Bereitschaft Warnung melden. Die Bereitschaft Warnung resultiert aus
funktionsspezifischen Überwachungen und ist – wenn gegeben – in der Funktionsbeschreibung beschrieben.
Wenn eine Funktion die Bereitschaft Warnung annimmt, bleibt die Funktion wirksam, d.h. die Funktion kann
eingeschränkt weiterarbeiten und im Fall einer Schutzfunktion auslösen.
Nicht wirksam
Über die Meldung Nicht wirksam wird ausgedrückt, dass eine Funktion aktuell nicht arbeitet. In folgenden
Fällen wird die Meldung Nicht wirksam aktiv:
• Alle Schutzfunktionsstufen sind über das Controllable Schutz einschalten (Zustand = false) ausge-
schaltet. Dann wird die Meldung Schutz nicht wirksam aktiv.
• Funktionsgruppe:Funktion:Stufe/Funktionsblock:Meldung
• Funktionsgruppe:Funktion:Stufe/Funktionsblock:Parameter
Der Doppelpunkt dient als Strukturierungselement zum Trennen der Hierarchieebenen. Je nach Funktionalität
sind nicht immer alle Hierarchieebenen vorhanden. Funktionsgruppe und Stufe/Funktionsblock sind optional.
Da sich Funktionsgruppen, Funktionen sowie Stufen/Funktionsblöcke vom gleichen Typ mehrfach anlegen
lassen, wird eine sogenannte Instanznummer an diese Elemente angehängt.
2.5 Informationslisten
Für die Funktionsgruppen, Funktionen und Funktionsblöcke sind Parameter und verschiedene Signale defi-
niert, die in den Parameter- und Informationslisten dargestellt sind.
Die Informationslisten fassen die Signale zusammen. Die Informationen können sich im Datentyp unter-
scheiden. Mögliche Datentypen sind z.B. ENS, ACD, ACT, SPS, MV usw..
Den einzelnen Datentypen ist ein Typ zugeordnet. Die folgende Tabelle zeigt die möglichen Typen:
Typ Bedeutung
I Input – Eingangssignal
O Output – Ausgangssignal
C Controllable – Steuersignal
BEISPIEL:
Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft die Typen für einige Datentypen:
Datentyp Typ
ENS O
ACD O
ACT O
SPS I oder O
SPC C
MV O
3.1 Meldungen 50
3.2 Messwerterfassung 79
3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen 81
3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen 89
3.5 Störschreibung 105
3.6 Wirkkommunikation 113
3.7 Datums- und Zeitsynchronisation 146
3.8 Benutzerdefinierte Objekte 154
3.9 Sonstige Funktionen 160
3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen 171
3.11 Geräteeinstellungen 180
3.1 Meldungen
3.1.1 Allgemein
• Messdaten
• Anlagendaten
• Geräteüberwachungen
• Gerätefunktionen
HINWEIS
i Alle Meldungen sind bestimmten Gerätefunktionen zugeordnet. Der Text einer jeden Meldung enthält die
entsprechende Funktionsbezeichnung. Erläuterungen zur Bedeutung von Meldungen finden Sie in den
entsprechenden Gerätefunktionen. Sie können aber auch Meldungen selbst definieren und in eigenen
Funktionsblöcken gruppieren. Diese können dann durch Binäreingänge oder CFC-Logiken gesetzt werden.
Vorgehensweise
Die Menüs der Meldepuffer beginnen mit einer Überschrift und 2 Zahlen in der rechten oberen Ecke des
Displays. Die Zahl nach dem Schrägstrich besagt, wie viele Meldungen insgesamt vorhanden sind. Die Zahl vor
dem Schrägstrich zeigt an, die wievielte Meldung gerade ausgewählt oder angezeigt wird. Das Ende der
Meldungsliste wird mit dem Eintrag ***Ende*** abgeschlossen.
[scoprlog-090413-01.tif, 1, de_DE]
Menüpfad Meldepuffer
Hauptmenü → Meldungen → Betriebsmeldepuffer
Störfallmeldepuffer
Erdschlussmeldepuffer
Param.änderungen
Anwendermeldungen 1
Anwendermeldungen 2
Motoranlauf-Meldungen
Kommunikationsüberwachungspuffer
Hauptmenü → Test&Diagnose → Meldepuffer → Gerätediagnose
Security-Meldungen
Kommunikation-Meldungen
Um vom Hauptmenü zu dem gewünschten Meldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der
Vor-Ort-Bedieneinheit.
² Navigieren Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb des Meldepuffers. Die aktuellste
Meldung finden Sie oben in der Liste. Die angewählte Meldung wird dunkel hinterlegt angezeigt.
Welche Meldungen im ausgewählten Meldepuffer angezeigt werden können, ist von den Zuordnungen in der
DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix abhängig oder fest vordefiniert. Jede Meldung enthält als Zusatzinfor-
mation Datum, Uhrzeit und ihren Zustand.
Hinweise dazu finden Sie im Kapitel 3.1.5.1 Allgemein.
Bei einigen Meldepuffern wird Ihnen in der Fußzeile des Displays die Option zum Löschen der gesamten
Meldungsliste per Softkey-Taste angeboten. Lesen Sie dazu Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Melde-
puffer.
HINWEIS
i Für das Auslesen von Meldungen aus dem Gerät ist keine Passworteingabe erforderlich.
Vorgehensweise
Zum Auslesen der Meldungen mit DIGSI 5 muss Ihr PC über die USB-Bedienschnittstelle der Vor-Ort-Bedien-
einheit oder über eine Ethernet-Schnittstelle des Gerätes verbunden sein. Über die Ethernet-Schnittstellen
können Sie eine direkte Verbindung zu Ihrem PC herstellen. Möglich ist auch der Zugriff über ein Datennetz
von Ihrem DIGSI 5-PC aus auf alle angeschlossenen SIPROTEC 5-Geräte.
² Über das Fenster der Projektnavigation gelangen Sie zu den gewünschten Meldepuffern des SIPROTEC 5-
Gerätes. Wenn Sie das Gerät noch nicht innerhalb eines Projektes angelegt haben, können Sie das Gerät
auch über den Menüeintrag Online-Zugänge erreichen.
Nach Anwahl des gewünschten Meldepuffers wird Ihnen der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des
Meldepuffers angezeigt. Für die Aktualisierung muss eine Synchronisation mit dem Meldepuffer im Gerät
erfolgen.
² Synchronisieren Sie den Meldepuffer. Klicken Sie dazu auf die entsprechende Schaltfläche in der Kopf-
zeile des Meldepuffers (siehe Beispiel Erdschlussmeldungen in Bild 3-2 a)).
[scgrflmd-191012-01, 1, de_DE]
Nähere Informationen zum Löschen und Abspeichern von Meldepuffern finden Sie in Kapitel 3.1.6 Sichern
und Löschen der Meldepuffer.
Welche Meldungen im ausgewählten Meldepuffer angezeigt werden können, ist von den Zuordnungen in der
DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix abhängig oder fest vordefiniert. Hinweise dazu finden Sie im Kapitel
3.1.5.1 Allgemein.
Angezeigte Meldungen werden in DIGSI 5 und an der Vor-Ort-Bedieneinheit durch zusätzliche Informationen
ergänzt:
1 Nur Online-Zugänge
Meldespalten
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen die Bedeutung der einzelnen Spalten im Meldepuffer:
Meldespalte Bedeutung
Zeitstempel Zeitstempel der Meldung in Gerätezeit unter Verwendung der
lokalen Zeitzone des Gerätes oder der Abfragezeit für den Motor-
Meldepuffer
Relative Zeit Relative Zeit zu einem Referenzeintrag
Fehlernummer Nummer des Fehlers, der im Gerät aufgetreten ist. Diese Nummer
wird fortlaufend hochgezählt.
Eintragsnummer Eintragskennung der Puffereinträge. Diese Kennung zeigt die
Reihenfolge der Puffereinträge an.
Meldungsnummer Nummer der Meldung, die im Gerät aufgetreten ist. Diese Nummer
wird fortlaufend hochgezählt und ist für eine Analyse durch Siemens
notwendig.
Meldung Meldungstext
Funktionsstruktur Der Pfad des Signals mit dem Signalnamen
Name Signalname
Meldespalte Bedeutung
Wert Aktueller Zustand des Befehls. Um zu prüfen, ob der Wert aktuell ist,
beachten Sie auch die Qualität des Wertes.
Qualität Die Qualität des Wertes zeigt die Quelle des Wertes an und ob dieser
aktuell ist.
Ursache Zusätzliche Informationen wie Ursache und Gültigkeit
Nummer DIGSI-Adresse des Signals
Motoranlaufzeit Zeitpunkt des Motoranlaufs
Anlaufstrom Strom, den der Motor zum Anlaufen braucht
Anlaufspannung Spannung, die der Motor zum Anlaufen braucht
Anlaufdauer Zeit, die der Motor zum Anlaufen braucht
3.1.5 Meldepuffer
3.1.5.1 Allgemein
Geräteintern werden Meldungen in Meldepuffern gespeichert und stehen für spätere Auswertungen zur
Verfügung. Unterschiedliche Meldepuffer gestatten dabei eine Kategorisierung der Meldeprotokollierung nach
Betriebszuständen (z.B. Betriebs- und Störfallmeldepuffer) und nach Anwendungsbereichen.
Meldepuffer Protokollierung
Betriebsmeldepuffer Betriebsmeldungen
Störfallmeldepuffer Störfallmeldungen
Erdschlussmeldepuffer Erdschlussmeldungen
Parametriermeldepuffer Parameteränderungen
Benutzermeldepuffer Benutzerdefinierter Meldungsumfang
Security-Meldepuffer Zugriffe mit Sicherheitsrelevanz
Gerätediagnosepuffer Fehler des Gerätes (Software, Hardware) und der Anschlusskreise
Kommunikationsmeldepuffer Status der Kommunikationsschnittstellen
Motoranlauf-Meldepuffer Informationen zum Motoranlauf
Kommunikationsüberwachungspuffer Kommunikationsüberwachung (GOOSE)
Vorgehensweise
Um zur Informationsrangierung Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projekt-
navigation. Der Zugang erfolgt dabei ausschließlich über das Projekt:
[scinfpuf-191012-01, 2, de_DE]
Für nicht konfigurierbare Meldepuffer (z.B. Parametriermeldepuffer) werden Umfang und Art der protokol-
lierten Meldungen gesondert beschrieben (siehe folgende Kapitel zu den Meldepuffern).
3.1.5.2 Betriebsmeldepuffer
Betriebsmeldungen sind Informationen, die das Gerät während des Betriebes erzeugt. Dazu zählen Informati-
onen über:
• Messdaten
• Anlagendaten
Auch das Über- oder Unterschreiten von Grenzwerten wird als Betriebsmeldung ausgegeben. Kurzschlüsse im
Netz werden als Betriebsmeldung Störfall mit laufender Störfallnummer angegeben. Entnehmen Sie detail-
lierte Angaben zur Aufzeichnung von Netzstörungen aus der Beschreibung des Störfallmeldepuffers (Kapitel
3.1.5.3 Störfallmeldepuffer). Im Betriebsmeldepuffer können bis zu 2000 Meldungen gespeichert werden.
• Um zum Betriebsmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation.
Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Betriebsmeldepuffer
• Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Betriebsmeldepuffers angezeigt. Für die
Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge lesen in
der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-4 a)).
[scbetrmd-030211-01, 1, de_DE]
• Um vom Hauptmenü zum Betriebsmeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-
Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Meldungen → Betriebsmeldungen
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
• Kontextabhängig können Sie über die Softkey-Taste Info Zusatzinformationen zum Eintrag abrufen.
[scoperlog1-081217-01, 1, de_DE]
Löschbarkeit
Der Betriebsmeldepuffer ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Das erfolgt in der Regel nach dem
Test oder der Inbetriebnahme des Gerätes. Lesen Sie dazu Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
Konfigurierbarkeit
Der Meldeumfang des Betriebsmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangie-
rung (Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert:
Ziel → Meldepuffer → Spalte Betriebsmeldepuffer
Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen einen vordefinierten Satz an
Betriebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können.
3.1.5.3 Störfallmeldepuffer
Störfallmeldungen sind Ereignisse, die während eines Störfalls auftreten. Sie werden im Störfallmeldepuffer
mit Echtzeitstempel und Relativzeitstempel (Bezugspunkt Störfalleintritt) protokolliert. Störfälle werden
aufsteigend durchnummeriert. Bei eingeschalteter Störschreibung existiert zu jedem im Störfallmeldepuffer
protokollierten Störfall ein entsprechender Störschrieb mit gleicher Nummer. Es können maximal 128 Störfall-
meldepuffer gespeichert werden. Pro Störfallmeldepuffer können maximal 1000 Meldungen aufgezeichnet
werden.
Störfalldefinition
Generell wird ein Störfall durch die kommende Anregung einer Schutzfunktion gestartet und endet nach dem
Auslösebefehl mit der gehenden Anregung.
Bei Verwendung einer Wiedereinschaltautomatik wird sinnvollerweise der komplette Wiedereinschaltzyklus
(erfolgreich oder erfolglos) in den Störfall integriert. Wenn innerhalb von Wiedereinschaltzyklen Folgefehler
auftreten, so wird der gesamte Klärungsvorgang auch bei mehrmaligen Anregezyklen unter einer Störfall-
nummer protokolliert. Ohne Wiedereinschaltautomatik wird jede Anregung auch als eigener Störfall protokol-
liert.
Auch die benutzerdefinierte Konfiguration eines Störfalls ist möglich.
HINWEIS
i Die Definition des Störfalls erfolgt durch Parameter der Störschreibung (siehe Gerätehandbuch). Die Proto-
kollierung von Ereignissen im Störfallmeldepuffer erfolgt auch bei ausgeschalteter Störschreibung.
Neben der Aufzeichnung von Störfallmeldungen im Störfallmeldepuffer erfolgt auch eine spontane Anzeige
von Störfallmeldungen des letzten Störfalls am Geräte-Display. Details dazu finden Sie in Kapitel 3.1.8 Spon-
tane Störfallanzeige an der Vor-Ort-Bedieneinheit.
Löschbarkeit
Der Störfallmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Details dazu finden Sie in Kapitel
3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
• Um vom Hauptmenü zum Störfallmeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-
Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Meldungen → Störfallmeldungen
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
[scfaullg-090413-01.tif, 1, de_DE]
Konfigurierbarkeit
Der Meldeumfang des Störfallmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangierung
(Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert:
Ziel → Meldepuffer → Spalte Störfallmeldepuffer
Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen bereits einen vordefinierten
Satz an Betriebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können.
Die Betriebsmesswerte und die Messwerte der Grundschwingungs- und Symmetrischen Komponenten (siehe
Gerätehandbuch) werden alle 9 Perioden berechnet (entspricht bei 50 Hz alle 180 ms) und sind damit unter
Umständen nicht synchron zu den Abtastwerten der Analogkanäle. Die Aufzeichnung dieser Messwerte kann
zur Analyse sich langsam ändernder Vorgänge verwendet werden.
3.1.5.4 Erdschlussmeldepuffer
Erdschlussmeldungen sind Ereignisse, die während eines Erdschlusses auftreten. Sie werden im Erdschluss-
meldepuffer mit Echtzeitstempel und Relativzeitstempel (Bezugspunkt Erdschlusseintritt) protokolliert.
Erdschlüsse werden aufsteigend durchnummeriert. Maximal 10 Erdschlussmeldepuffer werden gespeichert
und je Erdschlussmeldepuffer ist gewährleistet, dass mindestens 100 Meldungen aufgezeichnet werden.
Folgende Funktionen können die Protokollierung eines Erdschlusses mit der kommenden Erdschlussmeldung
starten:
• Intermittierender Erdschlussschutz
• Um zum Erdschlussmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation.
Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Erdschlussmeldungen
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Erdschlussmeldepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge
lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-7 a)).
[scgrflmd-191012-01, 1, de_DE]
• Um vom Hauptmenü zum Erdschlussmeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der
Vor-Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Meldungen → Erdschlussmeldg.
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
[scgfllg1-191012-01.tif, 1, de_DE]
Löschbarkeit
Der Erdschlussmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu im Kapitel
3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
Konfigurierbarkeit
Der Meldeumfang des Erdschlussmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangie-
rung (Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert:
Ziel → Meldepuffer → Spalte Erdschlussmeldepuffer
Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen bereits einen vordefinierten
Satz an Betriebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können.
3.1.5.5 Parametriermeldepuffer
Im Meldepuffer für Parameteränderungen werden alle Einzelparameteränderungen und die heruntergela-
denen Dateien ganzer Parametersätze protokolliert. Das ermöglicht die Klärung, ob erfolgte Parameterände-
rungen im Zusammenhang mit protokollierten Ereignissen (z.B. Störfällen) stehen. Andererseits ist beispiels-
weise bei Störfallanalysen der Nachweis möglich, dass der aktuelle Status aller Einstellungen tatsächlich dem
zum Zeitpunkt des Störfalls entspricht. Im Parametriermeldepuffer können bis zu 200 Meldungen gespeichert
werden.
• Um zum Meldepuffer für Parameteränderungen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das
Fenster der Projektnavigation.
Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Param.änderungen
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Parametriermeldepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge
lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-9).
[scparamd-030211-01, 1, de_DE]
• Um vom Hauptmenü zum Parametriermeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der
Vor-Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Meldungen → Param.änderungen
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
[schislog-090413-01.tif, 1, de_DE]
Bild 3-10 Auslesen des Meldepuffers für Parameteränderungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit des
Gerätes
Meldungstypen im Parametriermeldepuffer
Für diesen Meldepuffer gibt es ausgewählte Informationen, die bei erfolgreichen als auch bei erfolglosen Para-
meteränderungen abgesetzt werden. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über diese Informationen.
HINWEIS
• Dieser als Ringspeicher organisierte Meldepuffer ist vom Benutzer nicht löschbar!
• Wollen Sie sicherheitsrelevante Informationen ohne Informationsverlust aus dem Gerät archivieren, so
müssen Sie diesen Meldepuffer regelmäßig auslesen.
3.1.5.6 Anwendermeldepuffer
Mit 2 Anwendermeldepuffern haben Sie die Möglichkeit einer individuellen Meldungsprotokollierung parallel
zum Betriebsmeldepuffer. Das ist beispielsweise bei speziellen Überwachungsaufgaben hilfreich, aber auch bei
der Trennung in unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche der Meldepuffer. Im Anwendermeldepuffer können
bis zu 200 Meldungen gespeichert werden.
• Um zum Anwendermeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation.
Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Anwendermeld. 1/2
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Anwendermeldepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge
lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-11 a)).
[scanwnmd-030211-01, 2, de_DE]
• Um vom Hauptmenü zum benutzerspezifischen Meldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigations-
tasten der Vor-Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Meldungen → Anwendermeld. 1/2
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
• Kontextabhängig können Sie über die Softkey-Taste Info Zusatzinformationen zum Eintrag abrufen.
[scuserrlog1-081217-01, 1, de_DE]
Bild 3-12 Auslesen des benutzerspezifischen Meldepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes
Löschbarkeit
Der Anwendermeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Details hierzu finden Sie in Kapitel
3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
[scdiu1u2-280415-01, 1, de_DE]
3.1.5.7 Security-Meldepuffer
Im Security-Meldepuffer erfolgt die Protokollierung von Zugriffen auf Bereiche des Gerätes mit einge-
schränktem Zugriffsrecht. Ebenso werden erfolglose und unberechtigte Zugriffsversuche aufgezeichnet. Im
Security-Meldepuffer können bis zu 2048 Meldungen gespeichert werden.
• Um zum Security-Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation. Das Gerät muss sich im Online-Zugang befinden.
Projekt → Online-Zugänge → Gerät → Geräteinformation → Registerkarte Meldepuffer → Sicherheits-
meldungen
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Security-Meldepuffers angezeigt.
• Aktualisieren Sie zuvor den Inhalt durch Klicken der Aktualisierungspfeile in der Kopfzeile.
[scsecmld-180816-01, 2, de_DE]
• Um vom Hauptmenü zum Security-Meldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-
Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Test&Diagnose → Meldepuffer → Security-Meldung.
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren
[scseclog-280618, 1, de_DE]
HINWEIS
• Dieser als Ringspeicher organisierte Meldepuffer ist vom Benutzer nicht löschbar!
• Wollen Sie sicherheitsrelevante Informationen ohne Informationsverlust aus dem Gerät archivieren, so
müssen Sie diesen Meldepuffer regelmäßig auslesen.
3.1.5.8 Gerätediagnosepuffer
Bei den folgenden Punkten erfolgt im Gerätediagnosepuffer die Protokollierung und die Anzeige von
konkreten Handlungsanweisungen:
• erkannten Hardware-Defekten
• Kompatibilitätsproblemen
Im Gerätediagnosepuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden. Im normalen Betrieb des Gerätes
reicht es zu Diagnosezwecken aus, den Einträgen des Betriebsmeldepuffers zu folgen. Die besondere Bedeu-
tung kommt dem Gerätediagnosepuffer zu, wenn das Gerät wegen eines Hardware-Defekts oder Kompatibili-
tätsproblemen nicht mehr betriebsbereit und das Fallback-System aktiv ist.
• Um zum Gerätediagnosepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation.
Projekt → Online-Zugänge → Gerät → Geräteinformation → Registerkarte Meldepuffer → Gerätediagno-
sepuffer
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Gerätediagnosepuffers angezeigt.
• Aktualisieren Sie zuvor den Inhalt durch Klicken der Aktualisierungspfeile in der Kopfzeile.
[scdevdia-180816-01, 1, de_DE]
• Um vom Hauptmenü zum Diagnose-Meldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der
Vor-Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Test&Diagnose → Meldepuffer → Gerätediagnose
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren
[scdevdia-280618, 1, de_DE]
HINWEIS
3.1.5.9 Kommunikationspuffer
Für alle hardware-mäßig konfigurierten Kommunikationsschnittstellen erfolgt die Protokollierung des jewei-
ligen Status wie z.B. auftretende Störungen, Test- und Diagnosebetrieb und Kommunikationsauslastungen. Im
Kommunikationspuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden. Die Protokollierung erfolgt separat
für jeden Kommunikations-Port der konfigurierten Kommunikationsmodule.
• Um zu den Kommunikationspuffern Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation.
Online-Zugänge → Gerät → Test-Suite → Kommunikationsmodul
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand der Kommunikationspuffer angezeigt.
• Aktualisieren Sie zuvor den Inhalt durch Klicken der Aktualisierungspfeile in der Kopfzeile.
[sccompuf-140912-01, 2, de_DE]
• Um vom Hauptmenü zum Kommunikationspuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der
Vor-Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Test&Diagnose → Meldepuffer → Komm.-Meldungen
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
[sccommlg-270618, 1, de_DE]
Löschbarkeit
Die Kommunikationspuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes können gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu im
Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
Konfigurierbarkeit
Die Kommunikationspuffer sind nicht frei konfigurierbar. Die Einträge sind fest vorkonfiguriert.
3.1.5.10 Kommunikationsüberwachungspuffer
Der Kommunikationsüberwachungspuffer dient dazu, Kommunikationsereignisse zu protokollieren.
• Subscriber im Simulations-Modus
GOOSE-Nachrichten werden mit einem Simulations-Flag verarbeitet. Dieser Zustand ist WAHR, sobald
mindestens eine GOOSE-Anmeldung simulierte Nachrichten verarbeitet.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge
lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste.
[sc_comsuperv, 1, de_DE]
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
[sc_comsupervlg, 1, de_DE]
Löschbarkeit
Der Kommunikationsüberwachungspuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Lesen Sie Details
dazu im Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
Konfigurierbarkeit
Der Kommunikationsüberwachungspuffer ist nicht frei konfigurierbar. Die Einträge sind fest vorkonfiguriert.
3.1.5.11 Motoranlauf-Meldepuffer
Im Motoranlauf-Meldepuffer erfolgt die Protokollierung von Anlaufstrom, Anlaufspannung und der Anlauf-
dauer bei jedem Motoranlauf. Der Motoranlaufstrom und die Motoranlaufspannung werden als Primärwerte
angezeigt. Im Motoranlauf-Meldepuffer können bis zu 200 Meldungen gespeichert werden.
Wenn der Motorzustand auf starten wechselt, wird die Messung der Motorstatistikwerte gestartet. Die
Messung der Motoranlaufzeit wird beendet, sobald der Motorzustand auf Stillstand oder läuft wechselt.
Der Motorzustand ergibt sich aus der Funktion Motorzustandserkennung.
Wenn der Motorzustand auf starten wechselt und der Strom innerhalb von 500 ms unter den Motoranlauf-
strom sinkt, wird kein Eintrag im Motoranlauf-Meldepuffer erzeugt.
Messwerte Primär
Anlaufdauer Motoranlaufzeit s
Anlaufstrom Motoranlaufstrom (primär) A (oder kA)
Anlaufspannung Motoranlaufspannung (primär) V (oder kV)
• Um zum Motoranlauf-Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation.
Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Motoranlauf-Meld.
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Motoranlauf-Meldepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge
lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-22).
[scmotmlp-160713-01, 2, de_DE]
• Um vom Hauptmenü zum Motoranlauf-Meldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der
Vor-Ort-Bedieneinheit.
Hauptmenü → Meldungen → Motoranlauf-Meld.
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
[ScMotLog-280618, 1, de_DE]
Löschbarkeit
Der Motoranlauf-Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu im
Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
Konfigurierbarkeit
Der Motoranlauf-Meldepuffer ist nur in der Funktionsgruppe Motor vorhanden. In der Informationsrangierung
von DIGSI existiert keine Spalte für den Motoranlauf-Meldepuffer. Die Einträge sind im Motoranlauf-Melde-
puffer fest vorkonfiguriert.
Ein Löschen der Meldepuffer des Gerätes im Betrieb ist nicht notwendig. Wenn die Speicherkapazität für die
neuen Meldungen nicht mehr ausreicht, werden bei neu eintretenden Ereignissen die ältesten Meldungen
automatisch überschrieben. Damit die Speicher z.B. nach einer Revision der Anlage künftig nur noch Informa-
tionen über neue Störfälle enthalten, kann ein Löschen der Meldepuffer sinnvoll sein. Das Rücksetzen der
Meldepuffer geschieht getrennt für die verschiedenen Meldepuffer.
HINWEIS
i Bevor Sie den Inhalt eines Meldepuffers Ihres SIPROTEC 5-Gerätes löschen, speichern Sie den Meldepuffer
mit DIGSI 5 auf der Festplatte Ihres PCs.
HINWEIS
i Nicht alle Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes lassen sich löschen. Diese Einschränkungen gelten speziell
für Meldepuffer mit Relevanz für Security und After Sales (Security-Meldepuffer, Gerätediagnosepuffer,
Parametriermeldepuffer).
HINWEIS
i Beim Löschen des Störfallmeldepuffers werden auch die dazugehörigen Störschriebe gelöscht. Zusätzlich
werden die Zähler für Störfallnummer und Störschriebnummer auf 0 zurückgesetzt. Wenn Sie dagegen
Störschriebe löschen, bleibt der Inhalt des Störfallmeldepuffers inklusive der vergebenen Störfallnummern
erhalten.
HINWEIS
i Wenn das Gerät einen Erstanlauf durchführt, z.B. nach einem Update der Geräte-Software, werden
folgende Meldepuffer automatisch gelöscht:
• Betriebsmeldepuffer
• Störfallmeldepuffer
• Erdschlussmeldepuffer
• Parametriermeldepuffer
• Benutzermeldepuffer
• Motoranlauf-Meldepuffer
• Kommunikationsüberwachungspuffer
Sichern Sie die löschbaren Meldepuffer mittels DIGSI 5.
HINWEIS
i Wenn gerade ein Erdschluss aktiv ist, kann der Erdschlussmeldepuffer nicht gelöscht werden.
• Um vom Hauptmenü zum ausgewählten Meldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten
der Vor-Ort-Bedieneinheit (Beispiel Betriebsmeldepuffer):
Hauptmenü → Meldungen → Betriebsmeldungen
[scoprlog-090413-01.tif, 1, de_DE]
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange-
zeigten Meldungsliste navigieren.
• In der Fußzeile des Displays wird Ihnen links unten die Option zum Löschen des gesamten Meldepuffers
angeboten. Benutzen Sie im Folgenden die Softkey-Tasten unter dem Display zum Aktivieren der Einga-
beaufforderungen. Bestätigen Sie nun die Aufforderung zum Löschen.
• Geben Sie nach Anforderung das Passwort ein und bestätigen Sie mit Enter.
• Bestätigen Sie nach Anforderung das Löschen aller Einträge mit Ok.
• Um zum ausgewählten Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation (z.B. Betriebsmeldepuffer).
Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Betriebsmeldepuffer
Mit DIGSI 5 haben Sie die Möglichkeit, alle aktuell abgesetzten Meldungen des angewählten Gerätes in einem
speziellen Meldungsfenster anzuzeigen.
Vorgehensweise
• Rufen Sie im Navigationsfenster unter Online-Zugänge die spontanen Meldungen Ihres ausgewählten
Gerätes ab.
• Die einlaufenden Meldungen erscheinen sofort, ohne dass Sie eine zyklische Aktualisierung abwarten
oder die manuelle Aktualisierung anstoßen müssen.
[scspnmld-230211-01, 2, de_DE]
Nach einem Störfall können ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des letzten Störfalles
automatisch am Geräte-Display angezeigt werden. In SIPROTEC 5-Geräten können Schutzobjekte und auch
Leistungsschalter je nach Anwendung frei (auch mehrfach) angelegt und konfiguriert werden. In DIGSI 5
lassen sich je nach Applikation auch mehrere spontane Störfallanzeigen konfigurieren, wobei jede Einzelne
einem bestimmten Leistungsschalter zugeordnet ist. Bis zu ihrer manuellen Quittierung oder Rücksetzen per
LED-Reset bleiben diese Display-Anzeigen im Gerät gespeichert.
• Um zur Störfallanzeige-Konfiguration Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster
der Projektnavigation.
Projekt → Gerät → Display-Seiten → Störfallanzeige-Konfiguration
[sckonstf-230211-01, 2, de_DE]
[scstfanz-090413-01.tif, 1, de_DE]
• Drücken Sie die Softkeytaste Quit in der Basisleiste der Anzeige. Die Anzeige wird unwiederbringlich
geschlossen. Wiederholen Sie diesen Vorgang so oft, bis keine spontane Störfallanzeige mehr erscheint.
• Nach Abschluss aller Quittierungen wird Ihnen die letzte Display-Ansicht vor den Störfällen angezeigt.
Methode 2: Quittierung per LED-Reset
• Ein LED-Reset (Gerät) führt sowohl zum Rücksetzen aller gespeicherten LEDs und binären Ausgangskon-
takte des Gerätes als auch zum Quittieren aller gespeicherten Störfallanzeigen im Display.
Näheres zum Thema LED-Reset finden Sie im Kapitel 3.1.9 Gespeicherte Meldungen im SIPROTEC 5-Gerät.
In Ihrem SIPROTEC 5-Gerät können Sie Meldungen auch als gespeichert konfigurieren. Diese Art der Konfigu-
ration kann sowohl für Leuchtdioden (LEDs) als auch für Ausgangskontakte angewendet werden. Der konfigu-
rierte Ausgang (LED oder Kontakt) bleibt solange angesteuert, bis er quittiert wird. Die Quittierung erfolgt
über:
• Vor-Ort-Bedieneinheit
• DIGSI 5
• Binäreingang
• Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Rangierfeld Ihrer Binärmeldung in der gewünschten LED-
oder Binärausgangs-Spalte im Rangierbereich der Ziele.
Folgende Optionen werden Ihnen angeboten:
In einer Funktionsgruppe können Sie Meldungen einzelner Funktionen als gespeichert konfigurieren. Diese Art
der Konfiguration kann sowohl für Leuchtdioden (LEDs) als auch für Ausgangskontakte angewendet werden.
Der konfigurierte Ausgang (LED oder Kontakt) bleibt solange angesteuert, bis er quittiert wird.
Schutz- und Leistungsschalter-Funktionsgruppen enthalten den Block Reset LED FG. Der Block Reset LED FG
ist nur in der Informationsrangierung in DIGSI 5 unter der jeweiligen Funktionsgruppe sichtbar. Über das
binäre Eingangssignal >LED rücksetzen, setzen Sie gespeicherten LEDs der jeweiligen Funktionsgruppe
zurück. Die konfigurierten Ausgänge (Kontakte) werden nicht zurückgesetzt.
Wenn der Testbetrieb des Gerätes oder einzelner Funktionen eingeschaltet ist, werden von einem SIPROTEC 5-
Gerät zu einer Stationsleittechnik abgesetzte Meldungen mit einem zusätzlichen Test-Bit gekennzeichnet.
Dieses Test-Bit ermöglicht es, festzustellen, dass eine Meldung während eines Tests abgesetzt wurde. Im
Normalbetrieb notwendige Reaktionen aufgrund einer Meldung können so unterdrückt werden.
3.2 Messwerterfassung
Grundprinzip
Die SIPROTEC 5-Geräte verfügen über eine leistungsfähige Messwerterfassung. Sie haben neben einer hohen
Abtastfrequenz eine sehr hohe Messgrößenauflösung. Dadurch wird eine hohe Messgenauigkeit über einen
weiten Dynamikbereich erreicht. Kernstück der Messwerterfassung bildet ein 24-Bit-Sigma-Delta Analog-
Digital-Wandler. Ein Oversampling unterstützt zusätzlich die hohe Messgrößenauflösung. Abhängig von den
Anforderungen der einzelnen Messverfahren wird die Abtastfrequenz reduziert (Downsampling).
Abweichungen von der Nennfrequenz führen bei digitalen Systemen zu zusätzlichen Fehlern. Um diese zu
vermeiden, werden algorithmenabhängig in den SIPROTEC 5-Geräten 2 Verfahren umgesetzt:
• Abtastfrequenznachführung:
Die analogen Eingangskanäle werden zyklisch nach gültigen Signalen durchsucht. Die aktuelle Netzfre-
quenz wird ermittelt und über einen Resampling-Algorithmus die erforderliche Abtastfrequenz
bestimmt. Die Nachführung wirkt im Frequenzbereich zwischen 10 Hz und 90 Hz.
[dwmeserf-250211-01.tif, 1, de_DE]
Die interne Abtastfrequenz in den SIPROTEC 5-Geräten beträgt fest 16 kHz (Abtastrate: 320 Abtastungen pro
50-Hz-Periode ). Damit werden alle Strom- und Spannungseingänge abgetastet. Wenn Betrag, Phase und
Wandlerzeitkonstante korrigiert sind, wird die Abtastfrequenz auf 8 kHz reduziert (160 Abtastungen pro 50-
Hz-Periode). Das ist die Basisabtastfrequenz, auf die die unterschiedlichen Verfahren, wie z.B. Störschreibung,
Effektivwert-Messwerte zurückgreifen. Für die Effektivwertmessung wird netzfrequenzabhängig das Mess-
wertfenster angepasst. Für zahlreiche Mess- und Schutzapplikationen sind 20 Abtastungen pro Periode ausrei-
chend (bei fnenn = 50 Hz: Abtastung alle 1 ms, bei fnenn = 60 Hz: Abtastung alle 0,833 ms). Diese Abtastrate ist
ein guter Kompromiss zwischen Genauigkeit und der parallelen Abarbeitung von Funktionen (Multifunktiona-
lität).
Die 20 Abtastungen pro Periode werden den Algorithmen, die in den Funktionsgruppen abgearbeitet werden,
in 2 Varianten bereitgestellt:
HINWEIS
i In den Anlagendaten (ab Kapitel 5.1 Anlagendaten) finden Sie die Messstellen für Strom und Spannung.
Jede Messstelle hat eigene Parameter.
3.3.1 Übersicht
3.3.2 Abtastfrequenznachführung
Wie im Kapitel 3.2 Messwerterfassung erläutert, verfügen die SIPROTEC 5-Geräte über eine leistungsfähige
Abtastfrequenznachführung. Diese gewährleistet eine hohe Messgenauigkeit über einen weiten Frequenzar-
beitsbereich (10 Hz bis 90 Hz).
Zur Ermittlung der aktuellen Abtastfrequenz werden die Spannungs- und Strommessstellen nach gültigen
Eingangssignalen durchsucht, die aktuelle Netzfrequenz ermittelt und die Nachführfrequenz (Abtastfre-
quenz = 20 ⋅ Nachführfrequenz) anpasst. Das Verfahren ist so realisiert, dass die Anzahl der Abtastungen pro
aktueller Netzfrequenz oder der Frequenz der Anlage immer konstant ist. Gemäß Kapitel 3.2 Messwerterfas-
sung beträgt die Anzahl der Abtastungen 20 pro Periode.
Während des Engineerings parametrieren Sie, welche Messstellen zur Frequenznachführung benutzt werden.
Alle 3-phasigen Spannungs- und Strommessstellen sowie die 1-phasigen Spannungs- und Strommessstellen
sind zulässig.
HINWEIS
Das folgende Bild zeigt, wo Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Parameter → Anlagendaten die Para-
meter für die jeweilige Messstelle einstellen und die Abtastfrequenznachführung aktivieren.
Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Messstelle zur Bestimmung der aktuellen
Nachführfrequenz verwendet. Wenn der Parameter Nachführen für mehrere Messstellen auf aktiv einge-
stellt ist, bestimmt die ID der Messstelle die Reihenfolge, in der diese nach gültigen Eingangssignalen durch-
sucht werden. Der Algorithmus startet mit der niedrigsten ID-Nummer wie folgt:
• Zuerst werden die 3-phasigen Messstellen abgefragt. Wenn keine gültige Spannung vorhanden ist,
folgen die ausgewählten Strommessstellen. Dabei gilt folgende Reihenfolge:
3-phasige Spannungsmessstelle → 3-phasige Strommessstelle → 1-phasige Spannungsmessstelle → 1-
phasige Strommessstelle
Wenn auf eine Strommessstelle getriggert wird, werden die Spannungsmessstellen weiter kontinuierlich
nach gültigen Spannungswerten abgefragt und bei vorhandener Spannung sofort umgeschaltet.
• Wenn der Effektivwert (True RMS) größer ist als 2,5 % des eingestellten sekundären Gerätenennwertes,
ist eine Messstelle gültig. Das sind z.B. 2,5 V bei 100 V, 25 mA bei 1 A oder 125 mA bei 5 A.
• Eine 3-phasige Messstelle wird in der Reihenfolge Phase L1 → Phase L2 → Phase L3 abgefragt.
Bei der Spannungsmessstelle wird immer die Leiter-Leiter-Spannung UL12, UL23 und UL31 ausgewertet. Bei
Leiter-Erde-Anschluss wird die Leiter-Leiter-Spannung berechnet.
• Die Nachführfrequenz wird mit unterschiedlichen Intervallschritten nachgeführt. Wenn die Nachführfre-
quenz nur gering von der gemessenen Frequenz abweicht, wird die Frequenz in kleinen Schritten mit
0,010 Hz nachgeführt. Bei größeren Abweichungen beträgt das Intervall 1 Hz. Um bei großen Abwei-
chungen, z.B. bei Umschaltbedingungen, schneller zu reagieren, wird in 5-Hz-Schritten nachgeführt. Bei
Zuschaltung von Messgrößen wird sofort auf die gemessene Nachführfrequenz geschaltet.
• Wenn keine Nachführfrequenz bestimmt werden kann, wird die jeweilige Nennfrequenz des Netzes als
Nachführfrequenz verwendet. Dieser Fall tritt vor einer Zu- oder nach einer Abschaltung der Messgrößen
auf oder wenn das Gerät eingeschaltet wird. Wenn die Messgrößen zugeschaltet werden, ist die Startfre-
quenz die eingestellte Netzfrequenz, z.B. 50 Hz oder 60 Hz. Da bei den meisten Anwendungen von nenn-
frequenten Eingangsgrößen ausgegangen werden kann, starten die Messalgorithmen mit der festen
Abtastfrequenz, z.B. 1 kHz bei 50 Hz und 1,2 kHz bei 60 Hz.
Bild 3-30 zeigt das Verhalten der Abtastfrequenznachführung über das Frequenzband und an den Frequenz-
grenzen.
Die x-Achse zeigt die aktuelle Netzfrequenz (fSys) und die y-Achse die eingestellte Nachführfrequenz (fN.führ). Im
Bereich zwischen 10 Hz und 90 Hz ist der Zusammenhang linear. Wenn die aktuelle Netzfrequenz kleiner als
10 Hz ist, wird die Nachführfrequenz auf 10 Hz gehalten. Dabei wird mit 20 ⋅ 10 Hz = 200 Hz abgetastet. Wenn
die Netzfrequenz größer ist als 90 Hz, wird die Nachführfrequenz konstant auf 90 Hz gehalten.
Wenn der Frequenzarbeitsbereich (10 Hz bis 90 Hz) verlassen wird, erzeugt die Frequenznachführung die
Meldung Freq.n.im Arbeitsber.. Die einzelnen Schutzfunktionen werten diese Meldung aus. Wenn eine
Überfunktion auftreten kann, werden die Schutzfunktionen intern blockiert und eine Fehlfunktion vermieden.
Weiterführende Informationen zu dem Verhalten der Schutzfunktionen finden Sie im Kapitel 11 Technische
Daten.
[dw_working-area_sampling-frequency-tracking, 2, de_DE]
Siemens empfiehlt, die Rangierung der errechneten Netzfrequenz (fSys) und der ermittelten Nachführfrequenz
(fN.führ) als Messwertspur in den Störschrieb. Damit können Sie das Verhalten des Gerätes in Übergangszu-
ständen dokumentieren. Das folgende Bild zeigt, dass Sie die beiden Messwerte in der Informationsrangierung
in den Anlagedaten → Allgemein finden:
BEISPIEL:
Bild 3-32 zeigt das Verhalten der Abtastfrequenznachführung an einem Beispiel.
Die Spannung wurde linear abgesenkt von 57,7 V (100 V verkettet) auf 35 V (60,6 V verkettet) und gleich-
zeitig die Frequenz von 50 Hz auf 35 Hz verringert, z.B. Motorauslauf. Danach wurde schlagartig auf die Nenn-
werte 57,7 V bei 50 Hz umgeschaltet.
Die obere Spur zeigt die Netzspannung beispielhaft an 1 Phase (L1). Die mittlere Spur ist die berechnete Netz-
frequenz und die untere Spur die ermittelte Nachführfrequenz. Wenn Sie die ermittelte Nachführfrequenz der
unteren Spur mit 20 multiplizieren, können Sie auf die Abtastfrequenz schließen.
Bild 3-32 Beispiel der Frequenznachführung und Reaktion auf einen Sprung der Eingangsgröße
3.3.3 Frequenznachführgruppen
In den SIPROTEC 5-Geräten vor der Plattformversion V07.80 gilt die Abtastfrequenznachführung für das
gesamte Gerät. Das bedeutet, dass die 1. gültige Messstelle – z.B. eine 3-phasige Spannungsmessstelle – mit
der erfassten Frequenz die gewählte Nachführfrequenz bestimmt.
Wenn alle Messstellen in einer Anlage miteinander galvanisch verbunden sind, ist die Netzfrequenz für alle
Messstellen gleich.
Problematisch sind Netz- oder Anlagenzustände, bei denen eine galvanische Trennung möglich ist und Mess-
stellen der getrennten Anlagenteile an das SIPROTEC 5-Gerät angeschlossen sind. Für diese problematischen
Netz- oder Anlagenzustände sind – zeitlich begrenzt – unterschiedliche Frequenzen möglich. Das Gerät
entscheidet sich – abhängig von der zur Nachführung festgelegten Messstelle – für die eine oder die andere
Frequenz. Dadurch sind Messfehler und ein Fehlverhalten von Schutzfunktionen möglich.
Ab der Plattformversion V7.80 können Sie die Messstellen verschiedenen Frequenznachführgruppen
zuordnen. Das gewährleistet für unterschiedliche Anwendungen eine hohe Flexibilität sowie eine hohe Mess-
genauigkeit. Dabei bestimmt jede Frequenznachführgruppe ihre eigene Abtastfrequenz. Bei galvanischer Tren-
nung und unterschiedlichen Anlagenfrequenzen werden sich auch unterschiedliche Abtastfrequenzen
ergeben. Dies tritt z.B. in Anlagen mit rotierenden elektrischen Maschinen zeitlich begrenzt auf. Eine galvani-
sche Trennung ist z.B. durch einen geöffneten Leistungsschalter möglich.
HINWEIS
i In der Messwerterfassungskette in Bild 3-28 im Kapitel 3.2 Messwerterfassung wird ausschließlich der als
nachgeführt bezeichnete Datenstrom angepasst. Der als fest dargestellte Datenstrom leitet seine Abtastfre-
quenz ausschließlich aus der eingestellten Nennfrequenz ab. Hier wird mit der konstanten Abtastfrequenz
von 1 kHz bei fnenn = 50 Hz und 1,2 kHz bei fnenn = 60 Hz gearbeitet. Das gilt für jede Messstelle unabhängig
davon, welchen Frequenznachführgruppen sie zugeordnet sind.
BEISPIEL:
Bild 3-33 zeigt ein Beispiel für die Notwendigkeit der Frequenznachführgruppen. Der Generatorleistungs-
schalter (G-LS) und der Hochspannungs-Leistungsschalter (HS-LS) sind die galvanischen Trennstellen. Damit
sind unterschiedliche Schaltzustände möglich. Das Gerät benutzt Strommessstellen (I-Wdl. 1 bis 6) und Span-
nungsmessstellen (U-Wdl. 1 bis 4), die sich auf unterschiedlichen Seiten der Leistungsschalter befinden.
Zusätzlich wird angenommen, dass der Generator über einen Anfahrumrichter gestartet wird. In einer Gastur-
binenanwendung schleppt der Anfahrumrichter den Generator von 0 Hz bis auf ca. 70 % der Nenndrehzahl
(ca. 35 Hz bei fnenn = 50 Hz). Danach wird die Gasturbine gezündet und bringt den Generator auf die Nenn-
drehzahl. Anschließend wird auf Nennspannung auferregt und synchronisiert. Bei diesem Anfahrvorgang ist
der G-LS offen und HS-LS geschlossen. Somit haben die Messstellen U-Wdl.1, I-Wdl.1, 2, 4 für den Anfahrvor-
gang eine von den anderen Messstellen abweichende Frequenz. Durch den Anschluss an das Netz haben die
anderen Messstellen in der Regel Nennfrequenz.
Weiterhin kann sich durch Schutzauslösungen ein Schaltzustand ergeben, wo der HS-LS geöffnet ist und der
G-LS geschlossen bleibt. Dadurch können Generator- und Blocktransformator eine von der Netzfrequenz
abweichende Frequenz annehmen. Bei Lastabwurf beschleunigt der Generator, bevor der Drehzahlregler
eingreift. Deutlich ausgeprägt ist das bei Wasserkraftgeneratoren.
Die Bewertung der einzelnen Szenarien ergibt, dass an den jeweiligen Messstellen zeitlich begrenzt unter-
schiedliche Frequenzen auftreten können. Aus diesem Grund sind in diesem Beispiel 3 Frequenznachführ-
gruppen notwendig, die im folgenden Bild farbig markiert sind.
HINWEIS
i Auf die im folgenden Bild mit 1) gekennzeichnete Messstelle (I-Wdl.4) wird später noch eingegangen.
[dw_example_frequency-tracking-groups, 1, de_DE]
Für die Balance zwischen Anwendungsflexibilität und erforderlicher Rechenleistung wurde die Anzahl der
zusätzlichen Frequenznachführgruppen auf 5 begrenzt. Zusammen mit der Grundfunktionalität sind in
Summe 6 Frequenznachführgruppen möglich.
Wenn Sie Frequenznachführgruppen benutzen wollen, befolgen Sie nachfolgende Engineeringempfehlungen.
Verschaffen Sie sich vor Beginn der Arbeiten Klarheit darüber, wie viele Frequenznachführgruppen erforder-
lich sind. Wählen Sie nur die erforderliche Anzahl aus.
Wenn Sie mit einer Applikationsvorlage starten, die Sie um die notwendigen Messstellen erweitert haben,
müssen Sie aus der DIGSI 5-Bibliothek die erforderliche Anzahl zusätzlicher Frequenznachführgruppen in den
Ordner Anlagendaten laden.
Wenn Sie eine zusätzliche Frequenznachführgruppe instanziieren, vergibt das System in DIGSI automatisch die
ID der Frequenznachführgruppe mit fortlaufender Nummerierung. Da das Gerät schon über 1 Frequenznach-
führgruppe verfügt, startet die ID-Nummerierung für zusätzliche Frequenznachführgruppen mit der
Nummer 2.
HINWEIS
i Wenn Sie mehrere Frequenznachführgruppen während des Engineering aktiviert haben und eine Frequenz-
nachführgruppe wieder löschen, wird auch die vergebene ID gelöscht. Alle anderen Frequenznachführ-
gruppen behalten ihre vergebene ID.
Vermeiden Sie Unstetigkeiten, indem Sie – wenn möglich – die Frequenznachführgruppe mit der größten
ID löschen.
In der Rangiermatrix finden Sie die Frequenzmesswerte und die Meldungen der jeweiligen Frequenznachführ-
gruppe (siehe Bild 3-31).
Im Editor Funktionsgruppenverbindungen ordnen Sie die Messstellen den Frequenznachführgruppen zu.
Sobald Sie eine zusätzliche Frequenznachführgruppe aus der DIGSI 5-Bibliothek instanziiert haben, erscheint in
der Rangiermatrix die zusätzliche Spalte Freq.nachf.gruppen ID. In dieser Spalte wählen Sie über die
Auswahlliste für jede Messstelle die Nummer der zugehörigen Frequenznachführgruppe aus.
HINWEIS
i Beachten Sie Folgendes bei der Zuordnung der Messstellen zu den Frequenznachführgruppen:
• Das gilt auch für die Verschaltungen zwischen den Funktionsgruppen, wie beim Transformatordiffe-
rentialschutz.
Beim Transformatordifferentialschutz ist die FG Transformatorseite mit der FG Transformator
verschaltet und alle FG Transformatorseite eines Transformators müssen in der gleichen Frequenz-
nachführgruppe arbeiten.
Gleiches gilt auch, wenn der Sternpunktstrom über eine 1-phasige Funktionsgruppe erfasst wird.
Es gibt auch Ausnahmen, wie die FG Leistungsschalter. Die Spannungsmesswerte werden von der
Synchronisierungsfunktion verarbeitet, die ausschließlich mit einer festen Abtastfrequenz arbeitet. Somit
können Spannungsmessstellen aus unterschiedlichen Frequenznachführgruppen angeschlossen werden.
Die genannten Regeln werden durch Skripte überprüft und Verletzungen während des Engineerings
gemeldet.
Nun können Sie, wie im Kapitel 3.3.2 Abtastfrequenznachführung erläutert, für die jeweilige Frequenznach-
führgruppe die Messstellen auswählen, die zur Bestimmung der Nachführfrequenz benutzt werden sollen.
Benutzen Sie wenn möglich mindestens 1 Spannungs- und 1 Strommessstelle. Bevorzugen Sie 3-phasige
Messstellen.
Wenn die Nachführfrequenz bestimmt wurde, werden alle Messstellen der Frequenznachführgruppe auf diese
Frequenz eingestellt und die nachgeführte Abtastfrequenz angepasst.
HINWEIS
i Wie in Kapitel 3.2 Messwerterfassung beschrieben, bleibt der Messwertstrom mit fester Abtastfrequenz
davon unbeeinflusst.
Um Fehler zu vermeiden, wird im Einstellblatt der Messstellen in DIGSI 5 neben der ID der Messstelle noch die
ID der zugeordneten Frequenznachführgruppe angezeigt (siehe Bild 3-37).
Bild 3-37 Beispiel: Parameter der 3-phasigen Strommessstelle; zusätzlich Anzeige der ID für die
Frequenznachführgruppe
Weiterhin wird die ID der Frequenznachführgruppe in der Funktionsgruppe im Block Allgemein angezeigt
(siehe Bild 3-38). Hier können Sie auch die Konsistenz prüfen.
Bild 3-38 Anzeige der ID für Frequenznachführgruppe in der Funktionsgruppe im Block Allgemein
3.4.1 Übersicht
Der Standard IEC 61850 definiert für Datenobjekte (DO) bestimmte Qualitätsattribute, die sogenannte Qualität
(Quality). Einige dieser Qualitätsattribute verarbeitet das SIPROTEC 5-System automatisch. Um unterschiedli-
chen Anwendungen gerecht zu werden, können Sie bestimmte Qualitätsattribute beeinflussen und auch die
Werte der Datenobjekte in Abhängigkeit dieser Qualitätsattribute. So können Sie die erforderliche Funktiona-
lität sicherstellen.
Das folgende Bild beschreibt grob den allgemeinen Datenfluss innerhalb eines SIPROTEC 5-Gerätes. Das
folgende Bild zeigt auch, an welchen Stellen Sie die Qualität beeinflussen können. Im Folgenden werden die
im Bild dargestellten Bausteine genauer beschrieben.
[loquali1-090212-02.tif, 2, de_DE]
Unterstützte Qualitätsattribute
Folgende Qualitätsattribute werden innerhalb des SIPROTEC 5-Systems automatisch verarbeitet:
• Im CFC-Plan
Mit der Einführung der Möglichkeit einer flexiblen GOOSE-Verknüpfung, haben sich die Eigenschaften der
Qualitätsverarbeitung geändert. Die bisherige Qualitätsverarbeitung finden Sie im Kapitel Bisherige Qualitäts-
verarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer für GOOSE-Empfangswerte, Seite 96.
Im Editor Informationsrangierung können Sie Datenwert und Qualität von allen Datentypen beeinflussen.
Folgendes Bild zeigt die mögliche Beeinflussung am Beispiel eines DPC-Datentyps. Alle Einstellmöglichkeiten
wirken für das Daten empfangende Gerät.
• Wählen Sie entweder in der Gruppe Externe Signale das gewünschte Signal aus oder wählen Sie das
über die GOOSE-Spalte aktivierte Signal einer Funktion aus.
• Öffnen Sie das Fenster Eigenschaften und wählen Sie das Blatt Verarbeitung von Qualitätsattributen.
[sc_LB_GOOSE_2, 2, de_DE]
Bild 3-40 Einflussmöglichkeiten bei einer Verknüpfung eines Datenobjektes vom Typ DPC
Abhängig vom ausgewählten Datentyp des Objektes werden Ihnen in Bereich Allgemeine Einstellungen
verschiedene Auswahlmöglichkeiten für den Punkt Sicherer Zustand angeboten. An dieser Stelle wählen
Sie nachgeführte Werte aus, die einen sicheren Betriebszustand ermöglichen, sobald der Datenzugriff über die
Kommunikationstrecke gestört ist.
• Öffnen Sie das Fenster Eigenschaften und wählen Sie das Blatt Erweiterte Qualitätsattribute.
[sc_LB_GOOSE_1, 2, de_DE]
Mit den folgenden erweiterten Qualitätsattributen können Sie gesendete GOOSE-Meldungen filtern sowie
deren Qualität prüfen und einstellen. Die gegebenenfalls angepassten Werte werden an den Empfänger
weitergeleitet.
Für die Prüfungen können Sie je nach Datentyp die folgenden Einstellmöglichkeiten angeboten.
Einstellwert Beschreibung
Gesicherten Zustandswert Der in Sicherer Zustand konfigurierte Wert wird als gültig an die Appli-
verwenden kation weitergeleitet, sobald eine Kommunikationsstörung auftritt.
Wert beibehalten Das gestörte Qualitätsattribut wird mit good überschrieben und der
empfangene Wert als gültig an die Applikation weitergeleitet. Wenn kein
Wert empfangen wurde, wird der Ausgangswert als gesicherter Zustand
angenommen.
Einstellwert Beschreibung
Letzten gültigen Wert Wenn ein ungültiges Qualitätsattribut empfangen wird, wird der letzte
beibehalten gültige Wert an die Applikation weitergeleitet. Wenn vorher kein Wert
empfangen wurde, wird der Ausgangswert als gesicherter Zustand ange-
nommen.
Wert auf “false” setzen Gilt nur bei booleschen Kommunikationsobjekten. Jedes ungültige Quali-
tätsattribut führt dazu, dass der gültige Wert false an die Applikation
weitergeleitet wird.
Wert auf “true” setzen Gilt nur bei booleschen Kommunikationsobjekten. Jedes ungültige Quali-
tätsattribut führt dazu, dass der gültige Wert mit true an die Applikation
weitergeleitet.
Diese Einstellungen der Erweiterten Qualitätsattribute gelten für die unten aufgeführten erweiterten Quali-
tätsattribute. Die Auswahl kann je nach Datentyp variieren.
[sc_LB_GOOSE_3, 2, de_DE]
Sie können die Qualitätsattribute auch unverändert weiter senden. Hierzu müssen Sie das Kontrollkästchen
Wert beibehalten markieren.
Kommunikation unterbrochen
Eine Kommunikationsstörung, gemeldet vom Sender (time allowed to live), zwischen Sender und Empfänger
liegt vor. Die Meldung wird entsprechend der Einstellungen (Tabelle 3-9) gesetzt.
Ungültigkeit
Das sendende Gerät schickt diese Meldung mit der Qualitätsinformation Validity = invalid. Der Empfänger
erkennt das für diese Meldung und reagiert entsprechend der Einstellungen (Tabelle 3-9).
Fragwürdig
Das sendende Gerät schickt diese Meldung mit der Qualitätsinformation Validity = questionable. Der
Empfänger erkennt das für diese Meldung und reagiert entsprechend der Einstellungen (Tabelle 3-9).
Test-Diskrepanz
Das sendende Gerät oder die Funktion im sendenden Gerät, die die Meldung absetzt, ist im Testmodus.
Dadurch wird die Meldung mit der Qualitätsinformation test versendet. Der empfangende Funktionsblock
erkennt das für diese Meldung und reagiert, abhängig von seinen eigenem Testmodus-Zustand (spezifiziert in
IEC 61850-7-4 Annex A), entsprechend der Einstellungen (Tabelle 3-9).
HINWEIS
i Beachten Sie die Reihenfolge der Prüfungen. Zuerst wird auf Funktionale Abmeldung durch Benutzer
blockiert geprüft, dann auf Kommunikation unterbrochen und so weiter. Wenn ein Fall als aktiv
erkannt wird, bricht die Prüfkette mit der konfigurieren Einstellung für den aktiven Fall ab.
Bei Ungültigkeit wurde zuvor auf Funktionale Abmeldung durch Benutzer blockiert (nicht zutreffend),
dann auf Kommunikation unterbrochen (nicht zutreffend) geprüft und mit der konfigurierten Aktion bei
Ungültigkeit abgebrochen.
Wenn eine Meldung in den Meldepuffer rangiert ist, wird das Nachführen eines Wertes aufgrund der oben
genannten Bedingungen und dem Nachführungsgrund mitprotokolliert. Das Nachführen eines Wertes
aufgrund der oben genannten Bedingungen, führt zu einer Änderung des Funktionsblocks Health
Warning, vererbt bis zum Gerätehealth (spezifiziert in IEC 61850-7-4).
Wert behalten
Die vom Sender gemeldeten Qualitätsattribute und Werte werden unverändert angenommen. Eine Qualitäts-
verarbeitung muss von dem Anwender über einen Logikplan vorgenommen werden. Die Ausgänge des Logik-
plans gemäß der anwenderspezifischen Qualtiätsverarbeitung können mit den Funktionsblockseingängen wie
gehabt verschaltet werden.
Datenersatzwerte
Je nach Datentyp müssen unterschiedliche Datenersatzwerte verwendet werden.
Datentyp Mögliche Datenersatzwerte
ACD, ACT general 0 (False), 1 (True)
(Die Richtungsinformation wird mit unknown immer nachge-
führt.
PhsA, phsB, pshC und neut werden mit dem gleichen Wert nach-
geführt, wie der Wert general eingestellt wird.)
BAC, APC mxVal Gleitzahlen- und Wertebereich nach IEEE 754 (single precision)
BCR actVal –263 bis 263 – 1
CMV mag, ang Gleitzahlen- und Wertebereich nach IEEE 754 (single precision)
DPC, DPS stVal 0, 1, 2, 3 (intermediate-state, off, on, bad-state)
INC stVal –2 147 483 648 bis 2 147 483 647
INS stVal –2 147 483 648 bis 2 147 483 647
ISC, BSC valWTr.posVal –64 bis 64
valWTr.transInd 0 (False), 1 (True)
SPC, SPS stVal 0 (False), 1 (True)
MV mag Gleitzahlen- und Wertebereich nach IEEE 754 (single precision)
Für Controllable-Typen gelten neben den einstellbaren Status- oder Messwerten folgende Ersetzungwerte:
ctlNum = 0
stSeld = False
origin.orIdent = Substituted by quality processing
origin.orCat = AUTOMATIC_BAY
• Wählen Sie in der Gruppe Externe Signale das gewünschte Signal aus.
• Öffnen Sie das Fenster Eigenschaften und wählen Sie das Blatt Verarbeitung von Qualitätsattributen.
Bild 3-43 Einflussmöglichkeiten bei einer Verknüpfung eines Datenobjektes vom Typ DPC
In DIGSI 5 können Sie die Qualitätsverarbeitung von CFC-Plänen steuern. In der Projektnavigation finden Sie
unter Name des Gerätes → Parameter → Geräteeinstellungen im Editor den Block CFC (siehe folgendes
Bild):
Mit dem Parameter CFC Qualitätsbehandlung steuern Sie, ob Sie die Qualität der CFC-Pläne Manuell
oder Automatisch (Voreinstellung) beeinflussen wollen.
Wenn Sie Manuell wählen, ist das Qualitätsattribut des CFC-Plans unabhängig von der Qualität einzelner
Signale immer gültig (Validity = good)!
Nur das Qualitätsattribut Test des CFC-Plans wird behandelt. Wenn sich das Gerät im Testbetrieb befindet oder
der Eingang TEST des CFC-Bausteins CHART_STATE gesetzt ist, wird das Qualitätsattribut des CFC-Plans auf
Test gesetzt.
Wenn Sie Automatisch wählen, wird die Qualitätsverarbeitung der CFC-Pläne wie folgt beeinflusst:
Bei CFC-Plänen muss unterschieden werden zwischen der allgemeinen Verarbeitung der Qualität und
bestimmten CFC-Bausteinen, die speziell auf die Bearbeitung der Qualität ausgelegt sind.
Allgemeine Verarbeitung
Die meisten CFC-Bausteine haben keine explizite Qualitätsverarbeitung. Für diese Bausteine gelten die
folgenden allgemeinen Mechanismen.
Qualitätsattribut: Validity
Wenn bei CFC-Eingangsdaten ein Signal mit invalid empfangen wird, dann werden alle CFC-Ausgangs-
daten auch auf invalid gesetzt, sofern sie von Bausteinen ohne explizite Qualitätsverarbeitung stammen.
D.h. die Qualität wird nicht von Baustein zu Baustein sequentiell verarbeitet, sondern die Ausgangsdaten
werden pauschal gesetzt.
Ausgenommen hiervon sind CFC-Ausgangsdaten, die von Bausteinen mit expliziter Qualitätsverarbeitung
stammen (siehe nächster Abschnitt).
Qualitätsattribut: Test
CFC-Plan befindet sich im normalen CFC-Eingangsdaten mit dem Attribut Test = TRUE werden igno-
Zustand. riert. Wenn der CFC-Plan ausgeführt wird, so wird mit dem
Datenwert gearbeitet, der verwendet wurde bevor das Attribut
Test = TRUE wurde. Ebenso wird die Qualität dieses alten
Wertes verarbeitet.
D.h. ausgangsseitig ist das Attribut Test = FALSE.
CFC-Plan befindet sich im Zustand Test 1). Wenn der CFC-Plan ausgeführt wird, so wird bei allen den CFC-
Plan verlassenden Daten das Attribut Test = TRUE gesetzt. Dies
ist unabhängig davon, ob die Daten über CFC-Bausteine mit oder
ohne Qualitätsverarbeitung gebildet wurden.
1)Ein CFC-Plan kann in den Testzustand geschaltet werden, indem das gesamte Gerät in den Testbetrieb
versetzt wird oder der Eingang TEST des CFC-Bausteins CHART_STATE gesetzt wird.
Qualitätsattribut: OperatorBlocked
CFC-Plan befindet sich im normalen In CFC-Plänen wird bei eingehenden Daten das Attribut Opera-
Zustand torBlocked ignoriert.
Der CFC-Plan befindet sich im Zustand In CFC-Plänen wird bei eingehenden Daten das Attribut Opera-
funktional abgemeldet 1) torBlocked ignoriert. Alle Ausgangsdaten von CFC werden als
funktional abgemeldet gekennzeichnet.
1)Dieser Zustand ergibt sich nur, wenn das Gerät funktional abgemeldet ist. In diesem Fall werden die Quali-
tätsattribute aller CFC-Ausgänge als funktional abgemeldet gekennzeichnet.
Bausteine Beschreibung
OR_SPS Die Bausteine bearbeiten gemäß ihrer Logik auch die unterstützten Qualitätsattribute. Die
folgenden Tabellen beschreiben die Logik anhand der Eingangswerte in Verbindung mit
AND_SPS dem Qualitätsattribut Validity. Die Eingangswerte sind 0 oder 1, das Qualitätsattribut Vali-
dity kann den Wert good (=g) oder invalid (=i) haben.
NEG_SPS
x = Platzhalter für den Eingangswert und das Qualitätsattribut Validity
OR_SPS
A (Wert, Attr.) B (Wert, Attr.) Q (Wert, Attr.)
0, i 0, x 0, i
0, g 0, g 0, g
1, g x, x 1, g
1, i 0, x 1, i
1, i 1, i 1, i
Der Ausgang hat also den logischen Wert 1 mit Validity =good, sobald mindestens 1
Eingang den logischen Wert 1 mit Validity = good hat. Ansonsten werden die Eingänge
entsprechend der OR-Verknüpfung behandelt und für die Qualität das INVALID-Bit verodert.
AND_SPS
A (Wert, Attr.) B (Wert, Attr.) Q (Wert, Attr.)
0, g x, x 0, g
0, i 1, x 0, i
1, i 1, x 1, i
1, g 1, g 1, g
Der Ausgang hat also den logischen Wert 0 mit Validity =good, sobald mindestens 1
Eingang den logischen Wert 0 mit Validity = good hat. Ansonsten werden die Eingänge
entsprechend der AND-Verknüpfung behandelt und für die Qualität das INVALID-Bit
verodert.
NEG_SPS
A (Wert, Attr.) Q (Wert, Attr.)
0, i 1, i
0, g 1, g
1, i 0, i
1, g 0, g
SPLIT_SPS Die Bausteine trennen Datenwert und Qualität eines Datenobjektes.
Voraussetzung dazu ist, dass eingangsseitig die Qualität zur Verfügung steht. Dies ist der
SPLIT_DPS Fall, wenn der Block mit CFC-Eingangsdaten verschaltet ist oder einem qualitätsverarbei-
tenden Baustein (x_SPS) nachgeschaltet ist. In anderen Fällen lässt der CFC-Editor eine
SPLI_XMV
Verbindung nicht zu.
SPLIT_Q Der Block trennt die Qualität binär nach good, bad (= invalid), Test, Off und Opera-
torBlocked auf.
Diese 5 Attribute können dann binär individuell weiter verarbeitet werden. Der Baustein
muss einem SPLIT_(DO)-Baustein nachgeschaltet werden.
BUILD_Q Der Baustein trägt jeweils einen Binärwert für good und bad (= invalid) in die Struktur
der Qualität ein. D.h. mit diesem Baustein können die Qualitätsattribute good und bad (=
invalid) explizit gesetzt werden, z.B. als Ergebnis einer Überwachungslogik.
Alle anderen Qualitätsattribute werden in ihren voreingestellten Zustand gesetzt, z.B. Test
= FALSE. Wenn sich z.B. der gesamte CFC-Plan im Testzustand befindet (siehe Qualitätsat-
tribut: Test unter Allgemeine Verarbeitung), kann dieser voreingestellte Zustand CFC-
ausgangsseitig wieder überschrieben werden.
Der Baustein wird üblicherweise einem BUILD_(DO)-Baustein vorgeschaltet.
Bausteine Beschreibung
BUILD_ACD Diese Bausteine fügen Datenwert und Qualität zusammen. Der Ausgang des Bausteins wird
üblicherweise als CFC-Ausgang verwendet.
BUILD_ACT Diesen Bausteinen ist üblicherweise der BUILD_Q-Baustein vorgeschaltet.
BUILD_BSC
BUILD_DPS
BUILD_ENS
BUILD_SPS
BUILD_XMV
CFC-Pläne haben bei der Verarbeitung von Signalen ein Standardverhalten. Wenn ein Eingangssignal des CFC-
Plans die Qualität invalid hat, erhalten alle Ausgangssignale des CFC-Plans ebenfalls die Qualität invalid.
Dieses Standardverhalten ist in einigen Anwendungen nicht erwünscht. Wenn Sie die Bausteine zur Qualitäts-
verarbeitung verwenden, werden die Qualitätsattribute der Eingangssignale im CFC-Plan verarbeitet.
• Die Verriegelungsbedingung für den Schaltfehlerschutz ist als CFC-Plan im Gerät hinterlegt.
• Ein entferntes Gerät sendet das Freigabesignal für die Verriegelungsbedingung über ein GOOSE-Tele-
gramm.
Wenn die Kommunikationsverbindung unterbrochen ist, bekommt das über GOOSE-Telegramm ankommende
Freigabesignal (GOOSEStr) die Qualität invalid. Wenn der CFC-Plan ein invalides Eingangssignal erhält, gibt
es folgende Möglichkeiten: Das letzte vor der Kommunikationsunterbrechung gültige Signal wird verwendet
(Qualität = good) oder ein Datenersatzwert mit der Qualität = good wird verwendet (True, False).
Sie müssen dazu einen separaten CFC-Plan zusätzlich zum Verriegelungsplan der Schaltverriegelung anlegen.
Verwenden Sie in dem separaten CFC-Plan die Bausteine zur Qualitätsverarbeitung. Splitten Sie mit dem
SPLIT_SPS-Baustein das Eingangssignal (Datentyp = SPS) in die Informationen Datenwert und Qualität auf.
Diese Signale können Sie im CFC-Plan dann separat weiterverarbeiten. Verwenden Sie die Qualitätsinforma-
tion als Eingangssignal eines BUILD_SPS-Bausteins und ordnen dem Signal die Qualität good zu. Als Ergebnis
erhalten Sie ein SPS-Signal mit der Qualität good. Dadurch können die Freigabemeldungen korrekt weiterver-
arbeitet werden. Die Freigabemeldungen mit der Qualität good können Sie im CFC-Plan der eigentlichen
Verriegelung verarbeiten. Das in der Verriegelungslogik gebildete Freigabesignal für einen Schalter ist dadurch
mit der Qualität good als valides Ergebnis verfügbar. Das folgende Bild zeigt beispielhaft den CFC-Plan mit den
Bausteinen zur Qualitätsverarbeitung:
[sccfcran-220415-01, 1, de_DE]
Bild 3-45 CFC-Plan mit Bausteinen zur Qualitätsverarbeitung (Schaltverriegelung über GOOSE)
Wenn Sie während der Kommunikationsunterbrechung das invalide Freigabesignal nicht wie beschrieben in
ein valides Signal umwandeln wollen, können Sie dem Freigabesignal auch einen definierten Datenwert
zuweisen. Gehen Sie wie folgt vor: Splitten Sie mit dem SPLIT_SPS-Baustein das Eingangssignal (Datentyp =
SPS) in die Informationen Datenwert und Qualität auf. Verknüpfen Sie den VALID-Ausgang des SPLIT_SPS-
Bausteins mit dem Datenwert des Eingangssignals (UND-Gatter). Dadurch können Sie bei invaliden Eingangs-
signalen den Wert auf einen ungefährlichen Zustand setzen. Im Beispiel wird der Ausgang des CFC-Plans bei
einem invaliden Eingangssignal auf den Wert FALSE gesetzt.
Bild 3-46 gibt eine Übersicht zur Verarbeitung der Qualität von Datenobjekten innerhalb einer geräteinternen
Funktion.
Eine Funktion kann interne Daten oder durch den Benutzer rangierbare Eingangsdaten (binäre Eingangssig-
nale oder Doppelbefehle) empfangen. Die jeweils unterstützten Qualitätsattribute werden von der Funktion
eingangsseitig ausgewertet. Durch den spezifischen Algorithmus/die spezifische Logik der Funktion werden
die Attribute nicht geführt. Die Ausgangsdaten werden wieder mit einer Qualität versehen, die durch Funkti-
onszustand und Gerätebetriebsart bestimmt wird.
HINWEIS
i Berücksichtigen Sie, dass ein Ansprechen der Flattersperre (siehe Kapitel 3.9.1 Meldungsfilterung und Flat-
tersperre für Eingangssignale) das entsprechende Validity-Attribut auf invalid setzt.
[loquali3-100611-01.tif, 2, de_DE]
Bild 3-46 Übersicht zur Verarbeitung der Qualität innerhalb einer internen Funktion
Interne Eingangsdaten
Bei internen Eingangsdaten erfolgt die Verarbeitung der Qualität automatisch.
[loquali2-230212-01.tif, 2, de_DE]
Bei diesem Signaltyp (SPS) können Sie Einfluss auf die Verarbeitung der Qualität nehmen, siehe Übersicht in
Bild 3-46.
Das folgende Bild zeigt die mögliche Beeinflussung an einem binären Eingangssignal einer Schutzstufe.
• Im Fenster Eigenschaften wählen Sie den Eintrag Details. Dort finden Sie unten den Punkt Verarbei-
tung von Qualitätsattrib..
Qualitätsattribut: Validity
Das Attribut Validity kann die Werte good oder invalid haben (reserved und questionable wurden
bereits geräteeingangsseitig durch den Wert invalid ersetzt).
Die Quelle des Eingangssignals ist Der aktuelle Datenwert des Quellsignals wird ignoriert. Sie
invalid. können zwischen folgenden Optionen wählen:
Qualitätsattribut: Test
• Die Quelle des Eingangssignals und Der Datenwert des Quellsignals wird weiter verarbeitet.
die verarbeitende Funktion befinden
sich im Testzustand.
• Die Quelle des Eingangssignals
befindet sich nicht im Testzustand
und die verarbeitende Funktion
befindet sich im Testzustand.
Die Quelle des Eingangssignals befindet Der Datenwert des Quellsignals wird ignoriert. Sie können
sich im Testzustand und die verarbeitende zwischen folgenden Optionen wählen:
Funktion befindet sich im Normalzustand.
• Weiterverarbeitung des letzten gültigen Datenwertes des
Quellsignals, bevor die Quelle in den Testzustand gewech-
selt ist (das ist die Voreinstellung)
• Der weiter zu verarbeitende Binärwert wird auf 0 gesetzt.
• Der weiter zu verarbeitende Binärwert wird auf 1 gesetzt.
Um unterschiedlichen Anwendungen gerecht zu werden, ist
diese Konfigurationsmöglichkeit erforderlich.
Qualitätsattribut OperatorBlocked
Die Qualität kann an dieser Stelle nicht beeinflusst werden und führt zu keiner Reaktion innerhalb der Logik
Ausgangsdaten
Die Qualität wird nicht durch den eigentlichen Algorithmus/die Logik der Funktion hindurch verarbeitet. Die
folgende Tabelle stellt dar, unter welchen Bedingungen die Qualität von Ausgangssignalen einer Funktion
gesetzt wird.
Ursache D0-Wert Qualitätsattribut
Nach intern (in das An die IEC 61850-
SIPROTEC 5-System Schnittstelle, in
hinein, also z.B. in Puffer
Richtung eines CFC-
Plans)
Funktionszustand = Test Unverändert Test = TRUE Test = TRUE
(also Folge von Gerätebe-
triebsart = Test oder Funktions-
modus = Test)
Funktionszustand = Aus Funktionsspezifisch, entspre- Validity = good Validity = invalid
(also Folge von Gerätebe- chend der Definition für ausge-
triebsart = Aus) schaltet
Funktionsbereitschaft = Alarm Funktionsspezifisch, entspre- Validity = good Validity = invalid
(z.B. Folge von ungültigen chend der Definition für rückge-
Empfangsdaten) setzt
Gerätebetriebsart = funktional Unverändert Validity = good Validity = good
abgemeldet OperatorBlocked = detailQual =
TRUE oldData
OperatorBlocked =
TRUE
3.5 Störschreibung
3.5.1 Funktionsübersicht
Alle SIPROTEC 5-Geräte verfügen über einen Störwertspeicher, in dem Störschreibungen sicher gehalten
werden. Die Störschreibung dokumentiert Vorgänge im Netz sowie die Reaktion der Schutzgeräte darauf. Sie
können die Störschreibungen aus dem Gerät auslesen und mit Auswerte-Tools wie z.B. SIGRA nachträglich
analysieren.
Ein Störschrieb beinhaltet folgende Informationen:
Die Funktion Störschreiber ist eine zentrale Gerätefunktion. Durch die Applikationsvorlagen sind sowohl das
Aufzeichnungskriterium als auch die aufzuzeichnenden Messwert- und Binärkanäle funktionsfähig vorkonfigu-
riert. Sie können die Konfiguration in DIGSI 5 individuell anpassen. Die Störschreibung und der Störfallmelde-
puffer unterliegen der gleichen Steuerung. Dadurch ist die synchrone Datenhaltung gewährleistet bezüglich
der Echtzeit, der Relativzeit und der Nummerierung der Störfälle.
Alle Störfallaufzeichnungen arbeiten mit gleicher Echt- und Relativzeitbasis.
Die über DIGSI-PC ausgelesenen Daten werden im COMTRADE-Format abgespeichert. Über bestehende
Kommunikationsverbindungen (z. B. IEC 61850, IEC 60870-5-103) können Störwertdaten normkonform über
Anforderung zur Stationsleittechnik übertragen werden. Das Zentralgerät wertet die Daten mit entsprech-
enden Programmen aus.
3.5.3 Funktionsbeschreibung
Die Funktion Störschreiber zeichnet gerätespezifisch die Abtastwerte aller Analogeingänge, die intern berech-
neten Messwerte und die binären Signale auf. Die für jedes Gerät über eine Applikationsvorlage vordefinierte
Konfiguration können Sie individuell anpassen.
HINWEIS
i Nähere Informationen zum Auslesen und Löschen von Störschreibungen finden Sie im Betriebshandbuch
(C53000-G5000-C003).
Bei jeder Aufzeichnung wird der Störwertspeicher des Gerätes automatisch aktualisiert. Wenn der Störwert-
speicher voll ist, werden automatisch die ältesten Aufzeichnungen überschrieben. Dadurch sind die neuesten
Aufzeichnungen immer sicher gespeichert. Die maximale Anzahl der Aufzeichnungen beträgt 128.
Abtastfrequenz
Die analogen Messkanäle werden für die Störschreibung mit einer eigenen Abtastrate abgetastet. Mit dem
Parameter Abtastfrequenz stellen Sie die gewünschte Abtastfrequenz ein. Mögliche Einstellwerte sind
1 kHz, 2 kHz, 4 kHz und 8 kHz . Der Einstellwert gilt nur für die Störschreibung und hat keinen Einfluss auf
Schutzfunktionen oder berechnete Messwerte.
Aufzeichnungsdauer
Die gesamte Dauer einer einzelnen Störschreibung setzt sich aus der Dauer des konfigurierbaren Aufzeich-
nungskriteriums, der Vorlaufzeit und der Nachlaufzeit zusammen. Diese Komponenten können Sie
einzeln parametrieren.
[dwsigrar-070813-01, 1, de_DE]
Mit dem Parameter Störfallaufzeichnung legen Sie das Startkriterium der Aufzeichnung fest.
Sie können folgende Werte einstellen:
• bei Anregung:
Die Störschreibung zeichnet den vollständigen Störfall bis zum Rückfall auf. Die resultierenden Anregesig-
nale aller Funktionsgruppen werden berücksichtigt.
• benutzerdefiniert:
Mit diesem Einstellwert können Sie das Aufzeichnungskriterium für die Störschreibung individuell in
DIGSI 5 festlegen. Damit lassen sich funktionsspezifische Aufzeichnungskriterien realisieren.
Wenn während der Anregezeit und der Nachlaufzeit erneut ein Aufzeichnungskriterium auftritt, wird die noch
laufende Aufzeichnung verlängert inklusive einer erneuten Nachlaufzeit.
Bei einer Abtastfrequenz von 8 kHz und 24 aufzuzeichnenden Analogkanälen kann die Dauer einer einzelnen
Störschreibung bis zu 20 s betragen.
Die maximale Aufzeichnungsdauer kann durch den Parameter Max. Aufzeichnungsdauer begrenzt
werden.
Neben dem Start der Störschreibung über die Anregung sind folgende Alternativen möglich:
• Von extern über das binäre Eingangssignal >Externer Start (z.B. von einem externen Schutzgerät
ohne Störschreibung durch ein über eine GOOSE-Nachricht übertragenes Objekt)
• Über ein konfigurierbares Eingangssignal >Manueller Start können Sie Störschriebe mit parametrier-
barer Länge (Parameter Man. Aufzeichnungszeit) starten.
• Von DIGSI 5 können Sie Teststörschriebe mit einer festen Länge von 1 s starten.
• Mit Befehl von einem Zentralgerät über bestehende Kommunikationsverbindungen (IEC 61850,
IEC 60870-5-103)
HINWEIS
i Wenn dauerhaft ein Anregesignal anliegt, wird der Störschrieb nach Ablauf der Max. Aufzeichnungs-
dauer geschlossen und die Störschreibung wird nicht neu gestartet!
Störwertspeicher
Der im Gerät zur Verfügung stehende Störwertspeicher wird dynamisch verwaltet, so dass immer das
Maximum der Aufzeichnungskapazität verfügbar ist. Bei Überschreitung der Grenzen des Störwertspeichers
werden die ältesten Aufzeichnungen automatisch überschrieben. Die neuesten Aufzeichnungen sind somit
immer verfügbar. Die Abtastrate, Art und Anzahl aufzuzeichnender Messwertspuren sind die maßgeblich
beschränkenden Größen für die Länge und Anzahl möglicher Aufzeichnungen. Parallel zu den Abtastspuren
können bis zu 50 Spuren mit funktionsspezifischen Messwerten und bis zu 200 Binärspuren aufgezeichnet
werden. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über maximale Speicherkapazitäten in Sekunden bei
unterschiedlichen Anschlussvarianten der Schutzgeräte.
In der folgenden Tabelle sehen Sie die Ausgangssignale der Funktion Störschreiber:
Name Typ Beschreibung
Allgemein: Modus ENC Status-Rückmeldungen der Störschreibung
Allgemein: Zustand ENS gemäß Kapitel 2.3 Funktionssteuerung.
Allgemein: Bereitschaft ENS
Steuerung: Fehler-Nummer INS Die Meldung der aktuellen Fehlernummer
ermöglicht eine eindeutige Zuordnung von
Einträgen in den Meldungspuffern zu aufge-
zeichneten Störschrieben.
Steuerung: Aufzeichnung gestart. SPS Störfallaufzeichnung läuft
Parameter: Störfallaufzeichnung
Parameterwert Beschreibung
bei Anregung Die Dauer der Störfallaufzeichnung wird bestimmt durch die Summe aller
Schutzanregungen. Die resultierenden Anregesignale aller Funktions-
gruppen werden berücksichtigt.
Hinweis: Wenn die Nachlaufzeit abgelaufen ist, werden die Meldungen
einer Wiedereinschaltautomatik nicht aufgezeichnet. Folgefehler nach
Ablauf der Nachlaufzeit können zur Eröffnung eines neuen Störfalls mit
eigener Aufzeichnung führen.
benutzerdefiniert Die Dauer der Störfallaufzeichnung wird benutzerspezifisch definiert.
Hinweis: Sie müssen alle Signale für die individuelle Definition der Dauer
der Störfallaufzeichnung in der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix fest-
legen. Die Störschreibung hat dafür in der Informationsrangiermatrix in der
Spalte Störschriebe eine separate Spalte Trigger. Die Aufzeichnungsdauer
ergibt sich aus der logischen ODER-Verknüpfung aller angesteuerten, konfi-
gurierten Signale.
Parameter: Speicherung
Parameter: Vorlaufzeit
Parameter: Nachlaufzeit
Parameter: Abtastfrequenz
Parameter: COMTRADE-Version
• 3-phasig + IN-separat
• 3-phasig + IN
• 3-phasig
Parameterwert Beschreibung
nein Der aus den Abtastwerten der Ströme berechnete Nullstrom wird nicht
aufgezeichnet.
-3I0 Für jede Messstelle I 3-phasig wird der berechnete Nullstrom -3I0 aufge-
zeichnet.
-3I0 wird aus den Abtastwerten der Ströme nach folgender Formel
berechnet: -3I0 = - (IL1 + IL2 + IL3).
Parameterwert Beschreibung
3I0 Für jede Messstelle I 3-phasig wird der berechnete Nullstrom 3I0 aufge-
zeichnet.
3I0 wird aus den Abtastwerten der Ströme nach folgender Formel
berechnet: 3I0 = (IL1 + IL2 + IL3)
• 3 Leiter-Erde Spg.+UN
• 3 Leiter-Erde Spg.
Parameterwert Beschreibung
nein Die aus den Abtastwerten der Spannungen berechnete Nullsystemspan-
nung wird nicht aufgezeichnet.
U0 Für jede Messstelle U 3-ph wird die berechnete Nullsystemspannung U0
aufgezeichnet.
U0 wird aus den Abtastwerten der Spannungen nach folgender Formel
berechnet: U0 = (UL1 + UL2 + UL3)/3.
3U0 Für jede Messstelle U 3-ph wird die berechnete Nullsystemspannung 3U0
aufgezeichnet.
3U0 wird aus den Abtastwerten der Spannungen nach folgender Formel
berechnet: 3U0 = (UL1 + UL2 + UL3).
3.5.5 Parameter
3.5.6 Informationen
3.6 Wirkkommunikation
3.6.1 Übersicht
Die Wirkkommunikation beinhaltet alle Funktionalitäten, die notwendig sind, um Daten über die Wirkschnitt-
stelle (WS) auszutauschen. Sie verwaltet eine oder maximal 2 Wirkschnittstellen. Die Wirkkommunikation
wird bei der Konfiguration der Kanäle als Protokoll erzeugt.
Detaillierte Informationen finden Sie unter Kapitel Wirkschnittstelle 3.6.2.1 Funktionsübersicht.
3.6.2.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Wirktopologie und Wirkschnittstelle ermöglicht den Datenaustausch zwischen den Geräten
über synchrone serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindungen von 64 kBit/s bis 2 MBit/s. Diese Verbindungen können
direkt über Lichtwellenleiter (LWL) oder über andere Kommunikationsmedien erfolgen, wie z.B. über Standlei-
tungen oder über Kommunikationsnetzwerke.
Eine Wirktopologie besteht aus 2 bis 6 Geräten, die über Wirkschnittstellen kommunizieren. Sie kann als
redundanter Ring oder als Kettenstruktur aufgebaut sein. Innerhalb einer Topologie können die Wirkschnitt-
stellen unterschiedliche Bandbreite haben. Bandbreitenabhängig kann eine bestimmte Anzahl von binären
Informationen und Messwerten zwischen den Geräten bidirektional übertragen werden. Die Verbindung mit
der niedrigsten Bandbreite legt diese Anzahl (der binären Informationen und der Messwerte) fest.
Folgende Informationen, die für die Funktion der Wirkschnittstelle bedeutend sind, werden zusätzlich über-
tragen. Sie können diese Informationen nicht ändern:
• Topologiedaten und Werte werden zur Überwachung und Prüfung der Verbindung ausgetauscht.
Die Ergebnisse werden am Gerät oder mit DIGSI 5 angezeigt.
• Eine Zeitsynchronisation der Geräte kann über die Verbindung erfolgen, wobei ein Gerät der Wirktopo-
logie die Rolle des Timing-Masters einnimmt.
Die Verbindung wird fortwährend auf Datenstörungen und Ausfall überwacht und die Verzögerungszeit der
Daten wird gemessen.
Die Wirkschnittstellen werden typischerweise beim Differentialschutz und bei den Informationsübertragungs-
verfahren eingesetzt. Sie können in SIPROTEC 5 Wirkschnittstellen in allen Geräten projektieren und diese
auch für weitere Applikationen verwenden. Dabei lassen sich beliebige binäre Informationen und Messwerte
zwischen den Geräten übertragen. Die Messwerte werden mit einer hohen Übertragungsrate (typisch: 200
Werte je Sekunde) als Phasoren mit Zeitstempel übertragen.
Über die Wirkschnittstelle ist ein Zugriff mit DIGSI 5 auf die Geräte an den fernen Enden möglich. Dazu wird
die Schutzdatenverbindung unterbrochen und der Kommunikationskanal exklusiv für DIGSI 5 reserviert. Nach
dem Fernzugriff mit DIGSI 5 wird die Wirkverbindung wiederhergestellt.
[dwstruct-030211-01.tif, 1, de_DE]
Die Wirkkommunikation läuft physikalisch über ein serielles optisches Kommunikationsmodul. Dieses Modul
kann 1 oder 2 Kanäle haben. Die Wirkkommunikation kann über verschiedene Module erfolgen. Dies hängt
von der Art der Schnittstelle und vom Anwendungsfall ab. Mit DIGSI 5 werden 1 oder 2 Kanäle eines seriellen
optischen Moduls als Wirkschnittstelle konfiguriert. Damit erfolgt die Kommunikation mit den unter der Wirk-
schnittstelle eingestellten Werten über diesen Kanal.
3.6.2.3 Funktionsbeschreibung
[dwintert-030211-02.tif, 1, de_DE]
Bild 3-51 Austausch von Daten zwischen 4 Geräten mit Wirkkommunikationen vom Typ 1 oder vom
Typ 2 in einer Wirktopologie
[dwinterf-030211-01.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Der Index beschreibt die fortlaufende Nummerierung der Geräte in einer Wirktopologie (siehe Parameter
Lokales Gerät ist Gerät).
Maximal 2 Wirkkommunikationen können in einem Gerät integriert sein (siehe nächstes Bild). Wenn 2 Wirk-
kommunikationen desselben Typs miteinander verbunden sind, ergibt dies eine 100-%-Redundanz bezüglich
der Übertragungsstrecke. Die Geräte suchen dann selbstständig die Kommunikationsverbindung mit größerer
Bandbreite aus (z.B. Lichtwellenleiter-Verbindung). Wenn diese Verbindung ausfällt, wird automatisch auf die
2. Verbindung umgeschaltet, bis die 1. Verbindung wieder zur Verfügung steht. Da die Verbindung mit nied-
rigerer Bandbreite die maximale Anzahl an übertragbaren Informationen festlegt, laufen über beide Verbin-
dungen dieselben Informationen. Eine Anwendung dafür ist ein Differentialschutz, der über eine redundante
Kommunikationsverbindung geführt ist. Beide Wirkkommunikationen im Gerät sind dann vom Typ 1.
[dwintera-030211-02.tif, 1, de_DE]
• Die Kettentopologie
• Die Ringtopologie
Die Kettentopologie ist im nachfolgenden Bild dargestellt.
Um zu einer Topologie zu gehören, müssen die Wirkkommunikationen vom selben Typ sein. In einer Mehr-
enden-Differentialschutzanordnung sind alle Wirkkommunikationen vom Typ 1.
Diese Konfiguration zeigt, dass die Indizierung der Geräte nicht mit der Reihenfolge der Kommunikationskette
übereinstimmen muss.
[dwchaint-030211-01.tif, 1, de_DE]
verbindungen ausfällt oder wenn ein beliebiges Gerät innerhalb der Topologie außer Betrieb genommen
werden soll.
Nähere Informationen entnehmen Sie Kapitel 3.6.2.5 Geräteverbund-Einstellungen.
Die Geräte erkennen den Ausfall oder das Abmelden und schalten selbsttätig auf die verbleibenden Kommuni-
kationswege um.
Das folgende Bild zeigt z.B. eine Vierleitungsenden-Differentialschutzanwendung, wenn alle Wirkkommunika-
tionen vom Typ 1 sind. Eine typische Anwendung mit Wirkkommunikation vom Typ 2 ist der Austausch von
Meldungen und Messwerten zwischen 4 Geräten (z.B. zwischen Schaltanlagen), wobei die Verbindung über
unterschiedliche Kommunikationswege erfolgen kann. Dies ist die Anwendung eines Schutzdaten-Übertra-
gungsgerätes.
[dwringto-030211-01.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Wenn eine Verbindung in der Ringtopologie ausfällt, arbeitet diese Anordnung als Kettentopologie weiter.
Außerdem kann ein beliebiges Gerät der Konstellation aus der Topologie abgemeldet werden.
WS-Informationsübertragung
Mit der WS-Informationsübertragung können kundenspezifische Meldungen und Messwerte über die Wirk-
schnittstelle mit einstellbaren Aktualisierungszyklen (Prioritäten) kommuniziert werden.
Es gibt 3 wählbare Prioritäten bei der Übertragung von WS-Informationen:
• Priorität 1: Benutzen Sie die Priorität 1 für die Übertragung von schnellen Schutzsignalen, die maximal
alle 20 ms in einem Telegramm übertragen und aktualisiert werden.
• Priorität 2: Benutzen Sie die Priorität 2 für die Übertragung von schnellen Einzel- oder Doppelmel-
dungen, die maximal alle 40 ms übertragen und aktualisiert werden.
• Priorität 3: Benutzen Sie die Priorität 3 für alle Meldungen, Mess- und Zählwerte, die maximal alle
100 ms übertragen und aktualisiert werden.
Die Anzahl an möglichen kundenspezifischen Signalen, Meldungen und Messwerten richtet sich nach der
verbleibenden Bandbreite. Die verbleibende Bandbreite ist bei Einsatz eines Differentialschutzes (Typ 1)
geringer als bei allen anderen Schutzfunktionen (Typ 2). Kundenspezifische Messwerte konsumieren mehr
Bandbreite als Einzelmeldungen.
Kommunikationsmedien
Die Kommunikation erfolgt über direkte Lichtwellenleiter-Verbindungen (auch LWL-Verbindungen genannt)
oder über Kommunikationsnetze oder Zweidraht-Kupferadern. Siemens empfiehlt eine direkte LWL-Verbin-
dung, da diese mit 2 MBit/s die höchste Übertragungsrate bietet, immun gegen Störungen des Kommunikati-
onswegs ist und die kürzeste Übertragungszeit bietet. Dies ermöglicht auch die Übertragung einer hohen
Anzahl von Zusatzinformationen auf Differentialschutzstrecken und die Fernsteuerung von Geräten am fernen
Ende mit DIGSI 5.
Die zu überbrückende Entfernung und die zur Verfügung stehenden Übertragungswege bestimmen die Para-
meter der Wirkschnittstelle. Externe Kommunikationsumsetzer werden für den Anschluss an Kommunikations-
netzwerken über G703.1-, X21- oder G703.6-Schnittstellen eingesetzt. Auch der Anschluss an Zweidraht-
Kupferadern erfolgt über einen Kommunikationsumsetzer. Die C37.94-Schnittstelle z.B. mit 2 MBit/s bietet
einen direkten LWL-Anschluss an einen Multiplexer mit entsprechender Schnittstelle.
Tabelle 3-11 bis Tabelle 3-12 zeigen Beispiele für Kommunikationsverbindungen.
Bei einer Direktverbindung hängt die überbrückbare Entfernung vom Fasertyp des Lichtwellenleiters ab. Diese
Entfernung lässt sich über externe Repeater auch verlängern.
Die Module am Gerät sind von außen austauschbar, so dass eine Anpassung an eine Übertragungsstrecke
möglich ist. Beim 820-nm-Doppelmodul USART-AE-2FO mit 2 Kanälen können 2 Wirkschnittstellen auf einem
Modul betrieben werden.
Die Module lassen sich auf die Steckplätze E und F im Basisgerät und auf die Steckplätze N und P auf der Steck-
modul-Trägerbaugruppe mit integrierter Stromversorgung platzieren.
Bei Einsatz von Kommunikationsumsetzern erfolgt die Verbindung vom Gerät zum Kommunikationsumsetzer
mittels Modul über Lichtwellenleiter.
Steckmodule
Modultyp: USART-AH-1LDFO2
Modultyp: USART-AX-2LDFO4
Modultyp: USART-AY-2LDFO5
Modultyp: USART-AW-2LDFO
Modultyp: USART-AJ-1LDFO3
Modultyp: USART-AG-1LDFO
Modultyp: USART-AU-2LDFO
Modultyp: USART-AK-1LDFO
Modultyp: USART-AV-2LDFO
Modultyp: USART-AF-1LDFO
Physikalischer Anschluss
1 x optisch seriell, 1300 nm, Duplex-LC-Stecker, ●
24 km über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter, 4
km über 62,5/125 μm Multimode-Lichtwellenleiter
2 x optisch seriell, 1300 nm, Duplex-LC-Stecker, ●
24 km über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter, 4
km über 62,5/125 μm Multimode-Lichtwellenleiter
1 x optisch seriell, 1300 nm, Duplex-LC-Stecker, ●
60 km über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter
2 x optisch seriell, 1300 nm, Duplex-LC-Stecker, ●
60 km über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter
1 x optisch seriell, 1550 nm, Duplex-LC-Stecker, ●
100 km über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter
2 x optisch seriell, 1550 nm, Duplex-LC-Stecker, ●
100 km über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter
2 USART-AH-1LDFO nur in Verbindung mit USART-AJ-1LDFO oder USART-AY-2LDFO auf der Gegenseite
3 USART-AJ-1LDFO nur in Verbindung mit USART-AH-1LDFO oder USART-AX-2LDFO auf der Gegenseite
4 USART-AX-2LDFO nur in Verbindung mit USART-AJ-1LDFO oder USART-AY-2LDFO auf der Gegenseite
5 USART-AY-2LDFO nur in Verbindung mit USART-AH-1LDFO oder USART-AX-2LDFO auf der Gegenseite
Steckmodule
Modultyp: USART-AH-1LDFO2
Modultyp: USART-AX-2LDFO4
Modultyp: USART-AY-2LDFO5
Modultyp: USART-AW-2LDFO
Modultyp: USART-AJ-1LDFO3
Modultyp: USART-AG-1LDFO
Modultyp: USART-AU-2LDFO
Modultyp: USART-AK-1LDFO
Modultyp: USART-AV-2LDFO
Modultyp: USART-AF-1LDFO
Physikalischer Anschluss
1 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ●
1300/1550 nm (Tx/Rx), LC-Simplex-Stecker, 40 km
über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter
1 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ●
1550/1300 nm (Tx/Rx), LC-Simplex-Stecker, 40 km
über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter
2 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ●
1300/1550 nm (Tx/Rx), 2 x LC-Simplex-Stecker, 40 km
über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter
2 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ●
1550/1300 nm (Tx/Rx), 2x LC-Simplex-Stecker, 40 km
über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter
Steckmodul
USART-AD-1FO
USART-AE-2FO
Physikalischer Anschluss
1 x optisch seriell, 820 nm, ST-Stecker, 1,5 km über 62,5/125 μm Multimode-Lichtwellenleiter ●
2 x optisch seriell, 820 nm, ST-Stecker, 1,5 km über 62,5/125 μm Multimode-Lichtwellenleiter ●
Anwendung
Wirkschnittstelle (Sync. HDLC, IEEE C37.94) X X
HINWEIS
i Die Steckmodule vom Typ USART sind auf den Steckplätzen E und F im Basismodul sowie auf den Steck-
plätzen N und P im Erweiterungsmodul CB202 verwendbar. Sie sind nicht für Port M im Erweiterungsmodul
CB202 geeignet.
2 USART-AH-1LDFO nur in Verbindung mit USART-AJ-1LDFO oder USART-AY-2LDFO auf der Gegenseite
3 USART-AJ-1LDFO nur in Verbindung mit USART-AH-1LDFO oder USART-AX-2LDFO auf der Gegenseite
4 USART-AX-2LDFO nur in Verbindung mit USART-AJ-1LDFO oder USART-AY-2LDFO auf der Gegenseite
5 USART-AY-2LDFO nur in Verbindung mit USART-AH-1LDFO oder USART-AX-2LDFO auf der Gegenseite
[dwmultim-070611-01.tif, 1, de_DE]
Bild 3-56 Verbindung über kurze Entfernungen, 1,5 km bis 2 km über Multimode-Lichtwellenleiter
[dwmultim-070611-02.tif, 1, de_DE]
[dwsingle-070611-03.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Um eine optische Übersteuerung des Empfängers zu vermeiden, muss bei den LWL-Modulen USART-AF,
USART-AG, USART-AU, USART-AK und USART-AV für eine Entfernung unter 25 km/50 km auf einer Seite ein
Dämpfungsglied 7XV5107-0AA00 eingesetzt werden.
[dwsingle-020513-04.tif, 1, de_DE]
[dwmultim-070611-05.tif, 1, de_DE]
Der Anschluss an den Multiplexer erfolgt über einen Kommunikationsumsetzer mit einer G703.1-Schnittstelle
(64 kBit/s) oder X21-Schnittstelle (64 kBit/s bis 512 kBit/s). Die Einstellung der Bit-Rate KU-XG-512 (für X21),
KU-XG-256 (für X21), KU-XG-128 (für X21) und KU-XG-64 (für X21 oder G703.1) nehmen Sie mit dem Para-
meter Verbindung über vor.
Nähere Informationen können Sie Tabelle 3-13 entnehmen.
[dwmultim-070611-06.tif, 1, de_DE]
Der Anschluss an den Multiplexer erfolgt mit 512 kBit/s über einen Kommunikationsumsetzer mit einer
G703.6-Schnittstelle (E1 mit 2 MBit/s oder T1 mit 1,44 MBit/s). Der Kommunikationsumsetzer bietet eine
2. Schnittstelle zum Anschluss einer weiteren Wirkschnittstelle.
Nehmen Sie gemäß Tabelle 3-13 die Einstellung der Bit-Rate mit KU-2M-512 mit 512 kBit/s mit dem Parameter
Verbindung über vor.
[dwmulti7-070611-01.tif, 1, de_DE]
Der Anschluss erfolgt mit 128 kBit/s (Einstellung KU-KU-128 gemäß Tabelle 3-13) an einem Kommunikations-
umsetzer mit integrierter 5-kV-Abriegelspannung. Durch einen externen Abriegelübertrager 7XR9516 ist eine
20-kV-Abriegelung der Zweidrahtverbindung möglich.
[dwrepeat-070611-10.tif, 1, de_DE]
Der Repeater bietet eine Schnittstelle zum Anschluss einer weiteren Wirkschnittstelle. Der Anschluss erfolgt
mit 512 kBit/s (Einstellung Repeater 512 gemäß Tabelle 3-13) an einem Repeater.
[dwmutip8-070611-01.tif, 1, de_DE]
Bild 3-64 Direkter optischer Anschluss an einem Multiplexer mit einer C37.94 N * 64 kBit/s-Schnittstelle
(Zeitfenster N = 1; 2 oder 8)
HINWEIS
i Die Redundanz verschiedener Kommunikationsverbindungen (bei der Ringtopologie) erfordert eine konse-
quente Trennung aller an der Kommunikation beteiligten Geräte. Vermeiden Sie daher verschiedene
Kommunikationswege über die gleiche Multiplexer-Karte, da bei Ausfall der Karte keine Ersatzwege mehr
möglich sind.
[dwtimesy-130212-01.tif, 1, de_DE]
Bild 3-65 zeigt, wie das Gerät 1 mit Index 1 mit den Geräten 2, 3 und 4 über die Wirkschnittstelle synchron-
isiert wird. Dieses Gerät 1 wird extern von 2 Quellen (IRIG-B und SNTP über Ethernet) synchronisiert.
HINWEIS
i Sie können die Synchronisierung der Wirkschnittstelle direkt im Gerät zurücksetzen. Gehen Sie wie folgt
vor:
Gerätefunktionen > x Geräte Wirkkom. > Wirkschnitts. y > Synchron. rücksetzen.
[scconfcp-241110-01.tif, 1, de_DE]
• Wählen Sie danach über das Texteingabefeld Konstellation auswählen die Anzahl der Geräte (siehe
nächstes Bild).
Je nach Gerät kann die Auswahl an Konstellationen auf 2 oder 3 Geräte eingeschränkt sein.
[scconfws-241110-01.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Sie haben die Möglichkeit, die Geräteanzahl (z.B. 2 Geräte Wirkkom.) je nach Produkt-Code über das Text-
eingabefeld Konstellation auswählen beliebig zu ändern.
Wenn Sie die Geräteanzahl über das Texteingabefeld Konstellation auswählen ändern, gehen alle bereits
aktivierten Konstellationseinstellungen verloren.
Falls der Modulsteckplatz noch nicht mit Modulen versehen ist, gehen Sie wie folgt vor:
• Wählen Sie das Modul aus dem Katalog aus und ziehen Sie es auf einen Kanal. Damit ist der Kanal mit
einem Modul konfiguriert. DIGSI 5 zeigt unter Geräteinformation an, ob das Modul für die Wirkkommu-
nikation verwendet werden kann.
• Wählen Sie danach über das Texteingabefeld Konstellation auswählen die Anzahl der Geräte (z.B. 2
Geräte Wirkkom.) (siehe Bild 3-67).
3.6.2.5 Geräteverbund-Einstellungen
[scconfig1, 1, de_DE]
Nehmen Sie die Geräteverbund-Einstellungen und die Einstellungen für die Wirkkommunikation vor (siehe
nächstes Bild).
[scconfig-181013-01, 3, de_DE]
Änderungen an einem Kanal sind immer auch am anderen Kanal sichtbar. Alle weiteren Parameter sind
separat für die einzelnen Kanäle einstellbar.
Mit den Parametern Adresse von Gerät 1 bis Adresse von Gerät 6 können Sie jedem Gerät eine
Adresse geben. Stellen Sie für jedes Gerät eine einmalige und eindeutige Adresse ein.
ANWENDUNGSBEISPIEL
Sie haben eine Topologie mit 2 Geräten.
Wählen Sie in DIGSI 5 z.B. bei Gerät 1 die Parametereinstellung Adresse von Gerät 1 mit dem Parameter-
wert 101 und bei Gerät 2 die Parametereinstellung Adresse von Gerät 2 mit dem Parameterwert 102.
Mit dem Parameter Lokales Gerät ist Gerät stellen Sie anschließend ein, welchen Index das lokale
Gerät hat.
Die Adressen müssen bei allen an der Konstellation beteiligten Geräten identisch konfiguriert werden. Eine
funktionsfähige Wirkkommunikation erfordert, dass Sie für ein Gerät mit einer eindeutigen Adresse auch den
gleichen Index in allen Geräten einer Konstellation vergeben.
• 128 kBit/s
• 512 kBit/s
• 2048 kBit/s
HINWEIS
i Wenn Sie zwischen den Geräten die Verbindung über Lichtwellenleiter verwenden, dann stellen Sie den
Wert auf 2048 kBit/s ein.
Weiterführende Informationen zur Konfiguration der Wirkschnittstelle finden Sie im Kapitel 3.6.2.4 Initialisie-
rung und Konfiguration der Wirkschnittstelle in DIGSI 5.
HINWEIS
i Stellen Sie die Anzahl der verwendeten Geräte in allen an der Konstellation beteiligten Geräten gleich ein.
Verbindungsmodus
Zwischen den Geräten einer Topologie, die über Wirkkommunikation verbunden sind, wird eine Datenleiste
ausgetauscht, die von den Geräten beschrieben oder gelesen werden kann. Diese kann zum Austausch von
verschiedenen Signalen zwischen den Geräten genutzt werden. Jedes Signal nimmt dabei eine bestimmte
Anzahl an Datenfeldern in Anspruch.
[dwdatenl-100113-01.tif, 1, de_DE]
Die Datenleiste ist in 3 Prioritäten eingeteilt, die sich durch Übertragungsrate und Datenvolumen unter-
scheiden.
Für alle Meldungen gilt folgendes Grundprinzip: Nur die reinen Dateninhalte werden übertragen. Die Qualität
(z.B. Valid) wird nicht automatisch mit übertragen. Wenn Sie die Qualität mit übertragen wollen (z.B. zum
Weiterverarbeiten von GOOSE-Nachrichten), dann muss die Qualität (z.B. mit Hilfe von CFC) separat über-
tragen werden. Wenn ein Signal übertragen wird, das ein Test-Flag hat (etwa, indem ihre Funktion im Test-
modus ist), dann werden auf Empfangsseite alle Signale mit einem Test-Flag versehen. Wenn die Verbindung
unterbrochen wird, dann werden alle empfangenen Signale mit Qualität Invalid gekennzeichnet. Zusätzlich
dazu wird nach einer einstellbaren Rückfallzeit der Wert auf Wunsch auf einen sicheren Zustand gesetzt oder
der letzte empfangene Wert beibehalten (Einstellung Halten). Dies kann für jedes empfangene Signal
separat konfiguriert werden (siehe Tabelle 3-17).
HINWEIS
i Bei Signalen vom Typ ACT werden nur die Phaseninformationen übertragen.
Meldungen, die in Datenfeldern der Priorität 1 übertragen werden, werden mit jedem Telegramm geschickt.
Sie kommen bevorzugt für die Übertragung von schnellen Schutzsignalen in Frage, z.B. einer Auslösung zur
Schaltermitnahme. Dort ist eine streng deterministische, schnelle Übertragung gefordert.
Signale der Priorität 2 werden mindestens mit jedem 2. Telegramm übertragen. Bei Bit-Raten >256 kBit/s gibt
es keine Unterschiede zwischen Priorität 1 und Priorität 2.
Informationen der Priorität 3 werden mindestens alle 100 ms übertragen. Diese Priorität dient zum Übertragen
von Mess- und Zählwerten. Komplexe Größen müssen als Real- und Imaginärteil getrennt zur Übertragung
rangiert werden. Die Messwertschwellen, die zu einer Aktualisierung eines Messwerts führen, werden als
Eigenschaft des Messwerts zentral eingestellt. Diese Messwertschwellen gelten mit der entsprechenden
Berichterstattung, z.B. auch für die Übertragung über IEC 61850 hin zu einer Stationsleittechnik.
Meldungen, die auf ein Datenfach x unter einer Priorität auf die Datenleiste geschrieben werden, müssen im
Gerät, das diese Information liest, auf eine Meldung desselben Typs rangiert werden. Andernfalls kommt es zu
einer fehlerhaften Verarbeitung auf Empfangsseite. Die Datenleiste ist bit-orientiert organisiert. Den Bedarf an
Bit je Signaltyp können Sie Tabelle 3-16 entnehmen.
Tabelle 3-14 und Tabelle 3-15 zeigen die Anzahl der Datenfächer in der Datenleiste in Abhängigkeit der
verfügbaren Baud-Rate.
HINWEIS
i Der Parameter Kleinste auftret. Bitrate, der in jedem Gerät für die Wirkschnittstellen einer Topo-
logie eingestellt werden muss, legt neben dem Topologietyp die Zahl der Datenfächer fest.
Wenn zum Beispiel in einem Dreiendenverbund in Kettentopologie des Typs 2 zwei Geräte mit direktem LWL
und 2 Geräte mit der schwächsten Leitung 64 kBit/s verbunden sind, so ist die 64 kBit/s-Strecke der limitie-
rende Faktor für die gesamte Konstellation.
Signaltyp Rückfallwerte
SP (Einzelmeldung) Gehend, Kommend, Halten
DP (Doppelmeldung) Ein, Aus, Zwischenstellung, Störstellung, Halten
IN (Zählwerte) 0, Halten
MW (Messwerte) 0, Halten
ACT Halten
HINWEIS
i Wenn die Wirkverbindung ausfällt, können diese Werte empfangsseitig gesetzt werden.
BEISPIEL
2 Geräte werden mit Differentialschutz über einen 64 kBit-Kanal verbunden. Dies ist eine Topologie vom Typ
1. Für Priorität 1 stehen 8 Bit zur freien Verfügung. Jetzt können z.B. 4 SPS und 2 DPS rangiert werden:
4 x 1 Bit + 2 x 2 Bit = 8 Bit
HINWEIS
Zum Versenden von Signalen an andere Geräte müssen diese Signale in der Kommunikationsmatrix unter
Transmit rangiert werden. Die Binäreingänge 1 und 2 sind Einzelmeldungen (SPS) und werden auf Position 1
und Position 2 der Übertragung mit der höchsten Priorität (Priorität 1) rangiert. Für 64 kBit/s stehen bei Typ 1
z.B. nur 8 dieser Datenfächer zur Verfügung, die mit jedem Telegramm zwischen den Übertragungsstrecken
ausgetauscht werden. Die Signale 3 und 4 sind Doppelmeldungen (DPS), z.B. eine Schalterstellung, die vom
Gerät 1 übermittelt wird. Eine Doppelmeldung belegt 2 Positionen auf der Datenleiste. Außerdem werden ein
Mess- und Zählwert über Prio 3 übertragen.
Da ein Mess- oder Zählwert 32 Bits braucht, startet der Wert 2 an Position 33. DIGSI 5 zeigt die nächste freie
Position an.
[scransps-021210-01.tif, 1, de_DE]
[scrangmw-021210-01.tif, 1, de_DE]
[scrangzw-021210-01.tif, 1, de_DE]
Dieses Gerät empfängt auch Informationen (in der Matrix unter Empfangen). Diese müssen bei anderen
Geräten als Ziel rangiert worden sein (siehe nächstes Bild). Die Binärausgänge 1 und 2 in Gerät 1 erhalten ihre
Information über die Wirkschnittstelle. Dies sind Informationen der Priorität 1, die in einem anderen Gerät auf
Position 3 und 4 der Datenleiste rangiert worden sind. Unter der Spalte Fallback-Wert wird der sichere
Zustand definiert. Bei Ausfall der Datenverbindung wird die Einzelmeldung auf kommend oder gehend zurück-
gesetzt oder ihren Wert beibehalten (Halten). Für die Daten der verschiedenen Prioritäten können Sie auch
eine Rückfallzeit einstellen (siehe Bild 3-72), nach der das Rücksetzen auf den Fallback-Wert erfolgt, um bei
kurzen Unterbrechungen den ursprünglichen Zustand noch kurze Zeit beizubehalten. Diese 3 Rückfallzeiten
gelten jeweils für alle Daten einer Übertragungspriorität und werden als Parameter eingestellt.
[scspsemp-021210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 3-73 Rangierung von Einzelmeldungen (Empfangen) auf die Wirkschnittstelle in Gerät 1
Das folgende Bild zeigt die Rangierung im 2. Gerät. Dort werden die Binäreingänge 1 und 2 mit Priorität 1 auf
Position 3 und 4 rangiert. Im Gerät 1 sind Position 1 und 2 schon belegt worden (siehe Bild 3-70). Wenn Sie
die Signale auch auf Position 1 und 2 rangieren, dann werden die Signale der Geräte auf der entsprechenden
Position logisch ODER verknüpft. Wenn Mess- oder Zählwerte in dieselben Datenfächer rangiert werden,
entstehen für die Empfänger, die die Daten lesen, unplausible Werte. Sie sind als Benutzer daher für die
korrekte Zuordnung verantwortlich.
[scbaspsr-021210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 3-74 Rangierung von zu sendenden Einzelmeldungen auf die Wirkschnittstelle in Gerät 2
Mit den Binärausgängen 1 und 2 (Empfangen) im 2. Gerät sind die Signale 1 und 2 der Priorität 1 des 1.
Gerätes verknüpft. Dies erfolgt über die Datenfächer an Position 1 und 2 der Datenleiste, die den Zustand der
Meldungen übertragen. Auch andere Geräte können diese Informationen lesen und diese mit ihren internen
Signalen verknüpfen. Auch hier wird wiederum der sichere Zustand eingegeben, der bei Unterbrechung der
Wirkverbindung eingenommen wird. Dieser Zustand hängt von der Information ab. Bei Einzelmeldungen ist
der Zustand 0 oder 1. Bei Doppelmeldungen sind die Bit-Kombinationen 00, 01, 10 oder 11 möglich, um z.B.
direkt eine Störstellung bei Ausfall der Datenverbindung zu melden.
Mit Halten wird der Zustand beibehalten.
[scbausps-021210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 3-75 Rangierung von empfangenen Einzelmeldungen auf die Wirkschnittstelle in Gerät 2
[scbausmw-021210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 3-76 Rangierung von empfangenen Messwerten auf die Wirkschnittstelle in Gerät 2
[scbauszw-021210-01.tif, 1, de_DE]
• Verzögerungszeit in der Sende- und Empfangsrichtung der Telegramme zwischen lokalem und Nachbar-
gerät
Sie finden diese Diagnosedaten in DIGSI unter folgender Menüstruktur (siehe Bild 3-78):
[sc_diagnose_wskanäle_geräteadresse, 2, de_DE]
HINWEIS
i Sie können die Messwerte der Wirkschnittstelle direkt im Gerät zurücksetzen, indem Sie wie folgt vorgehen:
Gerätefunktionen > x Geräte Wirkkom. > Wirkschnitts. y > Messwerte rücksetzen.
Meldung Beschreibung
(_:5161:301) Status Das Ausgangssignal informiert Sie über den Zustand der Kommunikationsschicht
Schicht 1 und 2 1 und 2 (1: Physical Layer, 2: Data Link Layer). Folgende Meldungen sind
möglich:
• initialisiert:
Die Wirkschnittstelle ist nicht verbunden und befindet sich im Initial-
Zustand.
• WS verbunden:
Die Wirkschnittstelle ist mit der Wirkschnittstelle eines anderen Gerätes
verbunden.
• WS Störung:
Die Wirkschnittstelle hat für die im Parameter (_:5161:107) Störungs-
meldung nach eingestellte Zeit keine gültigen Telegramme mehr erhalten.
• WS Ausfall:
Die Wirkschnittstelle hat für die im Parameter (_:5161:108) Ausfall-
meldung nach eingestellte Zeit keine gültigen Telegramme mehr
erhalten.
•nicht vorhand.:
Die Wirkschnittstelle ist keinem Kommunikationskanal zugewiesen.
(_:5161:302) Status Das Ausgangssignal informiert Sie über den Zustand der Kommunikationsschicht
Schicht 3 und 4 3 und 4 (3: Network Layer, 4: Transport Layer). Folgende Meldungen sind
möglich:
• kein Fehler:
Die Wirkschnittstelle arbeitet fehlerfrei.
• SW-Ver.inkom.:
Die Firmware-Versionen der verbundenen Geräte sind inkompatibel. Aktuali-
sieren Sie die Firmware.
• Ger.adr. falsch:
Die Geräteadresse des Partnergerätes ist falsch. Überprüfen Sie die Einstel-
lungen für die Parameter Adresse von Gerät 1 bis Adresse von
Gerät n (_:5131:102 und folgende).
• Konst.para.fehl.:
Überprüfen Sie, ob der Parameter (_:5131:122) Kleinste auftret.
Bitrate in allen Geräten gleich eingestellt ist.
• Diff.Param.fehl.:
Die Einstellungen des Leitungsdifferentialschutzes der verbundenen Geräte
sind inkompatibel. Überprüfen Sie, ob in beiden Geräten mit oder ohne
Leitungsdifferentialschutz gearbeitet wird.
Der Nennstrom der Leitung ( Parameter (_:9001:101) Nennstrom)
muss an allen Leitungsenden gleich eingestellt sein.
Bei einem Transformator in der Leitung muss die Nennscheinleistung
(_:9001:103) Nennscheinleistung an allen Leitungsenden gleich
eingestellt sein.
• Emp. eig.Telegr.
Die Wirkschnittstelle empfängt eigene Daten. Überprüfen Sie die Verdrah-
tung.
• Ger.idx falsch
Der Geräteindex des Partnergerätes ist falsch. Überprüfen Sie im Partner-
gerät die Einstellung für den Parameter (_:5131:101) Lokales Gerät
ist Gerät.
Zur Klärung von Störfällen stellt jede einzelne Wirkschnittstelle folgende Binärsignale zur Verfügung:
Binäres Ausgangssignal Beschreibung
(_:5161:303) Das Signal Verbindung unterbr. zeigt an, dass für eine parametrierte Zeit
Verbindung unterbr. (Parameter (_:5161:107) Störungsmeldung nach) ununterbrochen fehler-
hafte oder keine Telegramme empfangen wurden. Wenn die Meldung Verbin-
dung unterbrochen vorliegt, wird die betroffene Wirkschnittstellen-Verbindung
abgesteuert. Dadurch kann ein aktiver Differentialschutz blockiert werden oder
eine Ringtopologie in eine Kettentopologie übergehen.
(_:5161:316) Das Signal Fehlerrate/min übers. zeigt an, dass die eingestellte maximale
Fehlerrate/min Fehlerrate pro Minute (Parameter (_:5161:106) Max. Fehlerrate/min)
übers. überschritten wurde.
(_:5161:317) Das Signal Fehlerrate/h übers. zeigt an, dass die eingestellte maximale
Fehlerrate/h übers. Fehlerrate pro Stunde (Parameter (_:5161:105) Max. Fehlerrate/h) über-
schritten wurde.
(_:5161:318) Lauf- Das Signal Laufzeit überschritten zeigt an, dass der Schwellwert für die
zeit überschritten eingestellte Signallaufzeit (Parameter (_:5161:109) Signallaufzeit-
schwelle) überschritten wurde.
(_:5161:319) Lauf- Das Signal Laufzeiten unsymmetr. zeigt an, dass der Schwellwert für
zeiten unsymmetr. unsymmetrische Laufzeiten überschritten wurde. Der Einstellwert ergibt sich aus
dem Einstellwert des Parameters (_:5161:110) Diff. Sende-Empfangs-
zeit.
(_:5161:320) Lauf- Das Signal Laufzeitsprung erkannt zeigt an, dass sich die Laufzeiten der
zeitsprung erkannt Daten sprunghaft verändert haben. Grund dafür ist eine Umschaltung des
Kommunikationspfades im Kommunikationsnetz.
(_:5161:321) WS Das Signal WS synchronisiert zeigt an, dass die Wirkschnittstellenverbin-
synchronisiert dung mit dem Gegenende synchronisiert ist.
(_:5161:340) Tele- Das Signal Telegrammausfall zeigt an, dass ein erwartetes Telegramm ausge-
grammausfall fallen ist oder ein fehlerhaftes Telegramm empfangen wurde.
Wenn Sie Kommunikationsausfälle oder -störungen zeitlich zu anderen Ereig-
nissen zuordnen wollen, rangieren Sie das Signal Telegrammausfall vorüber-
gehend in den Betriebsmeldepuffer. Solche Ereignisse sind z.B. Schalthandlungen
in der Primäranlage oder Handlungen an den Komponenten des Kommunikati-
onsnetzes.
Hinweis: Wenn Sie das Signal dauerhaft rangieren, kann der Betriebsmeldepuffer
überlaufen. Siemens empfiehlt die Rangierung des Signals nur zur Klärung von
Störfällen.
Messwert Beschreibung
(_:5161:314) Tx Sendefehlerrate in der letzten Minute
Fehl/min
(_:5161:315) Rx Empfangsfehlerrate in der letzten Minute
Fehl/min
(_:5161:325) Mittl. Mittlere Signallaufzeit (Mittelwert aus Laufzeit in Sende- und Empfangsrichtung
Δt geteilt durch 2, ohne GPS-Synchronisierung)
(_:5161:326) Empf Signallaufzeit in Empfangsrichtung (mit GPS-Synchronisierung)
Δt
(_:5161:327) Sen. Signallaufzeit in Senderichtung (mit GPS-Synchronisierung)
Δt
(_:5161:334) Anzahl Telegrammausfälle innerhalb der letzten Minute
Fehl.Tel/min
(_:5161:335) Anzahl Telegrammausfälle innerhalb der letzten Stunde
Fehl.Tel/h
(_:5161:336) Anzahl Telegrammausfälle innerhalb des letzten Tages
Fehl.Tel/d
(_:5161:337) Anzahl Telegrammausfälle innerhalb der letzten Woche
Fehl.Tel/w
(_:5161:338) Längster Telegrammausfall innerhalb des letzten Tages
l.Ausfall d
(_:5161:339) Längster Telegrammausfall innerhalb der letzten Woche
l.Ausfall w
HINWEIS
i Sie können die Messwerte der Wirkschnittstelle direkt im Gerät zurücksetzen. Gehen Sie wie folgt vor:
Gerätefunktionen > x Geräte Wirkkom. > Wirkschnitts. y > Messwerte rücksetzen.
