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Inhaltsverzeichnis
Einführung 1
SIPROTEC
Funktionale Grundstruktur 2
Fernleitungsschutz 7ST85
Systemfunktionen 3
V 1.0 Applikationen 4
Funktionsgruppentypen 5
Handbuch
Schutz- und Automatikfunktionen 6
Steuerungsfunktionen 7
Überwachungsfunktionen 8
Mess-, Energie- und Statistikwerte 9
Funktionsprüfungen 10
Technische Daten 11
Anhang A
Glossar
Stichwortverzeichnis
C53000-G5000-C014-1
HINWEIS
Bitte beachten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit die Warn- und Sicherheitshinweise in diesem Handbuch.
Haftungsausschluss Copyright
Dieses Dokument wurde vor seiner Herausgabe einer sorgfältigen techni- Copyright © Siemens AG 2013. Alle Rechte vorbehalten.
schen Prüfung unterzogen. Es wird in regelmäßigen Abständen überarbeitet Weitergabe sowie Vervielfältigung, Verbreitung und Bearbeitung dieses Do-
und entsprechende Änderungen und Ergänzungen sind in den nachfolgen- kuments, Verwertung und Mitteilung des Inhaltes sind unzulässig, soweit
den Ausgaben enthalten. Der Inhalt dieses Dokuments wurde ausschließlich nicht schriftlich gestattet. Alle Rechte für den Fall der Patenterteilung, Ge-
für Informationszwecke konzipiert. Obwohl die Siemens AG sich bemüht hat, schmacks- oder Gebrauchsmustereintragung sind vorbehalten.
das Dokument so präzise und aktuell wie möglich zu halten, übernimmt die
Siemens AG keine Haftung für Mängel und Schäden, die durch die Nutzung Eingetragene Marken
der hierin enthaltenen Informationen entstehen. SIPROTEC®, DIGSI®, SIGUARD®, SIMEAS® und SICAM® sind eingetrage-
Diese Inhalte werden weder Teil eines Vertrags oder einer Geschäftsbezie- ne Marken der Siemens AG. Jede nicht autorisierte Verwendung ist unzuläs-
hung noch ändern sie diese ab. Alle Verpflichtungen der Siemens AG gehen sig. Alle anderen Bezeichnungen in diesem Dokument können Marken sein,
aus den entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen hervor. deren Verwendung durch Dritte für ihre eigenen Zwecke die Rechte des Ei-
gentümers verletzen kann.
Die Siemens AG behält sich das Recht vor, dieses Dokument von Zeit zu Zeit
zu ändern.
Dokumentversion: C53000-G5000-C014-1.06
Ausgabestand: 03.2013
Version des beschriebenen Produkts: V 1.0
Vorwort
Zielgruppe
Schutzingenieure, Inbetriebsetzer, Personen, die mit der Einstellung, Prüfung und Wartung von Automatik-,
Selektivschutz- und Steuerungseinrichtungen betraut sind und Betriebspersonal in elektrischen Anlagen und
Kraftwerken.
Gültigkeitsbereich
Weiterführende Dokumentation
[DwPrefDM-221012-deDE-01.tif]
• Gerätehandbücher
Gerätehandbücher beschreiben die Funktionen und Applikationen eines spezifischen SIPROTEC 5-Ge-
rätes. Das gedruckte Handbuch und die Geräte-Online-Hilfe haben dieselbe Informationsstruktur.
• Hardware-Handbuch
Das Hardware-Handbuch beschreibt die Hardware-Bausteine und Gerätekombinationen der
SIPROTEC 5-Gerätefamilie.
• Betriebshandbuch
Das Betriebshandbuch beschreibt die Grundprinzipien und -prozeduren des Gerätebetriebs und die
Montage der Geräte für die SIPROTEC 5-Gerätefamilie.
• Kommunikationsprotokoll-Handbücher
Die Kommunikationsprotokoll-Handbücher enthalten eine Beschreibung über ein bestimmtes Protokoll
zur Kommunikation innerhalb der SIPROTEC 5-Gerätefamilie und zu übergeordneten Leitstellen.
• Produktinformation
Die Produktinformation enthält allgemeine Informationen über Geräteinstallation, technische Daten,
Grenzwerte von Ein- und Ausgabebaugruppen und betriebsvorbereitende Bedingungen. Dieses Doku-
ment wird mit jedem SIPROTEC 5-Gerät ausgeliefert.
• Engineering Guide
Der Engineering Guide beschreibt die wesentlichen Schritte beim Engineering mit DIGSI 5. Zusätzlich er-
fahren Sie im Engineering Guide, wie Sie eine projektierte Konfiguration in ein SIPROTEC 5-Gerät laden
und die Gerätefunktionalität des SIPROTEC 5-Gerätes aktualisieren.
• Online-Hilfe DIGSI 5
Die Online-Hilfe DIGSI 5 enthält ein Hilfepaket für DIGSI und CFC.
Das Hilfepaket für DIGSI 5 enthält die Beschreibung des Grundbetriebs von Software, der DIGSI-Prinzi-
pien und der Editoren. Das Hilfepaket für CFC enthält eine Einführung in die CFC-Programmierung,
Grundbeispiele für die CFC-Handhabung und ein Referenzkapitel mit allen für die SIPROTEC 5-Geräte-
familie verfügbaren CFC-Bausteinen.
• SIPROTEC 5/DIGSI 5 Tutorial
Das Tutorial auf der DVD enthält eine kurze Information über wichtige Produktmerkmale, detaillierte Infor-
mationen zu den einzelnen Fachgebieten sowie Betriebssequenzen mit praxisorientierten Aufgaben und
einer kurzen Erläuterung.
• Systemkatalog
Der Systemkatalog beschreibt die SIPROTEC 5-Systemeigenschaften.
• Gerätekataloge
Die Gerätekataloge beschreiben die gerätespezifischen Eigenschaften wie Funktionsumfang, Hardware
und Applikationen.
Das Produkt entspricht den Bestimmungen der Richtlinie des Rates der Europäischen
Gemeinschaften zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die
elektromagnetische Verträglichkeit (EMV-Richtlinie 2004/108/EG) und betreffend
elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen
(Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG).
[ScCEsign-080211-xxXX-01.tif] Diese Konformität ist das Ergebnis einer Prüfung, die durch die Siemens AG gemäß
den Richtlinien in Übereinstimmung mit den Fachgrundnormen EN 61000-6-2 und
EN 61000-6-4 für die EMV-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Niederspan-
nungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
Das Gerät ist für den Einsatz im Industriebereich entwickelt und hergestellt.
Das Erzeugnis steht im Einklang mit den internationalen Normen der Reihe
IEC 60255 und der nationalen Bestimmung VDE 0435.
Weitere Normen
File E194016
[ScPrefUL-070211-xxXX-01.tif]
Weitere Unterstützung
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E-Mail: support.ic@siemens.com
Schulung
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Humboldtstraße 59
90459 Nürnberg
E-Mail: poweracademy.ic-sg@siemens.com
Internet: http://www.siemens.com/poweracademy
Dieses Handbuch ist kein vollständiges Verzeichnis aller für einen Betrieb des Betriebsmittels (Baugruppe,
Gerät) erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen. Es enthält aber Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicher-
heit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise sind je nach Gefährdungsgrad
wie folgt dargestellt:
GEFAHR
GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Verletzungen eintreten werden, wenn die angegebenen Maßnah-
men nicht getroffen werden.
WARNUNG
WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Verletzungen eintreten können, wenn die angegebenen Maß-
nahmen nicht getroffen werden.
VORSICHT
VORSICHT bedeutet, dass mittelschwere oder leichte Verletzungen eintreten können, wenn die angegebenen
Maßnahmen nicht getroffen werden.
ACHTUNG
ACHTUNG bedeutet, dass Sachschäden entstehen können, wenn die angegebenen Maßnahmen nicht ge-
troffen werden.
HINWEIS
ist eine wichtige Information über das Produkt, die Handhabung des Produktes oder den jeweiligen Teil der Do-
kumentation, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.
Nur elektrotechnisch qualifiziertes Personal darf ein in diesem Dokument beschriebenes Betriebsmittel (Bau-
gruppe, Gerät) in Betrieb setzen und betreiben. Elektrotechnisch qualifiziertes Personal im Sinne der sicher-
heitstechnischen Hinweise dieses Handbuches sind Personen, die eine fachliche Qualifikation als Elektrofach-
kraft nachweisen können. Diese Personen dürfen Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der
Sicherheitstechnik in Betrieb nehmen, freischalten, erden und kennzeichnen.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die in den Katalogen und in der technischen Beschreibung
vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen und zugelassenen Fremdge-
räten und -komponenten verwendet werden.
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt Folgendes voraus:
• Einen sachgemäßen Transport
• Eine sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage
• Eine sachgemäße Bedienung und Instandhaltung
Beim Betrieb elektrischer Betriebsmittel stehen zwangsläufig bestimmte Teile unter gefährlicher Spannung.
Wenn nicht fachgerecht gehandelt wird, können Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden auftreten:
• Das Betriebsmittel muss vor Anschluss von Verbindungen am Erdungsanschluss geerdet werden.
• Gefährliche Spannungen können in allen mit der Spannungsversorgung verbundenen Schaltungsteilen
anstehen.
• Auch nach Abtrennen der Spannungsversorgung können gefährliche Spannungen im Betriebsmittel vor-
handen sein (Kondensatorspeicher).
• Betriebsmittel mit Stromwandlerkreisen dürfen nicht offen betrieben werden. Vor dem Abklemmen von Be-
triebsmitteln ist sicherzustellen, dass die Stromwandlerkreise kurzgeschlossen sind.
• Die im Dokument genannten Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden. Das muss auch bei der
Prüfung und der Inbetriebnahme beachtet werden.
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
1 Einführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23
1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
1.2 Eigenschaften von SIPROTEC 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
3 Systemfunktionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43
3.1 Meldungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
3.1.1 Allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
3.1.2 Auslesen von Meldungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45
3.1.3 Auslesen von Meldungen vom PC mit DIGSI 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
3.1.4 Anzeige von Meldungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48
3.1.5 Meldepuffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
3.1.5.1 Allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
3.1.5.2 Betriebsmeldepuffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51
3.1.5.3 Störfallmeldepuffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53
3.1.5.4 Anwendermeldepuffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55
3.1.5.5 Parametriermeldepuffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57
3.1.5.6 Kommunikationsmeldepuffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60
3.1.5.7 Sicherheitsmeldepuffer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61
3.1.5.8 Gerätediagnosepuffer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63
3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64
3.1.7 Spontane Meldungsanzeige in DIGSI 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
3.1.8 Spontane Störfallanzeige an der Vor-Ort-Bedieneinheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
3.1.9 Gespeicherte Meldungen im SIPROTEC 5-Gerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68
3.1.10 Gespeicherte Meldungen der Funktionsgruppe zurücksetzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71
3.1.11 Testbetrieb und die Beeinflussung von Meldungen an eine Stationsleittechnik . . . . . . . . . . . . . . . .71
3.2 Messwerterfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72
3.3 Verarbeitung von Qualitätsattributen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74
3.3.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74
3.3.2 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer im Editor GOOSE-Kommunikation. . . . . . . .76
3.3.3 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei CFC-Plänen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .77
3.3.4 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei geräteinternen Funktionen . . . . . . . . . . .81
3.4 Störschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
3.4.1 Funktionsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
3.4.2 Struktur der Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
3.4.3 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
3.4.4 Anwendungs- und Einstellhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
3.4.5 Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
3.4.6 Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
3.5 Wirkkommunikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
3.5.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
3.5.2 Struktur der Wirkkommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
3.5.3 Wirkschnittstelle und Wirktopologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
3.5.3.1 Funktionsübersicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
3.5.3.2 Struktur der Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
3.5.3.3 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
3.5.3.4 Initialisierung und Konfiguration der Wirkschnittstelle in DIGSI 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
3.5.3.5 Bit-Raten - Einstellparameter für die Wirkschnittstellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
3.5.3.6 Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
3.5.3.7 Einstellung der Parameter in DIGSI 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
3.5.3.8 Rangierung der Informationen in DIGSI 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
3.5.3.9 Tunneln mit DIGSI 5 über Wirkschnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
3.5.3.10 Diagnosedaten der Wirkschnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
3.5.3.11 Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
3.5.3.12 Informationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
3.6 Datums- und Zeitsynchronisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
3.6.1 Funktionsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
3.6.2 Struktur der Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
3.6.3 Funktionsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
3.6.4 Anwendungs- und Einstellhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
3.7 Benutzerdefinierte Objekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134
3.7.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134
3.7.2 Basisdatentypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135
3.7.3 Impuls- und Energiezählwerte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
3.7.4 Weitere Datentypen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
3.8 Sonstige Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
3.8.1 Meldungsfilterung und Flattersperre für Eingangssignale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
3.8.2 Erfassungssperre und Nachführen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
3.8.3 Dauerbefehle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
3.9 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
3.9.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
3.9.2 Ändern der Wandlerübersetzungsverhältnisse in DIGSI 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
3.9.3 Änderung der Wandlerübersetzungsverhältnisse am Gerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
4 Applikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .155
4.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .156
4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7ST85 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .157
4.3 Erdschlusserfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .159
5 Funktionsgruppentypen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161
5.1 Funktionsgruppentyp Leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .162
5.1.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .162
5.1.2 Struktur der Funktionsgruppe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .162
5.1.3 Anwendungs- und Einstellhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .166
5.1.4 Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .170
5.1.5 Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .170
5.1.6 Prozessmonitor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .171
5.1.6.1 Funktionsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .171
5.1.6.2 Struktur der Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .171
5.1.6.3 Stromkriterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .172
5.1.6.4 Anwendungs- und Einstellhinweise (Stromkriterium) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .173
5.1.6.5 Leistungsschalterzustand für das Schutzobjekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .173
5.1.6.6 Einschalterkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .174
5.1.6.7 Anwendungs- und Einstellhinweise (Einschalterkennung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .175
5.1.6.8 Parameter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176
5.1.6.9 Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176
5.1.6.10 Spannungskriterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .177
5.1.6.11 Anwendungs- und Einstellhinweise (Spannungskriterium). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .177
5.1.6.12 Parameter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .178
7 Steuerungsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425
7.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426
7.1.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426
7.1.2 Konzept der Controllables . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426
7.2 Schaltelemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428
7.2.1 Gesamtübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428
7.2.2 Schaltelement Leistungsschalter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428
7.2.2.1 Struktur des Schaltelements Leistungsschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428
7.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432
7.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 435
7.2.2.4 Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 440
7.2.2.5 Informationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441
7.2.3 Schaltelement Trennschalter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442
7.2.3.1 Struktur des Schaltelements Trennschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442
7.2.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445
7.2.3.3 Anschaltvarianten des Trennschalters. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 448
7.2.3.4 Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450
7.2.3.5 Informationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451
8 Überwachungsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .501
8.1 Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .502
8.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .503
8.2.1 Lastmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .503
8.2.2 Funktionspunkte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .505
8.2.3 CFC-Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .506
10 Funktionsprüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 589
10.1 Allgemeine Hinweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 590
10.2 Richtungsprüfung (Strom- und Spannungsanschluss) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 591
10.3 Kontrolle der Schutzdatenkommunikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592
10.4 Funktionsprüfung Thermischer Überlastschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594
10.5 Primär- und Sekundärprüfung des Leistungsschalter-Versagerschutzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 597
10.6 Leistungsschalterprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 601
10.7 Funktionsprüfung der Auslösekreisüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 604
10.8 Primär- und Sekundärprüfung der Synchronisierungsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 605
A Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .647
A.1 Bestelloptionen und Zubehör. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .648
A.2 Typografie- und Zeichenkonventionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .650
A.3 Standardvariante für 7ST85. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .653
A.4 Stromwandlerbeispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .654
A.5 Spannungswandlerbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .655
A.6 Vorrangierungen 7ST85. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .657
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .659
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .677
1.1 Allgemeines 24
1.1 Allgemeines
.
Die digitalen multifunktionalen Schutz- und Feldleitgeräte der Geräteserie SIPROTEC 5 sind mit einem leis-
tungsfähigen Mikroprozessor ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen
bis hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter digital verarbeitet.
Analogeingänge
Die Messeingänge transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme und Spannungen und
passen sie an die internen Verarbeitungspegel des Gerätes an. Ein SIPROTEC 5-Gerät verfügt über Stromü-
bertrager und je nach Gerätetyp auch über Spannungsübertrager. Die Stromeingänge sind dabei für die Erfas-
sung der Leiterströme und des Erdstromes vorgesehen. Der Erdstrom kann bei Verwendung eines Kabelum-
bauwandlers auch empfindlich erfasst werden. Außerdem lassen sich für eine besonders genaue Messung die
Leiterströme empfindlich (sehr genau) erfassen. Die Spannungseingänge erfassen die Messspannung für Ge-
rätefunktionen, die Strom- und Spannungsmesswerte benötigen.
Die analogen Werte werden intern für die Datenverarbeitung im internen Mikrocomputer digitalisiert.
Mikrocomputersystem
Über die binären Ein- und Ausgänge erhält das Gerät Informationen aus der Anlage oder von anderen Geräten
(z.B. Blockierbefehle). Ausgegeben werden vor allem die Befehle zu den Schaltgeräten und die Meldungen für
die Fernsignalisierung wichtiger Ereignisse und Zustände.
Frontelemente
Bei den Geräten mit integrierter oder abgesetzter Bedieneinheit geben optische Anzeigen (LED) und ein An-
zeigefeld (LC-Display) auf der Front Auskunft über die Funktion des Gerätes und melden Ereignisse, Zustände
und Messwerte. Das integrierte Tastaturfeld ermöglicht in Verbindung mit dem LC-Display die Bedienung des
Gerätes vor Ort. Hierüber können alle Informationen des Gerätes, wie Einstellparameter, Betriebs- und Stör-
fallmeldungen oder Messwerte abgerufen werden und Einstellparameter geändert werden. Außerdem ist eine
Steuerung von Betriebsmitteln der Anlage von der Benutzeroberfläche des Gerätes möglich.
Serielle Schnittstellen
Über die serielle Schnittstelle in der Frontabdeckung kann die Kommunikation mit einem Personal Computer
unter Verwendung des Bedienprogramms DIGSI erfolgen. Hiermit ist eine Bedienung aller Funktionen des
Gerätes möglich. Weitere rückseitige Schnittstellen dienen der Realisierung von diversen Kommunikationspro-
tokollen.
Stromversorgung
Die einzelnen Funktionseinheiten des Gerätes werden von einer internen Stromversorgung versorgt. Kurzzei-
tige Einbrüche der Versorgungsspannung, die bei Kurzschlüssen im Hilfsspannungs-Versorgungssystem der
Anlage auftreten können, werden im Allgemeinen von einem Kondensatorspeicher überbrückt (siehe auch
Technische Daten).
Die SIPROTEC 5-Geräte der Feldebene sind kompakt und werden direkt in Mittel- und Hochspannungs-Schalt-
anlagen eingebaut. Sie zeichnen sich durch eine durchgängige Integration von Schutz- und Steuerungsfunkti-
onen aus.
Allgemeine Eigenschaften
• Leistungsfähiges Mikroprozessorsystem
• Komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Digitalisierung der Mess-
größen bis zu den Einschalt- und Ausschaltentscheidungen für den Leistungsschalter
• Vollständige galvanische und störsichere Trennung der internen Verarbeitungsschaltungen von den
Mess-, Steuer- und Versorgungskreisen der Anlage durch Messwertübertrager, binäre Ein- und Ausgabe-
module und Gleich- bzw. Wechselspannungs-Umrichter
• Einfache Bedienung über integriertes Bedien- und Anzeigenfeld oder mittels angeschlossenem Personal-
computer mit Bedienerführung
• Ständige Berechnung und Anzeige von Mess- und Zählwerten auf der Frontseite
• Speicherung von Min/Max-Messwerten (Schleppzeigerfunktion) und Speicherung von Langzeit-Mittelwer-
ten
• Speicherung von Störfallmeldungen für Netzstörungen (Fehler im Netz) mit Echtzeitzuordnung sowie Mo-
mentanwerten für Störschreibung
• Ständige Überwachung der Messgrößen sowie der Hard- und Software des Gerätes
• Kommunikation mit zentralen Steuer- und Speichereinrichtungen über die Geräteschnittstellen möglich
• Batteriegepufferte, synchronisierbare Uhr
Modulares Konzept
Das modulare Konzept von SIPROTEC 5 gewährleistet die Konsistenz und Integrität aller Funktionalitäten über
die gesamte Geräteserie. Wesentliche Merkmale sind hierbei:
• Modulares Systemdesign in Hardware, Software und Kommunikation
• Funktionale Integration verschiedenster Anwendungen, wie z.B. Schutz, Steuerung oder Störschreiber
• Gleiche Erweiterungs- und Kommunikationsmodule für alle Geräte der Familie
• Innovative Klemmentechnik mit einfacher Montage und Austauschbarkeit bei höchster Sicherheit
• Gleiche Funktionen mit individueller Konfigurierbarkeit in der gesamten Systemfamilie
• Nachrüstbarkeit von Innovationen sind jederzeit über Bibliotheken möglich
• Offene und skalierbare Architektur für IT-Integration und neue Funktionen
• Vielschichtige Sicherheitsmechanismen in allen Gliedern der Sicherheitskette
• Selbstüberwachungs-Routinen zur zuverlässigen Lokalisierung und Meldung von Gerätestörungen
• Automatische Protokollierung von Zugriffsversuchen und von sicherheitskritischen Handlungen an den
Geräten und Anlagen
Redundante Kommunikation
SIPROTEC 5-Geräte besitzen eine komplette Kommunikationsredundanz:
• Mehrere redundante Kommunikationsschnittstellen
• Redundante und unabhängige Protokolle zu Leitstellen möglich (z.B. IEC 60870-5-103 und IEC 61850,
einfach oder redundant)
• Redundante Zeitsynchronisation (z.B. DCF77 und SNTP).
2.3 Funktionssteuerung 37
Allgemeines
SIPROTEC 5-Geräte bieten hinsichtlich der Handhabung von Funktionen eine hohe Flexibilität. Funktionen
lassen sich einzeln in das Gerät laden. Weiterhin können Funktionen innerhalb eines Gerätes und zwischen
Geräten kopiert werden. Die hierfür notwendige Einbettung von Funktionen im Gerät wird anhand eines Bei-
spiels verdeutlicht.
BEISPIEL
Das Beispiel zeigt die Anwendung des Bahnschutzes 7ST85 an einem Leitungsabzweig. Für die Anwendung
werden folgende Schutzfunktionen benötigt (vereinfacht und reduziert):
• Distanzschutz (21)
• Überstromzeitschutz, Phasen (51) als Notfunktion
• Leistungsschalter-Versagerschutz (50BF)
• Grundfunktionalität (Behandlung der Auslösung usw.)
Für jede Gerätefamilie existiert eine Anzahl vordefinierter Funktionspakete, die auf bestimmte Anwendungen
zugeschnitten sind. Ein vordefinierter Funktionsumfang wird als Applikationsvorlage bezeichnet. Wenn Sie
in DIGSI 5 ein neues Gerät anlegen, werden automatisch die vorhandenen Applikationsvorlagen zur Auswahl
angeboten.
BEISPIEL
Beim Anlegen des Gerätes in DIGSI 5 müssen Sie eine Applikationsvorlage wählen. Im Beispiel wählen Sie
die Applikationsvorlage DIS Basis. Diese Applikationsvorlage deckt den benötigten Funktionsumfang ab. Mit
der Wahl dieser Applikationsvorlage ist der vorkonfigurierte Funktionsumfang festgelegt. Dieser kann bei
Bedarf geändert werden (siehe Kapitel 2.2 Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen).
Funktionsgruppen (FG)
Funktionen werden in Funktionsgruppen zusammengefasst. Dadurch vereinfacht sich für Sie die Handhabung
von Funktionen (Ergänzen, Kopieren). Die Funktionsgruppen sind primären Objekten wie z.B. Leitung, Trans-
formator oder Leistungsschalter zugeordnet.
Die Funktionsgruppen bündeln Funktionen hinsichtlich der folgenden grundlegenden Aufgaben:
• Zuordnung von Funktionen zu Strom- und/oder Spannungswandlern (Zuordnung der Funktionen zu den
Messstellen und damit zum Schutzobjekt)
• Austausch von Informationen zwischen Funktionsgruppen
Wenn eine Funktion in eine Funktionsgruppe kopiert wird, so arbeitet die Funktion automatisch mit den der
Funktionsgruppe zugeordneten Messstellen. Ebenso werden ihre Ausgangssignale automatisch in die konfi-
gurierten Schnittstellen der Funktionsgruppe einbezogen.
BEISPIEL
Die gewählte Applikationsvorlage DIS Basis beinhaltet 2 Funktionsgruppen:
• Schutz-Funktionsgruppe Leitung
• Leistungsschalter-Funktionsgruppe Q0
[DwFktEb2-150213-deDE-01.tif]
Schutz-Funktionsgruppen bündeln Funktionen, die einem Schutzobjekt – z.B. der Leitung – zugeordnet sind.
Je nach Gerätetyp und Art des Schutzobjektes gibt es unterschiedliche Typen von Schutz-Funktionsgruppen
(Leitung, Abzweig, Transformator, Motor, usw.).
Schalter-Funktionsgruppen bündeln Funktionen die den lokalen Schaltern – z.B. Leistungsschalter und
Trenner – zugeordnet sind (z.B. Behandlung der Auslösung, Leistungsschalter-Versagerschutz, automatische
Wiedereinschaltung).
Je nach Gerätetyp und Anwendung unterscheiden sich Anzahl und Typen der Funktionsgruppen in den jewei-
ligen Applikationsvorlagen. Sie können anwendungsspezifisch Funktionsgruppen ergänzen, kopieren oder
auch löschen. Ebenso können Sie den Funktionsumfang innerhalb einer Funktionsgruppe an den konkreten
Anwendungsfall anpassen. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in der Online-Hilfe DIGSI 5.
Die Funktionsgruppen erhalten die Messgrößen der Strom- und Spannungswandler von Messstellen. Hierzu
sind die Funktionsgruppen mit einer oder mehreren Messstellen verbunden.
Die Anzahl der Messstellen sowie die Zuordnung der Funktionsgruppen an die Messstellen ist durch die ge-
wählte Applikationsvorlage für die spezifische Anwendung passend vorgegeben. Damit ist für alle Funktionen
innerhalb der Funktionsgruppe festgelegt, mit welcher/welchen Messstelle(n) und den darüber ableitbaren
Messgrößen sie arbeiten.
BEISPIEL
In der Applikationsvorlage in Bild 2-1 sind die Messstellen den Funktionsgruppen wie folgt zugeordnet:
• Die Schutz-Funktionsgruppe Leitung ist den Messstellen I-2ph 1 und U-2ph 1 zugeordnet. Damit erhält
die Funktionsgruppe die Messwerte des Stromwandler 1 und des Spannungswandlers 1.
• Die Leistungsschalter-Funktionsgruppe Q0 ist der Messstelle I-2ph 1 zugeordnet und erhält die Messwer-
te von Stromwandler 1.
Der Benutzer kann die Zuordnung bei Bedarf ändern, d.h. Funktionsgruppen lassen sich zu den im Gerät ver-
fügbaren Messstellen frei zuordnen.
Wenn Sie die Zuordnung der Messstellen zu den Funktionsgruppen prüfen oder ändern wollen, doppelklicken
Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation auf Funktionsgruppenverbindungen (siehe folgendes Bild).
[ScFGv7ST-081111-deDE-01.tif]
Im Arbeitsbereich öffnet sich das Fenster zur Rangierung der Messstellen (siehe folgendes Bild).
[ScFGMSST-230113-xxXX-01.tif]
Auch diese Festlegungen sind durch die gewählte Applikationsvorlage für die spezifische Anwendung passend
vorgegeben.
BEISPIEL
In dem im Bild 2-1 dargestellten Beispiel besteht folgende Verknüpfung der Funktionsgruppe:
Das bedeutet, dass eine Auslösemeldung der Funktion Distanzschutz in der Leistungsschalter-Funktions-
gruppe einen Auslösebefehl erzeugt und somit der Leistungsschalter angesteuert wird. Ebenso wird in der
Leistungsschalter-Funktionsgruppe Q0 die Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz gestartet, wenn
diese konfiguriert ist.
Der Benutzer kann diese Verknüpfung bei Bedarf ändern. D.h. Schutz-Funktionsgruppen können den Leis-
tungsschalter-Funktionsgruppen frei zugeordnet werden.
[ScFGv7ST-081111-deDE-01.tif]
Im Arbeitsbereich öffnet sich das Fenster zur allgemeinen Rangierung der Funktionsgruppen (siehe folgendes
Bild).
[ScLSvST8-111212-deDE-01.tif]
[ScLSi7ST-111212-deDE-01.tif]
• Im Arbeitsbereich öffnet sich das Fenster zur Detailkonfiguration der Schnittstelle zwischen der Schutz-
Funktionsgruppe und der Leistungsschalter-Funktionsgruppe/den Leistungsschalter-Funktionsgruppen.
• Konfigurieren Sie die Schnittstelle in dieser Ansicht über das Kontextmenü (rechte Maustaste, siehe fol-
gendes Bild).
[ScLSRaST-111212-xxXX-01.tif]
Bild 2-7 Detailkonfiguration der Schnittstelle zwischen der Schutz-Funktionsgruppe und der/den Leis-
tungsschalter-Funktionsgruppe/Funktionsgruppen
Wie in Bild 2-1 dargestellt, werden Funktionen über Funktionsgruppen den Schutzobjekten oder anderen pri-
mären Objekten zugeordnet.
Funktionen können weiter untergliedert sein. Beispielsweise bestehen Schutzfunktionen oft aus mehreren
Schutzstufen (z.B. die Funktion Überstromzeitschutz). Andere Funktionen können ein oder mehrere Funktions-
blöcke enthalten. So bietet z.B. der Distanzschutz unterschiedliche Zonentypen an.
BEISPIEL
In Bild 2-1 sehen Sie, dass die Funktion Distanzschutz (21) 4 Zonen hat. Die Funktion Überstromzeitschutz
hat nur 1 Stufe und arbeitet immer als Notfunktion bei Ausfall des Distanzschutzes.
Jede Stufe, jeder Funktionsblock und jede Funktion (ohne Stufen/Funktionsblöcke) lässt sich individuell in be-
stimmte Betriebsarten schalten (z.B. ein- oder ausschalten). Dies wird als Funktionssteuerung bezeichnet und
ist in Kapitel 2.3 Funktionssteuerung beschrieben.
Um die Funktionalität an die spezifische Anwendung anzupassen, lassen sich Funktionen, Stufen und Funkti-
onsblöcke ergänzen, kopieren und löschen (siehe Kapitel 2.2 Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpas-
sen).
Applikationsvorlage
Die Applikationsvorlage definiert den vorkonfigurierten Funktionsumfang des Gerätes für einen bestimmten
Anwendungsfall. Für jeden Gerätetyp ist eine bestimmte Anzahl von Applikationsvorlagen vordefiniert. Die Ap-
plikationsvorlagen werden in DIGSI 5 beim Anlegen eines neuen Gerätes automatisch zur Auswahl angeboten.
Die verfügbaren Applikationsvorlagen mit dem jeweiligen Funktionsumfang sind in Kapitel 4 genauer beschrie-
ben.
Mit der Wahl der Applikationsvorlage ist zunächst vordefiniert, welche Funktionsgruppen und Funktionen im
Gerät vorhanden sind (siehe auch Bild 2-1 im Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät).
Funktionsumfang anpassen
Passen Sie den Funktionsumfang basierend auf der gewählten Applikationsvorlage an. Sie können Funktio-
nen, Stufen, Funktionsblöcke sowie ganze Funktionsgruppen ergänzen, kopieren, umbenennen oder löschen.
Dies ist in der DIGSI 5-Projektnavigation über folgende Editoren möglich:
• Single-Line-Konfiguration
• Informationsrangierung
• Funktionseinstellungen
Ergänzen Sie fehlende Funktionalitäten aus der globalen DIGSI 5-Bibliothek. Dann sind die Voreinstellungen
der ergänzten Funktionalität wirksam. Sie können innerhalb eines Gerätes und auch zwischen Geräten kopie-
ren. Wenn Sie Funktionalitäten kopieren, werden die aktuellen Einstellungen und Rangierungen mitkopiert.
HINWEIS
Wenn Sie eine parametrierte Funktionsgruppe, Funktion oder Stufe aus dem Gerät löschen, gehen alle Ein-
stellungen und Rangierungen verloren. Die Funktionsgruppe, Funktion oder Stufe lässt sich wieder hinzufügen,
allerdings sind dann die Voreinstellungen wirksam.
In den meisten Fällen besteht die Anpassung des Funktionsumfangs aus dem Hinzufügen und Entfernen von
Funktionen, Stufen und Funktionsblöcken. Wie weiter oben schon beschrieben koppeln sich Funktionen,
Stufen und Funktionsblöcke automatisch an die der Funktionsgruppe zugeordneten Messstellen an.
In wenigen Fällen kann es erforderlich sein, eine Schutz- oder Leistungsschalter-Funktionsgruppe zu ergän-
zen. Diese neu hinzugefügten Funktionsgruppen enthalten keine (Schutz-) Funktionen. Sie müssen die
(Schutz-) Funktionen für ihre spezifische Anwendung einzeln laden. Sie müssen weiterhin die Schutz- oder
Leistungsschalter-Funktionsgruppe mit einer oder mehreren Messstellen verbinden (siehe hierzu Kapitel
2.1 Funktionseinbettung im Gerät). Sie müssen neu hinzugefügte Schutz-Funktionsgruppen mit einer Leis-
tungsschalter-Funktionsgruppe verbinden (siehe Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät).
Funktionen, Stufen, Funktionsblöcke sowie Funktionsgruppen können bis zu einer bestimmten maximalen
Anzahl ergänzt werden. Diese maximale Anzahl finden Sie in den jeweiligen Funktionsbeschreibungen sowie
Funktionsgruppenbeschreibungen.
Funktionspunkte
Bestimmten Funktionen sind Funktionspunkte (FP) zugeordnet, anderen Funktionen nicht. Nähere Informatio-
nen finden Sie in der Beschreibung der Applikationsvorlagen im Kapitel Applikationen.
Das Gerät wird mit dem erworbenen Funktionspunkteguthaben geliefert. Funktionen mit Funktionspunkten
lassen sich nur innerhalb des verfügbaren Punkteguthabens in das Gerät laden. Wenn die erforderliche Punkt-
zahl des gewählten Funktionsumfangs größer ist als das Punkteguthaben, so lässt sich der Funktionsumfang
nicht in das Gerät laden. Sie müssen entweder Funktionen entfernen oder das Punkteguthaben des Gerätes
erweitern.
Funktionspunkteguthaben erweitern
Wenn das Funktionspunkteguthaben des Gerätes für die Anwendung nicht ausreicht, können Sie Funktions-
punkte nachbestellen.
Gehen Sie wie folgt vor:
• Ermitteln Sie den Funktionspunktebedarf bestimmter Funktionen z.B. mit DIGSI 5 oder mit dem
SIPROTEC 5-Konfigurator.
• Bestellen Sie zusätzliche Funktionspunkte über ihren Vertriebspartner.
• Siemens liefert Ihnen eine signierte Lizenzdatei für ihr Gerät, wahlweise per E-Mail oder zum Herunterla-
den.
• Laden Sie die signierte Lizenzdatei mit DIGSI 5 in ihr Gerät. Die Prozedur ist in der Online-Hilfe von
DIGSI 5 beschrieben.
2.3 Funktionssteuerung
.
HINWEIS
Im Folgenden wird zur Vereinfachung von Funktionen und Funktionssteuerung gesprochen. Die Beschrei-
bung gilt gleichermaßen für Stufensteuerung und Funktionsblocksteuerung.
Funktionen lassen sich in unterschiedliche Betriebszustände schalten. Mit dem Parameter Modus legen Sie
fest, ob eine Funktion arbeiten soll (Ein) oder nicht (Aus). Weiterhin können Sie eine Funktion vorübergehend
blockieren oder zur Unterstützung bei der Inbetriebsetzung in den Testbetrieb schalten (Parameter Modus =
Test).
Über die Bereitschaft signalisiert die Funktion den aktuellen Zustand, z.B. einen Alarm.
Im Folgenden sind die unterschiedlichen Betriebszustände und Mechanismen beschrieben, wie Sie die Funk-
tionen in diese Zustände schalten. Die Funktionssteuerung ist in Bild 2-8 dargestellt. Sie ist für alle Funktionen
einheitlich. In den einzelnen Funktionsbeschreibungen wird daher auf diese Steuerung nicht mehr im Detail
eingegangen.
[LoSteurg-040411-deDE-01.tif]
Zustandssteuerung
Über den Parameter Modus und den Eingang übergeordneter Zustand steuern Sie den Zustand der
Funktion.
Über den Parameter Modus stellen Sie den Soll-Betriebszustand der Funktion ein. Der Modus der Funktion
lässt sich auf Ein, Aus und Test einstellen. Die Wirkungsweise ist in Tabelle 2-2 beschrieben. Der Parameter
Modus lässt sich einstellen über:
• DIGSI 5
• Vor-Ort-Bedienung am Gerät
• Bestimmte Leittechnik-Protokolle (IEC 61850, IEC 60870-5-103)
Der übergeordnete Zustand kann nur begrenzt eingestellt werden. Zu Testzwecken kann das gesamte Gerät
in den Testbetrieb geschaltet werden.
Der sich aus dem Parameter Modus und dem übergeordneten Zustand ergebende Zustand der Funktion ist in
der folgenden Tabelle dargestellt.
Tabelle 2-1 Resultierender Zustand der Funktion (aus Verknüpfung von Parameter Modus und übergeord-
netem Zustand)
Modus/Zu- Erläuterung
stand
Ein Die Funktion ist eingeschaltet und arbeitet wie definiert. Voraussetzung ist, dass die Bereit-
schaft der Funktion OK ist.
Aus Die Funktion ist ausgeschaltet. Sie erzeugt keine Informationen. Die Bereitschaft einer aus-
geschalteten Funktion hat immer den Wert OK.
Test Die Funktion ist in den Testbetrieb geschaltet. Dieser Zustand dient zur Unterstützung der In-
betriebsetzung. Alle Ausgangsinformationen der Funktion (Meldungen und, wenn vorhan-
den, Messwerte) werden mit einem Test-Bit versehen. Dieses Test-Bit beeinflusst maßgeb-
lich die weitere Verarbeitung der Information abhängig vom Ziel.
So lässt sich hiermit unter anderem die von SIPROTEC 4 bekannte Funktionalität Blockie-
rung Befehlsrelais umsetzen.
Ziel der Information Verarbeitung
Puffer Die Meldung wird mit der Kennzeichnung Test im Puffer verse-
hen.
Kontakt Eine auf Kontakt rangierte Meldung steuert den Kontakt nicht an.
Leuchtdiode (LED) Eine auf LED rangierte Meldung steuert die LED an (normale Be-
arbeitung).
CFC Hier hängt das Verhalten vom Zustand des CFC-Plans ab:
• CFC-Plan ist selber nicht im Testzustand:
Der CFC-Plan wird durch eine Zustandsänderung einer Infor-
mation mit gesetztem Test-Bit nicht getriggert. Bei Ablauf des
CFC-Plans wird der Grundzustand der Information (Zustand,
bevor das Test-Bit gesetzt wurde) verarbeitet.
• CFC-Plan ist selber auch im Testzustand:
Die Information (Meldung oder Messwert) wird im CFC-Plan
normal weiterverarbeitet. Die CFC-Ausgangsinformationen
sind mit dem Test-Bit versehen. Für ihre Weiterverarbeitung
gelten die Definitionen in dieser Tabelle.
Bereitschaft (health)
Die Bereitschaft meldet, ob eine eingeschaltete Funktion ihrer bestimmungsgemäßen Funktionalität nachkom-
men kann. Wenn dies der Fall ist, dann ist die Bereitschaft OK. Wenn die Funktionalität aufgrund geräteinterner
Zustände oder Probleme nur noch eingeschränkt oder nicht mehr möglich ist, dann meldet die Bereitschaft
Warnung (eingeschränkte Funktionalität) oder Alarm (keine Funktionalität).
Interne Selbstüberwachungen können dazu führen, dass Funktionen die Bereitschaft Alarm annehmen (siehe
Kapitel Überwachungsfunktionen). Wenn eine Funktion die Bereitschaft Alarm annimmt, ist die Funktion nicht
wirksam (Meldung Nicht wirksam wird aktiv).
Nur wenige Funktionen können die Bereitschaft Warnung melden. Die Bereitschaft Warnung resultiert aus
funktionsspezifischen Überwachungen und ist – wenn gegeben – in der Funktionsbeschreibung beschrieben.
Wenn eine Funktion die Bereitschaft Warnung annimmt, bleibt die Funktion wirksam, d.h. die Funktion kann
eingeschränkt weiterarbeiten und im Fall einer Schutzfunktion auslösen.
Nicht wirksam
Über die Meldung Nicht wirksam wird ausgedrückt, dass eine Funktion aktuell nicht arbeitet. In folgenden
Fällen wird die Meldung Nicht wirksam aktiv:
• Funktion ist ausgeschaltet
• Bereitschaft der Funktion ist im Zustand Alarm
• Funktion ist über ein Eingangssignal blockiert (siehe Bild 2-8)
Mit dem Parameter Blk. Ausl. & Fehleraufz. legen Sie fest, ob eine Funktion als Schutzfunktion oder
als Überwachungsfunktion arbeitet. Weiterhin bestimmen Sie damit die Art und den Umfang der Protokollie-
rung (siehe folgende Tabelle).
Parameterwert Beschreibung
Nein Die Funktion arbeitet als Schutzfunktion. Sie erzeugt eine Auslösemeldung und
startet mit der Anregung die Fehleraufzeichnung. Bei der Fehleraufzeichnung
wird ein Störfall angelegt, der als Störschrieb und im Störfallmeldepuffer protokol-
liert wird.
Ja Die Funktion arbeitet als Überwachungsfunktion. Die Logik läuft normal ab, aller-
dings ohne Bildung der Auslösemeldung. Die Zeitablaufmeldung wird weiterhin
erzeugt und kann bei Bedarf weiterverarbeitet werden. Mit der Anregung startet
keine Fehleraufzeichnung.
Jeder Parameter und jede Meldung besitzt innerhalb aller SIPROTEC 5-Geräte eine eindeutige Referenznum-
mer. Über die Referenznummer erhalten Sie einen eindeutigen Bezug z.B. zwischen einem Meldungseintrag
im Puffer des Gerätes und der entsprechenden Handbuchbeschreibung. In diesem Dokument finden Sie die
Referenznummern z.B. in den Anwendungs- und Einstellhinweisen, in den Logikdiagrammen und in den Pa-
rameter- und Informationslisten.
Um eindeutige Texte und Referenznummern zu bilden, hat jede Funktionsgruppe, Funktion, Funktions-
block/Stufe und Meldung oder Parameter einen Text und eine Nummer. Dies bedeutet, dass sich strukturierte
Gesamttexte und Gesamtnummern ergeben.
Die Struktur der Texte und Referenznummern folgt der bereits in Bild 2-1 dargestellten Hierarchie
• Funktionsgruppe:Funktion:Stufe/Funktionsblock:Meldung
• Funktionsgruppe:Funktion:Stufe/Funktionsblock:Parameter
Der Doppelpunkt dient als Strukturierungselement zum Trennen der Hierarchieebenen. Je nach Funktionalität
sind nicht immer alle Hierarchieebenen vorhanden. Funktionsgruppe und Stufe/Funktionsblock sind optional.
Da sich Funktionsgruppen, Funktionen sowie Stufen/Funktionsblöcke vom gleichen Typ mehrfach anlegen
lassen, wird eine sogenannte Instanznummer an diese Elemente angehängt.
BEISPIEL
Die Text- und Referenznummerstruktur ist beispielhaft für den Parameter Schwellwert und die Meldung An-
regung der 1. UMZ-Stufe der Funktion Überstromzeitschutz, Phasen in der Schutz-Funktionsgruppe
Leitung dargestellt (siehe Bild 2-9). Funktion und Funktionsgruppe sind nur einmal im Gerät vorhanden. Die
Stufe ist stark vereinfacht dargestellt.
[LoUMZ2ph-081111-deDE-01.tif]
Bild 2-9 Stufe der Funktion Überstromzeitschutz, Phasen (ohne Darstellung der Stufensteuerung)
Die folgende Tabelle zeigt die Texte und Nummern der beteiligten Hierarchieelemente:
Damit ergeben sich folgende Texte und Nummern (einschließlich der Instanznummern):
Parameter: Nummer
Leitung 1:Überstrom 2-ph 1:UMZ 1:Schwellwert 21:201:661:3
Meldung: Nummer
Leitung 1:Überstrom 2-ph 1:UMZ 1:Anregung 21:201:661:55
Bei Parameter und Meldungen mit weniger Hierarchieebenen vereinfacht sich die Struktur entsprechend.
3.1 Meldungen 44
3.2 Messwerterfassung 72
3.4 Störschreibung 86
3.5 Wirkkommunikation 92
3.1 Meldungen
3.1.1 Allgemein
.
Darüber hinaus geben Meldungen nach einer Störung im Netz einen Überblick über wichtige Störfallereignisse.
Alle Meldungen werden zum Zeitpunkt ihres Auftretens mit einem Zeitstempel versehen.
Geräteintern werden Meldungen in Meldepuffern gespeichert und stehen für spätere Auswertungen zur Verfü-
gung. Folgende Anzahl der Meldungen werden mindestens im jeweiligen Puffer gespeichert (je nach Umfang
der Meldungen):
• Anwendermeldepuffer 200 Meldungen
• Störfallmeldepuffer 1000 Meldungen
• Betriebsmeldepuffer 2000 Meldungen
Wenn die maximale Kapazität eines Meldepuffers erschöpft ist, gehen die ältesten Einträge zugunsten der neu-
esten Einträge verloren. Bei einem Versorgungsspannungsausfall werden aufgezeichnete Daten durch Batte-
riepufferung oder Speicherung im Flash-Speicher sicher gehalten. Die Meldepuffer können Sie mit DIGSI 5 aus
dem Gerät auslesen und auswerten. Vor Ort ermöglichen Ihnen das Geräte-Display und die Navigation per
Tasten das Lesen und Auswerten der Meldepuffer.
Über die Kommunikationsschnittstellen des Gerätes können Meldungen spontan und durch externe Anforde-
rung per Generalabfrage ausgegeben werden. In DIGSI 5 können im Online-Betrieb Meldungen spontan in
einem speziellen Meldungsfenster verfolgt werden. Durch Mapping auf unterschiedliche Kommunikationspro-
tokolle können Meldungen übergeordneten Leittechniken zugängig gemacht werden.
HINWEIS
Alle Meldungen sind bestimmten Gerätefunktionen zugeordnet. Der Text einer jeden Meldung enthält die ent-
sprechende Funktionsbezeichnung. Erläuterungen zur Bedeutung von Meldungen finden Sie in den entspre-
chenden Gerätefunktionen. Sie können aber auch Meldungen selbst definieren und in eigenen Funktionsblö-
cken gruppieren. Diese können dann durch Binäreingänge oder CFC-Logiken gesetzt werden.
Zum Auslesen der Meldungen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes können Sie die Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes
oder einen PC benutzen, auf dem Sie DIGSI 5 installiert haben. Der nachfolgende Abschnitt beschreibt die ge-
nerelle Vorgehensweise.
Vorgehensweise
Die Menüs der Meldepuffer beginnen mit einer Überschrift und 2 Zahlen in der rechten oberen Ecke des Dis-
plays. Die Zahl nach dem Schrägstrich besagt, wie viele Meldungen insgesamt vorhanden sind. Die Zahl vor
dem Schrägstrich zeigt an, die wievielte Meldung gerade ausgewählt oder angezeigt wird. Das Ende der Mel-
dungsliste wird mit dem Eintrag ***Ende*** abgeschlossen.
[ScSTOprL-220211-deDE-01.tif]
Menüpfad Meldepuffer
Hauptmenü → Meldungen → Betriebsmeldungen
Störfallmeldungen
Param.änderungen
Anwendermeld. 1
Anwendermeld. 2
Hauptmenü → Test&Diagnose → Meldungen → Security-Meldung.
Gerätediagnosepuffer
Kommunikationspuffer
✧ Um vom Hauptmenü zu dem gewünschten Meldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten
der Vor-Ort-Bedieneinheit.
✧ Navigieren Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb des Meldepuffers. Die aktuellste
Meldung finden Sie oben in der Liste. Die angewählte Meldung wird dunkel hinterlegt angezeigt.
✧ Welche Meldungen im ausgewählten Meldepuffer angezeigt werden können, ist von den Zuordnungen in
der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix abhängig oder fest vordefiniert. Hinweise dazu finden Sie im
Kapitel 3.1.5.1 Allgemein.
✧ Jede Meldung enthält als Zusatzinformation Datum, Uhrzeit und ihren Zustand.
✧ Bei einigen Meldepuffern wird Ihnen in der Fußzeile des Displays die Option zum Löschen der gesamten
Meldungsliste per Softkey-Taste angeboten. Lesen Sie dazu Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Mel-
depuffer.
HINWEIS
Für das Auslesen von Meldungen aus dem Gerät ist keine Passworteingabe erforderlich.
Vorgehensweise
✧ Zum Auslesen der Meldungen mit DIGSI 5 muss Ihr PC über die USB-Bedienschnittstelle der Vor-Ort-
Bedieneinheit oder über eine Ethernet-Schnittstelle des Gerätes verbunden sein. Über die Ethernet-
Schnittstellen kann eine direkte Verbindung zu Ihrem PC hergestellt werden. Möglich ist auch der Zugriff
über ein Datennetz von Ihrem DIGSI 5-PC aus auf alle angeschlossenen SIPROTEC 5-Geräte.
✧ Um zu den gewünschten Meldepuffern des SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster
der Projektnavigation. Wenn Sie das Gerät noch nicht innerhalb eines Projektes angelegt haben, dann
können Sie es auch über Online-Zugänge erreichen.
✧ Nach Anwahl des gewünschten Meldepuffers wird Ihnen der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des
Meldepuffers angezeigt. Für die Aktualisierung muss eine Synchronisation mit dem Meldepuffer im Gerät
erfolgen.
✧ Um eine Synchronisation mit den Meldepuffern durchzuführen, klicken Sie auf die entsprechende Schalt-
fläche in der Kopfzeile des Meldepuffers (siehe Beispiel Betriebsmeldungen in Bild 3-2 a)).
[ScSTBtMO-010313-deDE-01.tif]
✧ Nähere Informationen zum Löschen und Abspeichern von Meldepuffern finden Sie in Kapitel
3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
✧ Um für alle anderen Meldungen eine Relativzeit zu bestimmen, können Sie die Anzeige der Puffereinträge
bei Bedarf auf die Echtzeit eines bestimmten Eintrags referenzieren. Die Echtzeitstempel der Ereignisse
bleiben dabei unberührt.
✧ Klicken Sie dazu die entsprechende Schaltfläche in der Kopfzeile des Meldepuffers (siehe Beispiel Be-
triebsmeldungen in Bild 3-2 a)).
✧ Welche Meldungen im ausgewählten Meldepuffer angezeigt werden können ist von den Zuordnungen in
der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix abhängig oder fest vordefiniert. Hinweise dazu finden Sie im
Kapitel 3.1.5.1 Allgemein.
Angezeigte Meldungen werden in DIGSI 5 und an der Vor-Ort-Bedieneinheit durch zusätzliche Informationen
ergänzt:
Qualität Bedeutung
good oder gut Meldung ist gültig
invalid oder ungültig Meldung ist ungültig
Ursache Bedeutung
Data change Wertänderung einer Meldung
Data update Aktualisierung des Meldewertes
General interrogation Generalabfrage
Cyclic Zyklische Generalabfrage
Quality change Änderung der Meldungsqualität
Verursacher Bedeutung
Feld Steuerung lokal
Station Steuerung durch die Station
Verursacher Bedeutung
Fernsteuerung Steuerung durch die Netzleitstelle
Feld (auto) Steuerung lokal per Automatikfunktion
Station (auto) Steuerung durch die Station per Automatikfunktion
Fern (auto) Steuerung durch die Netzleitstelle per Automatikfunktion
Wartung Wartung
Prozess Gerätebetrieb (normal)
3.1.5 Meldepuffer
3.1.5.1 Allgemein
.
Geräteintern werden Meldungen in Meldepuffern gespeichert und stehen für spätere Auswertungen zur Verfü-
gung. Unterschiedliche Meldepuffer gestatten dabei eine Kategorisierung der Meldeprotokollierung nach Be-
triebszuständen (z.B. Betriebs- und Störfallmeldepuffer) und nach Anwendungsbereichen.
Meldepuffer Protokollierung
Betriebsmeldepuffer Betriebsmeldungen
Störfallmeldepuffer Störfallmeldungen
Parametriermeldepuffer Parameteränderungen
Anwendermeldepuffer Anwenderdefinierter Meldungsumfang
Sicherheitsmeldepuffer Zugriffe mit Sicherheitsrelevanz
Gerätediagnosepuffer Fehler des Gerätes (Software, Hardware) und der Anschlusskreise
Kommunikationsmeldepuffer Status der Kommunikationsschnittstellen
Meldepuffer haben eine Ringstruktur und werden automatisch verwaltet. Wenn die maximale Kapazität eines
Meldepuffers erschöpft ist, gehen die ältesten Einträge zugunsten der neuesten Einträge verloren. Bei einem
Versorgungsspannungsausfall werden aufgezeichnete Daten durch Batteriepufferung oder Speicherung im
Flash-Speicher sicher gehalten. Die Meldepuffer können Sie mit DIGSI 5 aus dem Gerät auslesen und auswer-
ten. Vorort ermöglichen Ihnen das Geräte-Display und die Navigation per Tasten das Lesen und Auswerten der
Meldepuffer.
Vorgehensweise
• Um zur Informationsrangierung Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der
Projektnavigation. Der Zugang erfolgt dabei ausschließlich über das Projekt:
Projekt → Gerät → Informationsrangierung
• Wählen Sie die zugehörige Rangierspalte in der Matrix aus:
Ziel → Meldepuffer → Spalte Betriebsmeldepuffer
• Die Rangierung der ausgewählten Meldung erfolgt mit der rechten Maustaste. Wählen Sie in der aufge-
blendeten Auswahlliste eine der Optionen:
- Rangiert (X)
- Nicht rangiert
[ScSTInpG-010313-xxXX-01.tif]
Für nicht konfigurierbare Meldepuffer (z.B. Parametriermeldepuffer) werden Umfang und Art der protokollierten
Meldungen gesondert beschrieben (siehe folgende Kapitel zu den Meldepuffern).
3.1.5.2 Betriebsmeldepuffer
.
Betriebsmeldungen sind Informationen, die das Gerät während des Betriebes erzeugt. Dazu zählen Informati-
onen über:
• Zustand der Gerätefunktionen
• Messdaten
• Anlagendaten
Auch das Über- oder Unterschreiten von Grenzwerten wird als Betriebsmeldung ausgegeben. Kurzschlüsse
im Netz werden als Betriebsmeldung Störfall mit laufender Störfallnummer angegeben. Entnehmen Sie detail-
lierte Angaben zur Aufzeichnung von Netzstörungen aus der Beschreibung des Störfallmeldepuffers (Kapitel
3.1.5.3 Störfallmeldepuffer). Im Betriebsmeldepuffer können bis zu 2000 Meldungen gespeichert werden.
[ScSTBeMd-010313-deDE-01.tif]
[ScSTOprL-220211-deDE-01.tif]
Löschbarkeit
Der Betriebsmeldepuffer ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Das erfolgt in der Regel nach dem
Test oder der Inbetriebnahme des Gerätes. Lesen Sie dazu Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuf-
fer.
Konfigurierbarkeit
Der Meldeumfang des Betriebsmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangierung
(Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert:
Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen einen vordefinierten Satz an Be-
triebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können.
3.1.5.3 Störfallmeldepuffer
.
Störfallmeldungen sind Ereignisse, die während eines Störfalls auftreten. Sie werden im Störfallmeldepuffer mit
Echtzeitstempel und Relativzeitstempel (Bezugspunkt Störfalleintritt) protokolliert. Störfälle werden aufsteigend
durchnummeriert. Bei eingeschalteter Störschreibung existiert zu jedem im Störfallmeldepuffer protokollierten
Störfall ein entsprechender Störschrieb mit gleicher Nummer. Es können maximal 128 Störfallmeldepuffer ge-
speichert werden. Pro Störfallmeldepuffer können maximal 1000 Meldungen aufgezeichnet werden.
Störfalldefinition
Generell wird ein Störfall durch die kommende Anregung einer Schutzfunktion gestartet und endet nach dem
Auslösebefehl mit der gehenden Anregung.
HINWEIS
Die Definition des Störfalls erfolgt durch Parameter der Störschreibung (siehe Gerätehandbuch). Die Protokol-
lierung von Ereignissen im Störfallmeldepuffer erfolgt auch bei ausgeschalteter Störschreibung.
Neben der Aufzeichnung von Störfallmeldungen im Störfallmeldepuffer erfolgt auch eine spontane Anzeige von
Störfallmeldungen des letzten Störfalls am Geräte-Display. Details dazu finden Sie in Kapitel 3.1.8 Spontane
Störfallanzeige an der Vor-Ort-Bedieneinheit.
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Störfallmeldepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge
lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-6 a)).
[ScSTStoM-010313-deDE-01.tif]
[ScSTErLg-030211-deDE-01.tif]
Löschbarkeit
Der Störfallmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Lesen Sie dazu im Kapitel
3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
Konfigurierbarkeit
Der Meldeumfang des Störfallmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangierung
(Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert:
Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen bereits einen vordefinierten Satz
an Betriebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können.
3.1.5.4 Anwendermeldepuffer
.
Mit 2 Anwendermeldepuffern haben Sie die Möglichkeit einer individuellen Meldungsprotokollierung parallel
zum Betriebsmeldepuffer. Das ist beispielsweise bei speziellen Überwachungsaufgaben hilfreich, aber auch
bei der Trennung in unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche der Meldepuffer. Im Anwendermeldepuffer
können bis zu 200 Meldungen gespeichert werden.
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Anwendermeldepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge
lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-8 a)).
[ScSTAnMd-010313-deDE-01.tif]
An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der angezeigten
Meldungsliste navigieren.
[ScSTUsLg-030211-deDE-01.tif]
Bild 3-9 Auslesen des benutzerspezifischen Meldepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes
Löschbarkeit
Der Anwendermeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Lesen Sie dazu im Kapitel
3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
Der Meldeumfang eines angelegten anwenderspezifischen Meldepuffers kann in der dazugehörigen Spalte der
Informationsrangierung (Matrix) von DIGSI 5 frei konfiguriert werden:
[ScSTInPu-010313-deDE-01.tif]
3.1.5.5 Parametriermeldepuffer
.
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Parametriermeldepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge
lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-11 a)).
[ScSTPaMd-010313-deDE-01.tif]
[ScSTHisL-220211-deDE-01.tif]
Bild 3-12 Auslesen des Meldepuffers für Parameteränderungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit des
Gerätes
Meldungstypen im Parametriermeldepuffer
Für diesen Meldepuffer gibt es ausgewählte Informationen, die bei erfolgreichen als auch bei erfolglosen Pa-
rameteränderungen abgesetzt werden. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über diese Informationen.
Für diesen Meldepuffer gibt es ausgewählte Informationen, die bei erfolgreichen als auch bei erfolglosen Pa-
rameteränderungen abgesetzt werden. Die folgende Liste gibt einen Überblick über diese Informationen.
[ScSTHisL-220211-deDE-01.tif]
HINWEIS
• Die protokollierten Meldungen sind unveränderbar vorkonfiguriert!
• Dieser als Ringspeicher organisierte Meldepuffer ist vom Benutzer nicht löschbar!
• Wollen Sie sicherheitsrelevante Informationen ohne Informationsverlust aus dem Gerät archivieren, so
müssen Sie diesen Meldepuffer regelmäßig auslesen.
• In den Parametriermeldepuffer können Sie keine weiteren Meldungsobjekte rangieren.
3.1.5.6 Kommunikationsmeldepuffer
.
Für alle hardware-mäßig konfigurierten Kommunikationsschnittstellen erfolgt die Protokollierung des jeweiligen
Status wie auftretende Störungen, Test- und Diagnosebetrieb und Kommunikationsauslastungen. Im Kommu-
nikationsmeldepuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden. Die Protokollierung erfolgt separat für
jeden Kommunikations-Port der konfigurierten Kommunikationsmodule.
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand der Kommunikationsmeldepuffer angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Aktualisieren in
der Kopfzeile der Meldungsliste.
[ScSTCoPu-010313-deDE-01.tif]
[ScSTComL-030211-deDE-01.tif]
Löschbarkeit
Die Kommunikationsmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes können gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu
im Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
Konfigurierbarkeit
Die Kommunikationsmeldepuffer sind nicht frei konfigurierbar. Die Einträge sind fest vorkonfiguriert.
3.1.5.7 Sicherheitsmeldepuffer
.
Im Sicherheitsmeldepuffer erfolgt die Protokollierung von Zugriffen auf Bereiche des Gerätes mit eingeschränk-
tem Zugriffsrecht. Ebenso werden erfolglose und unberechtigte Zugriffsversuche aufgezeichnet. Im Sicher-
heitsmeldepuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden.
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Sicherheitsmeldepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Aktualisieren in
der Kopfzeile der Meldungsliste.
[ScSTSecM-010313-deDE-01.tif]
[ScSTSecL-030211-deDE-01.tif]
HINWEIS
• Die protokollierten Meldungen sind unveränderbar vorkonfiguriert!
• Dieser als Ringspeicher organisierte Meldepuffer ist vom Benutzer nicht löschbar!
• Wollen Sie sicherheitsrelevante Informationen ohne Informationsverlust aus dem Gerät archivieren, so
müssen Sie diesen Meldepuffer regelmäßig auslesen.
3.1.5.8 Gerätediagnosepuffer
.
Im Gerätediagnosepuffer erfolgt die Protokollierung und die Anzeige von konkreten Handlungsanweisungen
bei
• erforderlichen Wartungen (z.B. Batterieüberwachung)
• erkannten Hardware-Defekten
• Kompatibilitätsproblemen
Im Gerätediagnosepuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden. Im normalen Betrieb des Gerätes
reicht es zu Diagnosezwecken aus, den Einträgen des Betriebsmeldepuffers zu folgen. Die besondere Bedeu-
tung kommt dem Gerätediagnosepuffer zu, wenn das Gerät wegen eines Hardware-Defekts oder Kompatibili-
tätsproblemen nicht mehr betriebsbereit und das Fallback-System aktiv ist.
Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Gerätediagnosepuffers angezeigt.
• Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Aktualisieren in
der Kopfzeile der Meldungsliste.
[ScSTDDia-010313-deDE-01.tif]
[ScSTDevD-030211-deDE-01.tif]
HINWEIS
• Der Gerätediagnosepuffer kann nicht gelöscht werden!
• Die protokollierten Meldungen sind unveränderbar vorkonfiguriert!
Ein Löschen der Meldepuffer des Gerätes im Betrieb ist nicht notwendig. Wenn die Speicherkapazität für die
neuen Meldungen nicht mehr ausreicht, werden bei neu eintretenden Ereignissen die ältesten Meldungen au-
tomatisch überschrieben. Damit die Speicher z.B. nach einer Revision der Anlage künftig nur noch Informatio-
nen über neue Störfälle enthalten, kann ein Löschen der Meldepuffer sinnvoll sein. Das Rücksetzen der Mel-
depuffer geschieht getrennt für die verschiedenen Meldepuffer.
HINWEIS
Bevor Sie den Inhalt eines Meldepuffers Ihres SIPROTEC 5-Gerätes löschen, speichern Sie den Meldepuffer
mit DIGSI 5 auf der Festplatte Ihres PCs.
HINWEIS
Nicht alle Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes lassen sich löschen. Diese Einschränkungen gelten speziell
für Meldepuffer mit Relevanz für Security und After Sales (Sicherheitsmeldepuffer, Gerätediagnosepuffer, Pa-
rametriermeldepuffer).
HINWEIS
Beim Löschen des Störfallmeldepuffers werden auch die dazugehörigen Störschriebe gelöscht. Zusätzlich
werden die Zähler für Störfallnummer und Störschriebnummer auf 0 zurückgesetzt. Wenn Sie dagegen Stör-
schriebe löschen, bleibt der Inhalt des Störfallmeldepuffers inklusive der vergebenen Störfallnummern erhalten.
HINWEIS
Wenn das Gerät einen Erstanlauf durchführt, z.B. nach einem Update der Geräte-Software, werden nicht alle
Meldepuffer gelöscht. Sichern Sie die löschbaren Meldepuffer vorab mittels DIGSI 5.
[ScSTOprL-220211-deDE-01.tif]
• An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der angezeig-
ten Meldungsliste navigieren.
• In der Fußzeile des Displays wird Ihnen links unten die Option zum Löschen des gesamten Meldepuffers
angeboten. Benutzen Sie im Folgenden die Softkey-Tasten unter dem Display zum Aktivieren der Einga-
beaufforderungen. Bestätigen Sie nun die Aufforderung zum Löschen.
• Geben Sie nach Anforderung das Passwort ein und bestätigen Sie mit Enter.
• Bestätigen Sie nach Anforderung das Löschen aller Einträge mit OK.
Mit DIGSI 5 haben Sie die Möglichkeit, alle aktuell abgesetzten Meldungen des angewählten Gerätes in einem
speziellen Meldungsfenster anzuzeigen.
Vorgehensweise
• Rufen Sie im Navigationsfenster unter Online-Zugänge die spontanen Meldungen Ihres ausgewählten
Gerätes ab.
• Klicken Sie auf Meldungen unter dem Pfad:
Online-Zugänge → Schnittstelle → Gerät → Meldungen
• Die einlaufenden Meldungen erscheinen sofort, ohne dass Sie eine zyklische Aktualisierung abwarten
oder die manuelle Aktualisierung anstoßen müssen.
[ScSTSpnM-230211-deDE-01.tif]
Nach einem Störfall können ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des letzten Störfalles au-
tomatisch am Geräte-Display angezeigt werden. In SIPROTEC 5-Geräten können Schutzobjekte (z.B. Leitun-
gen) und auch Leistungsschalter je nach Anwendung frei (auch mehrfach) angelegt und konfiguriert werden.
In DIGSI 5 lassen sich je nach Applikation auch mehrere spontane Störfallanzeigen konfigurieren, wobei jede
Einzelne einem bestimmten Leistungsschalter zugeordnet ist. Bis zu ihrer manuellen Quittierung oder Rück-
setzen per LED-Reset bleiben diese Display-Anzeigen im Gerät gespeichert.
[ScSTKonS-010313-deDE-01.tif]
Nach Störfällen wird Ihnen stets der zuletzt aufgetretene Störfall im Display angezeigt. Bei mehr als einem kon-
figurierten Leistungsschalter können nach Störfällen auch mehrere gespeicherte Störfallanzeigen vorliegen,
wobei die zeitlich letzte angezeigt wird. Bis zu ihrer manuellen Quittierung oder dem Rücksetzen per LED-
Reset bleiben diese Bilder im Gerät gespeichert.
[ScSTAnzS-230211-deDE-01.tif]
Näheres zum Thema LED-Reset finden Sie im Kapitel Gespeicherte Meldungen im SIPROTEC 5-Gerä-
tehandbuch.
In Ihrem SIPROTEC 5-Gerät können Sie Meldungen auch als gespeichert konfigurieren. Diese Art der Konfi-
guration kann sowohl für Leuchtdioden (LEDs) als auch für Ausgangskontakte angewendet werden. Der kon-
figurierte Ausgang (LED oder Kontakt) bleibt solange angesteuert, bis er quittiert wird. Die Quittierung erfolgt
über:
• Vor-Ort-Bedieneinheit
• DIGSI 5
• Binäreingang
• Protokoll einer Stationsleittechnik
Das Betätigen der Taste bewirkt beim Drücken zunächst die Ansteuerung aller LEDs (LED-Test) und beim Los-
lassen das Rücksetzen aller gespeicherten Meldungen. Gespeicherte LEDs, Ausgangskontakte und spontane
Störfallanzeigen (Display) werden zurückgesetzt.
Benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit, um vom Hauptmenü zu den Reset-Funktionen
zu gelangen.
• Wählen Sie: Hauptmenü → Gerätefunktionen → Reset-Funktionen
Ihnen werden unterschiedliche Reset-Optionen angeboten.
• Öffnen Sie das entsprechende Untermenü.
[ScSTRLed-230211-deDE-01.tif]
• Benutzen Sie Res. binary outputs zum Rücksetzen von gespeicherten Ausgangskontakten.
• Betätigen Sie den Softkey Start in der Basisleiste.
• Geben Sie gegebenenfalls auf Anforderung den Bestätigungscode ein und bestätigen anschließend mit
dem Softkey Enter.
• Benutzen Sie Reset LEDs zum Rücksetzen von gespeicherten Leuchtdioden, die keiner speziellen Funk-
tionsgruppe Leitung zugeordnet sind.
• Betätigen Sie den Softkey Start in der Basisleiste.
• Geben Sie gegebenenfalls auf Anforderung den Bestätigungscode ein und bestätigen anschließend mit
dem Softkey Enter.
Je nach Gerätekonfiguration werden Ihnen als Untermenüs die Schutzfunktionsgruppe(n) angezeigt, für die
Sie separat korrespondierende, gespeicherte LEDs zurücksetzen können.
• Gehen Sie in das Untermenü der ausgewählten Funktionsgruppe (Beispiel Leitung 1).
• Benutzen Sie Reset LEDs zum Rücksetzen von gespeicherten Leuchtdioden in der ausgewählten Funk-
tionsgruppe.
• Betätigen Sie den Softkey Start in der Basisleiste.
• Geben Sie gegebenenfalls auf Anforderung den Bestätigungscode ein und bestätigen anschließend mit
dem Softkey Enter.
[ScSTRLin-230211-deDE-01.tif]
Die Quittierung per Binäreingang >LED-Reset bewirkt die Ansteuerung aller LEDs (LED-Test) und beim Rück-
fall des Signals das Rücksetzen aller gespeicherten Meldungen. Gespeicherte LEDs, Ausgangskontakte und
spontane Störfallanzeigen (Display) werden zurückgesetzt.
Sie können gespeicherte Meldungen über DIGSI 5 im Online-Betrieb quittieren. Gehen Sie dazu in die Projekt-
navigation.
• Wählen Sie Online-Zugänge → Schnittstelle → Gerät → Geräteinformation.
[ScSTQLed-060411-deDE-01.tif]
Der Anstoß zur Quittierung gespeicherter Meldungen kann auch per Kommunikation über eine angeschlosse-
ne Stationsleittechnik erfolgen. Dies kann normkonform (IEC 61850, IEC 60870-5-103) oder per Konfiguration
(Mapping) des LED-Reset-Eingangssignals auf ein beliebiges Protokoll erfolgen. Dabei werden gespeicherte
LEDs, Ausgangskontakte und spontane Störfallanzeigen (Display) zurückgesetzt.
HINWEIS
Das Quittieren von gespeicherten Meldungen führt dann zum Rücksetzen konfigurierter LEDs und Ausgangs-
kontakte, solange an diesen nicht parallel aktive ungespeicherte Meldungen anliegen. D.h., als ungespeichert
konfigurierte Meldungen sind vom Quittiervorgang nicht betroffen.
In einer Funktionsgruppe können Sie Meldungen einzelner Funktionen als gespeichert konfigurieren. Diese Art
der Konfiguration kann sowohl für Leuchtdioden (LEDs) als auch für Ausgangskontakte angewendet werden.
Der konfigurierte Ausgang (LED oder Kontakt) bleibt solange angesteuert, bis er quittiert wird.
Schutz- und Leistungsschalter-Funktionsgruppen enthalten den Block Reset LED FG. Der Block
Reset LED FG ist nur in der Informationsrangierung in DIGSI 5 unter der jeweiligen Funktionsgruppe sichtbar.
Über das binäre Eingangssignal >LED rücksetzen, setzen Sie gespeicherten LEDs der jeweiligen Funkti-
onsgruppe zurück. Die konfigurierten Ausgänge (Kontakte) werden nicht zurückgesetzt.
Wenn der Testbetrieb des Gerätes oder einzelner Funktionen eingeschaltet ist, werden von einem
SIPROTEC 5-Gerät zu einer Stationsleittechnik abgesetzte Meldungen mit einem zusätzlichen Test-Bit ge-
kennzeichnet. Dieses Test-Bit ermöglicht es, festzustellen, dass eine Meldung während eines Tests abgesetzt
wurde. Im Normalbetrieb notwendige Reaktionen aufgrund einer Meldung können so unterdrückt werden.
3.2 Messwerterfassung
Grundprinzip
Die SIPROTEC 5-Geräte verfügen über eine leistungsfähige Messwerterfassung. Sie haben neben einer
hohen Abtastfrequenz eine sehr hohe Messgrößenauflösung. Dadurch wird eine hohe Messgenauigkeit über
einen weiten Dynamikbereich erreicht. Kernstück der Messwerterfassung bildet ein 24-Bit-Sigma-Delta
Analog-/Digitalumsetzer mit 4 analogen Eingängen. Ein Oversampling unterstützt zusätzlich die hohe Mess-
größenauflösung. Abhängig von den Anforderungen der einzelnen Messverfahren wird die Abtastfrequenz re-
duziert (Downsampling).
Abweichungen von der Nennfrequenz führen bei digitalen Systemen zu zusätzlichen Fehlern. Um diese zu ver-
meiden, werden algorithmenabhängig in den SIPROTEC 5-Geräten 2 Verfahren umgesetzt:
• Abtastfrequenznachführung:
Die analogen Eingangskanäle werden zyklisch nach gültigen Signalen durchsucht. Die aktuelle Netzfre-
quenz wird ermittelt und über einen Resampling-Algorithmus die erforderliche Abtastfrequenz be-
stimmt. Die Nachführung wirkt im Frequenzbereich zwischen 10 Hz und 80 Hz.
• Keine Nachführung – Korrektur der Filterparameter:
Diese Methode arbeitet in einem eingeschränkten Frequenzbereich (fnenn +/- 5 Hz). Die Netzfrequenz wird
bestimmt und in Abhängigkeit von der Höhe der Frequenzabweichung werden die Koeffizienten der Filter
korrigiert. Diese Methodik wird zum Beispiel bei den Funktionen Distanzschutz und Leitungsdifferential-
schutz angewandt.
Das folgende Bild zeigt in der Messwerterfassungskette den grundsätzlichen Umgang mit den Abtastwerten.
Bild 3-26 zeigt, welchen Verarbeitungseinheiten und Funktionen die unterschiedlichen Abtastfrequenzen zur
Verfügung gestellt werden. Zur Bandbegrenzung der Eingangssignale ist dem Eingangsübertrager ein Tief-
passfilter (Anti-Aliasing-Filter zur Einhaltung des Abtasttheorems) nachgeschaltet. Nach der Abtastung werden
die Stromeingangskanäle abgeglichen. D.h. Betrag und Phase sowie die Wandlerzeitkonstante werden korri-
giert. Der Abgleich ist so gestaltet, dass die Stromwandler-Klemmenblöcke beliebig zwischen den Geräten ge-
tauscht werden können.
[DwMesEr2-200612-deDE-01.tif]
Die interne Abtastfrequenz in den SIPROTEC 5-Geräten beträgt fest 16 kHz (Abtastrate: 958 Abtastungen pro
16,7-Hz-Periode ). Damit werden alle Strom- und Spannungseingänge abgetastet. Wenn Betrag, Phase und
Wandlerzeitkonstante reduziert sind, wird die Abtastfrequenz auf 8 kHz reduziert (479 Abtastungen pro 16,7-
Hz-Periode). Das ist die Basisabtastfrequenz, auf die die unterschiedlichen Verfahren, wie z.B. Störschreibung,
Effektivwert-Messwerte zurückgreifen. Für die Effektivwertmessung wird netzfrequenzabhängig das Mess-
wertfenster angepasst. Für zahlreiche Mess- und Schutzapplikationen sind 60 Abtastungen pro Periode aus-
reichend (bei fnenn = 16,7 Hz: Abtastung aller 1 ms). Diese Abtastrate ist ein guter Kompromiss zwischen Ge-
nauigkeit und der parallelen Abarbeitung von Funktionen (Multifunktionalität).
Die 60 Abtastungen pro Periode werden den Algorithmen, die in den Funktionsgruppen abgearbeitet werden,
in 2 Varianten bereitgestellt:
• Fest (nicht nachgeführt)
• Nachgeführt (Frequenzbereich von 10 Hz bis 80 Hz)
HINWEIS
In den Anlagendaten (ab Kapitel 6) finden Sie die Messstellen für Strom und Spannung. Jede Messstelle hat
eigene Parameter.
3.3.1 Übersicht
.
Der Standard IEC 61850 definiert für Datenobjekte (DO) bestimmte Qualitätsattribute, die sogenannte Qualität
(Quality). Einige dieser Qualitätsattribute verarbeitet das SIPROTEC 5-System automatisch. Um unterschied-
lichen Anwendungen gerecht zu werden, können Sie bestimmte Qualitätsattribute beeinflussen und auch die
Werte der Datenobjekte in Abhängigkeit dieser Qualitätsattribute. So können Sie die erforderliche Funktionali-
tät sicherstellen.
Das folgende Bild beschreibt grob den allgemeinen Datenfluss innerhalb eines SIPROTEC 5-Gerätes. Das fol-
gende Bild zeigt auch, an welchen Stellen Sie die Qualität beeinflussen können. Im Folgenden werden die im
Bild dargestellten Bausteine genauer beschrieben.
[LoQuali1-090212-deDE-02.tif]
Unterstützte Qualitätsattribute
Folgende Qualitätsattribute werden innerhalb des SIPROTEC 5-Systems automatisch verarbeitet:
• Validity, mit den Werten good oder invalid
Die Werte reserved und questionable werden innerhalb des SIPROTEC 5-Systems nicht erzeugt
und auch nicht weiter verarbeitet. Wenn das Gerät einen dieser Werte empfängt, so wird dieser durch den
Wert invalid ersetzt und somit als invalid weiterverarbeitet.
Wenn eines der detaillierten Qualitätsattribute (detailQual) den Wert TRUE hat, wird die Validity – falls
nicht schon auf der Senderseite getan – auf den Wert invalid gesetzt.
• Test, mit den Werten TRUE, FALSE
Das Qualitätsattribut Test zeigt dem Empfängergerät an, dass das über eine GOOSE-Nachricht empfan-
gene Objekt unter Testbedingungen entstanden ist und nicht unter Betriebsbedingungen.
• OperatorBlocked, mit den Werten TRUE, FALSE
Das Qualitätsattribut OperatorBlocked zeigt an, ob ein über eine GOOSE-Nachricht übertragenes Objekt
von einem Gerät stammt, dass sich im Zustand funktionales Abmelden befindet. Wenn das senden-
de Gerät abgeschaltet wird, wird das Objekt nicht mehr empfangen und nimmt den Zustand invalid an.
Da zuvor aber am Empfängergerät die Qualität OperatorBlocked erkannt wurde, kann das Objekt emp-
fangsseitig anders behandelt werden (siehe Kapitel 3.3.2 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Be-
nutzer im Editor GOOSE-Kommunikation). Das Objekt kann empfangsseitig wie ein ausgefallenes Signal
behandelt werden.
Überwachungsfunktionen überwachen die Hardware des Gerätes (siehe Kapitel 8.4.1 Übersicht). Wenn die
Überwachungsfunktionen Störungen in der Datenerfassung des Gerätes erkennen, erhalten alle erfassten
Daten das Qualitätsattribut Validity = invalid.
In den folgenden Kapiteln sind die Möglichkeiten dieser Beeinflussung sowie die automatische Verarbeitung
der Qualität genauer beschrieben.
Wenn eine GOOSE-Verknüpfung die Datenquelle eines binären Eingangssignals einer geräteinternen Funkti-
on ist, können Sie an 2 Stellen Einfluss auf die Verarbeitung der Qualität nehmen: an der GOOSE- Verknüpfung
sowie am Eingangssignal der Funktion. Dies hat folgenden Hintergrund: Ein GOOSE-Datum kann innerhalb
des empfangenden Gerätes an mehrere Funktionen verteilt werden. Die Einstellung (Beeinflussung) an der
GOOSE-Verknüpfung wirkt auf alle Funktionen. Wenn dagegen bei unterschiedlichen Funktionen individuelle
Einstellungen erforderlich sind, stellen Sie diese direkt am binären Eingangssignal der Funktion ein.
Im Editor IEC 61850 GOOSE-Kommunikation können Sie Datenwert und Qualität von allen Datentypen be-
einflussen. Bild 3-28 zeigt die mögliche Beeinflussung am Beispiel eines ACD-Datentyps.
• Doppelklicken Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation auf IEC 61850 GOOSE-Kommunikation.
• Wählen Sie im Arbeitsbereich unter GOOSE-Verknüfungen die gewünschte Datenverknüpfung aus.
• Öffnen Sie das Fenster Eigenschaften und wählen Sie das Blatt Verarbeitung von Qualitätsattributen.
[ScSTGOOS-110113-deDE-01.tif]
Bild 3-28 Einflussmöglichkeiten bei einer Verknüpfung eines Datenobjektes vom Typ ACD
Qualitätsattribut: Validity
Die Validity-Werte reserved und questionable werden empfangsseitig durch den Wert invalid ersetzt.
• Kontrollkästchen nicht gesetzt Das Validity-Attribut und der Datenwert werden unver-
• Kontrollkästchen gesetzt und Empfang von Validi- ändert weitergeleitet.
ty = good
Kontrollkästchen gesetzt und Empfang von Validity = • Das Validity-Attribut wird auf good gesetzt und mit
invalid (gilt auch für die Werte reserved und diesem Wert weiter verarbeitet.
questionable) • Der Datenwert wird auf den definierten Ersatzwert
gesetzt und mit dem Ersatzwert weiter verarbeitet.
Datenersatzwerte
Bei CFC-Plänen muss unterschieden werden zwischen der allgemeinen Verarbeitung der Qualität und be-
stimmten CFC-Bausteinen, die speziell auf die Bearbeitung der Qualität ausgelegt sind.
Allgemeine Verarbeitung
Die meisten CFC-Bausteine haben keine explizite Qualitätsverarbeitung. Für diese Bausteine gelten die fol-
genden allgemeinen Mechanismen.
Qualitätsattribut: Validity
Wenn bei CFC-Eingangsdaten nur ein Datum mit invalid empfangen wird, dann werden alle CFC-Aus-
gangsdaten auch auf invalid gesetzt, sofern sie von Bausteinen ohne explizite Qualitätsverarbeitung stam-
men. D.h. die Qualität wird nicht von Baustein zu Baustein sequentiell verarbeitet, sondern die Ausgangsda-
ten werden pauschal gesetzt.
Ausgenommen hiervon sind CFC-Ausgangsdaten, die von Bausteinen mit expliziter Qualitätsverarbeitung
stammen (siehe nächster Abschnitt).
Qualitätsattribut: Test
CFC-Plan befindet sich im normalen Zustand. CFC-Eingangsdaten mit dem Attribut Test = TRUE
werden ignoriert. Wenn der CFC-Plan ausgeführt
wird, so wird mit dem Datenwert gearbeitet, der gültig
war bevor das Attribut Test = TRUE wurde. Ebenso
wird die Qualität dieses alten Wertes verarbeitet.
D.h. ausgangsseitig kann das Test-Attribut niemals
TRUE werden.
CFC-Plan befindet sich im Zustand Test 1). Wenn der CFC-Plan ausgeführt wird, so wird bei allen
den CFC-Plan verlassenden Daten das Attribut Test =
TRUE gesetzt. Dies ist unabhängig davon, ob die
Daten über CFC-Bausteine mit oder ohne Qualitäts-
verarbeitung gebildet wurden.
1)
Ein CFC-Plan kann durch folgende Ursachen den Zustand Test annehmen:
• Das gesamte Gerät befindet sich im Testzustand und damit auch alle CFC-Pläne und alle Funktionen.
• Über den CFC-Baustein ERR_INFO kann ein einzelner Plan in den Testzustand geschaltet werden.
• Über die Kommunikationsfunktionen von IEC 61850 kann ein einzelner CFC-Plan in den Testzustand ver-
setzt werden.
Qualitätsattribut: OperatorBlocked
CFC-Plan befindet sich im normalen Zustand In CFC-Plänen wird bei eingehenden Daten das Attri-
but OperatorBlocked ignoriert.
Der CFC-Plan befindet sich im Zustand funktional In CFC-Plänen wird bei eingehenden Daten das Attri-
abgemeldet 1) but OperatorBlocked ignoriert. Alle Ausgangsdaten
von CFC werden als funktional abgemeldet gekenn-
zeichnet.
1)Dieser Zustand ergibt sich nur, wenn das Gerät funktional abgemeldet ist. In diesem Fall werden die Quali-
tätsattribute aller CFC-Ausgänge als funktional abgemeldet gekennzeichnet.
Die ersten 3 Bausteine (x_SPS) verarbeiten nach der angegebenen Logik automatisch die Qualität. Die weite-
ren Bausteine dienen dazu, die Qualität von einem Datenobjekt zu trennen und sie nach einer separaten logi-
schen Bearbeitung wieder hinzuzufügen.
Bausteine Beschreibung
OR_SPS Die Bausteine bearbeiten gemäß ihrer Logik auch die unterstützten Qualitätsattri-
AND_SPS bute. Die folgenden Tabellen beschreiben die Logik anhand des Attributs Validity
NEG_SPS mit den Werten good (=g) und invalid (=i).
x = 0 oder 1 und Validity = i oder g
OR_SPS
A (Wert, Attr.) B (Wert, Attr.) Q (Wert, Attr.)
0, i 0, x 0, i
0, g 0, g 0, g
1, g x, x 1, g
1, i 0, x 1, i
1, i 1, i 1, i
Der Ausgang hat also den logischen Wert 1 mit Validity =good, sobald mindes-
tens 1 Eingang den logischen Wert 1 mit Validity = good hat. Ansonsten werden
die Eingänge entsprechen der OR-Verknüpfung behandelt und für die Qualität das
INVALID-Bit verodert.
AND_SPS
A (Wert, Attr.) B (Wert, Attr.) Q (Wert, Attr.)
0, g x, x 0, g
0, i 1, x 0, i
1, i 1, x 1, i
1, g 1, g 1, g
Der Ausgang hat also den logischen Wert 0 mit Validity =good, sobald mindes-
tens 1 Eingang den logischen Wert 0 mit Validity = good hat. Ansonsten werden
die Eingänge entsprechen der AND-Verknüpfung behandelt und für die Qualität
das INVALID-Bit verodert.
NEG_SPS
A (Wert, Attr.) Q (Wert, Attr.)
0, i 1, i
0, g 1, g
1, i 0, i
1, g 0, g
SPLIT_SPS Die Bausteine trennen Datenwert und Qualität eines Datenobjektes.
SPLIT_DPS Voraussetzung dazu ist, dass eingangsseitig die Qualität zur Verfügung steht.
SPLI_XMV Dies ist der Fall, wenn der Block mit CFC-Eingangsdaten verschaltet ist oder
einem qualitätsverarbeitenden Baustein (x_SPS) nachgeschaltet ist. In anderen
Fällen lässt der CFC-Editor eine Verbindung nicht zu.
SPLIT_Q Der Block trennt die Qualität binär nach good, bad (= invalid), Test und Ope-
ratorBlocked auf.
Diese 4 Attribute können dann binär individuell weiter verarbeitet werden. Der
Baustein muss einem SPLIT_(DO)-Baustein nachgeschaltet werden.
Bausteine Beschreibung
BUILD_Q Der Baustein trägt jeweils einen Binärwert für good und bad (= invalid) in die
Struktur der Qualität ein. D.h. mit diesem Baustein können die Qualitätsattribute
good und bad (= invalid) explizit gesetzt werden, z.B. als Ergebnis einer Über-
wachungslogik.
Alle anderen Qualitätsattribute werden in ihren voreingestellten Zustand gesetzt,
z.B. Test = FALSE. Wenn sich z.B. der gesamte CFC-Plan im Testzustand befin-
det (siehe Qualitätsattribut: Test unter Allgemeine Verarbeitung), kann dieser vor-
eingestellte Zustand CFC-ausgangsseitig wieder überschrieben werden.
Der Baustein muss einem BUILD_(DO)-Baustein vorgeschaltet werden.
BUILD_SPS Diese Bausteine fügen Datenwert und Qualität zusammen. Der Ausgang des Bau-
BUILD_DPS steins wird üblicherweise als CFC-Ausgang verwendet.
BUILD_XMV Diesem Baustein ist üblicherweise der BUILD_Q-Baustein vorgeschaltet.
BUILD_ENS
CFC-Pläne haben bei der Verarbeitung von reinen Binärsignalen ein Standardverhalten. Wenn ein Eingangs-
signal des CFC-Plans die Qualität invalid hat, erhalten alle Ausgangssignale des CFC-Plans ebenfalls die
Qualität invalid. Dieses Standardverhalten ist in einigen Anwendungen nicht erwünscht. Wenn Sie die Bau-
steine zur Qualitätsverarbeitung verwenden, werden die Qualitätsattribute der Eingangssignale im CFC-Plan
verarbeitet.
Sie müssen dazu einen separaten CFC-Plan zusätzlich zum Verriegelungsplan der Schaltverriegelung anle-
gen. Verwenden Sie in dem separaten CFC-Plan die Bausteine zur Qualitätsverarbeitung. Splitten Sie mit dem
SPLIT_SPS-Baustein das Eingangssignal (Datentyp = SPS) in die Informationen Datenwert und Qualität auf.
Diese Signale können Sie im CFC-Plan dann separat weiterverarbeiten. Verwenden Sie die Qualitätsinforma-
tion als Eingangssignal eines BUILD_SPS-Bausteins und ordnen dem Signal die Qualität good zu. Als Ergeb-
nis erhalten Sie ein SPS-Signal mit der Qualität good. Dadurch können die Freigabemeldungen korrekt wei-
terverarbeitet werden. Die Freigabemeldungen mit der Qualität good können Sie im CFC-Plan der eigentlichen
Verriegelung verarbeiten. Das in der Verriegelungslogik gebildete Freigabesignal für einen Schalter ist dadurch
mit der Qualität good als valides Ergebnis verfügbar. Das folgende Bild zeigt beispielhaft den CFC-Plan mit
den Bausteinen zur Qualitätsverarbeitung:
[ScSTCFCR-310112-deDE-01.tif]
Bild 3-29 CFC-Plan mit Bausteinen zur Qualitätsverarbeitung (Schaltverriegelung über GOOSE)
Wenn Sie während der Kommunikationsunterbrechung das invalide Freigabesignal nicht wie beschrieben in
ein valides Signal umwandeln wollen, können Sie dem Freigabesignal auch einen definierten Datenwert zu-
weisen. Gehen Sie wie folgt vor: Splitten Sie mit dem SPLIT_SPS-Baustein das Eingangssignal (Datentyp =
SPS) in die Informationen Datenwert und Qualität auf. Verknüpfen Sie den VALID-Ausgang des SPLIT_SPS-
Bausteins mit dem Datenwert des Eingangssignals (UND-Gatter). Dadurch können Sie bei invaliden Eingangs-
signalen den Wert auf einen ungefährlichen Zustand setzen. Im Beispiel wird der Ausgang des CFC-Plans bei
einem invaliden Eingangssignal auf den Wert FALSE gesetzt.
Bild 3-30 gibt eine Übersicht zur Verarbeitung der Qualität von Datenobjekten innerhalb einer geräteinternen
Funktion.
Eine Funktion kann interne Daten oder durch den Benutzer rangierbare Eingangsdaten (binäre Eingangssig-
nale oder Doppelbefehle) empfangen. Die jeweils unterstützten Qualitätsattribute werden von der Funktion ein-
gangsseitig ausgewertet. Durch den spezifischen Algorithmus/die spezifische Logik der Funktion werden die
Attribute nicht geführt. Die Ausgangsdaten werden wieder mit einer Qualität versehen, die durch Funktionszu-
stand und Gerätebetriebsart bestimmt wird.
HINWEIS
Berücksichtigen Sie, dass ein Ansprechen der Flattersperre (siehe Kapitel 3.8.1 Meldungsfilterung und Flatter-
sperre für Eingangssignale) das entsprechende Validity-Attribut auf invalid setzt.
[LoQuali3-100611-deDE-01.tif]
Bild 3-30 Übersicht zur Verarbeitung der Qualität innerhalb einer internen Funktion
Interne Eingangsdaten
[LoQuali2-230212-deDE-01.tif]
Bei diesem Signaltyp (SPS) können Sie Einfluss auf die Verarbeitung der Qualität nehmen, siehe Übersicht in
Bild 3-30.
