Sie sind auf Seite 1von 62

Mikroökonomie

Wintersemester 2021/2022
Zusammenfassung

Grundlagen von Angebot und Nachfrage


- Anwendungen der Angebots- und Nachfrageanalyse:
o Kenntnis und Prognose der Auswirkungen weltwirtschaftlicher Bedingungen auf den
Marktpreis und die Produktion
o Analyse der Auswirkungen staatlicher Preisregulierungen, zB Mindestlöhne,
Preisstützungen und Produktionsanreize
o Einfluss von Steuern, Subventionen oder Importquoten auf das Verhalten von
Konsumenten und Produzenten
- Angebot & Angebotskurve
o Definiert, welche Menge eines Gutes die Produzenten zu einem bestimmten Preis zu
verkaufen bereit sind
o Diese Preis-Menge-Beziehung kann durch die folgende Gleichung ausgedrückt
werden: 𝑄𝑠 = 𝑄𝑠(𝑃)
o Die Angebotskurve ist positiv geneigt, wodurch
angegeben wird, dass die Unternehmen bei
höheren Preisen ihre Produktion erhöhen ->
mehr Kapital -> mehr Produktionsleistung
o Wenn Produktionskosten sinken, können
Unternehmen die gleiche Menge zu geringeren
Preise oder eine größere Menge zu gleichen
Preisen anbieten.
➔ Die Angebotskurve verschiebt
sich nach rechts: (S -> S´)

o Änderungen der angebotenen Menge werden als Bewegungen entlang der


Angebotskurve dargestellt und durch eine Änderung des Preises des Produkts
verursacht. (alle Variablen außer Preis bleiben konstant, d.h. ceteris paribus! (=alle
anderen Variablen bleiben konstant))

o Das Angebot wird durch andere Variablen als den Preis, wie z.B. die Kosten der Arbeit,
des Kapitals und der Rohstoffe, bestimmt.

o Änderungen des Angebots werden als Verschiebung der gesamten Angebotskurve


dargestellt.

- Nachfrage & Nachfragekurve


o Welche Menge eines Gutes die Konsumenten bei einer Änderung des Preises pro
Einheit zu kaufen bereit sind, wobei die anderen Faktoren als der Preis konstant
gehalten werden.
o Diese Preis-Menge Beziehung kann durch die folgende Gleichung dargestellt werden:
𝑄𝐷 =𝑄𝐷 (𝑃)
o Die Nachfragekurve ist negativ geneigt, wodurch dargestellt wird, dass die
Konsumenten zu einem niedrigeren Preis bereit sind, mehr zu kaufen, wenn das
Produkt vergleichsweise billiger wird und das
reale Einkommen des Konsumenten steigt.
o Andere, die Nachfrage bestimmende Variablen
als der Preis: Einkommen, der Geschmack der
Konsumenten, der Preis verwandter Güter.
o Änderungen der Nachfrage werden durch eine
Verschiebung der gesamten Nachfragekurve
dargestellt.
o Änderungen der nachgefragten Menge werden
als Bewegungen entlang der
Nachfragekurve dargestellt.
- Marktmechanismus:
o Tendenz in freien Märkten, dass sich die Preise in Richtung eines ausgeglichenen
Marktes entwickeln
o der Markt ist ausgeglichen, wenn die Angebots- gleich der Nachfragemenge ist.
o Markträumender Preis (market clearing price): Preis, bei dem der Markt ausgeglichen
ist.
o Dort, wo sich Angebots- und
Nachfragekurve schneiden ist
angebotene Menge gleich der in 𝑄0
nachgefragten Menge; der Preis ist der
„markträumende Preis” 𝑃0.
o Höherer Preis 𝑃1 führt zu Überschuss ->
Preis sinkt auf den markträumenden
Preis -> Gleichgewicht ist wieder
hergestellt.
o Niedrigerer Preis 𝑃2 führt zu Knappheit -
> Preis steigt auf den markträumenden
Preis > Gleichgewicht ist wieder
hergestellt.

Zusammenfassung: Angebot und Nachfrage interagieren zur Bestimmung des markträumenden


Preises. Ist der Markt nicht im Gleichgewicht, ändern sich die Faktoren innerhalb des Marktes, um eine
Knappheit oder einen Überschuss zu verhindern und um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu
bringen. Damit der Mechanismus funktioniert, müssen die Märkte allerdings kompetitiv sein.

- Veränderungen im Marktgleichgewicht
o Die Gleichgewichtspreise werden durch
das relative Niveau von Angebot und
o Nachfrage bestimmt.
o Änderungen beim Angebot oder der
Nachfrage ändern den
Gleichgewichtspreis und/oder die
Gleichgewichtsmenge in einem freien
Markt
o Beispiel: Rohstoffpreise sinken
▪ 𝑆 verschiebt sich auf 𝑆′
▪ Überschuss in 𝑃1 von 𝑄2 − 𝑄1
▪ Gleichgewicht bei 𝑃3 𝑢𝑛𝑑 𝑄3
o Beispiel: Einkommen erhöht sich
▪ 𝐷 verschiebt sich auf 𝐷′
▪ Knappheit in 𝑃1 von 𝑄2 − 𝑄1
▪ Gleichgewicht bei 𝑃3 𝑢𝑛𝑑 𝑄3