HINWEIS
i Die Diagnosedaten lassen sich auch durch die Gerätebedienung am Display des Gerätes auslesen. Die Über-
sicht von DIGSI 5 bietet aber diese Option nicht.
[scdiapin-140912-01, 1, de_DE]
[scdiamed-140912-01, 1, de_DE]
[scdiacom-140912-01, 1, de_DE]
[scdiahdl-140912-01, 1, de_DE]
3.6.2.10 Parameter
3.6.2.11 Informationen
3.7.1 Funktionsübersicht
Zeitgenaues Erfassen von Prozessdaten erfordert eine exakte Zeitsynchronisation der Geräte. Die integrierte
Datum-/Zeitsynchronisation ermöglicht die exakte zeitliche Zuordnung von Ereignissen zu einer intern
geführten Gerätezeit, mit der Ereignisse in Meldepuffern gestempelt werden und die bei deren Übertragung
an eine Stationsleittechnik oder über die Wirkschnittstelle mit übergeben wird. Ein batteriegepufferter, geräte-
interner Uhrenbaustein wird zyklisch mit der aktuellen Gerätezeit synchronisiert, so dass auch nach einem
Hilfsspannungsausfall mit der korrekten Gerätezeit weitergearbeitet wird. Damit wird gleichzeitig eine hard-
waregestützte Überwachung der Gerätezeit ermöglicht.
• DIGSI: Online-Zugänge -> Schnittstelle -> Gerät -> Geräteinformation -> Zeitinformation
• DIGSI: Projekt -> Gerät -> Informationsrangierung -> Zeitführung oder Zeitsynch.
3.7.3 Funktionsbeschreibung
Jedes SIPROTEC 5-Gerät führt eine interne Gerätezeit mit Datum. Einstellungen zu Datum und Uhrzeit können
am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit oder per DIGSI 5 vorgenommen werden. Innerhalb einer Anlage oder
auch darüber hinaus ist in der Regel für das zeitgenaue Erfassen von Prozessdaten eine exakte Zeitsynchroni-
sation aller Geräte erforderlich. Für SIPROTEC 5-Geräte können sowohl Zeitquellen als auch unterschiedliche
Synchronisiermöglichkeiten konfiguriert werden.
Einstellbare Synchronisiermöglichkeiten:
• Keine (Voreinstellung)
Das Gerät arbeitet ohne externe Zeitsynchronisation. Die interne Zeitsynchronisation arbeitet auch bei
temporär abgeschalteter Hilfsspannung mit Hilfe der Pufferbatterie. Die Uhrzeit kann manuell verstellt
werden.
• Telegramm
Die Zeitsynchronisation erfolgt per Telegramm über eine entsprechend konfigurierte Kommunikations-
schnittstelle z.B. mit dem Protokoll IEC 60870-5-103 oder DNP3.
• Ethernet
Die Zeitsynchronisation erfolgt über das Ethernet-basierte SNTP-Protokoll (Simple Network Time
Protocol), z.B. bei IEC 61850-Stationen oder über IEEE 1588. Wenn Sie beide Dienste bei der Konfigura-
tion von Ethernet-Schnittstellen aktivieren, stehen diese Protokolle als Option für die Zeitsynchronisation
zur Verfügung.
• Wirkschnittstelle
Die Zeitsynchronisation erfolgt über die konfigurierten Wirkschnittstellen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes.
Hierbei übernimmt der Timing-Master die Zeitführung.
Konfigurierbare Zeitquellen:
• Mit SIPROTEC 5-Geräten können 2 Zeitquellen berücksichtigt werden. Dabei kann für jede Zeitquelle die
Synchronisierart gemäß den angebotenen Optionen ausgewählt werden.
• Zeitquelle 1 hat dabei Vorrang vor Zeitquelle 2, d.h. Zeitquelle 2 wird zur Synchronisierung
der Gerätezeit erst bei Ausfall von Zeitquelle 1 wirksam. Ist nur eine Zeitquelle verfügbar, wird bei
deren Ausfall die interne Uhrzeit unsynchronisiert weitergeführt. Der Status der Zeitquellen wird
gemeldet.
• Für jede Zeitquelle kann über den Parameter Zeitzone Zeitquelle 1 (oder Zeitzone Zeit-
quelle 2) definiert werden, ob diese ihre Zeit nach UTC (Weltzeit) sendet oder in der Einstellung lokal
der Zeitzone entspricht, in der das Gerät arbeitet.
HINWEIS
i Achten Sie darauf, dass die Einstellungen zu den Zeitquellen mit der tatsächlichen Hardware-Konfiguration
Ihres SIPROTEC 5-Gerätes übereinstimmen. In jedem Fall führen Fehleinstellungen zum Ansprechen der
Statusmeldungen der Zeitquellen.
Einstellbares Datumsformat
Unabhängig von einer speisenden Zeitsynchronisationsquelle wird geräteintern ein unabhängiges, einheitli-
ches Format geführt. Für die ortsübliche Darstellungsweise des Datumsformates stehen Ihnen folgende Opti-
onen zur Verfügung:
• Tag.Monat.Jahr: 24.12.2009
• Monat/Tag/Jahr: 12/24/2009
• Jahr-Monat-Tag: 2009-12-24
HINWEIS
i • Bei Zeitquellen, die den Status der Sommerzeitumschaltung mit übermitteln, wird dies bei der Bildung
der internen Gerätezeit im UTC-Format automatisch berücksichtigt. Dabei wird die im Gerät einge-
stellte Sommerzeit-Differenzzeit (Parameter Offset Sommerzeit) berücksichtigt. Dagegen werden die
Einstellungen Beginn Sommerzeit und Ende Sommerzeit bei der Umrechnung in das geräteinterne
UTC-Format ignoriert.
• Bei aktiven Zeitquellen ist eine Einstellung der Uhrzeit über das Geräte-Display oder DIGSI 5 nicht
möglich. Eine Ausnahme stellt die Einstellung des Kalenderjahres bei aktivem Zeitprotokoll IRIG-B dar.
Meldung Beschreibung
Gerät: Diese Meldung signalisiert eine unzulässig hohe Diffe-
Uhrzeit Störung renz zwischen der intern geführten Zeit und der Zeit
des Uhrenbausteins. Das Ansprechen der Meldung
kann sowohl auf einen Fehler des Uhrenbausteins
hinweisen, als auch auf eine unzulässig hohe Drift des
Systemquarzes. Die intern geführte Zeit wird als
ungültig markiert.
Zeitführung: Diese Meldung signalisiert, ob die Sommerzeit gerade
Sommerzeit aktiv ist.
Zeitführung: Diese Meldung signalisiert das manuelle Stellen der
Zeit manuell gestellt Gerätezeit an der Vor-Ort-Bedieneinheit oder per
DIGSI 5.
Zeitsynchronisation: Diese beiden Meldungen zeigen an, ob die aktiven
Status Zeitquelle 1 Zeitquellen aus Gerätesicht als gültig und aktiv
Status Zeitquelle 2 erkannt werden. Das Ansprechen der Meldungen
kann auch ein Hinweis darauf sein, dass an der Vor-
Ort-Bedieneinheit eine falsche Konfiguration der Port-
oder Kanalnummer durchgeführt wurde.
Zeitsynchronisation: Diese Meldung signalisiert nach der parametrierten
Zeitsync. Fehler Zeit Störungsmeldung nach den erfolglosen
Versuch der Synchronisierung mit einer externen Zeit-
quelle.
Zeitsynchronisation: Diese Meldung signalisiert bei Zeitsynchronisation
Schaltsekunde durch einen externen GPS-Empfänger (Protokollvari-
ante IRIG-B 005(004) mit Erweiterung nach IEEE
C37.118-2005) das Auftreten einer Schaltsekunde.
Zeitsynchronisation: Diese Meldung signalisiert, dass das Gerät mit einer
Hochgenau Genauigkeit besser als 1 μs synchronisiert ist. Die
Meldung ist nur bei verwendeter PMU-Funktion von
Bedeutung.
HINWEIS
i Bei fehlender oder entladener Batterie läuft das Gerät ohne aktive externe Zeitsynchronisation mit der
Gerätezeit 2011-01-01 00:00:00 (UTC) an.
DIGSI 5 bietet Ihnen im Online-Modus mit dem Gerät eine kompakte Übersicht über den Status der Zeitsyn-
chronisation Ihres SIPROTEC 5-Gerätes. Alle Anzeigen werden permanent aktualisiert. Zu der Übersicht
gelangen Sie im Fenster der Projektnavigation über Online-Zugänge.
DIGSI: Online-Zugänge -> Schnittstelle -> Gerät -> Geräteinformation -> Zeitinformation
[sctimedg-220415, 1, de_DE]
HINWEIS
i Alle angezeigten Zeiten (auch der Zeitquellen) berücksichtigen bereits die Einstellungen zur Lokalzeit (Zone
und Sommerzeit des Gerätes) in Form eines numerischen Offsets zu UTC (Weltzeit).
Parameter: Datumsformat
Parameterwert Beschreibung
lokal Lokale Zeitzone und Sommerzeit werden als Zeitzonen-Offset zu GMT berück-
sichtigt.
UTC Zeitformat gemäß UTC (Weltzeit)
• IRIG-B 002(003)
Die Control Function Bits des Signals sind nicht belegt. Die fehlende
Jahresangabe wird aus der aktuellen Gerätezeit gebildet. In diesem Fall ist
das Einstellen des Jahres per DIGSI 5 über den Online-Zugang möglich.
• IRIG-B 006(007)
Die Bits für das Kalenderjahr sind ungleich 00. Das Kalenderjahr wird vom
Zeitprotokoll selbst eingestellt.
• IRIG-B 005(004) mit Erweiterung nach IEEE C37.118-2005
Wenn im Zeitsignal zusätzlich zum Kalenderjahr weitere Control Function
Bits belegt sind, berücksichtigt das Gerät die zusätzlichen Informationen zu
Schaltsekunden, Sommerzeit, Zeitoffset (Zone, Sommerzeit) und Zeitge-
nauigkeit.
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2: Der Wert
dieser Einstellung wird vom Gerät nicht ausgewertet, da dieses Protokoll
entweder in UTC sendet oder aber bei Lokalzeit den jeweiligen Offset zur
UTC in jedem Stelltelegramm angibt.
DCF77 Zeitsynchronisation durch einen externen DCF77-Empfänger
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2 =lokal
Bitte beachten Sie: Es gibt auch Uhren, die ein DCF77-Signal erzeugen, das UTC
darstellt. Dann wäre hier UTC einzustellen.
WS Die Zeitsynchronisation erfolgt über die konfigurierten Wirkschnittstellen Ihres
SIPROTEC 5-Gerätes. Hierbei übernimmt der Timing-Master die Zeitführung.
Signallaufzeiten der Wirkschnittstellen-Kommunikation werden automatisch
herausgerechnet.
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2 = UTC
Ein Slave, der eine Uhrzeit eines SIPROTEC5-Masters erhält, erhält dessen in UTC
geführte Systemzeit.
Parameterwert Beschreibung
SNTP Die Zeitsynchronisation erfolgt über den Ethernet-Dienst SNTP (SNTP-Server
oder per IEC 61850).
SIPROTEC 5-Geräte unterstützen sowohl Edition1 als auch Edition2 gemäß IEC
61850-7-2. Bei Edition2 werden die logischen Attribute LeapSecondsKnown,
ClockFailure, ClockNotSynchronized und der Wert TimeAccuracy in jedem Zeit-
stempel geführt. Bei Edition1 enthalten diese Signale Voreinstellwerte. Somit ist
die Interoperabilität zur Stationsleittechnik beider Editionen gegeben!
Der SNTP-Dienst muss bei der Konfiguration von Ethernet-Schnittstellen akti-
viert werden, damit er als Option für die Zeitsynchronisation zur Verfügung
steht.
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2 = UTC
IEC 60870-5-103 Die Zeitsynchronisation erfolgt per Telegramm über eine entsprechend konfigu-
rierte Kommunikationsschnittstelle gemäß Protokoll IEC 60870-5-103.
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2 = lokal
Es gibt jedoch auch T103-Anlagen, die UTC senden.
DNP3 Die Zeitsynchronisation erfolgt per Telegramm über eine entsprechend konfigu-
rierte Kommunikationsschnittstelle gemäß Protokoll DNP3.
Zwei Ausprägungen werden dabei unterstützt:
[sctimezo-210415, 1, de_DE]
Auswahlschaltfläche Beschreibung
Manuelle Einstellung (lokale Zeitzone und Sommer- Diese Einstellung ist zu wählen, wenn Sie die Einstel-
zeitregelung) lungen bezüglich lokaler Zeitzone und Sommerzeitre-
gelung Ihres SIPROTEC 5-Gerätes unabhängig von den
PC-Einstellungen durchführen wollen.
Eingabe: Offset Zeitzone zu GMT [min]
Auswahl: Sommerzeitumschaltung [ja/nein] per
Kontrollkästchen
3.7.5 Parameter
3.7.6 Informationen
3.8.1 Übersicht
Mit Hilfe von benutzerdefinierten Funktionsgruppen und benutzerdefinierten Funktionen kann eine Gruppie-
rung von benutzerdefinierten Objekten, wie zum Beispiel benutzerdefinierten Funktionsblöcken, vorge-
nommen werden. Es stehen 2 benutzerdefinierte Funktionsblöcke zur Auswahl (siehe folgendes Bild).
[scudef_lib, 1, de_DE]
Hierbei bietet der benutzerdefinierten Funktionsblock (siehe folgendes Bild) die Möglichkeit, Einzelmel-
dungen, Anrege- und Auslösemeldungen (ACD, ACT), Einzel- und Doppelbefehle, Befehle mit steuerbarem
ganzzahligen Wert sowie Messwerte einzufügen. Für die Gruppierung können Sie einen übergeordneten
Namen vergeben (z.B. Prozessmeldungen für eine Gruppe von Einzelmeldungen, die über Binäreingänge
eingelesen werden). Diese Funktion kann mittels des Modus deaktiviert werden. Außerdem wird die Bereit-
schaft ausgewertet beziehungsweise dargestellt.
Die benutzerdefinierten Funktionsblöcke können sowohl auf oberster Ebene (parallel zu anderen Funktions-
gruppen) als auch innerhalb von Funktionsgruppen und Funktionen instantiiert werden
Zusätzlich steht ein benutzerdefinierte Funktionsblock [Steuerung] zur Verfügung. Neben den erwähnten
Möglichkeiten des allgemeinen benutzerdefinierten Funktionsblocks bietet dieser Block für benutzerdefi-
nierte Steuersignale weitere Prüfungen an, wie zum Beispiel SPC oder DPC.
Diese werden im Kapitel 6.6.1 Funktionsübersicht näher erläutert.
[scbenutz-260912-01.tif, 1, de_DE]
3.8.2 Basisdatentypen
Die folgenden Datentypen stehen in der DIGSI 5-Bibliothek unter der Überschrift Benutzerdefinierte Signale
für benutzerdefinierte Objekte zur Verfügung. Zusätzlich steht Ihnen ein Ordner für externe Signale zur Verfü-
gung (siehe Kapitel 3.8.5 Externe Signale).
Benutzerdefinierte Signale
[sc_LB_userdefsig, 1, de_DE]
BEISPIEL
Erfassung über Binäreingang, Weiterverarbeitung im CFC und/oder Signalisierung auf einer LED.
[scspsfas-140613-01.tif, 1, de_DE]
BEISPIEL
Erfassung einer Trenner- oder Leistungsschalterstellung.
BEISPIEL
Der Ausgang des CFC-Blocks ADD_D kann z.B. mit einem Datentyp INS verbunden werden. Das Ergebnis
hiervon kann auf dem Gerätedisplay angezeigt werden.
HINWEIS
i Weitere Datentypen finden Sie unter anderen Überschriften in der DIGSI 5-Bibliothek sowie in den
passenden Funktionsblöcken. Dies trifft für die folgenden Datentypen zu:
• Transformatorstufen
• Zählwerte
Leiter-Erde-Messwerte (WYE)
Dieser Datentyp repräsentiert die Leiter-Erde-Messwerte eines Drehstromnetzes.
Impulszählwerte
Impulszählwerte stehen als Datentyp BCR (Binary Counter Reading) in der DIGSI-Bibliothek unter Benutzerde-
finierte Funktionen zur Verfügung.
Die Funktionsweise und die Parameter der Impulszählwerte finden Sie in Kapitel 9.10.1 Funktionsbeschrei-
bung Impulszählwerte.
Energiezählwerte
Energiezählwerte müssen vom Benutzer nicht mehr separat angelegt werden. Sie stehen bei jeder Funktions-
gruppe Leitung als Wirk- und Blindleistungsarbeit für Bezugs- und Abgaberichtung zur Verfügung. Die Berech-
nung erfolgt aus den dem Schutzobjekt zugeordneten Strom- und Spannungswandlern.
Detaillierte Informationen finden Sie im Kapitel 9.9.1 Funktionsbeschreibung Energiewerte.
Die folgenden Datentypen werden zusätzlich im System verwendet, stehen aber als benutzerdefinierte Signale
in der Bibliothek nicht zur freien Verwendung zur Verfügung:
• SEQ (Abfolge)
HINWEIS
Benutzerdefinierte Signale verschiedener Typen (siehe Bild 3-89) stehen Ihnen für eine flexible GOOSE-
Verknüpfung zur Verfügung. Nach der Instanziierung in einem Logical Node, wird eine externe Referenz beim
IID-Export generiert und einem IEC 61850-System-Tool (z.B.: Systemkonfigurator) für eine flexible GOOSE-
Verknüpfung angeboten (nach IEC 61850-6 spezifiziertem Later Binding-Verfahren).
[sc_LB_extsign, 1, de_DE]
HINWEIS
i Beachten Sie das Kapitel für die flexible GOOSE-Verknüpfung in der DIGSI Online Hilfe. Benutzerdefinierte
Signale existieren als externe Signale ebenso wie vorkonfigurierte Eingänge, die über die GOOSE-Spalte
aktiviert wurden.
HINWEIS
i Die Software-Filterzeit steht für Leistungsschalter und Trennschalter nur im Controllable Befehl mit Rück-
meldung (Funktionsblock Steuerung) zur Verfügung, da dieser für die Protokollierung verwendet wird.
Das Controllable Position (Funktionsblock Leistungsschalter oder Trennschalter) wird für Verriegelungbe-
dingungen verwendet und muss immer die ungefilterte Position des Schaltobjektes darstellen.
[sclposi-260116, 1, de_DE]
Der Einstellbereich des Parameters Software-Filterzeit reicht von 0 ms bis 100 000 ms in ms-Schritten.
Mit dem Kontrollkästchen Filter retriggern können Sie wählen, ob bei einem erneuten Zustands-
wechsel innerhalb der Softwarefilterzeit die Filterzeit erneut gestartet werden soll. Das Kontrollkästchen
Meldezeit vor Filterung bewirkt bei Aktivierung, dass der Zeitstempel um die eingestellte Software-
Filterzeit zurückdatiert wird. Der Zeitstempel entspricht in diesem Fall der tatsächlichen Zustandsänderung des
Signals. Wenn Sie das Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken aktivieren, wird nur die
Zwischenstellung um die Dauer der Software-Filterzeit unterdrückt.
Wenn Sie die Software-Filterzeit bei 0 ms belassen, beträgt auch die Zeit für die Unterdrückung der Zwischen-
stellung 0 ms. Somit bleibt dann das aktivierte Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken ohne
Effekt.
Wenn Sie das Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken nicht aktivieren, wirkt die Software-
Filterzeit auf die Positionen Ein, Aus, Zwischenstellung und Störstellung des Leistungsschalters oder Trenn-
schalters.
Mit dem Parameter Spontane Positionsänderungen gefiltert durch: stellen Sie ein, wie solche
Positionsänderungen gefiltert werden sollen. Spontane Positionsänderungen werden z.B. durch externe
Schaltbefehle verursacht. Wenn Sie die Einstellung Allgemeiner Software-Filter wählen, gelten die
allgemeinen Einstellungen der Softwarefilterung für spontane Positionsänderungen sowie für Positionsände-
rungen, die durch einen Schaltbefehl hervorgerufen wurden. Die Parameter für spontane Positionsände-
rungen sind dann nicht editierbar. Durch die Einstellung Spontaner Software Filter wird eine separate
Filterung für spontane Positionsänderungen aktiviert und Sie können die diesbezüglichen Parameter bear-
beiten.
Die Flattersperre kann als Parameter an Eingängen, wie z.B. der Position im Funktionsblock Leistungsschalter
oder Trenner aktiviert oder deaktiviert werden.
[scflatte-180315, 1, de_DE]
Die Parameter der Flattersperre werden in DIGSI in den Geräteeinstellungen zentral für das gesamte Gerät
gleich eingestellt. Sie sind als Parameter der Funktionsgruppe Allgemein zugänglich (siehe hierzu nächstes
Bild).
[scchattr-180315, 1, de_DE]
Die Parameter der Flattersperre haben folgende Bedeutung (siehe hierzu auch Bild 3-93 und Bild 3-94 in den
weiter unten aufgeführten Beispielen):
• Anz.zuläs. Zustandswech.
Diese Zahl legt fest, wie oft der Zustand eines Signals innerhalb der Flatter-Testzeit und der Flatter-Prüf-
zeit wechseln darf. Wenn diese Anzahl überschritten wird, wird oder bleibt das Signal gesperrt.
Geben Sie in dieses Feld eine Zahl im Bereich von 0 bis 65535 ein. Bei Eingabe der Zahl 0 ist die Flatter-
sperre inaktiv.
• Flatter-Testzeit
Innerhalb dieser Zeit wird die Anzahl der Zustandsänderungen eines Signals überprüft. Diese Zeit wird
gestartet, wenn für mindestens ein Signal die Flattersperre parametriert ist und dieses Signal seinen
Zustand ändert. Wenn innerhalb der Flatter-Testzeit die parametrierte Anzahl der zulässigen Zustandsän-
derungen überschritten wird, wird das Signal temporär gesperrt und die Meldung Flattersperre wird
gesetzt.
Geben Sie in dieses Feld einen Wert im Bereich von 1 bis 65535 ein. Die eingegebene Zahl entspricht der
Zeit in Sekunden. Wenn die eingestellte Zeit abläuft, wird der Zeitgeber automatisch neu gestartet
(Umlaufzeit).
• Anzahl Flatterprüfungen
Diese Zahl gibt an, wie viele Prüfzyklen maximal durchlaufen werden sollen. Wenn innerhalb der Flatter-
Prüfzeit des letzten Prüfzyklusses die Anzahl der zulässigen Zustandsänderungen des Signals weiterhin
überschritten bleibt, wird das Signal endgültig gesperrt. In diesem Fall wird nach Ablauf der parame-
trierten Anzahl zusätzlich zur Meldung Flattersperre auch die Meldung Gruppenwarnung (Gruppe
Alarmbehandlg. und Gruppe Gerät) gesetzt. Ein Neustart des Gerätes hebt diese Sperre wieder auf.
Geben Sie in dieses Feld einen Wert im Bereich 0 bis 32767 ein. Der Wert unendlich (∞) ist hier auch
zulässig.
Geben Sie diesen Wert als Zeichenkette oo ein.
• Flatter-Pausenzeit
Wenn innerhalb der Flatter-Testzeit oder der Flatter-Prüfzeit die Anzahl zulässiger Zustandsänderung
eines Signals überschritten wird, wird die Flatter-Pausenzeit gestartet. Innerhalb dieser Zeit ist
dieses Signal temporär gesperrt und die Meldung Flattersperre wird gesetzt. Das gesperrte
Eingangssignal wird mit der Qualität oszillierend versehen.
Geben Sie in dieses Feld einen Wert im Bereich von 1 bis 65535 ein. Die eingegebene Zahl entspricht der
Zeit in Minuten. Eine Eingabe an dieser Stelle wird nur berücksichtigt, wenn die Anzahl für Flatterprü-
fungen ungleich 0 ist.
• Flatter-Prüfzeit
Innerhalb dieser Zeit wird erneut die Anzahl der Zustandsänderungen des Signals überprüft. Die Zeit
beginnt nach Ablauf der Flatter-Pausenzeit. Wenn sich die Anzahl der Zustandsänderungen inner-
halb der zulässigen Grenzen befindet, wird das Signal freigegeben. Andernfalls wird, sofern noch nicht
die maximale Anzahl an Flatterprüfungen erreicht ist, ein weiteres Mal die Pausenzeit gestartet.
Geben Sie in dieses Feld einen Wert im Bereich von 2 bis 65535 ein. Die eingegebene Zahl entspricht der
Zeit in Sekunden. Eine Eingabe an dieser Stelle wird nur berücksichtigt, wenn die Anzahl für Flatterprü-
fungen ungleich 0 ist.
• Anz.zuläs.Zustandswech. = 4
• Anzahl Flatterprüfungen = 2
Nach dem Auftreten von mehr als 4 Zustandsänderungen innerhalb der Flatter-Testzeit wird das
Eingangssignal durch die Flattersperre auf den ursprünglichen Zustand gesetzt und mit der Qualität oszillie-
rend versehen. Zusätzlich wird eine entsprechende Meldung in den Betriebsmeldepuffer eingetragen. Gleich-
zeitig wird die Meldung Flattersperre gesetzt. Nach Ablauf der einstellbaren Flatter-Pausenzeit
wird während der darauf folgenden Flatter-Prüfzeit getestet, ob das Eingangssignal weiterhin flattert.
Diese Prüfung wird wiederholt, weil die Anzahl Flatterprüfungen im Beispiel auf 2 parametriert ist.
Wenn in der 2. Flatter-Prüfzeit festgestellt wurde, dass die Anzahl der Zustandsänderungen des
Eingangssignals größer ist als die parametrierte Anz.zuläs.Zustandswech., erkennt die Flattersperre auf
eine dauerhafte Verletzung der Stabilität des Signals und setzt die Meldung Gruppenwarnung. Der ursprüng-
liche Zustand des Signals wird dauerhaft eingefroren. Diese permanente Blockierung durch die Flattersperre
wird erst durch einen Neustart des Gerätes wieder zurückgesetzt.
[dw_chatter-block-01, 1, de_DE]
Bild 3-93 Signalwechsel bei der Flattersperre mit zu großer Anzahl von Signalpegeländerungen während
der 2. Flatterprüfung
• Anz.zuläs.Zustandswech. = 4
• Anzahl Flatterprüfungen = 2
Nach dem Auftreten von mehr als 4 Zustandsänderungen innerhalb der Flatter-Testzeit wird das
Eingangssignal durch die Flattersperre auf den ursprünglichen Zustand gesetzt und mit der Qualität oszillie-
rend versehen. Zusätzlich wird eine entsprechende Meldung in den Betriebsmeldepuffer eingetragen. Gleich-
zeitig wird die Meldung Flattersperre gesetzt. Nach Ablauf der eingestellten Flatter-Pausenzeit
wird während der darauf folgenden Flatter-Prüfzeit getestet, ob das Eingangssignal weiterhin flattert.
Diese Prüfung wird wiederholt, weil die Anzahl Flatterprüfungen im Beispiel auf 2 parametriert ist.
Wenn in der 2. Flatter-Prüfzeit festgestellt wurde, dass die Anzahl der Zustandsänderungen des
Eingangssignals innerhalb der parametrierten Anz.zuläs.Zustandswech. liegt, wird die temporäre
Blockierung der Signalpegeländerungen aufgehoben und der aktuell anliegende Signalpegel wird freige-
geben.
Das Qualitätsbit oszillierend wird wieder zurückgenommen und auch die Meldung Flattersperre wird
zurückgesetzt. Da die temporäre Blockierung des Signals aufgehoben ist, wird die Meldung Gruppenwarnung
nicht gesetzt. Die Flatterprüfung beginnt von vorn.
[dw_chatter-block-02, 1, de_DE]
Bild 3-94 Signalwechsel bei der Flattersperre mit zulässiger Anzahl von Signalpegeländerungen
während der 2. Flatterprüfung
Während der Inbetriebnahme, Wartungsarbeiten oder eines Tests kann eine zeitweilige Unterbrechung der
Verbindung zwischen den logischen Signalen und den Binäreingängen sinnvoll sein. Damit können Sie den
Status eines nicht korrekt rückgemeldeten Schaltgerätes per Hand nachführen. Bevor dies geschehen kann,
müssen Sie immer erst die Erfassungssperre setzen.
Für des Setzen der Erfassungssperre gehen Sie wie folgt vor:
• Wählen Sie bei mehreren Schaltgeräten mit den Navigationstasten das entsprechende Gerät (z.B. Leis-
tungsschalter).
• Geben Sie den Bestätigungscode ein (nicht relevant bei aktiver rollenbasierter Zugriffskontrolle (RBAC) im
Gerät).
• Bestätigen Sie den Vorgang mit der Softkey-Taste, die im Display mit Ok beschriftet ist.
Nach Eingabe des Bestätigungscodes (nur bei RBAC inaktiv) wird die Erfassungssperre eingeschaltet.
[scerfass-310816-01, 1, de_DE]
• Wählen Sie die nachzuführende Stellung des Schaltgerätes mit den Navigationstasten aus (z.B. aus,
Bild 3-97).
• Bestätigen Sie den Vorgang mit der Softkey-Taste, die im Display mit Ok beschriftet ist.
[scstatus-310816-01, 1, de_DE]
[scstatu2-310816-01, 1, de_DE]
[scstatu3-310816-01, 1, de_DE]
HINWEIS
i Ein Nachführen ist aus Sicherheitsgründen nur direkt vor Ort über die Bedieneinheit des Gerätes und nicht
über DIGSI 5 möglich.
HINWEIS
i Das Setzen der Erfassungssperre und das anschließende Nachführen sind auch über die Systemschnittstelle
IEC 61850 möglich.
Sie können die Erfassungssperre auch über einen Binäreingang setzen. Wenn Sie den Abzweig oder das Schalt-
gerät in Revision nehmen wollen, können Sie über einen externen Knebelschalter für ein einzelnes oder
mehrere Schaltgeräte die Erfassungssperre setzen. Dafür hat jedes Schaltgerät im Funktionsblock Schalter
(Leistungsschalter oder Trennschalter) das Eingangssignal >Erfassungssperre. Dieses Signal kann auch
vom CFC aus gesetzt werden.
[scbeerfa-190215, 1, de_DE]
HINWEIS
i Verriegelungen werden mit den Statusänderungen des Schaltgerätes durchgeführt. Nehmen Sie die Erfas-
sungssperre manuell wieder zurück. Andernfalls werden Positionsänderungen des Schaltgerätes nicht
erfasst und Verriegelungen werden unwirksam.
Wenn die Erfassungssperre und die nachgeführte Stellung über die Bedieneinheit des Gerätes oder die
Systemschnittstelle IEC 61850 gesetzt sind, bleiben diese so lange erhalten, bis Sie die Erfassungssperre
manuell deaktivieren. Wenn Sie einen Erstanlauf des Gerätes ausführen, wird die Erfassungssperre deaktiviert.
Über einen Wiederanlauf hinweg, bleiben die Erfassungssperre und die nachgeführte Stellung erhalten.
Wenn die Erfassungssperre über das Eingangssignal >Erfassungssperre aktiviert ist, bleibt sie so lange
erhalten wie der Binäreingang aktiv ist.
Um die Erfassungssperre eines Schaltgerätes zu setzen, sind folgende Quellen möglich:
• Eingangssignal >Erfassungssperre
Alle Quellen sind ODER-Verknüpft, d.h. die Erfassungssperre bleibt gesetzt, bis alle Quellen deaktiviert sind.
Nach Deaktivierung der Erfassungssperre wird die tatsächliche Stellung des Schaltgerätes übernommen und in
der Bedieneinheit des Gerätes angezeigt.
HINWEIS
i Wenn Sie die Erfassungssperre aktivieren oder das Schaltgerät nachführen während sich das gesamte Gerät
oder das Schaltgerät im Testmodus befinden, werden diese Zustände nicht gespeichert. Die Erfassungs-
sperre und die nachgeführte Stellung bleiben nicht über einen Wiederanlauf erhalten.
Über den Binäreingang >Reset Erf.sp&Nachf. wird die Erfassungssperre und die Nachführung des Leis-
tungsschalters, des Trennschalters und des Stufenschalters zurückgesetzt. Bei aktiviertem Eingang wird das
Setzen der Erfassungssperre und der Nachführung blockiert.
3.9.3 Dauerbefehle
[scbefehl-260912-01.tif, 1, de_DE]
Wählen Sie Impulsausgabe oder Dauerausgabe für die Befehlsausgabeart. Wenn ein Dauerbefehl ausge-
wählt ist, sind die Impulsparameter irrelevant.
3.9.4.1 Übersicht
Bei feldübergreifenden Funktionen nutzt ein Gerät Informationen eines oder mehrerer anderer Geräte. Für
einige Anwendungen kann es notwendig sein, dass Sie ein Gerät mit allen wirksamen Funktionen vorrüberge-
hend aus der Anlage herausnehmen und auch ausschalten müssen. Solche Anwendungen sind z.B.:
• Wartungsarbeiten
• Anlagenausbau
HINWEIS
i Wenn Sie ein Gerät aus der Anlage vorrübergehend herausnehmen müssen, müssen Sie das Gerät
abmelden.
Nur wenn Sie das Gerät abmelden, arbeiten auf mehrere Geräte verteilte Schutzfunktionen mit den
verbleibenden Geräten fehlerfrei!
• Über die Binäreingänge Allgemein: >Geräteabmeldung ein (_:507) oder >Geräteabmeldung aus
(_:508)
Sie finden das Controllable und die Binäreingänge in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes
→ Informationsrangierung im Arbeitsbereich im Block Allgemein.
Während des Abmeldevorganges prüft das Gerät, ob alle Bedingungen für ein Abmelden erfüllt sind. Wenn die
Bedingungen für das Abmelden nicht erfüllt sind, wird die Abmeldung abgewiesen.
Unter folgenden Bedingungen wird die Abmeldung abgewiesen:
• Die Geräte kommunizieren über die Wirkschnittstelle und das Ausschalten des Gerätes führt zu einer
Unterbrechung der Wirkschnittstellen-Kommunikation.
HINWEIS
i Der Weg, über den Sie das Gerät abmelden, wird im Betriebsmeldepuffer gespeichert.
Auch wenn Sie das Gerät nach dem Abmelden ausschalten, wird der Zustand Gerät ist abgemeldet
(_:315) gespeichert.
Wenn Sie nach dem Abmelden des Gerätes wieder den Ausgangszustand hergestellen wollen, müssen Sie das
Gerät wieder anmelden. Für das Anmelden des Gerätes müssen Sie denselben Weg benutzen wie für das
Abmelden. Wenn Sie z.B. das Gerät über die Binäreingange abgemeldet haben, müssen Sie es auch wieder
über die Binäreingänge anmelden. Wenn Sie das Gerät über DIGSI oder über die Vor-Ort-Bedienung abge-
meldet haben, gilt das Gleiche sinngemäß.
• Über die Binäreingänge Allgemein: >Geräteabmeldung ein (_:507) oder >Geräteabmeldung aus
(_:508)
Die Bedingungen für eine erfolgreiche Abmeldung des Gerätes ergeben sich aus den Bedingungen jeder aktivi-
erten Schutzfunktion.
Abmelden eines Gerätes aus einem Geräteverbund mit Kommunikation über das Protokoll IEC 61850-8-1 (GOOSE)
Wenn Geräte über das Protokoll IEC 61850-8-1 (GOOSE) Daten austauschen – z.B. bei einer Anlagenverrieg-
lung – , können Sie im Empfängergerät für jeden empfangenen Datenpunkt einstellen, welchen Wert dieser
Datenpunkt beim Abmelden des Sendergerätes annehmen soll. Bis zur Rücknahme der Abmeldung durch das
Sendergerät bleibt dieser Wert im Empfängergerät wirksam, auch wenn Sender und/oder Empfänger
zwischenzeitlich ausgeschaltet werden.
• Das Abmelden und Ausschalten eines Gerätes im Geräteverbund darf nicht zu einer Unterbrechung der
Wirkkommunikation führen.
• Bei Kettentopologien muss sich das Gerät an einem Ende der Kommunikationskette befinden, da sonst
die Wirkkommunikation beim Abmelden und Ausschalten des Gerätes unterbrochen wird.
Geräte, die sich bei Kettentopologien nicht an den Enden befinden, können deshalb nicht abgemeldet
werden.
Wenn ein Schalter zur Steuerung benutzt wird, rangieren Sie den Binäreingang >Geräteabmeldung ein als
H (aktiv mit Spannung) und den Binäreingang >Geräteabmeldung aus als L (aktiv ohne
Spannung). Wenn der Schalter S geschlossen ist, wird das Gerät abgemeldet.
Meldungen
Das abgemeldete Gerät meldet den Status ((_:315) Gerät ist abgemeldet) und die Ursache der
Abmeldung.
Wenn Sie das Gerät über die Binäreingänge abgemeldet haben, wird die Meldung (_:313) Abgemeldet
über BE ausgegeben.
Wenn Sie das Gerät über die Vor-Ort-Bedienung, über DIGSI 5 oder über die Wirkschnittstelle abgemeldet
haben, wird die Meldung (_:314) Abgemeldet über Steu. ausgegeben.
Die Meldungen werden im Betriebsmeldepuffer gespeichert.
3.9.4.3 Informationen
3.10.1 Übersicht
Die Schwellwerte von Schutzfunktionen können Sie direkt am Gerät oder mit DIGSI 5 einstellen.
Bei den Schutzeinstellungen wurde ein innovatives Konzept umgesetzt.
Sie können den Bearbeitungsmodus zwischen folgenden Einstellsichten umschalten:
• Primär
• Sekundär
• Prozent
Wenn Sie Parameter in einer Einstellsicht ändern, berechnet DIGSI 5 im Hintergrund die Parameter der beiden
nicht aktiven Sichten. Wenn Sie sich z.B. Umrechnung auf Sekundärwerte sparen wollen, dann wählen Sie die
Primärsicht. Nehmen Sie alle Einstellungen vor und schalten dann auf die Sekundärsicht um.
Bearbeitungsmodus: Primär
Die Parameter werden als Primärwerte eingestellt und beziehen sich damit direkt auf das Primärsystem. Das
manuelle Umrechnen auf die Sekundärseite entfällt.
Bearbeitungsmodus: Sekundär
Die Parameter beziehen sich auf die Sekundärseite der Wandler. Das bedeutet, dass die Parameter umge-
rechnet werden müssen. Die Sekundäreinstellung ist die bisher gewohnte Einstellsicht. Bei Sekundärprü-
fungen können die Anregewerte direkt ausgelesen werden.
Bearbeitungsmodus: Prozent
Diese Art der Einstellung ist bei elektrischen Maschinen (Generatoren, Transformatoren, Motoren und
Sammelschienen) vorteilhaft. Die Einstellwerte lassen sich unabhängig von der Maschinengröße standardi-
sieren. Die Bezugswerte für die Prozenteinstellung sind die Nenngrößen der Funktionsgruppe wie z.B. Nenn-
spannung und Nennstrom oder Nennscheinleistung. Damit sind die Einstellwerte ausschließlich auf Primär-
größen bezogen. Wenn andere Bezugswerte benutzt werden, ist das bei der jeweiligen Schutzfunktion in den
Anwendungs- und Einstellhinweisen dokumentiert.
Bei ausgewählten Parametern kann es vorkommen, dass sie in allen 3 Einstellsichten ausschließlich in Prozent
eingestellt werden.
• Stellen Sie zuerst die Übersetzungsverhältnisse der Wandler ein. Diese finden Sie unter den Anlagen-
daten.
• Stellen Sie weiterhin die Referenzgrößen für die Prozenteinstellung ein. Diese Parameter finden Sie in der
Funktionsgruppe.
Das folgende Bild zeigt die Schutzeinstellung der Funktion Überstromzeitschutz in der Sekundärsicht. Der
Schwellwert der Stufe ist auf 1,5 A eingestellt.
[scmodsek_1, 1, de_DE]
Wenn Sie im Einstellblatt links oben auf den grünen Pfeil klicken, gelangen Sie in das Fenster zum Umschalten
der Einstellsicht (siehe folgendes Bild). Wählen Sie die von Ihnen bevorzugte Einstellsicht aus.
[scmodums_2, 1, de_DE]
Die folgenden Bilder zeigen die Einstellreihenfolge im Bearbeitungsmodus Primär. Stellen Sie die Wandler-
daten ein. Im Beispiel hat der Stromwandler ein Übersetzungsverhältnis von 1000 A/1 A.
[scpwandl_3, 1, de_DE]
In der Funktionsgruppe Spannung/Strom 3-phasig stellen Sie den Nennstrom und die Nennspannung ein
(siehe folgendes Bild). Nennstrom, Nennspannung sind die Referenzgrößen für die Prozenteinstellung.
[screfpro-280514_de, 1, de_DE]
Das folgende Bild zeigt den Schwellwert der Funktion Überstromzeitschutz in der Primärsicht mit 1500 A.
[scumzpri_5, 1, de_DE]
Bei der Umschaltung auf die Prozentsicht muss sich der folgende Wert ergeben:
1500 A/1000 A · 100 % = 150 %
[scumzpro_6, 1, de_DE]
Bei der Umschaltung auf die Sekundärsicht muss sich der folgende Wert ergeben:
1500 A/(1000 A/1 A) = 1,5 A
[scumzsek_7, 1, de_DE]
Wenn Sie ausschließlich in der Sekundärsicht arbeiten wollen, unterstützt Sie DIGSI 5, wenn sich während der
Projektphase das Wandlerübersetzungsverhältnis ändert.
Im Beispiel ändert sich das Stromwandler-Übersetzungsverhältnis von 1000 A/1 A auf 1000 A/5 A. Ändern Sie
den sekundären Nennstrom des Stromwandlers im Einstellblatt der Wandlerdaten von 1 A auf 5 A (Bearbei-
tungsmodus: Sekundär). Wenn Sie die Wandlerdaten ändern, erscheint ein Fenster (siehe folgendes Bild), dass
Sie nach der gewünschten Aktion fragt.
[scfragew_8, 1, de_DE]
Wenn Sie die Frage mit Ja beantworten, berechnet DIGSI 5 die Anregewerte (Schwellwerte) in der aktiven
Sekundärsicht neu. Für den neuen sekundären Wandlerstrom 5 A ergibt sich damit der neue sekundäre
Schwellwert von 7,5 A (1,5 A · 5 = 7,5 A ). Die Primär- und Prozentwerte bleiben unverändert.
Das folgende Bild zeigt den neu berechneten Schwellwert in der Sekundärsicht.
[scsekneu_9, 1, de_DE]
Bild 3-112 Automatisch neu berechnete Sekundärwerte nach Änderung der Wandlerdaten
Wenn Sie die Parameter in der Sekundärsicht schon unter Einberechnung der neuen Wandlerübersetzungsver-
hältnisse eingestellt haben, beantworten Sie die Frage mit Nein. In diesem Fall bleiben alle Schutzeinstel-
lungen in der Sekundärsicht unverändert. DIGSI 5 berechnet dann die Parameter (Schwellwerte) der Primär-
sicht neu. Im Beispiel beträgt der primäre Schwellwert dann 300 A (1,5 A ·1000 A/5 A = 300 A).
Im Beispiel hat sich das Stromwandler-Übersetzungsverhältnis von 1000 A/1 A auf 1000 A/5 A geändert. Die
folgende Tabelle zeigt zusammengefasst, welche Anregewerte DIGSI 5 in den Einstellsichten danach neu
berechnet. Die neuen Werte (fett markiert) hängen von Ihrer Antwort auf die Abfrage ab (siehe Bild 3-111).
Antwort auf die Frage
Ja Nein
Schwellwert sekundär (aktive Einstellsicht) 7,5 A 1,5 A
Schwellwert primär (verdeckte Einstellsicht) 1500 A 300 A
Das Gerät ist in Lieferstellung auf Sekundärwerte voreingestellt. Direkt am Gerät können Sie nur sekundäre
Werte einstellen.
Wenn Sie Wandlerdaten direkt am Gerät ändern, folgt keine Abfrage wie in DIGSI 5 (siehe Bild 3-111). Statt-
dessen geht das Gerät davon aus, dass alle Parameter der Sekundärsicht unverändert bleiben.
HINWEIS
i Wenn das Gerät mit IEC 61850-Protokoll arbeitet, ändern Sie die Wandlerdaten nur über DIGSI 5 und nicht
direkt am Gerät. Wenn Sie die Wandlerdaten direkt am Gerät ändern, kann die IEC 61850-Konfiguration der
Mess- und Zählwerte fehlerhaft sein.
3.11 Geräteeinstellungen
3.11.1 Parametergruppen-Umschaltung
3.11.1.1 Funktionsübersicht
Für unterschiedliche Anwendungsfälle können Sie die jeweiligen Funktionseinstellungen in sogenannte Para-
metergruppen speichern und bei Bedarf schnell aktivieren.
Sie können bis zu 8 unterschiedliche Parametergruppen im Gerät hinterlegen. Dabei ist immer nur eine Para-
metergruppe aktiv. Sie können während des Betriebs zwischen den Parametergruppen umschalten. Die Quelle
der Umschaltung können Sie über Parameter auswählen.
Sie können die Parametergruppen über folgende Alternativen umschalten:
• Über Binäreingänge
3.11.1.3 Funktionsbeschreibung
Aktivierung
Wenn Sie die Funktion der Parametergruppen-Umschaltung verwenden wollen, müssen Sie zunächst in
DIGSI 5 mindestens 2 Parametergruppen einstellen (Parameter Anzahl der Parametergruppen > 1). Sie
können maximal 8 Parametergruppen einstellen. Die in DIGSI 5 eingestellten Parametergruppen werden
anschließend in das Gerät geladen.
Parameterwert Beschreibung
über Steuerung Die Umschaltung zwischen den Parametergruppen kann über eine Kommu-
nikationsverbindung von einer Stationsleittechnik oder über einen CFC-Plan
veranlasst werden.
Die Umschaltung der Parametergruppen über eine Kommunikationsverbin-
dung ist über die Kommunikationsprotokolle IEC 60870-5-103,
IEC 60870-5-104, IEC 61850, DNP oder über Modbus TCP möglich.
über Binäreingang Die Umschaltung zwischen den Parametergruppen funktioniert ausschließ-
lich über die der Parametergruppen-Umschaltung zugeordneten binären
Eingangssignale.
Parametergruppe 1 Sie definieren die aktive Parametergruppe. Sie können die aktive Parameter-
... gruppe in DIGSI 5 oder direkt am Gerät über die Vor-Ort-Bedienung defi-
Parametergruppe 8 nieren.
3.11.1.5 Parameter
3.11.1.6 Informationen
3.11.2.1 Übersicht
Unter den Geräteeinstellungen in DIGSI 5 finden Sie die folgenden allgemeinen Einstellungen.
[scDeSeDe1-310715-01, 1, de_DE]
[scDeSeAl-310715-01, 3, de_DE]
[scDeSeall-260815-01, 1, de_DE]
Die folgende Liste zeigt Ihnen, in welchen Kapiteln Sie die gewünschten Informationen finden.
Sie finden Näheres zu:
Parameter: Nennfrequenz
Parameter: Melde-/Messwertsperre
Parameter: Störfallanzeige
HINWEIS
i Das Gerät verbleibt auch bei jedem Anlauf im Testmodus, bis Sie das Gerät bewusst wieder in den Prozess-
modus gesetzt haben. In den Prozessmodus gelangen Sie, indem Sie den Parameter Aktiviere Testmodus
wieder inaktiv schalten (Haken entfernen).
3.11.2.3 Parameter
3.11.2.4 Informationen
3.11.3.1 Übersicht
Bei feldübergreifenden Funktionen nutzt ein Gerät Informationen eines oder mehrerer anderer Geräte. Für
einige Anwendungen kann es notwendig sein, dass Sie ein Gerät mit allen wirksamen Funktionen vorrüberge-
hend aus der Anlage herausnehmen und auch ausschalten müssen. Solche Anwendungen sind z.B.:
• Wartungsarbeiten
• Anlagenausbau
HINWEIS
i Wenn Sie ein Gerät aus der Anlage vorrübergehend herausnehmen müssen, müssen Sie das Gerät
abmelden.
Nur wenn Sie das Gerät abmelden, arbeiten auf mehrere Geräte verteilte Schutzfunktionen mit den
verbleibenden Geräten fehlerfrei!
• Über die Binäreingänge Allgemein: >Geräteabmeldung ein (_:507) oder >Geräteabmeldung aus
(_:508)
Sie finden das Controllable und die Binäreingänge in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes
→ Informationsrangierung im Arbeitsbereich im Block Allgemein.
Während des Abmeldevorganges prüft das Gerät, ob alle Bedingungen für ein Abmelden erfüllt sind. Wenn die
Bedingungen für das Abmelden nicht erfüllt sind, wird die Abmeldung abgewiesen.
Unter folgenden Bedingungen wird die Abmeldung abgewiesen:
• Die Geräte kommunizieren über die Wirkschnittstelle und das Ausschalten des Gerätes führt zu einer
Unterbrechung der Wirkschnittstellen-Kommunikation.
HINWEIS
i Der Weg, über den Sie das Gerät abmelden, wird im Betriebsmeldepuffer gespeichert.
Auch wenn Sie das Gerät nach dem Abmelden ausschalten, wird der Zustand Gerät ist abgemeldet
(_:315) gespeichert.
Wenn Sie nach dem Abmelden des Gerätes wieder den Ausgangszustand hergestellen wollen, müssen Sie das
Gerät wieder anmelden. Für das Anmelden des Gerätes müssen Sie denselben Weg benutzen wie für das
Abmelden. Wenn Sie z.B. das Gerät über die Binäreingange abgemeldet haben, müssen Sie es auch wieder
über die Binäreingänge anmelden. Wenn Sie das Gerät über DIGSI oder über die Vor-Ort-Bedienung abge-
meldet haben, gilt das Gleiche sinngemäß.
• Über die Binäreingänge Allgemein: >Geräteabmeldung ein (_:507) oder >Geräteabmeldung aus
(_:508)
Die Bedingungen für eine erfolgreiche Abmeldung des Gerätes ergeben sich aus den Bedingungen jeder aktivi-
erten Schutzfunktion.
Abmelden eines Gerätes aus einem Geräteverbund mit Kommunikation über das Protokoll IEC 61850-8-1 (GOOSE)
Wenn Geräte über das Protokoll IEC 61850-8-1 (GOOSE) Daten austauschen – z.B. bei einer Anlagenverrieg-
lung – , können Sie im Empfängergerät für jeden empfangenen Datenpunkt einstellen, welchen Wert dieser
Datenpunkt beim Abmelden des Sendergerätes annehmen soll. Bis zur Rücknahme der Abmeldung durch das
Sendergerät bleibt dieser Wert im Empfängergerät wirksam, auch wenn Sender und/oder Empfänger
zwischenzeitlich ausgeschaltet werden.
• Das Abmelden und Ausschalten eines Gerätes im Geräteverbund darf nicht zu einer Unterbrechung der
Wirkkommunikation führen.
• Bei Kettentopologien muss sich das Gerät an einem Ende der Kommunikationskette befinden, da sonst
die Wirkkommunikation beim Abmelden und Ausschalten des Gerätes unterbrochen wird.
Geräte, die sich bei Kettentopologien nicht an den Enden befinden, können deshalb nicht abgemeldet
werden.
Wenn ein Schalter zur Steuerung benutzt wird, rangieren Sie den Binäreingang >Geräteabmeldung ein als
H (aktiv mit Spannung) und den Binäreingang >Geräteabmeldung aus als L (aktiv ohne
Spannung). Wenn der Schalter S geschlossen ist, wird das Gerät abgemeldet.
Meldungen
Das abgemeldete Gerät meldet den Status ((_:315) Gerät ist abgemeldet) und die Ursache der
Abmeldung.
Wenn Sie das Gerät über die Binäreingänge abgemeldet haben, wird die Meldung (_:313) Abgemeldet
über BE ausgegeben.
Wenn Sie das Gerät über die Vor-Ort-Bedienung, über DIGSI 5 oder über die Wirkschnittstelle abgemeldet
haben, wird die Meldung (_:314) Abgemeldet über Steu. ausgegeben.
Die Meldungen werden im Betriebsmeldepuffer gespeichert.
3.11.3.3 Informationen
4.1 Übersicht
Die Funktionsbibliothek in DIGSI 5 stellt für die Standardanwendungen der Geräte Applikationsvorlagen bereit.
Die Applikationsvorlage
• Passen Sie die Applikationsvorlage an ihre spezifische Anwendung an (z.B. Voreinstellwerte überprüfen/
anpassen, Funktionen löschen/ergänzen). Nähere Informationen dazu finden Sie im Kapitel 2.2 Appli-
kationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen.
• Überprüfen Sie die Rangierung der Binärausgänge bezüglich schneller und normaler Relais.
HINWEIS
i Die Verfügbarkeit bestimmter Parameter und Einstelloptionen ist abhängig vom Gerätetyp und den im
Gerät vorhandenen Funktionen!
• Grundlegende Konfigurationen
• Benötigte Funktionen
• Voreinstellungen
Folgende Applikationsvorlagen sind für das Gerät 6MD85 in der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 verfügbar:
• Nicht Vorkonfiguriert
• Standard
• Steuerung erweitert
Damit die Applikationsvorlagen im Gerät funktionieren, müssen die folgenden Mindestanforderungen an die
Hardware-Konfiguration erfüllt sein:
Applikationsvorlagen Hardware-Konfiguration
Vorlage 1 Standard 8 Binäreingänge (BE), 15 Binäraus-
gänge (BA), 4 I, 4 U
Vorlage 2 Steuerung erweitert 8 BE, 15 BA, 4 I, 4 U
Die folgende Tabelle zeigt den Funktionsumfang und den Funktionspunktebedarf der Applikationsvorlagen:
Vorlage 1
Vorlage 2
Punkte
25 Synchronisierungsfunktion 50
27 Unterspannungsschutz, 3-phasig U< 5
27 Unterspannungsschutz, 3-phasig, universal, Ux Ux< 5
32/37 Leistungsschutz Wirk-/Blindleistung P<>, Q<> 10
38 Temperaturüberwachung θ> 0
46 Gegensystemschutz, ungerichtet I2> 10
49 Thermischer Überlastschutz θ, I2t 0
50/51 TD Überstromzeitschutz, Phasen I> 20
50N/51N TD Überstromzeitschutz, Erde IN> 20
67 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen I>, ∠ (U,I) 35
67N Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde I>, ∠ (U,I) 35
51V Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz t = f(U,I) 10
50HS Hochstrom-Schnellabschaltung I>>> 0
59 Überspannungsschutz, 3-phasig U> 5
59 Überspannungsschutz, Mitsystem U1> 5
59 Überspannungsschutz, 3-phasig, universal, Ux Ux> 5
74TC Auslösekreisüberwachung TCS 0
81O Überfrequenzschutz f> 5
81U Unterfrequenzschutz f< 5
81U Automatische Frequenzentlastung f<(AFE) 15
81R Frequenzänderungsschutz df/dt 5
86 Einschaltsperre 0
Vorlage 1
Vorlage 2
Punkte
90V Spannungsregler Zweiwicklungstransformator 150
Spannungsregler Dreiwicklungstransformator 200
Spannungsregler Netzkupplungstransformator 175
PMU Phasor Measurement Unit PMU 40
Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring ∑Ix, I2t, 2P, Make 10
Time
Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung, 5
1 BE, 2 BE
SOTF Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler SOTF 0
AFD Lichtbogenschutz 0
Meldespannungsüberwachung 0
Externe Synchronisierung 0
Externe 1-aus-n-Prüfung 0
Messwerte, Standard 0 x x
Messwerte, erweitert: Min, Max, Mittelwert 3b) 4
Schaltstatistik 0 x x
CFC Standard 0 x x
CFC Arithmetik 40
Schaltfolge 5 x
Einschaltstromerkennung 0
Externe Einkopplung 0
Steuerung 0
Störschreibung analoger und binärer Signale 0
Überwachung 0 x x
Wirkschnittstelle, seriell 0
Leistungsschalter 3a)
Leistungsschalter Steuerung 3a) 1 1
Leistungsschalter Status 3a)
Trenner/Erder 3a) 3 3
Trenner/Erder Status 3a)
Funktionspunkte: 0 52
• Grundlegende Konfigurationen
• Benötigte Funktionen
• Voreinstellungen
Folgende Applikationsvorlagen sind für das Gerät 6MD86 in der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 verfügbar:
• Nicht vorkonfiguriert
• Doppelsammelschiene
• Phasengenaues Schalten
Damit die Applikationsvorlagen im Gerät funktionieren, müssen die folgenden Mindestanforderungen an die
Hardware-Konfiguration erfüllt sein:
Applikationsvorlagen Hardware-Konfiguration
Vorlage 1 Doppelsammelschiene 8 Binäreingänge (BE), 15 Binäraus-
gänge (BA), 4 I, 4 U
Vorlage 2 1,5 LS, Typ 1 42 BE, 38 BA, 8 I, 8 U
Vorlage 3 1,5 LS, Typ 2 42 BE, 32 BA, 8 I, 8 U
Vorlage 4 Phasengenaues Schalten 35 BE, 9 BA (Standard), 8 BA (High-
speed), 4 I, 4 U, 8 schnelle
Messumformer
Die folgende Tabelle zeigt den funktionellen Umfang und Funktionspunktebedarf der nachfolgend beschrie-
benen Applikationsvorlagen:
Vorlage 2
Vorlage 3
Vorlage 4
Punkte
25 Synchronisierungsfunktion 0 x x x
27 Unterspannungsschutz, 3-phasig U< 5
27 Unterspannungsschutz, 3-phasig, Ux<
5
universal, Ux
32/37 Leistungsschutz Wirk-/Blindleistung P<>, Q<> 10
38 Temperaturüberwachung θ> 0
46 Gegensystemschutz, ungerichtet I2> 10
49 Thermischer Überlastschutz θ, I2t 0
50/51 TD Überstromzeitschutz, Phasen I> 0 x 2 x
50N/51N Überstromzeitschutz, Erde IN>
10
TD
67 Gerichteter Überstromzeitschutz, I>, ∠ (U,I) 35
Phasen
67N Gerichteter Überstromzeitschutz, I>, ∠ (U,I) 35
Erde
Vorlage 1
Vorlage 2
Vorlage 3
Vorlage 4
Punkte
51V Spannungsabhängiger Überstrom- t = f(U,I) 10
zeitschutz
50HS Hochstrom-Schnellabschaltung I>>> 0
50BF Leistungsschalter-Versagerschutz 15 x
59 Überspannungsschutz, 3-phasig U> 5
59 Überspannungsschutz, Mitsystem U1> 5
59 Überspannungsschutz, 3-phasig, Ux> 5
universal, Ux
74TC Auslösekreisüberwachung TCS 0
79 Automatische Wiedereinschaltung AWE 45 x
81O Überfrequenzschutz f> 5
81U Unterfrequenzschutz f< 5
81U Automatische Frequenzentlastung f<(AFE) 15
81R Frequenzänderungsschutz df/dt 5
86 Einschaltsperre 0
90V Spannungsregler Zweiwicklungs- 150
transformator
Spannungsregler Dreiwicklungstrans- 200
formator
Spannungsregler Netzkupplungs- 175
transformator
PMU Phasor Measurement Unit PMU 40
Phasengenaues Schalten7 200 x
Leistungsschalter Abnutzungsmonito- ∑Ix, 2P, I2t, 10
ring Make Time
Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwa- 5
chung, 1 BE, 2 BE
SOTF Schnellauslösung bei Zuschaltung auf SOTF
0
Fehler
AFD Lichtbogenschutz 0 x
Meldespannungsüberwachung 0 x
Externe Synchronisierung 0 x
Externe 1-aus-n-Prüfung 0
CFC Arithmetik 0
Schaltfolge 0 x
Einschaltstromerkennung 0
Externe Einkopplung 0
Steuerung 0 x x x x
Störschreibung analoger und binärer
0
Signale
Überwachung 0 x x x
Wirkschnittstelle, seriell 0
Analog unit x
Vorlage 1
Vorlage 2
Vorlage 3
Vorlage 4
Punkte
Leistungsschalter 0 1 2 1 1
Leistungsschalter Steuerung 0 1
Leistungsschalter Status 0 2
Trenner/Erder 0 3 16 7
Trenner/Erder Status 0 2 11
Funktionspunkte: 0 0 60 200
5.1 Anlagendaten
5.1.1 Übersicht
Die Anlagendaten sind in jedem SIPROTEC 5-Gerät vorhanden und können nicht gelöscht werden. Sie finden
sie in DIGSI unter Parameter → Anlagendaten.
Die Anlagendaten enthalten den Block Allgemein und die Messstellen des Gerätes. Das folgende Bild zeigt
die Struktur der Anlagendaten:
[dwandata-180912-01.tif, 2, de_DE]
Um seine Funktionen an die Verwendung anzupassen, benötigt das Gerät einige Daten des Netzes. Die dazu
notwendigen Parameter finden Sie in den Anlagendaten unter Allgemein sowie in den Messstellen.
HINWEIS
i Informationen zu den Parametern der Überwachungsfunktionen finden Sie im Kapitel 8.3 Überwachung
des sekundären Systems.
Art und Umfang der erforderlichen Messstellen richten sich nach der Anwendung. Mögliche Messstellen sind:
Parameter: Drehfeldrichtung
In der Spannungsmessstelle befinden sich auch Parameter der Überwachungsfunktionen. Die Beschreibung
dieser Parameter finden Sie im Kapitel Überwachungsfunktionen.
Die Nullspannung wird aus den Leiter-Erde-Spannungen berechnet. Die Verlagerungsspannung wird an der
offenen Dreieckswicklung des Spannungswandlers gemessen. Bei 1-phasigen Spannungswandlern wird die
Verlagerungsspannung im Generator- oder Transformatorsternpunkt gemessen.
HINWEIS
i Die gemessene Verlagerungsspannung UN sek wird im Gerät wie folgt in eine Nullspannung umgerechnet:
BEISPIEL 1:
[dw_bsp1uwdl_anpassfaktor, 2, de_DE]
Wenn die Anschlussart der Spannungswandler 3 Leiter-Erde Spg.+UN ist (Parameter: Spg.wandler-
anschluss) und Sie den Spannungseingang U4 an die offene Dreieckswicklung des Spannungswandlers (da-
dn) anschließen, ergibt sich der Anpassfakt. Uph / UN wie folgt:
Bei voller Verlagerung des Sternpunktes gemäß Bild 5-2 ergeben sich nachfolgende Werte:
• Die berechnete sekundäre Nullspannung U0 sek entspricht der sekundären Leiter-Erde-Spannung. Ausge-
drückt mit der sekundären Wandlernennspannung ist das Unenn sek /√3.
• Die gemessene Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung ist die Summe der Spannungs-
abfälle an den 3 Schenkeln. Ausgedrückt mit der Schenkelübersetzung ergibt sich UN, sek = 3 Unenn,sek /3.
[fo_bsp1, 2, de_DE]
In Beispiel 1 waren Unenn sek der Leiter-Erde-Spannung und die sekundäre Spannung an der offenen Dreiecks-
wicklung identisch. Wenn diese Spannungen unterschiedlich sind, rechnen Sie mit den tatsächlichen Zahlen-
werten.
BEISPIEL 2:
[fo_bsp2, 1, de_DE]
[fo_umrechnung2, 2, de_DE]
HINWEIS
i Während einer Erdschlussprüfung können Sie durch den Vergleich der Betriebsmesswerte den eingestellten
Anpassfaktor überprüfen. Sie finden in den Betriebsmesswerten die berechnete Nullspannung U0 sek und die
gemessene Verlagerungsspannung UN sek. Rechnen Sie wie folgt:
Der Parameter Anpassfakt. Uph / UN ist für folgende Funktionen von Bedeutung:
• Messwertüberwachung
Parameter: Spg.wandleranschluss
• 3 Leiter-Erde Spg.+UN
• 3 Leiter-Erde Spg.
• 3 Leit.-Leit.-Spg+UN
• 3 Leiter-Leiter Spg.
• 2 Leit.-Leit.-Spg+UN
• 2 Leiter-Leiter Spg.
• 2 Leiter-Erde-Spg.+UN
• 2 Leiter-Erde-Spg.
Abhängig von der gewählten Anschlussart müssen Sie in DIGSI 5 die Messwerte auf die Klemmen der Span-
nungsmessstelle rangieren. Im Kapitel A.7 Anschlussbeispiele der Spannungswandler für modulare Geräte
finden Sie Anschlussbeispiele für Spannungswandler. Die Anschlussbeispiele unterstützen Sie bei der Auswahl
der Anschlussart.
Parameter: Nachführen
Parameter: Amplitudenkorrektur
HINWEIS
i Der Parameter Amplitudenkorrektur hat nichts mit dem internen Abgleich des Eingangskreises zu tun.
5.1.5 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Strom 3‑phasig (I 3-ph)
In der Strommessstelle befinden sich auch Parameter der Überwachungsfunktionen. Die Beschreibung dieser
Parameter finden Sie im Kapitel 8 Überwachungsfunktionen.
Parameter: Stromwandleranschluss
• 3-phasig + IN-separat
• 3-phasig + IN
• 3-phasig
Parameter: Nachführen
Parameter: Strombereich
[dwpolstromwdl-251013, 1, de_DE]
Parameter: Amplitudenkorrektur
HINWEIS
i Der Parameter Amplitudenkorrektur hat nichts mit dem internen Abgleich des Eingangskreises zu tun.
5.1.6 Parameter
5.1.7 Informationen
5.2.1 Übersicht
In der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwa-
chung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels, welches eine 3-phasige Strom- und Spannungsmessung
erlaubt, anwenden. Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum
Betriebsmittel (siehe hierzu Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems).
In der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 finden Sie unter dem Gerätetyp die Funktionsgruppe Spannung-Strom
3-phasig. Unter der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig finden Sie alle Schutz- und Überwachungs-
funktionen, die Sie für diesen Funktionsgruppentyp anwenden können. Diese Funktionen sind im Kapitel
7 Schutz- und Automatikfunktionen beschrieben.
Weitere Informationen zur Funktionseinbettung im Gerät finden Sie im Kapitel 2 Funktionale Grundstruktur.
Den Gesamtfunktionsumfang der Applikationsvorlagen finden Sie für die unterschiedlichen Gerätetypen im
Kapitel 4 Applikationen.
• Betriebsmesswerte
• Prozessmonitor
• LED-Gruppe zurücksetzen
Diese Blöcke werden in der Funktionsgruppe grundsätzlich benötigt und sind deshalb nicht lad- und löschbar.
Sie können die für ihre Anwendung notwendigen Schutz- und Überwachungsfunktionen in die Funktions-
gruppe laden. Die Funktionen sind über die Funktionsbibliothek in DIGSI 5 verfügbar. Nicht benötigte Funkti-
onen können Sie aus der Funktionsgruppe löschen.
Das folgende Bild zeigt die Struktur der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig:
[dwfgui3p-301112-01.tif, 4, de_DE]
• Den Messstellen
Schnittstelle zu Messstellen
Die Funktionsgruppe erhält die benötigten Messwerte über die Schnittstellen zu den Messstellen. Bei Verwen-
dung einer Applikationsvorlage ist die Funktionsgruppe bereits mit den notwendigen Messstellen verbunden.
Wenn Sie Funktionen in die Funktionsgruppe einfügen, erhalten diese automatisch die Messwerte der rich-
tigen Messstellen. Wenn Sie Schutzfunktionen in die Funktionsgruppe einfügen, ohne dass die dafür notwen-
dige Messstelle verbunden ist, meldet DIGSI 5 eine Inkonsistenz. Konfigurieren Sie die Messstellen in DIGSI 5
über den Editor Verbindungen der Funktionsgruppe. Nähere Informationen finden Sie im Kapitel 2 Funktio-
nale Grundstruktur.
Die Funktionsgruppe hat folgende Schnittstellen zu den Messstellen:
• Strom 3-phasig
Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 3-phasigen Stromsystems bereitgestellt. Je nach
Anschlussart der Wandler sind das z.B. IL1, IL2, IL3, IN oder 3I0. Alle aus den gemessenen Größen berechen-
baren Werte werden ebenfalls über diese Schnittstelle bereitgestellt. Die Funktionsgruppe muss immer
mit der Messstelle I-3ph verknüpft sein.
Sie können die Schnittstelle Strom 3-phasig mit maximal vier 3-phasigen Strommessstellen verbinden
(z.B. für Eineinhalb-Leistungsschalter-Anwendungen). Wenn 2 Strommessstellen mit der Schnittstelle
Strom 3-phasig verbunden sind, wird in der Funktionsgruppe die Stromsumme aus den Messwerten
beider Messstellen gebildet. Alle Funktionen der Funktionsgruppe haben Zugriff auf diese Werte.
Betriebsmitteldaten
Hier werden Nennspannung und Nennstrom sowie die Sternpunktbehandlung des Objektes oder des Betriebs-
mittels definiert. Diese Daten gelten für alle Funktionen in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig.
LED-Gruppe zurücksetzen
Mithilfe der Funktion LED-Gruppe zurücksetzen können Sie die gespeicherten LEDs der Funktionen in einer
bestimmten Funktionsgruppe zurücksetzen, während von anderen Funktionen in anderen Funktionsgruppen
aktivierte, gespeicherte LEDs aktiviert bleiben.
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 3.1.10 Gespeicherte Meldungen der Funktionsgruppe zurück-
setzen.
Prozessmonitor
Der Prozessmonitor ist immer in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig vorhanden und kann nicht
entfernt werden.
Der Prozessmonitor stellt in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig folgende Informationen bereit:
• Stromkriterium:
Erkennung des offenen/zugeschalteten Schutzobjektes/Betriebsmittels anhand des fließenden Reststroms
• Einschalterkennung:
Erkennung der Einschaltung der Schutzobjektes/Betriebsmittels
Betriebsmesswerte
Die Betriebsmesswerte sind immer in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig vorhanden und
können nicht gelöscht werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Betriebsmesswerte der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig:
Ausgangslogik
Die Ausgangslogik behandelt Anrege- und Auslösesignale der in der Funktionsgruppe vorhandenen Schutz-
und Überwachungsfunktionen getrennt voneinander in jeweils einer Anregelogik und einer Auslöselogik.
Anrege- und Auslöselogik erzeugen die übergreifenden Meldungen (Sammelsignale) der Funktionsgruppe. Die
Sammelsignale werden über die Schnittstelle Schutzinformationen an die Funktionsgruppe Leistungs-
schalter übergeben und dort weiterverarbeitet.
Die Anregesignale der Schutz- und Überwachungsfunktionen in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-
phasig werden phasenselektiv zusammengefasst und als Sammelmeldung ausgegeben.
[lo_anrlin, 3, de_DE]
[loauslin-150211-01.tif, 3, de_DE]
Parameter: Nennstrom
Parameter: Nennspannung
Parameter: Netzsternpunkt
Parameter: Nennscheinleistung
Mit dem Parameter Nennscheinleistung stellen Sie die primäre Nennscheinleistung des zu schützenden
Spartransformators ein. Der Parameter Nennscheinleistung ist für die Hauptschutzfunktion des Gerätes
von Bedeutung. Die hier eingestellte Nennscheinleistung ist die Bezugsgröße für die Prozentmesswerte
und für Einstellwerte in Prozent.
HINWEIS
i Wenn das Gerät mit dem IEC 61850-Protokoll arbeitet, ändern Sie den Einstellwert des Parameters nur über
DIGSI 5 und nicht direkt am Gerät. Wenn Sie den Einstellwert direkt am Gerät ändern, kann die IEC 61850-
Konfiguration der Zählwerte fehlerhaft sein.
Die hier aufgeführten Parameter dienen in erster Linie dem Verständnis bei der Konfiguration der Funktions-
gruppen. Sie werden in Abhängigkeit von anderen Parametern berechnet und können nicht direkt geändert
werden.
Adr. Parameter C Wertebereich Voreinstellung
Netzdaten
_:103 Allgemein:Nennscheinleistung 0,20 MVA bis 5 000,00 MVA 692,82 MVA
HINWEIS
5.2.5 Parameter
5.2.6 Informationen
5.3.1 Übersicht
In der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwa-
chung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels anwenden, die eine 1-phasige Spannungs- und 1-phasige
Strommessung oder eine Nullsystem-Spannungsmessung über die 3-phasige Spannungsmessstelle erlauben.
Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel (siehe
Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems).
Die Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig hat Schnittstellen zu den Messstellen und zur Funktions-
gruppe Leistungsschalter.
[dw1spstr-040117-01.vsd, 1, de_DE]
Schnittstelle zu Messstellen
Über die Schnittstelle zu den Messstellen verbinden Sie die Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig mit
den Strom- und Spannungsmessstellen. Dabei muss mindestens eine Messstelle verbunden werden. Die
andere ist optional. Diese Zuordnung ist nur in DIGSI über Projektnavigation → Verbindungen der Funkti-
onsgruppe möglich. Um die Schnittstellen zu verbinden, setzen Sie in der Matrix ein Kreuz im Schnittpunkt
der gewünschten Spalte und Zeile.
Die Funktionsgruppe verfügt über folgende Schnittstellen zu den Messstellen:
• Strom 1-phasig
Über diese Schnittstelle werden die 1-phasigen Strommesswerte bereitgestellt.
Sie können nur eine 1-phasige Strommessstelle mit der Schnittstelle Strom 1-phasig verbinden.
[scVI1ph_V1ph, 1, de_DE]
Wenn Sie für die 1-phasige Spannungsmessstelle den Spannungstyp UN offene Dreiecksw. in der Mess-
stellenrangierung auswählen (siehe folgendes Bild), misst das Gerät die Verlagerungsspannung UN an der
offenen Dreieckswicklung. Die Verlagerungsspannung wird in das Spannungsäquivalent der Nullsystemspan-
nung konvertiert. Diese konvertierte Spannung wird als Spannungseingang für alle Funktionen in der Funkti-
onsgruppe Spannung-Strom 1-phasig verwendet.
[scvnopen, 1, de_DE]
Bild 5-9 Auswahl des Spannungstyps UN offene Dreieckswicklung für die 1-phasige Spannungs-
messstelle
Die aus dem 3-phasigen Spannungssystem berechnete Nullsystemspannung oder gemessene Verlagerungs-
spannung ist über die Spannungsschnittstelle verfügbar (siehe folgendes Bild).
[scVI1ph_V3ph, 1, de_DE]
Bild 5-10 Messstellen Spannung 3-phasig und Strom 1-phasig an Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-
phasig anschließen
Sie können die Spannungsschnittstelle der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig mit genau einer 3-
phasigen Spannungsmessstelle verbinden. 3 Anschlusstypen von 3-phasigen Spannungsmessstellen werden
unterstützt. Mit den verschiedenen Anschlusstypen ändert sich auch der Typ des Spannungseingangs für die
Funktionen in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig.
Die folgende Tabelle zeigt die Eigenschaften des Spannungseingangs der Funktionsgruppe Spannung-Strom
1-phasig in Abhängigkeit von den Anschlusstypen.
[sc1stspc-190214-01, 1, de_DE]
Grundschwingungen
Die Grundschwingungen sind immer in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig vorhanden und
können nicht gelöscht werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Grundschwingungen der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig:
8 Die 1-phasige Spannung U ist nur sichtbar, wenn sie mit einer 1-phasigen Spannungsmessstelle verbunden ist.
9 Die Nullsystemspannung U0 ist nur sichtbar, wenn sie mit einer 3-phasigen Spannungsmessstelle mit dem Anschlusstyp 3-phasige
Leiter-Erde-Spannung verbunden ist.
10 Die Verlagerungsspannung UN ist nur sichtbar, wenn sie mit einer 3-phasigen Spannungsmessstelle mit dem Anschlusstyp 3-phasige
Leiter-Erde-Spannung + UN oder 3-phasige Leiter-Leiter-Spannung + UN verbunden ist.
Betriebsmesswerte
Die Betriebsmesswerte sind in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig nicht vorkonfiguriert. Sie
können sie in die Funktionsgruppe instanziieren oder aus ihr löschen. Sie finden die Betriebsmesswerte in der
DIGSI-Bibliothek im Verzeichnis FG Spannung-Strom 1-phasig unter Messwerte → Betriebsmesswerte.
[scui1pom, 1, de_DE]
HINWEIS
HINWEIS
i Vor dem Anlegen von Schutzfunktionen in der Funktionsgruppe sollten Sie diese mit der passenden Funkti-
onsgruppe Leistungsschalter verbinden.
11 U ist nur sichtbar, wenn sie mit einer 1-phasigen Spannungsmessstelle verbunden ist.
12 UN ist nur sichtbar, wenn sie mit einer 3-phasigen Spannungsmessstelle vom Typ 3 Leiter-Erde Spg.+UN oder 3 Leit.-Leit.Spg+UN
verbunden ist.
13 U0 ist nur sichtbar, wenn sie mit einer 3-phasigen Spannungsmessstelle vom Typ 3 Leiter-Erde Spg. verbunden ist.
Parameter: Nennstrom
Parameter: Nennspannung
• Mit dem Verbindungstyp UL12, UL23, UL32 oder UN stellen Sie den Parameter Nennspannung als Leiter-
Leiter-Spannung ein.
• Mit dem Verbindungstyp UL1, UL2, UL3 oder UN (offene Dreieckswicklung) stellen Sie den Parameter Nennspan-
nung als Leiter-Erde-Spannung ein.
• Mit dem Verbindungstyp UX stellen Sie den Parameter Nennspannung entweder als Leiter-Leiter-Span-
nung oder als Leiter-Erde-Spannung ein.
Parameter: P, Q Vorzeichen
Die hier aufgeführten Parameter dienen in erster Linie dem Verständnis bei der Konfiguration der Funktions-
gruppen. Sie werden in Abhängigkeit von anderen Parametern berechnet und können nicht direkt geändert
werden.
Adr. Parameter C Einstellmöglichkeiten Voreinstellung
Nennwerte
_:9421:103 Allgemein:Nennschein- -1,00 MVA bis -1,00 MVA 0,00 MVA
leistung
Netzdaten
_:9421:214 Allgemein:M I-1ph nutzt 0 bis 100 0
Messst. ID
_:9421:223 Allgemein:Anpassfaktor 0,00 bis 100,00 0,00
M I-1ph
5.3.5 Parameter
5.3.6 Informationen
5.4.1 Übersicht
In der Funktionsgruppe Spannung 3-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwachung
eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels, welches eine 3-phasige Spannungsmessung erlaubt, anwenden.
Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel (siehe
hierzu Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems). Anwendbare Funktionen sind
z.B. der Spannungsschutz oder der Frequenzschutz.
Die Funktionsgruppe Spannung 3-phasig hat Schnittstellen zu den Messstellen und zur Funktionsgruppe Leis-
tungsschalter.
[dw3spann-300913, 1, de_DE]
[sc3span1-190214-01, 1, de_DE]
Wenn Sie Funktionen in die Funktionsgruppe Spannung 3-phasig einfügen, verbinden sich diese automatisch
mit der Messstelle.
Sie können mehrere Messstellen mit dieser Schnittstelle verbinden. Weitere Informationen hierzu finden Sie
im Kapitel 5.9 Spannungsmessstellen-Auswahl.
Über die Schnittstelle U 3-ph werden die Messgrößen des 3-phasigen Spannungssystems bereitgestellt. Je
nach Anschlussart der Wandler sind das z.B. UL1, UL2, UL3, Ue. Alle aus den gemessenen Größen berechenbaren
Werte werden ebenfalls über diese Schnittstelle bereitgestellt.
[sc3span2-190214-01, 1, de_DE]
Betriebsmesswerte
Die Betriebsmesswerte sind immer in der Funktionsgruppe Spannung 3-phasig vorhanden und können nicht
gelöscht werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Betriebsmesswerte der Funktionsgruppe Spannung 3-phasig:
HINWEIS
i Vor dem Anlegen von Schutzfunktionen in der Funktionsgruppe sollten Sie diese mit der passenden Funkti-
onsgruppe Leistungsschalter verbinden.
Parameter: Nennspannung
5.4.4 Parameter
5.4.5 Informationen
5.5.1 Übersicht
Die Funktionsgruppe Leistungsschalter gruppiert die auf einen Leistungsschalter bezogenen Benutzerfunkti-
onen.
In der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 finden Sie unter jedem Gerätetyp die Funktionsgruppe Leistungs-
schalter. Die Funktionsgruppe Leistungsschalter enthält alle Schutz-, Steuerungs- und Überwachungsfunkti-
onen, die Sie für diesen Gerätetyp anwenden können. Das folgende Bild zeigt beispielhaft den Funktionsum-
fang der Funktionsgruppe Leistungsschalter.
[scfgleis-200214-01, 1, de_DE]
• Leistungsschalter
• Leistungsschalter Steuerung
Der Typ Leistungsschalter [nur Status] dient nur zur Erfassung der Leistungsschalterstellung. Mit diesem Typ
können Schalter modelliert werden, die vom SIPROTEC 5-Gerät nur eingelesen werden, aber nicht gesteuert
werden können.
Die verfügbaren Funktionen sind in den Kapiteln 7 Schutz- und Automatikfunktionen und 6 Steuerungsfunkti-
onen beschrieben.
• Auslöselogik
• Allgemeine Parameter
Das folgende Bild zeigt die Struktur der Funktionsgruppe Leistungsschalter. Die einzelnen Funktionsblöcke
aus dem Bild sind in den nachfolgenden Kapiteln beschrieben.
[dwfgstru-080812-01.tif, 1, de_DE]
• Messstellen
• Schutz-Funktionsgruppen
• Leiterstrom 3-phasig
Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 3-phasigen Stromsystems bereitgestellt. Die Funkti-
onsgruppe muss mit dieser Messstelle immer verknüpft sein.
• Spannung
Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 3-phasigen Spannungssystems bereitgestellt. Je
nach Anschlussart der Wandler sind das beim 3-phasigen Spannungssystem z.B. UL1, UL2, UL3 der Leitung
oder des Abzweigs. Die Verknüpfung der Funktionsgruppe mit dieser Messstelle ist optional.
• Sync.-Spannung1, Sync.-Spannung2
Über diese Schnittstelle wird eine 1-phasige Synchronisierspannung (z.B. Spannung der Sammelschiene
bei 1-phasigem Anschluss) oder eine 3-phasige Synchronisierspannung (z.B. Spannung der Sammel-
schiene bei 3-phasigem Anschluss) bereitgestellt.
Nur wenn die Synchronisierung verwendet wird, ist die Verknüpfung zur entsprechenden Messstelle
erforderlich.
Schnittstelle zu Schutz-Funktionsgruppen
Über die Schnittstelle der Funktionsgruppe Leistungsschalter werden alle erforderlichen Daten zwischen der
Schutz-Funktionsgruppe und der Funktionsgruppe Leistungsschalter ausgetauscht. Dies sind z.B. die Anrege-
und Auslösemeldungen der Schutzfunktionen in Richtung der Leistungsschalter-Funktionsgruppe und z.B. die
Information des Leistungsschalterzustandes in Richtung der Schutz-Funktionsgruppen.
Bei Verwendung einer Applikationsvorlage sind die Funktionsgruppen miteinander verbunden, da diese
Verknüpfung für den ordnungsgemäßen Betrieb erforderlich ist. Sie können die Verknüpfung über den Funkti-
onsgruppenverbindungen-Editor in DIGSI 5 ändern.
• Welche Auslösemeldungen der Schutzfunktionen gehen in die Bildung des Auslösebefehls ein?
Schnittstelle zu Messstellen
Die Schnittstelle zum 3-phasigen Stromsystem muss konfiguriert sein. Andernfalls liefert DIGSI 5 eine Inkonsis-
tenzmeldung (gilt nicht für Leistungsschalter [Steuerung] und Leistungsschalter [nur Status]).
Bei Verwendung der Funktion Synchronisierung müssen die Messstellen verknüpft werden, die die Span-
nungen U1 und U2 der zu synchronisierenden Netzteile repräsentieren.
Nähere Informationen finden Sie im Kapitel 6.4 Synchronisierungsfunktion.
5.5.4 Parameter
5.5.5 Informationen
5.5.6 Auslöselogik
5.5.6.1 Funktionsbeschreibung
Der Funktionsblock Auslöselogik erhält von der Schutz-Funktionsgruppe oder von den Schutz-Funktions-
gruppen die Auslösesammelmeldung und bildet den Schutzauslösebefehl, der an den Funktionsblock Leis-
tungsschalter weitergeleitet wird.
Der Funktionsblock Leistungsschalter betätigt den Gerätekontakt und veranlasst damit das Öffnen des Leis-
tungsschalters (siehe 5.5.7 Leistungsschalter). Hier wirkt auch die Befehlsausgabezeit.
Die Auslöselogik entscheidet auch, wann der Schutzauslösebefehl abgesteuert wird (siehe Bild 5-19).
[loausbef-140113-01.tif, 1, de_DE]
[lobefe3p-140113-01.tif, 1, de_DE]
• mit Anregerückfall
Wenn die auslösende Funktion ihre Auslösemeldung absteuert, wird der Auslösebefehl abgesteuert. Dies
geschieht typischerweise mit Anregerückfall. Die Absteuerung des Auslösebefehls erfolgt unabhängig
von der Verifizierung des Leistungsschalterzustands.
• mit I<
Parameter: Auslösebefehlsabsteuerung
Parameterwert Beschreibung
mit I< Der Auslösebefehl wird unter folgenden Bedingungen zurückgesetzt:
5.5.6.3 Parameter
5.5.6.4 Informationen
5.5.7 Leistungsschalter
5.5.7.1 Übersicht
Der Funktionsblock Leistungsschalter repräsentiert den physischen Schalter im SIPROTEC 5-Gerät.
Die grundlegenden Aufgaben dieses Funktionsblocks sind:
• Summenausschaltstrom
• Einschalten des Leistungsschalters aufgrund einer automatischen Wiedereinschaltung oder von Steuer-
ungshandlungen
Zur Verknüpfung des Funktionsblocks Leistungsschalter mit der Steuerungsfunktion siehe 6.2.2.1 Struktur des
Schaltgerätes Leistungsschalter. Eine Auslösung ist immer das Resultat einer Schutzfunktion. Die Auslösemel-
dungen der einzelnen Schutzfunktionen werden im Funktionsblock Auslöselogik zusammengefasst. Dort wird
der Auslösebefehl gebildet, der im Funktionsblock Leistungsschalter die Auslösung veranlasst.
Zur Betätigung des LS stellt der Funktionsblock Leistungsschalter die Ausgangssignale zur Verfügung, die auf
die entsprechenden Binärausgänge des Gerätes rangiert werden müssen (siehe Tabelle 5-5).
[loausssc-090211-01.tif, 1, de_DE]
• Ausl./Ausschaltbefehl
• Einschaltbefehl
Die Binärausgänge sind während der Ausführung
eines Schaltbefehls durch die Steuerung aktiv.
[loerfass-101210-01.tif, 1, de_DE]
Das Signal muss auf den Binäreingang rangiert werden, der mit den Leistungsschalter-Hilfskontakten
verbunden ist. Die Signale offen und geschlossen müssen nicht zwangsläufig parallel rangiert werden. Die
parallele Rangierung hat den Vorteil, eine Zwischen- oder Störstellung zu ermitteln. Wenn Sie nur ein Signal
rangieren (offen oder geschlossen), können Sie eine Zwischen- oder Störstellung nicht ermitteln.
In Melderichtung erzeugen die Positionssignale bei Erfassung der offen und geschlossen Positionen die
folgenden Informationen (siehe nachfolgende Tabelle). Diese Informationen werden von den Funktionsblö-
cken LS-Zustandserkennung und Steuerung weiterverarbeitet.
Information Typ Beschreibung
Aus SPS Die LS-Position ist ausgeschaltet.
Ein SPS Die LS-Position ist eingeschaltet.
Zwischenstellung SPS Die LS-Position ist in Zwischenstellung.
Störstellung SPS Die LS-Position ist in Störstellung.
5.5.7.4 Schalterfall-Meldungsunterdrückung
Schalterfall-Meldungsunterdrückung
In bestimmten Anlagen wünscht der Benutzer, mit der Auslösung (dem Schalterfall) einen Alarm (z.B. eine
Hupe) anzusteuern. Dieser Alarm soll nicht erfolgen, wenn nach der Auslösung automatisch wieder einge-
schaltet wird oder über die Steuerung ein- oder ausgeschaltet wird. Der Alarm soll nur bei einer endgültigen
Auslösung erfolgen.
Je nachdem wie der Alarm erzeugt wird (z.B. ausgelöst von einem Wischerkontakt des Leistungsschalters)
kann das Signal Meldungsunterdrück. verwendet werden, um den Alarm zu unterdrücken.
Wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist, wird das Signal Meldungsunterdrück. erzeugt:
[lounterd-100611-01.tif, 2, de_DE]
[loausloe-081210-01.tif, 2, de_DE]
[loansteu-230311-01.tif, 2, de_DE]
Indem Sie die Signale Ausl./Ausschaltbefehl auf 1 oder 2 Binärausgänge rangieren, können sie 1-, 1,5-
und 2-polige Ansteuerungen des Leistungsschalters ausführen. Eine genaue Beschreibung hierzu finden Sie in
6.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters.
HINWEIS
i Verwechseln Sie diese 1-, 1,5- und 2-polige Ansteuerungen des Leistungsschalters nicht mit der Thematik
der 1- oder 3-poligen Auslösung des Leistungsschalters.
• Funktionsblock Leistungsschalter-Zustandserkennung
• Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz
• Funktionsblock Steuerung
Die Wirkungsweise der Hilfskontakte ist in den einzelnen Funktionen beschrieben.
Siemens empfiehlt, die Informationen LS 3-polig offen und LS 3-polig geschlossen über Hilfs-
kontakte zu erfassen. Für die Steuerungsfunktionalität ist dies die optimale Konfiguration. Für reine Schutzap-
plikationen genügt auch die Erfassung einer der beiden LS-Positionen. Bei der Anwendung als Schutz- und
Steuergerät empfiehlt Siemens die folgende Auswertung der LS-Position:
[loauswer-230311-01.tif, 1, de_DE]
Im folgenden Bild ist die empfohlene Rangierung dargestellt, wobei das GH für aktiv mit Spannung steht.
[scpolg3p-230311-01.tif, 1, de_DE]
Das Gerät kann auch ohne die Auswertung von Leistungsschalter-Hilfskontakten arbeiten, d.h. eine Rangie-
rung von Hilfskontakten ist nicht zwingend erforderlich. Für die Steuerungsfunktionen ist dies aber Vorausset-
zung.
Parameter: Ausgabezeit
! VORSICHT
Stellen Sie keine zu kurze Zeit ein.
Wenn Sie eine zu kurze Zeit einstellen, besteht die Gefahr, dass die Gerätekontakte den Ansteuer-
kreis unterbrechen. Die Gerätekontakte brennen dabei ab.
² Stellen Sie hierfür eine Dauer ein, nach der der Leistungsschalter nach einer Ansteuerung sicher seine
Endposition (offen oder geschlossen) erreicht hat.
Parameterwert Beschreibung
immer Mit dieser Einstellung werden die Messwerte gemeldet, wenn der Leis-
tungsschalter entweder über die Steuerungsfunktion oder über den Auslö-
sebefehl einer Schutzfunktion ausgeschaltet wird.
mit Auslösebefehl Mit dieser Einstellung werden die Messwerte nur dann gemeldet, wenn der
Leistungsschalter über den Auslösebefehl einer Schutzfunktion ausge-
schaltet wird.
Messwerte
Wenn eine Schutzfunktion den Leistungsschalter auslöst, können die folgenden Messwerte im Störfallmel-
dungspuffer abgelegt werden:
• Auslösestrom L1
• Auslösestrom L2
• Auslösestrom L3
• Ausschaltstrom 3I0/IN
• Auslösespannung L1
• Auslösespannung L2
• Auslösespannung L3
Der Messwert Ausschaltstrom 3I0/IN ist der Sternpunktstrom. Abhängig von der Anschlussart der mit
der Funktionsgruppe Leistungsschalter verbundenen Messstelle I-3ph unterscheidet sich der Sternpunkt-
strom wie folgt:
Anschlussart der Messstelle Sternpunktstrom
I-3ph
3-phasig Berechneter Nullsystemstrom 3I0
3-phasig + IN Gemessener Sternpunktstrom IN
3-phasig + IN-separat Wenn bei empfindlichen Stromwandlern der sekundäre Erdstrom den line-
3ph, 2p. Wdl. + IN-sep aren Bereich des empfindlichen Messeingangs (1,6 Inenn) überschreitet,
2ph, 2p. Wdl. + IN-sep wird der Sternpunktstrom vom gemessenen IN auf den berechneten 3I0
umgeschaltet.
Ausgangssignal: Meldungsunterdrückung
Während an Abzweigen ohne Wiedereinschaltautomatik jeder Auslösebefehl durch eine Schutzfunktion
endgültig ist, soll bei Verwendung einer Wiedereinschaltautomatik der Bewegungsmelder des Leistungsschal-
ters (Wischerkontakt am Schalter) nur dann zum Alarm führen, wenn die Auslösung des Schalters endgültig ist
(siehe hierzu nächstes Bild). Bei Schalthandlungen durch die Steuerung soll ebenfalls kein Alarm ausgelöst
werden.
Dazu kann der Alarmansteuerkreis über einen entsprechend rangierten Ausgangskontakt des Gerätes
(Ausgangssignal Meldungsunterdrück.) geschleift werden. Im Ruhezustand und bei ausgeschaltetem
Gerät ist dieser Kontakt ständig geschlossen. Hierzu muss ein Ausgangskontakt mit Öffner rangiert werden.
Immer wenn das Ausgangssignal Meldungsunterdrück. aktiv wird, öffnet der Kontakt, so dass eine Auslö-
sung oder eine Schalthandlung nicht zum Alarm führt.
Weiterführende Informationen finden Sie in der Logik im Kapitel 5.5.7.3 Erfassung der Leistungsschalter-Hilfs-
kontakte und weiterer Informationen.
[loschalt-081210-01.tif, 2, de_DE]
5.5.7.7 Parameter
5.5.7.8 Informationen
5.5.8.1 Übersicht
Dieser Funktionsblock ermittelt die Position des Leistungsschalters über die Bewertung der Hilfskontakte und
über den Stromfluss.
Diese Informationen werden in den folgenden schutzbezogenen Zusatzfunktionen benötigt:
• Auslöselogik (siehe )
• Prozessmonitor (siehe )
Wie die schutzbezogenen Zusatzfunktionen die Informationen von diesem FB verarbeiten, beschreiben die
genannten Kapitel.
Die Steuerung greift nicht auf diese Informationen zurück. Sie bewertet die Hilfskontakte des Leistungsschal-
ters.
[lozust3p-070611-01.tif, 1, de_DE]
Aufgrund der in Bild 5-29 dargestellten Verknüpfung der Informationen von Hilfskontakten und Stromfluss,
kann der Leistungsschalterzustand verschiedene Zustände annehmen. Die folgende Tabelle zeigt die mögli-
chen LS-Zustände:
Leistungsschalterzustand Beschreibung
Offen Der Leistungsschalterpol wird über beide Kriterien eindeutig als offen
erkannt.
Geschlossen Der Leistungsschalterpol wird über beide Kriterien eindeutig als
geschlossen erkannt.
Vielleicht offen, viel- Diese Zustände können entstehen, wenn aufgrund der Hilfskontaktrangie-
leicht geschlossen rung die Informationen unvollständig sind und der Zustand nicht sicher
ermittelt werden kann. Diese unsicheren Zustände werden von
bestimmten Funktionen unterschiedlich bewertet.
Öffnend Dieser Zustand tritt dynamisch auf und entsteht dann, wenn bei aktivem
Auslösebefehl und noch geschlossenem Hilfskontakt ein Unterschreiten des
Stromschwellwertes erkannt wird. Die Ursache dafür ist, dass das Stromkri-
terium schneller wirkt als das Öffnen des Hilfskontaktes.
5.5.9.1 Funktionsbeschreibung
[lohand3p-101210-01.tif, 3, de_DE]
[losteuer-150113-01.tif, 1, de_DE]
Bild 5-31 Anschluss des Eingangssignals an den Steuerkreis der Einschaltspule des Leistungsschalters
• Das Eingangssignal wird so angeschlossen, dass es bei externen Einschaltbefehlen nicht betätigt wird.
• Der externe Einschaltbefehl wird mit dem Blockiereingang >Blockierung Hand-Ein der Hand-
Einschalterkennung verbunden.
Parameter: Wirkzeit
5.5.9.3 Parameter
5.5.9.4 Informationen
5.6.1 Übersicht
Die Funktionsgruppe Leistungsschalter gruppiert die auf einen Leistungsschalter bezogenen Benutzerfunkti-
onen.
In der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 finden Sie unter jedem Gerätetyp die Funktionsgruppe Leistungs-
schalter. Die Funktionsgruppe Leistungsschalter enthält alle Schutz-, Steuerungs- und Überwachungsfunkti-
onen, die Sie für diesen Gerätetyp anwenden können. Das folgende Bild zeigt den Funktionsumfang der Funk-
tionsgruppe Leistungsschalter.
[scbicb1p-241013, 1, de_DE]
Diese Funktionen sind in den Kapiteln Schutz- und Automatikfunktionen und Steuerungsfunktionalitäten
beschrieben.
• Auslöselogik
• Allgemeine Parameter
Das folgende Bild zeigt die Struktur der Funktionsgruppe Leistungsschalter. Die einzelnen Funktionsblöcke
aus dem Bild sind in den nachfolgenden Kapiteln beschrieben.
[dwfgalle-080812-01.tif, 1, de_DE]
• Messstellen
Wenn eine Benutzerfunktion, z.B. die Synchronisierung, in der Funktionsgruppe (FG) verwendet wird, ohne
dass die benötigte Messstelle verknüpft ist, meldet DIGSI 5 eine Inkonsistenz. Diese Inkonsistenz weist auf die
fehlende Messstellenverknüpfung hin.
Die Funktionsgruppe Leistungsschalter hat folgende Schnittstellen zu den Messstellen:
• Leiterstrom 3-phasig
Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 3-phasigen Stromsystems bereitgestellt. Die Funkti-
onsgruppe muss mit dieser Messstelle immer verknüpft sein.
• Spannung
Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 3-phasigen Spannungssystems bereitgestellt. Je
nach Anschlussart der Wandler sind das beim 3-phasigen Spannungssystem z.B. UL1, UL2, UL3 der Leitung
oder des Abzweigs. Die Verknüpfung der Funktionsgruppe mit dieser Messstelle ist optional.
• Sync.-Spannung
Über diese Schnittstelle wird eine 1-phasige Synchronisierspannung (z.B. Spannung der Sammelschiene
bei 1-phasigem Anschluss) oder eine 3-phasige Synchronisierspannung (z.B. Spannung der Sammel-
schiene bei 3-phasigem Anschluss) bereitgestellt.
Nur wenn die Synchronisierung verwendet wird, ist die Verknüpfung zur entsprechenden Messstelle
erforderlich.
Schnittstelle zu Schutz-Funktionsgruppen
Über die Schnittstelle zur Schutz-Funktionsgruppe werden zwischen Schutz- und Leistungsschalter-Funktions-
gruppe alle benötigten Daten ausgetauscht. Dies sind z.B. die Anrege- und Auslösemeldungen der Schutzfunk-
tionen in Richtung der Leistungsschalter-Funktionsgruppe und z.B. die Information des Leistungsschalterzu-
standes in Richtung der Schutz-Funktionsgruppen.
Bei Verwendung einer Applikationsvorlage sind die Funktionsgruppen miteinander verbunden, da diese
Verknüpfung für den ordnungsgemäßen Betrieb erforderlich ist. Sie können die Verknüpfung über den Funkti-
onsgruppenverbindungen-Editor in DIGSI 5 ändern.
Nähere Informationen finden Sie unter Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät.
Wenn die Verknüpfung fehlt, meldet DISGI 5 eine Inkonsistenz.
Neben der allgemeinen Zuordnung der Schutz-Funktionsgruppe oder Schutz-Funktionsgruppen zu den Leis-
tungsschalter-Funktionsgruppen können Sie die Schnittstelle für bestimmte Funktionalitäten im Detail konfi-
gurieren:
• Welche Auslösemeldungen der Schutzfunktionen gehen in die Bildung des Auslösebefehls ein?
Schnittstelle zu Messstellen
Die Schnittstelle zum 3-phasigen Stromsystem muss konfiguriert sein. Andernfalls liefert DIGSI 5 eine Inkonsis-
tenzmeldung.
Bei Verwendung der Funktion Synchronisierung müssen die Messstellen verknüpft werden, die die Span-
nungen U1 und U2 der zu synchronisierenden Netzteile repräsentieren.
Nähere Informationen finden Sie unter Kapitel Synchronisierung 6.4.1 Funktionsübersicht.
Die Funktion Wiedereinschaltautomatik bietet die Zusatzfunktionen Rückspannungsüberwachung und
verkürzte Wiedereinschaltung. Diese Zusatzfunktionen erfordern die Messung des 3-phasigen Spannungs-
systems. Wenn Sie diese Zusatzfunktionen verwenden wollen, muss die Messstelle des 3-phasigen Span-
nungssystems mit der Funktionsgruppen-Schnittstelle Spannung verknüpft werden. Diese Verknüpfung ist
auch erforderlich, wenn der Funktionstyp Wiedereinschaltautomatik mit adaptiver Pausenzeit verwendet
wird.
Schnittstelle zu Schutz-Funktionsgruppen
Für Eineinhalb-Leistungsschalter-Anwendungen wird die Schutz-Funktionsgruppe Leitung mit 2 Leistungs-
schaltern (2 Funktionsgruppen Leistungsschalter) verknüpft.
5.6.4 Auslöselogik
5.6.4.1 Funktionsbeschreibung
Der Funktionsblock Auslöselogik erhält von der Schutz-Funktionsgruppe oder von den Schutz-Funktions-
gruppen die Anrege- und Auslösesammelmeldungen und bildet den Schutzauslösebefehl, der an den Funkti-
onsblock Leistungsschalter weitergeleitet wird. Zudem kann eine 3-polige Auslösemeldung von der automa-
tischen Wiedereinschaltung (AWE) kommen (falls 1-polig ausgelöst wurde und die AWE nicht wieder
einschalten kann).
Der Funktionsblock Leistungsschalter betätigt den Gerätekontakt und veranlasst damit das Öffnen des Leis-
tungsschalters (siehe 5.6.5.1 Übersicht). Hier wirkt auch die Befehlsausgabezeit. In der Auslöselogik wird
entschieden, ob 1-polig ausgelöst wird oder nicht (3-polige Kopplung) (siehe Bild 5-34).
Die Auslöselogik entscheidet auch, wann der Schutzauslösebefehl abgesteuert wird (siehe Bild 5-35).
[loausl1p-070211-01.tif, 2, de_DE]
• Das Gerät ist für die 1-polige Auslösung ausgelegt (siehe Bestellbezeichnung).
• Die auslösende Schutzfunktion kann 1-polige Auslösemeldungen erzeugen und ist entsprechend einge-
stellt (Parameter 1-polige Ausl. erlaubt auf ja eingestellt).
• Die Funktion Wiedereinschaltautomatik ist aktiv und erzeugt das Signal AWE erlaubt 1p.Auslös..
Die Funktion signalisiert damit ihre Bereitschaft, nach einer 1-poligen Auslösung wieder 1-polig zuzu-
schalten.
In allen anderen Fällen wird 3-polig ausgelöst.
3-polige Kopplung
Als 3-polige Kopplung wird die Situation bezeichnet, wenn innerhalb der Auslöselogik trotz einer 1-poligen
Auslösemeldung auf 3-polige Auslösung entschieden wird.
Dies kann unter folgenden Umständen der Fall sein:
• Die Funktion Wiedereinschaltautomatik kann keinen 1-poligen Zyklus durchführen. Dies wird durch das
gehende Signal AWE erlaubt 1p.Auslös. ausgedrückt.
• Wenn ein vorgelagertes Gerät 1-polig ausgelöst hat und damit das eigene Gerät diesen Pol als offen
erkennt (über den Prozessmonitor in der Schutz-Funktionsgruppe Leitung) und das eigene Gerät einen
Fehler in einer anderen Phase erkennt
• Wenn nach einer gehenden 1-poligen Auslösung innerhalb von 50 ms eine erneute 1-polige Auslösung in
einer anderen Phase kommt
• Wenn nach einer gehenden 1-poligen Auslösung (während der 1-poligen Pause) durch die AWE (interne
oder externe) die Erlaubnis zur 1-poligen Auslösung zurückgenommen wird
Standardmäßig wird die 3-polige Kopplung basierend auf der Auslösesammelmeldung durchgeführt. Optional
kann auch die Anregesammelmeldung herangezogen werden (Parameter 3-polige Kopplung). In dem Fall
führt jede mehrphasige Anregung zur 3-poligen Kopplung, auch Anregungen unterschiedlicher Phasen von
unterschiedlichen Stufen/Funktionen.
2-polige Fehler
Bei 2-poligen Fehlern stellen Sie das Verhalten mit dem Parameter Ausl. bei 2ph Kurzschl. ein.
• 3-polig
Bei 2-poligen Fehlern wird ausgelöst.
Kopplungstabelle
In der folgenden Tabelle ist die Kopplungstabelle von Bild 5-34 dargestellt. Diese Tabelle verdeutlicht auch den
Einfluss bei 2-phasigen Fehlern.
Eingang Ausgang
Einfluss des Parameters Ausl. bei 2ph Kurzschl.
3-polig 1-polig, voreilende 1-polig, nacheilende
Phase Phase
L1 L2 L3 Erde L1 L2 L3 L1 L2 L3 L1 L2 L3
1 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0
0 1 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0
0 0 1 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1
1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 0 1 0
0 1 1 0 1 1 1 0 1 0 0 0 1
1 0 1 0 1 1 1 0 0 1 1 0 1
1 1 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1
1 0 0 1 1 0 0 1 0 0 1 0 0
0 1 0 1 0 1 0 0 1 0 0 1 0
0 0 1 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1
1 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
[loauslbe-190912-01.tif, 1, de_DE]
Die Kriterien für das Rücksetzen eines erteilten Auslösebefehls bestimmen Sie mit dem Parameter
Ausl.befehl-Absteuerung. Folgende Einstelloptionen sind möglich:
• mit Anregerückfall
Wenn die auslösende Funktion ihre Auslösemeldung absteuert, wird der Auslösebefehl abgesteuert. Dies
geschieht typischerweise mit Anregerückfall. Die Absteuerung des Auslösebefehls erfolgt unabhängig
von der Verifizierung des Leistungsschalterzustands.
• mit I<
Parameterwert Beschreibung
mit Auslösebefehl Bei dieser Einstellung führt jeder mehrpolige Auslösebefehl zur 3-poligen
Auslösung. Wenn ein 1-poliger Kurzschluss im Auslösegebiet und ein
weiterer beliebiger Fehler außerhalb vorliegt, ist eine 1-polige Auslösung
möglich.
Auch ein weiterer Fehler während der 1-poligen Auslösung führt nur dann
zur 3-poligen Kopplung, wenn er innerhalb des Auslösegebietes auftritt.
mit Anregung Bei dieser Einstellung führt jede mehrphasige Anregung zur 3-poligen
Auslösung, auch wenn nur ein 1-phasiger Erdkurzschluss im Auslösegebiet
vorliegt und ein weiterer Fehler beispielsweise durch Überstrom erkannt
wird.
Auch wenn ein 1-poliger Auslösebefehl ansteht, führt jede weitere Anre-
gung zur 3-poligen Kopplung.
BEISPIEL
Wenn zwei 1-phasige Erdfehler auf verschiedene Leitungen – z.B. auch Parallelleitungen – auftreten (siehe
Bild 5-36), erkennen die Schutzgeräte an allen 4 Leitungsenden die Fehlerart L1-L2-E, d.h. das Anregebild
entspricht einem 2-phasigen Erdkurzschluss. Da jede der beiden Leitungen aber nur einen 1-phasigen Kurz-
schluss hat, ist eine 1-polige Kurzunterbrechung auf jeder der beiden Leitungen wünschenswert. Bei einer
Einstellung mit Auslösebefehl ist dies möglich. Jedes der 4 Geräte erkennt einen inneren 1-poligen Fehler und
kann daher 1-polig auslösen.
[dwfehler-030211-01.tif, 1, de_DE]
In manchen Fällen ist in diesem Fehlerfall eine 3-polige Abschaltung günstiger: Wenn die Doppelleitung in der
Nähe eines großen Generatorblocks liegt (siehe Bild 5-37). Für den Generator erscheinen die beiden 1-
phasigen Erdkurzschlüsse als Doppelerdkurzschluss mit der entsprechend hohen dynamischen Belastung der
Turbinenwelle. Bei Einstellung mit Anregung werden beide Leitungen abgeschaltet, da jedes Gerät auf Anre-
gung L1-L2-E – also einen mehrphasigen Fehler – erkennt.
[dwgenfeh-030211-01.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Wenn Sie diese Möglichkeit anwenden wollen, achten Sie darauf, dass die Phasenauswahl im ganzen Netz
und an den Enden einer Leitung einheitlich ist.
Wenn bei dieser Fehlerart 3-polig ausgelöst werden soll, wählen Sie die Einstellung 3-polig.
Parameter: Auslösebefehlsabsteuerung
Parameterwert Beschreibung
mit I< Der Auslösebefehl wird unter folgenden Bedingungen zurückgesetzt:
5.6.4.3 Parameter
5.6.4.4 Informationen
5.6.5 Leistungsschalter
5.6.5.1 Übersicht
Der Funktionsblock Leistungsschalter repräsentiert den physischen Leistungsschalter im SIPROTEC 5-Gerät.
Die grundlegenden Aufgaben dieses Funktionsblocks sind:
• Summenausschaltstrom
• Einschalten des Leistungsschalters aufgrund einer automatischen Wiedereinschaltung oder von Steuer-
ungshandlungen
Eine Auslösung ist immer das Resultat einer Schutzfunktion. Die Auslösemeldungen der einzelnen Schutzfunk-
tionen werden im Funktionsblock Auslöselogik zusammengefasst. Dort wird der Auslösebefehl gebildet, der
im Funktionsblock Leistungsschalter die Auslösung veranlasst. Je nach Konfiguration, Parametrierung oder
aber Schutzfunktion sind 1- oder 3-polige Auslösungen möglich (siehe auch 5.6.4.1 Funktionsbeschreibung).
Zur Betätigung des Leistungsschalters stellt der Funktionsblock Leistungsschalter die Ausgangssignale (siehe
Tabelle 5-7) zur Verfügung, die auf die entsprechenden Binärausgänge des Gerätes rangiert werden müssen.
[loaussch-180912-01.tif, 1, de_DE]
• Ausl./Ausschalt. 3-pol
• Einschaltbefehl
Die Binärausgänge sind während der Ausführung
eines Schaltbefehls durch die Steuerung aktiv.
[loerfass-091210-01.tif, 1, de_DE]
Das Signal oder die Signale müssen auf die Binäreingänge rangiert werden, die mit den Leistungsschalter-
Hilfskontakten verbunden sind. Die Signale offen und geschlossen müssen nicht zwangsläufig parallel
rangiert werden. Die parallele Rangierung hat den Vorteil, eine Zwischen- oder Störstellung zu ermitteln.
Wenn Sie nur ein Signal rangieren (offen oder geschlossen), können Sie eine Zwischen- oder Störstellung
nicht ermitteln.
In Melderichtung erzeugen die Positionssignale bei Erfassung der offen und geschlossen Positionen die
folgenden Informationen (siehe nachfolgende Tabelle). Diese Informationen werden von den Funktionsblö-
cken LS-Zustandserkennung und Steuerung weiterverarbeitet.
Information Typ Beschreibung
Aus SPS Die LS-Position ist ausgeschaltet.
Ein SPS Die LS-Position ist eingeschaltet.
Zwischenstellung SPS Die LS-Position ist in Zwischenstellung.
Störstellung SPS Die LS-Position ist in Störstellung.
Nicht ausgewählt SPS Der Leistungsschalter ist für eine Steuerungshandlung nicht ausge-
wählt.
Endgültige Auslösung
Eine endgültige Auslösung liegt immer dann vor, wenn nach einer Auslösung die Funktion automatische
Wiedereinschaltung (AWE) keine Wiedereinschaltung mehr durchführt. Dies ist somit auch dann der Fall,
wenn keine AWE vorhanden ist oder die AWE ausgeschaltet ist.
Schalterfall-Meldungsunterdrückung
In bestimmten Anlagen wünscht der Benutzer, mit der Auslösung (dem Schalterfall) einen Alarm (z.B. eine
Hupe) anzusteuern. Dieser Alarm soll nicht erfolgen, wenn nach der Auslösung automatisch wieder einge-
schaltet wird oder über die Steuerung ein- oder ausgeschaltet wird. Der Alarm soll nur bei einer endgültigen
Auslösung erfolgen.
Je nachdem wie der Alarm erzeugt wird (z.B. ausgelöst von einem Wischerkontakt des Leistungsschalters)
kann das Signal Meldungsunterdrück. verwendet werden, um den Alarm zu unterdrücken.
Wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist, wird das Signal Meldungsunterdrück. erzeugt:
[lounterd-100611-01.tif, 2, de_DE]
[loausloe-081210-01.tif, 2, de_DE]
• Anzahl der Einschaltungen durch die Wiedereinschaltautomatik, getrennt nach 1- und 3-poligem sowie 1.
Zyklus und weiteren Zyklen
[loansteu-071210-01.tif, 2, de_DE]
HINWEIS
i Beachten Sie, dass Sie das Signal Ausl./Ausschalt. 3-pol für die 3-polige Auslösung/Ausschaltung
auf alle 3 Binärausgänge rangieren müssen.
Indem Sie die Signale Ausl./Ausschalt. 3-pol auf 1 oder 2 Binärausgänge rangieren, können sie 1-, 1,5-
und 2-polige Ansteuerungen des Leistungsschalters ausführen. Eine genaue Beschreibung hierzu finden Sie in
6.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters.
HINWEIS
i Verwechseln Sie diese 1-, 1,5- und 2-polige Ansteuerungen des Leistungsschalters nicht mit der Thematik
der 1- oder 3-poligen Auslösung des Leistungsschalters.
• Funktionsblock Leistungsschalter-Zustandserkennung
• Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz
• Funktionsblock Steuerung
Die Wirkungsweise der Hilfskontakte ist in den einzelnen Funktionen beschrieben.
Siemens empfiehlt folgende je nach Anwendung unterschiedliche Anschaltungen der Hilfskontakte:
[loauswer-081210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 5-44 Empfohlene Auswertung der LS-Position bei Anwendung als Schutzgerät
Führen Sie die Rangierung auf den Binäreingang als G_ (geschlossen) aus. Im folgenden Bild ist die empfoh-
lene Rangierung dargestellt, wobei das GH für aktiv mit Spannung steht.
[scpolges-081210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 5-45 Pol geschlossen: Rangierung zur Erfassung der Pol geschlossen-Informationen
[loausw3p-081210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 5-46 Empfohlene Auswertung der LS-Position bei Anwendung als Schutz- und Steuerungsgerät
Führen Sie die Rangierung des Signals Position 3-polig als O_ (offen) aus. Im folgenden Bild ist die
empfohlene Rangierung dargestellt, wobei das OH für aktiv mit Spannung steht.
[scpoloff-081210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 5-47 Rangierung zur Erfassung der Information: LS ist 3-polig offen
Je nach Ausführung des Leistungsschalters können anlagenseitig andere Hilfskontakte zur Verfügung stehen.
Hier lässt das Gerät alle Rangieroptionen zu und ermittelt selbsttätig die erforderlichen Informationen. Da
geräteseitig alle Rangieroptionen möglich sind, gibt es keine Veranlassung für Reihenschaltungen von Hilfs-
kontakten.
Das Gerät kann auch ohne die Auswertung von Leistungsschalter-Hilfskontakten arbeiten, d.h. eine Rangie-
rung von Hilfskontakten ist nicht zwingend erforderlich. Für die Steuerungsfunktionen ist dies aber Vorausset-
zung.
Parameter: Ausgabezeit
! VORSICHT
Stellen Sie keine zu kurze Zeit ein.
Wenn Sie eine zu kurze Zeit einstellen, besteht die Gefahr, dass die Gerätekontakte den Ansteuer-
kreis unterbrechen. Die Gerätekontakte brennen dabei ab.
² Stellen Sie hierfür eine Dauer ein, nach der der Leistungsschalter nach einer Ansteuerung sicher seine
Endposition (offen oder geschlossen) erreicht hat.
Messwerte
Wenn eine Schutzfunktion den Leistungsschalter auslöst, können die folgenden Messwerte im Störfallmel-
dungspuffer abgelegt werden:
• Auslösestrom L1
• Auslösestrom L2
• Auslösestrom L3
• Ausschaltstrom 3I0/IN
• Auslösespannung L1
• Auslösespannung L2
• Auslösespannung L3
Der Messwert Ausschaltstrom 3I0/IN ist der Sternpunktstrom. Abhängig von der Anschlussart der mit
der Funktionsgruppe Leistungsschalter verbundenen Messstelle I-3ph unterscheidet sich der Sternpunkt-
strom wie folgt:
Anschlussart der Messstelle Sternpunktstrom
I-3ph
3-phasig Berechneter Nullsystemstrom 3I0
3-phasig + IN Gemessener Sternpunktstrom IN
3-phasig + IN-separat Wenn bei empfindlichen Stromwandlern der sekundäre Erdstrom den line-
3ph, 2p. Wdl. + IN-sep aren Bereich des empfindlichen Messeingangs (1,6 Inenn) überschreitet,
2ph, 2p. Wdl. + IN-sep wird der Sternpunktstrom vom gemessenen IN auf den berechneten 3I0
umgeschaltet.
Ausgangssignal: Meldungsunterdrückung
Während an Abzweigen ohne Wiedereinschaltautomatik jeder Auslösebefehl durch eine Schutzfunktion
endgültig ist, soll bei Verwendung einer Wiedereinschaltautomatik der Bewegungsmelder des Leistungsschal-
ters (Wischerkontakt am Schalter) nur dann zum Alarm führen, wenn die Auslösung des Schalters endgültig ist
(siehe hierzu nächstes Bild). Bei Schalthandlungen durch die Steuerung soll ebenfalls kein Alarm ausgelöst
werden.
Dazu kann der Alarmansteuerkreis über einen entsprechend rangierten Ausgangskontakt des Gerätes
(Ausgangssignal Meldungsunterdrück.) geschleift werden. Im Ruhezustand und bei ausgeschaltetem
Gerät ist dieser Kontakt ständig geschlossen. Hierzu muss ein Ausgangskontakt mit Öffner rangiert werden.
Immer wenn das Ausgangssignal Meldungsunterdrück. aktiv wird, öffnet der Kontakt, so dass eine Auslö-
sung oder eine Schalthandlung nicht zum Alarm führt.
Weiterführende Informationen finden Sie in der Logik im Kapitel 5.6.5.3 Erfassung der Leistungsschalter-Hilfs-
kontakte und weiterer Informationen.
[loschalt-081210-01.tif, 2, de_DE]
5.6.5.7 Parameter
5.6.5.8 Informationen
5.6.6.1 Übersicht
Dieser Funktionsblock ermittelt die Position des Leistungsschalters über die Bewertung der Hilfskontakte und
über den Stromfluss. Die Ermittlung erfolgt phasenselektiv.
Diese Informationen werden in den folgenden schutzbezogenen Zusatzfunktionen benötigt:
[lozust1p-170611-01.tif, 1, de_DE]
Aufgrund der in Bild 5-49 dargestellten Verknüpfung der Informationen von Hilfskontakten und Stromfluss
kann der Leistungsschalterzustand für jede Phase getrennt verschiedene Zustände annehmen. Die folgende
Tabelle zeigt die möglichen LS-Zustände:
Leistungsschalterzustand, Beschreibung
phasenselektiv
Offen Der Leistungsschalterpol wird über beide Kriterien eindeutig als offen
erkannt.
Geschlossen Der Leistungsschalterpol wird über beide Kriterien eindeutig als zu erkannt.
Vielleicht offen, viel- Diese Zustände können entstehen, wenn aufgrund der Hilfskontaktrangie-
leicht geschlossen , rung die Informationen unvollständig sind und der Zustand nicht sicher
ermittelt werden kann. Diese unsicheren Zustände werden von
bestimmten Funktionen unterschiedlich bewertet.
Öffnend Dies ist ein dynamisch auftretender Zustand, der dann entsteht, wenn bei
aktivem Auslösebefehl und noch geschlossenem Hilfskontakt ein Unter-
schreiten vom Schwellwert erkannt wird, da das Stromkriterium schneller
wirkt als das Öffnen des Hilfskontaktes.
5.6.7.1 Funktionsbeschreibung
[loghande-091210-01.tif, 3, de_DE]
[losteuer-150113-01.tif, 1, de_DE]
Bild 5-51 Anschluss des Eingangssignals an den Steuerkreis der Einschaltspule des Leistungsschalters
Jede Einschaltung des Leistungsschalters wird hierbei erfasst. Deshalb wird die Erkennung im Fall eines
Einschaltbefehls durch die geräteinterne AWE automatisch unterdrückt.
Wenn externe Einschaltbefehle möglich sind (Betätigung des Schalters durch andere Geräte), die keine Erken-
nung der Hand-Einschaltung bewirken sollen (z.B. bei externem Wiedereinschaltgerät), kann dies auf 2 Arten
sichergestellt werden:
• Das Eingangssignal wird so angeschlossen, dass es bei externen Einschaltbefehlen nicht betätigt wird.
• Der externe Einschaltbefehl wird mit dem Blockiereingang >Blockierung Hand-Ein der Hand-
Einschalterkennung verbunden.
Parameter: Wirkzeit
5.6.7.3 Parameter
5.6.7.4 Informationen
5.6.8 Parameter
5.6.9 Informationen
5.7.1 Übersicht
Die Funktionsgruppe Analoge Umformer dient zur Abbildung von analogen Umformern und zur Kommunika-
tion mit diesen. Analoge Umformer sind externe Geräte, z.B. Thermoboxen, analoge Steckmodule oder
Messumformermodule.
Sie finden die Funktionsgruppe Analoge Umformer für viele Gerätetypen in der globalen DIGSI 5 Bibliothek.
[sc20maee-250816-01, 2, de_DE]
Wenn im Gerät Messumformer vorhanden sind, werden diese automatisch in der FG Analoge Umformer
abgebildet. Wenn eine oder mehrere Thermoboxen an das Gerät angeschlossen werden, müssen Sie eine oder
mehrere Funktionen Thermobox Ether. oder Thermobox Seriell aus der DIGSI 5-Bibliothek laden, um die
Thermoboxen abzubilden.
Wenn das Gerät an das Kraftwerksleitsystem oder an ein anderes Schutzgerät angeschlossen ist, müssen Sie
eine oder mehrere Funktionen Temperaturerfassung über Protokolle aus der globalen DIGSI 5-Bibliothek
laden, um die Protokolle abzubilden.
Das folgende Bild zeigt die Struktur der Funktionsgruppe.
[dwstrthe, 3, de_DE]
Die Funktion Temperaturerfassung über Protokolle hat 2 Stufentypen: Die Temperaturerfassung über
PROFINET IO oder IEC 61850 und die Temperaturerfassung über GOOSE. Eine Instanz der Temperaturer-
fassung über PROFINET IO oder IEC 61850 ist durch den Hersteller vorkonfiguriert. Für beide Stufentypen
können maximal 12 Instanzen gleichzeitig arbeiten.
