Sie sind auf Seite 1von 2

Lernheft 1: Prähistorische Kunst – Anfänge von Kunst 18.02.

2018

Hausaufgabe 1.8

Beantwortung:

Dinge zu gestalten ist unter anderem auch eine Art der Kommunikation. Es ist auch ein Ausdruck
von Erlebnissen und Erfahrungen, die man gemacht hat, die einen beschäftigen
und die man auch anderen mitteilen möchte. In diesem Sinne kann man die Darstellungen in den
Höhlen als eine Erzählform( Bildersprache) in Symbolen verstehen.
Da sich die Fundorte der Darstellungen in den Höhlen nicht gerade im unmittelbaren Lebensraum
der Bewohner befinden, geht die Intention der Darstellungen sicher über das Erzählen hinaus.
Da die Mehrzahl der Objekte Tiere darstellen, die für den Urmenschen sowohl eine Bedrohung als
auch die Lebensgrundlage in Form von Nahrung bedeuteten, können diese Darstellungen auch einen
übertragenen Sinn haben. Durch das Abbild werden die Tiere festgehalten und so vom Menschen
gefangen und beherrscht.
Einige Tiere sind von Speeren getroffen, was auf eine Einstimmung auf eine erfolgreiche Jagd
gedeutet werden kann. In einigen Darstellungen wurden Spuren in den Abbildern entdeckt, die
darauf hindeuten, dass man auf die abgebildeten Figuren mit Waffen eingewirkt hat, was die diese
These untermauern würde. Hier würde man die symbolische Tötung des Tieres auf die Realität
projizieren. Diese Symbolik ist heute durchaus noch vorhanden, denkt man an die Bilder- oder
andere Zerstörungen politischer Symbole. Das Gestalten als Ausdruck von Wünschen.
Dass hauptsächlich große Tiere dargestellt wurden kann man auch so deuten, dass die Darstellung
den Wunsch des Menschen nach Größe und Kraft ausdrückt.
Um diesen Zustand zu erreichen kann man den Vorgang der Bildentstehung selbst als eine rituelle
Handlung sehen, die auserwählten Personen zukam. Eine Art von Schamanentum ist denkbar. Eine
Person verwandelt sich durch Masken in ein Tier und versucht damit auf einer übersinnlichen Ebene
mit dem Tier in Kontakt zu treten und es zu beeinflussen.
Hinweise darauf gibt der Fund des Löwenmenschen auf der Schwäbischen Alb.
Die Bilder in den tiefen Lagen der Höhlen führen auch zu der Vermutung, dass die Höhle als
Ort des Vergangenen angesehen wurde und aber gleichzeitig der Ort der Erneuerung. Die Formen
der Höhlenwände wurden teilweise in die Tierdarstellungen einbezogen und so auf den Ursprung
Bezug genommen.
Die Form der Höhle lässt die Höhle auch als Sinnbild des Frauenleibes erscheinen, aus der neues
Leben entsteht. So kann man die Höhle mit den Bildern als ein Gesamtwerk auffassen, in dem der
Mensch seine sinnliche Wahrnehmung des Kosmos mit dem Vergehen und Neuentstehen
symbolisch darstellt.
Es gibt auch Funde mit abstrakten Zeichen und Punkten, wobei die Zahl 13 auffällig auftritt.
Dies lässt sich als halber Zyklus des Monats deuten, was auch ein Zeichen der Erneuerung, der
stetigen Wiederkehr wäre.
Als wesentliches Zeichen der ständigen Erneuerung und des neuen Leben sind auch die
Frauenfiguren zu sehen. Hierbei wurden nur die weiblichen Attribute, die für das neue Leben
entscheidend sind ausgearbeitet. Die Figuren sind so klein, dass sie wohl nicht zum Zweck der
Ausstellung dienten, sondern als Fruchtbarkeitssymbol mitgetragen werden konnten.
Fußspuren in den Höhlen zeugen, dass viele Menschen die Orte dieser Darstellungen aufgesucht
haben. Denkbar wäre, dass sie zum Zweck einer rituellen Handlung die Kultstätte aufgesucht haben
um von einer ausgewählten Person zu Kulthandlungen angeleitet wurden bei denen im Mittelpunkt
die Erneuerung des Lebens im Mittelpunkt stand.
Die Gestaltungen sind Ausdrucksmittel, um die Erkenntnisse des Menschen festzuhalten und zu
kommunizieren. Die dabei entstehenden Vorstellungen und Ideen zu seiner Umgebung die über die
sinnlich wahrnehmbare Realität hinausgehen, zu ordnen und weiter zu entwickeln.
.

Benutzte Literatur: Lernheft 1


Hombrich: Die Geschichte der Kunst
Siegfried Vierzig: Mythen der Steinzeit
Holle: Kunstgeschichte

Das könnte Ihnen auch gefallen