- Veränderungen im Marktgleichgewicht
o Beispiel: kombinierter Effekt:
▪ Gleichgewicht bei 𝑃2 𝑢𝑛𝑑 𝑄2.
▪ Ändern sich Angebot und
Nachfrage gleichzeitig, hängen
die Auswirkungen auf den
Gleichgewichtspreis und die
Gleichgewichtsmenge von:
➔ Der relativen Größe und
Richtung der Änderung
➔ Der Form der Modelle
des Angebots und der
Nachfrage ab:

o Beispiel: langfristige Verhalten der Preise von


natürlichen Ressourcen (Kupfer):
▪ Der Verbrauch von Kupfer ist von
1880 bis 2002 ungefähr um das
Einhundertfache gestiegen.
▪ Der langfristige reale Kupferpreis ist
relativ konstant geblieben.
▪ Steigende Nachfrage mit dem
Wachsen der Weltwirtschaft
▪ Sinkende Produktionskosten ->
höhere Nachfrage

- Elastizität der Nachfrage und des Angebots


o Im Allgemeinen misst die Elastizität die Empfindlichkeit einer Variablen im Hinblick auf
eine andere.
o Sie gibt die prozentuale Änderung einer Variablen in Folge einer 1-prozentigen
Änderung einer anderen Variablen an.
▪ Beispiel: Wie verändert sich die Nachfrage eines Produkts A, wenn der Preis
sich um 1% erhöht?
o Preiselastizität der Nachfrage:
▪ Misst die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes oder
einer Dienstleistung, die sich aus einer Änderung des Preises um ein Prozent
ergibt:

Ep … Elastizität der Nachfrage in Abhängigkeit vom Preis


(%∆Q) … prozentuale Änderung der Menge
(&∆P) … prozentuale Änderung des Preises

➔ Elastizität der Nachfrage = prozentuale Änderung der Menge


prozentuale Änderung des Preises

▪ Die prozentuale Änderung einer Variablen entspricht der absoluten Änderung


der Variablen geteilt durch das ursprüngliche Niveau der Variablen:

▪ Aufgrund der inversen Beziehung zwischen 𝑃 und 𝑄 ist 𝐸𝑃 negativ -> denn:
wenn der Preis ansteigt, wird die Nachfrage geringer (siehe Nachfragekurve)
▪ Man spricht stets von der absoluten Größe Ep, also ihren Betrag
▪ Wenn |𝐸𝑃| > 1, ist die prozentuale Änderung der Menge größer als die
prozentuale Änderung des Preises. Die Nachfrage wird als preiselastisch
bezeichnet.
▪ Wenn |Ep| < 1, ist die prozentuale Änderung der Menge kleiner als die
prozentuale Änderung des Preises. Die Nachfrage wird als preisunelastisch
bezeichnet.
▪ Hauptbestimmungsgröße ist die Verfügbarkeit von Substitutionsgütern:
➔ Viele Substitutionsgüter: Die Nachfrage ist preiselastisch, da sich die
relativ teureren Produkte leichter ersetzen lassen (Bsp: Ein teurer
Mercedes kann durch einen Golf ersetzt werden)
➔ Wenig Substitutionsgüter: Die Nachfrage ist preisunelastisch. (Bsp:
Medikamente für Diabetiker können nicht einfach substituiert
werden -> die Patienten sind gezwungen, sich die teureren
Medikamente zu kaufen
▪ Die Elastizität variiert im Laufe der Kurve, wenn Preis und Menge sich ändern.
▪ Der untere Teil einer negativ geneigten Nachfragekurve ist weniger elastisch
als der obere Teil:
(Hilfe zum Verstehen: Nimmt man sich die Formel zur Hand, erkennt man, dass ∆Q und
∆P konstant bleiben. (erkennt man auch durch die Kurve: Sie ist eine Gerade -> die
Steigung (oben erwähnt) ist konstant) Daher muss man auf das Verhältnis P/Q (der
zweite Teil der Formel) achten -> bei Q = 6 und P = 1 ergibt 0,1666, bei Q = 4 und P = 2
ist der Quotient 0,5 etc.)

▪ Unendlich elastische Nachfrage:


Konsumenten konsumieren so viel als möglich für
einen Preis. Wenn der sich aber erhöht, fällt die
Nachfrage auf Null, wohingegen bei einem
niedrigeren Preis ein Nachfrage ohne Limit
vorherrscht: Δ𝑄/Δ𝑃 ist unendlich:

▪ Vollkommen unelastische Nachfrage:


Konsumenten konsumieren fixe Menge egal,
welcher Preis vorherrscht: Δ𝑄/Δ𝑃 ist null:

▪ Einkommenselastische Nachfrage:
Die Einkommenselastizität der Nachfrage misst die prozentuale Änderung der
Nachfrage in Folge einer Erhöhung des Einkommens um ein Prozent:

▪ Kreuzpreiselastizität der Nachfrage:


Die Kreuzpreiselastizität der Nachfrage misst die prozentuale Änderung der
nachgefragten Menge eines Gutes in Folge der Änderung des Preises eines
anderen Gutes um ein Prozent:

➔ Komplementärgüter:
Kreuzpreiselastizität ist negativ:
zB: Autos und Reifen: Steigt der Preis der Autos, sinkt die Nachfrage
nach Reifen
➔ Substitutiongüter:
Kreuzpreiselastizität ist positiv:
zB: Butter und Margarine: Steigt der Preis der Butter, steigt
wiederum die Nachfrage nach Margarine‘
Punkt- vs. Bogenelastizität:
▪ Punktelastizität:
Preiselastizität der Nachfrage an einem bestimmten Punkt auf der
Nachfragekurve

▪ Bogenelastizität der Nachfrage


Preiselastizität der Nachfrage kalkuliert über eine Preisspanne

o Preiselastizität des Angebots:


Die Preiselastizität des Angebots misst die prozentuale Änderung der angebotenen
Menge in Folge einer Preisänderung um 1 Prozent.
Die Elastizität ist normalerweise positiv, da der Preis und die angebotene Menge in
einer positiven Beziehung zueinander stehen.