Bild 3-32 zeigt die mögliche Beeinflussung an einem binären Eingangssignal einer Schutzstufe.
• Doppelklicken Sie hierzu in der DIGSI 5-Projektnavigation auf Informationsrangierung.
• Wählen Sie im Arbeitsbereich das gewünschte binäre Eingangssignal aus.
• Im Fenster Eigenschaften wählen Sie den Eintrag Details. Dort finden Sie unten den Punkt Verarbei-
tung von Qualitätsattrib..
[ScEinflu-020311-deDE-01.tif]
Qualitätsattribut: Valildity
Das Attribut Validity kann die Werte good oder invalid haben (reserved und questionable wurden
bereits geräteeingangsseitig durch den Wert invalid ersetzt).
Die Quelle des Eingangssignals ist invalid. Der aktuelle Datenwert des Quellsignals wird ignoriert.
Sie können zwischen folgenden Optionen wählen:
• Letzten gültigen Datenwert des Quellsignals weiter
verarbeiten (dies ist bis auf wenige Ausnahmen die
Voreinstellung)
• Den weiter zu verarbeitenden Binärwert auf 0
setzen
• Den weiter zu verarbeitenden Binärwert auf 1
setzen
Um unterschiedlichen Anwendungen gerecht zu
werden, ist diese Konfigurationsmöglichkeit erfor-
derlich.
Die Funktionsbereitschaft geht auf Warnung.
Die Quelle des Eingangssignals ist good. Der Datenwert des Quellsignals wird weiter verarbei-
tet.
Qualitätsattribut: Test
• Die Quelle des Eingangssignals und die verarbei- Der Datenwert des Quellsignals wird weiter verarbei-
tende Funktion befinden sich im Testzustand. tet.
• Die Quelle des Eingangssignals befindet sich nicht
im Testzustand und die verarbeitende Funktion be-
findet sich im Testzustand.
Die Quelle des Eingangssignals befindet sich im Test- Der Datenwert des Quellsignals wird ignoriert. Sie
zustand und die verarbeitende Funktion befindet sich können zwischen folgenden Optionen wählen:
im Normalzustand. • Weiterverarbeitung des letzten gültigen Datenwer-
tes des Quellsignals, bevor die Quelle in den Test-
zustand gewechselt ist (das ist die Voreinstellung)
• Der weiter zu verarbeitende Binärwert wird auf 0
gesetzt.
• Der weiter zu verarbeitende Binärwert wird auf 1
gesetzt.
Qualitätsattribut OperatorBlocked
Die Qualität kann an dieser Stelle nicht beeinflusst werden und führt zu keiner Reaktion innerhalb der Logik
Ausgangsdaten
Die Qualität wird nicht durch den eigentlichen Algorithmus/die Logik der Funktion hindurch verarbeitet. Die fol-
gende Tabelle stellt dar, unter welchen Bedingungen die Qualität von Ausgangssignalen einer Funktion gesetzt
wird.
3.4 Störschreibung
3.4.1 Funktionsübersicht
.
Alle SIPROTEC 5-Geräte verfügen über einen Störwertspeicher, in dem Störschreibungen sicher gehalten
werden. Die Störschreibung dokumentiert Vorgänge im Netz sowie die Reaktion der Schutzgeräte darauf. Sie
können die Störschreibungen aus dem Gerät auslesen und mit Auswerte-Tools wie z.B. SIGRA nachträglich
analysieren.
Ein Störschrieb beinhaltet folgende Informationen:
• Abtastwerte der analogen Eingangskanäle
• Intern berechnete Messwerte
• Beliebige binäre Signale (z.B. Anrege- und Auslösesignale von Schutzfunktionen)
Sie können die aufzuzeichnenden Signale individuell konfigurieren. Weiterhin können Sie die Startbedingung,
die Aufzeichnungsdauer und das Speicherkriterium einer Aufzeichnung definieren. Im Gerät gespeicherte Stör-
schreibungen sind auch nach einem Hilfsspannungsausfall verfügbar.
Die Funktion Störschreiber ist eine zentrale Gerätefunktion. Durch die Applikationsvorlagen sind sowohl das
Aufzeichnungskriterium als auch die aufzuzeichnenden Messwert- und Binärkanäle funktionsfähig vorkonfigu-
riert. Sie können die Konfiguration in DIGSI 5 individuell anpassen. Die Störschreibung und der Störfallmelde-
puffer unterliegen der gleichen Steuerung. Dadurch ist die synchrone Datenhaltung gewährleistet bezüglich der
Echtzeit, der Relativzeit und der Nummerierung der Störfälle.
Bei Geräten mit Leitungsdifferentialschutz (7SD, 7SL) synchronisiert das Zeit-Management die Störfallauf-
zeichnungen aller Leitungsenden über die Wirkschnittstellen. Alle Störfallaufzeichnungen arbeiten mit gleicher
Echt- und Relativzeitbasis.
Die über DIGSI-PC ausgelesenen Daten werden im COMTRADE-Format abgespeichert. Über bestehende
Kommunikationsverbindungen (z. B. IEC 61850, IEC 60870-5-103) können Störwertdaten normkonform über
Anforderung zur Stationsleittechnik übertragen werden. Das Zentralgerät wertet die Daten mit entsprechenden
Programmen aus.
3.4.3 Funktionsbeschreibung
.
Die Funktion Störschreiber zeichnet gerätespezifisch die Abtastwerte aller Analogeingänge, die intern be-
rechneten Messwerte und die binären Signale auf. Die für jedes Gerät über eine Applikationsvorlage vordefi-
nierte Konfiguration können Sie individuell anpassen. Nähere Informationen zum Auslesen und Löschen von
Störschreibungen finden Sie im Betriebshandbuch.
Bei jeder Aufzeichnung wird der Störwertspeicher des Gerätes automatisch aktualisiert. Wenn der Störwert-
speicher voll ist, werden automatisch die ältesten Aufzeichnungen überschrieben. Dadurch sind die neuesten
Aufzeichnungen immer sicher gespeichert. Die maximale Anzahl der Aufzeichnungen beträgt 128.
Abtastfrequenz
Die analogen Messkanäle werden für die Störschreibung mit einer eigenen Abtastrate abgetastet. Mit dem Pa-
rameter Abtastfrequenz stellen Sie die gewünschte Abtastfrequenz ein. Mögliche Einstellwerte sind 1 kHz,
2 kHz, 4 kHz und 8 kHz. Der Einstellwert gilt nur für die Störschreibung und hat keinen Einfluss auf Schutzfunk-
tionen oder berechnete Messwerte.
Aufzeichnungsdauer
Die gesamte Dauer einer einzelnen Störschreibung setzt sich aus der Dauer des konfigurierbaren Aufzeich-
nungskriteriums, der Vorlaufzeit und der Nachlaufzeit zusammen. Diese Komponenten können Sie
einzeln parametrieren.
[ScSigraR-180912-deDE-01.tif]
Mit dem Parameter Störfallaufzeichnung legen Sie das Startkriterium der Aufzeichnung fest.
Sie können folgende Werte einstellen:
• bei Anregung:
Die Störschreibung zeichnet den vollständigen Störfall bis zum Rückfall auf. Die resultierenden Anregesi-
gnale aller Funktionsgruppen werden berücksichtigt.
• bei Anr. & AWE-Zyklus:
In Verbindung mit einer aktiven Wiedereinschaltautomatik (intern/extern) zeichnet die Störschreibung den
Störfall inklusive der Kurz- und Langunterbrechungen (Wiedereinschaltzyklen) auf.
• benutzerdefiniert:
Mit diesem Einstellwert können Sie das Aufzeichnungskriterium für die Störschreibung individuell in
DIGSI 5 festlegen. Damit lassen sich funktionsspezifische Aufzeichnungskriterien realisieren.
Wenn während der Anregezeit und der Nachlaufzeit erneut ein Aufzeichnungskriterium auftritt, wird die noch
laufende Aufzeichnung verlängert inklusive einer erneuten Nachlaufzeit.
Bei einer Abtastfrequenz von 8 kHz und 24 aufzuzeichnenden Analogkanälen kann die Dauer einer einzelnen
Störschreibung bis zu 20 s betragen.
Die maximale Aufzeichnungsdauer kann durch den Parameter Max. Aufzeichnungsdauer begrenzt
werden.
Neben dem Start der Störschreibung über die Anregung sind folgende Alternativen möglich:
• Von extern über das binäre Eingangssignal >Externer Start (z.B. von einem externen Schutzgerät
ohne Störschreibung durch ein über eine GOOSE-Nachricht übertragenes Objekt)
• Von DIGSI 5 oder über ein konfigurierbares Eingangssignal >Manueller Start (z.B. Funktionstaste)
können Sie Teststörschriebe mit parametrierbarer Länge (Parameter Man. Aufzeichnungsdauer)
starten.
• Mit Befehl von einem Zentralgerät über bestehende Kommunikationsverbindungen (IEC 61850,
IEC 60870-5-103)
Nicht jede gestartete Störschreibung soll auch tatsächlich gespeichert werden. Mit dem Parameter Speiche-
rung legen Sie fest, ob Sie jede gestartete Störschreibung speichern wollen oder nicht. Sie können auch nur
die Störfälle speichern, bei denen die Anregung einer Schutzfunktion auch zu einer Auslösung geführt hat. Bei
dieser Einstellung führen Fehler außerhalb des eigenen Schutzbereiches nicht zur Verdrängung schon gespei-
cherter Störschreibungen.
Alle konfigurierten Analogeingänge des Gerätes (Ströme und Spannungen) werden als Abtastkanäle aufge-
zeichnet. Funktionsspezifische Binärsignale (z.B. Anrege- und Auslösesignale) und Messwertkanäle können
in der DIGSI-Informationsrangierungsmatrix individuell zur Aufzeichnung konfiguriert werden. Dafür steht eine
separate Spalte Inhalt zur Verfügung.
Alle gespeicherten Störfallaufzeichnungen werden automatisch aufsteigend nummeriert und mit einem Echt-
zeitstempel für den Startzeitpunkt versehen. Die Störschreibung protokolliert den Störfall mit einer Relativzeit.
Der Bezugszeitpunkt ist der Beginn der Aufzeichnung. Zu jeder Störschreibung existiert ein entsprechender
Störfallmeldepuffer mit gleicher Nummer. Dadurch ist die eindeutige Zuordnung der Störschreibung zum Ereig-
nisprotokoll gesichert.
Störwertspeicher
Der im Gerät zur Verfügung stehende Störwertspeicher wird dynamisch verwaltet, so dass immer das
Maximum der Aufzeichnungskapazität verfügbar ist. Bei Überschreitung der Grenzen des Störwertspeichers
werden die ältesten Aufzeichnungen automatisch überschrieben. Die neuesten Aufzeichnungen sind somit
immer verfügbar. Die Abtastrate, Art und Anzahl aufzuzeichnender Messwertspuren sind die maßgeblich be-
schränkenden Größen für die Länge und Anzahl möglicher Aufzeichnungen. Parallel zu den Abtastspuren
können bis zu 50 Spuren mit funktionsspezifischen Messwerten und bis zu 100 Binärspuren aufgezeichnet
werden. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über maximale Speicherkapazitäten in Sekunden bei
unterschiedlichen Anschlussvarianten der Schutzgeräte.
Die Funktion Störschreiber stellt verschiedene Eingangssignale zur Verfügung, mit denen sich Aufzeichnun-
gen gezielt starten und löschen lassen. Die Ausgangssignale informieren Sie über den Status der Funktion.
In der folgenden Tabelle sehen Sie die Eingangssignale der Funktion Störschreiber:
In der folgenden Tabelle sehen Sie die Ausgangssignale der Funktion Störschreiber:
Parameter: Störfallaufzeichnung
• Empfohlener Einstellwert (_:2761:130) Störfallaufzeichnung = bei Anregung
Mit dem Parameter Störfallaufzeichnung definieren Sie das Zeitintervall für eine Störfallaufzeichnung.
Die gesamte Aufzeichnungsdauer ergibt sich aus der Störfalldauer zuzüglich der Summe der Parameter Vor-
laufzeit, Nachlaufzeit und wird durch die maximale Aufzeichnungsdauer begrenzt.
Parameterwert Beschreibung
bei Anregung Die Dauer der Störfallaufzeichnung wird bestimmt durch die Summe aller
Schutzanregungen. Die resultierenden Anregesignale aller Funktionsgruppen
werden berücksichtigt.
Hinweis: Wenn die Nachlaufzeit abgelaufen ist, werden die Meldungen einer
Wiedereinschaltautomatik nicht aufgezeichnet. Folgefehler nach Ablauf der
Nachlaufzeit können zur Eröffnung eines neuen Störfalls mit eigener Aufzeich-
nung führen.
bei Anr. & AWE- Die Dauer der Störfallaufzeichnung wird bestimmt durch die Summe aller
Zyklus Schutzanregungen einschließlich der Kurz- und Langunterbrechungen (Wieder-
einschaltzyklen). Die resultierenden Anregesignale aller Funktionsgruppen und
die Laufzeit angestoßener Wiedereinschaltzyklen aller aktiven Wiedereinschalt-
automatiken werden berücksichtigt.
benutzerdefiniert Die Dauer der Störfallaufzeichnung wird benutzerspezifisch definiert.
Hinweis: Sie müssen alle Signale für die individuelle Definition der Dauer der
Störfallaufzeichnung in der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix festlegen.
Die Störschreibung hat dafür in der Informationsrangiermatrix in der Spalte Stör-
schriebe eine separate Spalte Start. Die Aufzeichnungsdauer ergibt sich aus
der logischen ODER-Verknüpfung aller angesteuerten, konfigurierten Signale.
Parameter: Speicherung
• Empfohlener Einstellwert (_:2761:131) Speicherung = immer
Mit dem Parameter Speicherung definieren Sie das Speicherkriterium für eine gestartete Störfallaufzeich-
nung.
Parameterwert Beschreibung
immer Jede gestartete Störfallaufzeichnung wird gespeichert.
bei Auslösebefehl Wenn während der Aufzeichnungszeit wenigstens eine Schutzfunktion eine Aus-
lösemeldung absetzt, dann wird eine gestartete Störfallaufzeichnung gespei-
chert.
Parameter: Vorlaufzeit
• Empfohlener Einstellwert (_:2761:112) Vorlaufzeit = 0,50 s
Mit dem Parameter Vorlaufzeit stellen Sie die Vorlaufzeit einer einzelnen Störschreibung ein. Die einge-
stellte Vorlaufzeit wird dem eigentlichen Aufzeichnungskriterium der Störschreibung vorangestellt.
Parameter: Nachlaufzeit
• Empfohlener Einstellwert (_:2761:113) Nachlaufzeit= 0,50 s
Mit dem Parameter Nachlaufzeit stellen Sie die Nachlaufzeit einer einzelnen Störschreibung ein. Die ein-
gestellte Nachlaufzeit wird dem eigentlichen Aufzeichnungskriterium der Störschreibung nach dessen Rückfall
hinzugefügt.
Parameter: Abtastfrequenz
• Empfohlener Einstellwert (_:2761:140) Abtastfrequenz = 8 kHz
Mit dem Parameter Abtastfrequenz definieren Sie die Abtastfrequenz für die Störschreibung. Mögliche Ein-
stellwerte sind 8 kHz, 4 kHz, 2 kHz und 1 kHz.
3.4.5 Parameter
3.4.6 Informationen
3.5 Wirkkommunikation
3.5.1 Übersicht
.
Die Wirkkommunikation beinhaltet alle Funktionalitäten, die notwendig sind, um Daten über die Wirkschnitt-
stelle (WS) auszutauschen. Sie verwaltet eine oder maximal 2 Wirkschnittstellen. Die Wirkkommunikation
wird bei der Konfiguration der Kanäle als Protokoll erzeugt.
[DwPDIoKo-250612-deDE-01.tif]
Zwischen der Wirkkommunikation und der Schutzfunktionsgruppe Leitung werden binäre Signale, Messwer-
te und andere Daten automatisch ausgetauscht. Einige Schutzfunktionen tauschen Informationen mit anderen
Schutzgeräten über die Wirkschnittstelle aus. Diese Informationen sind vordefiniert und nicht änderbar.
HINWEIS
Wenn das Informationsübertragungsverfahren über die Wirkschnittstelle arbeiten soll, dann muss das Signal
in DIGSI aus der Bibliothek in die Rangiermatrix gezogen werden. Sonst funktioniert das Informationsübertra-
gungsverfahren nicht. Gehen Sie wie folgt vor:
– Öffnen Sie die Bibliothek und instanziieren Sie z.B. die Funktion DIS Freigabeverfahr.
– Öffnen Sie anschließend die Kommunikationsmatrix und rangieren Sie das Signal Senden.
Topologieerkennung
Die Topologieerkennung ermittelt den physischen Aufbau des Geräteverbundes, d.h. die Topologieerkennung
ermittelt die Art, wie die Geräte untereinander verbunden sind. Auf dieser Grundlage wird die Kommunikation
gesteuert.
Ferndaten
Die Funktionalität Ferndaten wird angelegt, wenn Sie ein bestimmtes Signal oder einen Messwert auf die Wirk-
schnittstellen rangieren. Die Wirkschnittstelle übernimmt dann das Senden und Empfangen solcher Signale.
Die maximale Anzahl an Ferndaten wird durch die verfügbare Bandbreite bestimmt.
3.5.3.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Wirktopologie und Wirkschnittstelle ermöglicht den Datenaustausch zwischen den Geräten
über synchrone serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindungen von 64 kBit/s bis 2 MBit/s. Diese Verbindungen können
direkt über Lichtwellenleiter (LWL) oder über andere Kommunikationsmedien erfolgen, wie z.B. über Standlei-
tungen oder über Kommunikationsnetzwerke.
Folgende Informationen, die für die Funktion der Wirkschnittstelle bedeutend sind, werden zusätzlich übertra-
gen. Sie können diese Informationen nicht ändern:
• Topologiedaten und Werte werden zur Überwachung und Prüfung der Verbindung ausgetauscht.
Die Ergebnisse werden am Gerät oder mit DIGSI 5 angezeigt.
• Schutzdaten oder Binärdaten der Informationsübertragungsverfahren für Distanzschutz und Erdkurz-
schlussschutz werden übertragen.
• Eine Zeitsynchronisation der Geräte kann über die Verbindung erfolgen, wobei ein Gerät der Wirktopolo-
gie die Rolle des Timing-Masters einnimmt.
Die Verbindung wird fortwährend auf Datenstörungen und Ausfall überwacht und die Verzögerungszeit der
Daten wird gemessen.
Über die Wirkschnittstelle ist ein Zugriff mit DIGSI 5 auf die Geräte an den fernen Enden möglich. Dazu wird
die Schutzdatenverbindung unterbrochen und der Kommunikationskanal exklusiv für DIGSI 5 reserviert. Nach
dem Fernzugriff mit DIGSI 5 wird die Wirkverbindung wiederhergestellt (siehe hierzu Kapitel 3.5.3.9 Tunneln
mit DIGSI 5 über Wirkschnittstelle).
Die Wirkschnittstellen eines Gerätes befinden sich in der Wirkkommunikation. Ein Gerät hat 1 oder 2 spezifisch
parametrierbare Wirkschnittstellen.
In der Wirktopologie werden die Topologiedaten verwaltet, die für die jeweiligen Schnittstellen relevant sind
und Daten anderer Geräte der Wirktopologie beinhalten.
[DwStruct-030211-deDE-01.tif]
Die Wirkkommunikation läuft physikalisch über ein serielles optisches Kommunikationsmodul. Dieses Modul
kann 1 oder 2 Kanäle haben. Die Wirkkommunikation kann über verschiedene Module erfolgen. Dies hängt
von der Art der Schnittstelle und vom Anwendungsfall ab. Mit DIGSI 5 werden 1 oder 2 Kanäle eines seriellen
optischen Moduls als Wirkschnittstelle konfiguriert. Damit erfolgt die Kommunikation mit den unter der Wirk-
schnittstelle eingestellten Werten über diesen Kanal.
3.5.3.3 Funktionsbeschreibung
Die Wirkschnittstellen (WS) stellen eine direkte Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen Geräten über unter-
schiedliche Kommunikationsmedien her. Daten können innerhalb der Schaltanlage oder zwischen Schaltanla-
gen übertragen werden.
Miteinander verbundene Geräte mit Wirkkommunikationen bilden eine Wirktopologie.
Bei einer einfachen Zweigerätetopologie wird pro Gerät eine Wirkkommunikation benötigt (siehe nächstes
Bild).
Häufigste Anwendung ist der Zweileitungsenden-Differentialschutz (die Wirkkommunikation ist vom Typ 1)
oder der Punkt-zu-Punkt-Austausch von Daten zwischen 2 Geräten (die Wirkkommunikation ist vom Typ 2),
wie sie von Schutzdaten-Übertragungsgeräten vorgenommen wird.
[DwInterf-030211-deDE-01.tif]
HINWEIS
Der Index beschreibt die fortlaufende Nummerierung der Geräte in einer Wirktopologie (siehe Parameter
Lokales Gerät ist Gerät).
Maximal 2 Wirkkommunikationen können in einem Gerät integriert sein (siehe nächstes Bild). Wenn 2 Wirk-
kommunikationen desselben Typs miteinander verbunden sind, ergibt dies eine 100-%-Redundanz bezüglich
der Übertragungsstrecke. Die Geräte suchen dann selbstständig die Kommunikationsverbindung mit größerer
Bandbreite aus (z.B. Lichtwellenleiter-Verbindung). Wenn diese Verbindung ausfällt, wird automatisch auf die
2. Verbindung umgeschaltet, bis die 1. Verbindung wieder zur Verfügung steht. Da die Verbindung mit niedri-
gerer Bandbreite die maximale Anzahl an übertragbaren Informationen festlegt, laufen über beide Verbindun-
gen dieselben Informationen. Eine Anwendung dafür ist ein Differentialschutz, der über eine redundante Kom-
munikationsverbindung geführt ist. Beide Wirkkommunikationen im Gerät sind dann vom Typ 1.
[DwIntera-030211-deDE-02.tif]
WS-Informationsübertragung
Mit der WS-Informationsübertragung können kundenspezifische Meldungen und Messwerte über die Wirk-
schnittstelle mit einstellbaren Aktualisierungszyklen (Prioritäten) kommuniziert werden.
Es gibt 3 wählbare Prioritäten bei der Übertragung von WS-Informationen:
• Priorität 1: Benutzen Sie die Priorität 1 für die Übertragung von schnellen Schutzsignalen, die maximal
alle 20 ms in einem Telegramm übertragen und aktualisiert werden.
• Priorität 2: Benutzen Sie die Priorität 2 für die Übertragung von schnellen Einzel- oder Doppelmeldun-
gen, die maximal alle 40 ms übertragen und aktualisiert werden.
• Priorität 3: Benutzen Sie die Priorität 3 für alle Meldungen, Mess- und Zählwerte, die maximal alle 100
ms übertragen und aktualisiert werden.
Kommunikationsmedien
Die zu überbrückende Entfernung und die zur Verfügung stehenden Übertragungswege bestimmen die Para-
meter der Wirkschnittstelle. Externe Kommunikationsumsetzer werden für den Anschluss an Kommunikations-
netzwerken über G703.1-, X21- oder G703.6-Schnittstellen eingesetzt. Auch der Anschluss an Zweidraht-Kup-
feradern erfolgt über einen Kommunikationsumsetzer. Die C37.94-Schnittstelle z.B. mit 2 MBit/s bietet einen
direkten LWL-Anschluss an einen Multiplexer mit entsprechender Schnittstelle.
Bei einer Direktverbindung hängt die überbrückbare Entfernung vom Fasertyp des Lichtwellenleiters ab. Diese
Entfernung lässt sich über externe Repeater auch verlängern.
Die Module am Gerät sind von außen austauschbar, so dass eine Anpassung an eine Übertragungsstrecke
möglich ist. Beim 820-nm-Doppelmodul USART-AE-2FO mit 2 Kanälen können 2 Wirkschnittstellen auf einem
Modul betrieben werden.
Die Module lassen sich auf die Steckplätze E und F im Basisgerät und auf die Steckplätze N und P auf der
Steckmodul-Trägerbaugruppe mit integrierter Stromversorgung platzieren.
Bei Einsatz von Kommunikationsumsetzern erfolgt die Verbindung vom Gerät zum Kommunikationsumsetzer
mittels Modul über Lichtwellenleiter.
Steckmodule
Modultyp: USART-AH-1LDFO1
Modultyp: USART-AX-2LDFO3
Modultyp: USART-AJ-1LDFO2
Modultyp: USART-AY-2LDFO4
Modultyp: USART-AW-2LDFO
Modultyp: USART-AG-1LDFO
Modultyp: USART-AU-2LDFO
Modultyp: USART-AK-1LDFO
Modultyp: USART-AF-1LDFO
Modultyp: USART-AV-2LDFO
Physikalischer Anschluss
1 x optisch seriell, 1300 nm, LC-Duplex-Stecker, 24 ●
km über 9/125 μm Singlemode – Fasern, 4 km über
62,5/125 μm Multimode – Fasern
2 x optisch seriell, 1300 nm, LC-Duplex-Stecker, 24 ●
km über 9/125 μm Singlemode – Fasern, 4 km über
62,5/125 μm Multimode – Fasern
1 x optisch seriell, 1300 nm, LC-Duplex-Stecker, 60 ●
km über 9/125 μm Singlemode – Fasern
2 x optisch seriell, 1300 nm, LC-Duplex-Stecker, 60 ●
km über 9/125 μm Singlemode – Fasern
1 x optisch seriell, 1550 nm, LC-Duplex-Stecker, 100 ●
km über 9/125 μm Singlemode – Fasern
2 x optisch seriell, 1550 nm, LC-Duplex-Stecker, 100 ●
km über 9/125 μm Singlemode – Fasern
1 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ●
1300/1550 nm (Tx/Rx), LC-Simplex-Stecker, 40 km
über 9/125 μm Singlemode – Faser
1 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ●
1550/1300 nm (Tx/Rx), LC-Simplex-Stecker, 40 km
über 9/125 μm Singlemode – Faser
2 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ●
1300/1550 nm (Tx/Rx), 2 x LC-Simplex-Stecker, 40
km über 9/125 μm Singlemode – Faser
2 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ●
1550/1300 nm (Tx/Rx), 2x LC-Simplex-Stecker, 40 km
über 9/125 μm Singlemode – Faser
1. USART-AH-1LDFO nur in Verbindung mit USART-AJ-1LDFO oder USART-AY-2LDFO auf der Gegenseite
2. USART-AJ-1LDFO nur in Verbindung mit USART-AH-1LDFO oder USART-AX-2LDFO auf der Gegenseite
3. USART-AX-2LDFO nur in Verbindung mit USART-AJ-1LDFO oder USART-AY-2LDFO auf der Gegenseite
4. USART-AY-2LDFO nur in Verbindung mit USART-AH-1LDFO oder USART-AX-2LDFO auf der Gegenseite
Steckmodul
USART-AD-1FO
USART-AE-2FO
Physikalischer Anschluss
1 x optisch seriell, 820 nm, ST-Stecker, 1,5 km über 62,5/125 μm Multimode - Fasern ●
2 x optisch seriell, 820 nm, ST-Stecker, 1,5 km über 62,5/125 μm Multimode - Fasern ●
Anwendung
Wirkschnittstelle (Sync. HDLC, IEEE C37.94) X X
HINWEIS
Die Steckmodule vom Typ USART sind auf den Steckplätzen E und F im Basismodul sowie auf den Steckplät-
zen N und P im Erweiterungsmodul CB202 verwendbar. Sie sind nicht für Port M im Erweiterungsmodul CB202
geeignet.
[DwMultim-070611-deDE-01.tif]
Bild 3-38 Verbindung über kurze Entfernungen, 1,5 km bis 2 km über Multimode-Lichtwellenleiter
[DwMultim-070611-deDE-02.tif]
[DwSingle-070611-deDE-03.tif]
HINWEIS
Um eine optische Übersteuerung des Empfängers zu vermeiden, muss bei den LWL-Modulen USART-AG,
USART-AU, USART-AK und USART-AV für eine Entfernung unter 25 km/50 km auf einer Seite ein Dämpfungs-
glied 7XV5107-0AA00 eingesetzt werden.
[DwSingle-220512-deDE-04.tif]
[DwMultim-070611-deDE-05.tif]
Der Anschluss an den Multiplexer erfolgt über einen Kommunikationsumsetzer mit einer G703.1-Schnittstelle
(64 kBit/s) oder X21-Schnittstelle (64 kBit/s bis 512 kBit/s). Die Einstellung der Bit-Rate KU-XG-512 (für X21),
KU-XG-256 (für X21), KU-XG-128 (für X21) und KU-XG-64 (für X21 oder G703.1) nehmen Sie mit dem Para-
meter Verbindung über vor.
[DwMultim-070611-deDE-06.tif]
Der Anschluss an den Multiplexer erfolgt mit 512 kBit/s über einen Kommunikationsumsetzer mit einer G703.6-
Schnittstelle (E1 mit 2 MBit/s oder T1 mit 1,44 MBit/s). Der Kommunikationsumsetzer bietet eine 2. Schnittstelle
zum Anschluss einer weiteren Wirkschnittstelle.
Nehmen Sie gemäß Tabelle 3-9 die Einstellung der Bit-Rate mit KU-2M-512 mit 512 kBit/s mit dem Parameter
Verbindung über vor. .
[DwMulti7-070611-deDE-01.tif]
Der Anschluss erfolgt mit 128 kBit/s (Einstellung KU-KU-128 gemäß Tabelle 3-9) an einem Kommunikati-
onsumsetzer mit integrierter 5-kV-Abriegelspannung. Durch einen externen Abriegelübertrager 7XR9516 ist
eine 20-kV-Abriegelung der Zweidrahtverbindung möglich.
[DwRepeat-070611-deDE-10.tif]
Der Repeater bietet eine Schnittstelle zum Anschluss einer weiteren Wirkschnittstelle. Der Anschluss erfolgt
mit 512 kBit/s (Einstellung Repeater 512 gemäß Tabelle 3-9) an einem Repeater.
[DwMutip8-070611-deDE-01.tif]
Bild 3-46 Direkter optischer Anschluss an einem Multiplexer mit einer C37.94 N * 64 kBit/s-Schnittstelle
(Zeitfenster N = 1; 2 oder 8)
HINWEIS
Die Redundanz verschiedener Kommunikationsverbindungen (bei der Ringtopologie) erfordert eine konse-
quente Trennung aller an der Kommunikation beteiligten Geräte. Vermeiden Sie daher verschiedene Kommu-
nikationswege über die gleiche Multiplexer-Karte, da bei Ausfall der Karte keine Ersatzwege mehr möglich
sind.
Wenn mehrere fehlerhafte oder keine Datentelegramme empfangen werden, gilt dies als Störung der Kom-
munikation, sobald eine Störungszeit von 100 ms (Voreinstellung veränderbar) überschritten ist. Eine Liste der
Messwerte wird in einem Fenster in DIGSI 5 angezeigt (fehlerhafte Telegramme pro Minute/Stunde; gesendete
und empfangene Telegramme pro Minute/Stunde, prozentuale Fehlerrate pro Minute/Stunde). Eine entspre-
chende Störungsmeldung steht ebenfalls zur Verfügung. Wenn kein alternativer Kommunikationsweg (wie bei
der Ringtopologie) existiert, ist damit die mit der Wirkschnittstelle arbeitende Schutzfunktion außer Betrieb und
die Ferndaten auf Empfängerseite werden nicht aktualisiert.
Wenn die Kommunikation länger unterbrochen ist als eine einstellbare Zeit Ausfall Datenverbindung, gilt dies
als Ausfall der Kommunikation. Eine entsprechende Störungsmeldung steht ebenfalls zur Verfügung.
Alle Geräte einer Topologie können zeitlich untereinander synchronisiert werden. Die Synchronisierung erfolgt
mikrosekunden genau. Die Synchronisierung arbeitet unabhängig von der Schutzfunktion und dient aus-
schließlich zur zeitgleichen Zeitführung in den Geräten einer Wirktopologie.
Der Timing-Master ist das Gerät mit dem kleinsten Geräteindex. Wenn der Timing-Master abgemeldet und aus-
geschaltet ist, übernimmt das Gerät mit dem nächsthöheren Gerätindex die Funktion des Timing-Masters.
PPS-Synchronisierung
Eine mikrosekundengenaue Synchronisierung der Geräte (1*10E-06 s), die über Wirkschnittstellen verbunden
sind, kann über einen Sekundenimpuls am Zeitsynchron-Port G für spezielle Differentialschutzanwendungen
oder Synchrophasor-Messgeräte erfolgen. Damit kann die Verzögerungszeit des Kommunikationsweges in
Hin- und Rückrichtung getrennt ausgemessen und angezeigt werden. Dies ist bei unterschiedlichen Übertra-
gungszeiten in Kommunikationsnetzen notwendig, da damit z.B. eine korrekte Differenzstrommessung nicht
mehr möglich ist. Für die Übertragung von Schutzdaten bei der Wirkkommunikation des Typs 2 spielen unter-
schiedliche Übertragungszeiten keine Rolle.
Falls das Gerät mit Modulen versehen ist, gehen Sie wie folgt vor:
• Wählen Sie in der Rückansicht des Gerätes das gewünschte Kommunikationsmodul.
• Wählen Sie über das Texteingabefeld Kommunikationsprotokolle die Wirkschnittstelle. Anschließend
erscheint ein Texteingabefeld Wirkschnittstelle.
[ScConfCP-241110-deDE-01.tif]
• Wählen Sie danach über das Texteingabefeld Konstellation auswählen die Anzahl der Geräte (siehe
nächstes Bild).
Je nach Gerät kann die Auswahl an Konstellationen auf 2 oder 3 Geräte eingeschränkt sein.
Bezüglich des Differentialschutzes ist die Anzahl der Geräte eine Bestelloption.
[ScConfWS-241110-deDE-01.tif]
• Nehmen Sie die Einstellungen für die Wirkkommunikation vor (z.B. Index, Nummer, Bit-Rate etc.) (siehe
nächstes Bild).
[ScConfig-241110-deDE-01.tif]
Änderungen an einem Kanal sind immer auch am anderen Kanal sichtbar. Alle weiteren Parameter sind
separat für die einzelnen Kanäle einstellbar.
HINWEIS
Sie haben die Möglichkeit, die Geräteanzahl (z.B. 2 Geräte Wirkkom.) je nach Produkt-Code über das Tex-
teingabefeld Konstellation auswählen beliebig zu ändern.
Wenn Sie die Geräteanzahl über das Texteingabefeld Konstellation auswählen ändern, gehen alle bereits
aktivierten Konstellationseinstellungen verloren.
Falls der Modulsteckplatz noch nicht mit Modulen versehen ist, gehen Sie wie folgt vor:
• Wählen Sie in der Rückansicht des Gerätes das gewünschte Kommunikationsmodul.
• Wählen Sie das Modul aus dem Katalog aus und ziehen Sie es auf einen Kanal. Damit ist der Kanal mit
einem Modul konfiguriert. DIGSI 5 zeigt unter Geräteinformation an, ob das Modul für die Wirkkommu-
nikation verwendet werden kann.
• Wählen Sie über das Texteingabefeld Kommunikationsprotokolle die Wirkschnittstelle. Anschließend
erscheint ein Texteingabefeld Wirkschnittstelle (siehe Bild 3-47).
• Wählen Sie danach über das Texteingabefeld Konstellation auswählen die Anzahl der Geräte (z.B. 2
Geräte Wirkkom.) (siehe Bild 3-48).
• Nehmen Sie die Einstellungen für die Wirkkommunikation vor (z.B. Index, Nummer, Bit-Rate etc.) (siehe
hierzu Bild 3-49).
Mit dem Parameter Verbindung über stellen Sie die für die Wirkschnittstelle nötige Bit-Rate ein. Je nach
Kommunikationsmittel (siehe folgende Tabelle) können verschiedene diskrete Werte eingegeben werden.
3.5.3.6 Parameter
Mit den Parametern Adresse von Gerät 1 bis Adresse von Gerät 2 können Sie jedem Gerät eine
Adresse geben.
Stellen Sie für jedes Gerät eine einmalige und eindeutige Adresse ein.
• Voreinstellwert (_:5131:101) Lokales Gerät ist Gerät = 1
Mit dem Parameter Lokales Gerät ist Gerät stellen Sie ein, welchen Index (Nummer) Ihr Gerät in der
Topologie hat. In einer Topologie können maximal 6 Geräte vorhanden sein.
ANWENDUNGSBEISPIEL
Wählen Sie in DIGSI 5 z.B. bei Gerät 1 die Parametereinstellung Adresse von Gerät 1 mit dem Parame-
terwert 101 und bei Gerät 2 die Parametereinstellung Adresse von Gerät 2 mit dem Parameterwert 102.
Mit dem Parameter Lokales Gerät ist Gerät stellen Sie anschließend ein, welchen Index das lokale
Gerät hat.
Die Adresslisten müssen bei allen an der Konstellation beteiligten Geräten identisch konfiguriert werden. Eine
funktionsfähige Wirkkommunikation erfordert, dass Sie für ein Gerät mit einer eindeutigen Adresse auch den
gleichen Index in allen Geräten einer Konstellation vergeben.
• Voreinstellwert (_:5131:122) Kleinste auftreten. Bitrate = 64 kBit/s
Mit dem Parameter Kleinste auftreten. Bitrate stellen Sie die kleinste im Geräteverbund auftretende
Bit-Rate ein. Stellen Sie bei einer Dreienden-Konstellation mit 2 LWL-Verbindungen (2 MBit/s) und einer 64-
kBit/s-Verbindung den kleinsten Wert (64 kBit/s) in jedem Gerät ein. Dieser Wert legt die maximal zu übertra-
genden Signale und Messwerte innerhalb einer Konstellation fest.
Außer der Voreinstellung können Sie folgende Bit-Raten ebenso einstellen:
• 128 kBit/s
• 512 kBit/s
• 2048 kBit/s
HINWEIS
Wenn direkte Lichtwellenleiter-Kabel zwischen den Geräten verwendet werden, dann stellen Sie den Wert auf
2048 kBit/s ein.
Mit dem Parameter Max. Fehlerrate/h erhalten Sie eine Fehlermeldung zu der Anzahl der Fehler pro
Stunde. Eine Meldung wird dann generiert.
• Voreinstellwert (_:5161:106) Max. Fehlerrate/min = 1,0 %
Mit dem Parameter Max. Fehlerrate/min erhalten Sie eine Fehlermeldung zu der Anzahl der Fehler pro
Minute. Eine Meldung wird dann generiert.
• Voreinstellwert (_:5161:107) Störungsmeldung nach = 100 ms
Der Parameter Störungsmeldung nach bestimmt, nach welcher Verzögerungszeit fehlerhafte oder fehlen-
de Telegramme als gestört gemeldet werden.
• Voreinstellwert (_:5161:108) Ausfallmeldung nach = 6,0 s
Mit dem Parameter Ausfallmeldung nach wird die Zeit eingestellt, nach der ein Ausfall der Kommunikation
gemeldet wird.
HINWEIS
Wenn die Einstellwerte der Parameter Störungsmeldung nach und Ausfallmeldung nach überschritten
sind, wird dann eine Meldung generiert.
Das Gerät mit dem Index 1 in einer Wirktopologie übernimmt die Rolle des Timing-Masters. Der Timing-Master
synchronisiert die Uhren der anderen Geräte dieser Topologie über die Wirkschnittstellen. Die Uhrzeit des
Timing-Masters wird z.B. über ein Stationsleitprotokoll (z.B. über Ethernet oder über SNTP) synchronisiert oder
über IRIG-B. Dazu müssen im Timing-Master diese Zeitquellen als 1. und optional als 2. Zeitquelle eingestellt
werden. Wenn vorhanden, wird bei Ausfall der 1. Quelle im Timing-Master auf die 2. Quelle umgeschaltet.
Diese Zeit wird millisekundengenau zu den anderen Geräten der Topologie übertragen.
Stellen Sie in den anderen Geräten der Topologie die Wirkschnittstelle als 1. Zeitquelle ein. Dadurch werden
alle Ereignisse in den Geräten der Wirktopologie mit derselben Zeit registriert und sind selbst über verschiede-
ne Schaltanlagen hinweg zeitlich synchronisiert. Dies vereinfacht eine Störfallanalyse und die Aufzeichnung
der Störschriebe erfolgt in allen Geräten mit derselben Zeit.
[DwTisyST-140612-xxXX-01.tif]
Bild 3-50zeigt, wie das Gerät 1 mit Index 1 mit dem Gerät 2 über die Wirkschnittstelle synchronisiert wird. Das
Gerät 1 wird extern von 2 Quellen (DCF77 und SNTP über Ethernet) synchronisiert.
Parameter: PPS-Synchronisierung
• Voreinstellwert (_:5161:113) PPS-Synchronisierung = PPS-Sync. Aus
Wenn das SIPROTEC-Gerät mit PPS-Synchronisierung (PPS: pulse per second) arbeitet, bestimmen Sie
anhand des Parameters PPS-Synchronisierung, wie der Schutz nach Wiederherstellung der Kommunika-
tionsverbindung aktiviert wird (Grundzustand oder nach Übertragungsfehler).
HINWEIS
Die PPS-Messung wird zur Berücksichtigung der Verzögerungszeit in der Sende- und Empfangsrichtung ver-
wendet. Wenn PPS wegen einer Empfangsstörung oder wegen einer kurzzeitig ungünstigen Satellitenposition
ausfällt, ist eine Synchronisierung über die herkömmlichen Kommunikationsmittel weiterhin aktiv.
Parameterwert Beschreibung
Telegr. und PPS Bei dieser Einstellung wird der Differentialschutz bei erneuter Verbindungsauf-
nahme erst freigegeben, wenn die Kommunikationsstrecke via PPS synchroni-
siert ist oder wenn durch eine externe Bedienung (Binäreingang) symmetrische
Verzögerungszeiten signalisiert werden.
Hierbei erfolgt die Synchronisierung mit der Telegrammmessung unterstützt
durch die PPS-Messung.
Telegr. oder PPS Bei dieser Einstellung wird der Differentialschutz bei erneuter Verbindungsauf-
nahme sofort freigegeben (Datentelegramme werden empfangen). Bis zur Syn-
chronisierung wird mit der herkömmlichen Methode verfahren.
Hierbei erfolgt die Synchronisierung mit der Telegrammmessung unterstützt
durch die PPS-Messung.
PPS-Sync. Aus Diese Einstellung bedeutet, dass keine Synchronisierung über PPS an der Wirk-
schnittstelle durchgeführt wird. Dies ist z.B. der Fall, wenn keine Differenzen in
der Verzögerungszeit erwartet werden.
Hierbei erfolgt die Synchronisierung nur mit der Telegrammmessung.
HINWEIS
Für beide Wirkschnittstellen kann der Synchronisierungsmodus getrennt eingestellt werden. Der Parameter
PPS-Synchronisierung ist nur dann sichtbar, wenn die PPS-Synchronisation aktiv ist.
Wenn für eine parametrierbare Zeit kein PPS-Impuls mehr eingetroffen ist, spricht die Überwachung der Zei-
tüberschreitung an. Mit dem Parameter PPS-Ausfallmeldg. nach stellen Sie die Überwachungszeit ein.
Wenn nach Ablauf der Überwachungszeit kein neuer Sekundenimpuls eintritt, wird die Meldung PPS-Puls
ausgefallen abgesetzt.
[LoPPSsyn-100113-deDE-01.tif]
Mit Hilfe des Binäreinganges >PPS-Puls ausgefallen kann eine extern erkannte Störung des PPS-Signals
(z.B. Fehlermeldung des Empfängers) gemeldet werden. Das Setzen dieses Binäreinganges führt auch zur
Meldung PPS-Puls ausgefallen.
• Voreinstellwert (_:5161:109) Signallaufzeitschwelle = 30,0 ms
Für die Signallaufzeitschwelle ist die Voreinstellung so gewählt, dass sie von üblichen Kommunikati-
onsnetzen nicht überschritten wird. Wenn die Verzögerungszeit während des Betriebs überschritten wird (z.B.
bei Umschaltung auf einen anderen Übertragungsweg), wird die Meldung Laufzeit überschritten abge-
setzt.
• Voreinstellwert (_:5161:110) Diff. Sende-Empfangszeit = 0,1 ms
Mit dem Parameter Diff. Sende-Empfangszeit können Sie eine maximale Differenz in der Verzögerungs-
zeit zwischen Sende- und Empfangsweg einstellen.
Stellen Sie bei direkter Lichtwellenleiter-Verbindung diesen Wert auf 0. Bei Übertragung über Kommunikations-
netze ist ein höherer Wert nötig. Als Richtwert gilt 0,1 ms (empfohlener Einstellwert). Die zulässige Differenz
in der Verzögerungszeit beeinflusst unmittelbar die Empfindlichkeit des Differentialschutzes.
Gerät abmelden
Ein Gerät kann wegen Schutzfunktionsprüfungen, Anlagenrevisionen oder einer betriebsbedingten Abschal-
tung eines Abzweiges abgeschaltet werden. Das Gerät, das sich im abgeschalteten Zustand befindet, nimmt
nicht mehr an der verteilten Funktionalität teil und ist somit nicht mehr Bestandteil der Topologie. Die Schutz-
funktionen sind weiterhin für das andere Ende oder die übrigen Enden in Betrieb.
Folgende Voraussetzungen sind für ein erfolgreiches Abmelden des Gerätes aus Sicht der Wirkkommunikation
notwendig:
• Die Schutztopologie befindet sich nicht in einem transienten Zustand und arbeitet stabil ohne Umschal-
tungen.
• Bei einer vorliegenden Kettentopologie ist das lokale Gerät einer der beiden Token-Master. Die Token-
Master sind die Geräte am Ende der Kette.
• Der Leistungsschalter muss offen sein und kein Strom darf fließen.
Für ein erfolgreiches Abmelden des Gerätes muss der Leistungsschalter offen sein und kein Strom darf fließen.
HINWEIS
Wenn eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist, kann das Gerät nicht abgemeldet werden.
Zwischen den Geräten einer Topologie, die über Wirkkommunikation verbunden sind, wird eine Datenleiste
ausgetauscht, die von den Geräten beschrieben oder gelesen werden kann. Diese kann zum Austausch von
verschiedenen Signalen zwischen den Geräten genutzt werden. Jedes Signal nimmt dabei eine bestimmte
Anzahl an Datenfeldern in Anspruch.
[DwDatenl-100113-deDE-01.tif]
Die Datenleiste ist in 3 Prioritäten eingeteilt, die sich durch Übertragungsrate und Datenvolumen unterschei-
den.
Für alle Meldungen gilt folgendes Grundprinzip: Nur die reinen Dateninhalte werden übertragen. Die Qualität
(z.B. Valid) wird nicht automatisch mit übertragen. Wenn Sie die Qualität mit übertragen wollen (z.B. zum
Weiterverarbeiten von GOOSE-Nachrichten), dann muss die Qualität (z.B. mit Hilfe von CFC) separat übertra-
gen werden. Wenn ein Signal übertragen wird, das ein Test-Flag hat (etwa, indem ihre Funktion im Testmodus
ist), dann werden auf Empfangsseite alle Signale mit einem Test-Flag versehen. Wenn die Verbindung unter-
brochen wird, dann werden alle empfangenen Signale mit Qualität Invalid gekennzeichnet. Zusätzlich dazu
wird nach einer einstellbaren Rückfallzeit der Wert auf Wunsch auf einen sicheren Zustand gesetzt oder der
letzte empfangene Wert beibehalten (Einstellung Halten). Dies kann für jedes empfangene Signal separat
konfiguriert werden (siehe Tabelle 3-13).
HINWEIS
Bei Signalen vom Typ ACT werden nur die Phaseninformationen übertragen.
Meldungen, die in Datenfeldern der Priorität 1 übertragen werden, werden mit jedem Telegramm geschickt. Sie
kommen bevorzugt für die Übertragung von schnellen Schutzsignalen in Frage, z.B. einer Auslösung zur
Schaltermitnahme. Dort ist eine streng deterministische, schnelle Übertragung gefordert.
Signale der Priorität 2 werden mindestens mit jedem 2. Telegramm übertragen. Bei Bit-Raten >256 kBit/s gibt
es keine Unterschiede zwischen Priorität 1 und Priorität 2.
Informationen der Priorität 3 werden mindestens alle 100 ms übertragen. Diese Priorität dient zum Übertragen
von Mess- und Zählwerten. Komplexe Größen müssen als Real- und Imaginärteil getrennt zur Übertragung
rangiert werden. Die Messwertschwellen, die zu einer Aktualisierung eines Messwerts führen, werden als Ei-
genschaft des Messwerts zentral eingestellt. Diese Messwertschwellen gelten mit der entsprechenden Bericht-
erstattung, z.B. auch für die Übertragung über IEC 61850 hin zu einer Stationsleittechnik.
Meldungen, die auf ein Datenfach x unter einer Priorität auf die Datenleiste geschrieben werden, müssen im
Gerät, das diese Information liest, auf eine Meldung desselben Typs rangiert werden. Andernfalls kommt es zu
einer fehlerhaften Verarbeitung auf Empfangsseite. Die Datenleiste ist bit-orientiert organisiert. Den Bedarf an
Bit je Signaltyp können Sie Tabelle 3-12 entnehmen.
Tabelle 3-10 und Tabelle 3-11 zeigen die Anzahl der Datenfächer in der Datenleiste in Abhängigkeit der ver-
fügbaren Baud-Rate.
HINWEIS
Der Parameter Kleinste auftreten. Bitrate, der in jedem Gerät für die Wirkschnittstellen einer Topo-
logie eingestellt werden muss, legt neben dem Topologietyp die Zahl der Datenfächer fest.
Wenn zum Beispiel in einem Dreiendenverbund in Kettentopologie des Typs 2 zwei Geräte mit direktem LWL
und 2 Geräte mit der schwächsten Leitung 64 kBit/s verbunden sind, so ist die 64 kBit/s-Strecke der limitierende
Faktor für die gesamte Konstellation.
HINWEIS
Wenn die Wirkverbindung ausfällt, können diese Werte empfangsseitig gesetzt werden.
BEISPIEL
2 Geräte werden mit Differentialschutz über einen 64 kBit-Kanal verbunden. Dies ist eine Topologie vom Typ
1. Für Priorität 1 stehen 8 Bit zur freien Verfügung. Jetzt können z.B. 4 SPS und 2 DPS rangiert werden:
HINWEIS
BEISPIEL
Bei Inenn = 1000 A im sendenden Gerät und bei ILast = 200 A wird im empfangenden Gerät die Zahl 20 angezeigt,
d.h. 20 % des Nennstromes im sendenden Gerät.
BEISPIEL
Im sendenden Gerät wird eine Nennspannung Unenn = 110 kV und einen Nennstrom Inenn= 1000 A. Dies ergibt
folgende Nennleistung im sendenden Gerät:
Bei 20 % Laststrom im sendenden Gerät wird als Leistung im empfangenden Gerät folgender Wert angezeigt:
0,2 * Pnenn = 20 %
Die Übertragung ist in Form einer Datenleiste organisiert, die ständig zwischen den Geräten ausgetauscht wird.
Eine Meldung oder ein Messwert des Gerätes wird auf ein bestimmtes Datenfach der Leiste rangiert.
Bild 3-53 bis Bild 3-56 zeigen die Rangierung für eine Kommunikationstopologie des Wirkschnittstellentyps 1.
Zum Versenden von Signalen an andere Geräte müssen diese Signale in der Kommunikationsmatrix unter
Transmit rangiert werden. Die Binäreingänge 1 und 2 sind Einzelmeldungen (SPS) und werden auf Position 1
und Position 2 der Übertragung mit der höchsten Priorität (Priorität 1) rangiert. Für 64 kBit/s stehen bei Typ 1
z.B. nur 8 dieser Datenfächer zur Verfügung, die mit jedem Telegramm zwischen den Übertragungsstrecken
ausgetauscht werden. Die Signale 3 und 4 sind Doppelmeldungen (DPS), z.B. eine Schalterstellung, die vom
Gerät 1 übermittelt wird. Eine Doppelmeldung belegt 2 Positionen auf der Datenleiste. Außerdem werden ein
Mess- und Zählwert über Prio 3 übertragen.
Da ein Mess- oder Zählwert 32 Bits braucht, startet der Wert 2 an Position 33. DIGSI 5 zeigt die nächste freie
Position an.
[ScRanSPS-021210-deDE-01.tif]
[ScRangMW-021210-deDE-01.tif]
[ScRangZW-021210-deDE-01.tif]
Dieses Gerät empfängt auch Informationen (in der Matrix unter Empfangen). Diese müssen bei anderen
Geräten als Ziel rangiert worden sein (siehe nächstes Bild). Die Binärausgänge 1 und 2 in Gerät 1 erhalten ihre
Information über die Wirkschnittstelle. Dies sind Informationen der Priorität 1, die in einem anderen Gerät auf
Position 3 und 4 der Datenleiste rangiert worden sind. Unter der Spalte Fallback-Wert wird der sichere Zustand
definiert. Bei Ausfall der Datenverbindung wird die Einzelmeldung auf kommend oder gehend zurückgesetzt
oder ihren Wert beibehalten (Halten). Für die Daten der verschiedenen Prioritäten können Sie auch eine
Rückfallzeit einstellen (siehe Bild 3-55), nach der das Rücksetzen auf den Fallback-Wert erfolgt, um bei kurzen
Unterbrechungen den ursprünglichen Zustand noch kurze Zeit beizubehalten. Diese 3 Rückfallzeiten gelten
jeweils für alle Daten einer Übertragungspriorität und werden als Parameter eingestellt.
[ScSPSemp-021210-deDE-01.tif]
Bild 3-56 Rangierung von Einzelmeldungen (Empfangen) auf die Wirkschnittstelle in Gerät 1
Das folgende Bild zeigt die Rangierung im 2. Gerät. Dort werden die Binäreingänge 1 und 2 mit Priorität 1 auf
Position 3 und 4 rangiert. Im Gerät 1 sind Position 1 und 2 schon belegt worden (siehe Bild 3-53). Wenn Sie
die Signale auch auf Position 1 und 2 rangieren, dann werden die Signale der Geräte auf der entsprechenden
Position logisch ODER verknüpft. Wenn Mess- oder Zählwerte in dieselben Datenfächer rangiert werden, ent-
stehen für die Empfänger, die die Daten lesen, unplausible Werte. Sie sind als Benutzer daher für die korrekte
Zuordnung verantwortlich.
[ScBASPSr-021210-deDE-01.tif]
Bild 3-57 Rangierung von zu sendenden Einzelmeldungen auf die Wirkschnittstelle in Gerät 2
Mit den Binärausgängen 1 und 2 (Empfangen) im 2. Gerät sind die Signale 1 und 2 der Priorität 1 des 1.
Gerätes verknüpft. Dies erfolgt über die Datenfächer an Position 1 und 2 der Datenleiste, die den Zustand der
Meldungen übertragen. Auch andere Geräte können diese Informationen lesen und diese mit ihren internen
Signalen verknüpfen. Auch hier wird wiederum der sichere Zustand eingegeben, der bei Unterbrechung der
Wirkverbindung eingenommen wird. Dieser Zustand hängt von der Information ab. Bei Einzelmeldungen ist der
Zustand 0 oder 1. Bei Doppelmeldungen sind die Bit-Kombinationen 00, 01, 10 oder 11 möglich, um z.B. direkt
eine Störstellung bei Ausfall der Datenverbindung zu melden.
[ScBAuSPS-021210-deDE-01.tif]
Bild 3-58 Rangierung von empfangenen Einzelmeldungen auf die Wirkschnittstelle in Gerät 2
[ScBAusMW-021210-deDE-01.tif]
Bild 3-59 Rangierung von empfangenen Messwerten auf die Wirkschnittstelle in Gerät 2
[ScBAusZW-021210-deDE-01.tif]
Sie können über PC auf andere Geräte innerhalb der Konstellation über die Wirkschnittstellen zugreifen. Die
DIGSI 5-Kommunikation läuft dann exklusiv über die Verbindungen und die Schutzdatenkommunikation wird
abgeschaltet. Damit bedienen Sie die entfernten Geräte vom lokalen Gerät aus über DIGSI 5.
Eine Fernbedienung mit DIGSI 5 ist erst möglich, wenn Sie mit dem lokalen Gerät online sind und dort mit dem
integrierten Ethernet-Schnittstelle Port J verbunden sind.
HINWEIS
Alle Remote-Geräte benötigen in allen Fällen eine IP-Konfiguration für Port J (integrierte Ethernet-Schnittstel-
le). Die IP-Adressen der Steckplätze J einer Wirktopologie müssen in unterschiedlichen Subnetzen liegen.
HINWEIS
Wenn eine Umparametrierung einen Neustart des entfernten Gerätes erfordert, dann steht die entsprechende
Route erst nach dem kompletten Neustart nach ca. 2 Minuten zur Verfügung.
[DwRemote-030211-deDE-01.tif]
1. Diese Funktion ist im Moment noch nicht realisiert und wird erst mit einer späteren Firmware Version aktiviert werden.
Schutzdatenkommunikation benutzen (z.B. der Differentialschutz), deaktiviert sind und keine Ferndaten
mehr in der Konstellation aktualisiert werden. Die Fernsignale fallen dann in den sicheren Zustand zurück,
wie der Benutzer ihn vorher definiert hat.
[ScTunnel-200213-deDE-01.tif]
HINWEIS
Die Wirkkommunikation bleibt solange unterbrochen, bis entweder der Benutzer sie manuell wieder aktiviert
oder eine maximale Deaktivierungsdauer von 12 Stunden überschritten ist. Danach aktiviert sich die Verbin-
dung von selbst wieder. Somit ist sichergestellt, dass die Wirkkommunikation und die damit arbeitende Schutz-
funktion wieder aktiviert werden.
HINWEIS
Stellen Sie sicher, dass DIGSI 5 über Ethernet mit dem Port J des lokalen Gerätes verbunden ist. Das lokale
Gerät muss mit gültigen IP-Adressen konfiguriert sein.
Bild 3-63 bis Bild 3-64 zeigen die Schritte zur Deaktivierung der Schutzdatenkommunikation.
Im nächsten Schritt wird in DIGSI 5 ein Fenster angezeigt, das die Anleitung enthält, wie Sie die Schutzdaten-
kommunikation deaktivieren können (siehe nächstes Bild).
[ScSTDeaD-090113-deDE-01.tif]
Um die Schutzdatenkommunikation nun deaktivieren zu können, müssen Sie Ihren Bestätigungscode einge-
ben, sofern eine Sicherheitsabfrage aktiviert ist (siehe nächstes Bild). Der voreingestellte Bestätigungscode ist
222222 .
[ScSTDeCo-090113-deDE-01.tif]
• Öffnen Sie anschließend unter Start ---> Ausführen in Windows ein Eingabefenster, indem Sie CMD
eingeben.
Geben Sie in der DOS-Box eine Kommandozeile ein, um eine Route zu setzen (siehe nächstes Bild). Dies
ist die Voraussetzung, dass DIGSI 5 über die Wirkschnittstelle weitergeroutet wird.
[ScDOSBox-310311-deDE-01.tif]
HINWEIS
Um die Route setzen zu können, müssen Sie Administratorrechte auf dem DIGSI-PC besitzen.
• Folgender Routebefehl ist notwendig, um sich im gezeigten Beispiel (siehe Bild 3-61) von Gerät 1 auf
Gerät 2 zu verbinden:
- Route add 173.16.60.60 Mask 255.255.0.0 172.16.60.60
- Route <Befehl> Ziel (=Gerät 2) Maske (Routing Gerät) Lokales Gerät
Remote-Geräte müssen in unterschiedlichen Subnetzen liegen und mit eindeutigen IP-Adressen verse-
hen werden. Dazu muss der Port J der jeweiligen Geräte bereits konfiguriert sein, um nun von Remote
auf diese Geräte zugreifen zu können.
• Wählen Sie jetzt für Unterstation 2 Ihr DIGSI 5-Projekt aus und verbinden Sie sich mit dem Gerät. Sie sind
zwar physikalisch mit dem lokalen Gerät verbunden, aber dieses Gerät stellt jetzt eine Verbindung mit
dem entfernten Gerät her. Jetzt können Sie das entfernte Gerät vollständig mit DIGSI 5 bedienen.
Nach Beendigung des Vorgangs muss die Wirkkommunikation wieder aktiviert werden. Dazu beenden
Sie die Verbindung mit dem entfernten Gerät in DIGSI 5 am lokalen Gerät für die Wirkschnittstelle.
Wenn diese Kommunikation nicht ordnungsgemäß beendet wird, dann schaltet sich nach ca. 12 Stunden
die Wirkkommunikation wieder selbständig ein.
• Heben Sie die Route wieder auf, indem Sie Folgendes in die DOS-Box eingeben:
- Route Delete 173.16.60.60
• Analog verfahren Sie, wenn Sie auf Gerät 3 über die Wirkschnittstelle zugreifen wollen. In diesem Fall wird
die DIGSI 5-Kommunikation zu Gerät 3 über Gerät 2 weitergeleitet und Sie sind von Gerät 1 mit Gerät 3
verbunden.
• Um eine Verbindung mit Gerät 3 herzustellen, ist folgende Route notwendig:
- Route add 174.16.60.60 Mask 255.255.0.0 172.16.60.60
HINWEIS
Wenn das lokale Gerät eine Stunde lang nicht mehr an DIGSI 5 angeschlossen ist, setzt sich die Verbindung
automatisch in die Wirkkommunikation zurück.
Verbinden Sie sich dazu mit dem Gerät mit DIGSI 5 und rufen Sie die Geräteinformationen ab. Diagnosedaten
zu einem Modul, dessen Kanal mit der Wirkschnittstelle konfiguriert ist, erhalten Sie durch Anwahl des Modul-
steckplatzes (z.B. F) und des entsprechenden Kanals (1 oder 2). Die folgenden Bilder zeigen die umfangrei-
chen Diagnosedaten der Wirkschnittstelle. Sie sind insbesondere dann hilfreich, wenn Datenstörungen auftre-
ten oder andere Unregelmäßigkeiten auf einer Kommunikationsverbindung (z.B. Laufzeitschwankungen).
HINWEIS
Die Diagnosedaten lassen sich auch durch die Gerätebedienung am Display des Gerätes auslesen. Die Über-
sicht von DIGSI 5 bietet aber diese Option nicht.
[ScDiaPIN-140912-deDE-01.tif]
In den folgenden Bildern und Tabellen werden die Anzeigen des Wirkschnittstellen-Protokolls beschrieben.
[ScDiaMed-140912-deDE-01.tif]
Media Status Baud-Rate 64; 128; 512; 2048 kBit/s; Baud-Rate des HDLC:
30 MBit/s; <unknown> FO: 64 kBit/s bis 2048
kBit/s bei 820 Nm USART-
Modulen
LDFO: 30 MBit/s bei
1300/1500 Nm Long Dis-
tance Modulen
Fehlerfall: <unknown>
Media Status LinkState N/A, UP, DOWN FO: N/A (immer Anzeige
N/A)
Media Status TransceiverDetection N/A, NO Transceiver de- FO: N/A (immer N/A)
tected, Transceiver detec- (NO Transceiver detected,
ted Transceiver detected),
Fehlerfall: N/A
[ScDiaHDL-140912-deDE-01.tif]
[ScDiaCom-140912-deDE-01.tif]
Settings Verbindung über Integer Zahl – Anzeige der Wirkschnittstelle ist Ver-
internen Kodierung der bindung über
Einstellvariante
Settings PDI-Bandbreite Anzeige der Bit-Rate Bit-Rate (bit/s) für Schutz-
telegramme in Abhängig-
keit mir dem Parameter
Verbindung über
Settings PDI-Telegram.-Over- Anzeige der Bits Overhead für jedes
head Schutztelegramm in Bit.
3.5.3.11 Parameter
3.5.3.12 Informationen
3.6.1 Funktionsübersicht
.
Zeitgenaues Erfassen von Prozessdaten erfordert eine exakte Zeitsynchronisation der Geräte. Die integrierte
Datum-/Zeitsynchronisation ermöglicht die exakte zeitliche Zuordnung von Ereignissen zu einer intern geführ-
ten Gerätezeit, mit der Ereignisse in Meldepuffern gestempelt werden und die bei deren Übertragung an eine
Stationsleittechnik oder über die Wirkschnittstelle mit übergeben wird. Ein batteriegepufferter, geräteinterner
Uhrenbaustein wird zyklisch mit der aktuellen Gerätezeit synchronisiert, so dass auch nach einem Hilfsspan-
nungsausfall mit der korrekten Gerätezeit weitergearbeitet wird. Damit wird gleichzeitig eine hardwaregestützte
Überwachung der Gerätezeit ermöglicht.
Die integrierte Datum-/Zeitsynchronisation ist eine übergreifende Gerätefunktion. Einstellparameter und Mel-
dungen finden Sie unter folgenden Menüs für DIGSI und das Gerät:
Datum und Uhrzeit einstellen:
• DIGSI: Online-Zugänge -> Schnittstelle -> Gerät -> Geräteinformation -> Zeitinformation
• Gerät: Hauptmenü -> Gerätefunktionen -> Datum & Zeit
Parameter:
• DIGSI: Projekt -> Gerät -> Parameter -> Zeiteinstellungen
Meldungen:
• DIGSI: Projekt -> Gerät -> Informationsrangierung -> Zeitführung oder Zeitsynch.
3.6.3 Funktionsbeschreibung
.
Jedes SIPROTEC 5-Gerät führt eine interne Gerätezeit mit Datum. Einstellungen zu Datum und Uhrzeit
können am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit oder per DIGSI 5 vorgenommen werden. Innerhalb einer
Anlage oder auch darüber hinaus ist in der Regel für das zeitgenaue Erfassen von Prozessdaten eine exakte
Zeitsynchronisation aller Geräte erforderlich. Für SIPROTEC 5-Geräte können sowohl Zeitquellen als auch un-
terschiedliche Synchronisiermöglichkeiten konfiguriert werden.
Einstellbare Synchronisiermöglichkeiten:
• Keine (Voreinstellung)
Das Gerät arbeitet ohne externe Zeitsynchronisation. Die interne Zeitsynchronisation arbeitet auch bei
temporär abgeschalteter Hilfsspannung mit Hilfe der Pufferbatterie. Die Uhrzeit kann manuell verstellt
werden.
• Telegramm
Die Zeitsynchronisation erfolgt per Telegramm über eine entsprechend konfigurierte Kommunikations-
schnittstelle z.B. mit dem Protokoll IEC 60870-5-103 oder DNP3.
• Anschluss an eine Funkuhr
Die Zeitsynchronisation erfolgt durch die Zeittelegramme eines externen IRIG-B- oder DCF77-Empfän-
gers über die Zeitsynchronisationsschnittstelle des Gerätes.
• Ethernet
Die Zeitsynchronisation erfolgt über das ethernetbasierte SNTP-Protokoll (Simple Network Time Proto-
col), z.B. bei IEC 61850-Stationen. Der SNTP-Dienst muss bei der Konfiguration von Ethernet-Schnittstel-
len aktiviert werden, damit er als Option für die Zeitsynchronisation zur Verfügung steht.
• Wirkschnittstelle
Die Zeitsynchronisation erfolgt über die konfigurierten Wirkschnittstellen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes.
Hierbei übernimmt der Timing-Master die Zeitführung.
Konfigurierbare Zeitquellen:
• Mit SIPROTEC 5-Geräten können 2 Zeitquellen berücksichtigt werden. Dabei kann für jede Zeitquelle die
Synchronisierart gemäß den angebotenen Optionen ausgewählt werden.
• Zeitquelle 1 hat dabei Vorrang vor Zeitquelle 2, d.h. Zeitquelle 2 wird zur Synchronisierung
der Gerätezeit erst bei Ausfall von Zeitquelle 1 wirksam. Ist nur eine Zeitquelle verfügbar, wird bei
deren Ausfall die interne Uhrzeit unsynchronisiert weitergeführt. Der Status der Zeitquellen wird gemeldet.
• Für jede Zeitquelle kann über den Parameter Zeitzone Zeitquelle 1 (oder Zeitzone Zeitquel-
le 2) definiert werden, ob diese ihre Zeit nach UTC (Weltzeit) sendet oder in der Einstellung lokal der
Zeitzone entspricht, in der das Gerät arbeitet.
HINWEIS
Achten Sie darauf, dass die Einstellungen zu den Zeitquellen mit der tatsächlichen Hardware-Konfiguration
Ihres SIPROTEC 5-Gerätes übereinstimmen. In jedem Fall führen Fehleinstellungen zum Ansprechen der Sta-
tusmeldungen der Zeitquellen.
Einstellbares Datumsformat
Unabhängig von einer speisenden Zeitsynchronisationsquelle wird geräteintern ein unabhängiges, einheitli-
ches Format geführt. Für die ortsübliche Darstellungsweise des Datumsformates stehen Ihnen folgende Opti-
onen zur Verfügung:
• Tag.Monat.Jahr: 24.12.2009
• Monat/Tag/Jahr: 12/24/2009
• Jahr-Monat-Tag: 2009-12-24
Die interne Gerätezeit wird in Weltzeit (UTC) geführt. Zur Darstellung von Zeitstempeln in DIGSI als auch am
Geräte-Display können Sie die lokale Zeitzone des Gerätes (Parameter Offset Zeitzone zu GMT) inklusive der
geltenden Sommerzeitregeln (Beginn, Ende und Offset Sommerzeit) über Parameter definieren. Damit ist eine
Anzeige in Ortszeit möglich.
HINWEIS
• Bei Zeitquellen, die den Status der Sommerzeitumschaltung mit übermitteln, wird dies bei der Bildung der
internen Gerätezeit im UTC-Format automatisch berücksichtigt. Dabei wird die im Gerät eingestellte Som-
merzeit-Differenzzeit (Parameter Offset Sommerzeit) berücksichtigt. Dagegen werden die Einstellungen
Beginn Sommerzeit und Ende Sommerzeit bei der Umrechnung in das geräteinterne UTC-Format ignoriert.
• Bei aktiven Zeitquellen ist eine Einstellung der Uhrzeit über das Geräte-Display oder DIGSI 5 nicht möglich.
Eine Ausnahme stellt die Einstellung des Kalenderjahres bei aktivem Zeitprotokoll IRIG-B dar.
Ihr SIPROTEC 5-Gerät erzeugt Status- und Überwachungsmeldungen, die während der Inbetriebsetzung und
im Betrieb des Gerätes wichtige Hinweise auf die richtige Konfiguration der Zeitquellen und den Zustand der
internen Zeitführung geben.
Die interne Zeitsynchronisation wird zyklisch überwacht. Wichtige Synchronisiervorgänge, der Status der Zeit-
quellen und erkannte Fehler werden gemeldet. Eine ungültig gewordene Gerätezeit wird entsprechend mar-
kiert, damit betroffene Funktionen in einen sicheren Zustand gehen können.
Meldung Beschreibung
Gerät: Diese Meldung signalisiert eine unzulässig hohe Diffe-
Uhrzeit Störung renz zwischen der intern geführten Zeit und der Zeit
des Uhrenbausteins. Das Ansprechen der Meldung
kann sowohl auf einen Fehler des Uhrenbausteins
hinweisen, als auch auf eine unzulässig hohe Drift des
Systemquarzes. Die intern geführte Zeit wird als un-
gültig markiert.
Zeitführung: Diese Meldung signalisiert, ob die Sommerzeit gerade
Sommerzeit aktiv ist.
Zeitführung: Diese Meldung signalisiert das manuelle Stellen der
Zeit manuell gestellt Gerätezeit an der Vor-Ort-Bedieneinheit oder per
DIGSI 5.
Zeitsynchronisation: Diese beiden Meldungen zeigen an, ob die aktiven
Status Zeitquelle 1 Zeitquellen aus Gerätesicht als gültig und aktiv
Status Zeitquelle 2 erkannt werden. Das Ansprechen der Meldungen
kann auch ein Hinweis darauf sein, dass an der Vor-
Ort-Bedieneinheit eine falsche Konfiguration der Port-
oder Kanalnummer durchgeführt wurde.
Zeitsynchronisation: Diese Meldung signalisiert nach der parametrierten
Zeitsync. Fehler Zeit Störungsmeldung nach den erfolglosen
Versuch der Synchronisierung mit einer externen Zeit-
quelle.
HINWEIS
Bei fehlender oder entladener Batterie läuft das Gerät ohne aktive externe Zeitsynchronisation mit der Geräte-
zeit 2011-01-01 00:00:00 (UTC) an.
DIGSI 5 bietet Ihnen im Online-Modus mit dem Gerät eine kompakte Übersicht über den Status der Zeitsyn-
chronisation Ihres SIPROTEC 5-Gerätes. Alle Anzeigen werden permanent aktualisiert. Zu der Übersicht ge-
langen Sie im Fenster der Projektnavigation über Online-Zugänge.
DIGSI: Online-Zugänge -> Schnittstelle -> Gerät -> Geräteinformation -> Zeitinformation
[ScTimeDG-140912-deDE-01.tif]
Im unteren Bereich wird die sich permanent aktualisierende Gerätezeit angezeigt. Sofern die interne Gerätezeit
und die speisende Zeitquelle zum Zeitpunkt des Telegrammempfangs synchron waren, sind beide angezeigten
Zeiten identisch.
HINWEIS
Alle angezeigten Zeiten (auch der Zeitquellen) berücksichtigen bereits die Einstellungen zur Lokalzeit (Zone
und Sommerzeit des Gerätes) in Form eines numerischen Offsets zu UTC (Weltzeit).
Parameter: Datumsformat
• Voreinstellwert Datumsformat = TT.MM.JJJJ
Mit dem Parameter Datumsformat definieren Sie das ortsübliche Format der Datumsanzeige.
Parameterwert Beschreibung
TT.MM.JJJJ Tag.Monat.Jahr: Typisch europäische Darstellung
Beispiel: 24.12.2010
MM/TT/JJJJ Monat/Tag/Jahr: US-typische Darstellung
Beispiel: 12/24/2010
JJJJ-MM-TT Jahr-Monat-Tag: Typisch chinesische Darstellung
Beispiel: 2010-12-24
Parameterwert Beschreibung
lokal Lokale Zeitzone und Sommerzeit werden als Zeitzonen-Offset zu GMT berück-
sichtigt.
UTC Zeitformat gemäß UTC (Weltzeit)
Parameterwert Beschreibung
kein Die Zeitquelle ist nicht konfiguriert.
IRIG-B Zeitsynchronisation durch einen externen IRIG-B-Empfänger:
SIPROTEC 5-Geräte unterstützen mehrere Protokollvarianten des IRIG-B Stan-
dards:
• IRIG-B 002(003)
Die Control Function Bits des Signals sind nicht belegt. Die fehlende Jahres-
angabe wird aus der aktuellen Gerätezeit gebildet. In diesem Fall ist das Ein-
stellen des Jahres per DIGSI 5 über den Online-Zugang möglich.
• IRIG-B 006(007)
Die Bits für das Kalenderjahr sind ungleich 00. Das Kalenderjahr wird vom
Zeitprotokoll selbst eingestellt.
• IRIG-B 005(004) mit Erweiterung nach IEEE C37.118-2005
Wenn im Zeitsignal zusätzlich zum Kalenderjahr weitere Control Function Bits
belegt sind, berücksichtigt das Gerät die zusätzlichen Informationen zu
Schaltsekunden, Sommerzeit, Zeitoffset (Zone, Sommerzeit) und Zeitgenau-
igkeit.
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2: Der Wert
dieser Einstellung wird vom Gerät nicht ausgewertet, da dieses Protokoll ent-
weder in UTC sendet oder aber bei Lokalzeit den jeweiligen Offset zur UTC in
jedem Stelltelegramm angibt.
DCF77 Zeitsynchronisation durch einen externen DCF77-Empfänger
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2 =lokal
Bitte beachten Sie: Es gibt auch Uhren, die ein DCF77-Signal erzeugen, das
UTC darstellt. Dann wäre hier UTC einzustellen.
WS Die Zeitsynchronisation erfolgt über die konfigurierten Wirkschnittstellen Ihres
SIPROTEC 5-Gerätes. Hierbei übernimmt der Timing-Master die Zeitführung. Si-
gnallaufzeiten der Wirkschnittstellen-Kommunikation werden automatisch her-
ausgerechnet.
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2 = UTC
Ein Slave, der eine Uhrzeit eines SIPROTEC5-Masters erhält, erhält dessen in
UTC geführte Systemzeit.
SNTP Die Zeitsynchronisation erfolgt über den Ethernet-Dienst SNTP (SNTP-Server
oder per IEC 61850).
SIPROTEC 5-Geräte unterstützen sowohl Edition1 als auch Edition2 gemäß IEC
61850-7-2. Bei Edition2 werden die logischen Attribute LeapSecondsKnown,
ClockFailure, ClockNotSynchronized und der Wert TimeAccuracy in jedem Zeit-
stempel geführt. Bei Edition1 enthalten diese Signale Voreinstellwerte. Somit ist
die Interoperabilität zur Stationsleittechnik beider Editionen gegeben!
Der SNTP-Dienst muss bei der Konfiguration von Ethernet-Schnittstellen akti-
viert werden, damit er als Option für die Zeitsynchronisation zur Verfügung steht.
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2 = UTC
IEC 60870-5-103 Die Zeitsynchronisation erfolgt per Telegramm über eine entsprechend konfigu-
rierte Kommunikationsschnittstelle gemäß Protokoll IEC 60870-5-103.
Zeitzone Zeitquelle 1 oder Zeitzone Zeitquelle 2 = lokal
Es gibt jedoch auch T103-Anlagen, die UTC senden.
Dieser Parameterblock enthält alle Einstellungen zur lokalen Zeitzone und Sommerzeit Ihres SIPROTEC 5-Ge-
rätes. Neben Einzelparametern nehmen Sie die Grundeinstellungen durch Vorauswahl per Radio Schaltfläche
oder Kontrollkästchen vor.
[SCtimezo-140912-deDE-01.tif]
Auswahlschaltfläche Beschreibung
Manuelle Einstellung (lokale Zeitzone und Sommer- Diese Einstellung ist zu wählen, wenn Sie die Einstel-
zeitregelung) lungen bezüglich lokaler Zeitzone und Sommerzeitre-
gelung Ihres SIPROTEC 5-Gerätes unabhängig von
den PC-Einstellungen durchführen wollen.
Eingabe: Offset Zeitzone zu GMT [min]
Auswahl: Sommerzeitumschaltung [ja/nein] per
Kontrollkästchen
[SCsozeit-121010-deDE-01.tif]
3.7.1 Übersicht
.
Der Funktionsblock kann sowohl auf Ebene der Funktionsgruppen (oberste Gliederungsebene im Gerät) ein-
gefügt werden als auch auf der Ebene der Funktionsblöcke innerhalb einer bestehenden Funktionsgruppe.
[ScBen7ST-190213-xxXX-01.tif]
3.7.2 Basisdatentypen
.
Die folgenden Datentypen stehen in der DIGSI 5-Bibliothek unter der Überschrift Benutzerdefinierte Signale
für benutzerdefinierte Objekte zur Verfügung.
Mit einer Einzelmeldung kann der Status eines Binäreinganges erfasst oder das binäre Ergebnis eines CFC-
Planes weitergeleitet werden.
BEISPIEL
Erfassung über Binäreingang, Weiterverarbeitung im CFC und/oder Signalisierung auf einer LED.
Dieser Datentyp kann als Befehl ohne Rückmeldung für einfache Signalisierungen oder als interne Variable
(Markierung) verwendet werden.
Mit dem Datentyp INS wird ein ganzzahliger Wert erzeugt, der ein CFC-Ergebnis aufnehmen kann.
BEISPIEL
Der Ausgang des CFC-Blocks ADD_D kann z.B. mit einem Datentyp INS verbunden werden. Das Ergebnis
hiervon kann auf dem Gerätedisplay angezeigt werden.
Hiermit kann ein Befehl ausgegeben werden (auf ein oder mehrere Relais, wählbar in der Informationsrangie-
rung), der dann über eine einzelne Rückmeldung überwacht wird.
Hiermit kann ein Befehl ausgegeben werden (auf ein oder mehrere Relais, wählbar in der Informationsrangie-
rung), der dann über eine Doppelmeldung als Rückmeldung überwacht wird.
Dieser Datentyp stellt einen Messwert zur Verfügung, der beispielsweise als CFC-Ergebnis verwendet werden
kann.
HINWEIS
Weitere Datentypen finden Sie unter anderen Überschriften in der DIGSI 5-Bibliothek sowie in den passenden
Funktionsblöcken. Dies trifft für die folgenden Datentypen zu:
• Impulszählwerte (siehe Benutzerdefinierte Funktionen in der DIGSI 5-Bibliothek)
• Zählwerte
Abtastwerte (SAV)
In DIGSI werden die Strom- und Spannungsabtastwerte als SAV-Typ gemäß IEC 61850 bezeichnet.
Dieser Objekttyp wird von Schutzfunktionen für die Auslösung verwendet. Er steht in der Bibliothek für den
Empfang von Schutzinformationen über die Wirkschnittstelle zur Verfügung, die damit ebenfalls die Auslö-
sung signalisieren können.
Dieser Objekttyp wird von Schutzfunktionen für die Anregung verwendet. Er steht in der Bibliothek für den
Empfang von Schutzinformationen über die Wirkschnittstelle zur Verfügung, die damit ebenfalls die Anregung
signalisieren können. Zusätzlich können sowohl ACD als auch ACT durch CFC-Pläne erzeugt und verarbeitet
werden.
Impulszählwerte
Impulszählwerte stehen als Datentyp BCR (Binary Counter Reading) in der Funktionsgruppe Leitung sowie in
der Funktionsgruppe Leistungsschalter zur Verfügung. Dort finden Sie die Impulszählwerte unter Messwer-
te/Benutzerdefinierte Werte/Impulszählw.
Die Funktionsweise und die Parameter der Impulszählwerte finden Sie in Kapitel 9.8.1 Funktionsbeschreibung
Impulszählwerte.
Energiezählwerte
Energiezählwerte müssen vom Benutzer nicht mehr separat angelegt werden. Sie stehen bei jeder Funktions-
gruppe Leitung als Wirk- und Blindleistungsarbeit für Bezugs- und Abgaberichtung zur Verfügung. Die Berech-
nung erfolgt aus den der Leitung zugeordneten Strom- und Spannungswandlern.
Detaillierte Informationen finden Sie in der Funktionsgruppe Leitung unter Kapitel 5.1.1 Übersicht und im
Kapitel 9.7.1 Funktionsbeschreibung Energiewerte.
Die folgenden Datentypen werden zusätzlich im System verwendet, sind aber nicht im Informationskatalog zur
freien Verwendung enthalten:
• ENC (Enumerated Setting Controllable)
Der Datentyp ENC modelliert einen Befehl, mit dem der Benutzer vordefinierte Werte einstellen kann.
• ENS (Enumerated Status)
Das ist ein ganzzahliger Wert (Integerwert), der den Zustand eines Objektes definiert.
• WYE (Leiter-Erde-Messwerte eines Drehstromnetzes)
• DEL (Leiter-Leiter-Messwerte eines Drehstromnetzes)
• SEQ (Abfolge)
• CMV (Komplexer Messwert)
Die Parameter der Meldungsfilterung finden Sie an den einzelnen Signalen. Das nächste Bild zeigt die Para-
meter am Beispiel eines Controllables (Leistungsschalterposition).
HINWEIS
Beachten Sie, dass diese Parameter nur im Funktionsblock Steuerung des Leistungsschalters oder des Tren-
ners zur Verfügung stehen und nicht im Funktionsblock Leistungsschalter oder Trennschalter, da in diesen
Funktionsblöcken die tatsächliche ungefilterte Position des Schalters aus dem Feld enthalten ist.
[ScLSposi-291110-deDE-01.tif]
Der Einstellbereich des Parameters Software-Filterzeit reicht von 0 ms bis 86 400 000 ms (1 Tag) in
ms-Schritten. Mit dem Kontrollkästchen Filter retriggern können Sie wählen, ob der Software-Filter durch
einen Wechsel von 1 nach 0 und zurück neu gestartet werden soll oder nicht. Das Kontrollkästchen Meldezeit
vor Filterung bewirkt bei Aktivierung, dass der Zeitstempel um die eingestellte Software-Filterzeit sowie die
feste Hardware-Filterzeit zurückdatiert wird. Der Zeitstempel entspricht in diesem Fall der tatsächlichen Zu-
standsänderung des Signals.
Die Flattersperre kann als Parameter der Position im Funktionsblock Leistungsschalter oder Trenner aktiviert
oder deaktiviert werden.
[ScFlatte-291110-deDE-01.tif]
Die Parameter der Flattersperre werden in DIGSI in den Geräteeinstellungen zentral für das gesamte Gerät
gleich eingestellt. Sie sind als Parameter der Funktionsgruppe Allgemein zugänglich (siehe hierzu nächstes
Bild).
[ScPaFLST-180613-xxXX-01.tif]
Die Parameter der Flattersperre haben folgende Bedeutung (siehe hierzu Bild 3-76):
• Anzahl zulässiger Zustandsänderungen
Diese Zahl legt fest, wie oft der Zustand eines Signals innerhalb der Flatter-Testzeit und der Flatter-Prüf-
zeit wechseln darf. Wenn diese Anzahl überschritten wird, wird oder bleibt das Signal gesperrt.
Geben Sie in dieses Feld eine Zahl im Bereich von 0 bis 65535 ein. Bei Eingabe der Zahl 0 ist die Flatter-
sperre inaktiv.
• Flatter-Testzeit
Innerhalb dieser Zeit wird die Anzahl der Zustandsänderungen eines Signals überprüft. Diese Zeit wird
gestartet, wenn für mindestens ein Signal die Flattersperre parametriert ist und dieses Signal seinen
Zustand ändert. Wenn die eingestellte Zeit abläuft, wird der Zeitgeber automatisch neu gestartet (Umlauf-
zeit).
Geben Sie in dieses Feld einen Wert im Bereich von 1 bis 65535 ein. Die eingegebene Zahl entspricht der
Zeit in Sekunden.
• Anzahl Flatterprüfungen
Diese Zahl gibt an, wie viele Prüfzyklen maximal durchlaufen werden sollen, bevor das Signal endgültig
gesperrt wird. In diesem Fall werden die Meldungen Group Warning (Gruppe Alarm handling) und
Chatter blocking (Gruppe Device) gesetzt. Ein Neustart des Gerätes hebt diese Sperre wieder auf.
Geben Sie in dieses Feld einen Wert im Bereich 0 bis 32767 ein. Der Wert unendlich (∞) ist hier auch
zulässig.
Geben Sie diesen Wert als Zeichenkette oo ein.
• Flatter-Pausenzeit
Wenn innerhalb der Flatter-Testzeit oder der Flatter-Prüfzeit die Anzahl zulässiger Zustandsänderung
eines Signals überschritten wird, wird die Flatter-Pausenzeit gestartet. Innerhalb dieser Zeit ist
dieses Signal gesperrt.
Geben Sie in dieses Feld einen Wert im Bereich von 1 bis 65535 ein. Die eingegebene Zahl entspricht der
Zeit in Minuten. Eine Eingabe an dieser Stelle ist nur dann möglich, wenn die Anzahl für Flatterprüfungen
ungleich 0 ist.
Beispiel: Wenn Sie hier z.B. 1 Minute einstellen und wenn die Flattersperre für ein Signal gestartet wird,
kann die tatsächliche Pausenzeit zwischen 1 Minute und 1 Minute 59 Sekunden liegen.
• Flatter-Prüfzeit
Innerhalb dieser Zeit wird erneut die Anzahl der Zustandsänderungen des Signals überprüft. Die Zeit
beginnt nach Ablauf der Flatter-Pausenzeit. Wenn sich die Anzahl der Zustandsänderungen inner-
halb der zulässigen Grenzen befindet, wird das Signal freigegeben. Andernfalls wird, sofern noch nicht
die maximale Anzahl an Flatterprüfungen erreicht ist, ein weiteres Mal die Pausenzeit gestartet.
Geben Sie in dieses Feld einen Wert im Bereich von 2 bis 65535 ein. Die eingegebene Zahl entspricht der
Zeit in Sekunden. Eine Eingabe an dieser Stelle ist nur dann möglich, wenn die Anzahl für Flatterprüfun-
gen ungleich 0 ist.
Sobald die Flattersperre gesetzt ist, wird das entsprechende Signal mit der Qualität oscillatory versehen und
zusätzlich eine entsprechende Meldung in den Betriebsmeldepuffer eingetragen.
Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für die Anwendung der Flattersperre auf eine Einzelmeldung (Typ SPS).
Die Anzahl zulässiger Zustandsänderungen ist auf 5 eingestellt. Nach dem Auftreten von 5 Zustandsänderun-
gen wird das Signal auf den ursprünglichen Zustand gesetzt und mit der Qualität oscillatory versehen.
[DwFlatsp-140212-deDE-01.tif]
Während der Inbetriebnahme, Wartungsarbeiten oder eines Tests kann eine zeitweilige Unterbrechung der
Verbindung zwischen den logischen Signalen und den Binäreingängen sinnvoll sein. Damit können Sie den
Status eines nicht korrekt rückgemeldeten Schaltgerätes per Hand nachführen. Bevor dies geschehen kann,
müssen Sie immer erst die Erfassungssperre setzen.
Setzen Sie die Erfassungssperre am Geräte-Display im Menü Befehle > Betriebsmittel >Erf.sper/Nachführ.
Wenn mehrere Schaltgeräte vorhanden sind, wählen Sie das entsprechende Schaltgerät. Wenn Sie auf die
Taste Ändern drücken, wird der Bestätigungscode abgefragt. Nach Eingabe des Bestätigungscodes wird die
Erfassungssperre eingeschaltet, wenn Sie auf Ok drücken. Siehe hierzu das nachfolgende Bild.
[ScErfass-030211-deDE-01.tif]
Das Nachführen des Schaltgerätes ist in demselben Menü möglich (siehe nächstes Bild). Über den Menüein-
trag Ändern wählen Sie Nachführen an. Danach wählen Sie die nachzuführende Stellung des Schaltgerätes
aus und bestätigen sie mit Ok. Die nachgeführte Position des Schaltgerätes wird dann angezeigt. Siehe hierzu
das nachfolgende Bild.
[ScStatus-030211-deDE-01.tif]
Die Erfassungssperre und die nachgeführte Stellung bleiben solange erhalten, bis sie manuell deaktiviert
werden. Danach wird die tatsächliche Stellung des Schaltgerätes angezeigt.
HINWEIS
Ein Nachführen ist aus Sicherheitsgründen nur direkt vor Ort über die Bedieneinheit des Gerätes, nicht aber
über DIGSI 5 möglich.
HINWEIS
Das Setzen der Erfassungssperre und das anschließende Nachführen ist auch über die Systemschnittstelle
IEC 61850 möglich.
Die Erfassungssperre kann auch über einen Binäreingang gesetzt werden. Damit kann über einen externen
Knebelschalter für ein einzelnes oder mehrere Schaltgeräte die Erfassungssperre gesetzt werden, um den
Abzweig außer Betrieb nehmen zu können. Dafür hat jedes Schaltgerät im Funktionsblock Schalter (Leis-
tungsschalter oder Trennschalter) das Eingangssignal >Erfassungssperre. Dieses Signal kann auch vom
CFC aus gesetzt werden (siehe hierzu nächstes Bild).
[ScBEErST-180613-xxXX-01.tif]
Die Erfassungssperre eines Schaltgerätes wird gesetzt, wenn entweder das Eingangssignal >Erfassungs-
sperre gesetzt ist oder die Aktivierung über die Gerätetastatur erfolgt (ODER-Verknüpfung).
HINWEIS
Verriegelungen werden mit den Statusänderungen des Schaltgerätes durchgeführt. Nehmen Sie die Erfas-
sungssperre wieder manuell wieder zurück. Andernfalls werden Positionsänderungen des Schaltgerätes nicht
erfasst und Verriegelungen z.B. werden unwirksam.
3.8.3 Dauerbefehle
.
Sie können ein benutzerdefiniertes Controllable über den Parameter Befehlsausgabe von Impuls auf Dau-
erbefehl umstellen.
[ScBef7ST-190213-xxXX-01.tif]
Wählen Sie Impulsausgabe oder Dauerausgabe für die Befehlsausgabeart. Wenn ein Dauerbefehl ausge-
wählt ist, sind die Impulsparameter irrelevant.
3.9.1 Übersicht
.
Die Schwellwerte von Schutzfunktionen können Sie direkt am Gerät oder mit DIGSI 5 einstellen.
Wenn Sie Parameter in einer Einstellsicht ändern, berechnet DIGSI 5 im Hintergrund die Parameter der beiden
nicht aktiven Sichten. Wenn Sie sich z.B. Umrechnung auf Sekundärwerte sparen wollen, dann wählen Sie die
Primärsicht. Nehmen Sie alle Einstellungen vor und schalten dann auf die Sekundärsicht um.
