Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
SCHULPÄDAGIGIK
EWS – Sommersemester 2020
1
Angebot: allgemeindidaktische/lernpsychologsiche Prinzipien ................................................................. 11
Ziele bestimmen............................................................................................................................................. 12
(Wissenschaftlich) legitimierte Handlungsrepertoires kennen und einsetzen .......................................... 13
Vorraussetzungen analysieren und Adressieren......................................................................................... 16
Handeln, indem ich die Sache kenne und Vermittle ................................................................................... 16
Unterrichtsprinzipien ..................................................................................................................................... 16
Qualitätskriterien ............................................................................................................................................ 21
Nutzung – lernbezogene Voraussetzung ..................................................................................................... 21
Nutzung – familiäre Voraussetzungen.......................................................................................................... 21
Kontext: paradigmatisch-historische Voraussetzungen .............................................................................. 23
Kontext: Klassenführung ............................................................................................................................... 24
Erziehen ................................................................................................................................................................. 26
1. Leitfrage: Was ist Erziehung? ....................................................................................................................... 26
Verschiedene Definitionsansätze ................................................................................................................. 26
2. Leitfrage: Welche Bedeutung hat Erziehen in der Schule? ....................................................................... 29
Erziehung in der Schule ist wichtig .............................................................................................................. 29
Erziehung in der Schule ist unwichtig .......................................................................................................... 29
Erziehung in der Schule ist untergeordnet .................................................................................................. 29
3. Leitfrage: Wie gestalte ich Erziehungssituationen in der Schule? ............................................................. 30
Das Modell des Pädagogischen Taktes ....................................................................................................... 30
Der Erwerb des pädagogischen Taktes als kontinuierlicher Kreislauf pädagogischen Expertiseerwerbs
........................................................................................................................................................................ 30
Klassifikation der Erziehungsstile ................................................................................................................. 30
4. Leitfrage: Welche Annahmen sind Mythen in der Erziehung? ................................................................... 31
Diagnostizieren ...................................................................................................................................................... 31
1. Leitfrage: Was ist Leistungsbeurteilung? ..................................................................................................... 31
Aspekte des Leistungsbegriffs...................................................................................................................... 31
2. Leitfrage: Wie sieht der Prozess des Urteilens aus? .................................................................................. 32
BIB-Modell ...................................................................................................................................................... 32
Lehrer, Schüler und Rahmenbedingungen ................................................................................................. 33
Dimensionen der Beurteilung (Keller-Schneider) ....................................................................................... 33
3. Leitfrage: Was soll oder kann ein Ziffernzeugnis bei der Leistungsmessung und -bewertung leisten? . 33
Testgütekriterien ............................................................................................................................................ 33
Bezugsnormen ............................................................................................................................................... 34
2
Funktionen der Leistungsmessung .............................................................................................................. 34
4. Leitfrage: Zu welchen Reaktionen führen Ziffernnoten bei Schülern? ...................................................... 35
5. Leitfrage: Was spricht für die Schülerpartizipation an der Leistungsbeurteilung? ................................... 35
6. Leitfrage: Welche Alternativen gibt es zur Leistungsbewertung mit dem Ziffernzeugnis? ...................... 35
Abschaffung der Leistungsmessenden Institution Schule.......................................................................... 35
7. Leitfrage: Wie gestalte ich Situationen der Leistungsmessung aus pädagogischer Sicht? .................... 36
Subjektiv ......................................................................................................................................................... 36
Objektiv........................................................................................................................................................... 36
Intrasubjektiv .................................................................................................................................................. 36
Passung und Anpassung............................................................................................................................... 36
8. Leitfrage: Welche Probleme löst die gegenwärtige Praxis der Leistungsbewerung in der Schule? ...... 37
9. Leitfrage: Welche Annahmen sind Mythen der Leistungsmessung? ........................................................ 37
Beraten ................................................................................................................................................................... 37
1. Leitfrage: Was ist Beratung? ........................................................................................................................ 37
Vorbereitung für ein Gespräch zwischen Direktor und Mitarbeiter ........................................................... 38
Kriesenintervention ........................................................................................................................................ 38
2. Leitfrage: Welche Elemente kennzeichnen den Ablauf einer Beratung? .................................................. 38
DEFINITION
Pädagogisches Handeln beschäftigt sich mit der Ermöglichung von Freiheit, mit der Anerkennung von Zwang
und mit der Vermittlung zwischen Freiheit und Zwang vorrangig zum Zwecke von Bildung und Erziehung.
August Hermann Francke: Die Kinder müssen unter ständige Überwachung gestellt werden, alles was sie tun
muss überprüft werden, denn die sorgfältige Inspektion ist der eigentliche nervus der Erziehung.
3
❖ Diagnostisches Wissen
❖ Tagesform
❖ Curriculare Vorgaben
❖ Schülerkopf als Blackbox (keiner weiß was im Kopf eines Schülers vorgeht)
❖ Zwischenfälle (z.B. Feueralarm)
ANTINOMIEN (HELSPER)
Antinomien sind nicht auflösbare, aber zwingend vorhandene Widersprüche. Lehrer müssen in jeder
einzelnen Situation neu abwägen, wie sie sich am besten verhalten. Helsper formulierte elf Antinomien, in der
Vorlesung wurden diese fünf beleuchtet:
❖ Praxisantiomonie: Probleme sind in der Theorie zwar bekannt, können aber meistens nicht direkt
auf die Praxis übertragen werden
❖ Ungewissheitsantinomie: Vermittlungsungewissheit (Hat der Schüler das so wirklich verstanden?)
