Abschlussbericht
zum
Modellversuch
SELUBA
Nordrhein-Westfalen
Förderkennzeichen: K 6102
Berichtszeitraum: 01.10.1999 - 30.09.2002
gefördert durch
bmb+f MSWF
Bundesministerium für Bildung Ministerium für Schule, Mai 2003
und Forschung Wissenschaft und Forschung
Nordrhein-Westfalen
po
Inhalt Seite
1
IV Zusammenfassende Empfehlungen für die Bildungspraxis,
Bildungspolitik/-planung und Wissenschaft 50
Literatur (Auswahl) 57
V Anhang 60
2
Allgemeine Angaben
Land: Nordrhein-Westfalen
Projektbezeichnung
Modellversuch: Steigerung der Effizienz neuer Lernkonzepte und Unterrichtsmethoden in der
dualen Berufsausbildung (SELUBA)
Besonderheit der Projektform
Modellversuchsverbund der Länder Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen (NRW)
Förderungsbereich
Programmelement des BLK-Programms „Neue Lernkonzepte in der dualen
Berufsausbildung“
Förderkennzeichen
K 6102 (NRW)
Projektträger NRW
Landesinstitut für Schule
Paradieser Weg 64
59494 Soest
Projektleitung
bis 30.07.2000: Helmut Gravert, Landesinstitut für Schule
ab 01.08.2000: Dr. Werner Emler, Landesinstitut für Schule
Geschäftsstelle des Modellversuchs
OStR Leonhard Kniesburges
Sekretariat: Anette Kron
Landesinstitut für Schule (s. o.)
Wissenschaftliche Begleitung
Prof. Dr. Reinhard Bader
Otto-von-Guericke Universität
Institut für Berufs- und Betriebspädagogik
Magdeburg
Mitarbeit ab 01.04.2000:
StD’ Holde Deisenroth
Landesinstitut für Schule
Zeitraum des Modellversuchs und Berichtszeitraum
01.10.1999 bis 30.09.2002
Bisher vorliegende Berichte
1. Zustandsbericht Dezember 2000
2. Zwischenbericht Nr. 1, Dezember 2000
3. Zwischenbericht Nr. 2, Dezember 2001
4. Verwendungsnachweise 1999, 2000 und 2001
Schulstufe/Schulart
Berufskolleg
Programmevaluation und fachliche Beratung
Institut für Technik und Bildung
der Universität Bremen (ITB)
3
Beteiligte Berufskollegs und Bildungsgänge
Schule Bildungsgang
Albrecht-Dürer-Schule Gastronomie
Berufskolleg der Stadt Düsseldorf
Fürstenwall 100
40217 Düsseldorf
Berufskolleg Kartäuserwall der Stadt Köln Mediengestalterin/Mediengestalter für
Kartäuserwall 30 Digital- und Printmedien
50678 Köln
Joseph-DuMont-Berufskolleg Kauffrau/Kaufmann für Audiovisuelle Medien
Escherstraße 217
50739 Köln
Berufskolleg Bocholt-West Mechatronikerin/Mechatroniker
des Kreises Borken
Schwanstraße 19
46399 Bocholt
Studienseminar für das Lehramt Fachleiterinnen/Fachleiter und
für die Sek. II Referendarinnen/Referendare
Hagen I
mit Ausbildung im Bildungsgang
Bahnhofstraße 7
58095 Hagen Mechatronikerin/ Mechatroniker
4
I Ausgangslage und Ziele des Vorhabens
Der in den achtziger Jahren einsetzende technische Wandel führte in nahezu allen Berei-
chen der Wirtschaft zu Veränderungen der Arbeitsorganisation und der Qualifikationsanfor-
derungen im Beschäftigungssystem und erforderte eine Neuorientierung beruflichen Lernens
und Handelns. Der Unterausschuss Berufliche Bildung der KMK initiierte mit der Lernfeldini-
tiative ein berufspädagogisches Projekt, das einen tiefen Einschnitt in die Curriculumentwick-
lung im Bereich der beruflichen Bildung markiert.1
Seit 1996 werden die KMK-Rahmenlehrpläne für den berufsbezogenen Lernbereich in den
Fachklassen des dualen Systems nach Lernfeldern strukturiert, die an Arbeits- und Ge-
schäftsprozessen der jeweiligen Ausbildungsberufe orientiert sind. An die Stelle einer rein
fachsystematischen Ausrichtung von Lehrplänen nach Lerngebieten ist damit eine beruflich-
handlungssystematische Ausrichtung getreten.
Mit dieser curricularen Konzeption wird die Gestaltung von handlungsorientiertem Unterricht
in der Berufsschule gestützt, in dem die Lehr-Lernprozesse an der Lebens- und Berufswelt
von Schülerinnen und Schüler orientiert sind und in dem sich Lernen in der Wechselwirkung
von theoretischer Reflexion und praktischer Anwendung vollzieht. Durch die Gestaltung sol-
cher Lehr-Lernprozesse, das legen lerntheoretische Erkenntnisse nahe, wird die Effizienz
und Nachhaltigkeit des Lernens in der beruflichen Ausbildung gefördert. Auf duale Bildungs-
gänge bezogen heißt das, dass nicht nur der Lernort Schule, sondern dass beide Lernorte,
Schule und Betrieb, jeweils wechselseitig Anwendung (Praxis) und Reflexion (Theorie)
benötigen.
Für die Arbeit der Schulen in den Bildungsgängen der Fachklassen des dualen Systems be-
deutet das Lernfeldkonzept nicht nur einen tiefen Einschnitt in die Curriculumentwicklung im
Bereich der beruflichen Bildung auf der Makroebene sondern darüber hinaus einen deutli-
chen Perspektivenwechsel in der curricular-didaktischen und unterrichtlichen Arbeit vor Ort.
Zur erfolgreichen Implementation dieser neuen Konzeption benötigten Schulen deshalb Un-
terstützung, insbesondere auf der Meso- und Mikroebene.
Das Modellversuchsprogramm des bundesweiten Förderprogramms der Bund-Länder-
Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) „Neue Lernkonzepte in
der dualen Berufsausbildung“ unterstützt den Prozess der Implementation des Lernfeldkon-
zepts durch eine Vielzahl von Modellversuchen mit unterschiedlichen Themenschwerpunk-
ten.
SELUBA war in dieses Programm eingebunden, arbeitete vom 01.10.1999 bis 30.09.2002
als Modellversuchsverbund zweier formal unabhängiger aber inhaltlich eng abgestimmter
Modellversuche der Länder Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen und kooperierte mit
dem Modellversuchsverbund NELE der Länder Bayern und Hessen.
1
vgl. Rauner, F.: Lernfelder als strukturierendes Prinzip für die Gestaltung beruflicher Bildungsprozesse. In: leh-
ren und lernen, Heft 61, 2001, S. 6
5
SELUBA steht für „Steigerung der Effizienz neuer Lernkonzepte und Unterrichtsmethoden in
der dualen Berufsausbildung“.
Die wissenschaftliche Begleitung der Modellversuchsverbünde NELE und SELUBA, die bei-
de mit dem Auftrag der Umsetzung des Lernfeldkonzepts betraut waren, ermittelte und for-
mulierte den Handlungsbedarf und die Handlungsebenen für eine erfolgreiche Implementati-
on. Peter F. E. Sloane formuliert dazu zusammenfassend:
2
in: Reinhard Bader, Peter F. E. Sloane (Hrsg.), Bildungsmanagement im Lernfeldkonzept. Curriculare und orga-
nisatorische Gestaltung. Markt Schwaben 2002
6
Modellversuchsträger im Modellversuchsverbund SELUBA waren die Landesinstitute in
Soest und Halle.
Wissenschaftlich begleitet wurde der Modellversuchsverbund durch Herrn Prof. Dr. Reinhard
Bader vom Institut für Berufs- und Betriebspädagogik der Otto-von-Guericke Universität
Magdeburg. In der wissenschaftlichen Begleitung NRW stellte das Land ab 01.04.2000 zu-
sätzlich eine halbe Stelle für eine wissenschaftliche Mitarbeiterin zur Verfügung.
Zentrales Ziel des Modellversuches SELUBA war die wissenschaftlich gestützte Implementa-
tion und Evaluation des Lernfeldkonzepts der bundesweit gültigen KMK-Rahmenlehrpläne
für die Fachklassen des dualen Systems. SELUBA-NRW verfolgte im Modellversuchsver-
bund die folgenden spezifischen Zielsetzungen:
Der Modellversuch beförderte die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf der bil-
dungsplanerischen, der schulorganisatorischen und der unterrichtspraktischen Ebene und
bearbeitete - bezogen auf das BLK-Programm - eine Reihe von Aspekten, von denen hier
die zentralen genannt seien:
7
!"Analyse und Evaluation curricularer Vorgaben (KMK-Rahmenlehrpläne, Landeslehrpläne,
Integrationsmodelle für die curricularen Vorgaben der Lernbereiche).
Die Modellversuchsverbünde NELE und SELUBA arbeiteten sowohl auf der Makro-, Meso-
und Mikroebene, wobei die Arbeitsschwerpunkte von SELUBA verstärkt auf der Meso- und
Mikroebene lagen.
In SELUBA-NRW waren sieben Berufskollegs mit je einem Bildungsgang eines neuen Aus-
bildungsberufs und ein Studienseminar der Lehrerausbildung für berufsbildende Schulen
beteiligt. Bei der Auswahl der Modellversuchsschulen war jede Bezirksregierung in NRW mit
zumindest einer Modellversuchsschule beteiligt, um den landesweiten Transfer der Modell-
versuchsergebnisse zu fördern und regional- sowie schulspezifische Bedingungen zu be-
rücksichtigen.
Das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung (heute Ministerium für Schule, Ju-
gend und Kinder (MSJK)) setzte das Landesinstitut für Schule in Soest als Projektträger ein.
Die Projektleitung wurde einem für die berufliche Bildung verantwortlichen wissenschaftli-
chen Mitarbeiter im Rahmen seiner Gesamtaufgaben im Landesinstitut übertragen.
Die Geschäftsstelle des Modellversuchs am Landesinstitut in Soest war mit einer Verwal-
tungs-/Schreibkraft (halbtags) und einem Leiter der Geschäftsstelle besetzt.
In Nordrhein-Westfalen wurde 1999 durch die „Verordnung über die Ausbildung und Prüfung
in den Bildungsgängen des Berufskollegs (Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg -
APO-BK vom 26.05.1999)“ (APO-BK) ein neuer schulrechtlicher Gesamtrahmen für die Be-
rufskollegs eröffnet.
Die Vorgaben der APO-BK beförderten innovative Schulentwicklungsprozesse bis in die ein-
zelnen Bildungsgänge der Berufskollegs hinein, d. h. auch in die Bildungsgänge der Fach-
klassen des dualen Systems.
Die Berufskollegs hatten auf Grund der neuen Vorgaben intensive Entwicklungsarbeit zu
leisten, z. B. im Bereich der Schulprogrammarbeit (pädagogische Zielsetzung der Schule),
im Bereich des Auf- und Ausbaus von Bildungsgangstrukturen (organisatorische Rahmenbe-
dingungen) und in der Realisierung der Zusammenarbeit der Lernbereiche (curricular-
didaktische Arbeit).
Das Lernfeldkonzept und die lernfeldstrukturierten KMK-Rahmenlehrpläne gelangten damit
in einer Phase in die Berufskollegs in NRW, in der diese sich in einem intensiven Neu- und
z. T. Umorganisationsprozess befanden.
Die Implementation des Lernfeldkonzepts der KMK-Rahmenlehrpläne in Nordrhein-
Westfalen steht im Gesamtrahmen der landesspezifischen Vorgaben für die Berufsschule im
Berufskolleg. NRW übernimmt die KMK-Rahmenlehrpläne unverändert. Sie werden auf dem
Hintergrund der rechtlichen Vorgaben der APO-BK landesspezifisch ergänzt. Zur Unterstüt-
8
zung und Steuerung der Umsetzungsarbeit in den Berufskollegs enthalten die Landeslehr-
pläne Hinweise zu den Lernbereichen, zu ihrer Zusammenarbeit und Hinweise zur Bildungs-
gangarbeit sowie zur Leistungsbewertung.
In den Landeslehrplänen werden die zentralen Intentionen des Lernfeldkonzeptes gestützt
und in den Gesamtrahmen des umfassenden Bildungsauftrages des Berufskollegs in NRW
gestellt.
Der Modellversuch SELUBA-NRW hatte den Auftrag, bei der Implementation des Lernfeld-
konzepts sowohl die curricularen Vorgaben der KMK- wie die der Landesebene zu beachten
und den landesspezifischen Rahmenbedingungen für die Arbeit der Berufskollegs Rechnung
zu tragen.
In SELUBA-NRW arbeiteten die wissenschaftliche Begleitung, die Projektkoordination und
die Geschäftsführung von Beginn an als „Projektteam“ intensiv zusammen. Im Verlauf des
Modellversuchs hat sich gezeigt, dass sich diese Vernetzung der Arbeit bei der ausgeprägt
handlungsorientierten Forschungskonzeption bewährte und die Ergebnisfindung stützte.
Die erste Phase des Modellversuchs bündelte die Kräfte für den Aufbau der neuen Bildungs-
gangstrukturen an den Schulen. Diese Aufbauphase dauerte beobachtbar ein halbes Jahr. In
ihr wurden in den Bildungsgängen in Zusammenarbeit mit der Schulleitung und Schulaufsicht
die notwendigen sächlichen, organisatorischen und curricular-didaktischen Grundlagen für
die weitere Arbeit des Modellversuchs geschaffen und die Teamstrukturen der Bildungsgän-
ge aufgebaut.