Bearbeitungsmodus: Primär
Die Parameter werden als Primärwerte eingestellt und beziehen sich damit direkt auf das Primärsystem. Das
manuelle Umrechnen auf die Sekundärseite entfällt.
Bearbeitungsmodus: Sekundär
Die Parameter beziehen sich auf die Sekundärseite der Wandler. Das bedeutet, dass die Parameter umgerech-
net werden müssen. Die Sekundäreinstellung ist die bisher gewohnte Einstellsicht. Bei Sekundärprüfungen
können die Anregewerte direkt ausgelesen werden.
Bearbeitungsmodus: Prozent
Diese Art der Einstellung ist bei elektrischen Maschinen (Generatoren, Transformatoren, Motoren) vorteilhaft.
Die Einstellwerte lassen sich unabhängig von der Maschinengröße standardisieren. Die Bezugswerte für die
Prozenteinstellung sind die Nenngrößen der Funktionsgruppe wie z.B. Nennspannung undNennstrom oder
Nennscheinleistung. Damit sind die Einstellwerte ausschließlich auf Primärgrößen bezogen. Wenn andere Be-
zugswerte benutzt werden, ist das bei der jeweiligen Schutzfunktion in den Anwendungs- und Einstellhinwei-
sen dokumentiert.
Bei ausgewählten Parametern kann es vorkommen, dass sie in allen 3 Einstellsichten ausschließlich in Prozent
eingestellt werden.
Im folgenden Abschnitt wird das Ändern der Wandlerübersetzungsverhältnisse in DIGSI 5 mit den entspre-
chenden Alternativen an einem Beispiel erläutert.
Das folgende Einstellbeispiel zeigt, wie Sie das Wandlerübersetzungsverhältnis in DIGSI 5 ändern und welche
Auswirkungen das auf die Parameter in den Einstellsichten Primär und Sekundär hat. Die Schutzeinstellung
wird am Beispiel der Funktion Überstromzeitschutz betrachtet.
Das folgende Bild zeigt die Schutzeinstellung der Funktion Überstromzeitschutz in der Sekundärsicht. Der
Schwellwert der Stufe ist auf 1,5 A eingestellt.
[scModSek-201210-deDE-01.tif]
Wenn Sie im Einstellblatt links oben auf den grünen Pfeil klicken, gelangen Sie in das Fenster zum Umschalten
der Einstellsicht (siehe folgendes Bild). Wählen Sie die von Ihnen bevorzugte Einstellsicht aus.
[scModUms-201210-deDE-01.tif]
Die folgenden Bilder zeigen die Einstellreihenfolge im Bearbeitungsmodus Primär. Stellen Sie die Wandlerda-
ten ein. Im Beispiel hat der Stromwandler ein Übersetzungsverhältnis von 1000 A/1 A.
[scPWandl-201210-deDE-01.tif]
In der Funktionsgruppe Leitung stellen Sie die Leitungsdaten ein (siehe folgendes Bild). Nennstrom, Nenn-
spannung sind die Referenzgrößen für die Prozenteinstellung.
[scProRef-201210-deDE-01.tif]
Das folgende Bild zeigt den Schwellwert der Funktion Überstromzeitschutz in der Primärsicht mit 1500 A.
[scUMZPri-201210-deDE-01.tif]
Bei der Umschaltung auf die Prozentsicht muss sich der folgende Wert ergeben:
[scUMZPro-201210-deDE-01.tif]
Bei der Umschaltung auf die Sekundärsicht muss sich der folgende Wert ergeben:
[scUMZSek-201210-deDE-01.tif]
Wenn Sie ausschließlich in der Sekundärsicht arbeiten wollen, unterstützt Sie DIGSI 5, wenn sich während der
Projektphase das Wandlerübersetzungsverhältnis ändert.
Im Beispiel ändert sich das Stromwandler-Übersetzungsverhältnis von 1000 A/1 A auf 1000 A/5 A. Ändern Sie
den sekundären Nennstrom des Stromwandlers im Einstellblatt der Wandlerdaten von 1 A auf 5 A (Bearbei-
tungsmodus: Sekundär). Wenn Sie die Wandlerdaten ändern, erscheint ein Fenster (siehe folgendes Bild),
dass Sie nach der gewünschten Aktion fragt.
[scFrageW-100211-deDE-01.tif]
Wenn Sie die Frage mit Ja beantworten, berechnet DIGSI 5 die Anregewerte (Schwellwerte) in der aktiven Se-
kundärsicht neu. Für den neuen sekundären Wandlerstrom 5 A ergibt sich damit der neue sekundäre Schwell-
wert von 7,5 A (1,5 A · 5 = 7,5 A ). Die Primär- und Prozentwerte bleiben unverändert.
Das folgende Bild zeigt den neu berechneten Schwellwert in der Sekundärsicht.
[scSekneu-201210-deDE-01.tif]
Bild 3-89 Automatisch neu berechnete Sekundärwerte nach Änderung der Wandlerdaten
Wenn Sie die Parameter in der Sekundärsicht schon unter Einberechnung der neuen Wandlerübersetzungs-
verhältnisse eingestellt haben, beantworten Sie die Frage mit Nein. In diesem Fall bleiben alle Schutzeinstel-
lungen in der Sekundärsicht unverändert. DIGSI 5 berechnet dann die Parameter (Schwellwerte) der Primär-
sicht neu. Im Beispiel beträgt der primäre Schwellwert dann 300 A (1,5 A ·1000 A/5 A = 300 A).
Im Beispiel hat sich das Stromwandler-Übersetzungsverhältnis von 1000 A/1 A auf 1000 A/5 A geändert. Die
folgende Tabelle zeigt zusammengefasst, welche Anregewerte DIGSI 5 in den Einstellsichten danach neu be-
rechnet. Die neuen Werte (fett markiert) hängen von Ihrer Antwort auf die Abfrage ab (siehe Bild 3-88).
HINWEIS
Wenn der sekundäre Nennstrom der Stromwandler 5 A beträgt, beachten Sie Folgendes:
• Der in DIGSI und am Gerät mögliche Einstellbereich für Stromparameter kann größer als 100 A (sekundär)
sein.
• Ströme über 100 A (sekundär) können zur Sättigung der geräteinternen Wandler führen!
• Stellen Sie keine Werte größer als 100 A (sekundär) ein!
Das Gerät ist in Lieferstellung auf Sekundärwerte voreingestellt. Direkt am Gerät können Sie nur sekundäre
Werte einstellen.
Wenn Sie Wandlerdaten direkt am Gerät ändern, folgt keine Abfrage wie in DIGSI 5 (siehe Bild 3-88). Stattdes-
sen geht das Gerät davon aus, dass alle Parameter der Sekundärsicht unverändert bleiben.
HINWEIS
Wenn das Gerät mit IEC 61850-Protokoll arbeitet, ändern Sie die Wandlerdaten nur über DIGSI 5 und nicht
direkt am Gerät. Wenn Sie die Wandlerdaten direkt am Gerät ändern, kann die IEC 61850-Konfiguration der
Mess- und Zählwerte fehlerhaft sein.
3.10 Parametergruppen-Umschaltung
3.10.1 Funktionsübersicht
.
Für unterschiedliche Anwendungsfälle können Sie die jeweiligen Funktionseinstellungen in sogenannte Para-
metergruppen speichern und bei Bedarf schnell aktivieren.
Sie können bis zu 8 unterschiedliche Parametergruppen im Gerät hinterlegen. Dabei ist immer nur eine Para-
metergruppe aktiv. Sie können während des Betriebs zwischen den Parametergruppen umschalten. Die Quelle
der Umschaltung können Sie über Parameter auswählen.
Sie können die Parametergruppen über folgende Alternativen umschalten:
• Über die Vor-Ort-Bedieneinheit direkt am Gerät
• Über eine Online-DIGSI-Verbindung zum Gerät
• Über Binäreingänge
• Über eine Kommunikationsverbindung zu einer Stationsleittechnik (IEC 60870-5-103, IEC 61850)
Eine Parametergruppe umfasst alle umschaltbaren Parameter des Gerätes. Bis auf wenige Ausnahmen (z.B.
allgemeine Geräteparameter wie Nennfrequenz) sind alle Parameter des Gerätes umschaltbar.
Ausführliche Informationen zu den Parametergruppen finden Sie im Betriebshandbuch und in der DIGSI 5
Online-Hilfe.
Die Meldungen zur Parametergruppen-Umschaltung finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter:
Projekt → Gerät → Informationsrangierung → Allgemein
3.10.3 Funktionsbeschreibung
Aktivierung
Wenn Sie die Funktion der Parametergruppen-Umschaltung verwenden wollen, müssen Sie zunächst in
DIGSI 5 mindestens 2 Parametergruppen einstellen (Parameter Anzahl der Parametergruppen > 1). Sie
können maximal 8 Parametergruppen einstellen. Die in DIGSI 5 eingestellten Parametergruppen werden an-
schließend in das Gerät geladen.
Beim Umschalten von einer Parametergruppe zur anderen wird der Gerätebetrieb nicht unterbrochen. Mit dem
Parameter Aktive Parametergruppe legen Sie entweder eine bestimmte Parametergruppe fest, oder sie
erlauben das Umschalten über Protokoll (IEC 60870-5-103, IEC 61850) oder über Binäreingang.
Für das Umschalten über Binäreingänge stehen Ihnen 3 entsprechende Eingangssignale zur Verfügung. Diese
Eingangssignale erlauben eine Auswahl der Parametergruppe über einen Binär-Code. Wenn sich eines der 3
Signale ändert, führt das anliegende Signalbild nach 100 ms (Stabilisierungszeit) zum Umschalten auf die ent-
sprechende Parametergruppe. Sind lediglich 2 Parametergruppen umzuschalten, wird nur 1 Binäreingang be-
nötigt. Die folgende Tabelle zeigt mögliche Binär-Codes (BCD) und zugehörige Parametergruppen (PG).
Wenn Sie Parametergruppen kopieren wollen, wählen Sie in DIGSI 5 in den Geräteeinstellungen eine Quell-
und eine Zielparametergruppe aus und starten anschließend den Kopiervorgang. Die Geräteeinstellungen
finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Projekt → Gerät → Parameter → Geräteeinstellungen.
Wenn Sie Parametergruppen vergleichen wollen, ist das in allen Einstellblättern für Parameter möglich. Sie
wählen dann neben der aktiven Parametergruppe eine 2. Parametergruppe zum Vergleich aus. Aktive Einstell-
werte und die Vergleichswerte werden Ihnen nebeneinander angezeigt. Nicht umschaltbare Parameter erken-
nen Sie daran, dass kein Vergleichswert angezeigt wird.
Jede Parametergruppe zeigt durch eine zugehörige Binärmeldung sowohl ihre Aktivierung als auch ihre Deak-
tivierung an. Der Vorgang der Parametergruppen-Umschaltung wird zusätzlich im Meldepuffer für Parame-
teränderungen protokolliert.
Mit dem Parameter Aktivierung Para.gruppe legen Sie fest, welche Parametergruppe Sie aktivieren
möchten oder über welchen Mechanismus die Umschaltung erlaubt wird. Sie können nur zwischen den mit Pa-
rameter Anzahl Param.gruppen festgelegten Parametergruppen umschalten.
Parameterwert Beschreibung
über Protokoll Die Umschaltung zwischen den Parametergruppen kann ausschließlich über
eine Kommunikationsverbindung von einer Stationsleittechnik (IEC 60870-5-
103, IEC 61850) veranlasst werden.
über Binäreingang Die Umschaltung zwischen den Parametergruppen funktioniert ausschließlich
über die der Parametergruppen-Umschaltung zugeordneten binären Eingangs-
signale.
Parametergruppe 1 Sie definieren die aktive Parametergruppe. Sie können die aktive Parameter-
... gruppe in DIGSI 5 oder direkt am Gerät über die Vor-Ort-Bedienung definieren.
Parametergruppe 8
3.10.5 Parameter
3.10.6 Informationen
4.1 Übersicht
.
Die Funktionsbibliothek in DIGSI 5 stellt für die Anwendungen der Geräte Applikationsvorlagen bereit. Die Ap-
plikationsvorlage
• Unterstützt die schnelle Realisierung kompletter Schutzlösungen für Anwendungen
• Enthält die grundlegende Konfiguration für den Anwendungsfall
• Enthält Funktionen und Voreinstellungen für den Anwendungsfall
Bild 2-1 im Kapitel 2.2. zeigt beispielhaft die Struktur einer Applikationsvorlage.
Wenn Sie eine Applikationsvorlage verwenden, beachten Sie Folgendes:
• Passen Sie die Applikationsvorlage an ihre spezifische Anwendung an (z.B. Voreinstellwerte überprü-
fen/anpassen, Funktionen löschen/ergänzen). Nähere Informationen dazu finden Sie im Kapitel 2.2.
• Überprüfen Sie die Rangierung der Binärausgänge bezüglich schneller und normaler Relais.
• Überprüfen Sie die CFC-Pläne für die Warnsammelmeldungen und die Störsammelmeldungen
Der Fernleitungsschutz 7ST85 ist eine selektive und schnelle Schutzeinrichtung für ein-und mehrseitig ge-
speiste Bahnübertragungsleitungen in beliebig vermaschten Netzen. Der Sternpunkt kann isoliert, kompensiert
(gelöscht) oder niederohmig geerdet betrieben werden. Das Gerät ist in 66 kV- bis 132 kV-Netzen mit 16,7 Hz
einsetzbar. Das Gerät enthält alle Funktionen, die Sie für den Schutz eines Leitungsabschnitts benötigen und
ist damit universell einsetzbar. Hauptschutzfunktion des Gerätes ist der Distanzschutz. Die Applikationsvorlage
7ST85 Basis enthält neben dem Distanzschutz weitere Schutzfunktionen z.B. den Not-Überstromzeitschutz
(siehe Kapitel 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7ST85). Sie können weitere Funkti-
onen aus der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 hinzufügen.
Im Folgenden ist die Applikationsvorlage und der maximale Funktionsumfang des Gerätes 7ST85 beschrieben.
HINWEIS
Die Verfügbarkeit bestimmter Parameter und Einstelloptionen ist abhängig vom Gerätetyp und den im Gerät
vorhandenen Funktionen!
Für die Anwendungen des Gerätes 7ST85 steht in DIGSI 5 eine Applikationsvorlage zur Verfügung. Die Appli-
kationsvorlage enthält die grundlegende Konfigurationen, benötigte Funktionen und Voreinstellungen. Für das
Gerät 7ST85 ist die Applikationsvorlage 7ST85 Basis in der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 verfügbar.
Damit Sie die Applikationsvorlage in das Gerät laden können, müssen folgende Mindestanforderungen an die
Hardware-Konfiguration erfüllt sein:
Die folgende Tabelle zeigt den Funktionsumfang und den Funktionspunktebedarf der Applikationsvorlagen für
das Gerät 7ST85:
Funktionspunkte
Schutzauslösung 2-polig 2-polig x 0
Hardware-Mengengerüst erweiterbar E/A x 0
21, 21N Distanzschutz (3 Ausprägungen, nur 1 Instanz Z< x 0
möglich)
• Distanzschutz für gelöschte Netze (in
7ST85 Basis vorkonfiguriert)
• Distanzschutz für isolierte Netze
• Distanzschutz für geerdete Netze
25 Synchronisierungsfunktion 70
49 Thermischer Überlastschutz θ, I t
2
40
50BF Schalterversagerschutz 35
50/51, Not-Überstromzeitschutz I> x 0
50N/51N
74TC Auslösekreisüberwachung x 0
79 Automatische Wiedereinschaltung AWE 185
85/21 Informationsübertragungsverfahren - Distanz-
schutz (nur 1 Instanz möglich) 100
• Mitnahmeverfahren
• Vergleichsverfahren
• Blockierverfahren
85/27 Echo bei schwacher oder fehlender Einspei- x 0
sung
Endfehlerschutz 25
21FL Fehlerorter FO x 0
Messwerte, Standard x 0
Messwerte, erweitert: Min, Max, Mittelwert 0
Schaltstatistik x 0
CFC Standard x 0
CFC Arithmetik
Trennschalter/Erdungsschalter 41 3
1
Trennschalter/Erdungsschalter Status 4 3
Funktionspunkte
Externe Einkopplung x 0
Steuerung (Leittechnik-Funktionen) 0
Störschreibung, analog und binär x 0
Überwachung x 0
Wirkschnittstelle, seriell
Funktionspunkte: 461
1. 4 Instanzen frei, danach je 3 Funktionspunkte
In der Applikationsvorlage 7ST85 Basis sind die CFC-Pläne zur Bildung der Meldungen >Gruppenwarnung
(GRPWARN_7ST85) und >Gruppenalarm (PROCESS_MODE_INACTIVE) vorkonfiguriert.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen ab Kapitel
8.8.1 Übersicht.
Wenn Sie Erdschlüsse erfassen wollen, müssen Sie in DIGSI 5 einen neuen CFC-Plan anlegen (siehe Kapitel
4.3 Erdschlusserfassung).
4.3 Erdschlusserfassung
Logik
[LoErdwST-180612-xxXX-01.tif]
Arbeitsweise
Ein externes Erdschlusswischer-Relais erfasst Erdschlüsse. Schließen Sie das externe Gerät über 3 Binärein-
gänge an das Schutzgerät 7ST85 an. Über die Binäreingänge werden die Signale des Erdschlusswischer-
Relais erfasst (>EWR vorw., >EWR rückw., >Dauererdschl.). Wenn einer dieser Binäreingänge aktiv
wird, können Sie das Erdschlusswischer-Relais für eine am Zeitgeber 1 parametrierbare Zeit blockieren (Aus-
gangsmeldung EWR blockiert). Die Meldungen der externen Erdschlusserfassung haben keinen Einfluss
auf die Schutzfunktionen des 7ST85.
Durch das binäre Eingangssignal >Reset EWR wird für 50 ms (Zeitgeber 2) die Meldung EWR Reset aktiv,
die das Erdschlusswischer-Relais zurücksetzt. Auch wenn der Zeitgeber 1 noch nicht abgelaufen ist, wird die
Meldung EWR Reset nach 50 ms inaktiv.
HINWEIS
Wenn Sie Erdschlüsse erfassen wollen, müssen Sie in DIGSI 5 einen neuen CFC-Plan anlegen!
[ScErdCFC-140113-xxXX-01.tif]
5.1.1 Übersicht
.
In der Funktionsgruppe Leitung lassen sich alle zum Schutz und zur Überwachung einer Leitung nötigen Funk-
tionen anwenden. Die Funktionsgruppe Leitung enthält auch die Messfunktionen (siehe hierzu Kapitel 9).
In der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 finden Sie unter jedem Gerätetyp die Funktionsgruppe Leitung. Die
Funktionsgruppe Leitung enthält alle Schutz- und Überwachungsfunktionen, die Sie für diesen Gerätetyp an-
wenden können. Diese Funktionen sind im Kapitel Schutz- und Automatikfunktionen beschrieben. Das fol-
gende Bild zeigt am Beispiel des Gerätes 7ST85 den Funktionsumfang der Funktionsgruppe Leitung.
[ScBiLi2p-210213-xxXX-01.tif]
Weitere Informationen zur Funktionseinbettung im Gerät finden Sie im Kapitel 2. Den Gesamtfunktionsumfang
der Applikationsvorlage finden Sie im Kapitel 4.
Diese Blöcke werden in der Funktionsgruppe Leitung grundsätzlich benötigt und sind deshalb nicht lad- und
löschbar.
Sie können die für ihre Anwendung notwendigen Schutz- und Überwachungsfunktionen in die Funktionsgruppe
Leitung laden. Die Funktionen sind über die Funktionsbibliothek in DIGSI 5 verfügbar. Nicht benötigte Funkti-
onen können Sie aus der Funktionsgruppe löschen.
[DwFGLiST-140113-deDE-01.tif]
Die Funktionsgruppe Leitung erhält die benötigten Messwerte über die Schnittstellen zu den Messstellen.
Bei Verwendung einer Applikationsvorlage ist die Funktionsgruppe Leitung bereits mit den notwendigen Mess-
stellen verbunden.
Wenn Sie Funktionen in die Funktionsgruppe Leitung einfügen, erhalten diese automatisch die Messwerte der
richtigen Messstellen. Wenn Sie Schutzfunktionen in die Funktionsgruppe einfügen, ohne dass die dafür not-
wendige Messstelle verbunden ist, meldet DIGSI 5 eine Inkonsistenz. Konfigurieren Sie die Messstellen in
DIGSI 5 über den Editor Verbindungen der Funktionsgruppe.
dungstyp = 2Leiter-Erde-Spg. + UN). Weitere Informationen dazu finden Sie in der Beschreibung der An-
lagendaten ab Kapitel 6.1.1 Übersicht.
• Leiterstrom 2-phasig:
Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 2-phasigen Stromsystems bereitgestellt. Je nach
Anschlussart der Wandler sind das z.B. IL1, IL2 oder IN. Alle aus den gemessenen Größen berechenbaren
Werte werden ebenfalls über diese Schnittstelle bereitgestellt. Die Funktionsgruppe Leitung muss immer
mit der Messstelle I-2ph verknüpft sein.
Sie können die Schnittstelle Leiterstrom 2-phasig mit maximal einer 2-phasigen Strommessstelle
verbinden. Alle Funktionen der Funktionsgruppe Leitung haben Zugriff auf diese Werte.
Über die Schnittstelle zur Funktionsgruppe Leistungsschalter werden zwischen Schutz- und Leistungsschal-
ter-Funktionsgruppe alle benötigten Daten ausgetauscht. Dies sind z.B. die Anrege- und Auslösemeldungen
der Schutzfunktionen in Richtung der Leistungsschalter-Funktionsgruppe und z.B. die Information des Leis-
tungsschalterzustandes in Richtung der Schutz-Funktionsgruppen.
Die Funktionsgruppe Leitung ist mit einer oder mehreren Leistungsschalter-Funktionsgruppen verbunden.
Diese Verbindung legt allgemein fest:
• Welcher/welche Leistungsschalter wird/werden durch die Schutzfunktionen der Schutz-Funktionsgruppe
Leitung betätigt
• Start der Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz (sofern in der Leistungsschalter-Funktionsgruppe
vorhanden) durch die Schutzfunktionen der verbundenen Schutz-Funktionsgruppe Leitung
• Start der Funktion Wiedereinschaltautomatik (AWE, sofern in der Leistungsschalter-Funktionsgruppe
vorhanden) durch die Schutzfunktionen der verbundenen Schutz-Funktionsgruppe Leitung
Bei Verwendung einer Applikationsvorlage sind die Funktionsgruppen bereits miteinander verbunden, da diese
Verknüpfung für den ordnungsgemäßen Betrieb zwingend erforderlich ist. Sie können die Verknüpfung in
DIGSI 5 über den Editor Verbindungen der Funktionsgruppe ändern. Nähere Informationen finden Sie im
Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät. Wenn die Verknüpfung fehlt, meldet DIGSI 5 eine Inkonsistenz.
Über die Schnittstelle zur Wirkkommunikation werden zwischen der Schutz-Funktionsgruppe und der Wirk-
kommunikation alle benötigten Daten ausgetauscht. Dies sind z.B. binäre Signale, Messwerte und komplexe
Daten. Funktionen, wie z.B. Signalübertragungsverfahren, tauschen Informationen mit anderen Schutzgeräten
über die Wirkschnittstelle aus.
Wenn Sie mit Signalübertragungsverfahren arbeiten, müssen Sie die Schutz-Funktionsgruppe und die Wirk-
kommunikation miteinander verbinden, da diese Verknüpfung für den ordnungsgemäßen Betrieb zwingend er-
forderlich ist.
Leitungsdaten
Die Leitungsdaten charakterisieren die zu schützende Leitung. Die Leitungsdaten gelten für alle Funktionen in
der Funktionsgruppe Leitung.
Prozessmonitor
Der Prozessmonitor ist immer in der Funktionsgruppe Leitung vorhanden und kann nicht entfernt werden. Der
Prozessmonitor stellt in der Funktionsgruppe Leitung folgende Informationen bereit:
• Stromkriterium:
Erkennung einer offenen/abgeschalteten Leitung anhand des fließenden Mindeststroms
• Spannungskriterium (optional):
Erkennung einer offenen/abgeschalteten Leitung anhand der anliegenden Mindestspannung
Diese Informationen sind in der Funktionsgruppe Leitung für alle darin enthaltenen Funktionen verfügbar. Die
Beschreibung zum Prozessmonitor finden Sie ab Kapitel 5.1.6.1 Funktionsübersicht.
Betriebsmessung
Die Betriebsmessung ist immer in der Funktionsgruppe Leitung vorhanden und kann nicht gelöscht werden.
Ausgangslogik
Die Ausgangslogik behandelt Anrege- und Auslösemeldungen der in der Funktionsgruppe vorhandenen
Schutz- und Überwachungsfunktionen getrennt voneinander in jeweils einer Anregelogik und einer Ausgangs-
logik. Anrege- und Ausgangslogik erzeugen die übergreifenden Meldungen (Sammelsignale) der Funktions-
gruppe. Die Sammelsignale werden über die Schnittstelle Schutzinformationen an die Funktionsgruppe Leis-
tungsschalter übergeben und dort weiterverarbeitet.
Die Anrege- und Auslösemeldungen der Schutz- und Überwachungsfunktionen in der Funktionsgruppe
Leitung werden phasenselektiv zusammengefasst und als Sammelmeldung ausgegeben.
Die Auslösemeldungen der Schutzfunktionen der Funktionsgruppe Leitung führen immer zu einer 2-poligen
Auslösung des Gerätes.
[LoAusLin-150211-deDE-01.tif]
Leitungsdaten
Die folgenden Anwendungs- und Einstellhinweise gelten für die Leitungsdaten. Die Leitungsdaten werden in
der Funktionsgruppe Leitung eingestellt und gelten für alle Funktionen in der Funktionsgruppe.
HINWEIS
Parameter: Nennstrom
• Voreinstellwert (_:9001:101) Nennstrom = 1000 A
Mit dem Parameter Nennstrom stellen Sie den primären Nennstrom der zu schützenden Leitung ein. Der hier
eingestellte Nennstrom ist die Bezugsgröße für die Prozentmesswerte und für Einstellwerte in Prozent.
Wenn das Gerät mit dem IEC 61850-Protokoll arbeitet, ändern Sie den Einstellwert des Parameters nur über
DIGSI 5 und nicht direkt am Gerät.
HINWEIS
Wenn Sie den Einstellwert direkt am Gerät ändern, kann die IEC 61850-Konfiguration der Zählwerte fehlerhaft
sein.
Parameter: Nennspannung
• Voreinstellwert (_:9001:102) Nennspannung = 110 kV
Mit dem Parameter Nennspannung stellen Sie die primäre Nennspannung der zu schützenden Leitung ein.
Der Parameter Nennspannung ist für die Funktionen Distanzschutz und Spannungsschutz von Bedeutung.
Die hier eingestellte Nennspannung ist die Bezugsgröße für die Prozentmesswerte und für Einstellwerte in
Prozent.
Wenn das Gerät mit dem IEC 61850-Protokoll arbeitet, ändern Sie den Einstellwert des Parameters nur über
DIGSI 5 und nicht direkt am Gerät.
HINWEIS
Wenn Sie den Einstellwert direkt am Gerät ändern, kann die IEC 61850-Konfiguration der Zählwerte fehlerhaft
sein.
Parameter: Sternpunkt
• Voreinstellwert (_:9001:149) Sternpunkt = gelöscht
Mit dem Parameter Sternpunkt stellen Sie ein, ob der Sternpunktpunkt geerdet, isoliert oder ge-
löscht (über Erdschlusslöschspule geerdet) ist.
Mit dem Parameter X-Belag Abschnitt 1 stellen Sie den Reaktanzbelag für die zu schützende Leitung
ein. Sie stellen den Parameter X-Belag Abschnitt 1 als bezogene Größe in Ω/km ein. Der Parameter X-
Belag Abschnitt 1 ist für die Funktion Fehlerorter von Bedeutung.
Mit dem Parameter Leitungslänge Abschnitt 1 stellen Sie die Länge des 1. Leitungsabschnittes der zu
schützenden Leitung als Längenmaßeinheit in km ein. Der Parameter Leitungslänge Abschnitt 1 ist für
die Funktion Fehlerorter von Bedeutung.
Mit dem Parameter X-Belag Abschnitt 2 stellen Sie den Reaktanzbelag für die zu schützende Leitung
ein. Sie stellen den Parameter X-Belag Abschnitt 2 als bezogene Größe in Ω/km ein. Der Parameter X-
Belag Abschnitt 2 ist für die Funktion Fehlerorter von Bedeutung.
Mit dem Parameter Leitungslänge Abschnitt 2 stellen Sie die Länge des 2. Leitungsabschnittes der zu
schützenden Leitung als Längenmaßeinheit in km ein. Der Parameter Leitungslänge Abschnitt 2 ist für
die Funktion Fehlerorter von Bedeutung.
Mit dem Parameter X-Belag Abschnitt 3 stellen Sie den Reaktanzbelag für die zu schützende Leitung
ein. Sie stellen den Parameter X-Belag Abschnitt 3 als bezogene Größe in Ω/km ein. Der Parameter X-
Belag Abschnitt 3 ist für die Funktion Fehlerorter von Bedeutung.
Mit dem Parameter Leitungslänge Abschnitt 3 stellen Sie die Länge des 3. Leitungsabschnittes der zu
schützenden Leitung als Längenmaßeinheit in km ein. Der Parameter Leitungslänge Abschnitt 3 ist für
die Funktion Fehlerorter von Bedeutung.
Parameter: Leitungswinkel
• Voreinstellwert (_:9001:_108) Leitungswinkel = 85°
Der Parameter Leitungswinkel ist für die Funktion Distanzschutz von Bedeutung. Berechnen Sie den Ein-
stellwert für den Parameter Leitungswinkel aus den Leitungskonstanten der zu schützenden Leitung wie
folgt:
[FoLWinkl-050509-deDE-01.tif]
mit:
BEISPIEL
[FoLWi2ph-171011-deDE-01.tif]
Parameter: kr und kx
• Voreinstellwert (_:9001:104) kr = 1,0
• Voreinstellwert (_:9001:105) kx = 1,0
Mit den Parametern kr und kx stellen Sie die Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren als skalare Größen ein. Die
Parameter kr und kx sind für die Funktionen Distanzschutz und Fehlerorter von Bedeutung.
HINWEIS
Sie können die hier eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren in den Zonen des Distanzschutzes durch
spezifische Parameter pro Zone überschreiben.
Berechnen Sie die Einstellwerte für die Parameter kr und kx aus den Leitungsdaten wie folgt:
Resistanzverhältnis Reaktanzverhältnis
[FoKr2pha-181011-deDE-01.tif] [FoKx2pha-181011-deDE-01.tif]
mit:
Diese Daten können entweder für die gesamte Leitung oder als längenbezogene Werte eingesetzt werden, da
die Quotienten längenunabhängig sind. Sie können die Daten sowohl aus den Primärgrößen als auch aus den
Sekundärgrößen berechnen.
BEISPIEL
[FoBeKr2p-181011-deDE-01.tif]
[FoBeKx2p-181011-deDE-01.tif]
5.1.4 Parameter
5.1.5 Informationen
5.1.6 Prozessmonitor
5.1.6.1 Funktionsübersicht
.
In allen Funktionsgruppen, die Funktionen mit Abhängigkeiten zum Zustand des Schutzobjektes haben, ist ein
Prozessmonitor enthalten. Der Prozessmonitor erkennt den aktuellen Schaltzustand des Schutzobjektes.
Die Funktion Prozessmonitor wird in der Schutz-Funktionsgruppe Leitung mit Spannungs- und Strommes-
sung verwendet.
Werkseitig ist die Funktion Prozessmonitor mit den Funktionsblöcken Stromkriterium, Leistungsschalterzu-
stand für das Schutzobjekt und Einschalterkennung vorhanden. Der Funktionsblock Spannungskriterium ist op-
tional.
[DwProM2p-260312-xxXX-01.tif]
[LoPro2po-120712-xxXX-01.tif]
5.1.6.3 Stromkriterium
Logik
[LoProIr2-211011-deDE-01.tif]
Wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist, wird das Signal I offen einer Phase erzeugt:
• Ein Leiterstrom unterschreitet die parametrierte Schwelle des Parameters Strom-Schwellw.LS
offen. Die Hysterese stabilisiert das Signal.
• Der entsprechende Leiterstrom (z.B. I L1) unterschreitet 10 % des Leiterstromes bei kommendem Aus-
lösebefehl. Wenn der Strom durch Stromwandlereinflüsse erst mit Verzögerung zurückgeht, kann damit
ein offener Pol auch nach einem stromstarken Fehler auf der Leitung schnell erkannt werden.
Mit dem Parameter Strom-Schwellw.LS offen legen Sie den Reststrom als Kriterium für eine abgeschal-
tete Leitung fest. Der Parameter selbst liegt in der Funktionsgruppe Leistungsschalter. Er wirkt sowohl in der
Funktionsgruppe Leistungsschalter (z.B. Leistungsschalter-Zustandserkennung) als auch für den Prozess-
monitor in der Schutzfunktionsgruppe.
Mit dem Parameter Strom-Schwellw.LS offen legen Sie die Schwelle für den Reststrom als Kriterium für
eine abgeschaltete Leitung fest.
Stellen Sie den Parameter Strom-Schwellw.LS offen so ein, dass der gemessene Strom bei abgeschal-
tetem Abzweig den Wert des Parameters Strom-Schwellw.LS offen mit Sicherheit unterschreitet. Bei
einer Überschreitung wirkt zusätzlich noch die Hysterese.
Wenn bei abgeschaltetem Abzweig parasitäre Ströme (z.B. durch Induktion) ausgeschlossen sind, stellen Sie
den Parameter Strom-Schwellw.LS offen empfindlich ein.
Logik
[LoPM2LSZ-140113-xxXX-01.tif]
Wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind, dann nimmt die Meldung LS-Zust. Schutzobjekt
den Zustand Zu ein:
• Der angeschlossene Leistungsschalter signalisiert den Zustand Zu.
• Der Eingang >Trennschalter offen ist nicht aktiv.
5.1.6.6 Einschalterkennung
Logik
[LoPMEiST-140113-xxXX-01.tif]
Mit dem Funktionsblock Einschalterkennung erkennt das Gerät, ob das zu schützende Schutzobjekt zu- oder
abgeschaltet wurde.
Wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist, wird die Meldung Einschaltung aktiv:
• Die Leitung wurde für die Zeit Min. Zeit Abzweig offen als offen erkannt und in der als zugeschaltet
erkannten Phase wurde ein Stromfluss gemessen. Die Meldung Einschaltung wird für die Zeit Wirk-
zeit nach Einschalt. nach erkannter Einschaltung aktiv.
• Solange das Signal manuell zugeschaltet aktiv ist.
Wenn die Leitung als offen erkannt wurde und die Zeit Min. Zeit Abzweig offen abgelaufen ist, wird das
phasenselektive Signal Freigabe Einschaltung gebildet. Dadurch kann das Gerät bei einer Einschaltung
auf einen Fehler schnellstmöglich eine Auslösung erzeugen. Das Signal steht während der offenen Leitung
dauerhaft an.
Der Funktion Schnellauslösung bei LS- Zuschaltung kann z.B. mit dem Signal Freigabe Einschaltung
bei Zuschaltung auf einen Kurzschluss unverzögert auslösen.
Wenn der Parameter Betriebsart auf I offen eingestellt ist, müssen Sie sicherstellen, dass der Parame-
ter Strom-Schwellw.LS offen kleiner als der mögliche Laststrom eingestellt ist. Wenn dies nicht der Fall
ist, wird dauerhaft auf offen erkannt und jeder Fehlerstrom, der den Parameter Strom-Schwellw.LS offen
überschreitet, wird als Einschaltung interpretiert. Das kann auch bei externen Fehlern zu unselektiver Auslö-
sung der Funktion Schnellauslösung bei LS-Zuschaltung führen.
Parameter: Betriebsart
• Voreinstellwert (_:4711:101) Betriebsart = nur Hand-Ein
Mit dem Parameter Betriebsart stellen Sie ein, mit welchen Kriterien der Funktionsblock Einschalterken-
nung arbeitet.
Parameterwert Beschreibung
nur Hand-Ein Die Erkennung der Einschaltung des Abzweigs wird ausschließlich mit dem
Binärsignal Hand-Ein entschieden.
I offen und U offen Wenn der Funktionsblock Einschalterkennung eine gehende Offen-Bedin-
gung in Strom oder Spannung erkennt, wird auf Einschaltung entschieden.
LS und I offen Wenn eine der beiden folgenden Bedingungen erfüllt ist, wird die Einschal-
tung erkannt:
• Die Auswertung des Leistungsschalter-Hilfskontaktes erkennt eine
gehende Offen-Bedingung in mindestens einer Phase.
• Das Stromkriterium erkennt eine gehende Offen-Bedingung.
I offen Wenn der Funktionsblock Stromkriterium eine gehende Offen-Bedingung er-
kennt, wird auf Einschaltung entschieden. Beachten Sie für diese Einstel-
lung, dass der Parameter Strom-Schwellw.LS offen kleiner als der
mögliche Laststrom eingestellt ist. Wenn dies nicht der Fall ist, wird dauer-
haft auf offen erkannt und jeder Fehlerstrom, der den Parameter Strom-
Schwellw.LS offen überschreitet, wird als Einschaltung interpretiert.
Um fehlerhaftes Erkennen einer Einschaltung zu vermeiden, muss der Zustand Abzweig offen für eine Min-
destzeit (Parameter Min. Zeit Abzweig offen) anstehen, bevor die Meldung Einschaltung aktiv
werden kann. Mit dem Parameter Min. Zeit Abzweig offen legen Sie die Dauer dieser Freigabeverzö-
gerung fest.
5.1.6.8 Parameter
5.1.6.9 Informationen
5.1.6.10 Spannungskriterium
Logik
[LoProUr2-091012-deDE-01.tif]
Wenn Sie eine Einschalterkennung oder eine 1-polig-offen-Erkennung über Spannung prüfen wollen, benöti-
gen Sie einen leitungsseitig eingebauten Spannungswandler und Netze mit geerdetem Sternpunkt. Fügen Sie
in diesem Fall dem Prozessmonitor den Funktionsblock Spannungskriterium hinzu.
Wenn die Spannungswandler sammelschienenseitig eingebaut sind oder wenn ein Spannungsanschluss fehlt,
dürfen Sie das Spannungskriterium nicht zur Erkennung einer abgeschalteten Phase nutzen.
Mit dem Parameter (_:101) Schwellwert U offen legen Sie die Restspannung als Kriterium für eine
abgeschaltete Leitung fest. Wenn die Leiter-Erde-Spannung den Wert des Parameters Schwellwert U
offen unterschreitet, wird das Signal U offen erzeugt. Die Funktion stabilisiert das Signal durch eine Hys-
terese sowie eine Verzögerung der kommenden Flanke des Signals. Die gehende Flanke des Signals wird un-
verzögert weitergeleitet.
HINWEIS
Der Parameter Schwellwert U offen ist nur bei Verwendung des optionalen Funktionsblockes Span-
nungskriterium vorhanden. Verwenden Sie den Parameter nur bei einem leitungsseitig eingebauten Span-
nungswandler und in Netzen mit geerdetem Sternpunkt.
Mit dem Parameter Schwellwert U offen legen Sie die Schwelle für die Restspannung als Kriterium für
einen abgeschalteten Abzweig fest.
Stellen Sie den Parameter Schwellwert U offen so ein, dass die gemessene Spannung bei abgeschalte-
tem Abzweig den Wert des Parameters Schwellwert U offen mit Sicherheit unterschreitet. Bei einer Über-
schreitung wirkt zusätzlich noch die Hysterese. Der Wert des Parameters Schwellwert U offen muss un-
terhalb der minimal zu erwartenden Leiter-Erde-Spannung liegen. Dabei müssen die Spannungswandler
leitungsseitig angeschlossen sein.
Stellen Sie den Wert des Parameters Schwellwert U offen wegen möglicher parasitärer Spannungen (z.B.
durch kapazitive Einkopplung) nicht zu empfindlich ein.
5.1.6.12 Parameter
5.2.1 Übersicht
.
Die Funktionsgruppe Leistungsschalter gruppiert die auf einen Leistungsschalter bezogenen Benutzerfunk-
tionen.
[ScBiLS2p-210213-xxXX-01.tif]
Diese Funktionen sind in den Kapiteln Schutz- und Automatikfunktionen und Steuerungsfunktionalitäten
beschrieben.
Das folgende Bild zeigt die Struktur der Funktionsgruppe Leistungsschalter. Die systemimmanenten Funkti-
onsblöcke sind in den nachfolgenden Kapiteln beschrieben.
[DwFGLSst-261011-xxXX-01.tif]
Die Funktionsgruppe erhält die benötigten Messwerte über die Schnittstellen zu den Messstellen.
Bei Verwendung einer Applikationsvorlage ist die Funktionsgruppe mit der Messstelle des 2-phasigen Leiter-
stromes verbunden, da diese Verknüpfung erforderlich ist. Je nach Art der verwendeten Benutzerfunktionen
kann die Verbindung weiterer Messstellen mit der Funktionsgruppe erforderlich sein. Die Konfiguration erfolgt
über den Funktionsgruppenverbindungen-Editor in DIGSI 5. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter
Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät.
Wenn eine Benutzerfunktion, z.B. die Synchronisierung, in der Funktionsgruppe (FG) verwendet wird, ohne
dass die benötigte Messstelle verknüpft ist, meldet DIGSI 5 eine Inkonsistenz. Diese Inkonsistenz weist auf die
fehlende Verknüpfung hin.
Die Funktionsgruppe Leistungsschalter hat folgende Schnittstellen zu den Messstellen:
• Leiterstrom 2-phasig
Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 2-phasigen Stromsystems bereitgestellt. Die Funk-
tionsgruppe muss mit dieser Messstelle immer verknüpft sein.
• Spannung
Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 2-phasigen Spannungssystems bereitgestellt. Nur
wenn eine Benutzerfunktion angewandt wird, die die Messgrößen des 2-phasigen Spannungssystems be-
nötigt, ist die Verknüpfung zur entsprechenden Messstelle erforderlich, z.B. bei Verwendung der Funktion
Synchronisierung oder der Funktion Wiedereinschaltautomatik.
• Sync.-Spannung
Über diese Schnittstelle wird eine 1-phasige Synchronisierspannung (z.B. Spannung der Sammelschiene
bei 1-phasigem Anschluss) bereitgestellt.
Nur wenn die Synchronisierung verwendet wird, ist die Verknüpfung zur entsprechenden Messstelle er-
forderlich.
Schnittstelle zu Schutz-Funktionsgruppen
Über die Schnittstelle zur Schutz-Funktionsgruppe werden zwischen Schutz- und Leistungsschalter-Funktions-
gruppe alle benötigten Daten ausgetauscht. Dies sind z.B. die Anrege- und Auslösemeldungen der Schutz-
funktionen in Richtung der Leistungsschalter-Funktionsgruppe und z.B. die Information des Leistungsschalter-
zustandes in Richtung der Schutz-Funktionsgruppen.
Bei Verwendung einer Applikationsvorlage sind die Funktionsgruppen miteinander verbunden, da diese Ver-
knüpfung für den ordnungsgemäßen Betrieb erforderlich ist. Sie können die Verknüpfung über den Funktions-
gruppenverbindungen-Editor in DIGSI 5 ändern.
Nähere Informationen zu dieser Konfiguration finden Sie unter Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät.
Schnittstelle zu Messstellen
Die Schnittstelle zum 2-phasigen Stromsystem muss konfiguriert sein. Andernfalls liefert DIGSI 5 eine Inkon-
sistenzmeldung.
Bei Verwendung der Funktion Synchronisierung müssen die Messstellen verknüpft werden, die die Spannun-
gen U1 und U2 der zu synchronisierenden Netzteile repräsentieren.
Mit dem Parameter I-Referenz für %-Werte stellen Sie den primären Strom ein, auf den alle strombezo-
genen %-Werte innerhalb der Leistungsschalter-Funktionsgruppe bezogen werden. Dies gilt sowohl für Be-
triebsmesswerte als auch für Einstellwerte in %.
Geben Sie hier den primären Nennstrom des Schutzobjektes (z.B. der Leitung) ein.
Wenn das Gerät mit IEC 61850-Protokoll arbeitet, ändern Sie den Einstellwert des Parameters nur über
DIGSI 5 und nicht direkt am Gerät. Wenn Sie den Einstellwert direkt am Gerät ändern, kann die IEC 61850-
Konfiguration der Zählwerte fehlerhaft sein.
Mit dem Parameter U-Referenz. für %-Werte stellen Sie die primäre Spannung ein, auf die alle span-
nungsbezogenen %-Werte innerhalb der Leistungsschalter-Funktionsgruppe bezogen werden. Dies gilt
sowohl für Betriebsmesswerte als auch für Einstellwerte in %.
Geben Sie hier die primäre Nennspannung des Schutzobjektes (z.B. der Leitung) ein.
Wenn das Gerät mit IEC 61850-Protokoll arbeitet, ändern Sie den Einstellwert des Parameters nur über
DIGSI 5 und nicht direkt am Gerät. Wenn Sie den Einstellwert direkt am Gerät ändern, kann die IEC 61850-
Konfiguration der Zählwerte fehlerhaft sein.
Mit dem Parameter Strom-Schwellw.LS offen legen Sie die Stromschwelle fest, ab deren Unterschrei-
tung ein Leitungsschalterpol oder der Leistungsschalter als offen erkannt wird.
Stellen Sie den Parameter Strom-Schwellw.LS offen so ein, dass der gemessene Strom bei offenem
Leistungsschalterpol den parametrierten Wert sicher unterschreitet. Wenn bei abgeschalteter Leitung parasi-
täre Ströme (z.B. durch Induktion) ausgeschlossen sind, können Sie den Wert sehr empfindlich auf z.B. 0,05
A sekundär einstellen.
Wenn keine besonderen Anforderungen vorliegen, empfiehlt Siemens, den Einstellwert von 0,10 A sekundär
beizubehalten.
5.2.4 Parameter
5.2.5 Informationen
5.2.6 Auslöselogik
5.2.6.1 Funktionsbeschreibung
.
Der Funktionsblock Auslöselogik erhält von der Schutz-Funktionsgruppe oder von den Schutz-Funktions-
gruppen die Auslösesammelmeldung und bildet den Schutzauslösebefehl, der an den Funktionsblock Leis-
tungsschalter weitergeleitet wird.
Der Funktionsblock Leistungsschalter betätigt den Gerätekontakt und veranlasst damit das Öffnen des Leis-
tungsschalters (siehe 5.2.7.1 Übersicht). Hier wirkt auch die Befehlsausgabezeit.
Die Auslöselogik entscheidet auch, wann der Schutzauslösebefehl abgesteuert wird (siehe Bild 5-13).
[LoAusbef-140113-deDE-01.tif]
[LoBefe3p-140113-deDE-01.tif]
Parameter: Auslösebefehlsabsteuerung
• Empfohlener Einstellwert (_:5341:103) Ausl.befehl-Absteuerung = mit I<
Parameterwert Beschreibung
mit I< Bei dieser Einstellung wird der Auslösebefehl bei Verschwinden des Stromes zu-
rückgesetzt, sofern die auslösende Funktion zurückgefallen ist. Maßgebend zur
Erkennung des offenen Leistungsschalters ist die Unterschreitung des unter Pa-
rameter (_:2311:112) Strom-Schwellw.LS offen eingestellten Wertes.
mit I< & Hilfskon- Bei dieser Einstellung muss neben dem Verschwinden des Stroms vom Leis-
takt tungsschalter-Hilfskontakt gemeldet werden, dass der Schalter offen ist. Diese
Einstellung setzt voraus, dass die Stellung des Hilfskontaktes über einen Binär-
eingang rangiert ist (siehe hierzu 5.2.7.3 Erfassung der Leistungsschalter-Hilfs-
kontakte und weiterer Informationen).
mit Anregerückfall Für spezielle Anwendungen, bei denen der Auslösebefehl nicht in jedem Fall zur
vollständigen Unterbrechung des Stroms führt, kann die Einstellung gewählt
werden. Der Auslösebefehl wird in diesem Fall zurückgesetzt, wenn die Anre-
gung der auslösenden Schutzfunktion zurückfällt.
Die Einstellung ist dann sinnvoll, wenn bei der Schutzgeräteprüfung der anlagen-
seitige Laststrom nicht unterbrochen werden kann und der Prüfstrom parallel
zum Laststrom eingespeist wird.
5.2.6.3 Parameter
5.2.6.4 Informationen
5.2.7 Leistungsschalter
5.2.7.1 Übersicht
.
Die grundlegenden Aufgaben dieses Funktionsblocks sind das Betätigen des Leistungsschalters (LS) sowie
die Erfassung der Leistungsschalter-Hilfskontakte und weiterer LS-Informationen.
Der Funktionsblock Leistungsschalter bietet Informationen zu:
• Anzahl der Schaltspiele
• Ausschaltstrom, Ausschaltspannung, Ausschaltfrequenz
• Summenausschaltstrom
Eine Auslösung ist immer das Resultat einer Schutzfunktion. Die Auslösemeldungen der einzelnen Schutz-
funktionen werden im Funktionsblock Auslöselogik zusammengefasst. Dort wird der Auslösebefehl gebildet,
der im Funktionsblock Leistungsschalter die Auslösung veranlasst.
Zur Betätigung des LS stellt der Funktionsblock Leistungsschalter die Ausgangssignale zur Verfügung, die
auf die entsprechenden Binärausgänge des Gerätes rangiert werden müssen (siehe Tabelle 5-2).
[LoAusssc-090211-deDE-01.tif]
Zur Ermittlung der LS-Position stellt der Funktionsblock Leistungsschalter Positionssignale zur Verfügung
(siehe nächstes Bild).
Diese Signale sind vom Typ Doppelmeldung (DPC). Eine Doppelmeldung kann auf 2 Binäreingänge rangiert
werden und so die offene und geschlossene Leistungsschalterstellung sicher erfassen.
[LoErfass-101210-deDE-01.tif]
Das Signal muss auf den/die Binäreingang/Binäreingänge rangiert werden, der/die mit den Leistungsschalter-
Hilfskontakten verbunden ist/sind. Die Signale offen und geschlossen müssen nicht zwangsläufig parallel
rangiert werden. Die parallele Rangierung hat den Vorteil, eine Zwischen- oder Störstellung zu ermitteln. Wenn
dagegen nur ein Signal rangiert wird, ist dies nicht möglich.
In Melderichtung erzeugen die Positionssignale bei Erfassung der offen und geschlossen Positionen die fol-
genden Informationen (siehe nachfolgende Tabelle). Diese Informationen werden von den Funktionsblöcken
LS-Zustandserkennung und Steuerung weiterverarbeitet.
Externe Bereit- SPS Hiermit kann die Bereitschaft (Health) des physischen Leistungsschal-
schaft ters signalisiert werden. Dazu müssen Sie eine etwaige Störungsinfor-
mation des Leistungsschalters über Binäreingang erfassen. Diese Stö-
rungsinformation kann mit Hilfe eines CFC-Plans (unter Verwendung des
Blocks BUILD_ENS) den entsprechenden Zustand des Signals
Externe Bereitschaft setzen.
Das Signal wirkt nicht auf die Bereitschaft des Funktionsblocks.
Endgültige Auslösung
Eine endgültige Auslösung liegt immer dann vor, wenn nach einer Auslösung die Funktion automatische Wie-
dereinschaltung (AWE) keine Wiedereinschaltung mehr durchführt. Dies ist somit auch dann der Fall, wenn
keine AWE vorhanden ist oder die AWE ausgeschaltet ist.
Schalterfall-Meldungsunterdrückung
In bestimmten Anlagen wünscht der Benutzer, mit der Auslösung (dem Schalterfall) einen Alarm (z.B. eine
Hupe) anzusteuern. Dieser Alarm soll nicht erfolgen, wenn nach der Auslösung automatisch wieder einge-
schaltet wird oder über die Steuerung ein- oder ausgeschaltet wird. Der Alarm soll nur bei einer endgültigen
Auslösung erfolgen.
Je nachdem wie der Alarm erzeugt wird (z.B. ausgelöst von einem Wischerkontakt des Leistungsschalters)
kann das Signal Meldungsunterdrück. verwendet werden, um den Alarm zu unterdrücken.
Das Signal wird erzeugt, wenn:
• Eine endgültige Schutzauslösung nicht vorliegt
• Durch die integrierte Wiedereinschaltautomatik eingeschaltet wird
• Über die integrierte Steuerung ein- oder ausgeschaltet wird
• Über die Funktion Hand-Ein eine externe Einschaltung erkannt wird.
Weitere Informationen zur Anwendung finden Sie in 5.2.9.2 Anwendungs- und Einstellhinweise.
[LoUnterd-100611-deDE-01.tif]
Mit dem Absetzen eines Auslösebefehls werden die im nächsten Bild dargestellten Auslöseinformationen im
Störfallprotokoll gespeichert.
[LoAusloe-081210-deDE-01.tif]
Über die Gerätebedienung können die Statistikinformationen einzeln gesetzt und zurückgesetzt werden. Das
Rücksetzen aller Werte ist auch über das binäre Eingangssignal >Reset Schaltstatistik möglich.
[LoStatis-140113-deDE-01.tif]
[LoLSAn2p-021111-xxXX-01.tif]
Indem Sie die Signale Ausl./Ausschaltbefehl auf 1 oder 2 Binärausgänge rangieren, können sie 1-, 1,5-
und 2-polige Ansteuerungen des Leistungsschalters ausführen. Eine genaue Beschreibung hierzu finden Sie
in 7.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters.
HINWEIS
Verwechseln Sie diese 1-, 1,5- und 2-polige Ansteuerungen des Leistungsschalters nicht mit der Thematik der
1- oder 2-poligen Auslösung des Leistungsschalters.
Siemens empfiehlt, die Informationen LS 2-polig offen und LS 2-polig geschlossen über Hilfskon-
takte zu erfassen. Für die Steuerungsfunktionalität ist dies die optimale Konfiguration. Für reine Schutzappli-
kationen genügt auch die Erfassung eine der beiden LS-Positionen.
[LoAuswST-021111-xxXX-01.tif]
Bild 5-20 Empfohlene Auswertung der LS-Position bei Anwendung als Schutz- und Steuergerät
Im folgenden Bild ist die empfohlene Rangierung dargestellt, wobei das H für aktiv mit Spannung steht.
[ScPoST2p-190213-xxXX-01.tif]
Das Gerät kann auch ohne die Auswertung von Leistungsschalter-Hilfskontakten arbeiten, d.h. eine Rangie-
rung von Hilfskontakten ist nicht zwingend erforderlich.
Parameter: Ausgabezeit
• Voreinstellwert (_:101) Ausgabezeit = 0,10 s
Der Parameter Ausgabezeit wirkt auf die Signale zum Auslösen, Ausschalten und Einschalten des Leis-
tungsschalters.
VORSICHT
Stellen Sie keine zu kurze Zeit ein.
Wenn Sie eine zu kurze Zeit einstellen, besteht die Gefahr, dass die Gerätekontakte den Ansteuerkreis
unterbrechen. Die Gerätekontakte brennen dabei ab.
✧ Stellen Sie hierfür eine Dauer ein, nach der der Leistungsschalter nach einer Ansteuerung sicher seine
Endposition (offen oder geschlossen) erreicht hat.
Ausgangssignal: Meldungsunterdrückung
Während an Abzweigen ohne Wiedereinschaltautomatik jeder Auslösebefehl durch eine Schutzfunktion end-
gültig ist, soll bei Verwendung einer Wiedereinschaltautomatik der Bewegungsmelder des Leistungsschalters
(Wischerkontakt am Schalter) nur dann zum Alarm führen, wenn die Auslösung des Schalters endgültig ist
(siehe hierzu nächstes Bild). Bei Schalthandlungen durch die Steuerung soll ebenfalls kein Alarm ausgelöst
werden.
Dazu kann der Alarmansteuerkreis über einen entsprechend rangierten Ausgangskontakt des Gerätes (Aus-
gangssignal Meldungsunterdrück.) geschleift werden. Im Ruhezustand und bei ausgeschaltetem Gerät ist
dieser Kontakt ständig geschlossen. Hierzu muss ein Ausgangskontakt mit Öffner rangiert werden. Immer
wenn das Ausgangssignal Meldungsunterdrück. aktiv wird, öffnet der Kontakt, so dass eine Auslösung
oder eine Schalthandlung nicht zum Alarm führt (siehe hierzu die Logik in 5.2.7.3 Erfassung der Leistungs-
schalter-Hilfskontakte und weiterer Informationen).
[LoSchalt-081210-deDE-01.tif]
5.2.7.7 Parameter
5.2.7.8 Informationen
5.2.8.1 Übersicht
.
Dieser Funktionsblock ermittelt die Position des Leistungsschalters über die Bewertung der Hilfskontakte und
über den Stromfluss.
Diese Informationen werden in den folgenden schutzbezogenen Zusatzfunktionen benötigt:
• Auslöselogik (siehe5.2.6.1 Funktionsbeschreibung)
• Erkennung der Hand-Einschaltung (siehe 5.2.9.1 Funktionsbeschreibung)
• Prozessmonitor (siehe 5.1.6.1 Funktionsübersicht)
Die Steuerung greift nicht auf diese Informationen zurück. Sie bewertet die Hilfskontakte des Leistungsschal-
ters.
[LoZust3p-070611-deDE-01.tif]
Aufgrund der Verknüpfung der Informationen von Hilfskontakten und Stromfluss kann der Leistungsschalterzu-
stand folgende Zustände annehmen:
Leistungsschalterzu- Beschreibung
stand
Offen Der Leistungsschalterpol wird über beide Kriterien eindeutig als offen erkannt.
Zu Der Leistungsschalterpol wird über beide Kriterien eindeutig als zu erkannt.
Vielleicht offen, viel- Diese Zustände können entstehen, wenn aufgrund der Hilfskontaktrangierung die
leicht zu Informationen unvollständig sind und der Zustand nicht sicher ermittelt werden
kann. Diese unsicheren Zustände werden von bestimmten Funktionen unter-
schiedlich bewertet.
Öffnend Dies ist ein dynamisch auftretender Zustand, der dann entsteht, wenn bei aktivem
Auslösebefehl und noch geschlossenem Hilfskontakt ein Unterschreiten vom
Schwellwert erkannt wird, da das Stromkriterium schneller wirkt als das Öffnen
des Hilfskontaktes.
5.2.9.1 Funktionsbeschreibung
Der Funktionsblock Hand-Einschaltung erkennt eine Einschaltung von Hand. Diese Information wird in den
Funktionen automatische Wiedereinschaltung (AWE) und Prozessmonitor (innerhalb von Schutzfunktions-
gruppen) verwendet.
Das folgende Bild zeigt die Logik zur Erkennung einer Hand-Einschaltung.
[LoHand3p-101210-deDE-01.tif]
Über das Eingangssignal >Eingang wird dem Gerät eine Hand-Einschaltung von extern mitgeteilt. Das Ein-
gangssignal kann auch direkt an den Steuerkreis der Einschaltspule des Leistungsschalters angeschlossen
werden. Aus diesem Grund wird die Erkennung im Fall eines Einschaltbefehls durch die AWE unterdrückt. Die
Erkennung über das Eingangssignal >Eingang ist auch blockiert, wenn der Leistungsschalter geschlossen ist
oder eine Schutzauslösung aktiv ist.
Eine Hand-Einschaltung wird grundsätzlich erkannt, wenn ein Einschaltbefehl durch die geräteinterne Steu-
erung abgesetzt wird. Dies ist möglich, da die Steuerung selber Plausibilitätsprüfungen ausführt und auch einer
Verriegelung unterliegt.
[LoSteuer-150113-deDE-01.tif]
Bild 5-25 Anschluss des Eingangssignals an den Steuerkreis der Einschaltspule des Leistungsschalters
Jede Einschaltung des Leistungsschalters wird hierbei erfasst. Deshalb wird die Erkennung im Fall eines Ein-
schaltbefehls durch die geräteinterne AWE unterdrückt.
Wenn externe Einschaltbefehle möglich sind (Betätigung des Schalters durch andere Geräte), die keine Erken-
nung der Hand-Einschaltung bewirken sollen (z.B. bei externem Wiedereinschaltgerät), kann dies auf 2 Arten
sichergestellt werden:
• Das Eingangssignal wird so angeschlossen, dass es bei externen Einschaltbefehlen nicht betätigt wird.
• Der externe Einschaltbefehl wird mit dem Blockiereingang >Blockierung Hand-Ein der Hand-Ein-
schalterkennung verbunden.
Parameter: Wirkzeit
• Empfohlener Einstellwert (_:101) Wirkzeit = 300 ms
Um von der individuellen manuellen Betätigung des Eingangssignals unabhängig zu sein, wird die Erkennung
über den Parameter Wirkzeit auf eine definierte Länge gebracht.
5.2.9.3 Parameter
5.2.9.4 Informationen
6.1 Anlagendaten
6.1.1 Übersicht
.
Die Anlagendaten sind in jedem SIPROTEC 5-Gerät vorhanden und können nicht gelöscht werden.
Die Anlagendaten enthalten den Block Allgemein und die Messstellen des Gerätes. Das folgende Bild zeigt
die Struktur der Anlagendaten:
[DwAnDa2p-111011-deDE-01.tif]
Um seine Funktionen an die Verwendung anzupassen, benötigt das Gerät einige Daten des Netzes und der
Anlage. Die dazu notwendigen Parameter finden Sie in den Anlagendaten unter Allgemein sowie in den Mess-
stellen.
Art und Umfang der erforderlichen Messstellen richten sich nach der Anwendung. Mögliche Messstellen sind:
• Strom 2-phasig (Messstelle I-2ph)
• Spannung 2-phasig (Messstelle U-2ph)
• Spannung 1-phasig (Messstelle U-1ph)
Die Messstellen haben Schnittstellen zu den Funktionsgruppen:
• Leitung
• Leistungsschalter
Parameter: Nennfrequenz
• Voreinstellwert (_:91:101) Nennfrequenz = 16,7 Hz
Der Parameter Nennfrequenz ist fest eingestellt auf die aktuelle Netzfrequenz der Anlage. Sie können den
Voreinstellwert nicht ändern! Auf diesen Parameter greift die Abtastfrequenzreduktion für den nicht nachge-
führten Datenstrom zurück. Der Einstellwert gilt für das gesamte SIPROTEC 5-Gerät. Den Parameter Nenn-
frequenz finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter 7ST85 (Name des Gerätes) → Parameter → Ge-
räteeinstellungen.
6.1.4 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Strom 2-phasig (I 2-ph)
.
Die Parameter der Strommessstellen werden im Folgenden am Beispiel der Messstelle I-2ph (Strom 2-phasig)
beschrieben.
Parameter: Nachführen
• Voreinstellwert (_:9361:127) Nachführen = aktiv
Mit dem Parameter Nachführen stellen Sie ein, ob Sie mit Abtastfrequenznachführung arbeiten wollen oder
nicht.
Parameterwert Beschreibung
aktiv Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Messstelle
in die Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen.
Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten.
Hinweis: Beachten Sie, dass sich bei der Abtastfrequenznachführung das
gesamte Gerät auf die ermittelte Abtastfrequenz einstellt. D.h. alle Kanäle aller
Messstellen arbeiten mit der zentral ermittelten Abtastfrequenz. Berücksichtigen
Sie das bei den Geräteanwendungen.
inaktiv Wenn die Kanäle der Messstelle nicht zur Ermittlung der Abtastfrequenz heran-
gezogen werden sollen, wählen Sie den Einstellwert inaktiv.
Mit dem Parameter Nennstrom, primär stellen Sie den aktuellen primären Nennstrom des Stromwandlers
ein.
Mit dem Parameter Nennstrom, sekundär stellen Sie den aktuellen sekundären Nennstrom des Strom-
wandlers ein.
HINWEIS
Wenn der sekundäre Nennstrom der Stromwandler 5 A beträgt, beachten Sie Folgendes:
• Der in DIGSI und am Gerät mögliche Einstellbereich für Stromparameter kann größer als 100 A (sekundär)
sein.
• Ströme über 100 A (sekundär) können zur Sättigung der geräteinternen Wandler führen!
• Stellen Sie keine Werte größer als 100 A (sekundär) ein!
Parameter: Strombereich
• Voreinstellwert (_:9361:117) Strombereich = 100 x Inenn
Der Parameter Strombereich zeigt den Dynamikbereich für den Stromeingang an. Der Parameter Strom-
bereich ist unabhängig vom Einstellwert des Parameters Nennstrom, sekundär fest eingestellt auf 100
x Inenn.
Parameter: Amplitudenkorrektur
• Voreinstellwert (_:3841:103) Amplitudenkorrektur = 1,000
Mit dem Parameter Amplitudenkorrektur passen Sie die Amplitude (Betragskorrektur) für den Stromein-
gang an. Damit können Sie leiterselektiv die Toleranzen der Primärwandler korrigieren. Die Amplitudenkorrek-
tur kann für hochgenaue Messungen erforderlich sein. Ermitteln Sie den Einstellwert mit einer Vergleichsmes-
sung (z.B. mit einem hochgenauen Messspannungswandler). Wenn keine Primärkorrektur erforderlich ist,
behalten Sie den Voreinstellwert bei.
HINWEIS
Der Parameter Amplitudenkorrektur hat nichts mit dem internen Abgleich des Eingangskreises zu tun.
In DIGSI 5 finden Sie in der Informationsrangierung unter Anlagendaten → Allgemein die Informationen
zur Abtastfrequenznachführung. Die Meldung Freq. n.im Arbeitsber. bedeutet, dass der Frequenzar-
beitsbereich verlassen wurde. Entweder ist die Frequenz außerhalb des Bereiches (10 Hz bis 80 Hz) oder die
Eingangssignale sind zu klein für eine genaue Nachführung. Wenn dieser Zustand eintritt, schaltet das System
die Nachführfrequenz auf eine Abtastrate um, die der eingestellten Nennfrequenz entspricht.
Ferner stehen noch 2 Frequenzmesswerte zur Verfügung. Der Messwert f Sys zeigt die aktuelle Frequenz
der Anlage an und der Messwert f N.führ die augenblicklich eingestellte Abtastfrequenz. Siemens emp-
fiehlt, beide Messwerte als Störschriebkanal zu rangieren.
Die Parameter der Spannungsmessstellen sind im Folgenden am Beispiel der Messstelle U-2ph (Spannung
2-phasig) beschrieben. Die Messstelle U-1ph hat nur eine Teilmenge der hier beschriebenen Parameter. Die
Beschreibung der Parameter gilt auch für die Messstelle U 1-ph.
Mit dem Parameter Nennspannung, primär stellen Sie die primäre Nennspannung des Spannungswand-
lers ein.
Mit dem Parameter Nennspannung, sek. stellen Sie die sekundäre Nennspannung des Spannungswand-
lers ein.
Parameter: Nachführen
• Voreinstellwert (_:9391:111) Nachführen = aktiv
Mit dem Parameter Nachführen stellen Sie ein, ob die Messkanäle dieser Messstelle zur Ermittlung der Ab-
tastfrequenz herangezogen werden sollen oder nicht.
Die Abtastfrequenz des Gerätes wird der Netzfrequenz nachgeführt. Das Gerät wählt einen Messkanal aus,
über den die Abtastfrequenz bestimmt wird. Vorzugsweise ist das ein Spannungsmesskanal. Dieses Signal
wird auf Gültigkeit hin überwacht (Mindestpegel, Frequenzbereich). Bei Ungültigkeit wechselt das Gerät auf
den nächsten Kanal (usw.). Wenn einmal auf einen Stromkanal geschaltet wird, so wird bei erneuter Gültigkeit
eines Spannungskanals automatisch auf diesen zurückgeschaltet.
Parameterwert Beschreibung
aktiv Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Messstelle
in die Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen.
Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten.
Hinweis: Beachten Sie, dass sich bei der Abtastfrequenznachführung das
gesamte Gerät auf die ermittelte Abtastfrequenz einstellt. D.h. alle Kanäle aller
Messstellen arbeiten mit der zentral ermittelten Abtastfrequenz. Berücksichtigen
Sie das bei den Geräteanwendungen.
inaktiv Wenn die Kanäle der Messstelle nicht zur Ermittlung der Abtastfrequenz heran-
gezogen werden sollen, wählen Sie den Einstellwert inaktiv.
Parameter: Amplitudenkorrektur
• Voreinstellwert (_:3811:103) Amplitudenkorrektur = 1,000
Mit dem Parameter Amplitudenkorrektur passen Sie die Amplitude (Betragskorrektur) für den Span-
nungseingang an. Damit können Sie leiterselektiv die Toleranzen der Primärwandler korrigieren. Die Amplitu-
denkorrektur kann für hochgenaue Messungen erforderlich sein. Ermitteln Sie den Einstellwert mit einer Ver-
gleichsmessung (z.B. mit einem hochgenauen Messspannungswandler). Wenn keine Primärkorrektur
erforderlich ist, behalten Sie den Voreinstellwert bei.
HINWEIS
Der Parameter Amplitudenkorrektur hat nichts mit dem internen Abgleich des Eingangskreises zu tun.
6.1.6 Parameter
6.1.7 Informationen
6.2 Distanzschutz
6.2.1 Funktionsübersicht
.
6.2.2.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze kann in Funktionsgruppen eingefügt werden, die Span-
nungs- und Strommesswerte sowie Leitungsparameter zur Verfügung stellen.
Die Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze besteht aus folgenden Blöcken:
• Allgemein
• Anregeverfahren (Unterimpedanzanregung mit kreisförmiger oder polygonaler Anregekennlinie)
• Distanzzonen mit Polygonkennlinie
• Ausgangslogik 2-polig
Die Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze ist werkseitig mit 4 unabhängigen Zonen (Z1, Z2, Z3, Z4)
und einer abhängigen Zone (ZUEB) vorkonfiguriert. Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 16 Zonen
gleichzeitig betreiben. Die Zonen sind identisch aufgebaut.
Das folgende Bild zeigt den prinzipiellen Aufbau der Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze.
[DwStCm2p-210213-xxXX-01.tif]
Arbeitsweise
Die Erdfehlererkennung stellt fest, ob ein Fehler mit Erdberührung vorliegt. Das Anregeverfahren gibt die
Messschleifen frei. Für die freigegebenen Schleifen wird die Impedanz berechnet. Die berechnete Impedanz
wird in die Auslösekennlinien der Zonen eingeordnet. Beim Anregeverfahren Impedanzanregung werden
dann der Lastausschnitt ausgewertet und die Scheinimpedanzen eliminiert. Für alle angeregten Schleifen wird
anschließend die Richtung bestimmt. Die Schleifenauswahl stellt fest, welche Schleifen tatsächlich ausgewählt
werden und welche Schleifen innerhalb der Auslösekennlinien der Zonen liegen (Schleifenanregung). Alle
anderen Schleifen werden bei der Schleifenbereinigung entfernt. Für die angeregten Schleifen startet die Ver-
zögerungszeit in der Zonenlogik. Im gelöschten Netz können Sie wahlweise eine zusätzliche Verzögerungszeit
für den Leiter L2 starten (Aktivierung der Leiterbevorzugung). Die Zonenlogik bildet die Anrege- und Auslöse-
signale der Schleifen und Phasen für die Zone. Die Ausgangslogik verarbeitet die Anrege- und Auslösesignale
der Zonen und bildet die Anrege- und Auslösesignale des Distanzschutzes.
Erdfehlererkennung
Die Erdfehlererkennung prüft, ob ein Fehler mit Erdbeteiligung vorliegt. Wenn ein Fehler mit Erdbeteiligung vor-
liegt, werden die Messwerke für Leiter-Erde-Schleifen freigegeben.
Als Kriterium für die Erdfehlererkennung wird der Nullstrom IE überwacht. Das folgende Bild zeigt die Logik der
Erdfehlererkennung:
[LoErd7ST-020612-xxXX-01.tif]
Erdfehlererkennung: Nullstrom IE
Das Nullstromkriterium überwacht die Grundschwingung der Summe der Leiterströme auf Überschreiten eines
einstellbaren Betrages (Parameter Schwellwert IE>).
Das Nullstromkriterium ist für folgende Fälle gegen Fehlansprechen stabilisiert:
• Nullströme bei Fehlern ohne Erdbeteiligung durch unterschiedliche Sättigung der Leiterstromwandler
• Bei erkannter Wandlersättigung in Verbindung mit der Auswertung des Nullstroms
Bild 6-4 zeigt die Anregekennlinie des Nullstromkriteriums. Mit zunehmenden Leiterströmen erhöht sich der tat-
sächliche Anregewert automatisch. Der Rückfallwert liegt bei ca. 95 % des Anregewertes.
[DwKlEr2p-230910-deDE-01.tif]
Anregeverfahren
[LoAnrC7S-020612-xxXX-01.tif]
Als Anregeverfahren ist die Unterimpedanzanregung mit kreisförmiger Anregekennlinie vorkonfiguriert. Das
Anregeverfahren Impedanzanregung finden Sie unter 6.2.8.1 Beschreibung.
In gelöschten Netzen fließen bei einem 1-poligen Erdschluss keine kurzschlussartigen Ströme. Es gibt nur eine
Verlagerung der Spannungen. Die nicht fehlerbehaftete Spannung steigt ca. auf den doppelten Wert an. Für
den Netzbetrieb ist dieser Zustand keine unmittelbare Gefahr. Im gesamten galvanisch zusammenhängenden
Netz ist die Spannung der erdschlussbehafteten Phase annähernd 0 V. Damit ergibt jeder Laststrom eine Im-
pedanz von annähernd 0 Ω. Der Distanzschutz darf in diesem Fall nicht ansprechen. Deshalb wird eine 1-
polige Anregung Leiter-Erde ohne Erdstromanregung verhindert.
Wenn ein Erdschluss eintritt, kann in ausgedehnten gelöschten Netzen ein erheblicher Zündstrom fließen.
Dieser kann ein Ansprechen der Erdstromanregung zur Folge haben. Um Fehlanregungen bei Erdschlussein-
tritt zu verhindern, sind besondere Maßnahmen getroffen.
Legen Sie für das galvanisch zusammenhängende Netz eine einheitliche Leiterbevorzugung bei Doppelerd-
schlüssen fest. Mit dem Parameter Leiterbevorzugung legen Sie fest, ob die Leiter L1 und L2 gleichbehan-
delt werden oder ob der Leiter L1 bevorzugt wird.
Bei einem Doppelerdschluss im gelöschten Netz genügt es, einen Fußpunkt abzuschalten. Der 2. Fehler kann
als einfacher Erdschluss im Netz bleiben. Legen Sie für das galvanisch zusammenhängende Netz eine ein-
heitliche Leiterbevorzugung fest. Damit bestimmen Sie, welcher Fehler abgeschaltet wird.
Wenn Sie den Parameter Leiterbevorzugung = L1 vor L2 eingestellt haben, wird der Erdschluss in L1
bevorzugt abgeschaltet. Der 2. Fehler bleibt als einfacher Erdschluss im Netz und kann durch ein externes Erd-
schluss-Erfassungsgerät lokalisiert werden.
Wenn die Unterimpedanzanregung zurückfällt und die Summenstromanregung weiterhin besteht, werden die
Distanzzonen zurückgesetzt. Wenn die Verzögerungszeit TIE abgelaufen ist und die Summenstroman-
regung weiterhin besteht, werden die Distanzzonen erneut gestartet.
[LoSLMCom-140113-xxXX-01.tif]
[LoSLSCom-160113-xxXX-01.tif]
Zoneneinordnung
Die berechneten Impedanzzeiger der Fehlerschleifen werden in die Zonen eingeordnet. Für jede Zone ist eine
Auslösekennlinie in der R-X-Ebene definiert. Als Auslösekennlinien stehen bis zu 16 Polygonkennlinien zur
Verfügung.
Sie können die Zonen als abhängige Distanzzonen für die Zusammenarbeit mit folgenden Funktionen verwen-
den:
• Wiedereinschaltautomatik (AWE) (ab Kapitel 6.6.1 Funktionsübersicht)
• Hand-Einschaltung (ab Kapitel 6.10.1 Funktionsübersicht)
• Signalübertragungsverfahren (ab Kapitel 6.3.1 Funktionsübersicht)
Die folgenden Bilder zeigen die Distanzschutzlogik für die Fehlerschleifen ZL1, ZL2 und ZL12.
[LoCmpZL1-150113-deDE-01.tif]
[LoCmpZL2-150113-deDE-01.tif]
[LoBvoZL2-150113-deDE-01.tif]
[LoCpZL12-150113-deDE-01.tif]
Richtungsbestimmung
Sie können für jede Zone definieren, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet arbeiten soll.
Für gerichtete Zonen definieren Sie den Richtungssinn in der R-X-Ebene. Bei der Einordnung der Impedanz-
zeiger in die R-X-Ebene wird dann zusätzlich die Richtung ausgewertet.
Ausgangslogik
Die Ausgangslogik der Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze verknüpft die Ausgangsmeldungen der
Zonen und bildet die Sammelauslösemeldungen der Funktion.
Die Beschreibung der Ausgangslogik finden Sie im Kapitel 6.2.11 Ausgangslogik des Distanzschutzes.
Parameterwert Beschreibung
mit Dis G-Anregung Wenn die Verzögerungszeiten aller Zonen zeitgleich starten sollen, wählen Sie
diese Einstellung. Wenn die Fehlerart oder die Messschleifenauswahl wechseln,
laufen alle Verzögerungszeiten gemeinsam weiter.
Siemens empfiehlt diese Einstellung.
m. Zonen-Anregung Die Verzögerungszeit der Zone startet bei Anregung der Zone.
Wenn Sie die Funktion mit anderen Distanz- oder Überstromzeit-Schutzfunktio-
nen koordinieren müssen, wählen Sie diese Einstellung.
Mit dem Parameter Winkel Dist.schutzchar. stellen Sie den Neigungswinkel der Distanzschutzkennlinie
ein (siehe Bild 6-36). Der hier eingestellte Neigungswinkel der Distanzschutzkennlinie gilt für alle Zonen der
Funktion.
Siemens empfiehlt, den Parameter Winkel Dist.schutzchar. auf den Leitungswinkel einzustellen.
BEISPIEL:
Berechnen Sie den Leitungswinkel aus den Daten der Mitsystemimpedanz (Z1) der zu schützenden Leitung
wie folgt:
[FoLwinST-030112-deDE-01.tif]
Wenn Sie die Funktion mit anderen Geräten koordinieren müssen, können Sie den Neigungswinkel der Dis-
tanzschutzkennlinie auch abweichend vom Leitungswinkel einstellen.
Mit dem Parameter Schwellwert IE> legen Sie die Nullstromgrenze für die Erdfehlererkennung fest.
Der Parameter Schwellwert IE> muss kleiner eingestellt werden als der kleinste erwartete Erdstrom bei
Erdkurzschlüssen am geschützten Abzweig. Damit der Distanzschutz auch bei externen Fernfehlern als Re-
serveschutz anspricht, stellen Sie den Parameter Schwellwert IE> empfindlicher ein als für interne Fehler
notwendig. Siemens empfiehlt, den empfohlenen Einstellwert von 0,10 A beizubehalten.
Netzunsymmetrie (z.B. unverdrillte Leitungen) sowie Stromwandlerfehler können bei großen Leiterströmen
einen Nullstromfluss am Schutzgerät verursachen, obwohl kein Erdfehler vorhanden ist. Mit dem Parameter
Anregestabilisierung IE> wird eine unerwünschte Erdanregung vermieden. Wenn keine extreme Net-
zunsymmetrie und außergewöhnlich große Stromwandlerfehler erwartet werden, empfiehlt Siemens, den Vor-
einstellwert von 0,10 nicht zu verändern.
Mit dem Parameter Verw. Lastausschnitt legen Sie fest, ob der Lastbereich aus der Impedanzebene
ausgeschnitten wird oder nicht. Der eingestellte Lastausschnitt gilt für alle Schleifen, also sowohl für die Leiter-
Erde-Schleifen (L-E) als auch für die Leiter-Leiter-Schleifen (L-L). Der eingestellte Lastausschnitt wird aus der
Anregekennlinie und den Auslösekennlinien der Distanzzonen ausgeschnitten.
Wenn Sie den Parameter Verw. Lastausschnitt = ja eingestellt haben, sind die Lastausschnitt-Parame-
ter R Lastausschnitt und Winkel Lastausschnitt sichtbar.
Parameter: Anregekennlinie
• Voreinstellwert (_:10381:101) Anregekennlinie = kreisförmig
Mit dem Parameter Anregekennlinie definieren Sie die geometrische Form der Anregekennlinie.
Parameterwert Beschreibung
kreisförmig Die geometrische Form der Anregekennlinie ist kreisförmig.
polygonal Die geometrische Form der Anregekennlinie ist polygonal.
Parameter: Leiterbevorzugung
• Voreinstellwert (_:10381:102) Leiterbevorzugung = L1 vor L2
Mit dem Parameter Leiterbevorzugung legen Sie die Reihenfolge der Bevorzugung für Doppelerdschlüsse
fest.
Parameterwert Beschreibung
L1 vor L2 Für den Leiter L2 gilt pro Impedanzstufe eine zusätzliche Verzögerungszeit (Pa-
rameter Verzög.zeit T für L2) sowie weitere Zeitstufen, die einzeln
wirksam geschaltet werden können.
L1 gleich L2 Die Leiter L1 und L2 werden hinsichtlich der Einstellungen der Verzögerungszei-
ten pro Impedanzstufe gleich behandelt
HINWEIS
Nur wenn Sie den Parameter Leiterbevorzugung = L1 vor L2 eingestellt haben, sind die folgenden Pa-
rameter gültig und sichtbar.
• Verl.spann.überw. UL1-E
• Spannungsverl. kU
• Grundzeitstufe TL2
• Grundzeitstufe TGT
• Aus.Verl. TVT
• Spannungsverl. du/dt
Parameter: Topologiefestlegung
• Voreinstellwert (_:10381:103) Topologiefestlegung = Vermaschtes Netz
Mit dem Parameter Topologiefestlegung definieren Sie die Netztopologie.
Parameterwert Beschreibung
Vermaschtes Netz Wenn Sie die Funktion im vermaschten Netz anwenden wollen, wählen Sie
diesen Einstellwert.
Stichleitung Wenn Sie die Funktion bei einer Stichleitung anwenden wollen, wählen Sie
diesen Einstellwert.
Parameterwert Beschreibung
Schleife L1-L2 Die Messschleife L12 wird ausgewertet.
Schleife L1E - L2E Die Messschleife L1E-L2E wird ausgewertet.
Stellen Sie den Parameter Mindestleiterstrom I> sehr empfindlich ein (10 % von Inenn). Wenn der Min-
destleiterstrom überschritten wird, berechnet der Distanzschutz die Impedanz. Durch die empfindliche Einstel-
lung stellen Sie die Reservefunktion des Distanzschutzes bei Fernfehlern in anderen Abzweigen sicher. Wenn
der Mindestleiterstrom bei einigen Kurzschlüssen – bedingt durch die Netzverhältnisse – nicht überschritten
wird, müssen Sie spezielle Maßnahmen für die schwache Einspeisung ergreifen. Siemens empfiehlt, die Vor-
einstellung Mindestleiterstrom I> = 0,10 A zu verwenden.
Mit dem Parameter Blockierzeit TI01 blockieren Sie bei Erdfehlern die Freigabe der Impedanzmessung
durch die Unterimpedanzanregung. Dadurch werden Fehlauslösungen durch Erdschlusswischer verhindert.
Wenn Sie den Parameter Blockierzeit TI01 = ∞ einstellen, wird keine Anregemeldung für Erdfehler ab-
gesetzt, solange keine Stromüberwachungsstufe I01 anspricht.
Parameterwert Beschreibung
|IL1|/|IL2| > k Die Impedanzmessung wird für die Schleife L1-E gestartet.
|IL2|/|IL1| > k Die Impedanzmessung wird für die Schleife L2-E gestartet.
Beide Bedingungen Die Impedanzmessung wird für die Schleife L1-L2 gestartet.
nicht erfüllt, d.h.
beide Leiterströme
etwa gleich groß
Mit dem Parameter Verzögerungszeit TIE stellen Sie die Verzögerungszeit zur Freigabe der Impedanz-
messung bei vorliegender Summenstromanregung (Überschreitung Schwellwert IE>) ein.
Wenn Sie den Parameter Verzögerungszeit TIE = ∞ einstellen, setzt die Funktion Distanzschutz bei vor-
liegender Summenstromanregung ohne Unterimpedanzanregung keine Auslösemeldung ab.
Mit dem Parameter Grundzeitstufe TGT verlängern Sie die zonenspezifische Verzögerungszeit T für
die Impedanzmessung des Leiters L2 bei vorliegender Phasen- und Summenstromanregung.
Wenn Sie den Parameter Grundzeitstufe TGT = ∞ (unwirksam) einstellen, wird die Verzögerungs-
zeit T in den Distanzzonen für den Leiter L2 nicht gestartet. Damit können Sie bei vorliegender Phasen- und
Summenstromanregung eine ein- oder mehrstufige Leiterbevorzugung umsetzen. Voraussetzung ist, dass Sie
den Parameter Verzögerungszeit T für L2 mindestens einmal > 0 s einstellen.
Mit dem Parameter Aus.Verl. TVT verlängern Sie die Verzögerungszeit der Grundzeitstufe TL2 für L2.
Wenn die Grundzeitstufe TL2 in der angeregten Distanzzone abgelaufen ist und sich die Netzspannung
normalisiert hat, startet die mit dem Parameter Aus.Verl. TVT eingestellte Verlängerungszeit. Ein Rückzün-
den des Fehlers während der Verlängerungszeit führt zu einer unverzögerten Auslösung.
Der Einstellwert ∞ (unwirksam) ermöglicht einen unbegrenzten Beobachtungszeitraum für das Rückzünden
eines Erdfehlers, aber dieser Zeitraum endet spätestens mit Anregerückfall.
Wenn die Anregung zurückfällt, wird die Spannung UL1-E nach 100 ms mit der eingestellten Rückfallschwelle
verglichen. Wenn die Spannung UL1-E größer ist als die eingestellte Rückfallschwelle, wird das Anregesignal
aufrechterhalten.
Eine Auslösemeldung soll nur erzeugt werden, wenn nach Ablauf der zusätzlichen Grundzeitstufe TL2
die Spannung UL1-E größer ist als die eingestellte Rückfallschwelle.
Mit dem Parameter Spannungsverl. du/dt stellen Sie die Spannungssprung-Funktionen dU(L1-E)/dt und
dU(L2-E)/dt mit einem Betrag pro Periode ein. Folgende Bedingungen sind an die Sprungfunktionen geknüpft:
Parameterwert Beschreibung
dU(L1-E)/dt < 0 Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, wird die Normalisierung der Netzspannung
dU(L2-E)/dt > 0 erkannt.
dU(L1-E)/dt > 0 Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, wird ein Rückzünden des Erdfehlers er-
dU(L2-E)/dt < 0 kannt.
Parameter: Spannungsverl. kU
• Voreinstellwert (_:10381:114) Spannungsverl. kU = 2,50
Mit dem Parameter Spannungsverl. kU definieren Sie einen Grenzwert für die Spannungsverlagerung der
Leiter-Erde-Spannungen. Der eingestellte Grenzwert dient als Auswahlkriterium für die Messschleifen bei
Stichleitungen. Wenn die Verzögerungszeit TIE abgelaufen ist, vergleicht die Funktion das Verhältnis der
beiden Leiter-Erde-Spannungen mit dem eingestellten Grenzwert. Die Messschleifen werden wie folgt ausge-
wählt:
Parameterwert Beschreibung
U(L1-E)/U(L2-E) > kU Wenn diese Bedingungen erfüllt ist, wird der Merker Leiter L2 gesetzt und die zu-
sätzliche zonenspezifische Verzögerungszeit T für L2 (mit Distanzschutzmes-
sung) gestartet.
U(L2-E)/U(L1-E) > kU Wenn diese Bedingungen erfüllt ist, wird die Auslösemeldung für Leiter L1 (ohne
Distanzschutzmessung) erzeugt.
Mit dem Parameter Grundzeitstufe TL2 stellen Sie die zusätzliche Verzögerungszeit für den Fall ein, dass
es keine Zoneneinordnung gibt und ein Fehler auf L2 über einen Vergleich der Leiter-Erde-Spannungen
erkannt wird.
Mit dem Parameter Impedanz Z kreisf. stellen Sie die Grenze der Anregekennlinie in der R-X-Ebene ein.
Nur wenn Sie mit der kreisförmigen Anregekennlinie arbeiten, ist der Parameter Impedanz Z kreisf. gültig
und sichtbar.
Parameter: X Reichweite
• Voreinstellwert (_:10381:117) X Reichweite = 20 Ω
Mit dem Parameter X Reichweite definieren Sie die Polygongrenze in X-Richtung für die Anregekennlinie.
Nur wenn Sie mit der polygonalen Anregekennlinie arbeiten, ist der Parameter X Reichweite gültig und sicht-
bar. Ermitteln Sie den Einstellwert für die spezifische Anwendung.
Parameter: R (L-E)
• Voreinstellwert (_:10381:118) R (L-E) = 20 Ω
Mit dem Parameter R (L-E) definieren Sie die Polygongrenze in R-Richtung für die Anregekennlinie. Die hier
eingestellte Polygongrenze gilt für Leiter-Erde-Schleifen. Nur wenn Sie mit der polygonalen Anregekennlinie
arbeiten, ist der Parameter R (L-E) gültig und sichtbar. Ermitteln Sie den Einstellwert für die spezifische An-
wendung.
Mit dem Parameter TEnd bei IE legen Sie fest, ob Sie bei alleiniger Anregung IE (ohne Impedanzanregung)
mit weiteren richtungsabhängigen Endzeitstufen arbeiten wollen oder nicht. Die zusätzlichen Endzeitstufen
gelten für die Schleifen L1-E und L2-E.
Parameterwert Beschreibung
ja Wenn Sie den Parameter TEnd bei IE = ja eingestellt haben, starten bei er-
kannten Erdfehlern ohne Impedanzanregung zusätzlich folgende Endzeitstufen:
• 1. Endzeitstufe mit den Parametern TEnd1 und Richt. TEnd1
• 2. Endzeitstufe mit den Parametern TEnd2 und Richt. TEnd2
nein Wenn Sie den Parameter TEnd bei IE = nein eingestellt haben, arbeitet die
Distanzschutzlogik bei alleinigen Erdfehlern ohne zusätzliche Endzeitstufen.
Parameter: Richt.TEnd1
• Voreinstellwert (_:10381:121) Richt.TEnd1 = vorwärts
Mit dem Parameter Richt.TEnd1 definieren Sie den Richtungssinn für die 1. Endzeitstufe. Die Distanzschutz-
logik wertet die Richtung für erkannte Erdfehler aus. Mögliche Einstelloptionen für die 1. Endzeitstufe sind
vorwärts und rückwärts.
Parameter: TEnd1
• Voreinstellwert (_:10381:122) TEnd1 = 1,00 s
Mit dem Parameter TEnd1 stellen Sie die Verzögerungszeit für die 1. Endzeitstufe der Distanzschutzlogik ein.
Stellen Sie die TEnd1 für die spezifische Anwendung ein. Wenn Sie die TEnd1 = ∞ einstellen, ist die 1. End-
zeitstufe unwirksam.
Parameter: Richt.TEnd2
• Voreinstellwert (_:10381:123) Richt.TEnd2 = ungerichtet
Mit dem Parameter Richt.TEnd2 definieren Sie den Richtungssinn für die 2. Endzeitstufe. Die Distanzschutz-
logik wertet die Richtung für erkannte Erdfehler aus. Mögliche Einstelloptionen für die 1. Endzeitstufe sind
vorwärts und ungerichtet.
Parameter: TEnd2
• Voreinstellwert (_:10381:124) TEnd2 = 2,00 s
Mit dem Parameter TEnd2 stellen Sie die Verzögerungszeit für die 2. Endzeitstufe der Distanzschutzlogik ein.
Stellen Sie die TEnd2 für die spezifische Anwendung ein. Wenn Sie die TEnd2 = ∞ einstellen, ist die 2. End-
zeitstufe unwirksam.
6.2.2.5 Parameter
6.2.2.6 Informationen
6.2.3.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Distanzschutz für geerdete Netze kann in Funktionsgruppen eingefügt werden, die Spannungs-
und Strommesswerte sowie Leitungsparameter zur Verfügung stellen.