❖ Symmetrie- und Machtantinomie: Lehrer & Schüler sind theoretisch gleichwertig, aber es existiert
zwangsläufig ein Machtgefälle, da Lehrer erziehen müssen
❖ Näheantinomie: Nähe zu Schülern ist prinzipiell wichtig und gut, aber Distanz genauso, da Lehrer
Schüler Objektiv bewerten müssen
❖ Sachantinomie: Dinge verhalten sich in der Realität oft anders, als die Wissenschaft sie sieht
4
weiteres Beispiel hierfür ist, dass zwei verschiedene Lehrer sehr unterschiedliche Meinungen über ein und
denselben Schüler haben. Hieran sieht man, dass es kein richtig und falsch bei den weichen
Realitätskonstruktoren gibt, da sie nur sehr schwer überprüfbar sind.
WARUM INKLUSION
Es gibt viele verschiedene Argumentationsmöglichkeiten zur Beantwortung dieser Frage, darunter die
Menschenrechtsorientierte-, die Bildungsökonomische- und die theoretische Argumentation, sowie die
empirische Bildungsforschung. Es existiert ein starker normativer Druck zur Umsetzung von Inklusion, da
viele der Meinung sind, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben und deswegen auch gleichbehandelt
werden müssen. Dieser Druck ist historisch-rechtlich legitimiert, da die Befreiung aus der Sklaverei und die
Gleichberechtigung der Frau umgesetzt wurden. Die Texte zu Umsetzung der Inklusion sind allerdings nicht
sehr konkret und man ist sich uneinig, ob „full inclusion“ oder „educational inclusion“ umgesetzt werden soll.
5
WIE SIEHT INKLUSION IN DER SCHULE KONKRET AUS?
Indikatoren, die erfüllt sein müssen, dass inklusive Anforderungen erfüllt sind:
A) Inklusive Kulturen schaffen
[1] Gemeinschaft bilden: Jeder fühlt sich willkommen, SuS und Mitarbeiter helfen einander
[2] Inklusive Werte verankern: Alle SuS werden in gleicher Weise wertgeschätzt und
werden hohen Erwartungen ausgesetzt; Die Schule bemüht sich jegliche Form von
Diskriminierung auf ein Minimum zu reduzieren
B) Inklusive Strukturen etablieren
[1] Eine Schule für alle entwickeln: Der Umgang mit MitarbeiterInnen in der Schule ist
gerecht; Schule ist barrierefrei; Neuen Schülern wird geholfen sich in der Schule
einzugewöhnen → Problem: Was ist gerecht? Alle gleich? Wer mehr leistet bekommt
mehr? Die, die besondere Bedürfnisse haben müssen mehr bekommen?
[2] Unterstützung für Vielfalt organisieren: Mobbing & Gewalt abbauen, Hindernisse für
Anwesenheit wird reduziert
C) Inklusive Praktiken entwickeln
[1] Lernarrangements organisieren: SuS lernen miteinander, LuL planen, unterrichten und
reflektieren im Team (Problem: LuL lieber autonom), Unterricht wird auf die Vielfalt der
SuS geplant
[2] Ressourcen mobilisieren: Fachkenntnis der Mitarbeiter/innen wird voll ausgeschöpft,
Ressourcen im Umfeld der Schule sind bekannt und werden genutzt, Unterschiedlichkeit
der SuS wird als Chance für das Lehren und Lernen genutzt
EXPERTISE IM LEHRERBERUF
6
DAS PROFESSIONELLE SE LBST
Das professionelle Selbst ist ein personenbezogener Kern von Werten, Wissen, Einstellungen und Können,
der die Anpassungsleistungen an Anforderungen aus beruflichen Handlungssituationen bedingt. Dies
bedeutet, dass Lehrer ein solches professionelles Selbst entwickeln müssen, um dann zwischen vielen
verschiedenen Anforderungen unterscheiden und diesen Anforderungen Prioritäten zuweisen zu können.
Gemeinsame Anforderungen an die Lehrerrolle (in allen Schulformen):
❖ Kindorientierung 1: Fähigkeit, Freude an der Interaktion mit Kindern/Jugendlichen zu haben
❖ Stressresistenz
❖ Kindorientierung 2: Fähigkeit Lernangebote kindgerecht aufzubereiten
❖ Führung 4: Fähigkeit jeden Menschen zu achten, seine Bedürfnisse/Emotionen wahrzunehmen
sowie das Interesse an der Person zeigen zu können
STUDIENERFOLG
Der Studienerfolg hängt von einigen Kriterien ab:
❖ Individuelle Prädikatoren: Abiturnote, Persönlichkeitsmerkmale, Testleistungen, …
❖ Gesellschaftliche Rahmenbedingungen: Finanzierung, rechtliche Rahmenbedingungen, …
❖ Studienqualität: Inhalte, Lehrformen, Betreuung, Ausstattung, Organisation, …
❖ Studienerfolg: Abschlussnote, Dauer, Zufriedenheit, allgemeine Kompetenzen, Berufserfolg, …
4–6 Stabilisierung
7
UMGANG MIT BELASTUNGEN
Um gesund zu bleiben müssen Lehrer/innen folgende Ressourcen aktivieren können:
❖ Setzen von realistischen Zielen
❖ Misserfolge konstruktiv verarbeiten
❖ Einbindung in unterstützendes soziales Netzwerk
❖ Methoden zur Stressbewältigung und Zeitmanagement
❖ Distanzierungsvermögen und Rollendistanz
❖ Selbstakzeptanz und Ichstärke
❖ Internale Kontrollüberzeugung
8
5. LEITFRAGE: WAS KANN/SOLL EINE LEHRKRAFT WISSEN?
WILBERS QUADRANTENSYSTEM
./. Innen Außen
INSTRUKTIONSDESIGN
Das Instruktionsdesign ist ein Forschungsgebiet, in dem darum geforscht wird, welches die beste Art der
Instruktion ist. Die Leitfrage ist also, wie man Stoff oder Abläufe am besten erklärt. Die Entstehung eines
solchen Designs funktioniert folgendermaßen: Als erstes gelangen Wissenschaftler an neue Erkenntnisse und
geben Prinzipien vor, wie genau das neue Wissen funktioniert bzw. wovon es handelt. Dann erarbeiten
Technologen mit diesen Prinzipien Verfahren, also sie zeigen wo man dieses neue Wissen überall anwenden
kann. Als letztes arbeiten Techniker an Designs oder Instrumenten, wie man dieses Wissen gut vermitteln
kann.
UNTERRICHTEN
„Unterricht ist der Zusammenhang von Unterrichtsgegenstand, geplant rational gesteuerten Tätigkeiten des
Lernens und Lehrens, sowie außerplanmäßiger und intuitiver Prozesse des Lehrens und Lernens. Diese
Abfolge von Tätigkeiten und Prozessen kann als Abfolge von Situationen verstanden werden, die von
Lehrpersonen vorausplanend gegliedert wird.“
9
2. LEITFRAGE: WIE GE STALTET SICH UNTERRICHT?
IDENTITÄT ERIKSON
DAS PHASENMODELL
Laut dem Phasenmodell von Erikson geschieht Identitätsentwicklung in acht Phasen, die in der Reihenfolge
alle im Leben auftauchen. Beispiele für solche Phasen sind zum Beispiel die erste Phase (Oral-sensorisch,
Vertrauen vs. Misstrauen), die als Baby durchlaufen wird, oder die fünfte Phase (Pubertät und Adoleszenz,
Identität vs. Identitätsverwirrung), in der sich Jugendliche von den Eltern lösen und ihre eigene Identität
entwickeln.
In diesem Modell sind Krisen kein fester Bestandteil des Lebens. Man kommt immer mal wieder in eine Krise
und muss sich überlegen wie man zu dieser Problematik steht. Der Krisenkreislauf: Es beginnt mit der
übernommenen Identität, von der man allerdings langsam abweicht, weil man bei einem Thema anderer
Ansicht ist. Dies führt einen zur diffusen Identität, bei der man sich noch in keiner Krise befindet. Das bedeutet,
dass man beide Seiten der Thematik sieht und nicht weiß was man darüber denken soll. Der nächste Schritt
ist entweder das Moratorium (aufgeschobene Identität) oder eine diffuse Identität und am Ende folgt die
erarbeitete Identität.
10
KRITISCHE LEBENSEREIGNISSE, DIE IDENTITÄTSÄNDERUNGEN AUSLÖSEN KÖNNEN
❖ Selbstkonzept (Veränderung vom körperlichem/von Fähigkeiten/der Behandlung von anderen)
❖ Persönliche Ziele (Erfolg/Fehlschlag bei wichtigen Bemühungen)
❖ Werte (Zustimmung/Ablehnung von Überzeugungen durch Andere)
❖ Motive (Billigung/Ablehnung von Verhaltensweisen, die auf das Erreichen von Zielen gerichtet sind)
❖ Zwischenmenschliche Beziehungen (Eingehen/Auflösen von Bindungen)
❖ Soziale Rollen (Einnahme/Verlust von Positionen mit normativen Erwartungen)
❖ Persönliches/soziales Milieu (Naturkatastrophen/Unfälle, kulturelle/ökonomische Veränderungen)
IDENTITÄT HAUSSER
❖ Innere Verpflichtungen (z.B. Religionsgemeinschaft/für die Kinder da sein/…)
❖ Me (Außenperspektive) (Körper/Stärken/Schwächen/Wertschätzung/Fähigkeiten)
❖ I (Innenperspektive) (Körper/Stärken/Schwächen/Wertschätzung/Fähigkeiten)
❖ Selbstkonzept (Ebenbürtigkeit/Konsequenz/Inkonsequenz/Kontinuität/Diskontinuität)
❖ Kontrollüberzeugungen (Erklären/Vorhersagen/Beeinflussen)
❖ Selbstwertgefühl (Selbstständigkeit/Unabhängigkeit/Selbstakzeptanz/Erleben von Sinn & Erfüllung)
EXPERTISE
❖ Domänenspezifisches Fachwissen
❖ Fachdidaktisches Wissen
❖ Pädagogisches/psychologisches Wissen
❖ Allgemeindidaktisches Wissen
11
ZIELE BESTIMMEN
3) Problemlösen Lernen durch Versuch und Irrtum „Turm von Hanoi“ – Problem
Konkrete Identifizieren „Identifiziert vorgelegte Pflanzen, indem Ihr Wurzeln, Blatt und Stamm
Begriffe benennt“
Definierte Klassifizieren „Klassifiziert den Begriff Familie, indem ihr eine Definition benutzt“
Begriffe
Regeln Zeigen „Zeigt die Addition von positiven und negativen Zahlen, indem ihr die
Aufgabe löst“
Komplexe Erzeugen „Erzeugt einen Absatz, der die Handlungen einer Person in einer
Regeln gefährlichen Situation beschreibt, indem ihr Verhaltensregeln
zusammenfasst“
Beispielformulierung: Die Schüler/innen identifizieren ihnen vorgelegte echte Pflanzen, indem sie in Dreier-
oder Vierergruppen Wurzeln, Blatt und Stamm benennen. Ein Bestimmungsbuch darf hinzugezogen werden.