5.7.3.1 Übersicht
Die Funktion 20-mA Ein. Ether.:
• Kommuniziert mit einer externen 20-mA-Einheit über das Slave Unit Protocol (SUP) und erfasst die von
der 20-mA-Einheit gemessenen Werte
• Formt die gemessenen 20-mA-Werte in langsam ändernde Prozessvariablen wie Temperatur oder
Gasdruck um
• Stellt die erfassten Prozessvariablen CFC, GOOSE, Protokollen und dem Geräte-Display zur Verfügung
[dwstrfn2-150113-01.tif, 2, de_DE]
Logik
[lo20mtcp-150113-01.tif, 1, de_DE]
Fehlerreaktionen
Die folgende Tabelle listet die Bedingungen auf, unter denen der Status Bereitschaft in den Zustand Alarm
oder Warnung übergeht.
Das Signal Störung wird abgesetzt, sobald einer der Kanalfunktionsblöcke eine Störung gemeldet hat.
Parameter: Port
Parameter: IP-Adresse
5.7.3.5 20-mA-Kanal
Logik
[lo20mcha-160113-01.tif, 1, de_DE]
(1) Wenn der Parameter Bereich aktiv auf wahr eingestellt ist, wird der Parameter Umwand-
lungsfaktor nicht angezeigt.
(2) Wenn der Parameter Bereich aktiv auf unwahr eingestellt ist, werden die Parameter Obere
Grenze, Umwdl.Fakt. obere Grenze, Untere Grenze und Umwdl.Fakt. untere
Grenze nicht angezeigt.
Messwertberechnung
Die Funktion 20-mA-Kanal verarbeitet jeweils ein einfaches 20-mA-Stromsignal, das die 20-mA-Einheit des
entsprechenden Kanals liefert. Der 20-mA-Strommesswert wird in die korrekten physikalischen Größen wie
Temperatur oder Druck umgerechnet. In jeder 20-mA-Funktionseinheit (Ether. und seriell) gibt es immer zwölf
20-mA-Kanal-Funktionsblöcke, auch wenn weniger Kanäle mit der 20-mA-Einheit verbunden sind. Die berech-
neten Werte stehen zur Weiterverarbeitung über CFC, GOOSE, Protokollen und das Display-Bild zur Verfügung.
Messwertverarbeitung
Die 20-mA-Einheit überträgt typischerweise einen Wert, der eine physikalische Größe wie eine Temperatur
oder einen Druck darstellt. Daher müssen Sie im Gerät eine Kennlinie einstellen, die die Zuordnung der physi-
kalischen Größe zu dem 20-mA-Wert angibt. Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv nicht aktivieren (kein
Kreuz im Kontrollkästchen), so geht die Funktion vom Bereich 0 mA bis 20 mA aus. Wenn ein Wert kleiner als
0 mA oder größer als 20 mA an dem Eingang der 20-mA-Einheit anliegt, wird der Messwert als ungültig
gekennzeichnet. Die Einstellung des Bereiches für den skalierten Wert geht dabei von einem Nutzbereich von
0 mA bis 20 mA aus. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel.
[sckanumw-190214-01, 1, de_DE]
In diesem Beispiel bedeutet der Messwert 0 mA eine Temperatur von 0 °C und der Messwert 20 mA eine
Temperatur von 100 °C. Also geben Sie als Einheit = °C und als Umwandlungsfaktor = 100 ein. Die Auflö-
sung (Nachkommastelle) des Temperaturwertes ist wählbar, für eine Nachkommastelle wählen Sie Auflö-
sung = 0,1.
[dwknges3-020513-01.tif, 1, de_DE]
Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv aktivieren, dann erscheinen die 4 zusätzlichen Parameter Obere
Grenze, Untere Grenze, Obere Grenze - Sensor und Untere Grenze - Sensor. Die Parameter
Obere Grenze und Untere Grenze geben den Bereich des Eingangsstromes in mA an. Der Parameter
Obere Grenze - Sensor ist der berechnete Messwert, wenn der Eingangsstrom dem im Parameter Obere
Grenze eingestellten Wert entspricht. Der Parameter Untere Grenze - Sensor ist der berechnete Mess-
wert, wenn der Eingangsstrom dem im Parameter Untere Grenze eingestellten Wert entspricht. Die Einstel-
lung des Bereichs für den skalierbaren Wert entspricht dem nutzbaren Bereich zwischen Untere Grenze und
Obere Grenze (siehe folgendes Bild).
[sckanumf-190214-01, 1, de_DE]
[dwknges2-020513-01.tif, 1, de_DE]
In diesem Beispiel ist der Parameter Bereich aktiv ausgewählt. Die Einstellung Obere Grenze liegt bei
20 mA, die Einstellung Untere Grenze liegt bei 4 mA. Der Parameter Obere Grenze - Sensor liegt bei
55 und der Parameter Untere Grenze - Sensor liegt bei -33. Wenn der Eingangsstrom kleiner als 4 mA
oder größer als 20 mA ist, ist die Qualität des skalierten Messwertes in diesem Beispiel ungültig.
Jeder 20-mA-Kanal stellt in der Informationsrangierung den skalierten Messwert (in den Beispielen also
Temperaturwerte) und den Original-Strommesswert in mA zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.
Die 20-mA-Werte können auf der Display-Seite angezeigt und mit CFC-Plänen verarbeitet werden.
Fehlerreaktionen
Wenn der Eingangsstromwert als nicht korrekt erkannt wurde, wird das Qualitätsattribut des Ausgangswertes
auf ungültig gesetzt. Der Status für Bereitschaft und der Fehlerstatus nehmen die in der Tabelle
gezeigten Zustände an.
Parameter: Einheit
Parameter: Umwandlungsfaktor
Parameter: Auflösung
Parameter: Obere Grenze, Untere Grenze, Obere Grenze - Sensor und Untere Grenze - Sensor
5.7.3.7 Parameter
5.7.3.8 Informationen
5.7.4.1 Übersicht
Die Funktion 20-mA Ein. Seriell:
• Kommuniziert mit einer 20-mA-Einheit seriell über das Modbus-Protokoll und erfasst die von der 20-mA-
Einheit gemessenen Werte
• Formt die gemessenen 20-mA-Werte in sich langsam ändernde Prozessvariablen wie Temperatur oder
Gasdruck um
• Stellt die erfassten Prozessvariablen CFC, GOOSE, Protokollen und dem Geräte-Display zur Verfügung
Parameter: Port
Parameter: Kanalnummer
Parameter: Geräteadresse
Parameter: Einheit
Parameter: Umwandlungsfaktor
Parameter: Auflösung
Parameter: Obere Grenze, Untere Grenze, Obere Grenze - Sensor und Untere Grenze - Sensor
5.7.4.3 Parameter
5.7.4.4 Informationen
[dwve20au-150213-01.tif, 1, de_DE]
USART-Modul hinzufügen
Fügen Sie in DIGSI ein USART-Modul USART-AB-1EL oder USART-AC-2EL zum Gerät hinzu. Das USART-Modul
müssen Sie an einer der Einsteckpositionen für Kommunikationsmodule im Basismodul oder im Erweiterungs-
modul CB202 einfügen (siehe folgendes Bild).
[sc20ser3-220114-01-DE, 1, de_DE]
SUP-Protokoll auswählen
Wählen Sie das Slave Unit Protocol (SUP) aus. Dieses Protokoll ist verantwortlich für die Kommunikation
zwischen dem SIPROTEC 5-Gerät und der 20-mA-Einheit.
[scauser4-301012-01.tif, 1, de_DE]
Kommunikationseinstellungen
Führen Sie die Kommunikationseinstellungen für die betreffenden seriellen Kanäle durch. Benutzen Sie hierfür
die durch die 20-mA-Einheit vorgegebenen Standardeinstellungen. Im Normalfall müssen Sie nur die Parame-
trierung des SIPROTEC 5-Gerätes an die Einstellungen der 20-mA-Einheit anpassen. Stellen Sie sicher, dass die
Einstellwerte in beiden Geräten gleich sind. Die Einstellung des Parameters Ruhelichtlage (ein/aus):
ist für die RS485-Schnittstelle nicht relevant.
HINWEIS
i Der Treiber für das USART-Modul für das SUP-Protokoll ist bei erstmaliger Benutzung dieser Schnittstelle
(nach Firmwareupdate) nicht standardmäßig vorinstalliert.
[scauser5-301012-01.tif, 1, de_DE]
Durch die Auswahl des SUP-Protokolls für die 20-mA-Einheit fügt DIGSI automatisch die Funktionsgruppe
Analoge Umformer zu Ihrer Gerätekonfiguration hinzu. Sie können nun die Funktion 20-mA Ein. Seriell 1
instanziieren (siehe folgendes Bild).
[sc20ser6-220114-01-DE, 1, de_DE]
Stellen Sie nun noch die Kanalnummer ein, über die das SUP-Protokoll läuft. Stellen Sie außerdem die Slave-
Adresse der 20-mA-Einheit ein. Diese Adresse muss mit dem gleichen Wert in der 20-mA-Einheit eingestellt
werden (siehe folgendes Bild).
Bei erstmaliger Verwendung der 20-mA-Einheit muss die folgende Gerätekonfiguration an der 20-mA-Einheit
eingestellt werden:
• Bus-Protokoll: mod
• Geräteadresse: 1
• Baudrate: 9600
• Parität: kein
[scauser7-220114-01-DE, 1, de_DE]
Gerätekonfiguration
Fügen Sie in DIGSI auf einem dafür vorgesehenen Steckplatz ein Ethernet-Modul in die Gerätekonfiguration
ein. Bild 5-67 zeigt die möglichen Steckplätze im Basismodul oder auf der Erweiterungsbaugruppe CB 202.
Alternativ können Sie auch die integrierte Ethernet-Schnittstelle Port J verwenden.
[scautcp1-220114-01-DE, 1, de_DE]
Kommunikationseinstellungen
Aktivieren Sie das SUPEther-Protokoll für das Ethernet-Modul.
[scautcp2-011112-01.tif, 1, de_DE]
Dieses Protokoll ist auch für den Port J der integrierten Ethernet-Schnittstelle des Basismoduls verfügbar (siehe
folgendes Bild).
[scautcp3-011112-01.tif, 1, de_DE]
Durch die Auswahl des SUP-Protokolls für die 20-mA-Einheit fügt DIGSI automatisch die Funktionsgruppe
Analoge Umformer und die Funktion 20-mA Ein. Ether. 1 zu Ihrer Gerätekonfiguration hinzu (siehe
folgendes Bild).
[sc20tcp4-220114-01-DE, 1, de_DE]
Stellen Sie nun noch den Port ein, über den das SUP-Protokoll läuft. Stellen Sie außerdem die IP-Adresse der
20-mA-Einheit ein (siehe folgendes Bild). Diese Adresse muss mit dem gleichen Wert in der 20-mA-Einheit
eingestellt werden.
[scautcp5-301012-01.tif, 1, de_DE]
5.7.6.1 Übersicht
Die schnellen analogen Messumformereingänge verarbeiten Spannungsgrößen (-10 V DC bis +10 V DC) sowie
Stromgrößen (-20 mA DC bis 20 mA DC).
Die Funktion MU.schnelle Eing.:
• Stellt Abtastwerte zur Aufzeichnung im Störschrieb zur Verfügung (die maximale Abtastfrequenz ist
8 kHz). Die aufgezeichnete Abtastfrequenz ergibt sich aus der Einstellung der Störschreiberfunktion.
• Berechnet aus den Abtastwerten Messgrößen, die über den arithmetischen Mittelwert bestimmt werden.
Das Messfenster für die Mittelwertbildung ist im Intervall von 10 ms bis 100 ms einstellbar.
• Formt die gemessenen Strom- oder Spannungswerte in Prozessgrößen, wie Temperatur, Gasdruck etc.
um.
[dw_mu-structure, 1, de_DE]
5.7.6.3 Funktionsbeschreibung
Nachdem Sie die Funktion MU.schnelle Eing. instanziiert haben, ist sie im Projektbaum unter der Funktions-
gruppe Analoge Umformer sichtbar. Die Funktionsgruppe Analoge Umformer finden Sie in DIGSI unter dem
Ordner Parameter.
Wenn Sie den Unterordner MU.schnelle Eing. öffnen, gelangen Sie zum Einstellblatt für den jeweiligen
Eingang (Details siehe Kapitel 5.7.6.4 Anwendungs- und Einstellhinweise).
Die Hardware ist so ausgeführt, dass pro Eingang entweder ein Strom oder eine Spannung verarbeitet werden
kann. Benutzen Sie die entsprechenden Anschlusspunkte (siehe Hardwarehandbuch). Entsprechend dem
gewählten Anschluss konfigurieren Sie den Eingang (Parameter MU Eingangssignaltyp). Das Messfenster,
über das der arithmetische Mittelwert gebildet wird, stellen Sie über den Parameter Messfenster ein. Mit
dem Parameter Messfenster wird auch die Messgeschwindigkeit für den Eingang festgelegt. Eine Einstel-
lung von z.B. 100 ms bedeutet, das der Messwert alle 100 ms aktualisiert wird.
[scmuio212, 1, de_DE]
Die schnellen Messumformerkanäle sind als Strom- oder Spannungseingänge konfigurierbar. Ihre prinzipielle
Arbeitsweise entspricht der Arbeitsweise der 20-mA-Kanäle (siehe Kapitel 5.7.3.5 20-mA-Kanal).
Parameter: MU Eingangssignaltyp
Parameter: Einheit
Parameter: Messfenster
Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv nicht aktivieren, geht die Funktion vom Bereich -20 mA bis +20 mA
oder -10 V bis +10 V aus. Die Einstellung des Bereiches für den skalierten Wert geht dabei von einem Nutzbe-
reich von -20 mA bis +20 mA bzw. -10 V bis +10 V aus.
Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv aktivieren, erscheinen die 4 zusätzlichen Parameter Obere
Grenze, Obere Grenze - Sensor, Untere Grenze und Untere Grenze - Sensor.
Beachten Sie, dass diese Einstellung durch Weglassen oder Setzen des entsprechenden Hakens in DIGSI reali-
siert wird (siehe Bild 5-73).
Parameter: Umwandlungsfaktor
Parameter: Obere Grenze, Obere Grenze - Sensor, Untere Grenze und Untere Grenze - Sensor
Mit den nachfolgenden Parametern nehmen Sie die Skalierung der Messgrößen vor. Sie können dabei anwen-
dungsspezifisch skalieren:
[dw_measured-value-scaling, 1, de_DE]
Einstellbeispiel 1:
Als Geber wird ein Messumformer benutzt, der ein Stromsignal von 4 mA bis 20 mA überträgt. Ströme deut-
lich unter -25,6 mA oder über +25,6 mA bedeuten einen Ausfall des Gebers oder bei 0 mA auch einen Draht-
bruch. Am Geber ist ein Sensor angeschlossen, der eine Temperatur erfasst. Der obere Wert entspricht 200 °C
und der untere Wert -100 °C. Damit ergibt sich die nachfolgende Charakteristik. Gemäß der eingestellten
Kennlinie rechnet die Funktion den Sensorwert aus dem gemessenen Strom. Aus den eingestellten Grenz-
werten werden die Koeffizienten der Geradengleichung (Anstieg und Fußpunkt) berechnet und darüber der
Sensorwert ermittelt. Ein eingespeister Strom von 9,333 mA entspricht einer Temperatur von 0 °C.
[dw_measuring-transducer-characteristic, 1, de_DE]
HINWEIS
i Die Hardware des Messumformers ist so ausgelegt, dass Messgrößen über den Einstellbereich (Obere
Grenze bzw. Untere Grenze) übertragen und ausgewertet werden. Damit sind gegebenenfalls Sonder-
anwendungen möglich. Die Grenzen liegen bei ca. +20 mA und -20 mA oder +10 V und -10 V.
Einstellbeispiel 2:
Für eine Spezialanwendung sendet der Geber maximal ±12 V. Diese Spannung soll entsprechend als Sensor-
spannung ausgeben werden.
Stellen Sie die Parameter wie folgt ein:
[dw_measuring-transducer-setting, 1, de_DE]
Bild 5-76 Einstellung der Parameter und Darstellung eines Eingangssignals größer als 10 V
5.7.6.5 Parameter
5.7.6.6 Informationen
5.7.7.1 Übersicht
Die Funktion Thermobox Ether.:
• Kommuniziert mit einer externen Thermobox über das Slave Unit Protocol (SUP) und erfasst die von der
Thermobox gemessenen Temperaturen
[dwstrfnc-291112-01.tif, 2, de_DE]
Logik
[lortdtcp-311012-01.tif, 1, de_DE]
Fehlerreaktionen
Folgende Tabelle listet die Bedingungen auf, unter denen der Status Bereitschaft in den Zustand Alarm
oder Warnung übergeht.
Das Signal Störung wird abgesetzt, sobald einer der Sensor-Funktionsblöcke eine Störung gemeldet hat.
Parameter: Port
Parameter: IP-Adresse
Widerstandswert für 2-Leiter-Anschluss), die Ruhelage des Störmelderelais sowie die IP-Schnittstellenpara-
meter einstellen.
Zur Parametrierung muss die Codesperre ausgeschaltet sein. Dies ist nur über die Fronttasten der Thermobox
möglich. Im Lieferzustand ist die Codesperre off (ausgeschaltet) und hat die Pin 504.
Detaillierte Hinweise zu den Einstellungen entnehmen Sie bitte dem Handbuch TR1200 IP, das der Thermobox
beiliegt. Sie finden die Dokumente auch im SIPROTEC-Downloadbereich (http://www.siprotec.de) unter
Zubehör -> 7XV5662-xAD.
Für die Ethernet-Verbindung zu einem SIPROTEC 5-Gerät, das über das SUP-Protokoll (Slave Unit Protocol) mit
der Thermobox TR1200 IP kommuniziert, muss in der Thermobox die Einstellung Modbus TCP aktiviert sein.
Das Modbus TCP-Protokoll kann mit den Funktionstasten unter dem Menüpunkt tcP. → Mod / on oder über
den Web-Browser in der Registerkarte TCP/UDP Config aktiviert werden. Die Einstellungen RTD (RTD-Protokoll)
und UDP Port haben hier keinen Einfluss. Der Modbus TCP-Port ist fest auf 502 eingestellt und kann nicht
verändert werden.
5.7.7.5 Temperatursensor
Logik
[lotmpval-311012-01.tif, 1, de_DE]
Temperaturmesswert
Der Funktionsblock Temperatursensor verarbeitet jeweils einen einzelnen Temperaturmesswert, der von der
Thermobox für den zugeordneten Sensor geliefert wird. In jeder Thermobox-Funktion (sowohl über Ethernet
als auch seriell) sind immer 12 Temperatursensor-Funktionsblöcke vorhanden, auch wenn weniger Sensoren
an die Thermobox angeschlossen sind.
Es werden unterschiedliche Temperatursensortypen unterstützt: Pt100-, Ni100- oder Ni120-Sensoren. Die
Auswahl des angeschlossen Typs wird dem Funktionsblock über den Parameters Sensortyp mitgeteilt.
Als Ausgangsgröße liefert der Funktionsblock einen Temperaturmesswert in °C oder °F. Der Temperaturmess-
wert steht als Betriebsmesswert zur Verfügung und kann von der Funktion Temperaturüberwachung über-
wacht werden.
Fehlerreaktionen
Wenn der Eingangsmesswert als fehlerhaft erkannt wird, wird das Qualitätsattribut des Ausgangstemperatur-
messwertes auf ungültig gesetzt. Die Status für Bereitschaft und Störung nehmen dann die Zustände
entsprechend der folgenden Tabelle an.
Parameter Sensortyp
Parameter: Temperatureinheit
Wenn Sie die Anzeige und Auswertung der Temperaturmesswerte von °C in °F ändern möchten, müssen Sie
die Benutzer-Voreinstellungen von DIGSI entsprechend anpassen.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
• Ändern Sie unter Standardeinheitensystem den Einstellwert des verwendeten Einheitensystems von
SI-Einheiten auf US-Einheiten.
[scfahrht-190214-01, 1, de_DE]
Die folgende Parameter- und Informationsübersicht zeigt nur einen der 12 Sensoren, da sich die Einstellmög-
lichkeiten der 12 Sensoren nicht unterscheiden.
5.7.7.7 Parameter
5.7.7.8 Informationen
5.7.8.1 Übersicht
Die Funktion Thermobox Seriell:
• Kommuniziert mit einer externen Thermobox seriell über das Slave Unit Protocol (SUP) und erfasst die
von der Thermobox gemessenen Temperaturen
Parameter: Port
Parameter: Kanalnummer
Ein serielles Kommunikationsmodul verfügt optional über 2 Kanäle. Mit dem Parameter Kanalnummer legen
Sie die Kanalnummer (1 oder 2) fest, über die eine Thermobox mit dem Gerät verbunden ist. Die Eingänge des
Kommunikationsmoduls sind mit den Kanalnummern beschriftet.
Parameter: Geräteadresse
5.7.8.3 Parameter
5.7.8.4 Informationen
[dwverbau-201112-01.tif, 1, de_DE]
USART-Modul hinzufügen
Fügen Sie in DIGSI ein USART-Modul USART-AB-1EL oder USART-AC-2EL zum Gerät hinzu. Das USART-Modul
müssen Sie an einer der Einsteckpositionen für Kommunikationsmodule im Basismodul oder im Erweiterungs-
modul CB202 einfügen (siehe folgendes Bild).
[scauser3-190214-01, 1, de_DE]
SUP-Protokoll auswählen
Wählen Sie das Slave Unit Protocol (SUP) aus. Dieses Protokoll ist verantwortlich für die Kommunikation
zwischen dem SIPROTEC 5-Gerät und der Thermobox.
[scauser4-301012-01.tif, 1, de_DE]
Kommunikationseinstellungen
Führen Sie die Kommunikationseinstellungen für die betreffenden seriellen Kanäle durch. Benutzen Sie hierfür
die durch die Thermobox vorgegebenen Standardeinstellungen. Im Normalfall müssen Sie nur die Parametrie-
rung des SIPROTEC 5-Gerätes an die Einstellungen der Thermobox anpassen. Stellen Sie sicher, dass die
Einstellwerte in beiden Geräten gleich sind. Die Einstellung des Parameters Ruhelichtlage (ein/aus):
ist für die RS485-Schnittstelle nicht relevant.
HINWEIS
i Der Treiber für das USART-Modul für das SUP-Protokoll ist bei erstmaliger Benutzung dieser Schnittstelle
(nach Firmwareupdate) nicht standardmäßig vorinstalliert.
[scauser5-301012-01.tif, 1, de_DE]
Durch die Auswahl des SUP-Protokolls für die Thermobox fügt DIGSI automatisch die Funktionsgruppe
Analoge Umformer zu Ihrer Gerätekonfiguration hinzu. Sie können nun die Funktion Thermobox Seriell 1
instanziieren (siehe folgendes Bild).
[scauser6-190214-01, 1, de_DE]
Stellen Sie nun noch die Kanalnummer ein, über die das SUP-Protokoll läuft. Stellen Sie außerdem die Slave-
Adresse der Thermobox ein. Diese Adresse muss mit dem gleichen Wert in der Thermobox eingestellt werden
(siehe folgendes Bild).
Bei erstmaliger Verwendung der Thermobox TR1200 muss die folgende Gerätekonfiguration an der Ther-
mobox eingestellt werden:
• Bus-Protokoll: mod
• Geräteadresse: 1
• Baudrate: 9600
• Parität: kein
[scauser7-220114-01-DE, 1, de_DE]
Gerätekonfiguration
Fügen Sie in DIGSI auf einem dafür vorgesehenen Steckplatz ein Ethernet-Modul in die Gerätekonfiguration
ein. Bild 5-87 zeigt die möglichen Steckplätze im Basismodul oder auf der Erweiterungsbaugruppe CB 202.
Alternativ können Sie auch die integrierte Ethernet-Schnittstelle Port J verwenden.
[scautcp1-220114-01-DE, 1, de_DE]
Kommunikationseinstellungen
Aktivieren Sie das SUPEther-Protokoll für das Ethernet-Modul.
[scautcp2-011112-01.tif, 1, de_DE]
Dieses Protokoll ist auch für den Port J der integrierten Ethernet-Schnittstelle des Basismoduls verfügbar (siehe
folgendes Bild).
[scautcp3-011112-01.tif, 1, de_DE]
Durch die Auswahl des SUP-Protokolls für die Thermobox fügt DIGSI automatisch die Funktionsgruppe
Analoge Umformer und die Funktion Thermobox Ether. zu Ihrer Gerätekonfiguration hinzu (siehe folgendes
Bild).
[scauser6-190214-01, 1, de_DE]
Stellen Sie nun noch den Port ein, über den das SUP-Protokoll läuft. Stellen Sie außerdem die IP-Adresse der
Thermobox ein (siehe folgendes Bild). Diese Adresse muss mit dem gleichen Wert in der Thermobox einge-
stellt werden.
[scautcp5-301012-01.tif, 1, de_DE]
5.8 Prozessmonitor
5.8.1 Funktionsübersicht
In allen Funktionsgruppen, die Funktionen mit Abhängigkeiten zum Zustand des Schutzobjektes haben, ist ein
Prozessmonitor enthalten. Der Prozessmonitor erkennt den aktuellen Schaltzustand des Schutzobjektes.
Die Funktion Prozessmonitor wird in der Schutz-Funktionsgruppe Standard U/I 3-phasig verwendet.
Werkseitig ist die Funktion Prozessmonitor mit folgenden Funktionsblöcken vorkonfiguriert:
• Kaltlast-Einschalterkennung (optional)
• Stromkriterium
• Leistungsschalterzustand
• Einschalterkennung
[dwpro3pt-061212-01.tif, 2, de_DE]
Die Kaltlast-Einschalterkennung können Sie bei Bedarf zuschalten. Alle anderen Stufen des Prozessmonitors
laufen permanent im Hintergrund und werden in DIGSI nicht angezeigt.
Das folgende Bild zeigt den Zusammenhang der einzelnen Funktionsblöcke.
[lopro3pt-171012-01.tif, 2, de_DE]
5.8.3 Stromkriterium
[loproikr-011112-01.tif, 2, de_DE]
Logik
[loproire-181111-01.tif, 2, de_DE]
• Der entsprechende Leiterstrom, z.B. I L1, unterschreitet 10 % des Leiterstromes bei kommendem Auslö-
sebefehl. Wenn der Strom durch Stromwandlereinflüsse erst mit Verzögerung zurückgeht, kann damit ein
offener Pol auch nach einem stromstarken Fehler auf der Leitung schnell erkannt werden.
Mit dem Parameter Strom-Schwellw.LS offen legen Sie den Mindeststrom als Kriterium für eine abge-
schaltete Leitung fest. Der Parameter liegt in der Funktionsgruppe Leistungsschalter. Er wirkt sowohl in der
Funktionsgruppe Leistungsschalter, z.B. Leistungsschalter-Zustandserkennung, als auch für den Prozessmo-
nitor in der Schutzfunktionsgruppe.
Wenn eine Schutzfunktionsgruppe mit integriertem Prozessmonitor mit mehreren FG Leistungsschalter
verbunden ist, gibt es den Parameter Strom-Schwellw.LS offen in jeder FG Leistungsschalter. Dann
wird der kleinste Einstellwert des Parameters Strom-Schwellw.LS offen verwendet.
Wenn bei abgeschaltetem Abzweig parasitäre Ströme, z.B. durch Induktion, ausgeschlossen sind, stellen Sie
den Parameter Strom-Schwellw.LS offen empfindlich ein.
Siemens empfiehlt den Einstellwert von 0,100 A.
5.8.5 Parameter
Logik
[loprolsz-140611-01.tif, 2, de_DE]
Wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind, dann hat das interne Signal LS-Zustand
Schutzobj. den Zustand Geschlossen:
• Mindestens einer der angeschlossenen Leistungsschalter signalisiert intern den Zustand Geschlossen.
5.8.7 Einschalterkennung
Die Einschalterkennung ermöglicht ausgewählten Schutzfunktionen oder Schutzstufen, bei Zuschaltung auf
einen Kurzschluss unverzögert auszulösen oder die Ansprechempfindlichkeit zu verringern. Die Einschalter-
kennung ermittelt, ob das Schutzobjekt zugeschaltet wurde.
Logik
[loein6md-171012-01.tif, 1, de_DE]
5.8.8 Information
Logik
[loprocls-180912-01.tif, 1, de_DE]
Der Funktionsblock Kaltlast-Einschalterkennung (cold-load pickup detection) stellt fest, dass nach einem
Abschalten der Leitung oder des Schutzobjektes eine bestimmte Zeit überschritten wurde. Wenn Sie das
Schutzobjekt wieder zuschalten wollen, müssen Sie beachten, dass für eine begrenzte Zeit nach dem
Zuschalten ein erhöhter Laststrombedarf existiert. Dieser resultiert aus der Art der Last.
Der Funktionsblock Kaltlast-Einschalterkennung bewirkt, dass für eine einstellbare Zeit nach dem Zuschalten
mit anderen Parametern gearbeitet wird. Für die Zeit des Parameters Min. LS-offen Zeit können Sie z.B.
den Schwellwert einer Schutzfunktion erhöhen oder eine spezielle Kennlinie wählen.
Wenn der Funktionsblock Kaltlast-Einschalterkennung einen offenen Abzweig erkennt und die eingestellte
Zeit des Parameters Min. LS-offen Zeit abgelaufen ist, wird die Meldung >Kaltlasteinschaltung
erzeugt.
Mit der Meldung >Kaltlasteinschaltung können Sie einen Parametersatz der Funktion Kaltlasteinschal-
tung (Cold load pickup) aktivieren. Über das binäre Eingangssignal >Kaltlasteinschaltung können Sie
die Meldung >Kaltlasteinschaltung auch direkt aktivieren.
Wenn der Funktionsblock Kaltlast-Einschalterkennung eine Einschaltung und den entsprechenden Laststrom
erkennt, startet die im Parameter Rückfallverz. LS geschl. eingestellte Zeit. Die Meldung >Kaltlas-
teinschaltung und der aktivierte Parametersatz werden nach Ablauf dieser Zeit deaktiviert.
Wenn der max. Leiterstrom für die im Parameter Rückfallverz. Stromkrit. eingestellte Zeit den
Schwellwert Rückfallschwelle Strom unterschreitet, wird auch der Parametersatz des Funktionsblockes
Kaltlast-Einschalterkennung deaktiviert. Dadurch kann bei einem sehr kleinen Laststrom die Wirkzeit Rück-
fallverz. Stromkrit. der Meldung >Kaltlasteinschaltung verkürzt werden.
HINWEIS
i Die in diesem Kapitel beschriebenen Parameter und Meldungen sind nur bei Verwendung des optionalen
Funktionsblockes Kaltlast-Einschalterkennung vorhanden.
Parameter: Betriebsart
5.8.11 Parameter
5.8.12 Informationen
5.9 Spannungsmessstellen-Auswahl
5.9.1 Funktionsübersicht
• Auswahl der korrekten Spannung auf Basis der Schalterstellung der Anlage.
Wenn mehr als eine Spannungsmessstelle mit derselben Spannungsschnittstelle der Funktionsgruppe
verbunden ist, verwenden Sie den Funktionsblock Spannungsmessstellen-Auswahl der Funktionsgruppe,
um die korrekte Spannung auf Basis der Schalterstellung der Anlage auszuwählen.
Die Spannungsmessstellen-Auswahl ist eine gemeinsame Funktionalität für die Funktionsgruppen der
Schutzobjekte.
5.9.2 Funktionsbeschreibung
Die Auswahl der 1-phasigen oder 3-phasigen Spannungsmessstellen mit dem Funktionsblock Spannungs-
messstellen-Auswahl erfolgt über einen Logikbaustein-Plan. Der Logikbaustein-Plan steuert den Eingang
>MS-ID-Auswahl abhängig von der Schalterstellung der Trennschalter.
Beispiel
Bild 5-99 zeigt ein Beispiel für die Spannungsmessstellen-Auswahl der Funktionsgruppe Kondensatorbank in
einer Doppelsammelschienen-Applikation.
[dwbusbardouble.vsd, 2, de_DE]
[scconnection, 1, de_DE]
Mit Hilfe von Konsistenzprüfungen werden die Verbindungen zwischen Spannungsmessstellen und Funktions-
gruppe validiert:
• Der Verbindungstyp muss bei allen Messstellen, die mit derselben Schnittstelle der Funktionsgruppe
verbunden werden, gleich sein.
• Die (primäre und sekundäre) Nennspannung muss bei allen Messstellen, die mit derselben Schnittstelle
verbunden werden, identisch sein.
• Wenn mehrere Messstellen mit einer Spannungsschnittstelle verbunden sind, muss ein Funktionsblock
hinzugefügt werden, der die Auswahl der Spannungsmessstellen ermöglicht.
CFC-Steuerung
Die Auswahl der Spannungsmessstelle erfolgt durch den Logikbaustein-Plan auf Basis der Messstellen-IDs.
Wenn mehrere Messstellen mit der Schnittstelle der Funktionsgruppe verbunden sind, ist der Funktionsblock
Spannungsmessstellen-Auswahl aus der Bibliothek der entsprechenden Funktionsgruppe zu instanziieren.
Um die korrekte Verbindung zwischen Messstelle und Funktionsgruppe zu gewährleisten, müssen die aktuell
gültigen IDs für den Eingang >MS-ID-Auswahl des Funktionsblocks durch einen Logikbaustein-Plan definiert
werden.
Die folgende Logikbaustein-Plan-Implementierung basiert auf dem Beispiel in Bild 5-99.
Wenn Trennschalter 1 (QB1) geschlossen ist, wird unabhängig von der Stellung des Trennschalters 2 (QB2)
vom CFC-Baustein mux_d_1 der Wert 2 ausgegeben und an den Eingang >MS-ID-Auswahl übertragen.
Dann wird die Messstelle Messstelle U-3ph mit der ID 2 als Referenzspannung ausgewählt. Entsprechend wird
die Messstelle Messstelle U-3ph mit der ID 3 als Referenzspannung ausgewählt, wenn Trennschalter 1 (QB1)
nicht geschlossen (offen oder in Zwischenstellung) und Trennschalter 2 (QB2) geschlossen ist.
[sc_lo-cfcVP, 1, de_DE]
Die Trennschalter könnten sich jedoch in einem Übergangszustand befinden oder offen sein. In diesem Fall
wird der Eingang IN3 des Bausteins bool_int_1 auf wahr gesetzt und als ID für den Spannungsauswahl-
Eingang ( >MS-ID-Auswahl) wird der Wert 0 verwendet. Wenn ID 0 ausgewählt wird, werden alle Span-
nungswerte der entsprechenden Funktionsgruppen-Schnittstelle unverzüglich auf 0 V gesetzt. Eine Alarmmel-
dung Auswahl ungültig wird abgesetzt, und die Meldung Zustand wird als OK abgesetzt. Wenn die Funk-
tionsgruppe mit Spannungswerten versorgt werden soll, wenn beide Trennschalter offen oder in einem
Übergangszustand von einer Sammelschiene zur anderen sind, können Sie den Logikbaustein-Plan entspre-
chend ändern.
HINWEIS
i Die Auswahl einer ungültigen Messstelle (ID < 0 oder ID einer nicht verbundenen Messstelle) für Eingang
>MS-ID-Auswahl hat folgende Auswirkungen:
• Die betroffenen Spannungsmesswerte werden als gestört dargestellt.
5.9.4 Informationen
6.1 Einführung
6.1.1 Übersicht
Die SIPROTEC 5-Gerätereihe verfügt über eine leistungsfähige Befehlsverarbeitung sowie alle weiteren Funkti-
onen, die für einen Einsatz als Feldleitgeräte der Stationsleittechnik oder als Kombischutz notwendig sind. Das
Objektmodell der Geräte basiert auf dem IEC 61850-Standard, so dass sich die SIPROTEC 5-Gerätereihe beson-
ders gut in Anlagen mit dem Kommunikationsprotokoll IEC 61850 integrieren lässt. Andere Protokolle werden
hinsichtlich ihrer für die Steuerungsfunktionen notwendiger Funktionsblöcke auch unterstützt.
Das Konzept der sogenannten Controllables ist an das Datenmodell der IEC 61850 angelehnt. Die Controlla-
bles sind steuerbare Objekte, wie z.B. ein Schalter mit Rückmeldung. Das Modell eines Transformatorstufen-
schalters enthält beispielsweise Controllables. Die Controllables sind am letzten Buchstaben C des Datentyps
(z.B. DPC = Double Point Controllable/Doppelbefehl mit Rückmeldung oder BSC = Binary controlled Step Posi-
tion Indication / Transformatorstufenbefehl mit Rückmeldung) erkennbar.
[sc_control, 1, de_DE]
Der Auslöse-, Ausschalt- sowie der Einschaltbefehl wird mit den Relais verbunden. Für den Auslösebefehl ist
die Auswahl zwischen gespeicherter und ungespeicherter Ausgabe möglich. Die Position wird mit 2 Binärein-
gängen verbunden (Doppelmeldung). Zusätzlich stehen Signale zur Verfügung, die den aktuellen Zustand des
Schalters anzeigen (nicht ausgewählt, aus, ein, Zwischenstellung, Störstellung). Diese Signale können z.B.
im CFC abgefragt werden, um Verriegelungsbedingungen zu bilden.
Steuerungsmodelle
Sie können die Betriebsart der Controllables durch die Auswahl des Steuerungsmodells einstellen.
[dwsteuer-190912-01.tif, 1, de_DE]
Das Bild zeigt die Steuerungsmodelle (rechts) mit ihren jeweils zugeordneten Befehlsmechanismen (Mitte).
Das Standardsteuerungsmodell für einen Schaltbefehl in einer IEC 61850-Anlage ist Mit Reservierung (SBO)
mit Rückmeldeüberwachung (SBO mit Rück.übw.). Dieses Steuerungsmodell ist bei neu angelegten
Schaltgeräten die Voreinstellung.
6.2 Schaltgeräte
6.2.1 Gesamtübersicht
Die folgenden Schaltgeräte befinden sich in der DIGSI 5-Bibliothek unter Funktionsgruppe Leistungsschalter
und unter Schaltgeräte (siehe hierzu die folgenden Bilder).
[sccbausw, 1, de_DE]
Bild 6-2 Auswahl des Schaltgerätes Leistungsschalter über das DIGSI-Menü Funktionsgruppe Leistungs-
schalter
[scswausw, 1, de_DE]
Bild 6-3 Auswahl der übrigen Schaltgeräte über das DIGSI-Menü Schaltgeräte
[dwbreake-220512-01.tif, 1, de_DE]
Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 über die Informationsrangierung mit den Binäreingängen verbunden, die
die Schalterstellung erfassen. Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 auch mit den Binärausgängen verbunden,
die die Schaltbefehle ausgeben.
Das Schaltgerät Leistungsschalter bietet 4 verschiedene Typen an:
• Leistungsschalter 3-polig
In diesem Schaltgerät sind zusätzlich Basisfunktionsblöcke für Schutzfunktionen enthalten (z.B. Auslöse-
logik, Hand-Ein, LS-Prüfung).
• Leistungsschalter 1-polig
Dieses Schaltgerät ist für das 1-polige Ausschalten durch die Schutzfunktionen vorgesehen und enthält
die gleichen Basisfunktionsblöcke für den Schutz wie das Schaltgerät Leistungsschalter 3-polig.
HINWEIS
i Beim Parametrieren eines Geräts finden Sie in der DIGSI 5-Bibliothek 2 Leistungsschaltertypen zur Auswahl:
- Leistungsschalter 3-polig oder Leistungsschalter 1-polig je nach gewähltem Gerätetyp (3-polige oder 1-
polige Auslösung)
- Leistungsschalter (nur Status)
Die Einstellwerte der Parameter können Sie Kapitel 6.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise entnehmen.
15 Klicken Sie hierfür erst auf Position und anschließend auf die Taste Details im Fenster Eigenschaften (unten).
Tabelle 6-4 Weitere Einstellungen in den Geräteeinstellungen mit Auswirkungen auf den Leistungsschalter
Die Ein- und Ausgänge sowie die Einstellmöglichkeiten der Funktionsblöcke Leistungsschalter und Steue-
rung werden im nächsten Kapitel beschrieben (siehe 6.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters).
Verriegelung
Der Funktionsblock Verriegelung bildet die Freigaben für den Schaltfehlerschutz. Die eigentlichen Verriege-
lungsbedingungen sind im CFC hinterlegt. Siehe dazu das übergreifende Kapitel 6.3.1 Befehlsprüfungen und
Schaltfehlerschutz.
Leistungsschalter
Der Funktionsblock Leistungsschalter im SIPROTEC 5-Gerät repräsentiert den physikalischen Schalter. Der Leis-
tungsschalter hat die Aufgabe, die Schalterstellung aus der Stellung der Binäreingänge zu bilden.
Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter dar.
[dwfuncls-140212-01.tif, 2, de_DE]
Tabelle 6-5 und Tabelle 6-6 listen die Ein- und Ausgänge mit einer Beschreibung ihrer Funktion und des Typs
auf. Bei Eingängen ist die Auswirkung von Qualität = ungültig auf den Wert des Signals beschrieben.
BEISPIEL
Wenn das Signal >Bereit die Qualität = ungültig annimmt, wird der Wert auf gehend gesetzt. Bei proble-
matischen Betriebszuständen soll der Leistungsschalter signalisieren, dass er nicht für einen Aus-Ein-Aus-
Zyklus bereit ist. .
Wenn eines dieser Eingangssignale die Qualität = ungültig annimmt, wird die Bereitschaft (Health) des Funk-
tionsblocks Leistungsschalter auf Warnung gestellt.
Steuerung
Die Steuerung hat die Aufgabe, Befehlsprüfungen durchzuführen und die Kommunikation zwischen der
Befehlsquelle und dem Leistungsschalter herzustellen. Mit den Parametern der Steuerung legen Sie fest, wie
die Befehlsverarbeitung erfolgen soll (siehe hierzu auch Kapitel 6.3.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehler-
schutz).
Durch die Funktion SBO (Select Before Operate, Reservierung16) wird das Schaltgerät vor dem eigentlichen
Schalten reserviert, so dass es für weitere Befehle gesperrt ist. Die Rückmeldeüberwachung sorgt für eine
Information des Befehlsverursachers über den Ablauf des Befehls, d.h., ob er erfolgreich durchgeführt wurde
oder nicht. Bei der Auswahl des Steuerungsmodells können diese beiden Optionen einzeln ausgewählt
werden, so dass in Summe 4 Kombinationen zur Verfügung stehen (siehe hierzu nachfolgende Tabelle).
16 In der Norm IEC 61850 ist die Reservierung als Select before Operate (SBO) bezeichnet.
Die Steuerung stellt folgende Parameter zur Verfügung (siehe nächste Tabelle).
Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte
(_:4201:101) Steuerungsmodell SBO mit direkt ohne Rück.übw.
Rück.übw. 17 SBO ohne Rück.übw.
direkt mit Rückm.übw.
SBO mit Rück.übw.
(_:4201:102) SBO-Zeitüberschreitung 30,00 s 0,01 s bis 1800 s
(Stufung: 0,01 s)
(_:4201:103) Rückmeld.überwach.zeit 1,00 s 0,01 s bis 1800 s
(Stufung: 0,01 s)
(_:4201:104) Prüfung der Schalthoheit ja nein
ja
erweitert
(_:4201:105) Prfg., ob Stellung ja nein
erreicht ja
(_:4201:106) Prfg. Dppelbetätig.sperre ja nein
ja
(_:4201:107) Prfg. Blockier. v. Schutz ja nein
ja
Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Steuerung dar.
[dwsteue1-100611-01.tif, 1, de_DE]
Sie können in der Informationsrangierung von DIGSI 5 eine Funktionstaste als mögliche Befehlsquelle
auswählen. Zusätzlich wird hier angezeigt, ob der Befehl vom CFC aus angestoßen wird. Zudem wird die
Protokollierung hier rangiert.
17 Diese Voreinstellung ist das Standardsteuerungsmodell für einen Schaltbefehl in einer IEC 61850-Anlage.
[dw3polls-070611-01.tif, 1, de_DE]
1-polige Ansteuerung
[dw1polig-020211-01.tif, 1, de_DE]
[scrang1pLS1p, 1, de_DE]
Die Kontakte für Ein und Aus können beliebig gewählt werden. Sie müssen nicht unbedingt nebeneinander
liegen. Der Buchstabe U steht für einen ungespeicherten Befehl. Alternativ kann AG (gespeicherte Auslösung)
gewählt werden.
1,5-polige Ansteuerung
[dw5polig-020211-01.tif, 1, de_DE]
[scrang1pLS15p, 1, de_DE]
2-polige Ansteuerung
[dw2polan-020211-01.tif, 1, de_DE]
[scrang1pLS13p, 1, de_DE]
HINWEIS
i Die Verdrahtung der Funktionsgruppe Leistungsschalter mit Binäreingängen und Binärausgängen erfolgt
1 Mal pro Gerät.
Die Steuerungsfunktion schaltet bei diesem Typ immer alle 3 Pole gleichzeitig ein oder aus.
Die Schutzfunktionen können 1-polig ausschalten. Der Einschaltbefehl ist immer 3-polig. Gegebenenfalls
werden nur die offenen Pole geschlossen.
[dw1polls-020211-01.tif, 1, de_DE]
Für den Leistungsschalter mit 1-poliger Ansteuerung erfolgt die Ansteuerung mit einem Relais je Phase für den
Auslösebefehl und mit einem 4. Relais für den Einschaltbefehl (siehe hierzu nächstes Bild).
[dw1panls-020211-01.tif, 1, de_DE]
[scrang1pLS13pz, 1, de_DE]
Im vorhergehenden Bild ist der Schalter 1-polig angeschlossen. Der Schutzauslösebefehl ist einzeln für die
3 Phasen rangiert ( Auslös.nur 1-polig L1 bis Auslös.nur 1-polig L3 ). Der Schutzauslösebefehl
ist für die 3 Phasen rangiert ( Ausl./Ausschalt. 3-pol ). Die Steuerung wird den Schalter immer 3-
polig ausschalten. Hierfür sind dann zusätzlich die 3 U (Ungespeichert-)Rangierungen des Auslöse- und
Ausschaltbefehls 3-polig gesetzt. Diese Rangierung wird auch von 3-polig auslösenden Schutzfunktionen
verwendet. Der Einschaltbefehl wird für alle 3 Phasen gleichzeitig erteilt.
[dw_trip-command_between_1p-3p, 1, de_DE]
[scrang1pLSHk, 1, de_DE]
Die Bedeutung der Abkürzungen können Sie Tabelle 6-8 und Tabelle 6-9 entnehmen.
Die Meldung Befehl aktiv kann zusätzlich auf einen Binärausgang rangiert werden. Dieser Binärausgang
ist immer dann aktiv, wenn entweder ein Ein- oder ein Auslösebefehl anliegt oder das Schaltgerät von der
Befehlssteuerung ausgewählt wurde.
6.2.2.4 Parameter
Auslöselogik
_:5341:101 Auslöselogik:Ausl. • 3-polig 3-polig
bei 2ph Kurzschl.
• 1-polig, voreil. Phase
• 1-polig, nacheil. Phase
_:5341:102 Auslöselogik:3- • mit Anregung mit Auslösebe-
polige Kopplung fehl
• mit Auslösebefehl
_:5341:103 Auslöse- • mit I< mit I<
logik:Ausl.befehl-
Absteuerung
• mit I< & Hilfskontakt
• mit Anregerückfall
Leistungssch.
_:4261:101 Leis- 0,02 s bis 1800,00 s 0,10 s
tungssch.:Ausgabe-
zeit
_:4261:105 Leis- • mit Auslösebefehl immer
tungssch.:Melden
der Abschaltwerte
• immer
Hand-Ein
_:6541:101 Hand-Ein:Wirkzeit 0,01 s bis 60,00 s 0,30 s
_:6541:102 Hand-Ein:LS offen 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s
Rückfallverz.
Steuerung
_:4201:101 Steuerung:Steuer- • nur Status SBO mit
ungsmodell Rück.übw.
• direkt ohne Rück.übw.
• SBO ohne Rück.übw.
• direkt mit Rückm.übw.
• SBO mit Rück.übw.
_:4201:102 Steuerung:SBO- 0,01 s bis 1800,00 s 30,00 s
Zeitüberschreitung
_:4201:103 Steuerung:Rück- 0,01 s bis 1800,00 s 1,00 s
meld.überwach.zeit
_:4201:104 Steuerung:Prüfung • nein ja
der Schalthoheit
• ja
• erweitert
_:4201:105 Steuerung:Prfg., ob • nein ja
Stellung erreicht
• ja
_:4201:106 Steuerung:Prfg. • nein ja
Dppelbetätig.sperre
• ja
_:4201:107 Steuerung:Prfg. • nein ja
Blockier. v. Schutz
• ja
Schalthoheit
_:4201:151 Steuerung:Geräte- • 0 false
spez. Schalth.prüf.
• 1
6.2.2.5 Informationen
HINWEIS
i Im Gegensatz zum Schaltgerät Leistungsschalter kann das Schaltgerät Trennschalter keine weiteren
Funktionen enthalten, weil Schutzfunktionen oder die Synchronisierung nicht auf den Trennschalter wirken
können.
[dwdiscon-190612-01.tif, 2, de_DE]
Das Schaltgerät Trennschalter verhält sich wie das Schaltgerät Leistungsschalter. Einziger Unterschied ist die
Benennung des Funktionsblocks, die den physikalischen Schalter nachbildet (Trennschalter statt Leistungs-
schalter). Bei den Auswertungen im Funktionsblock Steuerung entfällt die Blockierung durch den Schutz.
Das Schaltgerät Trennschalter steht in der DIGSI 5-Bibliothek in 2 verschiedenen Varianten zur Verfügung:
Die Einstellwerte der Parameter können Sie Kapitel 6.2.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise entnehmen.
Tabelle 6-13 Weitere Einstellungen in den Geräteeinstellungen mit Auswirkungen auf den Trennschalter
Die Ein- und Ausgänge sowie die Einstellmöglichkeiten des Funktionsblocks Trennschalter werden im
nächsten Kapitel beschrieben (siehe 6.2.3.3 Anschaltvarianten des Trennschalters). Der Funktionsblock Steu-
erung ist identisch mit der im Funktionsblock Leistungsschalter beschrieben, mit der Ausnahme, dass die
Befehlsprüfung Blockierung durch Schutz nur beim Leistungsschalter zur Verfügung steht.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie dem Kapitel 6.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise.
Verriegelung
Der Funktionsblock Verriegelung bildet die Freigaben für den Schaltfehlerschutz. Die eigentlichen Verriege-
lungsbedingungen sind im CFC hinterlegt. Siehe dazu das übergreifende Kapitel 6.3.1 Befehlsprüfungen und
Schaltfehlerschutz.
Trennschalter
Der Trennschalter repräsentiert den physikalischen Schalter im SIPROTEC 5-Gerät. Der Trennschalter hat die
Aufgabe, die Schalterstellung aus der Stellung der Binäreingänge zu bilden.
Der Funktionsblock Trennschalter wird über die Informationsmatrix mit den Binäreingängen verbunden, die
die Schalterstellung erfassen, und mit den Binärausgängen, die die Schaltbefehle ausgeben.
Der Funktionsblock Trennschalter stellt folgende Parameter zur Verfügung (siehe nächste Tabelle).
HINWEIS
i Der Parameter Schaltgerätetyp ist nur auf der IEC 61850-Schnittstelle wirksam. Mit diesem Parameter
wird der Schaltgerätetyp des Trennschalters bei der IEC 61850-Kommunikation eingestellt. Dies ist ein
Pflichtdatenobjekt im IEC 61850-Standard.
Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Trennschalter dar.
[dwoutinp-150212-01.tif, 2, de_DE]
Tabelle 6-14 und Tabelle 6-15 listen die Ein- und Ausgänge auf mit einer Beschreibung ihrer Funktion und des
Typs. Bei Eingängen ist die Auswirkung von Qualität = ungültig auf den Wert des Signals beschrieben.
Wenn eines dieser Eingangssignale die Qualität = ungültig annimmt, wird die Bereitschaft (Health) des Funk-
tionsblocks Trennschalter auf Warnung gestellt.
Steuerung
Die Steuerung hat die Aufgabe, Befehlsprüfungen durchzuführen und die Kommunikation zwischen der
Befehlsquelle und dem Trennschalter herzustellen. Mit den Parametern der Steuerung legen Sie fest, wie die
Befehlsverarbeitung erfolgen soll (siehe hierzu auch Kapitel 6.3.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz).
Durch die Funktion SBO (Select Before Operate, Reservierung18) wird das Schaltgerät vor dem eigentlichen
Schalten reserviert, so dass es für weitere Befehle gesperrt ist. Die Rückmeldeüberwachung sorgt für eine
Information des Befehlsverursachers über den Ablauf des Befehls, d.h., ob er erfolgreich durchgeführt wurde
oder nicht. Bei der Auswahl des Steuerungsmodells können diese beiden Optionen einzeln ausgewählt
werden, so dass in Summe 4 Kombinationen zur Verfügung stehen (siehe hierzu nachfolgende Tabelle).
Die Steuerung stellt folgende Parameter zur Verfügung (siehe nächste Tabelle).
Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte
(_:4201:101) Steuerungsmodell SBO mit direkt ohne Rück.übw.
Rück.übw.19 SBO ohne Rück.übw.
direkt mit Rückm.übw.
SBO mit Rück.übw.
(_:4201:102) SBO-Zeitüberschreitung 30,00 s -
(_:4201:103) Rückmeld.überwach.zeit 10,00 s -
18 In der Norm IEC 61850 ist die Reservierung als Select before Operate (SBO) bezeichnet.
19 Diese Voreinstellung ist das Standardsteuerungsmodell für einen Schaltbefehl in einer IEC 61850-Anlage.
1-polige Ansteuerung
[dw1ptren-030211-01.tif, 1, de_DE]
[scrangtrenn1p, 1, de_DE]
Sie können die Kontakte für Ein und Aus beliebig wählen. Sie müssen nicht unbedingt nebeneinander
liegen.
1,5-polige Ansteuerung
[dw5polig-020211-01.tif, 1, de_DE]
[scrangtrenn15p, 1, de_DE]
2-polige Ansteuerung
[dw2polan-020211-01.tif, 1, de_DE]
[scrangtrenn2p, 1, de_DE]
6.2.3.4 Parameter
6.2.3.5 Informationen
6.3 Steuerungsfunktionalität
Bevor Schaltbefehle vom SIPROTEC 5-Gerät ausgegeben werden, erfolgt die Befehlsprüfung in mehreren
Schritten:
• Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt)
• Schalthoheit (Vor-Ort/DIGSI/Station/Fern)
• Schaltrichtung (Soll=Ist)
• 1-aus-n-Prüfung (Doppelbetätigungssperre)
[scconf89-061016-01, 1, de_DE]
Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt)
Der Schaltmodus entscheidet, ob die Schaltverriegelungen, die im CFC projektiert werden, vor Befehlsausgabe
geprüft werden oder nicht.
Sie können den Schaltmodus über den Schlüsselschalter S1 (interlocking off/normal) ändern. Bei Geräten
ohne Schlüsselschalter können Sie den Schaltmodus über einen entsprechenden Menüeintrag im Display
(nach Eingabe eines Bestätigungscodes) ändern. Bei Schaltbefehlen von den Quellen DIGSI, Station oder Fern
können Sie ebenfalls den Schaltmodus setzen.
! GEFAHR
Wenn der Schaltmodus = Unverriegelt ist, sind die Schaltfehlerschutzprüfungen abgeschaltet.
Fehlerhafte Schalthandlungen können zum Tode oder schweren Verletzungen führen.
² Stellen Sie manuell sicher, dass alle Prüfungen durchgeführt sind.
Zusätzlich können Sie den Schaltmodus direkt über Binäreingang oder vom CFC aus setzen. Verwenden Sie
den Funktionsblock Allgemein (siehe hierzu nächstes Bild).
[scmoscha-260511-01.tif, 1, de_DE]
Die folgende Tabelle zeigt Auswirkungen der Änderung des Schaltmodus auf die Befehlsprüfungen.
Befehlsprüfung Schaltmodus
Verriegelt Unverriegelt
Schalthoheit Geprüft Geprüft
Schaltrichtung (Soll=Ist) Geprüft Geprüft
Feste Verriegelungsbedingungen Geprüft Geprüft
Verriegelungsbedingungen Geprüft Ungeprüft
1-aus-n-Prüfung (Doppelbetätigungssperre) Geprüft Ungeprüft
Blockierung durch Schutzfunktion Geprüft Ungeprüft
Schalthoheit
Die Schalthoheit bestimmt, welche Befehlsquelle zulässig ist. Folgende Befehlsquellen sind möglich:
• Vor-Ort:
Ein Schaltbefehl von der Vor-Ort-Steuerung (Verursachungsquelle Ort) ist nur möglich, wenn die Schalt-
hoheit auf Vor-Ort steht und das Gerät über eine Vor-Ort-Bedienung verfügt. Das Setzen der Schalthoheit
auf Vor-Ort geschieht typischerweise über den Schlüsselschalter S5 (Vor-Ort/Fern). In diesem Fall werden
Befehle mit allen anderen Ursprüngen abgelehnt. Wenn die Schalthoheit auf Vor-Ort steht, kann sie nicht
von Fern anders gesetzt werden.
• DIGSI:
Ein Schaltbefehl von DIGSI (angeschlossen über USB oder Ethernet, Verursachungsquelle Wartung) wird
nur akzeptiert, wenn die Schalthoheit im Gerät auf Fern steht. Wenn sich DIGSI am Gerät für die Befehls-
ausgabe angemeldet hat, werden keine Befehle von anderen Befehlsquellen oder einem anderen DIGSI-
PC ausgeführt.
• Station:
Diese Schalthoheitsebene kann über einen Parameter des Funktionsblocks Allgemein aktiviert werden.
Ein Schaltbefehl von der Stationsebene (Verursachungsquelle Station oder Station-Automatik) wird
angenommen, wenn die Schalthoheit auf Fern steht und das Controllable Schalthoheit Station gesetzt
ist. Dies geschieht durch einen Befehl von der Stationsleittechnik. Schaltbefehle aus dem Gerät oder von
außerhalb der Station (Verursachungsquelle Vor-Ort, Fern oder Fern-Automatik) werden abgewiesen.
Eine volle Unterstützung dieser Schalthoheitsebene ist nur bei Nutzung des Protokolls IEC 61850 gewähr-
leistet.
• Fern:
Diese Schalthoheitsebene steht für eine Fernsteuerung direkt von der Netzleitstelle oder (bei nicht aktivi-
erter Schalthoheitsebene Station) allgemein für die Steuerung von Fern. Die Verursachungsquelle ist die
Fern-Automatik. Befehle aus dieser Ebene werden angenommen, wenn die Schalthoheit auf Fern steht
und das Controllable Schalthoheit Station nicht gesetzt ist. Schaltbefehle aus dem Gerät oder von der
Station (Verursachungsquelle Vor-Ort, Station oder Station-Automatik) werden abgewiesen.
[schoheit-260511-01.tif, 1, de_DE]
Bild 6-28 Anzeige von Schalthoheit und Schaltmodus in der Informationsrangierung (im Funktionsblock
Allgemein)
Sch.hoh. Schlüss/Par. und Sch.mod.Schlüss/Par stellen dabei den aktuellen Zustand von Schlüsselschalter
oder Parameter für Schalthoheit oder Schaltmodus dar und stellen diese Informationen zur Weiterverarbeitung
im CFC bereit. Im CFC kann beispielsweise eine Automatik erstellt werden, die dafür sorgt, dass die Schaltho-
heit automatisch auf Vor-Ort gestellt wird, wenn der Schlüsselschalter auf unverriegelt gestellt wird.
Die folgende Tabelle zeigt die Abhängigkeit des Schaltmodus von Schlüsselschalterposition und Schalthoheit.
Bei Schaltbefehlen von Fern wird die Information mitgesendet, ob verriegelt oder unverriegelt geschaltet
werden soll. Deshalb ist die Stellung des Schlüsselschalters für den Schaltmodus in diesen Fällen irrelevant.
Die Tabellenangaben gehen davon aus, dass bei Schaltbefehlen von Fern oder von Station der Schaltmodus
jeweils auf verriegelt steht.
Schalthoheit
Schlüsselschalter für Schalt- Vor-Ort Fern Station
modus
Verriegelt Verriegelt Verriegelt Verriegelt
Unverriegelt Unverriegelt Verriegelt Verriegelt
Die in Bild 6-28 gezeigten Signale in der DIGSI 5-Informationsrangierung hängen wie folgt zusammen:
• Für die Schalthoheit und den Schaltmodus gelten die jeweilige Schlüsselschalterposition als Eingangs-
signal und die Eingangssignale in der Matrix.
• Der Zustand von Schalthoheit und Schaltmodus wird durch entsprechende Ausgangssignale angezeigt.
• Die Funktionen Schalthoheit und Schaltmodus verknüpfen die Eingangssignale und ermitteln so die
Ausgangssignale (siehe Bild 6-29 und Bild 6-30).
[dwhoheit-260511-01.tif, 1, de_DE]
[dwmodsch-020513-01.tif, 1, de_DE]
Bei beiden Funktionen überschreiben die Eingangssignale den Zustand des Schlüsselschalters. Damit können
externe Eingaben ebenfalls die Schalthoheit oder den Schaltmodus setzen, falls gewünscht (zum Beispiel
durch Abfrage externer Schlüsselschalter).
• Mehrere Schalthoheitsebenen:
Mit dieser Option werden bei Schalthoheit Fern im Gerät Schaltbefehle von mehreren Befehlsquellen
zulässig und diese können dann auch unterschieden werden. Weitere Details finden Sie in der folgenden
Tabelle. Aktivieren Sie diese Option durch Setzen eines Häkchens unter Allgemein / Steuern.
• Spezif. Schalthoheit.:
Für die Schalthoheitsprüfung können weitere Optionen freigeschaltet werden. Weitere Informationen zu
diesen Optionen finden Sie im Abschnitt Spezifische Schalthoheit, Seite 365. Im Standardfall werden sie
nicht verwendet.
[scakthoh-161014, 1, de_DE]
Bild 6-31 Auswahlmöglichkeit für die Aktivierung Schalthoheit Station und für die Freischaltung
mehrerer Schalthoheitsebenen
Tabelle 6-19 Wirkung auf die Schalthoheit bei Freischaltung mehrerer Schalthoheitsebenen mit/ohne
Aktivierung der Schalthoheit Station
Ja Angemeldet – – DIGSI
Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis der Schalthoheitsprüfung abhängig von der gesetzten Schalthoheit
und der Verursachung des Befehls im Überblick für den vereinfachten Normalfall (keine multiplen Befehls-
quellen bei Station und Fern).
Verursacherquelle Schalthoheit
Vor-Ort DIGSI Station Fern
Vor-Ort Freigabe Blockiert Blockiert Blockiert
Station Blockiert Blockiert Freigabe Blockiert
Fern Blockiert Blockiert Blockiert Freigabe
Vor-Ort-Automatik Freigabe Freigabe Freigabe Freigabe
Station-Automatik Blockiert Blockiert Freigabe Blockiert
Fern-Automatik Blockiert Blockiert Blockiert Freigabe
DIGSI Blockiert Freigabe Blockiert Blockiert
Spezifische Schalthoheit
Spezifische Schalthoheiten können als Erweiterung der Schalthoheitsprüfung konfiguriert werden. Dies
ermöglicht eine Unterscheidung der Befehlsquellen von Fern in der Feldebene. Unterschiedlichen Leitstellen,
die z.B. zu unterschiedlichen Unternehmen gehören können, kann so die Schalthoheit jeweils zugeteilt oder
entzogen werden. Damit kann genau eine dieser Befehlsquellen zu einer Zeit schalten. Die Basis dieser Funk-
tion ist die Erweiterung der Schalthoheitsprüfung um das Prüfen des Bezeichners der Befehlsquelle (Feld
Originator/orIdent des Schaltbefehls). Sie schalten die Funktion ein, indem Sie unter Allgemein / Steuern das
entsprechende Häkchen beim Parameter Spezif. Schalthoheit. setzen. Weitere Parameter zur Konfigu-
ration der Bezeichner und des Verhaltens der Funktion sowie zusätzliche Signale (siehe Bild 6-33) erscheinen.
Um eine zusätzliche Befehlsquelle zum Schalten zulassen zu können, müssen Sie diese spezifische Schaltho-
heit aktivieren. Dazu setzen Sie das entsprechende Controllable Aktiv. Schlt.h. 1 bis Aktiv.
Schlt.h. 5.
• Spezif. Schalth. gültig für (für Station/Fern, nur fern oder nur Station):
Mit diesem Parameter legen Sie fest, für welche Befehlsquelle die erweiterte Schalthoheitsprüfung ange-
wendet wird.
Tabelle 6-21 Ergebnis der Kombination aus dem Wert des Parameters Spezif. Schalth. gültig für
und der Ebene der Befehlsquelle (Feld Originator/orCat des Schaltbefehls)
• Mehrfache spez. Schalth. bewirkt eine gleichzeitige Gültigkeit der verschiedenen Befehlsquellen.
Die folgende Tabelle zeigt, wie bei Aktivierung der Befehlsquellen von Fern oder Station die resultierende
spezifische Schalthoheit ermittelt wird. Wenn dieser Parameter aktiviert ist, dann sind automatisch alle
parametrierten Befehlsquellen zulässig (letzte Zeile der Tabelle) und sie können nicht über die Control-
lable Aktiv. Schlt.h. 1 bis Aktiv. Schlt.h. 5 deaktiviert werden. Andernfalls ist immer die
freigegebene Befehlsquelle mit der niedrigsten Nummer die am höchsten priorisierte und setzt sich
gegen die anderen durch.
In der vorhergehenden Tabelle steht das *-Zeichen für einen beliebigen Wert.
Bild 6-33 Anzeige von Schalthoheit und Schaltmodus in der Informationsrangierung (im Funktionsblock
Allgemein), Beispiel für 2 aktivierte Schalthoheiten Fern
• Funktionsgruppe Leistungsschalter
• Funktionsgruppe Trennschalter
• Funktionsgruppe Trafostufenschalter
• Funktionsblock Schaltfolge
Damit ist es möglich, diese Einstellungen pro Schaltgerät unterschiedlich zu setzen. Dies ist z.B. sinnvoll, wenn
innerhalb eines Feldes Schaltgeräte von unterschiedlichen Versorgungsunternehmen verwaltet werden.
Aktivieren Sie diese Option, indem Sie im Funktionsblock Steuerung eines Schaltgerätes den Parameter
Prüfung der Schalthoheit auf erweitert setzen. Dadurch wird eine zusätzliche Tabelle mit zunächst
2 Parametern eingeblendet.
Bild 6-34 Zusätzliche Parameter zur Schalthoheit in den Parametern eines Schaltgerätes
Durch Aktivieren des Parameters Gerätespez. Schalth.prüf. wird eine individuelle Schalthoheit sowie
ein individueller Schaltmodus für dieses Schaltgerät konfiguriert. Im Funktionsblock Steuerung des betref-
fenden Schaltgerätes werden Zusatzsignale angezeigt.
Mit den neu erscheinenden Eingangssignalen lassen sich dann für Schaltgeräte individuell die Schalthoheit
und der Schaltmode einstellen. Diese Eingänge überschreiben für dieses Schaltgerät die zentrale Schalthoheit
sowie den Schaltmodus. Die Ausgänge Schalthoheit und Schaltmodus melden die Zustände ausschließ-
lich für dieses Schaltgerät.
Durch Aktivieren von Spezif. Schalthoheit. wird eine individuelle spezifische Schalthoheit für dieses
Schaltgerät konfiguriert. Weitere Parameter werden eingeblendet.
Die Funktionsweise der schaltgeräteindividuellen spezifischen Schalthoheit und die Bedeutung der zusätzli-
chen Parameter ist gleich der der zentralen spezifischen Schalthoheit. Im Funktionsblock Steuerung werden
Zusatzsignale angezeigt.
Schaltfehlerschutz
Schaltfehlerschutz heißt, durch Prüfung der Feld- und Anlagenverriegelungen Fehlschaltungen zu vermeiden
und so Sach- und Personenschäden zu verhindern. Die Verriegelungsbedingungen sind immer anlagenspezi-
fisch und werden daher als CFC-Pläne in den Geräten hinterlegt.
• Normale Verriegelungsbedingungen:
Diese können durch Änderung des Schaltmodus auf unverriegelt aufgehoben werden.
[scverrie-260912-01.tif, 1, de_DE]
BEISPIEL
[ScAbgang-270410-deDE-01, 1, de_DE]
Der CFC-Plan, der zur Realisierung der Verriegelungsgleichung notwendig ist, wird im nächsten Bild gezeigt.
[scverpla-270511-01.tif, 1, de_DE]
Da der Funktionsblock Trennschalter die definierte Stellung Ein oder Aus liefert, kann auf das exklusive
ODER-Gatter XOR für die Verknüpfung verzichtet werden. Ein einfaches ODER ist ausreichend.
Wie im CFC-Plan zu erkennen ist, wird das Ergebnis der Prüfung auf das Signal >Freigabe Einschaltung
des Funktionsblocks Verriegelung der Funktionsgruppe Leistungsschalter QA verschaltet (siehe Bild 6-41).
BEISPIEL
[ScAnlage-270410-deDE-01, 1, de_DE]
[scplanve-241013, 1, de_DE]
1-aus-n-Prüfung (Doppelbetätigungssperre)
Die Doppelbetätigungssperre verhindert, dass 2 Befehle im Gerät gleichzeitig laufen. Sie können die gerätein-
terne Prüfung für jedes Schaltgerät als Parameter des Funktionsblocks Steuerung einstellen.
Die Voreinstellung ist ja, d.h. die Doppelbetätigungssperre ist aktiv (siehe hierzu nächstes Bild).
[scdoppel-260912-01.tif, 1, de_DE]
[scnotselected-090315_de, 1, de_DE]
Dieses Signal wird dann in den CFC-Verriegelungsbedingungen für die betroffenen Schaltgeräte abgefragt und
dient zur Bildung des Freigabesignals (z.B. >Freigabe Einschaltung).
Wenn die externe 1-aus-n-Prüfung instanziiert ist, wird mit dem Ausgang Freigabeanforderung vor der
Ausführung eines Schaltbefehls eine Anfrage an ein zentrales Feldleitgerät gestellt, das die Schalthandlung
genehmigen muss (siehe folgendes Bild). Wenn die zugeordneten Schaltgeräte in anderen Feldern verriegelt
worden sind, wird die Freigabe erteilt. Erst wenn die Freigabe über den Eingang >Freigabe aktiv erteilt
wurde, werden die Reservierung (Steuerungsmodell: SBO mit Rück.übw.) oder der Schaltbefehl
(Steuerungsmodell: direkt mit Rückm.übw.) ausgeführt und bestätigt. Das zentrale Feldleitgerät ist
so parametriert, dass es eine 2. Schaltanforderung zurückweisen würde.
[dw_block-ext-setzen, 1, de_DE]
Wenn die Schalterposition erreicht ist, wird die Verriegelung der Schaltgeräte über den Ausgang Freiga-
beanforderung zurückgenommen. Erst, wenn die Aufhebung der Verriegelung über den Eingang >Frei-
gabe aktiv positiv bestätigt wurde, wird der Schaltbefehl abgeschlossen und mit CMT bestätigt (siehe
folgendes Bild).
[dw_block-aufheben-1, 2, de_DE]
Die Voreinstellung für die Blockierung durch Schutzfunktion ist deshalb ja. Bei Bedarf können Sie diese
Blockierung abschalten. Sie finden den Parameter an derselben Stelle wie die Doppelbetätigungssperre (siehe
Bild 6-44).
HINWEIS
i Beachten Sie, dass beispielsweise auch das Ansprechen des thermischen Überlastschutzes einen Störfall
eröffnen und so Schaltbefehle verhindern kann.
HINWEIS
i Beachten Sie, dass die Befehlsprüfung Blockierung durch Schutzfunktion nur für die Steuerung von Leis-
tungsschaltern verfügbar ist, da hier eine eindeutige Beziehung zu Schutzfunktionen konfiguriert ist. Bei
Trennschaltern ist diese Beziehung, gerade im Hinblick auf die Eineinhalb-Leistungsschalter-Methode, nicht
immer eindeutig und muss mithilfe von CFC-Plänen anlagenspezifisch abgebildet werden.
Um die Befehlsprüfung Blockierung durch Schutzfunktion für Trennschalter zu realisieren, verwenden Sie
folgende Meldungen (sofern vorhanden) in Ihren Verriegelungsbedingungen:
6.3.2 Befehlsprotokollierung
Der Ablauf wird umfassend für Befehle protokolliert. Im Befehlsprotokoll sind enthalten:
• Grund der Übertragung (SEL = Selektiert, OPR = Ausführen, CMT = Befehlsende, SPN = Spontan)
BEISPIEL
Das folgende Beispiel zeigt die Steuerung eines Leistungsschalters QA1 für verschiedene Fälle.
• Erfolgreiche Befehlsausgabe
• Abgebrochener Befehl
[scbbcon1-270313-01.tif, 1, de_DE]
[scbbcon2-270313-01.tif, 1, de_DE]
[scbbcon3-270313-01.tif, 1, de_DE]
[scbbcon4-270313-01.tif, 1, de_DE]
[scbbcon5-270313-01.tif, 1, de_DE]
[scbbcon7-270313-01.tif, 1, de_DE]
[scbbcon8-270313-01.tif, 1, de_DE]
[scbbcon9-270313-01.tif, 1, de_DE]
[scbbcon6-270313-01.tif, 1, de_DE]
Je nach Übertragungsgrund kann der gewünschte Steuerungswert oder der tatsächliche Zustandswert des
Controllables und des Schaltgerätes in der Protokollierung enthalten sein.
Die folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang.
Tabelle 6-23 Beziehung zwischen Grund der Übertragung und protokolliertem Wert
6.3.4 Parameter
6.3.5 Informationen
6.4 Synchronisierungsfunktion
6.4.1 Funktionsübersicht
Die 1-kanalige Synchronisierungsfunktion (ANSI 25) prüft beim Zusammenschalten zweier Netzteile, ob die
Einschaltung ohne Gefahr für die Stabilität des Netzes zulässig ist.
Folgende Anwendungen sind typisch:
• Synchrocheck
• Synchrocheck-Stufe
• Synchron/Asynchron-Stufe
Werkseitig sind je ein Stufentyp Synchrocheck und Synchron/Asynchron (Sychr./Asycr.) vorkonfiguriert.
In der Funktionsbibliothek ist zusätzlich der Stufentyp Erweiterte delta-f Optionen verfügbar. Dieser ist nicht
vorkonfiguriert.
Sie können maximal 2 Stufen vom Stufentyp Synchrocheck und maximal 6 Stufen vom Typ Synchron/Asyn-
chron parallel betreiben.
Sobald die Funktion im Gerät vorhanden ist, werden die Funktionsmesswerte berechnet und angezeigt.
[dwsynfn1-270213-01.tif, 1, de_DE]
Anschluss
Die beiden folgenden Bilder zeigen Beispiele zur Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene. Bild 6-61
zeigt ein Beispiel zur Synchronisierung von 2 Sammelschienen über eine Querkupplung.
Zur Prüfung der Zuschaltbedingungen verwendet die Synchronisierungsfunktion 2 Spannungen: eine Span-
nung der Bezugsseite 1 (U1) sowie eine in Bezug zu setzende Spannung der Seite 2 (U2). Die Bezugsspannung
der Seite 1 wird in der Synchronisierungsfunktion mit U120 bezeichnet. Diese ist immer die Spannung der
Messstelle die an die Schnittstelle Sync-Spannung 1 der Funktionsgruppe Leistungsschalter angeschlossen ist.
Die in Bezug zu setzende Spannung wird mit U220 bezeichnet. Diese ist immer die Spannung der Messstelle die
an die Schnittstelle Sync-Spannung 2 der Funktionsgruppe Leistungsschalter angeschlossen ist. Die Zuord-
nung der Messstellen zu den Schnittstellen der Funktionsgruppe Leistungsschalter ist konfigurierbar, siehe
Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät.
Die Auswahl der für die Synchronisierung verwendeten Spannungen ist vom Geräteanschluss an das Primär-
system abhängig:
• Anschluss des Primärsystems über 4 Spannungseingänge und damit Verwendung einer 1-phasigen und
einer 3-phasigen Messstelle (Bild 6-59 und Bild 6-61):
Hier ist die an die 1-phasige Messstelle angeschlossene Spannung maßgebend. Wenn diese z.B. die
Leiter-Erde-Spannung UL1 ist, so wird von der anderen Seite der 3-phasigen Messstelle auch die Span-
nung UL1 verwendet.
• Anschluss des Primärsystems über 6 Spannungseingänge und damit Verwendung von zwei 3-phasigen
Messstellen (Bild 6-60):
Hier wird immer die Leiter-Leiter-Spannung UL12 beider Seiten zur Prüfung verwendet.
Sie können an das Gerät sowohl Leiter-Erde-Spannungen als auch Leiter-Leiter-Spannungen anschließen. Die
möglichen Anschaltungen sind im Anhang aufgeführt.
20 Verwechseln Sie die Bezeichnungen U1 und U2 nicht mit der Nummerierung der Spannungseingänge U1 bis U4 (Bild 6-59) und U1
bis U8 (Bild 6-60).
[dwsyns01-210912-01.tif, 1, de_DE]
Bild 6-59 Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene, Anschluss über 4 Spannungseingänge
[dwsyns02-210912-01.tif, 1, de_DE]
Bild 6-60 Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene, Anschluss über 6 Spannungseingänge
[dwsyns03-210912-01.tif, 1, de_DE]
Bild 6-61 Synchronisierung von 2 Sammelschienen über Querkopplung, Anschluss über 4 Spannungs-
eingänge
[dwsyndyn-221211-01.tif, 1, de_DE]
[dw_synp_04, 1, de_DE]
Für die Einstellparameter sind nur positive Werte zulässig. Um die Einstellparameter eindeutigen zu charakteri-
sieren, werden Ungleichungen benutzt. Die Darstellung wird am Beispiel der Differenzspannung erläutert. Um
unsymmetrische Einstellungen zu erlauben, sind 2 Einstellwerte erforderlich.
Die Ungleichung U2 > U1 ergibt einen positiven Wert für dU. Der dazugehörige Parameter ist Max.
Spanngsdiff. U2>U1. Für den 2. Einstellparameter Max. Spanngsdiff. U2<U1 gilt die Ungleichung
U2 < U1. Er entspricht einem negativen dU.
Bei der Differenzfrequenz und dem Differenzphasenwinkel wird analog vorgegangen.
6.4.4.1 Beschreibung
[losyn001-100611-01.tif, 3, de_DE]
Stufensteuerung
Für eine Sync-Stufe kommt die normale Stufensteuerung zur Anwendung (siehe Bild 6-64).
• Sobald die Synchronisierungsfunktion im Gerät vorhanden ist, werden die Messwerte berechnet und
angezeigt. Zur Berechnung aller Deltagrößen muss eine Stufe eingeschaltet sein. Ein Start der Stufe ist
hierzu nicht erforderlich.
• Wenn alle Sync-Stufen innerhalb der Funktion ausgeschaltet sind, kann über die Steuerung nicht mehr
eingeschaltet werden, da keine der Stufen eine Einschaltfreigabe erzeugen kann. Wenn die Synchronisie-
rungsfunktion gelöscht wird, gilt der Leistungsschalter nicht mehr als synchronisierungspflichtig. Über
die Steuerung kann in diesem Fall unsynchronisiert eingeschaltet werden.
• Wenn mehr als eine Sync-Stufe eingeschaltet ist, dann muss das Signal >Anwahl genau einer Stufe aktiv
sein, damit über die Steuerung zugeschaltet werden kann.
Sie können die gesamte Sync-Stufe über das Binärsignal >Blockierung Stufe blockieren. Mit der Blockie-
rung wird ein gestarteter Vorgang beendet und die gesamte Stufe zurückgesetzt. Um einen erneuten
Einschaltvorgang zu initiieren, muss die Stufe neu gestartet werden. Die Blockierung wirkt nur auf den Prüf-
vorgang der Einschaltbedingungen. Die Messwerte werden weiterhin berechnet und angezeigt.
Arbeitsbereich
[losyn002-160311-01.tif, 1, de_DE]
Überwachungen
Die im Folgenden aufgeführten Überwachungen werden funktionsspezifisch ausgeführt. Wenn eine der Über-
wachungen anspricht, geht die Bereitschaft auf Alarm. Die Stufe wird als Nicht wirksam gemeldet. Eine
Einschaltfreigabe oder das Durchsteuern ist in diesem Fall nicht möglich.
Messspannungsausfall
Wenn eine Spannungswandlerstörung (Messspannungsausfall) über das binäre Eingangssignal >Offen einer
der Spannungsmessstellen erfasst wird, so werden die Einschaltbedingungen der die Sync-Stufe nicht mehr
geprüft. D.h. eine Freigabe der Einschaltung aufgrund der Messung ist nicht mehr möglich. Die Bereitschaft
der Stufe geht auf Warnung. Ein Durchsteuern dagegen ist weiterhin möglich.
Die geräteinterne Überwachungsfunktion Messspannungsausfall-Erkennung (Fuse Failure Monitor) hat keinen
Einfluss auf die Sync-Stufe.
Funktionsmesswerte
Die Funktionsmesswerte der Synchronisierungsfunktion werden in eigenen primären, sekundären und prozen-
tualen Messwertfenstern angezeigt. Spannungsmesswerte werden immer als verkettete Größen angezeigt,
auch wenn die zugehörige Messstelle Leiter-Erde Spannungen erfasst. Die Funktionsmesswerte werden ermit-
telt und angezeigt, sobald die Funktion im Gerät vorhanden ist. Die Differenzwerte werden berechnet, sobald
eine Stufe eingeschaltet ist.
Mehrere Synchronisierstellen
Die Synchronisierungsfunktion kann nur innerhalb einer LS-Funktionsgruppe angewandt werden. Sie arbeitet
immer auf dem LS, der mit der LS-Funktionsgruppe verknüpft ist. Damit ist der Bezug zum LS eindeutig. Wenn
Sie mit dem Gerät mehrere LS (Synchronisierstellen) synchronisiert schalten wollen, so müssen Sie mehrere
LS-Funktionsgruppen angelegen.
BEISPIEL:
Die mit Sync-Spannung 1 verbundene 1-phasige Messstelle erfasst die Leiter-Leiter-Spannung UAB. Die mit
Sync-Spannung 2 verbundene 1-phasige Messstelle erfasst UA. In diesem Fall wird der Phasenwinkel zwischen
UAB und UA bei der Berechnung der Deltagröße Δα berücksichtigt.
Durch diesen Automatismus ist gewährleistet, dass im laufenden Betrieb zwischen mehreren Spannungs-
quellen umgeschaltet werden kann, die jeweils unterschiedliche Spannungen erfassen.
Stufentyp Anwendung
Synchrocheck-Stufe Um z.B. bei einer Handeinschaltung aus Sicherheitsgründen eine zusätz-
liche Freigabe zu erteilen, wählen Sie diesen Stufentyp.
Bei diesem Typ werden die Größen ΔU, Δf und Δα vor dem Zuschalten
der beiden Netzteile überprüft.
Synchron/Asynchron-Stufe Wenn je nach Schalterstellung der Anlage zwischen synchronen und
asynchronen Netzen unterschieden werden muss, wählen Sie diesen
Stufentyp.
Wenn galvanisch gekoppelte Netze parallel geschaltet werden, liegen
synchrone Netze vor. Ein typisches Kennzeichen für synchrone Netze ist
die Frequenzgleichheit (Δf ≈ 0). In diesem Zustand werden zusätzlich
die Bedingungen Δα und ΔU überprüft.
Wenn die Netze galvanisch getrennt sind, können asynchrone Netze
vorliegen. Hierbei wird die Einhaltung der Bedingungen Spannungsdif-
ferenz ΔU und Frequenzdifferenz Δf überprüft. Der Zeitpunkt des
Einschaltbefehls wird unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz Δα
und der Einschaltzeit des Leistungsschalters berechnet. Der Zeitpunkt
des Einschaltbefehls wird so berechnet, dass die Spannungen im
Moment der Polberührung des Leistungsschalters gleich sind (ΔU ≈ 0,
Δα ≈ 0).
HINWEIS
i Alle gemäß der parametrierten Messstellenanschlussart angeschlossenen Spannungen werden der jewei-
ligen Vmin/Vmax Prüfung unterzogen. Angeschlossene Leiter-Erde-Spannungen werden hierzu mit √3
multipliziert, da die Schwellwerte mit Bezug zur Nennspannung (Leiter-Leiter-Spannung) einzustellen sind.
[lohyster-010415-01.vsd, 1, de_DE]
Wenn die Synchronisierungsfunktion innerhalb der Hysterese gestartet wird, erfolgt aufgrund der minimalen
und maximalen Betriebsgrenze (Parameter Min.Betriebsgrenz. Umin und Max.Betriebsgrenz.
Umax) keine Zuschaltung. Wenn die Synchronisierungsfunktion innerhalb des Spannungsarbeitsbereiches
gestartet wird und die Spannung während des Synchronisiervorgangs die minimale oder maximale Betriebs-
grenze überschreitet, kann eine Zuschaltung im Bereich der Hysterese erfolgen.
Parameter: Spannungsanpassung
[losynae1-160311-01.tif, 1, de_DE]
6.4.4.3 Parameter
Die dynamische Messstellenumschaltung bietet die Möglichkeit, die in der Synchrocheck-Funktion verwen-
deten Spannungen an verschiedene Messstellen zu verbinden. Damit ist es beispielsweise möglich, die richtige
Spannung abhängig vom Schaltzustand der Schaltgeräte zu verwenden. Wenn mehr als 1 Messstelle mit U
Syn1 oder U Syn2 verbunden ist, müssen Sie den Funktionsblock U Syn Auswahl in der Funktionsgruppe
Leistungsschalter anlegen.
Die Auswahl der gewünschten Spannungsmessstellen (U Syn1 und U Syn2) für die Funktionsgruppe Leis-
tungsschalter wird über CFC gesteuert.
Beispiel
Bild 6-67 zeigt ein Beispiel für den Synchrocheck bei einer Eineinhalb-Leistungsschalter-Anwendung. Wenn
der Leistungsschalter QA2 geschlossen werden soll, müssen die Referenzspannungen aus mehreren mögli-
chen Messstellen ausgewählt werden. Diese Messstellenauswahl ist abhängig von den Schaltzuständen aller
Leistungsschalter und Trenner.
[dwdynmsu-140212-01.tif, 1, de_DE]
Jede der Synchronisierungsfunktionen erfordert 2 Vergleichsspannungen. Für den in der Mitte befindlichen
Leistungsschalter QA2 gibt es 2 Möglichkeiten für jede Seite (Usync1 und Usync2). Die Auswahl der Synchronisie-
rungsspannungen jeder Seite hängen von der Position des Leistungsschalters und der Trenner ab.
Für die Leistungsschalter QA1 und QA3 stehen die Sammelschienenspannung für eine Seite (Usync1) und 3
Spannungen für die andere Seite (Usync2) zur Verfügung.
[scdynms2-211212-01.tif, 1, de_DE]
• Der Verbindungstyp aller mit einer Schnittstelle verbundenen Messstellen muss identisch sein.
• Es ist nicht erlaubt, eine Messstelle mit der Option VN auf die Funktionsgruppe zu rangieren.
• Die Nennspannung (primär und sekundär) aller mit einer Schnittstelle verbundenen Messstellen muss
identisch sein.
• Wenn mehr als 1 Messstelle mit 1 Spannungsschnittstelle verbunden ist, dann muss ein Funktionsblock
für die Auswahl der Synchronisierspannung ergänzt werden.
CFC-Steuerung
Die Spannungsauswahl erfolgt über eine CFC-Logik anhand der Messstellen-IDs. Wenn mehr als eine Mess-
stelle mit den Schnittstellen Usync1 oder Usync2 der Funktionsgruppe Leistungsschalter verbunden sind, muss
der Funktionsblock U Syn Auswahl aus der Bibliothek in die Funktionsgruppe Leistungsschalter eingefügt
werden. Eine CFC-Logik (siehe folgendes Beispiel) muss IDs für die Eingänge U Syn1 oder U Syn2 dieses
Funktionsblocks definieren, um die korrekte Messstellenverbindung zur Synchrocheck-Funktion sicherzu-
stellen.
[scdynmsx-160212-01.tif, 1, de_DE]
Wenn (bedingt durch die Schalter- oder Trennerstellungen) keine Messstelle ausgewählt werden kann, wird
die ID0 verwendet. Ist die ID0 ausgewählt, wird die Meldung (_:2311:304) Block. d. Auswahl U
gesetzt. Der Synchrocheck ist blockiert. Wenn Sie den Parameter (_:5071:108) Durchsteuern aktiviert
haben, ist ein unsynchronisiertes Zuschalten aber weiterhin möglich.
6.4.6 Funktionsablauf
[losynf01-100611-01.tif, 3, de_DE]
Start
Zum Prüfen der Einschaltbedingungen muss die Sync-Stufe gestartet werden. Die Sync-Stufe kann gerätein-
tern von der Steuerung oder von Extern über binäre Eingangssignale gestartet werden (siehe Kapitel
6.4.13 Zusammenwirken mit Steuerung und externer Ansteuerung).
Mit dem Start wird geprüft, ob eine Mehrfachanwahl der Sync-Stufe vorliegt (siehe Randtitel Überwachungen
im Kapitel 6.4.4.1 Beschreibung). Wenn dies der Fall ist, so wird der Vorgang abgebrochen. Mit dem erfolgrei-
chen Start wird die Meldung Läuft abgesetzt und die Überwachungszeit für die maximale Dauer des
Synchronisierungsvorganges (Parameter Max. Dauer Sync.vorgang) gestartet. Weiterhin wird geprüft,
ob die Spannungen und Frequenzen im Arbeitsbereich liegen (siehe Kapitel 6.4.4.1 Beschreibung). Wenn dies
nicht der Fall ist, werden die Einschaltbedingungen nicht geprüft.
gungen werden gemeldet. Mit dem Erfüllen der Einschaltbedingungen wird eine einstellbare Überwachungs-
zeit (Parameter Einschaltzeit des LS) gestartet. Wenn die Bedingungen bis zum Ablauf der Zeit gültig
bleiben, so gibt die Funktion mit dem Ablauf der Zeit die Freigabe zur Einschaltung.
Durchsteuern
Wenn der Betrieb Durchsteuern aktiv ist, so veranlasst die Funktion mit dem erfolgreichen Start augenblick-
lich die Freigabe zur Einschaltung (siehe Kapitel 6.4.12 Durchsteuern). Eine Kombination von Durchsteuern
mit anderen Freigabebedingungen ist nicht sinnvoll, da diese Bedingungen durch das Durchsteuern
umgangen werden.
6.4.7.1 Beschreibung
[losynche-160311-01.tif, 1, de_DE]
In dieser Betriebsart werden die Größen ΔU, Δf und Δα vor dem Zuschalten der beiden Netzteile überprüft. Die
Meldung Sync.Bedingungen OK signalisiert das Erreichen aller Einstellwerte (Bedingungen) und die Frei-
gabe zur Einschaltung wird gegeben (siehe Randtitel Prüfen der Einschaltbedingungen, Einschaltung im
Kapitel 6.4.6 Funktionsablauf).
Jede erfüllte Bedingung wird über die Meldungen Spannungsdiff. OK, Frequenzdifferenz OK und
Winkeldifferenz OK einzeln gemeldet.
Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, dann wird über Meldungen detailliert informiert, warum die Bedingung
nicht erfüllt ist. Wenn beispielsweise die Differenzspannung außerhalb der Einstellgrenzen liegt, wird die
Meldung U Diff.zu groß (U2<U1) abgesetzt. Die Meldung enthält indirekt die Information, dass für eine
erfolgreiche Synchronisierung die Spannung U2 erhöht werden muss.
Bei konfiguriertem Stufentyp Erweiterte delta-f Optionen und aktiviertem Parameter (_:140) Begrenz.
dfdiff/dt syn wird zusätzlich die Rate der Änderung der Differenzfrequenz geprüft. Bei Überschreitung der
zulässigen Frequenzänderungsrate (Parameter (_:141) Grenzwert dfdiff/dt syn) wird die Meldung
(_:329) dfdiff/dt zu groß ausgegeben.
6.4.7.3 Parameter
6.4.7.4 Informationen
6.4.8.1 Beschreibung
Bei diesem Stufentyp kann nach synchronen und asynchronen Netzen unterschieden werden.
Wenn galvanisch gekoppelte Netze parallel geschaltet werden, so liegen synchrone Netze vor. Ein typisches
Kennzeichen für synchrone Netze ist die Frequenzgleichheit (Δf ≈ 0). Wenn die Frequenzdifferenz den Einstell-
wert des Parameters f-Schwelle ASYN<->SYN unterschreitet, so ist von synchronen Netzen auszugehen.
Überschreitet die Frequenzdifferenz den Einstellwert des Parameters f-Schwelle ASYN<->SYN so ist von
asynchronen Netzen auszugehen. Dieser Zustand tritt z.B. bei galvanisch getrennten Netzen auf.
Für beide Zustände gibt es jeweils eine eigene Betriebsart mit eigenen Einschaltbedingungen. Sie können
beide Betriebsarten getrennt ein- und ausgeschalten (Parameter Synchrone Betriebsart und Asyn-
chrone Betriebsart). Damit ergeben sich folgende Kombinationen:
Synchrone Asynchrone Funktionalität
Betriebsart Betriebsart
ein ein Wenn die Frequenzdifferenz unter dem einge-
stellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN
liegt, dann ist die Betriebsart synchron aktiv. Im
anderen Fall ist die Betriebsart asynchron aktiv
aus ein Unabhängig von der Frequenzdifferenz und dem
Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN ist
ausschließlich die Betriebsart asynchron aktiv.
ein aus Wenn die Frequenzdifferenz unter dem einge-
stellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN
liegt, dann ist die Betriebsart synchron aktiv. Im
anderen Fall ist die Stufe inaktiv, d.h. eine
Zuschaltfreigabe kann nicht erteilt werden.
aus aus Beide Betriebsarten sind ausgeschaltet. Somit kann
über diese Betriebarten auch keine Einschaltfrei-
gabe gegeben werden.
[losynsyn-100611-01.tif, 1, de_DE]
In der Betriebsart synchrone Netze ist die Frequenzdifferenz sehr gering. Sie liegt unter dem Schwellwert f-
Schwelle ASYN<->SYN. Der Zustand wird über die Meldung Zustand f-synchron signalisiert.
Zum Erteilen einer Einschaltfreigabe werden die Größen ΔU und Δα überprüft (siehe Bild 6-73). Die Meldung
Sync.Bedingungen OK signalisiert das Erreichen beider Einstellwerte (Bedingungen). Wenn die Bedin-
gungen über die eingestellte Verzögerungszeit (Parameter Verzöger. Einschaltung) erfüllt bleiben, wird
die Freigabe zur Einschaltung gegeben (siehe auch Kapitel 6.4.7.1 Beschreibung).
Jede erfüllte Bedingung wird über die Meldungen Spannungsdiff. OK und Winkeldifferenz OK
einzeln gemeldet.
Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, so wird über Meldungen detailliert informiert, warum die Bedingung
nicht erfüllt ist. Wenn beispielsweise die Differenzspannung außerhalb der Einstellgrenzen liegt, so wird die
Meldung U Diff.zu groß (U2<U1) gesetzt. Die Meldung enthält indirekt die Information, dass für eine
erfolgreiche Synchronisierung die Spannung U2 erhöht werden muss.
Bei konfiguriertem Stufentyp Erweiterte delta-f Optionen und aktiviertem Parameter (_:142) Begrenz.
dfdiff/dt asyn wird zusätzlich die Rate der Änderung der Differenzfrequenz geprüft. Bei Überschreitung
der zulässigen Frequenzänderungsrate (Parameter (_:143) Grenzwert dfdiff/dt asyn) wird die
Meldung (_:329) dfdiff/dt zu groß ausgegeben.
[losynzus-110211-01.tif, 1, de_DE]
[losynasy-210912-01.tif, 1, de_DE]
In dieser Betriebsart wird die Einhaltung der Bedingungen Spannungsdifferenz ΔU und Frequenzdifferenz Δf
überprüft. Unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz Δα und der Einschaltzeit des Leistungsschalters
berechnet die Funktion den Zeitpunkt des Einschaltbefehls. Dieser wird so berechnet, dass die Spannungs-
zeiger im Moment der Polberührung des Leistungsschalters (ΔU ≈ 0, Δα ≈ 0) gleich sind.
[losynarb-080211-01.tif, 1, de_DE]
Bild 6-75 Arbeitsbereich unter synchronen und asynchronen Bedingungen für Spannung (U) und
Frequenz (f)
Parameter für asynchronen Betrieb: Maximale Differenzwerte von Spannung und Frequenz
Parameter für synchronen Betrieb: Maximale Differenzwerte von Spannung und Winkel
In der Voreinstellung sind typische Differenzwerte gewählt. Die Einstellungen müssen anlagenabhängig über-
prüft und bei Bedarf angepasst werden.
6.4.8.3 Parameter
6.4.8.4 Informationen
6.4.9.1 Beschreibung
Bei diesem Stufentyp kann nach synchronen und asynchronen Netzen unterschieden werden.
Zusätzlich bildet die Stufe die Stellbefehle zur Anpassung der Spannung und der Frequenz (Drehzahl) an die
Sollbedingungen. Die Stufe dient zum automatischen Synchronisieren von Generatoren. Die Stufe hat die
Funktionalität einer 1-kanaligen Parallelschaltfunktion.
Wenn galvanisch gekoppelte Netze parallel geschaltet werden, so liegen synchrone Netze vor. Ein typisches
Kennzeichen für synchrone Netze ist die Frequenzgleichheit (Δf ≈ 0). Wenn die Frequenzdifferenz den Einstell-
wert des Parameters f-Schwelle ASYN<->SYN unterschreitet, ist von synchronen Netzen auszugehen.
Wenn die Frequenzdifferenz den Einstellwert des Parameters f-Schwelle ASYN<->SYN überschreitet, ist
von asynchronen Netzen auszugehen. Dieser Zustand tritt z.B. bei galvanisch getrennten Netzen auf.
Für beide Zustände gibt es jeweils eine eigene Betriebsart mit eigenen Einschaltbedingungen. Sie können
beide Betriebsarten getrennt ein- und ausgeschalten (Parameter Synchrone Betriebsart und Asyn-
chrone Betriebsart). Damit ergeben sich folgende Kombinationen:
Synchrone Asynchrone Funktionalität
Betriebsart Betriebsart
ein ein Wenn die Frequenzdifferenz unter dem einge-
stellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN
liegt, dann ist die Betriebsart synchron aktiv. Im
anderen Fall ist die Betriebsart asynchron aktiv
aus ein Unabhängig von der Frequenzdifferenz und dem
Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN ist
ausschließlich die Betriebsart asynchron aktiv.
ein aus Wenn die Frequenzdifferenz unter dem einge-
stellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN
liegt, dann ist die Betriebsart synchron aktiv. Im
anderen Fall ist die Stufe inaktiv, d.h. eine
Zuschaltfreigabe kann nicht erteilt werden.
aus aus Beide Betriebsarten sind ausgeschaltet. Somit kann
über diese Betriebarten auch keine Einschaltfrei-
gabe gegeben werden.
[losynsyn_adj_comm, 1, de_DE]
In der Betriebsart synchrone Netze ist die Frequenzdifferenz sehr gering. Sie liegt unter dem Schwellwert f-
Schwelle ASYN<->SYN. Der Zustand wird über die Meldung Zustand f-synchron signalisiert.
Zum Erteilen einer Einschaltfreigabe werden die Größen ΔU und Δα überprüft (siehe Bild 6-77). Die Meldung
Sync.Bedingungen OK signalisiert das Erreichen beider Einstellwerte (Bedingungen). Wenn die Bedin-
gungen über die eingestellte Verzögerungszeit (Parameter Verzöger. Einschaltung) erfüllt bleiben, wird
die Freigabe zur Einschaltung gegeben (siehe auch Kapitel 6.4.7.1 Beschreibung).
Jede erfüllte Bedingung wird über die Meldungen Spannungsdiff. OK und Winkeldifferenz OK
einzeln gemeldet.
Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, so wird über Meldungen detailliert informiert, warum die Bedingung
nicht erfüllt ist. Wenn beispielsweise die Differenzspannung außerhalb der Einstellgrenzen liegt, so wird die
Meldung U Diff.zu groß (U2>U1) gesetzt. Die Meldung enthält indirekt die Information, dass für eine
erfolgreiche Synchronisierung die Spannung U2 erhöht werden muss.
Bei konfiguriertem Stufentyp Erweiterte delta-f Optionen und aktiviertem Parameter (_:142) Begrenz.
dfdiff/dt asyn wird zusätzlich die Rate der Änderung der Differenzfrequenz geprüft. Bei Überschreitung
der zulässigen Frequenzänderungsrate (Parameter (_:143) Grenzwert dfdiff/dt asyn) wird die
Meldung (_:329) dfdiff/dt zu groß ausgegeben.
[losynzus_adj_comm, 1, de_DE]
[losynasy_adj_comm, 1, de_DE]
In dieser Betriebsart wird die Einhaltung der Bedingungen Spannungsdifferenz ΔU und Frequenzdifferenz Δf
überprüft. Unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz Δα und der Einschaltzeit des Leistungsschalters
berechnet die Funktion den Zeitpunkt des Einschaltbefehls. Dieser wird so berechnet, dass die Spannungs-
zeiger in dem Moment, wo die Leistungsschalterpole schließen, gleich sind (ΔU ≈ 0, Δα ≈ 0).
[losynarb_adj_comm, 1, de_DE]
Bild 6-79 Arbeitsbereich unter synchronen und asynchronen Bedingungen für Spannung (U) und
Frequenz (f)
[fo_voltage-adujsting-command, 1, de_DE]
mit:
dUMesswert Gemessene Differenzspannung
dU pro Sekunde Parameter zur Vorgabe der Geschwindigkeit für die Sollwertänderung
Das folgende Bild fasst die Wirkung der Funktionalität zusammen. Wenn die Spannungsgrenzen um ca. 1/8
des Spannungsbandes unterschritten werden, gibt die Stufe keine Spannungsstellbefehle mehr aus.
[dw_build_voltage-adjusting-com, 1, de_DE]
[fo_frequency-adujsting-command, 1, de_DE]
mit:
dfMesswert Gemessene Differenzfrequenz
Δf Sollwert f. Stellbe- Parameter zur Vorgabe des Sollwertes für die Frequenzstellbefehle
fehle
df/dt des Reglers Parameter zur Vorgabe der Geschwindigkeit für die Sollwertänderung
[dw_build_frequency-adjusting-com, 1, de_DE]
Wenn die Drehzahl (Frequenz) so verstellt wurde, dass die Differenzfrequenz df ≈ 0 ist, stehen die Spannungs-
zeiger von U1 und U2 quasi still. Dabei kann sich eine Winkeldifferenz ergeben, die keine Zuschaltung erlaubt.
Für eine sichere Zuschaltung ist eine gewisse Frequenzdifferenz notwendig. Um diesen Zustand zu erreichen,
wird ein Kickimpuls ausgegeben. Mit dem Parameter Freigabe Kickimpuls können Sie die Ausgabe eines
Kickimpulses steuern. Nur wenn die Frequenzdifferenz den Einstellwert des Parameters f-Schwelle
ASYN<->SYN unterschreitet, wird ein Kickimpuls ausgegeben. Den Parameter f-Schwelle ASYN<->SYN
finden Sie im Eingabeblock Sychron. Betrieb. Die Stellzeit des Kickimpulses definieren Sie mit dem Para-
meter Δf für den Kickimpuls. Dabei gilt folgende Gleichung:
[fo_frequency-adujsting-command_01, 1, de_DE]
mit:
tfStell Impulsdauer
Δf für den Kickimpuls Parameter zur Vorgabe des Sollwertes für den Kickimpuls
df/dt des Reglers Parameter zum Anpassen der Stellbefehle an den Regler
[dw_kick-pulse_freq-adj-com, 1, de_DE]
[sc_FBadjcomm, 1, de_DE]
HINWEIS
i Stellen Sie sicher, dass die in der spezifischen Anwendung verfügbaren Wandleranschlüsse an die richtige
Messstelle rangiert sind!
Die Rangierung finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Funktionsgruppenverbindungen →
Messstellen mit Funktionsgruppe verbinden.
• Rangieren Sie die netzseitigen Wandleranschlüsse in der FG Leistungsschalter auf den Eingang U
Syn1.
• Rangieren Sie die generatorseitigen Wandleranschlüsse in der FG Leistungsschalter auf den Eingang
U Syn2.
[dw_dim_two_3ph-voltage-trans, 1, de_DE]
[dw_dim_3ph_and_1ph-voltage-trans, 1, de_DE]
Bild 6-85 Anschluss eines 3-phasigen und eines 1-phasigen Spannungswandlers (Leiter-Leiter-Span-
nung)
[dw_dim_two_1ph-voltage-trans, 1, de_DE]
Wenn Sie die Spannungswandler auf die Messstellen rangiert haben, stellen Sie die entsprechenden Wandler-
daten in den Anlagendaten ein.
Stellen Sie in der FG Leistungsschalter unter Allgemein die Nennspannung ein, die als Referenz für die
Prozentwertskalierung verwendet wird.
Siemens empfiehlt, neben den logischen Signalen die Funktionsmesswerte in den Störschrieb zu rangieren.
Rangieren Sie mindestens die Funktionsmesswerte (_:2311:300) dU, (_:2311:301) df und
(_:2311:302) dα in den Störschrieb. Damit können Sie die Inbetriebsetzung und später die Qualität der
Synchronisierung dokumentieren.
Für die automatische Synchronisierung von Generatoren ist die asynchrone Betriebsart bestimmend.
Deswegen werden nachfolgend die Parameter für diese Betriebsart beschrieben.
Im Einstellblatt der Stufe Syn./Asy.Stel finden Sie im Block Allgemein die Grundparameter. Die Voreinstell-
werte der Parameter sind typische Werte. Sie können die Voreinstellwerte benutzen, wenn der Wandler eine
sekundäre Nennspannung von 100 V hat.
[sc_FB0_adj_comm, 1, de_DE]
Wenn Sie den Generator auf eine spannungslose Sammelschiene schalten wollen (Schwarzstart), empfiehlt
Siemens, die Voreinstellwerte zu belassen und die Freigabe über das binäre Eingangssignal (_:506)
>Betriebsart 'U1<U2>' zu steuern.
Erst wenn das binäre Eingangssignal (_:506) >Betriebsart 'U1<U2>' aktiv ist, werden die einge-
stellten Spannungsbänder U1 < 5 V (spannungslose Schiene) und U2 > 80 V (Generator unter Spannung)
überprüft. Siemens empfiehlt dieses Vorgehen.
Wenn Sie dagegen den Parameter (_:105) Einschlt. bei U1< & U2> = ja einstellen, werden die
Spannungsbänder nach dem Start der Synchronisierung automatisch überprüft. Die Bedingung U1 < 5 V ist
erfüllt, wenn die Spannung tatsächlich 0 V ist oder eine Unterbrechung vorliegt.
Bei einer Unterbrechung ist der aktuelle Spannungszustand der Sammelschiene unbekannt und es besteht das
Risiko einer Fehlsynchronisierung. In diesem Fall können Sie die Sicherheit durch folgende Maßnahmen
erhöhen:
• Alternativ können Sie die Freigabe über einen redundanten 2. Kanal steuern. Wenn U1 < 5 V (spannungs-
lose Schiene) ist, wird das binäre Eingangssignal (_:506) >Betriebsart 'U1<U2>' aktiv.
[sc_FB_spglos_sch, 1, de_DE]
HINWEIS
i In der Anwendung Schwarzstart hat ein 3-phasiger Spannungsanschluss den Vorteil, das alle Spannungen
überwacht werden. Das erhöht die Sicherheit bei diesem Anwendungsfall.
Parameter für asynchronen Betrieb: Maximale Differenzwerte von Spannung und Frequenz
• (_:135) T Pause U
• (_:136) Glättung
• (_:137) (U/Unenn)/(f/fnenn)
[fo_voltage-adujsting-command, 1, de_DE]
mit:
dUMesswert Gemessene Differenzspannung
dU pro Sekunde Parameter zur Vorgabe der Geschwindigkeit für die Sollwertänderung
BEISPIEL:
Für das Beispiel gelten folgende Werte:
Gemessene Differenzspannung dU = 4 V
Einstellwert des Parameters dU pro Sekunde = 2 V/s
Mit der folgenden Gleichung können Sie die Dauer des Stellimpulses abschätzen:
[fo_du-dt_2v-s, 1, de_DE]
Die berechnete Dauer des Stellimpulses beträgt 2 s. Der Einstellwert des Parameters (_:133) T U Puls
max begrenzt die maximale Dauer des Stellimpulses auf 1 s. Der Wert von 1 s wirkt in diesem Fall.
Parameter: T Pause U
Parameter: Glättung
[dw_characteristic-adjusting-com, 1, de_DE]
Parameter: (U/Unenn)/(f/fnenn)
BEISPIEL:
[fo_v-rated_the_generator, 1, de_DE]
• Stellbefehle Frequenz f2
• T f Puls min
• T f Puls max
• T Pause f
• Δf Sollwert f. Stellbefehle
• Glättung
• Freigabe Kickimpuls
• Stabilisierung
[fo_frequency-adujsting-command, 1, de_DE]
mit:
dfMesswert Gemessene Differenzfrequenz
Δf Sollwert f. Stellbe- Parameter zur Vorgabe des Sollwertes für die Frequenzstellbefehle
fehle
df/dt des Reglers Parameter zur Vorgabe der Geschwindigkeit für die Sollwertänderung
Parameter: T Pause f
BEISPIEL:
Mit der folgenden Gleichung berechnen Sie die Dauer des Stellimpulses.
[fo_df-dt_1hz-s, 1, de_DE]
Parameter: Glättung
Berechnen Sie aus der einstellten Frequenzdifferenz die Periodendauer. Bei der halben Zeit stehen die Zeiger
in Phasenopposition. Verstellen Sie die Frequenz nicht in dem Bereich ab ca. 120° bis maximal 180° vor der
Zuschaltung.
BEISPIEL:
Das eingestellte Frequenzband beträgt im Beispiel df = 0,1 Hz.
An dieser Grenze ergibt sich die Periodendauer wie folgt:
[fo_Tdf, 1, de_DE]
Unter der Annahme einer konstanten Differenzfrequenz von 0,1 Hz ändert sich dα in 10 s um 360°.
Mit dem Dreisatz lässt sich die minimale verstellfreie Zeit wie folgt abschätzen:
360° = 10 s
120° = tmin
[fo_frequenzband, 1, de_DE]
Stellen Sie den Parameter T EIN ohne Stellbefehle größer ein, da im praktischen Fall die aktuelle Diffe-
renzfrequenz durchaus kleiner ist als 0,1 Hz (z.B. Sollwert 0,04 s).
Bei einer Differenzfrequenz von 0,04 Hz dauert eine 360°-Umdrehung 25 s und somit ergibt sich eine mini-
male verstellfreie Zeit von ca. 8 s.
Das Beispiel zeigt, dass der Voreinstellwert von 5,00 s ein praktikabler Wert ist.
[fo_frequency-adujsting-command_02, 1, de_DE]
Wenn der Regler nicht auf diesen kurzen Impuls reagiert (tfstell < t Puls min), wirkt der minimale Impuls T f
Puls min.
Parameter: Stabilisierung
Parameterwert Beschreibung
nein Der Voreinstellwert nein ist ein praktikabler Wert für typische Anwen-
dungsfälle der Synchronisierung.
ja Wenn die Pausenzeit kurz eingestellt ist, ist der Übergangsvorgang nach
einem Stellimpuls für die Frequenz noch nicht abgeschlossen. Die Frequenz
kann um ihren Sollwert schwingen.
Wenn Sie den Parameter Stabilisierung = ja einstellen, wird der
Einschwingvorgang bedämpft, indem der Stellimpuls abgebrochen oder
rechtzeitig ein Stellimpuls in umgekehrter Richtung abgegeben wird.
Siemens empfiehlt diesen Einstellwert nur, wenn Sie eine schnelle Synchro-
nisierung durch kurze Pausenzeiten erreichen wollen oder für Sonderan-
wendungen.
6.4.9.3 Parameter
6.4.9.4 Informationen
Bei Konfiguration des Funktionsblockes Erweiterte delta-f Optionen können Sie die Synchronitätsprüfungen
um folgende Aspekte erweitern.:
[dwsynfre-101013-01.vsd, 1, de_DE]
Bild 6-90 Beispiel: Frequenzdifferenz zwischen der konstanten Frequenz f1 und der sinusförmig
oszillierenden Frequenz f2
Der Umfang der Funktionsmesswerte wird bei aktiver Option um die geglättete Frequenz erweitert. Die
Erteilung der Zuschaltfreigabe für synchrone Netze erfolgt frühestens nach einer Sekunde. Diese Zeit
wird benötigt, um die Frequenzmesswerte zu glätten.
Die tatsächliche Frequenz kann in jedem Moment größer oder kleiner als der geglättete Wert sein. Der
Parameter (_:151) Max. Abw. "f-Schwelle" ermöglicht die Begrenzung der Überhöhung des
Momentanwertes der Frequenz gegenüber dem jeweiligen Frequenzschwellwert.
6.4.11.1 Beschreibung
Wenn mindestens eines von 2 Netzteilen spannungslos ist, können die Netzteile mit Hilfe der folgenden
Betriebsarten zusammengeschaltet werden.
Wenn die gemessene Spannung kleiner als die Schwelle U1, U2 spannungslos ist, so wird auf Spannungs-
losigkeit des Netzteils erkannt. Es werden dabei alle Phasen mit dem Parameter U1, U2 spannungslos
verglichen. Die spannungsbehaftete Seite muss bezüglich Spannung und Frequenz im definierten Arbeitsbe-
reich liegen (siehe Kapitel 6.4.4.1 Beschreibung) und alle Phasen müssen die Schwelle U1, U2 spannungs-
behaft. überschreiten.
Folgende zusätzliche Einschaltbedingungen sind wählbar, die dann neben den Einschaltbedingungen für die
Synchronität angewandt werden:
Parameter Beschreibung
Einschlt. bei U1> & U2< Einschaltfreigabe bei der Bedingung, dass Netzteil U1 unter Span-
nung steht und Netzteil U2 spannungslos ist.
Einschlt. bei U1< & U2> Einschaltfreigabe bei der Bedingung, dass Netzteil U1 span-
nungslos ist und Netzteil U2 unter Spannung steht.
Parameter Beschreibung
Einschlt. bei U1< & U2< Einschaltfreigabe bei der Bedingung, dass die Netzteile U1 und U2
spannungslos sind.
Jede dieser Bedingungen kann einzeln über Parameter oder Binäreingang wirksam geschaltet werden. Sie
können auch Kombinationen parametrieren, z.B. eine Freigabe zur Einschaltung, wenn Einschlt. bei
U1> & U2< oder Einschlt. bei U1< & U2> erfüllt sind.
[losyn003-160311-01.tif, 1, de_DE]
Mit den Meldungen Bed. U1> U2< erfüllt, Bed. U1< U2> erfüllt und Bed. U1< U2< erfüllt
wird angezeigt, dass die jeweiligen Bedingungen erfüllt sind.
Mit dem Parameter Überwachungszeit können Sie eine Überwachungszeit einstellen, für die die Einschalt-
bedingungen bei spannungslosem Zuschalten mindestens erfüllt sein müssen, bevor die Einschaltung erlaubt
wird.
HINWEIS
i Aus Sicherheitsgründen wurden in der Voreinstellung die Freigaben ausgeschaltet und stehen somit auf
nein. Selbst wenn Sie eine dieser Betriebsarten anwenden wollen, empfiehlt Siemens, aus Sicherheits-
gründen die Einstellung auf nein zu belassen. Setzen Sie die Betriebsart nur dynamisch über das zugeord-
nete binäre Eingangssignal (z.B. >Betriebsart 'U1>U2<') ein (siehe auch Bild 6-91). Damit wird
vermieden, dass eine dieser Betriebsarten fälschlicherweise statisch eingeschaltet ist und es deshalb zu
einer Fehleinschaltung kommt.
Parameter Beschreibung
nein Über diese Betriebsart ist keine Freigabe zur Einschaltung möglich.
ja Wenn das Netzteil U1 spannungslos ist und das Netzteil U2 unter Span-
nung steht, wird die Freigabe zur Einschaltung mit dem Start der Sync-
Stufe nach Ablauf der Überwachungszeit gegeben.
Die Einstellung richtet sich nach den betrieblichen Anforderungen.
Beachten Sie den vorherigen Hinweis.
Parameter Beschreibung
nein Über diese Betriebsart ist keine Freigabe zur Einschaltung möglich.
ja Wenn das Netzteil U1 unter Spannung steht und das Netzteil U2 span-
nungslos ist, wird die Freigabe zur Einschaltung mit dem Start der Sync-
Stufe nach Ablauf der Überwachungszeit gegeben.
Die Einstellung richtet sich nach den betrieblichen Anforderungen.
Beachten Sie den vorherigen Hinweis.
Parameter Beschreibung
nein Über diese Betriebsart ist keine Freigabe zur Einschaltung möglich.
ja Wenn die Netzteile U1 und U2 spannungslos sind, wird die Freigabe zur
Einschaltung mit dem Start der Sync-Stufe nach Ablauf der Überwa-
chungszeit gegeben.
Die Einstellung richtet sich nach den betrieblichen Anforderungen.
Beachten Sie den vorherigen Hinweis.
Parameter: Überwachungszeit
Parameter: Durchsteuern
HINWEIS
i Aus Sicherheitsgründen empfiehlt Siemens, die Einstellung immer auf nein zu belassen. Wenn ein Durch-
steuern erforderlich ist, so empfiehlt Siemens diese Betriebsart nur dynamisch über das binäre Eingangs-
signal >Betr.art Durchsteuer. zu setzen (siehe auch Bild 6-93). Damit wird vermieden, dass diese
Betriebsart fälschlicherweise statisch eingeschaltet ist und es deshalb zu einer Fehleinschaltung kommt.
6.4.12 Durchsteuern
Sie können die Betriebsart Durchsteuern über den Parameter Durchsteuern statisch einschalten oder mit
dem binären Eingangssignal >Betr.art Durchsteuer. dynamisch setzen (siehe Bild 6-92).
[losyndir-140611-01.tif, 1, de_DE]
Die Betriebsart Durchsteuern gibt mit dem Start der Sync-Stufe eine Einschalfreigabe ohne jegliche Prüfung.
Die Einschaltung erfolgt sofort.
Die Kombination Durchsteuern mit anderen Betriebsarten ist nicht sinnvoll, da die anderen Betriebsarten
umgangen werden.
Wenn die Synchronisierungsfunktion gestört ist (Bereitschaft der Sync-Stufe = Alarm oder Warnung), so wird
je nach Störungsart ein Durchsteuern ausgeführt oder nicht ausgeführt (siehe hierzu Überwachungen im
Kapitel 6.4.4.1 Beschreibung).
[losynaw1-310111-01.tif, 2, de_DE]
• Flankengesteuert
• Zustandsgesteuert, über das Signal >Start/Stop Syn.-Proz (siehe auch Kapitel 6.4.6 Funktionsab-
lauf).
Nach dem Start erfolgt der Funktionsablauf (siehe Kapitel 6.4.6 Funktionsablauf). Wenn die Bedingungen
erfüllt sind, dann wird das Ausgangssignal Freigabe Einschaltung abgesetzt. Das Schaltobjekt QAx der
Funktionsgruppe Leistungsschalter wird nicht betätigt. Um den LS einzuschalten, muss das Ausgangssignal
Freigabe Einschaltung explizit auf den Binärausgang rangiert werden.
[losynaw3-160311-01.tif, 2, de_DE]
6.4.14.1 Beschreibung
Die Funktion Externe Synchronisierung dient der Ansteuerung eines externen Synchronisiergerätes.
[dw_ctrl_ext_sync_device, 1, de_DE]
Das Feldleitgerät im Feld x soll den Leistungsschalter im Feld x synchronisiert zuschalten. Die Synchronisie-
rungsprüfung erfolgt im zentralen Parallelschaltgerät 7VE6. Neben diesem Parallelschaltgerät sorgt ein
weiteres zentrales Feldleitgerät für die Zuschaltung der richtigen Messspannungen und für die Rangierung des
LS-Ein-Befehls aus dem 7VE6 zum richtigen Leistungsschalter in Feld x. Die Informationen werden dem zent-
ralen Feldleitgerät von Feldleitgerät x über IEC61850-GOOSE übergeben.
Die Externe Synchronisierung ist als Funktionsblock angelegt, der in der Funktionsgruppe Leistungsschalter
verwendet werden kann. Der zusätzliche Funktionsblock Externe Synchronisierung bindet die externe
Synchronisierung in die Befehlsverarbeitung ein, damit die entsprechenden Rückmeldungen an die Befehls-
quelle gegeben werden können.
Wenn ein Leistungsschalter-Einschaltbefehl mit Synchronisierungsanforderung vorliegt, wird das externe
Synchronisiergerät gestartet. Nach erfolgreicher Prüfung der Synchronbedingungen wird der Einschaltbefehl
vom externen Synchronisiergerät an den Leistungsschalter ausgegeben. Wenn ein Leistungsschalter-Einschalt-
befehl ohne Synchronisierungsanforderung vorliegt, wird der Leistungsschalter-Einschaltbefehl direkt von der
Funktionsgruppe Leistungsschalter an den Leistungsschalter ausgegeben. Auch jeder Leistungsschalter-
Ausschaltbefehl wird direkt an den Leistungsschalter ausgegeben.
Im Fall einer Fehlfunktion des externen Synchronisiergerätes können Sie den Leistungsschalter auch ohne
Berücksichtigung von Synchronbedingungen direkt einschalten.
[dwextsyn-02, 1, de_DE]
[scextsyn-041116-01, 1, de_DE]
Bild 6-97 Instanziierung des Funktionsblocks Externe Synchronisierung in der Funktionsgruppe Leis-
tungsschalter
Eine gemeinsame Instanziierung des Funktionsblocks Externe Synchronisierung mit der Funktion 25
Synchronisierung in derselben Funktionsgruppe Leistungsschalter ist nicht möglich.
Parameter: Modus
Parameter: Durchsteuern
6.4.14.3 Parameter
6.4.14.4 Informationen
6.4.15 Parameter
6.4.16 Informationen
6.5 Schaltfolgen
6.5.1 Funktionsübersicht
Im Gerät können Schaltfolgen ablaufen, die automatisch Schaltgeräte in einer vorgegebenen Reihenfolge
schalten.
Eine Schaltfolge besteht aus einem speziellen Funktionsblock Schaltfolge aus der DIGSI 5-Bibliothek und der
projektspezifischen Liste der Schaltbefehle, die im CFC erzeugt wird.
6.5.2 Funktionsbeschreibung
Der Funktionsblock Schaltfolge befindet sich im Ordner Benutzerdefinierte Funktionen in der DIGSI 5-Biblio-
thek.
[scudeffb-150816-01, 1, de_DE]
Diesen Funktionsblock können Sie in der Informationsmatrix auf der höchsten Ebene (Ebene der Funktions-
gruppen) oder in einer benutzerdefinierten Funktionsgruppe verwenden.
Pro Schaltfolge wird ein Funktionsblock Schaltfolge verwendet. Der Funktionsblock ist die Schnittstelle zum
Steuern und zur Zustandsüberwachung der CFC-Schaltfolge. Die Aufgabe des Funktionsblocks ist es, die rele-
vanten Bedingungen für Steuerbefehle zu prüfen, z.B. Schalthoheit, Verriegelungsbedingungen usw. Sie
können die Signale des Funktionsblocks mit dem CFC-Plan verbinden. Sie starten und stoppen die Schaltfolge
und liefern Informationen über den Zustand der Schaltfolge (siehe Bild 6-99). Die Ansteuerung der zu schal-
tenden Schaltgeräte erfolgt aus dem CFC-Plan heraus. Die CFC-Bausteine definieren unter anderem die zu
schaltenden Schaltgeräte.