Die Funktion Distanzschutz für geerdete Netze besteht aus folgenden Blöcken:
• Allgemein
• Anregeverfahren (Unterimpedanzanregung mit kreisförmiger oder polygonaler Anregekennlinie)
• Distanzzonen mit Polygonkennlinie
• Ausgangslogik 2-polig
Die Funktion Distanzschutz für geerdete Netze ist werkseitig mit 4 unabhängigen Zonen (Z1, Z2, Z3, Z4) und
einer abhängigen Zonen (ZUEB) vorkonfiguriert. Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 16 Zonen gleich-
zeitig betreiben. Die Zonen sind identisch aufgebaut.
Das folgende Bild zeigt den prinzipiellen Aufbau der Funktion Distanzschutz für geerdete Netze.
[DwStrG2p-210213-deDE-01.tif]
Arbeitsweise
Die Erdfehlererkennung stellt fest, ob ein Fehler mit Erdberührung vorliegt. Das Anregeverfahren gibt die
Messschleifen frei. Für die freigegebenen Schleifen wird die Impedanz berechnet. Beim Anregeverfahren Im-
pedanzanregung wird die berechnete Impedanz in die Anregekennlinie (Polygon- oder Kreiskennlinie) einge-
ordnet und ein eventuell konfigurierter Lastausschnitt ausgewertet (siehe Kap. 6.2.8.1 Beschreibung). Für alle
angeregten Schleifen werden anschließend die Richtung bestimmt sowie die Anrege- und Auslösesignale der
Schleifen und Phasen gebildet.
Die berechnete Impedanz wird in die Auslösekennlinien der Zonen eingeordnet sowie bei konfigurierter
Lastausblendung der Lastausschnitt ausgewertet. Für alle angeregten Schleifen wird anschließend die Rich-
tung bestimmt. Die Schleifenauswahl stellt fest, welche Schleifen tatsächlich ausgewählt werden und welche
Schleifen innerhalb der Auslösekennlinien der Zonen liegen (Schleifenanregung). Alle anderen Schleifen
werden bei der Schleifenbereinigung entfernt. Für die angeregten Schleifen startet die Verzögerungszeit in der
Zonenlogik. Die Zonenlogik bildet die Anrege- und Auslösesignale der Schleifen und Phasen für die Zone. Die
Ausgangslogik verarbeitet die Anrege- und Auslösesignale der Zonen und bildet die Anrege- und Auslösesig-
nale des Distanzschutzes.
Erdfehlererkennung
Die Erdfehlererkennung prüft, ob ein Fehler mit Erdbeteiligung vorliegt. Wenn ein Fehler mit Erdbeteiligung vor-
liegt, werden die Messwerke für Leiter-Erde-Schleifen freigegeben.
Als Kriterium für die Erdfehlererkennung wird der Nullstrom IE überwacht. Das folgende Bild zeigt die Logik der
Erdfehlererkennung:
[LoErGnST-050612-xxXX-01.tif]
Erdfehlererkennung: Nullstrom IE
Das Nullstromkriterium überwacht die Grundschwingung der Summe der Leiterströme auf Überschreiten eines
einstellbaren Betrages (Parameter Schwellwert IE>).
Das Nullstromkriterium ist für folgende Fälle gegen Fehlansprechen stabilisiert:
• Nullströme bei Fehlern ohne Erdbeteiligung durch unterschiedliche Sättigung der Leiterstromwandler
• Bei erkannter Wandlersättigung in Verbindung mit der Auswertung des Nullstroms
Bild 6-14 zeigt die Anregekennlinie des Nullstromkriteriums. Mit zunehmenden Leiterströmen erhöht sich der
tatsächliche Anregewert automatisch. Der Rückfallwert liegt bei ca. 95 % des Anregewertes.
[DwKlEr2p-230910-deDE-01.tif]
Anregeverfahren
[LoAnrE7S-060712-xxXX-01.tif]
Als Anregeverfahren ist die Unterimpedanzanregung mit polygonaler Anregekennlinie vorkonfiguriert. Das An-
regeverfahren Impedanzanregung finden Sie unter 6.2.8.1 Beschreibung.
In Netzen mit wirksam oder niederohmig geerdetem Sternpunkt ist jede Berührung eines Leiters mit Erde ein
kurzschlussartiger Vorgang. Die nächstgelegene Schutzeinrichtung muss den Fehler sofort abschalten.
Wenn ein Fehler mit Erdberührung erkannt wird, werden nur die Leiter-Erde-Schleifen ausgewertet.
[LoSIAuGe-020712-xxXX-01.tif]
Zoneneinordnung
Die berechneten Impedanzzeiger der Fehlerschleifen werden in die Zonen eingeordnet. Für jede Zone ist eine
Auslösekennlinie in der R-X-Ebene definiert. Als Auslösekennlinien stehen bis zu 16 Polygonkennlinien zur
Verfügung.
Sie können die Zonen als abhängige Distanzzonen für die Zusammenarbeit mit folgenden Funktionen verwen-
den:
• Wiedereinschaltautomatik (AWE) (ab Kapitel 6.6.1 Funktionsübersicht)
• Hand-Einschaltung (ab Kapitel 6.10.1 Funktionsübersicht)
• Signalfreigabeverfahren (ab Kapitel 6.3.1 Funktionsübersicht)
Die folgenden Bilder zeigen die Distanzschutzlogik für die Fehlerschleifen ZL1, ZL2 und ZL12.
[LogiZL1g-150113-xxXX-01.tif]
[LogiZL2g-150113-xxXX-01.tif]
[LogiZL12-150113-xxXX-01.tif]
Lastausschnitt
Bei langen, hochbelasteten Leitungen besteht die Gefahr, dass die Lastimpedanz in die Auslösekennlinie des
Distanzschutzes hineinragt. Für Auslösekennlinien mit hohen R-Abschnitten können Sie einen Lastausschnitt
einstellen, der Fehlanregungen durch Überlast ausschließt.
Mit dem Parameter Verw. Lastausschnitt legen Sie fest, ob der Lastbereich aus der Impedanzebene
ausgeschnitten wird oder nicht. Den Parameter Verw. Lastausschnitt finden Sie in den Allgemeinen Pa-
rametern der Funktion. Der eingestellte Lastausschnitt gilt für alle Schleifen, also sowohl für die Leiter-Erde-
Schleifen (L-E) als auch für die Leiter-Leiter-Schleifen (L-L). Der eingestellte Lastausschnitt wird aus der An-
regekennlinie und den Auslösekennlinien der Distanzzonen ausgeschnitten. Die Beschreibung finden Sie im
Kapitel 6.2.6.1 Beschreibung.
Richtungsbestimmung
Sie können für jede Zone definieren, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet arbeiten soll.
Für gerichtete Zonen definieren Sie den Richtungssinn in der R-X-Ebene. Bei der Einordnung der Impedanz-
zeiger in die R-X-Ebene wird dann zusätzlich die Richtung ausgewertet. Die Beschreibung finden Sie im Kapitel
6.2.7.1 Beschreibung.
Ausgangslogik
Die Ausgangslogik der Funktion Distanzschutz für geerdete Netze verknüpft die Ausgangsmeldungen der
Zonen und bildet die Sammelauslösemeldungen der Funktion. Die Beschreibung der Ausgangslogik finden Sie
im Kapitel 6.2.11 Ausgangslogik des Distanzschutzes.
Stellen Sie die folgenden Parameter unter Allgemein in der Funktion Distanzschutz für geerdete Netze ein.
Die Einstellwerte sind für alle Zonen des Distanzschutzes gültig.
Mit dem Parameter Start der Zonenzeiten legen Sie fest, zu welchem Zeitpunkt die Verzögerungszeiten
der Zonen gestartet werden.
Parameterwert Beschreibung
mit Dis G-Anregung Wenn die Verzögerungszeiten aller Zonen zeitgleich starten sollen, wählen Sie
diese Einstellung. Wenn die Fehlerart oder die Messschleifenauswahl wechseln,
laufen alle Verzögerungszeiten gemeinsam weiter.
Siemens empfiehlt diese Einstellung.
m. Zonen-Anregung Die Verzögerungszeit der Zone startet bei Anregung der Zone.
Wenn Sie die Funktion mit anderen Distanz- oder Überstromzeit-Schutzfunktio-
nen koordinieren müssen, wählen Sie diese Einstellung.
Mit dem Parameter Winkel Dist.schutzchar. stellen Sie den Neigungswinkel der Distanzschutzkennlinie
ein (siehe Bild 6-36). Der hier eingestellte Neigungswinkel der Distanzschutzkennlinie gilt für alle Zonen der
Funktion.
Siemens empfiehlt, den Parameter Winkel Dist.schutzchar. auf den Leitungswinkel einzustellen.
BEISPIEL:
Berechnen Sie den Leitungswinkel aus den Daten der Mitsystemimpedanz der zu schützenden Leitung wie
folgt:
[FoLwinST-030112-deDE-01.tif]
Wenn Sie die Funktion mit anderen Geräten koordinieren müssen, können Sie den Neigungswinkel der Dis-
tanzschutzkennlinie auch abweichend vom Leitungswinkel einstellen.
Mit dem Parameter Schwellwert IE> legen Sie die Nullstromgrenze für die Erdfehlererkennung fest.
Der Parameter Schwellwert IE> muss kleiner eingestellt werden als der kleinste erwartete Erdstrom bei
Erdkurzschlüssen am geschützten Abzweig. Damit der Distanzschutz auch bei externen Fernfehlern als Re-
serveschutz anspricht, stellen Sie den Parameter Schwellwert IE> empfindlicher ein als für interne Fehler
notwendig. Siemens empfiehlt, den empfohlenen Einstellwert von 0,10 A beizubehalten.
Mit dem Parameter Anregestabilisierung IE> legen Sie die Steigung der IE>-Kennlinie der Erdfehler-
erkennung fest.
Netzunsymmetrie (z.B. unverdrillte Leitungen) sowie Stromwandlerfehler können bei großen Leiterströmen
einen Nullstromfluss am Schutzgerät verursachen, obwohl kein Erdfehler vorhanden ist. Mit dem Parameter
Anregestabilisierung IE> wird eine unerwünschte Erdanregung vermieden. Wenn keine extreme Net-
zunsymmetrie und außergewöhnlich große Stromwandlerfehler erwartet werden, empfiehlt Siemens, den Vor-
einstellwert von 0,10 nicht zu verändern.
Mit dem Parameter Verw. Lastausschnitt legen Sie fest, ob der Lastbereich aus der Impedanzebene
ausgeschnitten wird oder nicht. Der eingestellte Lastausschnitt gilt für alle Schleifen, also sowohl für die Leiter-
Erde-Schleifen (L-E) als auch für die Leiter-Leiter-Schleifen (L-L). Der eingestellte Lastausschnitt wird aus der
Anregekennlinie und den Auslösekennlinien der Distanzzonen ausgeschnitten.
Wenn Sie den Parameter Verw. Lastausschnitt = ja eingestellt haben, sind die Lastausschnitt-Parame-
ter R Lastausschnitt und Winkel Lastausschnitt sichtbar.
Parameterwert Beschreibung
nein Die Anregekennlinie arbeitet mit den in der Funktionsgruppe Leitung eingestell-
ten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren.
ja Die Anregekennlinie arbeitet mit den spezifischen Erdimpedanz-Anpassungsfak-
toren der Zone.
HINWEIS
Nur wenn Sie in der Zone den Parameter Anreg.spez. Erdimp.anp. = ja eingestellt haben, sind die hier
eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren gültig und sichtbar. Wenn Sie den Parameter Anreg.spez.
Erdimp.anp. = nein einstellen, gelten die für das Gerät eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren.
Parameter: Anregekennlinie
• Voreinstellwert (_:10351:101) Anregekennlinie= polygonal
Mit dem Parameter Anregekennlinie definieren Sie die geometrische Form der Anregekennlinie.
Parameterwert Beschreibung
kreisförmig Die geometrische Form der Anregekennlinie ist kreisförmig.
polygonal Die geometrische Form der Anregekennlinie ist polygonal.
Mit dem Parameter Verzögerungszeit TIE stellen Sie die Verzögerungszeit zur Freigabe der Distanzmes-
sung bei vorliegender Summenstromanregung (Überschreitung Parameter Schwellwert IE>) ein.
Wenn Sie den Parameter Verzögerungszeit TIE = ∞ einstellen, setzt die Funktion Distanzschutz bei vor-
liegender Summenstromanregung ohne Unterimpedanzanregung keine Auslösemeldung ab.
Mit dem Parameter Impedanz Z kreisf. stellen Sie die Grenze der Anregekennlinie in der R-X-Ebene ein.
Nur wenn Sie mit der kreisförmigen Anregekennlinie arbeiten, ist der Parameter Impedanz Z kreisf. gültig
und sichtbar.
Parameter: X Reichweite
• Voreinstellwert (_:10351:117) X Reichweite = 20 Ω
Mit dem Parameter X Reichweite definieren Sie für die Anregekennlinie die Polygongrenze in X-Richtung.
Nur wenn Sie mit der polygonalen Anregekennlinie arbeiten, ist der Parameter X Reichweite gültig und sicht-
bar. Ermitteln Sie den Einstellwert für die spezifische Anwendung.
Parameter: R (L-E)
• Voreinstellwert (_:10351:118) R (L-E) = 20 Ω
Mit dem Parameter R (L-E) definieren Sie die Polygongrenze in R-Richtung für die Anregekennlinie. Die hier
eingestellte Polygongrenze gilt für Leiter-Erde-Schleifen. Nur wenn Sie mit der polygonalen Anregekennlinie
arbeiten, ist der Parameter R (L-E) gültig und sichtbar. Ermitteln Sie den Einstellwert für die spezifische An-
wendung.
Parameter: R (L-L)
• Voreinstellwert (_:10351:119) R (L-L) = 20 Ω
Mit dem Parameter R (L-L) definieren Sie die Polygongrenze in R-Richtung für die Anregekennlinie. Die hier
eingestellte Polygongrenze gilt für Leiter-Erde-Schleifen. Nur wenn Sie mit der polygonalen Anregekennlinie
arbeiten, ist der Parameter R (L-L) gültig und sichtbar. Ermitteln Sie den Einstellwert für die spezifische An-
wendung.
Mit dem Parameter TEnd bei IE legen Sie fest, ob Sie bei alleiniger Anregung IE (ohne Impedanzanregung)
mit weiteren richtungsabhängigen Endzeitstufen arbeiten wollen oder nicht.
Parameterwert Beschreibung
ja Wenn Sie den Parameter TEnd bei IE = ja eingestellt haben, starten bei er-
kannten Erdfehlern ohne Impedanzanregung zusätzlich folgende Endzeitstufen:
• 1. Endzeitstufe mit den Parametern TEnd1 und Richt.TEnd1
• 2. Endzeitstufe mit den Parametern TEnd2 und Richt.TEnd2
nein Wenn Sie den Parameter TEnd bei IE = nein eingestellt haben, arbeitet die
Distanzschutzlogik bei alleinigen Erdfehlern ohne zusätzliche Endzeitstufen.
Nach Ablauf der Verzögerungszeit TIE wird eine Auslösemeldung erzeugt.
Parameter: Richt.TEnd1
• Voreinstellwert (_:10351:121) Richt.TEnd1 = vorwärts
Mit dem Parameter Richt.TEnd1 definieren Sie den Richtungssinn für die 1. Endzeitstufe. Die Distanzschutz-
logik wertet die Richtung für erkannte Erdfehler aus. Mögliche Einstelloptionen für die 1. Endzeitstufe sind
vorwärts und rückwärts.
Parameter: TEnd1
• Voreinstellwert (_:10351:122) TEnd1 = 1,00 s
Mit dem Parameter TEnd1 stellen Sie die Verzögerungszeit für die 1. Endzeitstufe der Distanzschutzlogik ein.
Stellen Sie die TEnd1 für die spezifische Anwendung ein. Wenn Sie die TEnd1 = ∞ einstellen, ist die 1. End-
zeitstufe unwirksam.
Parameter: Richt.TEnd2
• Voreinstellwert (_:10351:123) Richt.TEnd2 = ungerichtet
Mit dem Parameter Richt.TEnd2 definieren Sie den Richtungssinn für die 2. Endzeitstufe. Die Distanzschutz-
logik wertet die Richtung für erkannte Erdfehler aus. Mögliche Einstelloptionen für die 1. Endzeitstufe sind
vorwärts und ungerichtet.
Parameter: TEnd2
• Voreinstellwert (_:10351:124) TEnd2= 2,00 s
Mit dem Parameter TEnd2 stellen Sie die Verzögerungszeit für die 2. Endzeitstufe der Distanzschutzlogik ein.
Stellen Sie die TEnd2 für die spezifische Anwendung ein. Wenn Sie die TEnd2 = ∞ einstellen, ist die 2. End-
zeitstufe unwirksam.
6.2.3.5 Parameter
6.2.3.6 Informationen
6.2.4.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Distanzschutz für isolierte Netze kann in Funktionsgruppen eingefügt werden, die Spannungs-
und Strommesswerte sowie Leitungsparameter zur Verfügung stellen.
Die Funktion Distanzschutz für isolierte Netze besteht aus folgenden Blöcken:
• Allgemein
• Anregeverfahren (Unterimpedanzanregung mit kreisförmiger oder polygonaler Anregekennlinie)
• Distanzzonen mit Polygonkennlinie
• Ausgangslogik 2-polig
Die Funktion Distanzschutz für isolierte Netze ist werkseitig mit 4 unabhängigen Zonen (Z1, Z2, Z3, Z4) und
einer abhängigen Zone (ZUEB) vorkonfiguriert. Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 16 Zonen gleich-
zeitig betreiben. Die Zonen sind identisch aufgebaut.
Das folgende Bild zeigt den prinzipiellen Aufbau der Funktion Distanzschutz für isolierte Netze.
[DwStIs2p-210213-xxXX-01.tif]
Arbeitsweise
Die Erdfehlererkennung stellt fest, ob ein Fehler mit Erdberührung vorliegt. Das Anregeverfahren gibt die
Messschleifen frei. Für die freigegebenen Schleifen wird die Impedanz berechnet. Beim Anregeverfahren Im-
pedanzanregung wird die berechnete Impedanz in die Anregekennlinie (Polygon- oder Kreiskennlinie) einge-
ordnet und ein eventuell konfigurierter Lastausschnitt ausgewertet (siehe Kap. 6.2.8.1 Beschreibung). Für alle
angeregten Schleifen werden anschließend die Richtung bestimmt sowie die Anrege- und Auslösesignale der
Schleifen und Phasen gebildet.
Die berechnete Impedanz wird in die Auslösekennlinien der Zonen eingeordnet sowie bei konfigurierter
Lastausblendung der Lastausschnitt ausgewertet. Für alle angeregten Schleifen wird anschließend die Rich-
tung bestimmt. Die Schleifenauswahl stellt fest, welche Schleifen tatsächlich ausgewählt werden und welche
Schleifen innerhalb der Auslösekennlinien der Zonen liegen (Schleifenanregung). Alle anderen Schleifen
werden bei der Schleifenbereinigung entfernt. Für die angeregten Schleifen startet die Verzögerungszeit in der
Zonenlogik. Im isolierten Netz kann eine zusätzliche Verzögerungszeit für den Leiter L2 gestartet werden (Ak-
tivierung Leiterbevorzugung). Die Zonenlogik bildet die Anrege- und Auslösesignale der Schleifen und Phasen
für die Zone. Die Ausgangslogik verarbeitet die Anrege- und Auslösesignale der Zonen und bildet die Anrege-
und Auslösesignale des Distanzschutzes.
Erdfehlererkennung
Die Erdfehlererkennung prüft, ob ein Fehler mit Erdbeteiligung vorliegt. Wenn ein Fehler mit Erdbeteiligung vor-
liegt, werden die Messwerke für Leiter-Erde-Schleifen freigegeben.
Für die Erdfehlererkennung stehen folgende Kriterien zur Verfügung:
• Überwachung des Nullstroms IE
• Überwachung der Verlagerungsspannung UE>
[LoAnrI7S-020612-xxXX-01.tif]
Erdfehlererkennung: Nullstrom IE
Das Nullstromkriterium überwacht die Grundschwingung der Summe der Leiterströme auf Überschreiten eines
einstellbaren Betrages (Parameter Schwellwert IE>).
Das Nullstromkriterium ist für folgende Fälle gegen Fehlansprechen stabilisiert:
• Nullströme bei Fehlern ohne Erdbeteiligung infolge unterschiedlicher Sättigung der Leiterstromwandler
• Bei erkannter Wandlersättigung (siehe Bild 6-21)
Mit zunehmenden Leiterströmen erhöht sich der tatsächliche Anregewert automatisch. Der Rückfallwert liegt
bei ca. 95 % des Anregewertes.
[DwIsIE2p-230910-deDE-01.tif]
Erdfehlererkennung: Verlagerungsspannung UE
Die Verlagerungsspannung wird auf Überschreiten eines eingestellten Betrages überwacht (Parameter
Schwellwert UE>). Der Rückfallwert liegt bei ca. 95 % des Anregewertes. In isolierten Netzen kann die
Überwachung der Verlagerungsspannung als zusätzliches Erdfehlerkriterium eingesetzt werden. Wenn die
Überwachung der Verlagerungsspannung UE anregt und keine Leiter- und Summenstromanregung vorliegt,
wird nach Ablauf der Verzögerungszeit TUE eine Auslösemeldung abgesetzt (siehe Bild 6-24).
Anregeverfahren
[LoAnIs7S-020612-xxXX-01.tif]
Als Anregeverfahren ist die Unterimpedanzanregung mit kreisförmiger Anregekennlinie vorkonfiguriert. Das
Anregeverfahren Impedanzanregung finden Sie unter 6.2.8.1 Beschreibung.
In isolierten Netzen fließen bei einem 1-poligen Erdschluss keine kurzschlussartigen Ströme. Es gibt nur eine
Verlagerung der Spannungen, die nicht fehlerbehaftete Schleifenspannung steigt auf nahezu den doppelten
Wert an.
Bei Doppelerdschlüssen regen 2 Leiter-Erde-Schleifen an. Wenn beide Erdschlüsse in der gleichen Richtung
liegen, kann das auch zu einer Anregung der zugehörigen Leiter-Leiter-Schleife führen. Bei einem 2-poligen
Kurzschlusses ohne Erdberührung wird über den Parameter Verh. Leiterströme k das Verhältnis der
Leiterströme auf L1 und L2 verglichen. Wenn die Leiterströme ungefähr gleich groß sind, wird die Leiter-Leiter-
Schleife ausgewertet. Wenn ein Fehler mit Erdberührung erkannt wird, werden nach Ablauf der Verzögerungs-
zeit TIE nach demselben Verfahren die Leiter-Erde-Schleifen oder Leiter-Leiter-Schleifen bestimmt. Weitere In-
formationen zur Parametrierung finden Sie im Kapitel 6.2.4.3 Anwendungs- und Einstellhinweise - Allgemeine
Parameter.
[LoSchIso-070712-xxXX-01.tif]
Zoneneinordnung
Die berechneten Impedanzzeiger der Fehlerschleifen werden in die Zonen eingeordnet. Für jede Zone ist eine
Auslösekennlinie in der R-X-Ebene definiert. Als Auslösekennlinien stehen bis zu 16 Polygonkennlinien zur
Verfügung.
Sie können die Zonen als abhängige Distanzzonen für die Zusammenarbeit mit folgenden Funktionen verwen-
den:
• Wiedereinschaltautomatik (AWE) (ab Kapitel 6.6.1 Funktionsübersicht)
• Hand-Einschaltung (ab Kapitel 6.10.1 Funktionsübersicht)
• Signalfreigabeverfahren (ab Kapitel 6.3.1 Funktionsübersicht)
Die folgenden Bilder zeigen die Distanzschutzlogik für die Fehlerschleifen ZL1, ZL2 und ZL12.
[LoIsoZL1-150113-xxXX-01.tif]
[Lo7SZL2I-150113-xxXX-01.tif]
[LoIDZL12-150113-xxXX-01.tif]
Lastausschnitt
Bei langen, hochbelasteten Leitungen besteht die Gefahr, dass die Lastimpedanz in die Auslösekennlinie des
Distanzschutzes hineinragt. Für Auslösekennlinien mit hohen R-Abschnitten können Sie einen Lastausschnitt
einstellen, der Fehlanregungen durch Überlast ausschließt.
Mit dem Parameter Verw. Lastausschnitt legen Sie fest, ob der Lastbereich aus der Impedanzebene
ausgeschnitten wird oder nicht. Den Parameter Verw. Lastausschnitt finden Sie in den Allgemeinen Pa-
rametern der Funktion. Der eingestellte Lastausschnitt gilt für alle Schleifen, also sowohl für die Leiter-Erde-
Schleifen (L-E) als auch für die Leiter-Leiter-Schleifen (L-L). Der eingestellte Lastausschnitt wird aus der An-
regekennlinie und den Auslösekennlinien der Distanzzonen ausgeschnitten. Die Beschreibung finden Sie im
Kapitel 6.2.6.1 Beschreibung.
Richtungsbestimmung
Sie können für jede Zone definieren, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet arbeiten soll.
Für gerichtete Zonen definieren Sie den Richtungssinn in der R-X-Ebene. Bei der Einordnung der Impedanz-
zeiger in die R-X-Ebene wird dann zusätzlich die Richtung ausgewertet. Die Beschreibung finden Sie im Kapitel
6.2.7.1 Beschreibung.
Ausgangslogik
Die Ausgangslogik der Funktion Distanzschutz für isolierte Netze verknüpft die Ausgangsmeldungen der
Zonen und bildet die Sammelauslösemeldungen der Funktion. Die Beschreibung der Ausgangslogik finden Sie
im Kapitel 6.2.11 Ausgangslogik des Distanzschutzes.
Parameterwert Beschreibung
mit Dis G-Anregung Wenn die Verzögerungszeiten aller Zonen zeitgleich starten sollen, wählen Sie
diese Einstellung. Wenn die Fehlerart oder die Messschleifenauswahl wechseln,
laufen alle Verzögerungszeiten gemeinsam weiter.
Siemens empfiehlt diese Einstellung.
m. Zonen-Anregung Die Verzögerungszeit der Zone startet bei Anregung der Zone.
Wenn Sie die Funktion mit anderen Distanz- oder Überstromzeit-Schutzfunktio-
nen koordinieren müssen, wählen Sie diese Einstellung.
Mit dem Parameter Winkel Dist.schutzchar. stellen Sie den Neigungswinkel der Distanzschutzkennlinie
ein (siehe Bild 6-36). Der hier eingestellte Neigungswinkel der Distanzschutzkennlinie gilt für alle Zonen der
Funktion.
Siemens empfiehlt, den Parameter Winkel Dist.schutzchar. auf den Leitungswinkel einzustellen.
BEISPIEL:
Berechnen Sie den Leitungswinkel aus den Daten der Mitsystemimpedanz (Z1) der zu schützenden Leitung
wie folgt:
[FoLwinST-030112-deDE-01.tif]
Wenn Sie die Funktion mit anderen Geräten koordinieren müssen, können Sie den Neigungswinkel der Dis-
tanzschutzkennlinie auch abweichend vom Leitungswinkel einstellen.
Der Parameter Schwellwert IE> muss kleiner eingestellt werden als der kleinste erwartete Erdstrom bei
Erdkurzschlüssen am geschützten Abzweig. Damit der Distanzschutz auch bei externen Fernfehlern als Re-
serveschutz anspricht, stellen Sie den Parameter Schwellwert IE> empfindlicher ein als für interne Fehler
notwendig. Siemens empfiehlt, den empfohlenen Einstellwert von 0,10 A beizubehalten.
Mit dem Parameter Anregestabilisierung IE> legen Sie die Steigung der IE>-Kennlinie der Erdfehler-
erkennung fest.
Netzunsymmetrie (z.B. unverdrillte Leitungen) sowie Stromwandlerfehler können bei großen Leiterströmen
einen Nullstromfluss am Schutzgerät verursachen, obwohl kein Erdfehler vorhanden ist. Mit dem Parameter
Anregestabilisierung IE> wird eine unerwünschte Erdanregung vermieden. Wenn keine extreme Net-
zunsymmetrie und außergewöhnlich große Stromwandlerfehler erwartet werden, empfiehlt Siemens, den Vor-
einstellwert von 0,10 nicht zu verändern.
Wenn Sie den Parameter Verw. Lastausschnitt = ja eingestellt haben, sind die Lastausschnitt-Parame-
ter R Lastausschnitt und Winkel Lastausschnitt sichtbar.
Parameter: Anregekennlinie
• Voreinstellwert (_:11791:101) Anregekennlinie = kreisförmig
Mit dem Parameter Anregekennlinie definieren Sie die geometrische Form der Anregekennlinie.
Parameterwert Beschreibung
kreisförmig Die geometrische Form der Anregekennlinie ist kreisförmig.
polygonal Die geometrische Form der Anregekennlinie ist polygonal.
Parameterwert Beschreibung
Schleife L1-L2 Die Messschleife L12 wird ausgewertet.
Schleife L1E - L2E Die Messschleife L1E-L2E wird ausgewertet.
Parameterwert Beschreibung
|IL1|/|IL2| > k Start Impedanzmessung für Schleife L1-E
|IL2|/|IL1| > k Start Impedanzmessung für Schleife L2-E
Beide Bedingungen Start Impedanzmessung für Schleife L1-L2
nicht erfüllt, d.h.
beide Leiterströme
etwa gleich groß
Mit dem Parameter Verzögerungszeit TIE stellen Sie die Verzögerungszeit zur Freigabe der Distanzmes-
sung bei vorliegender Summenstromanregung (Überschreitung Parameter Schwellwert IE>) ein.
Wenn Sie den Parameter Verzögerungszeit TIE = ∞ einstellen, setzt die Funktion Distanzschutz bei vor-
liegender Summenstromanregung ohne Unterimpedanzanregung keine Auslösemeldung ab.
Mit dem Parameter Schwellwert UE> legen Sie den Schwellwert für die Verlagerungsspannung als zusätz-
liches Erdfehlerkriterium fest. Wenn die Verlagerungsspannung den eingestellten Schwellwert UE> überschrei-
tet, wird ein Erdfehler erkannt.
Mit dem Parameter Verzögerungszeit TUE stellen Sie ein, wie lange die Auslösemeldung verzögert wird,
wenn die Verlagerungsspannung den Schwellwert UE> überschreitet.
Wenn Sie den Parameter Verzögerungszeit TUE = ∞ einstellen, setzt die Funktion Distanzschutz bei
Überschreiten des Schwellwert UE> ohne Leiter- und Summenstromanregung keine Auslösemeldung ab.
Parameter: X Reichweite
• Voreinstellwert (_:11791:117) X Reichweite = 20 Ω
Mit dem Parameter X Reichweite definieren Sie die Polygongrenze in X-Richtung für die Anregekennlinie.
Nur wenn Sie mit der polygonalen Anregekennlinie arbeiten, ist der Parameter X Reichweite gültig und sicht-
bar. Ermitteln Sie den Einstellwert für die spezifische Anwendung.
Parameter: R (L-E)
• Voreinstellwert (_:11791:118) R (L-E) = 20 Ω
Mit dem Parameter R (L-E) definieren Sie die Polygongrenze in R-Richtung für die Anregekennlinie. Die hier
eingestellte Polygongrenze gilt für Leiter-Erde-Schleifen. Nur wenn Sie mit der polygonalen Anregekennlinie
arbeiten, ist der Parameter R (L-E) gültig und sichtbar. Ermitteln Sie den Einstellwert für die spezifische An-
wendung.
Mit dem Parameter TEnd bei IE legen Sie fest, ob Sie bei alleiniger Anregung IE (ohne Impedanzanregung)
mit weiteren richtungsabhängigen Endzeitstufen arbeiten wollen oder nicht. Die zusätzlichen Endzeitstufen
gelten für die Schleifen L1-E und L2-E.
Parameterwert Beschreibung
ja Wenn Sie den Parameter TEnd bei IE = ja eingestellt haben, starten bei er-
kannten Erdfehlern ohne Impedanzanregung zusätzlich folgende Endzeitstufen:
• 1. Endzeitstufe mit den Parametern TEnd1 und Richt.TEnd1
• 2. Endzeitstufe mit den Parametern TEnd2 und Richt.TEnd2
nein Wenn Sie den Parameter TEnd bei IE = nein eingestellt haben, arbeitet die
Distanzschutzlogik bei alleinigen Erdfehlern ohne zusätzliche Endzeitstufen.
Parameter: Richt.TEnd1
• Voreinstellwert (_:11791:121) Richt.TEnd1 = vorwärts
Mit dem Parameter Richt.TEnd1 definieren Sie den Richtungssinn für die 1. Endzeitstufe. Die Distanzschutz-
logik wertet die Richtung für erkannte Erdfehler aus. Mögliche Einstelloptionen für die 1. Endzeitstufe sind
vorwärts und rückwärts.
Parameter: TEnd1
• Voreinstellwert (_:11791:122) TEnd1 = 1,00 s
Mit dem Parameter TEnd1 stellen Sie die Verzögerungszeit für die 1. Endzeitstufe der Distanzschutzlogik ein.
Stellen Sie die Verzögerungszeit TEnd1 für die spezifische Anwendung ein. Wenn Sie die Verzögerungszeit
TEnd1 = ∞ einstellen, ist die 1. Endzeitstufe unwirksam.
Parameter: Richt.TEnd2
• Voreinstellwert (_:11791:123) Richt.TEnd2 = ungerichtet
Mit dem Parameter Richt.TEnd2 definieren Sie den Richtungssinn für die 2. Endzeitstufe. Die Distanzschutz-
logik wertet die Richtung für erkannte Erdfehler aus. Mögliche Einstelloptionen für die 1. Endzeitstufe sind
vorwärts und ungerichtet.
Parameter: TEnd2
• Voreinstellwert (_:11791:124) TEnd2 = 2,00 s
Mit dem Parameter TEnd2 stellen Sie die Verzögerungszeit für die 2. Endzeitstufe der Distanzschutzlogik ein.
Stellen Sie die Verzögerungszeit TEnd2 für die spezifische Anwendung ein. Wenn Sie die Verzögerungszeit
TEnd2 = ∞ einstellen, ist die 2. Endzeitstufe unwirksam.
6.2.4.5 Parameter
6.2.4.6 Informationen
6.2.5 Impedanzberechnung
.
Für die 3 möglichen Leiterschleifen L1-E, L2-E, L1-L2 steht je ein Impedanzmesswerk zur Verfügung.
Eine Sprungerkennung synchronisiert alle Berechnungen auf den Fehlereintritt. Durch die Synchronisierung
werden minimale und reproduzierbare Auslösezeiten erreicht. Wenn während der Auswertung ein weiterer
Fehler auftritt, werden die Impedanzen mit den aktuellen, zyklischen Messgrößen berechnet. Die Auswertung
arbeitet also immer mit den Messgrößen des aktuellen Fehlerzustandes.
Für die Berechnung einer Leiter-Leiter-Schleife, z.B. bei einem 2-poligen Kurzschluss L1-L2 (Bild 6-28) lautet
die Schleifengleichung:
[FoLLsc2p-010712-xxXX-01.tif]
mit
(komplexe) Messgrößen
[FoFLgen1-160909-deDE-01.tif]
(komplexe) Leitungsimpedanz
[FoFLgen2-160909-deDE-01.tif]
[FoZLL2ph-010712-xxXX-01.tif]
[DwLLS2ph-300612-xxXX-01.tif]
Für die Berechnung einer Leiter-Erde-Schleife muss berücksichtigt werden, dass die Impedanz der Erdrücklei-
tung im Allgemeinen nicht mit der Impedanz der Leiter übereinstimmt. Das ist z.B. bei einem Kurzschluss L2-
E der Fall (siehe Bild 6-29).
[DwLES2ph-300612-xxXX-01.tif]
[FoLEsc2p-170113-xxXX-01.tif]
[FoLEfo02-020712-xxXX-01.tif]
[FoLEfo03-170113-xxXX-01.tif]
[FoLEfo04-020712-xxXX-01.tif]
Dabei ist der Faktor ZE/ZL allein von den Leitungskonstanten Z1 und Z0 abhängig und nicht von der Fehlerent-
fernung.
[FoLEfo05-020712-xxXX-01.tif]
Das Anregeverfahren wählt die zu messenden Fehlerschleifen aus. Die Impedanzberechnung der gültigen
Fehlerschleifen hängt von der Sternpunktbehandlung ab. Die folgende Tabelle zeigt wie die Impedanzen beim
Anregeverfahren berechnet werden:
[FoGeeL1E-040712-xxXX-01.tif] [FoIsogL1-040712-xxXX-01.tif]
L2-E
[FoGeeL2E-040712-xxXX-01.tif]
L1-L2
[FoIsogL2-040712-xxXX-01.tif]
[FoGeeL12-040712-xxXX-01.tif]
6.2.6 Lastausschnitt
6.2.6.1 Beschreibung
.
Bei langen, hochbelasteten Leitungen besteht die Gefahr, dass die Lastimpedanz in die Auslösekennlinie des
Distanzschutzes hineinragt. Für Auslösekennlinien mit hohen R-Abschnitten können Sie einen Lastausschnitt
einstellen, der Fehlanregungen durch Überlast ausschließt.
Mit dem Parameter Verw. Lastausschnitt legen Sie fest, ob der Lastbereich aus der Impedanzebene
ausgeschnitten wird oder nicht. Den Parameter Verw. Lastausschnitt finden Sie in den Allgemeinen Pa-
rametern der Distanzschutzfunktionen. Der eingestellte Lastausschnitt gilt für alle Schleifen, also sowohl für
die Leiter-Erde-Schleifen (L-E) als auch für die Leiter-Leiter-Schleifen (L-L). Der eingestellte Lastausschnitt
wird aus der Anregekennlinie und den Auslösekennlinien der Distanzzonen ausgeschnitten.
Lastausschnitt
HINWEIS
Nur wenn Sie den Parameter Verw. Lastausschnitt = ja eingestellt haben, sind die Lastausschnittpara-
meter sichtbar und gültig!
Den Parameter Verw. Lastausschnitt finden Sie in den Allgemeinen Parametern der Distanzschutz-
funktionen.
Die Unterimpedanzanregung und die Distanzzonen dürfen nur unter Fehlerbedingungen und nicht bei Lastbe-
dingungen ansprechen. Berechnen Sie für die spezifische Anwendung die kleinste Lastimpedanz und den
größten Lastimpedanzwinkel bei Starklast.
[DwLastk2-140211-deDE-01.tif]
Die Werte werden etwas kleiner eingestellt (ca. 10 %) als die minimal zu erwartende Lastimpedanz. Die mini-
male Lastimpedanz ergibt sich bei maximalem Laststrom und minimaler Betriebsspannung.
BEISPIEL
[FoRmipST-040112-deDE-01.tif]
[FoRmisST-040112-deDE-01.tif]
BEISPIEL
[FoPhiLST-040112-deDE-01.tif]
Stellen Sie den Öffnungswinkel des Lastausschnitts (Parameter Winkel Lastausschnitt) größer ein (ca.
5°) als der maximal auftretenden Lastwinkel (entsprechend dem minimalen Leistungsfaktor cos ϕ).
6.2.7 Richtungsbestimmung
6.2.7.1 Beschreibung
.
Für die Bestimmung der Kurzschlussrichtung wird für jede Schleife ein Impedanzzeiger herangezogen. Je
nach Qualität der Messgrößen werden unterschiedliche Berechnungsmethoden verwendet. Unmittelbar nach
Fehlereintritt ist die Kurzschlussspannung durch Ausgleichsvorgänge beeinflusst. Deshalb wird auf die vor
Kurzschlusseintritt gespeicherte Spannung zurückgegriffen. Die Leiter-Leiter-Spannung UL12 wird zur Rich-
tungsbestimmung verwendet.
Wenn bei einem Nahfehler die Kurzschlussspannung für die Richtungsbestimmung zu klein ist (UK < 4 V), wird
ebenfalls auf die gespeicherte Spannung vor Fehlereintritt zurückgegriffen. Hierfür steht ein maximales Spei-
cherfenster von 2 s für die Leiter-Leiter-Spannung zur Verfügung.
Bei der Berechnung des Richtungsvektors wird die Erdung der Stromwandler berücksichtigt. Dafür steht der
Parameter Wdl.sternpkt. in Richt.Obj in den Anlagendaten zur Verfügung. Wenn der Parameter
Wdl.sternpkt. in Richt.Obj = nein eingestellt ist, wird die Richtungskennlinie um 180° gedreht (siehe
Bild 6-31).
Wenn für die Richtungsbestimmung weder eine ausreichende aktuelle noch eine gespeicherte Spannung ver-
fügbar ist, wird auf die mit dem Parameter Richt.-Rückfall Krit. festgelegte Richtung entschieden
(vorwärts oder rückwärts). Wenn eine spannungslose Leitung zugeschaltet wird und diese Leitung fehler-
haft ist, kann dieser Fall auftreten.
Aus diesem Grund hat die Richtungskennlinie einen Reserveabstand von den Grenzen des 1. Quadranten im
R-X-Diagramm (Bild 6-31). Der Reserveabstand wird über die Parameter Richt.-Winkel Beta und
Richt.-Winkel Gamma eingestellt.
[DwRiKL2p-100811-deDE-01.tif]
Da jede Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet eingestellt werden kann, gibt es für vorwärts und rück-
wärts unterschiedliche (zentrisch gespiegelte) Richtungskennlinien. Eine ungerichtete Zone hat keine Rich-
tungskennlinie. Für sie gilt das gesamte Auslösegebiet.
Die theoretische stationäre Richtungskennlinie in Bild 6-31 gilt für stationäre Spannungen.
Wenn kurzschlussfremde oder gespeicherte Spannungen verwendet werden, beeinflussen folgende Faktoren
die Lage der Richtungskennlinie:
• Die Vorimpedanz
• Die vor Kurzschlusseintritt über die Leitung transportierte Leistung
Bild 6-32 zeigt die Richtungskennlinie unter Berücksichtigung der Vorimpedanz bei kurzschlussfremden oder
gespeicherten Spannungen (ohne Lasttransport). Da diese Spannungen gleich der entsprechenden Genera-
torspannung E sind und sie sich nach Kurzschlusseintritt nicht ändern, erscheint die Richtungskennlinie im Im-
pedanzdiagramm um die Vorimpedanz ZV1 = E1/I1 verschoben. Bei Fehlerort F1 (Bild 6-32a) liegt der Kurz-
schluss in Vorwärtsrichtung, die Vorimpedanz in Rückwärtsrichtung. Für alle Fehlerorte bis unmittelbar am
Geräteeinbauort (Stromwandler) wird eindeutig auf vorwärts erkannt (Bild 6-32b). Wenn sich der Strom um-
kehrt, ändert sich schlagartig die Lage der Richtungskennlinie (Bild 6-32c). Über die Messstelle (Stromwandler)
fließt jetzt ein umgekehrter Strom I2. Die Vorimpedanz ZV2 + ZL bestimmt die Größe von I2. Bei Lasttransport
über die Leitung kann sich die Richtungskennlinie zusätzlich um den Lastwinkel drehen.
[DwRSpeiU-140211-deDE-01.tif]
Mit dem Parameter Richt.-Winkel Gamma definieren Sie eine Reserve für die Richtungskennlinie im
1. Quadranten des R-X-Diagramms. Die Richtungskennlinie wird um den Winkel Gamma gedreht (siehe Bild
6-31).
Mit dem Parameter Richt.-Winkel Beta stellen Sie die Polygongrenze in R-Richtung für Leiter-Erde-
Schleifen ein.
Mit dem Parameter Richt.-Winkel Beta definieren Sie eine Reserve für die Richtungskennlinie im
1. Quadranten des R-X-Diagramms. Die Richtungskennlinie wird um den Winkel Beta gedreht (siehe Bild 6-
31).
Mit dem Parameter Richt.-Rückfall Krit. definieren Sie den Richtungsentscheid für den Fall, dass für
die Richtungsbestimmung weder eine ausreichende aktuelle noch eine gespeicherte Spannung verfügbar ist.
6.2.8.1 Beschreibung
.
Bei der Impedanzanregung werden die Leiterströme überwacht. Wenn die Leiterströme den eingestellten Min-
destleiterstrom I> überschreiten, werden die Impedanzen der Leiter-Leiter-Schleifen berechnet. Wenn
ein Erdfehler erkannt wurde, werden zusätzlich die Impedanzen der Leiter-Erde-Schleifen berechnet.
Die Impedanzanregung enthält die Lastausschnittabfrage und die Einordnung der berechneten Impedanz in
die Anregekennlinie (Anregeverfahren). Bei den Anregekennlinien können Sie zwischen Polygonkennlinie
und Kreiskennlinie wählen.
Lastausschnitt
Bei langen, hochbelasteten Leitungen besteht die Gefahr, dass die Lastimpedanz in die Auslösekennlinie des
Distanzschutzes hineinragt. Für Auslösekennlinien mit hohen R-Abschnitten kann ein Lastausschnitt einge-
stellt werden, der Fehlanregungen durch Überlast ausschließt.
Mit dem Parameter Verw. Lastausschnitt legen Sie fest, ob der Lastbereich aus der Impedanzebene
ausgeschnitten wird oder nicht. Den Parameter Verw. Lastausschnitt finden Sie in den Allgemeinen Pa-
rametern der Distanzschutzfunktionen. Der eingestellte Lastausschnitt gilt für alle Schleifen, also sowohl für die
Leiter-Erde-Schleifen (L-E) als auch für die Leiter-Leiter-Schleifen (L-L). Der eingestellte Lastausschnitt wird
aus der Anregekennlinie und den Auslösekennlinien der Distanzzonen ausgeschnitten.
Das Anregeverfahren wählt die zu messenden Fehlerschleifen aus. Die Impedanzberechnung der gültigen
Fehlerschleifen hängt von der Sternpunktbehandlung ab. Die folgende Tabelle zeigt wie die Impedanzen beim
Anregeverfahren berechnet werden:
[FoGeeL1E-040712-xxXX-01.tif] [FoIsogL1-040712-xxXX-01.tif]
L2-E
[FoGeeL2E-040712-xxXX-01.tif]
L1-L2
[FoIsogL2-040712-xxXX-01.tif]
[FoGeeL12-040712-xxXX-01.tif]
[DwKLPoly-110811-deDE-01.tif]
In geerdeten Netzen definieren Sie die polygonale Anregekennlinie mit folgenden Parametern:
• X Reichweite
• R (L-E)
• R (L-L)
In nicht geerdeten Netzen definieren Sie die polygonale Anregekennlinie mit folgenden Parametern:
• X Reichweite
• R (L-E)
HINWEIS
In nicht geerdeten Netzen wird keine Reserve für Lichtbogenfehler bei Erdfehlern vorgesehen.
[DwKLKrei-110811-deDE-01.tif]
6.2.9.1 Beschreibung
[LoPogo2p-040712-xxXX-01.tif]
Arbeitsweise
Die Zone erfüllt folgende Aufgaben:
• Impedanzberechnung aus den Strom- und Spannungsmesswerten
• Einordnung der Impedanz in die Zone
• Erzeugen der Anregung und Auslösung der Zone
Wenn die Fehlerimpedanz einer Schleife im Arbeitspolygon einer Distanzzone liegt und die Richtung des Im-
pedanzzeigers mit dem Richtungssinn der Zone übereinstimmt, regt die Zone an. Die Schleifeninformationen
werden in phasenselektive Anregemeldungen umgesetzt. Die phasenselektiven Anregemeldungen der Zonen
werden in der Ausgangslogik des Distanzschutzes und von externen Zusatzfunktionen, z.B. Signalübertra-
gungsverfahren, weiter verarbeitet. Die Ausgangslogik des Distanzschutzes ist in Kapitel 6.2.11 Ausgangslogik
des Distanzschutzes beschrieben.
Arbeitspolygon
Die polygonale Auslösekennlinie (Arbeitspolygon) der Zone ist ein abgeschrägtes Parallelogramm in der R-X-
Ebene. Das Arbeitspolygon wird durch die Parameter X Reichweite, R (L-L), R (L-E), Richtungssinn
und die Zonenabschrägung definiert. Der Lastausschnitt wird in den Allgemeinen Parametern der Funktion
eingestellt und aus der R-X-Ebene ausgeschnitten.
Zur Stabilisierung an den Polygongrenzen haben die Kennlinien eine Hysterese von 5 %. Wenn die Fehlerim-
pedanz innerhalb eines Polygons liegt, werden die Grenzen in alle Richtungen um 5 % erhöht.
Das folgende Bild zeigt ein Beispiel mit 5 Zonen für den Distanzschutz mit polygonaler Auslösekennlinie.
[DwKLPz2p-190213-xxXX-01.tif]
HINWEIS
Sie können die Zonen in DIGSI umbenennen oder löschen. Sie können auch weitere Zonen aus der Funkti-
onsbibliothek in DIGSI hinzufügen.
Wenn Sie Zonen als abhängige Distanzzonen für die Zusammenarbeit mit einer Hand-Einschaltung, einer Wie-
dereinschaltautomatik und den Signalvergleichsverfahren verwenden wollen, empfiehlt Siemens die Verwen-
dung der vorkonfigurierten Zone ZUEB.
Lastausschnitt
Mit dem Parameter Verw. Lastausschnitt legen Sie fest, ob der Lastbereich aus der Impedanzebene
ausgeschnitten wird oder nicht. Den Parameter Verw. Lastausschnitt finden Sie in den Allgemeinen Pa-
rametern der Funktion. Der eingestellte Lastausschnitt gilt für alle Schleifen, also sowohl für die Leiter-Erde-
Schleifen (L-E) als auch für die Leiter-Leiter-Schleifen (L-L). Der eingestellte Lastausschnitt wird aus der An-
regekennlinie und den Auslösekennlinien der Distanzzonen ausgeschnitten.
Parameterwert Beschreibung
nein Wenn die Zone anregt, erzeugt die Zone nach Ablauf der Verzögerungszeit eine
Auslösemeldung.
Siemens empfiehlt, diesen Einstellwert für typische Anwendungen beizubehal-
ten.
ja Die Zone erzeugt keine Auslösemeldung.
Die Auslösemeldung geht nicht in die Bildung der Sammelmeldung auf Funkti-
ons- oder Funktionsgruppenebene ein. Die Fehleraufzeichnung wird nicht auto-
matisch gestartet.
Mit dem Parameter Zonenspez. Erdimp.anp. legen Sie fest, ob die Zone mit eigenen, spezifischen Erdim-
pedanz-Anpassungsfaktoren arbeitet oder nicht.
Parameterwert Beschreibung
nein Die Zone arbeitet mit den in der Funktionsgruppe Leitung eingestellten Erdim-
pedanz-Anpassungsfaktoren.
ja Die Zone arbeitet mit den spezifischen Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren der
Zone.
HINWEIS
Nur wenn Sie in der Zone den Parameter Zonenspez. Erdimp.anp. = ja eingestellt haben, sind die hier
in der Zone eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren gültig und sichtbar. Wenn Sie den Parameter Zo-
nenspez. Erdimp.anp. = nein einstellen, gelten die für das Gerät eingestellten Erdimpedanz-Anpas-
sungsfaktoren.
Parameter: Kr und Kx
• Voreinstellwert (_:102) Kr = 1,00
• Voreinstellwert (_:103) Kx = 1,00
Mit dem Parametern Kr und Kx stellen Sie die Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren mit skalaren Faktoren ein.
Ein Beispiel für die Berechnung der Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren finden Sie im Anwendungsbeispiel
Hochspannungsfreileitung im Kapitel 6.2.12.3 Einstellhinweise Funktionsgruppe Leitung.
Parameter: Richtungssinn
• Voreinstellwert (_:104) Richtungssinn = vorwärts
Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet
arbeitet. Stellen Sie den Parameter Richtungssinn für die spezifische Anwendung ein.
Parameter: X Reichweite
• Voreinstellwert (_:105) X Reichweite = 2,500 Ω
Mit dem Parameter X Reichweite stellen Sie die Polygongrenze in X-Richtung ein. Ermitteln Sie den Ein-
stellwert für die spezifische Anwendung.
Parameter: R (L-E)
• Voreinstellwert (_:106) R (L-E) = 2,500 Ω
Mit dem Parameter R (L-E)stellen Sie die Polygongrenze in R-Richtung für Leiter-Erde-Schleifen ein.
Parameter: R (L-L)
• Voreinstellwert (_:107) R (L-L) = 1,250 Ω
Mit dem Parameter R (L-L) stellen Sie die Polygongrenze in R-Richtung für Leiter-Leiter-Schleifen ein.
Parameter: Zonenabschrägung
• Voreinstellwert (_:108) Zonenabschrägung = 0,0°
Mit dem Parameter Zonenabschrägung stellen Sie ein, um welchen Winkel die Obergrenze des Polygons im
1. Quadranten geneigt wird.
Die Zone 1 darf unter keinen Umständen bei externen Fehlern ansprechen, da dies den Verlust der Selektivität
bedeutet. Um den Verlust der Selektivität zu verhindern, wird die Grenze der X-Einstellung für Zone 1 durch
den eingestellten Winkel nach unten geneigt. Für höhere Distanzzonen wird der voreingestellte Winkel von 0°
typischerweise beibehalten.
Parameter: Verzögerungszeit T
• Voreinstellwert (_:109) Verzögerungszeit T = 0,00 s
Mit dem Parameter Verzögerungszeit T stellen Sie die Staffelzeit der Zone ein. Die Verzögerungszeit
T muss für die spezifische Anwendung eingestellt werden.
Mit dem Parameter Verzög.zeit T für L2 stellen Sie die Staffelzeit T L2 der Zone für L2-Fehler ein. Die
eingestellte Verzög.zeit T für L2 gilt nur bei gleichzeitiger Leiterbevorzugung L1 vor L2 im gelöschten
Netz. Die Verzög.zeit T für L2 muss für die spezifische Anwendung eingestellt werden.
HINWEIS
Nur wenn Sie in der Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze den Parameter Leiterbevorzugung =
L1 vor L2 eingestellt haben, ist der Parameter Verzög.zeit T für L2 sichtbar und gültig.
In der Praxis liegt das Verhältnis von Resistanz- zu Reaktanzeinstellung in folgenden Bereichen:
HINWEIS
Bei kurzen Leitungen mit großem R/X-Verhältnis beachten Sie Folgendes bei der Zoneneinstellung: Die Win-
kelfehler der Strom- und Spannungswandler verursachen eine Drehung der gemessenen Impedanz in Rich-
tung R-Achse. Wenn wegen Polygon-, kr- und kx-Einstellung die Schleifenreichweite in R-Richtung im Verhält-
nis zur X-Richtung für Zone 1 groß ist, erhöht sich das Risiko, dass externe Fehler dadurch in die 1. Zone
verschoben werden. Verwenden Sie den Staffelfaktor von 85 % nur bis zu einem R/X-Verhältnis ≤ 1 (Schleifen-
reichweite).
Bei größeren R/X-Einstellungen können Sie einen reduzierten Staffelfaktor für die Zone 1 nach folgender
Formel berechnen:
[FoFduSTF-060709-deDE-01.tif]
Alternativ oder zusätzlich können Sie mit dem Parameter Zonenabschrägung das Polygon der Zone im
1.Quadranten abschrägen. Dadurch wird ebenfalls ein Übergreifen verhindert (siehe Bild 6-36).
6.2.9.3 Parameter
6.2.9.4 Informationen
6.2.10.1 Beschreibung
.
Die AWE-Zone arbeitet mit der Funktion Wiedereinschaltautomatik zusammen. Damit eine automatische
Wiedereinschaltung erfolgreich ist, müssen Kurzschlüsse auf der gesamten Freileitungsstrecke an allen Lei-
tungsenden gleichzeitig und unverzögert abgeschaltet werden. Beim Distanzschutz kann dazu vor der auto-
matischen Wiedereinschaltung die AWE-Zone als übergreifende Distanzzone, z.B. Zone ZUEB, wirksam sein.
Nach der automatischen Wiedereinschaltung wird die AWE-Zone typischerweise unwirksam. Für den jeweili-
gen AWE-Zyklus werden dann Kurzschlüsse bis zum Kipppunkt der AWE-Zone schnell abgeschaltet. Vor der
automatischen Wiedereinschaltung ist eine begrenzte Unselektivität zugunsten der schnellen gleichzeitigen
Abschaltung akzeptabel. Die automatische Wiedereinschaltung schaltet ja anschließend wieder ein. Die nor-
malen Stufen des Distanzschutzes (Z1, Z2, usw.) werden typischerweise unabhängig von der Wiedereinschalt-
automatik betrieben.
Die AWE-Zone ist in der Funktionsbibliothek in DIGSI unter FG Leitung → Distanzschutz → Zonentypen ver-
fügbar. Bei Bedarf können Sie die AWE-Zone in die Funktion Distanzschutz einfügen. Die AWE-Zone kann
sowohl von der internen Wiedereinschaltautomatik angesteuert werden als auch von extern über die AWE-
Funktionsart Betrieb mit externer Wiedereinschaltautomatik.
Logik
[LoARZoST-191212-deDE-01.tif]
Arbeitsweise
Die AWE-Zone ist eine gesteuerte Auslöselogik. Über den Parameter Auslösen mit wählen Sie aus, welche
Distanzzonen die Anregeinformation liefern. Wenn die ausgewählten Distanzzonen angeregt haben und eine
Freigabe von der AWE vorliegt, erzeugt die AWE-Zone eine Auslösemeldung.
Mit dem Parameter Einfluss AWE-Zyklus wählen Sie den AWE-Zyklus für die Freigabe der Auslösung aus.
Wenn Sie eine Zonenfreigabe in mehreren AWE-Zyklen wünschen, müssen Sie mehrere AWE-Zonen instan-
ziieren und für jede Zone einen anderen AWE-Zyklus auswählen.
Wenn die Funktion Informationsübertragungsverfahren mit Distanzschutz vorhanden und wirksam ist,
können Sie die AWE-Zone mit dem Parameter Blockiert bei akt. Dis.Sign. blockieren. Nur wenn
das Informationsübertragungsverfahren mit Distanzschutz unwirksam ist, z.B. bei einer Störung der Kommuni-
kation, wird die AWE-Zone aktiv. Wenn das Informationsübertragungsverfahren mit Distanzschutz wirksam ist,
erreichen Sie die 100%-ige Selektivität durch das Informationsübertragungsverfahren mit Distanzschutz nur,
wenn die übergreifende AWE-Zone blockiert ist.
Mit dem Parameter Auslösen mit legen Sie fest, welche Distanzzonen bei Anregung und gleichzeitig vorlie-
gender AWE-Freigabe eine Auslösemeldung erzeugen. Verwenden Sie typischerweise eine übergreifende
Distanzzone. In den üblichen Anwendungen heißt diese ZUEB.
Die Auswahltexte beim Parameter Auslösen mit sind identisch mit den Texten, die Sie bei der Zonenkonfi-
guration in der Funktion Distanzschutz vergeben.
Mit dem Parameter Verzögerung 1-pol. stellen Sie die Auslöseverzögerung der AWE-Zone für 1-polige
Fehler ein. Stellen Sie den Parameter Verzögerung 1-pol. für die spezifische Anwendung ein. Wenn die
mit dem Parameter Auslösen mit ausgewählte Distanzzone anregt und alle Freigabebedingungen erfüllt
sind, löst die Distanzzone mit der hier eingestellten Verzögerung 1-pol. aus.
Mit dem Parameter Verzögerung (mehrpol.) stellen Sie die Auslöseverzögerung für mehrpolige Fehler
ein. Stellen Sie den Parameter Verzögerung (mehrpol.) für die spezifische Anwendung ein. Wenn die mit
dem Parameter Auslösen mit ausgewählte Distanzzone anregt und alle Freigabebedingungen erfüllt sind,
löst die Distanzzone mit der hier eingestellten Verzögerung (mehrpol.) aus.
Mit dem Parameter Einfluss AWE-Zyklus wählen Sie den AWE-Zyklus für die Freigabe der Auslösung aus.
Mit dem Parameter Blockiert bei akt. Dis.Sign. können Sie die AWE-Zone bei wirksamem Informa-
tionsübertragungsverfahren blockieren. Wenn die Funktion Informationsübertragungsverfahren mit Dis-
tanzschutz vorhanden und wirksam ist, empfiehlt Siemens die Blockierung der AWE-Zone. Stellen Sie dafür
den Parameter Blockiert bei akt. Dis.Sign. = ja ein. Wenn der Parameter Blockiert bei akt.
Dis.Sign. = ja eingestellt ist, wird die AWE-Zone nur aktiv, wenn das Informationsübertragungsverfahren
mit Distanzschutz unwirksam ist, z.B. bei einer Störung der Kommunikation.
6.2.10.3 Parameter
6.2.10.4 Informationen
Arbeitsweise
Die Ausgangslogik behandelt Anrege- und Auslösesignale der Distanzzonen getrennt voneinander in jeweils
einer Anregelogik und einer Ausgangslogik. Anrege- und Ausgangslogik erzeugen die übergreifenden Meldun-
gen des Distanzschutzes.
Die Ausgangslogik verknüpft die Anregemeldungen der Impedanzanregung und die Auslösemeldungen der
einzelnen Distanzzonen.
Generalanregung
Bei der Impedanzanregung wird das Signal General erzeugt, sobald eine Anregebedingung erfüllt ist.
Das Signal General wird gemeldet und kann von internen und externen Zusatzfunktionen, z.B. Signalüber-
tragung, automatische Wiedereinschaltung, weiterverarbeitet werden.
Anregelogik
Die Anregungen der Distanzzonen werden phasenselektiv zusammengefasst und als Meldungen ausgegeben.
[LoAnrDi2-050712-deDE-01.tif]
Ausgangslogik
Die Auslösesignale der Distanzzonen führen immer zu einer 2-poligen Auslösemeldung des Distanzschutzes.
Die schleifenspezifischen Auslösesignale werden hierbei in phasenselektive Meldungen umgeformt und als
solche ausgegeben.
[LoAusDi2-050712-deDE-01.tif]
6.2.12.1 Übersicht
.
Das Beispiel beschreibt die Anwendung des Distanzschutzes zum Schutz einer 110-kV-Übertragungsfreilei-
tung. Für das Beispiel gilt:
• In der Funktionsgruppe Leitung ist die Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze (2-polig auslösend)
angelegt.
• Der Distanzschutz arbeitet mit dem Anregeprogramm Impedanzanregung.
• Der Distanzschutz hat 5 Zonen mit Polygonkennlinie.
HINWEIS
Wenn Sie neue Funktionen einfügen wollen, beachten Sie folgende Schritte:
• Die Sichtbarkeit einzelner Parameter ist abhängig von der Konfiguration.
• Definieren Sie zuerst die Funktionen für Ihren speziellen Anwendungsfall.
• Stellen Sie danach die Parameter ein.
Übersichtsschaltplan
Das folgende Bild zeigt den Übersichtsschaltplan mit der zu schützenden Leitung 1:
[DwPlanST-030112-deDE-01.tif]
Staffelplan
[DwStafST-030112-deDE-01.tif]
Der Distanzschutz arbeitet mit 4 zeitgestaffelten Distanzzonen. Die Distanzzonen haben folgende Funktion:
HINWEIS
Wenn Sie eine Applikationsvorlage verwenden, ist beim Distanzschutz die Nummerierung der Stufen Z1, Z2,
Z3, Z4 und ZUEB. Wenn Sie die Funktion Distanzschutz aus der DIGSI 5-Bibliothek neu laden, ist die Num-
merierung der Stufen Z1, Z2, Z3 und Z4.
Die polygonalen Kennlinien der Zonen sind in Bild 6-42 in der R-X-Ebene dargestellt.
Die Einstellhinweise zu den Parametern der Zonen finden Sie in den Kapiteln 6.2.12.6 Einstellhinweise Zone
Z1 bis 6.2.12.10 Einstellhinweise Zone Z4.
[DwKL7ST8-210213-deDE-01.tif]
Anlagendaten
Parameter Wert
Anlagendaten Netznennspannung Leiter-Leiter 110 kV
Netzfrequenz 16,7 Hz
Wandler Spannungswandler-Übersetzungsverhältnis (ÜU, LEITUNG) 110 kV/100 V
Stromwandler-Übersetzungsverhältnis (ÜI) 600 A/1 A
ÜI/ÜU zur Impedanzumwandlung 0,5455
Parameter Wert
Leitungsdaten Leitung 1 – Länge 63 km
Maximaler Laststrom 250 % der Volllast
Mindestbetriebsspannung 90 % Nennspannung
Volllast-Scheinleistung (S) 50 MVA
Leitung 1 – Mitimpedanz pro km Z1 (0,097 + j 0,112) Ω/km
Leitung 1 – Nullimpedanz pro km Z0 (0,151 + j 0,298) Ω/km
Leitung 1 – Gesamte Mitimpedanz (6,1 + j 7,1) Ω
Leitung 1 – Gesamte Nullimpedanz (9,5 + j 18,8) Ω
Leitung 2 – Gesamte Mitimpedanz (3,5 + j 4,1) Ω
Leitung 2 – Gesamte Nullimpedanz (5,5 + j 10,9) Ω
Leitung 3 – Gesamte Mitimpedanz (9,4 + j 10,85) Ω
Leitung 3 – Gesamte Nullimpedanz (14,65 + j 28,9) Ω
Maximaler Fehlerwiderstand, Leiter-Erde 250 Ω
Ungünstigster Leistungsfaktor bei Volllast 0,87
Mastdaten Durchschnittlicher Mastfußwiderstand 15 Ω
Leistungsschalter Auslösungsansprechzeit 60 ms
Einschaltansprechzeit 70 ms
Die folgenden Einstellhinweise gelten für das Anwendungsbeispiel zum Schutz einer 110-kV-Übertragungsfrei-
leitung.
Basis für die Berechnung der Einstellwerte sind die Netzdaten und Leitungsparameter aus Tabelle 6-3. Die Lei-
tungsparameter werden in der Funktionsgruppe Leitung eingestellt und gelten für alle Funktionen in der Funk-
tionsgruppe.
Parameter: Nennstrom
• Einstellwert (_:9001:101) Nennstrom = 455 A
Mit dem Parameter Nennstrom stellen Sie den primären Nennstrom der zu schützenden Leitung ein. Die
Nennscheinleistung der Leitung beträgt 50 MVA. Damit berechnet sich der Nennstrom der Leitung wie folgt:
[FoInenST-030112-deDE-01.tif]
Parameter: Nennspannung
• Einstellwert (_:9001:102) Nennspannung= 110 kV
Mit dem Parameter Nennspannung stellen Sie die primäre Nennspannung der zu schützenden Leitung ein.
Im Anwendungsbeispiel beträgt dieser Wert 110 kV.
Parameter: Sternpunkt
• Einstellwert (_:9001:149) Sternpunkt = gelöscht
Mit dem Parameter Sternpunkt stellen Sie die Art der Sternpunkterdung ein. Im Anwendungsbeispiel ist der
Netzsternpunkt über eine Erdschlusslöschspule geerdet. Stellen Sie den Parameter Sternpunkt = ge-
löscht ein.
Parameter: Leitungswinkel
• Voreinstellwert (_:9001:108) Leitungswinkel= 49,1°
Berechnen Sie den Einstellwert für den Parameter Leitungswinkel aus den Daten der Mitsystem-Leitungs-
impedanz der zu schützenden Leitung wie folgt:
[FoLwinST-030112-deDE-01.tif]
Der Einstellwert für Kr berechnet sich aus den Leitungsdaten wie folgt oder es liegen theoretisch berechnete
oder gemessene Werte vor:
[FoKrBeST-030112-deDE-01.tif]
Der Einstellwert für Kx berechnet sich aus den Leitungsdaten wie folgt oder es liegen theoretisch berechnete
oder gemessene Werte vor:
[FoKxBeST-030112-deDE-01.tif]
HINWEIS
Für andere Anwendungen können Sie die hier eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren in den Distanz-
zonen durch spezifische Parameter überschreiben.
Leitung 1 mit 0,112 Ω/km primär angegeben. Stellen Sie den Parameter X-Belag Abschnitt 1 auf diesen
Wert ein. Wenn Sie Sekundärwerte einstellen, berechnen Sie den sekundären Einstellwert wie folgt:
[FoXBelST-030112-deDE-01.tif]
Stellen Sie die folgenden Parameter unter Allgemein in der Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze ein.
Die Einstellwerte sind für alle Zonen des Distanzschutzes gültig.
Mit dem Parameter Start der Zonenzeiten legen Sie fest, zu welchem Zeitpunkt die Verzögerungszeiten
der Zonen gestartet werden.
Parameterwert Beschreibung
mit Dis G-Anregung Wenn die Verzögerungszeiten aller Zonen zeitgleich starten sollen, wählen Sie
diese Einstellung. Bei Wechsel von Fehlerart oder Messschleifenauswahl laufen
alle Verzögerungszeiten gemeinsam weiter.
Siemens empfiehlt diese Einstellung.
m. Zonen-Anregung Die Verzögerungszeit der Zone startet bei Anregung der Zone.
Mit dem Parameter Winkel Dist.schutzchar. stellen Sie den Neigungswinkel der Distanzschutzkennlinie
ein. Der hier eingestellte Neigungswinkel der Distanzschutzkennlinie gilt für alle Zonen der Funktion.
Stellen Sie den Winkel der Distanzschutzkennlinie z.B. identisch mit dem Leitungswinkel ein. Damit ist die Wi-
derstandsabdeckung für alle Fehler entlang der Leitung gleich (siehe Bild 6-43).
[DwLwPoly-100611-deDE-01.tif]
Der Parameter Schwellwert IE> muss kleiner eingestellt werden als der kleinste erwartete Erdstrom bei
Erdkurzschlüssen am geschützten Abzweig. Damit der Distanzschutz auch bei externen Fernfehlern als Re-
serveschutz anspricht, stellen Sie den Parameter Schwellwert IE> empfindlicher ein als für interne Fehler
notwendig. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 0,10 A beizubehalten.
Netzunsymmetrie (z.B. unverdrillte Leitungen) sowie Stromwandlerfehler können bei großen Leiterströmen
einen Nullstromfluss am Schutzgerät verursachen, obwohl kein Erdfehler vorhanden ist. Mit dem Parameter
Anregestabilisierung IE> wird eine Erdanregung vermieden. Wenn keine extreme Netzunsymmetrie
und außergewöhnlich große Stromwandlerfehler erwartet werden, empfiehlt Siemens, die Voreinstellung von
0,10 nicht zu verändern.
Lastausschnitt
Der Lastausschnitt wird für Leiter-Erde-Schleifen und für Leiter-Leiter-Schleifen gemeinsam eingestellt. Da in
der Last kein Nullstrom vorhanden ist, führen Lastbedingungen nicht zu einer Erdanregung. Bei einer 1-poligen
Auslösung angrenzender Stromkreise können gleichzeitig eine Erdanregung sowie ein erhöhter Laststromfluss
vorhanden sein. Für diese Fälle muss der Lastausschnitt für die Erdcharakteristik eingestellt werden. Die
kleinste Lastimpedanz berechnet sich wie folgt:
[FoRminST-040112-deDE-01.tif]
Die Mindestbetriebsspannung beträgt 90 % der Nennspannung und der maximale Laststrom 250 % der Voll-
last-Scheinleistung (siehe Tabelle 6-3).
[FoUmiIma-040112-deDE-01.tif]
Damit berechnet sich die primäre minimale Lastimpedanz (Parameter R Lastausschnitt) wie folgt:
[FoRmipST-040112-deDE-01.tif]
Der sekundäre Einstellwert für den Parameter R Lastausschnitt berechnet sich wie folgt:
[FoRmisST-040112-deDE-01.tif]
Im folgenden Schritt bestimmen Sie den Öffnungswinkel des Lastausschnitts. Der größte Winkel, den die La-
stimpedanz annehmen kann, ergibt sich aus dem größten Winkel zwischen Betriebsspannung und Laststrom.
Da der Laststrom idealerweise phasengleich mit der Spannung ist, wird der Unterschied mit dem Leistungsfak-
tor cos ϕ angegeben. Der größte Winkel der Lastimpedanz ergibt sich beim ungünstigsten, kleinsten Leistungs-
faktor. Für diese Berechnung muss der Leistungsfaktor für Volllastbedingungen verwendet werden, da unter
leichten Lastbedingungen der Blindlastfluss dominieren kann. Die Lastimpedanz liegt unter diesen Bedingun-
gen nicht nahe an der eingestellten Impedanzreichweite. Gemäß Tabelle 6-3 beträgt der ungünstigste Leis-
tungsfaktor unter Volllastbedingungen 0,87. Damit berechnet sich der maximale Lastwinkel wie folgt:
[FoPhiLST-040112-deDE-01.tif]
Stellen Sie den Öffnungswinkel des Lastausschnitts (Parameter Winkel Lastausschnitt) größer ein (ca.
5°) als der maximal auftretende Lastwinkel.
Im Anwendungsbeispiel arbeitet der Distanzschutz mit dem Anregeverfahren Impedanzanregung mit Last-
ausschnitt. Die Einstellung der Parameter des Anregeverfahrens wird im folgenden Abschnitt erläutert.
Parameter: Anregekennlinie
• Empfohlener Einstellwert (_:10381:101) Anregekennlinie = kreisförmig
Stellen Sie den Parameter Anregekennlinie für das Anwendungsbeispiel auf kreisförmig ein.
Parameter: Leiterbevorzugung
• Empfohlener Einstellwert (_:10381:102) Leiterbevorzugung = L1 vor L2
Stellen Sie den Parameter Leiterbevorzugung für das Anwendungsbeispiel auf L1 vor L2 ein. Die Staf-
felkennlinie sieht für die Leiterbevorzugung = L1 vor L2 wie folgt aus:
[DwBevorL-030112-deDE-01.tif]
der Mindestleiterstrom bei einigen Kurzschlüssen – bedingt durch die Netzverhältnisse – nicht überschritten
wird, müssen Sie spezielle Maßnahmen für die schwache Einspeisung ergreifen. Siemens empfiehlt, die Vor-
einstellung Mindestleiterstrom I> = 0,20 A zu verwenden.
Stellen Sie den Parameter Blockierzeit TI01 für das Anwendungsbeispiel auf 0,1 s ein.
Stellen Sie den Parameter Schwellwert I01> für das Anwendungsbeispiel auf 4 A ein.
Stellen Sie den Parameter Verh. Leiterströme k für das Anwendungsbeispiel auf 1,2 ein.
Stellen Sie den Parameter Grundzeitstufe TGT für das Anwendungsbeispiel auf 0,6 s ein.
Stellen Sie den Parameter Aus.Verl. TVT für das Anwendungsbeispiel auf 0,5 s ein.
Stellen Sie den Parameter Grundzeitstufe TL2 für das Anwendungsbeispiel auf 2,0 s ein.
Parameter: Richt.TEnd1
• Empfohlener Einstellwert (_:10381:121) Richt.TEnd1= vorwärts
Stellen Sie den Parameter Richt.TEnd1 für das Anwendungsbeispiel auf vorwärts ein.
Parameter: TEnd1
• Empfohlener Einstellwert (_:10381:122) TEnd1= 2,5 s
Stellen Sie den Parameter TEnd1 für das Anwendungsbeispiel auf 2,5 s ein.
Parameter: Richt.TEnd2
• Empfohlener Einstellwert (_:10381:123) Richt.TEnd2= ungerichtet
Stellen Sie den Parameter Richt.TEnd2 für das Anwendungsbeispiel auf ungerichtet ein.
Parameter: TEnd2
• Empfohlener Einstellwert (_:10381:124) TEnd2= 3 s
Stellen Sie den Parameter TEnd2 für das Anwendungsbeispiel auf 3 s ein.
Im Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Zonenspez. Erdimp.anp. = nein ein. Für die Zone Z1
sind damit die in der Funktionsgruppe Leitung eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren gültig.
Parameter: Richtungssinn
• Voreinstellwert: (_:10291:104) Richtungssinn= vorwärts
Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet
arbeitet. Im Anwendungsbeispiel stellen Sie für die Zone Z1 den Richtungssinn = vorwärts ein.
Parameter: X Reichweite
• Empfohlener Einstellwert (_:10291:105) X Reichweite= 3,464 Ω
Die X Reichweite wird berechnet aus der gestaffelten Reichweite, die diese Zone bereitstellen muss. In
Tabelle 6-2 wird die Reichweite der Zone 1 als 90 % der Leitung 1 festgelegt. Daher gilt:
Mit dem Umrechnungsfaktor aus Tabelle 6-3 berechnet sich der sekundäre Einstellwert des Parameters X
Reichweite wie folgt:
Parameter: R (L-E)
• Empfohlener Einstellwert (_:10291:106) R (L-E) = 4,91 Ω
Die R-Reichweite bei Erdfehlern wird ähnlich wie der Einstellwert R (L-L) für Leiter-Leiter-Fehler berechnet.
Für den Erdkurzschluss muss nicht nur die Lichtbogenspannung berücksichtigt werden, sondern auch der
Masterdungswiderstand.
Die meisten Fehler bei Hochspannungsleitungen entstehen durch Überschläge an den Isolatoren. Der Erd-
schlussstrom fließt in diesem Fall vom Phasenleiter über den Lichtbogen am Isolator zur Stahlarmierung des
Mastes und von dort zur Erde. Am Fehlerort sind der Lichtbogenwiderstand und der Masterdungswiderstand
in Reihe geschaltet. Bei Leitungen mit Erdungsseil fließt der Strom dabei über mehrere parallel geschaltete
Masterdungswiderstände zur Erde.
Der Einstellwert für den Parameter R (L-E)berechnet sich für die Zone 1 wie folgt:
Mit dem Umrechnungsfaktor aus Tabelle 6-3 berechnet sich der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-
E) wie folgt:
Parameter: R (L-L)
• Empfohlener Einstellwert ) (_:10291:107) R (L-L)= 4,09 Ω
Mit dem Parameter R (L-L) stellen Sie die Resistanzreichweite (R) für Leiter-Leiter-Schleifen ein. Mit dem
Parameter Winkel Dist.schutzchar. wird die polygonale R-Reichweite so geneigt, dass sie parallel zur
Leitungsimpedanz verläuft (siehe Bild 6-43). Die Resistanzeinstellungen der einzelnen Zonen müssen daher
nur die Fehlerresistanz am Fehlerort abdecken. Für die Einstellung der Zone 1 werden Lichtbogenfehler be-
rücksichtigt. Den Lichtbogenwiderstand ermitteln Sie anhand empirischer Gleichungen aus der Fachliteratur.
Sie können den Lichtbogenwiderstand auch auf der Basis von Erfahrungswerten abschätzen. Im Beispiel wird
der Lichtbogenwiderstand (RLB) mit 2 Ω berücksichtigt.
In Tabelle 6-3 ist die Reichweite der Zone Z1 mit 90 % der Leitung 1 festgelegt. Daher gilt:
Mit dem Umrechnungsfaktor aus Tabelle 6-3 berechnet sich der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-
L) wie folgt:
Parameter: Zonenabschrägung
• Empfohlener Einstellwert (_:10291:108) Zonenabschrägung= 20°
Mit dem Parameter Zonenabschrägung stellen Sie ein, um welchen Winkel die Obergrenze des Polygons im
1.Quadranten geneigt wird.
Die Zone 1 darf unter keinen Umständen bei externen Fehlern ansprechen, da dies den Verlust der Selektivität
bedeutet. Deshalb muss der Einfluss der Ferneinspeisung zusammen mit der Fehlerresistanz berücksichtigt
werden. Der Übertragungswinkel (σ) beeinflusst die gemessene Fehlerresistanz. Der Übertragungswinkel (σ)
ist der Winkel zwischen den Spannungen UA und UB. Der Übertragungswinkel dreht den Zeiger IFern/IOrt· RF
in der Impedanzebene nach unten. Damit kein externer Fehler in Zone 1 vordringt, wird die Grenze der X-Ein-
stellung für Zone 1 durch die Zonenabschrägung nach unten geneigt.
Um den Einstellwert für die Zonenabschrägung festzulegen, wird der ungünstigste praktische Fall angenom-
men. Ermitteln Sie zunächst den maximalen Übertragungswinkel (Computer-Simulation). Für das Anwen-
dungsbeispiel beträgt der maximale Übertragungswinkel 35° (siehe Tabelle 6-3). Das R/X-Verhältnis der
Zone 1 beträgt 1,18 (4,09/3,464 = 1,18). Aus Kurven für die Auswahl der Alphawinkeleinstellung können Sie
den Wert des Alphawinkels ablesen. Für das Anwendungsbeispiel ergibt sich ein Alphawinkel von 20°. Stellen
Sie für den Parameter Zonenabschrägung = 20° ein.
Parameter: Verzögerungszeit T
• Empfohlener Einstellwert (_:10291:109) Verzögerungszeit T = 0,00 s
Mit dem Parameter Verzögerungszeit T stellen Sie die Staffelzeit der Zone ein. Die Zone Z1 muss so
schnell wie möglich auslösen. Stellen Sie den Parameter Verzögerungszeit T = 0,00 s ein.
Mit dem Parameter Verzög.zeit T für L2 stellen Sie die Staffelzeit der Zone für L2-Fehler bei einer Lei-
terbevorzugung L1 vor L2 ein. Stellen Sie den Parameter Verzög.zeit T für L2 für die spezifische
Anwendung ein.
HINWEIS
Nur wenn Sie in der Funktion Distanzschutz für gelöschte Netze den Parameter Leiterbevorzugung =
L1 vor L2 eingestellt haben, ist der Parameter Verzögerungszeit T L2 sichtbar und gültig.
Zone ZUEB
Die Zone ZUEB arbeitet im Anwendungsbeispiel als Übergreifzone für die Hand-EIN-Behandlung für Leitung 1.
Nutzen Sie die Zone ZUEB für die Zusammenarbeit mit der Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf
Fehler. Sie finden die Funktion Schalt. auf Fehler in der DIGSI-Bibliothek unter Weitere Schutzfunktionen.
Im Anwendungsbeispiel löst die Zone ZUEB nicht selbstständig aus, sondern nur über die Funktion Schalt. auf
Fehler. Die selbstständige Auslösung der Zone ZUEB wird unterdrückt. Stellen Sie dazu die Verzögerungszei-
ten der Zone ZUEB auf ∞.
Mit dem Parameter Zonenspez. Erdimp.anp. legen Sie fest, ob Sie mit den lokalen Erdimpedanz-Anpas-
sungsfaktoren der Zone arbeiten wollen oder nicht.
Im Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Zonenspez. Erdimp.anp. = nein ein. Für die Zone
ZUEB sind die in der Funktionsgruppe Leitung eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren gültig.
Parameter: Richtungssinn
• Empfohlener Einstellwert (_:10295:104) Richtungssinn= vorwärts
Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet
arbeitet. Im Anwendungsbeispiel stellen Sie für die Zone ZUEB den Richtungssinn = vorwärts ein.
Parameter: X Reichweite
• Empfohlener Einstellwert (_:10295:105) X Reichweite= 4,618 Ω
Die Zone ZUEB muss so eingestellt werden, dass sie auf Leitung 1 übergreift. Die Mindesteinstellung beträgt
120 % der Leitungsreaktanz. Sie können den Parameter X Reichweite in der Zone ZUEB auch genauso wie
in der Zone Z2 einstellen. Bei dieser Anwendung wird eine Reichweite von 120 % gewählt:
Der sekundäre Einstellwert der X Reichweite der Zone ZUEB berechnet sich wie folgt:
Parameter: R (L-E)
• Empfohlener Einstellwert (_:10295:106) R (L-E)= 5,91 Ω
Stellen Sie den Parameter R (L-E) analog zu den Einstellungen für Zone 1 so ein, dass alle internen Licht-
bogenfehler und der Masterdungswiderstand abgedeckt sind. Der resultierende Masterdungswiderstand durch
die Parallelschaltung mehrerer Masterdungswiderstände wird im Beispiel mit RME = 1,5 Ω berücksichtigt.
Der Einstellwert für den Parameter R (L-E) berechnet sich für die Zone ZUEB wie folgt:
R (L-E) = 1,2 ⋅ 63 km ⋅ 0,097 Ω/km + 2 Ω + 1,5 Ω = 0,9 ⋅ 6,111 Ω + 2 Ω + 1,5 Ω = 10,833 Ω (primär)
Mit dem Umrechnungsfaktor aus Tabelle 6-3 berechnet sich der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-
E) wie folgt:
Parameter: R (L-L)
• Empfohlener Einstellwert (_:10295:107) R (L-L) = 5,09 Ω
Wie bei den Einstellungen für Zone 1 muss diese Einstellung alle internen Lichtbogenfehler abdecken. In
diesem Beispiel wird der Lichtbogenwiderstand (RLB) mit 2 Ω berücksichtigt.
In Tabelle 6-3 ist die Reichweite der Zone ZUEB mit 120 % festgelegt. Daher gilt:
Mit dem Umrechnungsfaktor aus Tabelle 6-3 berechnet sich der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-
L) wie folgt:
Parameter: Zonenabschrägung
• Empfohlener Einstellwert (_:10295:108) Zonenabschrägung = 0°
Das Polygon der Zone ZUEB wird nicht abgeschrägt. Stellen Sie den Parameter Zonenabschrägung = 0°
ein.
Parameter: Verzögerungszeit T
• Empfohlener Einstellwert (_:10295:109) Verzögerungszeit T = ∞
Im Anwendungsbeispiel soll die Zone ZUEB nicht selbstständig auslösen. Stellen Sie den Parameter Verzö-
gerungszeit T = ∞ ein.
Im Anwendungsbeispiel soll die Zone ZUEB nicht selbstständig auslösen. Stellen Sie den Parameter Ver-
zög.zeit T für L2 = ∞ ein.
Im Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Zonenspez. Erdimp.anp. = nein ein. Für die Zone Z2
sind die in der Funktionsgruppe Leitung eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren gültig.
Parameter: Richtungssinn
• Voreinstellwert (_:10292:104) Richtungssinn = vorwärts
Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet
arbeitet. Im Anwendungsbeispiel stellen Sie für die Zone ZUEB den Richtungssinn = vorwärts ein.
Parameter: X Reichweite
• Empfohlener Einstellwert (_:10292:105) X Reichweite= 4,967 Ω
Gemäß der Staffelungsanforderung nach Tabelle 6-3 berechnet sich der Einstellwert für den Parameter X
Reichweite wie folgt:
X Reichweite = 1,0 · 63 km · 0,112 Ω/km + 0,5 · 4,1 Ω = 7,056 Ω + 2,05 Ω = 9,106 Ω (primär)
Der sekundäre Einstellwert der X Reichweite der Zone Z2 berechnet sich wie folgt:
Parameter: R (L-E)
• Empfohlener Einstellwert (_:10292:106) R (L-E)= 7,60 Ω
Die Mindestreichweite für diese Einstellung basiert auf dem Einstellwert R (L-E) der Zone Z1 und dem Ein-
stellwert der X Reichweite der Zone Z2. Der Einstellwert R (L-E) der Zone Z1 deckt die gesamte interne
Fehlerresistanz ab, der Einstellwert X Reichweite der Zone Z2 bestimmt den Umfang des Übergreifens. Al-
ternativ dazu können Sie den Einstellwert R (L-E) für die Zone Z2 nach folgender Formel berechnen:
Der Einstellwert für den Parameter R (L-E) berechnet sich für die Zone ZUEB wie folgt:
Der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-E) für die Zone Z2 berechnet sich wie folgt:
Parameter: R (L-L)
• Empfohlener Einstellwert (_:10292:107) R (L-L) = 5,28 Ω
Der Parameter R (L-L) der Zone Z2 muss so eingestellt werden, dass er alle Lichtbogenfehler bis zur einge-
stellten Reichweite (siehe Tabelle 6-2) abdeckt. Im Anwendungsbeispiel arbeitet die Zone Z2 als zeitgestaffelte
Übergreifzone. Basis für die Berechnung des Einstellwertes sind die Widerstandsabdeckung für interne Licht-
bogenfehler in Zone 1 ( R (L-L)) sowie die X Reichweite der Zone Z2. Berechnen Sie den Einstellwert für
den Parameter R (L-L) der Zone Z2 nach folgender Formel:
Der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-L) für die Zone Z2 berechnet sich wie folgt:
Parameter: Zonenabschrägung
• Empfohlener Einstellwert (_:10292:108) Zonenabschrägung = 0°
Das Polygon der Zone Z2 wird nicht abgeschrägt. Stellen Sie den Parameter Zonenabschrägung = 0° ein.
Parameter: Verzögerungszeit T
• Empfohlener Einstellwert (_:10292:109) Verzögerungszeit T = 0,4 s
Stellen Sie für die Zone Z2 die Verzögerungszeit nach dem Staffelplan ein (siehe Tabelle 6-2 und Bild 6-44).
Für das Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Verzögerungszeit T = 0,4 s ein.
Stellen Sie für die Zone Z2 die Verzögerungszeit nach dem Staffelplan ein (siehe Tabelle 6-2 und Bild 6-44).
Für das Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Verzög.zeit T für L2 = 2 s ein.
Im Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Zonenspez. Erdimp.anp. = nein ein. Für die Zone Z3
sind die in der Funktionsgruppe Leitung eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren gültig.
Parameter: Richtungssinn
• Voreinstellwert (_:10293:104) Richtungssinn= vorwärts
Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet
arbeitet. Im Anwendungsbeispiel wird die Zone 3 als 1. zeitgestaffelte Übergreifzone genutzt. Stellen Sie für
die Zone Z3 den Richtungssinn = vorwärts ein.
Parameter: X Reichweite
• Empfohlener Einstellwert (_:10293:105) X Reichweite = 6,085 Ω
Gemäß der Staffelungsanforderung nach Tabelle 6-2 berechnet sich der Einstellwert für die X Reichweite
wie folgt:
X Reichweite = 1,0 · 63 km · 0,112 Ω/km + 1,0 · 4,1 Ω = 7,056 Ω + 4,1 Ω = 11,156 Ω (primär)
Der sekundäre Einstellwert der X Reichweite der Zone Z3 berechnet sich wie folgt:
Parameter: R (L-E)
• Empfohlener Einstellwert (_:10293:106) R (L-E) = 9,31 Ω
Die Mindestreichweite für diese Einstellung basiert auf dem Einstellwert R (L-E) der Zone Z1 und dem Ein-
stellwert der X Reichweite der Zone Z3. Der Einstellwert R (L-E) der Zone Z1 deckt die gesamte interne
Fehlerresistanz ab, der Einstellwert X Reichweite der Zone Z3 bestimmt den Umfang des Übergreifens. Al-
ternativ dazu können Sie den Einstellwert R (L-E) für die Zone Z3 nach folgender Formel berechnen:
Der Einstellwert für den Parameter R (L-E) berechnet sich für die Zone ZUEB wie folgt:
Der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-E) für die Zone Z2 berechnet sich wie folgt:
Parameter: R (L-L)
• Empfohlener Einstellwert (_:10293:107) R (L-L) = 6,47 Ω
Der Parameter R (L-L) der Zone Z3 muss so eingestellt werden, dass er alle Lichtbogenfehler bis zur einge-
stellten Reichweite abdeckt (siehe Tabelle 6-2). Im Anwendungsbeispiel arbeitet die Zone Z3 als zeitgestaffelte
Übergreifzone. Basis für die Berechnung des Einstellwertes sind die Widerstandsabdeckung für interne Licht-
bogenfehler in Zone 1 ( R (L-L)) sowie die X Reichweite der Zone Z3. Berechnen Sie den Einstellwert für
den Parameter R (L-L) der Zone Z3 nach folgender Formel:
Der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-L) für die Zone Z2 berechnet sich wie folgt:
Parameter: Zonenabschrägung
• Empfohlener Einstellwert (_:10293:108) Zonenabschrägung = 0°
Das Polygon der Zone Z3 wird nicht abgeschrägt. Stellen Sie den Parameter Zonenabschrägung = 0° ein.
Parameter: Verzögerungszeit T
• Empfohlener Einstellwert (_:10293:109) Verzögerungszeit T = 0,7 s
Stellen Sie für die Zone Z3 die Verzögerungszeit nach dem Staffelplan ein (siehe Tabelle 6-2 und Bild 6-44).
Für das Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Verzögerungszeit T = 0,7 s ein.
Stellen Sie für die Zone Z3 die Verzögerungszeit nach dem Staffelplan ein (siehe Tabelle 6-2 und Bild 6-44).
Für das Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Verzög.zeit T für L2 = 1,5 s ein.
Im Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Zonenspez. Erdimp.anp. = nein ein. Für die Zone Z4
sind die in der Funktionsgruppe Leitung eingestellten Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren gültig.
Parameter: Richtungssinn
• Voreinstellwert (_:10294:104) Richtungssinn = ungerichtet
Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet
arbeitet. Im Anwendungsbeispiel wird die Zone 3 als 1. zeitgestaffelte Übergreifzone genutzt. Stellen Sie für
die Zone Z3 den Richtungssinn = ungerichtet ein.