9
!"Berufsfeld „Wirtschaft und Verwaltung“ - Bildungsgänge „Automobilkauffrau/-mann“ und
„Kauffrau/-mann für audiovisuelle Medien“
!"Berufsfeld „Ernährung und Hauswirtschaft“ - Bildungsgänge der Gastronomieberufe
!"Berufsfeld „Elektrotechnik“ - Bildungsgang „Informationselektronikerin/-elektroniker“
!"Bildungsgang „Mechatronikerin/Mechatroniker“
!"Bildungsgang Mediengestalterin/Mediengestalter für Digital- und Printmedien
Der Modellversuch beförderte die Aufbauphase der Bildungsgänge an den Schulen durch
Workshops, die methodisch als Zukunftswerkstatt angelegt waren und bei Bedarf durch Ein-
zelberatung im Bildungsgang. Schwerpunkte dieser Arbeitsphase waren Maßnahmen zur
!"Einführung der Lehrkräfte in das Lernfeldkonzept,
!"Entwicklung der curricularen Kompetenz der Bildungsgangteams und
!"Erprobung neuer Bildungsgangstrukturen.
Schulaufsicht und Verantwortliche in der Schulleitung nahmen in dieser Phase an Tagungen,
an Bildungsgangkonferenzen und an Workshops teil, um gemeinsam mit den Lehrerinnen
und Lehrern die Rahmenbedingungen für die notwendigen schulorganisatorischen Verände-
rungen und die Teambildungen zu entwickeln (bildungsgangbezogene Personalentwick-
lung).
Begleitend dazu wurden in wissenschaftlichen Fachtagungen der Modellversuchsverbünde
NELE/SELUBA zentrale Aspekte des Lernfeldkonzepts wissenschaftlich aufgearbeitet und
publiziert.
Die Untersuchung des Implementationsprozesses des Lernfeldkonzepts und die Evaluation
dieses Prozesses legten eine ausgeprägt handlungsorientierte Forschungskonzeption nahe.
In Workshops, Bildungsgangkonferenzen und schulübergreifenden Fachtagungen wurden
wissenschaftliche, fachliche sowie didaktisch-methodische Inputs zum Lernfeldkonzept mit
der Bildungsgangsarbeit der Lehrenden verknüpft. Auftretende Implementationsprobleme
konnten auf diese Weise konstruktiv bearbeitet werden. Insgesamt hatte die wissenschaftli-
che Begleitung eine versuchsstützende Funktion, indem sie die Planungs- und Entwick-
lungsprozesse an den Modellversuchsschulen durch Beratung sowie Evaluation der Bedin-
gungen, Aktivitäten und Ergebnisse kontinuierlich begleitete.
10
Die Bildungsgangteams entwickelten und erprobten dazu neue Formen der Lernerfolgsüber-
prüfung in handlungsorientierten Lehr-Lernarrangements und den Einsatz geeigneter Unter-
richtsmethoden.
Die Beteiligten im Modellversuch diskutierten „Didaktische Jahresplanung“ als Leitbegriff zur
Lernfeldumsetzung und entwickelten Umsetzungsbeispiele.
Die Arbeitsschritte zur Konkretisierung der Lernfeldpläne in „Didaktischen Jahresplanungen“
wurden in SELUBA kontinuierlich wissenschaftlich begleitet. In dazu initiierten Workshops
und Bildungsgangkonferenzen wurden die didaktischen Jahresplanungen schulspezifisch
ausgestaltet. Eingebunden waren die betrieblichen Partner und die Lehrerinnen und Lehrer
des berufsübergreifenden Lernbereichs.
Das SELUBA – Projektteam begleitete die Arbeit an den Schulen auf der Meso- und Mikro-
ebene, führte Workshops durch, organisierte und gestaltete landesweite und regionale Fach-
tagungen und Fallstudien, stützte die Entwicklung der bildungsgangbezogenen Gesamtkon-
11
zeptionen und Modelle und initiierte und begleitete themenbezogene, schulübergreifende
Arbeitsgruppen zu folgenden zentralen Implementationsfragen:
!"Lernortkooperation im Lernfeldkonzept
!"Didaktische Jahresplanung im Bildungsgang
!"Lernerfolgsüberprüfung in Lernsituationen.
Zusätzlich förderte SELUBA den Transfer durch umfangreiche Beratungs- und Referententä-
tigkeit im Land - an Berufskollegs, in Studienseminaren, auf Schulleiterdienstbesprechungen,
auf Dezernentenkonferenzen - und durch drei landesweite Fachtagungen.
Diese Beratungs- und Transferarbeit erfolgte u. a. in enger Abstimmung mit der Lehrerfort-
bildung des Landes NRW, durch Schulung der Trainer und Moderatoren der landesweiten
SchiLF-Maßnahmen zur Bildungsgangarbeit.
12
Aufgebaute Kooperationen und Netzwerke
Für die Organisation der Zusammenarbeit und den Aufbau von internen Netzwerken im Mo-
dellversuch SELUBA-NRW waren von Beginn an die folgenden landesspezifischen Aspekte
zu berücksichtigen:
Die Entwicklung der didaktischen Jahresplanung, die konkrete Umsetzung der Lernfelder für
den Unterricht, war die Kernaufgabe aller Modellversuchsschulen. Als unterstützende Maß-
nahmen für die Einzelschulen wurden dazu in SELUBA regionale Netzwerke aufgebaut bzw.
bestehende Netzwerke intensiviert, z. B. durch Regionalkonferenzen und schulinterne Leh-
rerfortbildungsmaßnahmen (SchiLF). In diese Netzwerke waren sowohl regionale Ausbil-
dungspartner wie Schulstandorte mit gleichem Bildungsgang eingebunden. Der Austausch
im Netzwerk trug zur Förderung und Sicherung der Ausbildungsqualität in den Regionen bei.
Auf landesweiten Fachtagungen mit allen Schulstandorten des Landes für jeweils einen
Ausbildungsberuf wurden zudem Erfahrungen von nicht am Modellversuch beteiligten Schu-
len aufgegriffen. Die Modellversuchsschulen erhielten dadurch die Möglichkeit zu einer in-
tensiven inhaltlichen Rückkopplung und zur Knüpfung überregionaler Netzwerke.
Eine weitere enge Zusammenarbeit aller Modellversuchsschulen erfolgte auf der Mesoebe-
ne, bei der Entwicklung von Strukturen, Rahmenbedingungen und Eckpunkten der Bildungs-
gangarbeit. Die Kernbereiche, die die Zusammenarbeit begründeten, wie z. B. Organisation
der Bildungsgangarbeit, Modelle didaktischer Jahresplanung, Formen der Lernerfolgsüber-
prüfung bei neuen Lehr-Lernkonzepten, Lernortkooperation zur Stützung der Intention des
Lernfeldkonzepts, ergaben sich durch die gemeinsame, von der wissenschaftlichen Beglei-
tung gestützten Analyse der Erfahrungen der einzelnen Bildungsgänge der Schulen mit der
Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Modellversuchsintern arbeiteten die Schulen und
13
das Projektteam in schulübergreifenden Arbeitsgruppen und Workshops an den gemeinsa-
men o. g. Schwerpunktthemen, wobei z. T. der Modellversuchspartner Sachsen-Anhalt betei-
ligt war.
Weitere Formen der Kooperation wurden zwischen drei Modellversuchsschulen und der Uni-
versität Dortmund entwickelt. Die wissenschaftliche Begleitung durch Herrn Prof. Dr. Pätzold
vom Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik förderte die Ent-
wicklung der Lernortkooperation und die regionale Netzwerkbildung dieser Schulen intensiv.
In diesem Rahmen beteiligten sich die drei Schulen auch aktiv an wissenschaftlich begleite-
ten Fallstudien. Sie nahmen die Möglichkeit wahr, ihre Arbeitsergebnisse zu sichern, zu re-
flektieren und wissenschaftlich begleitet zu evaluieren. Die Fallstudien sind in den „Dortmun-
der Beiträgen zur Pädagogik, Band 31“ (s. Literaturverzeichnis) publiziert.
Zum Aufbau von Kooperationsstrukturen wurde das bestehende Netzwerk der Lehrerfortbil-
dung zur Bildungsgangberatung in SELUBA-NRW aktiv genutzt, wie z. B. durch die Mitarbeit
von Bildungsgangmoderatoren an Modellversuchsschulen. Die Aufnahme der Modellver-
suchsergebnisse in das Moderatorenkonzept der Lehrerfortbildung des Landes förderte die
Qualitätsentwicklung der Bildungsgangberatung.
14
II Maßnahmen, Lösungswege und Ergebnisse
Unter dem Dach der gemeinsamen Zielsetzung des Gesamtverbundes SELUBA differenzier-
ten die beteiligten Modellversuchspartner SELUBA Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen
ihre Zielsetzungen jeweils länderspezifisch aus.
Begründend für die Ausdifferenzierungen der Ziele waren Unterschiede in den landesspezifi-
schen Ausgangs- bzw. Rahmenbedingungen zur Implementation des Lernfeldkonzepts und
das Bestreben, sich durch verschiedene Arbeitsschwerpunkte bzw. Arbeitsteilung im Modell-
versuchsverbund zu ergänzen.
So ist z. B. die Umsetzung der KMK-Rahmenlehrpläne in beiden Ländern unterschiedlich
geregelt. Sachsen-Anhalt gibt die KMK-Rahmenlehrpläne unverändert an die Schulen weiter,
in NRW werden die ebenfalls unveränderten KMK-Rahmenlehrpläne in den „Mantel“ eines
Landeslehrplans eingefügt, der die Integration von beruflicher und allgemeiner Bildung för-
dert.
Die folgende Zusammenstellung zeigt die spezifischen Teilziele von SELUBA-NRW im Rah-
men des Modellversuchsverbundes sowie die Ergebnisse im Überblick. Im Anschluss sind
jeweils die Lösungswege zur Erreichung der Modellversuchsziele ausgewiesen.
Entwicklung und Erprobung von Konzepten zur Bildungsgangplanung, insbesondere zur di-
daktischen Jahresplanung im Rahmen des Lernfeldkonzeptes, d. h. Entwicklung von Kon-
zepten und Materialien, die neue Lehr-Lernkonzepte und Unterrichtsmethoden qualitativ stüt-
zen.
15
!" Stabile Bildungsgangstrukturen und -teams an allen Modellversuchsschulen (Orga-
nisationspläne der Schulen und Präsentation der Bildungsgangplanung auf regiona-
len und überregionalen Fachtagungen durch Modellversuchsbildungsgänge; doku-
mentiert in Tagungsbänden zu landesweiten Fachtagungen)
!" Modelle zur Integration des berufbezogenen und des berufsübergreifenden Lernbe-
reichs (schulinterne Dokumentation von Lernsituationen im Rahmen didaktischer
Jahresplanungen der Modellversuchsschulen; Veröffentlichung in Auszügen in Ta-
gungsbänden; Publikation des NRW-Modells für das Fach Deutsch/Kommunikation;
intensive Zusammenarbeit mit dem Bereich Sport/Gesundheitsförderung im LfS zur
Entwicklung des Landeslehrplans Sport/Gesundheitsförderung und von Materialien
zur Lehrerfortbildung in diesem Fach)
Lösungswege
Unterstützt durch die wissenschaftliche Begleitung entwickelten und erprobten die Modell-
versuchsschulen in Bildungsgangteams die didaktische Jahresplanung.
Zu Beginn der Arbeit konzentrierten sich die Lehrerinnen und Lehrer auf die Ausgestaltung
einzelner Lernfelder durch Lernsituationen. Die Bildungsgangteams wurden zunehmend er-
weitert durch das Einbeziehen der Kollegen des berufsübergreifenden Lernbereichs, zu-
nächst vor allem der sprachlichen Fächer. Diese Maßnahme war vordringlich durch den Zu-
schnitt der Lernfelder begründet, da zahlreiche Lernfelder Zielsetzungen und Inhalte des
kommunikativen Bereichs aufweisen.
Für alle Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs hat NRW Lehrpläne entwickelt, die
die Vernetzung der Lernbereichsarbeit fördern, so dass im Verlauf der Modellversuchsarbeit
auch die übrigen Fächer in die Zusammenarbeit einbezogen wurden. An der Entwicklung der
Grundstrukturen dieser Lehrpläne war SELUBA-NRW intensiv beteiligt.
16
und betriebliche Ausbildung stärker zu harmonisieren. Betriebliche Partner nahmen an den
Bildungsgangkonferenzen teil und waren an Modellversuchsschulen an der Entwicklung der
Lernsituationen beteiligt. Für die Bildungsgänge „Mechatronikerin/Mechatroniker“ und „Au-
tomobilkauffrau/-mann“ entstand so ein intensives partnerschaftliches Kooperationsnetzwerk.
Im Bereich der Bildungsgänge der „Gastronomieberufe“ existierte ein solches Netzwerk
schon und wurde für die Umsetzung der neuen Lehrpläne konstruktiv genutzt.
Der Bildungsgang „Informationselektronikerin/Informationselektroniker“ arbeitete unter den
besonderen Bedingungen einer Bezirkfachklassenregelung, d. h hier liegt ein sehr weites
Einzugsgebiet vor. Der Modellversuchsschule gelang es, über pädagogische Tage Betriebe
der Region zur Zusammenarbeit zu gewinnen. Die aktive Mitarbeit von Modellversuchsschu-
len in Regionalkonferenzen (d. h Schulen mit gleichen Bildungsgängen in der erweiterten
Region) beförderte zudem konstruktive Schulpartnerschaften.
Nordrhein-Westfalen weist für die in SELUBA beteiligten Ausbildungsberufe neben dem je-
weiligen Modellversuchsbildungsgang zahlreiche weitere Standorte auf, die wiederum durch
ihre regional- und schulspezifischen Besonderheiten geprägt sind. Aufgabe der SELUBA -
Bildungsgänge konnte es deshalb nicht sein, ein "einheitliches Schulcurriculum pro Ausbil-
dungsberuf" für NRW zu entwickeln, das von allen anderen Standorten adaptiert wird.
In SELUBA wurde deshalb neben individuellen Unterstützungsmaßnahmen für die einzelnen
Bildungsgänge eine schulübergreifende Arbeitsgruppe zum Themenschwerpunkt "Didakti-
sche Jahresplanung im Bildungsgang" initiiert. In dieser Gruppe wurden die berufsspezifi-
schen, ausbildungsberufsübergreifenden, strukturellen und organisatorischen Aspekte der
Lernfeldumsetzung an Schulen aufgearbeitet.