[dwswseq1-110913-01.vsd, 1, de_DE]
• Controllable Start für den Start über ein Kommunikationsprotokoll, z.B. IEC 61850, T103 oder DNP
• Controllable Abbruch für den Abbruch über ein Kommunikationsprotokoll, z.B. IEC 61850, T103 oder
DNP
Vor-Ort Bedienung
Wenn mindestens ein Funktionsblock Schaltfolge im Gerät verwendet wird, so erscheint ein neuer Eintrag
Schaltfolgen in der 1. Zeile des Menüs Steuerung. Wenn dieser Menüeintrag ausgewählt wird, wird eine
Übersicht über alle Schaltfolgen und der aktuelle Status angezeigt (siehe Bild 6-100, Beispiel mit 2 Schalt-
folgen). Aus diesem Menü heraus, können Sie die Schaltfolgen starten oder abbrechen.
Bild 6-100
Übersicht der Schaltfolgen am Geräte-Display
Der Funktionsblock bietet ähnliche Parameter wie der Funktionsblock Steuerung eines Leistungs- oder Trenn-
schalters (siehe Kapitel 6.2.1 Gesamtübersicht).
[scccs4pa-13112014_DE, 1, de_DE]
Parameter: Steuerungsmodell
Informationen
Folgende Informationen stellt der Funktionsblock Schaltfolge zur Verfügung:
[scinfof1-13112014, 1, de_DE]
Im Funktionsblock Schaltfolge ist die Verriegelung analog zum Funktionsblock Verrieglung eines Schaltge-
rätes möglich:
• >Freigabe Start: Verbindung zu Verriegelungsbedingungen (CFC) für den Start der gesamten Schalt-
folge. Nicht wirksam im Schaltmodus unverriegelt.
• >Freigabe Start (fest): Nicht aufhebbare Verriegelungsbedingungen für den Start der gesamten
Schaltfolge. Wirksam unabhängig vom Schaltmodus.
Bei aktivierter Überwachung der Zeitüberschreitung (Parameter Überw. d. Zeitüberschreit.) muss die
Rückmeldung vom Prozess über die Eingänge >Erfolgreich und >Fehlgeschlagen erfolgen. Wenn der
letzte Schaltbefehl der Schaltfolge erfolgreich ausgeführt wurde, wird typischerweise der Eingang >Erfolg-
reich gesetzt. Verbinden Sie dazu in der Geräteparametrierung die Rückmeldung des letzten Schaltbefehls
aus dem CFC mit diesem Eingang des Funktionsblocks.
Wenn ein Schaltbefehl fehlschlägt, kann diese Rückmeldung über den Eingang >Fehlgeschlagen erfasst
werden. Die aktive Schaltfolge wird sofort beendet und muss nicht auf eine Zeitüberschreitung warten.
Die Meldung Ausführung signalisiert den aktuellen Zustand der Schaltfolge. Die Ereignisse läuft, abge-
brochen, fehlgeschlagen und erfolgreich werden nur bei aktivierter Überwachung der Zeitüber-
schreitung generiert. Das Ereignis Start-Trigger dient dem Starten der Schaltfolge im CFC-Plan.
[dwbspunt-120913-01.vsd, 1, de_DE]
Die Schaltfolge C4 Aus (Bild 6-104) soll eine Abschaltung des Abzweigfeldes C4 bewirken. Der Leistungs-
schalter wird geöffnet, gefolgt vom Öffnen einer der beiden Sammelschienentrenner.
[Scssc4as-110913-01, 1, de_DE]
Befehlsausführung
Wie in Abschnitt Starten und Abbrechen einer Schaltfolge, Seite 450 beschrieben, wird die Schaltfolge z.B
über die Display-Seite oder das Menü Steuerung gestartet. Das Signal Start-Trigger der Meldung
Ausführung dient der Starterkennung und startet die Schaltfolge durch Anregung von TRIG des Bausteins
DPC-DEF des Leistungsschalters QA1. Die Bausteine DPC-DEF und DPC-EXE werden immer paarweise
verwendet. Dabei steuert der DEF-Baustein die Art und Weise des Befehls:
• SELECT = Schaltgerät auswählen (2 = Auswahl mit Wert, passend zum voreingestellten Steuerungsmodell
SBO mit Rück.übw.)
6.5.4 Parameter
6.5.5 Informationen
6.6.1 Funktionsübersicht
Der benutzerdefinierte Funktionsblock [Steuerung] erlaubt die Befehlsprüfung der Schalthoheit, die
Prüfung der Stellungserreichung, eine Doppelbetätigungssperre sowie die Festlegung der Verriegelungsbedin-
gungen für benutzerdefinierte Controllables.
6.6.2 Funktionsbeschreibung
HINWEIS
i Die Voreinstellung für den Zustand der Eingänge ist 1, d.h. die Schaltbefehle sind nicht verriegelt.
Sie können jedes benutzerdefinierte Signal (z.B. SPS, DPC, INC) im Funktionsblock instanziieren und die
Meldungen entsprechend rangieren (siehe folgendes Bild).
[scuser01, 1, de_DE]
Der Funktionsblock beinhaltet die Parameter (_:104) Prüfung der Schalthoheit, (_:105) Prfg.,
ob Stellung erreicht, (_:106) Prfg. Dppelbetätig.sperre und (_:150) Prüfe Schalth.
für Modus. Die Parametereinstellungen Prüfung der Schalthoheit und Prfg., ob Stellung
erreicht beeinflussen alle im Funktionsblock instantiierten Controllables. Andere Signaltypen werden von
diesen Parametern und Objekten nicht beeinflusst.
Die Parametereinstellung Prüfe Schalth. für Modus hingegen wirkt auf das Controllable Modus
(steuerbar) des Funktionsblocks.
[scuser02, 1, de_DE]
6.6.4 Parameter
6.6.5 Informationen
6.7 CFC-Plan-Parameter
6.7.1 Funktionsübersicht
Wenn Sie in einem CFC-Plan einen Parameter verarbeiten möchten und dieser Parameter über DIGSI oder HMI
zur Laufzeit änderbar sein soll, können Sie die Funktionsblöcke CFC-Plan boolescher Parameter, CFC-Plan
ganzzahliger Parameter und CFC-Plan Gleitkommaparameter verwenden. Instanziieren Sie den geeigneten
Funktionsblock, je nach benötigtem Parameterwert (logisch, ganzzahlig oder Gleitkomma). Damit kann im
CFC-Plan dann der aktuelle Wert des Parameters zur Laufzeit verwendet werden.
6.7.2 Funktionsbeschreibung
Die CFC-Plan-Parameter CFC Par. Bool, CFC Param. Integer und CFC Par. Gltk. finden Sie in der
DIGSI-Bibliothek im Ordner Benutzerdefinierte Funktionen. Ziehen Sie den gewünschten Funktionsblock per
Drag & Drop in eine Funktionsgruppe oder eine Funktion. Stellen Sie den jeweiligen Parameterwert des Funkti-
onsblocks in DIGSI über den Parametereditor oder via HMI unter dem Menüeintrag Parameter ein. Den Para-
meter können Sie dann als Eingangssignal in CFC-Plänen verwenden.
HINWEIS
i Zum Gruppieren der CFC-Plan-Parameter eignen sich die benutzerdefinierten Funktionsgruppen und die
benutzerdefinierten Funktionen. In der DIGSI-Informationsrangierung können Sie anwendungsspezifisch
den jeweiligen Funktionsblock umbenennen und den Parameterwert ändern.
[sccfcparam, 1, de_DE]
Den Parameter CFC Par. Bool können Sie in einem CFC-Plan als Eingangssignal mit einem booleschen Wert
verwenden. Dieser Eingangswert ist dann zur Laufzeit des CFC-Plans änderbar.
6.7.4 Parameter
6.7.5 Informationen
6.8 Transformatorstufenschalter
6.8.1 Funktionsbeschreibung
Mit der Steuerungsfunktionalität des Gerätes können Sie eine Transformatorstufe durch Höher- oder Tiefer-
stufen verändern und die richtige Ausführung der Stellbefehle überwachen.
Die Funktion verfügt über eingebaute, umfassende Möglichkeiten zur Messung der Stufenschalterposition
sowie Überwachungs- und Monitorfunktionen. Die Überwachungs- und Monitorfunktionen dienen der Span-
nungskontrolle und liefern Informationen über die Stufenstellung für die adaptive Anpassung des Transforma-
tordifferentialschutzes.
Für die Steuerung gibt es folgende Möglichkeiten:
• Direkte Benutzerbefehle über die Tastatur des Gerätes oder rangierte Binäreingänge
[sc_tssdig, 1, de_DE]
Zentrales Element ist das Controllable Position vom Typ BSC (Binary Controlled Step Position Information, an
IEC 61850 angelehnt). Sie verbinden dieses Controllable in der Matrix mit der gewünschten Anzahl Binärein-
gänge, die die aktuelle Stufenstellung melden.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel 6.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise.
Das Controllable Position enthält auch Parameter. Wenn Sie die Parameter ändern wollen, müssen Sie das
Controllable in der DIGSI-Informationsmatrix auswählen und über den Eigenschaften-Dialog die Einstellungen
vornehmen. Die Steuerung der Stufen erfolgt über die Befehle Höherbefehl und Tieferbefehl, die Sie mit je
einem Binärausgang verbinden müssen.
Beispiel
Die folgenden 2 Bilder zeigen die Rangierung der Funktionstasten zur Höher- oder Tiefer-Stufung und einen
CFC-Plan als Beispiel zur Transformatorstufensteuerung.
[schilocd-280316-01, 2, de_DE]
Für die Verwendung der Funktionstasten erzeugen Sie 2 benutzerdefinierte Einzelmeldungen (SPS). Diese
werden auf die Funktionstasten (z.B. <F1>, Höher Ftaste und <F2>, Tiefer Ftaste) und als Eingangssignale für
die entsprechenden CFC-Bausteine verwendet. Zusätzlich müssen Sie für den CFC-Plan das Controllable
Befehl mit Rückmeld. verwenden und das Steuerungsmodell auf direkt mit Rückm.übw. einstellen.
Mit den folgenden Werten am Eingang Val des BSC_DEF-Bausteins können Sie die Steuerrichtung wählen:
[scbivctv-280715-01, 3, de_DE]
Mit diesem einfachen CFC-Plan lässt sich das Drücken der Funktionstasten für das stufenweise Herauf- oder
Heruntersteuern anzeigen.
Motorüberwachungszeit
Die Laufzeit des Motorantriebes kann vom Gerät überwacht werden. Diese Funktion dient dazu, Fehlfunkti-
onen des Motorantriebes während des Schaltvorganges zu identifizieren und gegebenenfalls Aktionen auszu-
lösen. Um die Motorüberwachungszeit zu nutzen, müssen Sie das Motorlaufsignal rangieren (höchster
Binäreingang) und die richtige Motorlaufzeit einstellen.
Das Motorlaufsignal ist so lange aktiv, bis der Stufenschalter die neue Position erreicht hat. Diese Zeit wird mit
der Motorüberwachungszeit verglichen. Wenn die neue Stufenstellung innerhalb der Motorlaufzeit nicht
erreicht wird, wird die Meldung Motorüberw. abgel. gesetzt. Für die Dauer von 1,5 s wird die Meldung
Trigger Motorschutz ausgegeben, mit der der Motor abgeschaltet werden kann.
Stellbefehlsüberwachung
Die Stellbefehlsüberwachung wird für die Überprüfung der richtigen Funktionsweise des Stufenschalterme-
chanismus verwendet. Mit der Funktion Transformatorstufenschalter wird die jeweils nächste logische
Stufenposition als Folge eines Höher-/Tieferstufen-Befehls errechnet. Der Zeitpunkt der Stellungserkennung
bestimmt sich dabei in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des Motorlaufsignals. Nach dem Rücksetzen des
aktiven Motorlaufsignals liest die Funktion Transformatorstufenschalter den neuen Wert der Stufenposition.
Wenn der Wert für die errechnete Stufenposition nicht innerhalb der parametrierten Zeit Motorüberwa-
chungszeit empfangen werden konnte, wird die Fehlermeldung Positionsfehler ausgegeben.
Folgende Positionsfehler des Transformatorstufenschalters werden hierbei berücksichtigt:
• Ungültige Stufenposition: Die Stufenposition ist außerhalb des vordefinierten Bereichs Minimalwert
und Maximalwert
• Stellbefehl in falscher Richtung (z.B. wenn Höherstufen befohlen wurde und der Stufenschalter mit tief-
erer Position antwortet und umgekehrt)
• Kein Betrieb des Stufenschalters (z.B. wenn der Stufenschaltermotor defekt ist oder die Positionsmeldung
nicht funktioniert)
• Unlogische Stufenschaltungsoperation (z.B. wenn keine logisch auf die bisherige Stellung folgende
Stufenposition gemeldet wird)
Einen Sonderfall stellt der Wert Null bei unerwarteter Unterbrechung der Hilfsspannung dar. Eine ungültige
Stufenschalterposition ohne zugehörigen Stellbefehl wird im Controllable Position nur als ungültige Stufen-
position signalisiert.
[lotcmoue-090713-01.tif, 3, de_DE]
Die benutzerdefinierten Signale Höher- und Tieferbefehl werden durch einen CFC-Plan zur Verfügung gestellt
(siehe Bild 6-110).
Überwachungsverhalten
Je nach Einstellung des Parameters Überwachungsverhalten geht die Funktion in den Bereitschaftsstatus
Alarm oder Warnung. Den Parameter Überwachungsverhalten können Sie auf aus, Alarm Blockie-
rung oder Warnung einstellen.
Im Modus Alarm Blockierung wird die Funktion in den Bereitschaftsstatus Alarm versetzt. Alle Stufen-
schalterbefehle sind blockiert.
Im Modus Warnung wird die Funktion in den Bereitschaftsstatus Warnung versetzt. Die Ausführung von
Stufenschalterbefehlen ist weiterhin möglich.
Den Bereitschaftsstatus Alarm Blockierung oder Warnung können Sie mit Hilfe des Controllables Fehler
zurücksetzen manuell zurücksetzen (Hauptmenü → Gerätefunktionen → Reset Funktionen → Stufen-
schalter). Alternativ dazu können Sie die Überwachungsfunktion auch ausschalten und danach wieder
einschalten.
Betriebszähler
Das Gerät zählt die Anzahl erfolgreich abgeschlossener Stellbefehle mit dem Schaltspiel-Zählwert S.sp.zä..
Die Zähler- und Speicherebenen sind gegen Ausfall der Hilfsspannung gesichert. Der Schaltspiel-Zählwert kann
auf Null oder auf einen beliebigen anderen Anfangswert voreingestellt werden.
Sie können auf die Statistikwerte über die Bedienkonsole am Gerät (Messwerte/Statistik), über DIGSI oder über
diverse Kommunikationsprotokolle zugreifen.
[scstuslt-100713-01.tif, 2, de_DE]
HINWEIS
Parameter: Steuerungsmodell
• nur Status
Parameter: SBO-Zeitüberschreitung
Mit diesem Parameter legen Sie die Zeit für die Erkennung der Zeitüberschreitung des SBO-Befehls fest. Der
Wertebereich geht von 0,01 s bis 1800,00 s. Dies ist die Zeit, die zwischen der Befehlsannahme und der
Befehlsausführung vergehen kann (Befehlsmodell nach IEC 61850-7-2).
Parameter: Rückmeld.überwach.zeit
Parameter: Überwachungsverhalten
Parameter: Motorüberwachungszeit
[scdeegts-170216-01, 1, de_DE]
Parameter: Minimalwert
• Voreinstellung Minimalwert = 1
Parameter: Maximalwert
• Voreinstellung Maximalwert = 15
Die Parameter Minimalwert und Maximalwert werden initial von DIGSI 5 auf Basis der Stufenkodierung,
der Stufenanzahl und des Offset der Stufenanzeige berechnet. Sie repräsentieren den erlaubten
Steuerbereich des Postionswertes. Positionen außerhalb dieses Bereichs sind als ungültig definiert. Dieser
Steuerbereich kann innerhalb des initial eingestellten physikalischen Grenzbereichs (siehe Stufenanzahl
und Offset der Stufenanzeige) weiter eingegrenzt werden.
Parameter: Stufenanzahl
• Voreinstellung Stufenanzahl = 15
Mit dem Parameter Stufenanzahl stellen Sie die Anzahl der Transformatorstufen ein. Der Wertebereich geht
von 2 bis 127. Die Ausgabe der Stufenstellung ist auf -63 bis +63 begrenzt. Bei einer Stufenanzahl > 63,
stellen Sie den Parameter Offset der Stufenanzeige so ein, dass sich die Ausgabe der Stufenstellung im
Bereich -63 bis +63 befindet.
Parameter: Stufenkodierungstyp
• binär
• 1-aus-n
• BCD
• Tabelle
• gray
Die Stufenschalterposition kann auch über ein GOOSE-Signal (BSC) oder einen 20-mA-Messumformereingang
rangiert werden.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Dokument Erfassung des Transformatorstufenschalters mittels
analogen Messumformereingang bei SIPROTEC 5 im Download-Bereich unter SIPROTEC 5 und
DIGSI 5 Downloads → SIPROTEC5 General → Application Notes → Control.
Im Folgenden wird eine Auswahl an Stufenkodierungstypen anhand von Beispielen näher beschrieben.
Beispiel
BE1 BE2 BE3 BE4 BE5 BE6
Stufenschalter X X X X – –
Bedeutung Bit 1 Bit 2 Bit 3 Motorlauf- – –
signal
Stufe = 1 1 0 0 – –
Die 3 Binäreingänge müssen lückenlos aufeinanderfolgende Nummern haben, also z.B. BE1, BE2, BE3 und BE4
für das Motorlaufsignal.
Beispiel
BE1 BE2 BE3 BE4 BE5 BE6 BE7
Stufen- X X X X X X X
schalter
Bedeutung BCD 1 BCD 2 BCD 4 BCD 8 BCD 10 BCD 20 Motorlauf-
signal
Stufe = 21 1 0 0 0 0 1 –
• Binär (2 Zeichen)
• Oktal (8 Zeichen)
[sccotabi-111016-01, 1, de_DE]
HINWEIS
i Wenn die zur Kodierung verwendeten Binäreingänge alle inaktiv sind, wird dadurch eine ungültige Stufen-
stellung angezeigt (unabhängig vom Anzeige-Offset). In der Anzeige wird für eine ungültige Stufenstellung
die Position --- oder -64 mit Qualität invalid angezeigt, Ausnahme BCD mit Vorzeichen, siehe Rangierung
der Binäreingänge (Stufenkodierungstyp BCD mit Vorzeichen), Seite 472.
Tragen Sie in der Code-Tabelle in die Spalte Encoding die Kodierung der Stufe ein. Geben Sie den Wert
gemäß dem vorher gewählten Zahlensystem ein. Wählen Sie die gewünschte Stufenanzahl und die Bit-Anzahl
zur Stufenkodierung. Stufen mit derselben Kodierung und Stufen mit der Kodierung 0 sind nicht zulässig.
Beispiel
BE1 BE2 BE3 BE4 BE5 BE6
Stufenschalter X X X – – –
Bedeutung BCD 1 BCD 2 Vorzeichen – – –
Stufe = 1 1 0 1 – – –
Mit 3 Binäreingängen können im Stufenkodierungstyp BCD mit Vorzeichen maximal 7 Stufenstellungen abge-
bildet werden. Somit ergeben sich die Stufenzahlen von -3 bis 3. Wenn alle rangierten Binäreingänge 0
melden, wird dies als Stufe 0 erkannt. Die 3 Binäreingänge müssen lückenlos aufeinanderfolgende Nummern
haben.
Stufenkodierungstyp: BCD mit Vorzeichen
Stufenanzahl: 7
Bit-Anzahl zur Stufenkod.: 3
Offset der Stufenanzeige: 0
Motorlaufsignal (höchster Binäreingang): Nein
[sc_trass7, 1, de_DE]
Parameter: Software-Filterzeit
Parameter: Flattersperre
Die hier aufgeführten Parameter sind nur über den Dialog Eigenschaften des Controllable Position zu errei-
chen und zu verändern.
Adr. Parameter C Wertebereich Voreinstellung
Allgemein
- Minimalwert wird berechnet -
- Maximalwert wird berechnet -
- Offset der Stufenanzeige –63 bis +63 0
- Bit-Anzahl zur Stufenkod. 2 bis 32 4
- Stufenanzahl 2 bis 63 15
- Stufenkodierungstyp • binär binär
• 1-aus-n
• BCD
• Tabelle
• BCD mit Vorzeichen
• gray
Software-Filter
- Software-Filterzeit 0 ms bis 100000 ms 1000 ms
6.8.4 Parameter
6.8.5 Informationen
6.9 Spannungsregler
6.9.1 Funktionsübersicht
Die Transformator-Spannungsregler Funktionalität (ANSI 90V) wird zur Steuerung oder Regelung von Leis-
tungstransformatoren (Zweiwicklungstransformatoren, Dreiwicklungstransformatoren, Netzkupplungstrans-
formatoren) und Spartransformatoren mit einem motorbetriebenen Stufenschalter verwendet. Darüber hinaus
kann die Spannungsregelung für parallel geschaltete Zweiwicklungstransformatoren genutzt werden.
Die Funktion bietet eine automatische Spannungsregulierung, innerhalb eines vorgegebenen Spannungs-
bandes, auf der sekundären Seite der Transformatoren oder alternativ an einem entfernten Lastpunkt (Z-
Kompensation oder R/X-Kompensation) im Netzwerk. Um Spannungsschwankungen im vermaschten Netz zu
kompensieren, verwenden Sie das LDC-Z-Verfahren (Z-Kompensation). Für Spannungsabfälle auf der Leitung
können Sie das LDC-XundR-Verfahren (R/X-Kompensation) verwenden.
Das Regelprinzip beruht auf der Tatsache, dass ein Höher- oder Tieferstellbefehl an den Stufenschalter, in
Abhängigkeit von der Spannungsänderung (ΔU) pro Stufe, einen Spannungsanstieg oder -rückgang verur-
sacht.
Die Spannungsregelung arbeitet Stufe für Stufe und vergleicht die gemessene Istspannung (Uist) mit der
vorgegebenen Sollspannung (Usoll). Wenn die Spannungsdifferenz größer als die eingestellte Bandbreite (B)
ist, wird ein Höher- oder Tieferstellbefehl nach Ablauf der eingestellten Verzögerungszeit (T1) an den Stufen-
schalter ausgegeben. Die Bestimmung der Verzögerungszeit (T1) richtet sich nach dem eingestellten Regelver-
halten (invers oder linear), um unnötige Stellbefehle während kurzer Spannungsabweichungen vom Zielwert
zu vermeiden, sowie zur Koordination mit anderen automatischen Spannungsreglern im System.
Die Spannungsreglerfunktion überwacht zusätzlich die Ströme auf der Ober- und Unterspannungsseite des
Transformators, um den Spannungsregler bei unzulässigen Betriebszuständen zu blockieren (Überstrom/
Unterstrom/Unterspannung). Die Spannungsreglerfunktion verfügt außerdem über Grenzwerte, die in beson-
deren Betriebsfällen bei Überspannung Höherstellbefehle und bei Unterspannung Tieferstellbefehle unterdrü-
cken.
Ebenso können Sie die Spannungsreglerfunktion für eine Parallelregelung von bis zu 8 Zweiwicklungstransfor-
matoren in unterschiedlichen Gruppen nutzen. Sie können die Parallelregelung nach der Master-Follower-
Methode oder mit der Methode der Kreisblindstrom-Minimierung durchführen.
[dwvolctl-060913-01.vsd, 3, de_DE]
Die Funktionen Allgemein (GAPC), Stufenschalter (YLTC) und Spannungsregler (ATCC) sind logische
Knotenpunkte in der IEC 61850-8-1.
Der Stufenschalter (YLTC) ist die Schnittstelle zwischen dem Spannungsregler (ATCC) und dem motorgetrie-
benen Stufenschalter des Transformators (OLTC). Dies bedeutet, dass der Spannungsregler (ATCC) Höher- und
Tieferstellbefehle an den Stufenschalter übergibt und dieser die Befehlsimpulse an den motorgetriebenen
Stufenschalter des Transformators (OLTC) ausgibt. Der Stufenschalter (YLTC) erfasst die Stufenstellungen und
überwacht die Ausführung des motorgetriebenen Stufenschalters (OLTC).
Die Funktion Parallelregelung wird für den Parallellauf von 2 bis zu 8 Transformatoren benötigt. Die Funktion
Parallelregelung kann nur in der Funktionsgruppe Spannungsregler instanziiert werden.
Die Funktionsgruppe hat Schnittstellen zu den folgenden Messstellen:
• Zweiwicklungstransformator:
– Spannung 3-phasig
– Strom 3-phasig (optional)
• Dreiwicklungstransformator:
– 2 x Spannung 3-phasig
– 2 x Strom 3-phasig (optional)
• Netzkupplungstransformator:
– 2 x Spannung 3-phasig
– 2 x Strom 3-phasig
Bild 6-117 zeigt diese Schnittstellen als Blockstruktur.
[dwvocnti-060913-01.vsd, 3, de_DE]
In der DIGSI-Rangiermatrix finden Sie die Informationen und Funktionsmesswerte des Spannungsreglers.
6.9.3 Funktionsbeschreibung
6.9.3.1 Allgemein
Wenn in einem Stromnetz die Last erhöht wird, verringert sich die Spannung und umgekehrt. Damit die Netz-
spannung auf einem konstanten Niveau gehalten werden kann, sind die Leistungstransformatoren in der
Regel mit Transformatorstufenschaltern (OLTC) ausgerüstet.
Dadurch wird das Übersetzungsverhältnis von Transformatoren in vordefinierten Stufen geändert. Das Ändern
der Transformatorstufen hat eine Änderung der Spannung zur Folge.
Die Spannungsreglerfunktion ist für die Steuerung von Transformatoren mit motorgetriebenen Transforma-
torstufenschaltern bestimmt.
Mit dieser Funktion soll Folgendes geregelt werden:
• Bei Dreiwicklungstransformatoren (3W): die Spannung der sekundären Wicklung 1 oder Wicklung 2
• Bei Netzkupplungstransformatoren (NK): wahlweise je nach Leistungsrichtung die Spannung der Wick-
lung 1 oder Wicklung 2
Das Regelungsverfahren basiert auf einem Schritt-für-Schritt-Prinzip. Um den Stufenschalter eine Position nach
oben oder unten zu bewegen, wird jeweils ein einzelner Steuerungsimpuls an den Motorantrieb des Stufen-
schalters ausgegeben. Um die verschiedensten Typen von Stufenschalterantrieben abzudecken, kann die
Länge des Steuerungsimpulses über einen großen Bereich hinweg eingestellt werden. Wenn die gemessene
Spannung über einen gegebenen Zeitraum hinweg vom gesetzten Bezugswert um mehr als das voreinge-
stellte Spannungsband abweicht, wird ein Steuerimpuls abgesetzt.
Die Spannung kann an der Spannungsmessstelle sowie am Lastpunkt im Netz geregelt werden. In diesem Fall
wird die Lastpunktspannung auf der Grundlage des gemessenen Laststromes und der bekannten Impedanz
vom Spannungsmess- zum Lastpunkt berechnet.
Die folgenden Bilder zeigen mögliche Konfigurationen des Spannungsreglers für Zweiwicklungstransforma-
toren mit und ohne Strommessung.
[dwkonlst-060913.vsd, 1, de_DE]
[dwkonlsK-060913.vsd, 1, de_DE]
Dreiwicklungstransformatoren
Dreiwicklungstransformatoren sind spezielle Leistungstransformatoren, die auf der Sekundärseite 2 separate
Wicklungen besitzen und typischerweise auf 2 unterschiedliche Sammelschienen speisen. Die Spannungs-
ebenen auf den Sekundärseiten des Leistungstransformators können gleich oder unterschiedlich sein. Neben
Ausführungen mit 2 Stufenschaltern auf den Sekundärseiten sind Dreiwicklungstransformatoren in den
meisten Fällen mit nur einem Stufenschalter oder Laststufenschalter auf der Primärseite ausgestattet. Daher
ist es notwendig, die beiden Spannungen der Sekundärwicklungen den Spannungsmesseingängen (U1, U2)
zuzuführen und eine davon, in Abhängigkeit der Sammelschienensituation, dem Spannungsregler als Regel-
größe vorzugeben.
Die Spannungen der Seite 1 und 2 des Dreiwicklungstransformators werden gleichzeitig überwacht. Dabei
kann die zu regelnde Spannung automatisch über den Laststrom beider Seiten oder mit einem Parameter
ausgewählt werden. Dieser Parameter ist Parametergruppen-Umschaltung via Binäreingang, Protokoll oder
Funktionstasten. Die ungeregelte Spannung kann parallel überwacht werden, um sicher zu gehen, dass diese
innerhalb der definierten Spannungsgrenzen bleibt.
Wenn der Funktionsgruppe eine Strommessstelle zugeordnet wird, kann die zu regelnde Spannung in Abhän-
gigkeit der Last automatisch ausgewählt werden.
Für die automatische Lastumschaltung wird die Spannung der Transformatorseite geregelt, in der der größere
Laststrom fließt. Die jeweils ungeregelte Spannung wird auf Unter- und Überspannung überwacht.
Im Unterschied zur Überspannung an der geregelten Seite, wird bei Überspannung an der ungeregelten Seite
der Höherstellbefehl blockiert und es erfolgt keine Schnellrückschaltung. Bei einer Unterspannung an der
ungeregelten Seite werden die Tieferstellbefehle blockiert, wenn dieses Verhalten für die Unterspannungs-
überwachung aktiviert ist.
[dw_V-constell-3wind-with-imeas.vsd, 2, de_DE]
[dw_V-constell-3wind-without-imeas-091014.vsd, 2, de_DE]
Netzkupplungstransformatoren
Netzkupplungstransformatoren sind besondere Leistungstransformatoren, die 2 Netze mit einander
verbinden. Die Spannung der Lastseite wird geregelt. Der Lastfluss kann sich im Betrieb ändern. Daher müssen
die beiden Spannungen und Ströme, Wicklung 1 und Wicklung 2, Spannungsmesseingänge (U1, U2) und
Strommesseingänge (I1 und I2) zugeführt werden. Eine Spannung muss in Abhängigkeit der Lastsituation,
dem Spannungsregler als Regelgröße vorgegeben werden.
Die Spannungen der Wicklung 1 und 2 des Netzkupplungstransformators werden gleichzeitig überwacht.
Dabei können Sie die Spannung mit einem Parameter auswählen, die geregelt werden soll. Dieser Parameter
ist mit der Parametergruppen-Umschaltung via Binäreingang, Protokoll oder Funktionstasten änderbar.
[dw_V-constell-2wind-coupl-transf.vsd, 1, de_DE]
Laststufenschalter
Laststufenschalter oder auch Onload Tap Changer dienen zur Einstellung der gewünschten Anzapfung einer
Stufenwicklung des Transformators unter Last. Bei der Umschaltung wird zunächst durch den Feinwähler die
gewünschte Anzapfung der Stufenwicklung angewählt. Daraufhin schaltet der Laststufenschalter von der
stromführenden Anzapfung auf die vorgewählte Anzapfung um. Während dieser Umschaltung wird eine Stufe
der Stufenwicklung kurzzeitig mit einem ohmschen Widerstand überbrückt, so dass die Lastumschaltung ohne
Stromunterbrechung erfolgt. Physikalisch ist der Stufenschalter im Transformatorkessel oder in einem sepa-
raten Kessel untergebracht.
Stufenschalter
Die Funktion Stufenschalter gibt die Stellbefehle an den Laststufenschalter aus und empfängt entsprechende
Rückmeldungen. Die Funktion des Stufenschalters innerhalb des Spannungsreglers entspricht der des sepa-
raten Stufenschalters. Die Höher- und Tieferstellbefehle werden durch den Spannungsregler erzeugt. Die Para-
meter Prüfung der Schalthoheit, Steuerungsmodell, SBO-Zeitüberschreitung und Rück-
meld.überwach.zeit werden nur im Spannungsregler eingestellt.
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 6.9.4.1 Allgemein.
Spannungsregler
Die Spannungsreglerfunktion regelt die Spannung innerhalb der Bandbreite und innerhalb der eingestellten
Spannungsgrenzen. Sie können den Spannungsregler mit dem Parameter Modus ein- und ausschalten oder in
den Testbetrieb setzen.
Sie können über den Parameter Anzahl Sollspannung bis zu 4 Sollspannungen bestimmen. Immer nur
eine dieser Sollspannungen können Sie über die Funktionstaste, die Kommunikation oder einen Binäreingang
aktivieren. Mit dem Parameter Sollwert-Modus aktiv können Sie über ein Kommunikationsnetzwerk eine
gültige Sollspannung vorgeben.
Wenn der Spannungsregler ausgeschaltet ist, können weder im Automatikmodus noch im Handbetrieb Stell-
befehle an den Stufenschalter gegeben werden. Die eingestellte Schalthoheit Vor-Ort oder Fern ist davon
unabhängig.
Die Betriebsart des Spannungsreglers können Sie mit dem Parameter Betriebsart oder mit dem Befehl
Betriebsart in den Automatikbetrieb oder in den Handbetrieb versetzen. Im Automatikbetrieb wird die Span-
nung automatisch gemäß den eingestellten Parametern geregelt.
Spannungsregler Dreiwicklungstransformator
Für den Spannungsregler Zweiwicklungstransformator sind die Messgrößen, die zur Führung der Regelung
herangezogen werden, fest definiert.
Bei dem Spannungsregler für den Dreiwicklungstransformator können diese Messgrößen mit einem Parameter
(Parameter Wicklungsauswahl = Wicklung 1 oder Wicklung 2) festgelegt oder automatisch (Wick-
lungsauswahl = MitMaxLast) ausgewählt werden.
Die automatische Wicklungsauswahl erfolgt über die Bewertung des Laststroms in den Wicklungen. Wenn der
Laststrom in einer der beiden Wicklungen für 10 s um 5 % des Nennstromes größer ist als der Laststrom der
anderen Wicklung, dann wird die Spannung der Wicklung mit dem größeren Laststrom geregelt.
Spannungsregler Netzkupplungstransformator
Für den Spannungsregler Zweiwicklungstransformator sind die Messgrößen, die zur Führung der Regelung
herangezogen werden, fest definiert.
Bei dem Spannungsregler für den Netzkupplungstransformator können diese Messgrößen mit einem Para-
meter (Parameter Wicklungsauswahl = Wicklung 1 oder Wicklung 2) ausgewählt werden.
Sie können die Auswahl der Wicklung während des Betriebes mit der Parametergruppen-Umschaltung ändern.
Zusätzlich können Sie die Richtung des Lastflusses überwachen. Wenn der Unterschied der Leistung von
Wicklung 1 und Wicklung 2 größer ist als 10 % der Nennleistung der Steuerseite, erscheint die Meldung
Lastflussüberwachung und die Funktion wechselt in den Alarmstatus.
[lovoltco-060913-01.vsd, 5, de_DE]
1) Handbetrieb
2) Automatik
3) Controllable
4) Befehl
5) Positions- und Motorüberwachung (Bild 6-111)
Entsprechend der Norm IEC 61850, DOI LTCBlk (Befehl Block Automatik) kann die automatische Regelung mit
einem Befehl blockiert werden.
Der Spannungsregler misst die Istspannung (Uist) und vergleicht sie mit der Sollspannung (Usoll). Wenn die
Differenz der gemessenen Spannung (Regelabweichung D) größer als die eingestellte Bandbreite (B) ist, wird
nach Ablauf der eingestellten Verzögerungszeit (T1) ein Höher- oder Tieferstellbefehl an den Stufenschalter
ausgegeben.
Mit der Parametergruppen-Umschaltung können Sie die Parameter für die Regelung im Betrieb ändern.
Sie können die Parametergruppen über folgende Alternativen umschalten:
• Über Binäreingänge
6.9.3.3 Regelungsverhalten
Regelabweichung
Die Regelabweichung berechnet sich aus der aktuellen Istspannung und der Sollspannung bezogen auf die
Nennspannung.
[fokonisk-211013, 2, de_DE]
D = Regelabweichung
Bandbreite
Um die Anzahl der Schaltungen des Stufenschalters zu minimieren, wird eine zulässige Bandbreite definiert.
Wenn sich die Istspannung innerhalb der Bandbreite befindet, werden keine Steuerbefehle an den Stufen-
schalter ausgegeben. Wenn die Istspannung die vorgegebene Bandbreite verlässt, erfolgt nach der einge-
stellten Verzögerungszeit T1 Verzögerung ein Stellbefehl. Wenn die Istspannung vor Ablauf von T1
Verzögerung in das Spannungsband der Bandbreite zurückkehrt, wird kein Steuerbefehl abgegeben.
Wenn die Istspannung innerhalb der Verzögerungszeit T1 in das Spannungsband der Bandbreite zurückkehrt,
wird die laufende Verzögerungszeit T1 beginnend bei der bereits abgelaufenen Zeit heruntergezählt. Wenn
die Istspannung während des Herunterzählens der Zeit erneut in die eingestellte Bandbreite zurückkehrt, wird
die Verzögerungszeit T1 mit der verbliebenen Zeit gestartet. Damit reduziert sich die Verzögerungszeit bei
häufiger Unterschreitung der Bandbreite.
[dwistspn-060913-01.vsd, 1, de_DE]
Linear, Invers
Bei dem linearen Regelungsverhalten reagiert der Spannungsregler unabhängig von der Regelabweichung
nach der eingestellten Zeit T1 Verzögerung. Wenn mehr als eine Stufenstellungsänderung erforderlich ist
um die Istspannung innerhalb der Bandbreite zurückzuführen, wird die eingestellte Zeit T2 Verzögerung
wirksam.
Bei dem inversen Regelverhalten ist die Zeit T1 Verzögerung abhängig von der Größe der Regelabwei-
chung. Kleine Abweichungen werden für eine längere Zeit toleriert als größere. Wenn die Verzögerungszeit
entsprechend der eingestellten Kennlinie sehr klein wird, wird die Zeit T1 Minimale Zeitverz. wirksam.
Die eingestellte inverse Kennlinie ist von dem Parameter T1 Verzögerung abhängig. Die sich einstellenden
Kennlinien bei verschiedenen Einstellungen für die Zeit T1 Verzögerung sind im Kapitel 6.9.4.1 Allgemein,
Randtitel Parameter: T1 Kennlinie, dargestellt.
[dw_istgro-130215, 1, de_DE]
Größere Spannungsabweichungen
[dwistgro-060913-01.vsd, 2, de_DE]
• Der Vollendung eines Stufenschalterbefehls nachdem die neue gültige Position erkannt wurde
[losnlruk-090913-01.vsd, 2, de_DE]
6.9.3.4 Funktionsüberwachung
Automatikbetrieb
Wenn die Istspannung die eingestellte Bandbreite länger als eine eingestellte Verzögerungszeit über- oder
unterschreitet, wird dies mit der Meldung (_:14011:309) Überwachung Autom. angezeigt. Wenn die
Istspannung in das Spannungsband zurückkehrt, wird die Meldung zurückgenommen. Die Funktionsüberwa-
chung können Sie mit der Verzögerungszeit = 0 min ausschalten.
[lofktueb-090913-01.vsd, 1, de_DE]
6.9.3.5 Leitungskompensation
Mit der Leitungskompensation können Sie den Spannungsabfall einer an den Transformator angeschlossenen
Leitung einbeziehen. Hierfür stehen 2 Verfahren zur Verfügung:
• Z-Kompensation (LDC-Z)
• XundR-Kompensation (LDC-XundR)
HINWEIS
i Die Leitungskompensation ist nur aktiv, wenn der Lastfluss in Richtung der Leitung fließt.
Z-Kompensation (LDC-Z)
Die Einbeziehung des Spannungsabfalls einer an den Transformator angeschlossenen Leitung können Sie mit
der Z-Kompensation vornehmen. Die Z-Kompensation können Sie ein- oder ausschalten. Wenn der cos φ
annähernd konstant ist, können Sie die Z-Kompensation verwenden. Die Einstellung der Parameter erfordert
eine Berechnung der Spannungsanhebung (Sollspannungserhöhung) unter Berücksichtigung des Last-
stromes (Maximaler Laststrom).
Der Parameter Sollspannungserhöhung repräsentiert den Spannungsabfall über der Leitung in % bei
Nennlast.
Weitere Informationen und die Berechnung finden Sie im Kapitel 6.9.4.1 Allgemein.
Bei aktiver Z-Kompensation müssen Sie zur Vermeidung einer zu hohen Spannung am Transformator die
maximal zulässige Spannungserhöhung bezogen auf die Sollspannung begrenzen. Dafür stellen Sie den Para-
meter Maximaler Laststrom ein. Zusätzlich wirkt der Parameter Umax Schwellwert. Wenn die Istspan-
nung diesen Schwellwert übersteigt, werden keine Höherstellbefehle mehr ausgegeben.
[dwregchr-090913-01.vsd, 3, de_DE]
XundR-Kompensation (LDC-XundR)
Bei der Anwendung der XundR-Kompensation benötigen Sie die Leitungsdaten. Mit diesen Daten können Sie
die Spannungsverluste der Übertragungsleitungen sehr genau kompensieren. Dieses Verfahren der Leitungs-
kompensation arbeitet auch mit negativen Werten der Wirkleistung. Das folgende Bild zeigt die Wirkung dieser
Kompensationsart.
[dw-line-drop-kompensation-250214-01.vsd, 2, de_DE]
Die XundR-Kompensation können Sie auch für die Parallelregelung von Transformatoren verwenden. Wenn
der X-Wert positiv ist, werden die Spannungsverluste der Leitung kompensiert. Wenn Sie eine Parallelregelung
mit der XundR-Kompensation realisieren, so ist der X-Wert negativ und berücksichtigt die Spannungserhö-
hung von der Sammelschiene zum Transformator.
Wenn die XundR-Kompensation aktiv ist, müssen Sie die maximal zulässige Spannungserhöhung bezogen
auf die Sollspannung begrenzen, um eine zu hohe Spannung am Transformator zu vermeiden. Dafür stellen
Sie den Parameter Umax Schwellwert ein. Wenn die Istspannung diesen Schwellwert übersteigt, werden
keine Höherstufungsbefehle mehr ausgegeben.
6.9.3.6 Grenzwerte
Die Grenzwerte bewirken, dass bei Über- (Umax Schwellwert) oder Unterschreiten (Umin Schwellwert)
keine Stellbefehle Höher oder Tiefer an den Stufenschalter gegeben werden. Damit wird ein Stufen bei anor-
malen Spannungsbedingungen und ein Stufen in die falsche Richtung (zum Beispiel bei Verdrahtungsfehlern)
unterbunden.
Zu den Grenzwerten gehören die Untere und Obere Stufenschaltergrenze. Die Parameter Untere
Stufensch.-grenze und Obere Stufensch.-grenze bewirken eine zusätzliche Eingrenzung des Regel-
bereiches.
6.9.3.7 Blockierungen
Die Blockierungen verhindern Stufenstellungen bei anormalen Netzbedingungen. Folgende Blockierungsfunk-
tionen stehen zur Verfügung:
• Unterspannung
• Überstrom, Laststrom
• Unterstrom
Die Überstromblockierung verhindert Stufenschaltungen bei Überlast. Für die Stromblockierungen wird das
Mitsystem des Laststromes und des Stromes der Oberspannungsseite bei Transformatoren berechnet.
Indem Sie den Stufenschalter zur Transformatorseite zuordnen, ordnen Sie auch den Strom der Oberspan-
nungsseite zu. Nehmen Sie diese Zuordnung in der entsprechenden Funktionsgruppe Transformatorseite
vor. Hier müssen Sie den Stufenschalter des Spannungsreglers verwenden.
Die Unterspannungsblockierung verhindert Stufenschaltungen bei einem Netzzusammenbruch. Die Ausgangs-
signale des Spannungsreglers werden blockiert und je nach Betriebsart die Meldung Automatik blockiert
und/oder Handbetrieb blockiert abgesetzt.
[loblokir-090913-01.vsd, 2, de_DE]
Wenn eine Zuordnung des Stufenschalters zur Transformatorseite vorhanden ist, wird zusätzlich der Strom der
Oberspannungsseite überwacht und die Differentialschutzanregung blockiert automatisch den Spannungs-
regler.
6.9.3.8 Parallelregelung
Allgemein
Die Parallelregelung von 2 oder mehr Leistungstransformatoren dient dazu, die elektrische Durchgangs- oder
Kurzschlussleistung an einem Netzknotenpunkt zu erhöhen. Ein weiterer Grund für die Parallelregelung von
Transformatoren ist eine Reserve bei Ausfall eines Transformators.
Wenn im Netz Leistungsspitzen zu erwarten sind, können mehrere Transformatoren auf verschiedene
Sammelschienen parallel geschaltet werden. So können mehrere Abzweige gleichzeitig versorgt werden. Sie
können bis zu 8 parallel geschaltete Transformatoren in einer Gruppe regeln. Die Auswertung der Mess- und
Statuswerte erfolgt über die IEC 61850 GOOSE-Kommunikation.
Wenn bei den verwendeten Transformatoren die Stufenstellungen untereinander abweichen und damit ein
unterschiedliches Übersetzungsverhältnis vorliegt, unterscheiden sich die Leerlaufspannungen auf der Unter-
spannungsseite. Über die Transformatoren fließt ein Kreisblindstrom. Da die Transformatorimpedanz überwie-
gend aus der Streuinduktivität besteht, ist der Strom induktiv. Diese Ströme können eine Überlastung des
Transformators zur Folge haben.
Die Parallelregelung ist für Zweiwicklungstransformatoren vorgesehen. Für diesen Anwendungsfall instanzi-
ieren Sie zusätzlich die Funktion Parallelregelung. Für jeden der parallel geschalteten Transformatoren benö-
tigen Sie einen zusätzlichen Funktionsblock ParallelProxy. Der 1. ParallelProxy ist vorinstanziiert. Für
eine Konfiguration mit 8 parallel arbeitenden Transformatoren können Sie maximal 7 ParallelProxy
instanziieren. Über diesen Proxy erfolgt der Austausch der erforderlichen Informationen. 8 Transformatoren
können zu maximal 4 Gruppen konfiguriert werden.
Für die Parallelregelung stehen die folgenden 2 Methoden zur Verfügung:
• Master-Follower-Methode
Wie die vorausgehende Tabelle zeigt, müssen Sie vor der Auswahl der Methode prüfen, ob die jeweiligen
Voraussetzungen erfüllt sind. Wenn Sie z.B. Transformatoren parallel schalten, deren Kurzschlussspannungen
mehr als 10 % voneinander abweichen, empfiehlt Siemens die Methode der Kreisblindstrom-Minimierung.
• kein Modus
• unabhängig
• Master
• Follower
• Kreisblindstrom
Wenn die Parallelregelung über die Kommunikation mit weiteren Transformatoren verbunden ist, wird der
Zustand auf Richtigkeit geprüft. Wenn dies nicht der Fall ist, erfolgt eine Inkonsistenzmeldung. Die Kommuni-
kation zu den Transformatoren einer Gruppe wird ebenfalls überwacht. Wenn eine Störung vorliegt, wird dies
gemeldet.
[sc_infogroup, 1, de_DE]
Gruppenbildung
Jeder Transformator der Parallelregelung wird einer Gruppe zugeordnet. Die Gruppennummer kann über ein
übergeordnetes Leitsystem oder lokal durch eine CFC-Logik gesetzt werden. Wenn die Gruppenzuordnung fest
ist, tragen Sie einen Wert für den Erstanlauf über die Eigenschaften-Registerkarte des Befehls Parallele
Gruppe in der Informationsrangierung von DIGSI 5 ein.
[sccfcgrouprel, 1, de_DE]
[sc_para_grouping_vc, 1, de_DE]
Sie können während des Betriebes diese Zuordnung per Befehl, je nach Schaltzustand der Transformatoren,
ändern.
[lo_proxy-logic-part_01, 1, de_DE]
[lo_proxy-logic-part_03, 1, de_DE]
[lo_proxy-logic-part_02, 1, de_DE]
Steuern Vor-Ort/Fern
Die Parallelregelung kann mit einem Parameter oder über die Steuerung erfolgen. Mit der Parametereinstel-
lung über Steuerung können Sie mit einem CFC-Baustein auch einen Binäreingang und das Statussignal
eines Leistungsschalters verwenden (Bild 6-140).
Stellen Sie als Erstes für die Steuerung der Parallelregelung die Parameter Parallelmodus änderbar und
Mastervergabe änderbar ein.
Sie können eine der beiden Möglichkeiten wählen:
• über Parameter
• über Steuerung
[sc_para_oper_change, 1, de_DE]
Wenn Sie den Parallelmodus änderbar auf über Steuerung einstellen, können Sie am Gerät die
Einstellungen der Parallelregelung unter folgendem Pfad auslesen und ändern:
[sc_para_hmi_oper, 1, de_DE]
Bild 6-140 zeigt ein Beispiel eines CFC-Plans für die Umschaltung in den Parallelmodus über den Binäreingang
des Leistungsschalters.
[sc_switchparop_cfc, 1, de_DE]
Master-Follower-Methode
Als Voraussetzung für die Anwendung dieser Methode müssen die folgenden Werte nahezu gleich sein:
tionsverlust oder Hilfsspannungsausfall des Follower-Gerätes) keine Asynchronität der Stufenstellungen der
Transformatoren zur Folge hat.
Die Master-Follower-Methode eignet sich für baugleiche Transformatoren. Wenn Transformatoren unter-
schiedlicher Leistung mit der Master-Follower-Methode geregelt werden, müssen Sie darauf achten, dass
gleiche Stufenstellungen zu gleichen Übersetzungsverhältnissen führen. Die relativen Kurzschlussspannungen
der Transformatoren dürfen nicht stark (max. 10 %) voneinander abweichen.
[lo_parallel_voltage_contrl-master-follower, 1, de_DE]
Die Master-Follower-Methode kann über die automatische Funktion der Leittechnik blockiert werden. Bei
einem Kommunikationsausfall wird die Funktion ebenfalls blockiert.
Das Master-Gerät regelt die Spannung des Transformators. Das Follower-Gerät führt seine Stufenposition dem
Master-Gerät nach. Dabei wird die maximale Stufendifferenz zwischen den Transformatoren berücksichtigt.
Wenn die Stufendifferenz für eine vorgegebene Zeit überschritten ist, wird ein Fehler gemeldet (Fehler
Stufendifferenz). Wenn durch die Überwachung einer Gruppe festgestellt wird, dass mehr als ein Master-
Gerät existiert, wird dies gemeldet und die Automatik blockiert.
Handbetrieb Master-Follower
Eine Änderung der Stufe des Stufenschalters durch das Master-Gerät führt zu einer Anpassung der Stufen
durch alle Follower-Geräte innerhalb der Gruppe.
Wenn ein Kommunikationsfehler vorliegt, kann eine Stufung durch die Follower-Geräte mit Umschalten in den
Handbetrieb erfolgen. Im Master-Gerät und allen Follower-Geräten wird der Automatikmodus blockiert.
[dw_CCM_01, 1, de_DE]
Für jedes Gerät wird eine auf die Regelseite des Transformators bezogene Längsreaktanz aus den folgenden
3 Parametern berechnet:
Wenn der ohmsche Längswiderstand vernachlässigt wird, ergibt sich die Längsreaktanz des Transformators Tk
(k = 1, 2, 3 ... n im Beispiel) bezogen auf die Regelseite zu:
[fo_reakccm, 1, de_DE]
Diese Längsreaktanz wird als Messwert mit GOOSE an die anderen Spannungsregler übertragen. Zur Kontrolle
wird dieser Wert angezeigt. Um den Gesamtlaststrom zu ermitteln, wird von jedem Spannungsregler der
gemessene Strom mit Betrag und Phasenwinkel als GOOSE CMV-Messwert übertragen.
Der Summenlaststrom ergibt sich zu:
[fo_summccm, 1, de_DE]
Der induktive Gesamtleitwert, der Gesamt-Blindleitwert aller Transformatoren ergibt sich zu:
[fo_suszccm, 1, de_DE]
Der Teillast-Strombeitrag des einzelnen Transformators ergibt sich aus dem Verhältnis von Leitwert und
Gesamtleitwert multipliziert mit dem Summenlaststrom. Nur der induktive Betrag, also der Imaginärteil Im(IL1)
des berechneten Summenlaststromes wird verwendet.
[fo_loadcurccm, 1, de_DE]
Der Kreisblindstrom am Transformator k ist die Differenz aus dem am Transformator gemessenen Strom und
dem berechneten Teillaststrom ILkImag. Dieser wird mit -1 multipliziert, so dass seine positive Leerlauf-Span-
nungsdifferenz einen positiven Kreisblindstrom ergibt:
[fo_ccmtrafo, 1, de_DE]
mit:
ILkImag Berechneter induktiver Anteil (Imaginärteil) des Teillaststroms des Transformators k
IKBSk Kreisblindstrom
IkImag Gemessener induktiver Anteil des Stroms am Transformator k
Ik Gemessener Strom am Transformator
X Reaktanz des Transformators
k 1, 2, 3, ... 8 (Nummer des Transformators)
[fo_regelabwdcc, 1, de_DE]
mit:
Xk Reaktanz des Transformators
Bp Gesamt-Suszeptanz (Gesamt-Blindleitwert) aller parallelen Transformatoren (Summe der
Kehrwerte der Transformatoreaktanz)
Bk Suszeptanz des Transformators (Kehrwert der Reaktanz)
Unenn Nennspannung des Transformators
Mit dem Parameter Blindstrom-Regelfaktor können Sie die Regelabweichung DKBSk so anpassen, dass
der durch eine Abgriffdifferenz verursachte Kreisblindstrom zu einer Überschreitung der Regelbandbreite
führt. Ein zu hoch eingestellter Blindstrom-Regelfaktor kann die Regelstabilität beeinträchtigen. Mit der
Voreinstellung von 1 ist die Regelgüte und Regelstabilität in den meisten Fällen gegeben.
Die Summe aus Regelabweichung resultierend aus Spannungsabweichung DU und der Regelabweichung DKBSk,
verursacht durch den Kreisblindstrom, ergibt sich zu:
Dk = DKBSk + DU
und wird verglichen mit der eingestellten Bandbreite. Die nachfolgenden beiden Diagramme verdeutlichen die
Summierungen der Regelabweichung bei negativer und positiver Spannungsabweichung. Eine mögliche
Regelabweichung, hervorgerufen durch den Kreisblindstrom, ist am Transformator T1 entgegengesetzt zum
Transformator T2. Dadurch ergibt sich bei beiden Spannungsreglern eine unterschiedliche Gesamtabwei-
chung.
Für die Berechnung der Spannungsabweichung, werden die Spannungen aller Spannungsregler als Messwert
mit GOOSE übertragen und ein Mittelwert gebildet. Die Spannung kann überwacht werden. Bei nicht plau-
siblen Daten wird der Spannungsregler nach einer einstellbaren Zeitverzögerung blockiert.
Fehlerverhalten
Wenn der Betrag des Kreisblindstroms über die eingestellte Zeitverzögerung Kreisblindstrom Zeit-
verz. hinaus den Schwellert Kreisblindstrom Schwell. überschreitet, wird die Meldung Kreis-
blindstrom Block. abgesetzt und die Spannungsregelung blockiert.
Wenn der Kreisblindstrom unter den voreingestellten Wert sinkt, wird das Signal automatisch zurückgesetzt.
Dies können Sie durch die manuelle Steuerung des Stufenschalters erzielen.
[scblockVC-240117-01, 1, de_DE]
[loblokir-090913-01.vsd, 2, de_DE]
Zusätzlich zu den vorhandenen Blockierungen wird bei einer Parallelregelung die Anzahl der verwendeten
Proxys berücksichtigt.
Binäreingang
Controllable/Geräte-Display
HINWEIS
i Die Außerbetriebnahme des Gerätes ist nur erlaubt, wenn der Parallelmodus des Spannungsreglers auf
kein Modus eingestellt ist. Sie müssen nach der Außerbetriebnahme den Spannungsregler wieder in
Betrieb nehmen.
Die Außerbetriebnahme kann mit Binäreingangsmeldungen oder über die Steuerung erfolgen.
[dw_overview_sys-config_and_iec61850-goose, 1, de_DE]
Schritt 1
• Legen Sie im DIGSI 5-Projekt das 1. Gerät für die Parallelregelung an.
• Erstellen Sie die Konfigurationen und nehmen Sie die erforderlichen Einstellungen für die IEC 61850-
Struktur vor.
[sc_para_dev_set, 1, de_DE]
[sc_para_dev_func, 1, de_DE]
• Instanziieren Sie die Spannungsreglerfunktion für den Zweiwicklungstransformator sowie die Funktion
Parallelregelung und die Proxies, die für den Parallelbetrieb notwendig sind. Für jeden parallel zu
regelnden Transformator wird ein ParallelProxy benötigt, dass heißt bei 3 Transformatoren müssen
2 ParallelProxy im Projekt instanziiert sein.
[sc_para_instanz, 1, de_DE]
[sc_para_com_prot, 1, de_DE]
HINWEIS
i Beachten Sie, dass Sie für jedes Gerät eine eigene IP-Adresse vergeben müssen.
HINWEIS
i Beachten Sie die Hardware-Ausrüstungen des Gerätes und die Einstellungen für die IEC 61850-Kommunika-
tion (IEC 61850-Edition 2 erforderlich).
[sc_change_edition, 1, de_DE]
• Bestätigen Sie die Umstellung auf IEC 61850 Edition 2 mit Ja.
Schritt 2
• Kopieren Sie das 1. Gerät so oft, wie parallele Transformatoren benötigt werden. Die kopierten Geräte
enthalten die gleichen Einstellungen.
• Passen Sie in der Projektnavigation unter Hardware und Protokolle die IP-Adressen der kopierten Geräte
an.
[sc_para_ether_portj, 1, de_DE]
• Passen Sie die Einträge der kopierten Geräte für die anderen Transformatoren an (Gerätename und
IEC 61850-Name).
[sc_lbnametrafo, 1, de_DE]
• Vergeben Sie in den kopierten Geräten für die anderen Transformatoren eine eindeutige Transformator
ID.
HINWEIS
i Beachten Sie bei der Master-Follower-Methode, dass Sie ein Gerät als Master und weitere Geräte als
Follower-Geräte konfigurieren.
[sc_par_trafo_id, 1, de_DE]
Schritt 3
[sc_par_stat_iec_edi, 1, de_DE]
• Bestätigen Sie die Umstellung auf IEC 61850 Edition 2 mit Ja.
• Ordnen Sie mit >> die Geräte der IEC 61850-Station zu.
[sc_par_assign_syscon, 1, de_DE]
• Exportieren Sie die IEC 61850-Station als ICD-Datei zum IEC 61850-Systemkonfigurator.
[sc_par_exp_syscon, 1, de_DE]
Wenn der folgende Dialog erscheint, bestätigen Sie mit OK und legen einen Speicherort für die SCD-Datei fest.
[sc_para_assinged, 1, de_DE]
Schritt 4
• Importieren Sie die ICD-Dateien in den Systemkonfigurator. Nach dem Export zum Systemkonfigurator,
startet der Konfigurator automatisch.
[sc_para_single_line_konfig, 1, de_DE]
• Legen Sie eine Unterstation an. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Parallelregelung und wählen
Sie Unterstation.
• Legen Sie die einzelnen Felder (Bay 1-3) an und instanziieren Sie je eine Funktion und Teilfunktion.
HINWEIS
i Wenn Sie die vorgegebenen Funktions- und Teilfunktionsnamen verwenden, wird die GOOSE-Applikation
fehlerfrei erstellt.
• Verschalten Sie gemäß dem Bild 6-158 den LN Trafo1\VCtrl1\ATCC1 des Gerätes mit der Funktion
und die jeweils anderen LN Trafo2\Ctrl_90VParallelOperation\ProxyATCC1 mit den Proxies.
Schritt 5
• Erstellen Sie eine neue GOOSE-Applikation und führen Sie im Anschluss die flexible GOOSE-Verknüpfung
mit Hilfe der Applikationsvorlage aus. Mit der GOOSE-Applikationsvorlage werden alle Verknüpfungen
zwischen den Geräten und den Proxies automatisch verbunden.
• Nehmen Sie alle Einstellungen zur GOOSE-Kommunikation zwischen dem Master- und den Follower-
Geräten im IEC 61850-Systemkonfigurator vor.
• Wenn Sie alle Verknüpfungen und Einstellungen im IEC 61850-Systemkonfigurator vorgenommen haben,
speichern Sie das Projekt und schließen Sie den IEC 61850-Systemkonfigurator.
[sc_parasyscon_goose, 1, de_DE]
Schritt 6
• Importieren Sie die im IEC 61850-Systemkonfigurator generierte und gespeicherte SCD-Datei zurück nach
DIGSI.
[sc_para_import, 1, de_DE]
6.9.3.10 Funktionsmesswerte
Sie können jederzeit den aktuellen Status der Messwerte für den Zweiwicklungstransformator, die Parallelre-
gelung/Proxy, den Dreiwicklungs- und Netzkupplungstransformator auslesen. Die folgenden Tabellen zeigen
Ihnen die Messwerte, die zur Verfügung stehen.
Messwerte Zweiwicklungstransformator
Die Funktionsmesswerte U max und U min können mit der Eingangsmeldung >Rücks. Min./Max. zurück-
gesetzt werden.
Für den Zweiwicklungstransformator finden Sie die Messwerte unter den folgenden Menüeinträgen des
Gerätes:
Für die Parallelregelung finden Sie die Messwerte unter den folgenden Menüeinträgen des Gerätes:
Messwerte Dreiwicklungstransformator
Die Funktionsmesswerte Umax 1, Umax 2, Umin 1 und Umin 2 können mit der Eingangsmeldung >Rücks.
Min./Max. zurückgesetzt werden.
Für den Dreiwicklungstransformator finden Sie die Messwerte unter den folgenden Menüeinträgen des
Gerätes:
Messwerte Netzkupplungstransformator
Die Funktionsmesswerte Umax 1, Umax 2, Umin 1 und Umin 2 können mit der Eingangsmeldung >Rücks.
Min./Max. zurückgesetzt werden.
Für den Netzkupplungstransformator finden Sie die Messwerte unter den folgenden Menüeinträgen des
Gerätes:
6.9.4.1 Allgemein
Die nachfolgenden Anwendungs- und Einstellhinweise beziehen sich auf einen Zweiwicklungstransformator.
Die zusätzlichen Parameter von einem Dreiwicklungs- oder Netzkupplungstransformator sind entsprechend
gekennzeichnet.
Parameter: Nennstrom
Wicklung 2
Parameter: Nennstrom
Stufenschalter
Die Parameter des Stufenschalters innerhalb des Spannungsreglers entsprechen denen des Stufenschalters im
Kapitel 6.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise.
Für den Stufenschalter innerhalb des Spannungsreglers werden die Parameter für das Steuerungsmodell von
denen des Spannungsreglers übernommen. Dies betrifft die Parameter:
• Steuerungsmodell
• SBO21 Zeitüberschreitung
• Rückmeld.überwach.zeit
Allgemein
Parameter: Modus
21 In der Norm IEC 61850 ist die Reservierung als Select Before Operate (SBO) bezeichnet.
Nur Dreiwicklungstransformator:
Parameter: Wicklungsauswahl
Nur Netzkupplungstransformator:
Parameter: Wicklungsauswahl
6.9.4.2 Steuern
Parameter: Prüfung der Schalthoheit
6.9.4.3 Spannungsregler
Parameter: Anzahl Sollspannung
HINWEIS
i Beachten Sie, dass der Parameter Anzahl Sollspannung nicht über die Parametergruppen-Umschaltung
beeinflussbar ist.
Die Sollspannungen (1 bis 4) können Sie in Primär, Sekundär oder in Prozent angeben.
Für die Aktivierung der Sollspannung 1 bis 4 über einen Binäreingang, benötigen Sie einen CFC-Plan.
Parameter: Sollspannung 1
Nur Dreiwicklungstransformator:
Parameter: Anzahl Sollspannung
Hinweis:
Beachten Sie, dass der Parameter Anzahl Sollspannung nicht über die Parametergruppen-Umschaltung
beeinflussbar ist.
Die Sollspannungen (1 W1/2 bis 4 W1/2) können Sie in Primär, Sekundär oder in Prozent angeben.
Für die Aktivierung der Sollspannung 1 bis 4 über einen Binäreingang, benötigen Sie einen CFC-Plan.
Parameter: Sollspannung 1 W1
Nur Netzkupplungstransformator:
Parameter: Anzahl Sollspannung
Hinweis:
Beachten Sie, dass der Parameter Anzahl Sollspannung nicht über die Parametergruppen-Umschaltung
beeinflussbar ist.
Die Sollspannungen (1 W1/2 bis 4 W1/2) können Sie in Primär, Sekundär oder in Prozent angeben.
Für die Aktivierung der Sollspannung 1 bis 4 über einen Binäreingang, benötigen Sie einen CFC-Plan.
Parameter: Sollspannung 1 W1
Parameter: Bandbreite
HINWEIS
i Beachten Sie bei der Berechnung der Bandbreite B die maximale akzeptierte Spannungsabweichung im
Netz und die Stufenspannung des Stufenschalters auf der Sekundärseite des Transformators. Wählen Sie
die Bandbreite so, dass sie innerhalb einer Stufung nicht durchfahren wird.
HINWEIS
Auf der Sekundärseite ist die Stufung ∆Usek nicht linear. Das größte ∆Umax,sek bei einer Stufung, ergibt sich bei
der Stufung zu der höchsten Stufe (kleinste Übersetzungsverhältnis) und bei einer maximalen Netzspannung
auf der Primärseite.
[fobdnvrz-150816, 1, de_DE]
Wenn die Regelabweichung und die Bandbreite damit in Beziehung gesetzt werden, ergibt sich daraus eine
minimale einzustellende Bandbreite:
[fospnvrz-150816, 1, de_DE]
Parameter: T1 Kennlinie
[fovrzzet-211013, 2, de_DE]
T1 – Parameter T1 Verzögerung
[fokonisk-211013, 2, de_DE]
D = Regelabweichung
[dwrglchr-160913-01.vsd, 2, de_DE]
Mit diesem Parameter können Sie die Verzögerungszeit der Schnellvorschaltung vorgeben. Wenn die Istspan-
nung den Wert der Schnellvorschaltungsbegrenzung (_:119) unterschreitet, wird die Schnellvorschaltung
aktiv. Wenn innerhalb der Verzögerungszeit die Spannungsbegrenzung nur kurz unterschritten wird, erfolgt
keine Schnellvorschaltung. Wenn während der Verzögerungszeit die Spannungsregelung blockiert ist, wird die
akkumulierte Verzögerungszeit Schnellvor. Verzög. zurückgesetzt.
Parameter: Schnellrückschaltung
6.9.4.4 Leitungskompensation
Parameter: Leitungskompensation
Das Verfahren für die Korrektur des lastbedingten Leitungsspannungsabfalls können Sie mit dem Parameter
Leitungskompensation auswählen. 2 Verfahren stehen Ihnen zur Auswahl, LDC-Z und LDC-XundR. Die
Einstellung des Parameters Sollwert-Modus aktiv wird mit berücksichtigt.
Für die Einstellung des Parameters Leitungskompensation = LDC-Z berücksichtigen Sie folgende Para-
meter:
Parameter: Sollspannungserhöhung
[foschlst-211013, 2, de_DE]
mit:
UsollKomp Sollspannung am Ende der Leitung
Usoll Sollspannung
Ilast Laststrom in %
Anhand des folgenden Bezugs können Sie ermitteln, wie hoch der prozentuale Anteil des primären Laststroms
der Leitung vom Nennstrom eines Transformators k (k = 1, 2, …, 8) ist.
[fo_ibs_load_cur_perc, 1, de_DE]
mit:
Ilast Primäre Laststrom
Inenn Nennstrom des Transformators
Beispiel
Anwendungsbeispiel der LDC-Z-Leitungskompensation für die Spannungsregelung von 2 parallel geschalteten
Transformatoren.
[dw_target_voltage_2exam, 1, de_DE]
Im gezeigten Beispiel ergibt sich bei einem Laststrom von Ilast = 1430 A ein Spannungsabfall von Ulast = 500 V.
Ilast(%) 100 % 50 %
HINWEIS
i Achten Sie darauf, dass Sie den Parameter Maximaler Laststrom beim Spannungsregler am Transfor-
mator T1 auf 200 % parametrieren, da dieser Summenlaststrom für die Leitungskompensation verwendet
wird.
Parameter: R Leitung
[fo-I-V-Ratio-250214, 1, de_DE]
[fo-I-V-Ratio_Value-250214, 1, de_DE]
Wenn Sie mit der XundR-Kompensation eine Parallelregelung realisieren, so ist der X-Wert negativ und berück-
sichtigt die Spannungserhöhung von der Sammelschiene zum Transformator.
6.9.4.5 Grenzwerte
Parameter: Untere Stufensch.-grenze
6.9.4.6 Blockierungen
Parameter: Blockierung
6.9.4.7 Parallelregelung
Parameter: Parallelmodus
6.9.5 Parameter
Dreiwicklungstransformator
Netzkupplungstransformator
6.9.6 Informationen
Dreiwicklungstransformator
Netzkupplungstransformator
Die Funktion Phasengenaues Schalten wird immer über einen Steuerbefehl gestartet, entweder von der
internen Gerätesteuerung oder von einer externen Steuerfunktion. Schutzfunktionen lösen den Leistungs-
schalter generell direkt aus und stehen nicht im Zusammenhang mit der Funktion Phasengenaues Schalten.
Weitere Informationen über diese Funktion finden Sie im Handbuch der Funktion Phasengenaues Schalten.
7.1 Leistungsschalter-Versagerschutz
7.1.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz (ANSI 50BF) überwacht das Ausschalten des zugeordneten
Leistungsschalters (LS) und erzeugt beim Versagen eine Reserveabschaltung.
Ab Version V7.50 gibt es statt der bisherigen Funktion LS-Versager den neuen Leistungsschalter-Versager-
schutz mit adaptivem Algorithmus Ad. LS-Vers.. Dadurch erreichen Sie eine schnellere und sichere Erkennung
des Ausschaltens des Leistungsschalters bei komplexen Signalverläufen. Bis auf eine geringfügig angehobene
Prozessorlast gleichen sich die beiden Funktionen bei Einstellmöglichkeiten, Logik und Meldungen. Siemens
empfiehlt, den adaptiven Leistungsschalter-Versagerschutz zu verwenden und Mischformen in einem Gerät zu
vermeiden. Weitere Informationen zur Prozessorlast finden Sie in DIGSI für jedes Gerät unter Geräteinforma-
tion in der Registerkarte Ressourcenverbrauch.
[dwstrbfp-260213-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-2 zeigt die Funktionalitäten sowie die Funktionssteuerung der Funktion.
Der Start erfolgt durch die geräteinternen Schutzfunktionen oder von einem externen Schutz. Mit dem Start
wird über das Stromkriterium oder auch über das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium geprüft, ob der Leis-
tungsschalter geschlossen ist. Bei geschlossenem Leistungsschalter regt die Funktion an und startet die Verzö-
gerungszeit. Während der Verzögerungszeit wird kontinuierlich geprüft, ob der Leistungsschalter geöffnet hat.
Wenn dies der Fall ist, fällt die Funktion zurück. Wenn der Leistungsschalter nicht geöffnet hat, löst die Funk-
tion nach Ablauf der Verzögerungszeit aus.
Die folgende Beschreibung geht auf die Detailfunktionalität der einzelnen Funktionsblöcke ein.
[losvsbfp-090712-01.tif, 2, de_DE]
7.1.3 Funktionsbeschreibung
Der Start der LSVS-Funktion erfolgt durch geräteinterne Schutzfunktionen und/oder von extern (über Binärein-
gang oder Schnittstelle, z.B. GOOSE). Bild 7-3 und Bild 7-5 zeigen die Funktionalität.
Start intern
Standardmäßig startet jede geräteinterne Schutzstufe, die den lokalen Leistungsschalter ansteuern muss, den
Leistungsschalter-Versagerschutz. Der Start erfolgt mit der Auslösung der Schutzstufe. In der Voreinstellung
wird das Startsignal Intern. Startsignal halten (siehe Bild 7-3, Bild 7-4) bei gehender Anregung oder
Auslösung der Schutzfunktion gehalten. Dadurch erfolgt der Rückfall der LSVS-Funktion ausschließlich über
die Erkennung des offenen LS mit Hilfe des Strom- oder Leistungsschalter-Hilfskontaktkriteriums. Wenn erfor-
derlich, kann der Rückfall der LSVS-Funktion auch mit gehender Anregung oder Auslösung der Schutzfunktion
erfolgen (kein Halten des internen Startsignals).
Über die Rangierung können Sie festlegen, ob einzelne Schutzstufen oder Schutzfunktionen als Startquelle
verwendet werden, oder ob der Start nur von extern erfolgen soll.
Das Rangieren der internen Startquellen erfolgt in den Schutzfunktionsgruppen über den Eintrag Leistungs-
schalterinteraktion (siehe hierzu 2.1 Funktionseinbettung im Gerät).
[loanwint-160611-01.tif, 2, de_DE]
[lointsta-160611-01.tif, 3, de_DE]
Start extern
Über den Parameter Start über Binäreingang wird eingestellt, ob der Start von extern 1- oder 2-kanalig
erfolgt. Die nötige Rangierung der Eingangssignale wird mit der Einstellung verglichen. Wenn eine Rangierung
fehlt, wird eine Fehlermeldung erzeugt. Die Funktionsbereitschaft nimmt den Zustand Warnung an.
[loanwext-030211-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-5 Konfiguration des Starts des 3-poligen LSVS von extern
[loanwext-180713-01.tif, 2, de_DE]
Bild 7-6 Konfiguration des Starts des 1/3-poligen LSVS von extern
Beim 1-kanaligen Betrieb erfolgt der Start für den 3-poligen Leistungsschalter nur mit dem binären Eingangs-
signal >Start.
Beim 1-kanaligen Betrieb erfolgt der Start für den 1/3-poligen Leistungsschalter bei 1-poligen Auslösungen nur
mit den binären Eingangssignalen >Start L1, >Start L2 oder >Start L3. Bei einer 3-poligen Auslösung
erfolgt der Start nur mit dem Eingangssignal >Start 3-polig.
Beim 2-kanaligen Betrieb muss zusätzlich das binäre Eingangssignal >Freigabe (oder beim 1/3-poligen Leis-
tungsschalter >Freigabe 1-polig im Fall des 1-poligen Starts und >Freigabe 3-polig im Fall des 3-
poligen Starts) aktiviert werden, damit der Start erfolgen kann. In der Voreinstellung fällt das Startsignal bei
gehenden binären Eingangssignalen sofort zurück. Wenn erforderlich, kann das Startsignal gehalten werden.
In diesem Fall bleibt der Start auch nach dem Gehen der binären Eingangssignale aktiv.
Um Fehlanregungen der Funktion zu vermeiden, werden die Eingangssignale überwacht.
Wenn eines der Signale >Start oder >Freigabe länger als die eingestellte Überwachungszeit des jeweiligen
Signals aktiv ist, ohne dass die Funktion angeregt ist, wird von einem Fehler im Binäreingangskreis ausge-
gangen. Das entsprechende Signal wird blockiert, so dass die Funktion von extern nicht mehr anregen kann.
Eine entsprechende Meldung wird abgesetzt und die Funktionsbereitschaft nimmt den Zustand Warnung an.
Die Blockierung wird aufgehoben, sobald das binäre Eingangssignal zurückfällt.
• Mit der Anregung des LSVS (nur bei Start von extern). Dadurch wird ein Fehlansprechen der Überwa-
chung vermieden, wenn der anwerfende externe Schutz eine Lockout-Funktionalität verwendet. Wenn
das Startsignal zurückfällt, wird die Überwachung wieder aktiv geschaltet.
• Solange sich die Funktion oder das Gerät im Testbetrieb befindet. Dies ermöglicht das Prüfen der Funk-
tion, ohne dass die Überwachung die Funktion blockiert.
Wenn das Signal >Start aktiv ist und nach Ablauf der einstellbaren Überwachungszeit des Startsignals kein
Freigabesignal vorliegt, wird die Anregung blockiert und eine entsprechende Meldung abgesetzt. Die Funkti-
onsbereitschaft nimmt den Zustand Warnung an. Mit dem Rückfall des Startsignals wird die Blockierung aufge-
hoben.
Damit die binären Eingangssignale gültig werden, müssen die Binäreingänge mindestens 10 ms aktiviert sein
(SW-Filter, siehe Bild 7-7).
[logikext-070611-02.tif, 2, de_DE]
Bild 7-7 Start des LSVS von extern, Logik des 3-poligen Leistungsschalters
[loexlsvs-100611-01.tif, 3, de_DE]
Bild 7-8 Start des LSVS von extern, Logik des 1/3-poligen Leistungsschalters
[loveranw-100311-01.tif, 2, de_DE]
Stromkriterium
Das primäre Kriterium zur Ermittlung der Leistungsschalterstellung ist das Stromkriterium. Sobald einer der
Leiterströme den Schwellwert für Leiterströme überschreitet und parallel dazu ein Plausibilisierungsstrom den
zugeordneten Schwellwert überschreitet, gilt der entsprechende Leistungsschalterpol als geschlossen und das
Stromkriterium als erfüllt. Der Plausibilisierungsstrom kann entweder ein 2. Leiterstrom sein (zu vergleichen
mit dem Schwellwert für Leiterströme) oder der Null- oder Gegensystemstrom (zu vergleichen mit dem
empfindlichen Schwellwert). Die zusätzliche Bewertung des Plausibilisierungsstroms erhöht die Sicherheit des
Kriteriums.
Wenn Sie die Wandleranschlussart 3-phasig, 2prim.Wdl. verwenden, wird der Erdstrom nicht gemessen oder
berechnet. Die Plausibilitätsprüfung durch den Erdstrom ist dadurch nicht möglich. Die Einstellung direkte
Freigabe durch den Erdstrom führt nicht zu einer Anregung des Leistungsschalter-Versagerschutzes.
Bei Erdschlüssen oder Erdkurzschlüssen kann der empfindliche Schwellwert dynamisch auch auf die Leiter-
ströme angewandt werden. Wenn die Ströme den empfindlichen Schwellwert überschreiten, wird das Strom-
kriterium erfüllt. Der Schwellwert für Leiterströme ist dann unwirksam. Die Umschaltung erfolgt über das
Binärsignal >Schwellw. empfindl..
Wenn Sie den Parameter 3I0-Kriterium auf Direkte Freigabe einstellen, verhindern Sie die Plausibili-
tätsprüfung des Nullsystemstroms. Dadurch kann eine Anregung alleine durch diesen Strom erreicht werden.
Mit dem Parameter Schwellw.3I0 dir. Freigabe stellen Sie den zu überschreitenden Schwellwert ein.
Wenn Sie den Parameter I2-Kriterium auf Direkte Freigabe einstellen, schalten Sie auch die Plausibili-
tätsprüfung des Gegensystemstroms aus. Mit dem Parameter Schwellw. I2 dir. Freigabe stellen Sie
den zu überschreitenden Schwellwert ein.
Wenn Sie den Parameter I2-Kriterium auf Direkte Freigabe einstellen, erfolgt eine Plausibilitätsprü-
fung über die Leiterströme mit 1/3 * Schwellw. I2 dir. Freigabe.
Der Messalgorithmus ist hinsichtlich eines schnellen Rückfalls bei Schwellwertunterschreitung optimiert.
Das folgende Bild zeigt beispielhaft die Logik für das Stromkriterium beim 3-poligen Leistungsschalter. Beim
1/3-poligen Leistungsschalter ist das Einschaltsignal des Stromkriteriums phasenselektiv ausgeführt.
[lostrom1-030211-01.tif, 4, de_DE]
Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium
Über Parameter stellen Sie ein, ob die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Kriterium zur Bestimmung der Leis-
tungsschalterstellung zugelassen sind.
Über die Doppelmeldung Position 3-polig (aus dem Funktionsblock Leistungsschalter) wird ermittelt,
ob alle 3 Pole des Leistungsschalters geschlossen sind. Beim 1/3-poligen Leistungsschalter wird die Position
über die Doppelmeldungen polselektiv ermittelt.
Wenn die Doppelmeldung nicht rangiert ist, wird eine Fehlermeldung abgesetzt. Zudem nimmt die Funktions-
bereitschaft den Zustand Warnung an.
Eine erkannte statische Störstellung (keine Zwischenstellung) führt dazu, dass das Leistungsschalter-Hilfskon-
taktkriterium nicht verwendet wird (das interne Signal Hi.ko.krit.: LS Ein ist inaktiv).
[lokriter-140611-01.tif, 1, de_DE]
[lohikols-070611-01.tif, 1, de_DE]
Anregung/Rückfall
Mit erfolgtem Start wird geprüft, ob der Leistungsschalter geschlossen ist. Hierfür stehen das Strom- und das
Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium zur Verfügung.
Auch bei zugelassenem Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium wird das erfüllte Stromkriterium bevorzugt, da
das Stromkriterium das sichere Kriterium zur Erkennung des geschlossenen LS ist. Das heißt, wenn der LS über
das Stromkriterium als geschlossen und parallel über das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium als offen
erkannt wird, gilt er als geschlossen.
Wenn kein Stromfluss zum Startzeitpunkt vorliegt, kann die Funktion nur über das Leistungsschalter-Hilfskon-
taktkriterium anregen. Dazu müssen die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Kriterium zugelassen sein. Ein
nachträglich auftretender Strom schaltet auf das Stromkriterium um.
Wenn der Leistungsschalter (oder ein Leistungsschalterpol beim 1/3-poligen Leistungsschalter) als geschlossen
erkannt wird und die Startbedingung anliegt, regt die Funktion an.
Mit der Anregung wird die Verzögerungszeit gestartet (siehe Verzögerung/Auslösung). Während der laufenden
Verzögerung wird kontinuierlich geprüft, ob sich der Leistungsschalter (oder der LS-Pol beim 1/3-poligen Leis-
tungsschalter) geöffnet hat. In der Voreinstellung wird das Öffnen des LS über das aktuell gültige Kriterium –
aufgrund der Strombevorzugung in der Regel das Stromkriterium – geprüft. Wenn während des Ablaufs der
Verzögerungszeit kein Stromfluss oberhalb der eingestellten Schwellwerte auftritt, dann ist das Leistungs-
schalter-Hilfskontaktkriterium wirksam.
Die Funktion lässt sich auch so einstellen, dass für den Rückfall beide Kriterien parallel den LS (oder den LS-Pol
beim 1/3-poligen Leistungsschalter) als offen erkennen müssen (Rückfall mit Hilfskontakt- und Stromkrite-
rium).
In der Voreinstellung ist das Halten des internen Startsignals eingestellt (siehe Bild 7-3 und Bild 7-7). D.h. der
Rückfall wird ausschließlich über das Strom- oder das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium gesteuert. Wenn
der Rückfall auch bei gehendem Startsignal erfolgen soll (also gehender Anregung oder Auslösung der Schutz-
funktion), dann muss das Halten des Startsignals abgeschaltet werden.
[loanreg1-030211-01.tif, 4, de_DE]
[loanregu-170611-01.tif, 3, de_DE]
Verzögerung/Auslösung
Die Auslösung auf den lokalen LS kann zunächst wiederholt werden. Diese Wiederholung der Auslösung
erfolgt nach Ablauf der einstellbaren Verzögerung T1. Beim 1/3-poligen Leistungsschalter können Sie unter-
schiedliche T1-Zeiten für einen 1- und mehrpoligen Start einstellen. Die Wiederholung der Auslösung kann bei
nur 1-poligem Start je nach Einstellung 1- oder 3-polig erfolgen.
Wenn der lokale LS noch nicht ausgelöst wurde, z.B. bei externem Start des LSVS, wird mit Ablauf der Verzöge-
rungszeit T1 auch die Auslöselogik des Leistungsschalters selbst angesteuert.
Die Verzögerungszeit T2 (der Reserveauslösung) kann parallel mit dem Start der Zeit T1 oder nach Ablauf der
Zeit T1 gestartet werden.
Beim 1/3-poligen Leistungsschalter können Sie unterschiedliche T2-Zeiten für einen 1- und mehrpoligen Start
einstellen.
Wenn beim 1/3-poligen Leistungsschalter zunächst aufgrund eines 1-poligen Starts die zugeordnete 1-polige
Zeit gestartet wird und ein mehrpoliger Kurzschluss und mehrpoliger Start nachträglich erfolgen, wird die
entsprechende mehrpolige Zeit ebenfalls gestartet, so dass beide Zeiten parallel laufen. Die zuerst ablaufende
Zeit bestimmt die Auslösung. Wenn ein 1-poliger Start mit 3-poliger Wiederholung der Auslösung vorliegt,
wird die 3-polige T2-Zeit gestartet.
Wenn die Verzögerungszeit T2 abläuft, ohne dass die Funktion zurückgefallen ist, wird vom Leistungsschalter-
versagen ausgegangen und die Reserveauslösung Auslösung T2 wird abgesetzt. Wenn im Gerät eine Wirk-
schnittstelle vorhanden ist, kann bei Bedarf ein Mitnahmesignal an das Gegenende gesendet werden.
Wenn das Eingangssignal >LS-Störung gültig ist, wird eine vorgesehene Wiederholung der Auslösung unter-
drückt und die Reserveauslösung T2 wird sofort (unverzögert) abgesetzt. Damit das Eingangssignal >LS-
Störung gültig wird, muss der entsprechende Binäreingang mindestens 20 ms lang aktiviert sein.
Mit Hilfe der Meldung Schalterversagen Pol können Sie die Leiterströme, die zum Zeitpunkt der Auslö-
sung T2 über dem eingestellten Schwellwert liegen, bestimmen.
Mit dem Parameter Mindestdauer Auslösung wird die Mindestdauer für die Auslösungen der Funktion
definiert. Der Parameter wird im Gegensatz zu allen anderen Schutzfunktionen innerhalb der eigenen Funk-
tion eingestellt. Damit ist die Einstellung unabhängig von dem gleichnamigen übergreifenden Parameter, der
in den Geräteeinstellungen eingestellt wird.
[lo-bbp-verza-3ph.vsd, 5, de_DE]
[lo-bbp-verzau-1ph.vsd, 5, de_DE]
Bild 7-17 gibt einen Überblick über das Funktionsschema beim Start der 3-poligen LSVS-Funktion von extern,
Bild 7-18 gibt diesen Überblick für die 1/3-polige Funktion. Beim Start von intern entfällt das externe Schutz-
gerät und die Schutzfunktionalität befindet sich im LSVS-Gerät.
[loextpol-021112-01.tif, 2, de_DE]
Bild 7-17 Leistungsschalter-Versagerschutz mit externem Start, Wiederholung der Auslösung und 3-
poliger Auslösung (T2)
[loschema-160611-01.tif, 2, de_DE]
Parameterwert Beschreibung
nein Wenn kein Start von extern vorgesehen ist, wird der Parameter auf nein
eingestellt.
2-kanalig Wenn die Gefahr besteht, dass der Leistungsschalter-Versagerschutz durch
eine fehlerhafte Aktivierung des Startbinäreingangs eine Auslösung
erzeugt, wird der 2-kanalige Start eingesetzt. Dies ist in folgenden Situati-
onen der Fall:
a) Der LSVS-Ansprechwert (Schwellwert) ist kleiner eingestellt als der Last-
strom.
b) Betriebsbedingungen mit Stromfluss oberhalb des Anregewerts können
vorliegen.
Um eine mögliche Überfunktion zu vermeiden, empfiehlt Siemens die
Verwendung des 2-kanaligen Starts.
1-kanalig Wenn nur ein Ansteuerungskreis zum Start des LSVS zur Verfügung steht,
muss der 1-kanalige Start verwendet werden.
Parameterwert Beschreibung
ja Das Startsignal wird bei internem Start gehalten. Der Rückfall des LSVS
erfolgt ausschließlich über die Ermittlung der LS-Position.
Wenn nicht gewährleistet ist, dass der LS mit gehender Anregung der
Schutzfunktion auch 3-polig geöffnet hat, muss diese Einstellung gewählt
werden.
Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden.
nein Wenn aufgrund der Anwendung sichergestellt ist, dass der LS mit
gehendem Startsignal sicher geöffnet hat, können Sie das Halten des Start-
signals abschalten. Wenn explizit gefordert ist, dass der LSVS mit gehendem
Startsignal zurückfällt, können Sie das Halten des Startsignals auch
abschalten.
BEISPIEL
Parameterwert Beschreibung
nein Der LSVS fällt mit gehendem externem Startsignal zurück. Dadurch wird
vermieden, dass der LSVS bei einem ungewollten Impuls auf den Binärein-
gang und bei entsprechend hohem Stromfluss eine Auslösung erzeugt.
Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden.
ja Wenn nicht sichergestellt ist, dass der Leistungsschalter mit gehendem
externem Startsignal auch offen ist, können Sie das Startsignal halten.
BEISPIEL
HINWEIS
i Siemens weist daraufhin, dass der LSVS bei Haltung mit jedem Startimpuls und entsprechend hohem
Stromfluss eine Auslösung erzeugt. Bedenken Sie dies besonders beim externen Start!
Siemens empfiehlt, beide Schwellen auf die Hälfte des minimalen Kurzschlussstromes (Ik,min) einzustellen,
damit das Abschalten des Fehlers schnell erkannt wird und die Funktion dadurch schnell zurückfallen kann.
Wenn sich – abhängig von der Sternpunktbehandlung und/oder den Lastbedingungen – bei Erdfehlern relativ
geringe Fehlerströme ergeben, muss die Einstellung des Parameters Schwellwert empfindlich gemäß
der Regel (0,5 Ik,min) empfindlich gewählt werden. Auch Werte deutlich unter Nenn- oder Laststrom können
sich ergeben.
Parameterwert Beschreibung
nein Wenn unter allen Bedingungen bei geschlossenem LS ein ausreichender
Stromfluss gegeben ist, empfiehlt Siemens, die Hilfskontakte als weiteres
Kriterium zur Bestimmung der LS-Position nicht zuzulassen, da die Messung
über den Stromfluss das sichere Kriterium ist.
mit 'LS ein 3-pol' Bei Anwendungen (siehe Beispiele unten), bei denen der Strom kein
mit 'LS ein Lx' (1/3- sicheres Kriterium zur Bestimmung der Leistungsschalterposition ist,
poliger LS) müssen die Hilfskontakte als weiteres Kriterium zugelassen werden.
Für den 1/3-poligen LS gilt:
Wenn der Schutz phasenselektiv auslöst, ist es sinnvoll, auch die Hilfskont-
akte polselektiv mit dem Gerät zu verknüpfen, um die Position polselektiv zu
erfassen. Hierzu müssen Sie mit 'LS ein Lx' wählen.
Wenn keine polselektive Erfassung möglich ist, müssen Sie auf mit 'LS
ein 3-pol' einstellen. Hier müssen Sie beachten, dass der LS als offen
erkannt wird, sobald der 1. Pol geöffnet hat.
Parameter: 3I0-Kriterium
Parameterwert Beschreibung
Plausibilisierung Der Erdstrom dient nur zur Plausibilitätsprüfung der Leiterströme. Als
Schwelle für den Erdstrom wird der unter Parameter Schwellwert
empfindlich eingestellte Wert verwendet.
Direkte Freigabe Das Stromkriterium kann alleine durch den Erdstrom erfüllt werden, ohne
dass die Leiterströme ihren eingestellten Schwellwert überschreiten. Als
Schwelle für den Erdstrom wird in diesem Fall der unter Parameter
Schwellw.3I0 dir. Freigabe eingestellte Wert benutzt.
HINWEIS
i Beim 1/3-poligen LS kann der Einstellwert Direkte Freigabe bei 1-poliger Auslösung des Leistungs-
schalters zu einer unerwünschten Auslösung des Leistungsschalter-Versagerschutzes führen.
Wenn Sie den Schwellwert Leiterstrom größer als den maximal üblichen Laststrom eingestellt haben,
ist eine Überfunktion wegen eines falschen Startes ausgeschlossen. Um auch bei dieser Einstellung bei klei-
neren Erdfehlern eine Leistungsschalter-Versagerschutz Funktion zu haben, können Sie das 3I0-Kriterium
auf Direkte Freigabe einstellen und den Schwellw.3I0 dir. Freigabe entsprechend kleiner als den
Schwellwert Leiterstrom wählen.
Parameter: I2-Kriterium
Parameterwert Beschreibung
Plausibilisierung Der Gegensystemstrom dient nur zur Plausibilitätsprüfung der Leiterströme.
Als Schwelle für den Gegensystemstrom wird der unter Parameter
Schwellwert empfindlich eingestellte Wert verwendet.
Direkte Freigabe Wenn ein Leiterstrom 1/3 des Schwellw. I2 dir. Freigabe über-
schreitet, kann das Stromkriterium alleine durch den Gegensystemstrom
erfüllt werden, ohne dass die Leiterströme ihren eingestellten Schwellwert
überschreiten. Als Schwelle für den Gegensystemstrom wird in diesem Fall
der unter Parameter Schwellw. I2 dir. Freigabe eingestellte Wert
benutzt.
Wenn Sie den Schwellwert Leiterstrom größer als den maximal üblichen Laststrom eingestellt haben,
ist eine Überfunktion wegen eines falschen Startes ausgeschlossen. Um auch bei dieser Einstellung bei klei-
neren unsymmetrischen Fehlern eine Leistungsschalter-Versagerschutz Funktion zu haben, können Sie das
I2-Kriterium auf Direkte Freigabe einstellen und den Schwellw.3I0 dir. Freigabe entspre-
chend kleiner als den Schwellwert Leiterstrom wählen.
BEISPIELE
• Bei Auslösung des ober- und unterspannungsseitigen LS am Transformator: Wenn nur einer der beiden LS
auslöst, so ist kein Stromfluss mehr gegeben.
• Bei Auslösungen von Schutzfunktionen, deren Auslöseentscheid nicht auf einer Strommessung basiert, in
Verbindung mit Schwachlastsituationen
Parameter: Rückfall
Parameterwert Beschreibung
mit gültigem Kriterium Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten, da sie den Strom als
sicheres Kriterium zur Erkennung des offenen LS - und damit des Rückfalls
der LSVS-Funktion - bevorzugt.
mit Hi.Ko. u.Stromkrit. Wählen Sie diese Einstellung für Anwendungen am Transformator oder
Generator (siehe Beispiele oben), bei denen nach vorhandenem Stromfluss
der Strom kein sicheres Kriterium mehr ist, um das Öffnen des LS zu
erkennen.
Parameter: Auslösewiederholung
Parameterwert Beschreibung
nein Wenn keine redundante LS-Ansteuerung vorhanden ist, ist eine Wiederho-
lung der Auslösung auf dem lokalen LS nicht erforderlich.
Start T2 nach T1 Wenn eine redundante LS-Ansteuerung (2. Auslösespule mit 2 Auslöse-
kreisen) vorhanden ist, ist eine Wiederholung der Auslösung auf dem
lokalen LS sinnvoll.
Siemens empfiehlt die Einstellung Start T2 nach T1, da sie die
Vorgänge zur Wiederholung der Auslösung und Reserveauslösung im zeitli-
chen Ablauf klar voneinander trennt. Hierbei müssen Sie beachten, dass die
Gesamtfehler-Klärungszeit beim Versagen des lokalen LS die Summe von T1
und T2 ist.
Start T2, T1 parallel Alternativ zu der Einstellung Start T2 nach T1 können Sie Start T2,
T1 parallel starten.
• Wenn die minimale Fehlerklärungszeit oberste Priorität hat, empfiehlt Siemens, die Zeit zu 0 zu setzen.
Dadurch wird die Wiederholung der Auslösung unmittelbar mit dem Start initiiert. Der Nachteil ist, dass
ein Defekt des 1. Auslösekreises nicht erkannt wird.
• Mit einer geringen Verzögerungszeit von beispielsweise 50 ms lässt sich der Defekt des 1. Auslösekreises
anhand der Bewertung des Störschriebes erkennen.
• Mit einer langen Verzögerungszeit, die den sicheren Rückfall des LSVS bei geöffneten LS gewährleistet,
ist die kommende Meldung der Auslösewiederholung Ausl.wiederholung T1 ein sicheres Signal für
einen Fehler im 1. Auslösekreis. Die Ermittlung dieser Zeit ist im folgenden Beispiel gegeben.
BEISPIEL
Ermittlung der T1-Zeit, die den sicheren Rückfall des LSVS bei geöffneten LS gewährleistet
Zeit Gerätebinärausgang 5 ms
(bei Auslösung durch den geräteinternen Schutz)
LS-Eigenzeit bis zur Stromunterbrechung 2 Perioden (Annahme Nennfrequenz = 50 Hz)
Rückfallzeit LSVS-Funktion 1 Periode
Zwischensumme 65 ms
Sicherheit Faktor 2
Summe (T1-Zeit) 130 ms
BEISPIEL
Ermittlung der T2-Zeit, die den sicheren Rückfall des LSVS bei geöffneten LS gewährleistet
Zeit Gerätebinärausgang 5 ms
(bei Auslösung durch den geräteinternen Schutz)
LS-Eigenzeit bis zur Stromunterbrechung 2 Perioden (Annahme Nennfrequenz = 50 Hz)
Rückfallzeit LSVS-Funktion 1 Periode
Zwischensumme 65 ms
Sicherheit Faktor 2
Summe (T2-Zeit) 130 ms
Wenn T1 und T2 parallel gestartet werden, müssen Sie die Zeit T1 bei der Einstellung von T2 berücksichtigen.
BEISPIEL
Zeit für den sicheren Rückfall nach dem Öffnen des 130 ms
lokalen LS
Einstellung von T1 50 ms
Für einen 1-poligen und 3-poligen (mehrpoligen) Start lassen sich unterschiedliche Zeiten einstellen. Bei 1-
poligen Fehlern – die nicht die Netzstabilität gefährden – kann es sinnvoll sein, dem lokalen LS mehr Zeit zu
geben (z.B. die doppelte volle Klärungszeit: 2 x 130 ms = 260 ms), in der Hoffnung, dass der LS noch öffnet.
So kann die Auslösung der umliegenden LS vermieden werden.
! VORSICHT
Stellen Sie keine zu kurze Zeit ein.
Wenn Sie eine zu kurze Zeit einstellen, besteht die Gefahr (Rückfall der Funktion ohne Stromkrite-
rium), dass die Gerätekontakte den Ansteuerkreis unterbrechen. Die Gerätekontakte brennen dabei
ab.
² Stellen Sie hierfür eine Dauer ein, nach der der Leistungsschalter nach einer Ansteuerung sicher seine
offen-Endposition erreicht hat.
Ausgangssignal: Auslösung T2
Die Reserveauslösung (Meldung Auslösebefehl T2) muss zur Betätigung der umliegenden Leistungs-
schalter auf einen Binärausgang undbei Bedarf auf eine Schnittstelle (Mitnahme zum Gegenende) rangiert
werden.
7.1.5 Parameter
7.1.6 Informationen
7.2 Wiedereinschaltautomatik
7.2.1 Funktionsübersicht
Die Wiedereinschaltautomatik
• Ist nur bei Freileitungen zulässig, weil nur dort die Möglichkeit des selbsttätigen Verlöschens eines Kurz-
schlusslichtbogens besteht
• Kann von integrierten Schutzfunktionen und von externen Schutzgeräten angesteuert werden
• Die automatische Wiedereinschaltung kann über eine externe Wiedereinschaltautomatik über binäre
Eingaben erfolgen.
Die automatische Wiedereinschaltung nach Abschaltung durch einen Kurzschlussschutz wird von der Wieder-
einschaltautomatik (AWE) übernommen. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für den normalen zeitlichen
Ablauf einer zweimaligen Wiedereinschaltung, bei der der zweite Wiedereinschaltversuch erfolgreich ist.
[dw2awewz-090210-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-19 Ablaufdiagramm einer zweimaligen Wiedereinschaltung mit Wirkzeit (2. WE erfolgreich)
Die integrierte Wiedereinschaltautomatik erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Dabei kann jeder der 8
Unterbrechungszyklen mit unterschiedlichen Parametern arbeiten.
[dwfktawe-100611-01.tif, 1, de_DE]
Zyklische Wiedereinschaltautomatik
Die zyklische Wiedereinschaltautomatik (Bild 7-21) erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Dabei kann jeder
Unterbrechungszyklus mit unterschiedlichen Detaileinstellungen arbeiten.
Für die zyklische Wiedereinschaltautomatik ist 1 Zyklus voreingestellt. Der voreingestellte Zyklus ist nicht
löschbar. Sie können weitere Zyklen aus der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 einfügen und auch wieder löschen
[dwzykawe-100611-01.tif, 1, de_DE]
[dwaweasp-100611-01.tif, 1, de_DE]
[dwextawe-100611-01.tif, 1, de_DE]
Funktionssteuerung
Die Wiedereinschaltautomatik enthält eine zentrale Funktionssteuerung, siehe folgendes Bild. Detaillierte
Informationen zur Funktionssteuerung entnehmen Sie dem Kapitel Funktions-/Stufensteuerung.
[loarcfkt-090211-01.tif, 1, de_DE]
Die Wiedereinschaltautomatik (AWE) kann von den Schutzfunktionen in folgender Weise beeinflusst werden:
• Die AWE wird gestartet durch Anregemeldungen und Auslösemeldungen von ausgewählten Schutzfunk-
tionen oder Schutzstufen. Der Start ist abhängig von der eingestellten Betriebsart der AWE.
• Einzelne Schutzfunktionen oder Schutzstufen können so konfiguriert werden, dass ihre Auslösemeldung
die AWE blockiert. Wenn eine derartige Blockierung vorliegt, kann die AWE nicht gestartet werden. Wenn
die AWE bereits gestartet ist, führt die Blockierung zum Abbruch der AWE.
Die Wiedereinschaltautomatik selbst kann auch auf die Wirkungsweise der Schutzfunktionen Einfluss nehmen.
Es bestehen folgende Einflussmöglichkeiten:
• Die AWE stellt Signale bereit, die von Schutzfunktionen zur Blockierung oder Freigabe spezieller Stufen
oder Zonen verwendet werden können. Ein Beispiel ist die Freigabe einer Übergreifzone beim Distanz-
schutz.
[loawesig-190912-01.tif, 1, de_DE]
[scawe6md-160212-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-26 Konfiguration der Schutzfunktionen zum Starten und Blockieren der Wiedereinschaltautomatik
in DIGSI 5
Wenn eine Schutzfunktion oder die Stufe einer Schutzfunktion über die Matrix mit der AWE verknüpft wird,
bedeutet dies konkret, dass die zugehörigen Anrege- und Auslösemeldungen zur AWE weitergeleitet werden.
Die Verknüpfungen können getrennt vorgenommen werden
[dwarce1d-190912-01.tif, 1, de_DE]
Über die Wirkzeit wird direkt Einfluss auf das Pausenzeitverhalten der AWE genommen. Bei Nahfehlern mit
kurzer Auslösezeit können somit andere Pausenzeiten realisiert werden als bei entfernten Fehlern mit längerer
Auslösezeit. Bei Nahfehlern mit kurzer Auslösezeit wird eine automatische Wiedereinschaltung durchgeführt,
bei entfernten Fehlern mit längerer Auslösezeit nicht. Die Betriebsart mit Aus., mit Wirkzeit ermög-
licht also unterschiedliche AWE-Zyklen in Abhängigkeit von der Auslösezeit der Schutzfunktion(en).
• Bei 1-phasiger Anregung werden die für 1-phasige Pausenzeit(en) eingestellten AWE-Zyklen aktiviert. Zu
1-phasiger Anregung zählen die beiden Anregemuster Leiter-Erde und nur Erde.
• Bei 2-phasiger Anregung werden die für 2-phasige Pausenzeiten eingestellten AWE-Zyklen aktiviert.
• Bei 3-phasiger Anregung werden die für 3-phasige Pausenzeiten eingestellten AWE-Zyklen aktiviert.
Bei jedem AWE-Zyklus wird neu geprüft, ob eine 1-phasige, 2-phasige oder 3-phasige Anregung vorliegt.
Bei kommender Generalanregung starten die Wirkzeiten der konfigurierten AWE-Zyklen. Die Generalanregung
ist in diesem Zusammenhang die Sammelmeldung aller internen, für den Start der AWE-konfigurierten Schutz-
funktionen und des externen Binäreingangs für Generalanregung >Gen.-Anreg. für Start.
Über die Zeit zwischen kommender Generalanregung und kommendem Auslösebefehl wird der zu startende
AWE-Zyklus bestimmt. Damit ist bei mehreren AWE-Zyklen die Reihenfolge der ablaufenden AWE-Zyklen nicht
mehr fest, wie bei Betriebsarten ohne Wirkzeit.
Das folgende Beispiel zeigt zunächst eine Auslösung, die nach Ablauf der Wirkzeit von Zyklus 1 kommt, aber
noch vor Ablauf der Wirkzeiten von Zyklus 2 und Zyklus 3. Da es sich um eine 2-phasige Anregung handelt,
wird Zyklus 2 aktiv, mit der Pausenzeiteinstellung für 2-phasige Fehler.
Nach Wiedereinschaltung kommt es innerhalb der nachfolgenden Sperrzeit zu einer weiteren, diesmal 3-
phasigen Anregung und zur Auslösung. Da Zyklus 2 bereits abgeschlossen ist, sind dieser und alle niedrigeren
Zyklen nicht mehr ablauffähig. Der Auslösebefehl kommt während der noch laufenden Wirkzeit von Zyklus 3.
Somit wird Zyklus 3 aktiv, mit der Pausenzeiteinstellung für 3-phasige Fehler.
[dwarcbm2-190912-01.tif, 1, de_DE]
[dwaweb3d-240810-01.tif, 1, de_DE]
Der Start der Pausenzeit erfolgt nach jedem Auslösebefehl. Zusätzlich wird das Anregemuster der Leiter-Anre-
gungen mit berücksichtigt:
• Bei 1-phasiger Anregung werden die für 1-phasige Pausenzeit(en) eingestellten AWE-Zyklen aktiviert. Zu
1-phasiger Anregung zählen die beiden Anregemuster Leiter-Erde und nur Erde.
• Bei 2-phasiger Anregung werden die für 2-phasige Pausenzeit(en) eingestellten AWE-Zyklen aktiviert.
• Bei 3-phasiger Anregung werden die für 3-phasige Pausenzeit(en) eingestellten AWE-Zyklen aktiviert.
Bei jedem AWE-Zyklus wird erneut geprüft, ob eine 1-phasige, 2-phasige oder 3-phasige Anregung vorliegt.
Wenn mehr als nur ein AWE-Zyklus konfiguriert ist, ist die Reihenfolge der ablaufenden AWE-Zyklen identisch
mit der Zyklusnummer (1, 2, 3, usw.).
[dwarcbs4-170311-01.tif, 1, de_DE]
[lozykawe-310511-01.tif, 1, de_DE]
[lobtaaus-100611-01.tif, 2, de_DE]
Die Ausgänge der Eingangslogik signalisieren, ob der AWE-Start durch eine 1-phasige, 2-phasige oder 3-
phasige Anregung erfolgt ist:
• Auf Start mit 3-phasiger Anregung wird erkannt, wenn im Zeitraum von kommender erster Anregemel-
dung bis zu gehender letzter Anregemeldung zu einem Zeitpunkt alle 3 Phasen angeregt waren.
• Auf Start mit 2-phasiger Anregung wird erkannt, wenn im Zeitraum von kommender erster Anregemel-
dung bis zu gehender letzter Anregemeldung zu einem Zeitpunkt 2 Phasen angeregt waren und zu keiner
Zeit 3 Phasen.
• Auf Start mit 1-phasiger Anregung wird erkannt, wenn im Zeitraum von kommender erster Anregemel-
dung bis zu gehender letzter Anregemeldung nur eine Phase angeregt war.
Bei Betriebsarten Mit Wirkzeit erfolgt mit den Anregemeldungen der Start der Wirkzeit(en). Bei den Betriebs-
arten Mit Anregung wirken die Anregemeldungen auf die Auswahl der Pausenzeiten. Bei allen Betriebsarten
werden die Anregemeldungen auch bei der Bearbeitung von Folgefehlern und für die Überwachung während
der Sperrzeit benötigt.
Die AWE-Betriebsarten Mit Anregung sind nur für Anwendungen mit ausschließlich 3-poliger Auslösung
geeignet. Deswegen signalisieren die Ausgänge der Eingangslogik immer 3-polige Auslösemeldungen.
[lobtaanr-010611-01.tif, 1, de_DE]
7.2.4.5 Start
Im Funktionsblock Start wird die Wiedereinschaltautomatik aus dem Ruhezustand AWE bereit in den Zustand
Pausenzeit geschaltet, siehe Bild 7-34. Die Länge der Startsignale wird mit einer Überwachungszeit kontrol-
liert.
Startsignal-Überwachungszeit
Die Startsignal-Überwachung unterbindet die automatische Wiedereinschaltung, wenn der Kurzschluss nicht
innerhalb der üblichen Zeit abgeschaltet wird, z.B. im Fall eines Versagens des Leistungsschalters.
Mit der ersten kommenden Auslösemeldung wird die Startsignal-Überwachungszeit gestartet, Parameter
Startüberwachungszeit. Die Zeit wird angehalten, sobald keine Auslösemeldung mehr aktiv ist.
Die AWE wird blockiert, wenn es zum Ablauf der Startsignal-Überwachungszeit durch eine unzulässig lange
Auslösemeldung kommt. Die Blockierung dauert bis zum Rückfall der Auslösemeldung, verlängert um weitere
0,5 s.
• bei gehender Auslösemeldung, wenn also keiner der Meldeeingänge für Auslösemeldungen mehr aktiv
ist
• oder wenn der Leistungsschalter nicht mehr als 3-polig geschlossen erkannt wird
• Der Leistungsschalter muss vor dem Auslösebefehl 3-polig geschlossen sein. Diese Bedingung wird nicht
berücksichtigt, wenn die Leistungsschalter-Hilfskontakte nicht am Schutzgerät angeschlossen sind.
Sie können den Übergang in den Zustand Pausenzeit über den Binäreingang >Pausenzt.Strt.Verz.
verzögern. Solange das entsprechende Binärsignal ansteht, wird dann die Pausenzeit der AWE nicht gestartet.
Die maximale Dauer dieses Binärsignals wird über eine parametrierbare Zeitstufe überwacht, Parameter
Max.Verzög. d. Pausenzt.. Bei Ablauf dieser Zeitstufe, d.h. wenn das Binärsignal länger ansteht als
zulässig, wird die AWE bis zum Rückfall des Binärsignals blockiert, zusätzlich verlängert um weitere 0,5 s, siehe
auch Kapitel 7.2.4.17 Blockierungen.
[logistar-140611-01.tif, 1, de_DE]
Zyklusbereitschaft
Die Zyklusbereitschaft wird durch die Parametrierung der Pausenzeiten und durch einen Binäreingang beein-
flusst. So verhindert die Einstellung der Pausenzeit n. 3-pol. Aus. auf unwirksam die automatische
Wiedereinschaltung nach 3-poliger Auslösung. Entsprechend erfolgt keine automatische Wiedereinschaltung,
wenn die Pausenzeit n. 1-pol. Aus. 22auf unwirksam steht. Wenn beide Pausenzeiten auf
unwirksam eingestellt sind, wird der jeweilige AWE-Zyklus komplett blockiert. Mit dem Binäreingang
>Zyklus blockieren können Sie den zugehörigen AWE-Zyklus blockieren.
Für Anwendungen mit 1-poliger Auslösung stellt die Zyklussteuerung ein Signal bereit, aufgrund dessen die
Schutzfunktionen erkennen können, dass die automatische Wiedereinschaltung nur nach 1-poliger Auslösung
erfolgt (Zyklus nur 1-p. param.). Die Freigabe oder Umschaltung spezieller Schutzstufen erfolgt dann
nur für Fehlerarten, die zur 1-poligen Auslösung führen.
Wirkzeit
Wenn die Wiedereinschaltautomatik im Ruhezustand AWE bereit ist, bewirkt eine kommende Generalanre-
gung den Start der Wirkzeiten. Dies gilt für diejenigen AWE-Zyklen, die über den Parameter Start aus
Ruhezustd. erl. hierzu freigegeben und nicht blockiert sind.
Bei Ablauf einer der gestarteten Wirkzeiten wird der entsprechende AWE-Zyklus blockiert und der AWE-Zyklus
mit der nächsthöheren Zyklusnummer freigegeben, dessen Wirkzeit läuft und der nicht blockiert ist.
Bei kommendem Auslösebefehl werden die Wirkzeiten gestoppt und zurückgesetzt. Der in diesem Moment
existierende Ablaufzustand der Wirkzeiten bestimmt den zu startenden AWE-Zyklus.
Wenn alle gestarteten Wirkzeiten ablaufen, ohne dass eine Auslösung erfasst wird, erfolgt keine automatische
Wiedereinschaltung. Kommt es erst nach dem Ablauf der Wirkzeiten zu einer Auslösung, wird die AWE für eine
Dauer von 3 s blockiert. Ein erneuter Start der AWE ist danach erst wieder möglich, wenn die Generalanregung
zurückgefallen ist.
[loauswir-140611-01.tif, 1, de_DE]
Zyklusbereitschaft
Die Zyklusbereitschaft wird durch die Parametrierung der Pausenzeiten und durch einen Binäreingang beein-
flusst. So verhindert die Einstellung des Parameters Pausenzeit n. 1-ph. Anr. auf unwirksam die
automatische Wiedereinschaltung nach 3-poliger Auslösung aufgrund 1-poliger Kurzschlüsse. Sinngemäß gilt
dies auch für Pausenzeit n. 2-ph. Anr. und Pausenzeit n. 3-ph. Anr.. Wenn alle 3 Pausen-
zeiten auf unwirksam eingestellt sind, wird der jeweilige AWE-Zyklus komplett blockiert. Mit dem Binärein-
gang >Zyklus blockieren können Sie den zugehörigen AWE-Zyklus blockieren.
Wirkzeit
Wenn die Wiedereinschaltautomatik im Ruhezustand AWE bereit ist, bewirkt eine kommende Generalanre-
gung den Start der Wirkzeiten. Dies gilt für diejenigen AWE-Zyklen, die über den Parameter Start aus
Ruhezustd. erl. hierzu freigegeben und nicht blockiert sind.
Bei Ablauf einer der gestarteten Wirkzeiten wird der entsprechende AWE-Zyklus blockiert und der AWE-Zyklus
mit der nächsthöheren Zyklusnummer freigegeben, dessen Wirkzeit läuft und der nicht blockiert ist.
Bei kommendem Auslösebefehl werden die Wirkzeiten gestoppt und zurückgesetzt. Der in diesem Moment
existierende Ablaufzustand der Wirkzeiten bestimmt den zu startenden AWE-Zyklus.
Wenn alle gestarteten Wirkzeiten ablaufen, ohne dass eine Auslösung erfasst wird, erfolgt keine automatische
Wiedereinschaltung. Kommt es erst nach dem Ablauf der Wirkzeiten zu einer Auslösung, wird die AWE für eine
Dauer von 3 s blockiert. Ein erneuter Start der AWE ist danach erst wieder möglich, wenn die Generalanregung
zurückgefallen ist.
[loanrwir-140611-01.tif, 1, de_DE]
zeiten auf unwirksam eingestellt sind, wird der jeweilige AWE-Zyklus komplett blockiert. Mit dem Binärein-
gang >Zyklus blockieren können Sie den zugehörigen AWE-Zyklus blockieren.
Für Anwendungen mit 1-poliger Auslösung stellt die Zyklussteuerung ein Signal bereit, aufgrund dessen die
Schutzfunktionen erkennen können, dass die automatische Wiedereinschaltung nur nach 1-poliger Auslösung
erfolgt (Zyklus nur 1-p. param.). Die Freigabe oder Umschaltung spezieller Schutzstufen erfolgt dann
nur für Fehlerarten, die zur 1-poligen Auslösung führen.
[loauowrk-210311-01.tif, 1, de_DE]
Die Zyklusbereitschaft wird durch die Parametrierung der Pausenzeiten und durch einen Binäreingang beein-
flusst. So verhindert die Einstellung von Pausenzeit n. 1-ph. Anr. auf unwirksam die automatische
Wiedereinschaltung nach 3-poliger Auslösung aufgrund 1-poliger Kurzschlüsse. Sinngemäß gilt dies auch für
Pausenzeit n. 2-ph. Anr. und Pausenzeit n. 3-ph. Anr.. Wenn alle 3 Pausenzeiten auf
unwirksam eingestellt sind, wird der jeweilige AWE-Zyklus komplett blockiert. Mit dem Binäreingang
>Zyklus blockieren können Sie den zugehörigen AWE-Zyklus blockieren.
[loanowrk-100611-01.tif, 1, de_DE]
7.2.4.10 Stufenfreigabe
Der Funktionsblock Stufenfreigabe erzeugt Ausgangsmeldungen zur Freigabe oder Umschaltung spezieller
Stufen für Schutzfunktionen (Stufenfreigabe im 1. Zyklus oder Stufenfreigabe im n. Zyklus). Beispiele hierfür
sind die Freigabe einer Übergreifzone beim Distanzschutz und die dynamische Anpassung von Verzögerungs-
zeiten oder Schwellwerten beim Überstromzeitschutz.
Bild 7-39 zeigt die Stufenfreigabe für den 1. AWE-Zyklus. Bei betriebsbereiter AWE erfolgt die Stufenfreigabe
typischerweise bis zum Ablauf der Pausenzeit. Die Zyklusnummer steht in diesem Zustand auf 1. Wenn der
AWE-Zyklus jedoch nur 1-polig 24 eingestellt ist, wird die Stufenfreigabe zu Beginn der 1-poligen Pausenzeit
zurückgenommen. Dies ist erforderlich, weil jeder weitere in der Pausenzeit auftretende Folgefehler immer 3-
polig abgeschaltet wird und danach keine Wiedereinschaltung mehr stattfinden kann.
[lo1awezk-170912-01.tif, 1, de_DE]
Die Stufenfreigabe für höhere AWE-Zyklen wird bei kommendem Einschaltbefehl zu Beginn der Sperrzeit
gesetzt. Gleichzeitig wird die Zyklusnummer erhöht. Die Rücksetzbedingung ist identisch mit der für den 1.
AWE-Zyklus. Wenn der Modus VWE eingestellt ist und es kommt zu keiner verkürzten Wiedereinschaltung,
wird die Freigabe im 2. Zyklus beibehalten, weil davon ausgegangen werden kann, dass das Gegenende der
Leitung noch offen ist.
[lo2awezk-170912-01.tif, 1, de_DE]
• Pausenzeit nach 1-poliger Auslösung (nur verfügbar bei Anwendungen mit 1-poliger Auslösung),
Die Einstellung des Parameters Pausenzeit n. 3-pol. Aus. auf ∞ (= unwirksam) verhindert die auto-
matische Wiedereinschaltung nach 3-poliger Auslösung. Entsprechend erfolgt nach 1-poliger Auslösung keine
automatische Wiedereinschaltung, wenn Pausenzeit n. 1-pol. Aus. auf ∞ (= unwirksam) steht.
Sobald ein Folgefehler erkannt wird (siehe Kapitel 7.2.4.13 Folgefehlererkennung während der Pausenzeit),
wird auf einen AWE-Zyklus für 3-polige Unterbrechung umgeschaltet. Mit dem 3-poligen Abschalten des
Folgefehlers beginnt eine gesondert einstellbare Pausenzeit für Folgefehler. Die gesamte Pausenzeit setzt sich
in diesem Fall zusammen aus dem bis zum Abschalten des Folgefehlers abgelaufenen Teil der Pausenzeit für
die 1. Unterbrechung plus der Pausenzeit für den Folgefehler. Mit der Einstellung des Parameters Pausen-
zeit n. Folgefehler auf ∞ (= unwirksam) wird kein weiterer AWE-Zyklus nach Auslösung durch Folge-
fehler durchgeführt. Die Auslösung durch Folgefehler ist dann endgültig.
[lopauaul-100611-01.tif, 2, de_DE]
Bild 7-41 Zyklische AWE - Logik der Pausenzeit für die Betriebsarten: Mit Auslösung
[lopauare-010611-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-42 Zyklische AWE - Logik der Pausenzeit für die Betriebsarten: Mit Anregung
• Folgefehlerbehandlung
[dwbspffe-100611-01.tif, 1, de_DE]
Bei Auslösungen durch Folgefehler setzt sich die gesamte Pausenzeit aus dem bis zum Abschalten des Folge-
fehlers abgelaufenen Teil der Pausenzeit für die 1-polige Unterbrechung plus der Pausenzeit für den Folge-
fehler zusammen, siehe Bild 7-44.
Die Pausenzeit für Folgefehler wird gestartet mit der Rücknahme der Auslösemeldung oder mit dem Öffnen
aller 3 Leistungsschalter-Pole, sofern die Leistungsschalter-Hilfskontakte angeschlossen sind.
3-polige Auslösung des Leistungsschalters bei AWE-Blockierung durch Folgefehler in einer 1-poligen Pausenzeit
Wenn es aufgrund eines Folgefehlers zur Blockierung der automatischen Wiedereinschaltung in der 1-poligen
Pausenzeit kommt, ohne dass eine Schutzfunktion einen 3-poligen Auslösebefehl abgibt, z.B. bei Folgefehler-
erkennung mit Anregung, kann die Funktion Wiedereinschaltautomatik einen 3-poligen Auslösebefehl veran-
lassen. Damit wird der Leistungsschalter in dem Moment 3-polig ausgelöst, in dem die Blockierung der
Wiedereinschaltautomatik erfolgt.
[lo_fofeer_080115, 1, de_DE]
• einen Synchrocheck, wenn der Leistungsschalter in der Pausenzeit 3-polig geöffnet war
[loeinsha-141111-01.tif, 1, de_DE]
[lolsvoei-130511-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-46 Zyklische AWE: Logik für die Abfrage der Leistungsschalterbereitschaft direkt vor der Einschal-
tung
Synchrocheck
Für jeden der konfigurierten AWE-Zyklen ist einstellbar, ob ein Synchrocheck durchgeführt werden soll und
welche Funktionalität hierbei zu verwenden ist, siehe Bild 7-47. Sie können den internen Synchrocheck nur
benutzen, wenn das Gerät an Spannungswandler angeschlossen ist.
Alternativ kann über Binäreingang auch ein externes Gerät mit Synchrocheck angekoppelt werden.
Die Messanforderung an den Synchrocheck wird gestellt, wenn die optionale Prüfung der Leistungsschalter-
Bereitschaft positiv war. Die Messanforderung an den Synchrocheck steht solange an, bis der Synchrocheck
die Erlaubnis für die Einschaltung erteilt. Falls die Erlaubnis nicht innerhalb der eingestellten maximalen
Pausenzeitverlängerung eintrifft, wird der Einschaltvorgang durch Blockierung der AWE abgebrochen. Die
Mindestdauer der Messanforderung beträgt 50 ms.
[losyncro-130511-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-47 Zyklische AWE: Logik für die Abfrage der Synchronität
Einschaltbefehl
Sobald die Prüfung der Leistungsschalter-Bereitschaft und der Synchrocheck ein positives Ergebnis liefern,
wird die Einschaltmeldung erzeugt. Sie wird für 100 ms erteilt. Der eigentliche Einschaltbefehl wird nicht von
der AWE-Funktion, sondern vom Funktionsblock Leistungsschalter außerhalb der AWE-Funktion erzeugt. Dort
wird auch die parametrierte maximale Dauer des Einschaltbefehls berücksichtigt.
Neben der Einschaltmeldung werden zusätzliche Meldungen erzeugt, die die Art der Einschaltung näher
beschreiben. Dies sind im Einzelnen:
• Einschaltbefehl nach 1-poliger oder 3-poliger Auslösung ab dem 2. Zyklus (Ein ab 2. Zyklus)
7.2.4.15 Sperrzeit
Mit dem Erteilen des Einschaltbefehls geht die AWE in den Zustand Sperrzeit. Während dieser Zeit wird
entschieden, ob der aktuell laufende Wiedereinschaltzyklus erfolgreich war oder nicht:
• Wenn während der Sperrzeit keine weitere Auslösung stattfindet, war der aktuell laufende Wiederein-
schaltzyklus und somit die gesamte Wiedereinschaltung erfolgreich.