Beispiel: Das Wetter in Brasilien und der Kaffeepreis in New York:

Frosteinbruch/Dürre -> Angebot an Kaffee sinkt


kurze Frist: Angebot an Kaffee ist vollkommen unelastisch
Nachfrage relativ unelastisch
starke Preisänderung von P 0 zu P1

Mittlere Frist: Angebot und Nachfrage sind elastischer


Der Preis sinkt wieder auf P2
Die Menge sinkt auf Q2

Lange Frist: Angebot ist äußerst elastisch


Preis sinkt auf P0
Menge steigt auf Q0
Das Verbraucherverhalten

Die Analyse des Konsumverhaltens umfasst drei Schritte:

1. Untersuchung der Konsumentenpräferenzen


2. Betrachtung der Budgetbeschränkungen
3. Bestimmung der Verbraucherentscheidungen

1. Konsumentenpräferenzen
- Warenkörbe/Bündel
Zusammenstellung bestimmter Mengen eines Guts oder mehrerer Güter
Ein Warenkorb kann gegenüber einem anderen Warenkorb, der eine andere Kombination von
Gütern enthält, bevorzugt werden
- Grundannahmen über die Konsumentenpräferenzen:
1. Präferenzen sind vollständig
2. Präferenzen sind transitiv
3. Konsumenten ziehen immer eine größere Menge eines Guts einer kleineren Menge vor
- Indifferenzkurven
Konsumentenpräferenzen werden grafisch dargestellt
Stellen sämtliche Kombinationen von Warenkörben dar, die dem Konsumenten das gleiche
Befriedigungsniveau ermöglichen
Verlaufen negativ und nach rechts geneigt. Wären sie positiv, würde dies der Annahme, dass
eine größere Menge eines Guts immer einer kleineren Menge vorgezogen wird,
widersprechen. Daher wird auch jeder Warenkorb, der oberhalb und rechts der
Indifferenzkurve liegt, jedem Warenkorb, der auf der Indifferenzkurve oder weiter links unten
liegt, vorgezogen:
Indifferenzkurven können sich nicht schneiden -> Annahme, dass mehr gleich besser als weniger
ist, wäre sonst falsch.

- Grenzrate der Substitution (GRS)


quantifiziert die Menge eines Gutes, die der Konsument aufzugeben
bereit ist, um als Ausgleich mehr von einem anderen Gut zu erhalten

= Steigung der Indifferenzkurve:


Entlang der Indifferenzkurve besteht eine abnehmende GRS -> konvex
Präferenz für einen ausgewogenen Warenkorb:
Wenn eine größere Menge eines Guts konsumiert wird, bevorzugt der
Konsument, weniger Einheiten eines zweiten Guts aufzugeben, um
zusätzliche Einheiten des ersten zu erhalten

- Vollkommene Substitutionsgüter und vollkommene Komplementärgüter:


o Vollkommene Substitutionsgüter: wenn die GRS des einen durch das andere Gut
konstant ist
o Vollkommene Komplementärgüter: wenn die Indifferenzkurven der beiden Güter
einen rechten Winkel bilden, da eine Abhängigkeit zwischen den Gütern besteht
- Nutzen und Nutzenfunktion
Nutzen: Numerischer Wert für die einem Konsumenten aus einem bestimmten
Warenkorb erwachsende Befriedigung
- Nutzenfunktion: Es sei angenommen, die Nutzenfunktion für Lebensmittel (F) und Bekleidung
(C) ist:

Der Konsument indifferent gegenüber A und B, da die gleiche Menge an Waren erzielt wird.
Der Konsument bevorzugt A und B gegenüber C, da in C weniger Waren vorhanden sind.

- Budgetbeschränkung
o Budgetgerade
gibt alle Kombination von 2 Gütern an, bei denen die Gesamtsumme gleich dem
Einkommen ist:
gekaufte Lebensmittel (F), Bekleidung (C), Lebensmittelpreis PF, Kleidungspreis
-> I = PF + PC:
Durch Zunahme des Einkommens verschiebt
sich die Budgetgerade parallel zur
ursprünglichen Geraden nach außen (bei
konstant gehaltenen Preisen), bei Rückgang
des Einkommens nach innen.