Die Zusammensetzung der Gruppe (wissenschaftliche Begleitung, Projektteam, Lehrerinnen
und Lehrer der Modellversuchsschulen, Schulaufsicht) ermöglichte eine Arbeit mit intensiver
Theorie-Praxis-Vernetzung im ständigen Austausch mit den Modellversuchsschulen sowohl
in den einzelnen Bildungsgängen wie auf übergreifenden Fachtagungen.
Das Arbeitsprodukt, "Werkstattbericht 2, Didaktische Jahreplanung im Bildungsgang", steht
als praxisorientiertes, wissenschaftlich gestütztes Gesamtkonzept allen Schulen des Landes
zum Aufbau ihrer Bildungsgangarbeit zur Verfügung.
17
Veröffentlichungen
Lösungswege
18
bögen zur Förderung individueller Lernprozesse und Beispiele für Lernerfolgspräsentationen
durch Schülerinnen und Schüler.
In Rückkopplungsgesprächen zur Arbeit der Bildungsgänge zu diesem Schwerpunktthema
stellten sich in SELUBA die folgenden Fragen:
Ziel der Arbeitsgruppe war es, Intentionen, Strukturen und Beispiele prozessbegleitender
Lernerfolgsüberprüfungen aufzuzeigen, die für alle Bildungsgänge der Fachklassen des dua-
len Systems adaptierbar sind.
Die Zusammensetzung der Gruppe (wissenschaftliche Experten, Lehrerinnen und Lehrer der
Modellversuchsschulen) ermöglichte eine Arbeit mit intensiver Wissenschaft-Bildungspraxis-
Vernetzung im ständigen Austausch mit den Modellversuchsschulen sowohl in den einzelnen
Bildungsgängen wie auf übergreifenden Fachtagungen.
Die Arbeitsprodukte der Gruppe, Werkstattberichte 3 und 5, stehen als praxisorientiertes,
wissenschaftlich gestütztes Gesamtkonzept allen Schulen des Landes zur Verfügung. Die
Arbeitsergebnisse wurden sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in Sachsen-Anhalt publi-
ziert.
Veröffentlichungen
Entwicklung und Erprobung von Konzepten der Schulorganisation zur Stützung gemeinsa-
mer schulischer und betrieblicher Lehr-Lernprozesse und Berücksichtigung der Integration
von regionalen und schulspezifischen Besonderheiten bei der Umsetzung des
Lernfeldkonzeptes
19
Ergebnisse, Beteiligte und Produkte im Überblick
Lösungswege
Veröffentlichungen
20
Vierte spezifische Zielsetzung in SELUBA - NRW
Evaluation der Wirksamkeit des Lernens in Lernfeldern und Evaluation der Bildungsgangar-
beit im Land
Lösungswege
3
Diese Arbeit unterstützte das Unternehmen DT&P, Gesellschaft für Markt- und Feldforschung
mbH Münster
21
möglichen es, für die Zukunft Unterstützungs- und Fortbildungsmaßnahmen gezielt
zu entwickeln.
Veröffentlichungen
22
Fünfte spezifische Zielsetzung in SELUBA - NRW
!" Erstellung der SELUBA-Homepage zur Unterstützung der Arbeit der Berufskollegs
in NRW
!" Übernahme der Homepage-Inhalte in den neustrukturierten Bereich der beruflichen
Bildung im Bildungsserver NRW
!" Weiterentwicklung des Lehrerfortbildungsnetzwerkes zur Bildungsgangberatung (A-
daption der SELUBA-Materialien durch die Fortbildungsmoderatoren)
Lösungswege
Die SELUBA - Homepage wurde sehr frühzeitig im Modellversuch aufgebaut, um die Materi-
alien und Ergebnisse sowie die organisatorischen Absprachen zu kommunizieren und durch
Links den Zugriff der Lehrerinnen und Lehrer auf Informationen zu ihren Themenbereichen
im Internet zu fördern.
Die Bildungsgangteams der Modellversuchsschulen wurden im Aufbau von eigenen Home-
pages geschult.
Seit Abschluss des Modellversuches und nach der Reorganisation im Bereich der berufli-
chen Bildung im Landesinstitut für Schule werden die Modellversuchsergebnisse in den neu-
strukturierten Bereich "Berufliche Bildung" im Bildungsserver „learn-line“ eingestellt. Diese
Präsentationen werden durch die Ergebnisse weiterführender Projekte im Landesinstitut für
Schule fortlaufend ergänzt.
Als „Kommunikationsnetzwerk“ wurde von SELUBA auch das bestehende Trainer- und Mo-
deratorenmodell der Lehrerfortbildung in NRW verstanden und in Kooperation mit den Ver-
antwortlichen im Landesinstitut und in den Regionen weiterentwickelt.
SELUBA arbeitete in Rückkopplungstagungen zur Trainer- und Moderatorenschulung mit
den Lehrerfortbildnern zusammen, und an zwei Modellversuchsschulen arbeiteten Moderato-
ren intensiv mit den Bildungsgangteams. Die SELUBA-Ergebnisse wurden den Bildungs-
gangmoderatoren für ihre Arbeit als Multiplikatoren zur Verfügung gestellt und werden als
Materialien in der Lehrerfortbildung genutzt.
Veröffentlichungen
!"Homepage: www.seluba.de
!"Nachdruck der SELUBA-Werkstattberichte für die Lehrerfortbildung NRW
23
Beitrag der Ergebnisse zur Realisierung der Ziele des Modellver-
suchs und Empfehlungen für die Umsetzung in die Bildungspraxis
SELUBA-NRW zielte auf die wissenschaftlich gestützte Implementation und Evaluation der
bundesweit gültigen KMK-Rahmenlehrpläne für die Fachklassen duales System unter Be-
rücksichtigung der landespezifischen Bedingungen.
Die zentralen Arbeitsschwerpunkte in SELUBA-NRW sind in der folgenden Übersicht den
drei Ebenen von Curriculumentwicklung und –umsetzung zugeordnet:
Modellversuch SELUBA-NRW
Bezogen auf die Zielsetzung, die Arbeitsebenen und die Arbeitsschwerpunkte des Modell-
versuchs lassen sich die jeweiligen Modellversuchsergebnisse in ihrer Bedeutung zur Reali-
sierung der Ziele einschätzen und Empfehlungen für die weitere Umsetzung des Lernfeld-
konzepts in der Bildungspraxis aussprechen.
Makroebene
Curriculumentwicklung auf KMK-, Landes- und Schulebene
24
SELUBA begleitete in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Schule NRW-
Vertreterinnen und –vertreter bei der Entwicklung der KMK-Rahmenlehrpläne.
Dabei zeigte sich, dass im Rahmen des sehr gestrafften Prozesses der Entwicklung von cur-
ricularen Vorgaben für neue und neugeordnete Berufe für die KMK-Vertreterinnen und – ver-
treter effiziente Unterstützungsmaßnahmen weiterentwickelt werden müssen.
25
Empfehlungen für die Umsetzung in die Bildungspraxis
Zur Stützung der curricularen Arbeit der Schulen ist es notwendig, die Qualität der curricula-
ren Vorgaben auf KMK- und auf Landesebene nachhaltig zu sichern, z. B. durch
Mesoebene
Bildungsgangentwicklung und Schulorganisation
Die Verlagerung wesentlicher Bereiche curricularer Arbeit in die Schulen erfordert es, neue
Modelle für die didaktisch-curriculare Arbeit an Schulen, Modelle zur unterrichtlichen Umset-
zung der handlungsorientierten Lehr-Lernarrangements und Modelle für eine dazu unterstüt-
zende Schulorganisation zu entwickeln, also auch die Kompetenz der Lehrenden für ein zu-
kunftsweisendes Bildungsmanagement zu stärken.
„... produktive(r ) Akt der didaktischen Anpassung des offenen Curriculums an die spezifi-
schen Bedingungen vor Ort. Der Arbeitsgruppe, die diese Lehrplanrezeption leistet, kommt
besondere Bedeutung zu. So ist die produktive Rezeption des Lehrplans auch keine Arbeit,
die der Lehrer getreu des alten „Einzelkämpfer-Bildes“ – allein betreibt, sondern ein Prozess
der Abstimmung zwischen den an der dualen Ausbildung beteiligten Akteuren.“ 4
4
Peter F. E. Sloane, Lernfelder als curriculare Vorgabe, in: Bernhard Bonz (Hrsg.), Didaktik der beruflichen Bil-
dung, Band 2, Baltmannsweiler 2001, S. 187 ff.
26
Somit ist der Bildungsgang – als Vermittlungsstelle von Schulorganisations- und Unterrichts-
ebene – die konkrete Ebene der innerschulischen Verständigung und Zusammenarbeit im
Sinne von Schulentwicklung.
Lehrerinnen und Lehrer der Modellversuchsbildungsgänge entwickelten in der ersten Phase
des Modellversuchs eine Zusammenstellung aller Arbeitsbereiche, die zur erfolgreichen
Implementation des Lernfeldkonzepts zu berücksichtigen sind.
Um die Interdependenz der Arbeitsbereiche zu verdeutlichen, wurde eine Übersichtsgrafik
erstellt, kommentiert und als Flyer Nr. 3 publiziert.
27
Zielbestimmung
!"Schulinterne Lehrerfortbildung
Dokumentation und Evaluation !"Fortbildungsmaßnahmen anderer Art
!"Betriebspraktika u. a.
!"Entwicklung und Durchführung eines !"Fortbildungskonzeption im
Evaluationskonzepts Bildungsgang
!"Entwicklung von Dokumentationsformen !"...
!"...
Kooperation mit externen Partnern
!"Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht
Beratung !"Zusammenarbeit mit dem Schulträger
!"Schülerberatungskonzept !"Regionalkonferenzen
Öffentlichkeitsarbeit !"Zusammenarbeit mit den dualen Partnern
!"Beratungs-/Patenkonzept für
neue Kollegen / Referendare !"Internet, Homepage !"Mitwirkung im Prüfungssystem
!"... !"Medienarbeit !"...
!"Schulchronik
!"...
28
Die zentrale Aufgabe im Bildungsgang ist es, in Rückspiegelung auf das Schulprogramm den
ausbildungsberufsspezifischen, pädagogischen Auftrag zu konkretisieren und zusammen mit
den Schulleitungsverantwortlichen die optimalen Rahmenbedingungen für die Erfüllung die-
ses Auftrages zu schaffen.
Ein hilfreicher und notwendiger Schritt, um diese Arbeit leisten zu können, ist die Ausfor-
mung der Bildungsgangkonzeption. Damit sind sowohl die pädagogische Schwerpunktset-
zung, das konkrete Bildungs- und Erziehungsziel sowie die dazu notwendigen personellen,
sächlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen angesprochen. Eine solche Konzep-
tion stützt die gemeinsame Entwicklungsarbeit im Bildungsgang in Bezug zur Gesamtheit
aller Bildungsgänge in der Schule und erfasst den Rahmen, der zur Lehrplanumsetzung ge-
geben ist.
In SELUBA-NRW wurde dazu ein Leitfaden zur Entwicklung von Bildungsgangkonzeptionen
erarbeitet und erprobt.5
Die Bildungsgangkonzeption erfasst den Rahmen, in dem die Bildungsgänge die curricularen
Vorgaben erfolgreich umsetzen und konkretisieren können. Die Arbeitsschritte, die dabei von
den Beteiligten zu leisten sind, lassen sich nicht mehr mit der Umsetzung traditioneller Fach-
lehrpläne vergleichen.
Die Lernfeldkonzeption und die Gestaltungsoffenheit der curricularen Vorgaben aller Lernbe-
reiche sowie die Verpflichtung zur Zusammenarbeit der Lehrenden im Sinne des gemeinsa-
men Bildungsauftrags erfordern es, die zur Umsetzung notwendigen Arbeitsprozesse
!" teamorientiert,
!" lernbereichsübergreifend und
!" kommunikationsoffen zu gestalten.
5
vgl. dazu Werkstattbericht Heft 2, Didaktische Jahresplanung im Bildungsgang, Landesinstitut für Schule
(hrsg.), April 2002, S. 10 ff.
29
!"Übertragung von Befugnissen auf die Bildungsgangteams und Stärkung ihrer Selbstver-
antwortung
!"modernes Schulmanagement zur Weiterentwicklung von Organisationsstrukturen, in de-
nen Verantwortungen delegierbar sind und Teilhabe an der gemeinsamen Schulentwick-
lung erfolgen kann
!"Aufbau von Steuerungsgremien und Instrumentarien in Schule, die die Kommunikation
unter den Bildungsgängen fördern und einer "Inselbildung" entgegenwirken
!"Verzahnung von Schulprogrammarbeit und Bildungsgangentwicklung
!"Nutzung der Bildungsgangkonzeptionen als Steuerungsinstrumente zur Qualitätssiche-
rung
!"Weiterentwicklung von Evaluationsmodellen zur Selbst- und Fremdevaluation für Bil-
dungsgänge, die lernfeldstrukturierte Lehrpläne umsetzen.
Mesoebene
Didaktische Jahresplanung und Zusammenarbeit der Lehrenden der Lernbereiche
„... müssen den curricularen Prozess vom Handlungsfeld zum Lernfeld verstehen und beur-
teilen können, wenn sie Lernfelder curricular umsetzen wollen ... sie (müssen) gedanklich
30
rekonstruieren, warum ein Lernfeld so ist, wie es ist, und warum es als Lernfeld beschrieben
und festgelegt worden ist".6
Konkret bedeutet das für die Bildungsgangkonferenzen oder -teams, auf Handlungsfelder
bzw. Arbeits- und Geschäftsprozesse „rückzuschließen“, um geeignete exemplarische,
ganzheitliche Lernsituationen entwickeln zu können.