• Wenn während der Sperrzeit eine weitere Auslösung stattfindet, ist der aktuell laufende Wiedereinschalt-
zyklus nicht erfolgreich. Falls weitere AWE-Zyklen zulässig sind, wird mit einem dieser Zyklen weiter
verfahren. Wenn hingegen der aktuell durchgeführte Zyklus der letzte zulässige Zyklus war, wird der
Wiedereinschaltvorgang beendet und als nicht erfolgreich gemeldet.
In beiden Fällen schaltet die Wiedereinschaltautomatik anschließend zurück in den Ruhezustand AWE bereit.
• Bei den Betriebsarten mit Wirkzeit werden mit Beginn der neuen Generalanregung die Wirkzeiten aller
höheren Zyklen gestartet, sofern diese nicht blockiert sind. Der Zyklus mit der niedrigsten Zyklusnummer
wird ausgewählt, dessen Wirkzeit bei kommender Auslösemeldung noch nicht abgelaufen ist. Wenn
keine weiteren Zyklen mehr möglich sind oder wenn die Wirkzeiten aller möglichen Zyklen abgelaufen
sind, bevor die Auslösemeldung kommt, findet keine weitere Wiedereinschaltung mehr statt.
• Bei den Betriebsarten ohne Wirkzeit wird immer in der parametrierten Reihenfolge der auf den aktuellen
Zyklus folgende Zyklus ausgewählt. Wenn dieser blockiert ist, wird der darauf folgende Zyklus ausge-
wählt usw. Wenn keine höheren Zyklen vorhanden sind oder wenn diese alle blockiert sind, findet keine
weitere automatische Wiedereinschaltung mehr statt.
[losperre-140611-01.tif, 1, de_DE]
[lolsbere-130511-01.tif, 1, de_DE]
Die AWE verwendet die Stellungsinformationen des Leistungsschalters für folgende Zwecke (siehe Bild 7-50):
• Nach einer 1-poligen Auslösung wird während der Pausenzeit geprüft, ob die nicht ausgeschalteten Leis-
tungsschalterpole geschlossen bleiben. Die Leistungsschalterinformation wird von der zentralen Leis-
tungsschalter-Zustandserkennung der Funktionsgruppe Leistungsschalter geliefert.
Bei unplausiblem Leistungsschalter-Zustand wird eine 3-polige Auslösebefehlmitnahme für den Leis-
tungsschalter durchgeführt, sofern diese über Parameter zugelassen ist. Nach dieser 3-poligen Auslösung
können weitere 3-polige AWE-Zyklen folgen, sofern sie entsprechend parametriert und nicht blockiert
sind, siehe auch Kapitel 7.2.4.11 Pausenzeit bei Betriebsarten mit Auslösung.
[lolsuebe-010611-01.tif, 1, de_DE]
7.2.4.17 Blockierungen
Die Wiedereinschaltautomatik unterscheidet zwischen 2 Arten von Blockierungen, siehe Bild 7-51:
• Statische Blockierung
• Dynamische Blockierung
Statische Blockierung
Die Wiedereinschaltautomatik ist statisch blockiert, wenn die Funktion eingeschaltet ist, aber nicht zur Wieder-
einschaltung bereit ist und auch nicht gestartet werden kann, solange diese Blockierung vorliegt. Die statische
Blockierung wird mit der Meldung Nicht wirksam signalisiert.
Folgende Bedingungen führen zur statischen Blockierung:
Bedingung Meldung
Manuelle Zuschaltung des Leistungsschalters, Erkennung über Nicht wirksam
Binäreingang oder geräteinterne Steuerung.
Die Blockierung ist temporär, die Dauer ist mit Parameter
Blockierzeit bei Hand-Ein parametrierbar.
Leistungsschalter nicht bereit für AWE, Erkennung über Binärein- Nicht wirksam
gang. Diese Ursache kann über Parameter LS-Bereit.
v.Einschlt. prüf ein- oder ausgeschaltet werden.
Leistungsschalter nicht 3-polig geschlossen, Erkennung über Nicht wirksam
Binäreingang.
Dieses Kriterium wird verwendet, wenn die Leistungsschalter-
Hilfskontakte angeschlossen sind.
Bedingung Meldung
Kein Wiedereinschaltzyklus möglich Nicht wirksam
Erkennung aufgrund folgender Ursachen:
Dynamische Blockierung
Die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert, wenn eine Blockierbedingung auftritt, während eine
automatische Wiedereinschaltung bereits läuft. Die dynamische Blockierung wird mit der Meldung Nicht
bereit signalisiert.
Nach Auftreten einer dynamischen Blockierung wird in Intervallen von 0,5 s geprüft, ob die Blockierung aufge-
hoben werden kann. Wenn die Blockierbedingung weiterhin ansteht oder inzwischen eine andere Blockierbe-
dingung eingetreten ist, so bleibt die Blockierung bestehen. Ist dagegen die Ursache der Blockierung
verschwunden, wird die dynamische Blockierung aufgehoben, sofern keine Generalanregung oder keine für
den AWE-Start konfigurierte Auslösung vorliegt.
Zu jeder einzelnen Blockierursache existiert eine separate Meldung zur Protokollierung.
Folgende Bedingungen führen zur dynamischen Blockierung:
Bedingung Meldung
Wenn kein zur Fehlerart passender Wiedereinschaltzyklus freige- Nicht bereit
geben ist: Block. kein Zyklus
• Bei Betriebsarten mit Auslösung:
Wenn eine 1-polige oder 3-polige Auslösemeldung am
AWE-Starteingang eintrifft, die AWE aber gemäß Parame-
trierung mit dieser Art von Auslösung nicht gestartet
werden darf, die zugehörige Pausenzeit also auf
unwirksam eingestellt ist.
• Bei Betriebsarten mit Anregung:
Wenn eine 1-phasige, 2-phasige oder 3-phasige Anregemel-
dung am AWE-Starteingang eintrifft, die AWE aber gemäß
Parametrierung mit dieser Art der Anregung nicht gestartet
werden darf.
Wenn eine Schutzfunktion auslöst, die gemäß Konfiguration die Nicht bereit
Wiedereinschaltautomatik blockieren soll Block. durch Schutz
Bedingung Meldung
Wenn die maximal eingestellte Wartezeit für die Verzögerung Nicht bereit
des Starts der Pausenzeit durch Binäreingang abläuft, ohne dass Blk.max.Vrz.Pausenzt
der Binäreingang >Pausenzt.Strt.Verz. während dieses
Zeitraums inaktiv wurde
Wenn der Synchrocheck parametriert ist und die Synchronbedin- Nicht bereit
gungen nach Ablauf der maximalen Pausenzeit-Verlängerung vor Blk. max.Verläng.Paus.
Erteilung des Einschaltbefehls nicht erfüllt sind
Wenn die Abfrage der Leistungsschalterbereitschaft direkt vor Nicht bereit
dem Einschaltbefehl über Parameter eingeschaltet ist und die Block. LS-Bereit.Ü.w.
maximale Pausenzeit-Verlängerung abläuft Blk. max.Verläng.Paus.
Wenn die Einschaltmeldung über den Binäreingang >Verzög. Nicht bereit
Einschalt. so lange verzögert wird, bis die maximale Pausen- Blk. max.Verläng.Paus.
zeit-Verlängerung vor Erteilung des Einschaltbefehls über-
schritten ist
Wenn ein Folgefehler auftritt und der Parameter Reaktion auf Nicht bereit
Folgefehler auf blockiert AWE eingestellt ist Block. Folgefehler
Wenn die Startsignal-Überwachungszeit für die die AWE start- Nicht bereit
ende Auslösemeldung oder den startenden Binäreingang Block. Startüberw.
abläuft.
In diesem Fall wird von einem Leistungsschalterversagen ausge-
gangen.
Wenn nach dem Start der AWE eine Pausenzeit bereits läuft und Nicht bereit
ein Blockierbinäreingang aktiv wird, mit folgenden Binärein- Block. durch BE
gängen:
>Blk. 1-polige AWE, >Blk. 3-polige AWE, >Blk. bei
1-ph. Anr., >Blk. bei 2-ph. Anr., >Blk. bei 3-ph. Anr.
Wenn die maximale Anzahl von Wiedereinschaltversuchen Nicht bereit
erreicht ist und innerhalb der Sperrzeit ein Auslösebefehl kommt Block. max. Zykl.anz.
Bei Betriebsarten mit Wirkzeit: Nicht bereit
Wenn die Wirkzeiten aller freigegebenen AWE-Zyklen ablaufen, Block. Ablauf Wirkzeit
ohne dass bis zum Wirkzeitablauf ein Auslösebefehl kommt
Bei Anwendungen mit Spannungsmessung und eingeschalteter Nicht bereit
Funktionalität mit Rückspannungsüberwachung: Block. Rückspg.überw.
Wenn während laufender Pausenzeit das erforderliche Span-
nungskriterium nicht erfüllt wird
Bei Anwendungen mit Spannungsmessung und eingeschalteter Nicht bereit
Funktionalität mit Rückspannungsüberwachung: Block. Spg.-ausfall
Wenn während eines laufenden AWE-Zyklus eine Störung der
Messspannung festgestellt wird.
Nach Ende des AWE-Zyklus wird bei weiter anstehender Störung
der Messspannung die dynamische Blockierung zu einer stati-
schen Blockierung.
[lobloawe-100611-01.tif, 3, de_DE]
Bild 7-51 Zyklische AWE: Logik der Blockierungen am Beispiel für einen 1-poligen Zyklus (statische und
dynamische Blockierungen)
Die beiden Zusatzfunktionen RSÜ und VWE schließen sich gegenseitig aus, weil die RSÜ die Unterschreitung
eines Spannungsschwellwerts prüft und die VWE die Überschreitung.
Die jeweils ausgewählte Zusatzfunktion läuft im AWE-Zustand Pausenzeit.
• Jede gemessene Spannung liegt oberhalb des eingestellten Schwellwertes Grenzw. fehlerfreie
Spg.
Die Leiter-Leiter-Spannungen werden vor dem Schwellwertvergleich durch √3 dividiert. Somit gilt die
Leiter-Erde-Spannung UN/√3 als Bezugsgröße für die Parametrierung.
• Die Überschreitung des Schwellwerts ist für die eingestellte Dauer Überwach.zeit für Spg. erfüllt.
Rückspannungsüberwachung (RSÜ)
Wenn nach Abschaltung eines Kurzschlusses die Spannung auf der ausgeschalteten Leitung nicht
verschwindet, kann die automatische Wiedereinschaltung mit der Rückspannungsüberwachung (RSÜ)
verhindert werden.
Die Spannungsmessung erfolgt immer mit den 3 Leiter-Erde-Spannungen.
Für die Freigabe des Einschaltbefehls bei RSÜ gelten folgende Bedingungen:
• Alle gemessenen Spannungen liegen gleichzeitig für die eingestellte Dauer Überwach.zeit für Spg.
unterhalb des eingestellten Schwellwerts Grenzw. fehlerfreie Spg..
• Die AWE befindet sich im Zustand Einschalten, die Pausenzeit ist also abgelaufen.
• Alle gemessenen Spannungen lagen während der Pausenzeit nicht gleichzeitig für die eingestellte Dauer
Überwach.zeit für Spg. unterhalb des eingestellten Schwellwerts Grenzw. Spg. losigkeit.
[lovrkarc-130511-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-52 Zyklische AWE: Logik der Funktionen Verkürzte Wiedereinschaltung und Rückspannungsüber-
wachung
7.2.4.19 Parameter
7.2.4.20 Informationen
7.2.5.1 Beschreibung
Bei der zyklischen Wiedereinschaltautomatik wird davon ausgegangen, dass an beiden Leitungsenden defi-
nierte und gleiche Pausenzeiten eingestellt sind, ggf. für verschiedene Fehlerarten und/oder Unterbrechungs-
zyklen.
Sie können auch die Pausenzeiten nur an einem Leitungsende einstellen und am anderen oder den anderen
Enden die adaptive Pausenzeit konfigurieren. Voraussetzung ist, dass die Spannungswandler leitungsseitig
angeordnet sind oder eine Möglichkeit zur Übertragung eines Einschaltbefehls zum fernen Leitungsende
besteht.
Bild 7-53 zeigt ein Beispiel mit Spannungsmessung. Es sei angenommen, das Gerät I arbeitet mit definierten
Pausenzeiten, während in Gerät II die adaptive Pausenzeit projektiert ist. Wichtig ist, dass die Leitung mindes-
tens von der Sammelschiene A, also der Seite mit den definierten Pausenzeiten, gespeist wird.
Bei der adaptiven Pausenzeit entscheidet die Wiedereinschaltautomatik am Leitungsende II selbsttätig, ob und
wann eine Wiedereinschaltung sinnvoll und zulässig ist und wann nicht. Kriterium ist die Spannung der
Leitung am Ende II, die nach Wiedereinschaltung vom Ende I aus durchgeschaltet wird. Die Wiedereinschal-
tung am Ende II erfolgt also, sobald feststeht, dass die Leitung vom Ende I aus wieder unter Spannung gesetzt
worden ist. Grundsätzlich werden alle Leiter-Leiter- und Leiter-Erde-Spannungen überwacht.
Beim angedeuteten Kurzschluss werden im Beispiel die Leitungen an den Stellen I, II und III abgeschaltet. Bei I
wird nach der dort parametrierten Pausenzeit wieder eingeschaltet. Bei III kann bei entsprechender Konfigura-
tion die verkürzte Wiedereinschaltung (VWE) durchgeführt werden (siehe Kapitel 7.2.4.18 Rückspannungs-
überwachung (RSÜ) und verkürzte Wiedereinschaltung (VWE)), wenn auch an der Sammelschiene B eine
Einspeisung vorhanden ist.
Ist der Kurzschluss nach erfolgreicher Wiedereinschaltung beseitigt, wird die Leitung A-B von der Sammel-
schiene A über die Stelle I wieder unter Spannung gesetzt. Gerät II erkennt diese Spannung und schaltet nach
einer kurzen Verzögerung zur Sicherung einer ausreichenden Spannungsmesszeit ebenfalls wieder ein. Die
Netzstörung ist damit erfolgreich behoben.
Ist der Kurzschluss nach erfolgloser Wiedereinschaltung bei I nicht beseitigt, wird bei I wieder auf den Fehler
geschaltet. Am Leitungsende II erscheint nun keine gesunde Spannung. Das dortige Gerät erkennt dies und
schaltet nicht wieder ein.
Bei mehrfacher Wiedereinschaltung kann sich der Vorgang bei erfolgloser Wiedereinschaltung mehrmals
wiederholen, bis eine der Wiedereinschaltungen erfolgreich ist oder eine endgültige Abschaltung erfolgt.
[dwarcasp-100611-01.tif, 1, de_DE]
Wie das Beispiel zeigt, bringt die adaptive Pausenzeit folgende Vorteile:
• Der Leistungsschalter an der Stelle II schaltet bei bleibendem Fehler nicht wieder zu und wird dadurch
geschont.
• Bei einer unselektiven Auslösung durch Übergreifen an der Stelle III können dort keine weiteren Unter-
brechungszyklen entstehen, da die Kurzschlussbahn über Sammelschiene B und die Stelle II auch bei
mehrfacher Wiedereinschaltung unterbrochen bleibt.
• An der Stelle I ist bei mehrfacher Wiedereinschaltung und selbst bei endgültiger Auslösung ein Über-
greifen erlaubt, da die Leitung an der Stelle II offen bleibt und somit bei I keine tatsächliche Überreich-
weite entstehen kann.
Die adaptive Pausenzeit beinhaltet auch die verkürzte Wiedereinschaltung (VWE), da die Kriterien die gleichen
sind. Eine besondere Einstellung der verkürzten Wiedereinschaltung (VWE) erübrigt sich somit, wenn die
Wiedereinschaltautomatik mit adaptiver Pausenzeit (ASP) verwendet wird.
7.2.5.2 Parameter
7.2.5.3 Informationen
7.2.6.1 Beschreibung
Die Zusammenarbeit eines externen Wiedereinschaltgeräts mit dem SIPROTEC-Schutzgerät erfolgt über die
Funktionsart Betrieb mit externer Wiedereinschaltautomatik. In dieser Funktionsart erzeugen die SIPROTEC-
Schutzfunktionen den Auslösebefehl und das externe Wiedereinschaltgerät den Einschaltbefehl.
Das folgende Bild zeigt schematisch das Zusammenwirken eines externen Wiedereinschaltgeräts mit den
Funktionen des SIPROTEC 5-Geräts.
[loaweext-140212-01.tif, 1, de_DE]
Für den Betrieb mit externer Wiedereinschaltautomatik existieren keine Einstellparameter. Die Funktion stellt
ausschließlich die nachfolgend beschriebenen Binäreingänge zur Verfügung. Das externe Wiedereinschalt-
gerät kann damit auf die Wirkungsweise der internen Schutzfunktionen Einfluss nehmen.
Folgende Anschlussmöglichkeiten bestehen:
• Von der externen AWE kann das Signal >Freigabe Stufen eingekoppelt werden, das die Schutzfunkti-
onen zur Freigabe spezieller Stufen oder Zonen verwenden. Ein Beispiel ist die Freigabe einer Übergreif-
zone beim Distanzschutz oder die unverzögerte Auslösung einer Überstromzeitschutz-Stufe im 1. AWE-
Zyklus.
• Für Anwendungen mit 1-poliger Auslösung kann die externe AWE das Signal >1-polige Ausl.
erlaubt bereitstellen, aufgrund dessen die Schutzfunktionen den Leistungsschalter 1-polig ausschalten
können.
• Für Anwendungen mit AWE nur bei 1-poligen Fehlern und Stufen- oder Zonenfreigabe durch die AWE
kann das Signal >nur 1-polig progr. angeschlossen werden. Die Schutzfunktionen verwenden
diese Information dazu, die Stufen- oder Zonenfreigabe nur bei 1-poligen Fehlern wirken zu lassen.
7.2.6.2 Informationen
Für die Wiedereinschaltautomatik stehen 3 Funktionsausprägungen in der Funktionsbibliothek des Gerätes zur
Verfügung. In jeder Funktionsgruppe Leistungsschalter kann jeweils eine Funktionsausprägung der Wiederein-
schaltautomatik verwendet werden.
Konfigurieren Sie eine der drei folgenden Funktionsausprägungen:
• Zyklische Wiedereinschaltautomatik
[scdigsia-080311-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-55 Konfiguration der Schutzfunktionen zum Starten und Blockieren der Wiedereinschaltautomatik
in DIGSI
Allgemeine Parameter
Wenn sie die Funktionsausprägung Zyklische Wiedereinschaltautomatik oder Wiedereinschaltautomatik
mit adaptiver Pausenzeit (ASP) verwenden, stellen Sie die folgenden Parameter unter Allgemein ein.
Für die Funktionsausprägung Betrieb mit externer Wiedereinschaltautomatik existieren keine Parameter.
Die Steuerung erfolgt hier ausschließlich über Binäreingänge und Binärausgänge.
Parameterwert Beschreibung
ja Die AWE prüft die Bereitschaft des Leistungsschalters für einen Schaltzyklus,
bestehend aus Auslösung-Wiedereinschaltung-Auslösung.
Wenn der Leistungsschalter bereit ist - signalisiert über einen Binäreingang -
kann ein Start der AWE erfolgen. Wenn der Leistungsschalter nicht bereit ist,
meldet die AWE statische Blockierung.
Siemens empfiehlt diese Einstellung.
Hinweis: Die Voreinstellung dieses Parameters entspricht nicht dem für den
Betrieb empfohlenen Einstellwert. Die AWE wäre sonst für Testzwecke mit nicht
vorhandenem Leistungsschalter-bereit-Signal blockiert. Bitte stellen Sie den
Parameter wie empfohlen ein.
nein Die Bereitschaft des Leistungsschalters wird vor dem Start der AWE nicht
geprüft. Die Überprüfung erfolgt auch dann nicht, wenn das Bereitschaftssignal
vom Leistungsschalter an einen Binäreingang des Gerätes angeschlossen ist.
Parameter: Startüberwachungszeit
HINWEIS
i Beachten Sie bei Einsatz eines internen oder externen Leistungsschalter-Versagerschutzes am selben
Leitungsabzweig Folgendes:
• Die Startüberwachungszeit muss dann länger sein als die Verzögerungszeit zur Auslösung der
Sammelschiene, wenn ein 1-poliger Auslösebefehl für den Leitungsabzweig nicht von der AWE oder
dem Leistungsschalter-Versagerschutz 3-polig gekoppelt werden soll, bevor der Leistungsschalter-
Versagerschutz die Sammelschiene auslösen kann. Bei diesem Anwendungsfall muss die AWE mit dem
Auslösebefehl für Sammelschiene bewusst blockiert werden. Damit verhindern Sie, dass nach der
Auslösung der Sammelschiene für den Leitungsabzweig eine automatische Wiedereinschaltung durch-
geführt wird. Die Blockierung der automatischen Wiedereinschaltung kann mit einer CFC-Verknüpfung
auf den Binäreingang >Blockierung Funktion erfolgen.
Parameter: LS-Bereit.-Überw.zeit
Die Einstellung dieses Parameters ist nur von Bedeutung, wenn einer der zyklusspezifischen Parameter LS-
Bereit. v.Einschlt. prüf auf ja eingestellt ist. Anderenfalls ist dieser Parameter wirkungslos.
Parameterwert Beschreibung
ja Die AWE kann unter folgenden Bedingungen eine 3-polige Auslösemeldung
erzeugen:
• Bei Blockierung der AWE in der 1-poligen Pausenzeit, z.B. durch Folge-
fehler oder Blockierung von extern
• Wenn ein AWE-Start mit 2-poliger Auslösung signalisiert wird, z.B. durch
Binäreingänge von extern
• Bei Betriebsarten mit Auslösung, wenn es zu einer 1-poligen Auslösemel-
dung kommt und die AWE gemäß ihrer Parametrierung keine 1-poligen
Zyklen erlaubt.
• Wenn während eines 1-poligen AWE-Zyklusses die Überwachung der Leis-
tungsschalterpole einen unplausiblen Zustand erkennt.
Siemens empfiehlt diese Einstellung.
nein Die Wiedereinschaltautomatik erzeugt keine 3-polige Auslösung.
Detaillierte Informationen zur Funktion finden Sie in den Kapiteln 7.2.4.11 Pausenzeit bei Betriebsarten mit
Auslösung, 7.2.4.16 Leistungsschalterbereitschaft und Leistungsschalterzustand und 7.2.4.13 Folgefehlerer-
kennung während der Pausenzeit.
Parameter: Folgefehlererkennung
Dieser Parameter ist nicht von Bedeutung und nicht einstellbar, wenn Sie die Funktion ASP (Wiedereinschalt-
automatik mit Adaptiver Pausenzeit) verwenden.
Für Anwendungen mit 1-/3-poliger Auslösung empfiehlt Siemens die Einstellung mit Auslösebefehl,
wenn das Netz ausreichend vermascht ist.
Wenn mehrere einzelne Leitungen in Reihe eine Gesamtübertragungsstrecke bilden, kann die Einstellung mit
Anregung besser geeignet sein. Mit dieser Einstellung verhindern Sie, dass 2 hintereinander liegende
Leitungen bei Folgefehlern jeweils 1-polig in verschiedenen Leitern ausgeschaltet werden können. Die Folge
dieses Fehlerbilds wäre der Verbleib eines einzigen Leiters in den Pausenzeiten für die Gesamt-Übertragungs-
strecke. Diese Überlegung ist besonders wichtig, wenn über die Gesamt-Übertragungsstrecke Kraftwerke
angekoppelt sind.
Parameter: Max.Verläng.d.Pausenzt.
• Verzögerung durch Binäreingang, um z.B. der führenden AWE den Vorrang zu geben in einer Anlage mit
Eineinhalb-Leistungsschalter-Methode
Berücksichtigen Sie, dass längere Pausenzeiten nach 3-poliger Abschaltung nur zulässig sind, wenn keine
Stabilitätsprobleme auftreten oder wenn vor der Wiedereinschaltung eine Synchronprüfung stattfindet.
Detaillierte Informationen zur Funktionalität finden Sie in Kapitel 7.2.4.14 Einschaltmeldung und Einschaltbe-
fehl.
Parameter: Rückspg.übw./Verkür.WE
Dieser Parameter ist nicht von Bedeutung und nicht einstellbar, wenn Sie die Funktion ASP (Wiedereinschalt-
automatik mit Adaptiver Pausenzeit) verwenden.
Detaillierte Informationen zur Funktionalität finden Sie in Kapitel 7.2.4.18 Rückspannungsüberwachung (RSÜ)
und verkürzte Wiedereinschaltung (VWE).
HINWEIS
i Verwenden Sie VWE oder RSÜ nur dann, wenn die Spannungen der einzuschaltenden Leitung bei
geöffnetem Leistungsschalter korrekt gemessen werden können. Dies ist nur möglich, wenn die Span-
nungswandler, vom Leistungsschalter aus betrachtet, leitungsseitig angeordnet sind.
Für die Funktion zyklische AWE ist 1 Zyklus voreingestellt. Der voreingestellte Zyklus ist nicht löschbar. Sie
können weitere Zyklen aus der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 einfügen und auch wieder löschen.
Parameter: Wirkzeit
Dieser Parameter ist nur von Bedeutung und einstellbar, wenn Sie die AWE in einer Betriebsart mit Wirk-
zeit verwenden.
Zeit kann dann toleriert werden, wenn vor der Wiedereinschaltung ein Synchrocheck durchgeführt wird. Auch
in radialen Netzen sind längere 3-polige Pausenzeiten möglich.
Parameter: Pausenzeit n. 1-ph. Anr., Pausenzeit n. 2-ph. Anr., Pausenzeit n. 3-ph. Anr.
Dieser Parameter ist nur von Bedeutung und einstellbar, wenn Sie die AWE in einer Betriebsart mit Anre-
gung verwenden.
• Der Parameter Pausenzeit n. 1-ph. Anr. gilt für Pausenzeiten nach 1-phasigen Kurzschlüssen,
also nach folgenden Schutzanregungen: L1, L2, L3 oder L1-E, L2-E, L3_E
• Der Parameter Pausenzeit n. 2-ph. Anr. gilt für Pausenzeiten nach 2-phasigen Kurzschlüssen,
also nach folgenden Schutzanregungen: L1-L2, L2-L3, L3-L1 oder L1-L2-E, L2-L3-E, L3-L1-E
• Der Parameter Pausenzeit n. 3-ph. Anr. gilt für Pausenzeiten nach 3-phasigen Kurzschlüssen,
also nach folgenden Schutzanregungen: L1-L2-L3 oder L1-L2-L3-E
HINWEIS
i Wenn Sie die automatische Wiedereinschaltung bei einzelnen Kurzschlussarten verhindern wollen, stellen
Sie die entsprechenden Pausenzeiten auf oo (unwirksam) ein.
Beispiel:
Nach 1-phasigen Kurzschlüssen soll eine automatische Wiedereinschaltung nach 1,2 s durchgeführt werden,
für 2-phasige und 3-phasige Kurzschlüsse soll keine automatische Wiedereinschaltung erfolgen.
Die Parameter müssen für diese Anwendung wie folgt eingestellt werden:
Parameterwert Beschreibung
nein Mit der Einstellung nein prüft die AWE die Bereitschaft des Leistungsschalters
nicht noch einmal direkt vor der Erteilung des Einschaltbefehls.
Siemens empfiehlt diese Einstellung, wenn es ausreicht, die Bereitschaft des
Leistungsschalters für einen kompletten Schaltzyklus, bestehend aus Auslö-
sung-Wiedereinschaltung-Auslösung, einmal vor dem Start der AWE zu prüfen.
Die Einstellung zur Prüfung der Leistungsschalterbereitschaft vor dem Start der
AWE erfolgt über den anderen Parameter (_:6601:102) LS-Bereit vor
Start prüfen.
ja Mit der Einstellung ja kann sich die Pausenzeit verlängern, wenn nach Ablauf
der Pausenzeit der Leistungsschalter nicht für den nächsten EIN-AUS-Zyklus
bereit ist. Die maximale Verlängerung der Pausenzeit stellen Sie mit dem Para-
meter (_:6601:111) Max.Verläng.d.Pausenzt. ein.
Siemens empfiehlt diese Einstellung, wenn damit zu rechnen ist, dass der Leis-
tungsschalter seine Bereitschaft zur Einschaltung und Wiederausschaltung nur
nach einer zusätzlichen Wartezeit erlangt.
Detaillierte Informationen zur Funktion finden Sie in den Kapiteln 7.2.4.16 Leistungsschalterbereitschaft und
Leistungsschalterzustand sowie 7.2.4.14 Einschaltmeldung und Einschaltbefehl.
7.2.9 Informationen
7.3.1 Funktionsübersicht
• Ermöglicht die Einbindung beliebiger Signale von externen Schutzeinrichtungen in die Melde- und Auslö-
severarbeitung, zum Beispiel von Erdschlusswischer-Relais oder Buchholz-Schutz
Die Funktion Externe Einkopplung beinhaltet eine Stufe. Sie können die Funktion Externe Einkopplung
mehrfach in DIGSI 5 instanziieren.
[dwstrext-030211-01.tif, 1, de_DE]
7.3.3 Stufenbeschreibung
[lotrip3p-070611-01.tif, 1, de_DE]
7.3.5 Parameter
7.3.6 Informationen
7.4.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Überstromzeitschutz, Phasen wird in Schutzfunktionsgruppen verwendet. Für den 3-phasigen
Überstromzeitschutz stehen 2 Funktionstypen zur Verfügung:
In den folgenden Bildern sind die nicht vorkonfigurierten Stufen grau dargestellt. Die Stufen sind, abgesehen
von der Kennlinie der Auslöseverzögerung, identisch aufgebaut.
Der optionale Funktionsblock Filter in der Funktion Erweitert ermöglicht die Verstärkung von Harmonischen
oder den Abgleich der Amplitudendämpfung für den Effektivwert.
Die Ausgangslogik Sammelmeldungen erzeugt durch logisches ODER aus den stufenselektiven Meldungen die
folgenden Sammelmeldungen für die Schutzfunktion:
• Anregung
• Auslösemeldung
[dwocpbp1-210113-01.tif, 3, de_DE]
Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funk-
tionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren. Über
ein binäres Eingangssignal kann die Stufe auch von extern beeinflusst werden.
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Wenn das Gerät mit der Funktion Einschaltstromerkennung ausgerüstet ist, lassen sich die Stufen gegen
Auslösen aufgrund von Transformator-Einschaltströmen stabilisieren (in beiden Funktionstypen verfügbar).
7.4.3.1 Beschreibung
Der Funktionsblock Filter kann für die Anpassung des Effektivwertes wie folgt verwendet werden:
• Verstärken von Oberschwingungen auf eine definierte Weise. Höhere Oberschwingungen können das
Schutzobjekt thermisch stärker belasten als niedrigere Oberschwingungen. Dies gilt für Drosseln in AC-
Filtern. Zusätzlich wird die Amplitudendämpfung höherer Frequenzen durch den Anti-Aliasing-Filter des
Gerätes automatisch abgeglichen.
• Nur zum Abgleich der Amplitudendämpfung höherer Frequenzen durch den Anti-Aliasing-Filter.
Logik
[lo_TOLP_FilterStage, 1, de_DE]
Der FIR-Filter erhält die 8-kHz-Abtastwerte gemäß der gesetzten Filterkoeffizienten. Danach wird der Effektiv-
wert berechnet. Die symmetrischen Filterkoeffizienten 9. Ordnung werden über die Werte der entsprech-
enden Parameter h(0), h(1), h(2), h(3) und h(4) eingestellt.
HINWEIS
i Ein Tool für die Konfiguration des FIR-Filters ist als Hilfs-Tool auf dem PC vorgesehen. Mit diesem PC-Tool
werden die Koeffizienten h(0), h(1), h(2), h(3), h(4) des FIR-Filters gemäß dem erforderlichen Verstär-
kungsfaktor (Amplitudengang) generiert. Das Tool steht im SIPROTEC Download-Bereich zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Tool finden Sie in der Hilfe zum Tool.
Der verstärkte Effektivwert wird nur an die Schutzstufen gemeldet, wenn der Funktionsblock Filter instanziiert
ist und der Parameter Filter freigeben auf ja gesetzt ist. Andernfalls wird der normale Effektivwert
verwendet.
Funktionsmesswerte
Den Parameter Nennstrom finden Sie im FB Allgemein der Funktionsgruppen, in denen die Funktion Über-
stromzeitschutz, Phasen – Erweitert verwendet wird.
Wenn der Parameter Filter freigeben auf nein gesetzt ist, werden die Funktionsmesswerte als ---
angezeigt.
7.4.3.3 Parameter
7.4.3.4 Informationen
7.4.4.1 Beschreibung
[loocp3b1-280113-01.tif, 3, de_DE]
[lo_OCP_Adv_UMZ_StageControl, 1, de_DE]
[loocp3p1-310511-01.tif, 4, de_DE]
Effektivwertauswahl (Erweitert-Stufe)
Wenn Effektivwert als Messverfahren ausgewählt ist, unterstützt die Schutzfunktion 2 Arten der Effektiv-
wertmessung.
• Normaler Effektivwert
HINWEIS
i Wenn der Funktionsblock Filter verwendet wird, kann nur eine 3-phasige Strommessstelle mit der
3‑phasigen Stromschnittstelle der Funktionsgruppe verbunden werden.
I0-Elimination (Erweitert-Stufe)
Um die Empfindlichkeit für 2-polige Kurzschlüsse auf der Niederspannungsseite des Transformators zu
erhöhen, verwenden Sie die I0-Elimination der Leiterströme für Überstromzeitschutz-Anwendungen an einem
Transformator.
Um die I0-Elimination der Leiterströme zu ermitteln, muss der Transformator-Sternpunktstrom IY gemessen
werden.
[dwsgaocp-230414-01, 1, de_DE]
Anregeverzögerung (Erweitert-Stufe)
Wenn der Strom den Schwellwert überschreitet, wird die Anregeverzögerung gestartet. Wenn die Schwelle
während der Anregeverzögerungszeit überschritten bleibt, wird das Anregesignal erzeugt.
Rückfallverzögerung (Erweitert-Stufe)
Der Anregerückfall bei Unterschreitung der Rückfallschwelle lässt sich verzögern. Die Anregung wird um die
eingestellte Zeit gehalten. Die Verzögerungszeit der Auslösung läuft weiter. Wenn die Verzögerungszeit
abläuft, während die Anregung noch gehalten wird, löst die Stufe aus.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
• Über die Funktionalität der dynamischen Parameter (nur für den Funktionstyp Erweitert verfügbar;
siehe Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter sowie Kapitel 7.4.8.1 Beschrei-
bung )
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung (Basis- und Erweitert-Stufe)
Die Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion zur
Einschaltstromerkennung ist im Kapitel 7.4.7.1 Beschreibung beschrieben.
• Automatische Wiedereinschaltung
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Der Einfluss dieser Funktionen über die dynamischen Parameter ist im Kapitel 7.4.8.1 Beschreibung
beschrieben.
Parameter: Messverfahren
Parameterwert Beschreibung
Grundschwingung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden
sollen, wählen Sie dieses Messverfahren.
Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden.
Effektivwert Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an
Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen
Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen,
gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Stufe nicht
unter 0.1 Inenn,sek. Wenn Ströme von mehr als einer Messstelle in der Strom-
schnittstelle einer Funktionsgruppe hinzugefügt werden, stellen Sie den
Einstellwert nicht kleiner ein als 0,1 Inenn,sek multipliziert mit der Anzahl
hinzugefügter Ströme.
BEISPIEL
Überstromzeitschutz-Stufe: 110-kV-Freileitung, Querschnitt 150 mm2
Maximal übertragbare Leistung
Pmax = 120 MVA
Entsprechend
Imax = 630 A
Stromwandler = 600 A/5 A
Sicherheitsfaktor = 1,1
Aus den Einstellungen der Primär- und Sekundärgrößen ergeben sich die Einstellwerte:
[foocpph1-030311-01.tif, 2, de_DE]
Die einzustellende Auslöseverzögerung ergibt sich aus dem Staffelplan, der für das Netz aufgestellt
wurde.
2. Stufe (Hochstromstufe):
Die Stufe kann auch zur Stromstaffelung verwendet werden. Dies trifft zu bei sehr langen Leitungen mit
kleiner Vorimpedanz oder vor großen Reaktanzen (z.B. Transformatoren, Längsdrosseln). Stellen Sie den Para-
meter Schwellwert so ein, dass sichergestellt ist, dass die Stufe bei einem Kurzschluss am Ende der Leitung
nicht anspricht.
Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung auf 0 oder einen niedrigen Wert ein.
Siemens empfiehlt, die Schwellwerte mit einer Netzstudie zu ermitteln. Das folgende Beispiel verdeutlicht das
Prinzip der Staffelung mit Stromschwelle auf einer langen Leitung.
BEISPIEL
Hochstromstufe: 110-kV-Freileitung, 150 mm2 Querschnitt
S (Länge) = 60 km
ZL/s = 0,46 Ω/km
Verhältnis von Null- zu Mitimpedanz der Leitung: ZL0/ZL1 = 4
Kurzschlussleistung am Leitungsanfang:
Sk' = 2,5 GVA
Verhältnis von Null- zu Mitimpedanz der Vorimpedanz am Leitungsanfang: ZV0/ZV1 = 2
Stromwandler = 600 A/5 A
[fo_OCP002_030311, 1, de_DE]
[fo_OCP003_030311, 1, de_DE]
[fo_ocpph4_030311, 1, de_DE]
Mit einem Sicherheitsfaktor von 10 % ergeben sich bei der Einstellung der Primär- und Sekundärgrößen die
Einstellwerte:
[foocp004-030311-01.tif, 2, de_DE]
Bei Kurzschlussströmen über 2365 A (primär) oder 19,7 A (sekundär) liegt ein Kurzschluss auf der zu schütz-
enden Leitung vor. Der Überstromzeitschutz kann diesen Kurzschluss sofort abschalten.
Anmerkung: Die Beträge in dem Rechnungsbeispiel sind für Freileitungen hinreichend genau. Wenn Vorimpe-
danz und Leitungsimpedanz über unterschiedliche Winkel verfügen, müssen Sie den Parameter Schwell-
wert komplex berechnen.
Parameter: I0-Elimination
• Der Transformator-Sternpunktstrom IY wird gemessen und steht der Schutzfunktionsgruppe zur Verfü-
gung.
Parameter: Anregeverzögerung
Parameter: Rückfallverzögerung
Parameter: Rückfallverhältnis
7.4.4.3 Parameter
7.4.4.4 Informationen
7.4.5.1 Beschreibung
[loocp3b2-280113-01.tif, 2, de_DE]
[loocp3p2-310511-01.tif, 4, de_DE]
Effektivwertauswahl (Erweitert-Stufe)
Wenn Effektivwert als Messverfahren ausgewählt ist, unterstützt die Schutzfunktion 2 Arten der Effektiv-
wertmessung.
• Normaler Effektivwert
HINWEIS
i Wenn der Funktionsblock Filter verwendet wird, kann nur eine 3-phasige Strommessstelle mit der 3-
phasigen Stromschnittstelle der Funktionsgruppe verbunden werden.
Anrege- und Rückfallverhalten der stromabhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI (Basis- und Erweitert-Stufe)
Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear-
beitet. Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der
Kennlinie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
Die Kennlinie und ihre zugehörigen Formeln sind in den technischen Daten dargestellt.
[DwOcp3Mi_20140715-01, 1, de_DE]
Zusatzverzögerung (Erweitert-Stufe)
Mit dem Parameter Zusatzverzögerung definieren Sie zusätzlich zur stromabhängigen Auslöseverzöge-
rungszeit eine stromunabhängige Auslöseverzögerungszeit. Mit diesem Parameter wird die gesamte Kennlinie
auf der Zeitachse um diese zusätzliche stromunabhängige Zeit verschoben.
I0-Elimination (Erweitert-Stufe)
Um die Empfindlichkeit für 2-polige Kurzschlüsse auf der Transformator-Unterspannungsseite zu erhöhen,
verwenden Sie für Überstromzeitschutz-Anwendungen an einem Transformator die I0-Elimination der Leiter-
ströme.
Um die I0-Elimination der Leiterströme zu bestimmen, muss der Transformator-Sternpunktstrom IY gemessen
werden.
[dwsgaocp-230414-01, 1, de_DE]
Anregeverzögerung (Erweitert-Stufe)
Wenn der Strom den Schwellwert überschreitet, wird die Anregeverzögerung gestartet. Wenn der Schwellwert
während der Anregeverzögerungszeit überschritten bleibt, wird das Anregesignal generiert.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
• Über die Funktionalität der dynamischen Parameter (nur für den Funktionstyp Erweitert verfügbar;
siehe Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter sowie Kapitel 7.4.8.1 Beschrei-
bung )
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung (Basis- und Erweitert-Stufe)
Die Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion Einschalt-
stromerkennung ist im Kapitel 7.4.7.1 Beschreibung beschrieben.
• Automatische Wiedereinschaltung
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Der Einfluss dieser Funktionen über die dynamischen Parameter ist im Kapitel 7.4.8.1 Beschreibung
beschrieben.
Parameter: Messverfahren
Parameter: Kennlinientyp
Das Gerät bietet alle üblichen stromabhängigen Kennlinien nach IEC und ANSI an. Wählen Sie den für Ihre
Anwendung erforderlichen Kennlinientyp aus. Weitere Informationen zum Parameter Kennlinientyp
finden Sie im Kapitel 11.8.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ.
HINWEIS
i Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als der kleinstmögliche Wert für die Verzögerungszeit der stromab-
hängigen Kennlinie, dann hat der Parameter keinen Einfluss auf die Verzögerungszeit.
Parameter: Zusatzverzögerung
Parameter: Schwellwert
BEISPIEL
Überstromzeitschutz-Stufe: 110-kV-Freileitung, Querschnitt 150 mm2
Maximal übertragbare Leistung
Pmax = 120 MVA
Entsprechend
Imax = 630 A
Stromwandler = 600 A/5 A
Aus den Einstellungen der Primär- und Sekundärgrößen ergeben sich folgende Einstellwerte:
[foocp005-030311-01.tif, 2, de_DE]
Parameter: I0-Elimination
• Der Transformator-Sternpunktstrom IY wird gemessen und steht der Schutzfunktionsgruppe zur Verfü-
gung.
Parameter: Anregeverzögerung
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
7.4.5.3 Parameter
7.4.5.4 Informationen
7.4.6.1 Beschreibung
Diese Stufe ist nur im Funktionstyp Erweitert verfügbar.
Diese Stufe ist wie die Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz – Erweitert aufgebaut (siehe Kapitel
7.4.5.1 Beschreibung). Die Unterschiede sind wie folgt:
• Das Anrege- und Rückfallverhalten dieser Stufe wird durch den Standardparameter Schwellwert und
ggf. zusätzlich durch den Parameter Schwellwert (absolut) bestimmt.
Benutzerdefinierte Kennlinie
Bei der benutzerdefinierten Kennlinie können Sie die Auslösekennlinie punktweise über bis zu 30 Wertpaare
von Strom und Zeit definieren. Das Gerät berechnet daraus die Kennlinie durch lineare Interpolation. Wahl-
weise können Sie zusätzlich eine Rückfallkennlinie definieren.
[dwocpken-140611-02.tif, 2, de_DE]
Bild 7-70 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer benutzerdefinierten Kennlinie
HINWEIS
i Niedrigere Ströme als die des Stromwertes des kleinsten Kennlinienpunktes verlängern die Auslösezeit
nicht. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse. Ströme, die
größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verkürzung der Auslösezeit.
Die Anregekennlinie verläuft ab dem größten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse.
Wenn Sie die Anregeschwelle der Stufe ändern möchten, ohne alle Punkte der Kennlinie zu ändern, können
Sie den zusätzlichen Parameter Schwellwert (absolut) verwenden.
Den Parameter Schwellwert (absolut) können Sie auf mehr als das 1,1-Fache vom Schwellwert
einstellen. Dann ist das Stufenverhalten wie folgt:
• Die Stufe regt an, wenn der gemessene Stromwert den Schwellwert (absolut) überschreitet.
• Der Rückfall der Stufe wird eingeleitet, wenn der gemessene Stromwert den Schwellwert (absolut)
um das 0,95-Fache unterschreitet.
• Bei gemessenen Stromwerten unter dem Schwellwert (absolut) findet keine Anregung statt und
die Kennlinie wird nicht abgearbeitet.
Wenn Sie den Parameter Schwellwert (absolut) auf weniger als das 1,1-Fache des Parameters
Schwellwert einstellen, werden Anrege- und Rückfallverhalten nicht vom Parameter Schwellwert
(absolut) beeinflusst.
Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter
Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie
verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
Stellen Sie den Zeitwert in Sekunden ein. Das Verschieben der Kennlinie wird über den Parameter Zeitmul-
tiplikator erzielt.
HINWEIS
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
HINWEIS
Parameterwert Beschreibung
nein Die Stufe löst immer 3-polig aus.
ja Die Stufe löst phasenselektiv aus. Die Auslösung durch das Gerät (in der Auslö-
selogik der Funktionsgruppe Leistungsschalter generiert) ist jedoch immer
3‑polig, da das Gerät keine phasenselektive Auslösung unterstützt.
7.4.6.3 Parameter
7.4.6.4 Informationen
7.4.7.1 Beschreibung
Mit dem Blk. b. Einschaltstromerk. Parameter legen Sie fest, ob die Auslösung der Stufe bei einer
Schwellwertüberschreitung aufgrund eines Einschaltstroms blockiert werden soll. Im Fall der Blockierung und
erfüllten Anregebedingungen regt die Stufe an. Der Start der Verzögerungszeit sowie die Auslösemeldung
werden blockiert. Die Stufe signalisiert dies durch eine entsprechende Meldung. Wenn die Blockierung zurück-
fällt und die Anregebedingungen weiterhin erfüllt sind, wird die Verzögerungszeit gestartet. Nach deren
Ablauf löst die Stufe aus.
Das folgende Bild zeigt nur den Ausschnitt der Stufe (am Beispiel der 1. Stufe des Unabhängigen Überstrom-
zeitschutzes), die den Einfluss der Blockierung darstellt. Die Blockierung kann nur eingestellt werden, wenn
die zentrale Funktion Einschaltstromerkennung wirksam ist (siehe Kapitel 11.12 Einschaltstromerkennung).
[loocp3pha-210812-01.vsd, 1, de_DE]
Bild 7-71 Ausschnitt Logikdiagramm bei Einfluss der Einschaltstromerkennung am Beispiel der 1. Unab-
hängigen Überstromzeitschutz-Stufe
Parameterwert Beschreibung
nein Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nicht.
Wählen Sie diese Einstellung in den folgenden Fällen:
7.4.8.1 Beschreibung
Die Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung der Auslösung sind so genannte dynamische
Parameter (DP). Ihre Einstellungen lassen sich in Abhängigkeit von anderen Funktionen dynamisch verän-
dern (siehe Bild 7-72). Ebenso lässt sich die Stufe in Abhängigkeit von anderen Funktionen dynamisch
blockieren. Diese Funktionalität ist nur im Funktionstyp Erweitert verfügbar.
[loocp3dpa-030311-01.vsd, 2, de_DE]
Bild 7-72 Prinzip der dynamischen Parameter am Beispiel der 1. Stufe des Unabhängigen Überstromzeit-
schutzes
Diese Funktionalitäten erzeugen Signale, die bei Bedarf die Einstellungen der dynamischen Parameter der
Überstromzeitschutz-Stufe ändern oder auch die Stufe blockieren. Im letzteren Fall sind die Einstellungen für
den Schwellwert und die Auslöseverzögerung nicht relevant. Zu jedem dieser Signale gibt es innerhalb
der Überstromzeitschutz-Stufe einen Konfigurationsparameter Einfluss Funktion ... und eigene dyna-
mische Parameter (Auslöseverzögerung und Schwellwert). Über die Konfigurationsparameter wird
eingestellt, ob das Signal wirken soll, d.h. ob die dynamischen Parameter aktiviert werden sollen. Wenn eines
dieser Signale (z.B. Signalfunktion x) aktiv wird und wirken soll, so werden diese Parametereinstellungen
dynamisch, also augenblicklich aktiv. Das heißt, die dem Signal zugeordnete Einstellung ersetzt die Standard-
einstellung. Wenn das Signal inaktiv wird, so werden die Standardeinstellungen wieder gültig. Die Aktivierung
der dynamische Parameter wird gemeldet.
Wenn mehrere Signale parallel aktiv sind, so gilt die oben angegebene Priorität. Das heißt ein Signal mit der
Priorität 2 hat Vorrang gegenüber einem Signal mit der Priorität 3. Die dem Signal 2 zugeordnetem Parameter
werden aktiv.
Die Funktionalität der dynamischen Parameter lässt sich abschalten. In diesem Fall sind die den Signalen zuge-
ordneten Parameter nicht sichtbar und wirkungslos.
[loocp3awe-040311-01, 1, de_DE]
Mehrere AWE-Signale können die Einstellung für den Schwellwert und die Auslöseverzögerung der
Schutzstufe sowie deren Blockierung beeinflussen.
[loocp3kal-030311-01.vsd, 1, de_DE]
Sie haben die Möglichkeit, bei einer Kaltlasteinschaltung die Einstellungen für die Parameter Schwellwert
und Auslöseverzögerung der Schutzstufe zu ändern. Sie können auch die Blockierung der Stufe veran-
lassen. Dazu müssen Sie die Einflussnahme bei Kaltlasteinschaltung einschalten. Weiterhin müssen Sie die
Einstellungen Schwellwert und Auslöseverzögerung oder Blockierung der Stufe parametrieren,
die bei aktivem Signal wirken.
Die Erzeugung des Signals Kaltlasteinschaltung ist im Kapitel 5.8.1 Funktionsübersicht beschrieben.
Verknüpfung mit einer externen Funktion über ein binäres Eingangssignal (Erweitert-Stufe)
[loocp3bin-030311-01.vsd, 1, de_DE]
Mit dem binären Eingangssignal >Dyn. Par. aktivieren können Sie die Einstellungen für den Schwell-
wert und die Auslöseverzögerung der Stufe ändern. Sie können auch die Blockierung der Stufe veran-
lassen. Dazu müssen Sie die Einflussnahme durch den Binäreingang einschalten. Weiterhin müssen Sie die
Einstellungen Schwellwert und Auslöseverzögerung oder Blockierung der Stufe parametrieren,
die bei aktivem Signal wirken.
Parameterwert Beschreibung
nein Eine Einflussnahme von geräteinternen oder von externen Funktionen auf
die Überstromzeitschutz-Stufe ist nicht erforderlich.
ja Wenn eine geräteinterne Funktion (Wiedereinschaltautomatik oder Kaltlast-
Einschalterkennung) oder eine externe Funktion die Überstromzeitschutz-
Stufe beeinflussen soll (z.B. Änderung der Einstellung des Schwellwertes
oder der Verzögerungszeit, Blockierung der Stufe), muss der Parameter auf
ja eingestellt werden.
Damit werden die Konfigurationsparameter Einfluss Funktion ...
und die dynamischen Parameter (DP) Schwellwert, Auslöseverzöge-
rung und Blockierung der Stufe der Stufe sichtbar und die spezifi-
sche Einflussnahme kann parametriert werden.
7.5.1 Funktionsübersicht
• Anregung
• Auslösemeldung
[dwocpga2-060213-01.tif, 5, de_DE]
[dwocpgb1-060213-01.tif, 4, de_DE]
Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funk-
tionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren. Über
ein binäres Eingangssignal kann die Stufe auch von extern beeinflusst werden.
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Wenn das Gerät mit der Funktion Einschaltstromerkennung ausgerüstet ist, so lassen sich die Stufen gegen
Auslösen aufgrund von Transformator-Einschaltströmen stabilisieren (in beiden Funktionstypen verfügbar).
7.5.3.1 Beschreibung
Messwertauswahlbefehl
Die Funktion bietet die Möglichkeit, zwischen den Werten IN gemessen oder 3I0 berechnet zu wählen.
[loMasValue-201507-01.vsd, 1, de_DE]
Beide Optionen sind nur für die Stromwandleranschlussarten 3-phasig + IN und 3-phasig + IN -
getrennt verfügbar. Bei anderen Anschlussarten ist nur eine Option möglich. Wenn Sie eine nicht zulässige
Option wählen, wird eine Inkonsistenzmeldung ausgegeben.
Der sekundäre Einstellbereich der Schwelle ist unterschiedlich, je nach sekundärem Nennstrom des Strom-
wandlers, Anschlussart des Stromwandlers und ausgewählter Einstellung. Die Werte sind in der folgenden
Tabelle angegeben.
Anschlus Messwert Klem- Einstellbereich der Einstellbereich der Einstellbereich der Einstellbereich der
sart mentyp Schwelle (Nenn- Schwelle (Nenn- Schwelle (Nenn- Schwelle (Nenn-
des strom sek.: ph = 1 strom sek.: ph = 1 strom sek.: ph = 5 strom sek.: ph =
Strom- A, IN = 1 A) A, IN = 5 A) A, IN = 1 A) 5 A, IN = 5 A)
wandlers
3I0 4 * Schutz 0,010 A bis k. A. k. A. 0,050 A bis
berechnet 35,000 A 175,00 A
4 * Messu 0,001 A bis 1,600 A k. A. k. A. 0,002 A bis 8,000 A
3ph + IN
ng
IN 4 * Schutz 0,010 A bis k. A. k. A. 0,050 A bis
gemessen 35,000 A 175,00 A
4 * Messu 0,001 A bis 1,600 A k. A. k. A. 0,002 A bis 8,000 A
ng
3I0 4 * Schutz 0,010 A bis 0,010 A bis 0,050 A bis 0,050 A bis
berechnet 35,000 A 35,000 A 175,00 A 175,00 A
3 * Schutz, 0,010 A bis 0,010 A bis 0,050 A bis 0,050 A bis
1 * empfin 35,000 A 35,000 A 175,00 A 175,00 A
dl.
3ph + IN - getrennt
4 * Messu 0,001 A bis 1,600 A 0,001 A bis 1,600 A 0,002 A bis 8,000 A 0,002 A bis 8,000 A
ng
IN 4 * Schutz 0,010 A bis 0,050 A bis 0,010 A bis 0,050 A bis
gemessen 35,000 A 175,00 A 35,000 A 175,00 A
3 * Schutz, 0,001 A bis 1,600 A 0,002 A bis 8,000 A 0,001 A bis 1,600 A 0,002 A bis 8,000 A
1 * empfin
dl.
4 * Messu 0,001 A bis 1,600 A 0,002 A bis 8,000 A 0,001 A bis 1,600 A 0,002 A bis 8,000 A
ng
Parameter: Messwert
Parameterwert Beschreibung
IN gemessen Die Funktion verwendet den gemessenen Erdstrom IN. Diese Einstellung ist
die empfohlene Einstellung, sofern kein bestimmter Grund dafür besteht,
den berechneten Nullstrom 3I0 zu verwenden.
3I0 berechnet Die Funktion verwendet den berechneten Nullstrom 3I0. Diese Einstellungs-
alternative kann verwendet werden, wenn aus Sicherheitsgründen eine
redundante Funktion Überstromzeitschutz, Erde (50N/51N) angewendet
wird.
7.5.3.3 Parameter
7.5.4.1 Beschreibung
[loocpgb1-060213-01.tif, 2, de_DE]
[loocpgn1-291112-01.tif, 2, de_DE]
Rückfallverzögerung (Erweitert-Stufe)
Der Anregerückfall bei Unterschreitung der Rückfallschwelle lässt sich verzögern. Die Anregung wird um die
eingestellte Zeit gehalten. Die Verzögerungszeit der Auslösung läuft weiter. Wenn die Verzögerungszeit
abläuft, während die Anregung noch gehalten wird, löst die Stufe aus.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
• Über die Funktionalität der dynamischen Parameter (siehe Randtitel Einfluss anderer Funktionen
über die dynamischen Parameter und Kapitel 7.5.8.1 Beschreibung ).
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung (Basis- und Erweitert-Stufe)
Die Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion Einschalt-
stromerkennung ist im Kapitel 7.5.7.1 Beschreibung beschrieben.
• Automatische Wiedereinschaltung
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Der Einfluss dieser Funktionen über die dynamischen Parameter ist im Kapitel 7.5.8.1 Beschreibung
beschrieben.
Parameter: Messverfahren
1. Stufe (Überstromzeitschutz-Stufe):
Für die Einstellung ist der minimal auftretende Erdkurzschlussstrom maßgebend. Dieser muss ermittelt
werden.
Siemens empfiehlt für sehr kleine Erdfehlerströme die Verwendung der Funktion Erdkurzschlussschutz für
hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen.
Die einzustellende Auslöseverzögerung ergibt sich aus dem Staffelplan, der für das Netz aufgestellt
wurde. Wenn der Überstromzeitschutz im Notbetrieb verwendet wird, sind auch kürzere Verzögerungszeiten
(eine Staffelzeit über der Schnellauslösung) sinnvoll, da der Notbetrieb nur bei Ausfall der Hauptschutzfunk-
tion arbeitet.
2. Stufe (Hochstromstufe):
Die Stufe kann auch zur Stromstaffelung verwendet werden. Dies trifft zu bei sehr langen Leitungen mit
kleiner Vorimpedanz oder vor großen Reaktanzen (z.B. Transformatoren, Längsdrosseln). Stellen Sie den Para-
meter Schwellwert so ein, dass sichergestellt ist, dass die Stufe beim Kurzschluss am Ende der Leitung nicht
anspricht.
Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung auf 0 oder einen kleinen Wert ein.
Siemens empfiehlt, die Schwellwerte mit einer Netzstudie zu ermitteln. Das folgende Beispiel verdeutlicht das
Prinzip der Staffelung mit Stromschwelle auf einer langen Leitung.
BEISPIEL
Hochstromstufe: 110-kV-Freileitung, 150 mm2 Querschnitt
s (Länge) = 60 km
ZL/s = 0,46 Ω/km
Verhältnis von Null- zu Mitimpedanz der Leitung: ZL0/ZL1 = 4
Kurzschlussleistung am Leitungsanfang:
Sk' = 2,5 GVA
Verhältnis von Null- zu Mitimpedanz der Vorimpedanz am Leitungsanfang: ZV0/ZV1 = 2
Stromwandler = 600 A/5 A
[fo_OCP002_030311, 1, de_DE]
[fo_OCP003_030311, 1, de_DE]
[fo_ocp005_030311, 1, de_DE]
Mit einem Sicherheitsfaktor von 10 % ergeben sich bei der Einstellung der Primär- und Sekundärgrößen die
Einstellwerte:
[foocpgr4-030311-01.tif, 3, de_DE]
Bei Erdkurzschlussströmen über 1246 A (primär) oder 10,39 A (sekundär) liegt ein Kurzschluss auf der zu
schützenden Leitung vor. Der Überstromzeitschutz kann diesen Kurzschluss sofort abschalten.
Anmerkung: Die Beträge in dem Rechnungsbeispiel sind für Freileitungen hinreichend genau. Wenn Vorimpe-
danz, Leitungsimpedanz und Nullimpedanz sehr unterschiedliche Winkel haben, müssen Sie den Schwell-
wert komplex berechnen.
Parameter: Rückfallverzögerung
Parameter: Rückfallverhältnis
7.5.4.3 Parameter
7.5.4.4 Informationen
7.5.5.1 Beschreibung
[lo_ocp_gr2, 4, de_DE]
[loocpgn2-291112-01.tif, 3, de_DE]
Anrege- und Rückfallverhalten der stromabhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI (Basis- und Erweitert-Stufe)
Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear-
beitet. Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der
Kennlinie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
Die Kennlinie und ihre zugehörigen Formeln sind in den technischen Daten dargestellt.
[Dwocpgr3Mi_20140716-01, 1, de_DE]
Zusatzverzögerung (Erweitert-Stufe)
Mit dem Parameter Zusatzverzögerung definieren Sie zusätzlich zur stromabhängigen eine stromunabhän-
gige Verzögerungszeit. Mit diesem Parameter wird die gesamte Kennlinie auf der Zeitachse um diese zusätz-
liche stromunabhängige Zeit verschoben.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
• Über die Funktionalität der dynamischen Parameter (siehe Randtitel Einfluss anderer Funktionen
über die dynamischen Parameter und Kapitel 7.5.8.1 Beschreibung ).
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung (Basis- und Erweitert-Stufe)
Die Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion Einschalt-
stromerkennung ist im Kapitel 7.5.7.1 Beschreibung beschrieben.
• Automatische Wiedereinschaltung
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Der Einfluss dieser Funktionen über die dynamischen Parameter ist im Kapitel 7.5.8.1 Beschreibung
beschrieben.
• Automatische Wiedereinschaltung
• Binäres Eingangssignal
Der Einfluss dieser Funktionen über die dynamischen Parameter ist im Kapitel 7.5.8.1 Beschreibung
beschrieben.
Parameter: Messverfahren
Parameter: Kennlinientyp
Das Gerät bietet alle üblichen stromabhängigen Kennlinien nach IEC und ANSI an. Wählen Sie den für Ihre
Anwendung erforderlichen Kennlinientyp aus. Weitere Informationen zum Parameter Kennlinientyp
finden Sie im Kapitel 11.9.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ.
HINWEIS
i Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als der kleinstmögliche Wert für die Verzögerungszeit der stromab-
hängigen Kennlinie, dann hat der Parameter keinen Einfluss auf die Verzögerungszeit.
Parameter: Zusatzverzögerung
Parameter: Schwellwert
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
Parameterwert Beschreibung
Disk-Emulation Wenn das Gerät mit elektromechanischen Geräten oder anderen Geräten,
die einen Rückfall nach einer Disk-Emulation durchführen, koordiniert wird,
wählen Sie diese Einstellung.
unverzögert Wenn der Rückfall nicht nach einer Disk-Emulation erfolgen soll, sondern
ein unverzögerter Rückfall gewünscht ist, wählen Sie diese Einstellung.
7.5.5.3 Parameter
7.5.5.4 Informationen
7.5.6.1 Beschreibung
Diese Stufe ist nur im Funktionstyp Erweitert verfügbar.
Der Aufbau dieser Stufe ist identisch zu dem der Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz – Erweitert (siehe
Kapitel 7.5.5.1 Beschreibung ). Die Unterschiede sind wie folgt:
• Das Anrege- und Rückfallverhalten der Stufe wird durch den Standardparameter Schwellwert und ggf.
zusätzlich durch den Parameter Schwellwert (absolut) bestimmt.
Benutzerdefinierte Kennlinie
Bei der benutzerdefinierten Kennlinie können Sie die Auslösekennlinie punktweise über bis zu 30 Wertpaare
von Strom und Zeit definieren. Das Gerät berechnet daraus die Kennlinie durch lineare Interpolation. Wahl-
weise können Sie zusätzlich eine Rückfallkennlinie definieren.
[dwocpken-140611-02.tif, 2, de_DE]
Bild 7-84 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer benutzerdefinierten Kennlinie
HINWEIS
i Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verlängerung
der Auslösezeit. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse.
Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verkürzung der
Auslösezeit. Die Anregekennlinie verläuft ab dem größten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse.
Wenn Sie die Anregeschwelle der Stufe ändern möchten, ohne alle Punkte der Kennlinie zu ändern, können
Sie den zusätzlichen Parameter Schwellwert (absolut) verwenden.
Den Parameter Schwellwert (absolut) können Sie auf mehr als das 1,1-Fache vom Schwellwert
einstellen. Dann ist das Stufenverhalten wie folgt:
• Die Stufe regt an, wenn der gemessene Stromwert den Schwellwert (absolut) überschreitet.
• Der Rückfall der Stufe wird eingeleitet, wenn der gemessene Stromwert den Schwellwert (absolut)
um das 0,95-Fache unterschreitet.
• Bei gemessenen Stromwerten unter dem Schwellwert (absolut) findet keine Anregung statt und
die Kennlinie wird nicht abgearbeitet.
Wenn Sie den Parameter Schwellwert (absolut) auf weniger als das 1,1-Fache des Parameters
Schwellwert einstellen, werden Anrege- und Rückfallverhalten nicht vom Parameter Schwellwert
(absolut) beeinflusst.
Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter
Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie
verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
Stellen Sie den Zeitwert in Sekunden ein. Das Verschieben der Kennlinie wird über den Parameter Zeitmul-
tiplikator erzielt.
HINWEIS
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
HINWEIS
7.5.6.3 Parameter
7.5.6.4 Informationen
7.5.7.1 Beschreibung
Mit dem Blk. b. Einschaltstromerk. Parameter legen Sie fest, ob die Auslösung der Stufe bei einer
Schwellwertüberschreitung aufgrund eines Einschaltstroms blockiert werden soll. Im Fall der Blockierung und
erfüllten Anregebedingungen regt die Stufe an. Der Start der Verzögerungszeit sowie die Auslösemeldung
werden blockiert. Die Stufe signalisiert dies durch eine entsprechende Meldung. Wenn die Blockierung zurück-
fällt und die Anregebedingungen weiterhin erfüllt sind, wird die Verzögerungszeit gestartet. Nach deren
Ablauf löst die Stufe aus.
Das folgende Bild zeigt nur den Ausschnitt der Stufe (am Beispiel der 1. Stufe des Unabhängigen Überstrom-
zeitschutzes), der den Einfluss der Einschaltstromerkennung darstellt. Nur wenn die zentrale Funktion
Einschaltstromerkennung (siehe Kapitel 11.12 Einschaltstromerkennung) wirksam ist, lässt sich die Blockie-
rung einstellen.
[loocpgrd-210812-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-85 Ausschnitt Logikdiagramm bei Einfluss der Einschaltstromerkennung am Beispiel der 1. Unab-
hängigen Überstromzeitschutz-Stufe
Parameterwert Beschreibung
nein Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nicht.
Wählen Sie diese Einstellung in den folgenden Fällen:
7.5.8.1 Beschreibung
Die für die Auslösung verwendeten Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung sind so genannte
dynamische Parameter. Ihre Einstellungen lassen sich in Abhängigkeit von anderen Funktionen dyna-
misch verändern. Ebenso lässt sich die Stufe in Abhängigkeit von anderen Funktionen dynamisch blockieren.
Diese Funktionalität ist nur im Funktionstyp Erweitert verfügbar.
[loocpgnd-030311-01.vsd, 2, de_DE]
Diese Funktionalitäten erzeugen Signale, die bei Bedarf die Einstellungen der dynamischen Parameter der
Überstromzeitschutz-Stufe ändern oder auch die Stufe blockieren. Im letzteren Fall sind die Einstellungen für
die Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung nicht relevant. Zu jedem dieser Signale gibt es
innerhalb der Überstromzeitschutz-Stufe einen Konfigurationsparameter Einfluss Funktion ... und
eigene dynamische Parameter (Auslöseverzögerung und Schwellwert). Über die Konfigurationspara-
meter wird eingestellt, ob das Signal wirken soll, d.h. ob die dynamischen Parameter aktiviert werden sollen.
Wenn eines dieser Signale (z.B. Signal Funktion x) aktiv wird und wirken soll, so werden diese Parameterein-
stellungen dynamisch, also augenblicklich aktiv. Das heißt die dem Signal zugeordnete Einstellung ersetzt die
Standardeinstellung. Wenn das Signal inaktiv wird, so werden die Standardeinstellungen wieder gültig. Die
Aktivierung der dynamische Parameter wird gemeldet.
Wenn mehrere Signale parallel aktiv sind, so gilt die oben angegebene Priorität. Das heißt ein Signal mit der
Priorität 2 hat Vorrang gegenüber einem Signal mit der Priorität 3. Die dem Signal 2 zugeordnetem Parameter
werden aktiv.
Die Funktionalität der dynamischen Parameter lässt sich abschalten. In diesem Fall sind die den Signalen zuge-
ordneten Parameter nicht sichtbar und wirkungslos.
[loocpgrnd-040311-01.vsd, 1, de_DE]
Mehrere AWE-Signale können die Einstellung für die Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung
der Schutzstufe und deren Blockierung beeinflussen.
[lo_ocp_kal_gnd, 1, de_DE]
Sie haben die Möglichkeit, bei einer Kaltlasteinschaltung die Einstellungen für den Schwellwert und die
Auslöseverzögerung der Schutzstufe zu ändern. Sie können auch die Blockierung der Schutzstufe veran-
lassen. Dazu müssen Sie die Einflussnahme bei Kaltlasteinschaltung einschalten. Außerdem müssen Sie die
Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung einstellen oder die Einstellungen der Blockierung
der Stufe zuweisen, die bei aktiviertem Signal wirksam werden.
Die Generierung von Signalen für die Kaltlasteinschaltung wird in Kapitel 5.8.9 Kaltlast-Einschalterken-
nung (optional) beschrieben.
Verknüpfung mit einer externen Funktion über ein binäres Eingangssignal (Erweitert-Stufe)
[loocpbingnd-030311-01.vsd, 1, de_DE]
Mit dem binären Eingangssignal >Dyn. Par. aktivieren können Sie die Einstellungen für den Schwell-
wert und die Auslöseverzögerung der Schutzstufe ändern. Sie können auch die Blockierung der Schutz-
stufe veranlassen. Dazu müssen Sie die Einflussnahme durch den Binäreingang einschalten. Außerdem
müssen Sie die Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung einstellen oder die Einstellungen der
Blockierung der Stufe zuweisen, die bei aktiviertem Signal wirksam werden.
Parameterwert Beschreibung
nein Eine Einflussnahme von geräteinternen oder von externen Funktionen auf
die Überstromzeitschutz-Stufe ist nicht erforderlich.
ja Wenn eine geräteinterne Funktion (Wiedereinschaltautomatik oder Kaltlast-
Einschalterkennung) oder eine externe Funktion die Überstromzeitschutz-
Stufe beeinflussen soll (z.B. Änderung der Einstellung des Schwellwertes
oder der Verzögerungszeit, Blockierung der Stufe), muss der Parameter auf
ja eingestellt werden.
Damit werden die Konfigurationsparameter Einfluss Funktion ...
und die dynamischen Parameter (DP) Schwellwert, Auslöseverzöge-
rung und Blockierung der Stufe der Stufe sichtbar und die spezifi-
sche Einflussnahme kann parametriert werden.
meter um. Das externe Gerät muss die Signale Zyklus 1 und Zyklus 2 oder alternativ ein Signal AWE
bereit zur Verfügung stellen. Die Signale müssen mit dem binären Eingangssignal >Dyn. Par. akti-
vieren verbunden werden.
Der dynamische Parameter Auslöseverzögerung, der dem Eingangssignal (Einflussquelle) >Dyn. Par.
aktivieren zugewiesen ist, wird auf die Verzögerungszeit 0 (unverzögerte Auslösung) eingestellt. Der
diesem Eingangssignal zugeordnete dynamische Parameter Schwellwert wird auf den normalen Schwell-
wert von 1,5 A eingestellt.
Bei Überschreitung des Schwellwertes (1,5 A) vor der 1. und 2. AWE löst die Überstromzeitschutz-Stufe
unverzögert aus. Wenn der Fehler nach der 2. AWE (erfolglose AWE) immer noch vorhanden ist, löst die Stufe
mit der Verzögerungszeit nach dem Staffelplan von 600 ms aus.
7.6.1 Funktionsübersicht
• Gewährleistet eine selektive Fehlererkennung bei einseitig gespeisten Parallelleitungen oder Transforma-
toren
7.6.3 Stufensteuerung
7.6.3.1 Beschreibung
Logik
Das folgende Bild stellt die Stufensteuerung dar. Sie gilt für alle Stufentypen.
[lodocp32-190111-01.tif, 1, de_DE]
Notbetrieb (Erweitert-Stufe)
Mit dem Parameter Notbetrieb legen Sie fest, ob die Stufe als Not-Überstromzeitschutz oder Reserve-Über-
stromzeitschutz arbeitet. Bei der Einstellung Notbetrieb = durch Hauptschutz tritt der Not-Überstrom-
zeitschutz automatisch in Kraft, wenn der Hauptschutz gestört ist. Der Notbetrieb kann bei entsprechender
Parametrierung (Notbetrieb = durch Binäreingang) auch von extern aktiviert werden.
Wenn der Überstromzeitschutz als Reserve-Überstromzeitschutz eingestellt ist (Parameter Notbetrieb =
nein), arbeitet er unabhängig vom Hauptschutz und damit parallel zu diesem.
• Von intern bei Ansprechen der Funktion Messspannungsausfall-Erkennung (siehe Kapitel 8.3.2.1 Funk-
tionsübersicht)
• Von extern über das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spg.Wdl.-Stz.S, das den Fall
des Spannungswandler-Schutzschalters einkoppelt.
Der Parameter Blk. bei Messspg.ausfall kann so eingestellt werden, dass die Messspannungsausfall-
Erkennung die Stufe blockiert oder nicht.
Mit dem Parameter Blk. bei Messspg.ausfall steuern Sie das Verhalten der Stufe beim Erkennen eines
Messspannungsausfalls.
Nur wenn eine der beiden folgenden Bedingungen erfüllt ist, kann ein Messspannungsausfall erkannt werden:
Parameterwert Beschreibung
ja Die gerichtete Überstromzeitschutz-Stufe wird blockiert. Siemens empfiehlt,
die Voreinstellung beizubehalten, da eine ordnungsgemäße Richtungsbe-
stimmung bei einem Messspannungsausfall nicht sichergestellt ist.
nein Die gerichtete Überstromzeitschutz-Stufe wird nicht blockiert.
7.6.4.1 Beschreibung
[lodocg6b-060213-01.tif, 2, de_DE]
[lodocp31-141013, 1, de_DE]
Richtungsvergleichsschutz (Erweitert-Stufe)
Die Stufe kann für einen Richtungsvergleichsschutz verwendet werden. Dieser wird über den Parameter
Richtungssvergleichstz. eingestellt. Bei der Einstellung auf ja bestimmt die Funktion anhand der
Schwellwertüberschreitung die Richtung (vorwärts oder rückwärts) und gibt die Meldung Richtung aus. Das
Melden der Richtung ist unabhängig vom eingestellten Richtungssinn der Stufe.
Mit dem Richtungsvergleichsschutz sind der Parameter Freig.über Eingangssignal und das Eingangs-
signal >Freig. Verz. & Ausl. verfügbar. Wenn der Parameter Freig.über Eingangssignal auf ja
eingestellt wird, dann wird der Start der Zeitverzögerung und damit auch die Auslösung der Stufe nur freige-
geben, wenn das Eingangssignal >Freig. Verz. & Ausl. aktiv ist.
Rückfallverzögerung (Erweitert-Stufe)
Der Anregerückfall bei Unterschreitung der Rückfallschwelle lässt sich verzögern. Die Anregung wird um die
eingestellte Zeit gehalten. Die Verzögerungszeit der Auslösung läuft weiter. Wenn die Verzögerungszeit
abläuft, während die Anregung noch gehalten wird, löst die Stufe aus.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe (siehe Kapitel
7.6.3.1 Beschreibung )
• Über die Funktionalität der dynamischen Parameter (nur für den Funktionstyp Erweitert verfügbar; siehe
Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter und Kapitel 7.4.8.1 Beschreibung )
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung (Basis- und Erweitert-Stufe)
Die Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion Einschalt-
stromerkennung ist im Kapitel 7.4.7.1 Beschreibung beschrieben.
Parameter: Richtungssinn
Parameter: Messverfahren
Parameter: Schwellwert
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Rückfallverhältnis
Parameter: Rückfallverzögerung
7.6.4.3 Parameter
7.6.4.4 Informationen
7.6.5.1 Beschreibung
[lodoci6b-060213-01.tif, 2, de_DE]
[lodocp33-121013, 2, de_DE]
sind, regt die Basisstufe im Allgemeinen ohne Richtungsbestimmung an, d.h. ungerichtet. Für die Erweitert-
Stufe kann das Verhalten über den Parameter Ungerichtete Anregung bestimmt werden. Bei der Einstel-
lung b. Spg.< & Speich.leer regt die Funktion in dieser Situation ohne Richtungsbestimmung an. Wenn
nein eingestellt ist, regt die Funktion nicht an.
Richtungsvergleichsschutz (Erweitert-Stufe)
Die Stufe kann für einen Richtungsvergleichsschutz verwendet werden. Dieser wird über den Parameter
Richtungssvergleichstz. eingestellt. Bei der Einstellung auf ja bestimmt die Funktion mit der Schwell-
wertüberschreitung die Richtung (vorwärts oder rückwärts) und gibt die Meldung Richtung aus. Das Melden
der Richtung ist unabhängig vom eingestellten Richtungssinn der Stufe.
Mit dem Richtungsvergleichsschutz sind der Parameter Freig.über Eingangssignal und das Eingangs-
signal >Freig. Verz. & Ausl. verfügbar. Wenn der Parameter Freig.über Eingangssignal auf ja
eingestellt wird, dann wird der Start der Verzögerungszeit und damit auch die Auslösung der Stufe nur freige-
geben, wenn das Eingangssignal >Freig. Verz. & Ausl. aktiv ist.
Anrege- und Rückfallverhalten der stromabhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI (Basis- und Erweitert-Stufe)
Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear-
beitet. Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der
Kennlinie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
Die Kennlinie und ihre zugehörigen Formeln sind in den technischen Daten dargestellt.
[DwDocp01_040715-01.vsd, 1, de_DE]
Zusatzverzögerung (Erweitert-Stufe)
Mit dem Parameter Zusatzverzögerung legen Sie zusätzlich zur abhängigen Auslöseverzögerungszeit eine
unabhängige Auslöseverzögerungszeit fest. Mit diesem Parameter wird die gesamte Kennlinie auf der Zeit-
achse um diese zusätzliche stromunabhängige Zeit verschoben.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe (siehe Kapitel
7.6.3.1 Beschreibung )
• Über die Funktionalität der dynamischen Parameter (nur für den Funktionstyp Erweitert verfügbar;
siehe Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter und Kapitel 7.4.8.1 Beschrei-
bung ).
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung (Basis- und Erweitert-Stufe)
Die Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals durch die geräteinterne Funktion Einschalt-
stromerkennung ist im Kapitel 7.4.7.1 Beschreibung beschrieben.
Parameter: Richtungssinn
Parameter: Messverfahren
Parameterwert Beschreibung
Grundschwingung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden
sollen, wählen Sie dieses Messverfahren.
Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden.
Effektivwert Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an
Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen
Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen,
gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Stufe nicht
unter 0.1 Inenn,sek. Wenn Ströme von mehr als einer Messstelle in der Strom-
schnittstelle einer Funktionsgruppe hinzugefügt werden, stellen Sie den
Einstellwert nicht kleiner ein als 0,1 Inenn,sek multipliziert mit der Anzahl
hinzugefügter Ströme.
Parameter: Kennlinientyp
HINWEIS
i Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als der kleinstmögliche Wert für die Verzögerungszeit der stromab-
hängigen Kennlinie, dann hat der Parameter keinen Einfluss auf die Verzögerungszeit.
Parameter: Zusatzverzögerung
Parameter: Schwellwert
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
Parameterwert Beschreibung
Disk-Emulation Wenn das Gerät mit elektromechanischen Geräten oder anderen Geräten,
die einen Rückfall nach einer Disk-Emulation durchführen, koordiniert wird,
wählen Sie diese Einstellung.
unverzögert Wenn der Rückfall nicht nach einer Disk-Emulation erfolgen soll, sondern
ein unverzögerter Rückfall gewünscht ist, wählen Sie diese Einstellung.
7.6.5.3 Parameter
7.6.5.4 Informationen
7.6.6.1 Beschreibung
Der Aufbau dieser Stufe ist identisch mit der Erweitert-Stufe mit gerichteter abhängiger Kennlinie
(7.6.4.1 Beschreibung ). Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie die Kennlinie frei definieren können.
Benutzerdefinierte Kennlinie
Bei der gerichteten, benutzerdefinierten Kennlinie können Sie die Auslösekennlinie punktweise über bis zu 30
Wertpaare von Strom und Zeit definieren. Das Gerät berechnet daraus die Kennlinie durch lineare Interpola-
tion. Wahlweise können Sie zusätzlich eine Rückfallkennlinie definieren.
Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der Kenn-
linie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-Fache des Anregewertes (0,95 × 1,1 × Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-Fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
[dwocpken-140611-02.tif, 2, de_DE]
Bild 7-96 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer gerichteten, benutzerdefinierten Kenn-
linie
HINWEIS
i Beachten Sie, dass Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes, zu keiner
Verlängerung der Auslösezeit führen. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt
parallel zur Stromachse. Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes, führen
zu keiner Verkürzung der Auslösezeit. Die Anregekennlinie verläuft ab dem größten Kennlinienpunkt
parallel zur Stromachse.
HINWEIS
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
HINWEIS
7.6.6.3 Parameter
7.6.6.4 Informationen
7.6.7 Richtungsbestimmung
7.6.7.1 Beschreibung
Allgemeines
Für jeden Leiter existiert ein eigenes Richtungsmessglied. Wenn der Schwellwert in einem Leiter überschritten
ist, wird die Richtungsbestimmung für diesen Leiter gestartet. Bei einem mehrpoligen Fehler führen alle betei-
ligten Messglieder eine eigenständige Richtungsbestimmung durch. Wenn eine der ermittelten Richtungen
mit der eingestellten Richtung übereinstimmt, regt die Stufe an (siehe Beschreibungen der Stufenlogik).
Die Richtung wird über die Ermittlung des Phasenwinkels zwischen dem Kurzschlussstrom und einer Referenz-
spannung bestimmt.
[dwdocp02-240611-01.tif, 1, de_DE]
Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der Messgrößen für die Richtungsbestimmung bei verschiedenen
Fehlerarten.
Schwellwert Messglied
überschritten L1 L2 L3 Erde
Strom Span- Strom Span- Strom Span- Strom Span-
nung nung nung nung
L1 IL1 UL23 – – – – – –
L2 – – IL2 UL31 – – – –
L3 – – – – IL3 UL12 – –
Erde – – – – – – Ir U0
L1, Erde – UL23 – – – – Ir U0
L2, Erde – – IL2 UL31 – – Ir U0
L3, Erde – – – – IL3 UL12 Ir U0
Spannungsspeicher
Wenn die Messspannungen bei 3-poligem Nahkurzschluss nicht für eine zuverlässige Richtungsbestimmung
ausreichen, wird auf gespeicherte Spannungen zurückgegriffen. Sofern und solange nach Ablauf der Speicher-
zeit (2 s) keine ausreichende Messspannung zur Verfügung steht, wird die erkannte Richtung festgehalten.
Wenn keine Spannung im Speicher vorhanden ist (z.B. beim Zuschalten auf einen Kurzschluss), wird das
Verhalten der Stufe über den Parameter Ungerichtete Anregung definiert.
Richtungsbestimmung
Wie im Abschnitt Allgemeines erläutert, wird die Richtung über die Ermittlung des Phasenwinkels zwischen
Kurzschlussstrom und Referenzspannung bestimmt. Um unterschiedlichen Netzgegebenheiten und Applikati-
onen Rechnung zu tragen, kann die Referenzspannung um einen einstellbaren Winkel gedreht werden (Para-
meter Drehwinkel d. Referz.spg.). Damit lässt sich der Vektor der gedrehten Referenzspannung nah
an den Vektor des Kurzschlussstroms führen. Das Ergebnis der Richtungsbestimmung erhält so die größtmög-
liche Sicherheit. Bild 7-98 verdeutlicht den Zusammenhang anhand eines 1-poligen Erdfehlers in L1. Der Kurz-
schlussstrom IkL1 eilt der Kurzschlussspannung um den Kurzschlusswinkel φk nach. Die Referenzspannung, in
diesem Fall UL23 für das Messglied L1, wird um den Einstellwert des Parameters Drehwinkel d.
Referz.spg. positiv (gegen den Uhrzeigersinn) gedreht. In dem hier dargestellten Fall beträgt die Drehung
+45o.
[dwdocp33-070611-01.tif, 2, de_DE]
Die gedrehte Referenzspannung definiert den Vorwärts- und Rückwärtsbereich, siehe Bild 7-99. Der Vorwärts-
bereich ergibt sich als Bereich ±88o um die gedrehte Referenzspannung Uref,dreh. Wenn der Vektor des Kurz-
schlussstroms in diesem Bereich liegt, so erkennt das Gerät auf Vorwärtsrichtung. In dem gespiegelten Bereich
erkennt das Gerät auf Rückwärtsrichtung. Im Zwischenbereich ist das Richtungsergebnis unbestimmt.
[dwdocp34-240611-01.tif, 2, de_DE]
Der Einfluss dieser Funktionen über die dynamischen Parameter ist in den Kapiteln 7.4.8.1 Beschreibung und
7.4.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise (Erweitert-Stufe) beschrieben.
[dwdocp05-240611-01.tif, 1, de_DE]
Mit Hilfe der Richtungsbestimmung des gerichteten Überstromzeitschutzes lässt sich bei zweiseitig gespeisten
Leitungszügen ein Richtungsvergleichsschutz realisieren. Der Richtungsvergleichsschutz dient der selektiven
Herausschaltung eines fehlerbehafteten Leitungsabschnittes (z.B. Teilabschnitte geschlossener Ringe) in
Schnellzeit, d.h. ohne den Nachteil langer Staffelzeiten.
Voraussetzung für dieses Verfahren ist, dass zwischen den einzelnen Schutzstationen Richtungsinformationen
ausgetauscht werden können. Diesen Informationsaustausch können Sie über einen Kommunikationskanal
(Wirkschnittstelle oder IEC 61850 GOOSE) oder über Hilfsadern zur Signalübertragung mittels einer Hilfsspan-
nungsschleife realisieren.
Schutzprinzip
Das Schutzprinzip ist in Bild 7-101 angedeutet. Pro Leitungsabschnitt arbeiten 2 Geräte (am Leitungsanfang
und Leitungsende) zusammen. Zwischen ihnen wird die Information Fehler in Vorwärtsrichtung übertragen.
In beiden Geräten ist eine gerichtete unabhängige Überstromzeitschutz-Stufe in Vorwärtsrichtung in Betrieb
(1. Stufe). Allerdings ist diese Stufe im Ruhezustand nicht freigegeben. Die Freigabe der Stufe erfolgt erst mit
dem Empfang der Information Fehler in Vorwärtsrichtung vom Gegenende. Wenn die freigegebene Stufe
den Fehler ebenfalls in Vorwärtsrichtung bestimmt, so muss der Fehler auf diesem Leitungsabschnitt sein und
die Stufe löst sofort aus. Da dieses Schutzprinzip mit einem Freigabeverfahren (und nicht mit einem Blockier-
verfahren) arbeitet, ist eine Verzögerung der Stufe nicht erforderlich.
Eine 2. gerichtete unabhängige Überstromzeitschutz-Stufe mit normal gestaffelter Zeit arbeitet als selektive
Reservestufe parallel zur 1. Stufe. Damit ist in folgenden Situationen die volle Selektivität gegeben:
• Einseitige Einspeisung oder schwache Einspeisung von einer Seite: In diesem Fall wird kein Freigabe-
signal erzeugt.
• Ausfall der Übertragungsstrecke: In diesem Fall wird das Freigabesignal nicht übertragen.
Um auch Sammelschienen zwischen den Leitungsabschnitten selektiv und in Schnellzeit zu schützen, können
Sie dieses Schutzprinzip mit dem Prinzip der rückwärtigen Verriegelung kombinieren. Auf dieses Prinzip wird
hier nicht weiter eingegangen.
[dwdocp07-240611-01.tif, 2, de_DE]
Wenn Sie einen Kommunikationskanal verwenden, erkennen Überwachungsverfahren des Protokolls eine
Unterbrechung des Kommunikationskanals. Bei der Verwendung von Hilfsadern empfiehlt sich der Betrieb
über eine Ruhestromschaltung. Über einen CFC-Plan überprüft und meldet das Gerät, ob der Binäreingang
unerwartet lange spannungslos ist. Im Gegensatz zum Blockierverfahren ist bei Kommunikationsverlust keine
Überfunktion möglich. Ein Kommunikationsverlust ist bei diesem Verfahren also nicht kritisch, muss aber
erkannt und gemeldet werden.
Der Richtungsvergleichsschutz lässt sich auch als Blockierverfahren realisieren. Dieses Verfahren arbeitet unter
allen Schaltzuständen der Anlage, also auch bei einseitiger (oder schwacher) Einspeisung. Dazu müssen Sie
die Stufe aber so verzögern (typisch 100 ms), dass das Blockiersignal unter allen Umständen rechtzeitig
empfangen wird. Weiterhin müssen Sie den Kommunikationskanal zwingend überwachen, da es sonst beim
Ausfall und anschließendem Netzfehler zu einer Überfunktion kommt.
• Der Parameter Richtungssinn beider Stufen muss auf vorwärts eingestellt werden.
• Die 1. Stufe kann unverzögert eingestellt werden. Die 2. Stufe muss gestaffelt werden.
• Die Information vorwärts des Signals Richtung der 1. Stufe muss zum Gegenende übertragen
werden. Die Rangierung hängt von der Art der Übertragung ab.
• Je nach Art der Übertragung muss auf der Empfangsseite ein CFC-Plan zum Verknüpfen von Empfangs-
(Information vorwärts) und Freigabesignal implementiert werden.
7.7.1 Funktionsübersicht
• Gewährleistet eine selektive Erdfehlererkennung bei einseitig gespeisten Parallelleitungen oder Transfor-
matoren
• Anregung
• Auslösung
[dwrdirad-300913, 3, de_DE]
[dwrdirba-300913, 2, de_DE]
Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funk-
tionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren. Über
ein binäres Eingangssignal kann die Stufe auch von extern beeinflusst werden.
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Wenn das Gerät mit der Funktion Einschaltstromerkennung ausgerüstet ist, so lassen sich die Stufen gegen
Auslösen aufgrund von Transformator-Einschaltströmen stabilisieren.
7.7.3.1 Messwertauswahl
Logik
Die Funktion bietet die Möglichkeit, zwischen den Werten IN gemessen oder 3I0 berechnet auszu-
wählen.
[loMasValue-201505-01.vsd, 1, de_DE]
Beide Optionen sind nur für die Stromwandleranschlussarten 3-phasig + IN und 3-phasig + IN-
separat verfügbar. Bei anderen Anschlussarten ist nur eine Option möglich. Wenn Sie eine nicht zulässige
Option wählen, wird eine Inkonsistenzmeldung ausgegeben.
Je nach sekundärem Nennstrom des Stromwandlers, Anschlussart des Stromwandlers und ausgewählter
Einstellung unterscheidet sich der sekundäre Einstellbereich des Schwellwerts. Die Werte sind in folgender
Tabelle angegeben.
1,600 A 8,000 A
IN gemessen 4 * Schutz 0,030 A bis k. A. k. A. 0,15 A bis
35,000 A 175,00 A
4 * Messung 0,001 A bis k. A. k. A. 0,005 A bis
1,600 A 8,000 A
3I0 berechnet 4 * Schutz 0,030 A bis 0,030 A bis 0,15 A bis 0,15 A bis
35,000 A 35,000 A 175,00 A 175,00 A
3 * Schutz, 0,030 A bis 0,030 A bis 0,15 A bis 0,15 A bis
1 * sensitiv 35,000 A 35,000 A 175,00 A 175,00 A
3ph + IN - getrennt
7.7.3.2 Richtungsbestimmung
[lodirdet-280812-01.tif, 1, de_DE]
[DwUIkenn-240812-01.vsd, 1, de_DE]
[dwroreze-300913, 2, de_DE]
Bild 7-107 Drehung der Referenzspannung bei der Funktion gerichteter Überstromzeitschutz, Erde, mit
Nullsystemgrößen
Die gedrehte Referenzspannung Uref,dreh und der Parameter Vorwärtsbereich +/- definieren den
Vorwärts- und Rückwärtsbereich, siehe Bild 7-108. Der Vorwärtsbereich ergibt sich als Bereich ± Δφ° um die
gedrehte Referenzspannung Uref,dreh. Δφ wird über den Parameter Vorwärtsbereich +/- eingestellt. Wenn
der Vektor des Kurzschlussstroms -3I0 in diesem Bereich liegt, so erkennt das Gerät auf Vorwärtsrichtung. In
dem gespiegelten Bereich erkennt das Gerät auf Rückwärtsrichtung. Im Zwischenbereich ist das Richtungser-
gebnis unbestimmt.
[dwforrev-281013, 2, de_DE]
Parameter: Messwert
Dieser Parameter ist in der Basisfunktion nicht verfügbar. Die Basisfunktion verwendet einen festen Wert von
2°V.
Über den Parameter Min.Spannung U0 od. U2 legen Sie die minimale Nullsystemspannung oder Gegen-
systemspannung für die Richtungsermittlung fest. Die Mindestspannung muss größer eingestellt sein als die
maximale betriebliche Unsymmetrie plus Spannungswandler-Messfehler.
Da sich der Messfehler der einzelnen Spannungswandler nicht aufsummiert, ist der maßgebende Messfehler-
einfluss die Unsymmetrie des Primärsystems.
Siemens empfiehlt, die betriebliche Nullsystemspannung U0 des Schutzobjektes (z.B. der Leitung) über die
Betriebsmesswerte des Gerätes zu beobachten und den maximalen Wert mit einer Sicherheit von 50 % zu
versehen.
BEISPIEL
Maximaler Betriebsmesswert der Nullsystemspannung U0 = 0,5 Vsek
Min.Spannung U0 od. U2 = 1,5 ⋅ 0,5 V = 0,75 Vsek
Wenn Sie die maximale betriebliche Unsymmetrie nicht kennen, empfiehlt Siemens die Verwendung der
Voreinstellung.
30° -30°
30° -30°
7.7.3.4 Parameter
7.7.3.5 Informationen
7.7.4 Stufensteuerung
7.7.4.1 Beschreibung
Logik
Das folgende Bild stellt die Stufensteuerung dar. Sie gilt für alle Stufentypen.
[lostacon-240812-01.tif, 1, de_DE]
• Von extern über das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutz-
schalter, das zur Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters führt
Der Parameter Blk. bei Messspg.ausfall kann so eingestellt werden, dass das Auslösen der Funktion
Messspannungsausfall-Erkennung die Stufe blockiert oder nicht.
Mit dem Parameter Blk. bei Messspg.ausfall steuern Sie die Reaktion der Stufe beim Erkennen eines
Messspannungsausfalls.
Nur wenn eine der 2 folgenden Bedingungen erfüllt ist, kann ein Messspannungsausfall erkannt werden:
• Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem
Spannungswandler-Schutzschalter verbunden.
Parameterwert Beschreibung
ja Die Stufe gerichteter Überstromzeitschutz wird blockiert, wenn ein Mess-
spannungsausfall erkannt wird. Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert zu
verwenden, da eine ordnungsgemäße Richtungsbestimmung bei einem
Messspannungsausfall nicht sichergestellt ist.
nein Die Stufe gerichteter Überstromzeitschutz wird nicht blockiert, wenn ein
Messspannungsausfall erkannt wird.
7.7.5.1 Beschreibung
[lodirovb-280812-02.tif, 1, de_DE]
[lodirova-280812-02.tif, 1, de_DE]
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe (siehe Kapitel
7.7.4.1 Beschreibung)
• Über die Funktion der dynamischen Parameter (nur für den Funktionstyp Erweitert verfügbar; siehe
Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter sowie Kapitel 7.7.10 Einfluss anderer
Funktionen über die dynamischen Parameter)
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals über die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung (Basis- und Erweitert-Stufe)
Die Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals über die geräteinterne Funktion Einschalt-
stromerkennung wird im Kapitel 7.5.7.1 Beschreibung beschrieben.
Rückfallverzögerung (Erweitert-Stufe)
Wenn die Rückfallschwelle unterschritten wird, kann der Rückfall verzögert werden. Die Anregung wird um die
eingestellte Zeit gehalten. Die Auslöseverzögerung läuft weiter. Wenn die Auslöseverzögerung abläuft,
während die Anregung noch gehalten wird, löst die Stufe aus.
Richtungsvergleichsschutz (Erweitert-Stufe)
Die Stufe kann für einen Richtungsvergleichsschutz verwendet werden. Dieser wird über den Parameter
Richtungssvergleichstz. eingestellt. Mit der Einstellung ja wird die Richtungsanzeige Richtung frei-
gegeben und die Richtung (vorwärts oder rückwärts) ermittelt, wenn der Strom die Schwelle der Stufe über-
schreitet. Das Melden der Richtung ist unabhängig vom eingestellten Richtungssinn der Stufe.
Mit dem Richtungsvergleichsschutz sind der Parameter Freig.über Eingangssignal und das Eingangs-
signal >Freig. Verz. & Ausl. verfügbar. Wenn der Parameter Freig.über Eingangssignal auf ja
eingestellt ist, dann wird der Start der Auslöseverzögerung und damit auch das Auslösesignal der Stufe nur
freigegeben, wenn das Eingangssignal >Freig. Verz. & Ausl. aktiv ist.
• Automatische Wiedereinschaltung
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Der Einfluss dieser Funktionen über die dynamischen Parameter ist im Kapitel 7.7.10 Einfluss anderer Funkti-
onen über die dynamischen Parameter beschrieben.
Parameter: Richtungssinn
Parameter: Messverfahren
Weitere Einstellungshinweise finden Sie im Kapitel 7.5.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise (Erweitert-
Stufe) der Funktion Überstromzeitschutz, Erde.
Parameterwert Beschreibung
nein Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nicht.
Wählen Sie diese Einstellung in den folgenden Fällen:
Parameter: Schwellwert
Parameter: Rückfallverhältnis
Parameter: Rückfallverzögerung
Parameter: Auslöseverzögerung
7.7.5.3 Parameter
7.7.5.4 Informationen
7.7.6.1 Beschreibung
[lodiinvb-280812-02.tif, 2, de_DE]
[lodiinva-280812-02.tif, 2, de_DE]
Anschlussart der Mess- Erdstrom Klemmentyp des Strom- Einstellbereich des Schwell-
stelle I-3ph wandlers werts (sekundär)
3-phasig Berechnet 4 * Schutz 0,030 A bis 35,000 A
3 * Schutz, 1 * empfindlich 0,030 A bis 35,000 A
4 * Messung 0,001 A bis 1,600 A
x + IN Gemessen 4 * Schutz 0,030 A bis 35,000 A
x + IN - getrennt 3 * Schutz, 1 * empfindlich 0,001 A bis 1,600 A
4 * Messung 0,001 A bis 1,600 A
Anrege- und Rückfallverhalten der stromabhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI (Basis- und Erweitert-Stufe)
Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear-
beitet. Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der
Kennlinie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
Die Kennlinie und ihre zugehörigen Formeln sind in den technischen Daten dargestellt.
[DwMinTime_20140708-01.vsd, 1, de_DE]
Zusatzverzögerung (Erweitert-Stufe)
Mit dem Parameter Zusatzverzögerung definieren Sie zusätzlich zur abhängigen Auslöseverzögerungszeit
eine unabhängige Auslöseverzögerungszeit. Mit diesem Parameter wird die gesamte Kennlinie auf der Zeit-
achse um diese zusätzliche unabhängige Zeit verschoben.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe (siehe Kapitel
7.7.4.1 Beschreibung)
• Über die Funktion der dynamischen Parameter (nur für den Funktionstyp Erweitert verfügbar; siehe
Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter sowie Kapitel 7.7.10 Einfluss anderer
Funktionen über die dynamischen Parameter)
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals über die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung (Basis- und Erweitert-Stufe)
Die Blockierung der Auslösung durch die geräteinterne Funktion Einschaltstromerkennung wird im Kapitel
"Blockierung der Auslösung durch geräteinterne Einschaltstromerkennung" beschrieben.
Weitere Informationen finden Sie in 7.5.7.1 Beschreibung.
Richtungsvergleichsschutz (Erweitert-Stufe)
Die Stufe kann für einen Richtungsvergleichsschutz verwendet werden. Dieser wird über den Parameter
Richtungssvergleichstz. eingestellt. Mit der Einstellung ja wird die Richtungsanzeige Richtung frei-
gegeben und die Richtung (vorwärts oder rückwärts) ermittelt, wenn der Strom die Schwelle der Stufe über-
schreitet. Das Melden der Richtung ist unabhängig vom eingestellten Richtungssinn der Stufe.
Mit dem Richtungsvergleichsschutz sind der Parameter Freig.über Eingangssignal und das Eingangs-
signal >Freig. Verz. & Ausl. verfügbar. Wenn der Parameter Freig.über Eingangssignal auf ja
eingestellt ist, dann wird der Start der Auslöseverzögerung und damit auch das Auslösesignal der Stufe nur
freigegeben, wenn das Eingangssignal >Freig. Verz. & Ausl. aktiv ist.
• Automatische Wiedereinschaltung
• Kaltlast-Einschalterkennung
• Binäres Eingangssignal
Der Einfluss dieser Funktionen über die dynamischen Parameter ist im Kapitel 7.7.10 Einfluss anderer Funkti-
onen über die dynamischen Parameter beschrieben.
Parameter: Richtungssinn
Parameter: Messverfahren
Parameterwert Beschreibung
nein Die Stufe wird nicht für den Richtungsvergleichsschutz verwendet.
ja Mit der Parametereinstellung Richtungssvergleichstz. auf ja
werden der Parameter Freig.über Eingangssignal, das
Ausgangssignal Richtung und das Eingangssignal >Freig. Verz.
& Ausl. verfügbar.
Wenn der Parameter Freig.über Eingangssignal auf ja einge-
stellt ist, dann wird der Start der Auslöseverzögerung und damit das
Auslösesignal nur freigegeben, wenn das Eingangssignal >Freig.
Verz. & Ausl. aktiv ist. Das Eingangssignal >Freig. Verz. &
Ausl. muss mit der Freigabeinformation des Gegenendes (Vorwärts-
Information des Ausgangssignals Richtung) verbunden sein.
Siehe dazu auch das Anwendungsbeispiel in Kapitel 7.6.10 Anwen-
dungshinweise zum Richtungsvergleichsschutz .
Weitere Einstellungshinweise finden Sie im Kapitel 7.5.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise (Erweitert-
Stufe) der Funktion Überstromzeitschutz, Erde.
Parameterwert Beschreibung
nein Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe
nicht.
Wählen Sie diese Einstellung in den folgenden Fällen:
HINWEIS
i Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als der kleinstmögliche Wert für die Verzögerungszeit der stromab-
hängigen Kennlinie, dann hat der Parameter keinen Einfluss auf die Verzögerungszeit.
Parameter: Zusatzverzögerung
Parameter: Schwellwert
Parameter: Kennlinientyp
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
7.7.6.3 Parameter
7.7.6.4 Informationen
7.7.7.1 Beschreibung
[lodiloin-280812-02.tif, 3, de_DE]
Abgesehen von der Auslösekennlinie ist diese Stufe mit der Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz – Erwei-
tert identisch (siehe Kapitel 7.7.6.1 Beschreibung).
Das vorliegende Kapitel geht nur auf die Ausprägung der Auslösekennlinie ein. Informationen zu weiteren
Funktionalitäten finden Sie im Kapitel 7.7.6.1 Beschreibung.
Auslösekennlinie
Bei Anregung der Funktion wird die logarithmische abhängige Kennlinie abgearbeitet. Für jeden Eingangs-
wert, der über 95 % des Anregewertes liegt, wird ein Zeitwert TAusl berechnet. Ein Integrator akkumuliert den
Wert 1/TAusl. Wenn das akkumulierte Integral den festen Wert 1 erreicht, löst die Stufe aus.
Die für die Berechnung des Zeitwerts TAusl verwendete Kennlinie wird in folgendem Bild gezeigt. Der Parameter
Schwellwertmultiplikator bestimmt, ab welchem Stromwert die Kennlinie abgearbeitet wird. Der Para-
meter Max.zeit der Kennlinie legt den Startwert der Kennlinie auf der Zeitachse fest. Der Parameter
Zeitmultiplikator verändert die Steilheit der Kennlinie. Bei hohen Strömen gibt der Parameter
Min.zeit der Kennlinie die untere Zeitgrenze an.
[dwloginv-300913, 3, de_DE]
[fomula01-240812-01.tif, 1, de_DE]
Mit:
Tmax Maximalzeit der Auslösekennlinie (Parameter:Max.zeit der Kennlinie)
Td Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator)
TAusl. Auslösezeit
3I0 Gemessener Nullsystemstrom
ISchwellwert Schwellwert (Parameter Schwellwert)
IMul. Schwellwertmultiplikator (Parameter Schwellwertmultiplikator)
Wenn die berechnete Zeit weniger als Tmin beträgt (Parameter Min.zeit der Kennlinie), wird Tmin
verwendet.
Parameter: Schwellwertmultiplikator
BEISPIEL
Parameter: Zusatzverzögerung
7.7.7.3 Parameter
7.7.7.4 Informationen
7.7.8.1 Beschreibung
[lodilokn-280812-02.tif, 3, de_DE]
Bild 7-117 Logikdiagramm des Logarithmischen abhängigen Überstromzeitschutzes mit Kniepunkt, Erde
Abgesehen von der Auslösekennlinie ist dieser Stufentyp mit der Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz –
Erweitert fast identisch (siehe Kapitel 7.7.6.1 Beschreibung). Der einzige Unterschied besteht darin, dass die
Funktion zum Ändern der dynamischen Parameter nicht zur Verfügung steht.
Das vorliegende Kapitel geht nur auf die Ausprägung der Auslösekennlinie ein. Informationen zu weiteren
Funktionalitäten finden Sie im Kapitel 7.7.6.1 Beschreibung.
Auslösekennlinie
Bei Anregung der Funktion wird die logarithmische abhängige Kennlinie abgearbeitet. Für jeden Eingangs-
wert, der über dem Schwellwert (95 % des Anregewertes) liegt, wird ein Zeitwert TAusl berechnet. Ein Integ-
rator akkumuliert den Wert 1/TAusl. Wenn das akkumulierte Integral den festen Wert 1 erreicht, löst die Stufe
aus.
Die für die Berechnung des Zeitwerts TAusl verwendete Kennlinie wird in folgendem Bild gezeigt. Die Kennlinie
setzt sich aus 2 Abschnitten von unterschiedlicher Steilheit zusammen. Zur Festlegung der logarithmischen
abhängigen Kennlinie mit Kniepunkt werden 7 Parameter verwendet. Der Parameter Max.zeit der Kenn-
linie bestimmt, ab welchem Stromwert die Kennlinie abgearbeitet wird und bezieht sich auf den 3I0-
Schwellwert. Der Übergangspunkt wird über die Parameter Kniepunkt-Strom und Kniepunkt-Zeit
bestimmt. Der Parameter Min.zeit der Kennlinie gibt die untere Zeitgrenze und der Parameter Strom
bei Mindestzeit den aktuellen Wert zur Min.zeit der Kennlinie an. Der Parameter Zeitmulti-
plikator dient als Zeitfaktor für die Auslösezeit.
[dwloinkn-300913, 3, de_DE]
Bild 7-118 Auslösekennlinie der Logarithmischen abhängigen Kennlinie mit Kniepunkt (im Beispiel mit
Schwellwert = 0,004 A)
Parameter: Schwellwert
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Kniepunkt
7.7.8.3 Parameter
7.7.8.4 Informationen
7.7.9.1 Beschreibung
[lodirusr-280812-02.tif, 1, de_DE]
Bild 7-119 Logikdiagramm der Stufe Gerichteter Überstromzeitschutz mit benutzerdefinierter Kennlinie,
Erde
Diese Stufe ist wie die Stufe Abhängiger Überstromzeitschutz – Erweitert aufgebaut (siehe Kapitel
7.7.6.1 Beschreibung). Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie die Kennlinie definieren können.
Das vorliegende Kapitel geht nur auf die Ausprägung der Auslösekennlinie ein. Informationen zu weiteren
Funktionalitäten finden Sie im Kapitel 7.7.6.1 Beschreibung.
Benutzerdefinierte Kennlinie
Bei der gerichteten, benutzerdefinierten Kennlinie können Sie die Auslösekennlinie punktweise über bis zu 30
Wertpaare von Strom und Zeit definieren. Das Gerät berechnet daraus die Kennlinie durch lineare Interpola-
tion. Wahlweise können Sie zusätzlich eine Rückfallkennlinie definieren.
[dwpidrbe-300913, 1, de_DE]
Bild 7-120 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer benutzerdefinierten Kennlinie
HINWEIS
i Beachten Sie, dass Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes, zu keiner
Verlängerung der Auslösezeit führen. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt
parallel zur Stromachse. Höhere Ströme als die des Stromwertes des größten Kennlinienpunktes verkürzen
die Auslösezeit nicht. Die Anregekennlinie verläuft ab dem größten Kennlinienpunkt parallel zur Strom-
achse.
HINWEIS
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
HINWEIS
7.7.9.3 Parameter
7.7.9.4 Informationen
In den Kapiteln 7.5.8.1 Beschreibung und 7.5.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise (Erweitert-Stufe) wird
der Einfluss anderer Funktionen über die dynamischen Parameter beschrieben.
7.8.1 Funktionsübersicht
• Erkennt und überwacht den Strom, der in einer Sternpunkt-Erdung eines Transformators gemessen wird.
• Erkennt und überwacht den kreisenden Strom zwischen den Sternpunkten zweier Kondensatorbänke
• 1 Schnellstufe
Im Funktionstyp Überstromzeitschutz, 1-phasig – Basis können folgende Stufen gleichzeitig betrieben
werden:
[dwocp1pa-280113-01.tif, 4, de_DE]
[dwocp1pb-310113-01.tif, 3, de_DE]
Wenn das Gerät mit der Funktion Einschaltstromerkennung ausgerüstet ist, so lassen sich die Stufen gegen
die Ausgabe der Auslösemeldung aufgrund von Transformator-Einschaltströmen stabilisieren.
7.8.3.1 Beschreibung
[loinvocp-270612-01.tif, 1, de_DE]
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem
berechneten Effektivwert arbeitet.
Mit dem Blk. b. Einschaltstromerk. Parameter legen Sie fest, ob die Auslösung der Stufe bei einer
Schwellwertüberschreitung aufgrund eines Einschaltstroms blockiert werden soll. Im Fall der Blockierung und
erfüllten Anregebedingungen regt die Stufe an. Der Start der Verzögerungszeit sowie die Auslösemeldung
werden blockiert. Die Stufe signalisiert dies durch eine entsprechende Meldung. Wenn die Blockierung zurück-
fällt und die Anregebedingungen weiterhin erfüllt sind, wird die Verzögerungszeit gestartet. Nach deren
Ablauf löst die Stufe aus.
Die Blockierung der Auslösung mit der Funktion Einschaltstromerkennung ist nur möglich, wenn die
folgenden Bedingungen erfüllt sind:
• Sie müssen die Schutzfunktionsgruppe mit 1-phasiger Strommessung mit der Schutzfunktionsgruppe mit
3-phasiger Strommessung verbinden. Schutzfunktionsgruppen verbinden Sie in der DIGSI 5-Projektnavi-
gation → Name des Gerätes → Funktionsgruppenverbindungen.
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7.4.7.1 Beschreibung
Parameter: Messverfahren
7.8.3.3 Parameter
7.8.3.4 Informationen
7.8.4.1 Beschreibung
[lodefocp-270612-01.tif, 1, de_DE]
Anrege- und Rückfallverhalten der abhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI
Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear-
beitet. Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der
Kennlinie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
Die Kennlinie und ihre zugehörigen Formeln sind in den technischen Daten dargestellt.
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem
berechneten Effektivwert arbeitet.
Mit dem Blk. b. Einschaltstromerk. Parameter legen Sie fest, ob die Auslösung der Stufe bei einer
Schwellwertüberschreitung aufgrund eines Einschaltstroms blockiert werden soll. Im Fall der Blockierung und
erfüllten Anregebedingungen regt die Stufe an. Der Start der Verzögerungszeit sowie die Auslösemeldung
werden blockiert. Die Stufe signalisiert dies durch eine entsprechende Meldung. Wenn die Blockierung zurück-
fällt und die Anregebedingungen weiterhin erfüllt sind, wird die Verzögerungszeit gestartet. Nach deren
Ablauf löst die Stufe aus.
Die Blockierung der Auslösung mit der Funktion Einschaltstromerkennung ist nur möglich, wenn die
folgenden Bedingungen erfüllt sind:
• Sie müssen die Schutzfunktionsgruppe mit 1-phasiger Strommessung mit der Schutzfunktionsgruppe mit
3-phasiger Strommessung verbinden. Schutzfunktionsgruppen verbinden Sie in der DIGSI 5-Projektnavi-
gation → Name des Gerätes → Funktionsgruppenverbindungen.
Parameter: Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung (Standardver-
fahren) oder dem berechneten Parameter Effektivwert arbeitet.
Parameterwert Beschreibung
Grundschwingung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden
sollen, wählen Sie dieses Messverfahren.
Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden.
Effektivwert Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an
Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen
Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen,
gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Stufe nicht
unter 0.1 Inenn,sek. Wenn Ströme von mehr als einer Messstelle in der Strom-
schnittstelle einer Funktionsgruppe hinzugefügt werden, stellen Sie den
Einstellwert nicht kleiner ein als 0,1 Inenn,sek multipliziert mit der Anzahl
hinzugefügter Ströme.
Parameter: Kennlinientyp
Parameter: Schwellwert
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
7.8.4.3 Parameter
7.8.4.4 Informationen
7.8.5.1 Beschreibung
Die Stufe Überstromzeitschutz mit benutzerdefinierter Kennlinie ist nur im Funktionstyp Erweitert
verfügbar.
Diese Stufe ist identisch aufgebaut zur Stufe mit stromabhängiger Kennlinie. Der einzige Unterschied besteht
darin, dass Sie die Kennlinie frei definieren können.
Benutzerdefinierte Kennlinie
Bei der benutzerdefinierten Kennlinie können Sie die Auslösekennlinie punktweise über bis zu 30 Wertpaare
von Strom und Zeit definieren. Das Gerät berechnet daraus die Kennlinie durch lineare Interpolation. Wahl-
weise können Sie zusätzlich eine Rückfallkennlinie definieren.
[dwocpken-140611-02.tif, 2, de_DE]
Bild 7-125 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer benutzerdefinierten Kennlinie
HINWEIS
i Beachten Sie, dass Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes, zu keiner
Verlängerung der Auslösezeit führen. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt
parallel zur Stromachse. Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes,
verkürzen die Auslösezeit nicht. Die Anregekennlinie verläuft ab dem größten Kennlinienpunkt parallel zur
Stromachse.
HINWEIS
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
HINWEIS
7.8.5.3 Parameter
7.8.5.4 Informationen
7.9.1 Beschreibung
• Überstromzeitschutz, Phasen
• Überstromzeitschutz, Erde
• Hochstrom-Schnellabschaltung
Die Sammelmeldungen des Überstromzeitschutzes werden von einem logischen ODER von den stufenselek-
tiven Anrege- und Auslösemeldungen der oben aufgefühgenanntenrten Funktionen generiert (siehe auch
Bild 7-126):
• Anregung
• Auslösemeldung
Die Anrege- und Auslösemeldungen werden mit Richtungsinformationen ausgegeben, sofern vorhanden.
[loocgrin-240112-01.tif, 3, de_DE]
7.10 Einschaltstromerkennung
7.10.1 Funktionsübersicht
• Erzeugt ein Blockiersignal für Schutzfunktionen, die das Schutzobjekt Transformator schützen oder für
Schutzfunktionen, die durch Einschaltvorgänge von Transformatoren unerwünscht beeinflusst werden
Die Funktion Einschaltstromerkennung ist keine eigene Schutzfunktion. Sie sendet bei einem Einschaltvor-
gang eines Transformators ein Blockiersignal an andere Schutzfunktionen. Aus diesem Grund muss die
Einschaltstromerkennung in der gleichen Funktionsgruppe liegen, wie die Funktionen, die zu blockieren sind.
Das folgende Bild zeigt die Einbettung der Funktion. Der Einstellparameter Blk. b. Einschaltstromerk.
stellt die Verbindung zwischen der Einschaltstromerkennung und den zu blockierenden Funktionen her. Wenn
der Parameter auf ja steht, ist die Verbindung wirksam.
Als Trigger-Signal zur Synchronisierung der internen Messverfahren wird eine Sprungerkennung oder die
Schwellwertüberschreitung der zu blockierenden Funktionen benutzt.
Die Sprungerkennung reagiert auf eine Stromänderung. Die Schwellwertüberschreitung wird aufgrund einer
internen Anregung der zu blockierenden Schutzfunktion erkannt.
[dwirsh01-070611-01.tif, 1, de_DE]
7.10.3 Funktionsbeschreibung
Die Funktion Einschaltstromerkennung wertet das Trigger-Signal der Sprungerkennung oder die Schwell-
wertüberschreitung der zu blockierenden Funktion in einer Startlogik aus und synchronisiert die Messver-
fahren. Zur sicheren Erfassung von Einschaltvorgängen verwendet die Funktion die Messverfahren Harmoni-
sche Analyse und CWA-Verfahren (Stromkurvenformanalyse). Die beiden Verfahren arbeiten parallel und
verknüpfen das Ergebnis durch ein logisches ODER.
Wenn Sie nur mit einem Verfahren arbeiten wollen, deaktivieren Sie das andere Verfahren über die Parameter
Blockierung mit 2. Harm. oder Blockierung mit CWA .
[loinru02-100611-01.tif, 2, de_DE]
Harmonische Analyse
Bei diesem Messverfahren wird für jeden der Leiterströme IL1, IL2 und IL3 der Anteil der 2. Harmonischen und
der Grundschwingung (1. Harmonische) ermittelt und daraus der Quotient I2.Harm / I1.Harm gebildet. Wenn dieser
Quotient den eingestellten Schwellwert überschreitet, wird ein phasenselektives Signal abgesetzt.
Wenn 95 % des eingestellten Schwellwertes unterschritten werden, führt dies zu einem Anregerückfall (Rück-
fallverhältnis = 0,95).
[loinru10-040912-01.tif, 1, de_DE]
[dwinru03-240211-01.tif, 1, de_DE]
[loinru05-240211-01.tif, 1, de_DE]
[loinru12-060912-01.tif, 1, de_DE]
Parameterwert Beschreibung
ja CWA-Verfahren aktiviert.
nein CWA-Verfahren deaktiviert.
Parameterwert Beschreibung
ja Verfahren Harmonische Analyse aktiviert.
nein Verfahren Harmonische Analyse deaktiviert
HINWEIS
i Beachten Sie, dass mindestens ein Verfahren aktiviert sein muss. Siemens empfiehlt, die empfohlenen
Einstellwerte beizubehalten.
Parameter: Cross-Blockierung
Parameterwert Beschreibung
nein Durch das bei der Einschaltstromerkennung parallel wirkende CWA-
Verfahren ist die Funktion standardmäßig nicht aktiviert.
ja Wenn bei den Einschaltversuchen während der Inbetriebnahme eine Unter-
funktion der Einschaltstromerkennung festgestellt wird, stellen Sie den
Parameter Cross-Blockierung auf ja.
Parameterwert Beschreibung
nein Mit der Anregung startet keine Fehleraufzeichnung.
ja Mit der Anregung startet die Fehleraufzeichnung. Bei einer Blockierung der
Schutzfunktion durch die Einschaltstromerkennung, wird trotzdem eine
Fehleraufzeichnung gestartet.
7.10.5 Parameter
7.10.6 Informationen
7.11 Hochstrom-Schnellabschaltung
7.11.1 Funktionsübersicht
• Unverzögertes Abschalten beim Zuschalten auf einen vorhandenen Fehler, z. B. im Fall eines eingelegten
Erdungsschalters.
• Stufe mit Freigabeverfahren über Wirkschnittstelle (nur anwendbar, wenn das Gerät über eine Wirk-
schnittstelle verfügt)
Werkseitig ist die Funktion mit der Stufe mit Standard-Freigabeverfahren vorkonfiguriert.
[dwihcstr-230211-01.tif, 1, de_DE]
7.11.3 Standard-Freigabeverfahren
Logik
[lo_hlore3, 2, de_DE]
Aktivierung
Mit dem Parameter Aktivierung stellen Sie ein, unter welchen Bedingungen die Stufe freigegeben ist.
• bei LS-Zuschaltung
Bei diesem Verfahren ist die Stufe nur freigegeben, wenn eine Zuschaltung des Leistungsschalters bevor
steht (der LS offen ist), der Leistungsschalter gerade zugeschaltet wird oder das binäre Eingangssignal
>Freigabe aktiv ist. Die Erzeugung des Signals Freig. d. LS-Zuschalt. ist in Kapitel 5.5.8 Leis-
tungsschalter-Zustandserkennung für schutzbezogene Zusatzfunktionen beschrieben.
• immer aktiv
Die Stufe ist immer freigegeben und damit unabhängig vom Zuschalten des Leistungsschalters und vom
binären Eingangssignal >Freigabe.
Messverfahren, Schwellwert
Die Stufe arbeitet mit 2 unterschiedlichen Messverfahren.
Parameter: Aktivierung
Parameter: Schwellwert
• Voreinstellung (_:3901:3) Schwellwert = 10,0 A bei Inenn = 1 A oder 50,0 A bei Inenn = 5 A
Die Stufe arbeitet unabhängig von der Stellung der entfernten Leistungsschalter. Deshalb müssen Sie den
Schwellwert so einstellen, dass die Stufe auf den durchfließenden Fehlerstrom nicht anregt. Sie ist also nur
dann anzuwenden, wenn eine Stromstaffelung über das Schutzobjekt möglich ist, also z. B. bei Transforma-
toren, Längsdrosseln oder langen Leitungen mit kleiner Vorimpedanz. In anderen Fällen ist die Stufe auszu-
schalten.
BEISPIEL
[foglchzv-170309-01.tif, 1, de_DE]
Der maximal durchfließende 3-phasige Kurzschlussstrom I"k ist (bei einer Quellspannung von 1,1·UN):
[foglchik-170309-01.tif, 1, de_DE]
[foglnste-170309-01.tif, 1, de_DE]
Bei Kurzschlussströmen über 1496 A (primär) oder 12,5 A (sekundär) liegt ein Kurzschluss auf der zu schütz-
enden Leitung vor. Dieser kann sofort abgeschaltet werden.
HINWEIS
i Die Rechnung wurde mit Beträgen durchgeführt, was bei Freileitungen hinreichend genau ist. Nur wenn
Vorimpedanz und Leitungsimpedanz extrem unterschiedliche Winkel haben, ist die Rechnung komplex
durchzuführen.
Parameter: Rückfallverhältnis
Diese Stufe kann nur angewandt werden, wenn das Gerät mit einer Wirkschnittstelle ausgerüstet ist.
Logik
[lohinre3-160611-01.tif, 1, de_DE]
Freigabe
Die Freigabe der Stufe (das interne Signal Freigabe liegt an) erfolgt unter einer der folgenden Bedingungen
(weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel 5.8.1 Funktionsübersicht):
• Am Schutzobjekt liegt noch keine Spannung an, d. h. die entfernten Leistungsschalter sind offen oder
HINWEIS
i Damit es zu einer internen Freigabe der Stufe kommen kann, müssen die Geräte an allen Enden des Schutz-
objektes über die Stellung der Leistungsschalter informiert sein (die Leistungsschalter-Hilfskontakte müssen
an die Geräte angeschlossen sein; die entsprechenden Binäreingangssignale müssen rangiert sein).
Messverfahren, Schwellwert
Die Stufe arbeitet mit 2 unterschiedlichen Messverfahren.
Parameter: Schwellwert
• Voreinstellung (_:3901:3) Schwellwert = 2,5 A bei Inenn = 1 A oder 12,5 A bei Inenn = 5 A
Wählen Sie den Wert so hoch, dass der Schutz nicht auf den Effektivwert des Einschaltstromes anspricht, der
beim Einschalten des lokalen Leistungsschalters entsteht. Auf durchfließende Kurzschlussströme brauchen Sie
dagegen keine Rücksicht zu nehmen, da die Stufe nur freigegeben ist, wenn an allen entfernten Enden des
Schutzobjektes die Leistungsschalter geöffnet sind oder die Freigabe durch den Binäreingang >Freigabe
erfolgt ist.