Durch eine Änderung des Preises eines Guts


verändert sich die Steigung: Die Budgetgerade
wird nach außen oder innen gedreht:

Preissenkung -> flacher, Drehung nach außen


Preisanstieg -> steiler, Drehung nach innen

o Nutzenmaximierende Verbraucherentscheidung
Die Konsumenten wählen eine Kombination von Gütern, welche ihre Zufriedenheit
maximiert, angesichts des ihnen zur Verfügung stehenden begrenzten Budgets.
Der maximierende Warenkorb muss zwei Bedingungen erfüllen:
1. Er muss sich auf der Budgetgeraden befinden.
2. Er muss dem Konsumenten die am stärksten präferierte Kombination von Gütern
und Dienstleistungen bieten.
-> dies ist bei der Tangente der Indifferenzkurve mit der Budgetgerade der Fall!
Was ist die nutzenmaximierende
Verbraucherentscheidung? Es gibt drei
Nutzenfunktionen: U1 < U2 < U3
U1 schneidet die Budgetgerade in zwei
Punkten, ist jedoch nicht
nutzenmaximierend, da Punkt B nur 50
Güter vorweist, obwohl durch eine
Umverteilung des Budgets das Maximum an
60 Gütern (Punkt A) erreicht werden kann.
Punkt D ist nicht der nutzenmaximierende
Punkt, da er außerhalb der Budgetgerade
liegt.

o Die Verbraucherentscheidung und der Grenznutzen


Der Grenznutzen misst die aus dem Konsum einer zusätzlichen Einheit eines Gutes
erwachsende zusätzliche Befriedigung.
Das Prinzip des abnehmenden Grenznutzens besagt, dass, wenn eine immer größere
Menge eines Gutes konsumiert wird, der Konsum zusätzlicher Mengen einen immer
geringeren Zuwachs des Nutzens mit sich bringt: Wenn man schon 5 Autos hat, nützt
einem ein neues Auto weniger als jemanden, der noch keines hat.

Bewegt sich der Konsum entlang einer Indifferenzkurve, muss der aus einer Erhöhung
des Konsums des einen Gutes (hier Lebensmittel (F)) entstehende zusätzliche Nutzen
den Verlust des Nutzens aufgrund des Rückgangs des Konsums des anderen Gutes
(hier Bekleidung (C)) ausgleichen:

Durch Umstellen:

Wenn Konsumenten ihre Befriedigung maximieren, gilt:

Da die GRS auch gleich dem Verhältnis der Grenznutzen des Konsums von F und C isr,
folgt daraus, dass:
Daraus ermitteln wir die Gleichung für die Maximierung des Nutzens:

Marginalprinzip: Der Gesamtnutzen wird maximiert, wenn das Budget so aufgeteilt


wird, dass der Grenznutzen pro ausgegebenen Euro für jedes Gut gleich ist.

Individuelle Nachfrage und Marktnachfrage


- Individuelle Nachfrage:

Die Preis-Konsumkurve stellt den


nutzenmaximierenden Warenkorb für
verschiedene Lebensmittelpreise dar.

Nutzenmaximierende Warenkörbe für


verschiedene Lebensmittelpreise:
A: 2,00€, B: 1,00€, D: 0,50€

Nachfragekurve, welche den


Lebensmittelpreis zur nachgefragten
Menge in Beziehung setzt
E -> A, G -> B, H -> D

Zwei wichtige Eigenschaften von Nachfragekurven:


▪ Das erzielbare Nutzenniveau ändert sich, wenn wir uns entlang der Kurve
bewegen
▪ In jedem Punkt der Nachfragekurve maximiert der Konsument seinen Nutzen,
indem er die Bedingung erfüllt, dass die GRS von Bekleidung und Lebensmittel
gleich dem Verhältnis der Preise von Lebensmittel und Bekleidung ist.
Auswirkung einer Einkommensänderung

Die Einkommens-Konsumkurve stellt


den Nutzenmaximierenden Warenkorb
für verschiedene Einkommen dar.
Nutzenmaximierende Warenkörbe
für verschiedene Einkommen:
A: 10€, B: 20€, D:30€

Bei einem Anstieg des Einkommens


bei unveränderten Preisen verschiebt
sich die Nachfragekurve des
Konsumenten nach rechts.
A -> E, B -> E, D -> H

Normale vs. Inferiore Güter


Weist die Einkommens-Konsumkurve eine positive Steigung auf:
➔ steigt die nachgefragte Menge mit dem Einkommen.
➔ ist die Einkommenselastizität der Nachfrage positiv.
➔ ist das Gut ein normales Gut.
Weist die Einkommens-Konsumkurve eine negative Steigung
auf:
➔ sinkt die nachgefragte Menge mit dem Einkommen.
➔ ist die Einkommenselastizität der Nachfrage negativ.
➔ ist das Gut ein inferiores Gut.
Ein Gut kann sowohl normal als auch inferior sein!
Engelkurven setzen die Menge eines konsumierten Guts mit dem Einkommen in Beziehung:

normales Gut: positive Neigung der Engelkurve inferiores Gut: negative Neigung der Engelkurve

o Substitutions- und Komplementärgüter


▪ Substitutionsgüter: wenn ein Anstieg (Rückgang) des Preises des einen zu
einem Anstieg (Rückgang) der nachgefragten Menge des anderen führt.
Die Preis-Konsumkurve ist dabei negativ
➔ z.B. Kinokarten und Leihvideokassetten
▪ Komplementärgüter: wenn ein Anstieg (Rückgang) des Preises des einen zu
einem Rückgang (Anstieg) der nachgefragten Menge des anderen Gutes führt.
Die Preis-Konsumkurve ist dabei positiv
➔ z.B. Benzin und Motorenöl
▪ Zwei Güter sind voneinander unabhängig, wenn eine Änderung des Preises
des einen Gutes keine Auswirkungen auf die nachgefragte Menge des
anderen hat.