Lernfelder weisen jedoch weder die Handlungsfelder noch die Arbeits- und Geschäftspro-
zesse, an denen sie orientiert sind, explizit aus. Der Bezugsrahmen des jeweiligen Lernfel-
des lässt sich tatsächlich nur „rückerschließen“ und zeigt sich am deutlichsten in der jeweili-
gen beruflich-fachlichen Kernkompetenz des Lernfeldes.
Dieser Rückerschließungsprozess wird erleichtert durch den Blick auf berufliche Kernqualifi-
kationen, die Ausbildungsordnung des Lernortpartners und das Ausbildungsprofil des Beru-
fes. Aktive Lernortkooperation stützt dabei die schulische Bildungsplanung und erhöht die
Akzeptanz des schulischen Partners im dualen System:
!"Zum einen wird die Basis für die gemeinsame Arbeit der Lernortpartner verdeutlicht.
!"Zum anderen wird die schulische Planung von Lernsituationen erleichtert, wenn die Ori-
entierungen der einzelnen Lernfelder an zentralen beruflichen Handlungsfeldern, ihre
Sequenzierung und damit die handlungslogische Gesamtstruktur des Lehrplans deutlich
ist.
Auf dieser Basis lassen sich didaktisch begründet exemplarische berufliche Handlungssitua-
tionen im Lernfeldrahmen ermitteln, von denen aus schulische Lernsituationen didaktisch
generiert werden können.
6
Reinhard Bader, Konstruieren von Lernfeldern. In: Reinhard Bader und Peter F. E. Sloane (Hrsg.), Lernen in
Lernfeldern. Theoretische Analysen und Gestaltungsansätze zum Lernfeldkonzept, Beiträge aus den Modellver-
suchsverbünden NELE und SELUBA, Markt Schwaben 2000, S. 43 f.
31
Empfehlungen für die Umsetzung in die Bildungspraxis
!"Präzisierung der Aussagen zu Arbeits- und Geschäftsprozessen der Berufe in den Ord-
nungsmitteln
!"Darstellung bzw. Begründung der didaktischen Ableitung von Lernfeldern aus
Handlungsfeldern in den curricularen Vorgaben
!"Weiterentwicklung curricularer Kompetenz im Bildungsgang durch Moderatoren der Leh-
rerfortbildung
!"Erarbeitung didaktischer Jahresplanungen in Bildungsgangteams mit Einbeziehen der
Lehrerinnen und Lehrer des berufsbezogenen Lernbereichs, des Differenzierungsbe-
reichs und der dualen Partner in der Region
!"Entwicklung von Lehrerfortbildungsmodellen in intensiver Zusammenarbeit mit den
betrieblichen Partnern, z. B. regionale „Fortbildungsagenturen“
!"Entwicklung von Lehrerfortbildungsmodellen unter Beteiligung der Lehrenden des be-
rufsübergreifenden Lernbereichs
!"Vernetzung der didaktischen Jahresplanungen der Schulen mit der betrieblichen Ausbil-
dung
!"Nutzung und Weiterentwicklung von Selbst- und Fremdevaluationsinstrumenten
!"Entwicklung bzw. Nutzung von Dokumentationsformen zur didaktischen Jahresplanung.
Mesoebene
Lernortkooperation
32
beteiligt. Bei den Schülerinnen und Schülern und bei den betrieblichen Partnern führte diese
Arbeit zu einer erhöhten Akzeptanz der Bildungsziele dieser Fächer.
Die Modellversuchsbildungsgänge, die sich verstärkt diesem Schwerpunktthema gewidmet
hatten, stellten abschließend fest, dass die Erweiterung der Lernortkooperation auf der curri-
cular-didaktischen Ebene die Implementation des Lernfeldkonzeptes deutlich erleichtert.
Die so entwickelten und erprobten Lehr-Lernprozesse waren durch die Arbeitsprozess-
orientierung und den Zusammenhang von Lernen und Arbeiten für Schülerinnen und Schüler
motivierend und sinngestaltend.
Mesoebene
Evaluation und Qualitätssicherung
Bildungsgangarbeit ist ein Prozess, in dem stetig auf beruflich-fachliche, regionale und pä-
dagogische Innovationen flexibel reagiert werden muss und bei dem evaluative Maßnahmen
selbstverständlich sein müssen.
In SELUBA wurde dazu die in der Lehrerfortbildung des Landesinstituts entwickelte QUIND-
Methode zur Selbstevaluation weiterentwickelt und erprobt.
Als Evaluationsmaterialien wurden Dokumentationen didaktischer Jahresplanungen, Doku-
mentationen von Lernsituationen und Bildungsgangprogrammen erprobt und genutzt.
Evaluation erfolgte beobachtbar auch ständig in den Bildungsgangteams durch „Rückkopp-
lungsgespräche“. Hauptgegenstand dieser Rückkopplungsgespräche waren didaktische Pla-
nungsprozesse, schulorganisatorische Veränderungen und unterrichtliches Planen und Ar-
beiten. Für das Erreichen der Ziele des Modellversuchs waren diese Rückkopplungs- und
Evaluationsprozesse unverzichtbar.
Um in der Schulpraxis regelmäßige Evaluationsprozesse zu implementieren bedarf es aber
weiterer, über den Modellversuch hinausgehender Anstrengungen.
33
!"Verstärkung des Themenschwerpunktes Evaluation in der Lehrerfortbildung
Mikroebene
Lernsituationsentwicklung und –erprobung
34
Innovationsziele des Realisierungsstrategien in Lernsituationen7
Programms
Arbeitsprozessorien- !"Erprobung authentischer Anwendungskontexte
tierung und Zusam-
menhang von Arbei- !"Bezug zu beruflichern und lebensweltlichen Handlungssitua-
ten und Lernen tionen
!"Zusammenarbeit mit Betrieben auf der didaktisch-curricularen
Planungsebene und Kooperation in der unterrichtlichen Rea-
lisation
!"Einsatz von Modellfirmen und Fallbeispielen zur Simulation
!"Erprobung gemeinsamer schulischer und betrieblicher Pro-
jekte
!"problemorientierter, fächerübergreifender Unterricht
Selbstständiges und !"Gestaltung offener, problemhaltiger Ausgangssituationen, die
selbstorientiertes Ler- über die Phasen Analysieren, Planen, Ausführen, Bewerten,
nen Reflektieren zur Lösung auffordern
!"Beteiligung der Lernenden am Zeit- und Planungsmanage-
ment
!"Selbsttätigkeit fördernde Lernumgebung (auch neue Medien)
!"Förderung von Teamarbeitsprozessen
!"Förderung individueller Lernprozesse8
!"Einsatz prozessbegleitender Lernerfolgsüberprüfung
!"Ermöglichen von Selbstevaluationsprozessen
!"Veränderung der Lehrerrolle zum Moderator und
Lernprozessbegleiter
Berufliche Handlungs- !"Förderung von beruflichen und berufsübergreifenden
fähigkeit und Gestal- „Schlüsselkompetenzen“ wie Lern- und Methodenkompetenz
tungskompetenz
!"Förderung kommunikativer Kompetenz, Wertebildung und
sozialer Verantwortung durch Integration des berufsübergrei-
fenden Lernbereichs
Ganzheitliches Lernen !"Umfassende Kompetenzförderung
!"Lernen mit allen Sinnen
7
Im Anhang ist das Beispiel einer Lernsituation des Bildungsganges „Mechatronikerin/Mechatroniker“ am Berufs-
kolleg Bocholt-West eingefügt; s. Anlage A 1
8
Im Anhang ist ein Beispiel für Lernerfolgsüberprüfung in handlungsorientierten, ganzheitlichen Lehr-
Lernprozessen des Bildungsgangs „Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien“ des Berufskollegs Joseph-DuMont
in Köln eingefügt, s. Anlage A 2
35
Ini der unterrichtlichen Erprobung von Lernsituationen machten die Lehrenden die Erfahrung,
dass sie zusammen mit der Schulleitung eine flexiblere Stundenplangestaltung entwickeln
mussten. Notwendig waren zumindest zusammenhängende Stundenblöcke und z.T. auch
Stunden für Teamteaching.
Diese Erfahrungen aus der praktischen Umsetzung hatten zur Folge, dass in den Bildungs-
gangteams über Möglichkeiten flexibler Stundenplangestaltung und eine konsequente, bil-
dungsgangbezogene Personalentwicklung nachgedacht wurde.
Die Modellversuchsschulen in SELUBA – NRW praktizierten unterschiedliche Beschulungs-
modelle von Blockunterricht über verschiedene Formen des Teilzeitunterrichts bis zu Misch-
formen. Die jeweiligen Beschulungsmodelle sind mit der regionalen Wirtschaft abgestimmt.
In SELUBA kamen daher unterschiedliche Modelle zur Implementation des Lernfeldkonzepts
bei flexibler Schulorganisation zum Einsatz.
Als Problem flexibler Organisationsformen, die im Modellversuch erprobt und von der Schul-
leitung unterstützt wurden, zeigte sich, dass die flexible Form häufig mit den eher statischen
Organisationsformen anderer, z. B. vollzeitschulischer Bildungsgänge kollidierte, vor allem
beim Lehrereinsatz und der Raumplanung. Lehrende, die in mehreren Bildungsgängen ein-
gesetzt waren, standen im Modellversuchsbildungsgang nur zu bestimmten Zeiten zur Ver-
fügung oder benötigte Unterrichts- und Arbeitsräume waren geblockt. Besonders gravierend
machte sich dieses Problem für Kolleginnen und Kollegen der berufsübergreifenden Fächer
bemerkbar, die im Regelfall in vielen Bildungsgängen eingesetzt sind.
Zur weiteren erfolgreichen Implementation des Lernfeldkonzeptes ist es erforderlich, an der
Lösung dieses komplexen Problems weiter zu arbeiten. Es müssen innovative Modelle für
ein zukunftsorientiertes Bildungsmanagement an Schulen entwickelt werden. Das ist u. a.
auch ein Anliegen in dem laufenden Modellversuch "Selbstständige Schule" in NRW.
36
Mikroebene
Lernerfolgsüberprüfung
Abschließend kann festgestellt werden, dass die Arbeit der Modellversuchsschulen zur Lern-
situationsentwicklung und –durchführung den zentralen Arbeitsbereich im Modellversuch
darstellte. Die wissenschaftlich begleiteten Ergebnisse der Bildungsgangteams trugen damit
wesentlich dazu bei, dass die Gesamtergebnisse des Modellversuchs erstellt und transferfä-
hig aufbereitet werden konnten.
Insgesamt hat der Modellversuchsverbund SELUBA eine sehr positive Resonanz bei den
Berufskollegs erreicht und die Implementation des Lernfeldkonzeptes in den beiden beteilig-
ten Bundesländern wesentlich befördert.
37
Einschätzung der Ergebnisse für den Nutzen und die Verwertbarkeit
für Bildungsplanung/-politik, externen Transfer und Verstetigung der
Innovationen sowie geplante und eingeleitete Maßnahmen zum Trans-
fer und zur Verstetigung der Ergebnisse
Die Ergebnisse des Modellversuchs SELUBA – NRW haben zur Weiterentwicklung der
Implementation des Lernfeldkonzepts im Land NRW wesentlich und konstruktiv beigetra-
gen.
SELUBA-Erfahrungen und –Ergebnisse wurden in das Beratungskonzept des Landesin-
stituts für die Landesvertreterinnen und –vertreter in KMK-Rahmenlehrplanausschüssen
übernommen und fanden Eingang in die Entwicklung und Evaluation der Landeslehrpläne
und in die Bereiche der systemischen und fachlichen Lehrerfortbildung.
Der Erfolg eines Modellversuches steht im Sinne des Gesamtprogramms „Neue Lernkon-
zepte in der dualen Berufsausbildung“ in unmittelbarem Zusammenhang mit der Über-
tragbarkeit bzw. Transferfähigkeit seiner Ergebnisse, denn nur dadurch wird eine nachhal-
tige Wirkung der Innovationen möglich.
Um den Transfer zu stützen, müssen Modellversuche ihre transferrelevanten Ergebnisse
jedoch nicht nur bereitstellen, sondern den Prozess des Transfers im Sinne der Nachhal-
tigkeit der Ergebnisse von Beginn an mitbedenken und mitgestalten. In diesem Arbeitszu-
sammenhang sind die zentralen Fragen zu klären, für welche Adressatengruppen die be-
reitgestellten Informationen wie für den Transfer aufzubereiten sind (adressatenbezogene
Relevanz) und wie die Akzeptanz, Aufnahme- und Weiterverarbeitungsbereitschaft (Adap-
tionsproblem) bei den jeweiligen Adressaten gefördert werden kann.
In SELUBA-NRW wurden unter diesen Aspekten Aktivitäten zur Förderung des internen
und externen Transfers im Rahmen der landesspezifischen Bedingungen und der perso-
nellen, materiellen und finanziellen Möglichkeiten initiiert.
Die internen Aktivitäten zielten auf den frühzeitigen Transfer der Modellversuchsergebnis-
se. Ideenskizzen und erste Konzeptionen zur Bildungsgangarbeit wurden in Bildungs-
gangkonferenzen und Workshops vorgestellt und beraten. In diese Rückkopplungsveran-
staltungen wurden Schulleitungen, Schulaufsicht und Lehrerfortbildungsmoderatoren ein-
bezogen, um möglichst viele Beteiligte zur Realisierung der Konzeptionen anzusprechen.
38
grenzten Ressourcen konnten daran immer nur einige Kolleginnen und Kollegen der Bil-
dungsgänge beteiligt werden. Diese wirkten jedoch als Multiplikatoren, indem sie die Er-
gebnisse der Arbeitsgruppen mit den schulischen Bildungsgangteams rückkoppelten.
Die aktive Zusammenarbeit der beiden Berufskollegs mit gleichem Bildungsgang stärkte
den internen Transfer durch den Austausch über Lösungen zu Problemen der Bildungs-
gangarbeit und Lehrplanumsetzung. Die enge Zusammenarbeit wurde von beiden Berufs-
kollegs als sehr hilfreich und fördernd betrachtet. Die Modellversuchsergebnisse wurden
durch die gegenseitige Vergewisserung und gemeinsame Beratung von Problemlösungen
wesentlich gestützt.