Parameter: Rückfallverhältnis
7.11.7 Parameter
7.11.8 Informationen
7.12.1 Funktionsübersicht
• Kann bei Generatoren verwendet werden, bei denen die Erregerspannung von den Anschlussklemmen
abgeleitet wird und die Überstromanregung in Abhängigkeit von den Fehlerspannungen beibehalten
werden soll.
[dw_stuvol_release, 3, de_DE]
7.12.3.1 Beschreibung
[lovoldep-210713-01.tif, 2, de_DE]
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung (Standardver-
fahren) oder dem berechneten Effektivwert arbeitet.
Spannungsabhängige Anregeschwelle
Die Anregeschwelle der Überstromstufe ist vom Spannungswert abhängig. Bei niedrigerer Spannung sinkt der
Stromanregewert (siehe Bild 7-138). Im Bereich zwischen U/Unenn = 1,00 bis 0,25 gilt eine lineare, direkt
proportionale Abhängigkeit.
[dwvolpic-220713-01.tif, 1, de_DE]
Dabei gilt:
U = Gemessene Leiter-Leiter-Spannung
Unenn = Nennspannung (Parameter Nennspannung im Funktionsblock Allgemein der Schutz-
funktionsgruppe)
Anr. Einst. = Einstellwert für die Anregeschwelle (Parameteradresse: _11491:3)
Anr.(U) = Tatsächlich angewendete Anregeschwelle in Abhängigkeit von der Spannung
Der Mindestwert für die Stromanregeschwelle beträgt 0,03 * Inenn. Dieser Wert kann nicht noch weiter
gesenkt werden, auch nicht durch den spannungsabhängigen Anregeschwellenfaktor.
Die Senkung der Anregeschwelle erfolgt phasenselektiv. Die für die jeweiligen stromführenden Phasen
geltenden Spannungen sind aus Tabelle 7-8 ersichtlich.
Strom Steuerspannung
IL1 UL12
IL2 UL23
IL3 UL31
Anrege- und Rückfallverhalten der stromabhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI
Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear-
beitet. Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der
Kennlinie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
Die Kennlinie und ihre zugehörigen Formeln sind in den technischen Daten dargestellt.
Messspannungsausfall-Erkennung
Wenn ein Ausfall der Messspannung erkannt wird, wird die Eingangsspannung automatisch auf Unenn gesetzt;
der Anregeschwellenfaktor beträgt dann 1.
Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals über die geräteinterne Funktion
Einschaltstromerkennung
Die Blockierung der Auslöseverzögerung und des Auslösesignals über die geräteinterne Funktion zur
Einschaltstromerkennung wird im Kapitel 7.4.7.1 Beschreibung beschrieben.
Parameterwert Beschreibung
nein Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nicht.
Wählen Sie diese Einstellung in den folgenden Fällen:
Parameter: Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung (Standardver-
fahren) oder dem berechneten Parameter Effektivwert arbeitet.
Parameterwert Beschreibung
Grundschwingung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden
sollen, wählen Sie dieses Messverfahren.
Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden.
Effektivwert Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an
Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen
Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen,
gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Stufe nicht
unter 0.1 Inenn,sek. Wenn Ströme von mehr als einer Messstelle in der Strom-
schnittstelle einer Funktionsgruppe hinzugefügt werden, stellen Sie den
Einstellwert nicht kleiner ein als 0,1 Inenn,sek multipliziert mit der Anzahl
hinzugefügter Ströme.
Parameter: Schwellwert
Parameter Kennlinientyp
Parameter: Rückfall
Parameter: Zeitmultiplikator
Wenn keine Staffelung und somit keine Verschiebung der Kennlinie erforderlich ist, belassen Sie den Para-
meter Zeitmultiplikator auf 1 (Voreinstellung).
7.12.3.3 Parameter
7.12.3.4 Informationen
7.12.4.1 Beschreibung
[lovolrel-210713-01.tif, 2, de_DE]
Diese Stufe ist wie die spannungsabhängige Überstromzeitschutz-Stufe aufgebaut (siehe Kapitel
7.12.3.1 Beschreibung). Die einzigen Unterschiede bestehen in den Anregungsbedingungen und dem Einfluss
auf die Auslösekennlinie.
Messglied-Freigabe
Wenn die Steuerspannung unter den Parameter U< Schwellwert abfällt, wird das entsprechende Messglied
freigegeben.
Die Freigabe der Messglieder erfolgt phasenselektiv. Die für die jeweiligen stromführenden Phasen geltenden
Spannungen sind aus Bild 7-138 ersichtlich.
• Von extern über das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spg.Wdl.-Stz.S, das zur
Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters führt
Mit dem Parameter Blk. bei Messspg.ausfall kann eingestellt werden, ob die Stufe bei Erkennung
eines Messspannungsausfalls blockiert wird oder nicht.
• Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem
Spannungswandler-Schutzschalter verbunden.
Parameterwert Beschreibung
nein Die Überstromzeitschutz-Stufe wird nicht blockiert, wenn ein Messspan-
nungsausfall erkannt wird.
ja Die Überstromzeitschutz-Stufe wird blockiert, wenn ein Messspannungsaus-
fall erkannt wird. Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert zu verwenden, da
eine ordnungsgemäße Funktion der Stufe bei einem Messspannungsausfall
nicht gewährleistet ist.
7.12.4.3 Parameter
7.12.4.4 Informationen
7.13.1 Funktionsübersicht
• Schützt Betriebsmittel (z.B. Anlagenteile, Maschinen, etc.) vor Folgeschäden durch Überspannung
Die Funktion Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung wird in Schutzfunktionsgruppen mit Span-
nungsmessung verwendet.
Die Funktion Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung ist vom Hersteller mit 2 Stufen Unabhän-
giger Überspannungsschutz vorkonfiguriert. In dieser Funktion können die folgenden Stufen gleichzeitig
betrieben werden:
[dw3phovp-030211-01.tif, 5, de_DE]
7.13.3 Beschreibung
[lo3phasi-090611-01.tif, 4, de_DE]
Bild 7-141 Logikdiagramm der Stufe Unabhängiger Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem
Effektivwert arbeitet:
• Messung Grundschwingung:
Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin-
gung heraus.
• Messung Effektivwert:
Dieses Messverfahren bestimmt die Spannungsamplitude aus den Abtastwerten nach der Definitionsglei-
chung des Effektivwertes. Oberschwingungen werden mitbewertet.
Anregestabilisierung
Um die Anregestabilisierung zu aktivieren, stellen Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf einen
Wert ungleich 0 ein. Wenn die Eingangsspannung den Schwellwert dauerhaft für eine bestimmte Anzahl
(1 + Stabilisierungszähler-Wert) von aufeinanderfolgenden Messzyklen überschreitet, regt die Stufe
an. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms.
Wenn Sie den Parameter auf 0 (Voreinstellwert) einstellen, dann ist die Stabilisierung nicht aktiv. Das Anrege-
signal wird ausgegeben unmittel nachdem die Eingangsspannung den Schwellwert überschritten hat.
Anregemodus
Mit dem Parameter Anregemodus legen Sie fest, ob die Schutzstufe anregt, wenn alle 3 Messglieder die
Überspannung erkennen (3 aus 3), oder ob zur Anregung der Stufe die Erkennung der Überspannung durch
1 Messglied ausreicht (1 aus 3).
Messwert
Mit dem Parameter Messwert definieren Sie, ob die Auslösestufe die Leiter-Leiter-Spannungen UL12, UL23 und
UL31 oder die Leiter-Erde-Spannungen UL1, UL2 und UL3 bewertet.
Wenn der Messwert auf Leiter-Leiter eingestellt ist, werden die Messglieder gemeldet, die angeregt haben.
Parameter: Messverfahren
Parameter: Messwert
Parameterwert Beschreibung
Leiter-Leiter Wenn Sie das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein-
stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion dann
nicht an.
Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung.
Leiter-Erde Wenn Sie Spannungsunsymmetrien und Überspannungen, hervorgerufen
durch Erdschlüsse erfassen wollen, wählen Sie die Einstellung Leiter-
Erde.
Parameter: Schwellwert
Parameter: Stabilisierungszähler
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Rückfallverhältnis
Parameter: Anregemodus
BEISPIEL
Für Überspannungsschutz mit 2 Stufen
Das Beispiel beschreibt die mögliche Einstellung für einen 2-stufigen Überspannungsschutz. Dabei wird die
Einstellung der Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung betrachtet.
• 1. Stufe:
Wenn Sie stationäre Überspannungen erfassen wollen, stellen Sie den Schwellwert der 1. Überspan-
nungsschutz-Stufe mindestens 10 % über der maximal betrieblich zu erwartenden stationären Leiter-
Leiter-Spannung ein. Bei Einstellung des Parameters Messwert auf Leiter-Leiter-Spannung und einer
sekundären Nennspannung von 100 V berechnet sich der sekundäre Einstellwert der 1. Überspannungs-
schutz-Stufe wie folgt:
• 2. Stufe:
Für hohe kurzzeitige Überspannungen ist die 2. Überspannungsschutz-Stufe vorgesehen. Hier wird ein
hoher Anregewert eingestellt, z.B. das 1,5-Fache der Nennspannung. Für die Verzögerungszeit genügen
dann 0,1 s bis 0,2 s.
Stufe Einstellwerte
Schwellwert Verzögerungszeit
1 1,1 Unenn 3s
2 1,5 Unenn 0,1 s bis 0,2 s
7.13.5 Parameter
7.13.6 Informationen
7.13.7 Beschreibung
[lo3phinv, 3, de_DE]
Bild 7-142 Logikdiagramm der Stufe Abhängiger Überspannungszeitschutz mit 3-phasiger Spannung
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem
Effektivwert arbeitet.
• Messung Grundschwingung:
Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin-
gung heraus.
• Messung Effektivwert:
Dieses Messverfahren bestimmt die Spannungsamplitude aus den Abtastwerten nach der Definitionsglei-
chung des Effektivwertes. Oberschwingungen werden mitbewertet.
Anregestabilisierung
Um die Anregestabilisierung zu aktivieren, stellen Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf einen
Wert ungleich 0 ein. Wenn die Eingangsspannung den Anregewert für eine bestimmte Anzahl (1 + Stabili-
sierungszähler-Wert) von aufeinanderfolgenden Messzyklen überschreitet, regt die Stufe an. Bei 50 Hz
beträgt die Messzykluszeit 10 ms.
Wenn Sie diesen Parameter auf 0 (Voreinstellwert) einstellen, dann ist die Stabilisierung nicht aktiv. Das Anre-
gesignal wird ausgegeben unmittelbar nachdem die Eingangsspannung den Anregewert überschritten hat.
Anregemodus
Mit dem Parameter Anregemodus legen Sie fest, ob die Schutzstufe anregt, wenn alle 3 Messglieder die
Überspannung erkennen (3 aus 3), oder ob zur Anregung der Stufe die Erkennung der Überspannung durch
1 Messglied ausreicht (1 aus 3).
Messwert
Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, ob die Stufe die Leiter-Leiter-Spannungen UL12, UL23 und UL31
oder die Leiter-Erde-Spannungen UL1, UL2 und UL3 bewertet.
Wenn der Messwert auf Leiter-Leiter eingestellt ist, werden die Messglieder gemeldet, die angeregt haben.
mit:
TAusl. Auslöseverzögerung
Tinv Abhängige Verzögerung
Tzus Zusatzverzögerung (Parameter Zusatzverzögerung)
Nach der Anregung wird der Zeitwert Tinv für jede Eingangsspannung berechnet, die die Schwelle über-
schreitet. Ein Integrator akkumuliert den Wert 1/Tinv. Sobald das akkumulierte Integral den festen Wert 1
erreicht, läuft die abhängige Verzögerung ab. Die Zusatzverzögerung Tzus startet. Die Stufe löst aus, nachdem
die Zusatzverzögerung abgelaufen ist.
[dwovpinv, 2, de_DE]
mit:
Tinv Abhängige Verzögerung
Tp Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator)
U Messspannung
USchwellw Schwellwert (Parameter Schwellwert)
k Kennlinienkonstante k (Parameter Kennlinienkonstante k)
α Kennlinienkonstante α (Parameter Kennlinienkonstante α)
c Kennlinienkonstante c (Parameter Kennlinienkonstante c)
Wenn U/USchwellw mindestens 20 beträgt, verringert sich die abhängige Verzögerung nicht weiter.
Rückfallverhalten
Wenn die Spannung unter die Rückfallschwelle fällt (0,95 × Anregefaktor × Schwellwert), geht das Anrege-
signal und der Rückfall wird gestartet. Sie können das Rückfallverhalten über den Parameter Rücksetzzeit
festlegen. Ein sofortiges Rücksetzen wird durchgeführt, wenn die Rücksetzzeit auf 0 s gesetzt wird. Ein
verzögertes Rücksetzen findet statt durch Setzen der gewünschten Verzögerungszeit.
Während der Rücksetzzeit (> 0 s) wird die abgelaufene Auslöseverzögerung eingefroren. Wenn der Anre-
gewert in diesem Zeitraum erneut überschritten wird, löst die Stufe aus, wenn der Rest der Auslöseverzöge-
rung abläuft.
Parameter: Messverfahren
Parameter: Messwert
Parameterwert Beschreibung
Leiter-Leiter Wenn Sie das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein-
stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion dann
nicht an.
Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung.
Leiter-Erde Wenn Sie Spannungsunsymmetrien und Überspannungen hervorgerufen
durch Erdschlüsse erfassen wollen, wählen Sie die Einstellung Leiter-
Erde
Parameter: Stabilisierungszähler
aufzeichnung beginnt. Dies können Sie erreichen, indem Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf
einen Wert ungleich 0 einstellen.
Wenn Sie den Parameter z.B. auf 1 setzen, wird das Anregesignal ausgegeben, wenn die Spannung den Anre-
gewert bei 2 aufeinanderfolgenden Messzyklen überschreitet. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms.
Parameter: Anregemodus
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Zusatzverzögerung
Parameter: Rücksetzzeit
7.13.9 Parameter
7.13.10 Informationen
7.14.1 Funktionsübersicht
• Überwacht das Spannungsband, wenn die Mitsystemspannung die bestimmende Größe ist
Unsymmetrische Überspannungen, die z.B. durch Erdschlüsse und unsymmetrische Fehler entstehen, werden
aufgrund der Bewertung der Mitsystemspannung nicht erfasst.
[dwovpu1s-030211-01.tif, 1, de_DE]
7.14.3 Stufenbeschreibung
[logovpu1-090611-01.tif, 1, de_DE]
Messverfahren
Die Stufe arbeitet mit der Mitsystemspannung. Die Mitsystemspannung wird nach der Definitionsgleichung
aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen berechnet.
Parameter: Schwellwert
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Rückfallverhältnis
Allgemeine Hinweise
Bei hoher Überspannung kann die 1. Stufe mit einer Kurzzeitverzögerung abschalten. Bei geringeren Über-
spannungen wird mit der 2. Stufe die Schwellwertüberschreitung entweder nur gemeldet (siehe Betrieb als
Überwachungsfunktion) oder mit einer längeren Verzögerung abgeschaltet, um dem Spannungsregler Gele-
genheit zu geben, die Spannung wieder in den Nennbereich zu regeln.
7.14.5 Parameter
7.14.6 Informationen
7.15.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung (ANSI 59) erfasst beliebige 1-phasige Über-
spannungen und ist für Sonderanwendungen vorgesehen.
Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung wird in Schutzfunktionsgruppen mit Span-
nungsmessung verwendet.
Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung ist werkseitig mit 2 Stufen vorkonfiguriert.
Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 3 Stufen gleichzeitig betreiben. Die Stufen sind identisch aufge-
baut.
[dwovpuxs-030211-01.tif, 1, de_DE]
7.15.3 Stufenbeschreibung
[louxovpr-211212-01.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Wenn die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktionsgruppe
verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar.
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem
berechneten Effektivwert arbeitet:
Messwert
Mit dem Parameter Messwert wählen Sie aus, ob die Stufe mit einer gemessenen (direkt angeschlossenen)
Spannung oder mit einer berechneten Leiter-Leiter-Spannung arbeitet.
Wenn die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktionsgruppe
verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar.
Parameter: Messverfahren
Parameter: Messwert
HINWEIS
i Ab V7.30 wird der Wert UN gemessen nicht länger bereitgestellt. Wenn Sie diesen Wert in einer früheren
Version ausgewählt haben, können Sie nach Aktualisieren der Konfiguration auf V7.30 oder höher statt-
dessen eines der folgenden Verfahren anwenden:
• Wählen Sie in der Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung für den Parameter
Messwert den Wert berech. Spg. U0 aus.
Parameter: Schwellwert
HINWEIS
i Wenn die Funktion in einer Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig verwendet wird, die mit der 1-
phasigen Messstelle mit dem Spannungstyp UN offene Dreiecksw. verbunden ist, stellen Sie den
Schwellwert auf Basis der entsprechenden Nullsystemspannung ein.
Die entsprechende Nullspannung U0 äquiv., sek errechnen Sie aus der Messspannung UN sek mit folgender
Formel:
Weitere Informationen zum Parameter Anpassfakt. Uph / UN finden Sie im Kapitel 5.1.4 Anwen-
dungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Spannung 3‑phasig (U-3ph).
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Rückfallverhältnis
7.15.5 Parameter
7.15.6 Informationen
7.16.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung wird in Schutz-Funktionsgruppen mit Span-
nungsmessung verwendet.
Die Funktion Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung ist werkseitig mit 2 Stufen Unabhängiger
Unterspannungsschutz vorkonfiguriert.
In der Funktion Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung können folgende Stufen gleichzeitig
betrieben werden:
[dwstru3p-110211-01.tif, 5, de_DE]
7.16.3 Beschreibung
[louvp3ph-140611-01_stagecontrol.vsd, 3, de_DE]
[louvp3ph-140611-01.tif, 3, de_DE]
Bild 7-150 Logikdiagramm der Stufe Unabhängiger Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung das jeweilige Messverfahren
aus.
• Messung Grundschwingung:
Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin-
gung heraus.
• Messung Effektivwert:
Dieses Messverfahren bestimmt die Spannungsamplitude aus den Abtastwerten nach der Definitionsglei-
chung des Effektivwertes. Oberschwingungen werden mitbewertet.
Messwert
Mit dem Parameter Messwert definieren Sie, ob die Stufe die Leiter-Leiter-Spannungen UL12, UL23 und UL31
oder die Leiter-Erde-Spannungen UL1, UL2 und UL3 bewertet.
Wenn der Messwert auf Leiter-Leiter eingestellt ist, werden die Messglieder gemeldet, die angeregt haben.
Anregestabilisierung
Um die Anregestabilisierung zu aktivieren, stellen Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf einen
Wert ungleich 0 ein. Wenn die Eingangsspannung den Schwellwert dauerhaft für eine bestimmte Anzahl
Anregemodus
Mit dem Parameter Anregemodus definieren Sie, ob die Stufe bei Schwellwertunterschreitung in einem Mess-
glied (1 aus 3) oder bei Schwellwertunterschreitung in allen 3 Messgliedern (3 aus 3) anregt.
Anregeverzögerung
Nur wenn Sie das Stromkriterium der Funktion verwenden (Parameter Stromkriterium = ein), ist der Para-
meter Anregeverzögerung verfügbar und von Bedeutung.
Wenn der Leistungsschalter ausgeschaltet wird, kommt es bei der Verwendung des Stromkriteriums zu einer
Wettlaufschaltung zwischen Erkennung der Unterspannung und dem Rückfall des Stromkriteriums. Je nach
Einstellung der Schwellwerte von Unterspannungsanregung und Stromkriterium wird die Unterspannung
erkannt, bevor das Stromkriterium zurückgefallen ist. In dem Fall regt die Stufe kurz an. Mit dem Parameter
Anregeverzögerung kann diese kurze Anregung der Stufe beim Ausschalten des Leistungsschalters verhin-
dert werden, indem die Anregung um ca. 40 ms verzögert wird.
Stromkriterium
Die Stufen des Unterspannungsschutzes arbeiten optional mit einem Stromkriterium. Das Stromkriterium
arbeitet stufenübergreifend.
Wenn der Parameter Stromkriterium eingeschaltet ist, regen die Stufen des Unterspannungsschutzes nur
an, wenn ein einstellbarer Mindeststrom (Schwellwert I>) überschritten ist. Ein Strom unterhalb des
Mindeststroms wirkt blockierend auf die Stufen.
Das Stromkriterium kann auch über das Binäreingangssignal >Stromkriterium als erfüllt gesetzt werden.
Das erfüllte Stromkriterium wird gemeldet.
Bild 7-150 stellt den Einfluss des Stromkriteriums dar.
HINWEIS
i Wenn der Parameter (_:2311:104) Stromkriterium ausgeschaltet ist, regt das Gerät bei aktivem
Unterspannungsschutz und fehlender Messspannung sofort an. Eine Änderung der Parametrierung bei
angeregtem Gerät ist möglich.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
• Von intern bei Ansprechen der Funktion Messspannungsausfall-Erkennung). Der Parameter Blk. bei
Messspg.ausfall kann so eingestellt werden, dass die Messspannungsausfall-Erkennung die Stufe
blockiert oder nicht.
• Von extern über das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spg.Wdl.-Stz.S, das die
Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters einkoppelt. Der Parameter Blk. bei
Messspg.ausfall kann so eingestellt werden, dass die Messspannungsausfall-Erkennung die Stufe
blockiert oder nicht.
Parameter: Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung (Standardver-
fahren = Voreinstellung) oder dem berechneten Effektivwert arbeitet.
Parameterwert Beschreibung
Grundschwingung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt
werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren.
Siemens empfiehlt diesen Parameterwert als Standardeinstellung.
Effektivwert Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an
Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für
dieses Messverfahren den Schwellwert der Stufe nicht unter 10 V ein.
Parameter: Messwert
Parameterwert Beschreibung
Leiter-Leiter Wenn Sie Spannungseinbrüche durch mehrpolige Fehler erfassen oder
generell das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein-
stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion nicht an.
Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung.
Leiter-Erde Wenn Sie Spannungsunsymmetrien oder Überspannungen infolge von
Erdschlüssen erfassen möchten, wählen Sie die Einstellung Leiter-Erde.
Parameter: Schwellwert
BEISPIEL:
[foschwlw-190309-01.tif, 2, de_DE]
Parameter: Stabilisierungszähler
Wenn Sie den Parameter z.B. auf 1 einstellen, wird das Anregesignal ausgegeben, wenn die Spannung den
Schwellwert bei 2 aufeinanderfolgenden Messzyklen unterschreitet. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit
10 ms.
Parameter: Anregemodus
Parameter: Anregeverzögerung
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Rückfallverhältnis
Parameterwert Beschreibung
ja Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die
Voreinstellung zu verwenden.
nein Die Schutzstufe wird nicht blockiert.
7.16.5 Parameter
7.16.6 Informationen
7.16.7 Beschreibung
[lo_UVP3ph_In_StageControl, 3, de_DE]
[lo_UVP3ph_In, 5, de_DE]
Bild 7-152 Logikdiagramm der Stufe Abhängiger Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem
Effektivwert arbeitet:
• Messung Grundschwingung:
Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin-
gung heraus.
• Messung Effektivwert:
Dieses Messverfahren bestimmt die Spannungsamplitude aus den Abtastwerten nach der Definitionsglei-
chung des Effektivwertes. Oberschwingungen werden mitbewertet.
Messwert
Mit dem Parameter Messwert definieren Sie, ob die Stufe die Leiter-Leiter-Spannungen UL12, UL23 und UL31
oder die Leiter-Erde-Spannungen UL1, UL2 und UL3 bewertet.
Wenn der Messwert auf Leiter-Leiter eingestellt ist, werden die Messglieder gemeldet, die angeregt haben.
Anregestabilisierung
Um die Anregestabilisierung zu aktivieren, stellen Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf einen
Wert ungleich 0 ein. Wenn die Eingangsspannung den Anregewert dauerhaft für eine bestimmte Anzahl (1 +
Stabilisierungszähler-Wert) von aufeinanderfolgenden Messzyklen unterschreitet, regt die Stufe an.
Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms.
Wenn Sie den Parameter auf 0 (Voreinstellwert) einstellen, dann ist die Stabilisierung nicht aktiv. Das Anrege-
signal wird ausgegeben unmittelbar nachdem die Eingangsspannung den Anregewert unterschritten hat.
Anregemodus
Mit dem Parameter Anregemodus legen Sie fest, ob die Stufe bei Schwellwertunterschreitung in einem Mess-
glied (1 aus 3) oder bei Schwellwertunterschreitung in allen 3 Messgliedern (3 aus 3) anregt.
Nach der Anregung wird der Zeitwert Tinv für jede Eingangsspannung berechnet, die unter dem Rückfallwert
liegt. Ein Integrator akkumuliert den Wert 1/Tinv. Sobald das akkumulierte Integral den festen Wert 1 erreicht,
läuft die abhängige Verzögerung ab. Die Stufe löst nach der Zusatzverzögerung aus.
Die abhängige Verzögerung wird mit folgender Formel berechnet:
[fo_UVP3ph_inverse, 2, de_DE]
Mit:
Tinv Abhängige Verzögerung
Tp Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator)
U Gemessene Unterspannung
USchwellwert Schwellwert (Parameter Schwellwert)
k Kennlinienkonstante k (Parameter Kennlinienkonstante k)
α Kennlinienkonstante α (Parameter Kennlinienkonstante α)
c Kennlinienkonstante c (Parameter Kennlinienkonstante c)
[dwUVP3ph_inverse, 1, de_DE]
Anregeverzögerung
Nur wenn Sie das Stromkriterium der Funktion verwenden (Parameter Stromkriterium = ein), ist der Para-
meter Anregeverzögerung verfügbar und von Bedeutung.
Wenn der Leistungsschalter ausgeschaltet wird, kommt es bei der Verwendung des Stromkriteriums zu einer
Wettlaufschaltung zwischen Erkennung der Unterspannung und dem Rückfall des Stromkriteriums. Je nach
Einstellung der Schwellwerte von Unterspannungsanregung und Stromkriterium wird die Unterspannung
erkannt, bevor das Stromkriterium zurückgefallen ist. In dem Fall regt die Stufe kurz an. Mit dem Parameter
Anregeverzögerung kann diese kurze Anregung der Stufe beim Ausschalten des Leistungsschalters verhin-
dert werden, indem die Anregung um ca. 40 ms verzögert wird.
Rückfallverhalten
Wenn die Spannung den Rückfallschwellwert überschreitet (1,05 x Anregefaktor x Schwellwert), geht das
Anregesignal und der Rückfall wird gestartet. Sie können das Rückfallverhalten über den Parameter Rück-
setzzeit festlegen. Ein sofortiges Rücksetzen wird durchgeführt, wenn die Rücksetzzeit auf 0 s gesetzt
wird. Ein verzögertes Rücksetzen findet statt durch Setzen der gewünschten Verzögerungszeit.
Während der Rücksetzzeit (> 0 s) wird die abgelaufene Auslöseverzögerung eingefroren. Wenn die Stufe in
dieser Periode erneut anregt, löst die Stufe aus, wenn der Rest der Auslöseverzögerung abläuft.
Stromkriterium
Die Stufen des Unterspannungsschutzes arbeiten optional mit einem Stromkriterium. Das Stromkriterium
arbeitet stufenübergreifend.
Wenn der Parameter Stromkriterium eingeschaltet ist, regen die Stufen des Unterspannungsschutzes nur
an, wenn ein einstellbarer Mindeststrom (Schwellwert I>) überschritten ist. Ein Strom unterhalb des
Mindeststroms wirkt blockierend auf die Stufen.
Das Stromkriterium kann auch über das Binäreingangssignal >Stromkriterium als erfüllt gesetzt werden.
Das erfüllte Stromkriterium wird gemeldet.
Bild 7-150 stellt den Einfluss des Stromkriteriums dar.
HINWEIS
i Wenn der Parameter (_:2311:104) Stromkriterium ausgeschaltet ist, regt das Gerät bei aktivem
Unterspannungsschutz und fehlender Messspannung sofort an. Eine Änderung der Parametrierung bei
angeregtem Gerät ist möglich.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
• Von intern bei Ansprechen der Funktion Messspannungsausfall-Erkennung. Der Parameter Blk. bei
Messspg.ausfall kann so eingestellt werden, dass die Messspannungsausfall-Erkennung die Stufe
blockiert oder nicht.
• Von extern über das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spg.Wdl.- Stz.S, das zur
Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters führt. Der Parameter Blk. bei Messspg.ausfall
kann so eingestellt werden, dass die Messspannungsausfall-Erkennung die Stufe blockiert oder nicht.
Parameter: Messverfahren
Parameter: Messwert
Parameterwert Beschreibung
Leiter-Leiter Wenn Sie Spannungseinbrüche durch mehrpolige Fehler erfassen oder
generell das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein-
stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion nicht an.
Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung.
Leiter-Erde Wenn Sie Spannungsunsymmetrien oder Überspannungen infolge von
Erdschlüssen erfassen möchten, wählen Sie die Einstellung Leiter-Erde.
Abhängig vom Messwert wird der Schwellwert entweder als Leiter-Leiter-Größe oder als Leiter-
Erde-Größe eingestellt.
Mit dem Parameter Anregefaktor können Sie den Anregewert ändern. Siemens empfiehlt, den Voreinstell-
wert des Parameters Anregefaktor zu verwenden, um eine lange Auslöseverzögerung nach der Anregung
zu vermeiden.
Geben Sie den Schwellwert (Anregeschwelle) und den Anregefaktor für die spezifische Anwendung an.
Parameter: Stabilisierungszähler
Parameter: Anregemodus
Parameter: Anregeverzögerung
Parameterwert Beschreibung
nein Wenn Sie die Anregung der Stufe im Fehlerfall auf keinen Fall verzögern
wollen, verwenden Sie diese Einstellung. Diese Einstellung führt dann zu
einer schnellstmöglichen Anregung und ggf. Auslösung.
Beachten Sie, dass Schaltvorgänge (Ausschalten des LS) abhängig von der
Einstellung der Schwellwerte der Unterspannungsanregung und des Strom-
kriteriums zu einer kurzen Anregung der Stufe führen können. Um eine
mögliche Fehlauslösung zu vermeiden, müssen Sie eine Auslöseverzöge-
rung von mindestens 50 ms einstellen.
ja Wenn Schaltvorgänge (Ausschalten des LS) nicht zu einer Anregung der
Stufe führen dürfen, verwenden Sie diese Einstellung.
Beachten Sie, dass die Anregung um ca. 40 ms verzögert wird. Die Auslöse-
zeit wird um diese Verzögerungszeit verlängert.
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rücksetzzeit
Parameter: Zusatzverzögerung
Nur wenn eine der beiden folgenden Bedingungen erfüllt ist, kann ein Messspannungsausfall erkannt werden:
Parameterwert Beschreibung
ja Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die
Voreinstellung zu verwenden.
nein Die Schutzstufe wird nicht blockiert.
7.16.9 Parameter
7.16.10 Informationen
7.17.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung (ANSI 27) erfasst beliebige 1-phasige Unter-
spannungen und ist für Sonderanwendungen vorgesehen.
Die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung wird in Schutzfunktionsgruppen mit Span-
nungsmessung verwendet.
Die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung ist werkseitig mit 2 Stufen vorkonfiguriert.
Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 3 Stufen gleichzeitig betreiben. Die Stufen sind identisch aufge-
baut.
Die Schutzfunktion ist so aufgebaut, dass ein Stromkriterium die Unterspannungsschutzstufen übergreifend
beeinflussen kann (siehe Bild 7-154).
[dwstuvux-110211-01.tif, 1, de_DE]
7.17.3 Stufenbeschreibung
[louvpuxx-100611-01.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Wenn die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktions-
gruppe verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar.
Messverfahren
Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem
berechneten Effektivwert arbeitet.
Messwert
Mit dem Parameter Messwert wählen Sie aus, ob die Stufe mit einer gemessenen (direkt angeschlossenen)
Spannung oder mit einer berechneten Leiter-Leiter-Spannung arbeitet.
Wenn die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktionsgruppe
verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar.
Stromkriterium
Die Stufen des Unterspannungsschutzes arbeiten optional mit einem Stromkriterium. Das Stromkriterium
arbeitet stufenübergreifend.
Wenn der Parameter Stromkriterium eingeschaltet ist, regen die Stufen des Unterspannungsschutzes nur
an, wenn das Stromkriterium über das binäre Eingangssignal >Stromkriterium als erfüllt gesetzt ist. Das
erfüllte Stromkriterium wird gemeldet.
Bild 7-155 stellt den Einfluss des Stromkriteriums dar.
HINWEIS
i Wenn der Parameter (_:2311:101) Stromkriterium ausgeschaltet ist, regt das Gerät bei aktivem
Unterspannungsschutz und fehlender Messspannung sofort an. Eine Änderung der Parametrierung bei
angeregtem Gerät ist möglich.
Parameter: Messverfahren
Parameter: Messwert
HINWEIS
i Ab V7.30 wird der Wert UN gemessen nicht länger bereitgestellt. Wenn Sie diesen Wert in einer früheren
Version ausgewählt haben, wählen Sie nach Aktualisieren der Konfiguration auf V7.30 oder höher statt-
dessen den Wert berech. Spg. U0.
Wenn die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktions-
gruppe verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar.
Parameter: Schwellwert
HINWEIS
i Wenn die Funktion in einer Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig verwendet wird, die mit der 1-
phasigen Messstelle mit dem Spannungstyp UN offene Dreiecksw. verbunden ist, stellen Sie den
Schwellwert auf Basis der entsprechenden Nullsystemspannung ein.
Die entsprechende Nullspannung U0 äquiv., sek errechnen Sie aus der Messspannung UN sek mit folgender
Formel:
Weitere Informationen zum Parameter Anpassfakt. Uph / UN finden Sie im Kapitel 5.1.4 Anwen-
dungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Spannung 3‑phasig (U-3ph).
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Rückfallverhältnis
Parameter: Stromkriterium
Parameterwert Beschreibung
ein Aufgrund der Anwendung ist es sinnvoll, dass die Stufe nur aktiv (nicht
blockiert) ist, wenn ein bestimmter Stromfluss vorliegt (siehe Hinweis).
aus Eine Stromflussüberwachung ist für die Anwendung nicht sinnvoll.
HINWEIS
i Aufgrund der flexiblen Einstellmöglichkeiten der Spannungsmessgröße ermittelt die Funktion nicht selber
den zur Spannung zugehörigen Strom. Die passende Stromflussüberwachung muss durch den Benutzer
über den Continuous Function Chart (CFC) erstellt werden und mit dem binären Eingangssignal >Strom-
kriterium verbunden werden.
7.17.5 Parameter
7.17.6 Informationen
7.18 Überfrequenzschutz
7.18.1 Funktionsübersicht
[dwstofqp-090211-01.tif, 1, de_DE]
[lostofqp-040411-01.tif, 1, de_DE]
Frequenz-Messverfahren
Der Überfrequenzschutz ist in zwei Funktionsausprägungen verfügbar. Diese arbeiten mit verschiedenen
Frequenz-Messverfahren. Mit dem Frequenz-Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die
jeweilige Messmethode aus.
Beide Messverfahren zeichnen sich durch eine hohe Messgenauigkeit, verbunden mit einer kurzen Anregezeit
aus. Störgrößen wie Oberschwingungen, höherfrequente Störeinflüsse, Phasenwinkelsprünge bei Schalthand-
lungen sowie Ausgleichsvorgänge infolge von Leistungspendelungen werden wirksam unterdrückt.
Funktionsmesswert
Das Winkeldifferenzverfahren stellt den folgenden Messwert zur Verfügung:
Messwert Beschreibung
f Mit dem Winkeldifferenzverfahren berechnete Frequenz
• Von extern oder intern über den logischen Binäreingang >Blockierung Stufe
Frequenz-Messverfahren
Das Frequenz-Messverfahren wählen Sie mit der entsprechenden Funktionsausprägung aus der Funktionsbibli-
othek in DIGSI. Der Buchstabe am Ende des Funktionsnamens beschreibt das Messverfahren.
Durch Kombination von 2 unterschiedlichen Frequenz-Messverfahren können Sie redundante Lösungen reali-
sieren. Wenn Sie die Auslösemeldungen beider Funktionen im CFC logisch über ein UND-Gatter verknüpfen,
realisieren Sie einen 2-aus-2- Entscheid. Dadurch erhöhen Sie die Sicherheit des Schutzes.
Frequenz-Messverfahren Beschreibung
Winkeldifferenzverfahren Wenn die Frequenzschutz-Stufe zum Schutz von Maschinen eingesetzt wird,
(Methode A) wählen Sie dieses Messverfahren.
Filterverfahren (Methode B) Wenn die Frequenzschutz-Stufe im Netzbereich eingesetzt wird, wählen Sie
dieses Messverfahren.
Parameter: Schwellwert
Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie anwendungsabhängig die Ansprechschwelle der Überfrequenz-
schutz-Stufe ein. 51,50 Hz ist eine typische Warnschwelle in 50-Hz-Netzen.
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Mindestspannung
Parameter: Rückfalldifferenz
HINWEIS
i Diese Tabelle stellt das Beispiel einer möglichen Frequenzschutzeinstellung dar. Anwendungsabhängig
können die Einstellwerte auch hiervon abweichen.
7.18.5 Parameter
7.18.6 Informationen
7.19 Unterfrequenzschutz
7.19.1 Funktionsübersicht
• Entkuppelt Netze
• Wirft Last zur Sicherung der Netzstabilität und zum Schutz von Motoren ab
Frequenzabweichungen entstehen durch das Ungleichgewicht zwischen erzeugter und verbrauchter Wirkleis-
tung. Unterfrequenz entsteht durch erhöhten Wirkleistungsbedarf der Verbraucher oder durch Verminderung
der generierten Leistung. Diese Zustände treten bei Netztrennung, Generatorausfall oder fehlerhaftem
Arbeiten der Leistungs- und Frequenzregelung auf.
Der Unterfrequenzschutz ist in zwei Funktionsausprägungen verfügbar (auswählbar über die Funktionsbiblio-
thek in DIGSI). Die Funktionsausprägungen unterscheiden sich durch das verwendete Frequenz-Messver-
fahren.
[dwstufqp-090211-01.tif, 1, de_DE]
[lostufqp-040411-01.tif, 2, de_DE]
Frequenz-Messverfahren
Der Unterfrequenzschutz ist in zwei Funktionsausprägungen verfügbar. Diese arbeiten mit verschiedenen
Frequenz-Messverfahren. Mit dem Frequenz-Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die
jeweilige Messmethode aus.
Beide Messverfahren zeichnen sich durch eine hohe Messgenauigkeit, verbunden mit einer kurzen Ansprech-
zeit aus. Störgrößen wie Oberschwingungen, höherfrequente Störeinflüsse, Phasenwinkelsprünge bei Schalt-
handlungen sowie Ausgleichsvorgänge infolge von Leistungspendelungen werden wirksam unterdrückt.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
Rangierung: Frequenz-Messverfahren
Das Frequenz-Messverfahren wählen Sie mit der entsprechenden Funktionsausprägung aus der Funktionsbibli-
othek in DIGSI. Durch Kombination von zwei unterschiedlichen Frequenz-Messverfahren können Sie redun-
dante Lösungen realisieren. Wenn Sie die Auslösemeldungen beider Funktionen im CFC logisch über ein UND-
Gatter verknüpfen, realisieren Sie einen "zwei aus zwei Entscheid". Dadurch erhöhen Sie die Sicherheit des
Schutzes.
Messverfahren Beschreibung
Winkeldifferenzverfahren (Funkti- Wenn die Frequenzschutz-Stufe zum Schutz von Maschinen eingesetzt
onsausprägung A) wird, wählen Sie dieses Messverfahren.
Filterverfahren (Funktionsausprä- Wenn die Frequenzschutz-Stufe im Netzbereich eingesetzt wird, wählen
gung B) Sie dieses Messverfahren.
Parameter: Schwellwert
Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie anwendungsabhängig die Ansprechschwelle der Unterfrequenz-
schutz-Stufe ein. 49,8 Hz ist eine typische Warnschwelle in 50-Hz-Netzen.
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Mindestspannung
Parameter: Rückfalldifferenz
HINWEIS
i Diese Tabelle stellt das Beispiel einer möglichen Frequenzschutzeinstellung dar. Anwendungs- und turbi-
nenabhängig können die Einstellwerte auch hiervon abweichen.
7.19.5 Parameter
7.19.6 Informationen
7.20.1 Funktionsübersicht
• Schaltet zur Frequenzstabilisierung die Mittelspannungssammelschiene oder Abzweige ab, die Wirkleis-
tung verbrauchen
7.20.3.1 Beschreibung
Logik
Messgrößen
Die allgemeine Funktionalität erfordert folgende Eingangsmessgrößen:
• Mitsystemspannung U1
• Mitsystemstrom I1
• Mitsystem-Scheinleistung S1
• Mitsystem-Wirkleistung P1
• Frequenz
S1 und P1 werden aus U1 und I1 berechnet. Die Frequenz wird aus U1 berechnet.
Die Frequenz und die Frequenzänderungsrate df/dt werden über den Winkeldifferenzalgorithmus berechnet.
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 7.18.3 Stufe Überfrequenzschutz.
Unterspannungsblockierung
Die Frequenz der Funktion Automatische Frequenzentlastung wird aus der Mitsystemspannung U1
berechnet. Um ein zuverlässiges und genaues Ergebnis der Frequenzberechnung zu erhalten, wird der Betrag
von U1 überwacht. Wenn der Betrag von U1 kleiner als die Mindestspannung ist, werden alle Schutzstufen
blockiert und die Meldung U1< block wird ausgegeben.
Leistungskriterium
Wenn ein Abzweig Wirkleistung an die Sammelschiene liefert oder die Mittelspannungssammelschiene Wirk-
leistung an die Hochspannungssammelschiene liefert, ist eine Abschaltung dieses Abzweigs oder der Mittels-
pannungssammelschiene während des Lastabwurfs zwecklos. Das Leistungskriterium bestimmt die Lastfluss-
richtung und schließt diese Information als Blockierkriterium in die Entscheidung über den Lastabwurf aller
Schutzstufen ein.
Der Parameter Pos. Leistungsrichtung legt die positive Flussrichtung der Wirkleistung der Funktion im
Bezug zur standardmäßigen Vorwärtsrichtung der Schutzfunktion fest. Weitere Informationen finden Sie im
Kapitel 7.20.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise.
In den folgenden Bildern werden die Schutzstufen freigegeben, wenn sich der Lastfluss im grau markierten
Freigabebereich befindet. Im übrigen Bereich werden die Schutzstufen blockiert.
Der Freigabebereich wird über folgende Parameter eingestellt:
• Der Parameter Phi (Leistungskriterium) bestimmt den Bereich, der den Leistungswinkelbereich
begrenzt.
• Die Unterspannungsblockierung ist nicht erfüllt, d.h., der Betrag von U1 ist nicht kleiner als die
Mindestspannung.
Die gestrichelten Linien in den Bildern zeigen die Rückfallkennlinien an. Die Rückfalldifferenz des Leistungs-
winkels beträgt 1°.
Das Symbol φ in den folgenden Bildern steht für den Einstellwert des Parameters Phi (Leistungskrite-
rium).
Das Leistungskriterium beinhaltet die Prüfung des Stromkriteriums und des Leistungswinkelkriteriums.
Mit der Einstellung des Parameters Leistungskriterium können Sie festlegen, ob das Leistungskriterium
geprüft wird oder nicht. Das Leistungskriterium wird nur ausgeführt, wenn der Parameter Leistungskrite-
rium auf ja eingestellt ist.
Die Arbeitsweise des Stromkriteriums und des Leistungswinkelkriteriums unterscheiden sich bei Phi (Leis-
tungskriterium) ≤ 0 und bei Phi (Leistungskriterium) > 0.
• Wenn der Mitsystemstrom I1 unter den Min.strom(Leistungskrit.) fällt, ist das Stromkriterium
nicht erfüllt und die Meldung I1< Blockierung wird ausgegeben. Daher werden alle Schutzstufen
blockiert und das Leistungswinkelkriterium wird nicht berücksichtigt.
• Wenn I1 den Min.strom(Leistungskrit.) überschreitet und der Leistungswinkel sich außerhalb des
Freigabebereichs befindet, wird die Meldung P Krit. Blockierung ausgegeben und alle Schutz-
stufen werden blockiert.
Bei Phi (Leistungskriterium) > 0 wird das Leistungskriterium wie folgt geprüft:
• Wenn I1 unter den Min.strom(Leistungskrit.) fällt, werden alle Schutzstufen freigegeben und das
Leistungswinkelkriterium wird nicht berücksichtigt.
• Wenn I1 den Min.strom(Leistungskrit.) überschreitet und der Leistungswinkel sich außerhalb des
Freigabebereichs befindet, wird die Meldung P Krit. Blockierung ausgegeben und alle Schutz-
stufen werden blockiert.
df/dt-Blockierung
Wenn die Änderungsrate df/dt zu hoch ist, kann es sein, dass die Funktion Automatische Frequenzentlas-
tung nicht mehr anwendbar ist.
Die df/dt-Blockierung umfasst die df/dt-steigend-Blockierung und die df/dt-fallend-Blockierung.
Das df/dt-steigend-Kriterium und das df/dt-fallend-Kriterium können einzeln ein- oder ausgeschaltet werden.
Diese 2 df/dt-Kriterien sind nur wirksam, wenn der Betrag der Mitsystemspannung U1 größer ist als die
Mindestspannung:
• Die df/dt-steigend-Blockierung findet statt, wenn der Wert df/dt-steigend den Einstellwert des Parameters
df/dt-steig. Blk.schwellw. überschreitet. Dies wird durch die Meldung df/dt-steigend
Block. signalisiert.
• Die df/dt-fallend-Blockierung findet statt, wenn der Wert df/dt-fallend den Einstellwert des Parameters
df/dt-fall. Blk.schwellw. überschreitet. Dies wird durch die Meldung df/dt-fallend
Block. signalisiert.
Schutzstufen aktivieren/deaktivieren
Der Mechanismus der alleinigen Stufenaktivierung wird im Abschnitt Alleinige Stufenaktivierung, Seite 895
beschrieben.
Funktionsmesswert
Wert Beschreibung
df/dt Berechnete Frequenzänderung
Parameter: Mindestspannung
Das folgende Bild zeigt 2 Anwendungsszenarien für Schutzgeräte mit der Funktion Automatische Frequenz-
entlastung.
Die standardmäßige Vorwärtsrichtung der Schutzfunktion verläuft von der Sammelschiene zum Schutzobjekt,
das im Fall von Gerät 1 der Transformator oder im Fall von Gerät 2 der Abzweig ist. Die standardmäßige
Vorwärtsrichtung der Schutzfunktion wird über den Parameter (_:8881:116) Sternpkt. in
Richt.Ref.Obj der Messstelle I-3ph eingestellt (siehe Kapitel 5.1.5 Anwendungs- und Einstellhinweise für
die Messstelle Strom 3‑phasig (I 3-ph)). Für die Lastabwurffunktion kann die positive Flussrichtung der Wirk-
leistung von der standardmäßigen Vorwärtsrichtung der Schutzfunktion abweichen, wie bei Gerät 1. Um die
Funktion an diese Bedingung anzupassen, wird der Parameter Pos. Leistungsrichtung verwendet. Mit
dem Parameter Pos. Leistungsrichtung können Sie die positive Flussrichtung der Wirkleistung gleich
oder entgegengesetzt zu der standardmäßigen Vorwärtsrichtung der Schutzfunktion einstellen.
• Stellen Sie den Parameter Pos. Leistungsrichtung für Gerät 1 auf inv.zu Wdl.St.pkt.Einst.
ein. Dann ist die positive Flussrichtung der Wirkleistung des Leistungskriteriums entgegengesetzt zur
standardmäßigen Vorwärtsrichtung der Schutzfunktion. Folglich wirft die Automatische Frequenzent-
lastung die Mittelspannungssammelschiene ab, wenn die positive Flussrichtung der Wirkleistung von der
Hochspannungssammelschiene zur Mittelspannungssammelschiene verläuft.
• Stellen Sie den Parameter Pos. Leistungsrichtung für Gerät 2 auf entsp.Wdl.St.pkt.Einst.
ein. Dann ist die positive Flussrichtung der Wirkleistung des Leistungskriteriums gleich der standardmä-
ßigen Vorwärtsrichtung der Schutzfunktion. Folglich wirft die Automatische Frequenzentlastung den
Abzweig ab, wenn die positive Flussrichtung der Wirkleistung von der Mittelspannungssammelschiene
zum Abzweig verläuft.
• Mit dem Parameters Leistungskriterium können Sie festlegen, ob das Leistungskriterium ange-
wandt wird oder nicht.
Wenn ein Abzweig Wirkleistung an die Sammelschiene liefern kann oder die Mittelspannungssammel-
schiene Wirkleistung an die Hochspannungssammelschiene liefern kann, empfiehlt Siemens die Verwen-
dung des Leistungskriteriums, um einen Abwurf des Abzweigs oder der Mittelspannungssammelschiene
unter dieser Bedingung auszuschließen. Wenn ein Abzweig oder die Mittelspannungssammelschiene
ständig Wirkleistung verbraucht, wird das Leistungskriterium nicht benötigt.
• Mit dem Parameter Phi (Leistungskriterium) legen Sie fest, ob die Schutzstufe bei niedrigem
Wirkleistungsfluss blockiert oder freigegeben wird. Wenn der Wirkleistungsfluss niedrig ist, ist die
bestimmte Wirkleistungsflussrichtung nicht immer zuverlässig.
Bei Phi (Leistungskriterium) ≤ 0 wird die Schutzstufe bei eindeutiger Vorwärtsrichtung des
Wirkleistungsflusses freigegeben. Wenn die Wirkleistungsflussrichtung nicht zuverlässig ist, werden die
Schutzstufen blockiert. Bei Phi (Leistungskriterium) > 0 ist das Verhalten entgegengesetzt.
Der Parameter Phi (Leistungskriterium) kann entsprechend Ihrer Philosophie eingestellt werden.
• Mit dem Parameter Min.strom(Leistungskrit.) stellen Sie den minimalen Schwellwert für den
Mitsystemstrom ein, um ein zuverlässiges Ergebnis für das Wirkleistungskriterium zu erreichen. Der Para-
meter Min.strom(Leistungskrit.) wird bezogen auf den Nennstrom der verbundenen Strommess-
stelle eingestellt. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden.
Mit dem Parameter df/dt Rückfalldifferenz legen Sie die Rückfallschwelle für die Parameter df/dt-
steig. Blk.schwellw. und df/dt-fall. Blk.schwellw. fest.
Der Voreinstellwert ist ein praktikabler Wert. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden.
7.20.4 Stufenbeschreibung
7.20.4.1 Beschreibung
• Die vorausgehenden 2 Bedingungen werden während der eingestellten Anzahl von Frequenzmesszyklen
(Zykluszeit = 10 ms) erfüllt. Die Anzahl stellen Sie mit dem Parameter f< Stabilisierungszähler
ein.
Wenn das Signal Anregung während der gesamten Auslöseverzögerung beibehalten wird, wird die
Auslösemeldung abgesetzt.
Alleinige Stufenaktivierung
Ein Lastabwurfschema legt fest, in welcher Reihenfolge Abzweige (Leistungsverbraucher) abgeschaltet
werden. Um keinen Leistungsverbraucher zu benachteiligen, wird die Reihenfolge regelmäßig geändert. Der
Mechanismus der alleinigen Stufenaktivierung stellt eine wirksame Unterstützung der Änderung der Reihen-
folge zur Verfügung.
Obwohl mehrere Schutzstufen instanziiert sind und ihre Modus-Parameter auf ein gesetzt sind, können Sie
bei der Funktion Automatische Frequenzentlastung nur eine Stufe gleichzeitig über die alleinige Stufenakti-
vierung aktivieren.
Die alleinige Stufenaktivierung umfasst folgende Eingangssignale:
• Das SPS-Signal >Alle Stufen aktivieren, das im Funktionsbaustein Allgemein angeboten wird.
Die Schutzstufe, die das aktuellste SPS-Signal >Alleinige Aktivierung oder SPC-Signal Alleinige
Aktivierung empfängt, bleibt aktiv und alle anderen Stufen werden deaktiviert. Wenn 2 oder mehr Schutz-
stufen gleichzeitig die SPS-Signale >Alleinige Aktivierung und/oder die SPC-Signale Alleinige
Aktivierung empfangen, wird nur die Schutzstufe mit der höchsten Stufennummer aktiviert.
Wenn das SPS-Signal >Alle Stufen aktivieren aktiviert wird, wird die alleinige Stufenaktivierung
zurückgesetzt, d.h., alle Schutzstufen, bei denen die Modus-Parameter auf ein gesetzt sind, werden wieder
aktiv.
Nach einem normalen Geräteneustart (Reset) werden die Status der Schutzstufen, die vom SPS-Signal
>Alleinige Aktivierung oder dem SPC-Signal Alleinige Aktivierung beeinflusst wurden, beibe-
halten.
Nach einem Erstanlauf wird die alleinige Stufenaktivierung zurückgesetzt.
BEISPIEL
Konfigurierte Schutzstufen: Schutzstufen 1 bis 8
Schutzstufen, deren Modus-Parameter auf ein gesetzt sind: Schutzstufen 1 bis 8
• Fall 1:
Szenario: In Schutzstufe 1 wird das SPS-Signal >Alleinige Aktivierung oder das SPC-Signal
Alleinige Aktivierung aktiviert.
Folge: Die Schutzstufe 1 bleibt aktiv und die Stufen 2 bis 8 werden deaktiviert.
• Fall 2:
Szenario: In Schutzstufe 2 wird das SPS-Signal >Alleinige Aktivierung oder das SPC-Signal
Alleinige Aktivierung aktiviert.
Folge: Die Schutzstufe 2 wird aktiviert, Stufe 1 wird deaktiviert und die Stufen 3 bis 8 bleiben deaktiviert.
• Fall 3:
Szenario: Das SPS-Signal >Alle Stufen aktivieren wird aktiviert.
Folge: Die Schutzstufen 1 bis 8 werden aktiviert.
• Fall 4:
Szenario: In den Schutzstufen 2 bis 4 wird das SPS-Signal >Alleinige Aktivierung oder das SPC-
Signal Alleinige Aktivierung gleichzeitig aktiviert.
Folge: Die Schutzstufe 4 wird aktiviert und die anderen Stufen werden deaktiviert.
• Fall 5:
Szenario: Ein normaler Geräteneustart (Reset) findet statt.
Folge: Nach dem Geräteneustart bleibt Schutzstufe 4 aktiviert und die anderen Stufen bleiben deakti-
viert.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
Parameter: Schwellwert
Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie den Unterfrequenz-Anregewert der Stufe ein. Der spezifische
Wert hängt von der Anwendung und der Gesamtanzahl der parallel angewendeten Stufen ab.
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Rückfalldifferenz
7.20.5 Parameter
7.20.6 Informationen
7.21 Frequenzänderungsschutz
7.21.1 Funktionsübersicht
• Verhindern unsicherer Zustände des Systems, die durch ein Ungleichgewicht zwischen erzeugter und
verbrauchter Wirkleistung verursacht werden
• Netzentkopplung
• Lastabwurf
• df/dt steigend
• df/dt fallend
Die Funktion Frequenzänderungsschutz ist vom Hersteller mit einer Stufe "df/dt steigend" und einer Stufe
"df/dt fallend" vorkonfiguriert. Innerhalb der Funktion können maximal 5 Stufen "df/dt steigend" und 5 Stufen
"df/dt fallend" betrieben werden. Beide Funktionsbausteinarten sind ähnlich aufgebaut.
Die Unterspannungsprüfung sowie die df/dt-Berechnung sind allgemeine Funktionen auf der Funktionsebene.
Diese allgemeinen Funktionen werden von allen Stufen verwendet.
[dwdfdt01-160113-01.tif, 1, de_DE]
7.21.3.1 Beschreibung
Logik
Die folgende Abbildung zeigt die Logik der Unterspannungsprüfung sowie der df/dt-Berechnung. Sie gilt für
alle Stufentypen.
[lodfdtgf-160113-01.tif, 1, de_DE]
Messgröße
Diese Funktion verwendet die Frequenz, die über den Winkeldifferenzalgorithmus berechnet wird.
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 7.18.3 Stufe Überfrequenzschutz.
Die Frequenzdifferenz wird mittels eines einstellbaren Zeitintervalls berechnet (Voreinstellwert: 5 Perioden).
Das Verhältnis zwischen Frequenzdifferenz und Zeitdifferenz gibt die Frequenzänderung an, die positiv oder
negativ sein kann.
Ein Stabilisierungszähler soll eine Überfunktion vermeiden. Wenn der eingestellte Schwellwert überschritten
wird, wird dieser Zähler erhöht. Wenn der Wert den Schwellwert unterschreitet, wird der Zähler sofort zurück-
gesetzt. Der Zähler ist intern auf 8 eingestellt und wird bei jeder halben Netzperiode aktiviert.
Unterspannungsblockierung
Wenn die Messspannung unter die Mindestspannung fällt, wird der Frequenzänderungsschutz blockiert,
da keine genauen Frequenzwerte mehr gemessen werden können.
Funktionsmesswert
Wert Beschreibung
df/dt Berechnete Frequenzänderung
Parameter: Mindestspannung
Parameter: Messfenster
7.21.4 Stufenbeschreibung
7.21.4.1 Beschreibung
[lodfdtst-160113-01.tif, 1, de_DE]
(1) Für den Stufentyp df/dt steigend wird der Wert df/dt steigend verwendet.
Parameter: Schwellwert
Der Anregewert hängt von der Applikation und den Gegebenheiten des Netzes ab. In den meisten Fällen wird
eine Netzanalyse erforderlich sein. Eine plötzliche Lastabschaltung führt zu einem Überschuss an Wirkleistung.
Dadurch steigt die Frequenz und bewirkt damit eine positive Frequenzänderung. Auf der anderen Seite führt
ein Generatorenausfall zu einem Mangel an Wirkleistung. Dadurch sinkt die Frequenz und bewirkt damit eine
negative Frequenzänderung.
Zur Schätzung können die folgenden Beziehungen herangezogen werden. Sie beziehen sich auf die Ände-
rungsrate bei Beginn einer Frequenzänderung (ca. 1 s).
Mit:
fnenn Nennfrequenz
ΔP Änderung der Wirkleistung
ΔP = PVerbrauch - PErzeugung
Snenn Nennscheinleistung der Maschinen
H Trägheitskonstante
BEISPIEL
fnenn = 50 Hz
H=3s
Fall 1: ΔP/Snenn = 0,12
Fall 2: ΔP/Snenn = 0,48
Fall 1: df/dt = -1 Hz/s
Fall 2: df/dt = -4 Hz/s
Parameter: Auslöseverzögerung
Parameter: Rückfalldifferenz
HINWEIS
7.21.4.3 Parameter
7.21.4.4 Informationen
7.22.1 Funktionsübersicht
• Erkennt je nach Einstellung ein Über- oder Unterschreiten einer eingestellten Wirkleistungs- oder Blind-
leistungsschwelle
• Erfasst eine Rückspeisung sowohl von Wirk- als auch Blindleistung im Netz oder an elektrischen
Maschinen
• Erkennt leerlaufende Maschinen (Motoren, Generatoren) und setzt eine entsprechende Meldung zur Still-
setzung ab
• Kann in beliebige Automatisierungslösungen eingebunden werden, z.B. wenn ganz bestimmte Leistungs-
bänder überwacht werden sollen (logische Weiterverarbeitung im CFC)
Die Funktion Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig kann in Funktionsgruppen eingefügt werden, die Spannungs-
und Strommesswerte der 3 Phasen zur Leistungsberechnung zur Verfügung stellen.
Die Funktion Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig ist werkseitig mit je einem Stufentyp einer Wirkleistungsstufe
und einer Blindleistungsstufe vorkonfiguriert. Folgende Stufentypen sind vorkonfiguriert:
• Leistung P>
• Leistung Q>
• Leistung P<
• Leistung Q<
Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 4 Wirkleistungsstufen und 4 Blindleistungsstufen gleichzeitig
betreiben. Die Stufen sind identisch aufgebaut.
Messwert
Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert von der Stufe ausgewertet wird.
Mögliche Einstellwerte sind Mitsystemleistung und die phasenselektiven Leistungen Leistung von
L1, Leistung von L2 oder Leistung von L3.
Anregekennlinie
Mit dem Typ der Stufe legen Sie fest, ob die Stufe als größer Stufe (Stufentyp: Leistung P>) oder als kleiner
Stufe (Stufentyp: Leistung P<) arbeitet.
Mit dem Parameter Schwellwert legen Sie die Ansprechschwelle der Stufe fest. Mit dem Parameter
Neigung Leistungsgerade legen Sie die Neigung der Anregekennlinie fest. Die Definition der Vorzeichen
entnehmen Sie dem folgenden Bild.
Anregung
Die Stufe vergleicht den ausgewählten Leistungswert mit dem eingestellten Schwellwert. Abhängig vom
Typ der Stufe (Leistung P> oder Leistung P<) führt ein Über- oder Unterschreiten des Schwellwertes zur Anre-
gung.
Rückfallverzögerung
Der Anregerückfall bei Unterschreiten der Rückfallschwelle lässt sich verzögern. Die Anregung wird um die
eingestellte Zeit gehalten. Die Verzögerungszeit der Auslösung (Parameter Auslöseverzögerung) läuft
weiter. Wenn die Auslöseverzögerung abgelaufen ist, löst die Stufe aus.
• Von intern oder extern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe.
Messwert
Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert von der Stufe verarbeitet wird.
Mögliche Einstellwerte sind Mitsystemleistung und die phasenselektiven Leistungen Leistung von
L1, Leistung von L2 oder Leistung von L3.
Anregekennlinie
Mit dem Typ der Stufe legen Sie fest, ob die Stufe als größer Stufe (Stufentyp: Leistung Q>) oder als kleiner
Stufe (Stufentyp: Leistung Q<) arbeitet.
Mit dem Parameter Schwellwert legen Sie die Ansprechschwelle der Stufe fest. Mit dem Parameter
Neigung Leistungsgerade legen Sie die Neigung der Anregekennlinie fest. Die Definition der Vorzeichen
entnehmen Sie dem folgenden Bild.
Anregung
Die Stufe vergleicht den ausgewählten Leistungswert mit dem eingestellten Schwellwert. Abhängig vom
Typ der Stufe (Leistung Q> oderLeistung Q<) führt ein Über- oder Unterschreiten des Schwellwertes zur Anre-
gung.
Rückfallverzögerung
Der Anregerückfall bei Unterschreiten der Rückfallschwelle lässt sich verzögern. Die Anregung wird um die
eingestellte Zeit gehalten. Die Verzögerungszeit der Auslösung (Parameter Auslöseverzögerung) läuft
weiter. Wenn die Auslöseverzögerung abgelaufen ist, löst die Stufe aus.
7.22.5 Anwendungsbeispiel
Die Einstellung der Funktion wird am Beispiel eines Wirk-/Blindleistungsbereiches erläutert. Wenn der
komplexe Leistungszeiger sich innerhalb des Leistungsbereiches befindet (in Bild 7-175 durch Kennlinien defi-
niertes Auslösegebiet), wird eine Alarmmeldung abgesetzt. Dazu müssen Sie eine UND-Verknüpfung der
Stufenmeldungen der Wirkleistungsstufe und der Blindleistungsstufe im CFC vornehmen. Als Funktion wird
die 3-phasige Leistungsmessung benutzt. Bild 7-175 zeigt die Schwellwerte und die Lage der Kennlinien im
PQ-Diagramm.
Stufentyp
Im Beispiel soll das Unterschreiten der Wirkleistung überwacht werden. Arbeiten Sie in der Funktion Leis-
tungsschutz (P, Q) 3-phasig mit dem Stufentyp Leistung P<.
Parameter: Messwert
Parameter: Schwellwert
HINWEIS
• Der Schwellwert einer Stufe muss in allen Parametergruppen dasselbe Vorzeichen haben.
• Der Wechsel von einem positiven zu einem negativen Schwellwert und umgekehrt ist nicht zulässig.
DIGSI meldet entsprechend eine Inkonsistenz.
• Wenn Sie das Vorzeichen des Schwellwerts einer Stufe in einer zusätzlichen Parametergruppe ändern
möchten, instanziieren Sie eine neue Stufe und aktivieren Sie diese. Wenn die neue Stufe in der
anderen Parametergruppe nicht wirken soll, deaktivieren Sie die Stufe dort.
Parameter: Rückfallverhältnis
Parameter: Rückfallverzögerung
Parameter: Auslöseverzögerung
Stufentyp
Im Beispiel soll das Unterschreiten der Blindleistung überwacht werden. Arbeiten Sie in der Funktion Leis-
tungsschutz (P, Q) 3-phasig mit dem Stufentyp Leistung Q<.
Parameter: Messwert
Parameter: Schwellwert
HINWEIS
• Der Schwellwert einer Stufe muss in allen Parametergruppen dasselbe Vorzeichen haben.
• Der Wechsel von einem positiven zu einem negativen Schwellwert und umgekehrt ist nicht zulässig.
DIGSI meldet entsprechend eine Inkonsistenz.
• Wenn Sie das Vorzeichen des Schwellwerts einer Stufe in einer zusätzlichen Parametergruppe ändern
möchten, instanziieren Sie eine neue Stufe und aktivieren Sie diese. Wenn die neue Stufe in der
anderen Parametergruppe nicht wirken soll, deaktivieren Sie die Stufe dort.
Parameter: Rückfallverhältnis
Parameter: Rückfallverzögerung
Parameter: Auslöseverzögerung
7.22.8 Parameter
7.22.9 Informationen
7.23 Drehfeldumschaltung
7.23.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Umschaltung der Phasenfolge ermöglicht eine korrekte Ausführung der Schutz- und Überwa-
chungsfunktionen des Gerätes, unabhängig von der Phasenfolge der Leiter in einer Anlage oder in einem
Anlagenteil.
Die Phasenfolge wird über Parameter eingestellt. Sie können zwischen den Phasenfolgen L1 L2 L3 oder L1
L3 L2 wählen.
Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, über Binäreingänge die Phasenfolge gegenüber der Parametereinstel-
lung umzuschalten. Durch Tausch der Phasenfolge ändern Sie beispielsweise bei Motoren bzw. Motor-/Gene-
ratorbetrieb in Pumpspeicherkraftwerken temporär die Drehrichtung.
Die Phasenfolge wirkt sich auf die Berechnung der Mitsystem- und Gegensystemgrößen und die Berechnung
verketteter Größen aus. Eine Drehfeldumschaltung hat damit Einfluss auf alle Schutz- und Überwachungsfunk-
tionen, die diese Größen verwenden.
Die Phasenfolge können Sie auf 2 Wegen über Binäreingänge ändern.
Die Funktion Umschaltung der Phasenfolge ist in die Anlagendaten integriert. Die Anlagendaten finden Sie
in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Parameter. Dort finden Sie den Parameter für die
Einstellung der Phasenfolge und die Binäreingänge, über die Sie eine Änderung der Phasenfolge beeinflussen
können.
[dwphrein-240211-01.tif, 1, de_DE]
7.23.3 Funktionsbeschreibung
Allgemeines
Die Phasenfolge der Anlage wird im Gerät über den Parameter Drehfeldrichtung eingestellt. Den Para-
meter finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Parameter → Anlagendaten →
Allgemein. Für unterschiedliche betriebliche Anforderungen gibt es 3 Methoden, die Phasenfolge zu ändern.
• Mit dem Binärsignal >Drehfeld umschalten tauschen Sie die Phasenfolge aller Messstellen.
• Mit dem Binärsignal >Phasen tauschen tauschen Sie die Phasenfolge pro Messstelle.
Über den pro Messstelle verfügbaren Parameter Getauschte Phasen wird eingestellt, welche Leiter-
größen der Messstelle zu tauschen sind. Den Parameter finden Sie bei jeder 3-phasigen Messstelle.
Die beiden Binärsignal-Mechanismen werden nachfolgend getrennt erläutert.
[dwphrdrf-240211-01.tif, 1, de_DE]
Die Phasenfolge einer Anlage oder eines Anlagenteils legen Sie bei der Parametrierung durch die Parameter
Drehfeldrichtung fest. Der Einstellparameter wirkt auf alle Messstellen.
Die betriebsbedingte Umschaltung zwischen der Phasenfolge L1 L2 L3 und der Phasenfolge L1 L3 L2 initi-
ieren Sie über den Binäreingang >Drehfeld umschalten. Damit wird die Phasenfolge bei allen 3-phasigen
Messstellen gleichzeitig umgeschaltet.
Das nachfolgende Bild zeigt ein Logikdiagramm zur Ermittlung der aktuellen Phasenzuordnung und Umschal-
tung. Die rechts dargestellten Meldungen zeigen die aktuelle Phasenfolge an. Wenn die Phasenfolge über den
Parameter Drehfeldrichtung auf L1 L2 L3 eingestellt ist, so führt die Aktivierung des Binäreinganges zur
Umschaltung auf die Phasenfolge L1 L3 L2.
HINWEIS
i Die Umschaltung der Phasenfolge wird nur zu einem Zeitpunkt zugelassen, an dem keine Messwerte
anstehen. Der Umschaltbefehl muss für mindestens 200 ms anstehen. Die Änderung der Phasenfolge ist
nur bei Stillstand der Maschine zulässig. Wenn die Strom- und Spannungswerte aller 3-phasigen Mess-
stellen unter 5 % der Nenngrößen liegen, wird dies als „Maschinenstillstand” erkannt.
Für eine Rückschaltung der Phasenfolge in die eingestellte Vorzugslage muss ein erneuter Maschinenstillstand
erkannt werden.
[dwphrpsys1-151013, 2, de_DE]
[dwphrapp-240211-01.tif, 2, de_DE]
Das Beispiel zeigt 2 Differentialschutzeinrichtungen (IED1 und IED2) und einen Impedanzschutz (IED3) mit den
angeschlossenen Messstellen.
Für den Differentialschutz von IED1 ist die Phasenfolge bedeutungslos, da das Schutzobjekt nicht von der
Umschaltmöglichkeit der Phasenfolge betroffen ist.
Für den Differentialschutz von IED2 ist die Phasenfolge relevant, da sich das Schutzobjekt über die Umschalt-
möglichkeit hinweg erstreckt.
Für den Impedanzschutz (IED3) ist die Phasenfolge ebenfalls relevant. Abhängig von der Schalterstellung
haben die Spannungsmesswerte 1 und die Strommesswerte 3 eine unterschiedliche Phasenfolge.
Für den Generatorbetrieb wird die Phasenfolge der Anlage im Gerät über den Parameter Drehfeldrichtung
eingestellt. Über den Parameter Getauschte Phasen ist für die jeweilige Messstelle eingestellt, welche
Leiter getauscht werden. Der Tausch wird der Messstelle über das Binäreingangssignal >Phasen tauschen
mitgeteilt. Die geänderte Phasenfolge wird dann zur Berechnung der Messgrößen der Messstelle herange-
zogen.
Gemäß Bild 7-179 ist die Phasenfolge auf L1 L2 L3 eingestellt. Im Motorbetrieb wird L1 mit L3 getauscht.
Der Parameter Getauschte Phasen muss für die Messstellen Strommesswerte 2 und Strommesswerte 3 auf
L1 L3 eingestellt werden. Damit stimmt die Leiterzuordnung für den Differentialschutz IED2 und den Impe-
danzschutz IED3. Der Mit- und Gegensystemstrom wird richtig berechnet.
Das nachfolgende Logikdiagramm zeigt das Prinzip für die Ermittlung der aktuellen Phasenzuordnung und der
Messgrößen am Beispiel der Ströme.
Die Umschaltung der Phasenfolge wird nur zu einem Zeitpunkt zugelassen, an dem keine Messwerte an den
ausgewählten Messstellen anstehen. Der Umschaltbefehl muss für mindestens 200 ms anstehen. Die Ände-
rung der Phasenfolge wird nur durchgeführt, wenn an den umzuschaltenden Messstellen die Messgrößen
unter 5 % der Nenngrößen liegen. Wenn die Ströme der Messstellen Strommesswerte 2 und Strommesswerte
3 des Beispiels 5 % ihrer Nenngrößen unterschreiten, wird die Umschaltung freigegeben und mit aktivem
Binäreingang werden die eingestellten Phasen getauscht.
[lophrgph-190517-01.vsd, 1, de_DE]
Parameter: Drehfeldrichtung
HINWEIS
i Wenn Sie den Einstellwert des Parameters Getauschte Phasen ändern, beachten Sie Folgendes:
Der neue Einstellwert wird nur vom Gerät übernommen, wenn das binäre Eingangssignal >Phasen
tauschen nicht aktiv ist.
7.23.5 Parameter
7.23.6 Informationen
7.24.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler dient für eine sofortige Auslösung, wenn auf
einen Fehler geschaltet wird.
Die Funktion hat keine eigene Messung und muss mit der Anregung (Messung) einer anderen Schutzfunktion
verknüpft werden.
Die Funktion ist werkseitig mit einer Stufe vorkonfiguriert. Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 2
Stufen gleichzeitig betreiben. Die Stufen sind identisch aufgebaut.
[dwstrsto-030211-01.tif, 1, de_DE]
7.24.3 Stufenbeschreibung
[logisotf-170312-01.tif, 1, de_DE]
Bild 7-182 Logikdiagramm der Stufe Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler
HINWEIS
i Wenn eine Schutzstufe anregt und die Auslösung durch die Funktion Einschaltstromerkennung blockiert
ist, regt die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler nicht an. In diesem Fall erfolgt auch
keine Fehleraufzeichnung.
Wenn trotzdem eine Fehleraufzeichnung erforderlich ist, können Sie das mit dem Parameter (_:114)
Störschreibung starten der Funktion Einschaltstromerkennung aktivieren (siehe auch Kapitel
7.10 Einschaltstromerkennung).
Parameter: Konfiguration
Mit dem Parameter Konfiguration legen Sie fest, mit welcher Anregung einer Schutzfunktion oder Schutz-
stufe die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler anspricht.
Üblicherweise werden die Anregungen von Schutzfunktionen und -stufen mit hohem Fehlerstrom ausgewählt:
Parameter: Auslöseverzögerung
7.24.5 Parameter
7.24.6 Informationen
7.25 Gegensystemschutz
7.25.1 Funktionsübersicht
• Erfasst 1-polige oder 2-polige Kurzschlüsse im elektrischen Netz mit deutlich höherer Empfindlichkeit als
beim klassischen Überstromzeitschutz
[dwnspstr-271112-01.tif, 3, de_DE]
Wenn das Gerät mit der Funktion Einschaltstromerkennung ausgerüstet ist, so lassen sich die Stufen gegen
Auslösen aufgrund von Transformator-Einschaltströmen stabilisieren.
7.25.3 Stufenbeschreibung
[logiknsp-070312-01.tif, 2, de_DE]
Messverfahren
Die Grundschwingungszeiger werden aus den 3-phasigen Leiterströmen ermittelt. Darauf basierend werden
Gegensystem und Mitsystem berechnet. Danach wird der Gegensystemstrom auf den Referenzstrom normiert.
Die Auswahl des Referenzstroms erfolgt im FB Allgemein.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe
Mit dem Blk. b. Einschaltstromerk. Parameter legen Sie fest, ob die Auslösung der Stufe bei einer
Schwellwertüberschreitung aufgrund eines Einschaltstroms blockiert werden soll. Im Fall der Blockierung und
erfüllten Anregebedingungen regt die Stufe an. Der Start der Verzögerungszeit sowie die Auslösemeldung
werden blockiert. Die Stufe signalisiert dies durch eine entsprechende Meldung. Wenn die Blockierung zurück-
fällt und die Anregebedingungen weiterhin erfüllt sind, wird die Verzögerungszeit gestartet. Nach deren
Ablauf löst die Stufe aus.
Parameter: Schwellwert
Parameter: Auslöseverzögerung
7.25.5 Parameter
7.25.6 Informationen
7.25.7 Beschreibung
[lo_NSP_Inverse, 1, de_DE]
Messverfahren
Die Grundschwingungszeiger werden aus den 3-phasigen Leiterströmen ermittelt. Auf deren Basis werden
Gegensystem und Mitsystem ermittelt. Danach wird der Gegensystemstrom auf den Referenzstrom normiert.
Die Auswahl des Referenzstroms erfolgt im FB Allgemein.
Anrege- und Rückfallverhalten der abhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI
Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear-
beitet. Ein integrierendes Messverfahren summiert die gewichtete Zeit. Die gewichtete Zeit ergibt sich aus der
Kennlinie. Dazu wird zum aktuellen Stromwert die dazugehörige Zeit aus der Kennlinie ermittelt. Wenn die
gewichtete Zeit den Wert 1 überschreitet, löst die Stufe aus.
Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der
Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara-
meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall
nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen. Der Rückfall nach der Kenn-
linie (Disk-Emulation) entspricht dem Zurückdrehen einer Ferraris-Scheibe. Das gewichtete Reduzieren der Zeit
wird ab dem 0,9-fachen des eingestellten Schwellwertes eingeleitet.
Die Kennlinie und ihre zugehörigen Formeln sind in den technischen Daten dargestellt.
Mit dem Blk. b. Einschaltstromerk. Parameter legen Sie fest, ob die Auslösung der Stufe bei einer
Schwellwertüberschreitung aufgrund eines Einschaltstroms blockiert werden soll. Im Fall der Blockierung und
erfüllten Anregebedingungen regt die Stufe an. Der Start der Verzögerungszeit sowie die Auslösemeldung
werden blockiert. Die Stufe signalisiert dies durch eine entsprechende Meldung. Wenn die Blockierung zurück-
fällt und die Anregebedingungen weiterhin erfüllt sind, wird die Verzögerungszeit gestartet. Nach deren
Ablauf löst die Stufe aus.
Parameter: Kennlinientyp
Parameter: Schwellwert
Parameter: Zeitmultiplikator
Parameter: Rückfall
Parameterwert Beschreibung
Disk-Emulation Wenn das Gerät mit elektromechanischen Geräten oder anderen Geräten,
die einen Rückfall nach einer Disk-Emulation durchführen, koordiniert wird,
wählen Sie diese Einstellung.
unverzögert Wenn der Rückfall nicht nach einer Disk-Emulation erfolgen soll, sondern
ein unverzögerter Rückfall gewünscht ist, wählen Sie diese Einstellung.
7.25.9 Parameter
7.25.10 Informationen
7.26.1 Funktionsübersicht
• Überwacht den thermischen Zustand von Motoren, Generatoren, Transformatoren, Kondensatoren, Frei-
leitungen und Kabeln
Die Funktion Thermischer Überlastschutz, 3-phasig – Erweitert wird in Schutz-Funktionsgruppen mit Strom-
messung verwendet.
Die Funktion ist werkseitig mit 1 Stufe Thermischer Überlastschutz, 3-phasig – Erweitert vorkonfiguriert.
Der nicht vorkonfigurierte Funktionsblock Filter kann optional für die Verstärkung des von der Stufe Thermi-
scher Überlastschutz, 3-phasig – Erweitert genutzten Effektivwerts verwendet werden.
7.26.3.1 Beschreibung
Der Funktionsblock Filter kann zur Anpassung des Effektivwertes für 2 Dinge verwendet werden:
• Verstärken von Harmonischen auf eine definierte Weise. Höhere Harmonische können das geschützte
Objekt thermisch stärker belasten als niedrigere Harmonische. Dies gilt für Drosseln in AC-Filtern. Zusätz-
lich wird die Amplitudendämpfung höherer Frequenzen durch den Anti-Aliasing-Filter des Gerätes auto-
matisch abgeglichen.
• Nur zum Abgleich der Amplitudendämpfung höherer Frequenzen durch das Gerät (Anti-Aliasing-Filter)
Die Filterverstärkung (Amplitudengang) wird von einem FIR-Filter 9. Ordnung realisiert.
Logik
[lo_TOLP_FilterStage, 1, de_DE]
Der FIR-Filter verstärkt die 8-kHz-Abtastwerte gemäß der gesetzten Filterkoeffizienten. Danach wird der Effek-
tivwert berechnet. Die symmetrischen Filterkoeffizienten 9. Ordnung werden über die entsprechenden Para-
meter h(0), h(1), h(2), h(3) und h(4) eingestellt.
HINWEIS
i Ein Tool für die Konfiguration des FIR-Filters ist als Hilfs-Tool auf dem PC vorgesehen. Mit diesem PC-Tool
werden die Koeffizienten h(0), h(1), h(2), h(3), h(4) des FIR-Filters gemäß dem erforderlichen Verstär-
kungsfaktor (Amplitudengang) generiert. Das Tool steht im SIPROTEC Download-Bereich zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Tool finden Sie in der Hilfe zum Tool.
Der verstärkte Effektivwert wird nur an die Schutzstufen gemeldet, wenn der Funktionsblock Filter instanziiert
ist und der Parameter Filter freigeben auf ja gesetzt ist. Andernfalls wird der normale Effektivwert
verwendet.
Funktionsmesswerte
Den Parameter Nennstrom finden Sie im FB Allgemein der Funktionsgruppen, in denen die Funktion Ther-
mischer Überlastschutz, 3-phasig - Erweitert verwendet wird.
Wenn der Parameter Filter freigeben auf nein gesetzt ist, werden die Funktionswerte als---angezeigt.
Mit dem Parameter Filter freigeben legen Sie fest, ob der Filter freigegeben ist.
Parameterwert Beschreibung
ja Wenn erhaltene Effektivwerte in einer der Schutzstufen verwendet werden
sollen, stellen Sie den Parameter Filter freigeben = ja ein.
nein Werden keine erhaltenen Effektivwerte benötigt, stellen Sie den Parameter
Filter freigeben = nein ein.
7.26.3.3 Parameter
7.26.3.4 Informationen
7.26.4 Beschreibung
Logik
[lo_TOLP_withFilterstage, 2, de_DE]
Effektivwertauswahl
Die Schutzfunktion unterstützt 2 Arten der Effektivwertmessung:
• Normaler Effektivwert
HINWEIS
i Wenn der Funktionsblock Filter verwendet wird, kann nur eine 3-phasige Strommessstelle mit der
3‑phasigen Stromschnittstelle der Funktionsgruppe verbunden werden.
Thermisches Abbild
Die Schutzfunktion errechnet die Übertemperatur aus den Leiterströmen gemäß einem thermischen Einkör-
permodell nach der thermischen Differentialgleichung mit
[fo_diffgl-170914, 2, de_DE]
[fo_normie-170914, 3, de_DE]
Θ Aktuelle Übertemperatur, bezogen auf die Endtemperatur bei maximal zulässigem Leiter-
strom k Inenn,Obj
ΘUmg Normierte Umgebungstemperatur, wobei ϑUmg die eingekoppelte Umgebungstemperatur
beschreibt. Die eingekoppelte Umgebungstemperatur ϑUmg kann die gemessene Umge-
bungstemperatur sein oder die über den Parameter Voreingest. Temperatur einge-
stellte Umgebungstemperatur.
Δ ϑnenn,Obj Übertemperatur des Schutzobjektes, die sich bei Nennstrom einstellt
• Bei Transformatoren ist der Nennstrom der zu schützenden Wicklung maßgebend, den das Gerät aus der
eingestellten Nennscheinleistung und Nennspannung berechnet.
• Bei Transformatoren mit Spannungsregelung wird die ungeregelte Wicklung zugrunde gelegt.
• Bei Generatoren, Motoren, Drosseln ist der Nennstrom maßgebend, den das Gerät aus der eingestellten
Nennscheinleistung und Nennspannung berechnet.
• Bei Leitungen, Knoten, Sammelschienen wird der Nennstrom des Schutzobjektes unmittelbar eingestellt.
Die Lösung der thermischen Differentialgleichung ist im stationären Fall eine e-Funktion, deren Asymptote die
Endübertemperatur ΘEnd darstellt. Die Zeitkonstante τth bestimmt den Anstieg. Nach dem Erreichen einer
einstellbaren Übertemperaturschwelle ΘWarn (Thermische Warnschwelle) wird eine Warnmeldung abge-
geben.
Wenn die Übertemperaturgrenze ΘAus (Auslöseübertemperatur) überschritten wird, wird unmittelbar eine
Auslösemeldung abgesetzt und das Betriebsmittel vom Netz getrennt. Diese Schwelle ist auf 100 % festgelegt
und entspricht der Endtemperatur, die sich bei fließendem zulässigem Dauerstrom (Imax, zul.) einstellt.
Bild 7-190 zeigt die Erwärmung bei unterschiedlichen Überlastströmen und die Überwachungsschwellen.
[dwtempve-030211-01.tif, 1, de_DE]
Die Übertemperatur wird für jede Phase separat berechnet. Die aktuelle Übertemperatur kann aus den
Betriebsmesswerten entnommen werden. Sie wird in Prozent dargestellt. Eine Anzeige von 100 % bedeutet,
dass die thermische Schwelle erreicht ist. Als Auslösetemperatur wird die maximale Übertemperatur der
Phasen herangezogen. Dies bedeutet, dass immer vom größten der 3 Leiterströme ausgegangen wird.
Die Bewertung der Effektivwerte der Ströme über ein breites Frequenzband berücksichtigt auch die Ober-
schwingungen. Diese Oberschwingungen tragen zur Erwärmung des Betriebsmittels bei.
Wenn der fließende Strom einen einstellbaren Mindeststrom Imin Abkühlung unterschreitet, wird die
Abkühlzeitkonstante aktiviert.
Auslösekennlinie
Wenn die Umgebungstemperatur nicht gemessen und auf 40 °C gesetzt wird, können Sie die Auslösekennlinie
wie folgt erhalten:
[foauslos-211010-01.tif, 1, de_DE]
t Auslösezeit
τth Zeitkonstante
I Gemessener Laststrom
IVorlast Vorlaststrom
k Einstellfaktor gemäß VDE 0435 Teil 3011 oder IEC 60255-149 (K-Faktor)
Inenn,Obj Nennstrom des Schutzobjektes
Umgebungstemperatur
Diese Funktion kann die Umgebungstemperatur berücksichtigen. Die Referenztemperatur des thermischen
Modells beträgt 40 °C. Wenn die Umgebungstemperatur unter der Referenztemperatur liegt, vergrößert sich
die thermische Grenze. Das Betriebsmittel ist stärker belastbar. Bei größerer Umgebungstemperatur drehen
sich die Verhältnisse um.
Die Umgebungstemperatur kann über den Parameter Voreingest. Temperatur fest eingestellt oder
gemessen werden. Der Parameter Minimaltemperatur begrenzt die eingekoppelte Umgebungstemperatur.
Wenn die gemessene Umgebungstemperatur kleiner ist als die Minimaltemperatur, dann wird im thermischen
Modell die Minimaltemperatur verarbeitet.
Die Umgebungstemperatur wird auf die Übertemperatur des Schutzobjektes, die sich bei Nennstrom einstellt,
bezogen (Parameter Übertemperatur bei Inenn ).
Die gemessene Umgebungstemperatur wird über eine externe Thermobox (RTD = Resistance Temperature
Detector) oder eine Baugruppe IO111 gemessen und durch die Funktionen Thermobox Ether., Thermobox
seriell oder Temperaturbaugruppe IO111 der Funktionsgruppe Analoge Umformer bereitgestellt. Über den
Parameter Temperatursensor wird der entsprechende Temperatursensor ausgewählt.
Wenn die Temperaturmessung gestört ist, z.B. wegen einer Verbindungsunterbrechung zwischen Gerät und
Thermobox, wechselt der Bereitschaftszustand der Funktion Thermischer Überlastschutz, 3-phasig – Erwei-
tert zu Warnung. In diesem Fall wird entweder mit der zuletzt gemessenen Temperatur oder dem unter Para-
meter Voreingest. Temperatur eingestellten Wert weiter gearbeitet, je nachdem, welcher Wert höher
ist.
Strombeeinflussung
Das thermische Abbild nach dem Einkörpermodell ist für große Überströme (Kurzschlüsse, Motoranlauf-
ströme) eingeschränkt gültig. Um eine Überfunktion des Überlastschutzes zu vermeiden, muss das thermische
Abbild bei Überströmen (Überschreiten von I Schwellwert) beeinflusst werden. Sie können dabei zwischen 2 Stra-
tegien auswählen:
• Begrenzung des Eingangsstromes für das thermische Abbild auf den eingestellten Strom. Hiermit wird die
Erwärmung bei großen Strömen abgebremst.
Warnschwellen
Die thermische Warnschwelle setzt eine Warnmeldung ab, bevor die Auslöseschwelle (Auslösetemperatur)
erreicht wird. Somit kann z.B. eine Last rechtzeitig reduziert und eine Abschaltung vermieden werden. Bei
einem üblichen K-Faktor von 1,1 stellt sich bei dauerhaft fließendem Nennstrom ein thermischer Speicher-
wert von 83 % ein.
Der Überlastschutz besitzt außer der thermischen Warnschwelle auch eine Stromwarnschwelle. Diese Strom-
warnschwelle kann frühzeitig einen Überlaststrom melden, bevor die Übertemperatur die Warn- oder Auslöse-
schwelle erreicht hat.
Notanlauf
Je nach Betriebsbedingung kann trotz Überschreitung der zulässigen thermischen Grenzen eine Auslösung
blockiert oder eine Einschaltung ermöglicht werden. Bei Aktivierung des binären Eingangssignals >Nota-
nlauf wird die Auslösung blockiert und eine Einschaltung ermöglicht. Dies hat keinen Einfluss auf den
Zustand des thermischen Speichers. Nach Absteuerung des Einganges >Notanlauf bleibt die Blockierung
für die eingestellte Notanlauf Nachlaufzeit bestehen.
Funktionsmesswerte
Parameter: Stromwarnschwelle
Stellen Sie die Schwelle auf den maximal zulässigen Dauerstrom (Imax, zul) ein. Damit ergibt sich der gleiche
Einstellwert wie für den K-Faktor .
[fowarnsc-100810-01.tif, 2, de_DE]
Bei einem K-Faktor von 1,05 ist der thermische Speicher bei Nennstrom bereits zu 91 % gefüllt. Erhöhen
Sie die Thermische Warnschwelle auf 95 %.
Parameter: K-Faktor
Sie können den K-Faktor anhand des thermisch zulässigen Dauerstroms Imax, zul. ermitteln:
[fotolpkf-100810-01.tif, 2, de_DE]
HINWEIS
i Der thermisch zulässige Dauerstrom für das Schutzobjekt ist aus einschlägigen Tabellen oder den Herstel-
lerangaben bekannt!
Bei Kabeln hängt der zulässige Dauerstrom vom Querschnitt, Isolationsmaterial, Bauart und Verlegungsart des
Kabels ab. Bei Freileitungen ist eine Überlastung von 10 % zulässig.
BEISPIEL
Für den zulässigen Dauerstrom
VPE-Kabel (N2XS2Y): 10 kV 150 mm2 (Cu)
Strombelastbarkeit (Erdverlegung): Imax, zul = 406 A
Gewählter K-Faktor von 1,1
Damit ergibt sich ein Nennstrom von Inenn, Obj = 369 A
[fo_perm_1.0-s-continuous-current, 1, de_DE]
Wenn die Kurzzeitbelastbarkeit für eine andere Einwirkdauer als 1 s angegeben ist, setzen Sie den Kurzzeit-
strom statt des 1-s-Stromes ein. Das Ergebnis multiplizieren Sie mit der angegebenen Einwirkdauer.
Für eine gegebene Kurzzeitbelastbarkeit von 0,5 s benutzen Sie nachfolgende Formel:
[fo_perm_0.5-s-continuous-current, 1, de_DE]
[fokonsta-310510-01.tif, 2, de_DE]
Parameter: Abkühlzeitkonstante
Mit dem Parameter Imax thermisch stellen Sie die Stromschwelle für den Parameter Verh. bei I>
Imax therm. ein. Die gewählte Stromschwelle von 2,5 Inenn, Obj ist ein praktikabler Wert.
[fo_ueb_for_Irated, 3, de_DE]
BEISPIEL:
Temperaturklasse B für dauerhaften Betrieb: Zulässige Übertemperatur = 80 K
Daraus leitet sich eine Temperatur für Inenn von 120 °C (80 K + 40 °C) ab, die sich bei der Messung mit einem
Temperatursensor ergeben würde.
Temperaturklasse F als thermischer Grenzwert: Zulässige Übertemperatur = 105 K.
Daraus leitet sich eine maximale Temperatur von 155 °C (105 K + 40 °C) ab.
Aus diesen Werten kann der K-Faktor abgeleitet werden:
[fo_bsp_kfaktor, 3, de_DE]
Mit einem Einstellwert von 1,1 für den K-Faktor liegen Sie auf der sicheren Seite.
HINWEIS
i Bei elektrischen Maschinen können die Grenzen in Abhängigkeit von der Kühlungsart unterschiedlich sein.
Stimmen Sie den Einstellwert für die Übertemperatur mit dem Motorhersteller ab.
Parameter: Temperatursensor
• Die Temperaturmessung ist fehlerbehaftet und der zuletzt gemessene Temperaturwert ist kleiner als die
Voreingest. Temperatur.
Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden.
Parameter: Minimaltemperatur
arbeitet und diese den im Parameter Minimaltemperatur eingestellten Wert unterschreitet, wird die
eingestellte Minimaltemperatur auch verwendet.
7.26.6 Parameter
7.26.7 Informationen
7.27.1 Funktionsübersicht
• Schützt die Betriebsmittel (Drosseln oder Widerstände im Sternpunkt eines Transformators) vor thermi-
scher Überbeanspruchung
Die Funktion Thermischer Überlastschutz 1-phasig wird in 1-phasigen Schutz-Funktionsgruppen mit Strom-
messung verwendet.
Die Funktion Thermischer Überlastschutz 1-phasig ist stufenlos vorkonfiguriert.
[dwtolp1p-270613-01.tif, 2, de_DE]
7.27.3 Funktionsbeschreibung
Logik
[lotolp1p-250713-01.tif, 2, de_DE]
Thermisches Abbild
Die Schutzfunktion errechnet die Übertemperatur aus dem fließenden Strom durch das Schutzobjekt (z.B.
Drossel oder Widerstand im Transformator-Sternpunkt) gemäß einem thermischen Einkörpermodell nach der
thermischen Differentialgleichung mit
[fodiffgl-310510-01.tif, 2, de_DE]
[fonormie-310510-01.tif, 2, de_DE]
Θ Aktuelle Übertemperatur, bezogen auf die Endtemperatur bei maximal zulässigem Strom
k Inenn, Obj
ΘUmg Normierte Umgebungstemperatur, wobei ϑUmgdie eingekoppelte Umgebungstemperatur
beschreibt. Die eingekoppelte Umgebungstemperatur ϑUmg kann die gemessene Umge-
bungstemperatur sein oder die über den Parameter Voreingest. Temperatur einge-
stellte Umgebungstemperatur.
Δ ϑnenn,Obj Übertemperatur des Schutzobjektes, die sich bei Nennstrom einstellt
τth Thermische Zeitkonstante (Erwärmung/Abkühlung) des Schutzobjektes
k Dieser Faktor gibt den maximal dauernden zulässigen Leiterstrom an. Der Faktor bezieht
sich auf den Nennstrom des Schutzobjektes (k = Imax/Inenn,Obj)
Inenn,Obj Nennstrom des Schutzobjektes
[dwtempve-030211-01.tif, 1, de_DE]
Die aktuelle Übertemperatur kann aus den Betriebsmesswerten entnommen werden. Sie wird in Prozent
dargestellt. Eine Anzeige von 100 % bedeutet, dass die thermische Schwelle erreicht ist.
Die Bewertung des Effektivwertes des Stromes über ein breites Frequenzband berücksichtigt auch die Ober-
schwingungen. Diese Oberschwingungen tragen zur Erwärmung des Betriebsmittels bei.
Auslösekennlinie
Wenn die Umgebungstemperatur nicht gemessen und auf 40 °C gesetzt wird, erhalten Sie die folgende Auslö-
sekennlinie:
[foauslos-211010-01.tif, 1, de_DE]
t Auslösezeit
τth Zeitkonstante
I Gemessener Laststrom
IVorlast Vorlaststrom
k Einstellfaktor gemäß VDE 0435 Teil 3011 oder IEC 60255-149 (K-Faktor)
Inenn, Obj Nennstrom des Schutzobjektes
Umgebungstemperatur
Diese Funktion kann die Umgebungstemperatur berücksichtigen. Die Referenztemperatur des thermischen
Modells beträgt 40 °C. Wenn die Umgebungstemperatur unter der Referenztemperatur liegt, vergrößert sich
die thermische Grenze. Das Betriebsmittel ist stärker belastbar. Bei größerer Umgebungstemperatur drehen
sich die Verhältnisse um.
Die Umgebungstemperatur kann über den Parameter Voreingest. Temperatur fest eingestellt oder
gemessen werden. Der Parameter Minimaltemperatur begrenzt die eingekoppelte Umgebungstemperatur.
Wenn die gemessene Umgebungstemperatur kleiner ist als die Minimaltemperatur, dann wird im thermischen
Modell die Minimaltemperatur verarbeitet.
Die Umgebungstemperatur wird auf die Übertemperatur des Schutzobjektes, die sich bei Nennstrom einstellt,
bezogen (Parameter Übertemperatur bei Inenn).
Die gemessene Umgebungstemperatur wird über eine externe Thermobox (RTD = Resistance Temperature
Detector) oder eine Baugruppe IO111 erfasst und durch die Funktionen Thermobox Ether., Thermobox
seriell oder Temperaturbaugruppe IO111 der Funktionsgruppe Analoge Umformer bereitgestellt. Über den
Parameter Temperatursensor wird der entsprechende Temperatursensor ausgewählt.
Wenn die Temperaturmessung gestört ist, z.B. wegen einer Verbindungsunterbrechung zwischen Gerät und
Thermobox, wechselt der Bereitschaftszustand der Funktion Thermischer Überlastschutz, 1-phasig zu
Warnung. In diesem Fall wird entweder mit der zuletzt gemessenen Temperatur oder dem unter Parameter
Voreingest. Temperatur eingestellten Wert weiter gearbeitet, je nachdem, welcher Wert höher ist.
Strombeeinflussung
Das thermische Abbild nach dem Einkörpermodell ist für große Überströme (Kurzschlüsse) eingeschränkt
gültig. Um eine Überfunktion des Überlastschutzes zu vermeiden, muss das thermische Abbild bei Über-
strömen (Überschreiten von Igrenz) beeinflusst werden. Sie können dabei zwischen 2 Strategien auswählen:
• Begrenzung des Eingangsstromes für das thermische Abbild auf den eingestellten Strom. Hiermit wird die
Erwärmung bei großen Strömen abgebremst.
Warnschwellen
Die thermische Warnschwelle setzt eine Warnmeldung ab, bevor die Auslöseschwelle (Auslösetemperatur)
erreicht wird. Somit kann z.B. eine Last rechtzeitig reduziert und eine Abschaltung vermieden werden. Bei
einem üblichen K-Faktor von 1,1 stellt sich bei dauerhaft fließendem Nennstrom ein thermischer Speicher-
wert von 83 % ein.
Der Überlastschutz besitzt außer der thermischen Warnschwelle auch eine Stromwarnschwelle. Diese Strom-
warnschwelle kann frühzeitig einen Überlaststrom melden, bevor die Übertemperatur die Warn- oder Auslöse-
schwelle erreicht hat.
Alle Meldungen fallen damit zurück und der thermische Speicher wird auf den Wert 0 gesetzt.
Funktionsmesswerte
Messwert Beschreibung
(_:310) Äquivalenter Neben den thermischen Messwerten in Prozent wird zusätzlich der äquival-
Strom ente Strom als thermischer Strommesswert (A oder kA) ausgegeben. Das
Stromäquivalent ist der primäre Strom, der unter Annahme stationärer
Bedingungen dem thermischen Messwert in Prozent entspricht.
(_:304) Zeit bis Die Zeit bis Einschaltung ist die voraussichtliche Zeit, bis ein Wieder-
Einschaltung einschalten des Schutzobjektes möglich ist. Die Berechnung dieses Wertes
basiert auf der Annahme konstanter Ströme. Das thermische Abbild hat
dann den Einstellwert der Rückfallschwelle unterschritten.
(_:305) Zeit bis Auslö- Die Zeit bis Auslösung ist die voraussichtliche Zeit, bis eine Auslösung
sung (Überschreiten des 100 % Wertes) erfolgt. Die Berechnung dieses Wertes
basiert auf der Annahme konstanter Ströme.
(_:306) Überlast Der Wert Überlast gibt die aktuelle Temperatur des Schutzobjektes in
Prozent an. Bei Überschreitung von 100 % erfolgt die Auslösung.
Parameter: Stromwarnschwelle
Stellen Sie die Schwelle auf den maximal zulässigen Dauerstrom (Imax, zul) ein. Dadurch ergibt sich der gleiche
Einstellwert wie für den K-Faktor.
[fowarnsc-100810-01.tif, 2, de_DE]
Beim K-Faktor von 1,05 ist der thermische Speicher bei Nennstrom zu 91 % gefüllt. Erhöhen Sie die Ther-
mische Warnschwelle auf 95 %.
Parameter: K-Faktor
[fotolpkf-100810-01.tif, 2, de_DE]
HINWEIS
i Der thermisch zulässige Dauerstrom für das Schutzobjekt ist aus einschlägigen Tabellen oder den Herstel-
lerangaben bekannt!
Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert zu verwenden, da dieser ein typischer Wert für viele Anwendungen
ist.
BEISPIEL
[fo_time_constance_11082015, 1, de_DE]
[dwtime-dependent-110815-01.vsd, 1, de_DE]
Mit dem Parameter Imax thermisch stellen Sie die Stromschwelle für den Parameter Verh. bei I>
Imax therm. ein. Die gewählte Stromschwelle von 2,5 Inenn, Obj ist ein praktikabler Wert.
HINWEIS
i Bei der Anwendung als 1-phasiger Überlastschutz wird die Umgebungstemperatur über externen Tempera-
turfühler nicht berücksichtigt. Deshalb hat der Einstellparameter keine Wirkung. Sie können den Vorein-
stellwert beibehalten. Wenn Sie die Umgebungstemperatur berücksichtigen, dann beachten Sie nachfol-
gende Erläuterungen.
Stellen Sie als Wert die Übertemperatur ein, die sich ergibt, wenn das Betriebsmittel dauerhaft bei 40 °C
Umgebungstemperatur mit Nennstrom betrieben wird. Der Nennstrom bezieht sich hierbei auf das Schutzob-
jekt. Den Temperaturwert können Sie den technischen Daten des Betriebsmittels entnehmen oder den Wert
messen. Wenn Sie mit einem Temperatursensor bei Nennstrom messen, ziehen Sie von dem Messwert die
aktuelle Umgebungstemperatur oder die Kühlmitteltemperatur ab.
Bei der Wahl des Einstellwertes können Sie sich auch an den angebenden Temperaturklassen orientieren. In
der Regel finden Sie die Übertemperatur als Angabe in Kelvin (K), die Sie direkt übernehmen können. Wenn
eine Absoluttemperatur angegeben wird, müssen Sie die Umgebungstemperatur abziehen. Das ist in der Regel
ein Wert von 40 °C.
Die Übertemperatur bei maximal zulässigem Strom (ϑmax) und die Übertemperatur bei Inenn
(ϑnenn,Obj.) lassen sich anhand folgender Formel ineinander überführen:
[fo_ueb_for_Irated, 3, de_DE]
BEISPIEL:
Temperaturklasse B für dauerhaften Betrieb: zulässige Übertemperatur = 80 K
Daraus leitet sich eine Temperatur für Inenn von 120 °C (80 K + 40 °C) ab, die sich bei der Messung mit einem
Messfühler ergeben würde.
Temperaturklasse F als thermischer Grenzwert: zulässige Übertemperatur = 105 K.
Daraus leitet sich eine maximale Temperatur von 155 °C (105 K + 40 °C) ab.
Aus den Werten kann auch die Größenordnung des K-Faktors abgeleitet werden.
[fo_bsp_kfaktor, 3, de_DE]
Mit einem Einstellwert von 1,1 für den K-Faktor liegen Sie auf der sicheren Seite.
Parameter: Temperatursensor
Ether., Thermobox Seriell oder Temperaturbaugruppe IO111 aus der Funktionsgruppe Analoge
Umformer.
• Die Temperaturmessung ist gestört und der zuletzt gemessene Temperaturwert ist kleiner als die
Voreingest. Temperatur.
Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden.
Parameter: Minimaltemperatur
7.27.5 Parameter
7.27.6 Informationen
7.28 Temperaturüberwachung
7.28.1 Funktionsübersicht
• Motoren
• Generatoren
• Transformatoren
Bei rotierenden Maschinen werden zusätzlich die Lagertemperaturen auf Grenzwertüberschreitung kontrol-
liert.
Die Temperaturen werden an verschiedenen Stellen des Schutzobjektes durch Temperatursensoren (RTD =
Resistance Temperature Detector) gemessen und dem Gerät über eine oder mehrere Thermoboxen zugeführt.
Die Funktion Temperaturüberwachung erhält ihre Temperaturmesswerte über die Funktionen Thermobox
Ether. oder Thermobox Seriell aus der Funktionsgruppe Analoge Umformer.
[dwstrtmp-170712-01.tif, 1, de_DE]
7.28.3 Funktionsbeschreibung
Logik
[lotmpsup-170712-01.tif, 2, de_DE]
Der Funktionsblock Temperaturüberwachungsstelle (FB Stelle) erhält als Eingangsgröße einen Temperatur-
messwert in °C oder °F, der von einem der Temperatursensor-Funktionsblöcke aus der Funktionsgruppe
Analoge Umformer geliefert wird. Die Auswahl des Temperatursensors erfolgt über den Parameter Sensor-
nummer.
Für jede Messstelle können 2 Schwellwertentscheide durchgeführt werden. Wenn der Temperaturmesswert
gleich oder größer als die eingestellten Schwellwerte ist, erzeugen die Stufen unabhängig voneinander eine
Anregemeldung und nach einer parametrierbaren Auslöseverzögerungszeit eine Auslösemeldung.
Die Meldungen der Überwachungsstelle stehen für eine beliebige Weiterverarbeitung zur Verfügung.
HINWEIS
i Die Anregung der Stufen führt nicht zu einer Störfallprotokollierung. Die Auslösemeldungen der Stufen
gehen nicht in die Auslöselogik des Gerätes ein.
Wenn Sie eine externe Thermobox verwenden, schließen Sie die Thermobox über eine Schnittstelle (Ethernet
oder seriell) an das SIPROTEC 5-Gerät an. Beachten Sie die Einstellhinweise zur Konfiguration der Schnitt-
stellen im Kapitel Funktionsgruppentyp Analoge Umformer unter 5.7.7.3 Kommunikation mit einer Ther-
mobox.
Parameter: Sensor-Einbauort
Parameter: Sensornummer
Temperatureinheit
Wenn Sie die Anzeige und Auswertung der Temperaturmesswerte von °C in °F ändern möchten, müssen Sie
die Benutzervoreinstellungen von DIGSI entsprechend anpassen (siehe 5.7.7.5 Temperatursensor).
7.28.5 Parameter
7.28.6 Informationen
7.29 Lichtbogenschutz
7.29.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Lichtbogenschutz kann in Funktionsgruppen eingefügt werden, die Strommesswerte zur Verfü-
gung stellen.
Die Funktion Lichtbogenschutz besteht aus folgenden Blöcken:
• Allgemein
• 3 Stufen
• Ausgangslogik 3-polig
Die Funktion Lichtbogenschutz ist mit 3 Stufen vorkonfiguriert. Innerhalb der Funktion lassen sich maximal
17 Stufen gleichzeitig betreiben. Die Stufen sind identisch aufgebaut.
Das folgende Bild zeigt den prinzipiellen Aufbau der Funktion Lichtbogenschutz.
[dw_structure_arcprot, 2, de_DE]
7.29.3 Funktionsbeschreibung
[lo_fb0_arcprot, 3, de_DE]
[lo_stage_arcprotection, 1, de_DE]
Die Funktion Lichtbogenschutz erkennt Lichtbögen direkt über einen lokal angeschlossenen optischen Licht-
bogen-Sensor oder über eine externe Einkopplung von anderen Geräten.
HINWEIS
i Platzieren Sie die Lichtbogen-Sensoren in der Schaltanlage so, dass sie nicht von Anlagenteilen verdeckt
werden!
Vermeiden Sie eine Abschattung der Lichtbogen-Sensoren!
HINWEIS
i Wenn ein optischer Sensor einen Lichtbogen erkannt hat, müssen Sie den betroffenen optischen Sensor
austauschen!
Innerhalb der Funktion Lichtbogenschutz können Sie ein schnelles Stromkriterium als zusätzliches Freigabe-
kriterium verwenden. Die Parameter für das Stromkriterium befinden sich im Block Allgemein. Sie können für
jede Stufe individuell einstellen, ob das Stromkriterium zusätzlich ausgewertet wird.
Messverfahren, Stromkriterium
Das Stromkriterium arbeitet mit 2 unterschiedlichen Messverfahren.
HINWEIS
i Wenn Sie das Stromkriterium zusätzlich zum Licht verwenden, vermeiden Sie eine mögliche Überfunktion
durch ein plötzlich auftretendes Lichtsignal.
Wenn Sie das Stromkriterium verwenden, werden Lichtbögen typischerweise in 4 ms erkannt!
Selbstüberwachung
Die Funktion Lichtbogenschutz verfügt über eine Selbstüberwachung. Diese überwacht die optischen Licht-
bogen-Sensoren und die Lichtwellenleiter-Kabel. Das Lichtbogenschutz-Modul sendet zyklisch ein Testsignal
(Licht) über die Lichtwellenleiter-Kabel an die Lichtbogen-Sensoren. Wenn der Kanal störungsfrei ist,
empfängt das Lichtbogenschutz-Modul das Testsignal wieder. Wenn das Testsignal nicht wieder am Lichtbo-
genschutz-Modul ankommt, wird die Meldung Kanal # Sensorstörung abgesetzt.
Wenn die Selbstüberwachung eine Störung erkennt, wird die Meldung Bereitschaft auf Alarm gesetzt
und die Stufe/Funktion blockiert.
Stellen Sie die folgenden Parameter unter Allgemein in der Funktion Lichtbogenschutz ein. Die Einstellwerte
sind für alle Stufen gültig.
Weitere Informationen zur Berechnung des Einstellwertes finden Sie unter 7.4.4.2 Anwendungs- und Einstell-
hinweise .
HINWEIS
i Wenn Sie für die Messstelle Strom 3-phasig den Parameter Stromwandleranschluss = 3-phasig,
2 prim. Wdl. einstellen, ist der Parameter Schwellwert 3I0> unwirksam.
Parameter: Betriebsart
Parameterwert Beschreibung
Strom und Licht Die Stufe arbeitet mit den Eingangsgrößen Strom und Licht.
Das Stromkriterium stellt sicher, dass das Lichtsignal von einem Lichtbogen
stammt.
Siemens empfiehlt diesen Einstellwert.
nur Licht Die Stufe arbeitet nur mit dem Eingangssignal Licht und löst auch ohne
gemessenen Strom aus.
Diese Betriebsart kann bei plötzlichen Lichteinflüssen zu einer Überfunktion
führen.
Verwenden Sie diesen Einstellwert nur, wenn der Einfluss externer Lichtsig-
nale ausgeschlossen ist.
Parameter: Sensor
Parameter: Kanal
7.29.6 Parameter
7.29.7 Informationen
7.29.8.1 Beschreibung
Übersicht
Das Beispiel beschreibt die Anwendung der Funktion Lichtbogenschutz in einer Mittelspannungs-Schaltan-
lage mit einer Einspeisung und 2 Abzweigen. Die Funktion Lichtbogenschutz arbeitet mit der Betriebsart
= nur Licht.
Folgende Punkte werden im Beispiel betrachtet:
• Anschluss der optischen Punktsensoren an die Schutzgeräte in den Abzweigen und der Einspeisung
• Anzahl der notwendigen Stufen der Funktion in den Schutzgeräten der Abzweige und der Einspeisung
[dw_arcprot-light-only, 2, de_DE]
Bild 7-199 Anordnung und Anschluss der optischen Punktsensoren (Betriebsart = nur Licht)
• Der Leistungsschalter der Einspeisung muss ausgeschaltet werden, damit Lichtbögen in den Sammel-
schienenräumen der Einspeisung und der Abzweige oder im Leistungsschalterraum der Abzweige sicher
erlöschen.
Platzieren Sie optische Punktsensoren in den Sammelschienenräumen (SS-Raum) der Einspeisung und
der Abzweige. Platzieren Sie weitere optische Punktsensoren im Leistungsschalterraum (LS-Raum) der
Abzweige. Schließen Sie alle optischen Punktsensoren an das Schutzgerät der Einspeisung an.
• Die optischen Punktsensoren im Kabelanschlussraum der Abzweige erfassen Lichtbögen in diesem Raum.
Platzieren Sie je einen optischen Punktsensor im Kabelanschlussraum der Abzweige und schließen diesen
an das Schutzgerät im Abzweig an. Dadurch können Lichtbögen im Kabelanschlussraum selektiv abge-
schaltet werden.
Durch die Druckwelle, die beim Auftreten eines Lichtbogens entsteht, kann es zu Verformungen der
Trennwände und damit zu nicht erwünschten Lichteinflüssen in den benachbarten Räumen kommen.
Das kann zu einer unselektiven Auslösung führen.
• Bei einem Lichtbogen im LS-Raum und im Kabelanschlussraum der Einspeisung muss das übergeordnete
Schutzgerät abschalten.
HINWEIS
i Wenn die Funktion Lichtbogenschutz mit der Betriebsart = nur Licht arbeitet, können externe
Lichteinflüsse zu unselektiven Auslösungen führen.
HINWEIS
i Beachten Sie, dass die Anzahl der am Gerät anschließbaren Lichtbogenschutz-Module von der Hardware-
Konfiguration des Gerätes abhängt.
Bei modularen Geräten können Sie maximal 15 Sensoren anschließen, bei nicht modularen Geräten
maximal 6 Sensoren (3 Sensoren pro Modul).
Allgemeine Hinweise
• Schließen Sie einen optischen Punktsensor aus dem Kabelanschlussraum im Abzweig 1 an das Schutz-
gerät im Abzweig 1 an. Lichtbögen im Kabelanschlussraum werden vom Leistungsschalter in Abzweig 1
selektiv abgeschaltet.
• Schließen Sie einen optischen Punktsensor aus dem Kabelanschlussraum im Abzweig 2 an das Schutz-
gerät im Abzweig 2 an. Lichtbögen im Kabelanschlussraum werden vom Leistungsschalter in Abzweig 2
selektiv abgeschaltet.
• Schließen Sie optische Punktsensoren aus allen SS-Räumen und den LS-Räumen der Abzweige 1 und 2 an
das Schutzgerät in der Einspeisung an. Lichtbögen in diesen Räumen werden vom Gerät in der Einspei-
sung erfasst und abgeschaltet.
7.29.9.1 Beschreibung
Übersicht
Das Beispiel beschreibt die Anwendung der Funktion Lichtbogenschutz in einer Mittelspannungs-Schaltan-
lage mit einer Einspeisung und 2 Abzweigen. Die Funktion Lichtbogenschutz arbeitet mit der Betriebsart
= Strom und Licht. Im Beispiel werden alle Lichtbögen von dem Schutzgerät in der Einspeisung erfasst.
Folgende Punkte werden im Beispiel betrachtet:
• Anschluss der optischen Punktsensoren an die Schutzgeräte in den Abzweigen und der Einspeisung
• Anzahl der notwendigen Stufen der Funktion in den Schutzgeräten der Abzweige und der Einspeisung
[dw_light-and-current, 2, de_DE]
Bild 7-200 Anordnung und Anschluss der optischen Punktsensoren (Betriebsart = Strom und Licht)
• Das Stromkriterium bietet Ihnen zusätzliche Sicherheit gegenüber Fehlauslösungen aufgrund von plötzli-
chen Lichteinflüssen.
Je nachdem wo der Lichtbogen im Kabelanschlussraum der Abzweige entsteht, kann nicht immer ein
Strom gemessen werden. Wenn ein Lichtbogen im Kabelanschlussraum der Abzweige erkannt wird, wird
deshalb der Strom in der Einspeisung ausgewertet.
• Platzieren Sie optische Punktsensoren im SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum der Abzweige
sowie im SS-Raum der Einspeisung. Schließen Sie die optischen Punktsensoren an das Schutzgerät in der
Einspeisung an.
• Das Schutzgerät in der Einspeisung schaltet Lichtbögen im SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum
der Abzweige 1 und 2 ab. Weiterhin schaltet das Schutzgerät in der Einspeisung Lichtbögen im SS-Raum
der Einspeisung ab.
• Wenn die optischen Punktsensoren im SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum der Abzweige oder im
SS-Raum der Einspeisung einen Lichtbogen erkennen, wertet das Schutzgerät in der Einspeisung zusätz-
lich den Strom aus.
• Bei einem Lichtbogen im LS-Raum und Kabelanschlussraum der Einspeisung muss das übergeordnete
Schutzgerät abschalten.
HINWEIS
i Wenn die Funktion Lichtbogenschutz mit der Betriebsart = Strom und Licht arbeitet, vermeidet
das zusätzliche Stromkriterium Fehlauslösungen durch externe Lichteinflüsse.
HINWEIS
i Dieses Anwendungsbeispiel erfordert den Anschluss zahlreicher optischer Punktsensoren an ein einzelnes
Schutzgerät. Beachten Sie, dass die Anzahl der am Gerät anschließbaren Lichtbogenschutz-Module von der
Hardware-Konfiguration des Gerätes abhängt.
Bei modularen Geräten können Sie maximal 15 Sensoren anschließen, bei nicht modularen Geräten
maximal 6 Sensoren (3 Sensoren pro Modul).
Allgemeine Hinweise
• Schließen Sie optische Punktsensoren aus dem SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum der Abzweige
1 und 2 an das Schutzgerät in der Einspeisung an. Lichtbögen im SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschluss-
raum der Abzweige 1 und 2 werden vom Gerät in der Einspeisung erfasst und abgeschaltet.
• Schließen Sie einen optischen Punktsensor aus dem SS-Raum der Einspeisung an das Schutzgerät in der
Einspeisung an. Lichtbögen im SS-Raum der Einspeisung werden vom Leistungsschalter der Einspeisung
selektiv abgeschaltet.
7.29.10.1 Beschreibung
Übersicht
Das Beispiel beschreibt die Anwendung der Funktion Lichtbogenschutz in einer Mittelspannungs-Schaltan-
lage mit einer Einspeisung und 2 Abzweigen. Die Stufen der Funktion Lichtbogenschutz werden über
Externe Einkopplung angestoßen.
Folgende Punkte werden im Beispiel betrachtet:
• Anschluss der optischen Punktsensoren an die Schutzgeräte in den Abzweigen und der Einspeisung
• Anzahl der notwendigen Stufen der Funktion in den Schutzgeräten der Abzweige und der Einspeisung
[dw_arcprot-extern-input, 3, de_DE]
• Platzieren Sie optische Punktsensoren im SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum der Abzweige und
der Einspeisung. Schließen Sie die optischen Punktsensoren an das jeweilige Schutzgerät in den
Abzweigen und der Einspeisung an.
• Wenn die optischen Punktsensoren im SS-Raum oder im LS-Raum der Abzweige einen Lichtbogen
erkennen, wird die Meldung Licht erkannt über Binärein-/-ausgänge, eine Wirkschnittstelle oder IEC
61850 GOOSE an das Schutzgerät in der Einspeisung gesendet. Das Schutzgerät in der Einspeisung
wertet dann zusätzlich den Strom aus. Wenn der gemessene Strom die Schwellwerte Schwellwert I>
und/oder Schwellwert 3I0> überschreitet, schaltet das Schutzgerät in der Einspeisung den Fehler ab.
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 7.29.10.2 Anwendungs- und Einstellhinweise
• Lichtbögen im Kabelanschlussraum der Abzweige können auch selektiv vom Schutzgerät des betroffenen
Abzweiges abgeschaltet werden. Dazu müssen Sie die Anregemeldung Strom erkannt vom Einspeise-
gerät an das entsprechende Schutzgerät im Abzweig senden.
• Bei einem Lichtbogen im LS-Raum und Kabelanschlussraum der Einspeisung muss das übergeordnete
Schutzgerät abschalten.
HINWEIS
i Wenn die Funktion Lichtbogenschutz über die Externe Einkopplung arbeitet, benötigen Sie pro
Abzweigschutzgerät nur 3 optische Punktsensoren für die Erfassung der Lichtbögen (nur ein Lichtbogen-
schutz-Modul).
Die Anzahl der GOOSE-Meldungen ist nicht begrenzt. Dadurch ist die Anzahl der Abzweige nicht begrenzt
und der Schutz komplexer Anlagen möglich.
Allgemeine Hinweise:
• Schließen Sie optische Punktsensoren aus dem SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum der
Abzweige und der Einspeisung an die jeweiligen Schutzgeräte an.
• Lichtbögen im SS-Raum und LS-Raum der Abzweige müssen vom Schutzgerät in der Einspeisung abge-
schaltet werden. Dazu muss die Meldung Licht erkannt von den Schutzgeräten in den Abzweigen an
das Einspeisegerät gesendet werden. Verwenden Sie dafür Binärein-/-ausgänge, eine Wirkschnittstelle
oder IEC 61850 GOOSE.
Das Schutzgerät in der Einspeisung wertet den Strom aus. Wenn der gemessene Strom die Schwellwerte
Schwellwert I> und/oder Schwellwert 3I0> überschreitet, schaltet das Schutzgerät in der Einspei-
sung Fehler auf der Sammelschiene und den LS-Räumen der Abzweige ab.
Realisieren Sie die Verknüpfung der Signale über 4 Stufen mit Externer Einkopplung oder über einen CFC-
Plan.
• Lichtbögen im Kabelanschlussraum der Abzweige werden lokal abgeschaltet. Das Schutzgerät in der
Einspeisung wertet den Strom aus. Wenn der gemessene Strom die Schwellwerte Schwellwert I>
und/oder Schwellwert 3I0> überschreitet, wird die Meldung Strom erkannt an die Schutzgeräte in
den Abzweigen gesendet. Wenn zeitgleich ein optischer Sensor in einem Kabelanschlussraum Licht
detektiert, löst das Schutzgerät im entsprechenden Abzweig aus.
Allgemeine Hinweise:
• Schließen Sie optische Sensoren aus dem SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum der Abzweige 1
und 2 und der Einspeisung an die jeweiligen Schutzgeräte an.
• Lichtbögen im SS-Raum und LS-Raum der Abzweige müssen vom Schutzgerät in der Einspeisung abge-
schaltet werden. Dazu muss die Meldung Lichtbogen erkannt von den Schutzgeräten in den
Abzweigen an das Einspeisegerät gesendet werden. Verwenden Sie dafür Binärein-/-ausgänge, eine Wirk-
schnittstelle oder IEC 61850 GOOSE.
• Lichtbögen im Kabelanschlussraum der Abzweige werden selektiv abgeschaltet. Auch hier wird die
Meldung Lichtbogen erkannt über Binärein-/-ausgänge, eine Wirkschnittstelle oder IEC 61850
GOOSE an das Schutzgerät in der Einspeisung gesendet.
Das Schutzgerät in der Einspeisung wertet den Strom aus. Wenn der gemessene Strom die Schwellwerte
Schwellwert I> und/oder Schwellwert 3I0> überschreitet, sendet das Schutzgerät in der Einspei-
sung die Anregemeldung der Stufe an das Schutzgerät im betroffenen Abzweig zurück. Das Schutzgerät
im betroffenen Abzweig schaltet dann den Lichtbogen selektiv ab.
Durch die Druckwelle, die beim Auftreten eines Lichtbogens entsteht, kann es zu Verformungen der
Trennwände und damit zu nicht erwünschten Lichteinflüssen in den benachbarten Räumen kommen.
