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Der Bedarf an Spenderorganen ist hoch.

Allein in Deutschland wurden


Ende 2020 nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation
noch rund 9.500 Organe benötigt. Für die Empfänger sind die Organe
überlebenswichtig. Denn die Chancen für eine erfolgreiche
Transplantation und ein langfristiges Überleben mit einem Spenderorgan
stehen heute sehr gut:,
Den Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation zufolge
wurden 2020 in Deutschland 2.941 Organe von Verstorbenen gespendet –
am häufigsten Nieren (1.447), Lebern (746), Lungen (342) und Herzen
(320). Den geringsten Anteil machten Bauchspeicheldrüsen (79) und
Dünndarmspenden (7) aus.
in Deutschland gibt es zu wenige Menschen, die der Entnahme der
Organe nach ihrem Tod zustimmen. Rund 10.000 Menschen warten
aktuell auf ein Organ, weil das eigene Herz, die Niere oder die
Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig funktionieren. An jedem Tag
sterben drei Menschen, weil kein Spenderorgan für sie zur Verfügung
steht
in Spanien gibt es europaweit die meisten Organspenden
Spanien zählt zu den Ländern mit den meisten Organspenderinnen und -
spender in Europa
in Deutschland gilt bei der Organspende nach dem Hirntod die
sogenannte Entscheidungslösung. Das heißt, der potenzielle Spender
muss zu Lebzeiten eine Entscheidung für oder gegen die Entnahme
getroffen haben, dokumentiert im Organspendeausweis. Er hat der
Organentnahme zugestimmt oder sie abgelehnt. Gibt es keine solche
Dokumentation des Willens, entscheiden die Angehörigen.
m Ausland gelten andere Regeln. In einigen Ländern gilt die ähnlich
geregelte Zustimmungslösung. In Belgien, Bulgarien, Estland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein,
Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ungarn
sowie England und Wales etwa gilt jedoch die Widerspruchslösung – hat
der Verstorbene nicht ausdrücklich zu Lebzeiten einer Organentnahme
widersprochen, dürfen diese entnommen werden. 
Die Notstandsregelung gilt nur in Bulgarien: Die Organentnahme ist hier
"im Notstand" immer zulässig ist. Selbst beim Vorliegen eines
Widerspruchs kann es zur Organentnahme kommen.
welche Argumente sprechen dafür, Organspender zu werden?
Wenn Du stirbst benötigst Du Deine Organe nicht mehr und kannst durch
Deinen Tod Leben retten.
In dem Du diese persönliche Entscheidung frühzeitig triffst, nimmst Du
Deine Angehörigen aus der Verantwortung, eine Entscheidung für dich zu
treffen, die sehr schmerzhaft ist.
Auch Du kannst in die Situation kommen, dass Du so schwer erkrankst,
dass Du ein neues Organ bekommst. Nur wenn jemand spendet, hast Du
die Möglichkeit wieder gesund zu werden.
Die Entnahme von Organen ist sehr sicher und wird erst durchgeführt,
nachdem der Hirntod festgestellt wird. Dadurch ist sicher, dass Du nichts
mehr spürst und auch keine Chance mehr hast gesund zu werden.
Der Mensch, der Deine Organe erhält, hat die Möglichkeit ein neues
Leben zu leben und anderen Menschen wiederrum zu helfen.
Welche Argumente sprechen gegen Organspende?

 Das Gehirn ist nur wenig erforscht und dadurch kann nicht sicher
gesagt werden, ob ein Mensch wirklich Tod ist, wenn seine Organe
entnommen werden.
 Angehörige fühlen sich mit der Situation oft überfordert und fühlen
sich durch den anschließenden medizinischen Prozess in ihrer Trauer
gestört..
 Viele Menschen fühlen sich nicht ausreichend informiert und haben
Angst, dass sie die Entscheidung ohne ausreichende
Wissensgrundlage treffen.

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