Für die übrigen beteiligten Schulen war ein solcher direkter Austausch aufgrund der im
Modellversuch getroffenen Schulstandorte und Ausbildungsberufe nicht möglich. Diese
Schulen bauten deshalb den Kontakt zu anderen Standorten in ihren Regionen auf, nutz-
ten das Instrument der Regionalkonferenzen zu gegenseitiger Vergewisserung und ge-
meinsamer Beratung und beförderten damit zugleich den externen Transfer der Modell-
versuchsergebnisse.
Es wurde eine Vielzahl transferfähiger Ergebnisse entwickelt und erprobt.
Der externe Transfer wurde durch die adressatengerechte Aufbereitung der Modellver-
suchsergebnisse, durch landesweite und länderübergreifende Beratungstätigkeit des Pro-
jektteams und durch Publikationen bildungspraktischer und wissenschaftlicher Ergebnisse
gefördert.
Die Ergebnisse der Bildungsgangarbeit an den Modellversuchsschulen wurden in den
o. g. schulübergreifenden Arbeitsgruppen zusammen mit der wissenschaftlichen Beglei-
tung und weiteren wissenschaftlichen Experten für den externen Transfer adressatenge-
recht aufbereitet. Dabei setzten sich die Arbeitsgruppen das Ziel, die Erfahrungen bil-
dungspraktischer Arbeit mit dem Lernfeldkonzept wissenschaftlich gestützt in Form pra-
xisorientierter Handreichungen aufzubereiten. Um die Akzeptanz der Ergebnisse zu för-
dern, wurden Praxisbeispiele aus den Bildungsgängen eingearbeitet.
Die Handreichungen wurden so konzipiert, dass sie als Muster für Bildungsgänge aller
Ausbildungsberufe nutzbar sind.
39
Die Handreichungen wurden als Werkstatthefte 1-5 bzw. als Fallstudien publiziert und
allen Berufskollegs des Landes NRW zur Verfügung gestellt bzw. in die Homepage einge-
stellt. Das SELUBA-Projektteam stellte sie dem Ministerium (MSJK) und der oberen
Schulaufsicht auf landesweiten Dezernentenkonferenzen für die Fachklassen duales Sys-
tem vor, um auch von Seiten der Schulaufsicht Unterstützung zu erhalten. Schon im Ver-
lauf des Modellversuchs zeigte sich eine große Nachfrage nach den Arbeitsmaterialien,
die inzwischen bereits mehrmals nachgedruckt worden sind.
9
Übersicht zu den externen Transfer- und Beratungsmaßnahmen s. Anlage A 3
10
Darstellung des Beratungskonzepts s. Anlage A 4
40
gebnisse aus Bildungspraxis und wissenschaftlicher Begleitung deutlich bestätigt. Trotz
unterschiedlicher rechtlicher und länderspezifischer Rahmenbedingungen waren die
Implementationsprobleme in den beteiligten Ländern der Modellversuchsverbünde NELE
und SELUBA in vielen Bereichen nahezu identisch.
Zur nachhaltigen Implementation des Lernfeldkonzepts ist deshalb aus der Erfahrung der
Modellversuchsverbünde heraus die Vernetzung von Curriculumentwicklung, fachlicher
und systemischer Lehrerfortbildung, Schul- und Unterrichtsentwicklung zwingend erforder-
lich. In Nordrhein-Westfalen arbeitet das Landesinstitut für Schule, aufbauend auf den
Modellversuchsergebnissen, an einer solchen Vernetzung.
Im Arbeitsprogramm des Landesinstituts für 2003 wird die Arbeit des Modellversuchs
SELUBA auf Anregung des Projektteams-SELUBA in zwei Anschlussprojekten11 weiterge-
führt. Auftrag beider Projekte ist es, Unterstützungsmaterialien zur Implementation des
Lernfeldkonzepts weiter zu entwickeln, z. B. durch Sammlung von Beispielen zu Lernsitu-
ationen und didaktischen Jahresplanungen im Bildungsserver learn - line oder den Aufbau
eines Beratungskonzepts für Bildungsgangleiterinnen/Bildungsgangleiter.
Die SELUBA-Ergebnisse wurden frühzeitig in die Hompepage eingestellt und waren damit
allen Interessierten zugänglich. Nach Beendigung des Modellversuchs werden die Mo-
dellversuchsergebnisse/Publikationen in den Bildungsserver learn - line im Bereich "Beruf-
liche Bildung" übernommen.
Auf der Grundlage der Modellversuchsergebnisse hat das Landesinstitut für Schule zu-
dem Maßnahmen eingeleitet, die verschiedenen Teilprojekte des Arbeitsprogramms 2003
zum Bereich der Fachklassen duales System miteinander zu vernetzen. Curriculument-
wickler und Lehrerfortbildner sowie Evaluationsverantwortliche arbeiten eng zusammen.
Der interne und externe Transfer in den Modellversuchsverbünden NELE und SELUBA
wurde wesentlich durch die Zusammenarbeit der Projektleitungen und der wissenschaftli-
chen Begleitungen gefördert. Auf gemeinsamen Fachtagungen und in Projektsitzungen
wurden die bildungspraktischen und wissenschaftlichen Ergebnisse rückgekoppelt und
weiterentwickelt. In zahlreichen Publikationen der wissenschaftlichen Begleitungen sind
Ergebnisse der Arbeit der Modellversuchsverbünde dokumentiert.
Erfahrungen und Ergebnisse mit der Umsetzung lernfeldkonzeptionierter KMK-
Rahmenlehrpläne in den modellversuchsbeteiligten Ländern fanden Eingang in die KMK-
Einführungsseminare für Rahmenlehrplanvertreterinnen und –vertreter. Wissenschaftliche
Begleitungen und Projektleitungen gestalteten diese Seminare beratend mit.
Auf einer eher pragmatischen Ebene entwickelten die Projektleitungen NELE und
SELUBA zudem Arbeitshilfen für Lehrerinnen und Lehrer in KMK - Rahmenlehrplanaus-
schüssen.
11
vgl. dazu das Arbeitsprogramm des Landesinstuts für Schule 2003 in der Homepage des LfS und SELUBA-
Empfehlungen für das Arbeitsprogramm 2004 s. Anlage A 5
41
III Erfolgskontrollbericht und Konsequenzen
Unter den spezifischen Bedingungen der beteiligten Länder und unter der Zielsetzung der
Implementation des Lernfeldkonzepts der KMK-Rahmenlehrpläne entwickelte und erprob-
te der Modellversuchsverbund SELUBA Konzepte und Materialien auf folgenden Arbeits-
feldern:
42
Eingeordnet in das BLK-Programm leistete der Modellversuchsverbund SELUBA dazu
u. a. folgende Beiträge:
43
Innovationsziele und Innovationswirkungen
Der Programmträger erfasste über die Evaluation des Modellversuchs die vom Pro-
grammschwerpunkt her vorgegebenen allgemeinen Innovationsziele und -wirkungen, die
durch die Modellversuchsteilnehmer zu präzisieren waren. Die wesentlichen Ergebnisse
des Modellversuchs SELUBA-NRW sind im folgenden diesen Innovationszielen und -
wirkungen konzentriert zugeordnet.
Dabei sind die Ergebnisse auf die zentrale Arbeitsaufgabe der Bildungsgänge, die Ent-
wicklung und unterrichtliche Erprobung von berufsorientierten Lernsituationen zur Steige-
rung der Effizienz berufsschulischer Lehr-Lernprozesse fokussiert:
44
Lehrerinnen und Lehrer fördern selbstorientiertes Lernen durch Bereitstellen einer adä-
quaten Lernumgebung, durch Beratung und moderative Begleitung und durch prozessbe-
gleitende Lernerfolgsberatung und -überprüfung.
In SELUBA-NRW wurden Beispiele solcher Lehr-Lernarrangements und Beispiele für pro-
zessbegleitende Lernerfolgsberatung und -überprüfung entwickelt und erprobt. Sie sind in
Handreichungen (Werkstattberichte Heft 3 und 5) publiziert und damit für Bildungsgänge
nachnutzbar.
Die Akzeptanz solcher Lehr-Lernarrangements bei den Beteiligten und der Unterrichtser-
folg wurden in SELUBA nur ansatzweise evaluiert. In Rückkopplungsgesprächen mit den
beteiligten SELUBA-Bildungsgängen und in Einzelfragen der Evaluationsstudie (Werk-
stattbericht Heft 4) äußerten Lehrerinnen und Lehrer ausgesprochen positive Erfahrungen
zur Motivation, zur Lernzufriedenheit und zum Lernklima. Trotzdem bleibt anzumerken,
dass eine „Wirkungsstudie“ zu solchen Lehr-Lernarrangements auf der Ebene der Schüle-
rinnen und Schülern noch geleistet werden muss.
45
Für alle Bildungsgänge im Modellversuch war es Konsens, dass auch die Fächer des be-
rufsübergreifenden Lernbereichs mit ihren Zielen und Inhalten wesentlich zur Förderung
umfassender Handlungskompetenz beitragen, also die Kolleginnen und Kollegen des be-
rufsübergreifenden Lernbereichs in die Bildungsgangarbeit integriert sind. Sie sind zur
Orientierung am spezifischen Berufsbild und zur Zusammenarbeit mit dem berufsbezoge-
nen Lernbereich verpflichtet und werden durch eine gestaltungsoffene, kompetenzorien-
tierte Lehrplanstruktur in dieser Zusammenarbeit gefördert.
Ganzheitliches Lernen
12
a.a.O. APO-BK, Erster Teil, 1. Abschnitt, § 6 (2) und (3)
13
Als Beispiele zur Integration des berufsübergreifenden Lernbereichs in Lernsituationen s. Anlage A I und A
II im Anhang, Kap. V
46
- dass Lernen in vollständigen Handlungszusammenhängen erfolgt (Handlungspha-
senstruktur von Lernsituationen) und
- dass Lernumgebungen gestaltet werden (Fachräume, Multifunktionsräume, Unter-
richtsverlagerung in den Betrieb), die selbstständige Lernprozesse fördern und indivi-
duelle Zugriffsweisen auf die Lerninhalte zulassen.
47
Einhaltung des Arbeitszeit- und Finanzierungsplans
Aus den Erfahrungen des Modellversuchs heraus sind im o. g. Sinne Empfehlungen für
weitergehende unterstützende Maßnahmen zur Implementation des Lernfeldkonzeptes für
das Arbeitsprogramm 2004 des Landesinstituts für Schule in Soest formuliert worden14.
Die Themenbereiche
!" Schulorganisation und -entwicklung
!" Integration beruflicher und allgemeiner Bildung
!" Entwicklung didaktisch-curricularer Konzeptionen zur Realisierung doppeltqualifi-
zierender Bildungsgänge (Erstausbildung und Studienberechtigung) und
!" Lehrerausbildung (2. Phase)
14
vgl. dazu Anlage A 5
48
wären aus den Modellversuchserfahrungen von SELUBA heraus mögliche Aspekte für
weitere Modellversuchsvorhaben.
49
IV Zusammenfassende Empfehlungen für die
Bildungspraxis, Bildungspolitik/-planung und Wissenschaft15
1.
Problem: Finden und Begründen der Handlungsfelder
2.
Problem: Qualität der erarbeiteten KMK-Rahmenlehrpläne
15
vgl. Reinhard Bader: Handreichung zum Referat der Abschlusstagung des BLK-Modellversuchs
SELUBA-NRW vom 26. – 27. September 2002 am Landesinstitut für Schule in Soest
50
Ausführung:
!" Schulaufsicht
!" Landesinstitut für Schule
Literatur:
Müller/Zöller: Arbeitshilfe für Rahmenlehrplanausschüsse, 2000
Binstadt u. a.: Prozessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK-
Rahmenlehrplanes, 2001
Beek u. a.: Optimierung und Qualitätsverbesserung der KMK-Rahmenlehrplanarbeit, 1999
3.
Problem: Begleitung und Beratung der Landeslehrplanarbeit und der Lehrplanimplemen-
tation
Ergebnisse und Empfehlungen:
!" Der Aufbau einer landesweiten Beratungs- und Implementationskonzeption zeigt
deutliche Erfolge, die Implementationskonzeption muss im Hinblick auf Nachhal-
tigkeit weiter entwickelt werden.
!" Durchführung landesweiter Fachtagungen und von Regionalkonferenzen nach
ersten Umsetzungserfahrungen der Schulen zur Implementationsstützung und
zur Evaluation
Ausführung:
!" Landesinstitut für Schule
!" Bezirksregierungen, Schulaufsicht
Literatur:
Deisenroth, Kniesburges u. a.: Informationen zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr-
pläne in NRW, Werkstattbericht Heft 1, 2001
SELUBA-NRW: Dokumentationen landesweiter Fachtagungen zur Implementation und
Eavaluation des Lernfeldkonzepts für ausgewählte Ausbildungsberufe, 2002
4.
Problem: Verknüpfung des berufsübergreifenden Lernbereiches und des Differenzie-
rungsbereiches mit dem berufsbezogenen Lernbereich (z. B. Förderung des
Fremdsprachenerwerbs, Förderung berufsbezogener Zusatzqualifikationen,
Förderung der Doppelqualifikation)
51
!" Entwicklungen von Modellen zur Zusammenarbeit der Lernbereiche (Handrei-
chungen, Beispielsammlungen)
Ausführung:
!" Landesinstitut für Schule
Literatur:
Deisenroth: Deutsch im lernfeldorientierten Unterricht in der Berufsschule, 2001
Deisenroth/Schindler: Ein Beispiel für Deutschunterricht in der Berufsschule. Erweitertes
Verständnis des Berufsbezuges der Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs, 2000
Schindler: Deutschunterricht in der Berufsschule. Sprachliche Kompetenzen zwischen
Fachdidaktik und Berufsbezug, 2000
Schulsport NRW: Implementationsmaterialien für den Lehrplan Sport/Gesundheits-
förderung in den Fachklassen duales System, Landesinstitut für Schule (hrsg.), 2001
5.