Das kann zu einer unselektiven Auslösung führen.
HINWEIS
i In den Schutzgeräten der Abzweige muss die Funktion Externe Einkopplung instanziiert sein.
Das Schutzgerät in der Einspeisung wertet den Strom aus. Wenn der gemessene Strom die Schwellwerte
Schwellwert I> und/oder Schwellwert 3I0> überschreitet, regt das Schutzgerät in der Einspeisung an.
Die Anregemeldung Lichtbogen erkannt wird an das Abzweig-Schutzgerät zurückgesendet. Dadurch ist
die selektive Auslösung im Abzweig möglich.
8.1 Übersicht
SIPROTEC 5-Geräte verfügen über ein umfangreiches und durchgängiges Überwachungskonzept. Die kontinu-
ierliche Überwachung
8.2.1 Lastmodell
SIPROTEC 5-Geräte sind frei konfigurierbar. In DIGSI 5 ist ein Lastmodell integriert. Das Lastmodell verhindert,
dass Sie das Gerät durch eine zu umfangreiche Applikation überlasten.
Das Lastmodell zeigt die Geräteauslastung und die Reaktionszeiten von Gerätefunktionen an. Im Fall einer
möglichen Überlastung des Gerätes durch eine erstellte Applikation verhindert DIGSI das Laden der Applika-
tion in das Gerät.
In diesem seltenen Fall müssen Sie die Applikation verkleinern, damit Sie diese in das Gerät laden können.
Das Lastmodell finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Geräteinformation.
Wählen Sie im Arbeitsbereich das Einstellblatt Ressourcenverbrauch aus. Das folgende Bild zeigt beispielhaft
die Ansicht des Lastmodells in DIGSI 5:
[scressou_n, 1, de_DE]
Eine grüne Summenanzeige der Prozessorreaktionszeit signalisiert, dass die aktuelle Applikation das Gerät
nicht überlastet. Wenn Sie dagegen ein rotes Ausrufezeichen sehen, überlastet die geplante Applikation das
Gerät.
Die Liste unterhalb der Summenanzeige enthält die Auflistung einzelner funktionaler Bereiche. Diese Bereiche
gruppieren Funktionen mit gleichen Echtzeitanforderungen. Eine grüne Anzeige vor einem Bereich (siehe
Bild 8-1) signalisiert, dass die Reaktionszeiten der in diesem Bereich gruppierten Funktionen eingehalten
werden können. Ein rotes Ausrufezeichen signalisiert, dass Funktionen höhere Reaktionszeiten haben können,
als in den technischen Daten des Gerätes angegeben ist. In einem derartigen Fall wird das Laden der Applika-
tion in das Gerät blockiert.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die funktionalen Bereiche und die wesentlichen Einfluss-
größen auf die Geräteauslastung:
Wenn das Lastmodell eine Warnung anzeigt, beachten Sie die folgenden allgemeinen Hinweise:
Die in der Tabelle genannten Bereiche sind in der Reihenfolge sinkender Echtzeitanforderungen aufgelistet.
Wenn in einem Bereich eine mögliche Überschreitung der zugesicherten Reaktionszeiten angezeigt wird,
können Sie durch folgende Maßnahmen wieder in den zulässigen Bereich gelangen:
8.2.2 Funktionspunkte
Bei der Bestellung eines SIPROTEC 5-Gerätes bestellen Sie ein Funktionspunktekonto für die Benutzung von
Zusatzfunktionen mit.
Das folgende Bild zeigt den Funktionspunkteverbrauch in der aktuellen Applikation in Relation zum vorhan-
denen Funktionspunktekonto.
[scfpunkt-141210-01, 1, de_DE]
Der verbleibende weiße Balken zeigt die von Ihrer Konfiguration bisher noch nicht verbrauchten Funktions-
punkte an. Die Anzahl der in einem Gerät verfügbaren Funktionspunkte hängt von der Gerätebestellung ab
(Position 20 des Produkt-Codes). Sie können auch Funktionspunkte nachbestellen und dadurch das Funktions-
punktekonto erweitern.
HINWEIS
i Ermitteln Sie vor der Gerätebestellung den notwendigen Funktionspunktebedarf für die gewünschte Appli-
kation. Verwenden Sie dazu den Gerätekonfigurator.
8.2.3 CFC-Ressourcen
Ablaufebene Beschreibung
Fast Event-Triggered Verwenden Sie die Ablaufebene Fast Event-Triggered für zeitkritische
Aufgaben, z.B. wenn ein Signal eine Schutzfunktion innerhalb von 2 ms bis
3 ms blockieren soll. Funktionen auf dieser Ablaufebene werden ereignisge-
steuert mit der höchsten Priorität verarbeitet. Jede Änderung eines logi-
schen Eingangssignals wird sofort bearbeitet. Die Bearbeitung kann die
Ausführung von Schutzfunktionen, sowie Funktionen auf der Ablaufebene
Event-Triggered unterbrechen.
Event-Triggered Verwenden Sie die Ablaufebene Event-Triggered bevorzugt für logische
Funktionen, die nicht mit allerhöchster Priorität ausgeführt werden müssen.
Jede Änderung eines logischen Eingangssignals wird sofort bearbeitet.
Schutzfunktionen oder Funktionen auf der Ablaufebene Fast event-
triggered können die Bearbeitung unterbrechen.
Funktionen auf der Ablaufebene Event-Triggered werden typischer-
weise von allen Geräten innerhalb von 5 ms bearbeitet. Beim Sammelschie-
nenschutz und beim Leitungsschutz werden die Funktionen auf der Ablauf-
ebene Event-Triggered innerhalb von 10 ms bearbeitet.
Measurement Verwenden Sie die Ablaufebene Measurement für die Bearbeitung von
Messwerten. Funktionen auf dieser Ablaufebene werden zyklisch alle 500
ms bearbeitet.
Interlocking Verwenden Sie die Ablaufebene Interlocking bevorzugt für logische
Funktionen, die mit geringerer Priorität als Funktionen in der Ablaufebene
Event-Triggered ausgeführt werden sollen. Wenn die im folgenden Bild
dargestellten verfügbaren Ticks der Ablaufebene Event-Triggered für
die benötigte CFC-Funktionalität ausreichen, müssen Sie die Ablaufebene
Interlocking nicht verwenden.
Alle CFC-Funktionsbausteine können allen Ablaufebenen zugeordnet werden. Es gibt keine gerätespezifischen
Funktionsbausteine. Sofern genügend Ticks zur Verfügung stehen, können alle CFC-Pläne in derselben Ablauf-
ebene erstellt werden. Ein Tick ist die Maßzahl für die Performance-Anforderung von CFC-Bausteinen.
Die Menge an zur Verfügung stehenden Ticks pro Ablaufebene wird abhängig von der erstellten Gerätekonfi-
guration berechnet. Diese Berechnung basiert auf dem vorher beschriebenen Lastmodell. Dabei wird
empfohlen, zunächst alle gewählten Funktionen und Objekte anzulegen und danach mit der Konfiguration der
CFC-Pläne zu beginnen, damit eine realistische Aussage über die verbliebene Systemkapazität für CFC-Pläne
zur Verfügung steht. Durch das Lastmodell wird eine deutliche Überschreitung der typischen Reaktionszeit
verhindert, indem die Menge der CFC-Funktionsbausteine in der jeweiligen Ablaufebene durch die zur Verfü-
gung stehende Menge an Ticks begrenzt wird.
In den Technischen Daten sind die typischen Reaktionszeiten der CFC-Ablaufebenen aufgelistet.
Folgendes Bild zeigt ein Beispiel für die in DIGSI durch das Lastmodell errechneten Kapazitäten für CFC-Pläne.
Hier werden die pro Ablaufebene zur Verfügung stehenden Ticks dargestellt. Die grünen Balken repräsentieren
dabei die in den Ablaufebenen tatsächlich verbrauchten Ticks. Diesen Dialog erreichen Sie über folgenden
Aufruf: Gerät → Geräteinformation → Ressourcenverbrauch.
[sc-cfc-statistic, 1, de_DE]
HINWEIS
i Fast-Event-Triggered CFC-Pläne werden mit höherer Priorität als die anderen Ablaufebenen abgearbeitet.
Hier stehen wesentlich weniger Ticks zur Verfügung als in den anderen Ablaufebenen. Empfohlen wird, nur
sehr hochpriore Logik in dieser Ablaufebene zu konfigurieren und alles andere in eine der anderen Ebenen
zu konfigurieren.
HINWEIS
i Leere CFC-Pläne verbrauchen auch Systemressourcen. Nicht benötigte leere Pläne sollten gelöscht werden.
8.3.1 Übersicht
Die Sekundärkreise stellen aus der Gerätesicht die Verbindung zum Energiesystem her. Sowohl die Messein-
gangskreise (Ströme, Spannungen) als auch die Befehlskreise zu den Leistungsschaltern werden für die
korrekte Funktion des Gerätes überwacht. Die Verbindung zur Stationsbatterie ist durch die Überwachung der
externen Hilfsspannung gewährleistet. Es gibt folgende Überwachungen des sekundären Systems:
Messkreise (Spannung):
• Messspannungsausfall
• Spannungswandler-Schutzschalter
• Spannungssymmetrie
• Spannungssumme
• Spannungsdrehfeld
Messkreise (Strom):
• Stromsymmetrie
• Stromsumme
• Stromdrehfeld
Auslösekreise
Wenn die oben gelisteten Überwachungen ansprechen, werden immer entsprechende Warnmeldungen abge-
setzt. Einige Überwachungen führen direkt zur Blockierung betroffener Schutzfunktionen oder zur Markierung
ungültig gewordener Messstellen, sodass betroffene Schutzfunktionen in einen sicheren Zustand gehen
können.
Die detaillierte Beschreibung der Überwachungsmechanismen und deren Fehlerreaktionen finden Sie in den
jeweiligen Funktionsbeschreibungen.
Externe Hilfsspannung
Die Überwachung der externen Hilfsspannung ist im Unterkapitel Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen
ab 8.8.1 Übersicht beschrieben.
8.3.2 Messspannungsausfall
8.3.2.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Messspannungsausfall-Erkennung überwacht die Spannungswandler-Sekundärkreise:
[dwstrffm-210113-01.tif, 1, de_DE]
[lozusamm-100611-01.tif, 2, de_DE]
Jede Teilfunktion erzeugt eine eigene Überwachungsmeldung. Die Funktion fasst diese Meldungen durch die
Sammelmeldung Störung zusammen.
Die Reaktion auf die Erkennung eines Messspannungsausfalls ist auch in den spezifischen Schutzfunktionsbe-
schreibungen erläutert.
Logik
[looppode-200812-05.tif, 3, de_DE]
Das Kriterium zur Erkennung eines unsymmetrischen Messspannungsausfalls ist die Spannungsunsymmetrie.
Diese wird über das Verhältnis von Gegen- zu Mitsystemspannung ermittelt. Wenn der Schwellwert über-
schritten wird und die Überwachung freigegeben und nicht blockiert ist, spricht die Überwachung an (siehe
Bild 8-6). Die Meldung Unsym.Feh.-unv.Stör. wird abgesetzt.
Die Überwachung wird ab dem Überschreiten einer bestimmten Mindestspannung freigegeben. Dadurch wird
ein Fehlansprechen bei sehr geringen Spannungsmessgrößen oder der Messgröße 0 (z.B. Leistungsschalter
offen) vermieden. Für die unverzögerte Überwachung muss zusätzlich auch ein Mindeststrom vorliegen.
Dadurch wird ein falsches, unverzögertes Ansprechen der Überwachung bei schwacher Einspeisung (Strom <
10 % Nennstrom) und einem gleichzeitigen Netzfehler vermieden.
Wenn unsymmetrische Fehler im Primärsystem die Spannungsunsymmetrie hervorrufen, wird die Überwa-
chung blockiert. Das Gerät erkennt einen unsymmetrischen Fehler über das Verhältnis von Gegensystemstrom
zu Mitsystemstrom.
Verzögerung/Selbsthaltung
Bei schwacher Einspeisung (Strom < 10 % Nennstrom) muss bestimmten Schutzfunktionen mehr Zeit zur
Erkennung einer Netzstörung gegeben werden. Dazu lässt sich die Überwachung über den Parameter
Unsy.Feh.-Verzögerung verzögern.
Wenn während der Verzögerungszeit eine Netzstörung erkannt wird, fällt die Überwachung zurück. Dies ist
der Fall, weil davon ausgegangen wird, dass die Unsymmetrie – und damit das Ansprechen der Überwachung
– durch den Netzfehler bedingt ist.
Nach Ablauf der Zeit wird definitiv von einem Messspannungsausfall ausgegangen. Die Überwachung geht in
Selbsthaltung und die Meldung Unsym.Feh.-Störung wird abgesetzt. Der Rückfall erfolgt ausschließlich
über das Verschwinden der Spannungsunsymmetrie, nach einer Nachlaufzeit von 10 s. Mit dieser Nachlaufzeit
wird verhindert, dass bei 3-poligen Nahfehlern außerhalb des Schutzbereichs die Überwachung zu schnell
zurückfällt und damit die Schutzfunktionen freigegeben werden.
Die Selbsthaltung können Sie über den Parameter Unsy.Feh.-Rückf.b.Netzf. abschalten. Wenn ein
Netzfehler erkannt wird, fällt die Überwachung unverzögert zurück.
Logik
[losymmet-190912-01.tif, 1, de_DE]
Logik
[lozuscha-100611-01.tif, 1, de_DE]
Ein Zuschalten auf einen 3-phasigen Messspannungsausfall wird bei folgenden, gleichzeitig erfüllten, Kriterien
erkannt:
• Der Leistungsschalter wird als geschlossen erkannt. Die Erkennung erfolgt entweder über die Leiter-
ströme oder über das Signal ≥ 1-pol. geschlossen, das über die Hilfskontakte des Leistungsschal-
ters gebildet wird.
Weiterführende Informationen finden Sie im Kapitel 5.8.6 Leistungsschalterzustand für das Schutzobjekt.
Ein Spannungssprung – wie beim 3-phasigen Messspannungsausfall bei geschlossenem Leistungsschalter
(siehe Kapitel 8.3.2.4 3-phasiger Messspannungsausfall) – tritt beim Zuschalten auf einen 3-phasigen Mess-
spannungsausfall nicht auf. Wenn die Überwachung nicht blockiert ist, wird die Verzögerungszeit
Zus.3ph.Feh. - Verzöger. gestartet. Nach Ablauf der Zeit erfolgt die Meldung Zus.3ph.Feh.-
Störung. Ein Rückfall der Überwachung ist nur über die Spannungswiederkehr möglich.
Die Überwachung wird blockiert, sobald innerhalb der Schutzfunktionsgruppe eine Schutzanregung erkannt
wird und die Verzögerungszeit der Überwachung noch nicht abgelaufen ist.
Dieser Funktionsteil deckt auch die Situation einer Schwachlast mit dem 3-phasigen Messspannungsausfall bei
geschlossenem Leistungsschalter ab, da der Leistungsschalterzustand auch über die Leistungsschalter-Hilfs-
kontakte ermittelt wird. Der Funktionsteil zur Erkennung des 3-phasigen Messspannungsausfalls (siehe Kapitel
8.3.2.4 3-phasiger Messspannungsausfall) ist in dieser Situation z.B. aufgrund des geringen Stromflusses
nicht freigegeben.
Über den Parameter Zuschalt. auf 3ph. Ausfall kann dieser Funktionsteil separat ein- oder ausge-
schaltet werden.
Parameter: Unsy.Feh.-Verzögerung
Parameter: Unsy.Feh.-Rückf.b.Netzf.
Parameterwert Beschreibung
nein Nach Ablauf der Verzögerungszeit geht die Überwachung in Selbsthaltung.
Auch wenn das Netzfehler-Kriterium erfüllt wird, bleiben die betreffenden
Schutzfunktionen blockiert.
Damit vermeiden Sie, dass die Schutzfunktionen aufgrund fehlender Mess-
spannung bei einem unsymmetrischen Netzfehler unselektiv auslösen.
Dies ist die Standardeinstellung.
ja Die Selbsthaltung ist abgeschaltet. Die Überwachung fällt bei Erkennung
eines Netzfehlers sofort zurück. Mit dieser Einstellung wird der unsymmetri-
sche Messspannungsausfall nur gemeldet und bei einem Doppelfehler
(Messspannungsausfall und Netzfehler parallel) eine unselektive Auslösung
bevorzugt.
Mit dem Parameter 3ph.Feh. - Freig. Leiterst. wird die Leiterstromschwelle definiert, deren Über-
schreiten die Überwachung freigibt.
Mit dem Parameter 3ph.Feh. - Sprung Ltrstro. stellen Sie die Stromdifferenz zwischen dem aktuellen
Stromzeiger und dem gespeicherten Zeiger (eine Periode zuvor) ein. Bei deren Überschreitung wird auf einen
Netzfehler erkannt und die Überwachung blockiert.
Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden.
HINWEIS
i Stimmen Sie den Parameter Zus.3ph.Feh. - Verzöger. mit der Eigenzeit von Schutzfunktionen ab,
die die Überwachungsfunktion blockieren sollen.
Beachten Sie, dass bei Parameterwerten nahe 0 s eine Blockierung der Überwachungsfunktion durch eine
Schutzanregung nicht mehr möglich sein wird.
Parameterwert Beschreibung
ein Der Funktionsteil Zuschalten auf einen 3-phasigen Messspannungsaus-
fall ist aktiv.
Im Fall von Schwachlast ist der Funktionsteil zur Erkennung des 3-phasigen
Messspannungsausfalls aufgrund des geringen Stromflusses z. B. nicht frei-
gegeben. In dieser Situation kann der Funktionsteil Zuschalten auf einen
3-phasigen Messspannungsausfall die Überwachungsaufgabe ausführen.
Siemens empfiehlt diese Teilfunktion einzuschalten.
aus Bei der Einstellung aus ist der Funktionsteil Zuschalten auf einen 3-
phasigen Messspannungsausfall nicht aktiv.
8.3.2.7 Parameter
8.3.2.8 Informationen
8.3.3 Meldespannungsüberwachung
8.3.3.1 Funktionsübersicht
Die Meldespannungsüberwachung dient der Bewertung der Gültigkeit von Binärsignalen, die an das SIPROTEC-
Gerät über Binäreingänge angeschlossen sind. Dazu wird ein Binäreingang für die Überwachung der Melde-
spannung verwendet. Wenn die Meldespannung ausfällt, werden die zugeordneten Binärsignale als ungültig
markiert und eine Meldung Meldespannung gestört wird abgesetzt.
In einem SIPROTEC-Gerät können mehrere Meldespannungs-Überwachungsgruppen angelegt werden, die
jeweils einen einstellbaren Bereich von Binäreingängen überwachen.
[dwivsstr-060214-01.vsd, 1, de_DE]
8.3.3.3 Funktionsbeschreibung
Die Funktionsgruppe Meldespannungsüberwachung können Sie aus der DIGSI 5-Funktionsbibliothek
heraus instanziieren. Sie enthält 1 vorinstanziierten Funktionsblock Überw.gruppe (siehe folgendes Bild). Sie
können maximal 25 Überwachungsgruppen instanziieren.
[sc_ivslib, 1, de_DE]
Nach Instanziierung der Funktionsgruppe in der DIGSI-Projektnavigation erscheint sie in der Informationsran-
gierung von DIGSI (siehe folgendes Bild). Hier können die Statusmeldungen der Überwachungsgruppen z.B.
auf vorhandene Binärausgänge und/oder Meldepuffer rangiert werden.
[sc_ivsrou, 1, de_DE]
Überschreitet die Meldespannung wieder den binären Schwellwert, werden die Qualitätsattribute der Binär-
eingänge auf gültig zurückgesetzt.
[sc_ivsgrp, 2, de_DE]
HINWEIS
[sc_gruppe_de, 2, de_DE]
Dort können Sie beispielsweise 1 bis n verschiedene Binäreingänge zu einer Überwachungsgruppe zusammen-
fassen. Die einer Überwachungsgruppe zuordenbaren Binäreingänge auf den Ein-/Ausgabebaugruppen
müssen dabei logisch zusammenhängend sein. So lassen sich z.B. bei 3 Ein-/Ausgabebaugruppen nur aufei-
nander folgende Binäreingänge auf den Baugruppen 1 und 2 oder 2 und 3 gruppieren, nicht aber Binärein-
gänge auf den Baugruppen 1 und 3. Der für die Überwachung verwendete Binäreingang kann sich dabei auf
jeder beliebigen Ein-/Ausgabebaugruppe innerhalb der so definierten Gruppe befinden.
Wenn Sie mehrere Binäreingänge überwachen müssen, die z.B. mit Meldespannungen aus unterschiedlichen
Quellen arbeiten, dann können Sie auch mehrere Funktionsblöcke Überw.gruppe innerhalb der Funktions-
gruppe Meldespannungsüberwachung instanziieren und entsprechend konfigurieren.
Innerhalb unterschiedlicher Überwachungsgruppen dürfen nur diejenigen aufeinander folgenden Binärein-
gänge gruppiert werden, die nicht bereits einer anderen Überwachungsgruppe zugeordnet sind. Eine Überlap-
pung von Binäreingängen in verschiedenen Überwachungsgruppen ist nicht zulässig.
Fehlparametrierungen werden Ihnen durch Inkonsistenzmeldungen in DIGSI angezeigt.
Beispiel
Vorhanden sind 4 Ein-/Ausgabebaugruppen.
In der Überwachungsgruppe 1 sind bereits Binäreingänge der Ein-/Ausgabebaugruppen 1 und 2 zusammenge-
fasst. Dabei werden die 2 letzten Binäreingänge auf der Baugruppe 2 nicht in die Gruppierung einbezogen.
In der Überwachungsgruppe 2 können nur noch diese beiden nicht in Überwachungsgruppe 1 verwendeten
Binäreingänge der Ein-/Ausgabebaugruppe 2 sowie weitere aufeinander folgende Binäreingänge der Ein-/
Ausgabebaugruppen 3 und 4 zusammengefasst werden.
Mit dem Parameter E/A-Modul ID legen Sie das erste E/A-Modul fest, das Sie einer Überwachungsgruppe
zuordnen möchten. Da die Zählung der E/A-Module in aufsteigender Reihenfolge mit den Binäreingängen des
Basismoduls beginnt, ist dies das Modul mit der niedrigsten Zählernummer, für die Sie eine Gruppierung
vornehmen.
8.3.3.5 Parameter
8.3.3.6 Informationen
8.3.4 Spannungswandler-Schutzschalter
8.3.4.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Spannungswandler-Schutzschalter erfasst die Auslösung des Spannungswandler-Schutzschal-
ters aufgrund von Kurzschlüssen in den Spannungswandler-Sekundärkreisen.
Die Funktion Spannungswandler-Schutzschalter arbeitet unabhängig von der Messspannungsausfall-
Erkennung und soll – wenn möglich – parallel angewandt werden.
Die Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters beeinflusst die Qualität der erfassten Messwertdaten
(siehe Kapitel 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen).
Für folgende Funktionen kann innerhalb der Funktion die Reaktion (blockieren/nicht blockieren) bei einer
Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters eingestellt werden:
• Überstromzeitschutz, Phasen
• Überstromzeitschutz, Erde
[dwmcbstr-040211-01.tif, 1, de_DE]
8.3.4.3 Funktionsbeschreibung
Die Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters wird über das binäre Eingangssignal >Offen erfasst.
Mit aktivem Eingangssignal wird die Information über den Messspannungsausfall an die betroffenen Funkti-
onen weitergeleitet (siehe 8.3.4.1 Funktionsübersicht). Die Reaktion auf die Erkennung eines Messspannungs-
ausfalls ist auch in den spezifischen Schutzfunktionsbeschreibungen erläutert.
Eingangssignal: >Offen
8.3.4.5 Parameter
8.3.4.6 Informationen
8.3.5 Spannungssymmetrieüberwachung
8.3.5.1 Funktionsübersicht
Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Spannungen auszugehen.
Die Funktion Spannungssymmetrieüberwachung erkennt folgende Fehler:
[dwstrusy-300913, 2, de_DE]
8.3.5.3 Funktionsbeschreibung
Die Spannungssymmetrie wird durch eine Betragsüberwachung kontrolliert. Dabei wird die kleinste Leiter-
Leiter-Spannung in Relation zur größten Leiter-Leiter-Spannung gesetzt. Auf Unsymmetrie wird erkannt, wenn
|Umin| / |Umax| < Schwellwert Min/Max, solange Umax > Schwellwert Freigabe
[lokenuns-040211-01.tif, 1, de_DE]
Logik
[lospasym-100611-01.tif, 4, de_DE]
Der Parameter Schwellwert Min/Max ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiter-Leiter-Spannungen. Das
Gerät berechnet das Verhältnis aus der minimalen (Umin) und der maximalen (Umax) Leiter-Leiter-Spannung.
Geben Sie die Untergrenze der maximalen Leiter-Leiter-Spannung (Umax) mit dem Parameter Schwellwert
Freigabe eingeben. Damit ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches dieser Funktion festgelegt.
Verzög. Störungsmeld.
Wenn der Symmetriefaktor Schwellwert Min/Max unterschritten wird und gleichzeitig die maximale
Leiter-Leiter-Spannung den Schwellwert Freigabe überschreitet, startet die Verzögerung der Störungs-
meldung (Parameter: Verzög. Störungsmeld.). Wenn für diese Zeit die beiden Bedingungen erfüllt
bleiben, wird die Meldung Störung erzeugt.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Funktion
• Eine Schutzanregung
Das Anregesignal einer Schutzfunktion blockiert die Meldung Störung.
8.3.5.5 Parameter
8.3.5.6 Informationen
8.3.6 Spannungssummenüberwachung
8.3.6.1 Funktionsübersicht
Im fehlerfreien Netzbetrieb muss die Summe der Spannungen einer Messstelle annähernd 0 sein. Die Funktion
Spannungssummen-Überwachung überwacht die Summe der Spannungen einer Messstelle im Sekundär-
kreis. Sie erkennt Anschlussfehler bei Inbetriebnahme oder Kurzschlüsse und Unterbrechungen im Sekundär-
kreis. Zur Spannungssummenbildung werden die 3 Leiter-Erde-Spannungen sowie die Verlagerungsspannung
(da-dn - Spannung von offener Dreieckswicklung) benötigt.
Die Spannungsmessung erfolgt auf Basis der Effektivwerte der Grundschwingung.
HINWEIS
[dwstrvss-100611-01.tif, 2, de_DE]
8.3.6.3 Funktionsbeschreibung
Die Spannungssumme wird durch Addition der Spannungszeiger gebildet. Fehler in den Spannungskreisen
werden erkannt, wenn
UF = |UL1 + UL2 + UL3 - Uph/UN • UN| > Schwellwert, wobei Uph/UN den Parameter Anpassfakt. Uph /
UN bildet.
[lo_kenvss-01.tif, 1, de_DE]
Logik
[lovssumm-140611-01.tif, 4, de_DE]
Das Gerät misst die Leiter-Erde-Spannung und die Erdspannung der zu schützenden Leitungen. Die Summe
der 4 Spannungen muss 0 sein.
Schwellwert
Wenn die berechnete Fehlerspannung (UF) den Schwellwert überschreitet, triggert der Parameter Verzög.
Störungsmeld. die Meldung Störung.
Das Gerät berechnet die Fehlerspannung (UF) mit der Formel:
UF = |UL1 + UL2 + UL3 - Uph/UN • UN|, wobei Uph/UN den Parameter Anpassfakt. Uph / UN bildet.
Der Parameter Anpassfakt. Uph / UN berücksichtigt die unterschiedliche Übersetzung zwischen dem
Verlagerungsspannungseingang und den Phasenspannungseingängen.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie Kapitel 8.3.6.1 Funktionsübersicht ).
Verzög. Störungsmeld.
Wenn der Schwellwert für die Verzögerung der Störungsmeldung (Parameter: Verzög. Störungsmeld.)
überschritten ist, wird die Meldung Störung erzeugt.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Funktion
• Eine Schutzanregung
Das Anregesignal einer Schutzfunktion blockiert die Meldung Störung.
Parameter: Schwellwert
8.3.6.5 Parameter
8.3.6.6 Informationen
8.3.7 Spannungsdrehfeld-Überwachung
8.3.7.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Spannungsdrehfeld-Überwachung überwacht die Phasenfolge der Spannungen im Sekundär-
kreis durch die Überwachung der Reihenfolge der (vorzeichengleichen) Nulldurchgänge der Spannungen.
Dadurch erkennt das Gerät die Anschlüsse, die während der Inbetriebnahme vertauscht wurden. Geprüft wird
gegen die Einstellung des Parameters Drehfeldrichtung.
[dwstrvrs-060611-01.tif, 3, de_DE]
8.3.7.3 Funktionsbeschreibung
Logik
[lovrsymm-100611-01.tif, 4, de_DE]
Die Drehfeldrichtung ist in Schutzfunktionen von Bedeutung, die Phasen-, Schleifen- und Richtungsinformati-
onen verarbeiten. Sie können die Phasenfolge mit dem Parameter Drehfeldrichtung im Funktionsblock
Allgemein der Anlagendaten einstellen (siehe 5.1 Anlagendaten).
Um die Drehfeldrichtung zu überwachen, vergleicht das Gerät die gemessene Phasenfolge mit der einge-
stellten Phasenfolge. Bei anormalen Phasenfolgen wird die Meldung Störung erzeugt.
Der Anschluss der Spannungen am Gerät ist unabhängig von der gewählten Phasenfolge. Die Anschlusspläne
sind im Kapitel A Anhang dargestellt.
Freigabebedingung
Die Überwachung der Spannungsdrehfeldrichtung wird ausgeführt, wenn alle gemessenen Leiter-Leiter-Span-
nungen über 40 V liegen.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Funktion
Verzög. Störungsmeld.
Wenn das Gerät eine falsche Drehfeldrichtung für die Dauer der Verzög. Störungsmeld. erkennt, wird die
Meldung Störung erzeugt.
8.3.7.5 Parameter
8.3.7.6 Informationen
8.3.8 Stromsymmetrie-Überwachung
8.3.8.1 Funktionsübersicht
Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Ströme auszugehen.
Die Funktion Stromsymmetrieüberwachung erkennt folgende Fehler:
[dwstrsym-060611-01.tif, 3, de_DE]
8.3.8.3 Funktionsbeschreibung
Die Stromsymmetrie wird durch eine Betragsüberwachung kontrolliert. Dabei wird der kleinste Leiterstrom in
Relation zum größten Leiterstrom gesetzt. Auf Unsymmetrie wird erkannt, wenn
|Imin| / |Imax| < Schwellwert Min/Max, solange Imax > Schwellwert Freigabe.
[losymmke-040211-01.tif, 1, de_DE]
Logik
[locbsymm-100611-01.tif, 3, de_DE]
Der Parameter Schwellwert Min/Max ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiterströme. Das Gerät
berechnet das Verhältnis aus dem minimalen (Imin) und dem maximalen (Imax) Leiterstrom.
Geben Sie die Untergrenze des maximalen Leiterstromes (Imax) mit dem Parameter Schwellwert Freigabe
ein. Damit ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches dieser Funktion festgelegt.
Verzög. Störungsmeld.
Wenn der Symmetriefaktor Schwellwert Min/Max unterschritten wird und gleichzeitig der maximale
Leiterstrom den Schwellwert Freigabe überschreitet, startet die Verzögerung der Störungsmeldung
(Parameter Verzög. Störungsmeld.). Wenn für diese Zeit die beiden Bedingungen erfüllt bleiben, wird
die Meldung Störung erzeugt.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Funktion
• Eine Schutzanregung
Das Anregesignal einer Schutzfunktion blockiert die Meldung Störung.
Mit dem Parameter Schwellwert Min/Max stellen Sie das Verhältnis zwischen dem minimalen (Imin) und
dem maximalen (Imax) Leiterstrom ein.
Mit dem Parameter Schwellwert Freigabe stellen Sie die Untergrenze des maximalen Leiterstromes (Imax)
ein.
8.3.8.5 Parameter
8.3.8.6 Informationen
8.3.9 Stromsummen-Überwachung
8.3.9.1 Funktionsübersicht
Im fehlerfreien Netzbetrieb muss die Summe aller Ströme einer Messstelle annähernd 0 sein. Die Funktion
Stromsummenüberwachung überwacht die Summe aller Ströme einer Messstelle im Sekundärkreis. Sie
erkennt Anschlussfehler bei Inbetriebnahme oder Kurzschlüsse und Unterbrechungen im Sekundärkreis.
Zur Stromsummenbildung benötigt das Gerät die Leiterströme und den Erdstrom vom Stromwandler-Stern-
punkt oder von einem getrennten Erdstromwandler dieser Messstelle. Wählen Sie die folgende Anschlussvari-
ante:
• Die Stromwandleranschlüsse sind an 3 Stromwandler und am Sternpunkt angeschlossen (siehe Bild A-13
im Anhang)
HINWEIS
i Für die Stromsummenüberwachung muss der Erdstrom der zu schützenden Leitung an dem 4. Strommess-
eingang (IN) angeschlossen sein.
[dwstrcss-300913, 3, de_DE]
8.3.9.3 Funktionsbeschreibung
Die Stromsumme wird durch Addition der Stromzeiger gebildet. Fehler in den Stromkreisen werden erkannt,
wenn
IF = |IL1 + IL2 + IL3 + kl• IN| > Schwellwert + Kennliniensteigung •Σ | I |.
[lokensum-300311-01.tif, 1, de_DE]
Logik
[locssumm-140611-01.tif, 3, de_DE]
Kennliniensteigung
Der Anteil Kennliniensteigung • Σ | I | berücksichtigt zulässige stromproportionale Übersetzungsfehler
des Transformators, die bei hohen Kurzschlussströmen auftreten können.
Mit den Parametern Kennliniensteigung und Schwellwert stellen Sie die Fehlerstromgrenze (IFmax) für
die Stromsummenüberwachung ein. Das Gerät berechnet diese Fehlerstromgrenze mit der Formel:
IFmax = Schwellwert + Kennliniensteigung • Σ| I |
Das Gerät berechnet mit den Stromeingängen (IL1, IL2, IL3 und IN):
[foglchki-040211-01.tif, 1, de_DE]
Schwellwert
Der Parameter Schwellwert ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches der Funktion Stromsummenüberwa-
chung.
Verzög. Störungsmeld.
Wenn der berechnete Fehlerstrom (IF) die berechnete Fehlerstromgrenze (IFmax) überschreitet, startet die
Verzögerung der Störungsmeldung (Parameter: Verzög. Störungsmeld.). Wenn die Schwellwertüber-
schreitung für diese Zeit bestehen bleibt, wird die Meldung Störung erzeugt.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Funktion
• Eine Schutzanregung
Das Anregesignal einer Schutzfunktion blockiert die Meldung Störung.
Parameter: Kennliniensteigung
Parameter: Schwellwert
• Empfohlener Einstellwert (_:102) Schwellwert = 0,1 A bei Inenn = 1 A oder 0,5 A bei Inenn = 5 A
Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie den maximalen Leiterstrom (Imax) ein.
8.3.9.5 Parameter
8.3.9.6 Informationen
8.3.10 Stromdrehfeld-Überwachung
8.3.10.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Stromdrehfeld-Überwachung überwacht die Phasenfolge der Ströme im Sekundärkreis durch
die Überwachung der Reihenfolge der (vorzeichengleichen) Nulldurchgänge der Ströme. Dadurch erkennt das
Gerät die Anschlüsse, die während der Inbetriebnahme vertauscht wurden. Geprüft wird gegen die Einstellung
des Parameters Drehfeldrichtung.
Die Strommessung erfolgt auf Basis der Effektivwerte der Grundschwingung.
[dwstrcrs-040211-01.tif, 4, de_DE]
8.3.10.3 Funktionsbeschreibung
Logik
[locrsymm-100611-01.tif, 4, de_DE]
Die Drehfeldrichtung ist in Schutzfunktionen von Bedeutung, die Phasen-, Schleifen- und Richtungsinformati-
onen verarbeiten. Sie können die Phasenfolge mit dem Parameter Drehfeldrichtung im Funktionsblock
Allgemein der Anlagendaten einstellen (siehe Kapitel 5.1 Anlagendaten).
Um die Drehfeldrichtung zu überwachen, vergleicht das Gerät die gemessene Phasenfolge mit der einge-
stellten Phasenfolge. Bei anormalen Phasenfolgen wird die Meldung Störung erzeugt.
Der Anschluss der Ströme am Gerät ist unabhängig von der gewählten Phasenfolge. Die Anschlusspläne sind
im Kapitel A Anhang dargestellt.
Freigabebedingung
Die Überwachung der Stromdrehfeldrichtung wird ausgeführt, wenn alle gemessenen Leiterströme über
0,5 Inenn liegen.
• Von extern oder intern über das binäre Eingangssignal >Blockierung Funktion
Verzög. Störungsmeld.
Wenn das Gerät eine falsche Phasenfolge für die Dauer der Verzög. Störungsmeld. erkennt, wird die
Meldung Störung erzeugt.
8.3.10.5 Parameter
8.3.10.6 Informationen
8.3.11 Auslösekreisüberwachung
8.3.11.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Auslösekreisüberwachung erkennt Störungen im Auslösekreis. Bei Verwendung von 2 Binärein-
gängen erkennt die Funktion alle Störungen im Auslösekreis. Wenn nur 1 Binäreingang zu Verfügung steht,
erkennt sie Störungen am Leistungsschalter nicht.
Die Steuerspannung für den Leistungsschalter muss größer sein als die Summe der Mindestspannungsabfälle
an den Binäreingängen UST > 2 UBEmin. Je Binäreingang sind mindestens 19 V erforderlich. Damit ist die Über-
wachung nur bei einer anlagenseitigen Steuerspannung von > 38 V anwendbar.
[dwtcsueb-010313-01.tif, 1, de_DE]
[dwtcs2be-110611-01.tif, 3, de_DE]
BR Befehlsrelais
LS Leistungsschalter (ausgeschaltet)
LS-Spule Leistungsschalterspule
HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer)
HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner)
U-St Steuerspannung (Auslösespannung)
U-BE1 Eingangsspannung für Binäreingang 1
U-BE2 Eingangsspannung für Binäreingang 2
Die Überwachung mit 2 Binäreingängen erkennt Unterbrechungen im Auslösekreis und den Ausfall der Steuer-
spannungen. Sie überwacht ferner die Reaktion des Leistungsschalters anhand der Stellung der Leistungs-
schalter-Hilfskontakte.
Je nach Schalterstellung von Befehlsrelais und Leistungsschalter werden die Binäreingänge angesteuert (H)
oder nicht (L). Wenn beide Binäreingänge nicht angesteuert sind, liegt ein Fehler vor. Der Fehler kann eine
Unterbrechung oder ein Kurzschluss im Auslösekreis, ein Ausfall der Batteriespannung oder ein Fehler in der
Mechanik des Leistungsschalters sein. Bei intakten Auslösekreisen tritt dieser Zustand nur kurz auf während
das Befehlsrelais geschlossen ist und der Leistungsschalter noch nicht geöffnet hat.
Nr. Befehlsrelais LS HiKo1 HiKo2 BE 1 BE 2 Dynamischer Statischer
Zustand Zustand
1 Offen EIN Geschlossen Offen H L Normaler Betrieb mit geschlossenem
Leistungsschalter
2 Offen AUS Offen Geschlossen H H Normaler Betrieb mit offenem Leis-
tungsschalter
3 Geschlossen EIN Geschlossen Offen L L Übergang oder Störung
Störung
Mit dem den Parameter Verzögerung des Alarms stellen Sie die Verzögerungszeit ein. Nach Beseitigung
der Störung im Auslösekreis fällt die Störungsmeldung nach der gleichen Zeit automatisch zurück.
Wenn die binären Eingangssignale >Auslöserelais oder >LS-Hilfskontakt nicht auf Binäreingänge des
Gerätes rangiert sind, wird die Meldung Eingangssignal n.rang. erzeugt und die Funktion Auslöse-
kreisüberwachung ist unwirksam.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen.
[lotcs2be-260912-01.tif, 1, de_DE]
[dwtcs1be-110611-01.tif, 3, de_DE]
BR Befehlsrelais
LS Leistungsschalter (ausgeschaltet)
LS-Spule Leistungsschalterspule
HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer)
HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner)
U-St Steuerspannung (Auslösespannung)
U-BE Eingangsspannung für Binäreingang
R Ersatzwiderstand
Die Überwachung mit 1 Binäreingang erkennt Unterbrechungen im Auslösekreis und den Ausfall der Steuer-
spannungen.
Im normalen Betriebsfall ist der Binäreingang bei offenem Befehlsrelais und intaktem Auslösekreis angesteuert
(H). Der Überwachungskreis ist über den Ersatzwiderstand R oder über den Hilfskontakt HiKo1 des geschlos-
senen Leistungsschalters geschlossen. Während das Befehlsrelais geschlossen ist, ist der Binäreingang nicht
angesteuert (L). Wenn der Binäreingang dauernd nicht angesteuert ist, liegt eine Unterbrechung im Auslöse-
kreis oder der Ausfall der Steuerspannung vor.
Nr Befehlsrelais LS HiKo1 HiKo2 BE Dynamischer Zustand Statischer Zustand
.
1 Offen EIN Geschlossen Offen H Normaler Betrieb mit geschlossenem Leis-
tungsschalter
2 Offen AUS Offen Geschlossen H Normaler Betrieb mit offenem Leistungs-
schalter
3 Geschlossen EIN Geschlossen Offen L Übergang oder Störung Störung
4 Geschlossen AUS Offen Geschlossen L BR hat den Leistungsschalter erfolgreich
angesteuert
Mit dem Parameter Blk.d.Ausl./Aus-Bef. von stellen Sie ein, unter welchen Bedingungen die Auslöse-
kreisüberwachung blockiert werden soll. Folgende Bedingungen können zu einer Blockierung der Auslöse-
kreisüberwachung führen:
Solange die Auslösekreisüberwachung blockiert ist, führt der geschlossene Kontakt des Befehlsrelais nicht zu
einer Störungsmeldung.
Arbeiten Befehlskontakte anderer Geräte parallel auf dem Auslösekreis, muss die Störungsmeldung verzögert
werden. Mit dem den Parameter Verzögerung des Alarms stellen Sie die Verzögerungszeit ein. Nach
Beseitigung der Störung im Auslösekreis fällt die Störungsmeldung nach der gleichen Zeit automatisch zurück.
Wenn das binäre Eingangssignal >Auslöserelais nicht auf einen Binäreingang des Gerätes rangiert ist
(Informationsrangierung in DIGSI 5), wird die Meldung Eingangssignal n.rang. erzeugt und die Funk-
tion Auslösekreisüberwachung ist unwirksam.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang.
[lotcs1be-260912-01.tif, 1, de_DE]
Ersatzwiderstand R
Der Ersatzwiderstand R muss so dimensioniert werden, dass die Leistungsschalterspule bei geöffnetem Leis-
tungsschalter nicht mehr angeregt wird. Gleichzeitig muss der Binäreingang bei geöffnetem Befehlsrelais
noch angesteuert werden.
Damit die Mindestspannung zur Ansteuerung des Binäreingangs sichergestellt ist, ergibt sich für Rmax:
[fofr1b02-090330-01.tif, 1, de_DE]
Damit die Leistungsschalterspule nicht angeregt bleibt, ergibt sich für Rmin:
[fofr1b03-090330-01.tif, 1, de_DE]
Aus den beiden Werten Rmin und Rmax errechnet sich der Optimalwert für den Ersatzwiderstand R:
[fofr1b01-090330-01.tif, 1, de_DE]
[fofr1b04-090330-01.tif, 1, de_DE]
• Einstellmöglichkeiten anwendungsabhängig
Der Parameter wirkt nur bei der Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang.
Mit dem Parameter Blk.d.Ausl./Aus-Bef. von stellen Sie ein, unter welchen Bedingungen die Auslöse-
kreisüberwachung blockiert werden soll. Folgende Bedingungen können zu einer Blockierung der Auslöse-
kreisüberwachung führen:
8.3.11.6 Parameter
8.3.11.7 Informationen
8.3.12.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung erkennt Unterbrechungen im geschlossenen Strom-
kreis des Leistungsschalters.
Die Steuerspannung für den geschlossenen Stromkreis muss größer sein als die Summe der Mindestspan-
nungsabfälle an den Binäreingängen, d.h. USt > 2 ⋅ UBEmin.
[dw_CCS_structure, 1, de_DE]
Prinzip
Um Unterbrechungen im geschlossenen Stromkreis in jeder Schalterstellung zu erkennen, sind 2 Binärein-
gänge erforderlich:
[dw_CCS_2BI, 1, de_DE]
EBR Einschaltbefehlsrelais
LS Leistungsschalter
LS-Einschaltspule Leistungsschalter-Einschaltspule
• Eine Unterbrechung
• Ein Batteriespannungsausfall
Logik
[lo_CCS_2BI, 1, de_DE]
Die Meldung EIN-Kreis Überw. Fehl. wird erzeugt, wenn die 2 folgenden Bedingungen erfüllt sind:
Prinzip
In der Stufe Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 1 Binäreingang wird 1 Binäreingang zur Erken-
nung der Unterbrechung im geschlossenen Stromkreis verwendet. Der Binäreingang wird parallel zum
Einschaltbefehlsrelais geschaltet. Der Leistungsschalter-Hilfskontakt ist durch einen Ersatzwiderstand R über-
brückt.
[dw_CCS_1BI, 1, de_DE]
EBR Einschaltbefehlsrelais
LS Leistungsschalter
LS-Einschaltspule Leistungsschalter-Einschaltspule
HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt 1 (geöffnet bei geschlossenem LS)
HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt 2 (geschlossen bei geschlossenem LS)
U-St Steuerspannung für den geschlossenen Stromkreis
U-BE Eingangsspannung für Binäreingang
R Ersatzwiderstand
Je nach Schalterstellung des Einschaltbefehlsrelais wird der Binäreingang angesteuert (H) oder nicht (L). Wenn
der Binäreingang nicht angesteuert wird, liegt ein Fehler vor. Folgende Fehler sind möglich:
• Eine Unterbrechung
• Ein Batteriespannungsausfall
Logik
[lo_CCS_1BI, 1, de_DE]
Die Meldung EIN-Kreis Überw. Fehl. wird erzeugt, wenn die 2 folgenden Bedingungen erfüllt sind:
Ersatzwiderstand R
Der Ersatzwiderstand R muss so dimensioniert werden, dass die Leistungsschalter-Einschaltspule bei
geöffnetem Leistungsschalter nicht mehr angeregt wird. Gleichzeitig muss der Binäreingang bei geöffnetem
Befehlsrelais noch angesteuert werden.
Damit die Mindestspannung zur Ansteuerung des Binäreingangs sichergestellt ist, ergibt sich für Rmax:
[fo_CCS_general_Rmax, 1, de_DE]
Damit die Einschaltspule des Leistungsschalters nicht angeregt bleibt, ergibt sich für Rmin:
[fo_CCS_general_Rmin, 1, de_DE]
Aus den beiden Werten Rmin und Rmax errechnet sich der Optimalwert für den Ersatzwiderstand R:
[fo_CCS_general_R, 1, de_DE]
[fo_CCS_general_P, 1, de_DE]
Dabei gilt:
USt Steuerspannung für den geschlossenen Stromkreis
UBEmin Mindestspannung zur Ansteuerung des Binäreingangs
IBEmax Maximale Stromstärke zur Ansteuerung des Binäreingangs
RLSE Widerstand der Leistungsschalter-Einschaltspule
ULSE(Lowmax) Maximale Spannungsversorgung der Leistungsschalter-Einschaltspule, die nicht zum
Schließen des Leistungsschalters führt
8.3.12.6 Parameter
8.3.12.7 Informationen
8.4.1 Übersicht
Der einwandfreie Zustand der Geräte-Hardware ist Voraussetzung für die korrekte Funktionalität des Gerätes.
Der Ausfall oder das Fehlverhalten einer Hardware-Komponente führt zu Fehlfunktionen des Gerätes.
Folgende Module der Geräte-Hardware werden überwacht:
• Basismodul
• Erweiterungsmodule
• USB-Schnittstelle
• Integrierte Ethernet-Schnittstelle
• Echtzeit-Uhrenbaustein
• Batteriespannung
• Fehlerhaftes Modul
• Steuerkreisfehler Binärausgang
HINWEIS
i Wenn ein Fehler nach 3 erfolglosen Neustarts nicht behoben ist, wird automatisch ein schwerer Geräte-
fehler erkannt. Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb in einen sicheren Zustand (Fallback-Modus).
Schwere Gerätefehler mit Ausfall zentraler Komponenten: Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb in
einen sicheren Zustand (Fallback-Modus).
Solche Fehler sind z.B.:
• CPU/Controller/FPGA-Fehler im Basismodul
8.4.2.1 Funktionsübersicht
Die Funktion Überwachung der geräteinternen Analog-Digital-Wandler hat folgende Aufgaben:
• Überwachung der korrekten Arbeitsweise der geräteinternen Analog-Digital-Wandler durch die Summe
aller Ströme einer Messstelle im Sekundärkreis.
• Blockiert Schutz- und Steuerungsfunktionen, die die Messwerte dieser Strommessstelle verarbeiten (z.B.
Differentialschutz). Dadurch wird eine Überfunktion des Gerätes vermieden.
Das Überwachungsprinzip ist eine schnelle Stromsummenüberwachung mit Anschluss des Sternpunktstromes
an den 4. Strommesseingang. Damit auch die Schnellauslösestufen in den Schutzfunktionen noch rechtzeitig
vor einem Fehlansprechen blockieren können, erfolgt die schnelle Strommessung auf Basis von Momentan-
werten.
Für die Analog-Digital-Wandler-Überwachung muss der Sternpunktstrom der zu schützenden Leitung an
dem 4. Strommesseingang (IN) angeschlossen sein. Der 4. Strommesseingang muss über den Stromwandler-
Sternpunkt (IN-Sternpunkt) gebildet werden (siehe nächstes Bild).
[tileite2-070211-01.tif, 3, de_DE]
HINWEIS
i Die Analogkanalüberwachung über schnelle Stromsumme ist nur verfügbar, wenn der 4. Stromeingang ein
Schutzwandler ist. Stellen Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Gerät → Messstellenrangierung für
die Strommessstelle den Verbindungstyp 3-phasig + IN ein.
[dwschstr-040211-01.tif, 1, de_DE]
8.4.2.3 Funktionsbeschreibung
Fehler in den Stromkreisen werden erkannt, wenn
IF = |iL1 + iL2 + iL3 + iN| > Schwellwert + Kennliniensteigung 1 •Σ| i | und
IF > Kennliniensteigung 2 • (Σ| i | - Fußpunkt 2)
Das Gerät berechnet mit den Stromeingängen (iL1, iL2, iL3 und iN):
[lokenisu-240413-01.tif, 2, de_DE]
Logik
[losumsch-240413-01.tif, 3, de_DE]
Wenn das Ausgangssignal A/D-Wandler-Überw. aktiv ist, werden bestimmte Schutzfunktionen, zur Vermei-
dung von Fehlfunktionen, blockiert (siehe 11.46 Analogkanalüberwachung über schnelle Stromsumme).
HINWEIS
i Die Parameter sind im Gerät fest eingestellt und können nicht geändert werden.
Es ist nicht notwendig, die Parameter applikationsabhängig zu ändern.
Schwellwert
Der Schwellwert ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches der Funktion Überwachung der geräteinternen
Analog-Digital-Wandler.
Der Schwellwert ist fest auf 10 % des Gerätenennstromes eingestellt.
Kennliniensteigung 1
Der Anteil Kennliniensteigung 1 • Σ | i | berücksichtigt zulässige Fehler des Stromeinganges, die bei gerin-
geren Überströmen auftreten können.
Die Kennliniensteigung 1 ist fest auf 0,1 eingestellt.
Kennliniensteigung 2
Der Anteil Kennliniensteigung 2 berücksichtigt zulässige Fehler des Stromeinganges, die bei großen Über-
strömen (hohe Kurzschlussströme) auftreten können.
Die Kennliniensteigung 2 ist fest auf 0,95 eingestellt. Der Fußpunkt der Kennliniensteigung 2 ist fest auf 10
eingestellt.
Störungen, die sich teilweise durch einen Neustart des Gerätes beheben lassen. Das Gerät geht
kurzzeitig außer Betrieb.
Solche Fehler sind z.B.:
• Gerätestart mit fehlerhaftem neuen Parametersatz. Der alte Parametersatz ist noch vorhanden.
• Programmsequenzfehler
Schwerer Firmware-Fehler. Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb in einen sicheren Zustand (Fallback-
Modus).
Solche Fehler sind z.B.:
• Gerätestart mit fehlerhaftem neuen Parametersatz. Es ist kein verwendbarer alter Parametersatz
vorhanden.
• CFC-Laufzeitfehler
Schwerer Konfigurationsfehler: Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb in einen sicheren Zustand
(Fallback-Modus).
Solche Fehler sind z.B.:
• Falsche Hardware-Kombination
Überwachung
Bei der Überwachung der Kommunikationsverbindungen wird jeder Kommunikations-Port selektiv überwacht.
• Störungen werden erkannt und über den Betriebsmeldepuffer gemeldet. Das Gerät bleibt in Betrieb!
• Jeder Port verfügt zusätzlich über einen separaten Kommunikationsmeldepuffer, über den Details der
Störungen (z.B. Fehlerrate) angezeigt werden.
• GOOSE-Signale können bei gestörter IEC 61850-Kommunikation automatisch auf definierte Werte
gesetzt werden.
• Gestörte Wirkschnittstellen setzen Zeigergrößen, analoge Messwerte als auch Binärinformationen auf
ungültig (z.B. für den Differentialschutz). Binärsignalspuren können bei Störungen automatisch auf defi-
nierte Werte gesetzt werden.
• Gestörte Signale der Zeitsynchronisation können zum automatischen Wechsel der Quelle der Zeitsynchro-
nisation führen.
Im Normalfall können Sie Kommunikationsstörungen durch Überprüfen der externen Verbindungen oder
durch den Austausch betroffener Kommunikationsmodule beheben. In den Kapiteln bis 8.8.4 Fehlerklasse 3
finden Sie die detaillierte, tabellarische Beschreibung der Fehlerreaktionen. Dort sind auch entsprechende
Abhilfemaßnahmen beschrieben.
8.8.1 Übersicht
Wenn Gerätefehler eintreten und die entsprechenden Überwachungsfunktionen ansprechen, wird das am
Gerät angezeigt und zusätzlich gemeldet. Gerätefehler können zur Störung von Daten und Signalen führen.
Diese Daten und Signale werden als ungültig markiert, sodass betroffene Funktionen automatisch in einen
sicheren Zustand gehen. Wenn die Überwachungsfunktionen ansprechen, hat das definierte Fehlerreaktionen
zur Folge.
• Fehlerklasse 1:
Geräteinterner oder geräteexterner Fehler, der gemeldet wird. Das Gerät bleibt in
Betrieb.
• Fehlerklasse 2:
Schwerer Gerätefehler, das Gerät startet einen Wiederanlauf (Reset) um die
Fehlerursache zu beheben.
• Fehlerklasse 3:
Schwerer Gerätefehler, das Gerät geht in einen sicheren Zustand (Fallback-
Modus), da die Fehlerbehebung durch einen Wiederanlauf nicht möglich ist. Im
Fallback-Modus sind die Schutz- und Automatikfunktionen inaktiv. Das Gerät ist
außer Betrieb.
• Fehlerklasse 4:
Schwerer geräteexterner Fehler, das Gerät schaltet zur Sicherheit die Schutz- und
Automatikfunktionen inaktiv, bleibt aber in Betrieb. Im Normalfall kann der
Benutzer den Fehler selbst beheben.
Schritt 2: Für jede Fehlerklasse finden Sie in den nachfolgenden Kapiteln detaillierte Tabellen mit
Angaben zu Fehlerursachen, -reaktionen und Abhilfemaßnahmen.
Gerätediagnosepuffer
Betriebsmeldepuffer
Gerätewiederanlauf
Gruppenwarnung
Fallback-Modus
Life-Kontaktes
Meldung des
Meldung im
Meldung im
sind inaktiv
(Reset)
Fehlerklasse 1 x x x – – – –
Fehlerklasse 2 – – x x Während der x –
Anlaufzeit des
Gerätes
Fehlerklasse 3 – – x x x – x
Fehlerklasse 4 – x – x x – –
8.8.2 Fehlerklasse 1
Fehler der Fehlerklasse 1 erlauben weiterhin den sicheren Betrieb des Gerätes. Fehler der Fehlerklasse 1
werden gemeldet. Das Gerät bleibt in Betrieb.
Wenn die Überwachungsfunktionen ansprechen, werden gestörte Daten und Signale als ungültig markiert.
Damit können betroffene Funktionen in einen sicheren Zustand gehen. Ob Funktionen blockiert werden, wird
in der jeweiligen Funktion selbst entschieden. Weitere Informationen dazu finden Sie in den Funktionsbe-
schreibungen.
Life-Kontakt Bleibt angesteuert
Rote Error-LED Wird nicht angesteuert
Meldepuffer
Für jeden Gerätefehler wird eine entsprechende Überwachungsmeldung abgesetzt. Das Gerät zeichnet diese
Meldungen mit Echtzeitstempel im Betriebsmeldepuffer auf. Sie stehen damit für spätere Analysen zur Verfü-
gung. Wenn Überwachungen im Bereich der Kommunikationsschnittstellen des Gerätes ansprechen, steht für
jeden Port ein separater Kommunikationsmeldepuffer zur Verfügung. Dort sind erweiterte Diagnosemel-
dungen und -messwerte verfügbar. Der Gerätediagnosepuffer enthält erweiterte Fehlerbeschreibungen. Dort
erhalten Sie für erkannte Gerätefehler auch Vorschläge für entsprechende Abhilfemaßnahmen.
Weitere Informationen zur Handhabung der Meldepuffer finden Sie im Kapitel 3.1 Meldungen.
Warnsammelmeldung Gruppenwarnung
Im Auslieferzustand sind alle Überwachungsmeldungen der Fehlerklasse 1 auf das Signal (_:301)Gruppen-
warnung rangiert. Dadurch kann mit nur einer Meldung auf einen Gerätefehler hingewiesen werden. Die
Mehrzahl der Überwachungsmeldungen sind fest mit der Gruppenwarnung verbunden (Spalte Gruppenwar-
nung = fix). Einige Überwachungsmeldungen sind aber flexibel über einen CFC-Plan auf die Gruppenwar-
nung rangiert (Spalte Gruppenwarnung = CFC). Die Rangierungen über einen CFC-Plan können Sie bei Bedarf
aus der Sammelmeldung wieder herausnehmen.
Die Gruppenwarnung ist im Auslieferzustand auf eine LED vorrangiert.
Das folgende Logikdiagramm zeigt den Zusammenhang.
[lo_warning_indication, 1, de_DE]
Fehlerübersicht
8.8.3 Fehlerklasse 2
Fehler der Fehlerklasse 2 sind schwerwiegende Gerätefehler, die zu einem sofortigen Wiederanlauf des
Gerätes (Reset) führen.
Das tritt bei Datenstörungen (z.B. RAM-Speicher) des Gerätes auf, wenn ein Wiederanlauf die Herstellung der
Datenkonsistenz verspricht. Das Gerät geht kurzzeitig außer Betrieb, eine Fehlfunktion wird vermieden.
Life-Kontakt Wird während des Wiederanlaufs abgesteuert
Rote Error-LED Wird während des Wiederanlaufs angesteuert
HINWEIS
i Wenn ein Fehler der Fehlerklasse 2 nach 3 erfolglosen Wiederanläufen (Reset) nicht behoben ist, wird der
Fehler automatisch der Fehlerklasse 3 zugeordnet. Das Gerät geht automatisch in den Fallback-Modus.
Meldepuffer
Für jeden Gerätefehler mit einem anschließenden Wiederanlauf (Reset) ist im Betriebsmeldepuffer nur der
Wiederanlauf erkennbar. Die eigentliche Überwachungsmeldung wird zum Zeitpunkt der Fehlererkennung
noch vor dem Wiederanlauf in den Gerätediagnosepuffer eingetragen. Diese Meldungen werden mit Echtzeit-
stempel aufgezeichnet und sind damit für spätere Analysen verfügbar. Der Gerätediagnosepuffer enthält
26 Die Meldungen sind im CFC-Plan nicht vorrangiert. Die Meldungen müssen vom Benutzer im CFC-Plan ergänzt werden!
erweiterte Fehlerbeschreibungen. Dort erhalten Sie für erkannte Gerätefehler auch Vorschläge für entspre-
chende Abhilfemaßnahmen.
Weitere Informationen zur Handhabung der Meldepuffer finden Sie im Kapitel 3.
Fehlerübersicht
Nummer Gerätediagnosepuffer
826 Prozessorfehler auf dem Basismodul:
Wenn der Fehler mehrfach auftritt, kontaktieren Sie das Customer Support Center.
830 FPGA-Hardware-Fehler auf dem Basismodul:
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
834 Speicherfehler (kurzzeitig):
Reset eingeleitet.
3823 Programmablauffehler:
Wenn der Fehler mehrfach auftritt, kontaktieren Sie das Customer Support Center.
826 CPU-Überlast:
Wenn der Fehler mehrfach auftritt, kontaktieren Sie das Customer Support Center.
Verschiedene Interner Firmware-Fehler:
Wenn der Fehler mehrfach auftritt, kontaktieren Sie das Customer Support Center.
8.8.4 Fehlerklasse 3
Fehler der Fehlerklasse 3 sind schwerwiegende Gerätefehler, die zu einem sofortigen Eintritt des Gerätes in
den Fallback-Modus führen. Das Signal (_:301) Gerätestatus geht in den Zustand Alarm. Der Zustand
Warnung wird bei diesem Signal nicht unterstützt.
Schwere Gerätefehler sind Fehler, die sich nicht durch einen Wiederanlauf des Gerätes beheben lassen. In
diesem Fall kontaktieren Sie das Customer Support Center. Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb, eine Fehl-
funktion wird vermieden. Im Fallback-Modus ist eine minimale Bedienung des Gerätes über die Vor-Ort-
Bedieneinheit und über DIGSI möglich. So können Sie z.B. noch Informationen aus dem Gerätediagnosepuffer
auslesen.
Life-Kontakt Wird im Fallback-Modus abgesteuert
Rote Error-LED Wird im Fallback-Modus angesteuert
Meldepuffer
Für jeden Gerätefehler, der unmittelbar zum Eintritt in den Fallback-Modus führt, sind Einträge von Überwa-
chungsmeldungen und des Signals (_:301) Gerätestatus in den Betriebsmeldepuffer nicht möglich. Die
eigentliche Überwachungsmeldung wird zum Zeitpunkt der Fehlererkennung in den Gerätediagnosepuffer
eingetragen, d.h. noch vor dem Eintritt in den Fallback-Modus. Diese Meldungen werden mit Echtzeitstempel
aufgezeichnet und sind damit für spätere Analysen verfügbar. Der Gerätediagnosepuffer enthält erweiterte
Fehlerbeschreibungen. Dort erhalten Sie für jeden erkannten Gerätefehler auch Vorschläge für entsprechende
Abhilfemaßnahmen.
Weitere Informationen zur Handhabung der Meldepuffer finden Sie im Kapitel 3.
Fehlerübersicht
Nummer Gerätediagnosepuffer
2822 Speicherfehler (andauernd):
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
4727, 5018-5028 Hardware-Fehler auf Modul 1-12:
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
Nummer Gerätediagnosepuffer
4729 Gerätebusfehler (wiederholt):
Fehler der Fehlerklasse 4 sind keine Gerätefehler im eigentlichen Sinn. Diese Fehler betreffen nicht die Geräte-
Hardware und werden nicht durch geräteinterne Überwachungsfunktionen erkannt und gemeldet. Der
Zustand der Fehlerklasse 4 – der Gruppenalarm – wird über das binäre Eingangssignal (_:503) >Gruppen-
alarm benutzerspezifisch gesetzt. Wenn das binäre Eingangssignal zurückgesetzt wird, verlässt das Gerät den
Zustand Gruppenalarm und funktioniert wieder bestimmungsgemäß.
Wenn der Gruppenalarm erzeugt wird, reagiert das Gerät wie folgt:
• Das Gerät bleibt in Betrieb, führt keinen Wiederanlauf (Reset) aus und geht nicht in den sicheren Zustand
(Fallback-Modus).
• Intern geführte Signale werden mit dem Qualitätsattribut invalid markiert. Intern geführte Signale sind
z.B. Messwerte, binäre Eingangs- und Ausgangssignale, GOOSE- und CFC-Signale.
Im Auslieferzustand hat jedes Gerät den CFC-Plan Process mode inactive, der den Gruppenalarm ansteuert
(siehe Kapitel 8.9 Sammelmeldungen).
Life-Kontakt Wird bei Gruppenalarm abgesteuert
Rote Error-LED Wird bei Gruppenalarm angesteuert
Meldepuffer
Die Sammelmeldung (_:300) Gruppenalarm wird im Betriebsmeldepuffer protokolliert. Abhängig von der
Ansteuerungsursache können sich weitere Informationen im Betriebsmeldepuffer befinden.
Weitere Informationen zur Handhabung der Meldepuffer finden Sie im Kapitel 3.
8.9 Sammelmeldungen
Folgende Sammelmeldungen stehen zur Verfügung:
• (_:300) Gruppenalarm
• (_:301) Gruppenwarnung
• (_:302) Gruppenmeldung
Die Signale finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Informationsrangierung.
Im Arbeitsbereich finden Sie die Signale unter Alarmbehandlg. (siehe folgendes Bild).
[scgrwarn-010313-01, 1, de_DE]
Sammelmeldung Gruppenalarm
Die Meldung (_:300) Gruppenalarm ist die Sammelmeldung der Fehlerklasse 4-Überwachungen. Diese
Überwachung hat eine Sonderrolle, da sie über ein binäres Eingangssignal benutzerspezifisch gesetzt wird und
nicht von einer geräteinternen Überwachung. Trotzdem ist die Reaktion des Gerätes gravierend wie z.B. die
Blockierung aller Schutz- und Automatikfunktionen (siehe Kapitel 8.8.5 Fehlerklasse 4 (Gruppenalarm)).
Wenn das binäre Eingangssignal (_:503) >Gruppenalarm gesetzt wird, wird die Sammelmeldung
(_:300) Gruppenalarm aktiv. Wenn das binäre Eingangssignal (_:503) >Gruppenalarm zurückge-
setzt wird, wird auch das Signal (_:300) Gruppenalarm zurückgesetzt und das Gerät geht wieder in den
normalen Betriebszustand.
Im Auslieferzustand hat jedes Gerät den CFC-Plan Process mode inactive, der den >Gruppenalarm
ansteuert. Dieser CFC-Plan prüft, ob sich das Gerät noch versehentlich im Simulations- oder Inbetriebsetzungs-
modus befindet.
Sie können den CFC-Plan bei Bedarf anpassen. Sie finden den CFC-Plan in der DIGSI 5-Projektnavigation unter
Name des Gerätes → Pläne.
Sammelmeldung Gruppenwarnung
Die Meldung (_:301) Gruppenwarnung ist die Sammelmeldung der Fehlerklasse 1-Überwachungen.
Einige Fehlermeldungen der Fehlerklasse 1 sind fest mit dem Signal (_:301) Gruppenwarnung verbunden,
andere im Auslieferzustand des Gerätes flexibel über einen CFC-Plan. Diese Zuordnung ist im Kapitel
8.8.2 Fehlerklasse 1 beschrieben.
Im Auslieferzustand hat jedes Gerät den CFC-Plan Group warning, der die Gruppenwarnung ansteuert.
Sie können den CFC-Plan bei Bedarf anpassen. Sie finden den CFC-Plan in der DIGSI 5-Projektnavigation unter
Name des Gerätes → Pläne.
Die Warnsammelmeldung (_:301) Gruppenwarnung ist auf eine LED des Basismoduls vorrangiert.
Sammelmeldung Gruppenmeldung
Die Gruppenmeldung dient ausschließlich benutzerspezifischen Zwecken. Es gibt keine geräteinterne Über-
wachungsfunktion, die diese Meldung aktiviert. Wenn das binäre Eingangssignal (_:505) >Gruppenmel-
dung gesetzt wird, wird die Meldung (_:302) Gruppenmeldung aktiv und im Betriebsmeldepuffer proto-
kolliert. Diese Warnmeldung führt nicht zur Blockierung einer Schutzfunktion. Wenn das binäre Eingangssignal
zurückgesetzt wird, fällt das Signal (_:302) Gruppenmeldung zurück. Über einen CFC-Plan können Sie
definieren, wann das binäre Eingangssignal (_:505) >Gruppenmeldung gesetzt wird.
9.1 Funktionsübersicht
Die Messgrößen werden an den Messstellen erfasst und zu den Funktionsgruppen weitergeleitet.
Innerhalb der Funktionsgruppe werden dann aus diesen gemessenen Werten weitere Messgrößen berechnet,
die für die Funktionen dieser Funktionsgruppe erforderlich sind. So wird beispielsweise die Leistung aus den
Messgrößen Spannung und Strom berechnet.
Eine Ausnahme bilden Messumformer, die bereits selbst aus den analogen Eingangsgrößen Strom und Span-
nung verschiedene Rechengrößen bilden.
Grundlegenden Hinweise zur Erfassung und Bearbeitung der Prozessdaten finden Sie im Kapitel 2.1 Funktions-
einbettung im Gerät.
[dwomverf-010212-01.tif, 1, de_DE]
Für die Anzeige werden die Messwerte eines SIPROTEC 5-Gerätes zu folgenden Gruppen zusammengefasst:
• Betriebsmesswerte
• Funktionsspezifische Messwerte
• Energiezählwerte
• Statistikwerte
[dwstrciv-011012-01.tif, 1, de_DE]
Funktionsgruppe Leistungsschalter
Die Funktionsgruppe Leistungsschalter kann folgende Messwerte enthalten:
[dwomvls1-250211-01.tif, 1, de_DE]
9.3 Betriebsmesswerte
Betriebsmesswerte werden verschiedenen Funktionsgruppen zugeordnet.
Die Werte können als Primär- und Sekundärgrößen und als Prozentwerte angezeigt werden.
Die Betriebsmesswerte werden nach folgenden Definitionsgleichungen berechnet:
Effektivwerte
Wirkleistung
Scheinleistung
Blindleistung
Wirkfaktor
HINWEIS
Grundschwingungskomponenten
Symmetrische Komponenten
9.5.1 Funktionsübersicht
Eine Phasor Measurement Unit (PMU) misst die Zeigerwerte von Strom und Spannung. Diese werden mit
einem hochgenauen Zeitstempel versehen und zusammen mit den ebenfalls zeitgestempelten Werten von
Netzfrequenz, Netzfrequenz-Änderungsgeschwindigkeit und optionalen Binärinformationen an eine zentrale
Auswertestation gesendet. Dazu wird das standardisierte Übertragungsprotokoll IEEE C37.118 verwendet.
Die Funktionsgruppe PMU wird aktiviert, indem Sie auf einem Ethernet-Modul (elektrisch oder optisch) das
Protokoll IEEE C37.118PMU auswählen. Die PMU erhält Messwerte von den Messstellen sowie die genaue
Uhrzeit von der Zeitsynchronisation. Daraus werden zeitgestempelte Synchrozeiger für Strom und Spannung
gebildet und zusammen mit weiteren Werten über die Kommunikationsmodule an einen Server (PDC, Phasor
Data Concentrator) übermittelt.
[dwstrpmu-250613-01.tif, 2, de_DE]
9.5.3 Funktionsbeschreibung
Die von der PMU in einem kontinuierlichen Datenstrom an einen PDC gesendeten Synchrozeiger sind mit Zeit-
stempeln versehen und damit vergleichbar mit den Messwerten anderer PMUs. Auch Netzfrequenz, Netzfre-
quenz-Änderungsgeschwindigkeit und optionalen Binärinformationen werden als zeitgestempelte Messwerte
gesendet. Damit erhalten Sie einen Überblick über die transienten Vorgänge in einem verteilten Energieüber-
tragungssystem, z.B. Netzpendelungen und Ausgleichsvorgänge.
Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen den PMU-Messwerten und den restlichen Messwerten
des Gerätes.
Das folgende Bild zeigt den Aufbau eines solchen Wide Area Monitoring-Systems. Die von den PMUs an den
PDC gelieferten Daten werden über das Inter-Control Center Communications Protocol (ICCP) nach DIN EN
60870-6 an die Leitstelle übertragen.
[dwstrwam-120124-01.tif, 1, de_DE]
Bild 9-3 Struktur eines Wide Area Monitoring-Systems mit Phasor Measurement Units
Die Phasor Measurement Units verfügen über je 2 Kommunikationsschnittstellen: Ein Ethernet-Modul zur
Synchrozeiger-Kommunikation über IEEE C37.118 und ein weiteres Modul zur Kommunikation zur Stations-
leittechnik, z.B. über das IEC 61850-Protokoll.
Das zentrale Auswertesystem, z.B. SIGUARD PDP Phasor Data Processor, nimmt die Daten entgegen, archiviert
sie und stellt sie auf einer Benutzeroberfläche grafisch dar. In diesem System kann auch eine automatische
Überwachung z.B. auf ungedämpfte Pendelungen stattfinden. Auch die Weiterverteilung von Informationen
an andere PDCs oder an eine Leitstelle findet hier statt.
Für die Einhaltung des im Standard IEEE C37.118 geforderten maximalen Fehlers (TVE) darf die Zeittoleranz
bezogen auf die UTC-Zeitreferenz (UTC = Universal Time Coordinated) maximal 10 μs betragen. Daher muss
das Gerät für die korrekte Funktion der PMU mit einem GPS-genauen Zeitsignal direkt synchronisiert werden.
Phasoren
Ein Phasor u(t) = Uejωt lässt sich als Zeiger darstellen, der sich in der komplexen Ebene mit der Kreisfrequenz ω
entgegen dem Uhrzeigersinn dreht. Die Funktion der Spannung u(t) = Re{u(t)} ergibt sich daraus als Projektion
des Phasors u(t) auf die reelle Achse.
[dwgeopdc-061011-01.tif, 1, de_DE]
[dwutcphi-260112-01.tif, 1, de_DE]
Bild 9-5 Bestimmung des Phasenwinkels ρ des Messsignals Xm bezogen auf die Kosinus-Funktion
Die Anzahl der Phasoren, die pro Sekunde übertragen werden, ist parametrierbar. Die Übertragungsrate ist als
Reporting Rate nach IEEE C37.118 definiert. Die Reporting Rate legt die Anzahl der Phasoren fest, die pro
Sekunde übertragen werden. Um Phasoren verschiedener Standorte vergleichen zu können, ist für die Durch-
führung der Phasorenmessung eine hochpräzise Zeitsynchronisation via GPS erforderlich.
Reporting Rate
Mit der parametrierbaren Reporting Rate (Parameter (_:10621:102) Reporting Rate) legen Sie die
Anzahl der Telegramme fest, die pro Sekunde gebildet und zum PDC übertragen werden. Sie ist abhängig von
der Nennfrequenz einstellbar und gilt für alle Ströme und Spannungen der betreffenden Funktionsgruppe
PMU. Wenn Sie mehrere Funktionsgruppen PMU im Gerät angelegen, dann können diese mit verschiedenen
Reporting Rates arbeiten.
• Harmonische Verzerrungen (bezogen auf <0,2 % (THD) bis zur 50. Harmonischen
Das folgende Bild veranschaulicht grafisch den Total Vector Error. Neben der Amplitude geht in den TVE auch
der Winkelfehler mit ein.
[dwklatve-120124-01.tif, 1, de_DE]
[fo_utcphi_new, 1, de_DE]
mit:
• Xr = Realteil Eingangssignal
• Xi = Imaginärteil Eingangssignal
• Amplitudenfehler
• Phasenfehler
• Frequenz
• Binärinformationen
Die von einer Funktionsgruppe PMU übertragenen Strom- und Spannungskanäle werden über den Funktions-
gruppenverbindungen-Editor in DIGSI 5 ausgewählt. Die Frequenz und die Frequenzänderungsgeschwindig-
keit werden pro PMU einmal ermittelt. Dabei werden nur die Strom- und Spannungskanäle berücksichtigt, die
über den Funktionsgruppenverbindungen-Editor für diese PMU ausgewählt wurden. Die Binärinformationen
können Sie in der Informationsrangierungsmatrix von DIGSI 5 rangieren.
Die Auswahl des Kanals, der für die Frequenzbestimmung verwendet wird, findet während der Gerätelaufzeit
dynamisch statt. Jeder Kanal wird in der folgenden Reihenfolge auf das Vorhandensein eines Signals geprüft:
1. 3-phasige Spannungsmessstellen
2. 1-phasige Spannungsmessstellen
3. 3-phasige Strommessstellen
4. 1-phasige Strommessstellen
Die 1. gefundene Messstelle mit gültigem Signal wird für die Frequenzbestimmung in der Funktionsgruppe
PMU verwendet.
Bei 3-phasigen Messstellen ist anstelle von 3 einzelnen Synchrophasoren auch die Übertragung des Mitsys-
tems möglich. Diese Einstellung nehmen Sie über den Parameter (_:10621:103) Nur Mitsystem vor.
Die PMU-Kommunikation nach dem Standard IEEE C37.118 ist eine Client-Server-Kommunikation, bei der der
PDC (Phasor Data Concentrator) als Client und die PMU als Server arbeitet.
Nach erfolgreicher Verbindung eines PDCs mit der Geräte-PMU und Abfrage der PMU-Konfigurationsdaten
startet der PDC über einen Einschaltbefehl an die PMU die Übertragung der Synchrophasor-Daten. Wenn Sie
die Methode der spontanen Datenübertragung via UDP verwenden, startet die Ausgabe der Daten unmittelbar
nach dem Hochfahren des Gerätes ohne einen Einschaltbefehl an die PMU.
Neben den Phasoren werden die Kanalnamen der rangierten Messstellen und die Binärinformationen mit
übertragen. Diese werden standardmäßig von der jeweiligen PMU-Funktionsgruppe selbst generiert.
Sie können die Kanalnamen der Messstellen bei Bedarf aber auch editieren und hierfür eigene Bezeichnungen
vergeben. Näheres hierzu siehe Kapitel 9.5.6 Parametrierung der PMU mit DIGSI. Die übertragenen Namen für
Binärinformationen werden allerdings generell von der jeweiligen PMU-Funktionsgruppe selbst generiert und
können nicht editiert werden.
Beispielhaft könnten (generierte) Namen für Messstellen oder Binärinformationen wie folgt heißen:
Die Datenübertragung von der PMU zum PDC erfolgt kontinuierlich mit der parametrierten Reporting Rate. Die
Übertragung endet durch einen entsprechenden Ausschaltbefehl des PDC oder die Beendigung der PDC-
Verbindung mit der PMU.
Die Kommunikation zwischen PMU und PDC kann über die Protokolle TCP oder UDP erfolgen.
Folgende Ports werden für die Datenübertragung benutzt:
Die Konfiguration und Parametrierung der PMU nehmen Sie über DIGSI vor. Nachdem Sie in einem DIGSI-
Projekt ein Gerät hinzugefügt haben, können Sie ein oder mehrere Kommunikationsmodule, die Synchropha-
soren unterstützen, als PMUs konfigurieren. Der Grundtubus des Gerätes unterstützt maximal 2 Kommunikati-
onsmodule, die als PMUs konfiguriert werden können. Wenn mehr als 2 PMUs benötigt werden, muss das
Gerät durch eine Steckmodul-Trägerbaugruppe CB202 (Erweiterungsmodul) ergänzt werden, die 2 weitere
Kommunikationsmodule aufnehmen kann.
Die folgenden Kommunikationsmodule unterstützen Synchrozeiger:
[sccommod-140213-01.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Port M der Steckmodul-Trägerbaugruppe CB202 dient der Aufnahme von Messumformermodulen und kann
nicht für die Installation von Kommunikationsmodulen verwendet werden.
Adressierung
Für jedes Kommunikationsmodul konfigurieren Sie in DIGSI die jeweilige Ethernet-Adresse (IP-Adresse,
Subnetzmaske usw.). Dies erfolgt im DIGSI-Eigenschaftsdialog Allgemeine Einstellungen des Kommunikati-
onsmoduls unter dem Punkt Ethernet-Adressen und bildet damit die IP-Adresse der jeweiligen PMU.
[scethern-210415, 1, de_DE]
Im Menü Protokolle - Kommunikation wählen Sie das Synchrozeigerprotokoll aus, siehe nächstes Bild.
[scprotoc-100419, 1, de_DE]
Nachdem Sie das für das Kommunikationsmodul das Synchrozeigerprotokoll ausgewählt haben, finden Sie
unter Einstellungen einen Einstelldialog für die PMU-spezifische Konfiguration, siehe folgendes Bild.
[scwildcard-100419, 1, de_DE]
Im oberen Bereich dieses Einstelldialogs konfigurieren Sie die spezifischen Einstellungen des Kommunikations-
protokolls. Im unteren Bereich legen Sie die entsprechenden PMU-spezifischen Einstellungen fest.
Um eine bessere Konfiguration von größeren Weitbereichsüberwachungssystemen zu ermöglichen, wurden
Änderungen in der IEEE C37.118 Kommunikationskonfiguration realisiert, die eine flexible IP-Konfiguration
ohne Verlust von Sicherheitsaspekten in den verwalteten Netzwerken ermöglichen.
Mit dem PMU-Transportprotokoll TCP generell und bei UDP im Kommunikationsmodus Kommandobetrieb
sind für jede PDC/IP-Adresse konfigurierbare Platzhalter erlaubt. Diese Platzhalter ermöglichen es Ihnen, einen
Bereich von IP-Adressen festzulegen, innerhalb dessen Zugriffe akzeptiert werden. Hiermit wird bezweckt,
jedem einzelnen Gerät oder System ohne Beschränkungen hinsichtlich ihrer Hierarchieebenen Zugriffe inner-
halb des jeweiligen Netzwerks zu erlauben. Dadurch wird im Hinblick auf Sicherheitsaspekte die Beschränkung
auf einzelne IP-Adressen aufgehoben. Sie können somit ganze Bereiche von IP-Adressen in jeder PMU konfigu-
rieren und sind dadurch z.B. bei Konfigurationsänderungen des gesamten Netzwerks sehr flexibel. Die Platz-
halterzeichen müssen auf Bit-Ebene, beginnend beim niederwertigsten Bit, kontinuierlich aufeinanderfolgen.
• Platzhalter: 0.0.0.127
Das Gerät akzeptiert Anfragen innerhalb des IP-Adressbereichs von 192.172.16.1 bis 192.172.16.127.
Beispiel 3:
• Platzhalter: 0.0.0.3
Das Gerät akzeptiert Anfragen innerhalb des IP-Adressbereichs von 192.172.16.100 bis 192.172.16.103.
Wenn ein PDC versucht, eine Verbindung zum Gerät zu etablieren, werden die PDC-IP-Adressen und zugehö-
rigen Platzhalter in der gleichen Reihenfolge geprüft, in der sie konfiguriert sind (IP-Adresse PDC1, IP-Adresse
PDC2, IP-Adresse PDC3). Das Durchlaufen der Liste wird bei der ersten Übereinstimmung von IP-Adresse, Platz-
halter und angefordertem IP-Adressbereich angehalten und die Verbindung wird aufgebaut. Ergibt sich keine
Übereinstimmung, wird der Verbindungsversuch abgewiesen.
Wenn Sie die IP-Adresse 0.0.0.0 und den Platzhalter 255.255.255.255 konfiguriert haben, wird jede
empfangene IP-Adresse als gültig akzeptiert. Dies könnte im Zuge von Inbetriebsetzungsmaßnahmen hilfreich
sein.
HINWEIS
i Sie müssen mindestens 1 IP-Adresse konfiguriert haben, um eine Verbindung zwischen Gerät und PDC zu
etablieren.
Wenn Sie die Methode der spontanen Datenübertragung verwenden, stellen Sie den Parameter PMU-
Transport auf UDP und den Parameter Kommunikationsmodus auf Spontanbetrieb ein. Die PMU-
Daten werden dann via UDP zyklisch an jede in DIGSI fest konfigurierte PDC/IP-Adresse gesendet. Platzhalter
für PDC/IP-Adressbereiche können Sie in diesem Kommunikationsmodus nicht konfigurieren.
Die Ausgabe der Daten startet unmittelbar nach dem Hochfahren des Gerätes. Somit ist für den Beginn der
Datenübertragung kein Startsignal vom PDC erforderlich.
[scspontan-100419, 1, de_DE]
Der Konfigurationsdatensatz wird 1x pro Minute gesendet. Mit dem Parameter Reporting Rate konfigu-
rieren Sie die Anzahl der zyklischen Wiederholungen der Datenpakete. Da UDP ein verbindungsloses Protokoll
ist, muss ein mit seiner PDC/IP-Adresse vorkonfiguriertes Zielgerät nicht zwingend physisch vorhanden und/
oder zugeschaltet sein. Dies erlaubt ein unterbrechungsfreies Vorhalten der Daten ohne Zweiwege-Kommuni-
kation.
HINWEIS
i Wenn Sie keine gültigen PDC/IP-Adressen konfiguriert haben und dennoch die Option zur spontanen Daten-
übertragung aktivieren, werden keine zyklischen Datentelegramme gesendet.
HINWEIS
i Es ist möglich, IP-Addressen für verschiedene PDCs zu konfigurieren, die nicht im selben Subnetz wie das
COM-Modul liegen. Solche Konfigurationen werden als gültig bewertet und lassen sich in das Gerät laden.
Wenn das Gerät jedoch spontane Daten- und Konfigurationspakete an diese IP-Adressen sendet, ist der PDC
mit der abweichenden Subnetz-Zieladresse nicht erreichbar.
BEISPIEL
COM-Modul-Adresskonfiguration
• IP-Adresse: 192.168.100.1
• Subnetzmaske: 255.255.255.0
PDC-Adresskonfiguration
Messstellenzuordnung
Nachdem Sie dem Gerät Messstellen hinzugefügt haben, können Sie diese Messstellen jeder konfigurierten
PMU zuweisen. Bild 9-12 zeigt exemplarisch die Ergänzung der Gerätekonfiguration durch 2 zusätzliche Ein-/
Ausgabebaugruppen. Die Strom- und Spannungseingänge dieser Ein-/Ausgabebaugruppen verbinden Sie über
die DIGSI-Rangiermatrix mit Messstellen, siehe Beispiel in Bild 9-13.
[scaddios-140213-01.tif, 1, de_DE]
[scroutin-210415, 1, de_DE]
Bild 9-13 Zuweisung der Strom- und Spannungseingänge der hinzugefügten Ein-/Ausgabebaugruppen
an Messstellen
[scfgconn-210415, 1, de_DE]
Nach Abschluss dieser Einstellschritte sind die PMUs fertig konfiguriert. Die PMU ist eine Funktionsgruppe, die
unabhängig von allen anderen im Gerät instanziierten Funktionsgruppen arbeitet.
den Auswahl Messstelle. DIGSI zeigt hier sämtliche in den Funktionsgruppenverbindungen auf die PMU
gerouteten Messstellen an (siehe folgendes Bild).
[scphasoredit-100419, 1, de_DE]
HINWEIS
i Sie können nur dann jeden einzelnen Phasor umbenennen, wenn Sie in den Funktionseinstellungen den
Parameter Nur Mitsystem auf Nein einstellen. Anderenfalls wird ihnen jeweils nur ein einziger Phasor
für jede 3-phasige Messstelle zur Umbenennung angeboten.
[scpmubif-210415, 1, de_DE]
[scparami-260912-01.tif, 1, de_DE]
Die PMU-Einstellungen können Sie auch direkt am Gerät ändern. Hierzu wählen Sie am Geräte-Display die
gewünschte PMU-Instanz aus. Über den Menüeintrag Parameter gelangen Sie dann zu den änderbaren
Einstellwerten (siehe Bild 9-18). Beachten Sie, dass der Parameter Port nicht änderbar ist, da dieser der physi-
schen Steckplatz-Position des betreffenden Kommunikationsmoduls entspricht.
[scdevpmu-210415, 1, de_DE]
Auch die Kommunikationseinstellungen können Sie auf die gleiche Weise ändern. Hierzu wählen Sie am
Geräte-Display im Menü Kommunikation den entsprechenden Kommunikationsport aus. Über den Menüein-
trag Kanal 1 gelangen Sie dann zu den detaillierten Einstellmöglichkeiten für die IP- oder PMU-Kommunikati-
onsparameter (siehe Bild 9-19).
[sccompmu, 1, de_DE]
Uhrzeitführung
Um die Zeitgenauigkeit der PMU sicherzustellen, müssen Sie als Protokoll zur GPS-Uhr IRIG-B auswählen, siehe
folgendes Bild. Mit anderen Einstellungen meldet sich die Funktionsgruppe PMU-Funktion nicht als zeitsyn-
chronisiert.
Damit eine fehlende Synchronisierung schnell erkannt wird, setzen Sie außerdem die Wartezeit für die
Störungsmeldung bei Verlust der Zeitsynchronisierung auf den kleinstmöglichen Wert, also 1 s.
Parameter: Modus
HINWEIS
Parameter: Klasse
Parameter: Port
Dieser Parameter ist nicht einstellbar, da sich der Port aus der physischen Steckposition des jeweiligen
Kommunikationsmoduls ergibt.
9.5.9 Parameter
9.5.10 Informationen
9.6 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring
9.6.1 Funktionsübersicht
• Erlaubt eine Anpassung der Wartungsintervalle für die Schaltkontakte des Leistungsschalters entspre-
chend der tatsächlichen Abnutzung
• Sendet ein Warnsignal, wenn die Abnutzung eines Leistungsschalters einen bestimmten Grad erreicht
• Stufe ΣIx-Verfahren
Summe der Abschaltstrompotenzen
• Stufe 2P-Verfahren
2-Punktverfahren zur Berechnung der verbleibenden Schaltspiele
• Stufe I2t-Verfahren
Summe aller Abschaltstromquadrat-Integrale
• Stufe Überw.LS-Ein.zeit
Überwachung der Einschaltzeit des Leistungsschalters
Die Funktion ist vom Hersteller mit einer Stufe ΣIx-Verfahren vorkonfiguriert. Mit dieser Funktion können
maximal 1 Stufe mit dem ΣIx-Verfahren, 1 Stufe mit dem 2P-Verfahren, 1 Stufe mit dem I2t-Verfahren und 1
Stufe Überw.LS-Ein.zeit gleichzeitig betrieben werden.
Die allgemeine Funktionalität steht stufenübergreifend zur Verfügung und bietet ein einheitliches Startkrite-
rium für die Stufen.
[DwCBWear, 2, de_DE]
9.6.3.1 Beschreibung
Logik
Da die Abnutzung eines Leistungsschalters von der Stromamplitude und der Dauer des Schaltvorgangs sowie
der Löschung des Lichtbogens abhängt, ist die Bestimmung des Anfangs- und Endkriteriums besonders
wichtig. Die folgende allgemeine Funktionalität liefert Start- und weitere Zeitinformationen an die verschie-
denen Stufen (Verfahren).
Die allgemeine Funktionalität arbeitet phasenselektiv. Die folgende Grafik zeigt die stufenübergreifende Logik.
[LoCBWear, 3, de_DE]
• Binäreingangssignal >Start der Berechnung wird initiiert, beispielsweise durch ein externes Signal
[DwCBTime, 2, de_DE]
Damit keine falsche Zeit für den Fall eines Leistungsschalterversagens berechnet wird, wird mit Parameter
Strom-Schwellw.LS offen überprüft, ob der Strom nach 2 weiteren Zyklen tatsächlich auf 0 absinkt. Für
den Vergleich der Schwellwerte werden die Grundschwingungen verwendet. Wenn das Stromkriterium die
Anforderungen für die phasenselektive Logikfreigabe erfüllt, werden die Berechnung und die Bewertung der
entsprechenden Verfahren initiiert.
Parameter: LS-Ausschalteigenzeit
Parameter: LS-Ausschaltzeit
Parameter: LS-Einschaltzeit
9.6.3.3 Parameter
9.6.3.4 Informationen
9.6.4.1 Beschreibung
[LoCBWIxS, 3, de_DE]
[LoCBWIxF, 1, de_DE]
Abnutzungsberechnung
Wenn die Stufe ΣIx -Verfahren ein Logikfreigabesignal empfängt, wird der ermittelte Auslösestrom für die
Abnutzungsberechnung verwendet. Die Berechnungsergebnisse werden dann zu den vorhandenen Statistik-
werten des ΣIx-Verfahrens addiert. Dies wird am Beispiel des Leiters L1 erläutert.
[FoCBWIxA-301012-01.tif, 1, de_DE]
Darin bedeuten:
x Parameterexponent
q Anzahl der Leistungsschalter-Schaltspiele
Auslösestrom/Ausschaltstrom des Leiters L1 zur x-ten Potenz des q-ten Leis-
tungsschalterbetriebs
Nennbetriebsstrom hoch x
Der phasenselektive ΣIx-Wert steht als Statistikwert zur Verfügung. Sie können die Statistikwerte entsprechend
der spezifischen Anwendung zurücksetzen oder vordefinieren.
Um die Bewertung der Summe der Auslösestrompotenzen zu vereinfachen, werden die Werte bezogen auf
den potenzierten Nennbetriebsstrom Inenn des Leistungsschalters festgelegt (siehe auch Einstellhinweise).
Parameter: Exponent
Mit dem Parameter Exponent definieren Sie den Exponenten für das ΣIx-Verfahren.
Ein typischer Wert ist die Standardeinstellung 2. Aufgrund der praktischen Erfahrung mit einzelnen Leistungs-
schaltern können jedoch geringfügig abweichende Werte verwendet werden.
Parameter: Schwellwert
9.6.4.3 Parameter
9.6.4.4 Informationen
9.6.5.1 Beschreibung
[LoCBW2PS, 2, de_DE]
2 Punkte und deren Verbindungslinie definieren die Beziehung zwischen den Schaltspielen und dem Auslöse-
strom. Punkt P1 wird durch die Anzahl der zulässigen Schaltspiele beim Nennbetriebsstrom Inenn bestimmt.
Punkt P2 wird durch die maximale Zahl der Schaltspiele bei einem Nennkurzschlussausschaltstrom Isc
bestimmt. Die 4 zugehörigen Werte können Sie mit den Parametern Bemessungs-Betriebsstr., Schalt-
spielzahl bei Ir, Bemess.kurzschl.str. Isc und Schaltspielzahl bei Isc konfigurieren.
[DwCBWOpC, 1, de_DE]
Wie in der vorhergehenden Grafik, einem doppelt logarithmischen Diagramm, gezeigt, kann die gerade Linie
zwischen P1 und P2 durch folgende Exponentialfunktion beschrieben werden.
[FoCBW2P1-301012-01.tif, 1, de_DE]
Mit:
IAusl. Auslösestrom/Ausschaltstrom
Inenn Nennbetriebsstrom
m Anstiegskoeffizient
b Schaltspiele bei Nennbetriebsstrom
n Anzahl der Schaltspiele
Die allgemeine Liniengleichung für die doppelt logarithmische Darstellung kann aus der Exponentialfunktion
abgeleitet werden und ergibt die Koeffizienten b und m.
HINWEIS
i Da ein Anstiegskoeffizient von m < -4 technisch nicht relevant ist, theoretisch aber das Ergebnis falscher
Einstellungen sein könnte, ist der Anstiegskoeffizient auf -4 begrenzt. Wenn ein Koeffizient kleiner -4 ist,
wird die Exponentialfunktion in dem Schaltspieldiagramm deaktiviert. Die maximale Anzahl der Schalt-
spiele mit Isc wird für die aktuelle Anzahl der Schaltspiele statt des Berechnungsergebnisses verwendet, wie
die gestrichelte Linie mit m=-4,48 in der folgenden Grafik zeigt.
[DwCBWSlo, 1, de_DE]
Wenn die Stufe 2P-Verfahren ein Logikfreigabesignal empfängt, wird die aktuelle Anzahl der bereits
verbrauchten Schaltspiele (im Vergleich zur Anzahl der Schaltspiele bei Nennbetriebsstrom) aus dem ermit-
telten Auslösestrom berechnet. Dieser Wert wird von der Restnutzungsdauer abgezogen (Schaltspiele). Die
Restnutzungsdauer steht als Statistikwert zur Verfügung. Zum besseren Verständnis sehen Sie das folgende
Beispiel.
Sie können Statistikwerte entsprechend der spezifischen Anwendung zurücksetzen oder vordefinieren. Bei
einem Reset ändern sich die Statistikwerte auf 0 und nicht auf die Standardeinstellung 10.000.
Der Statistikwert für die Restschaltspiele wird entsprechend der folgenden Formel berechnet:
[FoCBW2P2-301012-01.tif, 1, de_DE]
Mit:
i Anzahl der bisherigen Leistungsschalter-Schaltspiele
Leb.d.i Restschaltspiele mit Nennbetriebsstrom nach dem i-ten Schaltspiel
nnenn Zulässige Gesamtschaltspiele bei Nennbetriebsstrom
nAusl. Die zulässigen Gesamtschaltspiele bei Auslösestrom IAusl.
nnenn/nAusl. Verbrauchte Schaltspiele bei Nennbetriebsstrom
BEISPIEL
Zur Berechnung der Restschaltspiele eines Leistungsschalters wird von folgenden Annahmen ausgegangen:
P1 (2,5 kA, 10 000)
P2 (50,0 kA, 50)
Der Leistungsschalter hat 100 Abschaltungen mit dem Nennbetriebsstrom, 2 Auslösungen mit dem Nennkurz-
schlussausschaltstrom und 3 Auslösungen mit einem Auslösestrom von 10 kA ausgeführt. Die Restschaltspiele
bei Nennbetriebsstrom betragen damit:
[FoCBW2P3-301012-01.tif, 1, de_DE]
Informationen über den Einstellwert finden Sie in den technischen Daten des verwendeten Leistungsschalters.
Parameter: Schwellwert
Beispiel
Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie den Parameter Schwellwert einstellen. Angenommen wird ein Leis-
tungsschalter mit den gleichen technischen Daten wie in dem Beispiel für die Restschaltspiele, dabei sind 50
Schaltspiele mit Nennkurzschlussausschaltstrom zulässig.
Wenn die Anzahl der möglichen Schaltspiele mit Nennkurzschlussausschaltstrom unter 3 liegt, soll ein Warn-
signal ausgegeben werden. Für diese Bedingung stellen Sie den Wert Schwellwert entsprechend der
folgenden Berechnung ein:
[FoCBW2P4-301012-01.tif, 1, de_DE]
9.6.5.3 Parameter
9.6.5.4 Informationen
9.6.6.1 Beschreibung
[LoCBWI2t, 1, de_DE]
Abnutzungsberechnung
Das I2t-Verfahren bewertet die Abnutzung eines Leistungsschalters anhand der erfassten Messwerte der Leiter-
ströme während der Lichtbogendauer. Die Dauer des Lichtbogens ist durch die Differenz zwischen den Einstel-
lungen der beiden Parameter LS-Ausschaltzeit und LS-Ausschalteigenzeit definiert (siehe dazu
auch Bild 9-23). Die Stufe ermittelt den Endpunkt des Lichtbogens, indem sie rückwärts den Punkt der Null-
durchquerung der Leiterströme nach Empfang des Logikfreigabesignals sucht. Die Quadrate der Fehlerströme
während des Lichtbogens werden dann phasenselektiv integriert. Die Integrale werden mit dem Quadrat des
Nennbetriebsstroms des Leistungsschalters wie in der folgenden Formel mit dem Leiter L1 als Beispiel in Bezie-
hung gesetzt.
[FoCBWI2T-301012-01.tif, 1, de_DE]
Darin bedeuten:
Inenn Nennbetriebsstrom
iA(t) Gemessener Strom in L1
Das berechnete Quadrat der Auslösestromintegrale wird zu den vorhandenen Statistikwerten addiert. Sie
können den Statistikwert zurücksetzen oder für eine bestimmte Anwendung vordefinieren.
Parameter: Schwellwert
9.6.6.3 Parameter
9.6.6.4 Informationen
9.6.7.1 Beschreibung
[Lo_sup-cb-make-time, 1, de_DE]
Funktionsweise
Die Stufe zur Überwachung der Einschaltzeit des Leistungsschalters berechnet die Zeit zwischen dem
Einschaltbefehl des Leistungsschalters und dem Zeitpunkt, zu dem der Strom von mindestens einer Phase die
Betriebsstrom-Schwelle überschreitet. Wenn dieser Schwellwert nach dem 2,5-fachem Wert des Para-
meters LS-Einschaltzeit nicht überschritten wurde, dann wird die Messung abgebrochen und der
Ausgangswert Einschaltzeit wird auf 0 gesetzt und mit der Qualität ungültig gekennzeichnet.
Wenn mindestens eine Phase des Stroms den Parameter Betriebsstrom-Schwelle oder den Parameter
Strom-Schwellw.LS offen zum Zeitpunkt des Einschaltbefehls des Leistungsschalters überschreitet, wird
die Messung abgebrochen und der Ausgangswert Einschaltzeit mit der Qualität ungültig gekennzeichnet.
Sie können zur Überwachung der gemessenen Einschaltzeit 2 unabhängige Schwellwerte definieren. Wenn
diese Schwellwerte überschritten werden, werden die entsprechenden Ausgänge Warnung 1 und Warnung
2 für 100 ms aktiviert. Diese können im Meldepuffer rangiert werden.
Parameter: Betriebsstrom-Schwelle
Parameter: Verzögerungskorr.zeit
9.6.7.3 Parameter
9.6.7.4 Informationen
9.7 Mittelwerte
• Betriebsmesswerte
• Symmetrische Komponenten
Über Parameter stellen Sie ein, wie und wann die Mittelwerte gebildet werden. Die Parameter beschreiben:
• Synchronisierzeit zur Bestimmung des Startzeitpunktes des Aktualisierungsintervalls, z.B. zur vollen
Stunde (hh:00) oder zu einem der anderen Zeitpunkte (hh:15, hh:30, hh:45).
(Parameter: Mittlw.Synchronisierzt.)
Mittelwerte werden über folgende Größen gebildet:
• DIGSI
HINWEIS
Die Funktionalität Mittelwertbildung ist bei den Geräten in der Funktionsgruppe nicht vorkonfiguriert. Wenn
Sie die Funktionalität nutzen, müssen Sie diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden.
Die nachfolgend aufgeführten Parameter für die Berechnung der Mittelwerte stellen Sie mit DIGSI bzw. am
Gerät ein. Sie finden die Einstellparameter in DIGSI in der Projektnavigation unter Parameter > Geräteinstel-
lungen.
Parameterwert Bedeutung
1 min bis 60 min Zeitfenster für die Mittelwertbildung, z.B. 60 min
Parameterwert Bedeutung
1 min bis 60 min Aktualisierungsintervall für die Anzeige des Mittelwertes, z.B. 60 min
Parameter: Mittlw.Synchronisierzt.
Parameterwert Bedeutung
hh:00 Der Parameter Mittelw. Ausgabeinterval wird
zur vollen Stunde wirksam
hh:15 Der Parameter Mittelw. Ausgabeinterval wird
15 Minuten nach der vollen Stunde wirksam
hh:30 Der Parameter Mittelw. Ausgabeinterval wird
30 Minuten nach der vollen Stunde wirksam
hh:45 Der Parameter Mittelw. Ausgabeinterval wird
45 Minuten nach der vollen Stunde wirksam
HINWEIS
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Wirkungsweise der Parametrierung und einer Änderung.
Alle 30 Minuten wird um hh:15 Uhr (15 Minuten nach einer vollen Stunde) und hh:45 Uhr (15 Minuten vor
einer vollen Stunde) ein neuer Mittelwert ausgegeben. Dabei werden alle Messwerte der letzten 60 min zur
Mittelwertbildung genutzt.
Werden diese Parameter beispielsweise um 11:03:25 Uhr geändert, so werden die Mittelwerte zunächst mit
"---" in der Anzeige rückgesetzt. Der 1. berechnete Mittelwert wird dann um 12:15:00 Uhr ausgegeben.
Die Mittlw.Synchronisierzt. = hh:45 wirkt in diesem Beispiel wie oben für = hh:15 beschrieben.
Alle 60 Minuten wird um hh:15 Uhr (15 Minuten nach einer vollen Stunde) ein neuer Mittelwert ausgegeben.
Dabei werden alle Messwerte der letzten 60 min zur Mittelwertbildung genutzt.
Werden diese Parameter beispielsweise um 11:03:25 Uhr geändert, so werden die Mittelwerte zunächst mit
"---" in der Anzeige rückgesetzt. Der 1. berechnete Mittelwert wird dann um 12:15:00 Uhr ausgegeben.
Alle 10 Minuten wird ein neuer Mittelwert ausgegeben um hh:00 Uhr, hh:10 Uhr, hh:20 Uhr, hh:30 Uhr,
hh:40 Uhr , hh:50 Uhr Dabei werden alle Messwerte der letzten 5 min zur Mittelwertbildung genutzt.
Werden diese Parameter beispielsweise zur Uhrzeit 11:03:25 geändert, so werden die Mittelwerte zunächst
mit "---" in der Anzeige rückgesetzt. Der 1. berechnete Mittelwert wird dann um 11:10:00 Uhr ausgegeben.
9.8 Minimal-/Maximalwerte
Minimal- und Maximalwerte können auf Basis verschiedener Messgrößen oder berechneter Größen gebildet
werden:
• Betriebsmesswerte
• Symmetrische Komponenten
• Ausgewählte Werte
Sie können parametrieren, welche Größe verwendet wird. Die Messgrößen für die Minimum-/Maximumbil-
dung werden aus DIGSI geladen.
Die Berechnung und das Rücksetzen der Minimal- und Maximalwerte wird über Parameter gesteuert. Die Para-
meter beschreiben folgende Punkte:
• Zeitpunkt, zu dem der zyklische Rücksetzvorgang der Minimal-/Maximalwerte beginnt (ab Parametrie-
rung)
(Parameter Min/Max Tage bis Start)
Das folgende Bild veranschaulicht die Wirkung der Parameter.
[dwminmax-100611-01.tif, 1, de_DE]
• Mittelwerte
Die Ergebnisse der Minimal- und Maximalwerte werden zyklisch rückgesetzt oder über
• DIGSI
HINWEIS
Die Funktionalität Minimal-/Maximalwerte ist nicht vorkonfiguriert. Wenn Sie die Funktion nutzen wollen,
müssen Sie diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden.
Die nachfolgend aufgeführten Parameter für die Berechnung der Minimal-/Maximalwerte stellen Sie mit DIGSI
oder am Gerät ein. Sie finden die Einstellparameter in DIGSI in der Projektnavigation unter Parameter > Gerät-
einstellungen.
Parameterwert Beschreibung
Ja Zyklisches Rücksetzen der Minimal- und Maximalwertspeicher aktiviert
Nein Zyklisches Rücksetzen der Minimal- und Maximalwertspeicher deaktiviert
Alle folgenden Parameter sind nicht sichtbar
Parameterwert Beschreibung
1 Tag bis 365 Tage Rücksetzen des Minimalwertes und des Maximalwertes zyklisch alle angege-
benen Tage, z.B. jeden Tag (1 Tag)
Parameterwert Beschreibung
0 min bis 1439 min Rücksetzen des Minimalwertes und des Maximalwertes zur angegebenen
Minute des Tages, der im Parameter Min/Max Reset erfolgt alle
angegeben ist, z.B. 0 min (= 00.00 Uhr)
Parameterwert Beschreibung
1 Tag bis 365 Tage Angabe, ab wann der zyklische Rücksetzvorgang der gebildeten Minimal-
werte und Maximalwerte beginnt, z.B. in 1 Tag (nach der Parametrierung)
9.9 Energiewerte
Das Gerät ermittelt kontinuierlich aus den Leistungsmesswerten die Werte für Wirk- und Blindenergie. Das
Gerät berechnet die abgegebene und die bezogene Elektroenergie. Die Berechnung (Summation über die Zeit)
startet unmittelbar nach Gerätehochlauf. Sie können die aktuellen Energiewerte am Display des Gerätes oder
über DIGSI auslesen, den Energiewert löschen (Setzen auf 0) oder auf einen beliebigen Anfangswert setzen.
Nach der Eingabe wird die Energiewertberechnung mit den neuen Einstellwerten fortgesetzt.
Energiewerte können Sie über eine Schnittstelle zu einer Zentrale übertragen. Dafür werden die Energiewerte
in Energiezählwerte umgerechnet. Dabei gilt folgende Vorschrift:
[foomverg-020311-01.tif, 1, de_DE]
Über Parameter stellen Sie ein, wie die Zählwerte bearbeitet werden. Die Einstellparameter gelten für alle
Energiezählwerte des Gerätes und wirken nicht funktionsgruppenspezifisch. Sie bestimmen folgende Punkte:
Die Qualität der Energiezählwerte geht bei einzelnen fehlenden Messwerten in den Zustand Questionable
gemäß IEC 61850.
Dieser Qualitätszustand bleibt erhalten bis für den Energiewert ein neuer Zählerstand vorgegeben wird durch:
- Bestätigen des aktuellen Zählerstandes über Setzen
- Setzen eines neuen Zählerstandes
- Rücksetzen des Zählerstandes auf 0
HINWEIS
Die eingestellten Parameter gelten für alle Energiezähler des Gerätes. Sie finden die Einstellparameter in DIGSI
in der Projektnavigation unter Parameter > Geräteinstellungen.
Parameterwert Beschreibung
0 min Umspeicherung deaktiviert
60 min Umspeicherung zyklisch nach der eingestellten Zeit 1 Minute bis 60
Minuten
Hinweis: Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, ist der Parameter Energie Umspei-
cherzeit unwirksam und wird automatisch deaktiviert.
Parameterwert Beschreibung
keine Deaktiviert
hh:00 Umspeicherung zur vollen Stunde
hh:15 Umspeicherung 15 Minuten nach der vollen Stunde
hh:30 Umspeicherung 30 Minuten nach der vollen Stunde
hh:45 Umspeicherung 45 Minuten nach der vollen Stunde
Hinweis: Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, ist der Parameter Energie
Umsp.intervall unwirksam und wird automatisch deaktiviert.
Parameterwert Beschreibung
aktueller Wert Umspeicherung des aktuellen Energiewertes
Differenzwert Umspeicherung des Differenzwertes zwischen dem aktuellen Energiewert
und dem Energiewert der letzten Umspeicherung
Parameterwert Beschreibung
Falsch Umspeicherung deaktiviert
Wahr Die zyklische Umspeicherung nach der eingestellten Zeit von Parameter
(_:111) Energie Umsp.intervallwird zusätzlich mit der Systemzeit
synchronisiert. Beispiel: Energie Umsp.intervall = 30 min; aktuelle
Systemzeit: 12:10 Uhr. Erstes Umspeichern: 12:30 Uhr; nächstes Umspei-
chern: 13:00 Uhr usw.
Hinweis: Wenn der Parameter aktiviert ist, sind für den Parameter (_:111) Energie Umsp.intervall
folgende Einstellwerte möglich: 1 min; 2 min; 3 min; 4 min; 5 min; 6 min; 10 min; 12 min; 15 min; 20 min; 30
min; 60 min.
Binäreingänge Beschreibung
>Umspeichern Die Umspeicherung der Zählwerte wird über Binäreingang angestoßen.
>Rücksetzen Der Zählwertspeicher wird über Binäreingang auf 0 gesetzt.
Diese logischen Signale rangieren Sie in der DIGSI Rangiermatrix. Öffnen Sie die Funktionsgruppe in der Sie
den Energiewert angelegt haben, z.B. Leitung. Dort finden Sie unter Registerkarte Messwerte die Register-
karte Energie, 3-phasig. In dieser Registerkarte finden Sie neben den Messwerten auch die logischen Signale.
HINWEIS
i Für benutzerspezifische Anwendungen können Sie über DIGSI zusätzliche Zählwerte definieren.
Setzen Sie Impulszähler ein, so definieren Sie dafür über DIGSI die zugehörigen Zählwerte und parametrieren
diese analog zu den Energiewerten. Sie können die Zählwerte am Display des Gerätes oder über DIGSI
auslesen.
Über Parameter stellen Sie für jeden Impulszählwert individuell ein wie er bearbeitet wird:
• Parameter Umspeicherzeit
Stundenbezogener Zeitpunkt zu dem das Gerät den Zählwert an der Kommunikationsschnittstelle zur
Übertragung zur Verfügung stellt. Danach erfolgt die Übertragung gemäß dem gewählten Protokoll.
Hinweis: Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, so wird der Parameter Umspeiche-
rintervall automatisch deaktiviert.
• Parameter Umspeicherintervall
Einstellbare Zeitspanne in Minuten bis zur ersten und jeder weiteren Übertragung des Zählwertes an die
Kommunikationsschnittstelle des Gerätes. Danach wird er gemäß dem gewählten Protokoll übertragen.
Hinweis: Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, so wird der Parameter Umspei-
cherzeit automatisch deaktiviert.
Zusätzlich kann die Umspeicherung über einen rangierbaren Binäreingang (>Umspeichern) oder über einen
logischen internen Binäreingang ausgelöst werden. Die steigende Flanke des Binäreingangs führt zur Umspei-
cherung und damit zur Bereitstellung des Zählwertes an der Kommunikationsschnittstelle.
Der Zählimpuls eines beliebigen externen/internen Impulsgebers wird über einen rangierbaren Binäreingang
(>Impulseingang) an das Gerät angeschlossen. Wenn dieser keine plausiblen Werte liefert, kann dies dem
Gerät über einen weiteren rangierbaren Binäreingang (>Externer Fehler) signalisiert werden.
Die Qualität des Impulszählwertes geht bei externem Fehler in den Zustand Questionable gemäß IEC 61850.
Es werden keine Impulse mehr addiert solange der externe Fehler anliegt. Ist der externe Fehlerzustand
beendet werden weiter Impulse hinzuaddiert.
Die Qualität des Impulszählwertes bleibt Questionable bis für den Impulszählwert ein neuer Zählerstand
vorgegeben wird durch:
- Bestätigen des aktuellen Zählerstandes durch Setzen
- Setzen eines neuen Zählerstandes
- Rücksetzen des Zählerstandes auf 0
• Parameter Flanken-Trigger
Über Parameter wählen Sie zwischen der Zählung nur bei steigender Flanke oder bei steigender und
fallender Flanke am Impulseingang.
Der Impulszähler kann auf 0 zurück gesetzt werden. Dieses Rücksetzen führen Sie durch die steigende Flanke
eines rangierbaren Binäreingangs (>Rücksetzen) oder über Bedienung am Gerät durch.
Zur Anzeige der Zählgröße am Geräte-Display stellen Sie mit DIGSI für jeden Impulszähler die gewünschte
Wichtung der Zählimpulse, die Einheit des Zählwertes und einen Multiplikationsfaktor ein. Ferner können Sie
einen benutzerspezifischen Namen vergeben.
Öffnen Sie dazu in der DIGSI-Informationsrangierung den Funktionsbereich Impulszählw. (siehe Bild 9-32).
Wählen Sie den Zählwert und nehmen Sie unter Eigenschaften die Einstellungen vor.
[scomvimp-010313-01.tif, 2, de_DE]
Die Funktionalität Impulszählwerte ist nicht vorkonfiguriert. Wenn Sie die Funktion nutzen wollen, müssen
Sie diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden.
Die Parameter können für jeden Impulszähler individuell eingestellt werden. Sie finden die Einstellparameter
in DIGSI im Navigationsbaum unter Parameter → Funktionsgruppe.
Für Impulszählwerte sind die nachfolgend beschriebenen Parameter und Binäreingänge verfügbar.
Parameter: Umspeicherzeit
Parameterwert Beschreibung
keine Deaktiviert
hh:00 Umspeicherung zur vollen Stunde
hh:15 Umspeicherung 15 Minuten nach der vollen Stunde
hh:30 Umspeicherung 30 Minuten nach der vollen Stunde
hh:45 Umspeicherung 45 Minuten nach der vollen Stunde
Hinweis: Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, ist der Parameter Umspeicherinter-
vall unwirksam und wird automatisch deaktiviert.
Parameter: Umspeicherintervall
Parameterwert Beschreibung
0 min Deaktiviert
1 min bis 60 min Umspeicherung zyklisch nach der eingestellten Zeit 1 Minute bis 60
Minuten
Hinweis: Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, ist der Parameter Umspeicherzeit
unwirksam und wird automatisch deaktiviert.
Parameter: Flanken-Trigger
Parameterwert Beschreibung
steigende Flanke Zählung bei steigender Flanke am Impulseingang
steig. & fallende Zählung bei steigender und bei fallender Flanke am Impulseingang
Flanke
Parameterwert Beschreibung
Falsch Deaktiviert
Wahr Die zyklische Umspeicherung nach der eingestellten Zeit von Parameter
Umspeicherintervall wird zusätzlich mit der Systemzeit synchronisiert.
Beispiel: Umspeicherintervall = 30 min; aktuelle Systemzeit: 12:10
Uhr. Erstes Umspeichern: 12:30 Uhr; nächstes Umspeichern: 13:00 Uhr
usw.
Binäreingänge Beschreibung
>Impulseingang Eingang für die Zählimpulse eines externen Impulsgebers
>Externer Fehler Meldung, dass die Zählimpulse des externen Impulsgebers fehlerbehaftet
sind. Die Meldung wirkt sich auf die Qualitätskennzeichnung des Impuls-
wertes aus.
>Umspeichern Die Umspeicherung der Zählwerte wird über Binäreingang angestoßen.
>Rücksetzen Die steigende Flanke am Binäreingang setzt den Impulszähler auf 0 zurück .
Die von einem Impulsgeber dargestellte Energiemenge soll als Messwert angezeigt werden.
1 Impuls entspricht 100 Wh.
Die Impulswichtung, die SI-Einheit und der Faktor müssen aufeinander abgestimmt sein.
Der Faktor dient zur Anpassung an größere Einheiten (z.B. 1000 für kWh). Er ist in Zehnerpotenzen einstellbar
(1, 10, 100, 1000,...). Das folgende Bild zeigt die Signale, die in der DIGSI-Informationsmatrix rangiert werden
können. Öffnen Sie die Funktionsgruppe, in der Sie einen Impulszählwert angelegt haben, z.B. Leitung 1. Dort
finden Sie den Funktionsbereich Impulszählw.. Hier finden Sie neben dem Zählwert auch die logischen
Signale. Wählen Sie den Zählwert und nehmen Sie unter Eigenschaften die Einstellungen vor.
[scimpzwe-260912-01.tif, 1, de_DE]
9.11 Statistikwerte
• Zahl der vom Gerät veranlassten Auslösungen des Leistungsschalters getrennt je Schalterpol (wenn 1-
polige Auslösung möglich)
• Zahl der vom Gerät veranlassten Schaltvorgänge des Trennschalters getrennt je Schalterpol (wenn 1-
poliges Schalten möglich)
9.12 Messumformer
9.12.1 Funktionsübersicht
In den Geräten können 20-mA-Messumformereingänge verwendet werden. Je 4 solcher Eingänge sind als
Modul ANAI-CA-4EL verfügbar, das auf einen Kommunikationsmodul-Steckplatz (z.B. Port E oder F) gesteckt
werden kann. Bis zu 4 solcher Module sind steckbar. Mit solchen 20-mA-Messwerten werden typischerweise
langsam veränderliche Prozessgrößen wie Temperatur oder Gasdruck erfasst und an die Stationsleittechnik
gemeldet.
Die Messumformer-Bausteine sind in der Funktionsgruppe Analoge Umformer eingebettet und enthalten
unabhängig voneinander parametrierbare Eingangs- und Ausgangskanäle.
[dwstrumu-050313-01.tif, 1, de_DE]
9.12.3 Funktionsbeschreibung
Die 20-mA-Eingänge übertragen typischerweise einen Wert, der eine physikalische Größe wie eine Temperatur
oder einen Druck darstellt. Daher muss im Gerät eine Kennlinie eingestellt werden, die die Zuordnung der
physikalischen Größe zu dem 20-mA-Wert angibt. Wenn der Parameter Bereich aktiv nicht aktiviert wird
(kein Kreuz im Kontrollkästchen), so geht die Funktion vom Bereich -25,6 mA bis +25,6 mA aus. Die Einstel-
lung des Bereiches für den skalierten Wert geht dabei von einem Nutzbereich von -25,6 mA bis +25,6 mA aus.
Das folgende Bild zeigt ein Beispiel.
[dwklbsp1-120124-01.tif, 3, de_DE]
In diesem Beispiel bedeutet der Messwert 0 mA eine Temperatur von 0 Grad Celsius und der Messwert 20 mA
eine Temperatur von 100 Grad Celsius. Also wird als Einheit = °C und als Umwandlungsfaktor = 100
eingegeben. Die Auflösung (Nachkommastelle) des Temperaturwertes ist wählbar, für eine Nachkommastelle
wählen Sie Auflösung = 0,1.
[sctransd-210415, 1, de_DE]
Wenn ein Wert kleiner als -25,6 mA oder größer als +25,6 mA am Messumformereingang anliegt, so wird der
Messwert als außerhalb des Wertebereiches gekennzeichnet. Wenn der Parameter Bereich aktiv aktiviert
wird, so erscheinen die 2 zusätzlichen Parameter Obere Grenze und Untere Grenze. Die beiden Grenz-
werte geben die Eingangsströme in mA an, für die der bei Umwandlungsfaktor eingestellte Wert (Obere
Grenze) und der Wert 0 (Untere Grenze) der berechneten Größe gilt (siehe folgendes Bild).
[dwklbsp2-120124-01.tif, 1, de_DE]
In diesem Beispiel ist Bereich aktiv angewählt. Die Obere Grenze liegt bei 15 mA, die Untere Grenze
liegt bei 5 mA und der Umwandlungsfaktor bleibt bei 100. Insgesamt ergibt sich eine Kennlinie wie im
folgenden Bild unter Berücksichtigung aller möglichen gültigen Messwerte von -25,6 mA bis +25,6 mA
gezeigt. Der Parameter Obere Grenze - Sensor ist der berechnete Messwert, wenn der Eingangsstrom
dem im Parameter Obere Grenze eingestellten Wert entspricht. Der Parameter Untere Grenze -
Sensor ist der berechnete Messwert, wenn der Eingangsstrom dem im Parameter Untere Grenze einge-
stellten Wert entspricht.
[dwklges2-120124-01.tif, 3, de_DE]
[sctrans2-210415, 2, de_DE]
Jeder Messumformereingang stellt in der Informationsrangierung den skalierten Messwert (in den Beispielen
also Temperaturwerte) und den Original-Strommesswert in mA zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.
Messwert Anzeige
MU-MW skaliert (_:301)
Primär Auf den Sensor umgerechnete Messwert
Sekundär –
Prozent 100 % ≙ Parameter (_:104) Umwandlungsfaktor
(für (_:107) Bereich aktiv = unwahr )
100 % ≙ max. Betrag des Parameters (_:109) Obere Grenze - Sensor oder des
Parameters (_:110) Untere Grenze - Sensor
(für (_:107) Bereich aktiv = wahr)
MU-MW direkt (_:302)
Primär –
Sekundär -20,000 mA bis +20,000 mA oder -10 V bis +10 V
Prozent 100 % ≙ 20 mA oder 10 V
Die Messumformerwerte können im Display-Bild angezeigt und mit CFC-Plänen verarbeitet werden.
Parameter Einheit
Parameter Umwandlungsfaktor
Mit dem Parameter (_:104) Umwandlungsfaktor stellen Sie den Umwandlungsfaktor des Messumfor-
mers ein.
Parameter Auflösung
Parameter Obere Grenze, Untere Grenze, Obere Grenze - Sensor und Untere Grenze - Sensor
9.12.5 Parameter
9.12.6 Informationen
[scsyn001-170510-01.tif, 1, de_DE]
2. Zur Messung der LS-Eigenzeit mit externem Zeitmesser eignet sich die Anordnung im Bild 10-2. Stellen Sie
den Zeitmesser auf den Bereich 1 s oder auf eine Auslösung von 1 ms ein.