❖ Fähigkeit: identifizieren
❖ Objekt: echte Pflanzen
❖ Situation: Dreier- oder Vierergruppen
❖ Aktion: benennen
❖ Hilfsmittel: Bestimmungsbuch
12
Verschiedene Ziele:
1. Gegenwartsbedeutung
3. Exemplarität 4. Struktur des Inhalts
2. Zukunftsbedeutung
Empirische Unterrichtsforschung
Handlungsrepertoires
Didaktik Handlungsrepertoires
13
EMPIRISCHE UNTERRICHTSFORSCHUNG
Effektives Instruktionsverhalten:
❖ Vorbereitet sein
❖ Klarheit an Zielen gewährleisten
❖ Strukturiert vortragen
❖ Orientierung zu Beginn an der Instruktion
❖ Bedeutungshinweise und Verständnishilfen geben
❖ Sprachliche Komplexität vermeiden
❖ Vagheit vermeiden
❖ Dynamik und Enthusiasmus zeigen
❖ Redundanz zulassen
Der Lernprozess wird besonders unterstützt durch:
❖ Intensive Auseinandersetzung mit der Wissensdomäne
❖ Genügend Zeit und Gelegenheit zum Lernen
❖ Soziale Eingebundenheit in den Lernprozess
❖ Aufgaben und Problemstellungen aus dem Kontext der Lernenden
Der Lernerfolg wird besonders unterstützt durch:
❖ Intensive Auseinandersetzung mit der Wissensdomäne
❖ Gute Strukturierung des Lernprozesses und genug Zeit
❖ Ausrichtung von Arbeit und Lernen an einem Lernziel
Die Motivation wird besonders unterstützt durch:
❖ Intensive Auseinandersetzung mit der Wissensdomäne
❖ Genügend Zeit und Gelegenheit zum Lernen
❖ Soziale Eingebundenheit in den Lernprozess
❖ Begleitung des Lehrprozesses und Feedback durch den Lehrer
Die wichtigsten Botschaften der Hattie-Studie:
❖ Vorrang von Vorwissen, kognitiven Grundfähigkeiten und sozialem Hintergrund
❖ Personenfaktor ist wichtiger als Strukturfaktor
❖ Unterricht und Lehrverhalten stehen im Mittelpunkt
❖ Strukturgrößen sind von nachgeordneter Bedeutung
Beeinflussbare Variablen (Hattie-Studie):
❖ Lehr- und Lernstrategien:
o Strukturierung, Regelklarheit, Klassenführung
o Kognitive Aktivierung (Tiefenstrukturen)
o Evaluative Lehr- und Lernhaltungen
❖ Unterrichtsklima (humaner Umgang & lernförderliches Klima)
❖ Curriculare Programme und Materialien
What works best? (Hattie-Studie):
❖ Formative Evaluation: Wo steht der Schüler? Hat er es verstanden? Was fehlt dem Schüler?
❖ Klarheit in der Instruktion
❖ Reziprokes Unterrichten
14
❖ Feedback
❖ Wiederholendes Lernen
Feedback:
❖ Feed up: Wo will ich hin?
❖ Feed Back: Wie komme ich voran? Wie ist es gelaufen?
❖ Feed Forward: Was sind die nächsten Schritte?
❖ Feedback-Fragen setzen auf vier Ebenen an:
o Aufgabe: Wie gut werden Aufgaben verstanden & ausgeführt?
o Prozess: Welche Prozesse sind notwendig, um die Aufgaben zu verstehen &
auszuführen
o Selbstregulation: Selbstbeobachtung, Selbststeuerung, Handlungsregulation
o Selbst: Persönliches, generelles Urteil über den Lerner
DIDAKTIK
Comenius:
❖ Kunst allen Menschen alles zu lernen
❖ Gesamte Jugend in Wissenschaften bilden & zu guten Sitten und Frömmigkeit bringen
Bloom:
❖ Methoden/Verfahren, um das Beste aus den Lernenden herauszuholen
Didaktik beschreibt demnach die Theorie und Praxis des Lernens und Lehrens. Sie gibt Antwort auf die Frage
Wer was, wann, wo, mit wem, womit, wie, warum und wozu lernen soll. Das Didaktische Sechseck beschreibt,
dass Zeit, Inhalte, Medien, Raum, Methoden und Ziele alle in Zusammenhang stehen.