Problem: Einführung der Lehrenden in die Arbeit mit Lernfeldern
Ergebnisse und Empfehlungen:
!" Konzepte für Vorbereitungsseminare und Workshops sind in vielfältigen Formen
entwickelt worden. Der Bedarf der Lehrenden an Unterstützung ist erheblich.
!" Umsetzung der Konzepte und Erweiterung durch regionale und/oder schulinterne
Fortbildung
Ausführung:
!" Landesinstitut
!" Bezirksregierungen
!" Schulen
Literatur:
Bader: Konstruieren von Lernfeldern, 2000
Seluba-Werkstattbericht Heft 1, Soest 2001 und Heft 2, Soest 2002
6.
Problem: Entwicklung der Bildungsgangplanung mit Bezug zu Schulprogrammen
52
!" Das Instrument „didaktische Jahresplanung“ wird noch nicht in allen Schulen
hinreichend genutzt.
!" Erweiterung der Lehrerfortbildung auf Schulebene und regionaler und überregio-
naler Ebene.
!" Stärkere Verzahnung von Bildungsgangplanung/didaktischer Jahresplanung mit
Schulprogrammen sowie im Rahmen der Schulorganisation insgesamt.
Ausführung:
!" Schulleitungen
!" Schulaufsicht, Bezirksregierungen
!" Landesinstitut
Literatur:
Deisenroth u. a.: Didaktische Jahresplanung im Bildungsgang, Werkstattbericht Heft 2,
2002
Deisenroth; Köbbing: Evaluation der Bildungsgangarbeit, Werkstattbericht Heft 4, 2002
6.
Problem: Förderung von Teamarbeit in den Schulen durch geeignete Rahmenbedingun-
gen sowie eine teamfreundliche Schulkultur
Ergebnisse und Empfehlungen:
!" Teamarbeit bei der Umsetzung des Lernfeld-Konzeptes ist erforderlich und hat
sich bewährt.
!" Dennoch sind Teamorganisation, Teamentwicklung, Teamarbeit in vielen Schu-
len nur ansatzweise ausgeprägt.
!" Stärkung der Bildungsgangteams und der Bildungsgangkonferenzen (unter Ein-
bezug der Lehrenden aller Lernbereiche und der Vertreter der dualen Partner).
!" Einrichtung von Reflexionsseminaren zur Schulkultur (Leitbild, kurz- und
mittelfristige Programme...).
!" Flexibilisierung des Schulmanagements.
Ausführung:
!" Schulleitungen
!" Initiativgruppen
Literatur:
Modellversuch SELUBA: Teamarbeit im lernfeldorientierten Unterricht, 2001
7.
Problem: Organisationsstrukturen des Lehrereinsatzes
Ergebnisse und Empfehlungen
!" Fach-Konzept und Lernfeld-Konzept führen zu unterschiedlichen, teilweise auch
unverträglichen Organisationsstrukturen des Lehrereinsatzes
53
!" Lehrende sind vielfach als „Fachlehrer“ sozialisiert und werden als solche in Fä-
chern der Vollzeitbildungsgänge eingesetzt, andererseits werden sie in Bildungs-
gängen der Berufsschule lernfeldbezogen eingesetzt.
!" Schaffen kontinuierlicher Einsatzbereiche
!" Schaffen flexibler, teamorientierter Organisationsstrukturen
Ausführung:
!" Schulleitungen
Literatur:
Deisenroth u. a.: Didaktische Jahresplanung im Bildungsgang, Werkstattbericht Heft 2,
2002
Deisenroth; Köbbing: Evaluation der Bildungsgangarbeit, Werkstattbericht Heft 4, 2002
8.
Problem: Erarbeiten/Vermitteln fachsystematischer Grundlagen als Voraussetzung für
das Lernen in Lernfeldern
Ergebnisse und Empfehlungen:
!" In Berufsfeldern/Berufen/Fächern existieren unterschiedliche Einschätzungen zur
Bedeutung fachsystematisch erarbeiteter Grundlagen als Voraussetzung für das
Lernen in Lernfeldern.
!" Akzeptieren einer "didaktischen Pluralität" sowie pragmatischer Lösungen
Ausführung:
!" Arbeitsgruppen zur Entwicklung didaktischer Jahresplanungen
!" Lehrende in der Lehrerbildung
!" Schulaufsicht als Beurteilende
9.
Problem: Lernerfolgsüberprüfung: Prozessbegleitende Lernerfolgsüberprüfungen und
Beurteilung von Human- und Sozialkompetenz
Ergebnisse und Empfehlungen:
!" Hinsichtlich der Beurteilung von Human- und Sozialkompetenz bestehen noch
weitreichende Unklarheiten und große Unsicherheiten.
!" Handreichungen liegen vor und bedürfen der Weiterentwicklung auf der Basis
fortlaufender Erfahrungen.
!" Nutzung der SELUBA-Handreichungen
Ausführung:
!" Arbeitsgruppen in Schulen
54
!" Landesinstitut für Schule
!" Schulaufsicht
Literatur:
Allendorff: Lernerfolgsüberprüfung im Lernfeldkonzept mit Projektarbeit. Werkstattbericht
Heft 5, 2002
Richter: Lernerfolgsüberprüfung im Lernfeldkonzept. Werkstattbericht Heft 3, 2002
Modellversuch SELUBA: Implementation des Lernfeldkonzepts, Dokumentationen der
gemeinsamen Fachtagungen SELUBA Sachsen-Anhalt und NRW, Soest 2001 und Halle
2002
10.
Problem: Fachsystematische Struktur der Lehrerbildung
Ergebnisse und Empfehlungen:
!" Lehrende haben Probleme mit der Transformation fachsystematisch geordneter
Sachverhalte auf Handlungsanforderungen hin.
!" Erweitertes Selbstverständnis der Fachdidaktiken entwickeln
!" Projektseminare, integriert für Studierende, Referendare, Lehrkräfte
Ausführung/Akteur:
!" Universitäten
!" Studienseminare
!" Landesinstitut für Schule
Literatur:
Bader/Müller: Fachdidaktische Professionalität zur Gestaltung des Lernfeldkonzeptes,
2002
Bader/Müller: Vom Lernfeld zur Lernsituation, 2002
Zusammenfassende Empfehlungen
!"Bei der Entwicklung der KMK-Rahmenlehrpläne sollte die Konstruktion der Lern-
felder grundsätzlich von beruflichen Handlungsfeldern ausgehen. Als weiteres Be-
zugsfeld sollten jedoch systematisch auch die Fachwissenschaften herangezogen
werden, und zwar nicht nur zur inhaltlichen Ausfüllung der aus Handlungsfeldern
gewonnenen Lernfelder, sondern darüber hinaus auch zur Identifizierung und Be-
gründung für die Kompetenzentwicklung relevanter Lerninhalte, speziell unter den
Aspekten: Innovation, Exemplarik, Fundierung.
(Makroebene)
55
sondere in Bezug auf curriculare Planungskompetenz unterstützt wird. In Betracht
kommen vor allem: ein flexibles Schulmanagement, der Aufbau von Teamarbeits-
strukturen, eine schulnahe Lehrerfortbildung.
(Mesoebene)
!"Die Implementation des Lernfeld-Konzepts zeigt gute Fortschritte. Ihr weiteres Ge-
lingen setzt jedoch entschiedene, wirksame Unterstützungen auf allen Ebenen di-
daktischer Planung und Entwicklung voraus.
56
Literatur (Auswahl)
Bader, Reinhard: Konstruieren von Lernfeldern. In: Bader, Reinhard; Sloane, Peter F. E. (Hrsg.):
Lernen in Lernfeldern. Theoretische Analysen und Gestaltungsansätze zum Lernfeldkonzept. Markt
Schwaben 2000
Bader, Reinhard; Müller, Martina: Vom Lernfeld zur Lernsituation. Typisierung der Transformati-
onsarbeit in den Schulen. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik 98(2002)1, S. 71-85
Bader, Reinhard; Schäfer, Bettina: Lernfelder gestalten. Vom komplexen Handlungsfeld zur didak-
tisch strukturierten Lernsituation. In: Die berufsbildende Schule 50(1998)7-8, S. 229-234
Bader, Reinhard: Lernen in Lernfeldern. Handreichung zum Referat im Rahmen der Abschlussta-
gung des BLK-Modellversuchs SELUBA-NRW vom 26.-27. September 2002 im Landesinstitut für
Schule in Soest
Beek, Heinz; Gravert , Helmut; Müller, Martina; Zöller, Arnulf: Optimierung und Qualitätsverbesse-
rung der KMK-Rahmenlehrplanarbeit – Erste Arbeitsergebnisse der Modellversuchsverbünde
NELE und SELUBA. In: Die berufsbildende Schule 51(1999)10, S. 321 - 323
Binstadt P., Deisenroth H., Müller M., Römer, C.: Prozessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeld-
strukturierten KMK-Rahmenlehrplanes. Ein Beitrag der Modellversuchsverbünde NELE & SELUBA.
Hrsg.: Help Wiesbaden, 11/2001
Buhren, Claus G. u. a.: Wege und Methoden der Selbstevaluation. Ein praktischer Leitfaden für
Schulen. IFS-Verlag, Dortmund 2001
Deisenroth, Holde, Schindler Frank: Ein Beispiel für Deutschunterricht in der Berufsschule. Erwei-
tertes Verständnis des Berufsbezuges der Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs. In: Die
kaufmännische Schule 1/2000, S. 16-20
Deisenroth, Holde; Emler, Werner; Gasse, Michael; Keiser, Gerd; Kniesburges, Leonhard; Uhler-
Derigs, H.-Georg: Informationen zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne in NRW. Hrsg.
Landesinstitut für Schule, Soest 2001, Werkstattbericht Heft 1
57
Deisenroth, Holde; Kniesburges, Leonhard: Bildungsgangplanung und Lernfeldkonzept, Arbeitshil-
fen I – Präsentationen, Hrsg. Landesinstitut für Schule, Soest 2002
Deisenroth, Holde; Graebner, Uli; Kniesburges, Leonhard; Steinbring, Claudia; te Wilde, Horst:
Umsetzung lernfeldkonzeptionierter Lehrpläne am Beispiel des Ausbildungsberufes Mechatroni-
ker/Mechatronikerin. In: Klaus Jennewein, Bernd Lübben (Hrsg.), Berufsbildung zwischen Wissen,
Erfahrung und Innovation in den Elektro-, IT- und Medienberufen, Bielefeld 2002
Gerds, Peter: Der Lernfeldansatz – ein Weg aus der Krise der Berufsschule? In: Gerds, P.; Zöller,
A. (Hrsg.): Der Lernfeldansatz der Kultusministerkonferenz. Reihe Berufsbildung, Arbeit und Inno-
vation, Band 4. Bielefeld 2001
Kremer, H.-Hugo; Sloane, Peter F.E.: Lernfelder implementieren. Zur Entwicklung und Gestaltung
fächer- und lernortübergreifender Lehr-Lernarrangements im Lernfeldkonzept, Paderborn 2001
Kremer, H.-Hugo; Sloane, Peter F.E.: Lehrerrolle und Lernfeldkonzept. In: Reinisch, H./Bader,
R./Straka, G. A. (Hrsg.): Modernisierung der Berufsbildung in Europa. Neue Befunde der berufs-
und wirtschaftspädagogischen Forschung, Opladen 2001, S. 97-106
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (hrsg.). QUIND-Methode zur Selbststeuerung und
Selbstevaluation für Schule. Soest 2001
58
Modellversuch SELUBA: Implementation des Lernfeldkonzeptes. Dokumentation der gemeinsa-
men Fachtagung der Modellversuchspartner Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Hrsg.:
LISA Halle 2002
Riedl, Alfred; Schelten, Andreas: Handlungsorientiertes Lernen in technischen Lernfeldern. In: Ba-
der,R.; Sloane, P. F. E. (Hrsg.): Lernen in Lernfeldern. Theoretische Analysen und Gestaltungsan-
sätze zum Lernfeldkonzept. Markt Schwaben 2000
Sloane, Peter F.E.: Lernfelder und Unterrichtsgestaltung. In: Die berufsbildende Schule 52 (2000)
3, S. 79-85
Sloane, Peter F. E.: Schulorganisation und Curriculum. In: Bader, Reinhard; Sloane, Peter F. E.
(Hrsg.): Bildungsmanagement im Lernfeldkonzept – curriculare und organisatorische Gestaltung.
Paderborn, 2002, S. 9-28
Straka, Gerald A.: Handlungsorientierung und Lernfelder – viel Lärm um Nichts? In: Zeitschrift für
Berufs- und Wirtschaftspädagogik 98(2002)2, S. 278-295
Tramm, Tade: Zur Relevanz der Geschäftsprozessorientierung und zum Verhältnis von Wissen-
schafts- und Situationsbezug bei der Umsetzung des Lernfeldansatzes im kaufmännischen Be-
reich. In: Bader, Reinhard; Sloane, Peter F. E. (Hrsg.): Bildungsmanagement im Lernfeldkonzept –
curriculare und organisatorische Gestaltung. Paderborn 2002, S. 41 - 62
59
V Anhang
A1
Das Berufskolleg Bocholt-West als berufliche Schule des Kreises Borken ist eine sog.
Bündelschule im westlichen Münsterland mit gewerblich-technischen und hauswirtschaft-
lichen vollzeit- und teilzeitschulischen Bildungsgängen. Neben den Fachklassen duales
System werden z. B. Fachoberschul-, Fachschul-, Assistenten- und Technikerbildungs-
gänge in verschiedenen Berufsfeldern angeboten. 70 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten
die zur Zeit ca. 2500 Schülerinnen und Schüler.
Seit dem 01.10.1999 war die Schule mit dem Bildungsgang Mechatronike-
rin/Mechatroniker am BLK-Modellversuch SELUBA beteiligt.