Parameter: X Reichweite
• Empfohlener Einstellwert (_:10294:105) X Reichweite= 11,232 Ω
Stellen Sie den Parameter X Reichweite der Zone Z4 nach der Staffelungsanforderung ein (siehe Tabelle
6-2). Der Einstellwert für die X Reichweite berechnet sich wie folgt:
X Reichweite = 1,15 · (1,0 · 63 km · 0,112 Ω/km + 1,0 · 10,85 Ω) = 1,15 · (7,056 Ω + 10,85) Ω = 20,592 Ω
(primär)
Der sekundäre Einstellwert der X Reichweite der Zone Z4 berechnet sich wie folgt:
Parameter: R (L-E)
• Empfohlener Einstellwert (_:10294:106) R (L-E) = 17,19 Ω
Die Mindestreichweite für diese Einstellung basiert auf dem Einstellwert R (L-E) der Zone Z1 und dem Ein-
stellwert der X Reichweite der Zone Z4. Der Einstellwert R (L-E) der Zone Z1 deckt die gesamte interne
Fehlerresistanz ab, der Einstellwert X Reichweite der Zone Z4 bestimmt den Umfang des Übergreifens. Al-
ternativ dazu können Sie den Einstellwert R (L-E) für die Zone Z4 nach folgender Formel berechnen:
Der Einstellwert für den Parameter R (L-E) berechnet sich für die Zone ZUEB wie folgt:
Der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-E) für die Zone Z4 berechnet sich wie folgt:
Parameter: R (L-L)
• Empfohlener Einstellwert (_:10294:107) R (L-L)= 11,94 Ω
Der Parameter R (L-L) der Zone Z4 muss so eingestellt werden, dass er alle Lichtbogenfehler bis zur einge-
stellten Reichweite abdeckt (siehe Tabelle 6-2). Im Anwendungsbeispiel arbeitet die Zone Z4 als zeitgestaffelte
Übergreifzone. Basis für die Berechnung des Einstellwertes sind die Widerstandsabdeckung für interne Licht-
bogenfehler in Zone 1 ( R (L-L)) sowie die X Reichweite der Zone Z4. Berechnen Sie den Einstellwert für
den Parameter R (L-L) der Zone Z4 nach folgender Formel:
R (L-L) = 11,232 / (63 · 0,112 · 0,5455) · 7,5 Ω = 2,918 · 7,5 Ω = 21,89 Ω (primär)
Der sekundäre Einstellwert des Parameters R (L-L) für die Zone Z4 berechnet sich wie folgt:
Parameter: Zonenabschrägung
• Empfohlener Einstellwert (_:10294:108) Zonenabschrägung = 0°
Das Polygon der Zone Z4 wird nicht abgeschrägt. Stellen Sie den Parameter Zonenabschrägung = 0° ein.
Parameter: Verzögerungszeit T
• Empfohlener Einstellwert (_:10294:109) Verzögerungszeit T = 1,0 s
Stellen Sie für die Zone Z4 die Verzögerungszeit nach dem Staffelplan ein (siehe Tabelle 6-2 und Bild 6-44).
Für das Anwendungsbeispiel stellen Sie den Parameter Verzögerungszeit T = 1,0 s ein.
6.3.1 Funktionsübersicht
.
Damit der Distanzschutz auf der gesamten Leitungsstrecke bei allen Fehlern unverzögert und selektiv abschal-
tet, werden Informationen mit der Gegenstation ausgetauscht. Sie können die Informationsübertragung mittels
Empfangs- und Sendekontakten oder mittels digitaler Kommunikationsverbindung realisieren.
[DwTPS7ST-210213-deDE-01.tif]
Die Sendelogik wertet die Anregesignale des Distanzschutzes aus und erzeugt das zugehörige Sendesignal
zur Übertragung an das andere Leitungsende.
Das Empfangssignal vom anderen Leitungsende wird wahlweise über einen Binäreingang oder über die Kom-
munikation eingekoppelt. Zum Schutz von Mehrendenleitungen ist der Funktionsblock Binär mehrmals verfüg-
bar (maximal 5 Empfangsblöcke Binär), je einmal für jedes entfernte Leitungsende.
Die für das Informationsübertragungsverfahren parametrierte Distanzzone liefert die Anregeinformation. Diese
Anregeinformation wird mit der Empfangsinformation zur Auslösebedingung verknüpft. Wenn die Auslösebe-
dingung erfüllt ist, erzeugt das Informationsübertragungsverfahren die Auslösemeldung.
Ein Auslösesignal ergibt sich durch das gleichzeitige Vorhandensein eines Anregungs- und eines Freigabesi-
gnals.
[LoTPfstN-210213-deDE-01.tif]
Mitnahme-, Freigabe- oder Blockierverfahren können zur Konfiguration des Gerätes unabhängig voneinander
hinzugefügt und parametriert werden. Die Empfangsblöcke können je nach Bedarf zu jedem Verfahren hinzu-
gefügt werden.
HINWEIS
Beachten Sie, dass Sie pro Gerät nur 1 Signalübertragungsverfahren instanziieren! Pro Gerät kann nur 1 Sig-
nalübertragungsverfahren mit der Wirkschnittstelle arbeiten!
6.3.3 Empfangsblöcke
.
Zur Einkopplung der Empfangssignale vom Gegenende sind die Empfangsblocktypen Empfang Binär und
Empfang Wirkschnittstelle verfügbar. Die nachfolgend beschriebenen Informationsübertragungsver-
fahren können nach Bedarf mit den passenden Empfangsblöcken betrieben werden.
Eine Mischung zwischen über eine Wirkschnittstelle angeschlossenen Leitungsenden und binär angeschlos-
senen Leitungsenden ist möglich.
Empfangsblock Binär
Diese Empfangslogik findet Verwendung, wenn die Kommunikation über Binärsignale stattfindet. Wird ein In-
formationsübertragungsverfahren mit z.B. insgesamt 3 Enden konfiguriert, werden 2 Funktionsblöcke
Empfang benötigt.
Für phasengemeinsame Informationsübertragung wird das Signal >Empfang General verwendet, für pha-
senselektive Informationsübertragung die Signale >Empfang L1 und >Empfang L2.
Der Binäreingang >Empfang Störung wirkt auf die Statusmeldungen der Funktionssteuerung, vgl. Bild 6-47.
[LoEmpBi2-090911-deDE-01.tif]
Empfangsblock Wirkschnittstelle
Diese Empfangslogik findet Verwendung, wenn die Kommunikation über eine Wirkschnittstelle (digital) stattfin-
det. Unabhängig von der Anzahl der konfigurierten Geräte wird immer nur ein Funktionsblock Wirkschnittstel-
le benötigt. Die Anzahl (2 bis 6) und die Identität der Geräte, die am Informationsübertragungsverfahren zum
Schutz des Leitungsgebildes teilnehmen, werden mit der Konfiguration der Wirkschnittstelle eingestellt.
[LoEmWssN-040313-deDE-01.tif]
6.3.4 Mitnahmeverfahren
6.3.4.1 Beschreibung
.
[DwTPSmit-100611-deDE-01.tif]
Wenn ein Fehler innerhalb der untergreifenden Zone auftritt - beim Distanzschutz ist das in der Regel die Zone
Z1 - wird ein Mitnahmesignal an das Gegenende gesendet. Im Gerät am Gegenende führt das empfangene
Signal zur beschleunigten Auslösung.
Sendelogik Mitnahmeverfahren
[LoSenMi2-090911-deDE-01.tif]
Bei einer Anregung in der als Sendebedingung ausgewählten Distanzzone wird gesendet. Mit dem Parameter
Sendeverlängerung können Sie Differenzen in den Anregezeiten an beiden Leitungsenden ausgleichen.
Auslöselogik Mitnahmeverfahren
[LoAusMi2-090911-deDE-01.tif]
Der Distanzschutz liefert dem Informationsübertragungsverfahren die Anregeinformation. Das Auslösen für die
betroffene Zone übernimmt das Informationsübertragungsverfahren, mit dem der Distanzschutz zusammenar-
beitet.
Bei anstehendem Empfangssignal wird die über den Parameter Auslösen mit eingestellte Zone zur Auslö-
sung freigegeben. Die Auslösung kann verzögert werden. Für 1-polige Fehler stellen Sie die Verzögerungszeit
mit dem Parameter Verzögerungszeit (1-pol.) ein, für mehrpolige Fehler verwenden Sie den Parame-
ter Verzöger.zeit (mehrpol.).
Wenn das Mitnahmeverfahren zum Schutz eines Leitungsgebildes mit mehr als 2 Enden eingesetzt wird,
werden die Empfangssignale von allen Leitungsenden mit ODER verknüpft.
Ein Auslösesignal ergibt sich durch ein gleichzeitiges Vorhandensein der Distanzzonenanregung, des Freiga-
besignals und des Zeitablaufs.
Für Anwendungen mit zeitverzögerter Auslösung wird ein einmal empfangenes Empfangssignal so lange fest-
gehalten, bis die Distanzzonenanregung zurückfällt. Dadurch ist sichergestellt, dass das Freigabesignal auch
dann noch ansteht, wenn der Ablauf der entsprechenden Verzögerungszeit die Auslösung freigibt und das
Sendesignal des Schutzes vom Gegenende nicht mehr ansteht.
Wenn an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung vorhanden ist, regt der Schutz nicht
oder möglicherweise mit falscher Phaseninformation an. Damit kann dort kein Auslösebefehl abgesetzt
werden. In SIPROTEC 5-Geräten kann das Echo bei schwacher Einspeisung auch zusammen mit den Mitnah-
meverfahren benutzt werden.
Beim Mitnahmeverfahren löst der Schutz am Leitungsende mit starker Einspeisung parallel zum Sendesignal
mit der untergreifenden Distanzzone sofort aus. Daher ist ein Echo vom Leitungsende mit schwacher Einspei-
sung als Freigabesignal unnötig. Zum manuellen Test der Signalverbindung zwischen den Schutzgeräten ist
das Echo aber sinnvoll einsetzbar.
Die Realisierung der unterschiedlichen Mitnahmeverfahren lässt sich anhand der beiden Parameter Senden
mit und Auslösen mit (siehe Bild 6-50 und Bild 6-51) durchführen. Zusätzlich muss die Auswahl des Emp-
fangsblocks beachtet werden.
Die Auswahltexte sind identisch mit den Bezeichnungen, die Sie bei der Zonenkonfiguration in der Distanz-
schutzfunktion vergeben. Somit kann der Auswahltext für die untergreifende Distanzzone auch anders lauten
als Z1.
Parameter: Sendeverlängerung
• Empfohlener Einstellwert (_:5671:101)Sendeverlängerung = 0,05 s
Mit dem Parameter Sendeverlängerung in der Sendelogik können Sie Differenzen in den Anregezeiten an
beiden Leitungsenden ausgleichen. Wenn an allen Leitungsenden SIPROTEC-Distanzschutzgeräte einge-
setzt werden, empfiehlt Siemens den Einstellwert 0,05 s.
Mit dem Parameter Verzögerungszeit (1-pol.) können Sie die Auslöseverzögerung für 1-polige Erd-
fehler einstellen. Da das Informationsübertragungsverfahren zur schnellen und selektiven Auslösung führen
soll, empfiehlt Siemens den Einstellwert 0,00 s.
Mit dem Parameter Verzöger.zeit (mehrpol.) können Sie die Auslöseverzögerung für mehrpolige
Fehler einstellen. Da das Informationsübertragungsverfahren zur schnellen und selektiven Auslösung führen
soll, empfiehlt Siemens den Einstellwert 0,00 s.
6.3.4.3 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Mitnahme über erweiterten Messbereich (Distanzschutz mit
Unterreichweite und Staffelzeitverkürzung)
.
Bei einem Fehler innerhalb der untergreifenden Zone wird ein Mitnahmesignal an das Gegenende gesendet.
Wenn der Fehler dort innerhalb der Übergreifzone erkannt wird, führt das empfangene Signal zur Auslösung.
[DwTPSmeb-100611-deDE-01.tif]
Mit den folgenden Parametern konfigurieren Sie das Mitnahmeverfahren über erweiterten Messbereich:
Senden mit
• Empfohlener Einstellwert (_:5671:140) Senden mit = Z1
Mit dem Parameter Senden mit wählen Sie die untergreifende Distanzzone aus. Die untergreifende Distanz-
zone wird typischerweise mit Z1 bezeichnet. Die Auswahltexte sind identisch mit den Bezeichnungen, die Sie
bei der Zonenkonfiguration in der Distanzschutzfunktion vergeben. Somit kann der Auswahltext für die unter-
greifende Distanzzone auch anders lauten als Z1.
Auslösen mit
• Empfohlener Einstellwert (_:5671:141) Auslösen mit = Dis ZUEB
Mit dem Parameter Auslösen mit wählen Sie die übergreifende Distanzzone ZUEB aus. Die Auswahltexte
sind identisch mit den Bezeichnungen, die Sie bei der Zonenkonfiguration in der Distanzschutzfunktion verge-
ben. Somit kann der Auswahltext für die übergreifende Distanzzone auch anders lauten als ZUEB.
Für Anwendungen, bei denen die Reichweite für Phasen- und Erdfehler unterschiedlich eingestellt werden soll,
existieren 2 untergreifende bzw. 2 übergreifende Distanzzonen. Für Erdfehler wirkt dann z.B. Z1(Ph-E) und für
Phasenfehler Z1(Ph-Ph). Im Informationsübertragungsverfahren müssen Sie in diesem Fall beide Zonen als
Sende- bzw. auslösende Zonen auswählen. Dies betrifft die Parameter Senden mit und Auslösen mit.
6.3.4.4 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Mitnahme über Anregung (Distanzschutz mit
Unterreichweite und Fernauslösung mit Freigabe)
.
Bei einem Fehler in der untergreifenden Zone wird ein Mitnahmesignal an das Gegenende gesendet. Wenn
die Distanzschutzfunktion am Gegenende anregt, führt das dort empfangene Signal zur Auslösung.
[DwTPSmua-010311-deDE-01.tif]
Mit den folgenden Parametern konfigurieren Sie das Mitnahmeverfahren über Anregung:
Mit dem Parameter Senden mit wählen Sie die untergreifende Distanzzone aus. Die untergreifende Distanz-
zone wird typischerweise mit Z1 bezeichnet. Die Auswahltexte sind identisch mit den Bezeichnungen, die Sie
bei der Zonenkonfiguration in der Distanzschutzfunktion vergeben. Somit kann der Auswahltext für die unter-
greifende Distanzzone auch anders lauten als Z1.
Mit dem Parameter Auslösen mit stellen Sie die Anregung für die beschleunigte Auslösung ein. Diesen Pa-
rameterwert stellen Sie für das ungerichtete Mitnahmeverfahren über Anregung ein.
Bei einem Fehler in der untergreifenden Zone wird ein Mitnahmesignal an das Gegenende gesendet. Das dort
empfangene Signal führt direkt zur Auslösung. Details zu den Blöcken Sender und Empfänger finden Sie in
Bild 6-50 und Bild 6-51.
[DwTPSdim-100611-deDE-01.tif]
Mit dem Parameter Senden mit wählen Sie die untergreifende Distanzzone aus. Die untergreifende Distanz-
zone wird typischerweise mit Z1 bezeichnet. Die Auswahltexte sind identisch mit den Bezeichnungen, die Sie
bei der Zonenkonfiguration in der Funktion Distanzschutz vergeben. Somit kann der Auswahltext für die un-
tergreifende Distanzzone auch anders lauten als Z1.
Für das direkte Mitnahmeverfahren stellen Sie den Parameter Auslösen mit auf Empfang (direk.
Ausl.) ein.
6.3.4.6 Parameter
6.3.4.7 Informationen
6.3.5 Freigabeverfahren
6.3.5.1 Beschreibung
.
[DwTPSver-010612-deDE-01.tif]
Wenn ein Fehler innerhalb der übergreifenden Zone auftritt - z.B. Zone ZUEB beim Distanzschutz - wird ein
Sendesignal an das Gegenende gesendet. Im Distanzschutzgerät am Gegenende führt das empfangene
Signal zur beschleunigten Auslösung, wenn der Fehler ebenfalls in Vorwärtsrichtung erkannt wird.
Sendelogik Freigabeverfahren
[LoSenVe2-090911-deDE-01.tif]
Bei einer Anregung in der ausgewählten Übergreifzone oder wahlweise bei einer Anregung in Vorwärtsrichtung
wird gesendet. Das Sendesignal kann mit dem Parameter Sendeverlängerung um eine parametrierbare
Zeit verlängert werden, wenn der Schutz bereits einen Auslösebefehl abgegeben hat. Dies ermöglicht die Frei-
gabe des anderen Leitungsendes auch dann, wenn der Kurzschluss dort durch die untergreifende Zone sehr
schnell abgeschaltet wird. Damit können Anregezeitdifferenzen zwischen den Leitungsenden und Signallauf-
zeiten berücksichtigt werden.
Bei Bedarf kann das Sendesignal mit dem Parameter Sendeverzögerung verzögert werden.
Die transiente Blockierung (Signal Transiente Block.) sorgt für zusätzliche Sicherheit gegen Fehlsignale
durch transiente Ausgleichsschwingungen, die durch Richtungsumkehr nach Abschalten von äußeren Fehlern
(z.B. auf Parallelleitungen) verursacht werden. Die detaillierte Beschreibung finden Sie im Kapitel
6.3.7.1 Beschreibung. Bei transienter Blockierung wird kein Sendesignal gesendet.
Auslöselogik Freigabeverfahren
[LoAusVe2-210213-deDE-01.tif]
Der Distanzschutz liefert dem Informationsübertragungsverfahren die Anregeinformation. Das Auslösen für die
betroffene Zone übernimmt das Informationsübertragungsverfahren, mit dem der Distanzschutz zusammen ar-
beitet.
Bei anstehendem Empfangssignal wird die über den Parameter Auslösen mit eingestellte Zone zur Auslö-
sung freigegeben. Die Auslösung kann verzögert werden. Für 1-polige Fehler stellen Sie die Verzögerungszeit
unter Verzögerungszeit (1-pol.) ein. Für mehrpolige Fehler verwenden Sie den Parameter Verzö-
ger.zeit (mehrpol.).
Wenn das Freigabeverfahren zum Schutz eines Leitungsgebildes mit mehr als 2 Enden eingesetzt wird,
werden die Empfangssignale von allen Leitungsenden für die Auslösung mit UND verknüpft.
Ein Auslösesignal ergibt sich durch gleichzeitiges Vorhandensein der Distanzzonenanregung, des Freigabesi-
gnals und des Zeitablaufs. Für Anwendungen mit zeitverzögerter Auslösung wird ein einmal empfangenes
Empfangssignal so lange festgehalten, bis die Distanzzonenanregung zurückfällt. Dadurch ist sichergestellt,
dass das Freigabesignal auch dann noch ansteht, wenn der Ablauf der entsprechenden Verzögerungszeit die
Auslösung frei gibt und das Sendesignal des Schutzes vom Gegenende nicht mehr ansteht.
Die transiente Blockierung (Signal Transiente Block.) verhindert die Freigabe der Auslösung beim Frei-
gabeverfahren. Sie sorgt für zusätzliche Sicherheit gegen Fehlsignale durch transiente Ausgleichsschwingun-
gen, die durch Richtungsumkehr nach Abschalten von äußeren Fehlern (z.B. auf Parallelleitungen) verursacht
werden. Die detaillierte Beschreibung finden Sie im Kapitel 6.3.7.1 Beschreibung.
Wenn an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung vorhanden ist, regt der Schutz nicht
oder möglicherweise mit falscher Phaseninformation an. Damit kann dort weder ein Auslösebefehl noch ein
Sendesignal abgesetzt werden. Bei den Freigabeverfahren kann dann das Leitungsende mit starker Einspei-
sung nicht in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspeisung kein Freigabesignal übertra-
gen wird.
Um in solchen Fällen eine schnelle Auslösung an beiden Leitungsenden zu ermöglichen, verfügt das Informa-
tionsübertragungsverfahren über die Echofunktion. Für die Auslösung des Leitungsendes mit starker Einspei-
sung kann am Leitungsende mit schwacher Einspeisung die Echofunktion wirksam gemacht werden.
Die Realisierung der unterschiedlichen Freigabeverfahren lässt sich anhand der beiden Parameter Senden
mit und Auslösen mit (siehe Bild 6-56 und Bild 6-57) durchführen. Zusätzlich muss die Auswahl des Emp-
fangsblocks beachtet werden.
Die Auswahltexte sind jedoch identisch mit den Bezeichnungen, die Sie bei der Zonenkonfiguration in der Dis-
tanzschutzfunktion vergeben. Somit kann der Auswahltext für die übergreifende Distanzzone auch anders
lauten als ZUEB.
Parameter: Sendeverlängerung
• Empfohlener Einstellwert (:_5701:_101) Sendeverlängerung = 0,05 s
Mit dem Parameter Sendeverlängerung in der Sendelogik können Sie Differenzen in den Anregezeiten an
beiden Leitungsenden ausgleichen. Wenn an allen Leitungsenden SIPROTEC-Distanzschutzgeräte einge-
setzt werden, empfiehlt Siemens den Einstellwert 0,05 s.
Parameter: Sendeverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:5701:102) Sendeverzögerung = 0,00 s
Mit dem Parameter Sendeverzögerung können Sie eine zusätzliche Auslöseverzögerung einstellen. Da das
Informationsübertragungsverfahren zur schnellen und selektiven Auslösung führen soll, empfiehlt Siemens
den Einstellwert 0,00 s.
Mit dem Parameter Verzögerungszeit (1-pol.) können Sie die Auslöseverzögerung für 1-polige Erd-
fehler einstellen. Da das Informationsübertragungsverfahren zur schnellen und selektiven Auslösung führen
soll, empfiehlt Siemens den Einstellwert 0,00 s.
Mit dem Parameter Verzöger.zeit (mehrpol.) können Sie die Auslöseverzögerung für mehrpolige
Fehler einstellen. Da das Informationsübertragungsverfahren zur schnellen und selektiven Auslösung führen
soll, empfiehlt Siemens den Einstellwert 0,00 s.
Bei einem Fehler in der übergreifenden Zone wird ein Sendesignal zum Gegenende geschickt. Wenn der
Fehler dort ebenfalls in der übergreifenden Zone erkannt wird, führt das empfangene Signal zur Auslösung.
[DwTPSsiv-010311-deDE-01.tif]
Mit dem Parameter Senden mit wählen Sie die übergreifende Distanzzone aus. Die übergreifende Distanz-
zone wird typischerweise mit ZUEB bezeichnet. Die Auswahltexte sind identisch mit den Bezeichnungen, die
Sie bei der Zonenkonfiguration in der Distanzschutzfunktion vergeben. Somit kann der Auswahltext für die
übergreifende Distanzzone auch anders lauten als ZUEB.
Mit dem Parameter Auslösen mit wählen Sie die übergreifende Distanzzone aus. Die übergreifende Dis-
tanzzone wird typischerweise mit ZUEB bezeichnet. Die Auswahltexte sind identisch mit den Bezeichnungen,
die Sie bei der Zonenkonfiguration in der Distanzschutzfunktion vergeben. Somit kann der Auswahltext für die
übergreifende Distanzzone auch anders lauten als ZUEB.
Für Anwendungen, bei denen die Reichweite für Phasen- und Erdfehler unterschiedlich eingestellt werden
sollen, existieren 2 übergreifende Distanzzonen. Für Leiter-Erde-Fehler wirkt dann z.B. ZUEB(L-E) und für
Leiter-Leiter-Fehler ZUEB(L-L). Im Informationsübertragungsverfahren müssen Sie in diesem Fall beide Zonen
als Sendezonen oder auslösende Zonen auswählen. Dies betrifft die Parameter Senden mit und Auslösen
mit.
Wenn der Distanzschutz nach einer Anregung einen Fehler in Leitungsrichtung erkennt, sendet er ein Freiga-
besignal zum Gegenende. Wenn das Gegenende das Freigabesignal empfängt und ebenfalls einen Fehler in
Leitungsrichtung erkennt, wird das Auslösesignal erzeugt.
[DwTPSriv-010311-deDE-01.tif]
Mit dem Parameter Auslösen mit stellen Sie die Auslösebedingung auf Anregung vorwärts ein.
6.3.5.5 Parameter
6.3.5.6 Informationen
6.3.6 Blockierverfahren
6.3.6.1 Beschreibung
.
[DwTPSblo-040311-deDE-01.tif]
Wenn der Distanzschutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkennt, wird das Blockiersignal zum Gegenende
gesendet. Wenn das Schutzgerät am empfangenden Leitungsende kein Blockiersignal erhält, erzeugt das Blo-
ckierverfahren nach kurzer Verzögerungszeit das Auslösesignal.
Sendelogik Blockierverfahren
[LoTPBlST-210113-deDE-01.tif]
Bei Anregung des Distanzschutzes in Richtung rückwärts oder ungerichtet wird das Blockiersignal erzeugt.
Die Logik ist phasenselektiv aufgebaut. Mit dem Parameter (_:5731:101) Sendeverlängerung können
Sie das Blockiersignal verlängern. Dadurch kann das Gegenende weiterhin blockiert werden, auch wenn der
Fehler lokal bereits geklärt ist.
Das Blockiersignal kann auch unverzögert mit Sprungerkennung gesendet werden (Parameter
(_:5731:102) Senden mit Sprung). Wenn der Kommunikationskanal sehr schnell auf das Verschwinden
des Blockiersignals reagieren kann, können Sie dieses Sprungsignal nutzen, da das Sprungsignal bei jedem
Sprung der Messgrößen erscheint. Wenn der Distanzschutz einen Fehler in Vorwärtsrichtung erkennt, wird das
Blockiersignal sofort gestoppt und die Meldung Stopp erzeugt.
Für Anwendungen mit 1-poliger Auslösung lässt sich die Selektivität des Blockierverfahrens bei Doppelfehlern
auf parallelen Leitungen verbessern, wenn pro Kommunikationsrichtung 2 phasenselektive Sendesignale
übertragen werden. Sende- und Empfangssignale können deshalb phasenspezifisch für L1 und L2 oder pha-
sengemeinsam als Einzelsignal verwendet werden.
Auslöselogik Blockierverfahren
[LoTPBlAS-160312-deDE-01.tif]
Der Distanzschutz liefert dem Informationsübertragungsverfahren die Anregeinformation. Das Auslösen für die
betroffene Zone übernimmt das Informationsübertragungsverfahren, mit dem der Distanzschutz zusammenar-
beitet.
Bei nicht anstehendem Empfangssignal wird die über den Parameter (_:5731:140) Auslösen mit ein-
gestellte Zone zur Auslösung freigegeben. Wegen möglicher Unterschiede in den Anregezeiten der Geräte an
beiden Leitungsenden und wegen der Übertragungszeit muss die Auslösung des Blockierverfahrens verzögert
werden. Die Verzögerungszeit wird mit dem Parameter (_:5731:107) Freigabeverzögerung eingestellt.
Die Auslösung kann zusätzlich verzögert werden. Für 1-phasige Fehler stellen Sie die Verzögerungszeit unter
Verzögerung 1-pol. ein, für mehrphasige Fehler verwenden Sie den Parameter Verzögerung (mehr-
pol.).
Die Auslösemeldung ergibt sich also bei gleichzeitigem Vorhandensein der Distanzzonenanregung, des inter-
nen Freigabesignals und der Zeitabläufe.
Bei anstehendem Empfangssignal erfolgt keine Freigabe der Auslösung. Die Auslösung wird blockiert, damit
eine Anregung in der ausgewählten Übergreifzone in Vorwärtsrichtung nicht den äußeren Fehler am Gegenen-
de schnell abschaltet.
Wenn das Blockierverfahren zum Schutz eines Leitungsgebildes mit mehr als 2 Enden eingesetzt wird, werden
die Empfangssignale von allen Leitungsenden mit ODER verknüpft.
Beim Blockierverfahren gibt es verfahrensbedingt keine Möglichkeit, bei schwacher Einspeisung durch das Ge-
genende eine Auslösebefehlfreigabe zu erreichen. Vielmehr besteht der Vorteil des Blockierverfahrens darin,
dass am einspeisenden Ende auch ohne Freigabe schnell ausgelöst werden kann, da kein Blockiersignal vom
nicht speisenden Ende gebildet werden kann.
Wenn die Schutzfunktion einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkennt, wird ein Blockiersignal gesendet. Wenn
das andere Leitungsende kein Blockiersignal empfängt, löst die Schutzfunktion bei einem Fehler in der Über-
greifzone aus. Dazu muss die Übergreifzone auf ca. 120 % der Leitungslänge eingestellt sein. Bei Mehrenden-
leitungen muss die Übergreifzone über die längere Leitungsstrecke reichen, unabhängig davon, ob über den
Verzweigungspunkt eine zusätzliche Einspeisung möglich ist. Da kein Freigabesignal vom Gegenende benö-
tigt wird, werden mit dem Blockierverfahren auch einseitig gespeiste Kurzschlüsse schnell abgeschaltet.
[DwTPSrib-040311-deDE-01.tif]
Parameter: Sendeverlängerung
• Empfohlener Einstellwert (_:5731:101) Sendeverlängerung = 0,05 s
Mit dem Parameter Sendeverlängerung in der Sendelogik können Sie Differenzen in den Anregezeiten an
beiden Leitungsenden ausgleichen. Wenn an allen Leitungsenden SIPROTEC-Distanzschutzgeräte einge-
setzt werden, empfiehlt Siemens den Einstellwert 0,00 s.
Mit dem Parameter Verzögerung 1-pol. können Sie die Auslöseverzögerung für 1-phasige Erdfehler ein-
stellen. Da das Informationsübertragungsverfahren zur schnellen selektiven Auslösung führen soll, empfiehlt
Siemens den Einstellwert 0,00 s.
Mit dem Parameter Auslösen mit wählen Sie die übergreifende Distanzzone aus. Die übergreifende Dis-
tanzzone wird typischerweise mit ZUEB bezeichnet. Die Auswahltexte sind identisch mit den Bezeichnungen,
die Sie bei der Zonenkonfiguration in der Distanzschutzfunktion vergeben. Somit kann der Auswahltext für die
übergreifende Distanzzone auch anders lauten als ZUEB.
Für Anwendungen, bei denen die Reichweite für Phasen- und Erdfehler unterschiedlich eingestellt wird, exis-
tieren 2 übergreifende Distanzzonen. Für Erdfehler wirkt dann z.B. ZUEB(Ph-E) und für Phasenfehler
ZUEB(Ph-Ph). In diesem Fall müssen Sie beide Zonen als auslösende Zonen auswählen.
Parameter: Freigabeverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:5731:107) Freigabeverzögerung = 0,020 s
Mit dem Parameter Freigabeverzögerung müssen Sie die Freigabeverzögerung nach einer Anregung ein-
stellen. Wegen möglicher Unterschiede in den Anregezeiten der Geräte an beiden Leitungsenden und wegen
der Signalübertragungszeit muss die Auslösung des Blockierverfahrens verzögert werden. Siemens empfiehlt
den Einstellwert 0,020 s.
6.3.6.3 Parameter
6.3.6.4 Informationen
6.3.7.1 Beschreibung
.
Die transiente Blockierung sorgt für zusätzliche Sicherheit gegen Fehlsignale durch transiente Ausgleichs-
schwingungen, die durch Richtungsumkehr nach Abschalten von äußeren Fehlern, z.B. auf Parallelleitungen,
verursacht werden. Die transiente Blockierung findet Anwendung bei Blockier- und bei Vergleichsverfahren,
aber nicht bei Mitnahmeverfahren.
[LoTraBlk-060612-xxXX-01.tif]
Wenn eine Anregung rückwärts oder ungerichtet vorliegt (Nicht-Vorwärtsfehler), erfolgt nach einer Wartezeit
Trans. Block. Wartezeit die transiente Blockierung. Das Signal Transiente Block. wirkt auf Sende-
und Auslöselogik der Vergleichsverfahren sowie auf die Auslöselogik des Blockierverfahrens. Nach dem
Wegfall des Blockierkriteriums wird die transiente Blockierung für eine einstellbare Zeit Trans. Blockier-
zeit aufrechterhalten. Wenn während einer laufenden transienten Blockierung ein Auslösebefehl in der Un-
tergreifzone erzeugt wird (Signal Freig Aus vorw(DIS)), wird die transiente Blockierzeit abgeworfen. Damit
wird die Blockierung des Informationsübertragungsverfahrens bei einem internen Fehler verhindert.
HINWEIS
Die Zeit Trans. Block. Wartezeit darf nicht auf Null eingestellt werden. Damit wird verhindert, dass die
Transiente Blockierzeit Trans. Blockierzeit nicht bereits gestartet wird, wenn die Richtungsinformation
zeitlich verzögert gegenüber der Funktionsanregung eintritt. Abhängig von der Eigenzeit des Leistungsschal-
ters auf der Parallelleitung oder in Rückwärtsrichtung liegender Leistungsschalter werden Einstellungen zwi-
schen 10 ms und 40 ms empfohlen.
6.4.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Echo bei schwacher Einspeisung wird zur Unterstützung der Informationsübertragungsverfah-
ren für Distanzschutz verwendet. Die Funktion ist deshalb nur sinnvoll einsetzbar, wenn Sie ein entsprechen-
des Informationsübertragungsverfahren nutzen.
Die Funktion ist für die Zusammenarbeit mit Mitnahmeverfahren und Vergleichsverfahren bestimmt.
Um in diesen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden zu ermöglichen, enthält die Funktion
Echo bei schwacher Einspeisung die Echofunktion.
Für die Auslösung des Leitungsendes mit starker Einspeisung kann am Leitungsende mit schwacher Einspei-
sung die Echofunktion wirksam werden. Die Echofunktion bewirkt, dass bei fehlender Anregung an einem Lei-
tungsende das empfangene Signal als Echo zum anderen Leitungsende zurückgesendet wird. Dieses ermög-
licht dort die Freigabe des Auslösebefehls.
Die Echofunktion kann auch bei Mitnahmeverfahren zum Test der Signalverbindung zwischen den Schutzge-
räten sinnvoll eingesetzt werden.
Die Funktion Echo bei schwacher Einspeisung kommt in der Funktionsgruppe Leitung 2ph zur Anwendung.
[DwSTWeek-150312-deDE-01.tif]
Die Funktion Echo bei schwacher Einspeisung erhält Steuersignale vom Informationsübertragungsverfah-
ren des Distanzschutzes im lokalen Gerät, siehe folgendes Bild.
[DwEcho2p-150911-deDE-01.tif]
6.4.3 Echofunktion
.
Die Echofunktion sendet bei fehlender Anregung an einem Leitungsende das empfangene Signal als Echo
zum anderen Leitungsende zurück und ermöglicht dort die Freigabe des Auslösebefehls.
Echofreigabe
Das Freigabesignal für die Echofunktion im Informationsübertragungsverfahren mit Distanzschutz wird wie
folgt gebildet:
[LoEchFr2-210113-deDE-01.tif]
Echologik
[LoEcho2p-210113-deDE-01.tif]
Wenn die Echofreigabe für den Distanzschutz gegeben ist, wird die Verzögerungszeit Echo-/Auslösever-
zögerung wirksam. Wenn die Schutzfunktion am schwachen Leitungsende bei rückwärtigem Fehler eine
höhere Anregezeit hat oder wegen ungünstiger Kurzschluss- oder Erdstromverteilung später anregt, ist diese
Verzögerung notwendig. Nach Ablauf der Verzögerungszeit wird das Echo gesendet. Wenn der Leistungs-
schalter am nicht speisenden Leitungsende offen ist, dann ist die Verzögerung des Echos nicht notwendig. Die
Echoverzögerungszeit wird umgangen.
Die Länge des Echoimpulses können Sie mit dem Parameter Echo Impulsdauer einstellen.
Nach Abgabe des Echoimpulses oder während der Dauer des Sendesignals des jeweiligen Freigabeverfah-
rens wird das Senden eines erneuten Echos für mindestens 50 ms (Voreinstellung des Parameters Echo
Blockierdauer) unterbunden. Dies verhindert die Wiederholung eines Echos direkt nach Abschalten der
Leitung.
Parameter: Echo-/Auslöseverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:5821:102) Echo-/Auslöseverzögerung = 0,04 s
Mit dem Parameter Echo Impulsdauer passen Sie die Dauer des Echoimpulses an die Gegebenheiten der
Übertragungsanlage an. Stellen Sie den Parameter Echo Impulsdauer so lang sein, dass auch bei unter-
schiedlichen Eigenzeiten der Schutz- und Übertragungsgeräte an den Leitungsenden die Erkennung des Emp-
fangssignals gewährleistet ist.
Mit dem Parameter Betriebsart Schw. Einsp. bestimmen Sie die grundsätzliche Funktionsweise.
Parameterwert Beschreibung
Echo Die Echofunktion ist wirksam. Es erfolgt keine Auslösung bei Kurzschlüssen
mit fehlender oder schwacher Einspeisung
aus Bei fehlender oder schwacher Einspeisung werden weder Echo noch Auslö-
sung erzeugt.
6.4.5 Parameter
6.4.6 Informationen
6.5.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Externe Einkopplung beinhaltet eine Stufe. Sie können die Funktion Externe Einkopplung
mehrfach in DIGSI 5 instanziieren.
[DwStExST-190213-xxXX-01.tif]
6.5.3 Stufenbeschreibung
[LoTrip3p-070611-deDE-01.tif]
Das binäre Eingangssignal >Einkopplung startet die Anregung und die Auslöseverzögerung.
Die Stufe kann durch mehrere Signale unwirksam geschaltet werden. Falls sich die Stufe zum Blockierzeit-
punkt im Anregezustand befindet, wird sie sofort zurückgesetzt. Die Auslösemeldung bleibt aber für die mini-
male Betriebszeit (_:102) Mindestdauer Auslösung stehen.
Parameter: Auslöseverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:901:6) Auslöseverzögerung = 50 ms
Der Parameter Auslöseverzögerung muss für die spezifische Anwendung eingestellt werden. Nach Ablauf
der Auslöseverzögerung werden Zeitablauf und Auslösung gemeldet. Die Dauer des Anstoßsignals sowie
die einstellbare Mindestbefehlszeit bestimmen die Signaldauer der Auslösemeldung.
6.5.5 Parameter
6.5.6 Informationen
6.6 Wiedereinschaltautomatik
6.6.1 Funktionsübersicht
.
Die automatische Wiedereinschaltung wird – nach Abschaltung durch einen Kurzschlussschutz – von der
Funktion Wiedereinschaltautomatik (AWE) übernommen. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für den norma-
len zeitlichen Ablauf einer zweimaligen Wiedereinschaltung, bei der 2. Wiedereinschaltversuch erfolgreich ist.
[DW2AWEwz-090210-deDE-01.tif]
Bild 6-71 Ablaufdiagramm einer zweimaligen Wiedereinschaltung mit Wirkzeit (2. WE erfolgreich)
Die integrierte Wiedereinschaltautomatik erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Dabei kann jeder der 8 Un-
terbrechungszyklen mit unterschiedlichen Parametern arbeiten.
[DWFktAWE-150911-deDE-01.tif]
Zyklische Wiedereinschaltautomatik
Die zyklische Wiedereinschaltautomatik (Bild 6-73) erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Dabei kann jeder
Unterbrechungszyklus mit unterschiedlichen Detaileinstellungen arbeiten.
Für die zyklische Wiedereinschaltautomatik ist 1 Zyklus voreingestellt. Der voreingestellte Zyklus ist nicht
löschbar. Sie können weitere Zyklen aus der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 einfügen und auch wieder löschen.
[DWzykAWE-100611-deDE-01.tif]
Funktionssteuerung
Die Wiedereinschaltautomatik enthält eine zentrale Funktionssteuerung, siehe folgendes Bild. Detaillierte In-
formationen zur Funktionssteuerung entnehmen Sie dem Kapitel 2.3 Funktionssteuerung.
[LoARCFst-140312-deDE-01.tif]
Die Wiedereinschaltautomatik (AWE) kann von den Schutzfunktionen in folgender Weise beeinflusst werden
(Rangierung der Leistungsschalterinteraktion in DIGSI):
• Der Benutzer wählt die Anrege- und Auslösemeldungen von Schutzfunktionen oder Schutzstufen aus, die
die AWE starten.
• Einzelne Schutzfunktionen oder Schutzstufen können so konfiguriert werden, dass ihre Auslösemeldung
die AWE blockiert. Wenn eine derartige Blockierung vorliegt, kann die AWE nicht gestartet werden. Wenn
die AWE bereits gestartet ist, führt die Blockierung zum Abbruch der AWE.
Die Wiedereinschaltautomatik selbst kann auch auf die Wirkungsweise der Schutzfunktionen Einfluss nehmen.
Es bestehen folgende Einflussmöglichkeiten:
• Die AWE stellt Signale bereit, die von Schutzfunktionen zur Blockierung oder Freigabe spezieller Stufen
oder Zonen verwendet werden können. Ein Beispiel ist die Freigabe einer Übergreifzone beim Distanz-
schutz, die den Stufen Z1B und Z1L des 7SA526 entsprechen.
[LoSigAWE-190312-xxXX-02.tif]
Wenn eine Schutzfunktion oder die Stufe einer Schutzfunktion über die Matrix mit der AWE verknüpft wird, be-
deutet dies konkret, dass die zugehörigen Anrege- und Auslösemeldungen zur AWE weitergeleitet werden.
Die Verknüpfungen können getrennt vorgenommen werden
• für den Start der Wiedereinschaltautomatik und
• für die Blockierung der Wiedereinschaltautomatik durch Auslösemeldungen.
[ScSTDIGS-170113-deDE-01.tif]
Bild 6-76 Konfiguration der Schutzfunktionen zum Starten und Blockieren der Wiedereinschaltautomatik
in DIGSI 5
HINWEIS
Beachten Sie für den Einsatz einer AWE-Blockierung bei AUS in Rückwärtsrichtung Folgendes:
• Die geforderte Blockierung kann für bestimmte Zonen, die in Rückwärtsrichtung parametriert sind, innerhalb
der Matrixansicht konfiguriert werden (siehe Bild 6-76).
• Eine andere Realisierungsmöglichkeit des beschriebenen Lösungsvorschlages ist die Möglichkeit über
einen CFC-Plan die Rückwärts-Meldung des Schutzes auf einen Blockiereingang der AWE zu verknüpfen.
Bei kommender Generalanregung starten die Wirkzeiten der konfigurierten AWE-Zyklen. Die Generalanregung
ist in diesem Zusammenhang die Sammelmeldung aller internen, für den Start der AWE-konfigurierten Schutz-
funktionen.
Über die Zeit zwischen kommender Generalanregung und kommender Auslösemeldung wird der zu startende
AWE-Zyklus bestimmt. Damit ist bei mehreren AWE-Zyklen die Reihenfolge der ablaufenden AWE-Zyklen
nicht fest vorgegeben.
Das folgende Beispiel in Bild 6-77 zeigt zunächst eine Auslösung, die nach Ablauf der Wirkzeit von Zyklus 1
kommt, aber noch vor Ablauf der Wirkzeiten von Zyklus 2 und Zyklus 3. Zyklus 2 wird nun aktiv.
Innerhalb der nachfolgenden Sperrzeit kommt es zu einer weiteren Anregung und Auslösung. Da Zyklus 2
bereits abgeschlossen ist, sind dieser und alle niedrigeren Zyklen nicht mehr ablauffähig. Die 2. Auslösemel-
dung kommt während der noch laufenden Wirkzeit von Zyklus 3. Zyklus 3 wird nun aktiv.
[DwARCe1d-190912-deDE-01.tif]
Über die Wirkzeit wird direkt Einfluss auf das Pausenzeitverhalten der AWE genommen. Bei Nahfehlern mit
kurzer Auslösezeit können somit andere Pausenzeiten realisiert werden als bei entfernten Fehlern mit längerer
Auslösezeit. Bei Nahfehlern mit kurzer Auslösezeit wird eine automatische Wiedereinschaltung durchgeführt,
bei entfernten Fehlern mit längerer Auslösezeit nicht. Die Betriebsart ermöglicht unterschiedliche AWE-Zyklen
in Abhängigkeit von der Auslösezeit der Schutzfunktion(en).
In Bild 6-78 ist die funktionale Struktur der zyklischen Wiedereinschaltautomatik als Blockschaltbild dargestellt.
Zudem sind die wesentlichen, von außerhalb der zyklischen Wiedereinschaltautomatik kommenden Signale
sowie die wichtigsten Signale zwischen den einzelnen Funktionsblöcken dargestellt.
Die Wiedereinschaltautomatik arbeitet als Zustandsautomat. Aus dem Ruhezustand AWE bereit gelangt die
Wiedereinschaltautomatik durch Auslöse- oder Anregemeldungen der Schutzfunktionen in den Zustand Pau-
senzeit. Nach Ablauf der Pausenzeit wird mit der Einschaltmeldung der Folgezustand erreicht. Zusammen mit
der Einschaltmeldung wird auch die Sperrzeit gestartet. Wenn die Sperrzeit ohne weitere Auslöse- oder Anre-
gemeldungen ablaufen kann, ist die automatische Wiedereinschaltung erfolgreich und die Wiedereinschaltau-
tomatik schaltet zurück in den Ruhezustand.
Wenn die Wiedereinschaltautomatik während der laufenden Sperrzeit erneut gestartet wird, kommt es entwe-
der zur dynamischen Blockierung oder weitere AWE-Zyklen werden durchgeführt. Wenn weitere AWE-Zyklen
möglich sind, kommt es erneut zum Pausenzeitstart und der beschriebene Ablauf startet von Neuem.
Nach dem Ende einer dynamischen Blockierung schaltet die Wiedereinschaltautomatik zurück in den Ruhezu-
stand oder sie geht in den Zustand Statische Blockierung, wenn die Blockierbedingung dauerhaft ansteht. In
den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Funktionsblöcke detailliert beschrieben.
[LoZykARC-040612-xxXX-01.tif]
6.6.4.3 Eingangslogik
.
Als Startsignale werden die Auslösemeldungen verwendet. Der Start der Wirkzeit(en) erfolgt mit den Anrege-
meldungen. Die Anregemeldungen werden auch für die Überwachung während der Sperrzeit benötigt.
Bei Anwendungen mit ausschließlich 2-poliger Auslösemöglichkeit sind die internen Auslösemeldungen immer
2-polig.
Die Ausgänge der Eingangslogik signalisieren, dass der AWE-Start durch eine 2-polige Auslösemeldung statt-
gefunden hat.
[LoEinARC-190312-xxXX-01.tif]
6.6.4.4 Start
.
Im Funktionsblock Start wird die Wiedereinschaltautomatik aus dem Ruhezustand AWE bereit in den Zustand
Pausenzeit geschaltet, siehe Bild 6-80. Die Länge der Startsignale wird mit einer Überwachungszeit kontrol-
liert.
Startsignal-Überwachungszeit
Die Startsignal-Überwachung unterbindet die automatische Wiedereinschaltung, wenn der Kurzschluss nicht
innerhalb der eingestellten Zeit abgeschaltet wird, z.B. im Fall eines Versagens des Leistungsschalters.
Mit der ersten kommenden Auslösemeldung wird die Startsignal-Überwachungszeit gestartet, Parameter
Startüberwachungszeit. Die Zeit wird angehalten, sobald keine Auslösemeldung mehr aktiv ist oder wenn
der Leistungsschalter als nicht mehr 2-polig geschlossen erkannt wird.
Die AWE wird blockiert, wenn es zum Ablauf der Startsignal-Überwachungszeit durch eine unzulässig lange
Auslösemeldung kommt. Die Blockierung dauert bis zum Rückfall der Auslösemeldung, verlängert um weitere
3,0 s.
[LoFBStrt-190312-xxXX-01.tif]
6.6.4.5 Zyklussteuerung
.
Die Zyklussteuerung überprüft die Bereitschaft für jeden AWE-Zyklus und steuert den Ablauf der Wirkzeit(en).
In Bild 6-81 ist die Zyklussteuerung dargestellt.
Zyklusbereitschaft
Die Zyklusbereitschaft wird durch die Parametrierung der Pausenzeiten und durch einen Binäreingang beein-
flusst. Wenn der Parameter Pausenzeit n. Aus. auf den Wert oo eingestellt ist, wird der jeweilige AWE-
Zyklus komplett blockiert. Mit dem Binäreingang >Zyklus blockieren können Sie den zugehörigen AWE-
Zyklus blockieren.
Wirkzeit
Wenn die Wiedereinschaltautomatik im Ruhezustand AWE bereit ist, bewirkt eine kommende Generalanre-
gung den Start der Wirkzeiten. Dies gilt für diejenigen AWE-Zyklen, die über den Parameter Strt.m.diesem
Zyk.erlaubt hierzu freigegeben und nicht blockiert sind.
Bei Ablauf einer der gestarteten Wirkzeiten wird der entsprechende AWE-Zyklus blockiert und der AWE-Zyklus
mit der nächsthöheren Zyklusnummer freigegeben, dessen Wirkzeit läuft und der nicht blockiert ist.
Bei kommendem Auslösebefehl werden die Wirkzeiten gestoppt und zurückgesetzt. Der in diesem Moment
existierende Ablaufzustand der Wirkzeiten bestimmt den zu startenden AWE-Zyklus.
Wenn alle gestarteten Wirkzeiten ablaufen, ohne dass eine Auslösung erfasst wird, wird die AWE für eine
Dauer von 3,0 s mit der Meldung Block. kein Zyklus blockiert. Ein erneuter Start der AWE ist danach erst
wieder möglich, wenn die Generalanregung zurückgefallen ist.
[LoWkZAus-060612-xxXX-01.tif]
6.6.4.6 Stufenfreigabe
.
Der Funktionsblock Stufenfreigabe erzeugt Ausgangsmeldungen zur Freigabe oder Umschaltung spezieller
Stufen für Schutzfunktionen (Stufenfreigabe im 1. Zyklus oder Stufenfreigabe im n. Zyklus). Beispiele hierfür
sind die Freigabe einer Übergreifzone beim Distanzschutz.
Bild 6-82 zeigt die Stufenfreigabe für den 1. AWE-Zyklus. Bei betriebsbereiter AWE erfolgt die Stufenfreigabe
typischerweise bis zum Ablauf der Pausenzeit. Die Zyklusnummer steht in diesem Zustand auf 1.
[Lo1ZyAWE-180113-xxXX-01.tif]
Die Stufenfreigabe für höhere AWE-Zyklen wird bei kommendem Einschaltbefehl zu Beginn der Sperrzeit ge-
setzt. Gleichzeitig wird die Zyklusnummer erhöht. Die Rücksetzbedingung ist identisch mit der für den 1. AWE-
Zyklus.
[LoAWE2Zy-090712-xxXX-01.tif]
6.6.4.7 Pausenzeit
.
Im Funktionsblock Pausenzeit wird die Pausenzeit gestartet, die für den gestarteten AWE-Zyklus eingestellt
wurde. Nach Ablauf der Pausenzeit schaltet die Wiedereinschaltautomatik in den Zustand Einschalten. Bild
6-84 zeigt die Pausenzeitlogik. Sie können den Parameter Pausenzeit n. Ausl. (Pausenzeit nach 2-
poliger Auslösung) für jeden Zyklus getrennt einstellen.
[LoPauZet-190312-xxXX-01.tif]
Nach Ablauf der Pausenzeit befindet sich die Wiedereinschaltautomatik im Zustand Einschalten.
Der Zustand Einschalten kann von folgenden Einflüssen abhängen, siehe Bild 6-85:
• einen Synchrocheck, wenn der Leistungsschalter in der Pausenzeit 2-polig geöffnet war
• die über Binäreingang signalisierte Einschaltbereitschaft des Leistungsschalters
• einen Binäreingang zur Verzögerung des Einschaltbefehls (>Verzög. Einschalt.)
Die Einschaltmeldung ist Voraussetzung für die Erteilung des wirklichen Einschaltbefehls an den Leis-
tungsschalter.
Die genannten Kriterien müssen nicht unbedingt direkt nach Ablauf der Pausenzeit erfüllt sein. Wenn eine Pau-
senzeitverlängerung eingestellt ist, werden die genannten Kriterien dann während der Verlängerungszeit ge-
prüft. Mit Freigabe der Einschaltmeldung schaltet die Wiedereinschaltautomatik in den Zustand Sperrzeit.
[LoSchEin-090712-xxXX-01.tif]
Für jeden der konfigurierten AWE-Zyklen ist einstellbar, ob eine Prüfung der Leistungsschalterbereitschaft
direkt vor Wiedereinschaltung stattfinden soll (Parameter LS-Bereit. vor WE prüf., Bild 6-86). Unabhän-
gig hiervon kann eine Prüfung der Leistungsschalterbereitschaft vor dem Start der AWE eingestellt werden,
siehe Kapitel 6.6.4.10 Leistungsschalterbereitschaft und Leistungsschalterzustand.
[LoLSvoei-130511-deDE-01.tif]
Bild 6-86 Zyklische AWE: Logik für die Abfrage der Leistungsschalterbereitschaft direkt vor der Einschal-
tung
Synchrocheck
Für jeden der konfigurierten AWE-Zyklen ist einstellbar, ob ein Synchrocheck durchgeführt werden soll, siehe
Bild 6-87. Sie können den Synchrocheck nur benutzen, wenn das Gerät an Spannungswandler angeschlossen
ist.
Die Messanforderung an den Synchrocheck wird gestellt, wenn die optionale Prüfung der Leistungsschalter-
Bereitschaft positiv war. Die Messanforderung an den Synchrocheck steht solange an, bis der Synchrocheck
die Erlaubnis für die Einschaltung erteilt. Falls die Erlaubnis nicht innerhalb der eingestellten maximalen Pau-
senzeitverlängerung eintrifft, wird der Einschaltvorgang durch Blockierung der AWE abgebrochen. Die Min-
destdauer der Messanforderung beträgt 50 ms.
[LoSynPau-190312-xxXX-01.tif]
Bild 6-87 Zyklische AWE: Logik für die Abfrage der Synchronität
Einschaltbefehl
Sobald die Prüfung der Leistungsschalter-Bereitschaft und der Synchrocheck ein positives Ergebnis liefern,
wird die Einschaltmeldung erzeugt. Sie wird für 100 ms erteilt (siehe Bild 6-85). Der eigentliche Einschaltbefehl
wird nicht von der AWE-Funktion, sondern vom Funktionsblock Leistungsschalter außerhalb der AWE-Funkti-
on erzeugt. Dort wird die parametrierte maximale Dauer des Einschaltbefehls (> 100 ms) berücksichtigt.
Neben der Einschaltmeldung werden zusätzliche Meldungen erzeugt, die die Art der Einschaltung näher be-
schreiben. Dies sind im Einzelnen:
• Einschaltbefehl nach Auslösung im 1. Zyklus (Ein nach 2-pol. 1.Zyk.)
• Einschaltbefehl nach Auslösung ab dem 2. Zyklus (Ein ab 2. Zyklus)
6.6.4.9 Sperrzeit
.
Mit dem Erteilen des Einschaltbefehls geht die AWE in den Zustand Sperrzeit. Während dieser Zeit wird ent-
schieden, ob der aktuell laufende Wiedereinschaltzyklus erfolgreich war oder nicht:
• Wenn während der Sperrzeit keine weitere Auslösung stattfindet, war der aktuell laufende Wiederein-
schaltzyklus und somit die gesamte Wiedereinschaltung erfolgreich.
• Wenn während der Sperrzeit eine weitere Auslösung stattfindet, ist der aktuell laufende Wiedereinschalt-
zyklus nicht erfolgreich. Falls weitere AWE-Zyklen zulässig sind, wird mit einem dieser Zyklen weiter ver-
fahren. Wenn hingegen der aktuell durchgeführte Zyklus der letzte zulässige Zyklus war, wird der Wieder-
einschaltvorgang beendet und als nicht erfolgreich gemeldet.
In beiden Fällen schaltet die Wiedereinschaltautomatik anschließend zurück in den Ruhezustand AWE bereit.
[LoSprZet-190312-xxXX-01.tif]
Die AWE benötigt die Leistungsschalterbereitschaft für folgende Zwecke, siehe Bild 6-89:
• Erkennung der Leistungsschalterbereitschaft vor dem Start:
Im Ruhezustand der AWE führt ein nicht bereiter Leistungsschalter zur Blockierung der AWE. Diese Über-
wachung ist optional und muss über Parameter ausgeschaltet werden, wenn das Bereitschaftssignal dem
Schutzgerät nicht zur Verfügung steht.
• Auswertung der Leistungsschalterbereitschaft direkt vor dem Einschaltbefehl:
Für jeden der konfigurierten AWE-Zyklen kann eingestellt werden, ob die Leistungsschalterbereitschaft
Voraussetzung ist für die Erteilung des Einschaltbefehls. Auch diese Überwachung ist optional.
[LoLSbere-130511-deDE-01.tif]
6.6.4.11 Blockierungen
.
Die Wiedereinschaltautomatik unterscheidet zwischen 2 Arten von Blockierungen, siehe Bild 6-90:
• Die statische Blockierung und
• Die dynamische Blockierung
Statische Blockierung
Die Wiedereinschaltautomatik ist statisch blockiert, wenn die Funktion eingeschaltet ist, aber nicht zur Wieder-
einschaltung bereit ist und auch nicht gestartet werden kann, solange diese Blockierung vorliegt.
Bedingung Meldung
Manuelle Zuschaltung des Leistungsschalters, Erkennung über Binärein- Nicht wirksam
gang oder geräteinterne Steuerung.
Die Blockierung ist temporär, die Dauer ist mit Parameter Blockier-
zeit bei Hand-EIN parametrierbar.
Leistungsschalter nicht bereit für AWE, Erkennung über Binäreingang. Nicht wirksam
Diese Ursache kann über Parameter LS-Bereit. vor WE prüf. ein-
oder ausgeschaltet werden.
Leistungsschalter nicht geschlossen, Erkennung über Binäreingang. Nicht wirksam
Dieses Kriterium wird verwendet, wenn die Leistungsschalter-Hilfskon-
takte angeschlossen sind.
Kein Wiedereinschaltzyklus möglich Nicht wirksam
Erkennung aufgrund folgender Ursachen:
• Kein AWE-Zyklus ist parametriert.
• Zwar sind AWE-Zyklen parametriert, aber alle sind blockiert, z.B. über
Binäreingang.
• Keine geräteinterne Funktion und kein Binäreingang für den Start der
Wiedereinschaltautomatik konfiguriert.
Dynamische Blockierung
Die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert, wenn eine Blockierbedingung auftritt, während eine
automatische Wiedereinschaltung bereits läuft. Die dynamische Blockierung wird mit der Meldung Nicht
bereit signalisiert.
Nach dem Auftreten einer dynamischen Blockierung wird in Intervallen von 0,5 s geprüft, ob die Blockierung
aufgehoben werden kann. Wenn die Blockierbedingung weiterhin ansteht oder inzwischen eine andere Blo-
ckierbedingung eingetreten ist, so bleibt die Blockierung bestehen. Ist dagegen die Ursache der Blockierung
verschwunden, wird die dynamische Blockierung aufgehoben, sofern keine Generalanregung oder keine für
den AWE-Start konfigurierte Auslösung vorliegt.
Bedingung Meldung
Wenn eine Schutzfunktion auslöst, die gemäß Konfiguration die Wieder- Nicht bereit
einschaltautomatik blockieren soll. Block. durch Schutz
Wenn die maximal eingestellte Wartezeit für die Verzögerung des Starts Nicht bereit
der Pausenzeit durch Binäreingang abläuft, ohne dass der Binäreingang Blk.max.Vrz.Pausenzt
>Pausenzt.Strt.Verz. während dieses Zeitraums inaktiv wurde.
Wenn der Synchrocheck parametriert ist und die Synchronbedingungen Nicht bereit
nach Ablauf der maximalen Pausenzeit-Verlängerung vor Erteilung des Blk.:max.Verläng.Paus.
Einschaltbefehls nicht erfüllt sind.
Bedingung Meldung
Wenn die Abfrage der Leistungsschalterbereitschaft direkt vor dem Ein- Nicht bereit
schaltbefehl über Parameter eingeschaltet ist und die maximale Pausen- Block.: LS-Bereit.Ü.w.
zeit-Verlängerung abläuft. Blk.:max.Verläng.Paus.
Wenn die Einschaltmeldung über den Binäreingang >Verzög. Ein- Nicht bereit
schalt. so lange verzögert wird, bis die maximale Pausenzeit-Verlän- Blk.:max.Verläng.Paus.
gerung vor Erteilung des Einschaltbefehls überschritten ist.
Wenn die Startsignal-Überwachungszeit für die die AWE startende Auslö- Nicht bereit
semeldung oder den startenden Binäreingang abläuft. Block.: Startüberw.
In diesem Fall wird von einem Leistungsschalterversagen ausgegangen.
Wenn die maximale Anzahl von Wiedereinschaltversuchen erreicht ist Nicht bereit
und innerhalb der Sperrzeit ein Auslösebefehl kommt. Block.: max.Zykl.anz.
Wenn die Wirkzeiten aller freigegebenen AWE-Zyklen ablaufen, ohne Nicht bereit
dass bis zum Wirkzeitablauf ein Auslösebefehl kommt. Block.:Ablauf Wirkzeit
Für die vorliegende Auslösung wurde kein entsprechender Zyklus para- Nicht bereit
metriert. Dies ist der Fall, wenn die Wirkzeiten aller Zyklen vor dem An- Block. kein Zyklus
stehen des Auslösesignals abgelaufen sind.
[LoBloARC-180113-xxXX-01.tif]
Bild 6-90 Zyklische AWE: Logik der Blockierungen (statische und dynamische Blockierungen)
Die Zusatzfunktion verkürzte Wiedereinschaltung (VWE) ist nur bei Anwendungen mit Spannungswandler-
anschluss möglich. Weitere Voraussetzung ist, dass die Spannung der einzuschaltenden Leitung bei geöffne-
tem Leistungsschalter korrekt gemessen werden kann. Dies ist nur möglich, wenn die Spannungswandler, vom
Leistungsschalter aus betrachtet, leitungsseitig angeordnet sind.
Mit der verkürzten Wiedereinschaltung (VWE) kann ein Einschaltbefehl schon vor Ablauf der eingestellten
Pausenzeiten erteilt werden, wenn die einzuschaltende Leitung über die Messung der Spannung der Leitung
als fehlerfrei erkannt wird.
In Netzen mit starr geerdetem Sternpunkt werden zusätzlich die 2 Leiter-Erde-Spannungen betrachtet.
In Netzen mit kompensiertem oder mit isoliertem Sternpunkt wird zusätzlich die größte der 2 Leiter-Erde-Span-
nungen berücksichtigt. Dadurch kann eine VWE auch bei anstehenden 1-poligen Erdschlüssen durchgeführt
werden.
Für die Freigabe des Einschaltbefehls bei VWE gelten folgende Bedingungen:
• Die AWE befindet sich im Zustand Pausenzeit.
• Jede gemessene Spannung liegt oberhalb des eingestellten Schwellwertes Grenzw. fehlerfreie
Spg.
Die Leiter-Leiter-Spannungen werden vor dem Schwellwertvergleich durch 2 dividiert. Somit gilt die
Leiter-Erde-Spannung Unenn/2 als Bezugsgröße für die Parametrierung.
• Die Überschreitung des Schwellwertes ist für die eingestellte Dauer Überwach.zeit für Spg. erfüllt.
[LoVWE7ST-180113-deDE-01.tif]
6.6.4.13 Parameter
6.6.4.14 Informationen
Für die Wiedereinschaltautomatik steht eine Funktionsausprägung in der Funktionsbibliothek des Gerätes zur
Verfügung. In der Funktionsgruppe Leistungsschalter kann maximal eine Instanz der Wiedereinschaltautoma-
tik verwendet werden.
Funktionsausprägung der Wiedereinschaltautomatik:
• Zyklische Wiedereinschaltautomatik
Konfigurieren Sie die Start- und Blockierbedingung für die Wiedereinschaltautomatik an der im folgenden Bild
gezeigten Stelle in DIGSI 5 oder rangieren Sie die entsprechenden Binäreingänge.
[ScLSAWEr-090712-xxXX-01.tif]
Bild 6-92 Konfiguration der Schutzfunktionen zum Starten und Blockieren der Wiedereinschaltautomatik
in DIGSI 5
Allgemeine Parameter
Wenn Sie die Funktionsausprägung Zyklische Wiedereinschaltautomatik verwenden, stellen Sie die folgen-
den Parameter unter Allgemein ein.
Mit dem Parameter LS-Bereit vor Start prüfen legen Sie fest, ob die Bereitschaft des Leistungsschal-
ters vor dem Start der AWE geprüft wird.
Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, die Bereitschaft des Leistungsschalters nach Ablauf der Pausenzeit,
direkt vor Erteilung des Einschaltbefehls, zu prüfen. Für diese Funktionalität existiert ein weiterer Parameter,
der im Kapitel 6.6.6 Anwendungs- und Einstellhinweise für 1. Zyklus der zyklischen AWE beschrieben ist.
Parameterwert Beschreibung
ja Die AWE prüft die Bereitschaft des Leistungsschalters für einen Schaltzyklus, be-
stehend aus Auslösung-Wiedereinschaltung-Auslösung.
Wenn der Leistungsschalter bereit ist - signalisiert über einen Binäreingang -
kann ein Start der AWE erfolgen. Wenn der Leistungsschalter nicht bereit ist,
meldet die AWE statische Blockierung.
Siemens empfiehlt diese Einstellung.
Hinweis: Die Voreinstellung dieses Parameters entspricht nicht dem für den
Betrieb empfohlenen Einstellwert. Die AWE wäre sonst für Testzwecke mit nicht
vorhandenem Leistungsschalter-bereit-Signal blockiert. Stellen Sie den Parame-
ter wie empfohlen ein.
nein Die Bereitschaft des Leistungsschalters wird vor dem Start der AWE nicht ge-
prüft. Die Überprüfung erfolgt auch dann nicht, wenn das Bereitschaftssignal
vom Leistungsschalter an einen Binäreingang des Gerätes angeschlossen ist.
Mit dem Parameter Sperrzeit n.Wiedereinsch. legen Sie die Zeit fest, über die entschieden wird, ob der
aktuell laufende Wiedereinschaltzyklus erfolgreich war oder nicht. Detaillierte Informationen zur Funktion der
Sperrzeit finden Sie in Kapitel 6.6.4.9 Sperrzeit.
Die Voreinstellung für die Sperrzeit kann beibehalten werden. Um die Gefahr der endgültigen Abschaltung
infolge kurz aufeinander folgender Blitzeinschläge oder Seilüberschläge (Seiltanzen) zu mindern, ist in gewit-
terreichen oder sturmreichen Gegenden eine kürzere Sperrzeit sinnvoll.
Wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine Möglichkeit der Leistungsschalterüberwachung besteht, z.B.
wegen fehlender Hilfskontakte oder fehlender Leistungsschalterbereit-Information, wählen Sie eine lange
Sperrzeit. Die Sperrzeit muss länger als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein.
Mit dem Parameter Blockierzeit bei Hand-Ein legen Sie die Zeit fest, für die automatische Wiederein-
schaltungen nach einer manuellen Zuschaltung blockiert sein muss.
Stellen Sie die Zeit so ein, dass der Leistungsschalter sicher eingeschaltet werden kann. Der Leistungsschalter
muss bei Zuschaltung auf einen Kurzschluss wieder ausgeschaltet werden, ohne dass die AWE erneut auto-
matisch wiedereinschalten kann.
Parameter: Startüberwachungszeit
• Voreinstellwert (_:6601:105) Startüberwachungszeit = 0,50 s
Mit dem Parameter Startüberwachungszeit legen Sie die maximale Zeit fest, nach der ein Leistungs-
schalter nach einem Auslösebefehl geöffnet haben muss. Wenn die Zeit abläuft, wird ein Versagen des Leis-
tungsschalters angenommen und die AWE dynamisch blockiert.
Detaillierte Informationen zur Funktion der Startüberwachungszeit finden Sie in Kapitel 6.6.4.4 Start.
HINWEIS
Beachten Sie bei Einsatz eines internen oder externen Leistungsschalter-Versagerschutzes am selben Lei-
tungsabzweig Folgendes:
Parameter: LS-Bereit.-Überw.zeit
Nur wenn einer der zyklusspezifischen Parameter LS-Bereit. v.Einschlt. prüf. auf ja eingestellt ist,
ist die Einstellung dieses Parameters von Bedeutung. Anderenfalls ist dieser Parameter wirkungslos.
• Voreinstellwert (_:6601:106) LS-Bereit.-Überw.zeit = 3,00 s
Mit dem Parameter LS-Bereit.-Überw.zeit legen Sie fest, nach welcher maximalen Zeit nach Auslösung
der Leistungsschalter zur Wiedereinschaltung bereit sein muss.
Stellen Sie die Zeit etwas länger ein als die Regenerationszeit des Leistungsschalters nach einem AUS-EIN-
AUS-Zyklus.
Detaillierte Informationen zur Funktion finden Sie in den Kapiteln 6.6.4.10 Leistungsschalterbereitschaft und
Leistungsschalterzustand sowie 6.6.4.8 Einschaltmeldung und Einschaltbefehl.
Parameter: Max.Verläng.d.Pausenzt.
• Voreinstellwert (_:6601:111) Max.Verläng.d.Pausenzt. = 1,20 s
Mit dem Parameter Max.Verläng.d.Pausenzt. legen Sie fest, um welche Zeit die Pausenzeit maximal ver-
längert werden darf, bevor die automatische Wiedereinschaltung dynamisch blockiert wird.
Berücksichtigen Sie, dass längere Pausenzeiten nach 2-poliger Abschaltung nur zulässig sind, wenn keine
Stabilitätsprobleme auftreten oder wenn vor der Wiedereinschaltung eine Synchronprüfung stattfindet.
Detaillierte Informationen zur Funktionalität finden Sie in Kapitel 6.6.4.8 Einschaltmeldung und Einschaltbefehl.
Nur wenn Sie die Teilfunktionen verkürzte Wiedereinschaltung (VWE) verwenden, ist dieser Parameter von
Bedeutung. Wenn Sie diese Funktion nicht verwenden, ist der Einstellwert dieses Parameters beliebig.
• Voreinstellwert (_:6601:114) Überwach.zeit für Spg. = 0,1 s
Mit dem Parameter Überwach.zeit für Spg. legen Sie die Messzeit fest, die als Kriterium für einen Span-
nungsentscheid zur Verfügung steht. Sie muss länger sein als etwaige transiente Ausgleichschwingungen
durch Schalthandlungen.
Für die Teilfunktion verkürzte Wiedereinschaltung (VWE) gilt diese Messzeit für die Feststellung der Über-
schreitung der Spannungsschwelle.
Beachten Sie, dass die Spannungsmessung eine zusätzliche Verzögerungszeit von 100 ms verursacht.
Dieser Parameter ist nur von Bedeutung, wenn sie die Teilfunktion VWE verwenden. Wenn Sie diese Funktio-
nen nicht verwenden, ist der Einstellwert dieses Parameters beliebig.
• Voreinstellwert (_:6601:115) Grenzw. fehlerfreie Spg. = 48 V
Mit dem Parameter Grenzw. fehlerfreie Spg. legen Sie die Grenzspannung fest, oberhalb der die
Leitung als fehlerfrei gelten soll. Sie muss niedriger sein als die kleinste zu erwartende betriebliche Spannung.
Als Bezugswert gilt die Leiter-Erde-Spannung.
Für die Funktion zyklische AWE ist 1 Zyklus voreingestellt. Der voreingestellte Zyklus ist nicht löschbar. Sie
können weitere Zyklen aus der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 einfügen und auch wieder löschen.
Mit dem Parameter Start aus Ruhezustd. erl. legen Sie fest, ob der betroffene Zyklus für den 1. AWE-
Zyklus freigegeben wird. Mit dem Wert Nein wird der Zyklus nur als Folgezyklus (>1 Zyklus) freigegeben, z.B.
um eine Langunterbrechung der AWE nicht in dem 1. Zyklus zuzulassen.
Parameter: Wirkzeit
• Voreinstellwert (_:6571:103) Wirkzeit = 1 s
Jeder Zyklus kann eine Wirkzeit haben. Abhängig von dieser wird der entsprechende Zyklus gestartet.
Mit dem Parameter Wirkzeit legen Sie fest, in welchem Zeitraum ein Auslösebefehl erfolgen muss, um den
entsprechenden AWE-Zyklus zu starten. Die Wirkzeit wird in Abhängigkeit des Blockierungszustandes und des
Parameters Start aus Ruhezustd. erl. mit kommender Generalanregung gestartet.
Mit dem Parameter Pausenzeit n. Aus. legen Sie fest, nach welcher Pausenzeit die automatische Wie-
dereinschaltung durchgeführt wird. Nach einer Auslösung des Leistungsschalters steht die Stabilität des
Netzes im Vordergrund. Da die abgeschaltete Leitung keine synchronisierenden Kräfte entwickeln kann, ist nur
eine kurze Pausenzeit zulässig. Übliche Werte liegen bei 0,3 s bis 0,6 s. Wenn vor der Wiedereinschaltung ein
Synchrocheck durchgeführt wird, kann eine längere Zeit toleriert werden. Auch in radialen Netzen sind längere
2-polige Pausenzeiten möglich. Stellen Sie den Parameter Pausenzeit n. Ausl. größer ein als die Aus-
lösezeit des Leistungsschalters (Parameter: Mindestdauer Auslösung). Sie finden den Parameter Min-
destdauer Auslösung in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Parameter → Gerä-
teeinstellungen.
Parameterwert Beschreibung
nein Die automatische Wiedereinschaltung erfolgt nach den parametrierten Pausen-
zeiten, unabhängig davon, ob der Leistungsschalter seine Bereitschaft zum Ein-
schalten signalisiert.
ja Nur wenn der Leistungsschalter seine Bereitschaft zum Einschalten signalisiert,
erfolgt die automatische Wiedereinschaltung nach den parametrierten Pausen-
zeiten.
Mit dem Parameter Synchroch. n. Paus. legen Sie fest, ob ein Synchrocheck durchgeführt werden soll
und welche Funktionalität zu verwenden ist.
Parameterwert Beschreibung
keine Die automatische Wiedereinschaltung erfolgt nach den parametrierten Pausen-
zeiten, unabhängig davon, ob die Zuschaltung zu verbindenden Teil-Netze syn-
chron zueinander sind.
intern Nur wenn die über die Zuschaltung zu verbindenden Teil-Netze synchron zuein-
ander sind, erfolgt die automatische Wiedereinschaltung nach den parametrier-
ten Pausenzeiten. Die Messung der Synchronität geschieht durch eine interne
Synchrocheck-Funktion. Die zu verwendende Instanz der Synchrocheck-Funkti-
on wird über den Parameter Intern. Synchrocheck mit festgelegt.
extern In dem konfigurierten AWE-Zyklus wird nach einer 2-poligen Pause ein Syncho-
check durchgeführt. Danach erfolgt der Einschaltbefehl an den Leistungsschal-
ter. Der Synchrocheck wird von einem externen Synchrocheck-Gerät durchge-
führt. Das externe Synchrocheck-Gerät wird dazu über die Binärsignale
Syn.check Messanford und >Sync.Freigabe v.ext. angeschlossen.
Mit dem Parameter Interner Synchrocheck legen Sie fest, welcher Funktionsblock der Synchronisie-
rungsfunktion für die automatische Wiedereinschaltung nach einer 2-poligen Pausenzeit verwendet wird (Syn-
chronisierung Synchrocheck 1 oder Synchronisierung Sychr./Asychr. 1). Die Auswahl ist nur
für Funktionsblöcke der Synchronisierungsfunktion möglich, die in der selben Leistungsschalter-Funktions-
gruppe enthalten sind wie die AWE-Funktion. Die Einstellmöglichkeiten des Parameters werden dynamisch,
entsprechend der aktuellen Parametrierung erzeugt.
Parameter: Verkürzte WE
• Voreinstellwert (_:6571:113) Verkürzte WE = ohne
Mit dem Parameter Verkürzte WE legen Sie fest, ob die AWE mit der Teilfunktion verkürzte Wiederein-
schaltung arbeiten soll.
Parameterwert Beschreibung
ohne Die automatische Wiedereinschaltung erfolgt nach Ablauf der parametrierten
Pausenzeiten. VWE ist nicht aktiviert.
verkürzte WE (VWE) Die automatische Wiedereinschaltung arbeitet mit verkürzter Wiedereinschal-
tung (VWE).
HINWEIS
Verwenden Sie die VWE nur dann, wenn die Spannungen der einzuschaltenden Leitung bei geöffnetem Leis-
tungsschalter korrekt gemessen werden können. Dies ist nur möglich, wenn die Spannungswandler, vom Leis-
tungsschalter aus betrachtet, leitungsseitig angeordnet sind.
6.7.1 Funktionsübersicht
.
[DwNotOCP-210213-deDE-01.tif]
HINWEIS
Die Funktion Überstromzeitschutz, Phasen arbeitet ausschließlich als Not-Überstromzeitschutz bei Ausfall
der Hauptschutzfunktion Distanzschutz. Nur wenn der Distanzschutz inaktiv ist (Meldung (_:10261:54)
Nicht wirksam), wird der Notbetrieb aktiv.
6.7.3 Stufenbeschreibung
Logik
[LoNOCPph-120712-deDE-01.tif]
Das Rückfallverhältnis ist nicht parametrierbar, sondern fest eingestellt auf 0,95.
Notbetrieb
Wenn der Hauptschutz inaktiv ist (Meldung (_:10261:54) Nicht wirksam), wird automatisch der Notbe-
trieb aktiviert. Wenn der Hauptschutz (Distanzschutz) blockiert ist oder die Messspannungsausfall-Erkennung
anspricht, ist der Hauptschutz inaktiv. Die Stufe arbeitet ausschließlich als Not-Überstromzeitschutz. Solange
der Hauptschutz aktiv ist, blockiert er den Notbetrieb.
Messverfahren
Die Stufe arbeitet mit dem Effektivwert der Grundschwingung. Das Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte
des Stromes und filtert numerisch die Grundschwingung heraus.
Das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe setzt die angeregte Stufe vollständig zurück.
Stellen Sie die Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung für die spezifische Anwendung ein.
6.7.5 Parameter
6.7.6 Informationen
6.8.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde wird in der Funktionsgruppe Leitung 2ph verwendet.
[DwNoOCPg-210213-deDE-01.tif]
Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde ist werkseitig auf 1 unabhängige Überstromzeitschutz-Stufe (UMZ-
Stufe) begrenzt. Die Schutzfunktion ist so aufgebaut, dass der Notbetrieb die Überstromzeitschutz-Stufe akti-
viert.
HINWEIS
Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde arbeitet ausschließlich als Not-Überstromzeitschutz bei Ausfall
der Hauptschutzfunktion Distanzschutz. Nur wenn der Distanzschutz inaktiv ist (Meldung (_:10261:54)
Nicht wirksam), wird der Notbetrieb aktiv.
6.8.3 Stufenbeschreibung
Logik
[LoNOCPgr-120712-deDE-01.tif]
Das Rückfallverhältnis ist nicht parametrierbar, sondern fest eingestellt auf 0,95.
Notbetrieb
Wenn der Hauptschutz inaktiv ist (Meldung (_:10261:54) Nicht wirksam), wird automatisch der Notbe-
trieb aktiviert. Wenn der Hauptschutz (Distanzschutz) blockiert ist oder die Messspannungsausfall-Erkennung
anspricht, ist der Hauptschutz inaktiv. Die Stufe arbeitet ausschließlich als Not-Überstromzeitschutz. Solange
der Hauptschutz aktiv ist, blockiert er den Notbetrieb.
Messverfahren
Die Stufe arbeitet mit dem Grundschwingungseffektivwert. Das Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des
Stromes und filtert numerisch die Grundschwingung heraus.
Das binäre Eingangssignal >Blockierung Stufe setzt die angeregte Stufe vollständig zurück.
Stellen Sie die Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung für die spezifische Anwendung ein.
6.8.5 Parameter
6.8.6 Informationen
6.9 Fehlerorter
6.9.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Fehlerorter dient zur Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss.
Das schnelle Ermitteln des Fehlerortes und die damit verbundene schnelle Störungsbeseitigung erhöhen die
Verfügbarkeit der Leitung für die Energieübertragung im Netz. Die Fehlerortbestimmung basiert auf der Schlei-
fenimpedanzberechnung kurzschlussbehafteter Messschleifen.
[DwStFO2p-220213-deDE-01.tif]
Voraussetzung zur Berechnung von Fehlerorten ist die Erfassung der Leiterströme und -spannungen. Die
Funktion Fehlerorter enthält alle notwendigen Steuerungsparameter.
Die Fehlerortbestimmung erfolgt auf der Basis der Leitungsparameter. Die Fehlerortberechnung startet abhän-
gig von der jeweiligen Konfiguration, sobald der Schutz innerhalb der Schutzfunktionsgruppe Leitung 2ph aus-
gelöst hat oder die Anregung zurückgefallen ist.
6.9.3 Funktionsbeschreibung
Logik
[LoFalLoc-220213-deDE-01.tif]
Startbedingungen
Die Fehlerortung ist eine unabhängige Funktion mit eigenem Messgrößenspeicher und mit eigenen Filteralgo-
rithmen. Um die gültige Messschleife und das günstigste Zeitintervall für die Messgrößenspeicherung festzu-
legen, wird nur ein Startbefehl vom Kurzschlussschutz benötigt. Die Fehlerortung kann durch das Auslösen des
Kurzschlussschutzes oder auch bei jedem Anregerückfall gestartet werden.
Eine Fehlerortberechnung ist bei jeder Anregung möglich, auch wenn ein anderes Schutzgerät die Abschal-
tung eines Kurzschlusses bewirkt. Bei einem Fehler außerhalb der zu schützenden Leitung kann die Fehleror-
tangabe nicht immer zutreffen, da hier die Messgrößen z.B. durch Mitteleinspeisung verfälscht sein können.
Zusätzlich kann der Fehlerorter über einen Binäreingang von extern oder über eine Auslösung durch den Sig-
nalübertragungszusatz (SÜ) gestartet werden. Nur wenn der Distanzschutz kurzschlussbehaftete Messschlei-
fen meldet, ist eine Fehlerortberechnung möglich. Wenn zum Zeitpunkt des externen Startsignals oder des in-
ternen Auslösesignals des SÜ keine Schleifenanregung vorliegt, wird der Fehlerorter nicht gestartet.
In folgenden Fällen wird auch kein Fehlerort berechnet:
• Solange eine Auslösemeldung der Funktion thermischer Überlastschutz vorliegt
• Die Funktion Fehlerorter ist durch ein Eingangssignal über einen Binäreingang blockiert.
• Die Funktion Distanzschutz ist blockiert und der Not-Überstromzeitschutz ist aktiv.
Fehlerortbestimmung
Die aufgezeichneten Abtastwerte von Kurzschlussströmen und Kurzschlussspannungen werden kurz nach
dem Auslösen oder Anregerückfall des Schutzes eingefroren. Das kurzschlussbehaftete Datenfenster wird
durch den entsprechenden Zeitstempel der Auslösung eingeschränkt, da dann selbst bei sehr schnellen Leis-
tungsschaltern noch keine Messwertverfälschung durch den Abschaltvorgang aufgetreten ist. Die Filterung der
Messgrößen und die Impedanzberechnungen erfolgen automatisch und zeigen nur eingeschwungene Mess-
werte in dem ermittelten Datenfenster an. Wenn kein hinreichendes Datenfenster mit verwertbaren Messwer-
ten ermittelt werden kann, signalisiert die Meldung Fehlerort ungültig ein ungültiges Messergebnis.
Nach dem Start des Fehlerorters werden die Messwerte ausgewertet und der Fehlerort oder mehrere Fehler-
orte aus den Fehlerschleifen berechnet. Bei der Berechnung können bis zu 3 verschiedene parametrierte Lei-
tungsabschnitte berücksichtigt werden. Der jeweils fehlerhafte Leitungsabschnitt wird mit ausgegeben.
Falls keine Fehlerimpedanz für die fehlerhaften Schleifen berechnet werden konnte, wird die Meldung Feh-
lerort ungültig ausgegeben.
HINWEIS
Die Angabe der Entfernung in Kilometern oder Prozent ist nur für homogene Leitungsstrecken zutreffend.
Wenn sich die Leitung aus Teilen zusammensetzt, die unterschiedliche Reaktanzbeläge aufweisen, z.B. Frei-
leitung-Kabel-Strecken, können Sie die von der Fehlerortung ermittelte Reaktanz zur separaten Berechnung
der Fehlerentfernung auswerten.
Wenn die Fehlerreaktanz negativ ist, wird davon ausgegangen, dass der Fehler in Rückwärtsrichtung liegt. Sie
können auch in folgenden Fällen die von der Fehlerortung ermittelte Reaktanz zur separaten Berechnung der
Fehlerentfernung heranziehen: Wenn der Fehler in Rückwärtsrichtung liegt oder die berechnete Fehlerentfer-
nung über das Leitungsende hinausgeht. In diesem Fall wird die Fehlerentfernung in Kilometer und in Prozent
nicht berechnet, die Ausgaben werden als ungültig markiert.
Die Fehlerortung stellt zusätzlich folgende Ergebnisse für die Leittechnik bereit:
• Die aus der Fehlerreaktanz ermittelte Fehlerschleife
• Die Fehlerimpedanz in Polarkoordinaten (Betrag in Ω primär, Winkel in Grad) zur ermittelten Fehlerschlei-
fe
Zur Berechnung der Fehlerentfernung benötigt die Funktion folgende wichtige Leitungsdaten aus der Funkti-
onsgruppe Leitung 2ph:
• Den Reaktanzbelag der Leitung pro Kilometer je Leitungsabschnitt
• Die Leitungsabschnittslängen zur korrekten Ausgabe der Fehlerentfernung in Prozent der Leitungslänge
• Die Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren im Einstellformat Kr und Kx.
Parameter: Start
• Voreinstellung (_:101) Start = mit Anregerückfall
Mit dem Parameter Start legen Sie das Kriterium zum Start einer Fehlerortung fest.
Parameterwert Beschreibung
mit Anregerückfall Die Berechnung eines Fehlerortes erfolgt durch Rückfall der Anregung des
Schutzgerätes, auch bei Auslösung durch ein anderes Schutzgerät.
mit Auslösebefehl Die Berechnung eines Fehlerortes startet bei der Auslösung der Schutzfunktion.
Alternativ dazu können Sie den Fehlerorter über einen externen Binäreingang starten.
6.9.5 Parameter
6.9.6 Informationen
6.10.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler dient für eine sofortige Auslösung, wenn auf
einen Fehler geschaltet wird.
Die Funktion hat keine eigene Messung und muss mit der Anregung (Messung) einer anderen Schutzfunktion
verknüpft werden.
Die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler kann in in der Funktionsgruppe Leitung ver-
wendet werden.
Die Funktion ist werkseitig mit einer Stufe vorkonfiguriert. Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 2 Stufen
gleichzeitig betreiben. Die Stufen sind identisch aufgebaut.
[DwSOTF2p-220213-xxXX-01.tif]
6.10.3 Stufenbeschreibung
[LogiSOTF-170312-deDE-01.tif]
Bild 6-100 Logikdiagramm der Stufe Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler
Die Stufe soll eine schnelle Auslösung bewirken, wenn auf einen Fehler zugeschaltet wird. Hierzu muss die
Stufe mit einer oder mehreren Anregungen von Schutzfunktionen oder Schutzstufen verknüpft werden, z.B. mit
der Distanzschutzanregung . D.h. die Stufe der Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler hat
keine eigene Messfunktion, sondern benötigt zum Ansprechen die Anregung einer anderen Schutzfunkti-
on/Schutzstufe.
Die Stufe ist nur aktiv, wenn eine Zuschaltung bevorsteht oder ausgeführt wird (siehe hierzu Kapitel
6.2.1 Funktionsübersicht).
Parameter: Konfiguration
• Voreinstellwert (_:5941:102) Konfiguration = keine Stufe
Mit dem Parameter Konfiguration legen Sie fest, mit welcher Anregung einer Schutzfunktion oder Schutz-
stufe die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler anspricht.
Üblicherweise werden die Anregungen von Schutzfunktionen und -stufen mit hohem Fehlerstrom ausgewählt:
• Distanzschutz
• Überstromzeitschutz (Phase und Erde)
In der Regel wird eine bestimmte Schutzstufe verwendet. Dies kann eine der für die Schutzapplikation vorge-
sehenen Schutzstufen sein, die selber mit einer Verzögerung auslöst. Auch eine zusätzliche Schutzstufe mit
für diesen Anwendungsfall optimierten Einstellungen, z.B. erhöhter Schwellwert und Blockierung der eigenen
Auslösung, kann verwendet werden.
Parameter: Auslöseverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:5941:6) Auslöseverzögerung = 0,00 s
Beim Zuschalten auf einen Fehler soll üblicherweise unverzögert ausgelöst werden. Die Auslöseverzögerung
wird deshalb auf 0 eingestellt.
6.10.5 Parameter
6.10.6 Informationen
6.11.1 Funktionsübersicht
.
[DwTOLPst-100611-deDE-01.tif]
6.11.3 Funktionsbeschreibung
Logik
[LoSTTOLP-220213-xxXX-01.tif]
Thermisches Abbild
Die Schutzfunktion errechnet die Übertemperatur aus den Leiterströmen gemäß einem thermischen Einkörper-
modell nach der thermischen Differentialgleichung mit
[FoDiffGl-310510-deDE-01.tif]
[FoNormie-290811-deDE-01.tif]
Θ Aktuelle Übertemperatur, bezogen auf die Endtemperatur bei maximal zulässigem Leiterstrom k
Inenn
ΘU Normierte Umgebungstemperatur, wobei ϑU die eingekoppelte Umgebungstemperatur beschreibt.
Wenn die Umgebungstemperatur nicht berücksichtigt wird, wird ϑU auf eine parametrierbare Um-
gebungstemperatur gesetzt.
τth Thermische Zeitkonstante (Erwärmung/Abkühlung) des Schutzobjektes
k Dieser Faktor gibt den maximal dauernden zulässigen Leiterstrom an. Der Faktor bezieht sich auf
den Nennstrom des Schutzobjektes (k = Imax./Inenn)
Inenn Nennstrom des Schutzobjektes
Wenn die Übertemperaturgrenze ΘAus (Auslöseübertemperatur) überschritten wird, wird unmittelbar eine Aus-
lösemeldung abgesetzt und das Betriebsmittel vom Netz getrennt. Diese Schwelle ist auf 100 % festgelegt und
entspricht der Endtemperatur, die sich bei fließendem zulässigem Dauerstrom (Imax, zul.) einstellt.
Bild 6-103 zeigt die Erwärmung bei unterschiedlichen Überlastströmen und die Überwachungsschwellen.
[KlTmpOLP-290811-deDE-01.tif]
Die Übertemperatur wird für jede Phase separat berechnet. Die aktuelle Übertemperatur kann aus den Be-
triebsmesswerten entnommen werden. Sie wird in Prozent dargestellt. Eine Anzeige von 100 % bedeutet, dass
die thermische Schwelle erreicht ist. Als Auslösetemperatur wird die maximale Übertemperatur der Phasen he-
rangezogen. Dies bedeutet, es wird die größte thermische Belastung zum Vergleich der Anrege- und Auslöse-
schwelle genommen.
Die Bewertung der Effektivwerte der Ströme über ein breites Frequenzband berücksichtigt auch die Ober-
schwingungen. Diese Oberschwingungen tragen zur Erwärmung des Betriebsmittels bei.
Wenn der fließende Strom einen einstellbaren Mindeststrom Imin Abkühlung unterschreitet, wird die Ab-
kühlzeitkonstante aktiviert.
Umgebungstemperatur
Ist bei der Messgrößenkonfiguration die Einkopplung der Umgebungstemperatur vorgesehen, so wird diese im
Modell berücksichtigt (siehe thermisches Modell). Die Referenztemperatur beträgt 40 °C. Liegt die aktuelle
Umgebungstemperatur darunter, so vergrößert sich die thermische Grenze. Das Betriebsmittel ist stärker be-
lastbar. Bei größerer Umgebungstemperatur drehen sich die Verhältnisse um.
Die Parameter für die Übertemperatur bei Inenn und Min. Außentemperatur werden immer einge-
blendet. Die Übertemperatur bei Nennstrom wird benötigt, sobald ein anderer Wert für die Umgebungstempe-
ratur als 40 °C vorgegeben oder ein externer Messwert eingekoppelt wird. Wenn ein kleinerer Wert für die Um-
gebungstemperatur gemessen oder voreingestellt ist, wird immer die minimale Außentemperatur verwendet.
Strombeeinflussung
Das thermische Abbild nach dem Einkörpermodell ist für große Überströme (Kurzschlüsse, Motoranlaufströ-
me) eingeschränkt gültig. Um eine Überfunktion des Überlastschutzes zu vermeiden, muss das thermische
Abbild bei Überströmen (Überschreiten von Igrenz) beeinflusst werden. Sie können dabei zwischen 2 Strategien
auswählen:
• Einfrieren des thermischen Speichers
• Begrenzung des Eingangsstromes für das thermische Abbild auf den eingestellten Strom. Hiermit wird die
Erwärmung bei großen Strömen abgebremst.