Schalten Sie den LS von Hand zu. Damit wird gleichzeitig der Zeitmesser gestartet. Nach dem Schließen der
Pole des Leistungsschalters erscheint die Spannung ULtg. Damit wird der Zeitmesser gestoppt.
Wenn der Zeitmesser wegen eines ungünstigen Einschaltaugenblickes nicht gestoppt wird, wiederholen Sie
den Versuch.
Siemens empfiehlt, aus mehreren (3 bis 5) erfolgreichen Schaltversuchen den Mittelwert zu errechnen.
HINWEIS
i Addieren Sie zu der gemessenen Zeit die Befehlsausgabe-Zeit des Schutzgerätes. Diese hängt in guter
Näherung ausschließlich von dem für den Einschaltbefehl verwendeten Binärausgang ab. Entnehmen Sie
die Schaltzeiten für die unterschiedlichen Binärausgänge den technischen Daten. Stellen Sie die Gesamtzeit
mit dem Parameter Einschaltzeit des LS ein. Runden Sie auf den nächst niedrigeren einstellbaren
Wert ab. Verfahren Sie für alle übrigen verwendeten Sync-Stufe ebenso.
[dwsynae6-080211-01.tif, 1, de_DE]
b) Als Sekundärprüfung
² Stellen Sie einen synchronen Zustand her, indem Sie synchrone Spannungsgrößen an beide Messstellen
anlegen.
² Überprüfen Sie die Funktionsmesswerte innerhalb der Synchronisierungsfunktion:
– Die Deltagrößen müssen bei 0 liegen.
– Überprüfen Sie die Spannungen U1 und U2 auf plausible Werte im Vergleich zu den Betriebsmess-
werten der Spannung.
– Überprüfen Sie die Frequenzen f1 und f2 auf plausible Werte im Vergleich zum Betriebsmesswert der
Frequenz.
² Bringen Sie durch manuelle Steuerung den Generator auf eine Drehzahl etwas unterhalb der zulässigen
Frequenzdifferenz gemäß der Einstellwerte Max. Frequenzdiff. f2>f1 und Max. Frequenz-
diff. f2<f1. Der Generator wird auf Netzspannung erregt. Die Werte können Sie in den Betriebsmess-
werten auslesen.
² Starten Sie die Sync-Stufe z.B. von Extern mit binärem Eingangssignal oder über die integrierte Steue-
rung. Mit Hilfe eines Synchronoskops kann der Start bei Synchronismus, also bei 12 Uhr, ausgelöst
werden. Dann entspricht die Dauer bis zum Einschaltbefehl gerade einen Umlauf mit der Dauer 1/Δf. Bei
einer Frequenzdifferenz von 0,1 Hz beträgt die Dauer also 10 s.
² Sofern jeweils zugelassen, führen Sie diesen Versuch, für übersynchrones Schalten und untersynchrones
Schalten einige Male durch.
² Mit einem externen Schreiber oder der integrierten Störschriebfunktion ist das Zuschaltverhalten über-
prüfbar. Den Störschrieb müssen Sie dazu explizit starten.
² Sie können die Blindschaltversuche an den Grenzen der zulässigen Spannungsdifferenz wiederholen.
HINWEIS
i Beachten Sie immer sowohl die örtlichen Gegebenheiten als auch die Anlagen- und Schutzpläne!
HINWEIS
i Siemens empfiehlt, den Leistungsschalter des zu prüfenden Abzweigs vor Beginn der Prüfungen beidseitig
zu isolieren. Damit der Schalter gefahrlos geschaltet werdet kann, müssen Leitungstrennschalter und
Sammelschienentrenner offen sein.
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
! VORSICHT
Auch bei den Prüfungen am örtlichen Leistungsschalter des Abzweigs kommt es zu einem Auslösebefehl
für die umliegenden Schalter (Sammelschiene).
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme kann zu leichten Körperverletzungen oder Sachschäden
führen.
² Machen Sie zunächst die Auslösung für die umliegenden Schalter (Sammelschiene) unwirksam, z.B.
durch Abschalten der entsprechenden Steuerspannungen.
Damit der Leistungsschalter-Versagerschutz getestet werden kann, muss sichergestellt sein, dass der Schutz
(externes Schutzgerät oder geräteinterne Schutzfunktionen) den Leistungsschalter nicht betätigt. Der entspre-
chende Auslösebefehl muss unterbrochen werden.
Die folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, kann aber auch Punkte enthalten, die im
aktuellen Anwendungsfall übergangen werden müssen.
Testmodi
Gerät und Funktion können in Testmodus geschaltet werden. Diese Modi unterstützen die Prüfungen der
Funktion in unterschiedlicher Weise:
Testmodi Erläuterung
Gerät im Testbetrieb Diese Betriebsart ist für folgende Prüfungen von Bedeu-
tung:
1. Anfahren von Stromschwellen bei Start von extern: Die
Überwachung der binären Eingangssignale beim Start von
extern wird abgeschaltet. Dadurch können die Startsig-
nale statisch aktiviert werden, um die Stromschwelle
anzufahren.
2. Überprüfung, ob die abgesetzten Auslösungen auch die
entsprechenden Schalter betätigen, da im Fall des Geräte-
testbetriebs auch die Gerätekontakte betätigt werden.
Funktion LSVS im Testbetrieb (Gerät ist NICHT im Diese Betriebsart ist für Funktionstests wichtig, bei denen
Testbetrieb) die abgesetzten Auslösemeldungen NICHT zur Betätigung
der Binärausgänge führen sollen.
HINWEIS
i Wenn sich die Funktion oder das Gerät im Testmodus befindet, werden alle Meldungen mit Test-Bit
versehen.
HINWEIS
i Im Testmodus Gerät im Testbetrieb betätigen die Auslösemeldungen, die von der Funktion abgesetzt sind,
die Binärausgänge.
Leistungsschalter-Hilfskontakte
Wenn Leistungsschalter-Hilfskontakte an das Gerät angeschlossen sind, bilden diese – wenn entsprechend
parametriert - einen wesentlichen Bestandteil der Sicherheit des Leistungsschalter-Versagerschutzes.
² Vergewissern Sie sich, dass die richtige Zuordnung überprüft worden ist.
Abschlussprüfung
² Alle provisorischen Maßnahmen, die für die Prüfung getroffen wurden, müssen rückgängig gemacht
werden, z. B. besondere Schalterstellungen, unterbrochene Auslösebefehle, Änderungen an Einstell-
werten oder Ausschalten einzelner Schutzfunktionen.
• P ist positiv, wenn Wirkleistung in die Leitung bzw. in das Schutzobjekt fließt.
• P ist negativ, wenn Wirkleistung zur Sammelschiene bzw. aus dem Schutzobjekt heraus fließt.
• Q ist positiv, wenn induktive Blindleistung in die Leitung bzw. in das Schutzobjekt fließt.
• Q ist negativ, wenn induktive Blindleistung zur Sammelschiene bzw. aus dem Schutzobjekt heraus fließt.
Haben die Leistungsmesswerte ein umgekehrtes Vorzeichen als erwartet, dann ist der Lastfluss entgegen der
Stromrichtungsdefinition. Das kann zum Beispiel am entgegengesetzten Ende der Leitung der Fall sein. Der
Stromwandlersternpunkt zeigt dann in Richtung Schutzobjekt (z.B. Leitung).
Sind die Werte nicht erwartungsgemäß, kann eine Polaritätsvertauschung am Spannungsanschluss vorliegen.
Zum Schluss schalten Sie die Anlage ab.
10.5 Leistungsschalterprüfung
Sie können mit der Funktion Leistungsschalterprüfung auf einfache Weise eine vollständige Prüfung des
Auslösekreises, des Einschaltkreises und des Leistungsschalters durchführen. Wenn der Leistungsschalter 1-
polig ausgeschaltet werden kann, können Sie die Prüfung getrennt für jeden Leistungsschalterpol durch-
führen.
Die Leistungsschalterprüfung nimmt im Betrieb eine automatisierte Aus-Ein-Schaltung oder eine Nur-Öffnen-
Schaltung des Leistungsschalters vor. Außerdem können Sie für die Prüfung ein Stromkriterium berücksich-
tigen. Das Stromkriterium bewirkt, dass die Leistungsschalterprüfung nur dann ausgeführt wird, wenn der
Stromfluss über den Leistungsschalter unterhalb der parametrierbaren Schwelle liegt.
HINWEIS
Für die Leistungsschalterprüfung stehen Ihnen die folgenden Prüfprogramme zur Verfügung. Nur wenn der
jeweilige Leistungsschalter 1-polig ausgeschaltet werden kann, sind 1-polige Prüfungen möglich.
Nr. Prüfprogramm
1 3-polig Aus-/Ein-Zyklus
2 1-polig Aus/Ein-Zyklus L1
3 1-polig Aus/Ein-Zyklus L2
4 1-polig Aus/Ein-Zyklus L3
[dwcbch01-240217, 1, de_DE]
[dwzecbc1p2-161013, 2, de_DE]
Prüfablauf
Für den Start der Leistungsschalterprüfung müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
² Wenn ein Leistungsschalter-Hilfskontakt die Position des Schalterpols über die Binäreingänge des Signals
Position an das Gerät meldet, wird der Prüfzyklus nur angestoßen, wenn der Leistungsschalter
geschlossen ist.
² Bei nicht rangiertem Leistungsschalter-Hilfskontakt müssen Sie sicherstellen, dass der Leistungsschalter
geschlossen ist.
² Der Leistungsschalter muss für einen Aus-Ein-Zyklus oder Nur-Öffnen-Zyklus bereit sein (Meldung
>Bereit).
² In der für den Leistungsschalter zuständigen Schutz-Funktionsgruppe Leistungsschalter darf keine
Schutzfunktion angeregt sein.
[scCBTest3p, 1, de_DE]
Bild 10-6 zeigt beispielhaft den zeitlichen Ablauf eines Aus-Ein-Zyklusses. Wenn Sie die Option
(_:6151:102) Nur Auslösebefehl aktiviert haben, wird der Einschaltbefehl nicht ausgeführt und die
Pausenzeit nicht berücksichtigt.
Bei angeschlossenem Leistungsschalter-Hilfskontakt wartet die Funktion nach Erzeugung des Auslösebefehls
auf die Meldung des Leistungsschalters Position = offen. Wenn die Meldung Position = offen eintrifft,
wird beim Aus-Ein-Zyklus nach einer Pausenzeit (Parameter (_:6151:101) Pausenzeit) der Einschaltbe-
fehl abgesetzt. Wenn die Rückmeldungen der Leistungsschalterpositionen nicht innerhalb der maximalen
Übertragungszeit (Pausenzeit + 2 · Ausgabezeit + 5 s) liegen, dann wird die Leistungsschalterprüfung
erfolglos abgebrochen. Über die Rückmeldung der Leistungsschalterposition wird die korrekte Funktion des
Leistungsschalters überwacht.
[dwcbch03-300913, 1, de_DE]
Mit Hilfe des Parameters (_:6151:103) Stromkriterium nutzen können Sie zusätzlich festlegen, dass
eine Leistungsschalterprüfung nur dann ausgeführt wird, wenn der durch den Leistungsschalter fließende
Strom eine bestimmte Stromschwelle (Parameter (_:6151:104) Stromschwelle) nicht übersteigt.
Andernfalls wird die Leistungsschalterprüfung nicht gestartet.
² Bei ausgeschaltetem Stomkriterium wird die Stromschwelle nicht ausgewertet. Die Leistungsschalterprü-
fung wird dann unabhängig von der Höhe des Stromflusses über den Leistungsschalter ausgeführt.
HINWEIS
i Auch wenn der Synchrocheck in den Schutz-Funktionsgruppen für Leistungsschalter konfiguriert ist, führt
die Leistungsschalterprüfung keinen Synchrocheck durch. Während einer 3-poligen Unterbrechung kann es
im Netz zu Stabilitätsproblemen kommen. Führen Sie daher im Lastbetrieb keine oder nur eine sehr kurze
3-polige Leistungsschalterprüfung durch.
• Über DIGSI
• Über Kommunikationsprotokolle
[sccb_1-3pol, 1, de_DE]
BEISPIEL:
Der Schwellwert ist auf 10 % des Schutzobjektes eingestellt.
Wandler: 100 A/1 A
Nennstrom des Schutzobjektes: 80 A
Handlungsschritte
² Bei einer Einstellung von 10 % beträgt der primäre Gegensystemstrom 80 A • 10 %/100 % = 8 A.
Prüfen Sie bei einem Stromwandler-Übersetzungsverhältnis von 100 mit einem Sekundärstrom von 0,08 A.
² Bei einem Wandler 100 A/5 A liegt der Prüfstrom um den Faktor 5 höher. Prüfen Sie mit 0,4 A. Der Anre-
gewert liegt bei 1,1 • 0,4 A = 0,44 A.
² Wenn Abweichungen während der Prüfung auftreten, müssen Sie kontrollieren, ob die Anlagendaten
korrekt eingegeben wurden.
HINWEIS
Der primäre Prüfstrom beträgt 1,5 * 483 A = 724,5 A. Daraus resultiert ein sekundärer Strom von 724,5 A *
1 A/750 A = 0,966 A. Ein sekundärer Strom von 0,966 A muss somit eingespeist werden.
² Berechnen Sie die Auslösezeit mit nachfolgender Formel. Tragen Sie hierbei ausschließlich Primärgrößen
ein.
² Setzen Sie die IVorlast = 0. Entnehmen Sie aus den Einstellparametern den K-Faktor (z.B. 1,1) und die
Thermische Zeitkonst. (z.B. 600 s oder 10 min).
² Prüfen Sie aus dem kalten Zustand heraus.
[foauslpr-190309-01.tif, 2, de_DE]
² Bei einem sekundärseitig eingespeisten Strom von 0,966 A muss die Schutzfunktion nach 463 s auslösen.
[foauslpr-190309-02.tif, 2, de_DE]
HINWEIS
i Durch die relativ großen Zeitkonstanten in der Praxis werden die Prüfungen mit deutlich verringerten Zeit-
konstanten durchgeführt. Stellen Sie nach Abschluss der Prüfungen den ursprünglichen Einstellwert wieder
ein.
2 Binäreingänge
² Stellen Sie sicher, dass die verwendeten Binäreingänge potentialfrei sind.
1 Binäreingang
² Stellen Sie sicher, dass im Kreis des 2. Leistungsschalter-Hilfskontaktes ein Ersatzwiderstand R ange-
schlossen ist.
² Beachten Sie die Dimensionierungshinweise unter Abschnitt Ersatzwiderstand R.
10.10.1 Sekundärprüfungen
10.10.1.1 Allgemein
Sekundärprüfungen können auf keinen Fall die weiter unten beschriebenen Primärprüfungen (10.10.2 Primär-
prüfungen) ersetzen, da Sie Anschlussfehler nicht ausschließen können.
Sekundärprüfungen dienen folgenden Zwecken:
• Kontrolle der ordnungsgemäßen Reaktion der Schutzfunktion, Grenzen, Meldungen, Blockierung und
Spannungsreglerfunktionen
• Kontrolle des Engineerings (z.B. der Rangierung der entsprechenden logischen Signale, Display-Bildern
mit Messwerten und CFC-Logiken)
HINWEIS
i Achten Sie bei Prüfungen mit einer Sekundärprüfeinrichtung darauf, dass keine anderen Messgrößen
aufgeschaltet sind und die Auslösebefehle zu den Leistungsschaltern unterbrochen sind. Ansonsten kann
der Leistungsschalter aktiviert werden.
Wenn die Stufenschalterposition während der Sekundärprüfung nicht nachgeführt wird, müssen Sie die
Stufenschalterüberwachung deaktivieren. Ansonsten wird die Spannungsregelung nach jedem Schaltvorgang
blockiert.
HINWEIS
i Wenn Sie die Sekundärprüfung abgeschlossen haben, müssen Sie die Stufenschalterüberwachung wieder
aktivieren.
Allgemein
Für diese Prüfung muss sich der Transformator im spannungslosen Zustand befinden, d.h. Leistungsschalter
und Trenner sind ausgeschaltet/geöffnet, gegen Wiedereinschaltung gesichert und die Arbeitserdungsschalter
sind eingelegt.
Während der Funktionsprüfung des Laststufenschalters müssen die wichtigsten Einstellparameter für die
Stufenschalterüberwachung wie Motorüberwachungszeit, Höchste Stufensch.-pos. und Maximale
Ausgabezeit überprüft und angepasst werden.
[scstuslt-100713-01.tif, 2, de_DE]
Stufenstellungsanzeige
Die aktuelle Stufenstellung können Sie als Positionsmeldung auf eine Display-Seite oder in die Betriebsmel-
dungen rangieren. Wenn kein Signal anliegt oder die Funktion blockiert ist, meldet das Gerät einen Positions-
fehler. Im Display wird dann eine ungültige Stufenposition mit --- angezeigt (Bild 10-9). Informationen dazu,
welche Bedingungen zu einer ungültigen Stufenposition führen, finden Sie im Kapitel Stellbefehlsüberwa-
chung, Seite 465.
[sc_osop_valid_position, 1, de_DE]
BCD-Code parametrieren
Wenn die Stufenstellung des Stufenschalters dem SIPROTEC 5-Gerät über BCD-Code mit Vorzeichen übergeben
wird, genügt es, die Binäreingänge mit den entsprechenden Funktionen gemäß der Rangierung zu belegen.
Entsprechende Funktionen sind z.B.:
• BCD1
• BCD2
• BCD4
• BCD8
• BCD10
• BCD20
• BCD40
• BCDminus
• Laufkontakt
Eine kurze Einleitung zur Parametrierung und Rangierung der Binäreingänge für die Stufenstellung finden Sie
im Kapitel 6.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise.
Neben der Stufenstellungsanzeige über BCD mit Vorzeichen bietet das SIPROTEC 5-Gerät die Möglichkeit,
die Stufenstellung wie folgt zu kodieren:
• Binär
• 1-aus-n
• BCD
• Tabelle
• Gray Code
Stufenstellung prüfen
Der aktive Binäreingang ist im Gerätemenü unter dem Eintrag Binär EA mit einem Kreuz gekennzeichnet.
Siemens empfiehlt, den Stufenschalter nach erfolgter Parametrierung der Stufenstellungserfassung und Akti-
vierung der Stufenstellungsanzeige, sofern möglich, einmal komplett durchzufahren und somit die korrekte
Stufenschalter-Rückmeldung zu testen.
Die Stufenschalterprüfung können Sie von der Vor-Ort-Bedieneinheit oder vom DIGSI-Online-Editor aus durch-
führen. Bei der Benutzung des DIGSI-Online-Editors stellen Sie die Schalthoheit des Gerätes auf Fern und die
Betriebsart des Spannungsreglers auf Handbetrieb ein.
[sc_ibs_contr_func, 1, de_DE]
Laufkontakt prüfen
Das Gerät kann die Laufzeit des Motorantriebes überwachen. Diese Funktion dient dazu, Fehlfunktionen des
Motorantriebes während des Schaltvorganges zu identifizieren und bei Bedarf Aktionen (z.B. Blockierung)
auszulösen. Wenn Sie die Motorüberwachungszeit nutzen wollen, müssen Sie das Motorlaufsignal rangieren
(höchster Binäreingang) und die Motorlaufzeit einstellen.
Die maximale Motorlaufzeit bestimmen Sie, indem Sie während der Inbetriebsetzung messen, wie lange der
Stufenschalter ab dem Zeitpunkt des Stufungsbefehls bis zum Abschluss der Stufung benötigt. Der Stufen-
schalter benötigt ca. 7 s bis 10 s für eine Stufenstellung. Wählen Sie die Laufzeit 2 s bis 3 s höher als die
gemessene Zeit. Dadurch berücksichtigen Sie eine Toleranz für die Alterung des Stufenschalters. Wenn der
Stufenschalter eine Durchlaufstellung besitzt, wählen Sie die Motorlaufzeit auf Basis der Durchlaufzeit der
Wendestufe (+ Toleranzzeit) aus.
Wenn die Stufenschalterposition während der Sekundärprüfung nicht nachgeführt wird, müssen Sie die
Stufenschalterüberwachung deaktivieren. Ansonsten wird die Spannungsregelung nach jedem Schaltvorgang
blockiert.
HINWEIS
i Wenn Sie die Sekundärprüfung abgeschlossen haben, müssen Sie die Stufenschalterüberwachung wieder
aktivieren.
[fo_ibs_regelab, 1, de_DE]
mit:
Uist-prim Istspannung, primär
Usoll-prim Spgs.-regl. 2W → Sollspannung primär
Unenn Spgs.-regl. 2W → Allgemein:Nennspannung
[fo_ibs_prim_measur_volt, 1, de_DE]
Damit ergibt sich die einzuspeisende Sekundärspannung Uist-sek in Abhängigkeit von der zu erzielenden Regel-
abweichung D bei der Anschlussart Spg.wandleranschluss = 3 Leiter-Erde Spg.+UN / 3 Leiter-
Erde Spg zu:
[fo_ibs_prim_measur_volt_2, 1, de_DE]
Damit ergibt sich die einzuspeisende Sekundärspannung Uist-sek in Abhängigkeit von der zu erzielenden Regel-
abweichung D bei der Anschlussart Spg.wandleranschluss = 3 Leiter-Leiter Spg. zu:
[fo_ibs_prim_measur_volt_3, 1, de_DE]
Parameter Wert
Anlagendaten → U-Wandler 3-ph:Nennspannung, primär UWdl-prim 15 kV
Anlagendaten → U-Wandler 3-ph:Nennspannung, sek. UWdl-sek 110 kV
Spannungsreg. 2W → Allgemein:Nennspannung Unenn 10,5 kV
Sollspannung 1 Usoll 11 kV
Damit ergibt sich die Sekundärspannung Uist-sek bei einem Leiter-Erde-Anschluss zu:
[fo_ibs_prim_measur_volt_4, 1, de_DE]
Regelabweichung
• Prüfen Sie den Messwert der Regelabweichung D online in DIGSI oder an der Vor-Ort-Bedieneinheit des
Gerätes.
Sekundäre Einspeisegrößen für das Beispiel:
Spannungswandleranschluss Leiter-Erde: Uist-sek = 46,6 V
Spannungswandleranschluss Leiter-Leiter: Uist-sek = 46,6 V ⋅√3 = 80,7 V
Befehlsausgaben
• Prüfen Sie die Ausgabe des Tieferstellbefehls nach der parametrierbaren Zeit T1.
Bei einer eingestellten Bandbreite B von 1 % ergibt sich der Anregewert sekundär:
Spannungswandleranschluss Leiter-Erde: Uist-sek > 47,1 V
Spannungswandleranschluss Leiter-Leiter: Uist-sek > 47,1 V ⋅√3 = 81,5 V
• Prüfen Sie die Ausgabe des Höherstellbefehls nach der parametrierbaren Zeit T1.
Bei einer eingestellten Bandbreite B von 1 % ergibt sich der Anregewert sekundär:
Spannungswandleranschluss Leiter-Erde: Uist-sek < 46,1 V
Spannungswandleranschluss Leiter-Leiter: Uist-sek < 46,1 V ⋅√3 = 79,8 V
• Prüfen Sie die Ausgabe des Tieferstellbefehls nach der parametrierten Zeit Schnellrück. Verzöge-
rung.
Für den eingestellten Parameter Schnellrück. Begrenzung = 6 % ergeben sich folgende sekundäre Anre-
gewerte:
Spannungswandleranschluss Leiter-Erde: UIst-Sek > 49,3 V
Spannungswandleranschluss Leiter-Leiter: Uist-sek > 49,3 V ⋅√3 = 85,3 V
• Prüfen Sie die Ausgabe des Höherstellbefehls nach der parametrierten Zeit Schnellvor. Verzög..
Für den eingestellten Parameter Schnellvor. Begren. = -6 % ergeben sich folgende sekundäre Anrege-
werte:
Spannungswandleranschluss Leiter-Erde: Uist-sek < 49,3 V
Spannungswandleranschluss Leiter-Leiter: Uist-sek < 49,3 V ⋅√3 = 85,3 V
Blockierungen
Für den eingestellten Parameter U< Blockierung = 8 kV ergeben sich folgende sekundäre Anregewerte:
Spannungswandleranschluss Leiter-Erde: Uist-sek < 58,7 V
Spannungswandleranschluss Leiter-Leiter: Uist-sek < 58.7 V ⋅√3 = 101,6 V
HINWEIS
i Die Überstromblockierung arbeitet mit dem Maximalstrom aller Leiter, prüfen Sie deshalb die Leiter L1, L2
und L3 separat.
Beispiel
Parameter Wert
Anlagendaten → I-Wandler 3-ph:Nennstrom, primär IWdl-prim 7500 A
Anlagendaten → I-Wandler 3-ph:Nennstrom, sekundär IWdl-sek 1A
Spannungsreg. 2W → Allgemein:Nennstrom Inenn 5500 A
[fo_ibs_overcur_block, 1, de_DE]
Bei der Einstellung des Parameters I> Schwellwert auf 150 % ergibt sich für das Beispiel ein Einspeise-
strom sekundär zu Iist-sek > 1,1 A.
Leitungskompensation
[fo_ibs_load_current, 1, de_DE]
mit:
IWdl-prim Anlagendaten → I-Wandler 3-ph:Nennstrom, primär
IWdl-sek Anlagendaten → I-Wandler 3-ph:Nennstrom, sekundär
Inenn Spannungsreg. 2W → Allgemein:Nennstrom
Die einzuspeisende Sekundärspannung für den 100 % Lastfall ergibt sich bei einer zu prüfenden Regelabwei-
chung D [%] für den Spannungswandleranschluss Leiter-Erde zu:
[fo_ibs_sec_volt, 1, de_DE]
Für den Spannungswandleranschluss Leiter-Leiter ist der Bezug mit dem Faktor √3 zu multiplizieren.
Bei einer zu prüfenden Regelabweichung von D = 0 % und einem Einstellwert Sollspannungserhöhung
von 4,8 % ergibt sich bei dem Beispiel bei Spannungswandleranschluss Leiter-Erde eine Einspeisespannung
sekundär von:
[fo_ibs_sec_volt_values, 1, de_DE]
[fo_ibs_target_comp, 1, de_DE]
Die berechnete kompensierte Sollspannung berechnet sich aus einer numerisch ermittelten Spannung Ulast am
Ende der Leitung:
Usoll-komp = (Uist-prim - Ulast) + Usoll
Diese numerisch ermittelte Spannung Ulast am Ende der Leitung wird aus den Parametern X Leitung, R
Leitung, dem durchfließenden Strom Iist-prim und dem Lastwinkel φ ermittelt.
Die gemessene Spannung am Spannungsregler ergibt sich in Abhängigkeit von der numerisch ermittelten
Spannung Ulast und dem durchfließenden Strom Iist-prim zu:
[fo_ibs_volt_prim_calcul, 1, de_DE]
• Prüfen Sie an der Vor-Ort-Bedieneinheit oder in DIGSI, ob der Betriebsmesswert ΔU den Wert 0 hat.
Wenn Sie die vorherigen Beispielwerte einstellen und für Parameter R Leitung den Wert 0,10 Ω und für
Parameter X Leitung den Wert 0,15 Ω einstellen, dann ergeben sich bei einem Nennlaststrom von 5500 A
und einem cosφ = 0,707 die folgenden sekundären Einspeisewerte:
Bei einem Leiter-Erde-Anschluss
[fo_ibs_input_values_LE, 1, de_DE]
[fo_ibs_input_values_LL, 1, de_DE]
Prüfung der Einstellungen der Spannungsregler innerhalb einer Gruppe und der GOOSE-Kommunikation
• Rangieren Sie für die Funktionsprüfung von Spannungsreg.2W die Meldungen Bereitschaft, Fern-
Parallelmodus, Parallelregelungsfehler und Automatik blockiert auf eine LED.
[sc_ibs_tap_changer_pos, 1, de_DE]
Wenn die Meldung Parallelregelungsfehler gemeldet wird, sind die folgenden Ursachen möglich.
• Kommunikationsfehler
• Master-Fehler (Anzahl der Master in der Gruppe ≠ 1), nur bei Master-Follower-Methode
HINWEIS
i Wenn die Meldung Automatik blockiert und im ParallelProxy die Meldung Parallel-Auto.
blockiert gemeldet werden, liegt die mögliche Ursache darin, dass der Fern-Spannungsregler blockiert
ist oder das Follower-Gerät bei der Master-Follower-Methode im Handbetrieb ist.
[sc_ibs_func_value, 1, de_DE]
• Prüfen Sie die Stufung der Follower-Geräte auf dem Geräte-Display der Vor-Ort Bedieneinheit.
• Führen Sie die Prüfschritte der Spannungsregelfunktion im Kapitel 10.10.1.1 Allgemein im Master-Gerät
durch.
HINWEIS
i Beachten Sie bei dieser Prüfung, dass die gemessene Regelspannung Uakt.Mi aus den gemessenen Span-
nungen aller parallelen Spannungsregler gemittelt wird und damit die Sekundärspannung bei allen Span-
nungsreglern eingespeist werden muss.
• Ermitteln Sie zunächst anhand des folgenden Bezugs, wie hoch der prozentuale Anteil des primären Last-
stroms der Leitung vom Nennstrom eines Transformators k (k = 1, 2, …, 8) ist.
[fo_ibs_load_cur_perc, 1, de_DE]
[fo_ibs_prim_load_voltage, 1, de_DE]
Die folgenden Berechnungswerte ergeben sich aus dem Beispiel, Seite 527, das in den Einstellhinweisen im
Kapitel Z-Kompensation aufgeführt ist.
Parameter Transformator T1 Transformator T2
Anlagendaten → 11 kV 11 kV
U-Wandler 3-ph:Nennspannung, primär UWdl-prim
Anlagendaten → 110 V 100 V
U-Wandler 3-ph:Nennspannung, sek. UWdl-sek
Anlagendaten → 1500 A 3000 A
I-Wandler 3-ph:Nennstrom, primär IWdl-prim
Anlagendaten → 1A 5A
I-Wandler 3-ph:Nennstrom, sekundär IWdl-sek
Spannungsreg. 2W → 10,5 kV 10,5 kV
Allgemein:Nennspannung Unenn
Spannungsreg. 2W → 26 MVA 52 MVA
Allgemein:Transf.scheinleistung Snenn
Spannungsreg. 2W → 1430 A 2859 A
Allgemein:Nennstrom Inenn
Sollspannung Usoll 11 kV 11 kV
Sollspannungserhöhung 4,8 % 9,6 %
• Prüfen Sie anhand der folgenden Tabelle die Eingabeströme und -spannungen für jeden Spannungs-
regler:
• Prüfen Sie auch die Funktionsmesswerte für den Kreisblindstrom bei den Spannungsreglern, bei denen
kein Strom eingespeist wird.
Die folgende Vereinfachung ergibt sich:
Der Strom an einem Spannungsregler ist der Summenlaststrom (Ilast= Ik) und damit ist der gemessene Kreis-
blindstrom in Abhängigkeit des primären Laststroms an einem Transformator:
[fo_ibs_ccm_trafo, 1, de_DE]
mit:
Gesamt-Blindleitwert
Xk Transformatorreaktanz am Transformator k
Die Regelabweichung DKBSk resultierend aus dem Kreisblindstrom wird im Spannungsregler nach folgender
Formel numerisch ermittelt:
[fo_regelabwdcc, 1, de_DE]
Der einzuspeisende Primärstrom bei einer gewünschten Regelabweichung DKBSk ergibt sich damit zu:
[fo_ibs_regelabwd_ccm, 1, de_DE]
Der einzuspeisende Strom errechnet sich aus dem folgenden Bezug, wobei der Phasenwinkel zur Spannung
∠Iist-sek = -90° beträgt.
[fo_ibs_load_cur_prim, 1, de_DE]
Beispiel
Für den Transformator T1 ergibt sich somit der Primärstrom bei einer gewünschten Regelabweichung von 1 %
und dem Parameter Blindstrom-Regelfaktor = 1 zu:
[fo_ibs_regelabwd_ccm_values, 1, de_DE]
Sekundärprüfung Sekundärprüfung
Einspeisung Transformator T1 Einspeisung Transformator T2
für D = 1 % für D = 1 %
Eingabewerte T1 T2 T1 T2
sekundär
Isek 0,09622 A 0A 0A 0,4041 A
-90° L-E -90° L-E
-150° L-L -150° L-L
Leiter-Erde Usek 31,754 V 57,735 V 31,754 V 57,735 V
Leiter-Leiter Usek 55 V 100 V 55 V 100 V
Funktionsmesswerte
Uist 11,0 kV 11,0 kV 11,0 kV 11,0 kV
Ilast 144 A 0A 0A 243 A
Phasenwinkel 90° - - 0°
Ilast∑ 144 A 144 A 243 A 243 A
IKBS 90 A -90 A -91 A 91 A
ΔUist 1% -1 % -1 % 1%
ΔUist u 0% 0% 0% 0%
ΔUist k 1% -1 % -1 % 1%
[fo_ibs_ccm_cur_thresh, 1, de_DE]
Damit ergibt sich der sekundäre Einspeisestrom, wobei der Phasenwinkel zur Spannung ∠Iist-sek = -90° beträgt,
zu:
[fo_ibs_ccm_cur_inp, 1, de_DE]
Die Berechnung aus den Werten der Tabelle 10-2 ergibt für den Transformator T1 bei einem Anregewert von
50 %:
[fo_ibs_ccm_cur_inp_value, 1, de_DE]
10.10.2 Primärprüfungen
Wenn Sekundärprüfeinrichtungen am Gerät angeschlossen sind, entfernen Sie diese oder schalten Sie vorhan-
dene Prüfschalter in Betriebsstellung.
• Um den Laststufenschalter manuell steuern zu können, schalten Sie den Spannungsregler in den Modus
Handbetrieb.
HINWEIS
• Überzeugen Sie sich zunächst in DIGSI 5 oder am Gerät mit folgendem Pfad, dass die Leistungsmesswerte
der Leistungsrichtung entsprechen:
Hauptmenü → Messwerte → Spannungsreg.2W → Leistungsmessw..
Wenn Wirkleistung in die Leitung oder in das Schutzobjekt fließt, muss die Leistungsrichtung für P positiv sein.
Wenn induktive Blindleistung in die Leitung oder in das Schutzobjekt fließt, muss die Leistungsrichtung für Q
positiv sein. Wenn die Leistungsmesswerte ein umgekehrtes Vorzeichen als erwartet haben, dann ist der Last-
fluss entgegen der Stromrichtungsdefinition. Das kann zum Beispiel am entgegengesetzten Ende der Unter-
spannungsseite eines Transformators der Fall sein. Der Stromwandler-Sternpunkt zeigt dann in Richtung
Schutzobjekt (z.B. Transformator). Dann müssen Sie die Messstelle I-3ph in der Funktionsgruppenzuordnung
zu der Funktionsgruppe Spannungsregler invertiert anschließen (siehe Kapitel Schnittstelle zwischen Funkti-
onsgruppe und Messstelle, Seite 39).
• Stellen Sie die Bandbreite nach der Formel im Kapitel 6.9.4.3 Spannungsregler ein.
Mit der folgenden Funktionsprüfung erfolgt die Prüfung der Stufenrichtung und der eingestellten Bandbreite.
Bei richtiger Stufenrichtung ergibt sich eine Spannungserhöhung beim Höherstufen oder eine Spannungsre-
duzierung beim Tieferstufen.
• Schalten Sie den Stufenschalter an der Vor-Ort-Bedienung oder im DIGSI Online-Editor höher oder tiefer,
bis der Spannungssollwert erreicht ist.
• Schalten Sie den Stufenschalter solange höher, bis die Bandbreite überschritten wird.
Die Differenz der Regelabweichung ∣ΔU(n+1) - ΔU(n)∣ bei einer Stufung muss kleiner sein als die doppelte
Bandbreite.
HINWEIS
i Führen Sie die folgenden Prüfungen nur bei geringem Laststrom durch.
• Fahren Sie bei allen Spannungsreglern zunächst eine Stufenposition an, die der gleichen Leerlaufspan-
nung entspricht, um den Kreisblindstrom so gering wie möglich zu halten und den Spannungssollwert zu
erreichen.
• Stufen Sie einen Stufenschalter höher oder tiefer. Damit ergibt sich ein Kreisblindstrom.
– Wenn die Differenz der Kreisblindstrom-Regelabweichung ∣ΔUistK(n+1) - ΔUistK(n)∣ kleiner ist als die
eingestellte Bandbreite, erhöhen Sie den Parameter Blindstrom-Regelfaktor.
– Wenn die Differenz der Kreisblindstrom-Regelabweichung ∣ΔUistK(n+1) - ΔUistK(n)∣ größer ist als die
doppelte Bandbreite, verkleinern Sie den Parameter Blindstrom-Regelfaktor.
• Fahren Sie bei allen Spannungsreglern eine minimale Stufenposition an, wobei sich überall gleiche
Leerlaufspannungen ergeben, und wiederholen Sie die folgenden Prüfungen.
– Wenn die Differenz der Kreisblindstrom-Regelabweichung∣ΔUistK(n+1) - ΔUistK(n)∣ kleiner ist als die
eingestellte Bandbreite, erhöhen Sie den Parameter Blindstrom-Regelfaktor.
– Wenn die Differenz der Kreisblindstrom-Regelabweichung∣ΔUistK(n+1) - ΔUistK(n)∣ größer ist als die
doppelte Bandbreite, verkleinern Sie den Parameter Blindstrom-Regelfaktor.
• Fahren Sie bei allen Spannungsreglern eine maximale Stufenposition an, wobei sich überall gleiche
Leerlaufspannungen ergeben, und wiederholen Sie die folgenden Prüfungen.
– Wenn die Differenz der Kreisblindstrom-Regelabweichung ∣ΔUistK(n+1) - ΔUistK(n)∣ kleiner ist als die
eingestellte Bandbreite, erhöhen Sie den Parameter Blindstrom-Regelfaktor.
– Wenn die Differenz der Kreisblindstrom-Regelabweichung∣ΔUistK(n+1) - ΔUistK(n)∣ größer ist als die
doppelte Bandbreite, verkleinern Sie den Parameter Blindstrom-Regelfaktor.
Prüfung der Stufenrichtung und der eingestellten Bandbreite im Parallelbetrieb mit der Master-Follower-Methode
Folgende Voraussetzungen gelten für die folgende Prüfung:
HINWEIS
Der Prüfablauf entspricht dem Ablauf unter Prüfung der Stufenrichtung und der eingestellten Bandbreite,
Seite 1156.
HINWEIS
i Wenn sich ein Kreisblindstrom trotz gleicher Stufenposition abbildet, liegt ein Fehler in der Stufenpositions-
zuordnung vor.
! GEFAHR
Spannungsführende Anlagenteile! Kapazitiv eingekoppelte Spannungen an spannungslosen Teilen!
Die Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise wird Tod, schwere Körperverletzung oder erheblichen
Sachschaden zur Folge haben!
² Primäre Maßnahmen dürfen nur an spannungslosen und geerdeten Anlagenteilen durchgeführt
werden.
HINWEIS
i Diese Prüfungen können nicht die Sichtkontrolle der richtigen Stromwandleranschlüsse ersetzen. Die abge-
schlossenen Kontrollen der Anlagenanschlüsse sind daher vorausgesetzt.
Das SIPROTEC 5-Gerät stellt Ihnen Betriebsmesswerte zur Verfügung. Mit diesen Betriebsmesswerten ist eine
rasche Inbetriebnahme ohne externe Instrumentierung möglich.
Die folgende Vorgehensweise ist für 3-phasige Schutzobjekte bestimmt und zwar für Messstelle 1 gegen Mess-
stelle 2. Bei Transformatoren wird angenommen, dass Seite 1 die Oberspannungsseite des Transformators ist.
Die weiteren möglichen Strompfade werden in analoger Weise überprüft.
• Prüfen Sie im Störfall- oder Erdschlussmeldepuffer die Meldung (_:302) Erdschluss hinsichtlich
ihrer Richtungsinformation. Als Richtungsinformation muss für die Meldung (_:302) Erdschluss
vorwärts protokolliert sein.
Wenn als Richtung rückwärts bestimmt wird, so liegt entweder bei den Stromanschlüssen oder bei den
Spannungsanschlüssen eine Vertauschung im Erdpfad vor. Bei Anzeige unbestimmt ist wahrscheinlich
der Erdstrom zu gering.
11.1.1 Analogeingänge
Stromeingänge
Spannungseingang
HINWEIS
i An einem Messumformereingang dürfen nicht gleichzeitig Strom und Spannung angeschlossen sein,
sondern nur entweder Strom oder Spannung. Aus EMV-Gründen darf an einem nicht benutzten Eingang
(Strom oder Spannung) keine Leitung angeschlossen sein.
Verwenden Sie geschirmte Kabel.
Temperatureingänge
31 Die IO210 verfügt über 4 schnelle Messumformereingänge. Sie sind wahlweise als Spannungs- oder als Stromeingang nutzbar.
32 Die IO212 verfügt über 8 schnelle Messumformereingänge. Sie sind wahlweise als Spannungs- oder als Stromeingang nutzbar.
11.1.2 Versorgungsspannung
11.1.3 Binäreingänge
Standardbinäreingang
33 Beachten Sie bei zeitkritischen Anwendungen mit Low-Aktiven Signalen die angegeben Rückfallzeiten. Wenn notwendig, sorgen Sie
für eine aktive Entladung des Binäreingangs (z.B. Widerstand parallel zum Binäreingang oder mit Hilfe eines Wechslerkontaktes).
11.1.4 Relaisausgänge
Standardrelais (Typ S)
34 Beachten Sie bei zeitkritischen Anwendungen mit Low-Aktiven Signalen die angegeben Rückfallzeiten. Wenn notwendig, sorgen Sie
für eine aktive Entladung des Binäreingangs (z.B. Widerstand parallel zum Binäreingang oder mit Hilfe eines Wechslerkontaktes).
11.1.5 Konstruktionsdaten
Massen
Gerätegröße
Masse der modularen Geräte
Bauform 1/3 1/2 2/3 5/6 1/1
Einbaugerät 4,4 kg 7,2 kg 9,9 kg 12,7 kg 15,5 kg
Aufbaugerät mit integrierter Vor- 7,4 kg 11,7 kg 15,9 kg 20,2 kg 24,5 kg
Ort-Bedieneinheit
Aufbaugerät mit abgesetzter Vor- 4,7 kg 7,8 kg 10,8 kg 13,9 kg 17,0 kg
Ort-Bedieneinheit
Größe Masse
Abgesetzte Vor-Ort-Bedieneinheit 1/3 1,9 kg
Abgesetzte Vor-Ort-Bedieneinheit 1/6 1,1 kg
Gerätegröße
Masse der nicht modularen Geräte 7xx81, 7xx82
Bauform 1/3
Einbaugerät 3,6 kg
Konsole für nicht modulare 1,9 kg
Aufbauvariante
Bauform (Maximale Abmessungen) Breite über alles x Höhe über alles x Tiefe (inkl.
Stromklemme), Breite und Tiefe jeweils gerundet
auf volle mm
Einbaugerät 150 mm x 266 mm x 229 mm
Aufbaugerät mit integrierter Vor-Ort-Bedieneinheit 150 mm x 314 mm x 337 mm
Aufbaugerät mit abgesetzter Vor-Ort-Bedieneinheit 150 mm x 314 mm x 230 mm
Bauform Breite über alles x Höhe über alles x Tiefe (inkl. Stromklemme), Breite und Tiefe
(Maximale jeweils gerundet auf volle mm
Abmessungen)
Bauform 1/3 1/2 2/3 5/6 1/1
Einbaugerät 150 mm x 225 mm x 300 mm x 375 mm x 450 mm x
266 mm x 266 mm x 266 mm x 266 mm x 266 mm x
229 mm 229 mm 229 mm 229 mm 229 mm
Aufbaugerät mit 150 mm x 225 mm x 300 mm x 375 mm x 450 mm x
integrierter Vor- 314 mm x 314 mm x 314 mm x 314 mm x 314 mm x
Ort-Bedienein- 337 mm 337 mm 337 mm 337 mm 337 mm
heit
Aufbaugerät mit 150 mm x 225 mm x 300 mm x 375 mm x 450 mm x
abgesetzter Vor- 314 mm x 314 mm x 314 mm x 314 mm x 314 mm x
Ort-Bedienein- 230 mm 230 mm 230 mm 230 mm 230 mm
heit
Bauform (Maximale Abmessungen) Breite x Höhe x Tiefe, Breite und Tiefe jeweils
gerundet auf volle mm
Einbaugerät 75 mm x 266 mm x 229 mm
Aufbaugerät mit integrierter Vor-Ort-Bedieneinheit 75 mm x 314 mm x 337 mm
Aufbaugerät mit abgesetzter Vor-Ort-Bedieneinheit 75 mm x 314 mm x 230 mm
LWL-Kabel R = 50 mm
Beachten Sie die Länge der Kabelschutztülle, die Sie
zusätzlich einberechnen müssen.
D-Sub-Kabel R = 50 mm (Mindestbiegeradius)
UL-Hinweis
HINWEIS
i Für Strom- und Spannungsklemmen darf die maximale Drehzahl des Werkzeugs 640 RMP nicht über-
schreiten.
HINWEIS
Schraubentyp Drehmoment
M4 x 20 1,2 Nm
M4 x 8 1,2 Nm
M2,5 x 6 0,39 Nm
Senkschraube M2,5 x 6 0,39 Nm
Senkschraube M2,5 x 8 0,39 Nm
Halsschraube M4 x 20 0,7 Nm
35 Bei Erweiterungsmodulen mit LEDs muss der mitgelieferte Einsteckstreifen verwendet werden.
Modus Ein
Aus
PPS-Synchronisierung Telegr. und PPS
Telegr. oder PPS
PPS-Synchronisierung aus
Blockierung der unsymmetrischen ja
Laufzeiten nein
Maximale Signallaufzeitschwelle 0,1 ms bis 30,0 ms Stufung 0,1 ms
Maximale Laufzeitdifferenz 0,000 ms bis 3,000 ms Stufung 0,001 ms
Störungsmeldung nach 0,05 s bis 2,00 s Stufung 0,01 s
Ausfallmeldung nach 0,0 s bis 6,0 s Stufung 0,1 s
Max. Fehlerrate/h 0,000 % bis 100,000 % Stufung 0,001 %
Max Fehlerrate/min 0,000 % bis 100,000 % Stufung 0,001 %
PPS-Ausfallmeldung nach 0,5 s bis 60,0 s Stufung 0,1 s
Übertragungsrate
Direktverbindung:
Übertragungsrate 2048 kBit/s
Verbindung über Kommunikationsnetze:
Unterstützte Netzschnittstellen G703.1 mit 64 kBit/s
G703-T1 mit 1,455 MBit/s
G703-E1 mit 2,048 MBit/s
X.21 mit 64 kBit/s oder 128 kBit/s oder 512 kBit/s
Hilfsadern mit 128 kBit/s
Übertragungsrate 64 kBit/s bei G703.1
1,455 MBit/s bei G703-T1
2,048 MBit/s bei G703-E1
512 kBit/s oder 128 kBit/s oder 64 kBit/s bei X.21
128 kBit/s bei Hilfsadern
Übertragungszeiten
Priorität 1
Eigenzeit, gesamt ca.
Für 2 Enden Minimal 8 ms
Typisch 10 ms
Für 3 Enden Minimal 10 ms
Typisch 14 ms
Für 6 Enden Minimal 15 ms
Typisch 18 ms
Rückfallzeiten, gesamt ca.
Für 2 Enden Typisch 20 ms
Für 3 Enden Typisch 20 ms
Für 6 Enden Typisch 26 ms
Priorität 2
Eigenzeit, gesamt ca.
Für 2 Enden Minimal 9 ms
Typisch 16 ms
Für 3 Enden Minimal 12 ms
Typisch 18 ms
Für 6 Enden Minimal 17 ms
Typisch 23 ms
Rückfallzeiten, gesamt ca.
Für 2 Enden Typisch 24 ms
Für 3 Enden Typisch 25 ms
Für 6 Enden Typisch 32 ms
Priorität 336
Eigenzeit, gesamt ca.
Für 2 Enden Minimal
Typisch 100 ms
Für 3 Enden Minimal
Typisch 150 ms
Für 6 Enden Minimal
Typisch 200 ms
Rückfallzeiten, gesamt ca.
Für 2 Enden Typisch 100 ms
Für 3 Enden Typisch 150 ms
Für 6 Enden Typisch 200 ms
37 Falls vorhanden
Datentransfer
IEEE Standard for Synchrophasor
Data Transfer
IEEE Std C37.118.2TM-2011
11.6 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring
Einstellwerte
Toleranzen
Zeiten
Toleranz
38 OOT (Output Operating Time) Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellen Relais, siehe Kap.
11.1.4 Relaisausgänge
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert39 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfallverhältnis 0,90 bis 0,99 Stufung 0,01
Auslöseverzögerungszeit 0,00 s bis 100,00 s Stufung 0,01 s
Rückfallverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Anregeverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
39 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 0,1 lnenn,sek ein.
40 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellen Relais
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfall Disk-Emulation –
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,00 bis 15,00 Stufung 0,01
Anregeverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
[dwocpki1-080213-01.tif, 1, de_DE]
[dwocpki2-080213-01.tif, 1, de_DE]
[dwocpka1-080213-01.tif, 2, de_DE]
[dwocpka2-080213-01.tif, 2, de_DE]
[dwocpka3-080213-01.tif, 2, de_DE]
[dwocpka4-080213-01.tif, 2, de_DE]
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Absoluter Anregewert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,000 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,00 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,000 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,000 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfall Disk-Emulation –
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 Stufung 0,01
Anzahl der Wertepaare für die Auslösekennlinie 2 bis 30 Stufung 1
X-Werte der Auslösekennlinie 1,00 p.u. bis 20,00 p.u. Stufung 0,01 p.u.
Y-Werte der Auslösekennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s
Anzahl der Wertepaare für die Rückfallkennlinie 2 bis 30 Stufung 1
X-Werte der Rückfallkennlinie 0,05 p.u. bis 0,95 p.u. Stufung 0,01 p.u.
Y-Werte der Rückfallkennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s
Zusätzliche Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert oder 95 % des absoluten
Anregewertes
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Einstellwerte
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert53 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,010 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,05 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,002 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfallverhältnis 0,90 bis 0,99 Stufung 0,01
Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfallverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
53 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 0,1 lnenn,sek ein.
54 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Toleranzen
3I0 gemessen über I455, Messverfahren = Grund- 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (Inenn = 1 A)
schwingung oder 25 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
3I0 gemessen über I456, Messverfahren = Effektivwert
(33 % Anteil Harmonische, bezogen auf die Grundschwingung)
Bis 30. Harmonische 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (Inenn = 1 A)
oder 25 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Bis 50. Harmonische, fnenn = 50 Hz 3 % vom Einstellwert oder 20 mA (Inenn = 1 A)
oder 100 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Bis 50. Harmonische, fnenn = 60 Hz 4 % vom Einstellwert oder 20 mA (Inenn = 1 A)
oder 100 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Verzögerungszeiten 1 % vom Einstellwert oder 10 ms
Einstellwerte
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert57 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,010 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,05 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,002 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfall Disk-Emulation –
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,00 bis 15,00 Stufung 0,01
Minimalzeit der Kennlinie 0,00 s bis 1,00 s Stufung 0,01 s
Zusatzverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
55 Geringfügig erweiterte Toleranzen bei der Berechnung von 3I0, max. Faktor 2
56 Geringfügig erweiterte Toleranzen bei der Berechnung von 3I0, max. Faktor 2
57 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 0,1 l
nenn,sek ein.
[dwocpki1-080213-01.tif, 1, de_DE]
[dwocpki2-080213-01.tif, 1, de_DE]
[dwocpka1-080213-01.tif, 2, de_DE]
[dwocpka2-080213-01.tif, 2, de_DE]
[dwocpka3-080213-01.tif, 2, de_DE]
[dwocpka4-080213-01.tif, 2, de_DE]
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
3I0 gemessen über I458, Messverfahren = Grund- 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (Inenn = 1 A)
schwingung oder 25 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
3I0 gemessen über I459, Messverfahren = Effektivwert
(33 % Anteil Harmonische, bezogen auf die Grundschwingung)
Bis 30. Harmonische 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (Inenn = 1 A)
oder 25 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Bis 50. Harmonische, fnenn = 50 Hz 3 % vom Einstellwert oder 20 mA (Inenn = 1 A)
oder 100 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Bis 50. Harmonische, fnenn = 60 Hz 4 % vom Einstellwert oder 20 mA (Inenn = 1 A)
oder 100 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Auslösezeit für 2 ≤ I/I Schwellwert ≤ 20 5 % vom (berechneten) Referenzwert
+2 % Stromtoleranz oder 30 ms
58 Bei der Berechnung von 3I0 ergeben sich geringfügig erhöhte Toleranzen, maximal Faktor 2
59 Bei der Berechnung von 3I0 ergeben sich geringfügig erhöhte Toleranzen, maximal Faktor 2
Einstellwerte
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,010 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,05 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,002 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Absoluter Anregewert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,000 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,00 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,000 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,000 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfall Disk-Emulation –
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 Stufung 0,01
Anzahl der Wertepaare für die Auslösekennlinie 2 bis 30 Stufung 1
X-Werte der Auslösekennlinie 1,00 p.u. bis 20,00 p.u. Stufung 0,01 p.u.
Y-Werte der Auslösekennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s
Anzahl der Wertepaare für die Rückfallkennlinie 2 bis 30 Stufung 1
X-Werte der Rückfallkennlinie 0,05 p.u. bis 0,95 p.u. Stufung 0,01 p.u.
Y-Werte der Rückfallkennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s
Zusätzliche Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert oder 95 % des absoluten
Anregewertes
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA s (Inenn = 1 A) oder
75 mA s (Inenn = 5 A)
Messstromwandler 0,5 mA s (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA s (Inenn = 5 A)
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
3I0 gemessen über I460, Messverfahren = Grund- 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (Inenn = 1 A)
schwingung oder 25 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
3I0 gemessen über I461,
Messverfahren = Effektivwert
(33 % Anteil Harmonische, bezogen auf die Grundschwingung)
Bis 30. Harmonische 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (Inenn = 1 A)
oder 25 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Bis 50. Harmonische, fnenn = 50 Hz 3 % vom Einstellwert oder 20 mA (Inenn = 1 A)
oder 100 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Bis 50. Harmonische, fnenn = 60 Hz 4 % vom Einstellwert oder 20 mA (Inenn = 1 A)
oder 100 mA (Inenn = 5 A), (fnenn ± 10 %)
Auslösezeit für 2 ≤ I/I Schwellwert ≤ 20 5 % vom (berechneten) Referenzwert
+2 % Stromtoleranz oder 30 ms
Rückfallzeit für I/I Schwellwert ≤ 0,90 5 % vom (berechneten) Referenzwert
+2 % Stromtoleranz oder 30 ms
60 Bei der Berechnung von 3I0 ergeben sich geringfügig erhöhte Toleranzen, maximal Faktor 2
61 Bei der Berechnung von 3I0 ergeben sich geringfügig erhöhte Toleranzen, maximal Faktor 2
Einstellwerte
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Richtungsbestimmung
Zeiten
62 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 0,1 lnenn,sek ein.
63 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellem Relais
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Einstellwerte
64 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 0,1 lnenn,sek ein.
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Normal Invers: Typ A Siehe Kapitel 11.8.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie,
Stark Invers: Typ B AMZ, Bild 11-1
Extrem Invers: Typ C Siehe Kapitel 11.8.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie,
Langzeit Invers: Typ B AMZ, Bild 11-2
Richtungsbestimmung
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Einstellwerte
65 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellem Relais
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert66 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfall Disk-Emulation -
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 Stufung 0,01
Anzahl der Wertepaare für die Auslösekennlinie 2 bis 30 Stufung 1
X-Werte der Auslösekennlinie 1,00 p.u. bis 66,67 p.u. Stufung 0,01 p.u.
Y-Werte der Auslösekennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s
Anzahl der Wertepaare für die Rückfallkennlinie 2 bis 30 Stufung 1
X-Werte der Rückfallkennlinie 0,05 p.u. bis 0,95 p.u. Stufung 0,01 p.u.
Y-Werte der Rückfallkennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Richtungsbestimmung
Zeiten
66 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 0,1 lnenn,sek ein.
67 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellem Relais
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Einstellwerte
Richtungssinn Vorwärts –
Rückwärts
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A bei 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A bei 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfallverhältnis 0,90 bis 0,99 Stufung 0,01
Auslöseverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfallverzögerung 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Einstellwerte
Richtungssinn Vorwärts –
Rückwärts
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A bei 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A bei 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Kennlinientyp Kennlinien nach IEC und ANSI
Rückfall Disk-Emulation –
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,00 bis 15,00 Stufung 0,01
Minimalzeit der Kennlinie 0,00 s bis 1,00 s Stufung 0,01 s
Zusätzliche Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Einstellwerte
Richtungssinn Vorwärts –
Rückwärts
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A bei 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A bei 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Kennlinie: siehe Bild 11-13
Schwellwertmultiplikator 1,00 bis 4,00 Stufung 0,01
Zeitmultiplikator 0,000 s bis 60,000 s Stufung 0,001 s
[dwloginv-300913, 3, de_DE]
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Einstellwerte
Richtungssinn Vorwärts –
Rückwärts
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A bei 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A bei 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Kennlinie: siehe Bild 11-14
Minimalzeit der Kennlinie 0,00 s bis 30,00 s Stufung 0,01 s
Kniepunkt-Zeit der Kurve 0,00 s bis 100,00 s Stufung 0,01 s
Maximalzeit der Kennlinie 0,00 s bis 200,00 s Stufung 0,01 s
Kniepunktwert 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
Strom zur Minimalzeit der Kurve 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
Zeitmultiplikator 0,05 bis 1,50 Stufung 0,01
[dwdrloinkn-171013, 1, de_DE]
Bild 11-14 Auslösekennlinie der logarithmischen abhängigen Kennlinie mit Knickpunkt (im Beispiel mit
Schwellwert = 0,004 A)
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Einstellwerte
Richtungssinn Vorwärts –
Rückwärts
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A bei 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A bei 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Rückfall Disk-Emulation –
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 Stufung 0,01
X-Werte der Auslösekennlinie 1,00 p.u. bis 66,67 p.u. Stufung 0,01 p.u.
Y-Werte der Auslösekennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s
Anzahl der Wertepaare für die Rückfallkennlinie 2 bis 30 Stufung 1
X-Werte der Rückfallkennlinie 0,05 p.u. bis 0,95 p.u. Stufung 0,01 p.u.
Y-Werte der Rückfallkennlinie 0,00 s bis 999,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
11.12 Einschaltstromerkennung
Einstellwerte
Zeiten
Ansprechzeiten Ca. 29 ms
Rückfallverhältnisse
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
11.13 Hochstrom-Schnellabschaltung
Einstellwerte
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
68 OOT (Output Operating Time) Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert69 Für Inenn = 1 A 0,010 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
Für Inenn = 5 A 0,05 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
Rückfallverhältnis (fest) 0,95 –
Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
69 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 0,1 lnenn,sek ein.
70 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Toleranzen
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Schwellwert71 Für Inenn = 1 A 0,010 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
Für Inenn = 5 A 0,05 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
Rückfall Disk-Emulation –
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 Stufung 0,01
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfall 95 % von 1,1 ⋅ Schwellwert
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Die Auslöse- und Rückfallkennlinien gemäß IEC werden im Kapitel Technische Daten unter Abhängiger Über-
stromzeitschutz beschrieben.
Frequenzarbeitsbereich
71 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 0,1 lnenn,sek ein.
Toleranzen
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Überstromschwellwert Für Inenn = 1 A 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
Für Inenn = 5 A 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
Verzögerungszeit 0,10 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Messverfahren Grundschwingung –
Effektivwert
Rückfallverhältnis der Unterspannung72 1,01 bis 1,20 Stufung 0,01
Unterspannungsschwellwert72 0,300 V bis 175,000 V Stufung 0,001 V
Rückfall Disk-Emulation –
Unverzögert
Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 Stufung 0,01
Die Auslöse- und Rückfallkennlinien gemäß IEC werden im Kapitel Technische Daten unter Abhängiger Über-
stromzeitschutz beschrieben.
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
73 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Messwert Leiter-Leiter
Leiter-Erde
Messverfahren Grundschwingung
Effektivwert
Anregemodus 1 aus 3
3 aus 3
Anregewert74 0,300 V bis 340,000 V Stufung 0,001 V
Verzögerungszeit 0,00 s bis 300,00 s Stufung 0,01 s
Rückfallverhältnis 0,90 bis 0,99 Stufung 0,01
Messwert Leiter-Leiter
Leiter-Erde
Messverfahren Grundschwingung
Effektivwert
Anregemodus 1 aus 3
3 aus 3
Anregewert 0,300 V bis 340,000 V Stufung 0,001 V
Anregefaktor 1,00 bis 1,20 Stufung 0,01
Kennlinienkonstante k 0,00 bis 300,00 Stufung 0,01
Kennlinienkonstante α 0,010 bis 5,000 Stufung 0,001
Kennlinienkonstante c 0,000 bis 5,000 Stufung 0,001
Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 Stufung 0,01
Zusätzliche Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rücksetzzeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
mit:
TAusl. Auslöseverzögerung
Tinv Abhängige Verzögerung
Tzus Zusatzverzögerung (Parameter Zusatzverzögerung)
74 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 10 V ein.
mit:
Tinv Abhängige Verzögerung
Tp Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator)
U Messspannung
USchwellwert Schwellwert (Parameter Schwellwert)
k Kennlinienkonstante k (Parameter Kennlinienkonstante k)
α Kennlinienkonstante α (Parameter Kennlinienkonstante α)
c Kennlinienkonstante c (Parameter Kennlinienkonstante c)
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überspannungs-
schutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterspannungsschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz 150 mV sek.
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
75 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überspannungs-
schutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterspannungsschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz 150 mV sek.
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
76 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überspannungs-
schutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterspannungsschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz 150 mV sek.
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
77 Wenn die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktionsgruppe verwendet wird, ist der
Parameter Messwert nicht sichtbar.
78 Wenn Sie das Messverfahren = Effektivwert gewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 10 V ein.
79 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Toleranzen
Messwert Leiter-Leiter
Leiter-Erde
Messverfahren Grundschwingung
Effektivwert
Stromkriterium Ein
Aus
Schwellwert I> 1 A @ 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 10,000 A Stufung 0,001 A
5 A @ 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 50,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Schwellwert80 0,300 V bis 175,000 V Stufung 0,001 V
Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfallverhältnis 1,01 bis 1,20 Stufung 0,01
Messwert Leiter-Leiter
Leiter-Erde
Messverfahren Grundschwingung
Effektivwert
Stromkriterium Ein
Aus
Schwellwert I> 1 A @ 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 10,000 A Stufung 0,001 A
5 A @ 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 50,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Schwelle 0,300 V bis 175,000 V Stufung 0,001 V
Anregefaktor 0,80 bis 1,00 Stufung 0,01
Kennlinienkonstante k 0,00 bis 300,00 Stufung 0,01
Kennlinienkonstante α 0,010 bis 5,000 Stufung 0,001
Kennlinienkonstante c 0,000 bis 5,000 Stufung 0,001
Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 Stufung 0,01
Zusätzliche Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rücksetzzeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Auslösekennlinie
TAusl.=Tinv+Tzus
Mit:
TAusl. Auslöseverzögerung
Tinv Abhängige Verzögerung
80 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 10 V ein.
[fo_UVP3ph_inverse, 2, de_DE]
mit:
Tinv Abhängige Verzögerung
Tp Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator)
U Gemessene Unterspannung
USchwellwert Schwellwert (Parameter Schwellwert)
k Kennlinienkonstante k (Parameter Kennlinienkonstante k)
α Kennlinienkonstante α (Parameter Kennlinienkonstante α)
c Kennlinienkonstante c (Parameter Kennlinienkonstante c)
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überspannungs-
schutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterspannungsschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz 150 mV sek.
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
81 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überspannungs-
schutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterspannungsschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz 150 mV sek.
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
82 Wenn Sie Messverfahren = Effektivwert ausgewählt haben, stellen Sie den Schwellwert nicht unter 10 V ein.
83 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Toleranzen
11.22 Überfrequenzschutz
Einstellwerte
Zeiten
Rückfall
Arbeitsbereiche
Toleranzen
Frequenz f>
fnenn - 0,20 Hz < f < fnenn + 0,20 Hz ± 5 mHz bei U = Unenn
fnenn - 3,0 Hz < f < fnenn + 3,0 Hz ± 10 mHz bei U = Unenn
Verzögerungszeit T(f>) 1 % vom Einstellwert oder 10 ms
Mindestspannung 1 % vom Einstellwert oder 0,5 V
84 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellen Relais, siehe Kap.
11.1.4 Relaisausgänge
11.23 Unterfrequenzschutz
Einstellwerte
Zeiten
Rückfall
Arbeitsbereiche
Toleranzen
Frequenz f<
fnenn - 0,20 Hz < f < fnenn + 0,20 Hz ± 5 mHz bei U = Unenn
fnenn - 3,0 Hz < f < fnenn + 3,0 Hz ± 10 mHz bei U = Unenn
Verzögerungszeit T(f<) 1 % vom Einstellwert oder 10 ms
Mindestspannung 1 % vom Einstellwert oder 0,5 V
85 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellen Relais, siehe Kap.
11.1.4 Relaisausgänge
Zeiten
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfall
Frequenz 0,01 Hz
Rate df/dt-steigend und Rate df/dt-fallend 0,1 Hz/s
Spannung U1 105 % des Schwellwerts
Strom I1 105 % des Schwellwerts bei φ ≤ 0
95,23 % des Schwellwerts bei φ > 0
Leistungswinkel 1°
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Spannungswandler 150 mV sek.
Toleranzen
Frequenz f<
fnenn - 0,20 Hz < f < fnenn + 0,20 Hz ± 5 mHz bei U = Unenn
86 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellem Relais
Frequenzarbeitsbereich
11.25 Frequenzänderungsschutz
Einstellwerte für die Funktion
Rückfall
Zeiten
Anregezeit Ca. 160 ms + OOT87 bis 220 ms + OOT (abhängig vom Messfenster)
bei 50 Hz
Ca. 140 ms + OOT bis 200 ms + OOT (abhängig vom Messfenster)
bei 60 Hz
Rückfallzeit Ca. 160 ms + OOT bis 220 ms + OOT (abhängig vom Messfenster)
bei 50 Hz
Ca. 140 ms + OOT bis 200 ms + OOT (abhängig vom Messfenster)
bei 60 Hz
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
87 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellen Relais, siehe Kap.
11.1.4 Relaisausgänge
Funktionsmesswert
Wert Beschreibung
df/dt Berechnete Frequenzänderung
Messwert Mitsystemleistung
Leistung von L1
Leistung von L2
Leistung von L3
Schwellwert -200,0 % bis +200,0 % Stufung 0,1
Neigung der Leistungsgeraden -89,0° bis +89,0° Stufung 0,1°
Rückfallverzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Verzögerungszeit 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Rückfallverhältnis größer Stufe: 0,90 bis 0,99 Stufung 0,01
kleiner Stufe: 1,01 bis 1,10 Stufung 0,01
Zeiten
Toleranzen
Frequenzarbeitsbereich
88 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Toleranzen
11.28 Leistungsschalter-Versagerschutz
Startbedingungen
Einstellwerte
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz 95 % vom Anregewert
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Schalterüberwachung
HINWEIS
Zeiten
89 Über Binäreingänge
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
90 Bei Verwendung der Wandleranschlussart 2ph, 2p. CT + IN-sep ergeben sich geringfügig erhöhte Toleranzen
Zeiten
Rückfallverhältnis
Arbeitsbereiche
Toleranzen
Anregewert
I2/Inenn, Obj Ca. 2 % vom Einstellwert oder 0,8 % absolut
(Wandlerfehlanpassung < 4)
I2/I1 Ca. 2 % vom Einstellwert oder 4 % absolut (I1 > 50 mA (1 A) oder
250 mA (5 A))
Verzögerungszeiten 1 % vom Einstellwert oder 10 ms
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Zeiten
Rückfallverhältnis
Normal Invers: Typ A Siehe Kapitel 11.8.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie,
Stark Invers: Typ B AMZ, Bild 11-1
Extrem Invers: Typ C Siehe Kapitel 11.8.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie,
Langzeit Invers: Typ B AMZ, Bild 11-2
91 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kapitel 11.1.4 Relaisausgänge
Arbeitsbereich Strom
Frequenzarbeitsbereich
Toleranzen
Referenzwert = Nennstrom
Anregewert Ca. 2 % vom Einstellwert oder
0,8 % absolut
Auslösezeit für 2 ≤ I/I-Schwellwert ≤ 20 5 % vom Einstellwert oder
+ 2 % der Stromtoleranz oder 30 ms
Rückfallzeit für I/I Schwellwert ≤ 0,90 5 % vom Einstellwert oder
+ 2 % der Stromtoleranz oder 30 ms
Referenzwert = Mitsystemstrom
Anregewert Ca. 2 % vom Einstellwert oder 4 % absolut
(I1 > 50 mA (Inenn = 1 A)
oder 250 mA (Inenn = 5 A))
Auslösezeit für 2 ≤ I/I-Schwellwert ≤ 20 5 % vom (berechneten) Referenzwert
+ 2 % Stromtoleranz oer 30 ms
Rückfallzeit für I/I Schwellwert ≤ 0,90 5 % vom (berechneten) Referenzwert
+ 2 % Stromtoleranz oder 30 ms
Stromwarn- 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
schwelle 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Thermische Warnschwelle 50 % bis 100 % Stufung 1 %
Rückfallschw. Auslösem. 50 % bis 99 % Stufung 1 %
Notanlauf Nachlaufzeit 0 s bis 15 000 s Stufung 10 s
K-Faktor nach IEC 60225-149 0,10 bis 4,00 Stufung 0,01
Thermische Zeitkonst. 10 s bis 60 000 s Stufung 1 s
Abkühlzeitkonstante 10 s bis 60 000 s Stufung 1 s
Imax thermisch 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 10,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 50,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Imin Abkühlung 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,000 A bis 10,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,00 A bis 50,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,000 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,000 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Übertemperatur bei Inenn 40 K bis 200 K Stufung 1 K
Voreingest. Temperatur -55°C bis 55°C Stufung 1 °C
Minimaltemperatur -55 °C bis 40 °C Stufung 1 °C
Rückfallverhältnisse
Toleranzen
Auslösekennlinie
Auslösekennlinie
Mit: t Auslösezeit
τth Zeitkonstante
I Aktueller Laststrom
IVorlast Vorlaststrom
k Einstellfaktor gemäß VDE 0435 Teil 3011 oder
IEC 60255-149 (K-Faktor)
Inenn, Obj Nennstrom des Schutzobjektes
[dwauslke-100611-01.tif, 1, de_DE]
Stromwarn- 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A
schwelle 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Thermische Warnschwelle 50 % bis 100 % Stufung 1 %
Rückfallschw. Auslösem. 50 % bis 99 % Stufung 1 %
K-Faktor nach IEC 60225-149 0,10 bis 4,00 Stufung 0,01
Thermische Zeitkonst. 10 s bis 60 000 s Stufung 1 s
Imax thermisch 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 10,000 A Stufung 0,001 A
5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 50,00 A Stufung 0,01 A
1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A
5 A @ 1,6 Inenn 0,005 A bis 8,000 A Stufung 0,001 A
Übertemperatur bei Inenn 40 K bis 200 K Stufung 1 K
Voreingest. Temperatur -55°C bis 55°C Stufung 1 °C
Minimaltemperatur -55 °C bis 40 °C Stufung 1 °C
Rückfallverhältnisse
Toleranzen
Auslösekennlinie
Auslösekennlinie
Mit: t Auslösezeit
τth Zeitkonstante
I Aktueller Laststrom
IVorlast Vorlaststrom
k Einstellfaktor gemäß VDE 0435 Teil 3011 oder
IEC 60255-8 (K-Faktor)
Inenn, Obj Nennstrom des Schutzobjektes
[dwauslke-100611-01.tif, 1, de_DE]
11.33 Temperaturüberwachung
Einstellwerte
Rückfallbedingungen
Rückfalldifferenz 3 ℃ oder 6 °F
Toleranzen
Temperaturmesswerte
11.35 Synchronisierungsfunktion
Betriebsarten
Synchrocheck
Schalten synchroner Netze
Schalten asynchroner Netze
Spannungsloses Schalten
Durchsteuern
Einstellwerte
Überwachungs-/Verzögerungszeiten:
Max. Dauer Sync.vorgang 0,00 s bis 3 600,00 s oder Stufung 0,01 s
∞ (unwirksam)
Überw.zeit spg.los. Schalt. 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Verzögerung Einschalten 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Spannungsschwellwerte:
Obere Spannungsgrenze Umax 0,300 V bis 340,000 V (verkettet) Stufung 0,001 V
Untere Spannungsgrenze Umin 0,300 V bis 340,000 V (verkettet) Stufung 0,001 V
U<, für Spannungslosigkeit 0,300 V bis 170,000 V (verkettet) Stufung 0,001 V
U>, für Spannung vorhanden 0,300 V bis 340,000 V (verkettet) Stufung 0,001 V
Differenzwerte, Umschaltschwelle asynchron/synchron:
Spannungsdifferenzen 0,000 V bis 170,000 V Stufung 0,001 V
U2 > U1; U2 < U1
Frequenzdifferenz f2 > f1; f2 < f1 0,000 Hz bis 2,000 Hz (synchron) Stufung 0,001 Hz
0,000 Hz bis 4,000 Hz (asynchron)
Winkeldifferenz α2 > α1; α2 < α1 0o bis 90o Stufung 1o
Anpassung der Seiten:
Winkelanpassung 0,0o bis 360,0o Stufung 0,1o
Spannungsanpassung 0,500 bis 2,000 Stufung 0,001
Leistungsschalter
Einschaltzeit des LS 0,01 s bis 0,60 s Stufung 0,01 s
Rückfallverhältnis
Zeiten
Arbeitsbereich
Toleranzen
11.36 Lichtbogenschutz
Einstellwerte
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregeschwelle – Rückfallschwelle |) der beiden folgenden
Kriterien kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überstromzeitschutz
und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterstromschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz
Schutzwandler 15 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
75 mA sek. (Inenn = 5 A)
Messwandler 0,5 mA sek. (Inenn = 1 A) oder
2,5 mA sek. (Inenn = 5 A)
Zeiten
95 OOT (Output Operating Time): Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellem Relais, siehe Kapitel
11.1.4 Relaisausgänge
11.37 Spannungsregler
Einstellwerte
Allgemein
I-Referenz für %-Werte96 0,20 A bis 100000,00 A Stufung 0,01 A
U-Referenz. für %-Werte97 0,20 kV bis 1200,00 kV Stufung 0,01 kV
Transf.scheinleistung98 0,20 MVA bis 5000,00 MVA Stufung 0,01 MVA
Spgs.-regl. 2W
Sollspannung 1
Sollspannung 2
10,000 V bis 340,000 V Stufung 0,001 V
Sollspannung 3
Sollspannung 4
Spgs.-regl. 3W und NK
Sollspannung 1 W1
Sollspannung 2 W1
Sollspannung 3 W1
Sollspannung 4 W1
10,000 V bis 340,000 V Stufung 0,001 V
Sollspannung 1 W2
Sollspannung 2 W2
Sollspannung 3 W2
Sollspannung 4 W2
Spgs.-regl. 2W, 3W und NK
Bandbreite 0,2 % bis 10,0 % Stufung 0,1 %
T1 Verzögerung 5 s bis 600 s Stufung 1 s
T1 Minimale Zeitverz. 5 s bis 100 s Stufung 1 s
T2 Verzögerung 0 s bis 100 s Stufung 1 s
Schnellrück. Begrenzung 0,0 % bis 50,0 % Stufung 0,1 %
Schnellrück. Verzögerung 0,0 s bis 10,0 s Stufung 0,1 s
Schnellvor. Begren. -50,0 % bis 0,0 % Stufung 0,1 %
Schnellvor. Verzög. 0,0 s bis 10,0 s Stufung 0,1 s
Verzög. Fkt.-Überwach. 0 min bis 120 min Stufung 1 min
Leitungskompensation LDC-Z
Sollspannungserhöhung 0,0 % bis 20,0 % Stufung 0,1 %
Maximaler Laststrom 0,0 % bis 500,0 % Stufung 0,1 %
Leitungskompensation LDC-XundR (Zweiwicklungstransformator)
R Leitung 0,00 Ω bis 30,00 Ω Stufung 0,01 Ω
X Leitung -30,00 Ω bis 30,00 Ω Stufung 0,01 Ω
Leitungskompensation LDC-XundR
R Leitung 0,0 Ω bis 30,0 Ω Stufung 0,1 Ω
X Leitung -30,0 Ω bis 30,0 Ω Stufung 0,1 Ω
Grenzwerte
Umin Schwellwert 10,000 V bis 340,000 V Stufung 0,001 V
Umin Zeitverzögerung 0 s bis 20 s Stufung 1 s
Umax Schwellwert 10,000 V bis 340,000 V Stufung 0,001 V
Messwerte Zweiwicklungstransformator
Messwerte Dreiwicklungstransformator
Messwerte Netzkupplungstransformator
Rückfallverhältnis
11.38 Stromsymmetrie-Überwachung
Einstellwerte
Rückfallverhältnis
Zeiten
11.39 Spannungssymmetrie-Überwachung
Einstellwerte
Rückfallverhältnis
Zeiten
11.40 Stromsummen-Überwachung
Einstellwerte
Rückfallverhältnis
Zeiten
11.41 Spannungssummen-Überwachung
Einstellwerte
Rückfallverhältnis
Zeiten
11.42 Stromdrehfeld-Überwachung
Einstellwerte
Zeiten
11.43 Spannungsdrehfeld-Überwachung
Einstellwerte
Zeiten
11.44 Auslösekreisüberwachung
Einstellwerte
Blockierungen
Blockierte Funktionen Alle Funktionen, die die Messwerte dieser Strommessstelle verarbeiten
(z.B. Differentialschutz)
11.47 Messspannungsausfall-Erkennung
Einstellwerte
Rückfall
Die größere Rückfalldifferenz (= | Anregewert – Rückfallwert |) der beiden folgenden Kriterien
kommt zur Anwendung:
Rückfalldifferenz abgeleitet vom Parameter Rückfallverhältnis
Wenn dieser Parameter nicht vorhanden ist, gilt ein Rückfallverhältnis von 95 % für den Überspannungs-
schutz und ein Rückfallverhältnis von 105 % für den Unterspannungsschutz.
Minimale absolute Rückfalldifferenz 150 mV sek.
Zeiten
Zeiten
Frequenzarbeitsbereich
99 OOT (Output Operating Time) Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, siehe Kap. 11.1.4 Relaisausgänge
100 OOT (Output Operating Time) Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellen Relais, siehe Kap.
11.1.4 Relaisausgänge
101 OOT (Output Operating Time) Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabemediums, z.B. 5 ms mit schnellen Relais, siehe Kap.
11.1.4 Relaisausgänge
f < 10 Hz Aktiv
f > 90 Hz
Toleranzen
• Die Werte gelten sowohl für die Effektivwerte als auch für den Betrag und Phasenwinkel der Grund-
schwingungen.
Spannungen
Ströme, Messwandler
Ströme, Schutzwandler
3I0 A sekundär
Strombereich < 1,6 Inenn
Nennströme 1 A, 5 A
Messbereich (0,1 bis 1,6) · Inenn
Frequenzbereich 49 Hz bis 51 Hz bei fnenn = 50 Hz
59 Hz bis 61 Hz bei fnenn = 60 Hz
Toleranz 0,1 % vom Messwert im o.g. Messbereich
Frequenzbereich (erweitert) 45 Hz bis 55 Hz bei fnenn = 50 Hz
55 Hz bis 65 Hz bei fnenn = 60 Hz
Toleranz 0,3 % vom Messwert im o.g. Messbereich
Phasenwinkel
ΦU °
Frequenzbereich 47,5 Hz bis 52,5 Hz bei fnenn = 50 Hz
57,5 Hz bis 62,5 Hz bei fnenn = 60 Hz
Toleranz ΦU 0,2 ° bei Nennspannung
ΦI °
Frequenzbereich 47,5 Hz bis 52,5 Hz bei fnenn = 50 Hz
57,5 Hz bis 62,5 Hz bei fnenn = 60 Hz
Toleranz ΦI 0,2 ° bei Nennstrom
Leistungen
Wirkleistung P W sekundär
Spannungsbereich (0,8 bis 1,2) · Unenn
Strombereich (0,1 bis 2) · Inenn
Frequenzbereich 49 Hz bis 51 Hz bei fnenn = 50 Hz
59 Hz bis 61 Hz bei fnenn = 60 Hz
Toleranz 0,3 % vom Messwert im o.g. Messbereich
Frequenzbereich (erweitert) 45 Hz bis 55 Hz bei fnenn = 50 Hz
55 Hz bis 65 Hz bei fnenn = 60 Hz
Toleranz 0,5 % vom Messwert im o.g. Messbereich
Leistungsfaktor
Frequenz
Frequenz f Hz
Bereich fnenn - 0,20 Hz ≤ f ≤ fnenn + 0,20 Hz
Toleranz ± 2 mHz bei U = Unenn oder bei I = Inenn
Bereich fnenn - 3,00 Hz ≤ f < fnenn + 3,00 Hz
Toleranz ± 5 mHz bei U = Unenn oder bei I = Inenn
Bereich 25 Hz bis 80 Hz; Betriebsmesswerte
10 Hz bis 90 Hz; Funktionsmesswerte, Systemfre-
quenz
Toleranz ± 10 mHz bei U = Unenn oder bei I = Inenn
Statistikwerte Leistungsschalter
S.sp.zä. (Schaltspielzähler)
Bereich 0 bis 999999999
Toleranz Keine
∑I Aus (Summe der primär ausgeschalteten Ströme) A, kA, MA, GA, TA, PA primär
Bereich 0 bis 9,2e+15
Betriebsstunden h
Bereich 0 bis 9999999 h
Toleranz 1h
LS offen Stunden h
Bereich 0 bis 9999999 h
Toleranz 1h
Statistikwerte Trenner
S.sp.zä. (Schaltspielzähler)
Bereich 0 bis 999999999
Toleranz Keine
11.49 Energiewerte
Einstellwerte
11.50 CFC
Typische Reaktionszeiten und maximale Tick-Anzahl der CFC-Ablaufebenen:
Ablaufebene Zeit (in ms) Ticks CP300
Fast Event Triggered <1 3000
Event Triggered <10 15006
Interlocking <10 zusammen 144022
Measurement 250
Die Zeiten beschreiben die Reaktionszeiten eines typischen CFC-Plans in der jeweiligen Ablaufebene. Die maxi-
male Anzahl der Ticks gilt für eine typische Auslastung des Gerätes basierend auf der Applikationsvorlage
6MD85 Standard (Doppel-Sammelschienenabzweig mit Schaltfehlerschutz).
Die Ablaufebene Measurement wird zyklisch alle 500 ms abgearbeitet. Alle anderen Ablaufebenen sind ereig-
nisgetriggert.
Zur Abschätzung des Tick-Verbrauchs eines CFC-Plans können Sie die folgende Formel verwenden:
TPlan = 5 ∙ nInp + 5 ∙ nOutp + TTLev + ∑i Tint + ∑j TBlock
Mit:
nInp Anzahl der in einen CFC-Plan als Eingang rangierten Meldungen
nOutp Anzahl der in einen CFC-Plan als Ausgang rangierten Meldungen
TTLev 101 Ticks im Fast Event Triggered Level
104 Ticks im Event Triggered Level
54 Ticks im Measurement Level
74 Ticks im Interlocking Level
Tint Anzahl der internen Verbindungen zwischen 2 CFC-Blöcken in einem Plan
TBlock Verwendete Ticks pro CFC-Block (siehe Tabelle 11-6)
Element Ticks
ABS_D 2,3
ABS_R 1,5
ACOS_R 6,9
ADD_D4 3,4
ADD_R4 3,3
ADD_XMV 6,4
ALARM 1,8
AND_SPS 1,1
AND10 2,9
APC_DEF 1,2
APC_EXE 1,0
APC_INFO 3,9
ASIN_R 1,3
ATAN_R 1,2
BLINK 1,3
BOOL_CNT 2,0
BOOL_INT 1,5
BSC_DEF 1,3
BSC_EXE 1,1
Element Ticks
BSC_INFO 2,7
BUILD_ACD 2,9
BUILD_ACT 2,2
BUILD_BSC 1,2
BUILD_CMV 2,3
BUILD_DEL 2,1
BUILD_DPS 1,4
BUILD_ENS 1,3
BUILD_INS 0,5
BUILD_Q 0,8
BUILD_SPS 0,6
BUILD_WYE 3,2
BUILD_XMV 2,9
BUILDC_Q 3,0
CHART_STATE 5,9
CMP_DPS 1,5
CON_ACD 0,7
CON_ACT 0,5
CONNECT 0,4
COS_R 2,5
CTD 1,8
CTU 1,6
CTUD 2,3
DINT_REAL 3,0
DINT_UINT 3,0
DIV_D 2,9
DIV_R 1,6
DIV_XMV 2,2
DPC_DEF 0,4
DPC_EXE 0,4
DPC_INFO 1,1
DPC_OUT 1,3
DPS_SPS 1,0
DRAGI_R 1,7
ENC_DEF 3,6
ENC_EXE 3,8
EQ_D 1,0
EQ_R 1,9
EXP_R 1,5
EXPT_R 2,7
F_TRGM 0,3
F_TRIG 0,3
FF_D 0,9
FF_D_MEM 1,4
FF_RS 0,7
FF_RS_MEM 1,2
FF_SR 0,8
Element Ticks
FF_SR_MEM 1,1
GE_D 0,9
GE_R 1,1
GT_D 0,9
GT_R 1,2
HOLD_D 1,1
HOLD_R 1,0
INC_INFO 0,9
LE_D 1,1
LE_R 1,1
LIML_R 1,5
LIMU_R 1,5
LN_R 3,3
LOG_R 1,2
LOOP 1,5
LT_D 0,9
LT_R 0,9
MAX_D 0,9
MAX_R 1,4
MEMORY_D 0,9
MEMORY_R 1,1
MIN_D 0,7
MIN_R 1,3
MOD_D 1,5
MUL_D4 2,5
MUL_R4 2,7
MUL_XMV 2,8
MUX_D 1,2
MUX_R 0,9
NAND10 3,5
NE_D 0,9
NE_R 0,9
NEG 1,2
NEG_SPS 0,8
NL_LZ 3,8
NL_MV 5,6
NL_ZP 2,7
NOR10 3,2
OR_DYN 1,1
OR_SPS 1,3
OR10 2,6
R_TRGM 0,4
R_TRIG 0,4
REAL_DINT 3,0
REAL_SXMV 3,0
SIN_R 0,8
SPC_DEF 0,4
Element Ticks
SPC_EXE 0,4
SPC_INFO 0,4
SPC_OUT 0,4
SPLIT_ACD 3,4
SPLIT_ACT 1,0
SPLIT_BSC 1,3
SPLIT_CMV 2,2
SPLIT_DEL 2,0
SPLIT_DPS 1,0
SPLIT_INS 0,5
SPLIT_Q 0,7
SPLIT_SPS 0,8
SPLIT_WYE 2,6
SPLIT_XMV 2,1
SQRT_R 0,6
SUB_D 1,3
SUB_R 1,6
SUB_XMV 2,4
SUBST_B 1,0
SUBST_BQ 1,5
SUBST_D 1,0
SUBST_R 1,0
SUBST_XQ 1,4
SXMV_REAL 3,0
TAN_R 1,1
TLONG 2,2
TOF 1,0
TON 1,1
TP 2,5
TSHORT 1,9
UINT_DINT 3,0
XOR2 2,6
Bestelloptionen
Folgende Bestelloptionen für SIPROTEC 5-Produkte sind möglich:
• Gerät
• Einzelteil
• DIGSI 5
• Funktionserweiterung
HINWEIS
i Verwenden Sie zur Bestellung der Einzelteile im Bestellkonfigurator den Link Einzelteil.
Einzelteile sind:
• Erweiterungsmodul
• Steckmodul
• Bedieneinheit
• Klemme
• Zubehör
HINWEIS
i Verwenden Sie zur Bestellung von Klemmen, Klemmenzubehör und mechanischen Zubehör im Bestellkon-
figurator den Link Einzelteil.
Gruppe Zubehör
Klemme Spannungsklemme, Klemmenblock, 14-polig
Klemme Spannungseingang (Spannungsversorgung)
Klemmenblock, 2-polig102
Klemme Typ A-Stromklemme, 4 x Schutz
(für modulare Geräte)
Klemme Typ A-Stromklemme, 3 x Schutz und 1 x Messung
(für modulare Geräte)
Klemme Typ A-Stromklemme, 4 x Messung
(für modulare Geräte)
Klemme Typ B-Stromklemme, 4 x Schutz
(für nicht modulare Geräte)
Klemme Typ B-Stromklemme, 3 x Schutz und 1 x Messung
(für nicht modulare Geräte)
Klemme 2-poliger Querverbinder für Stromklemme
Klemme Klemmen für IO110, IO112, IO113102
Klemme Klemmen und Schirmung für IO111102,103,104
Klemme Klemmensatz nur für IO23x102
Klemme 2-poliger Querverbinder für Spannungsklemme
Klemme Abdeckung für Stromklemmenblock
Klemme Abdeckung für Spannungsklemmenblock
Klemme Transportsicherung Stromklemme
Klemme Transportsicherung Spannungsklemme
Klemme Klemmen für Niederspannungseinsatz
Klemme 8 x Spannungsklemme, 14-polig
Klemme 2 x Spannungsklemme, 2-polig
Zubehör USB-Abdeckungen (je 10 Stück für CP 100, 200, 300)
Zubehör Kabel integrierte Bedieneinheit 0,43 m
Zubehör Kabel abgesetzte Bedieneinheit 2,50 m
Zubehör Kabel abgesetzte Bedieneinheit 5,00 m
Zubehör Kabelsatz COM-Link-Kabel
Zubehör Abdeckblech für Steckmodule
Zubehör Satz Winkelschienen
Zubehör 10 x Beschriftungsbogen LEDs/Funktionstasten
Zubehör 5 x Beschriftungsbogen Drucktasten
Zubehör Teilesatz Querträger 1/2
102 Empfohlenes Anzugsmoment beim Anschrauben der Klemme auf der Rückwand: 0,3 Nm
103 Der Satz besteht aus Klemmen und Schirmung für IO111 für die Klemmenpositionen M und N.
104 Nur für nicht modulare Geräte 7xx82
Gruppe Zubehör
Zubehör Teilesatz Querträger 2/3
Zubehör Teilesatz Querträger 5/6
Zubehör Teilesatz Querträger 1/1
Zubehör 4 x Schraubenabdeckung 1/3, Typ C11
Zubehör 4 x Schraubenabdeckung 1/3, Typ C22
Zubehör 4 x Schraubenabdeckung 1/6, Typ C21
Zubehör 2 x Busabschlussplatte
Zubehör Schalttafelaufbau-Montagerahmen für nicht modulare 7xx81-
und 7xx82-Geräte
Zubehör SDHC-Speicherkarte für 7KE85
Zubehör 10 x Batteriehalter
Zubehör Verbindungskabel zur 2. Zeile
Zubehör DIGSI 5 USB-Kabel 2.0
Sensoren für Lichtbogenschutz Punktsensor mit Leitungslänge 3 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Punktsensor mit Leitungslänge 4 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Punktsensor mit Leitungslänge 5 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Punktsensor mit Leitungslänge 7 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Punktsensor mit Leitungslänge 10 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Punktsensor mit Leitungslänge 15 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Punktsensor mit Leitungslänge 20 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Punktsensor mit Leitungslänge 35 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Liniensensor Länge 3 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Liniensensor Länge 10 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Liniensensor Länge 20 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Liniensensor Länge 30 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Liniensensor Länge 40 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Zuleitung für Liniensensoren, Länge: 3 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Zuleitung für Liniensensoren, Länge: 5 m
Sensoren für Lichtbogenschutz Zuleitung für Liniensensoren, Länge: 10 m
Dynamischer Parameter
Zustandslogik
Ausgangsmesswert
Symbol Beschreibung
Binäres Eingangssignal, dass von einem externen
Ausgangssignal abgeleitet ist
Internes Eingangssignal
Internes Ausgangssignal
Analoges Eingangssignal
UND-Gatter
OR-Gatter
XOR-Gatter
Negation
Schwellwertstufe Überschreitung
Schwellwertstufe Unterschreitung
Komparatoren
Anregeverzögerung
Rückfallverzögerung
Symbol Beschreibung
Triggern des Impulses der Dauer T mit positiver
Flanke
Kennlinie
Minimale Auslösezeit
[Sv85Typ1-140813-01, 1, de_DE]
Typ 2
[Sv85Typ2-140813-01, 1, de_DE]
Typ 4
[Sv85Typ4-140813-01, 1, de_DE]
Typ 6
[Sv85Typ6-140813-01, 1, de_DE]
Typ 7
[Sv85Typ7-140813-01, 1, de_DE]
[Sv86Typ1-140813-01, 1, de_DE]
Typ 2
[Sv86Typ2-140813-01, 1, de_DE]
Typ 4
[Sv86Typ4-140813-01, 1, de_DE]
Typ 6
[Sv86Typ6-140813-01, 1, de_DE]
Typ 7
[sv86Typ7-140813-01, 1, de_DE]
Typ 8
[Sv86Typ8-140813-01, 1, de_DE]
[ti3leit1-070211-01.tif, 3, de_DE]
[tileite2-070211-01.tif, 3, de_DE]
HINWEIS
i Die Umschaltung der Strompolarität vom Stromwandler 3-phasig bewirkt auch eine Drehung der Stromrich-
tung des Stromeinganges I4 (IN)!
[tileite3-260313-01.tif, 3, de_DE]
HINWEIS
i Die Umschaltung der Strompolarität vom Stromwandler 3-phasig bewirkt auch eine Drehung der Stromrich-
tung des Stromeinganges I4 (IN-sep)!
[tileite4-260313-01.tif, 3, de_DE]
Bild A-15 Anschluss an 3 Leiter-Stromwandler und gemessenen Erdstrom aus vollständiger Holmgreen-
Schaltung
HINWEIS
i Die Umschaltung der Strompolarität vom Stromwandler 3-phasig bewirkt auch eine Drehung der Stromrich-
tung des Stromeinganges I4 (IN-sep)!
[tileite5-060313-01.tif, 3, de_DE]
Bild A-16 Anschluss an 3 Leiter-Stromwandler und gemessenen Nullstrom vom Sternpunkt des Strom-
wandleransatzes der jeweiligen Parallelleitung (für Parallelleitungskompensation)
[tileite6-060313-01.tif, 3, de_DE]
Bild A-17 Anschluss an 3 Leiter-Stromwandler und gemessenen Erdstrom über den Sternpunkt-Strom-
wandler eines geerdeten Leistungstransformators
[tileite7-070211-01.tif, 3, de_DE]
Bild A-18 Anschluss an 2 Leiter-Stromwandler – nur für isolierte oder gelöschte Netze
[tileite8-260313-01.tif, 3, de_DE]
HINWEIS
i Die Umschaltung der Strompolarität vom Stromwandler 3-phasig bewirkt auch eine Drehung der Stromrich-
tung des Stromeinganges I4 (IN-sep)!
[tileite9-260313-01.tif, 3, de_DE]
Bild A-20 Anschluss an 3 Leiter-Stromwandler und zusätzlicher Stromwandler im Sternpunkt eines geer-
deten Leistungstransformators
[tileit10-260313-01.tif, 3, de_DE]
[tileit11-060313-01.tif, 3, de_DE]
[tileit12-260313-01.tif, 3, de_DE]
[tileit14-260313-10.tif, 4, de_DE]
HINWEIS
i Die Umschaltung der Strompolarität vom Stromwandler 3-phasig bewirkt auch eine Drehung der Stromrich-
tung des Stromeinganges I3 (IN-sep)!
[tvvolta1-260313-01.tif, 1, de_DE]
[tvvolta2-260313-01.tif, 1, de_DE]
Bild A-26 Anschluss an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler und an die offene Dreieckswicklung
[tvvolta3-260313-01.tif, 1, de_DE]
Bild A-27 Anschluss an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler und an die offene Dreieckswicklung
eines separaten Spannungswandlers (z.B. Sammelschiene)
[tvvolta4-260313-01.tif, 2, de_DE]
[tvvolta5-260313-01.tif, 1, de_DE]
HINWEIS
i Die Nullspannung kann bei der Anschlussart 3-Leiter-Leiter-Spannung nicht erfasst werden
[tvvolta6-260313-01.tif, 1, de_DE]
[tvvol2ll-260313-01.tif, 2, de_DE]
[tvl2lluu-260313-01.tif, 2, de_DE]
[tvvolta7-260313-01.tif, 1, de_DE]
[dw15ls3p-170311-01.tif, 1, de_DE]
Abzweigsteuerbild
Das Abzweigsteuerbild wird bei Geräten mit großem Display nach dem Drücken der Control-Taste sichtbar. Das
Bild enthält die im Abzweig zu steuernden Schaltgeräte mit Zustandsdarstellung. Das Abzweigsteuerbild dient
zur Durchführung von Schalthandlungen. Die Festlegung dieses Bildes ist Teil der Projektierung.
ACD
IEC 61850-Datentyp: Directional protection activation information
ACK
Datenübertragungsbestätigung
ACT
IEC 61850-Datentyp: Protection activation information
Ausgangsdaten/Ausgangsrichtung
Daten werden vom Protokoll-Master zum Protokoll-Slave gesendet.
Ausgangsmeldung
Meldungen können Informationen des Gerätes über Ereignisse und Zustände sein. Die Ereignisse und
Zustände werden über die Binärausgänge zur Verfügung gestellt, z.B. Anlauf des Prozessorsystems (Ereignis)
oder Störung einer Gerätefunktion (Zustand). Diese werden als Ausgangsmeldungen bezeichnet.
Baumansicht
Der linke Bereich des Projektfensters stellt die Namen und Symbole aller Behälter eines Projektes in Form einer
hierarchischen Baumstruktur dar. Dieser Bereich wird als Baumansicht bezeichnet.
BCR
IEC 61850-Datentyp: Binary counter reading - dualer Zählerstand
Behälter
Wenn ein Objekt andere Objekte enthält, wird es als Behälter bezeichnet. Das Objekt Ordner beispielsweise ist
ein solcher Behälter.
Bitmustermeldung
Bitmustermeldung ist eine Verarbeitungsfunktion, mit deren Hilfe parallel über mehrere Eingänge anliegende,
digitale Prozessinformationen zusammenhängend erfasst und weiterverarbeitet werden können. Die Bitmus-
terlänge kann gewählt werden von 1 bis 6 Bytes.
BRCB
Siehe Buffered Report Control Block.
CID
Siehe Configured IED Description
CRC
Cyclic redundancy check - zyklische Redundanzprüfung
Dateneinheit
Informationseinheit mit einer gemeinsamen Übertragungsquelle. Abkürzung: DU - Data Unit
Datenfenster
Der rechte Bereich des Projektfensters stellt den Inhalt des im Navigationsfenster angewählten Bereichs dar.
Das Datenfenster enthält z.B. Meldungen oder Messwerte der Informationslisten oder die Funktionsauswahl
für die Parametrierung des Gerätes.
Datentyp
Der Datentyp ist eine Wertmenge eines Datenobjekts zusammen mit den auf dieser Wertmenge erlaubten
Operationen. Ein Datentyp enthält eine Klassifizierung eines Datenelements wie zum Beispiel die Festlegung,
ob es sich aus Ganzzahlen, Buchstaben o.ä. zusammensetzt.
DB
Siehe Doppelbefehl.
DC
Double Command – siehe Doppelbefehl.
DCF77
Die hochgenaue offizielle Uhrzeit wird in der Bundesrepublik Deutschland von der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt PTB in Braunschweig geführt. Die Atomuhrenanlage der PTB sendet diese Uhrzeit über den
Langwellen-Zeitzeichensender in Mainflingen bei Frankfurt/Main aus. Das ausgestrahlte Zeitsignal kann in
einem Umkreis von ca. 1500 km um Frankfurt/Main empfangen werden.
DCP
Siehe Discovery and Basic Configuration Protocol
DEL
Leiter-Leiter-Messwerte eines Drehstromnetzes
DHCP
Siehe Dynamic Host Configuration Protocol.
DIGSI
Konfigurationssoftware für SIPROTEC
DM
Siehe Doppelmeldung.
Doppelbefehl
Doppelbefehle (DB) sind Prozessausgaben, die den Ein- und Ausbefehl getrennt auf verschiedene Binäraus-
gaben geben können.
Doppelmeldung
Doppelmeldungen (DM) sind Prozessinformationen, die an 2 Eingängen 4 Prozesszustände darstellen: 3 defi-
nierte (z.B. Ein/Aus und Störstellung) und 1 undefinierter Zustand (00).
DP
Double-Point Indication – siehe Doppelmeldung.
DPC
IEC 61850-Datentyp: Double Point Control
DPS
IEC 61850-Datentyp: Double point status
DU
Siehe Dateneinheit
EB
Siehe Einzelbefehl.
EGB-Schutz
Der EGB-Schutz ist die Gesamtheit aller Mittel und Maßnahmen zum Schutz elektrostatisch gefährdeter Baue-
lemente.
Eingangsdaten/Eingangsrichtung
Daten werden vom Protokoll-Slave zum Protokoll-Master gesendet.
Einzelbefehl
Einzelbefehle (EB) sind Prozessausgaben, die an einem Ausgang 2 Prozesszustände (z.B. Ein/Aus) darstellen.
Einzelmeldung
Einzelmeldungen (EM) sind Prozessinformationen, die an einem Eingang 2 Prozesszustände (z.B. Ein/Aus)
darstellen.
Elektromagnetische Verträglichkeit
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bedeutet, dass ein elektrisches Betriebsmittel in einer vorgegebenen
Umgebung fehlerfrei funktioniert. Dabei wird das Umfeld nicht in unzulässiger Weise beeinflusst.
EM
Siehe Einzelmeldung.
ENC
Enumerated Status Controllable - Aufzählung der Zustände der Controllables
ENS
Enumerated Status - Aufzählung der Zustände
Erde
Das leitfähige Erdreich, dessen elektrisches Potential an jedem Punkt gleich 0 gesetzt werden kann. Im Bereich
von Erdungsleitern kann das Erdreich ein von 0 abweichendes Potential haben. Für diesen Sachverhalt wird
auch der Begriff Bezugserde verwendet.
Erdfrei
Erdfrei bedeutet, dass ein nicht mit der Erde verbundenes, freies Potential der Ausgangsspannung erzeugt
wird. Deshalb fließt bei Berührung kein Strom durch den Körper gegen Erde.
Erdung
Die Erdung ist die Gesamtheit aller Mittel und Maßnahmen zum Erden.
FEFI
Siehe Far End Fault Indication.
Feldleitgerät
Feldleitgeräte sind Geräte mit Steuer- und Überwachungsfunktionen und optional Schutzfunktionen.
FG
Siehe Funktionsgruppe
Flattersperre
Ein schnell intermittierender Eingang (z.B. aufgrund eines Relaiskontaktfehlers) wird nach einer parametrier-
baren Überwachungszeit abgeschaltet und kann somit keine weiteren Signaländerungen erzeugen. Die Funk-
tion verhindert im Fehlerfall die Überlastung des Systems.
Funktionsgruppe
Funktionen werden zu Funktionsgruppen (FG) zusammengefasst. Für die Zusammenfassung sind die Zuord-
nung der Funktionen zu Strom- und/oder Spannungswandlern (Zuordnung der Funktionen zu Messstellen),
der Informationsaustausch zwischen den Funktionsgruppen über Schnittstellen sowie die Bildung von
Sammelmeldungen wichtig.
GA
Siehe Generalabfrage
Generalabfrage
Zum Systemstart wird der Zustand aller Prozesseingänge, des Status und des Fehlerabbildes abgefragt. Mit
diesen Informationen wird das systemseitige Prozessabbild aktualisiert. Ebenso kann nach Datenverlust mit
einer Generalabfrage (GA) der aktuelle Prozesszustand abgefragt werden.
Gerätebehälter
In der Komponentensicht sind alle SIPROTEC-Geräte einem Objekt des Typs Gerätebehälter untergeordnet.
Dieses Objekt ist ebenfalls ein spezielles Objekt des DIGSI 5-Managers. Da es im DIGSI 5-Manager aber keine
Komponentensicht gibt, wird dieses Objekt erst in Verbindung mit STEP 7 sichtbar.
GIN
Generische Kennnummer
GOOSE
Siehe Generic Object-Oriented Substation Event.
Hierarchieebene
In einer Struktur mit über- und untergeordneten Objekten ist eine Hierarchieebene eine Ebene gleichgeord-
neter Objekte.
Während bei PRP im Endgerät KEINE Nachrichten weitergeleitet werden, ist im HSR-Knoten eine Switch-Funk-
tion eingebaut. Daher leitet der HSR-Knoten Nachrichten im Ring, die nicht an ihn gerichtet sind, weiter.
Um kreisende Nachrichten im Ring zu vermeiden, sind bei HSR entsprechende Mechanismen definiert.
Der Anschluss von SAN (Single Attached Node)-Endgeräten ist bei HSR nur mit Hilfe einer REDBOX möglich.
PRP-Systeme und HSR-Systeme sind mit 2 REDBOXES redundant koppelbar.
HSR
Siehe High Availability Seamless Redundancy Protocol
ICD
Siehe IED Capability Description.
IEC
Siehe International Electrotechnical Commission – Internationales elektrotechnisches Normungsgremium
IEC-Adresse
Innerhalb eines IEC-Busses muss jedem SIPROTEC-Gerät eine eindeutige IEC-Adresse zugewiesen werden.
Insgesamt stehen 254 IEC-Adressen je IEC-Bus zur Verfügung.
IEC-Kommunikationszweig
Innerhalb eines IEC-Kommunikationszweiges kommunizieren die Teilnehmer auf Basis des Protokolls IEC
60870-5-103 über einen IEC-Bus.
Initialisierungsstring
Ein Initialisierungsstring besteht aus einer Reihe modemspezifischer Befehle. Wenn das Modem initialisiert
wird, werden diese Befehle in das Modem übertragen. Die Befehle können beispielsweise bestimmte Einstel-
lungen für das Modem erzwingen.
Internet-Protokoll
Ein Internet-Protokoll (IP) ermöglicht die Verbindung von Teilnehmern, die in unterschiedlichen Netzwerken
positioniert sind.
IP
Siehe Internet-Protokoll.
Kommunikationszweig
Ein Kommunikationszweig entspricht der Konfiguration von 1 bis n Teilnehmer, die über einen gemeinsamen
Bus kommunizieren.
LAN
Siehe Local Area Network.
Link-Adresse
Die Link-Adresse gibt die Adresse eines SIPROTEC-Gerätes an.
Listenansicht
Im rechten Bereich des Projektfensters werden die Namen und Symbole der Objekte angezeigt, die sich inner-
halb eines in der Baumansicht ausgewählten Behälters befinden. Da die Darstellung in Form einer Liste ist,
wird dieser Bereich auch als Listenansicht bezeichnet.
LS
Leistungsschalter
MIB
Siehe Management Information Base.
MICS
Model Implementation Conformance Statement – siehe Konformitätserklärung der Modellimplementierung
MMS
Siehe Manufacturing Message Specification.
NACK
Negative acknowledgment - negative Bestätigung
Navigationsfenster
Linker Bereich des Projektfensters, der die Namen und Symbole aller Behälter eines Projektes in Form einer
hierarchischen Baumstruktur darstellt.
Objekt
Jedes Element einer Projektstruktur wird in DIGSI 5 als Objekt bezeichnet.
Objekteigenschaft
Jedes Objekt besitzt Eigenschaften. Dies können zum einen allgemeine Eigenschaften sein, die mehreren
Objekten gemeinsam sind. Zum anderen kann ein Objekt auch objektspezifische Eigenschaften besitzen.
Offline
Wenn zwischen einem PC-Programm (z.B. Konfigurationsprogramm) und einer Laufzeitapplikation (z.B. eine
PC-Applikation) keine Kommunikationsverbindung besteht, so ist das PC-Programm offline. Das PC-Programm
arbeitet im Offline-Modus.
Online
Wenn zwischen einem PC-Programm (z.B. Konfigurationsprogramm) und einer Laufzeitapplikation (z.B.eine
PC-Applikation) eine Kommunikationsverbindung, so ist das PC-Programm online. Das PC-Programm arbeitet
im Online-Modus.
Ordner
Dieser Objekttyp hilft beim hierarchischen Strukturieren eines Projektes.
OSM
Siehe Optical Switch Module.
Parametersatz
Der Parametersatz ist die Gesamtheit aller Parameter, die für ein SIPROTEC-Gerät einstellbar sind.
Parametrierung
Umfassender Begriff für alle Einstellarbeiten am Gerät. Sie können die Schutzfunktionen mit DIGSI 5 oder teil-
weise auch direkt am Gerät parametrieren.
PICS
Siehe Protocol Implementation Conformance Statement.
PLC
Programmable Logic Controller – siehe Speicherprogrammierbare Steuerung.
PROFIBUS
PROcess FIeld BUS, deutsche Prozess- und Feldbusnorm (EN 50170). Die Norm gibt die funktionellen, elektri-
schen und mechanischen Eigenschaften für einen bit-seriellen Feldbus vor.
PROFIBUS-Adresse
Innerhalb eines PROFIBUS-Netzes muss jedem SIPROTEC-Gerät eine eindeutige PROFIBUS-Adresse zugewiesen
werden. Insgesamt stehen 254 PROFIBUS-Adressen je PROFIBUS-Netz zur Verfügung.
Programmierbare Logik
Die Programmierbare Logik ist eine Funktion in Siemens-Geräten oder Station-Kontrollern, die benutzerspezifi-
sche Funktionalität in Form eines Programmes ermöglicht. Diese Logikkomponente kann mit verschiedenen
Methoden programmiert werden: CFC (= Continuous Function Chart) ist eine davon. SFC (Ablaufsprache) und
ST (strukturierter Text) sind weitere.
Programmierbarer Logikbaustein
Bausteine sind durch ihre Funktion, ihre Struktur oder ihren Verwendungszweck abgegrenzte Teile des Benut-
zerprogramms.
Projekt
Inhaltlich ist ein Projekt das Abbild eines realen Energieversorgungssystems. Grafisch stellt sich ein Projekt für
Sie dar als eine Anzahl von Objekten, die in eine hierarchische Struktur eingebunden sind. Physisch besteht ein
Projekt aus einer Reihe von Verzeichnissen und Dateien, die Projektdaten enthalten.
PRP
Siehe Parallel Redundancy Protocol
Pufferbatterie
Die Pufferbatterie gewährleistet, dass festgelegte Datenbereiche, Merker, Zeiten und Zähler remanent
gehalten werden.
Real Time
Echtzeit
Reorganisieren
Durch das häufige Hinzufügen und Löschen von Objekten entstehen Speicherbereiche, die nicht mehr genutzt
werden können. Das Reorganisieren von Projekten führt dazu, dass diese Speicherbereiche wieder freigegeben
werden. Das Reorganisieren führt auch dazu, dass die VD-Adressen neu vergeben werden. Das hat zur Folge,
dass alle SIPROTEC-Geräte neu initialisiert werden müssen.
RSTP
Siehe Rapid Spanning Tree Protocol.
SBO
Select before operate
SC
Single command – siehe Einzelbefehl.
SCD
Station Configuration Description – siehe Stationsbeschreibung.
Schutzgerät
Ein Schutzgerät erkennt fehlerhafte Zustände in Verteilnetzen unter Berücksichtigung von verschiedenen
Kriterien, wie Fehlerentfernung, Fehlerrichtung oder Störfalldauer, eine Abschaltung des fehlerhaften Netzab-
schnittes bewirken.
Sequence of Events
Akronym: SOE. Ein geordnetes, mit Zeitstempeln versehenes Protokoll von Zustandsänderungen von Binärein-
gängen (auch als Statuseingänge bekannt). Um das Verhalten oder ein elektrisches Netz über eine bestimmte
Zeit wiederherzustellen oder zu analysieren, wird SOE verwendet.
Service-Schnittstelle
Geräteschnittstelle zur Ankopplung von DIGSI 5 (z.B. über ein Modem)
SICAM PAS
Power Automation System – Modular aufgebautes Stationsleitsystem, basierend auf dem Substation
Controller SICAM SC und dem Bedien- und Beobachtungssystem SICAM WinCC.
SICAM SCC
Das Bedien- und Beobachtungssystem SICAM SCC stellt den Zustand Ihres Netzes grafisch dar. SICAM SCC visu-
alisiert Alarme und Meldungen, archiviert die Netzdaten, bietet die Möglichkeit, manuell in den Prozess einzu-
greifen und verwaltet die Systemrechte der einzelnen Mitarbeiter.
SIPROTEC
Die eingetragene Marke SIPROTEC bezeichnet die Produktfamilie der Schutzgeräte.
SIPROTEC 5-Gerät
Dieser Objekttyp repräsentiert ein reales SIPROTEC-Gerät mit allen darin enthaltenen Einstellwerten und
Prozessdaten.
SIPROTEC 5-Variante
Dieser Objekttyp stellt eine Variante eines Objektes des Typs SIPROTEC-Gerät dar. Die Gerätedaten dieser Vari-
ante können sich von den Gerätedaten des ursprünglichen Objektes unterscheiden. Alle vom ursprünglichen
Objekt abgeleiteten Varianten besitzen aber dessen VD-Adresse. Sie korrespondieren daher immer mit
demselben realen SIPROTEC-Gerät wie das Ursprungsobjekt. Um während der Parametrierung eines SIPROTEC-
Gerätes unterschiedliche Arbeitsstände zu dokumentieren, können Sie Objekte des Typs SIPROTEC-Variante
beispielsweise verwenden.
Slave-Gerät
Ein Slave darf nur nach Aufforderung durch einen Master Daten mit diesem austauschen. SIPROTEC-Geräte
arbeiten als Slave. Ein Master-Rechner steuert einen Slave-Rechner. Ein Master-Rechner kann auch ein Periphe-
riegerät steuern.
SNMP
Siehe Simple Network Management Protocol.
SNTP
Siehe Simple Network Time Protocol.
SOE
Siehe Sequence of Events.
SP
Single-Point Indication – siehe Einzelmeldung.
SPC
IEC 61850-Datentyp: Single Point Control
Speicherprogrammierbare Steuerung
Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) sind elektronische Steuerungen, deren Funktion als Programm
im Steuergerät gespeichert ist. Aufbau und Verdrahtung des Gerätes hängen also nicht von der Funktion der
Steuerung ab. Die speicherprogrammierbare Steuerung hat die Struktur eines Rechners; sie besteht aus CPU
mit Speicher, Ein-/Ausgabebaugruppen (z.B. DI, AI, CO, CR), Stromversorgung (PS) und Baugruppenträger (mit
Bussystem). Die Peripherie und die Programmiersprache sind auf die Belange der Steuerungstechnik ausge-
richtet.
SPS
IEC 61850-Datentyp: Single point status
SPS
Siehe Speicherprogrammierbare Steuerung
SST
Siehe Systemschnittstelle.
Stationsbeschreibung
Eine Stationsbeschreibung ist eine IEC 61850-konforme Datei zum Datenaustausch zwischen dem Systemkon-
figurator und dem IED-Konfigurator. Die Stationsbeschreibung enthält Informationen über die Netzwerk-
struktur einer Unterstation. Die Stationsbeschreibung enthält z.B. Informationen über die Zuordnung der
Geräte zur Primärtechnik sowie über die stationsinterne Kommunikation.
Systemschnittstelle
Geräteschnittstelle zur Ankopplung an die Leittechnik über verschiedene Kommunikationsprotokolle
TC
Tap-position command – siehe Trafostufen-Stellbefehl.
TCP
Siehe Transmission Control Protocol.
Teilnehmer
In einem Intergeräte-Kommunikationsverbund können bis zu 16 dafür geeignete SIPROTEC-Geräte mitei-
nander kommunizieren. Die einzelnen beteiligten Geräte werden als Teilnehmer bezeichnet.
Teilnehmeradresse
Eine Teilnehmeradresse besteht aus dem Namen des Teilnehmers, der Landeskennzahl, der Vorwahl und der
teilnehmerspezifischen Telefonnummer.
Telefonbuch
In diesem Objekttyp werden Teilnehmeradressen für die Modemverbindung gespeichert.
Topologische Sicht
Die topologische Sicht orientiert sich an den Objekten einer Anlage (z.B. Schaltanlage) und deren Beziehung
zueinander. Die topologische Sicht beschreibt den strukturierten Aufbau der Anlage in hierarchischer Form.
Trafostufenmeldung
Die Trafostufenmeldung (TM) ist eine Verarbeitungsfunktion. Mit dieser Meldung werden die Stufen der Trans-
formatorverstellung zusammenhängend erfasst und weiterverarbeitet.
Trafostufen-Stellbefehl
Befehl, der bei einem Transformator die Stufenstellung ändert.
Tunneln
Technik zum Verbinden zweier Netze über ein drittes Netz, wobei der Transitverkehr vollständig vom Verkehr
des dritten Netzes isoliert wird.
UDP
Siehe User Datagram Protocol.
URCB
Siehe Unbuffered Report Control Block
USART
Universal Synchronous/Asynchronous Receiver/Transmitter - Universeller Synchroner/Asynchroner Empfänger/
Sender
UTC
Universal Time Coordinated - koordinierte Weltzeit
Verbundmatrix
In einem Intergeräte-Kommunikationsverbund, kurz IGK-Verbund, können bis zu 16 dafür geeignete
SIPROTEC-Geräte miteinander kommunizieren. Die Verbundmatrix legt fest, welche Geräte welche Informati-
onen austauschen.
Virtual Device
Ein VD (Virtual Device – virtuelles Gerät) umfasst alle Kommunikationsobjekte sowie deren Eigenschaften und
Zustände, die ein Kommunikationsbenutzer in Form von Diensten nutzen kann. Ein VD kann dabei ein physi-
sches Gerät, eine Baugruppe eines Gerätes oder ein Software-Modul sein.
Virtuelles Feldgerät
Ein virtuelles Feldgerät umfasst alle Kommunikationsobjekte sowie deren Eigenschaften und Zustände, die ein
Kommunikationsbenutzer in Form von Diensten nutzen kann.
Wertemeldung
Wertemeldungen sind Einzelmeldungen, bei denen zusätzlich zur eigentlichen Meldung ein weiterer Wert
übergeben wird (Beispiel: Fehlerorter: Hier wird zusätzlich zur Aussage Fehler Ja/Nein auch die Entfernung
des Fehlerortes gemeldet.)
Wirkkommunikation
Die Wirkkommunikation beinhaltet alle für den Datenaustausch über die Wirkschnittstelle notwendigen Funk-
tionalitäten. Sie entsteht automatisch bei der Konfiguration der Kommunikationskanäle.
Wischermeldung
Wischermeldungen sind sehr kurzzeitig anstehende Einzelmeldungen, bei denen nur das Kommen des
Prozesssignals zeitrichtig erfasst und weiterverarbeitet wird.
WYE
Leiter-Erde-Messwerte eines Drehstromnetzes
Zählwert
Zählwerte sind eine Verarbeitungsfunktion, mit deren Hilfe die Gesamtzahl von diskreten gleichartigen Ereig-
nissen (Zählimpulse), z.B. als Integral über eine Zeitspanne ermittelt wird. Im EVU-Bereich wird oft die elektri-
sche Arbeit als Zählwert erfasst (Energiebezug/-lieferung, Energietransport).
Zeitstempel
Ein Zeitstempel ist ein Wert in einem definierten Format. Der Zeitstempel ordnet einem Ereignis einen Zeit-
punkt zu, z.B. in einer Protokolldatei. Zeitstempel sorgen dafür, dass Ereignisse wiedergefunden werden
können.
D Gegensystemschutz 924
Gerätediagnosepuffer 67
DPC 157 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen 709
DPS 156 Gespeicherte Meldungen 76
Gruppenbildung 495
E
H
Einschaltsperre 77
Erdschlussmeldepuffer 60 Hochstrom-Schellabschaltung
Erfassungssperre 164 Standardfreigabe 813
Externe Einkopplung 631 Hochstrom-Schnellabschaltung
Freigabe über Wirkschnittstelle 815
Funktionsstruktur 812
Funktionsübersicht 812
F
FG Analoge Umformer
20-mA Ein. Ether. 277 I
Anwendungs- und Einstellhinweise 20-mA Ein.
Seriell 285 IEC 60529 1170
INC 157
INS 156, 157
Kommunikationspuffer 68
Kommunikationsüberwachungspuffer 69
Kreisblindstrom 501 Q
Qualitätsattribute 55
Qualitätsverarbeitung für flexible GOOSE-Verknüp-
L fungen 91
Quittierung
Leistungsschalter Spontane Störfallanzeige 76
Absteuerung des Auslösebefehls 232, 250
Auslösekreisüberwachung 227, 246
Auslöselogik 232, 250
Leistungsschalter-Versagerschutz 227, 246 S
Leistungsschalterprüfung 227, 246
Leistungsschalter-Versagerschutz Sammelmeldungen
LSVS 550 Überstromzeitschutz-Funktionen 804
Lichtbogenschutz 967 Schnellauslösung bei Zuschalten auf Fehler 921
Lichtwellenleiter Security-Meldepuffer 66
Multimode 118 SIPROTEC 5-Gerät
Multiplexer 118 Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen 40
Repeater 118 Funktionseinbettung 38
Singlemode 118 Funktionssteuerung 42
Referenznummer für Parameter und Meldungen 46
Sonstige Funktionen
Dauerbefehle 160
M Erfassungssperre 160
Flattersperre 160
Master-Follower-Methode 499 Gespeicherte Ausgaben 160
Meldepuffer 56 Nachführen 160
Konfigurieren 56 Spannungsschutz
Löschen 73 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung 829
Sichern 73 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung 846
Verwalten 56 Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung 842
Meldungen 50 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Span-
Anzeigen 53 nung 852
Auslesen 50, 51 Unterspannungsschutz mit beliebiger Span-
Auslesen mit DIGSI 52 nung 869
Meldungsanzeige SPC 156, 157
Spontan 74 SPS 155
Methode der Kreisblindstrom-Minimierung 501 SPS ungespeichert 155
Motoranlauf-Meldepuffer 71 Steuerungsfunktionen
Befehlsprotokollierung 377
Befehlsprüfungen 359
Benutzerdefinierte Objekte 154
N Controllables 328
Störfallanzeige
Nachführen 164 Konfiguration 75
Spontan 75
Störfallmeldepuffer 59
Stufenbeschreibung 901
P
Stufensteuerung 752
Synchrocheck 401
Parallelregelung 493
Synchronisierung asynchroner Netze 407, 415
U
Überlastschutz 931, 945
Überstromzeitschutz
AWE 670, 705
Dynamische Parameter 668, 703
Überstromzeitschutz, 1-phasig 792
Struktur der Funktion 792
Stufe mit abhängiger Kennlinie (Abhängiger Über-
stromzeitschutz) 797
Stufe mit unabhängiger Kennlinie (Unabhängiger
Überstromzeitschutz) 794
Überstromzeitschutz, Erde 673
Benutzerdefinierte Kennlinie 696
Einschaltstromerkennung 702
Struktur der Funktion 673
Überstromzeitschutz, Phasen 634
Benutzerdefinierte Kennlinie 660, 801
Einschaltstromerkennung 666
Struktur der Funktion 634
W
Wiedereinschaltautomatik
Funktionsstruktur 576
Funktionsübersicht 576
Wiedereinschaltautomatik, zyklisch
Betriebsarten 580
Blockierungen 606
Eingangslogik, Betriebsarten mit Anregung 585
Eingangslogik, Betriebsarten mit Auslösung 584
Einschaltmeldung, Einschaltbefehl 600
Folgefehlererkennung 598