Der Beruf der Mechatronikerin/des Mechatronikers stellte für die Lehrerinnen und Lehrer
eine besondere Herausforderung dar, einerseits durch das gänzlich neue Berufsbild mit
seinen neuen Qualifikationsanforderungen und zum anderen durch die völlig neue Lehr-
plan- und Bildungsgangkonzeption, das Lernfeldkonzept.
16
Der Bildungsgang präsentierte u. a. diese Ergebnisse auf den 12. Hochschultagen Berufliche Bildung 2002
in Köln. Publiziert ist der Beitrag in: Jennewein u. a.: Berufsbildung zwischen Wissen, Erfahrung und Inno-
vation in den Elektro-, IT- und Medienberufen, 2002
60
Zur erfolgreichen Implementation dieses Bildungsgangs an der Schule und in der Region
war es deshalb wichtig, ein Lehrerteam zu bilden, das sich motiviert und engagiert dieser
Aufgabe stellte und dass in seiner Zusammensetzung konstant blieb.
Leitende Aspekte für die Teambildung waren und sind:
- die ausgewogene Verteilung der fachlichen Kompetenzen (Metall-, Elektro- und Steu-
erungstechnik und Informatik) im berufsbezogenen Lernbereich,
- eine optimale, arbeitsförderliche Teamgröße (4-5 Teammitglieder),
- die grundsätzliche Einbeziehung des berufsübergreifenden Lernbereichs.
61
Metho- Lernsituation 2.1: Kom- Lernsituation 2.2:
den- Planen der Herstellung der muni- Änderungskonstruktion an einer Tisch-
training Montagewinkel für einen kations- bohrmaschine durchführen
Pneumatikzylinder training
Lernfeld1/Lernfeld5:
Zuordnung der angestrebten Kompetenzen zu den durchgeführten Lernsituationen
62
Das Lehrerteam stellte der Lerngruppe die Lernsituation gemeinsam vor. Um die Interna-
tionalität des Auftrages zu verdeutlichen, erfolgte die Korrespondenz in englischer Spra-
che. Dadurch waren die Fächer Deutsch/Kommunikation und Englisch in die Lernsituation
integriert. In ihnen wurde die Gestaltung der weiteren Korrespondenz mit dem Auftragge-
ber bearbeitet.
Mit den Schülerinnen und Schülern wurden die Ausgangssituation und das Gesamtprob-
lem analysiert.
Die Planungsphase zur Durchführung der oben in den Lernsituationen genannten Ar-
beitsaufträge wurde mit den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften des Bil-
dungsganges gemeinsam gestaltet.
Die Schülerinnen und Schüler führten die Änderungskonstruktion mit den Teilproblemen
„Konstruktive Gestaltung der Spannvorrichtung“ und „Fertigungsplanung“ durch.
Bei der Installationsprojektierung entschieden sie sich für die Planungsschritte „Installati-
onsschaltungen der einzelnen Räume“, „Berechnung und Auswahl der Leitungen und
Kabel inklusive Leitungsschutz“ sowie „Berücksichtigung der Bestimmung zu Schutzmaß-
nahmen gegen gefährliche Körperströme“.
In der Durchführungsphase wurden zunächst die notwendigen Unterlagen und Pläne er-
stellt. Das setzte voraus, dass sich die Schüler selbstständig Informationen aus techni-
schen Normteilekatalogen, Vorschriftenblättern (DIN, VDE), Tabellenbüchern und Fachli-
teratur beschafften, auswerteten und anwendeten. Bei der Umsetzung der gefundenen
Lösungen nutzten sie Standard- und Simulationssoftware (Pneumatik, Elektrotechnik) und
zum Teil CAD-Software. Fachliche Unterstützung und Beratung erhielten sie durch das
Lehrpersonal in Form von Exkursen in die Fachtheorie und durch die Ausbilder in den
Betrieben.
Auf der Basis der von den Auszubildenden hergestellten Fertigungsunterlagen wurde in
den Betrieben der Umbau der Bohrmaschine realisiert. Bestehende Schwierigkeiten wie
z. B. fehlende Werkzeuge wurden durch firmenübergreifende Zusammenarbeit gelöst.
Hervorzuheben ist dabei besonders das Engagement der Betriebe, mit ihren Auszubil-
denden Lösungen für die elektropneumatische Steuerung mit firmenspezifischen Bauele-
menten und Baugruppen zu realisieren.
Zum Abschluss der Lernsituation wurde die Präsentation der Arbeitsergebnisse geplant
und durchgeführt. Jede Schülerin bzw. jeder Schüler übernahm dabei eigenständig die
Vorbereitung eines thematischen Abschnitts einschließlich der Vorbereitung der entspre-
chenden Unterlagen. Die Lehrer des berufsbezogenen Lernbereichs und die Kollegin für
den berufsübergreifenden Lernbereich hatten dabei eine unterstützende und beratende
Funktion. Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass die Präsentation zweisprachig,
deutsch und englisch, erfolgte.
63
Durch Videoaufzeichnung und anschließendes Auswerten durch die Klasse und das Leh-
rerteam wurde die Präsentation optimiert.
Die Präsentation erfolgte vor Ausbildern, Firmenvertretern, dem Bildungsgangteam und
anderen Mitgliedern des Kollegiums sowie Vertretern des Modellversuchs SELUBA. Die
Präsentation gab Einblick in die schulische Arbeit und wurde in einer anschließenden Re-
flexion von allen Beteiligten und Gästen als sehr gelungenes Unterrichts- und Lernortko-
operationsergebnis bewertet.
Die Teilnahme von Ausbildern an diesen Trainingsphasen fördert die Kooperation zwi-
schen Schülern, Bildungsgangteam und den Ausbildern der Betriebe deutlich.
Für Schülerinnen und Schüler ist es zunächst ungewohnt, dass Ausbilder und Lehrer zu-
sammen Unterricht gestalteten. Sie erfahren und erleben aber in dieser Situation Schule
und Betrieb nicht mehr als voneinander abgegrenzte sondern als kooperierende Partner
und fühlen sich in ihrer Ausbildungssituation besser wahrgenommen und aufgehoben.
Für die Betriebe ergibt sich ein weiterer vorteilhafter Effekt: Sie können ihre Auszubilden-
den über einen Zeitraum von zweimal zwei Schultagen von einer anderen Seite sehen
und entdecken. Für einige Firmen ist es sogar die erste Möglichkeit, ihre Lehrlinge vor
dem Einstellungstermin kennen zu lernen.
Rückblick
Während der Durchführung der beiden Lernsituationen intensivierte sich der Kontakt mit
den Ausbildungsbetrieben kontinuierlich. Die Sitzungen des Prüfungsausschusses, u. a.
zur Durchführung von Zwischenprüfungen, erwiesen sich für die Kontaktpflege als sehr
förderlich genauso wie gemeinsame Firmenbesichtigungen, gemeinsames Arbeiten in
Kommunikations-, Methoden- und Teamentwicklungstrainings und gemeinsame Bil-
dungsgangkonferenzen.
64
Zeitplanung und inhaltliche Absprachen zwischen Schule und Betrieben in den beschrie-
benen Lernsituationen waren erfolgreich. Die Auszubildenden waren hoch motiviert und
lobten die unterrichtliche Vorgehensweise als abwechslungsreich und lernfördernd. Die
eingeforderte Eigenverantwortlichkeit wurde voll und ganz akzeptiert und die Arbeitser-
gebnisse wurden selbstbewusst präsentiert.
Verbesserungen bei der Kommunikation zwischen Betrieben und Berufskolleg sind wei-
terhin erforderlich und möglich. Die Betriebe wünschen sich einen konsequenten Aus-
tausch über die Leistungsentwicklung ihrer Auszubildenden, besonders innerhalb der
Probezeit. Die Kontakte zu den Betrieben sind persönliche Kontakte und erfordern eine
hohe soziale und kommunikative Kompetenz bei Lehrenden und Ausbildern. Die Akzep-
tanz der schulischen Arbeit steigt mit der professionellen Vorgehensweise des Lehrer-
teams und dem beobachtbaren Kompetenzzuwachs der Auszubildenden. Die Zusam-
menarbeit zwischen Betrieben und Schule nehmen Schülerinnen und Schüler positiv
wahr.
65
A2
Schule: Joseph-DuMont-Berufskolleg
Köln/Nordrhein-Westfalen
Im Rahmen des ersten Lernfeldes, „Den Eintritt in das Berufsleben aktiv mitgestalten so-
wie den Ausbildungsbetrieb und seine Produkte/Dienstleistungen erschließen“, sollen die
Schülerinnen und Schüler bzw. die Auszubildenden ihren neuen beruflichen Lebensbe-
reich verstehen.
66
des eigenen Ausbildungsbetriebes steht. Diese Präsentationen sollen nicht nur den prä-
sentations-theoretischen Anforderungen genügen, sondern auch medienfachliche sowie
wirtschaftliche Inhalte einschließen. Auf dieser Lernsituation aufbauend, können die un-
terschiedlichen Rechtsformen (= betriebswirtschaftlicher Gesichtspunkt) oder die Zusam-
menhänge in der AV-Medienlandschaft (medienfachlicher und politischer Gesichtspunkt)
weiter erarbeitet werden.
Auf den nachfolgenden Seiten ist zunächst der Arbeitsauftrag an die Schülerinnen und
Schüler dargestellt. Er beinhaltet die medienfachlichen Aspekte, auf die einzugehen ist.
Anschließend folgen die Arbeitsblätter zur Präsentationstechnik, die die theoretischen
Inhalte zur Präsentationsgestaltung erläutern. Diese Arbeitsblätter erhalten die Schülerin-
nen und Schüler, um hiermit ihre Präsentation zu erarbeiten. Am Ende folgt die Präsenta-
tionsbewertung mit dem Präsentationsbewertungsblatt, das darstellt, dass sowohl präsen-
tationstheoretische Anforderungen erfüllt sein müssen, wie auch medienfachliche Aspekte
enthalten sein sollen.
Ihre Aufgabe ist es, alle erforderlichen Informationen zu beschaffen und Entscheidungen
zu treffen, um Ihr Unternehmen, in dem Sie beschäftigt sind, für Außenstehende transpa-
rent zu machen.
Am Ende Ihrer Arbeit ist
Diese Präsentation mit Handout und darin die Bearbeitung folgender Schwerpunkte bilden
die Bewertungsgrundlage:
1. Marktanalyse
In welchem Bereich in der Medienwirtschaft ist Ihr Betrieb tätig?
Beschreiben Sie die Rolle Ihres Betriebes im Medienmarkt.
Beschreiben Sie die Leistungen Ihres Betriebes im Marktgeschehen.
2. Unternehmensphilosophie
Stellen Sie, soweit vorhanden, die Unternehmensphilosophie und die Unternehmens-
persönlichkeit (corporate identity) des Betriebes dar und beschreiben Sie beispielhaft
das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit.
4. Unternehmensformen
Untersuchen Sie, welche Rechtsform Ihr Betrieb besitzt und beschreiben Sie Vor- und
Nachteile dieser Rechtsform.
67
5. Personalstruktur
Erläutern Sie, welche wesentlichen Berufe bzw. Tätigkeitsprofile es in Ihrem Unter-
nehmen gibt bzw. welche Qualifikationen verlangt werden.
Bearbeitungszeit:
Abgabetermin und Präsentation ist am zweiten Unterrichtstag des nächsten Schulblocks.
Zum Erwartungshorizont
Wie bereits anfangs gesagt, absolvieren die Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung in
zum Teil völlig unterschiedlichen AV-Medienbetrieben. Da die Ausbildung aber jede/n
befähigen soll, in allen Berufszweigen tätig werden zu können, ist es notwendig, dass die
Mitschüler in die benachbarten Arbeits- und Tätigkeitsfelder einen Einblick gewinnen.
Hierfür ist diese gegenseitige Vorstellung der Berufswelt sehr hilfreich. Das erste Lernfeld
zielt auf diese Intention ab.
Ziel dieses Arbeitsauftrags ist es auf fachlicher Ebene, berufs- und arbeitsspezifische
Grundlagen zu thematisieren und Ansatzpunkte für eine folgende Vertiefung zu schaffen.
Sowohl der fachliche wie auch der präsentationstechnisch Aspekt sollen von den Schüle-
rinnen und Schülern bei ihrem Vortrag beachtet werden. Beide Aspekte werden beurteilt
bzw. bewertet. Bewertungsgrundlage sind Gütekriterien wie Gegenstandsbezug (siehe:
Inhaltlichkeit), Zielgerichtetheit, Selbstständigkeit, Subjektorientierung sowie soziale Ein-
gebundenheit (siehe: Präsentation und Präsentationstechnik), die für die spezifische
Lernerfolgsüberprüfung hin ausdifferenziert wurden.
68
Zur Präsentationsbewertung
Bewertungsbogen
Präsentation der Schülerin/des Schülers:________________________________
Präsentationstechnik
- Wurden die eingesetzten Medien sinnvoll aus
gewählt und beschriftet?
- Sind sie lesbar und anschaulich gestaltet?
- Sind sie eine prägnante Begleitung zum ge
sprochenen Wort?
Inhaltlichkeit
- Wurden die vorgegebnen Themen erörtert?
(1) Marktanalyse
(2) Unternehmensphilosophie
(3) Aufbau- und Ablauforganisation
(4) Unternehmensform
(5) Personalstruktur
Handout
- Fasst das Handout die Präsentation in über
sichtlicher und verständlicher Form zusam
men?
Insgesamt
Da die Schülerinnen und Schüler in einem kommunikativen Arbeitsfeld tätig sind, ist es
sehr wichtig, nicht nur fachliche Kompetenzen zu erwerben, sondern auch in Human- und
Sozialkompetenzen geschult zu werden. Die Auswahl geeigneter Präsentationstechniken
sowie die Kompetenz einer gekonnten sprachlichen Ausdrucksweise wird nach wie vor
und auch zukünftig eine große Bedeutung haben. Somit ist die geschilderte Lernsituation
wichtig für die angehenden AV-Kaufleute.