Das Bedeutungsspektrum von Didaktik ist sehr groß:
❖ Wissenschaft vom Lehren und Lernen
❖ Wissenschaft vom Unterricht
❖ Theorie der Bildungsinhalte
❖ Wissenschaft vom Lehrplan
❖ Wissenschaft von der Verhaltensveränderung
15
Didaktische Prinzipien des Aushandelns (Sokrates):
❖ Subjektive Bedeutsamkeit in der konkreten Erfahrungswelt des Lerners steht im Vordergrund und
nicht die fachwissenschaftliche Bedeutsamkeit
❖ Soziale Kompetenzentwicklung spielt neben Sachkompetenz eine große Rolle
❖ Multiperspektivität
Fähigkeiten:
Fähigkeiten, Vorwissen
Entwicklungsstand Lernen:
Motivation affektiv
behavioral
kognitiv
Unterricht:
Quantität
Qualität
UNTERRICHTSPRINZIPIE N
DEFINITION
Unterrichtsprinzipien (sind)…
❖ Normativ
❖ Übergreifende Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Unterricht
❖ Basieren auf normativen, empirischen und theoretischen Prämissen
16
❖ Wesentlicher Teil der Expertise von Lehrerinnen und Lehrern
❖ Abhängig der individuellen Voraussetzungen der Lerner
❖ Abhängig von der Kooperation der Lerner untereinander und mit dem Lehrer
❖ Umsetzung gibt keine Garantie für Annahme des Lehrangebots durch Lerner
Unterrichtsprinzipien verwirklichen (Übersicht):
❖ Strukturierung
❖ Motivierung
❖ Differenzierung
❖ Veranschaulichung
❖ Kreativität fördern
❖ Üben
STRUKTURIERUNG
Klarheit Assoziation
(= Informationsvermittlung) (= Vernetzung)
Methode System
(= üben, umsetzen, anwenden) (= Zusammenfassen)
Integration
Activation
Application
Demonstration
17
ALTERNATIVE PLANUNGSMODELLE
Modell nach Klafki: In diesem Modell wird die Bedeutung des Lerninhalts in den Vordergrund gestellt. Somit
wird die Wichtigkeit des Stoffes betont. Erst wird das Ziel des Unterrichts bestimmt und am Ende die Methode.
6. Soziokulturelle Voraussetzungen
Die vier Komponente auf der rechten Seite hängen alle miteinander zusammen. Wenn ein Punkt mehr
berücksichtigt wird, fällt ein anderer Bereich kürzer.
18
MOTIVATION
19
❖ Authority: Möglichkeiten, Entscheidungen zu treffen und Führung wahrzunehmen; Möglichkeit
Teilziele/Lernwege/Lernmaterialien/Lernwege selbst zu wählen; Angemessene Übertragung der
Verantwortung für das Lernen und die Zusammenarbeit in der Klasse
❖ Recognition: Anerkennung (Lob, Belohnung); Anerkennung von individuellen Verbesserungen;
Keine Bevorzugung von leistungsstarken Schülern; Anerkennung von individuellen
Lösungswegen/Verständnis des Stoffes; Konstruktives Lernklima (Fehler zulassen)
❖ Grouping: Kooperative Lernmethoden; Kooperatives anstatt wettbewerbsorientiertes Lernklima;
Vermittlung von Kompetenzen zur effektiven Arbeit in Gruppen; Leistungsheterogene Gruppen, die
das gemeinsame Erreichen von Zielen fördern
❖ Evaluation: Vermeidung von soz. Vergleichen/Bezugsnormen; Verwendung von individuellen und
kriterialen Bezugsnormen; Verzicht auf öffentliche Leistungsrückmeldung (private Rückmeldung)
❖ Timing: Genug Zeit; Gelegenheit zur eigenverantwortlichen Zeitplanung der Lernaktivitäten und zur
eigenständigen Terminierung von Selbsttests; Ausrichtung der Lernzeit an leistungsschwächeren
Schülerinnen und Schülern (Zusatzaktivitäten für starke Schüler?)
DIFFERENZIERZUNG
Äußere Differenzierung:
❖ Interschulische Dimension
❖ Intraschulische Dimension
❖ Profilbildungsdimension
Innere Differenzierung:
❖ Didaktische Dimension (Lerninteresse, -bereitschaft, -tempo, -stile)
❖ Unterrichtsdimension (individualisierter Unterricht (Wochenplan?), kooperativer Unterricht)
❖ Kompetenzdimension (Entscheidungs-, Fach-, Sozial-, Selbst-, Handlungskompetenzen)
❖ Unterrichtsorganisatorische Dimension (Ziele, Inhalte, Methoden, Sozialform, Organisation, …)
20
QUALITÄTSKRITERIEN
KOGNITIVE LERNVORAUSSETZUNGEN
❖ Vorwissen: Kenntnisse & Fähigkeiten
❖ Persönlichkeitsmerkmale (z.B. Angst)
21
MILIEUFORSCHUNG
Folgende Bausteine spielen bei der Kategorisierung von Milieus eine Rolle
