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-Wo ?

Tschetschenien

-Seit wann ?
1999 bis 2009

-Wer ? (Gegner)
Russland und prorussische Tschetschenen gegen Tschetschenische Republik Itschkerien und
Ausländische Mudschaheddin

-Art ?
Konflikt = treffen unterschiedlicher Interessen, Meinungen, Ziele usw. von Gruppen, Staaten
aufeinander.

-Gründe ? Ursachen ? Auslasse ?


Am 8. September 1999 zerstörte eine Sprengladung einen Wohnblock in der Gurjanow-Straße im
Süden Moskaus, 94 Menschen starben. Vier Tage später wurde ein Wohnblock in der Kaschira-
Chaussee in Moskau durch eine Explosion völlig zerstört, 119 Menschen starben. Nach Recherchen
der französischen Journalisten Jean-Charles Deniau und Charles Gazelle wurden die Explosionen
vom FSB gezündet, um eine Rechtfertigung für die Fortsetzung des Tschetschenienkrieges zu
haben, der wiederum Putin half, die Kommunisten bei der Präsidentschaftswahl am 26. März 2000
zu schlagen. Mehrere Duma-Abgeordnete, die Nachforschungen zu den Explosionen anstellten,
wurden später ermordet. Putin machte tschetschenische Terroristen für die Taten verantwortlich und
erklärte ihnen öffentlich den Krieg.

-Kriegsverlauf ?
Am 1. Oktober 1999 marschierte die russische Armee in Tschetschenien ein, um die aus Russlands
Sicht kriminelle und die Rebellen unterstützende Regierung von Aslan Maschadow zu stürzen. Sie
eroberte schnell den Großteil des tschetschenischen Flachlandes und die Hauptstadt Grosny. Aslan
Maschadow und die islamistischen Gruppierungen tauchten in den Untergrund ab und versuchten,
sich in die schwer zugänglichen südlichen Gebirgsregionen zurückzuziehen. Die militärische Phase
der russischen Operation endete bereits im Frühjahr 2000. Ihre Truppen blieben vor Ort stationiert,
um eine Rückkehr der Rebellen und der rechtmäßigen Regierung zu verhindern und sie, wenn
möglich, gänzlich aus ihren Rückzugsgebieten zu vertreiben. Die verbliebenen tschetschenischen
Verbände, unter denen sich auch internationale Dschihad-Kämpfer befanden, gingen in der Folge zu
einer Guerilla-Taktik über, indem sie kleine Kampfeinheiten (10 bis 50 Mann) bildeten und auf
überfallartige Angriffe und Anschläge auf die russische Armee setzten, bei denen oft auch
tschetschenische Zivilisten starben. Ab 2000 traten erstmals auch weibliche
Selbstmordattentäterinnen, die so genannten „Schwarzen Witwen“, in Erscheinung. 2001 startete
die russische Regierung eine breit angelegte Antiterror-Operation mit dem Ziel der Zerschlagung
des tschetschenischen Aufstandes. In ihrem Verlauf gelang es nach und nach, wichtige
Führungspersonen des tschetschenischen Widerstandes auszuschalten. Bei der Geiselnahme im
Moskauer Dubrowka-Theater am 23. Oktober 2002 brachten 40 bis 50 bewaffnete Personen, die
sich selbst der separatistischen Bewegung Tschetscheniens zurechneten, 850 Menschen in ihre
Gewalt und verlangten den Rückzug der russischen Truppen aus Tschetschenien. Nachdem die
Geiselnahme in Moskau bereits zweieinhalb Tage angedauert hatte, pumpten Spezialeinheiten des
russischen Inlandsgeheimdiensts FSB eine unbekannte Chemikalie in das Ventilationssystem des
Theaters und stürmten das Gebäude Minuten später. Die betäubten Terroristen wurden an Ort und
Stelle von den Spezialeinheiten durch Kopfschüsse getötet. 130 Geiseln starben, 5 durch die
Geiselnehmer, 125 aufgrund unzureichender medizinischer Behandlung an den Folgen des
Gaseinsatzes. Bei einem Bombenanschlag auf das tschetschenische Regierungsgebäude in Grosny
am 27. Dezember 2002 starben 72 Menschen. Am 5. Oktober 2003 fanden in Tschetschenien
Präsidentenwahlen statt. Russlands Präsidenten Wladimir Putin, der diese Wahlen angeordnet hatte,
gelang es, seinen Kandidaten Achmad Kadyrow, den Chef der Verwaltungsbehörde, durchzusetzen,
indem er erwirkte, dass alle Kandidaten, die in Umfragen vor Kadyrow lagen, nicht kandidierten.
Sieben Monate später, am 9. Mai 2004, starb Kadyrow bei einem Bombenanschlag. Putin ernannte
daraufhin den tschetschenischen Regierungschef Sergej Abramow zum provisorischen Präsidenten.
Nach einem Radiointerview des von Moskau nicht anerkannten, im Untergrund lebenden
Rebellenführers Aslan Maschadow im Juni 2004, in dem er eine Taktikänderung bei den
Separatisten ankündigte, griffen am 22. Juni 2004 – am symbolträchtigen Jahrestag des deutschen
Überfalls auf die Sowjetunion 1941 – tschetschenische Rebellen erneut die Nachbarrepublik
Inguschetien an. Nach Augenzeugenberichten umzingelten etwa 200 schwer bewaffnete Rebellen
mehrere Polizeistationen, Posten der Verkehrspolizei und eine Kaserne von Grenzsoldaten und
erschossen alle anwesenden Polizisten, Soldaten sowie Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft und des
Inlandsgeheimdienstes FSB. In dem Blutbad starben 90 Menschen, darunter 62 lokale
Sicherheitskräfte, der inguschetische Innenminister Abukar Kostojew, einer seiner Stellvertreter und
der Gesundheitsminister. Im September 2004 starben bei der Geiselnahme in einer Schule im
nordossetischen Beslan nach offiziellen Angaben 338 Zivilisten und Sicherheitskräfte sowie die
etwa 30 Geiselnehmer. Das Kommando hatte am Einschulungstag eine große Anzahl von Schülern,
Lehrern und Eltern in ihre Gewalt gebracht und drohte mit der Sprengung der Turnhalle, in der sie
sich mit den Geiseln aufhielten, falls Russland sich nicht aus Tschetschenien zurückzöge. Im
September 2004 starben bei der Geiselnahme in einer Schule im nordossetischen Beslan nach
offiziellen Angaben 338 Zivilisten und Sicherheitskräfte sowie die etwa 30 Geiselnehmer. Das
Kommando hatte am Einschulungstag eine große Anzahl von Schülern, Lehrern und Eltern in ihre
Gewalt gebracht und drohte mit der Sprengung der Turnhalle, in der sie sich mit den Geiseln
aufhielten, falls Russland sich nicht aus Tschetschenien zurückzöge.

-Opfer ?
50 000 bis 80 000 Soldaten und Zivilisten

-Folgen ?
Einsetzung des pro- russischen Präsident Kadyrow.

-Aktueller Stand ?
Militärischer Sieg der russischen Streitkräfte, Liquidierung der wichtigsten Anführer Separatisten

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