Warnschwellen
Die thermische Warnschwelle setzt eine Warnmeldung ab, bevor die Auslöseschwelle (Auslösetemperatur) er-
reicht wird. Somit kann z.B. eine Last rechtzeitig reduziert und eine Abschaltung vermieden werden. Bei einem
üblichen K-Faktor von 1,1 stellt sich bei dauerhaft fließendem Nennstrom ein thermischer Speicherwert von
83 % ein.
Der Überlastschutz besitzt außer der thermischen Warnschwelle auch eine Stromwarnschwelle. Diese Strom-
warnschwelle kann frühzeitig einen Überlaststrom melden, bevor die Übertemperatur die Warn- oder Auslöse-
schwelle erreicht hat.
Wenn der thermische Speicher den Einstellwert der Rückfallschw. Auslösem. unterschritten hat, wird bei
Auslösung der Auslösebefehl zurückgenommen. Dagegen fallen die Stromwarnschwelle und die thermische
Warnschwelle bei einem festen Rückfallwert zurück (siehe Technische Daten).
Das Verhalten des thermischen Abbildes kann bei Hilfsspannungsausfall über den Einstellparameter Spei-
cherung therm. Abb. gesteuert werden. Sie können den thermischen Zustand für eine Zeit von 500 min
speichern. Wenn die Versorgungsspannung wiederkehrt, arbeitet das thermische Abbild mit dem gespeicher-
ten thermischen Zustand weiter.
Wenn das thermische Abbild nicht gespeichert wird, wird es bei Ausfall der Hilfsspannung auf 0 zurückgesetzt.
Wenn das Gerät einen Offset Fehler erkennt, arbeitet die Funktion Thermischer Überlastschutz weiter. Die
Funktion rechnet dann mit Stromwerten von 0 A weiter.
Sie können den thermischen Speicher über die binäre Eingangsmeldung >Rücks. therm. Abbild zurück-
setzen. Der thermische Speicher hat dann den Wert 0. Ein Umparametrieren führt ebenfalls zum Rücksetzen
des thermischen Speichers.
Bei einer Blockierung wird eine angeregte Funktion zurückgesetzt. Eine Blockierung der Funktion über das
binäre Eingangssignal >Blockierung der Stufe von extern oder intern ist möglich.
Alle Meldungen fallen damit zurück und der thermische Speicher wird auf den Wert 0 gesetzt.
Um eine Einschaltung des Schutzobjektes bei hoher thermischer Belastung zu verhindern, kann das Signal
Blk. der Einschaltung verwendet werden. Das Signal wird bei Überschreiten der Auslöseübertemperatur
gesetzt und bei Unterschreiten der Rückfallschwelle zurückgenommen.
Funktionsmesswerte
Messwert Beschreibung
Äquivalenter Strom Neben den thermischen Messwerten in Prozent wird zusätzlich der äquivalente
L1 Strom als thermischer Strommesswert (A oder kA) ausgegeben. Das Stromäqui-
Äquivalenter Strom valent ist der primäre Strom, der bei einer Umgebungstemperatur von 40 °C dem
L2 thermischen Messwert in Prozent entspricht.
Aquivalent. Strom Nur wenn beide äquivalenten Ströme verfügbar sind, wird der Größte der 2 Mess-
max werte angezeigt. Wenn nicht, dann ist dieser Wert nicht verfügbar.
Zeit bis Einschal- Die Zeit bis Einschaltung ist die voraussichtliche Zeit, bis ein Wiederein-
tung schalten des Schutzobjektes möglich ist. Die Berechnung dieses Wertes basiert
auf der Annahme konstanter Ströme. Das thermische Abbild hat dann den Ein-
stellwert der Rückfallschwelle unterschritten.
Zeit bis Auslösung Die Zeit bis Auslösung ist die voraussichtliche Zeit, bis eine Auslösung
(Überschreiten des 100 % Wertes) erfolgt. Die Berechnung dieses Wertes basiert
auf der Annahme konstanter Ströme.
Überlast L1 Die Werte Überlast L1 und Überlast L2 geben die aktuelle Temperatur des
Überlast L2 Schutzobjektes in Prozent an. Bei Überschreitung von 100 % erfolgt die Auslö-
sung.
Überlast Maximum Der Messwert Überlast Maximum ist immer der Größte der 2 prozentualen
Messwerte.
HINWEIS
Die Übertemperatur bei maximal zulässigem Strom (ϑmax) und die Übertemperatur bei Inenn (ϑnenn)
lassen sich anhand folgender Formel ineinander überführen:
[FoUebTmp-141011-deDE-01.tif]
Parameter: Stromwarnschwelle
• Empfohlener Einstellwert (_:101) Stromwarnschwelle = 1,1 A bei Inenn =1 A
Stellen Sie die Schwelle auf den maximal zulässigen Dauerstrom (Imax, zul) ein. Dadurch ergibt sich der gleiche
Einstellwert wie für den K-Faktor.
Die Voreinstellung kann bei einem K-Faktor von 1,1 belassen werden, weil der thermische Speicher sich bei
dauernd fließendem Nennstrom auf 83 % einstellt.
Der K-Faktor gibt an, welche Überlast im Verhältnis zum Nennstrom maximal dauerhaft anliegen darf. Diese
Überlast führt zu einer 100 %-Füllung des thermischen Speichers. Um zu berechnen, wie weit der thermische
Speicher sich füllt, wenn dauerhaft Nennstrom fließt, wird der folgende Dreisatz verwendet.
Wenn x % die Füllung des thermischen Speichers bei Nennstrom angibt, gilt folgender Bezug:
[FoWarnsc-100810-deDE-02.tif]
Um nicht bei dauerhaft fließendem Nennstrom zu warnen, wird die Thermische Warnschwelle über x %
gelegt.
Beim K-Faktor von 1,05 ist der thermische Speicher bei Nennstrom zu 91 % gefüllt. Erhöhen Sie die Ther-
mische Warnschwelle auf 95 %.
Mit dem Parameter Rückfallschw. Auslösem. wird die Anregung und Auslösung zurückgenommen, wenn
diese Schwelle unterschritten wird. Eine Einstellung in der Größenordnung der Warnschwelle wird empfohlen.
Für Sonderanwendungen, gewünschtes weiteres Abkühlen oder eine längere Einschaltblockierung können Sie
einen niedrigeren Einstellwert wählen.
Beachten Sie, dass sich die Berechnung des Betriebsmesswertes Zeit bis Einschaltung auf diesen
Wert bezieht.
Diese Funktionalität wird beim Schutz von Leitungen und Kabeln nicht benötigt. Wenn die logische Binärein-
gangsmeldung nicht rangiert ist, ist die Notanlauf Nachlaufzeit unwirksam. Die Voreinstellung Notan-
lauf Nachlaufzeit kann deshalb beibehalten werden.
Parameter: K-Faktor
• Empfohlener Einstellwert (_:106) K-Faktor = 1,1
Mit dem Parameter K-Faktor beschreiben Sie den Grenzwert der dauernd maximal zulässigen Belastung.
Der Nennstrom Inenn, obj des Schutzobjektes (z.B. Kabel) ist der Basisstrom für die Überlasterfassung.
Sie können K-Faktor anhand des thermisch zulässigen Dauerstroms Imax, zul. ermitteln:
[FoTOLPKF-100810-deDE-01.tif]
HINWEIS
Der thermisch zulässige Dauerstrom für das Schutzobjekt ist aus einschlägigen Tabellen oder den Hersteller-
angaben bekannt!
Bei Kabeln hängt der zulässige Dauerstrom vom Querschnitt, Isolationsmaterial, Bauart und Verlegungsart des
Kabels ab. Bei Freileitungen ist eine Überlastung von 10 % zulässig.
BEISPIEL
[FoDAUERS-170309-deDE-07.tif]
Wenn die Kurzzeitbelastbarkeit für eine andere Einwirkdauer als 1 s angegeben ist, setzen Sie den Kurzzeit-
strom statt des 1-s-Stromes ein. Das Ergebnis multiplizieren Sie mit der angegebenen Einwirkdauer.
Für eine gegebene Kurzzeitbelastbarkeit von 0,5 s benutzen Sie nachfolgende Formel:
[FoDAUERS-170309-deDE-01.tif]
[FoKonsta-310510-deDE-01.tif]
Parameter: Abkühlzeitkonstante
• Empfohlener Einstellwert (_:111) Abkühlzeitkonstante = 2777 s
Mit dem Parameter Abkühlzeitkonstante legen Sie das Rückfallverhalten der Stufe fest. Kabel und Frei-
leitungen haben sowohl für das Erwärmen als auch für das Abkühlen dieselbe Zeitkonstante. Stellen Sie darum
für die Abkühlzeitkonstante den gleichen Wert ein wie für den Parameter Thermische Zeitkonstan-
te.
Mit dem Parameter Imax thermisch stellen Sie die Stromschwelle für den Parameter Verh. bei I> Imax
therm. ein. Die gewählte Stromschwelle von 100 A unterbindet ein Ansprechen von Verh. bei I> Imax
therm., da der maximal messbare Strom des Gerätes bei 100 A liegt.
Parameter:Imin Abkühlung
• Empfohlener Einstellwert (_:108) Imin Abkühlung = 0
Wenn nur die Thermische Zeitkonstante wirken muss, stellen Sie den Stromparameter Imin Abküh-
lung auf 0.
Wenn eine kontinuierliche Hilfsspannung der Feldeinheiten gewährleistet wird, kann die Voreinstellung beibe-
halten werden.
Wenn Sie eine weitere Erwärmung berücksichtigen wollen, wird das Verfahren Strombegrenzung empfoh-
len.
Parameterwert Beschreibung
Strombegrenzung Die Eingangsströme werden auf den eingestellten Wert im Parameter Imax
thermisch begrenzt. Wenn der gemessene Strom den eingestellten Stromwert
überschreitet, wird der begrenzte Stromwert dem thermischen Abbild zugeführt.
Einfr. d. therm. Wenn die Eingangsströme den Parameter Imax thermisch überschreiten,
Abbilds wird das thermische Abbild für die Zeit der Überschreitung eingefroren.
Werden Fehler bei der Temperaturerfassung festgestellt, wird dies gemeldet und gleichzeitig die Vorge. Au-
ßentemperatur als Umgebungstemperatur gesetzt.
HINWEIS
Folgende Quellen zur Temperaturerfassung sind möglich:
• über Messumformer (eingekoppelt als 4 mA bis 20 mA-Signal, siehe Kapitel 9.10.1 Funktionsübersicht)
• über Kommunikationsschnittstellen (von einem anderen Feldgerät oder über IEC 61850)
Wenn Sie die Temperatur über ein Messumformer einkoppeln, müssen Sie einen CFC-Plan anlegen (siehe fol-
gendes Bild). Nur so kann die Funktion Thermischer Überlastschutz die Temperatur verarbeiten. Im CFC-
Plan können Sie den zulässigen Arbeitsbereich für den Messumformer definieren (unterer Teil im folgenden
Bild).
[ScCFCMeu-190612-xxXX-01.tif]
Parameter: Minimaltemperatur
• Empfohlener Einstellwert (_:117) Minimaltemperatur = -20 °C
Wenn die gemessene Umgebungstemperatur unter den eingestellten Wert fällt, wird der eingestellte Wert als
Umgebungstemperatur angenommen. Wenn der Überlastschutz mit einer vorgegebenen Außentemperatur ar-
beitet und diese den im Parameter Minimaltemperatur eingestellten Wert unterschreitet, wird die einge-
stellte Minimaltemperatur auch verwendet.
6.11.5 Parameter
6.11.6 Informationen
6.12 Leistungsschalter-Versagerschutz
6.12.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz (ANSI 50BF) überwacht das Ausschalten des zugeordne-
ten Leistungsschalters (LS) und erzeugt beim Versagen eine Reserveabschaltung.
[DwStrBFP-260213-deDE-01.tif]
Bild 6-106 zeigt die Funktionalitäten sowie die Funktionssteuerung der Funktion.
Der Start erfolgt durch die geräteinternen Schutzfunktionen oder von einem externen Schutz. Mit dem Start wird
über das Stromkriterium oder auch über das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium geprüft, ob der Leistungs-
schalter geschlossen ist. Bei geschlossenem Leistungsschalter regt die Funktion an und startet die Verzöge-
rungszeit. Während der Verzögerungszeit wird kontinuierlich geprüft, ob der Leistungsschalter geöffnet hat.
Wenn dies der Fall ist, fällt die Funktion zurück. Wenn der Leistungsschalter nicht geöffnet hat, löst die Funktion
nach Ablauf der Verzögerungszeit aus.
Die folgende Beschreibung geht auf die Detailfunktionalität der einzelnen Funktionsblöcke ein.
[LoSVSbfp-090712-deDE-01.tif]
6.12.3 Funktionsbeschreibung
.
Der Start der LSVS-Funktion erfolgt durch geräteinterne Schutzfunktionen und/oder von extern. Bild 6-107 und
Bild 6-108 zeigen die Funktionalität.
Start intern
Standardmäßig startet jede geräteinterne Schutzstufe, die den lokalen Leistungsschalter ansteuern muss, den
Leistungsschalter-Versagerschutz. Der Start erfolgt mit der Auslösung der Schutzstufe. In der Voreinstellung
wird das Startsignal Start intern (siehe Bild 6-107) bei gehender Anregung oder Auslösung der Schutz-
funktion gehalten. Dadurch erfolgt der Rückfall der LSVS-Funktion ausschließlich über die Erkennung des
offenen LS mit Hilfe des Strom- oder Leistungsschalter-Hilfskontaktkriteriums. Wenn erforderlich, kann der
Rückfall der LSVS-Funktion auch mit gehender Anregung oder Auslösung der Schutzfunktion erfolgen (kein
Halten des internen Startsignals).
Bei Bedarf können einzelne Schutzstufen oder Schutzfunktionen als Startquelle wegrangiert werden. Wenn
alle geräteinternen Startquellen wegrangiert sind, kann der Start nur noch von extern erfolgen.
Das Rangieren der internen Startquellen erfolgt in den Schutzfunktionsgruppen über den Eintrag Leistungs-
schalterinteraktion.
[LoAnwInt-160611-deDE-01.tif]
Start extern
Über den Parameter Start über Binäreingang wird eingestellt, ob der Start von extern 1- oder 2-kanalig
erfolgt. Die nötige Rangierung der Eingangssignale wird mit der Einstellung verglichen. Wenn eine Rangierung
fehlt, wird eine Fehlermeldung erzeugt. Die Funktionsbereitschaft nimmt den Zustand Warnung an.
[LoAnwEXt-030211-deDE-01.tif]
Beim 1-kanaligen Betrieb erfolgt der Start nur mit dem binären Eingangssignal >Start.
Beim 2-kanaligen Betrieb muss zusätzlich das binäre Eingangssignal >Freigabe aktiviert werden, damit der
Start erfolgen kann. In der Voreinstellung fällt das Startsignal Start extern bei gehenden binären Eingangs-
signalen sofort zurück (siehe Bild 6-109). Wenn erforderlich, kann das Startsignal gehalten werden. In diesem
Fall bleibt der Start auch nach dem Gehen der binären Eingangssignale aktiv.
Damit die binären Eingangssignale gültig werden, müssen die Binäreingänge mindestens 10 ms aktiviert sein
(SW-Filter, siehe Bild 6-109).
[LogikEXt-070611-deDE-02.tif]
Stromkriterium
Das primäre Kriterium zur Ermittlung der Leistungsschalterposition ist das Stromkriterium. Sobald einer der Lei-
terströme den Schwellwert für Leiterströme überschreitet, gilt der entsprechende Leistungsschalterpol als ge-
schlossen und das Stromkriterium ist aktiv.
Verschiedene Algorithmen werden für die Erkennung des Rückfallzeitpunktes eingesetzt. Bei sinusförmigen
Strömen wird die Stromunterbrechung am schnellsten erkannt. Bei aperiodischen Gleichstromgliedern verlän-
gert sich die Zeitdauer, bis das Verschwinden des Primärstromes zuverlässig erkannt ist.
[LoStrkri-020811-deDE-01.tif]
Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium
Über Parameter stellen Sie ein, ob die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Kriterium zur Bestimmung der Leis-
tungsschalterposition zugelassen sind.
Über Position wird ermittelt, ob der Leistungsschalter geschlossen ist. Wenn die 2 hierfür zu rangierenden
Binäreingänge nicht rangiert sind, wird eine Fehlermeldung abgesetzt. Zudem nimmt die Funktionsbereitschaft
den Zustand Warnung an.
Eine erkannte statische Störstellung (keine Zwischenstellung) führt dazu, dass das Leistungsschalter-Hilfskon-
taktkriterium nicht verwendet wird (das interne Signal Hi.ko.krit.: LS ein ist inaktiv).
[LoHiKoKr-010313-deDE-01.tif]
Anregung/Rückfall
Mit erfolgtem Start (siehe oben, Start intern und Start extern) wird geprüft, ob der Leistungsschalter geschlos-
sen ist. Hierfür stehen das Strom- und das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium zur Verfügung.
Wenn kein Stromfluss zum Startzeitpunkt vorliegt, kann die Funktion nur über das Leistungsschalter-Hilfskon-
taktkriterium anregen. Dazu müssen die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Kriterium zugelassen sein. Ein
nachträglich auftretender Strom schaltet auf das Stromkriterium um.
Wenn der Leistungsschalter als geschlossen erkannt wird, regt die Funktion an.
Mit der Anregung wird die Verzögerungszeit gestartet (siehe Verzögerung/Auslösung). Während der laufen-
den Verzögerung wird kontinuierlich geprüft, ob sich der Leistungsschalter geöffnet hat. In der Voreinstellung
wird das Öffnen des LS über das aktuell gültige Kriterium – aufgrund der Strombevorzugung in der Regel das
Stromkriterium – geprüft. Wenn während des Ablaufs der Verzögerungszeit kein Stromfluss oberhalb der ein-
gestellten Schwellwerte auftritt, dann ist das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium wirksam.
Die Funktion lässt sich auch so einstellen, dass für den Rückfall beide Kriterien parallel den LS als offen erken-
nen müssen (Rückfall mit Hilfskontakt- und Stromkriterium).
In der Voreinstellung ist das Halten des internen Startsignals eingestellt (siehe Bild 6-107 und Bild 6-109). D.h.
der Rückfall wird ausschließlich über das Strom- oder das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium gesteuert.
Wenn der Rückfall auch bei gehendem Startsignal erfolgen soll (also gehender Anregung oder Auslösung der
Schutzfunktion), dann muss das Halten des Startsignals abgeschaltet werden.
[LoAnreg1-160911-deDE-01.tif]
Verzögerung/Auslösung
Die Auslösung auf den lokalen LS kann zunächst wiederholt werden. Diese Wiederholung der Auslösung
erfolgt nach Ablauf der einstellbaren Verzögerung T1.
Die Verzögerungszeit T2 (der Reserveauslösung) kann parallel mit dem Start der Zeit T1 oder nach Ablauf der
Zeit T1 gestartet werden.
Wenn die Verzögerungszeit T2 abläuft, ohne dass die Funktion zurückgefallen ist, wird vom Leistungsschalter-
versagen ausgegangen und die Reserveauslösung Auslösung T2 wird abgesetzt. Wenn im Gerät eine Wirk-
schnittstelle vorhanden ist, kann bei Bedarf ein Mitnahmesignal an das Gegenende gesendet werden.
Wenn das Eingangssignal >LS-Störung gültig ist, wird eine vorgesehene Wiederholung der Auslösung un-
terdrückt und die Reserveauslösung T2 wird sofort (unverzögert) abgesetzt. Damit das Eingangssignal >LS-
Störung gültig wird, muss der entsprechende Binäreingang mindestens 20 ms lang aktiviert sein.
[LoVrzAsl-120712-deDE-01.tif]
Bild 6-114 gibt einen Überblick über das Funktionsschema beim Start der LSVS-Funktion von extern. Die Po-
sition wird rangierbar über 1 oder 2 Binäreingänge eingelesen. Beim Start von intern entfällt das externe
Schutzgerät und die Schutzfunktionalität befindet sich im LSVS-Gerät.
[LoBFEHST-110612-xxXX-01.tif]
Bild 6-114 Leistungsschalter-Versagerschutz mit externem Start, Wiederholung der Auslösung und 2-
poliger Auslösung (T2)
Die Konfiguration der internen Startquellen erfolgt in den Schutzfunktionsgruppen über den Eintrag Leistungs-
schalterinteraktion.
Standardmäßig erfolgt der Start durch jede Auslösung der internen Schutzfunktionen, die den lokalen Leis-
tungsschalter ansteuern. Je nach spezifischer Anwendung kann es erforderlich sein, dass nicht jede gerätein-
terne Schutzfunktion den LSVS anwerfen darf.
Wenn ein Start ausschließlich von extern erforderlich ist, müssen alle internen Schutzfunktionen als Startquelle
wegrangiert werden.
Parameterwert Beschreibung
nein Wenn kein Start von extern vorgesehen ist, wird der Parameter auf nein einge-
stellt.
2-kanalig Wenn die Gefahr besteht, dass der Leistungsschalter-Versagerschutz durch eine
fehlerhafte Aktivierung des Start-Binäreingangs eine Auslösung erzeugt, wird der
2-kanalige Start eingesetzt. Dies ist in folgenden Situationen der Fall:
• Der LSVS-Ansprechwert (Schwellwert) ist kleiner eingestellt als der Last-
strom.
• Betriebsbedingungen mit Stromfluss können oberhalb des Anregewertes vor-
liegen.
Start- und Freigabe-Eingangssignale haben als Voreinstellung eine Filterzeit von 10 ms. Wenn aufgrund der
Ausführung der externen Ansteuerungskreise der Binäreingänge und aufgrund der Umgebungsbedingungen
mit transienter Ansteuerung der Binäreingänge gerechnet werden muss, kann die Filterzeit verlängert werden.
Dadurch verzögert sich der Start der LSVS-Funktion.
Eingangssignale Beschreibung
>Start Das Starteingangssignal wird mit der Auslösung des externen Schutzgerätes
verknüpft (siehe Bild 6-114).
>Freigabe Das Freigabeeingangssignal wird üblicherweise mit der Anregung des externen
Schutzgerätes verknüpft (siehe Bild 6-114). Eine weitere gebräuchliche Konfigu-
ration ist die parallele Verdrahtung der externen Auslösung auf die beiden Binä-
reingänge (Start und Freigabe).
Die Einstellung hängt davon ab, welche externe Funktion das Freigabesignal bildet. Wenn als Freigabesignal
die Anregung oder die Auslösung des externen Schutzes verwendet wird, kann die Voreinstellung beibehalten
werden. Wenn sichergestellt ist, dass das Freigabesignal immer vor dem Startsignal vorliegt, kann die Zeit zu
0 gesetzt werden.
Parameterwert Beschreibung
ja Das Startsignal wird standardmäßig bei internem Start gehalten. Der Rückfall des
LSVS erfolgt ausschließlich über die Ermittlung der LS-Position.
Wenn nicht gewährleistet ist, dass mit gehender Anregung der Schutzfunktion
der LS auch 2-polig geöffnet hat, muss diese Einstellung gewählt werden.
Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden.
nein Wenn aufgrund der Anwendung sichergestellt ist, dass mit gehendem Startsignal
der LS sicher geöffnet hat oder wenn explizit gefordert ist, dass der LSVS mit ge-
hendem Startsignal zurückfällt, dann können Sie das Halten des Startsignals ab-
schalten.
Parameterwert Beschreibung
nein Der LSVS fällt mit gehendem externem Startsignal zurück. Dadurch wird vermie-
den, dass der LSVS bei einem ungewollten Impuls auf den Binäreingang und
entsprechend hohem Stromfluss eine Auslösung erzeugt.
Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden.
ja Wenn nicht sichergestellt ist, dass der Leistungsschalter mit gehendem exter-
nem Startsignal auch offen ist, können Sie das Startsignal halten.
BEISPIEL
Der Start erfolgt vom Gegenende über eine Hilfseinrichtung zur Befehlsübertragung. Diese Einrichtung erzeugt
nur einen Signalimpuls.
HINWEIS
Siemens weist daraufhin, dass der LSVS bei Haltung mit jedem Startimpuls und entsprechend hohem Strom-
fluss eine Auslösung erzeugt. Bedenken Sie dies besonders beim externen Start.
Parameterwert Beschreibung
nein Wenn unter allen Bedingungen bei geschlossenem LS ein ausreichender Strom-
fluss gegeben ist, empfiehlt Siemens, die Hilfskontakte als weiteres Kriterium zur
Bestimmung der LS-Position nicht zuzulassen, da die Messung über den Strom-
fluss das sichere Kriterium ist.
mit LS ein 2-pol Bei Anwendungen (siehe Beispiele unten), bei denen der Strom kein sicheres
Kriterium zur Bestimmung der Leistungsschalterposition ist, müssen die Hilfs-
kontakte als weiteres Kriterium zugelassen werden.
BEISPIELE
Parameter: Rückfall
• Empfohlener Einstellwert (_:104) Rückfall = mit gültigem Kriterium
Wenn das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium zugelassen ist, ist der Parameter Rückfall verfügbar
(siehe Parameter LS-Hilfskon.krit. zulassen).
Parameterwert Beschreibung
mit gültigem Krite- Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten, da sie den Strom als siche-
rium res Kriterium zur Erkennung des offenen LS - und damit des Rückfalls der LSVS-
Funktion - bevorzugt.
mit Hi.Ko. u.Strom- Wählen Sie diese Einstellung für Anwendungen am Transformator oder Genera-
krit. tor (siehe Beispiele oben), bei denen nach vorhandenem Stromfluss der Strom
kein sicheres Kriterium mehr ist, um das Öffnen des LS zu erkennen.
Parameterwert Beschreibung
nein Wenn keine redundante LS-Ansteuerung vorhanden ist, ist eine Wiederholung
der Auslösung auf dem lokalen LS nicht erforderlich.
Start T2 nach T1 Wenn eine redundante LS-Ansteuerung (2. Auslösespule mit 2 Auslösekreisen)
vorhanden ist, ist eine Wiederholung der Auslösung auf dem lokalen LS sinnvoll.
Siemens empfiehlt die Einstellung Start T2 nach T1, da sie die Vorgänge zur
Wiederholung der Auslösung und Reserveauslösung im zeitlichen Ablauf klar
voneinander trennt. Hierbei müssen Sie beachten, dass die Gesamtfehler-Klä-
rungszeit beim Versagen des lokalen LS die Summe von T1 und T2 ist.
Start T2, T1 paral- Alternativ zu der Einstellung Start T2, T1 parallel können Sie T2 und T1
lel parallel starten.
Parameter: Verzögerung T2
• Voreinstellwert (_:110) Verzögerung T2 = 0,4 s
Die Einstellung muss gewährleisten, dass die Funktion nach dem Öffnen des lokalen LS sicher zurückfällt und
eine Reserveauslösung unter allen Umständen vermieden wird. Die Einstellung ist vom Parameter Auslöse-
wiederholung abhängig.
Wenn T2 nach T1 gestartet wird, muss die Zeit T1 bei der Einstellung von T2 nicht betrachtet werden. Wenn
T1 und T2 parallel gestartet werden, müssen Sie die Zeit T1 bei der Einstellung von T2 berücksichtigen.
Für das Eingangssignal >LS-Störung ist eine Filterzeit von 20 ms voreingestellt. Wenn eine kurzfristige Ak-
tivierung des physikalischen Binäreingangs erfolgt - dies ist durch die Druckänderung beim Öffnen des LS
möglich - wird mit dieser Filterzeit das Eingangssignal nicht wirksam.
Wenn ein solches transientes Ansprechen des physikalischen Binäreingangs aufgrund der konstruktiven Aus-
führung des LS ausgeschlossen werden kann, kann die Zeit zu 0 gesetzt werden.
Ausgangssignal: Ausl.wiederholung T1
Das Ausgangssignal Ausl.wiederholung T1 muss explizit auf einen Binärausgang rangiert werden.
Wenn nur ein Ansteuerungskreis für den lokalen LS zur Verfügung steht, so muss das Ausgangssignal auf den
Binärausgang rangiert werden, auf den der allgemeine Befehl zum Auslösen des LS (Befehl Stellung) ran-
giert ist.
Wenn ein 2. Ansteuerungskreis vorhanden ist, muss das Ausgangssignal Ausl.wiederholung T1 auf den
dazugehörigen Binärausgang rangiert werden.
Ausgangssignal: Auslösung T2
Die Reserveauslösung (Meldung Auslösebefehl T2) muss zur Betätigung der umliegenden Leistungs-
schalter auf einen Binärausgang und bei Bedarf auf eine Schnittstelle (Mitnahme zum Gegenende) rangiert
werden.
Wenn ein Blockiersignal vorliegt, wird die angeregte Funktion zurückgesetzt. Mit dem Parameter Mindest-
dauer Auslösung stellen Sie ein, wie lange die Auslösemeldung bestehen bleibt.
Der Parameter wird im Gegensatz zu den meisten Schutzfunktionen innerhalb der eigenen Funktion einge-
stellt. Damit ist die Einstellung unabhängig von dem gleichnamigen übergreifenden Parameter, der sich in den
Geräteeinstellungen befindet.
VORSICHT
Stellen Sie keine zu kurze Zeit ein.
Wenn Sie eine zu kurze Zeit einstellen, besteht die Gefahr (Rückfall der Funktion ohne Stromkriterium),
dass die Gerätekontakte den Ansteuerkreis unterbrechen. Die Gerätekontakte brennen dabei ab.
✧ Stellen Sie hierfür eine Dauer ein, nach der der Leistungsschalter nach einer Ansteuerung sicher seine
offen-Endposition erreicht hat.
6.12.5 Parameter
6.12.6 Informationen
6.13 Endfehlerschutz
6.13.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Endfehlerschutz erfasst Kurzschlüsse am Ende einer Leitung oder eines Schutzobjektes, die
zwischen Stromwandler und Abzweigtrenner liegen. Der Endfehlerschutz besteht aus einer parametrierbaren
Überstromzeitschutz-Stufe, die bei geöffnetem Leistungsschalter aktiv ist.
[DwEFSt2p-290512-deDE-01.tif]
6.13.3 Funktionsbeschreibung
Logik
Das Rückfallverhältnis ist nicht parametrierbar, sondern fest eingestellt auf 0,95.
[LoEFP2ph-010313-deDE-01.tif]
Die Funktion Endfehlerschutz besteht aus einer parametrierbaren Überstromzeitschutz-Stufe, die bei geöff-
netem Leistungsschalter aktiv ist. Vor dem Einschalten des Leistungsschalters wird der Endfehlerschutz recht-
zeitig blockiert. Hierfür wird der Einschaltbefehl zum Leistungsschalter ausgewertet.
Die Funktion Endfehlerschutz benötigt das Positionssignal LS aus. Der Funktionsblock Leistungsschalter
stellt das Positionssignal LS aus zur Verfügung. Hierfür ist eine Rangierung der Leistungsschalter-Hilfskon-
takte auf Binäreingänge notwendig.
HINWEIS
Den Endfehlerschutz können Sie nur verwenden, wenn 2 Binäreingänge zur Positionsbestimmung des Leis-
tungsschalters verwendet werden. Wenn Sie bei der Rangierung OH oder OL ausgewählt haben, können Sie
auch einen Binäreingang zur Erfassung der Position des LS verwenden. Der Endfehlerschutz ist nur aktiv,
wenn der Leistungsschalter sicher als Geöffnet erkannt wurde. Um diese Funktion zu aktivieren, ist eine Er-
kennung von nicht geschlossen unzureichend.
Bei Überschreitung einer Stromschwelle wird eine Zeitstufe gestartet. Wenn die parametrierte Zeit abgelaufen
ist, ohne dass die parametrierte Stromschwelle unterschritten wurde, wird eine Auslösemeldung generiert. Die
Auslösemeldung ist frei rangierbar. Die Auslösemeldung können Sie dem Schutzgerät der Gegenstation zu-
führen. Dieses gibt dann den Auslösebefehl.
Messverfahren
Die Stufe arbeitet mit dem Effektivwert der Grundschwingung. Das Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte
des Stromes und filtert numerisch die Grundschwingung heraus.
Aktivierung/Blockierung
Die Funktion Endfehlerschutz ist unter folgenden Bedingungen aktiv:
• Der zugehörige Leistungsschalter ist geöffnet.
• Ein Einschaltbefehl liegt nicht vor.
• Eine externe Blockierung über >Blockierung Stufe liegt nicht vor.
Ansonsten ist der Endfehlerschutz blockiert. Die Dauer der Blockierung nach erfolgtem Einschaltbefehl und
nach Öffnen des zugehörigen Leistungsschalters ist parametrierbar (Parameter T min LS Einschaltbe-
fehl und Verz. T LS aus).
Wenn ein Blockiersignal vorliegt, wird die angeregte Funktion zurückgesetzt. Mit dem Parameter Mindest-
dauer Auslösung stellen Sie ein, wie lange die Auslösemeldung bestehen bleibt.
Der Parameter wird im Gegensatz zu den meisten Schutzfunktionen innerhalb der eigenen Funktion einge-
stellt. Damit ist die Einstellung unabhängig von dem gleichnamigen übergreifenden Parameter, der sich in den
Geräteeinstellungen befindet.
VORSICHT
Stellen Sie keine zu kurze Zeit ein.
Wenn Sie eine zu kurze Zeit einstellen, besteht die Gefahr (Rückfall der Funktion ohne Stromkriterium),
dass die Gerätekontakte den Ansteuerkreis unterbrechen. Die Gerätekontakte brennen dabei ab.
✧ Stellen Sie hierfür eine Dauer ein, nach der der Leistungsschalter nach einer Ansteuerung sicher seine
offen-Endposition erreicht hat.
HINWEIS
Wenn Sie die Verzögerungszeit unter Verz. T LS aus zu klein einstellen, kann das zu einer Überfunktion
des Endfehlerschutzes führen. Ermitteln Sie den Einstellwert für den Parameter Verz. T LS aus für die
spezifische Anwendung. Addieren Sie auf die Zeit nach dem Öffnen der Leistungsschalter-Hauptkontakte eine
Sicherheitsreserve von mindestens 1 Periodendauer!
BEISPIEL
T1 Zeit vom Öffnen der Leistungsschalter-Hilfskontakte bis zum Öffnen der Leistungsschalter-
Hauptkontakte = 100 ms
T2 Sicherheitsreserve nach dem Öffnen der Leistungsschalter-Hauptkontakte mindestens 1
Periodendauer = 60 ms
Damit berechnet sich der Einstellwert für den Parameter Verz. T LS aus wie folgt:
6.13.5 Parameter
6.13.6 Informationen
7.1 Einleitung
7.1.1 Übersicht
.
Die SIPROTEC 5-Gerätereihe verfügt über eine leistungsfähige Befehlsverarbeitung sowie alle weiteren Funk-
tionen, die für einen Einsatz als Feldleitgeräte der Stationsleittechnik oder als Kombischutz notwendig sind.
Das Objektmodell der Geräte basiert auf dem IEC 61850-Standard, so dass sich die SIPROTEC 5-Gerätereihe
besonders gut in Anlagen mit dem Kommunikationsprotokoll IEC 61850 integrieren lässt. Andere Protokolle
werden hinsichtlich ihrer für die Steuerungsfunktionen notwendiger Funktionsblöcke auch unterstützt.
Das Konzept der sogenannten Controllables ist an das Datenmodell der IEC 61850 angelehnt. Die Controllab-
les sind steuerbare Objekte, wie z.B. ein Schalter mit Rückmeldung. Das Modell eines Transformatorstufen-
schalters enthält beispielsweise Controllables. Die Controllables sind am letzten Buchstaben C des Datentyps
(z.B. DPC = Double Point Controllable/Doppelbefehl mit Rückmeldung oder BSC = Binary controlled Step Po-
sition Indication / Transformatorstufenbefehl mit Rückmeldung) erkennbar.
[ScContrl-270511-deDE-01.svg]
Der Auslöse-, Ausschalt- sowie der Einschaltbefehl wird mit den Relais verbunden. Für den Auslösebefehl ist
die Auswahl zwischen gespeicherter und ungespeicherter Ausgabe möglich. Die Position wird mit 2 Binärein-
gängen verbunden (Doppelmeldung). Zusätzlich stehen Signale zur Verfügung, die den aktuellen Zustand des
Schalters anzeigen (nicht ausgewählt, aus, ein, Zwischenstellung, Störstellung). Diese Signale können
z.B. im CFC abgefragt werden, um Verriegelungsbedingungen zu bilden.
Steuerungsmodelle
Sie können die Betriebsart der Controllables durch die Auswahl des Steuerungsmodells einstellen.
4 verschiedene Steuerungsmodelle stehen zur Auswahl:
• Direkt ohne Rückmeldeüberwachung (direkt ohne Rück.übw.)
• Mit Reservierung (SBO)1 ohne Rückmeldeüberwachung (SBO ohne Rück.übw.)
• Direkt mit Rückmeldeüberwachung (direkt mit Rückm.übw.)
• Mit Reservierung (SBO) mit Rückmeldeüberwachung (SBO mit Rück.übw.)
Das nächste Bild zeigt die Befehlsquellen, Befehlstypen und die Steuerungsmodelle.
[DwSteuer-190912-deDE-01.tif]
Bild 7-1 zeigt die Steuerungsmodelle (rechts) mit ihren jeweils zugeordneten Befehlsmechanismen (Mitte). Das
Standardsteuerungsmodell für einen Schaltbefehl in einer IEC 61850-Anlage ist Mit Reservierung (SBO) mit
Rückmeldeüberwachung (SBO mit Rück.übw.). Dieses Steuerungsmodell ist bei neu angelegten Schalt-
geräten die Voreinstellung.
7.2 Schaltelemente
7.2.1 Gesamtübersicht
.
Die folgenden Schaltgeräte befinden sich in der DIGSI 5-Bibliothek unter Funktionsgruppe Leistungsschalter
und unter Schaltgeräte (siehe hierzu die folgenden Bilder).
[ScFGLSST-180612-xxXX-01.tif]
Bild 7-2 Auswahl des Schaltgerätes Leistungsschalter über das DIGSI-Menü Funktionsgruppe Leis-
tungsschalter
[ScTrenST-180612-xxXX-01.tif]
Bild 7-3 Auswahl der übrigen Schaltgeräte über das DIGSI-Menü Schaltgeräte
Die Funktionsgruppe Leistungsschalter wird bereits im Kapitel 5.2.1 Übersicht beschrieben. Der Schwer-
punkt des Kapitels 5.2.1 Übersicht ist die Verknüpfung zu den Messwerten und den Schutzfunktionen.
In dem vorliegenden Kapitel werden die steuerungsrelevanten Eigenschaften des Schaltelements Leistungs-
schalter beschrieben.
Das Schaltelement Leistungsschalter enthält folgende Funktionsblöcke, die für die Steuerung notwendig
sind:
• Der Funktionsblock Leistungsschalter
• Der Funktionsblock Steuerung
• Der Funktionsblock Verriegelung
Dies entspricht in der IEC 61850 den Logical Nodes XCBR, CSWI und CILO.
Bei Schutzgeräten oder kombinierten Schutz- und Steuerungsgeräten können noch weitere Funktionen in dem
Schaltelement Leistungsschalter enthalten sein, z.B. der Synchrocheck, die automatische Wiederein-
schaltung (AWE), die Auslöselogik oder die Hand-Ein-Funktion. Für die Steuerungsfunktion sind diese aber
nicht relevant. Die Beschreibung dieser Funktionen finden Sie im Kapitel Schutz- und Automatikfunktion.
[DwBreake-220512-deDE-01.tif]
Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 über die Informationsrangierung mit den Binäreingängen verbunden, die
die Schalterstellung erfassen. Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 auch mit den Binärausgängen verbunden,
die die Schaltbefehle ausgeben.
Das Schaltelement Leistungsschalter 2-polig enthält Basisfunktionsblöcke für Schutzfunktionen (z.B. Aus-
löselogik, Hand-Ein, LS-Prüfung).
HINWEIS
Beim Parametrieren eines Geräts finden Sie in der DIGSI 5-Bibliothek den Leistungsschaltertyp LS 2ph (2-
polige Auslösung).
Die Einstellwerte der Parameter können Sie Kapitel 7.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise entnehmen.
Die Einstellmöglichkeiten des Leistungsschalters sind den Funktionsblöcken gemäß ihrer Bedeutung zugeord-
net. Weitere Einstellmöglichkeiten des Leistungsschalters, die nicht direkt einer der 3 Funktionsblöcke zuge-
ordnet sind, werden angeboten:
Die Ein- und Ausgänge sowie die Einstellmöglichkeiten der Funktionsblöcke Leistungsschalter und Steue-
rung werden im nächsten Kapitel beschrieben (siehe 7.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise).
Verriegelung
Der Funktionsblock Verriegelung bildet die Freigaben für den Schaltfehlerschutz. Die eigentlichen Verrie-
gelungsbedingungen sind im CFC hinterlegt. Siehe dazu das übergreifende Kapitel 7.3.1 Befehlsprüfungen
und Schaltfehlerschutz.
Leistungsschalter
Der Leistungsschalter repräsentiert den physikalischen Schalter im SIPROTEC 5-Gerät. Der Leistungsschalter
hat die Aufgabe, die Schalterstellung aus der Stellung der Binäreingänge zu bilden.
Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter dar.
[DwFuncLS-140212-deDE-01.tif]
Tabelle 7-3 und Tabelle 7-4 listen die Ein- und Ausgänge mit einer Beschreibung ihrer Funktion und des Typs
auf. Bei Eingängen ist die Auswirkung von Qualität = ungültig auf den Wert des Signals beschrieben.
BEISPIEL
Wenn das Signal >Bereit die Qualität = ungültig annimmt, wird der Wert auf gehend gesetzt. Bei proble-
matischen Betriebszuständen soll der Leistungsschalter signalisieren, dass er nicht für einen Aus-Ein-Aus-
Zyklus bereit ist.
Wenn eines dieser Eingangssignale die Qualität = ungültig annimmt, wird die Bereitschaft (Health) des Funk-
tionsblocks Leistungsschalter auf Warnung gestellt.
Tabelle 7-4 Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter
Steuerung
Die Steuerung hat die Aufgabe, Befehlsprüfungen durchzuführen und die Kommunikation zwischen der Be-
fehlsquelle und dem Leistungsschalter herzustellen. Mit den Parametern der Steuerung legen Sie fest, wie die
Befehlsverarbeitung erfolgen soll.
Durch die Funktion SBO (Select Before Operate, Reservierung1) wird das Schaltgerät vor dem eigentlichen
Schalten reserviert, so dass es für weitere Befehle gesperrt ist. Die Rückmeldeüberwachung sorgt für eine In-
formation des Befehlsverursachers über den Ablauf des Befehls, d.h., ob er erfolgreich durchgeführt wurde
oder nicht. Bei der Auswahl des Steuerungsmodells können diese beiden Optionen einzeln ausgewählt
werden, so dass in Summe 4 Kombinationen zur Verfügung stehen (siehe hierzu nachfolgende Tabelle).
Die Steuerung stellt folgende Parameter zur Verfügung (siehe nächste Tabelle).
1. In der Norm IEC 61850 ist die Reservierung als Select before Operate (SBO) bezeichnet.
Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Steuerung dar.
[DwSteue1-100611-deDE-01.tif]
Sie können in der Informationsrangierung von DIGSI 5 eine Funktionstaste als mögliche Befehlsquelle aus-
wählen. Zusätzlich wird hier angezeigt, ob der Befehl vom CFC aus angestoßen wird. Zudem wird die Proto-
kollierung hier rangiert.
Sie können für jedes Schaltgerät bestimmen, mit welcher Ansteuerungsart (2-polig) mit oder ohne Rückmel-
dung geschaltet wird. Daraus ergibt sich die notwendige Anzahl der zu verarbeitenden Informationen und der
Befehlstyp ist damit festgelegt.
Ob die Ansteuerung des Leistungsschalters 2-polig erfolgt, hängt davon ab, wie der Aufbau des Hilfs- und Steu-
erspannungsnetzes gestaltet ist. Die Ansteuerung der Ausschaltspulen der Leistungsschalter erfolgt in den
meisten Fällen 1-polig.
Dies ist der Standardtyp für die Steuerungsfunktion. Alle 2 Einzelpole des Leistungsschalters werden durch
einen Doppelbefehl gemeinsam angesteuert.
[Dw2polLS-121011-deDE-01.tif]
1-polige Ansteuerung
[Dw1polig-020211-deDE-01.tif]
[scrangst-010313-xxxx-01.tif]
Die Kontakte für Ein und Aus können beliebig gewählt werden. Sie müssen nicht unbedingt nebeneinander
liegen. Der Buchstabe U steht für einen ungespeicherten Befehl. Alternativ kann AG (gespeicherte Auslösung)
gewählt werden.
2-polige Ansteuerung
[Dw2polAn-020211-deDE-01.tif]
[scra2pst-010313-xxxx-01.tif]
Die Rangierung der Binäreingänge zur Rückmeldung der Schalterposition erfolgt wie in Bild 7-12 dargestellt
(siehe auch Kapitel 5.2.7.3 Erfassung der Leistungsschalter-Hilfskontakte und weiterer Informationen).
[ScEinAus-280311-deDE-01.tif]
Die Bedeutung der Abkürzungen können Sie Tabelle 7-6 und Tabelle 7-7 entnehmen.
Die Meldung Befehl aktiv kann zusätzlich auf einen Binärausgang rangiert werden. Dieser Binärausgang
ist immer dann aktiv, wenn entweder ein Ein- oder ein Auslösebefehl anliegt oder das Schaltgerät von der Be-
fehlssteuerung ausgewählt wurde.
7.2.2.4 Parameter
7.2.2.5 Informationen
Dies entspricht in der IEC 61850 den Logical Nodes XSWI, CSWI und CILO.
HINWEIS
Im Gegensatz zum Schaltelement Leistungsschalter kann das Schaltelement Trennschalter keine weiteren
Funktionen enthalten, weil Schutzfunktionen oder die Synchronisierung nicht auf den Trennschalter wirken
können.
[DwDiscon-190612-deDE-01.tif]
Das Schaltelement Trennschalter verhält sich wie das Schaltelement Leistungsschalter. Der einzige Unter-
schied ist die Benennung des Funktionsblocks, die den physikalischen Schalter nachbildet (Trennschalter statt
Leistungsschalter). Bei den Auswertungen im Funktionsblock Steuerung entfällt die Blockierung durch den
Schutz.
Das Schaltelement Trennschalter steht in der DIGSI 5-Bibliothek in 2 verschiedenen Varianten zur Verfügung:
• Trennschalter mit 2-poliger Anschaltung
Das Gerät schaltet alle 2 Pole des Trennschalters gemeinsam ein oder aus.
• Trennschalter ohne Ansteuerung (nur Statuserkennung, keine Steuerung)
Diese Variante kommt selten vor. Sie kommt bei Erdungsschaltern vor, die oft nicht gesteuert werden
können, sondern nur ihre aktuelle Stellung liefern. Außerdem kann hier die Stellung eines Trenners im
Nachbarfeld erfasst werden.
Die Einstellwerte der Parameter können Sie Kapitel 7.2.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise entnehmen.
Die Einstellmöglichkeiten des Trennschalters sind den Funktionsblöcken gemäß ihrer Bedeutung zugeordnet.
Weitere Einstellmöglichkeiten des Trennschalters, die nicht direkt einer der 3 Funktionsblöcke zugeordnet und
identisch mit den Einstellmöglichkeiten des Leistungsschalters sind, werden angeboten:
Die Ein- und Ausgänge sowie die Einstellmöglichkeiten des Funktionsblocks Trennschalter werden im nächs-
ten Kapitel beschrieben (siehe 7.2.3.3 Anschaltvarianten des Trennschalters). Der Funktionsblock Steuerung
ist identisch mit der im Funktionsblock Leistungsschalter beschrieben, mit der Ausnahme, dass die Befehls-
prüfung Blockierung durch Schutz nur beim Leistungsschalter zur Verfügung steht (siehe 7.2.3.2 Anwendungs-
und Einstellhinweise).
Verriegelung
Der Funktionsblock Verriegelung bildet die Freigaben für den Schaltfehlerschutz. Die eigentlichen Verrie-
gelungsbedingungen sind im CFC hinterlegt. Siehe dazu das übergreifende Kapitel 7.3.1 Befehlsprüfungen
und Schaltfehlerschutz.
Trennschalter
Der Trennschalter repräsentiert den physikalischen Schalter im SIPROTEC 5-Gerät. Der Trennschalter hat die
Aufgabe, die Schalterstellung aus der Stellung der Binäreingänge zu bilden.
Der Funktionsblock Trennschalter wird über die Informationsmatrix mit den Binäreingängen verbunden, die
die Schalterstellung erfassen, und mit den Binärausgängen, die die Schaltbefehle ausgeben.
Der Funktionsblock Trennschalter stellt folgende Parameter zur Verfügung (siehe nächste Tabelle).
HINWEIS
Der Parameter Schaltgerätetyp ist nur auf der IEC 61850-Schnittstelle wirksam. Mit diesem Parameter
wird der Schaltgerätetyp des Trennschalters bei der IEC 61850-Kommunikation eingestellt. Dies ist ein Pflicht-
datenobjekt im IEC 61850-Standard.
Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Trennschalter dar.
[DwOutInp-260511-deDE-01.tif]
Tabelle 7-10 und Tabelle 7-11 listen die Ein- und Ausgänge auf mit einer Beschreibung ihrer Funktion und des
Typs. Bei Eingängen ist die Auswirkung von Qualität = ungültig auf den Wert des Signals beschrieben.
Wenn eines dieser Eingangssignale die Qualität = ungültig annimmt, wird die Bereitschaft (Health) des Funk-
tionsblocks Trennschalter auf Warnung gestellt.
Steuerung
Die Steuerung hat die Aufgabe, Befehlsprüfungen durchzuführen und die Kommunikation zwischen der Be-
fehlsquelle und dem Trennschalter herzustellen. Mit den Parametern der Steuerung legen Sie fest, wie die Be-
fehlsverarbeitung erfolgen soll.
Durch die Funktion SBO (Select Before Operate, Reservierung1) wird das Schaltgerät vor dem eigentlichen
Schalten reserviert, so dass es für weitere Befehle gesperrt ist. Die Rückmeldeüberwachung sorgt für eine In-
formation des Befehlsverursachers über den Ablauf des Befehls, d.h., ob er erfolgreich durchgeführt wurde
oder nicht. Bei der Auswahl des Steuerungsmodells können diese beiden Optionen einzeln ausgewählt
werden, so dass in Summe 4 Kombinationen zur Verfügung stehen (siehe hierzu nachfolgende Tabelle).
Die Steuerung stellt folgende Parameter zur Verfügung (siehe nächste Tabelle).
1. In der Norm IEC 61850 ist die Reservierung als Select before Operate (SBO) bezeichnet.
Die Ansteuerarten sind mit denen des Leistungsschalters identisch. Die Bedeutung der Abkürzungen können
Sie Tabelle 7-6 und Tabelle 7-7 entnehmen.
Ob die Ansteuerung des Trennschalters 1- oder 2-polig erfolgt, hängt davon ab, wie der Aufbau des Hilfs- und
Steuerspannungsnetzes gestaltet ist.
1-polige Ansteuerung
[Dw1pTren-030211-deDE-01.tif]
[ScRang1p-260912-deDE-01.tif]
Sie können die Kontakte für Ein und Aus beliebig wählen. Sie müssen nicht unbedingt nebeneinander liegen.
2-polige Ansteuerung
[Dw2polAn-020211-deDE-01.tif]
[ScRan2po-260912-deDE-01.tif]
7.2.3.4 Parameter
7.2.3.5 Informationen
7.3 Steuerungsfunktionalität
Bevor Schaltbefehle vom SIPROTEC 5-Gerät ausgegeben werden, erfolgt die Befehlsprüfung in mehreren
Schritten:
• Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt)
• Schalthoheit (Vor-Ort/DIGSI/Station/Fern)
• Schaltrichtung (Soll=Ist)
• Feldverriegelung und Anlagenverriegelung
• 1-aus-n-Prüfung (Doppelbetätigungssperre)
• Blockierung durch Schutzfunktion
Bestätigungscodes
Die SIPROTEC 5-Geräte bieten die Möglichkeit, verschiedene Handlungen mit sogenannten Bestätigungs-
codes zu sichern. Die folgenden Bestätigungscodes aus dem Menü Sicherheit betreffen die Steuerungs-
funktionen:
[ScConfir-291110-deDE-01.tif]
Wenn Sie ein Gerät mit Schlüsselschaltern konfiguriert haben, werden die Bestätigungscodes für unverriegel-
tes Schalten und Schalthoheit nicht in DIGSI angezeigt bzw. zur Änderung angeboten; die Funktion wird von
der Position der Schlüsselschalter übernommen.
Zur Erhöhung der Sicherheit ändern Sie diese Codes mit DIGSI.
Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt)
Der Schaltmodus entscheidet, ob die Schaltverriegelungen, die im CFC projektiert werden, vor Befehlsausga-
be geprüft werden oder nicht.
Sie können den Schaltmodus über den Schlüsselschalter S1 (interlocking off/normal) ändern. Bei Geräten
ohne Schlüsselschalter können Sie den Schaltmodus über einen entsprechenden Menüeintrag im Display
(nach Eingabe eines Bestätigungscodes) ändern. Bei Schaltbefehlen von den Quellen DIGSI, Station oder
Fern können Sie ebenfalls den Schaltmodus setzen.
GEFAHR
Wenn der Schaltmodus = Unverriegelt ist, sind die Schaltfehlerschutzprüfungen abgeschaltet.
Zusätzlich können Sie den Schaltmodus direkt über Binäreingang oder vom CFC aus setzen. Verwenden Sie
den Funktionsblock Allgemein (siehe hierzu nächstes Bild).
[ScMoScha-260511-deDE-01.tif]
Die folgende Tabelle zeigt Auswirkungen der Änderung des Schaltmodus auf die Befehlsprüfungen.
Tabelle 7-13 Zusammenhang zwischen Schaltmodus und Befehlsprüfungen
Befehlsprüfung Schaltmodus
verriegelt unverriegelt
Schalthoheit geprüft geprüft
Schaltrichtung (Soll=Ist) geprüft geprüft
Feste Verriegelungsbedingungen geprüft geprüft
Verriegelungsbedingungen geprüft ungeprüft
1-aus-n-Prüfung (Doppelbetäti- geprüft ungeprüft
gungssperre)
Blockierung durch Schutzfunktion geprüft ungeprüft
Schalthoheit
Die Schalthoheit bestimmt, welche Befehlsquelle zulässig ist. Folgende Befehlsquellen sind möglich:
• Vor-Ort:
Ein Schaltbefehl von der Vor-Ort-Steuerung (Verursachungsquelle Ort) ist nur möglich, wenn die Schalt-
hoheit auf Vor-Ort steht und das Gerät über eine Vor-Ort-Bedienung verfügt. Das Setzen der Schalthoheit
auf Vor-Ort geschieht typischerweise über den Schlüsselschalter S5 (Vor-Ort/Fern). In diesem Fall
werden Befehle mit allen anderen Ursprüngen abgelehnt. Wenn die Schalthoheit auf Vor-Ort steht, kann
sie nicht von Fern anders gesetzt werden.
• DIGSI:
Ein Schaltbefehl von DIGSI (angeschlossen über USB oder Ethernet, Verursachungsquelle Wartung)
wird nur akzeptiert, wenn die Schalthoheit im Gerät auf Fern steht. Wenn sich DIGSI am Gerät für die
Befehlsausgabe angemeldet hat, werden keine Befehle von anderen Befehlsquellen oder einem anderen
DIGSI-PC ausgeführt.
• Station:
Diese Schalthoheitsebene kann über einen Parameter des Funktionsblocks Allgemein aktiviert werden.
Ein Schaltbefehl von der Stationsebene (Verursachungsquelle Station oder Station-Automatik) wird an-
genommen, wenn die Schalthoheit auf Fern steht und das Controllable Schalthoheit Station gesetzt ist.
Dies geschieht durch einen Befehl von der Stationsleittechnik. Schaltbefehle aus dem Gerät oder von au-
ßerhalb der Station (Verursachungsquelle Vor-Ort, Fern oder Fern-Automatik) werden abgewiesen.
Eine volle Unterstützung dieser Schalthoheitsebene ist nur bei Nutzung des Protokolls IEC 61850 gewähr-
leistet.
• Fern:
Diese Schalthoheitsebene steht für eine Fernsteuerung direkt von der Netzleitstelle oder (bei nicht akti-
vierter Schalthoheitsebene Station) allgemein für die Steuerung von Fern. Die Verursachungsquelle ist
die Fern-Automatik. Befehle aus dieser Ebene werden angenommen, wenn die Schalthoheit auf Fern
steht und das Controllable Schalthoheit Station nicht gesetzt ist. Schaltbefehle aus dem Gerät oder von
der Station (Verursachungsquelle Vor-Ort, Station oder Station-Automatik) werden abgewiesen.
[ScHoheit-260511-deDE-01.tif]
Bild 7-21 Anzeige von Schalthoheit und Schaltmodus in der Informationsrangierung (im Funktionsblock
Allgemein)
Sch.hoh. Schlüss/Par. und Sch.mod.Schlüss/Par stellen dabei den aktuellen Zustand von Schlüsselschalter
oder Parameter für Schalthoheit oder Schaltmodus dar und stellen diese Informationen zur Weiterverarbeitung
im CFC bereit. Im CFC kann beispielsweise eine Automatik erstellt werden, die dafür sorgt, dass die Schaltho-
heit automatisch auf Vor-Ort gestellt wird, wenn der Schlüsselschalter auf unverriegelt gestellt wird.
Die in Bild 7-21 gezeigten Signale in der DIGSI 5-Informationsrangierung hängen wie folgt zusammen:
• Für die Schalthoheit und den Schaltmodus gelten die jeweilige Schlüsselschalterposition als Eingangssi-
gnal und die Eingangssignale in der Matrix.
• Der Zustand von Schalthoheit und Schaltmodus wird durch entsprechende Ausgangssignale angezeigt.
• Die Funktionen Schalthoheit und Schaltmodus verknüpfen die Eingangssignale und ermitteln so die
Ausgangssignale (siehe Bild 7-22 und Bild 7-23).
[DwHoheit-260511-deDE-01.tif]
[DwModSch-260511-deDE-01.tif]
Bei beiden Funktionen überschreiben die Eingangssignale den Zustand des Schlüsselschalters. Damit können
externe Eingaben ebenfalls die Schalthoheit oder den Schaltmodus setzen, falls gewünscht (zum Beispiel
durch Abfrage externer Schlüsselschalter).
Die Schalthoheit Station existiert erst, wenn sie in den Parametern des Funktionsblocks Allgemein freige-
schaltet ist (siehe hierzu nächstes Bild). An dieser Stelle können Sie ebenfalls durch Aktivierung des Kontroll-
kästchens Mehrere Sch.hoheitsebenen festlegen, dass bei Schalthoheit Fern im Gerät Schaltbefehle von
mehreren Befehlsquellen zulässig sind.
HINWEIS
[ScAkthoh-140111-deDE-01.tif]
Bild 7-24 Auswahlmöglichkeit für die Aktivierung Schalthoheit Station und für die Freischaltung mehrerer
Schalthoheitsebenen
Tabelle 7-14 Wirkung auf die Schalthoheit bei Freischaltung mehrerer Schalthoheitsebenen und Aktivierung
der Schalthoheit Station
Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis der Schalthoheitsprüfung abhängig von der gesetzten Schalthoheit
und der Verursachung des Befehls im Überblick.
Mittels dieser Prüfung verhindern Sie, dass ein Schaltgerät nochmals in einen bereits erreichten Zustand ge-
schaltet wird. Zum Beispiel wird vor einem Ausschaltbefehl an den Leistungsschalter dessen aktuelle Position
ermittelt. Wenn dieser Leistungsschalter sich bereits in der Position Aus befindet, wird kein Befehl ausgege-
ben. Dies wird entsprechend protokolliert.
Schaltfehlerschutz
Schaltfehlerschutz heißt, durch Prüfung der Feld- und Anlagenverriegelungen Fehlschaltungen zu vermeiden
und so Sach- und Personenschäden zu verhindern. Die Verriegelungsbedingungen sind immer anlagenspezi-
fisch und werden daher als CFC-Pläne in den Geräten hinterlegt.
Die SIPROTEC 5-Geräte kennen 2 unterschiedliche Typen von Verriegelungsbedingungen:
• Normale Verriegelungsbedingungen:
Diese können durch Änderung des Schaltmodus auf unverriegelt aufgehoben werden.
• Nicht aufhebbare (feste) Verriegelungsbedingungen:
Diese werden auch dann noch geprüft, wenn der Schaltmodus auf unverriegelt gesetzt ist.
Anwendung: Ersatz von mechanischen Verriegelungen, z.B. die ein Ausfahren eines Mittelspannungs-
schalters verhindern.
Für jede der beiden Kategorien stehen je 2 Freigabesignale (für die Schaltrichtungen Ein und Aus) zur Verfü-
gung, die das Ergebnis des Verriegelungsplanes aufnehmen, so dass die Verriegelung bei der Befehlsprüfung
wirksam wird (siehe nächstes Bild). Die Voreinstellung aller Freigabesignale ist WAHR, so dass keine Schaltver-
riegelungsprüfungen stattfinden, wenn keine CFC-Pläne erstellt wurden.
[ScVerrie-260912-deDE-01.tif]
BEISPIEL
Für die Einschaltrichtung des Leistungsschalters QA im Feld E01 (siehe nächstes Bild) muss geprüft werden,
ob die Trenner QB1, QB2 und QB9 in definierter Stellung sind, also entweder Ein oder Aus. Das Ausschalten
des Leistungsschalters QA soll jederzeit möglich sein.
Die Verriegelungsgleichungen lauten: QA_Ein = ((QB1 = Ein) oder (QB1 = Aus)) und ((QB2 = Ein) oder (QB2
= Aus)) und ((QB9 = Ein) oder (QB9 = Aus)). Für das Ausschalten ist keine Bedingung vorhanden.
[ScAbgang-270410-deDE-01.tif]
Der CFC-Plan, der zur Realisierung der Verriegelungsgleichung notwendig ist, wird im nächsten Bild gezeigt.
[ScVerPla-270511-deDE-01.tif]
Da der Funktionsblock Trennschalter die definierte Stellung Ein oder Aus liefert, kann auf das exklusive
ODER-Gatter XOR für die Verknüpfung verzichtet werden. Ein einfaches ODER ist ausreichend.
Wie im CFC-Plan zu erkennen ist, wird das Ergebnis der Prüfung auf das Signal >Freigabe Einschaltung
des Funktionsblocks Verriegelung der Funktionsgruppe Leistungsschalter QA verschaltet (siehe Bild 7-27).
BEISPIEL
Betrachtet werden der Abzweig = E01 aus dem vorigen Beispiel (Feldverriegelung) und zusätzlich das Kuppel-
feld = E02 (siehe hierzu nächstes Bild).
[ScAnlage-270410-deDE-01.tif]
Wenn die beiden Sammelschienen im Feld = E01 verbunden sind, d.h. wenn die beiden Trenner QB1 und QB2
im Feld =E01 geschlossen sind, dann darf der Leistungsschalter QA im Feld = E02 nicht ausgeschaltet werden.
Dazu wird im CFC des Gerätes im Feld = E01 die Meldung Kupplung geschlossen aus den Positionen der
Schalter QB1 und QB2 gebildet und über IEC 61850-GOOSE zum Gerät im Feld = E02 übertragen. Im Feld =
E02 müssen Sie dann die folgende Verriegelungsbedingung hinterlegen:
Im CFC-Plan des Kupplungsgerätes = E02 müssen Sie den folgenden CFC-Plan erstellen (siehe nächstes
Bild).
[ScPlanVe-270511-deDE-01.tif]
1-aus-n-Prüfung (Doppelbetätigungssperre)
Die Doppelbetätigungssperre verhindert, dass 2 Befehle im Gerät gleichzeitig laufen. Sie können die gerätein-
terne Prüfung für jedes Schaltgerät als Parameter des Funktionsblocks Steuerung einstellen.
Die Voreinstellung ist ja, d.h. die Doppelbetätigungssperre ist aktiv (siehe hierzu nächstes Bild).
[ScDoppel-260912-deDE-01.tif]
Senden Sie dazu das Signal nicht ausgewählt mit IEC 61850-GOOSE zur Auswertung an andere Geräte.
Dieses Signal steht unter Position in jedem Funktionsblock Leistungsschalter oder Trennschalter der
Schaltgeräte-Funktionsgruppen zur Verfügung (siehe nächstes Bild).
[ScNichta-130810-deDE-01.tif]
Dieses Signal wird dann in den CFC-Verriegelungsbedingungen für die betroffenen Schaltgeräte abgefragt und
dient zur Bildung des Freigabesignals (z.B. >Freigabe Einschaltung).
Bei Geräten mit Schutz- und Steuerungsfunktion empfiehlt Siemens, dass keine Schaltbefehle ausgegeben
werden können, solange Schutzfunktionen angeregt haben.
Dies gilt auch für die automatische Wiedereinschaltung. Solange die automatische Wiedereinschaltung aktiv
ist, müssen Schaltbefehle verhindert werden.
Die Voreinstellung für die Blockierung durch Schutzfunktion ist deshalb ja. Bei Bedarf können Sie diese Blo-
ckierung abschalten. Sie finden den Parameter an derselben Stelle wie die Doppelbetätigungssperre (siehe
Bild 7-30).
HINWEIS
Beachten Sie, dass beispielsweise auch das Ansprechen des thermischen Überlastschutzes einen Störfall er-
öffnen und so Schaltbefehle verhindern kann.
HINWEIS
Beachten Sie, dass die Befehlsprüfung Blockierung durch Schutzfunktion nur für die Steuerung von Leis-
tungsschaltern verfügbar ist, da hier eine eindeutige Beziehung zu Schutzfunktionen und zu automatischer
Wiedereinschaltung konfiguriert ist. Bei Trennschaltern ist diese Beziehung, gerade im Hinblick auf die Einein-
halb-Leistungsschalter-Methode, nicht immer eindeutig und muss mithilfe von CFC-Plänen anlagenspezifisch
abgebildet werden.
Um die Befehlsprüfung Blockierung durch Schutzfunktion für Trennschalter zu realisieren, verwenden Sie
folgende Meldungen (sofern vorhanden) in Ihren Verriegelungsbedingungen:
• Sammelmeldung: Anregung (Funktionsgruppe Leitung)
7.3.2 Befehlsprotokollierung
.
Der Ablauf wird umfassend für Befehle protokolliert. Im Befehlsprotokoll sind enthalten:
• Datum und Uhrzeit
• Name des Schaltgerätes (oder Funktionsgruppe)
• Grund der Übertragung (SEL = Selektiert, OPR = Ausführen, CMT = Befehlsende, SPN = Spontan)
• Status oder Schaltrichtung
BEISPIEL
Das folgende Beispiel zeigt die Steuerung eines Trennschalters QB1 für verschiedene Fälle.
• Erfolgreiche Befehlsausgabe
• Abgebrochener Befehl
• Durch Schaltverriegelung abgebrochener Befehl
• Beendeter Befehl durch fehlende Rückmeldung
• Spontane Änderung des Schaltzustandes ohne Befehlsausgabe
Bild 7-32 bis Bild 7-38 zeigen die Befehlsprotokollierung für verschiedene Fälle des Standardsteurungsmodells
SBO mit Rückmeldeüberwachung.
[ScPoscas-070411-deDE-01.tif]
[ScPosca2-070411-deDE-01.tif]
[ScPoscan-070411-deDE-01.tif]
[ScNegInt-070411-deDE-01.tif]
[ScNegTim-070411-deDE-01.tif]
[ScNegTi2-070411-deDE-01.tif]
[ScSponta-070411-deDE-01.tif]
Je nach Übertragungsgrund kann der gewünschte Steuerungswert oder der tatsächliche Zustandswert des
Controllables und des Schaltgerätes in der Protokollierung enthalten sein.
Tabelle 7-16 Beziehung zwischen Grund der Übertragung und protokolliertem Wert
7.3.3 Parameter
7.3.4 Informationen
7.4 Synchronisierungsfunktion
7.4.1 Funktionsübersicht
.
Die Synchronisierungsfunktion (ANSI 25) prüft beim Zusammenschalten zweier Netzteile, ob die Einschal-
tung ohne Gefahr für die Stabilität des Netzes zulässig ist. Typische Anwendungen sind die Synchronisierung
von einer Leitung und einer Sammelschiene oder die Synchronisierung von 2 Sammelschienen über eine
Querkopplung. Auch ein Leistungstransformator zwischen den beiden Messstellen kann berücksichtigt
werden.
Folgende Betriebsweisen werden abgedeckt:
• Synchrocheck
• Schalten synchroner Netze
• Schalten asynchroner Netze
• Schalten auf spannungslose Leitung/Sammelschiene
Werkseitig ist je ein Stufentyp vorkonfiguriert. Sie können maximal 2 Stufen vom Stufentyp Synchrocheck und
maximal 6 Stufen vom Typ Synchron/Asynchron parallel betreiben.
Sobald die Funktion im Gerät vorhanden ist, werden die Funktionsmesswerte berechnet und angezeigt. Zur
Berechnung aller Deltagrößen muss eine Stufe eingeschaltet sein. Ein Start der Stufe ist hierzu nicht erforder-
lich.
[DwSYNfn1-270213-deDE-01.tif]
Anschluss
Die beiden folgenden Bilder zeigen Beispiele zur Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene. Bild 7-42
zeigt ein Beispiel zur Synchronisierung von 2 Sammelschienen über eine Querkupplung.
Zur Prüfung der Zuschaltbedingungen verwendet die Synchronisierungsfunktion 2 Spannungen: eine Span-
nung der Bezugsseite 1 (U1) sowie eine in Bezug zu setzende Spannung der Seite 2 (U2). Die Bezugsspan-
nung der Seite 1 wird in der Synchronisierungsfunktion mit U11 bezeichnet. Diese ist immer die Spannung der
Messstelle die an die Schnittstelle Sync-Spannung 1 der Funktionsgruppe Leistungsschalter angeschlossen
ist. Die in Bezug zu setzende Spannung wird mit U21 bezeichnet. Diese ist immer die Spannung der Messstelle,
die an die Schnittstelle Sync-Spannung 2 der Funktionsgruppe Leistungsschalter angeschlossen ist. Die Zu-
ordnung der Messstellen zu den Schnittstellen der Funktionsgruppe Leistungsschalter ist konfigurierbar, siehe
folgendes Bild und Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät.
[ScRaSync-270213-xxXX-01.tif]
Bild 7-40 Rangierung der Messstellen zu den Schnittstellen der Funktionsgruppe Leistungsschalter
[DwSYN1ST-270213-xxXX-01.tif]
Bild 7-41 Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene, Anschluss über 3 Spannungseingänge
1. Verwechseln Sie die Bezeichnungen U1 und U2 nicht mit der Nummerierung der Spannungseingänge U1 bis U4 (Bild 7-
41).
[DwSYN3ST-270213-xxXX-01.tif]
Bild 7-42 Synchronisierung von 2 Sammelschienen über Querkopplung, Anschluss über 3 Spannungs-
eingänge
Die Definition der Größen ist wichtig zum Verständnis der nachfolgenden Ausführung. Die Bezugsseite 1 indi-
ziert die Funktion mit 1. Damit ergeben sich die Bezugswerte Spannung U1, Frequenz f1 und Phasenwinkel
α1. Die zu synchronisierende Seite indiziert die Funktion mit 2. Die elektrischen Größen der Seite 2 sind dann
die Spannung U2, die Frequenz f2 und der Phasenwinkel α2.
Bei der Bildung der Differenzgrößen orientiert sich die Funktion an der Definition des absoluten Messfehlers (Δ
x = gemessener Wert – Bezugswert). Der Bezugswert und somit der wahre Wert ist die Seite 1. Damit ergeben
sich folgende Berechnungsvorschriften:
Differenzspannung dU = U2 – U1
Ein positives Vorzeichen bedeutet, dass die Spannung U2 größer ist als die Spannung U1. Im anderen Fall ist
das Vorzeichen negativ.
Differenzfrequenz df = f2 – f1
Ein positives Ergebnis bedeutet, dass nach dem Beispiel aus Bild 7-41 die Sammelschienenfrequenz größer
ist als die Leitungsfrequenz.
Phasenwinkeldifferenz dα = α2 – α1
Die Darstellung wird auf ±180o begrenzt. Ein positives Ergebnis bedeutet, dass α2 maximal um 180o voreilt.
Bei einem negativen Wert eilt α2 um maximal 180o nach. Bild 7-43 zeigt den Sachverhalt. Der Phasenwinkel
α1 wurde als Bezugssystem in die Nullachse gelegt.
Wenn asynchrone Netze vorliegen und die Frequenz f2 größer als f1 ist, dann verändert sich der Winkel dα
vom negativen Wert zu 0 und dann zum positiven Wert. Wie im Bild 7-43 dargestellt, ist die Drehrichtung ent-
gegengesetzt dem Uhrzeigersinn (mathematisch positiv). Bei f2 < f1 ist die Drehrichtung im Uhrzeigersinn.
[DwSYNp04-100611-deDE-01.tif]
Für die Einstellparameter sind nur positive Werte zulässig. Um die Einstellparameter eindeutig zu charakteri-
sieren, werden Ungleichungen benutzt. Die Darstellung wird am Beispiel der Differenzspannung erläutert. Um
unsymmetrische Einstellungen zu erlauben, sind 2 Einstellwerte erforderlich.
Die Ungleichung U2 > U1 ergibt einen positiven Wert für dU. Der dazugehörige Parameter ist Max. Spanngs-
diff. U2>U1. Für den 2. Einstellparameter Max. Spanngsdiff. U2<U1 gilt die Ungleichung U2 < U1. Er
entspricht einem negativen dU.
[LoSYN001-100611-deDE-01.tif]
Stufensteuerung
Für eine Sync-Stufe kommt die normale Stufensteuerung zur Anwendung (siehe Bild 7-44).
Beachten Sie folgende Besonderheiten:
• Sobald die Synchronisierungsfunktion im Gerät vorhanden ist, werden die Messwerte berechnet und an-
gezeigt. Zur Berechnung aller Deltagrößen muss eine Stufe eingeschaltet sein. Ein Start der Stufe ist
hierzu nicht erforderlich.
• Wenn alle Sync-Stufen innerhalb der Funktion ausgeschaltet sind, kann über die Steuerung nicht mehr
eingeschaltet werden, da keine der Stufen eine Einschaltfreigabe erzeugen kann. Wenn die Synchroni-
sierungsfunktion gelöscht wird, gilt der Leitungsschalter nicht mehr als synchronisierungspflichtig. Über
die Steuerung kann in diesem Fall unsynchronisiert eingeschaltet werden.
Sie können die gesamte Sync-Stufe über das Binärsignal >Blockierung Stufe blockieren. Mit der Blockie-
rung wird ein gestarteter Vorgang beendet und die gesamte Stufe zurückgesetzt. Um einen erneuten Einschalt-
vorgang zu initiieren, muss die Stufe neu gestartet werden. Die Blockierung wirkt nur auf den Prüfvorgang der
Einschaltbedingungen. Die Messwerte werden weiterhin berechnet und angezeigt.
Arbeitsbereich
[LoSYN002-160311-deDE-01.tif]
Wenn sich bei gestarteter Messung eine oder beide Spannungen außerhalb des Arbeitsbereiches befinden
oder eine Spannung diesen verlässt, so wird dies über entsprechende Meldungen Frequenz f1 > fmax,
Frequenz f1 < fmin, Spannung U1 > Umax, Spannung U1 < Umin, usw. angezeigt. Die Einschaltbe-
dingungen werden dann nicht geprüft.
Überwachungen
Die im Folgenden aufgeführten Überwachungen werden funktionsspezifisch ausgeführt. Wenn eine der Über-
wachungen anspricht, geht die Bereitschaft auf Alarm. Die Stufe wird als Nicht wirksam gemeldet. Eine
Einschaltfreigabe oder das Durchsteuern ist in diesem Fall nicht möglich.
• Auf konsistente Einstellung bestimmter Parameter
Nach einer Parameteränderung werden bestimmte Schwellwerteinstellungen geprüft. Achten Sie bei-
spielsweise darauf, dass die Schwelle U1, U2 spannungsbehaft. größer/gleich der unteren Span-
nungsgrenze Min.Betriebsgrenz. Umin aber kleiner/gleich der oberen Spannungsgrenze Max.Be-
triebsgrenz. Umax eingestellt ist. Wenn eine Inkonsistenz vorliegt, so wird die Fehlermeldung
Parametrierfehler abgesetzt.
• Auf Mehrfachanwahl der Stufe zum Startzeitpunkt der Synchronisierung
Wenn eine gleichzeitige Anwahl von mehreren eingeschalteten Sync-Stufen zum Startzeitpunkt vorliegt,
so wird die Fehlermeldung Mehrfachanwahl abgesetzt.
Messspannungsausfall
Wenn eine Spannungswandlerstörung (Messspannungsausfall) über das binäre Eingangssignal >Offen einer
der Spannungsmessstellen erfasst wird, werden die Einschaltbedingungen der Sync-Stufe nicht mehr geprüft.
D.h. eine Freigabe der Einschaltung aufgrund der Messung ist nicht mehr möglich. Die Bereitschaft der Stufe
geht auf Warnung. Ein Durchsteuern dagegen ist weiterhin möglich.
Messwerte
Die Messwerte der Synchronisierungsfunktion werden in eigenen primären, sekundären und prozentualen
Messwertfenstern angezeigt. Die Messwerte werden ermittelt und angezeigt, sobald die Funktion im Gerät vor-
handen ist. Die Differenzwerte werden berechnet, sobald eine Stufe eingeschaltet ist.
Folgende Werte werden im Einzelnen gezeigt:
• Bezugsspannung U1
• Zu synchronisierende Spannung U2
• Frequenzwerte f1 und f2
• Spannungs-, Frequenz- und Winkeldifferenz
Mehrere Synchronisierstellen
Die Synchronisierungsfunktion kann nur innerhalb einer LS-Funktionsgruppe angewandt werden. Sie arbeitet
immer auf dem LS, der mit der LS-Funktionsgruppe verknüpft ist. Damit ist der Bezug zum LS eindeutig. Wenn
Sie mit dem Gerät mehrere LS (Synchronisierstellen) synchronisiert schalten wollen, so müssen Sie mehrere
LS-Funktionsgruppen anlegen.
Innerhalb der Synchronisierungsfunktion können Sie maximal 2 Stufen vom Stufentyp Synchrocheck und
maximal 6 Stufen vom Typ Synchron/Asynchron parallel betreiben. In jeder Sync-Stufe sind jeweils sämtliche
Einstellparameter für eine Synchronisierstelle enthalten.
aktiv ist. Die Einschaltbedingungen werden geprüft, wenn über das Binärsignal >Anwahl die entsprechende
Stufe aktiviert ist und die Stufe gestartet wird.
Bei gleichzeitiger Anwahl unterschiedlicher Sync-Stufen wird die Fehlermeldung Mehrfachanwahl abge-
setzt. Wenn mehrere Sync-Stufen eingeschaltet sind und das Eingangssignal >Anwahl (der Sync-Stufe x) zum
Startzeitpunkt fehlt, dann wird während der Überwachungszeit Max. Dauer Sync.vorgang auf eine gültige
Anwahl gewartet. Wenn diese nicht kommt, so ist der Vorgang beendet.
Die Einstellungen der Wandler-Nenngrößen bei den Messstellen berücksichtigt automatisch die unterschiedli-
chen Spannungswandler-Übersetzungsverhältnisse beider Netzteile. Der Parameter Spannungsanpassung
wird hierzu nicht benötigt.
7.4.5 Funktionsablauf
[LoSYNf01-100611-deDE-02.tif]
Start
Zum Prüfen der Einschaltbedingungen muss die Sync-Stufe gestartet werden. Die Sync-Stufe kann gerätein-
tern von der Steuerung und der Wiedereinschaltung oder von Extern über binäre Eingangssignale, z.B. von
einer externen automatischen Wiedereinschaltung (AWE), gestartet werden (siehe Kapitel
7.4.10 Zusammenwirken mit Steuerung, automatischer Wiedereinschaltung (AWE) und externer Ansteue-
rung).
Mit dem Start wird geprüft, ob eine Mehrfachanwahl von der Sync-Stufe vorliegt (siehe Randtitel Überwachun-
gen im Kapitel 7.4.4 Allgemeine Funktionalität). Wenn dies der Fall ist, so wird der Vorgang abgebrochen. Mit
dem erfolgreichen Start wird die Meldung Läuft abgesetzt und die Überwachungszeit für die maximale Dauer
des Synchronisierungsvorganges (Parameter Max. Dauer Sync.vorgang) gestartet. Weiterhin wird ge-
prüft, ob die Spannungen und Frequenzen im Arbeitsbereich liegen (siehe Kapitel 7.4.4 Allgemeine Funktiona-
lität). Wenn dies nicht der Fall ist, werden die Einschaltbedingungen nicht geprüft.
Nach dem Start werden abhängig von der gewählten Betriebsart die parametrierten Einschaltbedingungen
geprüft (siehe Kapitel 7.4.7 Einschaltbedingungen beim Stufentyp Synchron/Asynchron bis
7.4.9 Durchsteuern). Dabei wird jede erfüllte Bedingung explizit gemeldet. Nicht erfüllte Bedingungen werden
ebenfalls gemeldet. Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, setzt die Sync-Stufe die Meldung Sync.Bedingun-
gen OK ab. Die Meldung ist aktiv so lange alle Bedingungen erfüllt sind. Das weitere Verhalten zur Erteilung
der Freigabe zur Einschaltung hängt vom Stufentyp ab (siehe Kapitel 7.4.6 Einschaltbedingungen beim Stufen-
typ Synchrocheck und 7.4.7 Einschaltbedingungen beim Stufentyp Synchron/Asynchron). Die Freigabe wird
über die Meldung Freigabe Einschaltung signalisiert. Diese Meldung ist für 100 ms aktiv. Beim internen
Start führt, je nach interner Startquelle, die Steuerung oder der AWE die eigentliche Einschaltung aus.
Wenn Betriebsarten zum Schalten auf spannungslose Netzteile konfiguriert sind, so werden nach dem Start
die zugehörigen Bedingungen ebenfalls geprüft (siehe Kapitel 7.4.9 Durchsteuern). Die erfüllten Bedingungen
werden gemeldet. Mit dem Erfüllen der Einschaltbedingungen wird eine einstellbare Überwachungszeit (Para-
meter Einschaltzeit des LS) gestartet. Wenn die Bedingungen bis zum Ablauf der Zeit gültig bleiben, so
gibt die Funktion mit dem Ablauf der Zeit die Freigabe zur Einschaltung.
Durchsteuern
Wenn der Betrieb Durchsteuern aktiv ist, so veranlasst die Funktion mit dem erfolgreichen Start augenblicklich
die Freigabe zur Einschaltung. Eine Kombination von Durchsteuern mit anderen Freigabebedingungen ist nicht
sinnvoll, da diese Bedingungen durch das Durchsteuern umgangen werden.
Wenn die Funktion über die geräteinterne Steuerung oder AWE gestartet wird, beenden diese Funktionen mit
dem Einschalten auch den Synchronisierungsvorgang. Beim Start von Extern wird der Vorgang über die ent-
sprechenden Binärsignale beendet.
Wenn die Überwachungszeit (Parameter Max. Dauer Sync.vorgang) abgelaufen ist, so wird der Vorgang
ebenfalls beendet und die Meldung Max. Dauer überschr. wird ausgegeben. Nur wenn die Stufe neu ge-
startet wird, ist eine erneute Synchronisierung möglich.
Über das binäre Eingangssignal >Blk. der Einschaltung können Sie das Freigabesignal für die Einschal-
tung (Signal Freigabe Einschaltung) sowie die Einschaltung selber blockieren. Die Messung arbeitet
während der Blockierung weiter. Wenn die Blockierung zurückgenommen wird und die Freigabebedingungen
noch erfüllt sind, so wird die Freigabe zum Einschalten gegeben.
[LoSYNche-160311-deDE-01.tif]
In dieser Betriebsart werden die Größen ΔU, Δf und Δα vor dem Zuschalten der beiden Netzteile überprüft. Die
Meldung Sync.Bedingungen OK signalisiert das Erreichen aller Einstellwerte (Bedingungen) und die Frei-
gabe zur Einschaltung wird gegeben (siehe Randtitel Prüfen der Einschaltbedingungen, Einschaltung im
Kapitel 7.4.5 Funktionsablauf).
Jede erfüllte Bedingung wird über die Meldungen Spannungsdiff. OK, Frequenzdifferenz OK und
Winkeldifferenz OK einzeln gemeldet.
Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, dann wird über Meldungen detailliert informiert, warum die Bedingung
nicht erfüllt ist. Wenn beispielsweise die Differenzspannung außerhalb der Einstellgrenzen liegt, wird die
Meldung U Diff.zu groß (U2<U1) abgesetzt. Die Meldung enthält indirekt die Information, dass für eine
erfolgreiche Synchronisierung die Spannung U2 erhöht werden muss.
Bei diesem Stufentyp kann nach synchronen und asynchronen Netzen unterschieden werden.
Wenn galvanisch gekoppelte Netze parallel geschaltet werden, so liegen synchrone Netze vor. Ein typisches
Kennzeichen für synchrone Netze ist die Frequenzgleichheit (Δf ≈ 0). Wenn die Frequenzdifferenz den Einstell-
wert des Parameters f-Schwelle ASYN<->SYN unterschreitet, so ist von synchronen Netzen auszugehen.
Überschreitet die Frequenzdifferenz den Einstellwert des Parameters f-Schwelle ASYN<->SYN so ist von
asynchronen Netzen auszugehen. Dieser Zustand tritt z.B. bei galvanisch getrennten Netzen auf.
Für beide Zustände gibt es jeweils eine eigene Betriebsart mit eigenen Einschaltbedingungen. Sie können
beide Betriebsarten getrennt ein- und ausgeschalten (Parameter Synchrone Betriebsart und Asyn-
chrone Betriebsart). Damit ergeben sich folgende Kombinationen:
[LoSYNsyn-100611-deDE-01.tif]
In der Betriebsart synchrone Netze ist die Frequenzdifferenz sehr gering. Sie liegt unter dem Schwellwert f-
Schwelle ASYN<->SYN. Der Zustand wird über die Meldung Zustand f-synchron signalisiert.
Zum Erteilen einer Einschaltfreigabe werden die Größen ΔU und Δα überprüft (siehe Bild 7-49). Die Meldung
Sync.Bedingungen OK signalisiert das Erreichen beider Einstellwerte (Bedingungen). Wenn die Bedingun-
gen über die eingestellte Verzögerungszeit (Parameter Verzöger. Einschaltung) erfüllt bleiben, wird die
Freigabe zur Einschaltung gegeben (siehe auch Kapitel 7.4.6 Einschaltbedingungen beim Stufentyp Syn-
chrocheck). Jede erfüllte Bedingung wird über die Meldungen Spannungsdiff. OK und Winkeldifferenz
OK einzeln gemeldet.
Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, so wird über Meldungen detailliert informiert, warum die Bedingung nicht
erfüllt ist. Wenn beispielsweise die Differenzspannung außerhalb der Einstellgrenzen liegt, so wird die Meldung
U Diff.zu groß (U2<U1) gesetzt. Die Meldung enthält indirekt die Information, dass für eine erfolgreiche
Synchronisierung die Spannung U2 erhöht werden muss.
[LoSYNzus-110211-deDE-01.tif]
[LoSYNasy-210912-deDE-01.tif]
In dieser Betriebsart wird die Einhaltung der Bedingungen Spannungsdifferenz ΔU und Frequenzdifferenz Δf
überprüft. Unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz Δα und der Einschaltzeit des Leistungsschalters berech-
net die Funktion den Zeitpunkt des Einschaltbefehls. Dieser wird so berechnet, dass die Spannungszeiger im
Moment der Polberührung des Leistungsschalters (ΔU ≈ 0, Δα ≈ 0) gleich sind.
Bild 7-51 zeigt die Einstellparameter für synchrone und asynchrone Bedingungen im U-f-Diagramm. Bei syn-
chronen Netzen ist das Frequenzband prinzipbedingt sehr schmal.
[LoSYNarb-080211-deDE-01.tif]
Bild 7-51 Arbeitsbereich unter synchronen und asynchronen Bedingungen für Spannung (U) und Fre-
quenz (f)
Wenn mindestens eines von 2 Netzteilen spannungslos ist, können die Netzteile mit Hilfe der folgenden Be-
triebsarten zusammengeschaltet werden.
Wenn die gemessene Spannung kleiner als die Schwelle U1, U2 spannungslos ist, so wird auf Spannungs-
losigkeit des Netzteils erkannt. Ein 2-phasiger Anschluss erhöht dabei die Sicherheit, da mehrere Spannungen
die Bedingungen erfüllen müssen. Die spannungsbehaftete Seite muss bezüglich Spannung und Frequenz im
definierten Arbeitsbereich liegen (siehe Kapitel 7.4.4 Allgemeine Funktionalität) und die Schwelle U1, U2
spannungsbehaft. überschreiten.
Folgende zusätzliche Einschaltbedingungen sind wählbar, die dann neben den Einschaltbedingungen für die
Synchronität angewandt werden:
Parameter Beschreibung
Einschlt. bei U1> & U2< Einschaltfreigabe bei der Bedingung, dass Netzteil U1 unter
Spannung steht und Netzteil U2 spannungslos ist.
Einschlt. bei U1< & U2> Einschaltfreigabe bei der Bedingung, dass Netzteil U1 span-
nungslos ist und Netzteil U2 unter Spannung steht.
Einschlt. bei U1< & U2< Einschaltfreigabe bei der Bedingung, dass die Netzteile U1 und
U2 spannungslos sind.
Jede dieser Bedingungen kann einzeln über Parameter oder Binäreingang wirksam geschaltet werden. Sie
können auch Kombinationen parametrieren, z.B. eine Freigabe zur Einschaltung, wenn Einschlt. bei U1>
& U2< oder Einschlt. bei U1< & U2> erfüllt sind.
[LoSYN003-160311-deDE-01.tif]
Mit den Meldungen Bed. U1> U2< erfüllt, Bed. U1< U2> erfüllt und Bed. U1< U2< erfüllt
wird angezeigt, dass die jeweiligen Bedingungen erfüllt sind.
Mit dem Parameter Überwachungszeit können Sie eine Überwachungszeit einstellen, für die die Einschalt-
bedingungen bei spannungslosem Zuschalten mindestens erfüllt sein müssen, bevor die Einschaltung erlaubt
wird.
7.4.9 Durchsteuern
.
Sie können die Betriebsart Durchsteuern über den Parameter Durchsteuern statisch einschalten oder mit
dem binären Eingangssignal >Betr.art Durchsteuer. dynamisch setzen (siehe Bild 7-53).
[LoSYNDir-140611-deDE-01.tif]
Die Betriebsart Durchsteuern gibt mit dem Start der Sync-Stufe eine Einschaltfreigabe ohne jegliche Prüfung.
Die Einschaltung erfolgt sofort.
Die Kombination Durchsteuern mit anderen Betriebsarten ist nicht sinnvoll, da die anderen Betriebsarten um-
gangen werden.
Wenn die Synchronisierungsfunktion gestört ist (Bereitschaft der Sync-Stufe = Alarm oder Warnung), so wird
je nach Störungsart ein Durchsteuern ausgeführt oder nicht ausgeführt (siehe hierzu Überwachungen im
Kapitel 7.4.4 Allgemeine Funktionalität).
Die Steuerung und die Synchronisierungsfunktion befinden sich immer in einer Funktionsgruppe Leistungs-
schalter. Die Steuerung und damit auch die Synchronisierungsfunktion arbeiten immer mit dem Leistungs-
schalter (LS), der mit der Funktionsgruppe Leistungsschalter verknüpft ist.
Sobald sich die Synchronisierungsfunktion in der Funktionsgruppe Leistungsschalter befindet, gilt der LS als
synchronisierungspflichtig. Wenn alle Sync-Stufen ausgeschaltet sind, so kann der LS über die Steuerung nicht
eingeschaltet werden, da keine Freigabe zur Einschaltung erzeugt werden kann. Mit dem Löschen der Syn-
chronisierungsfunktion gilt der LS nicht mehr als synchronisierungspflichtig. Über die Steuerung kann dann un-
synchronisiert eingeschaltet werden.
Wenn über die Steuerung synchronisiert eingeschaltet werden soll, so erzeugt die Steuerung automatisch ein
internes Signal, das die Synchronisierungsfunktion startet. Der Funktionsablauf ist im Kapitel
7.4.5 Funktionsablauf beschrieben. Mit dem Erfüllen aller Einschaltbedingungen gibt die Synchronisierungs-
funktion ein Freigabesignal an die Steuerung, die daraufhin den LS einschaltet und anschließend die Synchro-
nisierungsfunktion stoppt.