Aus der fachlichen Perspektive heraus läßt sich sagen, dass es gerade in „Sammel-
Berufen“, wie dem AV-Kaufmann/-frau, in dem fünf verschiedene Teilberufe enthalten
sind, nicht nur aus prüfungsrelevanten Gründen äußerst empfehlenswert ist, dass Schüle-
rinnen und Schüler ihre unterschiedlichen Arbeitswelten den Mitschülern vorstellen.
Präsentationstechnisch gesehen ist die Umsetzung des Gelernten in dieser Übung auf-
grund der individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler differenziert zu
69
beurteilen. Bei mehrmaliger Wiederholung, auch in anderen Lernsituationen, sind eindeu-
tige Präsentations-Kompetenzzuwächse zu erkennen.
Eine besondere Bedeutung kommt der abschließenden Bewertung der Präsentation zu.
Es empfiehlt sich im Anschluss an die Präsentation aber auch eine Selbst- und Fremdre-
flexionsphase z. B. durch den Vortragenden, die Mitschüler, die/den Lehrenden
durchzuführen.
Der Bewertungsbogen stellt für die anschließende Lernprozessberatung eine große Hilfe
dar, da er unproblematisch während einer Präsentation ausgefüllt werden kann und hilft,
das Beratungsgespräch zu strukturieren. Von Seiten des Lehrenden ist abzuwägen, in wie
weit und in welchen prozentualen Schwerpunkten/Anteilen die Bewertung auch notenmä-
ßig, z. B. im Rahmen einer Sonstigen Leistung, Berücksichtigung findet.
Definition:
Eine oder mehrere Personen stellen für eine Zielgruppe bestimmte Inhalte, also Sachaus-
sagen oder Produkte, dar. Ziel ist es, diese Gruppe zu informieren oder zu überzeugen.
Die Darstellung wird unterstützt durch bildhafte Mittel. An die Darstellung schließt sich
eine Fragestunde oder Diskussion an.
!"Rhetorik
!"Argumentation,
!"Sprache (verbal, nonverbal)
70
!"Gestaltung eines angemessenen Rahmens
!"Dramaturgie
!"Selbstsicherheit
!"Visualisierung
!"Medien
!"Wo steht die Technik (Overhead, Meta-Plan, etc.) Check: von allen Stühlen sicht
bar?
Teampräsentationen
!"Klare Aufgabenverteilung
!"Wer steht / wer sitzt wann und wo (damit keiner „dumm rumsteht“)
!"Notwendige „interne absprachen“ während der Präsentation offen ankündigen,
kein „Getuschel“
!"Moderation (vor allem der Diskussion) mit klarem Start und klarem Ende
!"Tafel/Whiteboard
!"Overheadprojektor (OHP)
!"Flipchart
!"Pinnwand
!"Anschauungsmaterial (z. B. Produktproben, Muster etc.)
71
!"Handouts (Teilnehmerunterlagen)
!"Computer
!"Diaprojektor
!"Erst mal tief einatmen, die Luft etwa 4 Sekunden anhalten und dann langsam aus-
atmen; das beruhigt.
!"Festen Stand suchen und Körperhaltung straffen ( wohin mit den Händen?).
!"Die Zuhörer in aller Ruhe anschauen und den Blick langsam schweifen lassen (
Ich bin hier der Experte).
!"Das Thema nennen und den Aufbau des Vortrages überblickshaft erläutern.
!"Am Anfang der Präsentation den groben Ablauf erläutern, evtl. Leitfragen sichtbar
aufschreiben.
!"Die Zuhörer mit einem interessanten Einstieg hellhörig machen und für den Vor-
trag gewinnen.
!"Frei, deutlich und lebendig reden und argumentieren, damit niemand einschläft
und dabei die Zuschauer freundlich anschauen (Mimik und Gestik einsetzen).
!"Die Rede so gestalten, dass die Zuhörer sich angesprochen fühlen (lebensnahe
Beispiele und Anregungen, rhetorische Fragen).
!"Stimme und Tonlage so variieren, dass die Ausführungen unterstrichen werden
(der Ton macht die Musik!).
!"Die Darlegung gut veranschaulichen mit Plakaten, Folien usw.
!"Darauf achten, dass jedes Gruppenmitglied in den Vortrag einbezogen wird.
!"Vortrag so kurz wie möglich, aber trotzdem interessant gestalten.
!"Evtl. Arbeitsblätter oder Handouts für die Zuhörer anfertigen.
!"Zeit für Fragen lassen.
!"Ruhig mal kleine Pausen lassen und Wiederholungen einfügen; das macht die
Rede eindringlicher (Zuhörer brauchen Zeit zum Verschnaufen und zum Nachden-
ken).
!"Am Ende einen guten „Abgang“ sichern, denn der letzte Eindruck bleibt auf jeden
Fall haften (das muss nicht unbedingt was Witziges sein).
72
A3
Datum/ Ergebnisse
Maßnahmen
Beteiligte
30.08.2000
Projektteam SELUBA,
Lehrkräfte aus den
Regionalkonferenz zur Umset-
Schulen der Bezirks-
zung der neuen lernfeldstruk- Beratung zur Umsetzung der lern-
regierung Münster aus
turierten Landeslehrpläne in den feldstrukturierten Landeslehrpläne
dem Berufsfeld Bau-
Bauberufen in Recklinghausen
technik, Schulaufsicht,
Moderatoren der Leh-
rerfortbildung
06.09.2000
Beratung zur Umsetzung der lern-
Projektteam SELUBA, Fachtagung zur Lehrerfortbildung
feldstrukturierten Landeslehrpläne
Schulaufsicht, Modera- Deutsch/Kommunikation in Pa-
und zu Strategien der Zusammen-
toren der Lehrerfortbil- derborn
arbeit der Lernbereiche
dung, Lehrkräfte
19.09.2000
Präsentation der Modellversuchs-
Projektteam SELUBA, Kongress der Deutschen Gesell-
ergebnisse zu Umsetzungsstrate-
Lehrkräfte, Wissen- schaft für Erziehungs-
gien des Lernfeldkonzeptes in
schaftler, Landesinsti- wissenschaft in Göttingen
Schulen
tute
09.11.2000
Tagung zu neuen und neugeord-
Projektteam SELUBA, Präsentation der Modellversuchs-
neten Ausbildungsberufen in der
Beteiligte an der Be- ergebnisse zum Lernfeldkonzept
dualen Berufsausbildung am
rufsausbildung aus und zu Umsetzungsstrategien in
Handwerkskammer Bildungs-
dem Kammerbezirk Schulen
zentrum Münster
Münster
73
Pädagogischer Tag des Studien- Transfer der SELUBA-
22.02.2001
seminars Münster für berufliche Modellversuchsergebnisse in die
Projektteam SELUBA
Bildung Lehrerausbildung
29.03.2001
Projektteam SELUBA,
Pädagogischer Tag am Thomas- Beratung zu Lernfeldimplementati-
Kollegen aus
Eßer-Berufskolleg in Euskirchen on und Schulentwicklung
SELUBA-Bildungs-
gängen
Gemeinsame Überarbeitung der
von den Schulen vorgestellten
Regionalkonferenz von Bil-
03.04.2001 Modelle zur Lernbereichszusam-
dungsgängen der IT-Berufe in
Projektteam SELUBA menarbeit (Einbindung allgemein-
Coesfeld
bildender Fächer in das Lernfeld-
konzept)
26.04.2001
Projektteam SELUBA,
Landesweite Fachtagung der IT- Präsentation der Modellversuchs-
Berufskollegs, MSWF,
Berufe in Düsseldorf ergebnisse
Dezernenten, Wirt-
schaftsvertreter
23./24.08.2001
Projektteam SELUBA
Pädagogischer Tag des Theo- Beratung zur
und Lehrerin-
dor-Reuter-Berufskollegs, Iser- Bildungsgangkonzeption und
nen/Lehrern der Mo-
lohn Lernfeldumsetzung
dellversuchsschule
Bocholt-West
31.08.2001 Bildungsgangentwicklung und
Projektteam SELUBA, Beratungsgespräch am Friedrich- Planung eines pädagogischen
Schulleitung, Bil- List-Berufskolleg in Solingen- Tages zur Implementation des
dungsgangleiter Ohligs Lernfeldkonzepts an der Schule
74
14.-16.11.2001
Fachtagung des Programmträ-
Projektleitung
gers in Würzburg
SELUBA
Projektteam SELUBA,
Vorbereitung Transfer der Modellversuchser-
Berufsstandsvertreter,
und Durchführung der gebnisse und Netzwerkbildung
Schulaufsicht, Modera-
landesweiten Fachtagung für die zwischen Schulen
toren der Lehrerfortbil-
Bildungsgänge „Automobilkauf-
dung, Modellversuchs- Veröffentlichung:
frau/-mann“ am Landesinstitut in
schule Lüdinghausen Tagungsdokumentation
Soest am 26.-27.11.2001
Vorbereitung
Projektteam SELUBA, Transfer der Modellversuchser-
und Durchführung der
Berufsstandsvertreter, gebnisse und Netzwerkbildung
landesweiten Fachtagung für die
Schulaufsicht, Modera- zwischen Schulen
Bildungsgänge „Informations-
toren der Lehrerfortbil-
elektronikerin/-elektroniker“ am Veröffentlichung:
dung, Modellversuchs-
Landesinstitut in Soest am 10.- Tagungsdokumentation
schule Löhne
11.12. 2001
LeFoBi- NRW, Projekt- Zusammenarbeit mit der Lehrer-
team SELUBA, Schul- Vorbereitung fortbildung NRW
aufsicht, Schulleitun- und Durchführung der Transfer der Modellversuchser-
gen, Lehrkräfte , Be- landesweiten Fachtagung für die gebnisse und Netzwerkbildung
rufsstandsvertreter, Bildungsgänge „Mechatronike- zwischen Schulen
Modellversuchsschu- rin/Mechatroniker“ am Landesin-
Veröffentlichung:
len Bocholt-West und stitut in Soest am 04.-05.03.2002
Tagungsdokumentation
Cuno I Hagen
13.02.2002 Landesdezernentenkonferenz für Transfer der Modellversuchser-
Projektteam SELUBA, die Fachklassen duales System gebnisse in die Bezirksregierungen
MSJK, Dezernenten in Düsseldorf
18.02.2002
Projektteam SELUBA, Präsentation der Modellversuchs-
Modellversuchsbil- ergebnisse zu Umsetzungsstrate-
dungsgang Lüding- Pädagogischer Tag am Friedrich- gien lernfeldstrukturierter Lehrplä-
hausen, Schulleitung, List-Berufskolleg in Solingen ne in Berufskollegs und zur Zu-
Lehrerinnen und Leh- sammenarbeit der Lernbereiche
rer aller Bildungsgän-
ge
26.02.2002
Projektteam SELUBA, Pädagogischer Tag am Oberstu- Transfer von Modellversuchserfah-
Schulleitung, Lehrerin- fenzentrum Prenzlauer Berg in rungen in andere Bundesländer
nen und Lehrer, Wis- Berlin
senschaftler
07.03.2002
Projektteam SELUBA, Präsentation der Modellversuchs-
Schulleitung, Bil- ergebnisse für alle Bildungsgänge
Pädagogischer Tag am RAG-
dungsgangleitungen, und Strategien zur Zusammenar-
Berufskolleg in Recklinghausen
Lehrerinnen und Leh- beit der Lernbereiche
rer aller Bildungsgän-
ge
Präsentation der Modellversuchs-
ergebnisse und von Lernsituatio-
11.03.-15.03.2002 nen
Projektteam SELUBA ,
Hochschultage Berufliche Bil- Veröffentlichung: Jenne-
Modellversuchsbil-
dung in Köln wein/Lübben (Hrsg.), Berufsbil-
dungsgang Bocholt-
West, Wissenschaftler dung zwischen Wissen, Erfahrung
und Innovation in den Elektro-, IT-
und Medienberufen, Bielefeld 2002
16.04.2002 Pädagogischer Tag am RAG- Präsentation der Modellversuchs-
75
Projektteam SELUBA, Berufskolleg-West in Duisburg ergebnisse für alle Bildungsgänge
Schulleitung, Bil- und Strategien zur Zusammenar-
dungsgangleitungen, beit der Lernbereiche
Lehrerinnen und Leh-
rer aller Bildungsgän-
ge
30.09.2002
Projektteam SELUBA, Präsentation der Modellversuchs-
Schulleitung, Bil- ergebnisse für alle Bildungsgänge
Pädagogischer Tag am RAG-
dungsgangleitungen, und Strategien zur Zusammenar-
Berufskolleg Bergkamen
Lehrerinnen und Leh- beit der Lernbereiche
rer aller Bildungsgän-
ge
76
A4
Ausgangslage:
• Aus den Erfahrungen des Modellversuchs SELUBA heraus zeigt sich, dass die
Schulen dazu Unterstützung in den folgenden Arbeitsbereichen benötigen:
77
A5
Das Projekt 67 im AP 2003 und weiterführend im AP 2004 hat das Ziel die Implementa-
tion des Lernfeldkonzepts zu stützen.
Die berufliche Bildung hat durch das Lernfeldkonzept einen deutlichen Perspektiven-
wechsel in Entwicklung, Gestaltung und Umsetzung unterrichtlicher Lehr-Lernprozesse
erfahren. Die Veränderungen tangieren alle Ebenen curricular-didaktischer Arbeit. Auf
allen Ebenen werden Unterstützungsprozesse benötigt.
79
Im Arbeitsprogramm 2003 zeigt sich, dass
80
• Durch diese Fokusveränderung das Gesamtkonzept für alle Bildungsgänge öffnen,
also auch für die vollzeitschulischen Bildungsgänge (s. Ausbildungskonsens -
NRW).
• Besondere Stärkung des Arbeitsschwerpunktes „Integration beruflicher und allge-
meiner Bildung“ (Stichwort Bildung im Medium des Berufs)
(gemeinsame Bedarfe der unterschiedlichen Bildungsgänge ermitteln, die ne
ben und mit beruflicher Qualifizierung zu einer Studienberechtigung führen und
dazu entsprechende Unterstützungsmaßnahmen entwickeln)
81