o Einkommens- und Substitutionseffekt


Ein Rückgang des Preises eines Gutes hat zwei Effekte:
▪ Substitutionseffekt: Der Substitutionseffekt ist die mit einer Änderung des
Preises des Gutes verbundene Änderung des Konsums bei konstantem
Nutzenniveau.
Die Konsumenten neigen dazu, größere Mengen des Gutes, das
vergleichsweise billiger geworden ist, und geringere Mengen des Gutes, das
vergleichsweise teurer geworden ist, zu kaufen.
Sinkt der Preis eines Gutes, führt der Substitutionseffekt immer zu einer
Erhöhung der nachgefragten Menge des Gutes.
▪ Einkommenseffekt: Der Einkommenseffekt ist die durch die Erhöhung der
Kaufkraft verursachte Änderung des Konsums eines Gutes, wobei der Preis
des Gutes konstant bleibt. Wenn der Preis eines Gutes sinkt, erleben die
Konsumenten eine Erhöhung ihrer realen Kaufkraft. Erhöht sich das
Einkommen einer Person, kann die nachgefragte Menge des Produktes
steigen oder sinken. Selbst bei inferioren Gütern ist der Einkommenseffekt
nur selten groß genug, um den Substitutionseffekt auszugleichen.
Zu Beginn befindet sich Konsument auf Punkt A (Budgetgerade RS). Die Preise der Lebensmittel sinken, daher kann
sie sich mehr leisten und wechselt zu B auf der neuen Budgetgerade RT. Sie leistet sich durch die Preissenkung
mehr Lebensmittel, aber auch mehr Bekleidungsstücke. Der Substitutionseffekt lässt sich durch eine Parallele zur
neuen Budgetgeraden RT darstellen: Dabei bewegt man sich auf der alten Nutzenfunktion: Allein durch den
Substitutionseffekt würde sie daher nicht mehr F1 Lebensmittel kaufen, sondern E. Doch durch den
Einkommenseffekt leistet sich der Konsument auch mehr Bekleidung. Daher sind Lebensmittel in diesem Fall
inferior: Trotz der Preissenkung gibt er irgendwann weniger für Lebensmittel und mehr für Kleidung aus.

- Marktnachfrage
o Marktnachfragekurven: Eine Kurve, in der die Menge eines Gutes, die alle
Konsumenten auf einem Markt kaufen, mit dessen Preis in Beziehung gesetzt wird:

Die Marktnachfragekurve wird durch die Addition der Nachfragekurven der


Konsumenten ermittelt. (DA + DB + DC)
Die Marktnachfragekurve verschiebt sich nach rechts, wenn mehr Konsumenten in
den Markt eintreten.
Faktoren, die sich auf die Nachfrage vieler Konsumenten auswirken, beeinflussen auch
die Marktnachfrage.
o Elastizität der Nachfrage
Die Preiselastizität der Nachfrage misst die aus einer Änderung des Preises um ein
Prozent resultierende, prozentuale Änderung der nachgefragten Menge.

➔ Einselastisch: Wenn der Preis P um 1% steigt, verändert sich die Nachfrage um -


1% = gewinnmaximierend

Punktelastizität der Nachfrage:


Bei erheblichen Preisänderungen (z.B. 20%) hängt der Wert der Elastizität davon ab,
wo der Preis und die Menge auf der Nachfragekurve liegen.
Die Punktelastizität misst die Elastizität in einem Punkt auf der Nachfragekurve.

Probleme bei der Verwendung der Punktelastizität:


Wir müssen eventuell die Preiselastizität über einen bestimmten Bereich der
Nachfragekurve und nicht nur in einem einzelnen Punkt berechnen.
Der als Grundlage verwendete Preis und die Menge verändern die Preiselastizität der
Nachfrage.

Beispiel:

Der Preis steigt von €8 auf €10, die nachgefragte Menge fällt von 6 auf 4.
Die prozentuale Änderung des Preises ist gleich: €2/€8 = 25% bzw. €2/€10 = 20%
Die prozentuale Änderung der Menge ist gleich: –2/6 = –33,33% bzw. –2/4 = –50%
Die Elastizität ist gleich: –33,33/25 = –1,33 bzw. –50/20 = –2,5

Daher:

Bogenelastizität der Nachfrage:

Die Bogenelastizität ermittelt die Elastizität über eine Reihe von Preisen Beispiel:
o Konsumentenrente
= Differenz zwischen dem Betrag, den ein
Konsument für den Kauf eines Gutes zu
zahlen bereit ist, und dem von ihm
tatsächlich gezahlten Betrag:
T-Shirt hat nur 10,00€ in der Herstellung
gekostet, wird für 50,00€ verkauft, da
Konsumenten bereit sind, für ein
Markenshirt mehr auszugeben. Ziel ist eine
möglichst hohe Konsumentenrente.

Beispiel der Wert sauberer Luft:

Luft ist insofern umsonst, als wir nichts dafür bezahlen, sie zu atmen. Das Gesetz über
die Reinhaltung der Luft wurde im Jahr 1970 ergänzt.
Waren die Vorteile der Reinigung der Luft die Kosten wert?
Die Konsumenten zahlen für den Kauf von
Häusern in Gebieten, in denen die Luft sauber
ist, mehr. Daten zu Immobilienpreisen in
Gegenden von Boston und Los Angeles wurden
mit den verschiedenen Schadstoffen in der Luft
verglichen.
Das schattierte Dreieck gibt die
Konsumentenrente an, die erzielt wird, wenn
die Luftverschmutzung zu einem Preis von
$1.000 pro reduziertes Teil um 5 Teile auf 100
Millionen Teile Stickoxid reduziert wird.