[LoSYNAW1-310111-deDE-01.tif]
Auch die automatische Wiedereinschaltautomatik (AWE) kann mit der Synchronisierungsfunktion zusammen-
arbeiten. Beide Funktionen befinden sich immer in einer Funktionsgruppe Leistungsschalter. Damit arbeiten
AWE und Synchronisierungsfunktion immer mit dem LS, der mit der Funktionsgruppe Leistungsschalter ver-
knüpft ist.
Damit durch die AWE synchronisiert eingeschaltet wird, müssen Sie innerhalb der AWE über Parameter eine
Sync-Stufe auswählen. Die Prüfungen der Sync-Stufe kommen bei der Einschaltung durch die AWE zur An-
wendung. Wenn keine Sync-Stufe ausgewählt wird, dann schaltet die AWE unsynchronisiert ein.
Wenn über die AWE synchronisiert eingeschaltet werden soll, so erzeugt die AWE automatisch ein internes
Signal, das die Synchronisierungsfunktion startet. Der Funktionsablauf ist im Kapitel 7.4.5 Funktionsablauf be-
schrieben. Mit dem Erfüllen aller Einschaltbedingungen gibt die Synchronisierungsfunktion ein Freigabesignal
an die AWE, die daraufhin den LS einschaltet und anschließend die Synchronisierungsfunktion stoppt.
[LoSYNAW2-100611-deDE-01.tif]
Nach dem Start erfolgt der Funktionsablauf (siehe Kapitel 7.4.5 Funktionsablauf). Wenn die Bedingungen
erfüllt sind, dann wird das Ausgangssignal Freigabe Einschaltung abgesetzt. Das Schaltobjekt QAx der
Funktionsgruppe Leistungsschalter wird nicht betätigt. Um den LS einzuschalten, muss das Ausgangssignal
Freigabe Einschaltung explizit auf den Binärausgang rangiert werden.
[LoSYNAW3-160311-deDE-01.tif]
Stufentyp Anwendung
Synchrocheck-Stufe Um z.B. bei einer automatischen Wiedereinschaltung oder einer Hand-
einschaltung aus Sicherheitsgründen eine zusätzliche Freigabe zu ertei-
len, wählen Sie diesen Stufentyp.
Bei diesem Typ werden die Größen ΔU, Δf und Δα vor dem Zuschalten
der beiden Netzteile überprüft.
Synchron/Asynchron-Stufe Wenn je nach Schalterstellung der Anlage zwischen synchronen und
asynchronen Netzen unterschieden werden muss, wählen Sie diesen
Stufentyp.
Wenn galvanisch gekoppelte Netze parallel geschaltet werden, liegen
synchrone Netze vor. Ein typisches Kennzeichen für synchrone Netze ist
die Frequenzgleichheit (Δf ≈ 0). In diesem Zustand werden zusätzlich die
Bedingungen Δα und ΔU überprüft.
Wenn die Netze galvanisch getrennt sind, können asynchrone Netze vor-
liegen. Hierbei wird die Einhaltung der Bedingungen Spannungsdifferenz
ΔU und Frequenzdifferenz Δf überprüft. Der Zeitpunkt des Einschaltbe-
fehls wird unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz Δα und der Ein-
schaltzeit des Leistungsschalters berechnet. Der Zeitpunkt des Ein-
schaltbefehls wird so berechnet, dass die Spannungen im Moment der
Polberührung des Leistungsschalters gleich sind (ΔU ≈ 0, Δα ≈ 0).
Die Spannungen U1 und U2 werden über die Verknüpfung der Messstellen zu der Schnittstelle der Funktions-
gruppe festgelegt (siehe Kapitel 7.4.3 Anschluss und Definition). Die an die Schnittstelle Spannung ange-
schlossene Messstelle ist die Bezugsseite 1 mit der Referenzspannung U1. Die an die Schnittstelle Sync-
Spannung angeschlossene Messstelle ist die Seite 2 mit U2. Die sich daraus ableitende Definition der Delta-
größen ist ebenfalls in Kapitel 7.4.3 Anschluss und Definition beschrieben.
Die Werte definieren den Spannungsarbeitsbereich der Sync-Stufe. Eine übliche Einstellung ist ca. ±10 % von
der Nennspannung.
Innerhalb dieser Zeit müssen die parametrierten Bedingungen erfüllt sein. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt
sind, dann findet keine Einschaltfreigabe mehr statt und die Sync-Stufe wird gestoppt. Wenn diese Zeit auf ∞
gestellt wird, werden die Bedingungen so lange überprüft, bis sie erfüllt sind. Dies ist auch die Voreinstellung.
Beachten Sie bei der Festlegung einer Zeitbegrenzung die Betriebsbedingungen. Sie muss anlagenspezifisch
festgelegt werden. Wenn 0 oder 0,01 s eingestellt wird, werden einmalig zum Startzeitpunkt alle Bedingungen
geprüft. Danach wird der Vorgang sofort gestoppt.
Parameter: Spannungsanpassung
• Voreinstellwert (_:5071:126) Spannungsanpassung = 1,00
Für die Anwendung eines Transformators zwischen den Messstellen wird der Parameter Spannungsanpas-
sung nicht benötigt. Die Wandler-Übersetzungsverhältnisse sind bei den Messstellen eingestellt und die Funk-
tion berücksichtigt sie automatisch.
1. Unterschiedlicher Spannungswandleranschluss auf Seite 1 und 2: Die Einstellung wird an 2 Beispielen er-
läutert.
Bild 7-57 zeigt die Kombination eines 1-polig und eines 2-polig messenden Spannungswandlers. Auf der Seite
1 wird eine Leiter-Erde-Spannung und auf der Seite 2 eine Leiter-Leiter-Spannung erfasst. Da die U2-Span-
nung betragsmäßig um den Faktor 2,0 größer als die U1-Spannung ist, muss die U2-Spannung mit dem An-
passfaktor korrigiert werden.
Der Anpassfaktor (in der Formel als β bezeichnet) wird wie folgt berechnet:
U1prim = U2prim · β
[FoSYN002-041010-deDE-02.tif]
[LoSYNAE3-160311-deDE-02.tif]
2. Korrektur von Phasenwinkelfehlern: Sie können einen Phasenwinkelfehler zwischen den Spannungswand-
lern in Gradschritten korrigieren. Ermitteln Sie einen möglichen Korrekturwert während der Inbetriebnahme.
Wenn mit dem Gerät auch bei asynchronen Netzbedingungen zugeschaltet werden soll, muss die Einschalt-
zeit des Leistungsschalters berücksichtigt werden. Damit berechnet das Gerät den Zeitpunkt des Einschaltbe-
fehls, so dass im Augenblick des Schließens der Schalterpole die Spannungen in Phase sind. Beachten Sie,
dass außer der Eigenzeit des Schalters auch die Anregezeit eines evtl. vorgeschalteten Hilfsrelais dazu gehört.
Sie können die Einschaltzeit mit Hilfe des Schutzgerätes ermitteln (siehe Inbetriebnahmehinweise im Kapitel
10.8 Primär- und Sekundärprüfung der Synchronisierungsfunktion).
Für die Differenzgrößen Spannung, Frequenz und Winkel stehen jeweils 2 Parameter zur Verfügung. Damit
lassen sich bei Bedarf asymmetrische Einschaltbereiche einstellen.
Die zulässigen Differenzwerte müssen sicherstellen, dass nach Zusammenschaltung der Netzteile keine
Schutzauslösungen oder Schäden in der Anlage aufgrund von Ausgleichsvorgängen (Ausgleichstrom) und
Pendelung auftreten. Damit notwendige Einschaltungen nicht blockiert werden, dürfen die Einstellungen auf
der anderen Seite nicht zu eng gefasst werden.
In der Voreinstellung sind typische Differenzwerte gewählt. Die Einstellungen müssen anlagenabhängig über-
prüft und bei Bedarf angepasst werden.
Über die Parameter können Sie die Betriebsarten der Stufen einzeln ein- oder ausschalten. Aus Sicherheits-
gründen sind die Betriebsarten in der Voreinstellung ausgeschaltet.
Parameter für asynchronen Betrieb: Maximale Differenzwerte von Spannung und Frequenz
• Voreinstellwert (_:5041:115) Max. Spanngsdiff. U2>U1 = 5,0 V
• Voreinstellwert (_:5041:116) Max. Spanngsdiff. U2<U1 = 5,0 V
• Voreinstellwert (_:5041:117) Max. Frequenzdiff. f2>f1 = 0,10 Hz
• Voreinstellwert (_:5041:118) Max. Frequenzdiff. f2<f1 = 0,10 Hz
Hinweise siehe unter dem folgenden Randtitel Parameter für synchronen Betrieb
Parameter für synchronen Betrieb: Maximale Differenzwerte von Spannung und Winkel
• Voreinstellwert (_:5041:121) Verzöger. Einschaltung = 0,00 s
• Voreinstellwert (_:5041:122) Max. Spanngsdiff. U2>U1 = 5,0 V
• Voreinstellwert (_:5041:123) Max. Spanngsdiff. U2<U1 = 5,0 V
• Voreinstellwert (_:5041:124) Max. Winkeldiff. α2>α1 = 10°
• Voreinstellwert (_:5041:125) Max. Winkeldiff. α2<α1 = 10°
Mit dem Parameter Verzöger. Einschaltung stellen Sie ein, um welche Zeit die Einschaltung verzögert
wird. Wenn die Bedingungen für den synchronen Betrieb während Ablauf der eingestellten Zeit nicht mehr
erfüllt sind, wird die Einschaltung blockiert.
Für die Differenzgrößen Spannung, Frequenz und Winkel stehen jeweils 2 Parameter zur Verfügung. Damit
lassen sich bei Bedarf asymmetrische Einschaltbereiche einstellen.
Die zulässigen Differenzwerte müssen sicherstellen, dass nach Zusammenschaltung der Netzteile keine
Schutzauslösungen oder Schäden in der Anlage aufgrund von Ausgleichsvorgängen (Ausgleichstrom) und
Pendelung auftreten. Damit notwendige Einschaltungen nicht blockiert werden, dürfen die Einstellungen auf
der anderen Seite nicht zu eng gefasst werden.
In der Voreinstellung sind typische Differenzwerte gewählt. Die Einstellungen müssen anlagenabhängig über-
prüft und bei Bedarf angepasst werden.
Mit diesem Parameter stellen Sie die Frequenzdifferenz ein, bei der zwischen synchronem und asynchronem
Betrieb umgeschaltet wird.
Wenn mindestens eines von 2 Netzteilen spannungslos ist, können die Netzteile mit Hilfe der folgenden Be-
triebsarten zusammengeschaltet werden. Die genannten möglichen Freigabebedingungen sind unabhängig
voneinander und können auch kombiniert werden.
HINWEIS
Aus Sicherheitsgründen wurden in der Voreinstellung die Freigaben ausgeschaltet und stehen somit auf nein.
Selbst wenn Sie eine dieser Betriebsarten anwenden wollen, empfiehlt Siemens, aus Sicherheitsgründen die
Einstellung auf nein zu belassen. Setzen Sie die Betriebsart nur dynamisch über das zugeordnete binäre Ein-
gangssignal (z.B. >Betriebsart 'U1>U2<') ein (siehe auch Bild 7-52). Damit wird vermieden, dass eine
dieser Betriebsarten fälschlicherweise statisch eingeschaltet ist und es deshalb zu einer Fehleinschaltung
kommt.
Parameter Beschreibung
nein Über diese Betriebsart ist keine Freigabe zur Einschaltung möglich.
ja Wenn das Netzteil U1 spannungslos ist und das Netzteil U2 unter Span-
nung steht, wird die Freigabe zur Einschaltung mit dem Start der Sync-
Stufe nach Ablauf der Überwachungszeit gegeben.
Die Einstellung richtet sich nach den betrieblichen Anforderungen. Be-
achten Sie den vorherigen Hinweis.
Parameter Beschreibung
nein Über diese Betriebsart ist keine Freigabe zur Einschaltung möglich.
ja Wenn das Netzteil U1 unter Spannung steht und das Netzteil U2 span-
nungslos ist, wird die Freigabe zur Einschaltung mit dem Start der Sync-
Stufe nach Ablauf der Überwachungszeit gegeben.
Die Einstellung richtet sich nach den betrieblichen Anforderungen. Be-
achten Sie den vorherigen Hinweis.
Parameter Beschreibung
nein Über diese Betriebsart ist keine Freigabe zur Einschaltung möglich.
ja Wenn die Netzteile U1 und U2 spannungslos sind, wird die Freigabe zur
Einschaltung mit dem Start der Sync-Stufe nach Ablauf der Überwa-
chungszeit gegeben.
Die Einstellung richtet sich nach den betrieblichen Anforderungen. Be-
achten Sie den vorherigen Hinweis.
Sie müssen den Wert unterhalb der minimal zu erwartenden betrieblichen Unterspannung einstellen. Aus
diesem Grunde empfiehlt Siemens einen Einstellwert von ca. 80 % der Nennspannung.
HINWEIS
Stellen Sie diesen Einstellwert kleiner oder gleich dem Einstellwert Min.Betriebsgrenz. Umin ein. Im
anderen Fall ist die Sync-Stufe nicht arbeitsfähig und die Bereitschaft der Sync-Stufe geht auf Alarm.
Parameter: Überwachungszeit
• Empfohlener Einstellwert (_:5071:109) Überwachungszeit = 0,1 s
Der Parameter definiert eine Überwachungszeit, für die die o.g. zusätzlichen Einschaltbedingungen bei span-
nungslosem Zuschalten mindestens erfüllt sein müssen, bevor die Freigabe zur Einschaltung gegeben wird.
Um Einschwingvorgänge zu berücksichtigen, empfiehlt Siemens einen Wert von 0,1 s.
Parameter: Durchsteuern
• Empfohlener Einstellwert (_:5071:108) Durchsteuern = nein
In dieser Betriebsart veranlasst die Funktion mit dem Start der Sync-Stufe eine Einschaltfreigabe ohne jegliche
Prüfung. Die Einschaltung erfolgt sofort.
HINWEIS
Aus Sicherheitsgründen empfiehlt Siemens, die Einstellung immer auf nein zu belassen. Wenn ein Durchsteu-
ern erforderlich ist, so empfiehlt Siemens diese Betriebsart nur dynamisch über das binäre Eingangssignal
>Betr.art Durchsteuer. zu setzen (siehe auch Bild 7-54). Damit vermeiden Sie, dass diese Betriebsart
fälschlicherweise statisch eingeschaltet ist und es deshalb zu einer Fehleinschaltung kommt.
7.4.15 Parameter
7.4.16 Informationen
8.1 Übersicht
.
SIPROTEC 5-Geräte verfügen über ein umfangreiches und durchgängiges Überwachungskonzept. Die konti-
nuierliche Überwachung
• Sichert die Verfügbarkeit der verwendeten Technik
• Vermeidet Unter- und Überfunktion des Gerätes
• Schützt Personen und primärtechnische Einrichtungen
• Bietet effektive Hilfen bei der Inbetriebnahme und dem Test
Folgende Bereiche werden überwacht:
• Überwachung des Ressourcenverbrauchs der Applikation
• Überwachung des sekundären Systems
• Überwachung der Geräte-Hardware
• Überwachung der Geräte-Firmware
• Überwachung der Hardware-Konfiguration
• Überwachung der Kommunikationsverbindungen
Wenn die Überwachungsfunktionen ansprechen, wird das am Gerät angezeigt und zusätzlich gemeldet. Für
das Gerät sind Fehlerreaktionen definiert. Die Fehlerreaktionen werden in Fehlerklassen eingeteilt.
8.2.1 Lastmodell
.
SIPROTEC 5-Geräte sind frei konfigurierbar. In DIGSI 5 ist ein Lastmodell integriert. Das Lastmodell verhin-
dert, dass Sie das Gerät durch eine zu umfangreiche Applikation überlasten.
Das Lastmodell zeigt die Geräteauslastung und die Reaktionszeiten von Gerätefunktionen an. Im Fall einer
möglichen Überlastung des Gerätes durch eine erstellte Applikation verhindert DIGSI das Laden der Applika-
tion in das Gerät.
In diesem seltenen Fall müssen Sie die Applikation verkleinern, damit Sie diese in das Gerät laden können.
Das Lastmodell finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Geräteinformation.
Wählen Sie im Arbeitsbereich das Einstellblatt Ressourcenverbrauch aus. Das folgende Bild zeigt beispiel-
haft die Ansicht des Lastmodells in DIGSI 5:
[scLastmo-141210-deDE-01.tif]
Eine grüne Summenanzeige der Prozessorreaktionszeit signalisiert, dass die aktuelle Applikation das Gerät
nicht überlastet. Wenn Sie dagegen ein rotes Ausrufezeichen sehen, überlastet die geplante Applikation das
Gerät.
Die Liste unterhalb der Summenanzeige enthält die Auflistung einzelner funktionaler Bereiche. Diese Bereiche
gruppieren Funktionen mit gleichen Echtzeitanforderungen. Eine grüne Anzeige vor einem Bereich (siehe Bild
8-1) signalisiert, dass die Reaktionszeiten der in diesem Bereich gruppierten Funktionen eingehalten werden
können. Ein rotes Ausrufezeichen signalisiert, dass Funktionen höhere Reaktionszeiten haben können, als in
den technischen Daten des Gerätes angegeben ist. In einem derartigen Fall wird das Laden der Applikation in
das Gerät blockiert.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die funktionalen Bereiche und die wesentlichen Einfluss-
größen auf die Geräteauslastung:
Wenn das Lastmodell eine Warnung anzeigt, beachten Sie die folgenden allgemeinen Hinweise:
Die in der Tabelle genannten Bereiche sind in der Reihenfolge sinkender Echtzeitanforderungen aufgelistet.
Wenn in einem Bereich eine mögliche Überschreitung der zugesicherten Reaktionszeiten angezeigt wird,
können Sie durch folgende Maßnahmen wieder in den zulässigen Bereich gelangen:
• Verkleinern des Funktionsumfangs im markierten Bereich (rotes Ausrufezeichen)
• Verkleinern des Funktionsumfangs in einem anderen Bereich mit höheren Echtzeitanforderungen
Wenn Sie die Applikation verkleinert haben, prüfen Sie die Anzeige im Ressourcenverbrauch! Wenn eine Funk-
tion oder Stufe ausgeschaltet ist, belastet sie weiterhin den Bereich. Wenn Sie die Funktion oder Stufe nicht
benötigen, löschen Sie diese, statt sie auszuschalten.
Verwenden Sie die allgemeine Funktionsgruppe Leistungsschalter nur in folgenden Fällen:
• Eine Interaktion zu einer Schutz-Funktionsgruppe ist notwendig.
D.h. Auslösemeldungen von Schutzfunktionen führen zum Ausschalten des der FG Leistungsschalter
zugeordneten Leistungsschalters.
• Sie wollen Funktionen wie z.B. Wiedereinschaltautomatik oder Leistungsschalter-Versagerschutz in der
FG Leistungsschalter benutzen.
8.2.2 Funktionspunkte
.
Bei der Bestellung eines SIPROTEC 5-Gerätes bestellen Sie ein Funktionspunktekonto für die Benutzung von
Zusatzfunktionen mit.
Das folgende Bild zeigt den Funktionspunkteverbrauch in der aktuellen Applikation in Relation zum vorhande-
nen Funktionspunktekonto.
[scFpunkt-141210-deDE-01.tif]
Der verbleibende weiße Balken zeigt die von Ihrer Konfiguration bisher noch nicht verbrauchten Funktions-
punkte an. Die Anzahl der in einem Gerät verfügbaren Funktionspunkte hängt von der Gerätebestellung ab
(Position 20 des Produkt-Codes). Sie können auch Funktionspunkte nachbestellen und dadurch das Funkti-
onspunktekonto erweitern.
HINWEIS
Ermitteln Sie vor der Gerätebestellung den notwendigen Funktionspunktebedarf für die gewünschte Applikati-
on. Verwenden Sie dazu den Gerätekonfigurator.
8.2.3 CFC-Ressourcen
.
CFC-Ressourcen fassen alle im CFC verwendeten Elemente zusammen. So ist z.B. die Anzahl der in einem
Gerät verwendbaren CFC-Pläne limitiert. Das Limit hängt vom Gerätetyp ab. Die für CFC-Pläne verfügbaren
Ressourcen werden in der CFC-Statistik verwaltet:
[scCFCsta-141210-deDE-01.tif]
Für jede limitierte CFC-Ressource ist ein Balkendiagramm dargestellt. In jedem Balkendiagramm ist das Limit
durch eine schmale Unterbrechung des Balkens gekennzeichnet. Die Zahl oberhalb der Unterbrechung zeigt
das verfügbare Limit an. Im dargestellten Beispiel können also maximal 32 CFC-Pläne angelegt werden.
Die Zahl rechts neben dem Balken zeigt die aktuell verwendete Menge der jeweiligen Ressource an. Im dar-
gestellten Beispiel sind das 2 CFC-Pläne.
Name Beschreibung
Funktionspläne (CFC) Anzahl der in einem Gerät anlegbaren CFC-Pläne
Es ist unerheblich, in welcher Ablaufebene ein Plan angelegt wird.
Systemzeitgeber Anzahl der von CFC-Bausteinen benutzbaren Systemzeitgeber
CFC-Bausteine wie z.B. BLINK oder TLONG benutzen derartige Zeitgeber.
Ein CFC-Baustein kann mehrere Systemzeitgeber benutzen.
Ticks pro Ablaufebene Anzahl der in der jeweiligen Ablaufebene erlaubten Ticks
• Messwert Ein Tick ist eine Maßeinheit für die jeweilige Plangröße.
• Fast Event-Triggered
• Event-Triggered
• Verriegelung (nur bei be-
stimmten Geräten)
Flip-Flops Anzahl der speicherbaren Flip-Flop-Zustände in einem Gerät (über einen
Betriebsspannungsausfall hinaus)
8.3.1 Übersicht
.
Die Sekundärkreise stellen aus der Gerätesicht die Verbindung zum Energiesystem her. Sowohl die Messein-
gangskreise (Ströme, Spannungen) als auch die Befehlskreise zu den Leistungsschaltern werden für die kor-
rekte Funktion des Gerätes überwacht. Die Verbindung zur Stationsbatterie ist durch die Überwachung der ex-
ternen Hilfsspannung gewährleistet. Es gibt folgende Überwachungen des sekundären Systems:
Messkreise (Spannung):
• Messspannungsausfall
• Spannungswandler-Schutzschalter
• Spannungssymmetrie
• Spannungssumme
Messkreise (Strom):
• Stromsymmetrie
• Stromsumme
Auslösekreise
Externe Hilfsspannung
Wenn diese Überwachungen ansprechen, werden immer entsprechende Warnmeldungen abgesetzt. Einige
Überwachungen führen direkt zur Blockierung betroffener Schutzfunktionen oder zur Markierung ungültig ge-
wordener Messstellen, sodass betroffene Schutzfunktionen in einen sicheren Zustand gehen können.
HINWEIS
Solange eine Schutzanregung vorliegt, sind die Überwachungsfunktionen blockiert. Davon ausgenommen ist
die Auslösekreisüberwachung.
Die detaillierte Beschreibung der Überwachungsmechanismen und deren Fehlerreaktionen finden Sie in den
Funktionsbeschreibungen und als Gesamtübersicht am Ende des Kapitels 8.
8.3.2 Messspannungsausfall
8.3.2.1 Funktionsübersicht
.
Die aufgeführten Fälle führen in den Spannungswandler-Sekundärkreisen zu der Spannung 0. Dies kann zur
Fehlfunktion von Schutzfunktionen führen.
Folgende Schutzfunktionen werden beim Messspannungsausfall automatisch blockiert:
• Distanzschutz
• Erdkurzschlussschutz für hochohmige Fehler in geerdeten Netzen
Die Funktion befindet sich in Schutz-Funktionsgruppen, die mit einer 2-phasigen Spannungs- und Strommess-
stelle verbunden sind.
[DwStrFFM-210113-deDE-01.tif]
[LoFFMUeb-210113-deDE-01.tif]
Logik
[LoUnSyFM-250213-deDE-01.tif]
Mit dem Parameter SPG.Ueberw. schalten Sie die Messspannungsausfall-Erkennung ein und aus (mit
Messp.ausflüb. oder AUS). Mit der 3. Einstellmöglichkeit ohne Messp.ausflüb. aktivieren Sie eine Min-
destspannungsüberwachung. Diese überprüft, ob die Leiter-Leiter-Spannung U12 die Schwelle 0,65 · Unenn un-
terschreitet und ob der größere der beiden Betriebsströme IL1 und IL2 die Bedingung 0,06 · Inenn < ILx < 1,20 ·
Inenn erfüllt.
Wenn diese Bedingungen für ein Ansprechen erfüllt sind, wird nach Ablauf einer auf 5 s eingestellten Zeit der
Distanzschutz blockiert, der NOT-UMZ aktiviert und die Meldung Unsym.Feh.-Störung ausgegeben.
Wenn der Parameter SPG.Ueberw. auf mit Messp.ausflüb. eingestellt ist, ist der Fuse-Failure-Monitor
wirksam. Wenn die unten aufgeführten Anregekriterien erfüllt sind, wird die Meldung Unsym.Feh.-
unv.Stör. abgesetzt. Der Distanzschutz wird sofort blockiert und der NOT-UMZ aktiviert.
Bei schwacher Einspeisung (Strom < 10 % Nennstrom) muss bestimmten Schutzfunktionen mehr Zeit zur Er-
kennung einer Netzstörung gegeben werden. Dazu lässt sich die Überwachung über den Parameter Un-
sym.Feh.-Verzögerung verzögern. Wenn während der Verzögerungszeit eine Netzstörung erkannt wird,
fällt die Überwachung zurück. In diesem Fall wird angenommen, dass die Unsymmetrie – und damit das An-
sprechen der Überwachung – durch den Netzfehler bedingt ist.
Nach Ablauf der Zeit wird definitiv von einem Messspannungsausfall ausgegangen. Die Überwachung geht in
Selbsthaltung und die Meldung Störung unsymmetrisch wird abgesetzt.
Die Kriterien für das Ansprechen des Fuse-Failure-Monitor sind:
• Die Leiter-Leiter-Spannung U12 fällt unter die Schwelle von 0,65 · Unenn.
• Der größere der beiden Ströme liegt im Intervall des Betriebsstromes von 0,06 · Inenn< ILx< 1,20 · Inenn.
• Bei beiden Strömen tritt kein Stromsprung mit einem Ansprechwert von 0,1 · Inenn nach dem Unterschrei-
ten der Schwellen von 0,65 · Unenn auf. Für die Sprungerkennung wird der aktuelle Strom mit dem Strom
vor einer Periode verglichen.
• Im geerdeten Netz wird zusätzlich ein Messspannungsausfall erkannt, wenn die Spannung UE den Wert
Schwelle Messp.ausflüb UE überschreitet und der Erdstrom IE den Wert Schwelle Messp.aus-
flüb IE nicht überschreitet. Nach einem Ansprechen führt das Überschreiten der Erdstromschwelle zu
einem Rückfall des Fuse-Failure-Monitors. Wenn die 5 s abgelaufen sind, bleibt der Fuse-Failure-Monitor
aktiv, bis die Spannung UE die parametrierte Schwelle wieder unterschreitet.
HINWEIS
Die Art der Erfassung der Spannung UE hängt von der Parametrierung innerhalb der Messstellenrangierung
ab, d.h. ob die Spannung UE gemessen oder berechnet wird.
Wenn ein Stromsprung erkannt wird, wird die Messspannungsausfall-Überwachung für 10 s gesperrt. Das
Rückfallkriterium der Messspannungsausfall-Überwachung ist erfüllt, wenn die Leiter-Leiter- Spannung die
Schwelle von 0,65 · Unenn überschreitet oder der größere der beiden Messströme kleiner ist als 0,06 · Inenn.
Logik
[Lo2PhMsa-250213-deDE-01.tif]
Wenn diese Kriterien erfüllt sind, die Überwachung freigegeben und nicht blockiert ist, wird die Meldung
2ph.Feh.-Störung abgesetzt. Wenn die Spannung wiederkehrt (auch 1-phasig), fällt die Überwachung
zurück.
Wenn alle Leiterströme den Schwellwert 2ph.Feh. - Freig. Leiterst. überschreiten, ist die Überwa-
chung freigegeben.
Wenn das Gerät die Funktion Distanzschutz enthält, prüft das Gerät den eingegebenen Schwellwert
2ph.Feh. - Freig. Leiterst. mit der Einstellung zum Mindeststrom des Distanzschutzes auf Plausibi-
lität. Der Schwellwert 2ph.Feh. - Freig. Leiterst. muss kleiner oder gleich dem Freigabestrom des
Distanzschutzes eingestellt sein.
Bei einem 2-phasigen Netzfehler muss die Überwachung blockiert werden. Das Gerät erkennt einen 2-phasi-
gen Netzfehler durch eine sprunghafte Veränderung der Stromamplitude (Sprung I, siehe Distanzschutz)
oder einen Differenzstrom, der den Schwellwert 2ph.Feh.-Sprung Ltrstro. überschreitet. Der Differenz-
strom wird aus der Differenz zwischen aktuellem Stromzeiger und dem eine Periode zurückliegendem Strom-
zeiger gebildet. Damit wird auch eine sprunghafte Änderung der Phase des Stromes berücksichtigt.
HINWEIS
Wenn auf der Sekundärseite der Spannungswandler ein Spannungswandler-Schutzschalter installiert ist, wird
dessen Stellung über einen Binäreingang an das Gerät gemeldet (siehe Kapitel 8.3.3.1 Funktionsübersicht).
Logik
[LoZusMsa-250213-deDE-01.tif]
Ein Zuschalten auf einen 2-phasigen Messspannungsausfall wird bei folgenden, gleichzeitig erfüllten, Kriterien
erkannt:
• Beide Leiter-Erde-Spannungen haben den Schwellwert 2ph.Feh. - UL1,UL2< unterschritten.
• Der Leistungsschalter wird als geschlossen erkannt. Die Erkennung erfolgt entweder über die Leiterströ-
me oder über das Signal LS-Stellung, das über die Hilfskontakte des Leistungsschalters gebildet und
vom Prozessmonitor bereitgestellt wird.
Die Überwachung wird blockiert, sobald innerhalb der Schutzfunktionsgruppe eine Schutzanregung erkannt
wird und die Verzögerungszeit der Überwachung noch nicht abgelaufen ist.
Dieser Funktionsteil deckt auch die Situation einer Schwachlast mit dem 2-phasigen Messspannungsausfall
bei geschlossenem Leistungsschalter ab, da der Leistungsschalterzustand auch über die Leistungsschalter-
Hilfskontakte ermittelt wird. Der Funktionsteil zur Erkennung des 2-phasigen Messspannungsausfalls (siehe
Kapitel 8.3.2.4 2-phasiger Messspannungsausfall) ist in dieser Situation z.B. aufgrund des geringen Stromflus-
ses nicht freigegeben.
Über den Parameter Zuschalt. auf 2ph. Ausfall kann dieser Funktionsteil separat ein- oder ausge-
schaltet werden.
Parameter: Unsy.Feh.-Rückf.b.Netzf.
• Empfohlener Einstellwert (_:115) Unsy.Feh.-Rückf.b.Netzf. = nein
Mit dem Parameter Unsy.Feh.-Rückf.b.Netzf. stellen Sie ein, ob ein unsymmetrischer Fehler zum
Rückfall der Schutzanregung führt oder nicht.
Parameterwert Beschreibung
nein Nach Ablauf der Verzögerungszeit geht die Überwachung in Selbsthaltung. Auch wenn
das Netzfehler-Kriterium erfüllt wird, bleiben die betreffenden Schutzfunktionen blo-
ckiert.
Damit vermeiden Sie, dass die Schutzfunktionen aufgrund fehlender Messspannung bei
einem unsymmetrischen Netzfehler unselektiv auslösen.
Dies ist die Standardeinstellung.
ja Die Selbsthaltung ist abgeschaltet. Die Überwachung fällt bei Erkennung eines Netzfeh-
lers sofort zurück. Mit dieser Einstellung wird der unsymmetrische Messspannungsaus-
fall nur gemeldet und bei einem Doppelfehler (Messspannungsausfall und Netzfehler
parallel) eine unselektive Auslösung bevorzugt.
Mit dem Parameter Zuschalt. auf 2ph. Ausfall kann vermieden werden, dass im Falle einer Schwach-
last ein Messspannungsausfall unentdeckt bleibt.
Parameterwert Beschreibung
ein Der Funktionsteil Zuschalten auf einen symmetrischen Messspannungsausfall ist
aktiv.
Im Fall von Schwachlast ist der Funktionsteil zur Erkennung des 2-phasigen Messspan-
nungsausfalls aufgrund des geringen Stromflusses z. B. nicht freigegeben. In dieser Si-
tuation kann der Funktionsteil Zuschalten auf einen symmetrischen Messspan-
nungsausfall die Überwachungsaufgabe ausführen.
Siemens empfiehlt diese Teilfunktion einzuschalten.
aus Bei der Einstellung aus ist der Funktionsteil Zuschalten auf einen symmetrischen
Messspannungsausfall nicht aktiv.
Wenn Sie größere Störeinkopplungen auf die Spannungseingänge erwarten, können Sie den Wert erhöhen.
Wenn Sie die Werte erhöhen, wird die Überwachung gegenüber den 2-phasigen Netzfehlern empfindlicher.
Wenn das Gerät die Funktion Distanzschutz enthält, muss dieser Wert kleiner oder gleich dem Freigabestrom
des Distanzschutzes eingestellt werden.
Parameter: Unsy.Feh.-Verzögerung .
• Empfohlener Einstellwert (_:113) Unsy.Feh.-Verzögerung = 10,00 s
Mit dem Parameter Unsy.Feh.-Verzögerung stellen Sie die Zeit ein, während der eine nachträglich (nach
Auftreten der Unsymmetrie) erkannte Netzstörung die Überwachung zurücksetzt. Diese Einstellung ist bei
einer schwachen Einspeisung (Strom < 10 % Nennstrom) von Bedeutung, um bestimmten Schutzfunktionen
(z.B. dem Distanzschutz) mehr Zeit zur Netzfehlererkennung zu geben. Während die Verzögerungszeit läuft,
wird davon ausgegangen, dass die Unsymmetrie durch eine Netzstörung bedingt ist.
Wenn die Zeit abgelaufen ist, wird von einem Messspannungsausfall ausgegangen und die Überwachung geht
in Selbsthaltung.
Wenn die Selbsthaltung früher oder sofort wirken soll, können Sie die Zeit reduzieren.
Mit dem Parameter Zus.2ph.Feh. - Verzöger. stellen Sie die Verzögerung der Überwachung ein.
HINWEIS
Stimmen Sie den Parameter Zus.2ph.Feh. - Verzöger. mit der Eigenzeit von Schutzfunktionen ab, die
die Überwachungsfunktion blockieren sollen.
Beachten Sie, dass bei Parameterwerten nahe 0 s eine Blockierung der Überwachungsfunktion durch eine
Schutzanregung nicht mehr möglich sein wird.
Mit dem Parameter Schwelle Messp.ausflüb. UE stellen Sie den Spannungsschwellwert ein, bei dessen
Überschreitung ein Messspannungsausfall im geerdeten Netz erkannt wird.
Parameter: Spg.Überw.
• Empfohlener Einstellwert (_:117) Spg.Überw. = mit Messp.ausflüb.
Mit dem Parameter Spg.Überw. steuern Sie die Wirksamkeit der Messspannungsausfall-Erkennung (Fuse
Failure Monitor) und der damit verbundenen Messspannungsausfallüberwachung (Messp.ausflüb.).
Parameterwert Beschreibung
mit Messp.aus- Wenn Sie den Parameter SPG.Ueberw. = mit Messp.ausflüb. einstellen, ist der
flüb. Fuse Failure Monitor wirksam.
aus Wenn Sie den Parameter SPG.Ueberw. = mit Messp.ausflüb. einstellen , ist der
Fuse Failure Monitor ausgeschaltet.
ohne Messp.aus- Wenn Sie den Parameter SPG.Ueberw. = ohne Messp.ausflüb. einstellen , wird
flüb. eine Mindestspannungsüberwachung aktiviert.
Diese überprüft, ob die Leiter-Leiter- Spannung U12 die Schwelle 0,65 * Unenn unter-
schreitet und ob der größere der beiden Betriebsströme IL1 und IL2 über dem Schwell-
wert von 0,06 * Inenn liegt.
Sind diese Bedingungen für ein Ansprechen erfüllt, wird nach Ablauf einer auf 5 s ein-
gestellten Zeit der Distanzschutz blockiert, der NOT-UMZ aktiviert und die Meldung
Unsym.Feh.-Störung ausgegeben.
8.3.2.7 Parameter
8.3.2.8 Informationen
8.3.3 Spannungswandler-Schutzschalter
8.3.3.1 Funktionsübersicht
.
Das Bild 8-9 zeigt die Position der Funktion im Gerät. Jede Spannungsmessstelle beinhaltet die Funktion
Spannungswandler-Schutzschalter.
[DwMCBstr-040211-deDE-01.tif]
8.3.3.3 Funktionsbeschreibung
.
Die Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters wird über das binäre Eingangssignal >Offen erfasst.
Mit aktivem Eingangssignal werden die Spannungsmesswerte der betroffenen Messstelle auf ungültig ge-
setzt. Wenn eine Schutzfunktion diese ungültigen Messwerte empfängt, setzt sie ihre Bereitschaft auf Alarm
und schaltet sich unwirksam.
Die Reaktionszeit des Spannungswandler-Schutzschalters kann langsamer sein als die Anregezeit des Dis-
tanzschutzes. Damit besteht die Gefahr einer Überfunktion. Die Reaktionszeit wird dem Gerät über den Para-
meter Reaktionszeit mitgeteilt. Damit die Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters rechtzeitig
erfasst wird, wird das Ansprechen des Distanzschutzes um diese Reaktionszeit verzögert.
Die Funktion ist immer aktiv und muss nicht eingeschaltet werden.
Eingangssignal: >Offen
• Eingangssignal: (_:500) >Offen
Das Eingangssignal >Offen muss mit der Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters verbunden
werden. Dies geschieht in der Regel über die Rangierung auf einen Binäreingang.
Wenn der Spannungswandler-Schutzschalter auslöst, muss das Gerät den Distanzschutz sofort blockieren,
damit der Distanzschutz durch fehlende Messspannung bei fließendem Laststrom nicht fehlauslöst.
Diese Blockierung muss schneller sein als die 1. Zone des Distanzschutzes. Dies setzt eine extrem kurze Re-
aktionszeit des Leitungsschutzschalters voraus (≤ 12 ms bei 16,7 Hz Nennfrequenz). Wenn der Hilfskontakt
des Schutzschalters diese Anforderung nicht erfüllt, müssen Sie die Reaktionszeit einstellen.
8.3.4 Spannungssymmetrieüberwachung
8.3.4.1 Funktionsübersicht
.
Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Spannungen auszugehen.
Die Funktion Spannungssymmetrieüberwachung erkennt folgende Fehler:
• Unsymmetrie der Leiter-Erde-Spannungen im Sekundärkreis
• Anschlussfehler bei Inbetriebnahme oder Kurzschlüsse und Unterbrechungen im Sekundärkreis
Die Funktion Spannungssymmetrieüberwachung befindet sich in den Anlagendaten bei jeder 2-phasigen
Spannungsmessstelle.
[DwStrUsy-100611-deDE-01.tif]
8.3.4.3 Funktionsbeschreibung
Logik
[LoSymVBS-250213-xxXX-01.tif]
Die Spannungssymmetrie wird durch eine Betragsüberwachung kontrolliert. Das Gerät berechnet die Differenz
aus den Beträgen der Spannungszeiger UL1 und UL2. Der Betrag der Differenz wird überwacht. Auf Unsymme-
trie wird erkannt, wenn
||UL1| - |UL2|| > Schwellw. sym. Überw. U>, solange Umax > Schwellwert Freigabe
Der Parameter Schwellw. sym. Überw. U> ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiter-Erde-Spannungen.
Geben Sie die Untergrenze der maximalen Leiter-Erde-Spannung (Umax) mit dem Parameter Schwellwert
Freigabe ein. Damit ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches dieser Funktion festgelegt.
Auslöseverzögerung
Wenn der Schwellw. sym. Überw. U> überschritten wird und gleichzeitig die maximale Leiter-Erde-Span-
nung den Schwellwert Freigabe überschreitet, startet die Auslöseverzögerung. Wenn für diese Zeit
die beiden Bedingungen erfüllt bleiben, wird die Meldung Störung erzeugt.
Mit dem Parameter Schwellwert Freigabe stellen Sie die Untergrenze der maximalen Leiter-Erde-Span-
nung (Umax) ein. Siemens empfiehlt die Voreinstellung.
Parameter: Auslöseverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:6)Auslöseverzögerung = 5,00 s
Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung stellen Sie so ein, dass Überfunktionen infolge von Stö-
reinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt die Voreinstellung.
8.3.4.5 Parameter
8.3.4.6 Informationen
8.3.5 Spannungssummenüberwachung
8.3.5.1 Funktionsübersicht
.
Im fehlerfreien Netzbetrieb muss die Summe der Spannungen einer Messstelle annähernd 0 sein. Die Funktion
Spannungssummenüberwachung überwacht die Summe der Spannungen einer Messstelle im Sekundär-
kreis. Sie erkennt Anschlussfehler bei Inbetriebnahme oder Kurzschlüsse und Unterbrechungen im Sekundär-
kreis. Zur Spannungssummenbildung werden die 2 Leiter-Erde-Spannungen sowie die Verlagerungsspannung
(da-dn-Spannung) benötigt.
Der Vergleich mit der eingestellten Schwelle der Spannungsüberwachungsfunktion erfolgt auf Basis der Effek-
tivwerte der Grundschwingung.
HINWEIS
Damit die Spannungssummenüberwachung korrekt arbeiten kann, muss der Parameter Anpassfakt.
Uph / UN zutreffend parametriert sein.
[DwStrVSS-100611-deDE-01.tif]
8.3.5.3 Funktionsbeschreibung
.
Die Spannungssumme wird durch Addition der Spannungszeiger gebildet. Fehler in den Spannungskreisen
werden erkannt, wenn UF = |UL1 + UL2 - 2 · UE| > Schwellwert. Die Formel gilt für Primärgrößen und Pro-
zentwerte.
Logik
[LoVSSuST-210113-xxXX-01.tif]
Das Gerät misst die Leiter-Erde-Spannung und die Erdspannung der zu schützenden Leitungen. Die Summe
der 3 Spannungen muss 0 sein.
Schwellwert
Wenn die berechnete Fehlerspannung (UF) den Schwellwert überschreitet, wird die Auslöseverzöge-
rung für die Meldung Störung gestartet.
Auslöseverzögerung
Wenn der Schwellwert für die Auslöseverzögerung überschritten ist, wird die Meldung Störung erzeugt.
Parameter: Schwellwert
• Empfohlener Einstellwert (_:3) Schwellwert = 25 V
Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie die Spannung ein, mit der das Gerät die berechnete Fehlerspan-
nung (UF) als Störung der Spannungssummen erkennt. Siemens empfiehlt die Voreinstellung.
Parameter: Auslöseverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:6) Auslöseverzögerung = 5,00 s
Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen
(z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt die Voreinstellung.
8.3.5.5 Parameter
8.3.5.6 Informationen
8.3.6 Stromsymmetrieüberwachung
8.3.6.1 Funktionsübersicht
.
Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Ströme auszugehen.
Die Funktion Stromsymmetrieüberwachung erkennt folgende Fehler:
• Unsymmetrie der Leiterströme im Sekundärkreis
• Anschlussfehler bei Inbetriebnahme oder Kurzschlüsse und Unterbrechungen im Sekundärkreis
Die Funktion Stromsymmetrieüberwachung befindet sich in den Anlagendaten bei jeder 2-phasigen Strom-
messstelle.
[DwStrSym-060611-deDE-01.tif]
8.3.6.3 Funktionsbeschreibung
Logik
[LoSymCBS-191211-deDE-01.tif]
Die Stromsymmetrie wird durch eine Betragsüberwachung kontrolliert. Das Gerät berechnet die Differenz aus
den Beträgen der Stromzeiger IL1 und IL2. Der Betrag der Differenz wird überwacht. Auf Unsymmetrie wird er-
kannt, wenn
||IL1| - |IL2|| > Schwellw. sym. Überw. I>, solange Imax > Schwellwert Freigabe.
Der Parameter Schwellw. sym. Überw. I> ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiterströme. Geben Sie
die Untergrenze des maximalen Leiterstromes (Imax) mit dem Parameter Schwellwert Freigabe ein. Damit
ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches dieser Funktion festgelegt.
Auslöseverzögerung
Wenn der Schwellw. sym. Überw. I> überschritten wird und gleichzeitig der maximale Leiterstrom den
Schwellwert Freigabe überschreitet, startet die Auslöseverzögerung. Wenn für diese Zeit die beiden Be-
dingungen erfüllt bleiben, wird die Meldung Störung erzeugt.
Mit dem Parameter Schwellw. sym. Überw. I> stellen Sie das Maß für die Unsymmetrie der Leiterströme
ein. Das Gerät berechnet die Differenz aus den Beträgen der Stromzeiger IL1 und IL2. Der Betrag der Differenz
wird überwacht. Bei symmetrischen Verhältnissen ist die Differenz = 0. Wenn der berechnete Betrag der Diffe-
renz den eingestellten Wert überschreitet, regt die Funktion an.
Parameter: Auslöseverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:6) Auslöseverzögerung = 5,00 s
Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen
(z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt die Voreinstellung.
8.3.6.5 Parameter
8.3.6.6 Informationen
8.3.7 Stromsummenüberwachung
8.3.7.1 Funktionsübersicht
.
Im fehlerfreien Netzbetrieb muss die Summe aller Ströme einer Messstelle annähernd 0 sein. Die Funktion
Stromsummenüberwachung überwacht die Summe aller Ströme einer Messstelle im Sekundärkreis. Sie
erkennt Anschlussfehler bei Inbetriebnahme oder Kurzschlüsse und Unterbrechungen im Sekundärkreis.
Zur Stromsummenbildung benötigt das Gerät die Leiterströme und den Erdstrom vom Stromwandler-Stern-
punkt oder von einem getrennten Erdstromwandler dieser Messstelle. Folgende Anschlussvariante wird unter-
stützt:
• Die Stromwandleranschlüsse sind an die 2 Stromwandler der 2 Leiter und am Sternpunkt angeschlossen
HINWEIS
Für die Stromsummenüberwachung muss der Erdstrom der zu schützenden Leitung an dem 3. Strommessein-
gang (IN) angeschlossen sein.
Die Funktion Stromsummenüberwachung befindet sich in den Anlagendaten bei jeder 2-phasigen Strom-
messstelle.
[ZeStrCSS-100611-deDE-01.tif]
8.3.7.3 Funktionsbeschreibung
.
Die Stromsumme wird durch Addition der Stromzeiger gebildet. Fehler in den Stromkreisen werden erkannt,
wenn
[LoKLSu2p-210113-deDE-01.tif]
Logik
[LoCSSu2p-050610-deDE-01.tif]
Kennliniensteigung
Mit den Parametern Kennliniensteigung und Schwellwert stellen Sie die Fehlerstromgrenze (IFmax) für
die Stromsummenüberwachung ein. Das Gerät berechnet diese Fehlerstromgrenze mit der Formel:
Das Gerät berechnet mit den Stromeingängen (IL1, IL2 und IE):
• Den Fehlerstrom IF = |IL1 + IL2 + kI· IE|
• Den maximalen Strom Σ| I | = |IL1|+|IL2|+|kl•IE|
Dabei berücksichtigt kI einen möglichen Unterschied zu der Übersetzung eines getrennten Erdstromwandlers
(IN), z.B. Kabelumbauwandler.
• Übersetzungsverhältnis vom Nullstromwandler: ÜN
• Übersetzungsverhältnis vom Leiterstromwandler: Üph
[FoGlchkI-040211-deDE-01.tif]
Schwellwert
Der Parameter Schwellwert ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches der Funktion Stromsummenüberwa-
chung.
Auslöseverzögerung
Wenn der berechnete Fehlerstrom (IF) die berechnete Fehlerstromgrenze (IFmax) überschreitet, startet die Aus-
löseverzögerung. Wenn die Schwellwertüberschreitung für diese Zeit bestehen bleibt, wird die Meldung
Störung erzeugt.
Parameter: Kennliniensteigung
• Empfohlener Einstellwert (_:101) Kennliniensteigung = 0,1
Mit dem Parameter Kennliniensteigung stellen Sie das Verhältnis zwischen dem minimalen (Imin) und dem
maximalen (Imax) Leiterstrom ein. In dieser Funktion werden die Effektivwerte bewertet. Siemens empfiehlt die
Voreinstellung.
Parameter: Schwellwert
• Empfohlener Einstellwert (_:102) Schwellwert = 0,1 A bei Inenn = 1 A oder 0,5 A bei Inenn = 5 A
Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie den maximalen Leiterstrom (Imax) ein.
Parameter: Auslöseverzögerung
• Empfohlener Einstellwert (_:6) Auslöseverzögerung = 5,00 s
Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen
(z.B. Schalthandlungen) vermieden werden.
8.3.7.5 Parameter
8.3.7.6 Informationen
8.3.8 Auslösekreisüberwachung
8.3.8.1 Funktionsübersicht
.
Die Funktion Auslösekreisüberwachung erkennt Störungen im Auslösekreis. Bei Verwendung von 2 Binär-
eingängen erkennt die Funktion alle Störungen im Auslösekreis. Wenn nur 1 Binäreingang zu Verfügung steht,
erkennt sie Störungen am Leistungsschalter nicht.
Die Steuerspannung für den Leistungsschalter muss größer sein als die Summe der Mindestspannungsabfälle
an den Binäreingängen UST > 2 UBEmin. Je Binäreingang sind mindestens 19 V erforderlich. Damit ist die Über-
wachung nur bei einer anlagenseitigen Steuerspannung von > 38 V anwendbar.
Die Auslösekreisüberwachung ist in die Funktionsgruppe Leistungsschalter integriert. Abhängig von der
Anzahl verfügbarer Binäreingänge arbeitet sie mit 1 oder 2 Binäreingängen.
[DwTCSueb-010313-deDE-01.tif]
Um bei jeder Schalterstellung Störungen im Auslösekreis zu erkennen, benötigen Sie 2 Binäreingänge. Ein
Eingang wird parallel zum zugehörigen Befehlsrelais des Schutzes angeschlossen, der andere parallel zum
Leistungsschalter-Hilfskontakt.
Das folgende Bild zeigt das Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen.
[DwTCS2BE-110611-deDE-01.tif]
Die Überwachung mit 2 Binäreingängen erkennt Unterbrechungen im Auslösekreis und den Ausfall der Steu-
erspannungen. Sie überwacht ferner die Reaktion des Leistungsschalters anhand der Stellung der Leistungs-
schalter-Hilfskontakte.
Je nach Schalterstellung von Befehlsrelais und Leistungsschalter werden die Binäreingänge angesteuert („H“)
oder nicht („L“). Wenn beide Binäreingänge nicht angesteuert sind, liegt ein Fehler vor. Der Fehler kann eine
Unterbrechung oder ein Kurzschluss im Auslösekreis, ein Ausfall der Batteriespannung oder ein Fehler in der
Mechanik des Leistungsschalters sein. Bei intakten Auslösekreisen tritt dieser Zustand nur kurz auf während
das Befehlsrelais geschlossen ist und der Leistungsschalter noch nicht geöffnet hat.
Mit dem den Parameter Verzögerung des Alarms stellen Sie die Verzögerungszeit ein. Nach Beseitigung
der Störung im Auslösekreis fällt die Störungsmeldung nach der gleichen Zeit automatisch zurück.
Wenn die binären Eingangssignale >Auslöserelais oder >LS-Hilfskontakt nicht auf Binäreingänge
des Gerätes rangiert sind, wird die Meldung Eingangssignal n.rang. erzeugt und die Funktion Auslöse-
kreisüberwachung ist unwirksam.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen.
[LoTCS2BE-260912-deDE-01.tif]
Bei Verwendung von 1 Binäreingang erkennen Sie keine Störungen am Leistungsschalter. Der Binäreingang
wird parallel zum zugehörigen Befehlsrelais des Schutzgerätes angeschlossen. Der Leistungsschalter-Hilfs-
kontakt ist durch einen hochohmigen Ersatzwiderstand R überbrückt.
Das folgende Bild zeigt das Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang.
[DwTCS1BE-110611-deDE-01.tif]
Die Überwachung mit 1 Binäreingang erkennt Unterbrechungen im Auslösekreis und den Ausfall der Steuer-
spannungen.
Im normalen Betriebsfall ist der Binäreingang bei offenem Befehlsrelais und intaktem Auslösekreis angesteuert
(H). Der Überwachungskreis ist über den Ersatzwiderstand R oder über den Hilfskontakt HiKo1 des geschlos-
senen Leistungsschalters geschlossen. Während das Befehlsrelais geschlossen ist, ist der Binäreingang nicht
angesteuert (L). Wenn der Binäreingang dauernd nicht angesteuert ist, liegt eine Unterbrechung im Auslöse-
kreis oder der Ausfall der Steuerspannung vor.
Mit dem Parameter Blk.d.Ausl./Aus-Bef. von stellen Sie ein, unter welchen Bedingungen die Auslöse-
kreisüberwachung blockiert werden soll. Folgende Bedingungen können zu einer Blockierung der Auslöse-
kreisüberwachung führen:
• Der () Ausl./Ausschaltbefehl des Leistungsschalters ist aktiv.
• Einer der Auslösebefehle des Leistungsschalter-Versagerschutzes ist aktiv.
Solange die Auslösekreisüberwachung blockiert ist, führt der geschlossene Kontakt des Befehlsrelais nicht zu
einer Störungsmeldung.
Arbeiten Befehlskontakte anderer Geräte parallel auf dem Auslösekreis, muss die Störungsmeldung verzögert
werden. Mit dem den Parameter Verzögerung des Alarms stellen Sie die Verzögerungszeit ein. Nach Be-
seitigung der Störung im Auslösekreis fällt die Störungsmeldung nach der gleichen Zeit automatisch zurück.
Wenn das binäre Eingangssignal >Auslöserelais nicht auf einen Binäreingang des Gerätes rangiert ist (In-
formationsrangierung in DIGSI 5), wird die Meldung Eingangssignal n.rang. erzeugt und die Funktion
Auslösekreisüberwachung ist unwirksam.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang.
[LoTCS1BE-260912-deDE-01.tif]
Ersatzwiderstand R
Der Ersatzwiderstand R muss so dimensioniert werden, dass die Leistungsschalterspule bei geöffnetem Leis-
tungsschalter nicht mehr angeregt wird. Gleichzeitig muss der Binäreingang bei geöffnetem Befehlsrelais noch
angesteuert werden.
Damit die Mindestspannung zur Ansteuerung des Binäreingangs sichergestellt ist, ergibt sich für Rmax:
[FoFR1B02-090330-deDE-01.tif]
[FoFR1B03-090330-deDE-01.tif]
Aus den beiden Werten Rmin und Rmax errechnet sich der Optimalwert für den Ersatzwiderstand R:
[FoFR1B01-090330-deDE-01.tif]
[FoFR1B04-090330-deDE-01.tif]
Mit dem ParameterVerzögerung des Alarms stellen Sie die Zeit für die verzögerte Ausgabe der Meldung
Störung Auslösekreis ein.
Für die Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen stellen Sie den Parameter Verzögerung des
Alarms so ein, dass kurzzeitige Übergangszustände nicht zum Ansprechen der Funktion führen.
Für die Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang stellen Sie die Verzögerung des Alarms so ein,
dass sie die längste Dauer eines Auslösebefehles mit Sicherheit überbrückt. Damit ist sichergestellt, dass die
Meldung nur bei tatsächlich unterbrochenem Auslösekreis ausgegeben wird.
Der Leistungsschalter-Versagerschutz wirkt auf einen anderen Auslösekreis als auf den des lokalen Leistungs-
schalters. Mit der Konfigurationsmöglichkeit über den Parameter Blk.d.Ausl./Aus-Bef. von können Sie
mehrere Auslösekreisüberwachungen parallel betreiben. Sie können z.B. eine Auslösekreisüberwachung für
den lokalen Leistungsschalter und eine für einen übergeordneten Leistungsschalter, auf den der Leistungs-
schalter-Versagerschutz wirkt, parallel betreiben.
8.3.8.6 Parameter
8.3.8.7 Informationen
8.4.1 Übersicht
.
Der einwandfreie Zustand der Geräte-Hardware ist Voraussetzung für die korrekte Funktionalität des Gerätes.
Der Ausfall oder das Fehlverhalten einer Hardware-Komponente führt zu Fehlfunktionen des Gerätes.
Folgende Module der Geräte-Hardware werden überwacht:
• Basismodul
• Erweiterungsmodule
• Steckmodule auf den Schnittstellenplätzen
Die Fehlerreaktionen ergeben sich je Art und Schwere des Fehlers wie folgt:
Störungen, die sich teilweise durch einen Neustart des Gerätes beheben lassen. Das Gerät geht kurz-
zeitig außer Betrieb.
Solche Fehler sind z.B.:
• Speicherfehler (RAM) im Basismodul
• Fehlerhaftes Modul
• Modulverbindungsfehler (PCB Link)
• Steuerkreisfehler Binärausgang
• Ausfall einer internen Hilfsspannung
HINWEIS
Wenn ein Fehler nach 3 erfolglosen Neustarts nicht behoben ist, wird automatisch ein schwerer Gerätefehler
erkannt. Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb in einen sicheren Zustand (Fallback-Modus).
Schwere Gerätefehler mit Ausfall zentraler Komponenten: Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb in
einen sicheren Zustand (Fallback-Modus).
Solche Fehler sind z.B.:
• Speicherfehler (Flash) im Basismodul
• CPU/Controller/FPGA-Fehler im Basismodul
• 3 erfolglose Neustarts in Folge
Die detaillierte, tabellarische Beschreibung der Fehlerreaktionen finden Sie am Ende von Kapitel 8. Dort finden
Sie auch entsprechende Abhilfemaßnahmen.
8.4.2.1 Funktionsübersicht
.
Das Überwachungsprinzip ist eine schnelle Stromsummenüberwachung mit Anschluss des Sternpunktstromes
an den 3. Strommesseingang. Damit auch die Schnellauslösestufen in den Schutzfunktionen noch rechtzeitig
vor einem Fehlansprechen blockieren können, erfolgt die schnelle Strommessung auf Basis von Momentan-
werten.
Die Funktion Überwachung der geräteinternen Analog-Digital-Wandler befindet sich in der Funktionsgrup-
pe Anlagendaten bei jeder 2-phasigen Strommessstelle.
[DwSchStr-040211-deDE-01.tif]
8.4.2.3 Funktionsbeschreibung
.
[LokenIsu-300311-deDE-01.tif]
Logik
[LoUebADW-121011-deDE-01.tif]
Wenn das Ausgangssignal A/D-Wandler-Überw. aktiv ist, werden bestimmte Schutzfunktionen, zur Vermei-
dung von Fehlfunktionen, blockiert (siehe Bild 8-26).
Schwellwert
Der Parameter Schwellwert ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches der Funktion Überwachung der ge-
räteinternen Analog-Digital-Wandler.
Kennliniensteigung
Mit den Parametern Kennliniensteigung und Schwellwert stellen Sie die Fehlerstromgrenze (IFmax) als
Schwellwert für die Stromsummenüberwachung ein. Das Gerät berechnet diesen Schwellwert mit der Formel:
Das Gerät berechnet mit den Stromeingängen (iL1, iL2 und iN):
• Den Fehlerstrom IF = |iL1 + iL2 + iN|
• Den maximalen Strom Σ| i | = |iL1|+|iL2|+ |iN|
Parameter: Kennliniensteigung
• Empfohlener Einstellwert (_:102) Kennliniensteigung = 0,1
Mit dem Parameter Kennliniensteigung stellen Sie das Verhältnis zwischen dem berechnetem Fehler-
strom und der Summe der gemessenen Ströme ein. In dieser Funktion werden die Effektivwerte bewertet.
Siemens empfiehlt die Voreinstellung.
Parameter: Schwellwert
• Empfohlener Einstellwert (_:101) Schwellwert = 0,1 A bei Inenn = 1 A oder 0,5 A bei Inenn = 5 A
Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie die untere Grenze des Arbeitsbereiches ein. Siemens empfiehlt
die Voreinstellung.
8.4.2.5 Parameter
8.4.2.6 Informationen
Wenn Sie das Gerät starten, Daten über die Schnittstellen laden und während des kontinuierlichen Betriebes
wirken diese Überwachungen der Geräte-Firmware. Die Fehlerreaktionen ergeben sich je nach Art und
Schwere des Fehlers wie folgt:
Firmware-Störungen, bei denen das Gerät im Betrieb bleiben kann. Die Störung wird gemeldet und die von der
Störung betroffenen Signale/ Daten werden als ungültig markiert. Betroffene Funktionen können somit in einen
sicheren Zustand gehen.
Der Fehler wird gemeldet. Die von der Störung betroffenen Signale/ Daten werden als ungültig markiert. Be-
troffene Funktionen können somit in einen sicheren Zustand gehen. Solche Fehler sind z.B. Fehler in der Zeit-
synchronisation (Verlust und Fehler).
Störungen, die sich teilweise durch einen Neustart des Gerätes beheben lassen. Das Gerät geht kurz-
zeitig außer Betrieb.
Solche Fehler sind z.B.:
• Gerätestart mit fehlerhaftem neuen Parametersatz. Der alte Parametersatz ist noch vorhanden.
• Überlastung des Prozessors
• Programmsequenzfehler
Schwerer Firmware-Fehler. Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb in einen sicheren Zustand (Fall-
back-Modus).
Solche Fehler sind z.B.:
• Gerätestart mit fehlerhaftem neuen Parametersatz. Es ist kein verwendbarer alter Parametersatz vorhan-
den.
• Gerätestart mit Versionsfehler
• CFC-Laufzeitfehler
• 3 erfolglose Neustarts in Folge
Die detaillierte, tabellarische Beschreibung der Fehlerreaktionen finden Sie am Ende von Kapitel 8. Dort finden
Sie auch entsprechende Abhilfemaßnahmen.
Das modulare Hardware-Konzept erfordert die Einhaltung einiger Regeln innerhalb der Produktfamilie und des
Baukastensystems. Konfigurationsfehler zeigen an, dass die im Gerät gespeicherte Hardware-Konfiguration
nicht mit der tatsächlich erkannten Hardware übereinstimmt. Unzulässige Komponenten und nicht zugelasse-
ne Kombinationen müssen ebenso erkannt werden wie das Fehlen konfigurierter Komponenten.
Die Fehlerreaktionen ergeben sich je nach Art und Schwere des Fehlers. Die Zuordnung der erkannten Hard-
ware-Konfigurationsfehler zu den Fehlerklassen ist wie folgt:
Die Störung wird gemeldet. Die von der Störung betroffenen Signale/Daten werden als ungültig markiert. Be-
troffene Funktionen können somit in einen sicheren Zustand gehen. Solche Fehler sind z.B. Fehler in der IE-
Wandlerkonfiguration (normal/empfindlich).
Schwerer Konfigurationsfehler: Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb in einen sicheren Zustand
(Fallback-Modus).
Solche Fehler sind z.B.:
• Fehlendes Hardware-Modul (Modul x)
• Falsches Hardware-Modul (Modul x)
• Falsche Hardware-Kombination
• Falsches Steckmodul (Modul x)
Die detaillierte, tabellarische Beschreibung der Fehlerreaktionen finden Sie am Ende von Kapitel 8. Dort finden
Sie auch entsprechende Abhilfemaßnahmen. Sie können Konfigurationsfehler durch eine erneute Synchroni-
sation mit DIGSI beheben.
SIPROTEC 5-Geräte bieten umfangreiche Kommunikationsmöglichkeiten über feste und optionale Schnittstel-
len. Neben der Hardware-Überwachung der Kommunikationssteckmodule müssen auch die übertragenen
Daten auf ihre Konsistenz, Störung oder Ausfall überwacht werden.
Überwachung
Bei der Überwachung der Kommunikationsverbindungen wird jeder Kommunikations-Port selektiv überwacht.
• Störungen werden erkannt und über den Betriebsmeldepuffer gemeldet. Das Gerät bleibt in Betrieb!
• Jeder Port verfügt zusätzlich über einen separaten Kommunikationsmeldepuffer, über den Details der Stö-
rungen (z.B. Fehlerrate) angezeigt werden.
Im Normalfall können Sie Kommunikationsstörungen durch Überprüfen der externen Verbindungen oder durch
den Austausch betroffener Kommunikationsmodule beheben. In den Kapiteln 8.8.2 Fehlerklasse 1 bis
8.8.4 Fehlerklasse 3 finden Sie die detaillierte, tabellarische Beschreibung der Fehlerreaktionen. Dort sind
auch entsprechende Abhilfemaßnahmen beschrieben.
8.8.1 Übersicht
.
Wenn Gerätefehler eintreten und die entsprechenden Überwachungsfunktionen ansprechen, wird das am
Gerät angezeigt und zusätzlich gemeldet. Gerätefehler können zur Störung von Daten und Signalen führen.
Diese Daten und Signale werden als ungültig markiert, sodass betroffene Funktionen automatisch in einen
sicheren Zustand gehen. Wenn die Überwachungsfunktionen ansprechen, hat das definierte Fehlerreaktionen
zur Folge.
Bei einem Gerätefehler sprechen die Überwachungsfunktionen des Gerätes an. Das Gerät reagiert je nach Art
und Schwere des Fehlers. Um auf einen Fehler hinzuweisen, nutzen die Überwachungsfunktionen Ausgaben
am Gerät und Meldungen.
Run-LED (grün) Die externe Hilfsspannung liegt an. Das Gerät ist betriebsbereit.
Error-LED (rot) Das Gerät ist nicht betriebsbereit. Der Life-Kontakt ist offen.
Life-Kontakt Signalisierung der Gerätebereitschaft nach erfolgreichem Geräteanlauf.
Warnsammelmeldung Das Gerät ist in Betrieb und signalisiert einen Fehler.
Meldepuffer des Gerätes Hinweise auf Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen
Zur Ermittlung der Fehlerursache und der entsprechenden Abhilfemaßnahme gehen Sie schrittweise vor.
Schritt 1: Das Ansprechen von Überwachungen führt in allen Fällen zu einer der folgenden Feh-
lerklassen.
• Fehlerklasse 1: Fehler wird gemeldet, das Gerät bleibt in Betrieb
• Fehlerklasse 2: Schwerer Fehler, das Gerät startet einen Wiederanlauf (Reset)
• Fehlerklasse 3: Schwerer Fehler, das Gerät geht in einen sicheren Zustand (Fall-
back-Modus). Im Fallback-Modus sind die Schutz- und Automatikfunktionen inaktiv.
Das Gerät ist außer Betrieb.
Schritt 2: Für jede Fehlerklasse finden Sie in den nachfolgenden Kapiteln detaillierte Tabellen mit
Angaben zu Fehlerursachen, -reaktionen und Abhilfemaßnahmen.
Fehlerreaktionen
Meldung im Geräte-Diagnosepuffer
Meldung im Betriebsmeldepuffer
Gerätewiederanlauf (Reset)
Störsammelmeldung
Fallback-Modus
Fehlerklasse 1 x x x
Fehlerklasse 2 x x x x
Fehlerklasse 3 x x x x
8.8.2 Fehlerklasse 1
.
Fehler der Fehlerklasse 1 erlauben weiterhin den sicheren Betrieb des Gerätes. Fehler der Fehlerklasse 1
werden gemeldet. Das Gerät bleibt in Betrieb.
Wenn die Überwachungsfunktionen ansprechen, werden gestörte Daten und Signale als ungültig markiert.
Damit können betroffene Funktionen in einen sicheren Zustand gehen. Ob Funktionen blockiert werden, wird
in der jeweiligen Funktion selbst entschieden. Weitere Informationen dazu finden Sie in den Funktionsbeschrei-
bungen.
Meldepuffer
Für jeden Gerätefehler wird eine entsprechende Überwachungsmeldung abgesetzt. Das Gerät zeichnet diese
Meldungen mit Echtzeitstempel im Betriebsmeldepuffer auf. Sie stehen damit für spätere Analysen zur Verfü-
gung. Wenn Überwachungen im Bereich der Kommunikationsschnittstellen des Gerätes ansprechen, steht für
jeden Port ein separater Kommunikationsmeldepuffer zur Verfügung. Dort sind erweiterte Diagnosemeldungen
und -messwerte verfügbar. Der Gerätediagnosepuffer enthält erweiterte Fehlerbeschreibungen. Dort erhalten
Sie für erkannte Gerätefehler auch Vorschläge für entsprechende Abhilfemaßnahmen.
Warnsammelmeldung
Fehlerübersicht
8.8.3 Fehlerklasse 2
.
Fehler der Fehlerklasse 2 sind schwerwiegende Gerätefehler, die zu einem sofortigen Wiederanlauf des
Gerätes (Reset) führen.
Das tritt bei Datenstörungen (z.B. RAM-Speicher) des Gerätes auf, wenn ein Wiederanlauf die Herstellung der
Datenkonsistenz verspricht. Das Gerät geht kurzzeitig außer Betrieb, eine Fehlfunktion wird vermieden.
HINWEIS
Wenn ein Fehler der Fehlerklasse 2 nach 3 erfolglosen Wiederanläufen (Reset) nicht behoben ist, wird der
Fehler automatisch der Fehlerklasse 3 zugeordnet. Das Gerät geht automatisch in den Fallback-Modus.
Meldepuffer
Für jeden Gerätefehler mit einem anschließenden Wiederanlauf (Reset) ist im Betriebsmeldepuffer nur der
Wiederanlauf erkennbar. Die eigentliche Überwachungsmeldung wird zum Zeitpunkt der Fehlererkennung
noch vor dem Wiederanlauf in den Gerätediagnosepuffer eingetragen. Diese Meldungen werden mit Echtzeit-
stempel aufgezeichnet und sind damit für spätere Analysen verfügbar. Der Gerätediagnosepuffer enthält er-
weiterte Fehlerbeschreibungen. Dort erhalten Sie für erkannte Gerätefehler auch Vorschläge für entsprechen-
de Abhilfemaßnahmen.
Warnsammelmeldung
Das Ansprechen der folgenden Überwachungen mit unmittelbarem Wiederanlauf des Gerätes erlaubt kein Ab-
setzen von normalen Überwachungsmeldungen und führt somit auch nicht zur Ansteuerung der Warnsammel-
meldung.
Fehlerübersicht
Nummer Gerätediagnosepuffer
826 Prozessorfehler auf dem Basismodul:
Wenn der Fehler mehrfach auftritt, kontaktieren Sie das Customer Support Center.
830 FPGA-Hardware-Fehler auf dem Basismodul:
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
834 Speicherfehler (kurzzeitig):
Reset eingeleitet.
3823 Programmablauffehler:
Wenn der Fehler mehrfach auftritt, kontaktieren Sie das Customer Support Center.
826 CPU-Überlast:
Wenn der Fehler mehrfach auftritt, kontaktieren Sie das Customer Support Center.
Verschiedene Interner Firmware-Fehler:
Wenn der Fehler mehrfach auftritt, kontaktieren Sie das Customer Support Center.
8.8.4 Fehlerklasse 3
.
Fehler der Fehlerklasse 3 sind schwerwiegende Gerätefehler, die zu einem sofortigen Eintritt des Gerätes in
den Fallback-Modus führen.
Schwere Gerätefehler sind Fehler, die sich nicht durch einen Wiederanlauf des Gerätes beheben lassen. In
diesem Fall kontaktieren Sie das Customer Support Center. Das Gerät geht dauerhaft außer Betrieb, eine Fehl-
funktion wird vermieden. Im Fallback-Modus ist eine minimale Bedienung des Gerätes über die Vor-Ort-Bedie-
neinheit und über DIGSI möglich. So können Sie z.B. noch Informationen aus dem Gerätediagnosepuffer aus-
lesen.
Meldepuffer
Für jeden Gerätefehler, der unmittelbar zum Eintritt in den Fallback-Modus führt, sind Einträge von Überwa-
chungsmeldungen in den Betriebsmeldepuffer nicht möglich. Die eigentliche Überwachungsmeldung wird zum
Zeitpunkt der Fehlererkennung in den Gerätediagnosepuffer eingetragen, d.h. noch vor dem Eintritt in den Fall-
back-Modus. Diese Meldungen werden mit Echtzeitstempel aufgezeichnet und sind damit für spätere Analysen
verfügbar. Der Gerätediagnosepuffer enthält erweiterte Fehlerbeschreibungen. Dort erhalten Sie für jeden er-
kannten Gerätefehler auch Vorschläge für entsprechende Abhilfemaßnahmen.
Warnsammelmeldung
Das Ansprechen der folgenden Überwachungen mit Eintritt des Gerätes in den Fallback-Modus erlaubt kein
Absetzen von normalen Überwachungsmeldungen. Der Eintritt des Gerätes in den Fallback-Modus führt somit
auch nicht zur Ansteuerung der Warnsammelmeldung.
Fehlerübersicht
Nummer Gerätediagnosepuffer
2822 Speicherfehler (andauernd):
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
4727, 5018-5028 Hardware-Fehler auf Modul 1-12:
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
4729 Gerätebusfehler (wiederholt):
• Prüfen Sie die Modulkonfiguration und die Verbindungen der Module.
• Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
4733 Falsche Hardware-Konfiguration:
Synchronisieren Sie die Hardware-Konfiguration des Gerätes mit DIGSI.
5037-5048 Falsches Modul 1-12 erkannt:
Synchronisieren Sie die Hardware-Konfiguration des Gerätes mit DIGSI.
5031-5035 Falsches Steckmodul auf Steckmodulposition E/F/M/N/P erkannt:
Synchronisieren Sie die Hardware-Konfiguration des Gerätes mit DIGSI.
Applikationskonfiguration falsch:
Suchen Sie die Ursache im Betriebsmeldepuffer und laden Sie eine gültige Konfigura-
tion in das Gerät.
3640, 4514 Datenstrukturfehler:
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
956 Firmware-Versionsfehler:
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
2013, 2025 Signaturfehler:
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
Nummer Gerätediagnosepuffer
CFC-Fehler:
Prüfen Sie in DIGSI Ihren CFC-Plan auf die Ursache.
5050-5061 Binärausgangsfehler auf Modul 1 - 12:
Kontaktieren Sie das Customer Support Center.
5088, 5089 Eine fehlerhafte Display-Konfiguration wurde festgestellt:
Synchronisieren Sie die Hardware-Konfiguration des Gerätes mit DIGSI.
8.9 Warnsammelmeldung
.
Die Warnsammelmeldung Gruppenwarnung bietet die Möglichkeit, mit nur einem Signal auf das Ansprechen
einer Überwachungsfunktion aufmerksam zu machen. Die in Kapitel 8.8.2 Fehlerklasse 1 beschriebenen Feh-
lermeldungen führen alle zum Ansprechen der Warnsammelmeldung.
Einige Fehlermeldungen sind fest mit der Warnsammelmeldung verbunden (Warnsammelmeldung (fix)),
andere im Auslieferzustand der Geräte flexibel per CFC-Verbindung (Warnsammelmeldung (CFC)). Für flexib-
le Konfigurationen bietet die Warnsammelmeldung ein spezielles Binäreingangssignal >Gruppenwarnung
an, das Sie in der DIGSI-Informationsrangierungsmatrix frei konfigurieren können. Somit können Sie beispiels-
weise für Testzwecke bestimmte Überwachungen aus der Warnsammelmeldung entfernen. Kundenspezifi-
sche Signale können Sie auch bei Bedarf zum Ansteuern der Warnsammelmeldung benutzen. Die Signale
finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Informationsrangierung. Im Arbeits-
bereich finden Sie die Warnsammelmeldung Gruppenwarnung und das binäre Eingangssignal >Gruppen-
warnung unter Alarmbehandlg. (siehe folgendes Bild).
[ScGrWarn-010313-deDE-01.tif]
Anzeige am Gerät
Wenn die Warnsammelmeldung angesteuert wird, wird automatisch die 16. LED des Basismoduls angesteuert.
Meldepuffer
Die Warnsammelmeldung wird inklusive der sie verursachenden Fehlermeldungen mit Echtzeitstempel in den
Betriebsmeldepuffer eingetragen.
9.1 Funktionsübersicht
.
Die Messgrößen werden an den Messstellen erfasst und zu den Funktionsgruppen weitergeleitet.
Innerhalb der Funktionsgruppe werden dann aus diesen gemessenen Werten weitere Messgrößen berechnet,
die für die Schutzfunktionen dieser Funktionsgruppe erforderlich sind. So wird beispielsweise die Leistung aus
den Messgrößen Spannung und Strom berechnet.
Grundlegenden Hinweise zur Erfassung und Bearbeitung der Prozessdaten finden Sie im Kapitel Funktionale
Grundstruktur ab Kapitel 2.1 Funktionseinbettung im Gerät.
[DwOMV7ST-210312-xxXX-01.tif]
Für die Anzeige werden die Messwerte eines SIPROTEC 5-Gerätes zu folgenden Gruppen zusammengefasst:
• Betriebsmesswerte
• Grundschwingungskomponenten
• Funktionsspezifische Messwerte
• Minimalwerte, Maximalwerte, Mittelwerte
• Energiezählwerte
• Benutzerdefinierte Mess- und Zählwerte
• Statistikwerte
Funktionsgruppe Leitung
Die Funktionsgruppe Leitung bezieht in der einfachsten Ausführung die Messwerte des 2-phasigen Span-
nungs- und Stromsystems und enthält folgende Messwertgruppen:
[DwOMVLtg-030912-deDE-01.tif]
Details zu den einzelnen Messwertgruppen finden Sie in den Tabellen der nachfolgenden Kapitel.
Funktionsgruppe Leistungsschalter
[DwOMVLS1-250211-deDE-01.tif]
9.3 Betriebsmesswerte
.
Die Werte können als Primär- und Sekundärgrößen und als Prozentwerte angezeigt werden.
Effektivwerte
[FoOMVEff-020311-deDE-01.tif]
Wirkleistung
[FoOMVWir-250213-deDE-01.tif]
Scheinleistung S=U·I
Blindleistung
[FoOMVBld-210113-deDE-01.tif]
Leistungsfaktor
[FoOMVLFk-090729-deDE-01.tif]
Funktionsgruppe Leitung
9.4 Grundschwingungskomponenten
.
Die Grundschwingungskomponenten werden aus den Momentanwerten über ein Fourier-Filter berechnet (In-
tegrationsintervall: eine Periode). Das Ergebnis sind Zeigergrößen, die durch Betrag und Phase beschrieben
werden.
Grundschwingungskomponenten
9.5 Mittelwert
Die Funktionalität Mittelwertbildung ist bei den Geräten in der Funktionsgruppe nicht vorkonfiguriert. Wenn Sie
die Funktionalität nutzen, müssen Sie diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden.
Die nachfolgend aufgeführten Parameter für die Berechnung der Mittelwerte stellen Sie mit DIGSI 5 bzw. am
Gerät ein. Sie finden die Einstellparameter in DIGSI 5 in der Projektnavigation unter Parameter > Gerätein-
stellungen.
Parameterwert Bedeutung
1 min bis 60 min Zeitfenster für die Mittelwertbildung, z.B. 60 min
Parameterwert Bedeutung
1 min bis 60 min Aktualisierungsintervall für die Anzeige des Mittelwertes, z.B. 60 min
Parameter: Mittlw.Synchronisierzt.
• Voreinstellwert: (_:106) Mittlw.Synchronisierzt. = hh:00
Der Parameter beschreibt den Synchronisierzeitpunkt der Mittelwertbildung.
Parameterwert Bedeutung
hh:00 Der Parameter Mittelw. Ausgabeintervalwird
zur vollen Stunde wirksam
hh:15 Der Parameter Mittelw. Ausgabeinterval wird
15 Minuten nach der vollen Stunde wirksam
hh:30 Der Parameter Mittelw. Ausgabeinterval wird
30 Minuten nach der vollen Stunde wirksam
hh:45 Der Parameter Mittelw. Ausgabeinterval wird
45 Minuten nach der vollen Stunde wirksam
HINWEIS
Die Mittelwertberechnung wird neu gestartet nach
• Änderung einer der 3 Parameter für die Mittelwertberechnung
• Rücksetzen des Gerätes (Initial- oder Normal-Reset)
• Änderung der Uhrzeit
• Rücksetzen der Mittelwerte
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Wirkungsweise der Parametrierung und einer Änderung.
Alle 30 Minuten wird um hh:15 Uhr (15 Minuten nach einer vollen Stunde) und hh:45 Uhr (15 Minuten vor einer
vollen Stunde) ein neuer Mittelwert ausgegeben. Dabei werden alle Messwerte der letzten 60 min zur Mittel-
wertbildung genutzt.
Werden diese Parameter beispielsweise um 11:03:25 Uhr geändert, so werden die Mittelwerte zunächst mit "-
--" in der Anzeige rückgesetzt. Der 1. berechnete Mittelwert wird dann um 12:15:00 Uhr ausgegeben.
Die Mittlw.Synchronisierzt. = hh:45 wirkt in diesem Beispiel wie oben für = hh:15 beschrieben.
Alle 60 Minuten wird um hh:15 Uhr (15 Minuten nach einer vollen Stunde) ein neuer Mittelwert ausgegeben.
Dabei werden alle Messwerte der letzten 60 min zur Mittelwertbildung genutzt.
Werden diese Parameter beispielsweise um 11:03:25 Uhr geändert, so werden die Mittelwerte zunächst mit "-
--" in der Anzeige rückgesetzt. Der 1. berechnete Mittelwert wird dann um 12:15:00 Uhr ausgegeben.
Alle 10 Minuten wird ein neuer Mittelwert ausgegeben um hh:00 Uhr, hh:10 Uhr, hh:20 Uhr, hh:30 Uhr, hh:40
Uhr , hh:50 Uhr Dabei werden alle Messwerte der letzten 5 min zur Mittelwertbildung genutzt.
Werden diese Parameter beispielsweise zur Uhrzeit 11:03:25 geändert, so werden die Mittelwerte zunächst mit
"---" in der Anzeige rückgesetzt. Der 1. berechnete Mittelwert wird dann um 11:10:00 Uhr ausgegeben.
9.5.3 Parameter
9.5.4 Informationen
9.6 Minimal-/Maximalwerte
Minimal- und Maximalwerte können auf Basis verschiedener Messgrößen oder berechneter Größen gebildet
werden:
• Betriebsmesswerte
• Grundschwingungskomponenten
• Ausgewählte Werte
Sie können parametrieren, welche Größe verwendet wird. Die Messgrößen für die Minimum-/Maximumbildung
werden aus DIGSI 5 geladen.
Die Berechnung und das Rücksetzen der Minimal- und Maximalwerte wird über Parameter gesteuert. Die Pa-
rameter beschreiben folgende Punkte:
• Speicher der Minimal-/Maximalwerte werden zyklisch auf 0 rückgesetzt oder nicht.
(Parameter Min/Max zykl. Reset)
• Zeitpunkt, zu dem die Speicher der Minimal-/Maximalwerte auf 0 rückgesetzt werden.
(Parameter Min/Max Reset erfolgt alle und Parameter Min/Max Reset zur)
• Zeitpunkt, zu dem der zyklische Rücksetzvorgang der Minimal-/Maximalwerte beginnt (ab Parametrie-
rung)
(Parameter Min/Max Tage bis Start)
[DWMinMax-100611-deDE-01.tif]
Die Funktionalität Minimal-/Maximalwerte ist nicht vorkonfiguriert. Wenn Sie die Funktion nutzen wollen,
müssen Sie diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden.
Die nachfolgend aufgeführten Parameter für die Berechnung der Minimal-/Maximalwerte stellen Sie mit
DIGSI 5 oder am Gerät ein. Sie finden die Einstellparameter in DIGSI 5 in der Projektnavigation unter Parame-
ter > Geräteinstellungen.
Parameterwert Bedeutung
Ja Zyklisches Rücksetzen der Minimal- und Maximalwertspeicher aktiviert
Nein Zyklisches Rücksetzen der Minimal- und Maximalwertspeicher deaktiviert
Alle folgenden Parameter sind nicht sichtbar
Parameterwert Bedeutung
1 Tag bis 365 Tage Rücksetzen des Minimalwertes und des Maximalwertes zyklisch alle angegebenen
Tage, z.B. jeden Tag (1 Tag)
Parameterwert Bedeutung
0 min bis 1439 min Rücksetzen des Minimalwertes und des Maximalwertes zur angegebenen Minute des
Tages, der im Parameter Min/Max Reset erfolgt alle angegeben ist, z.B. 0
min (= 00.00 Uhr)
Parameterwert Bedeutung
1 Tag bis 365 Tage Angabe, ab wann der zyklische Rücksetzvorgang der gebildeten Minimalwerte und
Maximalwerte beginnt, z.B. in 1 Tag (nach der Parametrierung)
9.6.3 Parameter
9.6.4 Informationen
9.7 Energiewerte
Das Gerät ermittelt kontinuierlich aus den Leistungsmesswerten die Werte für Wirk- und Blindenergie. Das
Gerät berechnet die abgegebene und die bezogene Elektroenergie. Die Berechnung (Summation über die
Zeit) startet unmittelbar nach Gerätehochlauf. Sie können die aktuellen Energiewerte am Display des Gerätes
oder über DIGSI 5 auslesen, den Energiewert löschen (Setzen auf 0) oder auf einen beliebigen Anfangswert
setzen. Nach der Eingabe wird die Energiewertberechnung mit den neuen Einstellwerten fortgesetzt.
Energiewerte können Sie über eine Schnittstelle zu einer Zentrale übertragen. Dafür werden die Energiewerte
in Energiezählwerte umgerechnet. Dabei gilt folgende Vorschrift:
[FoOMVErg-020311-deDE-01.tif]
Über Parameter stellen Sie ein, wie die Zählwerte bearbeitet werden. Die Einstellparameter gelten für alle En-
ergiezählwerte des Gerätes und wirken nicht funktionsgruppenspezifisch. Sie bestimmen folgende Punkte:
• Parameter Energie Umspeicherzeit
Stundenbezogener Zeitpunkt; zu diesem Zeitpunkt stellt das Gerät den Zählwert an der Kommunikations-
schnittstelle zur Übertragung zur Verfügung. Danach wird er gemäß dem gewählten Protokoll übertragen.
HINWEIS
Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, so wird der Parameter Energie Umsp.inter-
vall automatisch deaktiviert.
HINWEIS
Das Umspeicherintervall wird alternativ zur Umspeicherzeit genutzt und deaktiviert die eingestellte Umspei-
cherzeit. Die Displayanzeige des Gerätes ist immer aktuell.
Zusätzlich kann die Umspeicherung über einen rangierbaren Binäreingang (>Umspeichern) ausgelöst
werden. Die steigende Flanke des Binäreingangs führt zur Umspeicherung, d.h. zur Bereitstellung des Ener-
giezählwertes an der Kommunikationsschnittstelle.
Die Zählwertspeicher und die Energiewerte können bei steigender Flanke über einen Binäreingang (>Rück-
setzen) auf 0 gesetzt werden.
HINWEIS
Energiewerte Primär
Wp+ Wirkenergie, Abgabe kWh, MWh, GWh
Wp- Wirkenergie, Bezug kWh, MWh, GWh
Wq+ Blindenergie, Abgabe kVArh, MVArh, GVArh
Wq- Blindenergie, Bezug kVArh, MVArh, GVArh
Die Qualität der Energiezählwerte geht bei einzelnen fehlenden Messwerten in den Zustand Questionable
gemäß IEC 61850.
Dieser Qualitätszustand bleibt erhalten bis für den Energiewert ein neuer Zählerstand vorgegeben wird durch:
Die eingestellten Parameter gelten für alle Energiezähler des Gerätes. Sie finden die Einstellparameter in
DIGSI 5 in der Projektnavigation unter Parameter > Geräteinstellungen.
Parameterwert Beschreibung
-- Deaktiviert
hh:00 Umspeicherung zur vollen Stunde
hh:15 Umspeicherung 15 Minuten nach der vollen Stunde
hh:30 Umspeicherung 30 Minuten nach der vollen Stunde
hh:45 Umspeicherung 45 Minuten nach der vollen Stunde
HINWEIS
Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, ist der Parameter Energie Umsp.intervall
unwirksam und wird automatisch deaktiviert.
Parameterwert Beschreibung
0 min Umspeicherung deaktiviert
60 min Umspeicherung zyklisch nach der eingestellten Zeit 1 Minute bis 60 Minuten
HINWEIS
Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, ist der Parameter Energie Umspeicherzeit
unwirksam und wird automatisch deaktiviert.
Parameterwert Beschreibung
aktueller Wert Umspeicherung des aktuellen Energiewertes
Differenzwert Umspeicherung des Differenzwertes zwischen dem aktuellen Energiewert und dem En-
ergiewert der letzten Umspeicherung
Binäreingänge Beschreibung
>Umspeichern Die Umspeicherung der Zählwerte wird über Binäreingang angestoßen.
>Rücksetzen Der Zählwertspeicher wird über Binäreingang auf 0 gesetzt.
Diese logischen Signale rangieren Sie in der DIGSI 5 Rangiermatrix. Öffnen Sie die Funktionsgruppe in der Sie
den Energiewert angelegt haben, z.B. Leitung. Dort finden Sie unter Registerkarte Messwerte die Register-
karte Energie, 2-phasig. In dieser Registerkarte finden Sie neben den Messwerten auch die logischen Signa-
le.
9.7.3 Parameter
9.7.4 Informationen
HINWEIS
Für benutzerspezifische Anwendungen können Sie über DIGSI 5 zusätzliche Zählwerte definieren.
Setzen Sie Impulszähler ein, so definieren Sie dafür über DIGSI 5 die zugehörigen Zählwerte und parametrie-
ren diese analog zu den Energiewerten. Sie können die Zählwerte am Display des Gerätes oder über DIGSI 5
auslesen.
Über Parameter stellen Sie für jeden Impulzählwert individuell ein wie er bearbeitet wird:
• Parameter Umspeicherzeit
Stundenbezogener Zeitpunkt zu dem das Gerät den Zählwert an der Kommunikationsschnittstelle zur
Übertragung zur Verfügung stellt. Danach erfolgt die Übertragung gemäß dem gewählten Protokoll.
HINWEIS
Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, so wird der Parameter Umspeicherintervall
automatisch deaktiviert.
• Parameter Umspeicherintervall
Einstellbare Zeitspanne in Minuten bis zur ersten und jeder weiteren Übertragung des Zählwertes an die
Kommunikationsschnittstelle des Gerätes. Danach wird er gemäß dem gewählten Protokoll übertragen.
HINWEIS
Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, so wird der Parameter Umspeicherzeit auto-
matisch deaktiviert.
Zusätzlich kann die Umspeicherung über einen rangierbaren Binäreingang (>Umspeichern) oder über einen
logischen internen Binäreingang ausgelöst werden. Die steigende Flanke des Binäreingangs führt zur Umspei-
cherung und damit zur Bereitstellung des Zählwertes an der Kommunikationsschnittstelle.
Der Zählimpuls eines beliebigen externen/internen Impulsgebers wird über einen rangierbaren Binäreingang
(>Impulseingang) an das Gerät angeschlossen. Wenn dieser keine plausiblen Werte liefert, kann dies dem
Gerät über einen weiteren rangierbaren Binäreingang (>Externer Fehler) signalisiert werden.
Die Qualität des Impulszählwertes geht bei externem Fehler in den Zustand Questionable gemäß IEC 61850.
Solange der externe Fehler anliegt, werden keine Impulse mehr addiert. Ist der externe Fehlerzustand beendet
werden weiter Impulse hinzuaddiert.
Die Qualität des Impulszählwertes bleibt Questionable bis für den Impulszählwert ein neuer Zählerstand vor-
gegeben wird durch:
• Parameter Flanken-Trigger
Über Parameter wählen Sie zwischen der Zählung nur bei steigender Flanke oder bei steigender und fal-
lender Flanke am Impulseingang.
Der Impulszähler kann auf 0 zurück gesetzt werden. Dieses Rücksetzen führen Sie durch die steigende Flanke
eines rangierbaren Binäreingangs (>Rücksetzen) oder über Bedienung am Gerät durch.
Zur Anzeige der Zählgröße am Geräte-Display stellen Sie mit DIGSI 5 für jeden Impulszähler die gewünschte
Wichtung der Zählimpulse, die Einheit des Zählwertes und einen Multiplikationsfaktor ein. Ferner können Sie
einen benutzerspezifischen Namen vergeben.