❖ Lebensstil
❖ Grundorientierung (Werte, Ziele, Leitbilder)
❖ Familie & Partnerschaft
❖ Arbeit & Leistung (Motive, Zufriedenheit)
❖ Freizeit
❖ Konsum
❖ Medien
❖ Soziale Lage
TRADITIONELLES MILIEU
Im Traditionellen Milieu befinden sich Menschen, die Sicherheit und Ordnung mögen und aus der Kriegs-
und Nachkriegsgeneration stammen. Folgende Merkmale zeichnen Menschen aus diesem Milieu aus:
❖ Kleine/Mittlere Einkommen (Rentner, niedrige Beamte, kleine Angestellte)
❖ Sehr sicherheitsorientiert
❖ Traditionelle Werte
❖ Bescheidenheit statt hochgesteckte Ziele
❖ Geringe Integration von Neuem und Fremdem in eigene Lebensführung
❖ Eingebunden in soziale Netzwerke: Kinder, Enkel, Nachbarn, Vereinsaktivitäten
BÜRGERLCIHE MITTE
In der bürgerlichen Mitte leben leistungsbreite und anpassungsbreite Bürger mit folgenden Merkmalen:
❖ Einfache/Mittlere Angestellte/Beamte, mittleres Einkommen
22
❖ Toleranz anderer sozialer Gruppen und Lebensgemeinschaften
❖ Ziel: gesicherte berufliche Position
❖ Familie und Kinder als Lebensmittelpunkt, hoher Stellenwert des Zuhauses
❖ Ausgeprägtes Sicherheitsstreben
❖ Grundsätzliche Leistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit im Beruf, auf lange Sicht wird allerdings
eine Balance von Arbeit, Familie und Freizeit angestrebt
❖ Jüngere im Milieu: intensive Nutzung neuer Medien
HEDONISTISCHES MILIEU
Dieses Milieu enthält die Spaß-orientierte moderne Unterschicht/untere Mittelschicht. Folgende Merkmale
zeichnen Menschen aus diesem Milieu aus:
❖ Niedrige bis mittlere Einkommen, viele Schüler und Azubis kleinere Angestellte/Arbeiter
❖ Bewahren der inneren Freiheit, Unabhängigkeit und Spontanität trotz äußerer Zwänge
❖ Bewegung in Gegenwelten: Szenen, Clubs, Fangemeinschaften als Abgrenzung zum Arbeitsalltag
❖ Teilweise Stilprotest und Unangepasstheit, Verweigerung von Konventionen und
Verhaltenserwartungen der Lebensgesellschaft
❖ Arbeit zur Finanzierung des Lebensmittelpunkts Freizeit
❖ Teilweise starke Abgrenzung nach oben („Bonzen“) und unten („Sozialschmarotzer“)
BILDUNG
Bildungstheorie (BT) Zielsetzung Fragestellung für die Bildungspraxis
Kategoriale BT Aneignung von Kategorien Wie lassen sich inhaltliche Anforderungen in einer
mit grundsätzlicher fruchtbaren Weise vermitteln?
Bedeutung für das
Weltverstehen
23
KONTEXT: KLASSENFÜHRUNG
Übersicht:
KLASSENFÜHRUNG
Soziale Interaktion
P A U E R
Werte
REGELN
Eigenschaften von Regeln:
❖ Regeln sind nachhaltige Ordnungsstifter
❖ Regeln definieren Erwartungen an das Verhalten
❖ Regeln dienen der Gerechtigkeit
❖ Regeln erleichtern die Reaktion auf Verstöße
Verschiedene Arten von Regeln (in der Schule):
❖ Klassenregeln
❖ Schulregeln
❖ Regeln für das soziale Verhalten/die Unterrichtsorganisation/das Verhalten
Wie führe ich Regeln ein?
❖ Sollen frühzeitig (erste Woche nach Übernahme einer Klasse) etabliert werden
❖ Klare, eindeutige, knappe und prägnante Formulierung
❖ Positive Formulierungen (Erwünschtes Verhalten beschreiben, nicht verbotenes)
❖ Sollen gesamtes Spektrum (akademisch & soziales Verhalten) umfassen
❖ (Optimalfall: Gemeinsame Regeln für die ganze Schule)
❖ Auf konsequente Einhaltung achten (konsequente Reaktion auf Regelverletzung)
❖ Konsequenzen festlegen
❖ Verbindlichkeitscharakter entstehen lassen (alle Unterschreiben die Regeln & aufhängen)
❖ Verbindlichkeit wird erhöht durch gemeinsames erarbeiten der Regeln
24
❖ Regeln während des Schuljahrs wiederholen und eventuell ergänzen
Basisregeln:
❖ Bringe alle benötigten Materialien mit ins Klassenzimmer!
❖ Sei auf deinem Platz und arbeitsbereit, wenn der Stundenbeginn angezeigt ist
❖ Respektiere in der Klasse alle Personen und sei höflich!
❖ Höre zu und bleibe auf deinem Platz, wenn ein anderer spricht!
❖ Respektiere anderer Eigentum inklusive des Schulmobiliars!
❖ Befolge alle Schulregeln!
