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G-ELLÉRTEG yHÁ2A
Elemér Zalotay:
Dae arpadenzeltllche Gräberfeld von Gellértegyháza

Gellértegyháza let ein kleines mittelalterliches Dorf,das


in Urkunden aus dem 15-16. Jh. erwähnt wird. Der 1951-52 aus-
geführten Bettungsgrabung zufolge kamen Denkmäler ans TageB -
licht, mit deren Hilfe die Stelle des bisher nur aus Urkunden
bekannten Dorfes lokalisiert werden konnte. Die Siedlungsfor-
echung in der Grossen Ungarischen Tiefebene, näher in der Um-
gebung von Orosháza, bereicherte sich wieder mit neuen Angaben
/cf. beillegende Karte« Arpadenzeitliche Siedlungen in der
Umgebung von OrOBháza/.
Im Laufe der erwähnten Rettungegrabung kamen die Grund-
mauern einer einschiffigen Kirohe und um sie herum ein Gräber-
feld zum Torschein. Leider wurde bei Erdarbeiten ein grosser
Teil der Grundmauern vernichtet, doch konnte festgestellt wer-
den, dass der Grundriss der Kirohe andere Eigentümlichkeiten,
wie die gleichaltrigen Kirchen im allgemeinen, aufweist. Das
Schiff ist 9,7o m lang und 8,5o breit, die Mauern sind 0,80 m
dick. Die Apsis ist 3,60 m lang und fast kreisrund; sie
schliesst sich der Längsseite an /cf. Karte des Gräberfeldes/.
Die Grundform erinnert an die urchristlichen basilikaartigen
griechischen Kirchen; Bie wurde wahrscheinlich im 12 Jh. er-
baut. Zwischen dem Namen des Dorfes und der Kirche mochte ein
enger Zusammenhang bestehen /Gellértegyháza = /Sankt/ Ger-
hardskirche/. Es mag sein, dass die Namengebung auf Gellért,
Bischof von Csanád zurückzuführen ist, da das Dorf zum Csaná -
der Bistum gehörte.
Innerhalb der Kirche wurden keine Gräber gefunden,doch um
sie herum gab es äusserst viele Bestattungen. 680 Gräber konn-
ten gerettet werden, doch die Verwüstung und die noch nicht
ausgegrabenen Gräber mit einberechnet mochten sie ursprünglich
etwa 12oo-13oo an Zahl gewesen sein. Auf Grund der Funde und
der Münzen konnte festgestellt werden,dasB der erforscnte Tej
des Gräberfeldes etwa zwei Jahrhunderte lang in Gebrauch stand.
Die Münzen weisen auf die Zeitspanne zwischen der Regierung
der Könige Kálmán /lo95-1114/ und Imre /U96-12o4/, bzw. auf die
knapp nach letzterem folgende Epoche hin, doch gestattet uns
die im Gräberfeld angetroffene Pferdebeetattung /Grab No.57 /
das lo.Jh.ale unterste Grenze der Bestattungen zu bestimmen.
Die Siedlung mochte aus 2o-3o Häusern bestehen, daB Grä-
berfeld mag 6-7 Generationen dieses kleinen Dorfes beinhalten.
Die Verwüstung der Kirche und die Verödung des Gräberfeldes
kann mit dem Einbruch der Kuoanen erklärt werden.
Die meisten der erschlossenen Gräber enthalten keinen Sarg.
Ir. solchen Fällen kommt es oft vor, dass die Basis des Grabes
mit einer dicken Schicht Holzkohlenasche bedeckt ist.oder dass
neben Schädel oder Füssen Flugaschennester zu beobachten sind.
Dies steht mit heidnischen Riten im Zusammenhang. Sargbestat -
tungen gab es in etwa einem Drittel der erforschten GräberDie
Särge Bind aus dicken Brettern gezimmerte Grabkisten,ohne Bo-
den und Deckel. Wir haben es also mit einer Holzrahmenbestat -
tung zu tun; den Rahmen hielten Eisenklammern und- bander zu -
sammen. Ähnliche Bestattungsweisen sind uns auch von anderen
gleichaltrigen Gräberfeldern her bekannt /of.S.53; S.54, Anm.
3-7/. In einigen Fällen konnte aus gewissen Überresten gefol-
gert werden, dass die Toten in Matten oder Baumrinde gehüllt
bestattet wurden. Verhältnlssmässig oft erscheint auch der
Brauch, den Verstorbenen in einem flüchtig aufgestellten Zie-
gelrahmen zu unterbringen. Es gab mehrere Arten dieser Ziege-
leinfriedung, je naohdem, ob di Ziegel die ganze Gestalt rund-
herum umgaben, oder nur an einzelnen Stellen einen Rand bilde-
ten /ct. die diesbezüglichen Abbildungens Reihe 7, Grab 16,37,
188,321/. Ausser den Ziegeleinfriedungen gab es auch gebaute
Siegelgräber mit Decke. Ziegel werden auch als Kopfstützen ge-
braucht /cf. Abb. des Grabes 11/.

Im Gräberfeld von Gellértegyháza erscheinen die Schädel-


und Teilbastattungen auf sehr eigenartige Weise. Während sich
die oben beschriebenen Erscheinungen nicht auf einen gewissen
Teil des Gräberfeldes konzentrieren, konnten die letzteren am
ehesten im Teil II. des Gräberfeldes wahrgenommen werden /cf.
Abb. der Gräber 47 u. 28/. Dieser Gebrauch steht im ungarischen
Denkmalmaterial nicht allein /betr. der Analogien s. S.58,Anm.
lo, 11/.
Betreffs der Position der Gräber konnte folgendes beo -
bachtet werden« Im Verhältnis der Gräber zueinander konnte kei-
ne Gesetzmässigkeit, mit Ausnahme einer gewissen Bestrebung ,
Reihen zu bilden, beobachtet werden. Obwohl keine bedeutendere
Absonderung zu beobachten ist, ist es möglich, dass sich die
Bewohnerschaft der Siedlung nach Familien beerdigen Hess. Es
ist bemerkenswert, dass die Männergräber im allgemeinen neben
Frauengräbern sind} nur selten gibt es mehrere Frauenskelstte
nebeneinander. Doch iBt andererseits auch eine Gruppierung von
Männergräbern wahrzunehmen und in einem Teil des Graberfeldes
wurden Kinder bestattet.
Grabbeigaben gibt es nur spärlich. Schmucksachen und zur
Kleidung gehörende Objekte kamen in erster Linie zum Vorschein.
Sie weichen in ihrem Charakter vom Material gleichaltriger,an-
derenorts ausgegrabener Gräberfelder nicht ab. Es gibt Sehlä -
fenringe, Perlen, Lunulla-Anhänger, gedrehte Torques, Ösenknöp-
fe, usw. /s. Abbildungen der Funde/. Die Gräber 57 und 658
sind hervorzuheben, da es in ihnen partielle Pferdebeatattun -
gen gab, denen auch die hier gefundenen Überreste von Trensen
bzw. Steigbügeln angehörte /cf. die diesbezüglichen Illustra -
tionen/.

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