Öffnen Sie dazu in der DIGSI 5-Informationsrangierung den Funktionsbereich Impulszählw. (siehe Bild 9-3).
Wählen Sie den Zählwert und nehmen Sie unter Eigenschaften die Einstellungen vor.
[ScOMVimp-010313-deDE-01.tif]
Die Funktionalität Impulszählwerte ist nicht vorkonfiguriert. Wenn Sie die Funktion nutzen wollen, müssen Sie
diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden. Die Funktion ist nur für für die Funktionsgrup-
pen Leitung und Leistungsschalter verfügbar.
Die Parameter können für jeden Impulszähler individuell eingestellt werden. Sie finden die Einstellparameter
in DIGSI 5 im Navigationsbaum unter Parameter → Funktionsgruppe Leitung oder Leistungsschalter.
Für Impulszählwerte sind die nachfolgend beschriebenen Parameter und Binäreingänge verfügbar.
Parameter: Umspeicherzeit
• Voreinstellwert (_:101) Umspeicherzeit = --
Parameterwert Beschreibung
-- Deaktiviert
hh:00 Umspeicherung zur vollen Stunde
hh:15 Umspeicherung 15 Minuten nach der vollen Stunde
hh:30 Umspeicherung 30 Minuten nach der vollen Stunde
hh:45 Umspeicherung 45 Minuten nach der vollen Stunde
HINWEIS
Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, ist der Parameter Umspeicherintervall unwirksam
und wird automatisch deaktiviert.
Parameter: Umspeicherintervall
• Voreinstellwert (_:102) Umspeicherintervall = 0 min
Parameterwert Beschreibung
0 min Umspeicherung deaktiviert
1 min bis 60 min Umspeicherung zyklisch nach der eingestellten Zeit 1 Minute bis 60 Minuten
HINWEIS
Wenn der Parameter durch eine Zeiteinstellung aktiviert ist, ist der Parameter Umspeicherzeit unwirksam und
wird automatisch deaktiviert.
Parameter: Flanken-Trigger
• Voreinstellwert (_:103) Flanken-Trigger = steigende Flanke
Parameterwert Beschreibung
steigende Flanke Zählung bei steigender Flanke am Impulseingang
steig. & fallende Flanke Zählung bei steigender und bei fallender Flanke am Impulseingang
Binäreingänge Beschreibung
>Impulseingang Eingang für die Zählimpulse eines externen Impulsgebers
>Externer Fehler Meldung, dass die Zählimpulse des externen Impulsgebers fehlerbehaftet sind. Die
Meldung wirkt sich auf die Qualitätskennzeichnung des Impulswertes aus.
>Umspeichern Die Umspeicherung der Zählwerte wird über Binäreingang angestoßen.
>Rücksetzen Die steigende Flanke am Binäreingang setzt den Impulszähler auf 0 zurück .
Die von einem Impulsgeber dargestellte Energiemenge soll als Messwert angezeigt werden.
Die Impulswichtung, die SI-Einheit und der Faktor müssen aufeinander abgestimmt sein.
Wenn das Kontrollkästchen Umspeichern Differenzwert aktiviert ist, wird zur eingestellten Umspeicherzeit
der Differenzwert über die Kommunikationsschnittstelle übertragen. Der Differenzwert wird aus dem aktuellen
Zählerstand minus dem Zählerstand der letzten Umspeicherung gebildet.
Rangieren Sie das logische Signal >Impulseingang auf einen Binäreingang, an den der Impulsgeber ange-
schlossen wird.
Name Wirkleistungszähler
Impulswichtung 100
Umspeichern Differenzwert Aktiviert
SI-Einheit Wh
Faktor 1
Diese logischen Signale rangieren Sie in der DIGSI 5-Informationsrangierung. Öffnen Sie die Funktionsgruppe,
in der Sie einen Impulszählwert angelegt haben, z.B. Leitung 1. Dort finden Sie den Funktionsbereich Impuls-
zählw.. Hier finden Sie neben dem Zählwert auch die logischen Signale. Wählen Sie den Zählwert und nehmen
Sie unter Eigenschaften die Einstellungen vor.
[ScMVImST-010313-xxXX-01.TIF]
9.9 Statistikwerte
.
9.10 Messumformer
9.10.1 Funktionsübersicht
.
In den Geräten können 20-mA-Messumformereingänge verwendet werden. Je 4 solcher Eingänge sind als
Modul ANAI-CA-4EL verfügbar, das auf einen Kommunikationsmodul-Steckplatz (z.B. Port E oder F) gesteckt
werden kann. Bis zu 4 solcher Module sind steckbar. Mit solchen 20-mA-Messwerten werden typischerweise
langsam veränderliche Prozessgrößen wie Temperatur oder Gasdruck erfasst und an die Stationsleittechnik
gemeldet.
Die Messumformer-Bausteine sind in der Funktionsgruppe Analoge Umformer eingebettet und enthalten un-
abhängig voneinander parametrierbare Eingangs- und Ausgangskanäle.
[DwStruMU-010313-deDE-01.tif]
9.10.3 Funktionsbeschreibung
.
Die 20-mA-Eingänge übertragen typischerweise einen Wert, der eine physikalische Größe wie eine Tempera-
tur oder einen Druck darstellt. Daher muss im Gerät eine Kennlinie eingestellt werden, die die Zuordnung der
physikalischen Größe zu dem 20-mA-Wert angibt. Wenn der Parameter Bereich aktiv nicht aktiviert wird
(kein Kreuz im Kontrollkästchen), so geht die Funktion vom Bereich -24 mA bis +24 mA aus. Die Einstellung
des Bereiches für den skalierten Wert geht dabei von einem Nutzbereich von -20 mA bis +20 mA aus. Das fol-
gende Bild zeigt ein Beispiel.
[DwKlBsp1-120124-deDE-01.tif]
In diesem Beispiel bedeutet der Messwert -20 mA eine Temperatur von 0 Grad Celsius und der Messwert
20 mA eine Temperatur von 100 Grad Celsius. Also wird als Einheit = °C und als Umwandlungsfaktor =
100 eingegeben. Die Auflösung (Nachkommastelle) des Temperaturwertes ist wählbar, für eine Nachkommas-
telle wählen Sie Auflösung = 0,1.
[SCtransd-110113-deDE-01.tif]
Wenn ein Wert kleiner als -24 mA oder größer als +24 mA am Messumformereingang anliegt, so wird der
Messwert als invalid gekennzeichnet. Wenn der Parameter Bereich aktiv aktiviert wird, so erscheinen die
2 zusätzlichen Parameter Obere Grenze und Untere Grenze. Die beiden Grenzwerte geben die Eingangs-
ströme in mA an, für die der bei Umwandlungsfaktor eingestellte Wert (Obere Grenze) und der Wert 0
(Untere Grenze) der berechneten Größe gilt (siehe folgendes Bild).
[DwKlBsp2-120124-deDE-01.tif]
In diesem Beispiel ist Bereich aktiv angewählt. Die Obere Grenze liegt bei 15 mA, die Untere Grenze
liegt bei 5 mA und der Umwandlungsfaktor bleibt bei 100. Insgesamt ergibt sich eine Kennlinie wie im fol-
genden Bild unter Berücksichtigung aller möglichen gültigen Messwerte von -24 mA bis +24 mA gezeigt.
[DwKlges2-120124-deDE-01.tif]
[ScMwdlST-270213-xxXX-01.tif]
Jeder Messumformereingang stellt in der Informationsmatrix den skalierten Messwert (in den Beispielen also
Temperaturwerte) und den Original-Strommesswert in mA zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.
Die Messumformerwerte können im Display-Bild angezeigt und mit CFC-Plänen verarbeitet werden.
Parameter Einheit
• Empfohlener Einstellwert Einheit = °C
Mit dem Parameter Einheit stellen Sie ein, welche physikalische Maßeinheit die Messwerte repräsentieren.
Die möglichen Einstellwerte entnehmen Sie der Parametertabelle.
Parameter Umwandlungsfaktor
Mit dem Parameter Umwandlungsfaktor stellen Sie den Umwandlungsfaktor des Messumformers ein.
Parameter Auflösung
• Voreinstellwert Auflösung = 0,1
Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv nicht aktivieren (kein Kreuz im Kontrollkästchen), so geht die Funk-
tion vom Bereich -24 mA bis +24 mA aus. Die Einstellung des Bereiches für den skalierten Wert geht dabei von
einem Nutzbereich von -20 mA bis +20 mA aus.
Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv aktivieren, dann erscheinen die 2 zusätzlichen Parameter Obere
Grenze und Untere Grenze.
Wenn der Parameter Bereich aktiv aktiviert wird, dann erscheinen die 2 zusätzlichen Parameter Obere
Grenze und Untere Grenze. Die beiden Grenzwerte geben die Eingangsströme in mA an, für die der bei
Umwandlungsfaktor eingestellte Wert (Obere Grenze) und der Wert 0 (Untere Grenze) der berechne-
ten Größe gilt.
9.10.5 Parameter
9.10.6 Informationen
Für die Inbetriebnahme müssen verschiedene Prüfungen durchgeführt werden, um die einwandfreie Funktion
des Gerätes zu gewährleisten.
Bei Prüfungen mit einer Sekundärprüfeinrichtung ist darauf zu achten, dass keine anderen Messgrößen auf-
geschaltet sind und die Auslöse- und Einschaltbefehle zu den Leistungsschaltern unterbrochen sind, soweit
nicht anders angegeben.
Sekundärprüfungen können auf keinen Fall Primärprüfungen ersetzen, da sie Anschlussfehler nicht einschlie-
ßen können. Sie können jedoch zur theoretischen Kontrolle der Einstellwerte dienen.
Primärprüfungen dürfen nur von qualifizierten Personen vorgenommen werden, die mit der Inbetriebnahme
von Schutzsystemen, mit dem Betrieb der Anlage und mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften (Schalten,
Erden, usw.) vertraut sind.
Für die Inbetriebsetzung müssen auch Schalthandlungen durchgeführt werden. Die beschriebenen Prüfungen
setzen voraus, dass diese gefahrlos durchgeführt werden können. Sie sind daher nicht für betriebliche Kontrol-
len gedacht.
Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die zu schützende Leitung
geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung muss ein Laststrom von mindestens 0,1 · IN flie-
ßen; er sollte Ohmsch bis Ohmsch-induktiv sein. Die Richtung des Laststromes muss bekannt sein. Im Zweifel
sind Maschen- oder Ringnetze aufzutrennen. Die Leitung bleibt für die Dauer der Messungen eingeschaltet.
Die Richtung kann unmittelbar aus den Betriebsmesswerten hergeleitet werden. Überzeugen Sie sich zu-
nächst, dass die Leistungsmesswerte der Leistungsrichtung entsprechen. Dabei ist hier vom Normalfall aus-
gegangen, dass die Vorwärtsrichtung (Messrichtung) von der Sammelschiene in Richtung Leitung geht.
Überzeugen Sie sich anhand der Leistungsmesswerte am Gerät oder in DIGSI 5, dass diese der Leistungs-
richtung entsprechen:
• P ist positiv, wenn Wirkleistung in die Leitung bzw. in das Schutzobjekt fließt.
• P ist negativ, wenn Wirkleistung zur Sammelschiene bzw. aus dem Schutzobjekt heraus fließt.
• Q ist positiv, wenn induktive Blindleistung in die Leitung bzw. in das Schutzobjekt fließt.
• Q ist negativ, wenn induktive Blindleistung zur Sammelschiene bzw. aus dem Schutzobjekt heraus fließt.
Haben die Leistungsmesswerte ein umgekehrtes Vorzeichen als erwartet, dann ist der Lastfluss entgegen der
Stromrichtungsdefinition. Das kann zum Beispiel am entgegengesetzten Ende der Leitung der Fall sein. Der
Stromwandlersternpunkt zeigt dann in Richtung Schutzobjekt (z.B. Leitung).
Sind die Werte nicht erwartungsgemäß, kann eine Polaritätsvertauschung am Spannungsanschluss vorliegen.
Wenn die Geräte über die Wirkschnittstelle miteinander verbunden und eingeschaltet sind, nehmen sie selb-
ständig Kontakt miteinander auf. Wenn z.B. das Gerät 1 das Gerät 2 erkennt, wird die erfolgreiche Verbindung
gemeldet (siehe nächstes Bild). Entsprechend meldet jedes Gerät an alle Geräte, dass eine Schutzdatenkom-
munikation besteht.
[ScSTtop1-270213-xxXX-01.tif]
Während des Betriebes kann eine ordnungsgemäße Kommunikation der Geräte untereinander kontrolliert
werden.
Bei einer erfolgreichen Verbindungsaufnahme erscheint in DIGSI 5 im Feld Status Topologieerk. die Meldung
gültig (siehe Bild 10-1).
Wenn 2 Geräte falsch parametriert sind, erscheint im Feld Status Topologieerk. die Meldung ungültig.
(siehe Bild 10-1).
In Bild 10-2 findet keine Schutzdatenkommunikation zwischen Gerät 1 und Gerät 2 statt, d.h. die Wirkschnitt-
stellen 1 und 2 vom Gerät 1 empfangen keine Daten. Die Übertragung von Wirkdaten ist unterbrochen und der
Differentialschutz ist unwirksam. Ein Grund hierfür kann eine Fernbedienung mit DIGSI über die Wirkschnitt-
stelle sein. In diesem Fall wird die Wirkverbindung unterbrochen und die Verbindung wird exklusiv für DIGSI
verwendet.
[ScSTtop2-270213-xxXX-01.tif]
Sekundärprüfung
Beachten Sie bei der Sekundärprüfung des Überlastschutzes, dass alle Einstellparameter sich auf primäre
Größen des Schutzobjektes beziehen. Das Schutzgerät entnimmt das Stromwandler-Übersetzungsverhältnis
aus den Anlagendaten und nimmt intern die Anpassungen auf Geräte-Nenngrößen vor. Berücksichtigen Sie
dieses Verhalten bei der Prüfung.
✧ Setzen Sie den thermischen Speicher zurück, bevor Sie die Prüfung wiederholen. Dies ist z.B. über die
binäre Eingangsmeldung >Rücks. therm. Abbild möglich. Wenn die Funktion umparametriert oder
ausgeschaltet wird, wird das thermische Abbild ebenfalls zurückgesetzt.
Prüfung ohne Vorlast und ohne Umgebungstemperatur (mit parametrierter Umgebungstemperatur von 40 °C)
✧ Berechnen Sie die Auslösezeit mit nachfolgender Formel. Tragen Sie hierbei ausschließlich Primärgrößen
ein.
[FoAUSLPR-190309-deDE-04.tif]
✧ Setzen Sie den Vorlaststrom IVor = 0. Entnehmen Sie aus den Einstellparametern den K-Faktor (z.B.
1,1) und die Thermische Zeitkonstante (z.B. 600 s oder 10 min).
✧ Bei einem sekundärseitig eingespeisten Strom von 0,966 A muss die Schutzfunktion nach 463 s auslö-
sen.
Prüfung mit Vorlast und ohne Umgebungstemperatur (mit parametrierter Umgebungstemperatur von 40 °C)
✧ Bei einer Vorlast von 1 (100 %) fließt der Objektnennstrom (IVor = Inenn, obj).
Nach einer endlichen Zeit (größer als 5 τth) stellt sich der stationäre Vorlastwert ein.
[FoAUSLPR-190309-deDE-03.tif]
✧ Wenn Sie den eingespeisten sekundären Strom schlagartig von 0,644 A auf 0,966 A (1,5 I/Inenn) erhöhen,
löst der Überlastschutz nach 110 s aus.
Machen Sie von der Umgebungstemperaturerfassung Gebrauch, so beachten Sie, dass sich der einzustellen-
de K-Faktor auf eine parametrierbare Umgebungstemperatur bezieht, d.h. dem dauernd maximal zulässigen
Strom bei Umgebungstemperatur entspricht.
Arbeitet der Überlastschutz mit Temperatureinkopplung, so verändern sich die Auslösezeiten, wenn die Umge-
bungstemperatur von der internen Bezugstemperatur abweicht.
[FoAusloe-010811-deDE-02.tif]
mit
τth Zeitkonstante
k K-Faktor
Inenn Nennstrom des Schutzobjektes
I tatsächlich fließender Strom
IVor Vorlaststrom
ϑU eingekoppelte Umgebungstemperatur
ϑn parametrierbare Übertemperatur bei Inenn
Inenn = 483 A
Imax = 1,1 Inenn bei ϑk =40 °C
ϑn = 93 °C
τth = 600 s (thermische Zeitkonstante)
k = 1,10
Bei einem angenommenen Laststrom von I = 1,5 * Inenn und einer Vorlast IVor = 0 A ergeben sich für unterschied-
liche Umgebungstemperaturen ϑU die folgenden Auslösezeiten:
Umgebungstemperatur ϑU Auslösezeit t
40 °C 463 s
80 °C 360 s
0 °C 656 s
✧ Stellen Sie nach Abschluss der Prüfungen den ursprünglichen Einstellwert wieder ein.
Die Einbindung der Schutzfunktion in die Anlage muss praxisnah überprüft werden. Die große Vielfalt der An-
wendungsmöglichkeiten und der möglichen Anlagenkonfigurationen lässt eine detaillierte Beschreibung der
notwendigen Prüfungen nicht zu.
HINWEIS
Beachten Sie immer sowohl die örtlichen Gegebenheiten als auch die Anlagen- und Schutzpläne!
HINWEIS
Siemens empfiehlt, den Leistungsschalter des zu prüfenden Abzweigs vor Beginn der Prüfungen beidseitig zu
isolieren. Damit der Schalter gefahrlos geschaltet werdet kann, müssen Leitungstrennschalter und Sammel-
schienentrenner offen sein.
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
VORSICHT
Auch bei den Prüfungen am örtlichen Leistungsschalter des Abzweigs kommt es zu einem Auslösebefehl für
die umliegenden Schalter (Sammelschiene).
✧ Machen Sie zunächst die Auslösung für die umliegenden Schalter (Sammelschiene) unwirksam, z.B.
durch Abschalten der entsprechenden Steuerspannungen.
Damit der Leistungsschalter-Versagerschutz getestet werden kann, muss sichergestellt sein, dass der Schutz
(externes Schutzgerät oder geräteinterne Schutzfunktionen) den Leistungsschalter nicht betätigt. Der entspre-
chende Auslösebefehl muss unterbrochen werden.
Die folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, kann aber auch Punkte enthalten, die im
aktuellen Anwendungsfall übergangen werden müssen.
Testmodi
Gerät und Funktion können in Testmodus geschaltet werden. Diese Modi unterstützen die Prüfungen der Funk-
tion in unterschiedlicher Weise:
Testmodi Erläuterung
Gerät im Testbetrieb Diese Betriebsart ist für folgende Prüfungen von Bedeu-
tung:
1. Anfahren von Stromschwellen bei Start von extern: Die
Überwachung der binären Eingangssignale beim Start von
extern wird abgeschaltet. Dadurch können die Startsignale
statisch aktiviert werden, um die Stromschwelle anzufah-
ren.
2. Überprüfung, ob die abgesetzten Auslösungen auch die
entsprechenden Schalter betätigen, da im Fall des Geräte-
testbetriebs auch die Gerätekontakte betätigt werden.
Funktion LSVS im Testbetrieb (Gerät ist NICHT Diese Betriebsart ist für Funktionstests wichtig, bei denen
im Testbetrieb) die abgesetzten Auslösemeldungen NICHT zur Betätigung
der Binärausgänge führen sollen.
HINWEIS
Wenn sich die Funktion oder das Gerät im Testmodus befindet, werden alle Meldungen mit Test-Bit versehen.
HINWEIS
Im Testmodus Gerät im Testbetrieb betätigen die Auslösemeldungen, die von der Funktion abgesetzt sind,
die Binärausgänge.
✧ Die Binäreingangssignal-Überwachung (beim Start von extern) ist aktiv und blockiert die Funktion.
Leistungsschalter-Hilfskontakte
Wenn Leistungsschalter-Hilfskontakte an das Gerät angeschlossen sind, bilden diese – wenn entsprechend
parametriert - einen wesentlichen Bestandteil der Sicherheit des Leistungsschalter-Versagerschutzes.
✧ Vergewissern Sie sich, dass die richtige Zuordnung überprüft worden ist.
Der Start von intern kann anhand der Auslösung einer Schutzfunktion überprüft werden, z.B. der Hauptschutz-
funktion des Gerätes.
✧ Vergewissern Sie sich, wie die Parameter des Leistungsschalter-Versagerschutzes eingestellt sind. Siehe
auch Kapitel Anwendungs- und Einstellhinweise.
✧ Damit der Leistungsschalter-Versagerschutz anregen kann, muss ein Leiterstrom (siehe Stromkriterium)
vorliegen. Dieser kann geräteintern durch eine Testsequenz erzeugt werden (siehe Beschreibung im Be-
triebshandbuch). Er kann auch ein sekundärer Prüfstrom sein.
✧ Erzeugen Sie die Auslösung der Schutzfunktion. Diese kann geräteintern durch eine Testsequenz ge-
schehen (siehe Beschreibung im Betriebshandbuch) oder indem entsprechende sekundäre Prüfgrößen
angelegt werden.
✧ Überprüfen Sie den Auslösebefehl oder die Auslösebefehle und deren Verzögerung gegenüber der Anre-
gung – je nach Parametrierung.
Wenn auch externe Schutzeinrichtungen den Leistungsschalter-Versagerschutz starten können, werden die
externen Startbedingungen überprüft.
✧ Vergewissern Sie sich, wie die Parameter des Leistungsschalter-Versagerschutzes eingestellt sind.
Siehe auch Kapitel Anwendungs- und Einstellhinweise.
✧ Damit der Leistungsschalter-Versagerschutz anregen kann, muss ein Leiterstrom (siehe Stromkriterium)
vorliegen. Dieser kann geräteintern durch eine Testsequenz erzeugt werden (siehe Beschreibung im Be-
triebshandbuch). Er kann auch ein sekundärer Prüfstrom sein.
✧ Aktivieren Sie den Binäreingang oder die Binäreingänge, auf die das Start- und ggf. das Freigabesignal
der LSVS-Funktion rangiert sind. Dies ist auf 2 Arten möglich:
– 1) Über interne Testsequenzen
– 2) Indem Sie den Binäreingang oder die Binäreingänge über eine Hilfsspannung ansteuern
✧ Überprüfen Sie das Start-Eingangssignal und – wenn verwendet – das Freigabe-Eingangssignal in den
spontanen oder Störfallmeldungen.
✧ Überprüfen Sie den Auslösebefehl oder die Auslösebefehle und deren Verzögerung gegenüber der Anre-
gung – je nach Parametrierung.
✧ Prüfen Sie die statische und bei 2-kanaligem Betrieb auch die dynamische Überwachung der binären Ein-
gangssignale. Dazu führen Sie das Ansprechen der Überwachung herbei und überprüfen Sie die Über-
wachungsmeldungen und die Funktionsbereitschaft im Meldepuffer.
✧ Falls der Start ohne Stromfluss möglich ist: (siehe Start durch einen Auslösebefehl des externen
Schutzes).
✧ Vergewissern Sie sich, dass die Wiederholung der Auslösung einen 2. Kreis (2. Spule) zum Ausschalten
des LS ansteuert.
Für die Prüfung in der Anlage ist die richtige Verteilung des Auslösebefehls bei Leistungsschalterversagen an
die umliegenden Leistungsschalter besonders wichtig. Als umliegende Leistungsschalter werden diejenigen
bezeichnet, die bei Versagen des Leistungsschalters des Abzweigs ausgelöst werden müssen, damit der Kurz-
schlussstrom unterbrochen wird. Dies sind also die Leistungsschalter aller Abzweige, über die die Sammel-
schiene oder der Sammelschienenabschnitt gespeist werden können, an denen der kurzschlussbehaftete
Abzweig angeschlossen ist.
Eine allgemeine detaillierte Prüfvorschrift kann nicht aufgestellt werden, da die Definition der umliegenden
Leistungsschalter vom Aufbau der Schaltanlage abhängig ist.
✧ Bei Mehrfachsammelschienen muss die Verteilungslogik für die umliegenden Leistungsschalter überprüft
werden.
Hierbei muss für jeden Sammelschienenabschnitt überprüft werden, dass bei Versagen des betrachteten
Leistungsschalters des Abzweigs nur die Leistungsschalter ausgelöst werden, die mit dem gleichen Sam-
melschienenabschnitt verbunden sind.
✧ Die Überprüfung des Kommunikationskanals für die Fernauslösung erfolgt zweckmäßig zusammen mit
der Übertragung weiterer Signale gemäß 10.3 Kontrolle der Schutzdatenkommunikation.
Abschlussprüfung
✧ Alle provisorischen Maßnahmen, die für die Prüfung getroffen wurden, müssen rückgängig gemacht
werden, z. B. besondere Schalterstellungen, unterbrochene Auslösebefehle, Änderungen an Einstellwer-
ten oder Ausschalten einzelner Schutzfunktionen.
10.6 Leistungsschalterprüfung
.
Sie können mit der Funktion Leistungsschalterprüfung auf einfache Weise eine vollständige Prüfung des
Auslösekreises, des Einschaltkreises und des Leistungsschalters durchführen. Dabei nimmt die Leistungs-
schalterprüfung im Betrieb eine automatisierte Aus-Ein-Schaltung des Leistungsschalters vor.
HINWEIS
Bei nicht angeschlossenen Hilfskontakten kann ein ausgeschalteter Leistungsschalter dauerhaft eingeschaltet
werden.
Für die Leistungsschalterprüfung steht Ihnen das folgenden Prüfprogramm zur Verfügung.
Nr. Prüfprogramm
1 2-polig Aus-/Ein-Zyklus
[ZeCBCh01-151210-deDE-01.tif]
[DwCBC2p2-131011-deDE-01.tif]
Prüfablauf
Für den Start der Leistungsschalterprüfung müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
✧ Wenn ein Leistungsschalter-Hilfskontakt die Position des Schalterpols über den Binäreingang Position
an das Gerät meldet, wird der Prüfzyklus nur angestoßen, wenn der Leistungsschalter geschlossen ist.
Bei nicht rangiertem Leistungsschalter-Hilfskontakt müssen Sie sicherstellen, dass der Leistungsschalter
geschlossen ist.
✧ Der Leistungsschalter muss für einen Aus-Ein-Aus-Zyklus bereit sein (Meldung >Bereit).
Bei angeschlossenem Leistungsschalter-Hilfskontakt wartet die Funktion nach Erzeugung des Auslösebefehls
auf die Meldung des Leistungsschalters Position = offen. Wenn die Meldung Position = offen eintrifft,
wird nach einer Pausenzeit (Parameter () Pausenzeit) der Einschaltbefehl abgesetzt. Wenn die Rückmel-
dungen der Leistungsschalterpositionen nicht innerhalb der maximalen Übertragungszeit (Pausenzeit +
2 · Ausgabezeit + 5 s) liegt, dann wird die Leistungsschalterprüfung erfolglos abgebrochen. Über die Rück-
meldung der Leistungsschalterposition wird die korrekte Funktion des Leistungsschalters überwacht.
Bei nicht angeschlossenem Leistungsschalter-Hilfskontakt wird der Auslösebefehl für die parametrierte Aus-
gabezeit (Parameter (_:4261:101) Ausgabezeit) erzeugt. Nach der Pausenzeit (Parameter () Pau-
senzeit) folgt der Einschaltbefehl, ebenfalls für die Dauer der parametrierten Zeit (Ausgabezeit). In diesem
Fall müssen Sie sicherstellen, dass der Leistungsschalter geschlossen ist.
[ZeCBCh03-100611-deDE-01.tif]
✧ Mit dem Parameter () Pausenzeit legen Sie die Zeit zwischen Auslösebefehl und Einschaltbefehl fest.
HINWEIS
Auch wenn der Synchrocheck in den Schutz-Funktionsgruppen für Leistungsschalter konfiguriert ist, führt die
Leistungsschalterprüfung keinen Synchrocheck durch. Während einer 2-poligen Unterbrechung kann es im
Netz zu Stabilitätsproblemen kommen. Führen Sie daher im Lastbetrieb keine oder nur eine sehr kurze 2-polige
Leistungsschalterprüfung durch.
Das folgende Bild stellt die Bedienung der Leistungsschalterprüfung in DIGSI 5 dar.
[ScCBC3p3-140912-deDE-01.TIF]
✧ Im unteren Teil des Mittelfensters werden Ihnen die entsprechenden Rückmeldungen angezeigt. Zusätz-
liche Informationen über das Verhalten anderer Funktionen während der durchgeführten Leistungsschal-
terprüfung können Sie dem Betriebsmeldepuffer entnehmen.
Allgemeines
✧ Stellen Sie für die Überprüfung sicher, dass die Schaltschwelle der Binäreingänge deutlich unterhalb des
halben Nennwertes der Steuerspannung liegt.
2 Binäreingänge
1 Binäreingang
✧ Stellen Sie sicher, dass im Kreis des 2. Leistungsschalter-Hilfskontaktes ein Ersatzwiderstand R ange-
schlossen ist.
Unter asynchronen Netzbedingungen muss die Einschaltzeit des Leistungsschalters beim Schließen gemes-
sen und richtig eingestellt wird. So wird ein exaktes Parallelschalten mit einem Phasenwinkel 0o erreicht. Wenn
ausschließlich bei synchronen Netzbedingungen geschaltet wird, kann dieser Abschnitt übergangen werden.
Die Einschaltzeit kann über 2 Verfahren ermittelt werden:
• 1. Durch Auslesen aus einem Störschrieb (empfohlenes Verfahren)
• 2. Mit externem Zeitmesser
1. Eine einfache Möglichkeit zur Bestimmung der Einschaltzeit besteht darin, die Zeit zwischen dem Einschalt-
befehl und dem Schließen der Schalterpole über den Störschrieb auszulesen. Die hier gewonnene Zeit ist die
reale Einschaltzeit und nicht die Eigenzeit des Leistungsschalters. Sie müssen somit keine weitere Zeit addie-
ren.
✧ Stellen Sie einen solchen Zustand her, bei dem der LS gefahrlos eingeschaltet werden kann.
✧ Wenn U2 durchgeschaltet wird, aktivieren Sie für die Sync-Stufe die Betriebsart Einschlt. bei U1<
& U2> durch Einstellung auf ja.
Wenn U1 durchgeschaltet wird, aktivieren Sie die Betriebsart Einschlt. bei U1> & U2<.
✧ Stellen Sie sicher, dass der Störschreiber eingeschaltet ist. Verknüpfen Sie über einen temporären CFC
Plan das Signal Freigabe Einschaltung der aktiven Sync-Stufe mit dem binären Eingangssignal
>Manueller Start (des Störschreibers). Damit wird mit der Freigabe zur Einschaltung ein Störschrieb
der parametrierten Dauer angelegt (die Voreinstellung von 500 ms ist hierfür ausreichend).
✧ Lesen Sie den Störschrieb aus und ermitteln Sie mittels SIGRA die Einschaltzeit (siehe Bild 10-7).
Nutzen Sie dabei die beiden Cursor und die Zeitmessfunktion. Positionieren Sie den 1. Cursor auf den
kommenden Einschaltbefehl. Das Auftreten der 2. Spannung signalisiert die geschlossenen Leistungs-
schalterpole. Stellen Sie somit den 2. Cursor auf die kommende 2. Spannung.
✧ Stellen Sie die ermittelte Zeit mit dem Parameter Einschaltzeit des LS ein. Runden Sie dabei auf
den nächst niedrigeren einstellbaren Wert ab. Verfahren Sie für alle übrigen Sync-Stufen ebenso.
✧ Stellen Sie den Parameter Einschlt. bei U1< & U2> oder Parameter Einschlt. bei U1< & U2<
wieder auf den Ursprungswert.
[ScSYN001-170510-deDE-01.tif]
2. Zur Messung der LS-Eigenzeit mit externem Zeitmesser eignet sich die Anordnung im Bild 10-8. Stellen Sie
den Zeitmesser auf den Bereich 1 s oder auf eine Auslösung von 1 ms ein.
Schalten Sie den LS von Hand zu. Damit wird gleichzeitig der Zeitmesser gestartet. Nach dem Schließen der
Pole des Leistungsschalters erscheint die Spannung ULtg. Damit wird der Zeitmesser gestoppt.
Wenn der Zeitmesser wegen eines ungünstigen Einschaltaugenblickes nicht gestoppt wird, wiederholen Sie
den Versuch.
Siemens empfiehlt, aus mehreren (3 bis 5) erfolgreichen Schaltversuchen den Mittelwert zu errechnen.
HINWEIS
Addieren Sie zu der gemessenen Zeit die Befehlsausgabe-Zeit des Schutzgerätes. Diese hängt in guter Nä-
herung ausschließlich von dem für den Einschaltbefehl verwendeten Binärausgang ab. Entnehmen Sie die
Schaltzeiten für die unterschiedlichen Binärausgänge den Technischen Daten. Stellen Sie die Gesamtzeit mit
dem Parameter Einschaltzeit des LS ein. Runden Sie auf den nächst niedrigeren einstellbaren Wert ab.
Verfahren Sie für alle übrigen verwendeten Sync-Stufe ebenso.
[DwSYNAE6-080211-deDE-01.tif]
Die Messkette zur Spannungsmessung muss überprüft werden. Sobald eine der zu verwendenden Sync-
Stufen eingeschaltet ist, werden alle nötigen Funktionsmesswerte berechnet. Für diese Prüfung muss die
Sync-Stufe somit nicht gestartet werden.
Gehen Sie bei der Prüfung der Messkette als Primär- oder Sekundärprüfung wie folgt vor:
a) Als Primärprüfung
✧ Stellen Sie nach Möglichkeit einen synchronen Zustand her, indem Sie den LS schließen.
b) Als Sekundärprüfung
✧ Stellen Sie einen synchronen Zustand her, indem Sie synchrone Spannungsgrößen an beide Messstellen
anlegen.
Führen Sie bei der Anwendung der Funktion an Maschinen Blindschaltversuche durch.
Voraussetzung:
✧ Der LS ist ausgeschaltet. Der Einschaltbefehl zum LS ist unterbrochen (Abklemmen des Einschaltbe-
fehls). Die Netzspannung wird zur Messung durchgeschaltet.
✧ Bringen Sie durch manuelle Steuerung den Generator auf eine Drehzahl etwas unterhalb der zulässigen
Frequenzdifferenz gemäß der Einstellwerte Max. Frequenzdiff. f2>f1 und Max. Frequenz-
diff. f2<f1. Der Generator wird auf Netzspannung erregt. Die Werte können Sie in den Betriebsmess-
werten auslesen.
✧ Starten Sie die Sync-Stufe z.B. von Extern mit binärem Eingangssignal oder über die integrierte Steue-
rung. Mit Hilfe eines Synchronoskops kann der Start bei Synchronismus, also bei 12 Uhr, ausgelöst
werden. Dann entspricht die Dauer bis zum Einschaltbefehl gerade einen Umlauf mit der Dauer 1/Δf. Bei
einer Frequenzdifferenz von 0,1 Hz beträgt die Dauer also 10 s.
✧ Sofern jeweils zugelassen, führen Sie diesen Versuch, für übersynchrones Schalten und untersynchrones
Schalten einige Male durch.
✧ Mit einem externen Schreiber oder der integrierten Störschriebfunktion ist das Zuschaltverhalten überprüf-
bar. Den Störschrieb müssen Sie dazu explizit starten.
✧ Sie können die Blindschaltversuche an den Grenzen der zulässigen Spannungsdifferenz wiederholen.
✧ Starten Sie die Sync-Stufe z.B. von Extern mit binärem Eingangssignal oder über die integrierte Steue-
rung.
✧ Kontrollieren Sie die ordnungsgemäße Freigabe zur Einschaltung mit dem Meldungsprotokoll oder über
einen Störschrieb. Den Störschrieb müssen Sie dazu explizit starten. Innerhalb der Zeit Verzöger.
Einschaltung müssen alle Einschaltbedingungen erfüllt werden.
Wenn Sie den Wechsel zwischen synchronem und asynchronem Betrieb beobachten, heben Sie die Um-
schaltschwelle f-Schwelle ASYN<->SYN geringfügig an.
✧ Wenn Sie diese Funktion im Zusammenhang mit der Handsynchronisierung nutzen, überprüfen Sie die
ordnungsgemäße Freigabe zur Einschaltung.
✧ Synchronisieren Sie den Generator von Hand. Starten Sie die Sync-Stufe von Extern über einen Binärein-
gang. Kontrollieren Sie die ordnungsgemäße Freigabe zur Einschaltung mit dem Meldungsprotokoll oder
über den Störschrieb. Den Störschrieb müssen Sie dazu explizit starten.
11.1.1 Analogeingänge
Stromeingänge
Spannungseingang
11.1.2 Versorgungsspannung
.
11.1.3 Binäreingänge
.
11.1.4 Relaisausgänge
Standardrelais (Typ S)
11.1.5 Konstruktionsdaten
Massen
Gerätegröße
Masse
Bauform 1/3 1/2 2/3 5/6 1/1
Einbaugerät 4,8 kg 8,1 kg 11,4 kg 14,7 kg 18,0 kg
Aufbaugerät mit integrierter Vor- 7,8 kg 12,6 kg 17,4 kg 22,2 kg 27,0 kg
Ort-Bedieneinheit
Aufbaugerät mit abgesetzter Vor- 5,1 kg 8,7 kg 12,3 kg 15,9 kg 19,5 kg
Ort-Bedieneinheit
Größe Masse
Abgesetzte Vor-Ort-Bedieneinheit 1/3 1,9 kg
Abgesetzte Vor-Ort-Bedieneinheit 1/6 1,1 kg
LWL-Kabel R = 50 mm
Beachten Sie die Länge der Kabelschutztülle, die Sie zusätzlich einbe-
rechnen müssen.
D-Sub-Kabel R = 50 mm (Mindestbiegeradius)
UL-Hinweis
Einstellwerte
Modus Ein
Aus
PPS-Synchronisierung Telegr. und PPS
Telegr. oder PPS
PPS-Synchronisierung aus
Blockierung der unsymmetrischen ja
Laufzeiten nein
Maximale Signallaufzeitschwelle 0,1 ms bis 30,0 ms Stufung 0,1 ms
Maximale Laufzeitdifferenz 0,000 ms bis 3,000 ms Stufung 0,001 ms
Störungsmeldung nach 0,05 s bis 2,00 s Stufung 0,01 s
Ausfallmeldung nach 0,0 s bis 6,0 s Stufung 0,1 s
Max. Fehlerrate/h 0,000 % bis 100,000 % Stufung 0,001 %
Max Fehlerrate/min 0,000 % bis 100,000 % Stufung 0,001 %
PPS-Ausfallmeldung nach 0,5 s bis 60,0 s Stufung 0,1 s
Übertragungsrate
Direktverbindung:
Übertragungsrate 2048 kBit/s
Verbindung über Kommunikationsnetze:
Unterstützte Netzschnittstellen G703.1 mit 64 kBit/s
G703-T1 mit 1,455 MBit/s
G703-E1 mit 2,048 MBit/s
X.21 mit 64 kBit/s oder 128 kBit/s oder 512 kBit/s
Hilfsadern mit 128 kBit/s
Übertragungsrate 64 kBit/s bei G703.1
1,455 MBit/s bei G703-T1
2,048 MBit/s bei G703-E1
512 kBit/s oder 128 kBit/s oder 64 kBit/s bei X.21
128 kBit/s bei Hilfsadern
Übertragungszeiten
Priorität 1
Eigenzeit, gesamt ca.
Für 2 Enden Minimal 8 ms
Typisch 10 ms
Für 3 Enden Minimal 10 ms
Typisch 14 ms
Rückfallzeiten, gesamt ca.
Für 2 Enden Typisch 20 ms
Für 3 Enden Typisch 20 ms
Priorität 2
Eigenzeit, gesamt ca.
Priorität 31
Eigenzeit, gesamt ca.
Für 2 Enden Minimal
Typisch 100 ms
Für 3 Enden Minimal
Typisch 150 ms
Rückfallzeiten, gesamt ca.
Für 2 Enden Typisch 100 ms
Für 3 Enden Typisch 150 ms
1. Die Zeiten sind undeterministisch, da die Signale in Fragmenten übertragen werden.
11.4 Distanzschutz
Erdimpedanzanpassung
In geerdeten oder isolierten Automatisch Leiter-Leiter Wenn IL1 und IL2 annähernd gleich
Netzen groß
Automatisch Leiter-Erde Mit dem größeren Strom
In gelöschten Netzen Automatisch Leiter-Leiter Wenn IL1 und IL2 annähernd gleich
groß
Automatisch Leiter-Erde Mit dem größeren Strom
L1 bevorzugt vor L2
Erdfehlererkennung
Distanzmessung
Charakteristik Polygonal
Mindestleiterstrom I> Für Inenn = 1 A 0,030 A bis 100,000 A Stufung 0,001 A
Für Inenn = 5 A 0,15 A bis 500,00 A Stufung 0,01 A
ϕDist = Winkel Distanzschutzcharakteristik 30,0° bis 90,0° Stufung 0,1°
Einstellbereiche Polygon
X Reichweite = Reichweite Re- Für Inenn = 1 A 0,050 Ω bis 100,000 Ω Stufung 0,001 Ω
aktanz Für Inenn = 5 A 0,010 Ω bis 20,000 Ω
R (L-L) = Resistanzreserve Für Inenn = 1 A 0,050 Ω bis 100,000 Ω Stufung 0,001 Ω
Leiter-Leiter Für Inenn = 5 A 0,010 Ω bis 20,000 Ω
R (L-E) = Resistanzreserve Für Inenn = 1 A 0,050 Ω bis 200,000 Ω Stufung 0,001 Ω
Leiter-Erde Für Inenn = 5 A 0,010 Ω bis 40,000 Ω
αPol = Zonenabschrägung 0° bis 45° Stufung 1°
Richtungsbestimmung Polygon:
Bei allen Fehlerarten Mit kurzschlussgetreuen oder gespeicherten Spannungen
Richtungsempfindlichkeit Dynamisch unbegrenzt, stationär ca. 1 V
Jede Zone kann vorwärts, rückwärts oder ungerichtet eingestellt werden.
Lastausschnitt (bei Impedanzanregung):
RLast = minimale Lastresistanz Für Inenn = 1 A 0,050 Ω bis 200,000 Ω Stufung 0,001 Ω
Für Inenn = 5 A 0,010 Ω bis 40,000 Ω
ϕLast = maximaler Lastwinkel 0° bis 75° Stufung 1°
Impedanzanregung (Kreiskennlinie)
Z Für Inenn = 1 A 0,050 Ω bis 200,000 Ω Stufung 0,001 Ω
Für Inenn = 5 A 0,010 Ω bis 40,000 Ω
Impedanzanregung (Polygonkennlinie)
X Reichweite Für Inenn = 1 A 0,050 Ω bis 200,000 Ω Stufung 0,001 Ω
Für Inenn = 5 A 0,010 Ω bis 40,000 Ω
R (L-E) Für Inenn = 1 A 0,050 Ω bis 300,000 Ω Stufung 0,001 Ω
Für Inenn = 5 A 0,010 Ω bis 60,000 Ω
R (L-L) Für Inenn = 1 A 0,050 Ω bis 200,000 Ω Stufung 0,001 Ω
Für Inenn = 5 A 0,010 Ω bis 40,000 Ω
Rückfallverhältnisse
- Ströme Ca. 0,95; für Mindestleiterstrom ca. 0,90
- Impedanzen Ca. 1,05
Messtoleranzen bei sinusförmigen Messgrößen
[FoTolerX-011110-deDE-01.tif]
[FoTolerR-270312-deDE-01.tif]
[FoTolerZ-011110-deDE-01.tif]
Zeiten
Mitnahmeverfahren
Vergleichsverfahren
Blockierverfahren
Zeiten
Einstellwerte
Zeiten
Toleranz
Allgemein
Wiedereinschalt-Zyklen
Einstellwerte
Zeiten
Arbeitsbereiche
Toleranzen
Einstellwerte
Zeiten
Arbeitsbereiche
Toleranzen
11.11 Fehlerorter
Einstellwerte
Folgende Einstellungen können Sie den Leitungsdaten in der Schutzfunktionsgruppe Leitung entnehmen:
• Den Reaktanzbelag der Leitung pro Kilometer (je Leitungsabschnitt)
• Die Leitungslänge zur korrekten Ausgabe der Fehlerentfernung in Prozent der Leitungslänge1 (je Leitungs-
abschnitt)
• Die Erdimpedanz-Anpassungsfaktoren im Einstellformat Kr und Kx
1. Wenn Sie für einen Leitungsabschnitt die Länge 0 km eingeben, dann wird dieser Abschnitt bei der Berechnung des Fe-
hlerortes nicht berücksichtigt.
Fehlerentfernung
Toleranzen
Messtoleranzen bei sinusförmigen Messgrößen und ≤ 5 % der Leitungslänge bei 30° ≤ ϕk ≤90° und Uk/Unenn
Fehlerdauer > 100 ms ≥ 0,1
Einstellwerte
Toleranzen
Einstellbereiche/Stufung
Rückfallverhältnisse
Auslöseschwelle (fest auf 100 %) Rückfall bei Unterschreiten der Rückfallschwelle Auslösemeldung
Thermische Warnschwelle Ca. 0,99 des Einstellwertes
Stromwarnschwelle Ca. 0,95 des Einstellwertes
Toleranzen
Bezüglich k * Inenn Für Inenn = 1 A 2 % oder 10 mA, Klasse 2 % nach IEC 60255-8
Für Inenn = 5 A 2 % oder 50 mA, Klasse 2 % nach IEC 60255-8
Bezüglich Auslösezeit 3 % oder 1 s, Klasse 3 % nach IEC 60255-8 für
I/(k * Inenn) > 1,25
Auslösekennlinie
Auslösekennlinie
[FoAsKnLn-141011-deDE-01.tif]
HINWEIS
Die in DIGSI 5 dargestellte Grafik der Auslösekennlinie ist unabhängig von der Umgebungstemperatur und
wird bei T = 40 °C dargestellt.
[DwAuslKe-131011-deDE-01.tif]
11.14 Leistungsschalter-Versagerschutz
Startbedingungen
Einstellwerte
Rückfallverhältnisse
Schalterüberwachung
HINWEIS
Hilfskontakte sind notwendig für Leistungsschalter-Versagerschutz bei Auslösung ohne oder mit zu geringem
Stromfluss (z.B. am Transformator oder beim Buchholz-Schutz).
Zeiten
Toleranzen
11.15 Endfehlerschutz
Einstellwerte
Zeiten
Arbeitsbereiche
Toleranzen
11.16 Synchronisierungsfunktion
Betriebsarten
Synchrocheck
Schalten synchroner Netze
Schalten asynchroner Netze
Spannungsloses Schalten
Durchsteuern
Einstellwerte
Überwachungs-/Verzögerungszeiten:
Max. Dauer Sync.vorgang 0,00 s bis 3 600,00 s oder Stufung 0,01 s
∞ (unwirksam)
Überw.zeit spg.los. Schalt. 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Verzögerung Einschalten 0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Spannungsschwellwerte:
Obere Spannungsgrenze Umax 0,300 V bis 400,000 V (verkettet) Stufung 0,001 V
Untere Spannungsgrenze Umin 0,300 V bis 400,000 V (verkettet) Stufung 0,001 V
U<, für Spannungslosigkeit 0,300 V bis 200,000 V (verkettet) Stufung 0,001 V
U>, für Spannung vorhanden 0,300 V bis 400,000 V (verkettet) Stufung 0,001 V
Differenzwerte, Umschaltschwelle asynchron/synchron:
Spannungsdifferenzen 0,000 V bis 200,000 V Stufung 0,001 V
U2 > U1; U2 < U1
Frequenzdifferenz f2 > f1; f2 < f1 0,00 Hz bis 2,00 Hz Stufung 0,01 Hz
Winkeldifferenz α2 > α1; α2 < α1 0o bis 90o Stufung 1o
Δf-Schwelle ASYN <-> SYN 0,01 Hz bis 0,20 Hz Stufung 0,01 Hz
Anpassung der Seiten:
Winkelanpassung 0o bis 360o Stufung 1o
Spannungsanpassung 0,500 bis 2,000 Stufung 0,001
Leistungsschalter
Einschaltzeit des LS 0,01 s bis 0,60 s Stufung 0,01 s
Rückfallverhältnis
Zeiten
Arbeitsbereich
Toleranzen
11.17 Stromsymmetrieüberwachung
Einstellwerte
Zeiten
Toleranzen
11.18 Spannungssymmetrieüberwachung
Einstellwerte
Zeiten
Toleranzen
11.19 Stromsummenüberwachung
Einstellwerte
Zeiten
Toleranzen
11.20 Spannungssummenüberwachung
Einstellwerte
Zeiten
Toleranzen
11.21 Auslösekreisüberwachung
Einstellwerte
Einstellwerte
Zeiten
Blockierungen
11.23 Messspannungsausfall-Erkennung
Einstellwerte
Zeiten
Arbeitsbereich
Toleranzen
11.24 Spannungswandler-Schutzschalter
Einstellwerte
11.25 Betriebsmesswerte
Spannungen
Ströme
Phasenwinkel
ΦU °
Frequenzbereich 15,9 Hz bis 17,5 Hz bei fnenn = 16,7 Hz
Toleranz ΦU 0,5 ° bei Nennspannung
ΦI °
Frequenzbereich 15,9 Hz bis 17,5 Hz bei fnenn = 16,7 Hz
Toleranz ΦI 0,5 ° bei Nennstrom
Leistungen
Stromnennbereich 1 A, 5 A
Strommessbereiche 100 · Inenn
Frequenzbereich 15,9 Hz bis 17,5 Hz bei fnenn = 16,7 Hz
Wirkleistung P, PL1, PL2 MW primär und % Unenn · Inenn
Bereich P 50 % bis 120 % und
ABS (cos ϕ) ≥ 0,7
Toleranz P 0,5 % Pnenn bei I/Inenn und U/Unenn
Scheinleistung S, SL1, SL2 MVA primär und % Unenn · Inenn
Bereich S 50 % bis 120 %
Toleranz S 1 % Snenn bei I/Inenn und U/Unenn
Blindleistung Q, QL1, QL2 MVAr primär und % Unenn · Inenn
Bereich Q 50 % bis 120 % und
ABS (cos ϕ) ≤ 0,7
Toleranz Q 1 % Qnenn bei I/Inenn und U/Unenn
Leistungsfaktor λ -
Toleranz 0,02
Frequenz
11.26 Energiewerte
Einstellwerte
11.27 Messumformer
Stromeingänge
Wert Einstellbereich
Messbereich Nennstrom ± 20 mA
Maximaler Strommessbereich ± 24 mA
Toleranzen
• ohne Trimmung ± 124 μA (0,62 % bei 20 mA)
• mit Offset-Trimmung ± 60 μA (0,3 % bei 20 mA)
• mit voller Trimmung ± 20 μA (0,1 % bei 20 mA)
Abtastrate ≥ 3 Hz
Anzahl Kanäle pro Messumformer-Modul 2 oder 4
A/D-Konverter 16 Bit Sigma/Delta
Bestellkonfigurator
Bei der Auswahl von SIPROTEC 5-Produkten unterstützt Sie der Bestellkonfigurator. Der Bestellkonfigurator
ist eine Web-Applikation, die Sie mit jedem Browser verwenden können. Mit dem Bestellkonfigurator sind ent-
weder komplette Geräte konfigurierbar oder Einzelteile, wie Kommunikationsmodule, Erweiterungsmodule
oder andere Zubehörteile. Am Ende des Konfigurationsprozesses stehen der Produkt-Code und eine ausführ-
liche Ergebnisdarstellung der Konfiguration. Der Produkt-Code beschreibt das ausgewählte Produkt eindeutig
und dient auch als Bestellnummer.
Bestelloptionen
Folgende Bestelloptionen für SIPROTEC 5-Produkte sind möglich:
• Gerät
• Einzelteil
• DIGSI 5
• Funktionserweiterung
HINWEIS
Verwenden Sie zur Bestellung der Einzelteile im Bestellkonfigurator den Link Einzelteil.
Einzelteile sind:
• Ersatz-Basismodul
• Erweiterungsmodul
• Steckmodul
• Bedieneinheit
• Klemme/Zubehör
• Mechanisches Zubehör
Zubehör bestellen
HINWEIS
Verwenden Sie zur Bestellung von Klemmen, Klemmenzubehör und mechanischen Zubehör im Bestellkonfi-
gurator den Link Einzelteil.
Gruppe Zubehör
Klemme/Zubehör Spannungsklemme, Klemmenblock, 14-polig
Klemme/Zubehör Spannungseingang (Spannungsversorgung)
Klemmenblock, 2-polig
Klemme/Zubehör Stromklemme, 4 x Schutz
Klemme/Zubehör Stromklemme, 3 x Schutz und 1 x Messung
Klemme/Zubehör Stromklemme, 4 x Messung
Klemme/Zubehör 2-poliger Querverbinder für Stromklemme
Klemme/Zubehör 2-poliger Querverbinder für Spannungsklemme
Klemme/Zubehör Abdeckung für Stromklemmenblock
Gruppe Zubehör
Klemme/Zubehör Abdeckung für Spannungsklemmenblock
Mechanisches Zubehör Kabelsatz Bedieneinheit
Mechanisches Zubehör Kabelsatz COM-Link-Kabel
Mechanisches Zubehör Abdeckblech für Steckmodule
Mechanisches Zubehör Beschriftungsstreifen für LED/Tastatur
Mechanisches Zubehör Teilesatz für Querträger 1/2
Mechanisches Zubehör Teilesatz für Querträger 2/3
Mechanisches Zubehör Teilesatz für Querträger 5/6
Mechanisches Zubehör Teilesatz für Querträger 1/1
Mechanisches Zubehör Schraubenabdeckung 1/3
Mechanisches Zubehör Schraubenabdeckung 1/6
Mechanisches Zubehör Busabschlussplatte
Modus Parametername
_:661:1 Parameteradresse
_ steht für Adressenkombination aus Funktionsgrup-
pe:Funktion
661 steht beispielhaft für die Adresse des Einstellpa-
rameters
aus Parameterzustand
Symbol Beschreibung
Parameter
[LoParam1-290310-deDE-01.tif]
[LoParam2-290310-deDE-01.tif]
[LoParam3-290310-deDE-01.tif]
Dynamischer Parameter
[LoDynPar-290310-deDE-01.tif]
Zustandslogik
[LoZustan-280311-deDE-01.tif]
[LoBereit-280311-deDE-01.tif]
[LoExtEin-290310-deDE-01.tif]
Symbol Beschreibung
Externes Ausgangssignal mit Meldungsnummer und
Zusatzinformationen
[LoExOut1-280311-deDE-01.tif]
[LoExOut2-280311-deDE-01.tif]
Ausgangsmesswert
[LoOutMW1-280311-deDE-01.tif]
Internes Eingangssignal
[LoIntEin-290310-deDE-01.tif]
Internes Ausgangssignal
[LoIntAus-290310-deDE-01.tif]
Analoges Eingangssignal
[LoAnaEin-290310-deDE-01.tif]
[LoBlocki-290310-deDE-01.tif]
UND-Gatter
[LoANDxxx-280311-deDE-01.tif]
OR-Gatter
[LoORxxxx-280311-deDE-01.tif]
XOR-Gatter
[LoXORxxx-280311-deDE-01.tif]
Negation
[LoNegati-280311-deDE-01.tif]
Schwellwertstufe Überschreitung
[LoSchwe1-280311-deDE-01.tif]
[LoSchwe2-280311-deDE-01.tif]
Schwellwertstufe Unterschreitung
[LoSchwe3-280311-deDE-01.tif]
Symbol Beschreibung
Schwellwertstufe Unterschreitung mit
Rücksetzeingang
[LoSchwe4-280311-deDE-01.tif]
[LoSchwe5-280311-deDE-01.tif]
[LoSchwe6-280311-deDE-01.tif]
[LoSchwe7-280311-deDE-01.tif]
[LoSchwe8-280311-deDE-01.tif]
Komparatoren
[LoKompar-280311-deDE-01.tif]
Anregeverzögerung
[LoZeitg1-290310-deDE-01.tif]
Rückfallverzögerung
[LoZeitg2-290310-deDE-01.tif]
[LoZeitg3-290310-deDE-01.tif]
[LoTriggP-290311-deDE-01.tif]
[LoTriggN-290311-deDE-01.tif]
[LoFliFlo-290310-deDE-01.tif]
Kennlinie
[LoKennli-290310-deDE-01.tif]
Minimale Auslösezeit
[LoMinBet-280311-deDE-01.tif]
[TdST8502-270213-xxXX-01.tif]
A.4 Stromwandlerbeispiele
.
[Stromwan-190612-deDE-21.tif]
A.5 Spannungswandlerbeispiele
.
[DwWdlUv1-190612-xxXX-01.tif]
[DwWdlUv2-280213-xxXX-01.tif]
[Spannwan-160309-deDE-20.tif]
Bild A-5 Anschluss an je zwei 1-polig isolierte Spannungswandler zur Synchronisierung in Bahnschutz-
netzen (Geräteeingangswandler sind redundant an die Leiter-Leiter-Spannungen angeschlos-
sen)
Binäreingänge
Binärausgänge
Funktionstasten
Leuchtdioden
Abzweigsteuerbild
Das Abzweigsteuerbild wird bei Geräten mit großem Display nach dem Drücken der Control-Taste sichtbar.
Das Bild enthält die im Abzweig zu steuernden Schaltgeräte mit Zustandsdarstellung. Das Abzweigsteuerbild
dient zur Durchführung von Schalthandlungen. Die Festlegung dieses Bildes ist Teil der Projektierung.
ACD
ACK
Datenübertragungsbestätigung
ACT
ASDU
ASDU steht für Application Service Data Unit. Eine ASDU kann aus einem oder mehr als einem gleichen Infor-
mationsobjekt bestehen. Eine Folge gleicher Informationselemente, beispielsweise Messwerte, wird durch die
Adresse des Informationsobjekts identifiziert. Die Adresse des Informationsobjekts definiert die zugehörige
Adresse des 1. Informationselements der Folge. Eine fortlaufende Nummer kennzeichnet die darauf folgenden
Informationselemente. Die Nummer setzt in ganzzahligen Schritten (+1) auf diese Adresse auf.
Ausgangsdaten/Ausgangsrichtung
Ausgangsmeldung
Meldungen können Informationen des Gerätes über Ereignisse und Zustände sein. Die Ereignisse und Zustän-
de werden über die Binärausgänge zur Verfügung gestellt, z.B. Anlauf des Prozessorsystems (Ereignis) oder
Störung einer Gerätefunktion (Zustand). Diese werden als Ausgangsmeldungen bezeichnet.
Baumansicht
Der linke Bereich des Projektfensters stellt die Namen und Symbole aller Behälter eines Projektes in Form
einer hierarchischen Baumstruktur dar. Dieser Bereich wird als Baumansicht bezeichnet.
BCR
Behälter
Wenn ein Objekt andere Objekte enthält, wird es als Behälter bezeichnet. Das Objekt Ordner beispielsweise
ist ein solcher Behälter.
Bit-Mustermeldung
Bit-Mustermeldung ist eine Verarbeitungsfunktion, mit deren Hilfe parallel über mehrere Eingänge anliegende,
digitale Prozessinformationen zusammenhängend erfasst und weiterverarbeitet werden können. Die Bit-Mus-
terlänge kann gewählt werden als 1, 2, 3 oder 4 Bytes.
BRCB
Buffered Report Control Block (BRCB) ist eine Form der Berichtsteuerung. Interne Ereignisse lösen das sofor-
tige Senden von Berichten aus oder speichern die Ereignisse für die Übermittlung. Datenwerte können deshalb
nicht aufgrund von Transportfluss-Steuerungsbedingungen oder Verbindungsunterbrechungen verloren
gehen. BRCB bietet die Funktionalität SOE (Siehe Sequence of Events).
CID
Eine Configured IED Description (CID) ist eine Datei für den Datenaustausch zwischen dem IED-Konfigurati-
onstool und dem IED selbst.
Der Continuous Function Chart (CFC) ist eine Programmiersprache. Sie wird für speicherprogrammierbare
Steuerungen verwendet. Die Programmiersprache Continuous Function Chart ist nicht in der Norm IEC 61131-
3 definiert, stellt aber eine gängige Erweiterung von IEC-Programmierumgebungen dar. CFC ist eine grafische
Programmiersprache. Funktionsblöcke werden miteinander verknüpft. Hier besteht ein wesentlicher Unter-
schied zu den klassischen Programmiersprachen, wo Abfolgen von Befehlen eingegeben werden.
CRC
Dateneinheit
Datenfenster
Der rechte Bereich des Projektfensters stellt den Inhalt des im Navigationsfenster angewählten Bereichs dar.
Das Datenfenster enthält z.B. Meldungen oder Messwerte der Informationslisten oder die Funktionsauswahl
für die Parametrierung des Gerätes.
Datentyp
Der Datentyp ist eine Wertmenge eines Datenobjekts zusammen mit den auf dieser Wertmenge erlaubten
Operationen. Ein Datentyp enthält eine Klassifizierung eines Datenelements wie zum Beispiel die Festlegung,
ob es sich aus Ganzzahlen, Buchstaben o.ä. zusammensetzt.
DB
Doppelbefehl.
DC
Double Command
DCF77
Die hochgenaue offizielle Uhrzeit wird in der Bundesrepublik Deutschland von der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt PTB in Braunschweig geführt. Die Atomuhrenanlage der PTB sendet diese Uhrzeit über den
Langwellen-Zeitzeichensender in Mainflingen bei Frankfurt/Main aus. Das ausgestrahlte Zeitsignal kann in
einem Umkreis von ca. 1500 km um Frankfurt/Main empfangen werden.
DCP
DEL
DHCP
DIGSI
Das DCP-Protokoll spürt Geräte ohne IP-Adresse auf und weist diesen Geräten IP-Adressen zu.
DM
Doppelmeldung.
Doppelbefehl
Doppelmeldung
DPC
DP
DPS
Kopier-, Verschiebe- und Verknüpfungsfunktion, eingesetzt bei grafischen Benutzeroberflächen. Mit der Maus
werden Objekte markiert, festgehalten und von einem Datenbereich zu einem anderen bewegt.
DU
Dateneinheit
Um PCs in einem TCP/IP-Netz automatisch zentral und einheitlich zu konfigurieren, wird eine dynamische Zu-
teilung von IP-Adressen verwendet. DHCP wird benutzt. Der Systemadministrator bestimmt, wie die IP-Adres-
sen zu vergeben sind und legt fest, über welchen Zeitraum sie vergeben werden. DHCP ist in den Internet-
Standards RFC 2131 (03/97) und RFC 2241 (11/97) definiert.
EB
Einzelbefehl.
EGB-Schutz
Der EGB-Schutz ist die Gesamtheit aller Mittel und Maßnahmen zum Schutz elektrostatisch gefährdeter Bau-
elemente.
Eingangsdaten/Eingangsrichtung
Einzelbefehl
Einzelbefehle (EB) sind Prozessausgaben, die an einem Ausgang 2 Prozesszustände (z.B. Ein/Aus) darstel-
len.
Einzelmeldung
Einzelmeldungen (EM) sind Prozessinformationen, die an einem Eingang 2 Prozesszustände (z.B. Ein/Aus)
darstellen.
Elektromagnetische Verträglichkeit
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bedeutet, dass ein elektrisches Betriebsmittel in einer vorgegebe-
nen Umgebung fehlerfrei funktioniert. Dabei wird das Umfeld nicht in unzulässiger Weise beeinflusst.
EM
Einzelmeldung.
ENC
ENS
Erde
Das leitfähige Erdreich, dessen elektrisches Potential an jedem Punkt gleich 0 gesetzt werden kann. Im
Bereich von Erdungsleitern kann das Erdreich ein von 0 abweichendes Potential haben. Für diesen Sachver-
halt wird auch der Begriff Bezugserde verwendet.
Erdfrei
Erdfrei bedeutet, dass ein nicht mit der Erde verbundenes, freies Potential der Ausgangsspannung erzeugt
wird. Deshalb fließt bei Berührung kein Strom durch den Körper gegen Erde.
Erdung
Die Erdung ist die Gesamtheit aller Mittel und Maßnahmen zum Erden.
Far End Fault Indication (FEFI) ist eine spezielle Einstellung von Switches. Die Erfassung einer Leitungsunter-
brechung ist immer nur auf der Empfangsleitung möglich. Wenn eine Leitungsunterbrechung erkannt wird, wird
der Link-Status der Leitung verändert. Die Statusänderung führt zum Löschen der dem Port zugeordneten
MAC-Adresse im Switch. Der Ausfall der Empfangsleitung aus Sicht des Switches kann aber nur im Empfänger
erkannt werden, also durch den Switch. Der Empfänger blockiert dann sofort die Sendeleitung und signalisiert
dem anderen Gerät den Verbindungsausfall. Die FEFI-Einstellung im Switch bewirkt die Erkennung des
Fehlers auf der Empfangsleitung des Switches.
FEFI
Feldleitgerät
FG
Funktionsgruppe
Flattersperre
Ein schnell intermittierender Eingang (z.B. aufgrund eines Relaiskontaktfehlers) wird nach einer parametrier-
baren Überwachungszeit abgeschaltet und kann somit keine weiteren Signaländerungen erzeugen. Die Funk-
tion verhindert im Fehlerfall die Überlastung des Systems.
Funktionsgruppe
Funktionen werden zu Funktionsgruppen (FG) zusammengefasst. Für die Zusammenfassung sind die Zuord-
nung der Funktionen zu Strom- und/oder Spannungswandlern (Zuordnung der Funktionen zu Messstellen), der
Informationsaustausch zwischen den Funktionsgruppen über Schnittstellen sowie die Bildung von Sammel-
meldungen wichtig.
GA
Generalabfrage
Generalabfrage
Zum Systemstart wird der Zustand aller Prozesseingänge, des Status und des Fehlerabbildes abgefragt. Mit
diesen Informationen wird das systemseitige Prozessabbild aktualisiert. Ebenso kann nach Datenverlust mit
einer Generalabfrage (GA) der aktuelle Prozesszustand abgefragt werden.
Gerätebehälter
In der Komponentensicht sind alle SIPROTEC-Geräte einem Objekt des Typs Gerätebehälter untergeordnet.
Dieses Objekt ist ebenfalls ein spezielles Objekt des DIGSI 5-Managers. Da es im DIGSI 5-Manager aber
keine Komponentensicht gibt, wird dieses Objekt erst in Verbindung mit STEP 7 sichtbar.
GIN
Generische Kennnummer
GOOSE
Hierarchieebene
In einer Struktur mit über- und untergeordneten Objekten ist eine Hierarchieebene eine Ebene gleichgeordne-
ter Objekte.
Wie PRP (Parallel Redundancy Protocol) ist HSR (High Availability Seamless Redundancy Protocol) in IEC
62439-3 spezifiziert. Beide Protokolle bieten eine Redundanz ohne Umschaltzeit.
Die prinzipielle Funktion entnehmen Sie der Definition von PRP. Bei PRP wird die gleiche Nachricht über 2 ge-
trennte Netzwerke geschickt. Im Gegensatz dazu wird die Nachricht bei HSR gedoppelt in die 2 Richtungen
des Rings geschickt. Der Empfänger bekommt sie dementsprechend über 2 Wege im Ring, nimmt die 1. Nach-
richt und verwirft die 2. (siehe PRP).
Während bei PRP im Endgerät KEINE Nachrichten weitergeleitet werden, ist im HSR-Knoten eine Switch-
Funktion eingebaut. Daher leitet der HSR-Knoten Nachrichten im Ring, die nicht an ihn gerichtet sind, weiter.
Um kreisende Nachrichten im Ring zu vermeiden, sind bei HSR entsprechende Mechanismen definiert.
Der Anschluss von SAN (Single Attached Node)-Endgeräten ist bei HSR nur mit Hilfe einer REDBOX möglich.
PRP-Systeme und HSR-Systeme sind mit 2 REDBOXES redundant koppelbar.
HSR
HV-Feldbeschreibung
Die HV-Projektbeschreibungsdatei enthält Angaben, welche Felder innerhalb eines ModPara-Projektes vor-
handen sind. Die eigentlichen Feldinformationen sind je Feld in einer HV-Feldbeschreibungsdatei gespeichert.
Innerhalb der HV-Projektbeschreibungsdatei bekommt jedes Feld eine HV-Feldbeschreibungsdatei durch
einen Verweis auf den Dateinamen.
HV-Projektbeschreibung
Wenn die Projektierung und die Parametrierung von PCUs und Submodulen mit ModPara abgeschlossen ist,
werden alle Daten exportiert. Die Daten werden dabei auf mehrere Dateien verteilt. Eine Datei enthält Angaben
zur grundsätzlichen Projektstruktur. Dazu zählt beispielsweise auch die Information, welche Felder innerhalb
dieses Projektes vorhanden sind. Diese Datei wird als HV-Projektbeschreibungsdatei bezeichnet.
ICD
IED Capability Description.
IEC-Adresse
Innerhalb eines IEC-Busses muss jedem SIPROTEC-Gerät eine eindeutige IEC-Adresse zugewiesen werden.
Insgesamt stehen 254 IEC-Adressen je IEC-Bus zur Verfügung.
IEC-Kommunikationszweig
Innerhalb eines IEC-Kommunikationszweiges kommunizieren die Teilnehmer auf Basis des Protokolls IEC
60870-5-103 über einen IEC-Bus.
IEC
Datenaustausch von der IED-Konfigurationssoftware (DIGSI) zum Systemkonfigurator. Diese Datei beschreibt
die Leistungsmerkmale eines IED.
IGK-Verbund
Die Intergerätekommunikation, kurz IGK, dient dem direkten Austausch von Prozessinformationen zwischen
SIPROTEC-Geräten. Zur Projektierung einer Intergerätekommunikation benötigen Sie ein Objekt des Typs
IGK-Verbund. In diesem Objekt werden die einzelnen Teilnehmer des Verbundes sowie notwendige Kommu-
nikationsparameter festgelegt. Art und Umfang des Informationsaustausches der Teilnehmer untereinander
sind ebenso in diesem Objekt gespeichert.
Initialisierungsstring
Ein Initialisierungsstring besteht aus einer Reihe modemspezifischer Befehle. Wenn das Modem initialisiert
wird, werden diese Befehle in das Modem übertragen. Die Befehle können beispielsweise bestimmte Einstel-
lungen für das Modem erzwingen.
IEC.
Internet-Protokoll
Ein Internet-Protokoll (IP) ermöglicht die Verbindung von Teilnehmern, die in unterschiedlichen Netzwerken po-
sitioniert sind.
IP
Internet-Protokoll.
Kombigerät
Kommunikationsreferenz
Die Kommunikationsreferenz beschreibt die Art und Ausführung eines Teilnehmers an der Kommunikation per
PROFIBUS FMS.
Kommunikationszweig
Ein Kommunikationszweig entspricht der Konfiguration von 1 bis n Teilnehmer, die über einen gemeinsamen
Bus kommunizieren.
LAN
Link-Adresse
Listenansicht
Im rechten Bereich des Projektfensters werden die Namen und Symbole der Objekte angezeigt, die sich inner-
halb eines in der Baumansicht ausgewählten Behälters befinden. Da die Darstellung in Form einer Liste ist,
wird dieser Bereich auch als Listenansicht bezeichnet.
Ein Local Area Network (LAN) ist ein örtliches, lokales PC-Netzwerk. Die PCs sind alle mit einer Netzwerkkarte
ausgestattet und arbeiten durch Datenaustausch miteinander. Das LAN bedingt ein Betriebssystem auf jedem
PC und eine standardisierte Datentransport-Software. Die Betriebssysteme können unterschiedlich sein, die
Datentransport-Software auch, aber beide müssen ein gemeinsames Übertragungsprotokoll (= TCP/IP-Proto-
kolle) unterstützen, damit alle PCs miteinander Daten austauschen können.
LS
Leistungsschalter
Eine Management Information Base (MIB) ist eine Datenbank, die fortlaufend Informationen und Statistiken
über jedes Gerät in einem Netzwerk speichert. Mit diesen Informationen und Statistiken kann die Leistungsfä-
higkeit jedes Geräts überwacht werden. Auf diese Weise kann auch sichergestellt werden, dass alle Geräte im
Netzwerk ordnungsgemäß funktionieren. MIBs sind mit SNMP im Einsatz.
Der Standard Manufacturing Message Specification (MMS) dient dem Datenaustausch. Der Standard wird für
die Übertragungsprotokolle IEC 61850 und IEC 60870-6 TASE.2 verwendet.
MIB
MICS
MMS
Modem
Modemprofil
Ein Modemprofil besteht aus dem Namen des Profils, einem Modemtreiber und optional mehreren Initialisie-
rungsbefehlen sowie einer Teilnehmeradresse. Sie können für ein physisches Modem mehrere Modemprofile
erstellen. Dazu verknüpfen Sie unterschiedliche Initialisierungsbefehle oder Teilnehmeradressen mit einem
Modemtreiber und dessen Eigenschaften und speichern diese unter verschiedenen Namen ab.
Modemverbindung
Dieser Objekttyp enthält Informationen zu den beiden Partnern einer Modemverbindung, lokales Modem und
fernes Modem.
NACK
Navigationsfenster
Linker Bereich des Projektfensters, der die Namen und Symbole aller Behälter eines Projektes in Form einer
hierarchischen Baumstruktur darstellt.
Objekteigenschaft
Jedes Objekt besitzt Eigenschaften. Dies können zum einen allgemeine Eigenschaften sein, die mehreren Ob-
jekten gemeinsam sind. Zum anderen kann ein Objekt auch objektspezifische Eigenschaften besitzen.
Objekt
Offline
Wenn zwischen einem PC-Programm (z.B. Konfigurationsprogramm) und einer Laufzeitapplikation (z.B. eine
PC-Applikation) keine Kommunikationsverbindung besteht, so ist das PC-Programm offline. Das PC-Pro-
gramm arbeitet im Offline-Modus.
Online
Wenn zwischen einem PC-Programm (z.B. Konfigurationsprogramm) und einer Laufzeitapplikation (z.B.eine
PC-Applikation) eine Kommunikationsverbindung, so ist das PC-Programm online. Das PC-Programm arbei-
tet im Online-Modus.
Ein Optical Switch Module (OSM) ist ein Verfahren zur Umschaltung von Switches in Ethernet-Netzwerken, die
ringförmig aufgebaut sind. OSM ist ein proprietäres Verfahren von Siemens, das später unter dem Begriff MRP
zum Standard wurde. OSM ist in das optische Ethernet-Modul EN100-O integriert. OSM wird kaum in IEC
61850-Netzwerken verwendet. Dort wird RSTP eingesetzt, das sich als internationaler Standard durchgesetzt
hat.
Ordner
OSM
Das Parallel Redundancy Protocol (PRP) ist ein Redundanzprotokoll für Ethernet-Netzwerke, das in IEC
62439-3 spezifiziert ist. Gegenüber herkömmlichen Redundanzverfahren wie z.B. RSTP (Rapid Spanning Tree
Protocol, IEEE 802.1D-2004) bietet PRP eine unterbrechungsfreie Umschaltung, die jede Ausfallzeit im Falle
eines Fehlers vermeidet und somit höchste Verfügbarkeit bietet.
PRP verfolgt folgenden Ansatz: Das Redundanzverfahren wird im Endgerät selbst generiert. Das Prinzip ist
einfach: Das redundante Endgerät hat 2 Ethernet-Schnittstellen mit gleicher Adresse (DAN, Double Attached
Node). Man sendet nun die gleiche Nachricht doppelt, bei PRP (parallel) auf 2 getrennte Netzwerke, und kenn-
zeichnet beide eindeutig mit einer Sequenznummer. Der Empfänger nimmt die Information, die er als erstes
erhält, speichert deren ID an Hand der Quelladresse und der Sequenznummer in einem Duplikatefilter und
erkennt dadurch die 2., redundante Information. Diese redundante Information wird dann verworfen. Wenn die
1. Nachricht ausbleibt, dann kommt die 2. Nachricht mit gleichem Inhalt über das andere Netzwerk. Diese Re-
dundanz vermeidet einen Umschaltvorgang des Netzwerkes und ist deswegen unterbrechungsfrei. Das End-
gerät leitet keine Nachrichten an das andere Netzwerk weiter. Da das Verfahren in der Ethernet-Schicht reali-
siert ist (gleiche MAC-Adresse), ist es für alle Ethernet-Nutzdatenprotokolle (IEC 61850, DNP, andere TCP/IP-
basierte Protokolle) transparent und nutzbar. Darüber hinaus ist es möglich, eines der 2 Netzwerke für die
Übertragung von nicht redundanten Nachrichten zu nutzen.
Es gibt 2 Versionen von PRP: PRP-0 und dessen Nachfolger PRP-1. Siemens implementiert PRP-1.
Parametersatz
Der Parametersatz ist die Gesamtheit aller Parameter, die für ein SIPROTEC-Gerät einstellbar sind.
Parametrierung
Umfassender Begriff für alle Einstellarbeiten am Gerät. Sie können die Schutzfunktionen mit DIGSI 5 oder teil-
weise auch direkt am Gerät parametrieren.
PICS
PLC
PROFIBUS-Adresse
Innerhalb eines PROFIBUS-Netzes muss jedem SIPROTEC-Gerät eine eindeutige PROFIBUS-Adresse zuge-
wiesen werden. Insgesamt stehen 254 PROFIBUS-Adressen je PROFIBUS-Netz zur Verfügung.
PROFIBUS
PROcess FIeld BUS, deutsche Prozess- und Feldbusnorm (EN 50170). Die Norm gibt die funktionellen, elek-
trischen und mechanischen Eigenschaften für einen bit-seriellen Feldbus vor.
Programmierbare Logik
Die Programmierbare Logik ist eine Funktion in Siemens-Geräten oder Station-Kontrollern, die benutzerspezi-
fische Funktionalität in Form eines Programmes ermöglicht. Diese Logikkomponente kann mit verschiedenen
Methoden programmiert werden: CFC (= Continuous Function Chart) ist eine davon. SFC (Ablaufsprache) und
ST (strukturierter Text) sind weitere.
Programmierbarer Logikbaustein
Bausteine sind durch ihre Funktion, ihre Struktur oder ihren Verwendungszweck abgegrenzte Teile des Benut-
zerprogramms.
Projekt
Inhaltlich ist ein Projekt das Abbild eines realen Energieversorgungssystems. Grafisch stellt sich ein Projekt für
Sie dar als eine Anzahl von Objekten, die in eine hierarchische Struktur eingebunden sind. Physisch besteht
ein Projekt aus einer Reihe von Verzeichnissen und Dateien, die Projektdaten enthalten.
In dem Bericht über die Konformität der Implementierung eines Protokolls (PICS = Protocol Implementation
Conformance Statement) werden die Leistungsmerkmale des zu testenden Systems zusammengefasst.
PRP
Pufferbatterie
Die Pufferbatterie gewährleistet, dass festgelegte Datenbereiche, Merker, Zeiten und Zähler remanent gehal-
ten werden.
Das Rapid Spanning Tree Protocol (RSTP) ist ein standardisiertes Redundanzverfahren mit einer geringen Re-
aktionszeit. Beim Spanning Tree Protocol (STP-Protokoll) gelten im Falle einer Reorganisation der Netzstruktur
Strukturierungszeiten, die im mehrstelligen Sekundenbereich liegen. Bei RSTP reduzieren sich diese Zeiten
auf einige 100 Millisekunden.
Real Time
Echtzeit
Reorganisieren
Durch das häufige Hinzufügen und Löschen von Objekten entstehen Speicherbereiche, die nicht mehr genutzt
werden können. Das Reorganisieren von Projekten führt dazu, dass diese Speicherbereiche wieder freigege-
ben werden. Das Reorganisieren führt auch dazu, dass die VD-Adressen neu vergeben werden. Das hat zur
Folge, dass alle SIPROTEC-Geräte neu initialisiert werden müssen.
RSTP
SBO
SCD
Schutzgerät
Ein Schutzgerät erkennt fehlerhafte Zustände in Verteilnetzen unter Berücksichtigung von verschiedenen Kri-
terien, wie Fehlerentfernung, Fehlerrichtung oder Störfalldauer, eine Abschaltung des fehlerhaften Netzab-
schnittes bewirken.
SC
Sequence of Events
Akronym: SOE. Ein geordnetes, mit Zeitstempeln versehenes Protokoll von Zustandsänderungen von Binär-
eingängen (auch als Statuseingänge bekannt). Um das Verhalten oder ein elektrisches Netz über eine be-
stimmte Zeit wiederherzustellen oder zu analysieren, wird SOE verwendet.
Service-Schnittstelle
SICAM SAS
Substation Automation System – Modular aufgebautes Stationsleitsystem, basierend auf dem Substation Con-
troller SICAM SC und dem Bedien- und Beobachtungssystem SICAM WinCC.
SICAM WinCC
Das Bedien- und Beobachtungssystem SICAM WinCC stellt den Zustand Ihres Netzes grafisch dar. SICAM
WinCC visualisiert Alarme und Meldungen, archiviert die Netzdaten, bietet die Möglichkeit, manuell in den
Prozess einzugreifen und verwaltet die Systemrechte der einzelnen Mitarbeiter.
Das Simple Network Management Protocol (SNMP) ist ein Internet-Standardprotokoll und dient der Verwaltung
von Knoten in einem IP-Netzwerk.
Das Simple Network Time Protocol (SNTP) ist ein Protokoll zum Synchronisieren von Uhren über das Internet.
Mit SNTP können Client-Rechner ihre Uhren über das Internet mit einem Zeit-Server synchronisieren.
SIPROTEC 5-Gerät
Dieser Objekttyp repräsentiert ein reales SIPROTEC-Gerät mit allen darin enthaltenen Einstellwerten und Pro-
zessdaten.
SIPROTEC 5-Variante
Dieser Objekttyp stellt eine Variante eines Objektes des Typs SIPROTEC-Gerät dar. Die Gerätedaten dieser
Variante können sich von den Gerätedaten des ursprünglichen Objektes unterscheiden. Alle vom ursprüngli-
chen Objekt abgeleiteten Varianten besitzen aber dessen VD-Adresse. Sie korrespondieren daher immer mit
demselben realen SIPROTEC-Gerät wie das Ursprungsobjekt. Um während der Parametrierung eines SIPRO-
TEC-Gerätes unterschiedliche Arbeitsstände zu dokumentieren, können Sie Objekte des Typs SIPROTEC-Va-
riante beispielsweise verwenden.
SIPROTEC
Die eingetragene Marke SIPROTEC bezeichnet die Produktfamilie der Schutzgeräte und Störschreiber.
Slave-Gerät
Ein Slave darf nur nach Aufforderung durch einen Master Daten mit diesem austauschen. SIPROTEC-Geräte
arbeiten als Slave. Ein Master-Rechner steuert einen Slave-Rechner. Ein Master-Rechner kann auch ein Pe-
ripheriegerät steuern.
SNMP
SNTP
SOE
Sequence of Events.
SPC
Speicherprogrammierbare Steuerung
Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) sind elektronische Steuerungen, deren Funktion als Programm
im Steuergerät gespeichert ist. Aufbau und Verdrahtung des Gerätes hängen also nicht von der Funktion der
Steuerung ab. Die speicherprogrammierbare Steuerung hat die Struktur eines Rechners; sie besteht aus CPU
mit Speicher, Ein-/Ausgabebaugruppen (z.B. DI, AI, CO, CR), Stromversorgung (PS) und Baugruppenträger
(mit Bussystem). Die Peripherie und die Programmiersprache sind auf die Belange der Steuerungstechnik aus-
gerichtet.
SPS
SP
SPS
Speicherprogrammierbare Steuerung
SST
Systemschnittstelle.
Stationsbeschreibung
Eine Stationsbeschreibung ist eine IEC 61850-konforme Datei zum Datenaustausch zwischen dem System-
konfigurator und dem IED-Konfigurator. Die Stationsbeschreibung enthält Informationen über die Netzwerk-
struktur einer Unterstation. Die Stationsbeschreibung enthält z.B. Informationen über die Zuordnung der
Geräte zur Primärtechnik sowie über die stationsinterne Kommunikation.
Systemschnittstelle
TCP
TC
Teilnehmeradresse
Eine Teilnehmeradresse besteht aus dem Namen des Teilnehmers, der Landeskennzahl, der Vorwahl und der
teilnehmerspezifischen Telefonnummer.
Teilnehmer
Telefonbuch
Topologische Sicht
Die topologische Sicht orientiert sich an den Objekten einer Anlage (z.B. Schaltanlage) und deren Beziehung
zueinander. Die topologische Sicht beschreibt den strukturierten Aufbau der Anlage in hierarchischer Form. Die
topologische Sicht ordnet nicht die Objekte den Geräten zu.
Trafostufen-Stellbefehl
Trafostufenmeldung
Die Trafostufenmeldung (TM) ist eine Verarbeitungsfunktion. Mit dieser Meldung werden die Stufen der Trans-
formatorverstellung zusammenhängend erfasst und weiterverarbeitet.
Das Transmission Control Protocol (TCP) ist ein Übertragungsprotokoll für Transportdienste im Internet. TCP
setzt auf IP auf und sorgt für die Verbindung der Teilnehmer während der Datenübertragung. TCP stellt die Kor-
rektheit der Daten und die richtige Abfolge der Datenpakete sicher.
Tunneln
Technik zum Verbinden zweier Netze über ein drittes Netz, wobei der Transitverkehr vollständig vom Verkehr
des dritten Netzes isoliert wird.
UDP
Unbuffered Report Control Block (URCB) ist eine Form der Berichtsteuerung. Interne Ereignisse lösen das so-
fortige Senden von Berichten auf der Basis des besten Aufwands aus. Wenn keine Assoziation existiert oder
wenn der Transportdatenfluss nicht schnell genug ist, können Ereignisse verloren gehen.
URCB
USART
Das User Datagram Protocol (UDP) ist ein Protokoll. Das Protokoll setzt wie TCP auf IP auf. Im Gegensatz
dazu arbeitet UDP aber verbindungslos und verfügt über keine Sicherheitsmechanismen. Der Vorteil von UDP
gegenüber IP ist die höhere Übertragungsrate.
UTC
VD-Adresse
Die VD-Adresse wird automatisch vom DIGSI 5-Manager vergeben. Sie existiert projektweit nur ein einziges
Mal und dient so zur eindeutigen Identifikation eines real existierenden SIPROTEC-Gerätes. Für die Kommu-
nikation mit der DIGSI 5-Gerätebearbeitung muss die VD-Adresse in das SIPROTEC-Gerät übertragen
werden.
Verbundmatrix
Virtual Device
Ein VD (Virtual Device – virtuelles Gerät) umfasst alle Kommunikationsobjekte sowie deren Eigenschaften und
Zustände, die ein Kommunikationsbenutzer in Form von Diensten nutzen kann. Ein VD kann dabei ein physi-
sches Gerät, eine Baugruppe eines Gerätes oder ein Software-Modul sein.
Virtuelles Feldgerät
Ein virtuelles Feldgerät umfasst alle Kommunikationsobjekte sowie deren Eigenschaften und Zustände, die ein
Kommunikationsbenutzer in Form von Diensten nutzen kann.
Wertemeldung
Wertemeldungen sind Einzelmeldungen, bei denen zusätzlich zur eigentlichen Meldung ein weiterer Wert
übergeben wird (Beispiel: Fehlerorter: Hier wird zusätzlich zur Aussage Fehler Ja/Nein auch die Entfernung
des Fehlerortes gemeldet.)
Wirkkommunikation
Die Wirkkommunikation beinhaltet alle für den Datenaustausch über die Wirkschnittstelle notwendigen Funkti-
onalitäten. Sie entsteht automatisch bei der Konfiguration der Kommunikationskanäle.
Wischermeldung
Wischermeldungen sind sehr kurzzeitig anstehende Einzelmeldungen, bei denen nur das Kommen des Pro-
zesssignals zeitrichtig erfasst und weiterverarbeitet wird.
WYE
Zählwert
Zählwerte sind eine Verarbeitungsfunktion, mit deren Hilfe die Gesamtzahl von diskreten gleichartigen Ereig-
nissen (Zählimpulse), z.B. als Integral über eine Zeitspanne ermittelt wird. Im EVU-Bereich wird oft die elektri-
sche Arbeit als Zählwert erfasst (Energiebezug/-lieferung, Energietransport).
Zeitstempel
Ein Zeitstempel ist ein Wert in einem definierten Format. Der Zeitstempel ordnet einem Ereignis einen Zeit-
punkt zu, z.B. in einer Protokolldatei. Zeitstempel sorgen dafür, dass Ereignisse wiedergefunden werden
können.
A
Abmessungen 613
Anwendermeldepuffer 55
Applikationsvorlagen
7ST85 157
B
Betriebsmeldepuffer 51
Blockierverfahren
Auslöselogik 330
Sendelogik 329
D
Distanzschutz
Anwendungsbeispiel, Hochspannungsfreileitung 291
Ausgangslogik 290
Doppelfehler im geerdeten Netz 238
Impedanzanregung 277
Lastausschnitt 272
Richtungsbestimmung 274
Zone mit Polygonkennlinie 280
geerdete Netze 234
geerdete Netze, Anwendungs- und Einstellhinweise 242
gelöschte Netze 210
gelöschte Netze, Anwendungs- und Einstellhinweise 221
isolierte Netze 252
isolierte Netze, Anwendungs- und Einstellhinweise 260
E
Echo bei schwacher Einspeisung
Funktionsübersicht 336
Echo und Auslösung bei schwacher Einspeisung
Struktur der Funktion 336
Endfehlerschutz 418
Struktur der Funktion 418
Erdfehlererkennung
geerdete Netze 235
geerdete Netze, Nullstromkriterium 212, 235
gelöschte Netze 211
isolierte Netze 253
F
Fehlerorter 382
Freigabeverfahren
Auslöselogik 323
Sendelogik 322
Funktionsgruppe
Leitung 162
G
Gerätediagnosepuffer 63
Gespeicherte Meldungen 68
I
IEC 60529 614
Informationsübertragungsverfahren mit Distanzschutz
Blockierverfahren 328
Empfangsblöcke 313
Freigabeverfahren 322
Funktionsstruktur 311
Funktionsübersicht 311
Mitnahmeverfahren 314
K
Kommunikationsmeldepuffer 60
L
Leistungsschalter-Versagerschutz 404
Leistungsschalter
Absteuerung des Auslösebefehls 184
Auslösekreisüberwachung 179
Auslöselogik 184
Leistungsschalter-Versagerschutz 179
Leistungsschalterprüfung 179
Lichtwellenleiter
Multimode 95
Multiplexer 95
Repeater 95
Singlemode 95
Looptest 592
M
Meldepuffer 50
Konfigurieren 50
Löschen 64
Sichern 64
Verwalten 50
Meldungen 44
Anzeigen 48
Auslesen 44
Mitnahmeverfahren
Auslöselogik 316
Sendelogik 315
P
Parametriermeldepuffer 57
S
SAV 136
Schnellauslösung bei Zuschalten auf Fehler 388
Sicherheitsmeldepuffer 61
SIPROTEC 5-Gerät
Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen 35
Funktionseinbettung 28
Funktionssteuerung 37
Referenznummer für Parameter und Meldungen 41
Sonstige Funktionen
Dauerbefehle 137
Erfassungssperre 137
Flattersperre 137
Gespeicherte Ausgaben 137
Nachführen 137
Spontane Meldungsanzeige 66
Steuerungsfunktionen
Befehlsprotokollierung 464
Befehlsprüfungen 452
Benutzerdefinierte Objekte 134
Controllables 426
Störfallmeldepuffer 53
Synchrocheck 479
Synchronisierung asynchroner Netze 483
Synchronisierung synchroner Netze 481
Synchronisierungsstufe 474
T
Topologie
Kettentopologie 94
Ringtopologie 94
Transiente Blockierung 334
Ü
Überlastschutz 392
Überstromzeitschutz, Erde 378
Struktur der Funktion 378
Überstromzeitschutz, Phasen 374
Struktur der Funktion 374
W
Wiedereinschaltautomatik, zyklisch 347
Blockierungen 361
Eingangslogik 350
Einschaltmeldung, Einschaltbefehl 356
Leistungsschalterbereitschaft, Leistungsschalterzustand 360
Pausenzeit 355
Sperrzeit 359
Start 351
Struktur 348
Stufenfreigabe 354
Zyklussteuerung 352
verkürzte Wiedereinschaltung 364
Wiedereinschaltautomatik
Funktionsstruktur 344
Funktionsübersicht 344
Wirkkommunikation 92, 94
Ferndaten 93
Topologieerkennung 93
Wirkschnittstelle
Datenleiste 109
Diagnosedaten 120
Protokoll 120
Schleifentest 592
Tunneln 115
Zeitsynchronisation 105