UNTERRICHTSFLUSS
Durch folgende Dinge wird der Unterrichtsfluss unterbrochen:
❖ Reizabhängigkeit
❖ Unvermitteltheit
❖ Thematische Inkonsequenz
❖ Verkürzungen
❖ Thematische Unentschlossenheit
Folgende Dinge unterstützen den Unterrichtsfluss:
❖ Orientierungssicherheit (klare Ziele, Erwartungen und Struktur)
❖ Klarheit & Verständlichkeit im mündlichen Ausdruck
❖ Unterschiedliche Arbeitstempi berücksichtigen
❖ Gesamtaktivität der Klasse ermöglichen
EMPATHIE
Caring
PRÄSENZ
Verbale Präsenz:
❖ Eindeutige Arbeitsaufträge
❖ Inhalte sprachlich korrekt und verständlich formulieren
❖ Methodenwechsel und Übergang in neue Phasen ankündigen
❖ Adressatenspezifische Formulierungen wählen
25
Nonverbale Präsenz:
Folgende Ausdrucksbereiche der nonverbalen Kommunikation existieren:
❖ Körpersprache: Haltung, Gestik, Mimik
❖ Räumliches Verhalten: Bewegung im Raum, Sitzordnung, Distanzverhalten
❖ Stimmlicher Ausdruck: Sprechtempo, Aussprache, Lautstärke, Stimmlage
KLASSENKLIMA
Bereiche und Komponenten des Klimas auf Klassenebene (Eder 1998)
Mitsprache- Vermittlungsqualität
möglichkeiten
Gerechtigkeit Schülerbeteiligung
ERZIEHEN
VERSCHIEDENE DEFINITIONSANSÄTZE
26
ERZIEHUNG NACH BREZINKA
Normativer Kontext
Zu erhalten
Versuchen mit
Erziehende Psychische Dispositionen Zu verbessern
soz. Handlungen
Zu beseitigen
Dieses Modell ist inhaltsleer, was bedeutet, dass keine konkreten Vorgaben zu den einzelnen Komponenten
existieren. Fragen wie „Wer erzieht eigentlich?“, „Was soll verbessert werden?“ und „Wie wird erzogen“
bleiben offen, weswegen das Ganze in einem normativem Kontext stattfindet.
Gesellschaftlich-historisch-sozialer Lebenskontext
Institutionen der Erziehung (z.B. Schule/Familie)
Interaktion
Erzieher Kompetenzgefälle, Zu Erziehender
Rollen
- Intendiertes, methodisches
Vorgehen
- Gegenstände, Themen
Erziehungsziele
(Werte, Normen)
27
Regeln beim Erziehen in der Schule (basierend auf Schneewind):
❖ Erkennen der individuellen Stärken der Schüler
❖ Erziehungsgrundsätze klären
❖ Bei einem Konflikt nicht aus dem Affekt heraus Handeln
❖ Direktes und unmittelbares Eingehen auf die Probleme der Schüler
❖ Klare Arbeitsaufträge
❖ Respektvolles reden und handeln
❖ Von sich selbst sprechen
❖ Schüler entscheiden lassen
❖ Verwendung von Regeln und Absprachen
❖ Konsequentes anwenden von Konsequenzen
28
ERZIEHUNG NACH BRONFENBRENNER
29
3. LEITFRAGE: WIE GE STALTE ICH ERZIEHUNGSSITUATIONEN IN DER SCHULE?
Pädagogische
Theorie Praxis
Differenz
Der pädagogische Takt ist das pädagogische Gespür für Erfolg versprechendes Handeln in einer Situation.
Reflexion
Neue Handlungs-
alternativen
Autoritativer Erziehungsstil:
❖ Hohes Maß an liebevoller Zuwendung und Wärme
❖ Hohes Maß an Kontrolle
❖ Bekräftigung von Regeln
❖ Optimale Form ab dem Vorschulalter
30
Autoritärer Erziehungsstil:
❖ Hohes Maß an Kontrolle (überkontrollierend)
❖ Wenig Verhandlungsbereitschaft
Permissiv-Vernachlässigender Erziehungsstil:
❖ Geringes Maß an Zuwendung und Wärme
❖ Wenig Kontrolle
❖ Begünstigt die Entstehung von internalisierendem und externalisierendem Problemverhalten
Permissiv-Verwöhnender Erziehungsstil:
❖ Hohes Maß an liebevoller Zuwendung, Unterstützung und Wärme
❖ Geringes Maß an Kontrolle
❖ Optimalform im Säuglings- und Kleinkindalter
DIAGNOSTIZIEREN
PHYSIKALISCHER LEISTUNGSBEGRIFF
❖ Leistung = Kraft * Weg / Zeit
❖ Arbeit (nach Zeit) = Leistung * Zeit
❖ Arbeit (nach Weg) = Kraft * Weg
ISO-NORM
Eine ISO-Norm ist eine von der Internationalen Organisation für Normung publizierte Norm.
PÄDAGOGISCHER LEISTUNGSBEGRIFF
Schlömerkemper (2002):
Statt Outputorientierung für außerschulische Allokationswecke ist Leistung vielmehr…
❖ … die Entfaltung der eigenen Individualität
❖ … die Entstehung von Mündigkeit und Selbstständigkeit
❖ … die Erschließung der Möglichkeiten für den Einzelnen
31
❖ … das produktive Mitgestalten unserer Gesellschaft
Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen:
Artikel 52 (1):
1. Leistungsbeurteilung ist verpflichtend
2. Die Anforderungen müssen angemessen sein
3. Es gilt das Gebot der Transparenz und der Nachvollziehbarkeit
4. Leistungsbeurteilung dient vor allem der Förderung
Artikel 52 (2):
Es existieren folgende Notenstufen:
1. Sehr gut (Leistung entspricht den Anforderungen in besonderem Maße)
2. Gut (Leistung entspricht voll den Anforderungen)
3. Befriedigend (Leistung entspricht im Allgemeinen den Anforderungen)
4. Ausreichend (Leistung weist zwar Mängel auf, entspricht aber im Ganzen noch den Anforderungen)
5. Mangelhaft (Leistung entspricht nicht den Anforderungen, lässt jedoch erkennen, dass trotz deutlicher
Verständnislücken die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind)
6. Ungenügend (Leistung entspricht nicht den Anforderungen und lässt selbst die notwendigen
Grundkenntnisse nicht erkennen)
Bei der Notenfestsetzung hat jede Lehrkraft einen gewissen Ermessensspielraum. Die Unterscheidung nach
den Kriterien „in besonderem Maße“, „voll“, „im Allgemeinen“ und „im Ganzen“ bleibt allein ihr überlassen.
BIB-MODELL
❖ Beschreiben: Was? Wie? Wo? Wer?
❖ Interpretieren: Warum (kausal)? Wozu (final)? Weshalb (kausal/final)?
❖ Bewerten: Wie hoch ist der Maßstab? Wie bewerte ich mit dem Maßstab?
32
LEHRER, SCHÜLER UND RAHMENBEDINGUNGEN
3. LEITFRAGE: WAS SOLL ODER KANN EIN ZIFFERNZEUGNIS BEI DER LEISTUNGSMESSUNG
UND -BEWERTUNG LEISTEN?
TESTGÜTEKRITERIEN
❖ Validität (Wird wirklich das gemessen, was gemessen werden soll?)
❖ Objektivität (Inwieweit stimmen Lehrer in ihren Urteilen überein?)
o Durchführungsobjektivität
o Auswertungsobjektivität
o Interpretationsobjektivität
❖ Reliabilität (Wie zuverlässig/genau wird das tatsächlich gemessene erfasst?)
33
BEZUGSNORMEN
❖ Soziale Bezugsnorm
❖ Individuelle Bezugsnorm
❖ Kriterialen Bezugsnorm
34
4. LEITFRAGE: ZU WELCHEN REAKTIONEN FÜHREN ZIFFERNNOTE N BEI SCHÜLERN?
Einstellung zu Zeugnissen:
Der Großteil der Schüler findet, dass die Leistungen von ihnen richtig beurteilt wurden, die Eltern mit dem
Zeugnis zufrieden waren und dass die Noten im Vergleich zu den Mitschülern fair sind.
Informationsgehalt von Zeugnissen:
Der Großteil der Schüler findet, dass sie erfahren haben, was sie in den jeweiligen Fächern haben und was
sie noch üben müssen. Auch über das Arbeitsverhalten fühlten sich die Schüler informiert.
35
7. LEITFRAGE: WIE GE STALTE ICH SITUATIONEN DER LEISTUNGSMESSUNG AUS
PÄDAGOGISCHER SICHT?
SUBJEKTIV
❖ Voraussetzungen kennen und diagnostizieren
❖ Entwicklung verfolgen
❖ Kontrollierte Subjektivität
KONTROLLIERTE SUBJEKTIVITÄT
❖ Voraussetzungen:
o Einsicht in die Subjektivität der Bewertung
o Bewusstmachung der Prozesse interpersonaler Wahrnehmung zwischen Lehrkraft und
Schüler
o Bewusstmachung derer Auswirkungen auf die Leistungsbewertung
❖ Vorteile einer Kriteriums-orientierten Leistungsbewertung nutzen
❖ Trennung zwischen Leistungsverhalten und Person des Schülers
❖ Bewusstmachung der Unmöglichkeit der Diagnose von Eigenschaften und
Persönlichkeitsmerkmalen der Schüler
➔ Trennung zwischen Beschreibung der Schülerverhaltens und seiner Interpretation
OBJEKTIV
❖ Kriterial arbeiten
❖ Lernziele operationalisieren
INTRASUBJEKTIV
❖ Lernziele im Sinne normativer Vorgaben operationalisieren
PRÄZISIERUNG
Präzisierung erfolgt durch Angabe von 5 Komponenten zur Spezifikation:
❖ Situation in der die Leistung gezeigt werden soll
❖ Fähigkeit die gelernt werden soll
❖ Objekt an dem die Leistung gezeigt werden soll
❖ Beobachtbare Aktion, die der Lernende vornehmen soll
❖ Hilfsmittel, Beschränkungen oder spezifische Bedingungen
➔ Ergebnis ist ein Lernziel, dass Kompetenzerwerb und Tätigkeitsverb enthält
36
8. LEITFRAGE: WELCHE PROBLEME LÖST DIE GEGENWÄRTIGE PRAXIS DER
LEISTUNGSBEWERUNG IN DER SCHULE?
❖ Disziplinierung
❖ Vergabe sozialer Rangplätze
❖ Gesellschaftlich erwünschte Selektion bei gleichzeitiger Aufwandsreduzierung
BERATEN
37
VORBEREITUNG FÜR EIN GESPRÄCH ZWISCHEN DIREKTOR UND MITARBEITER
RÜCKBLICK
❖ Arbeitsbedingungen (Was kann verbessert werden?)
❖ Arbeit in Gremien (Wie konnte ich mich in diese Gremien einbringen?)
❖ Unterrichtsarbeit (Welche Ziele waren schwer/was habe ich erreicht?)
❖ Unterstützung (Wurde mir geholfen?)
AUSBLICK/PLANUNG
❖ Vorhaben (Was möchte ich im kommenden Jahr weiterführen/verändern?)
❖ Förderung und Entwicklung (Fortbildungen besucht?)
❖ Was ich schon immer mal sagen wollte
ABSCHLIESSENDES GESPRÄCH
❖ Rückblick auf das Gespräch
KRIESENINTERVENTION
Krisenintervention ist eine akute psychotherapeutische Einflussnahme von außen auf eine bedrohliche und
krisenhafte Situation, deren Prinzipien sofortiges Eingreifen, aktives Handeln, Behandlung der gegenwärtigen
Problematik und Einbeziehung der Umwelt sind.
38