o Netzwerkexternalitäten
Bisher haben wir angenommen, dass die Nachfragen der Menschen nach einem Gut
voneinander unabhängig sind.
In der Tat kann die Nachfrage einer Person durch die Anzahl anderer Personen, die
das Gut gekauft haben, beeinflusst werden. Ist dies der Fall, besteht eine
Netzwerkexternalität
Positive und negative Netzwerkexternalität
Eine positive Netzwerkexternalität besteht, wenn sich die durch einen Konsumenten
nachgefragte Menge eines Gutes als Reaktion auf eine Zunahme der Käufe durch
andere Konsumenten erhöht.
Negative Netzwerkexternalitäten bilden das Gegenteil dazu.
Der Mitläufereffekt
Positive Netzwerkexternalität
Hierbei handelt es sich um den Wunsch, ein
Gut zu besitzen, weil es fast jeder
andere besitzt oder eine Modewelle
mitzumachen.
Dies ist ein wichtiges Ziel von Marketing- und
Werbekampagnen (z.B. für Spielzeuge und
Bekleidung).
Der Snobeffekt
= Negative Netzwerkexternalität
Der Snobeffekt bezeichnet den Wunsch,
exklusive oder einzigartige Güter zu
besitzen. Die nachgefragte Menge eines
“Snobgutes” ist umso höher, je weniger
Menschen es besitzen.

Produktion
- Die Theorie der Firma
beschäftigt sich mit folgenden Aspekten:
Wie fällt eine Firma kostenminimierende Produktionsentscheidungen?
Wie variieren die Kosten mit der Produktion?
Eigenschaften des Marktangebots
Fragen der Regelung des Geschäfts
➔ Betrachtung der „Angebotsseite“
- Unternehmen und ihre Produktionsentscheidungen
o Produktionstechnologie/Produktionsverfahren
Die Kombination von Inputs oder Produktionsfaktoren zur Herstellung eines Outputs
Kategorien von Inputs (Produktionsfaktoren):
▪ Arbeit
▪ Rohstoffe
▪ Kapital
o Produktionsfunktion
▪ gibt die höchste Produktionsmenge an, die ein Unternehmen mit jeder
angegebenen Kombination von Inputs beim gegebenen Stand der Technik
produzieren kann.
▪ zeigt, was technisch machbar ist, wenn das Unternehmen effizient operiert.
▪ Die Produktionsfunktion für zwei Inputs lautet:
𝑞 = 𝐹(𝐾, 𝐿)
q = Output, K = Kapital, L = Arbeit bei gegebener Technologie
▪ Kurze Frist: Zeitraum, in welchem der Umfang eines oder mehrerer
Produktionsfaktoren nicht geändert werden kann.
▪ Lange Frist: Zeitraum, in welchem der Umfang aller Produktionsfaktoren
angepasst werden kann
o Produktion mit einem variablen Input
Durchschnitts- und Grenzprodukt:
Durchschnittsprodukt: produzierte Gesamtmenge des Guts im Vergleich zum
eingesetzten Umfang des jeweiligen Produktionsfaktors:

Grenzprodukt: Veränderung der produzierten Menge eines Gutes je Veränderung des


eingesetzten Umfangs des jeweiligen Produktionsfaktors:

Die Gesamtproduktionsfunktion (a) gibt die mit


unterschiedlichen Arbeitskräfteeinsatz produzierte
Gesamtmenge an.

Die Durchschnitts- und Grenzprodukte (b) können


(mit voriger Tabelle) aus der
Gesamtproduktionsfunktion abgeleitet werden.

Das Gesetz der abnehmenden Grenzerträge:


Bei Steigerung des Einsatzes eines Faktors (anderer bliebt fix) nehmen die
resultierenden Zuwächse der Gütermenge ab (d.h. Grenzproduktivität sinkt):
Ist der Arbeitskräfteeinsatz gering, steigt Grenzproduktivität aufgrund der
Spezialisierung.
Ist der Arbeitskräfteeinsatz groß, sinkt Grenzproduktivität aufgrund von
Ineffizienzen.
Die Auswirkung des technischen Fortschritts:
Die Arbeitsproduktivität kann sich bei Verbesserungen
der Technologie erhöhen, obwohl jeder bestehende
Produktionsprozess abnehmende Erträge der Arbeit
aufweist.

Die Arbeitsproduktivität und Lebensstandard:

Der Konsum kann nur zunehmen, wenn die Produktivität steigt.


Bestimmungsgrößen der Produktivität:
▪ Kapitalstock
▪ technischer Fortschritt

o Produktion mit zwei variablen Inputs


▪ Kurze Frist: Zeitraum, in dem Mengen eines oder mehrere
Produktionsfaktoren nicht geändert werden können. Diese Inputs werden als
fixe Produktionsfaktoren bezeichnet.
▪ Lange Frist: Zeitraum, der notwendig ist, damit alle Produktionsfaktoren
variabel werden.
▪ Isoquanten
zeigen, wie verschiedene Inputkombinationen eingesetzt werden können, um
die gleiche Gütermenge zu produzieren.
Diese Informationen gestatten es dem Produzenten, wirkungsvoll auf
Änderungen auf den Inputmärkten zu reagieren:

➔ Isoquantenschar
Ein Set von Isoquanten welche die Produktionsfunktion der Firma
beschreiben.
▪ Substitution zwischen den Produktionsfaktoren:
„Grenzrate der technischen Substitution (GRTS): Betrag, um den die Menge
eines Inputs reduziert werden kann, wenn eine zusätzliche Einheit eines
anderen Inputs eingesetzt wird, sodass der Output konstant bleibt
Zusätzlicher Output aus erhöhtem Arbeitskräfteeinsatzes =
Outputreduktion aus verringertem Kapitaleinsatzes =
Durch Umformung:

Eine Erhöhung der Arbeit von 1 auf 5 in


Schritten von je eine Einheit führt zu einem
Rückgang der GRTS von 2 zu 1/3.
Die abnehmende GRTS tritt aufgrund der
abnehmenden Erträge ein und impliziert, dass
die Isoquanten konvex sein müssen

Spezialfälle:
➔ Vollkommene Substitutionsgüter:
Die GRTS ist in allen Punkten auf der
Isoquanten konstant.
Bei einer bestimmten Gütermenge
kann jede Kombination von Inputs
gewählt werden (A, B oder C), um
das gleiche Produktionsniveau zu
erzielen

➔ Produktionsfunktion mit festem


Einsatzverhältnis:
Eine Substituierung ist nicht
möglich. Für jede Gütermenge ist
eine spezielle Menge jedes Inputs
notwendig.
Zur Steigerung der Gütermenge ist
mehr Arbeit und Kapital notwendig
(d.h. ein Wechsel von A zu B zu C).

o Skalenerträge
= Rate, mit der sich der Output erhöht, wenn die Inputs proportional erhöht werden.
▪ Zunehmende Skalenerträge:
Bei einer Verdopplung aller Inputs steigt der
Output um mehr als das doppelte.
➔ Der Abstand zwischen den Isoquanten
wird geringer.
Bsp: Eine größere Gütermenge ist mit
niedrigeren Kosten verbunden (Autos). Ein
Unternehmen ist effizienter als viele
Unternehmen (Versorgungsunternehmen.)
▪ Konstante Skalenerträge:
Bei einer Verdopplung aller Inputs
verdoppelt sich der Output.
➔ Die Größe beeinflusst die
Produktivität nicht.
➔ Es kann eine große Anzahl an
Produzenten geben.
➔ Die Isoquanten weisen einen
gleichbleibenden Abstand auf.

▪ Abnehmende Skalenerträge: Der Output


erhöht sich bei einer Verdoppelung aller
Inputs um weniger als das Doppelte.
➔ Gründe: Abnehmende Effizienz bei
großer Größe, Reduzierung der
unternehmerischen Fähigkeiten.
➔ Der Abstand zwischen den
Isoquanten nimmt zu.

Kosten der Produktion

- Messung der Kosten


o Die Produktionstechnologie misst die Beziehung zwischen dem Input und dem
o Output.
o Bei einer bestimmten Produktionstechnologie müssen die Manager entscheiden, wie
produziert werden soll.
o Um das optimale Produktionsniveau und die Inputkombinationen zu bestimmen,
müssen wir die Maße der Produktionstechnologie in Einheiten in Maße in Dollar oder
Kosten umwandeln.
o Buchhalterische vs. Ökonomische Kosten:
Buchhalterische Kosten: Tatsächliche Ausgaben plus Abschreibungsaufwand für
Anlagegüter.
Ökonomische Kosten: Einem Unternehmen aus der Nutzung ökonomischer
Ressourcen in der Produktion entstehende Kosten, einschließlich der
Opportunitätskosten.
o Opportunitätskosten
Kosten in Verbindung mit Möglichkeiten, die versäumt werden, wenn die Ressourcen
eines Unternehmens nicht der Verwendung mit dem höchst möglichen Wert
zugeführt werden.
Beispiel:
Ein Unternehmen besitzt sein Gebäude und zahlt für Büroräume keine Miete.
Bedeutet dies, dass die Kosten der Büroräume gleich null sind?
Nein, denn es könnte das Gebäude auch vermieten und in ein anderes
Gebäude ziehen, wo es weniger Miete zahlen muss, als es durch die
Vermietung einnimmt.
o Versunkene Kosten (Sunk costs):
Ausgaben, die getätigt worden sind und nicht rückgängig gemacht werden können.
Derartige Kosten sollten die Entscheidungen eines Unternehmens nicht beeinflussen.
Ein Beispiel:
Ein Unternehmen zahlt für eine Option auf den Kauf eines Gebäudes
€500.000.
Der Preis des Gebäudes beträgt €5 Millionen bzw. insgesamt €5,5 Millionen.
Das Unternehmen findet ein anderes Gebäude, das €5,25 Millionen kostet.
Welches Gebäude sollte das Unternehmen kaufen? -> immer noch jenes
Gebäude für 5 Millionen, da die 500 000 sowieso ausgegeben worden.
Option: steuerfreier Umsatz wird als steuerpflichtig behandelt
o Fixe und variable Kosten:
Die Gesamtproduktionsmenge ist eine Funktion der variablen und der fixen Inputs.
Folglich sind die Gesamtkosten (TK) der Produktion gleich den fixen Kosten (den
Kosten der fixen Inputs) plus die variablen Kosten (den Kosten der variablen Inputs):
𝑇𝐾 = 𝐹𝐾 + 𝑉𝐾
o Fixe versus variable Kosten:
Fixe Kosten: ändern sich nicht mit dem Produktionsniveau.
Variable Kosten: Kosten, die sich mit dem Produktionsniveau ändern.
o Fixe versus versunkene Kosten:
Fixe Kosten: Kosten, die von einem Unternehmen, das im Geschäft ist, unabhängig
vom Produktionsniveau gezahlt werden müssen.
Versunkene Kosten: Kosten, die entstanden sind und nicht rückgängig gemacht
werden können.
o Grenzkosten:
Die Grenzkosten (GK) sind die Kosten der Erweiterung der Produktion um eine Einheit.
Da die Fixkosten keine Auswirkungen auf die Grenzkosten haben, können diese wie
folgt geschrieben werden:

o Durchschnittlichen Gesamtkosten:
Die durchschnittlichen Gesamtkosten (DTK) sind gleich den Kosten pro Einheit der
Gütermenge bzw. den durchschnittlichen Fixkosten (DFK) plus die durchschnittlichen
variablen Kosten (DVK). Dies kann wie folgt geschrieben werden:
- Die Kosten in der kurzen Frist:
o Unterschied zur langen Frist: In der Kurzen Frist kann der Faktor K nicht verändert
werden, nur die Arbeitszeit
o Die Determinanten der kurzfristigen Kosten:
Die Beziehung zwischen der Produktionsfunktion und den Kosten kann
veranschaulicht werden, indem entweder die Erträge und Kosten erhöht bzw. die
Erträge und Kosten gesenkt werden. Dabei sind Erträge und Kosten immer abhängig
von der Produktivität!
▪ Steigende Erträge und Kosten:
Bei steigenden Erträgen steigt die Gütermenge im Verhältnis zum Input und
den variablen Kosten, und die Gesamtkosten sinken im Verhältnis zur
Gütermenge.
▪ Abnehmende Erträge und Kosten:
Bei abnehmenden Erträgen sinkt die Gütermenge im Verhältnis zu Input und
variablen Kosten, und die Gesamtkosten steigen im Verhältnis zur
Gütermenge.

o Kostenkurven eines Unternehmens:


Die variablen Kosten steigen mit der Produktion, und die
Rate schwankt mit steigenden und abnehmenden
Erträgen.
Die Fixkosten ändern sich nicht mit dem
Produktionsniveau.
Die Gesamtkosten sind gleich der vertikalen Summe der
FK und der VK.

Durchschnittliche Gesamtkosten (DTK) ist die Summe aus


durchschnittlichen Variablen Kosten (DVK) und
durchschnittlichen fixen Kosten (DFK).
Die Grenzkosten (GK) schneiden die DVK und DTK an deren
Minimum -> d.h., solange die GK-Kurve unter den
jeweiligen Kurven liegt, sinken die jeweiligen Kurven noch.
- Die Kosten in der langen Frist:
Isokostengerade - Annahmen:
Zwei variable Inputs: Arbeit (gemessen in Arbeitsstunden pro Jahr) und Kapital (gemessen in
Maschinenstunden pro Jahr)
Kosten der Arbeit ist der Lohnsatz (w).
Kosten des Kapitals (r) ist Abschreibungssatz + Zinssatz.
Kapitalnutzungskosten:
Jährliche Kosten der Benutzung eines Kapitalguts verbunden sind:
Kapitalnutzungskosten = ökon. Abschreibung + (Zinssatz * Wert des Kapitals)
Beispiel:
Delta kauft eine Boeing 737 für $150 Mill. mit einer erwarteten Nutzungsdauer von 3
Jahren.
Jährliche ökonomische Abschreibung = $150 Millionen/30 = $5 Millionen; Zinssatz =
10%
Kapitalnutzungskosten = $5 Millionen + (0,10) ($150 Millionen – Abschreibung)
Jahr 1: $5 Millionen + (0,10) ($150 Millionen) = $20 Millionen; Jahr 10: $ 15 Millionen.
Kapitalnutzungskosten können auch als Rate pro Dollar Kapital angegeben werden:
r = Abschreibungssatz + Zinssatz
Beispiel:
Abschreibungssatz = 1/30 = 3,33/Jahr
Ertragsquote = 10%/Jahr
Kapitalnutzungskosten: r = 3,33 + 10 = 13,33%/Jahr
Isokostengerade:
Eine Gerade, die alle Kombinationen von Arbeit und Kapital zeigt, die zu den gleichen
Gesamtkosten gekauft werden können.
Die Gesamtkosten der Produktion sind:
Die Steigung der Isokostengerade ist:

Sie entspricht dem Verhältnis des Lohnsatzes zum Mietsatz des Kapitals.
Ebenfalls ist sie die Rate, mit der die Arbeit ohne Änderungen der Kosten durch Kapital ersetzt
werden kann.
Kostenminimierende Inputwahl:
Isokostengerade C1 ist tangent mit der Isoquante Q1 in A.
In diesem Punkt kann Output Q1 mit minimalen Kosten produziert
werden.
Andere Input Kombinationen L2K2 oder L3K3 haben zwar den gleichen
Output Q1, aber zu höheren Kosten.

Inputsubstitution bei Änderung eines Inputpreises:


Ändert sich der Preis der Arbeit wird die Isokostengerade durch
Änderung der Steigung –(w/L) steiler.
Dies führt zu einer neuen Kombination von K und L zur Produktion von
Q1.
B stellt die höheren Kosten der Arbeit im Vergleich zum Kapital dar,
folglich wird Arbeit durch Kapital ersetzt.
Die Isoquanten, die Isokostengeraden und die Produktionsfunktion

Steigung der Isokostengerade:


Wenn Unternehmen Kosten der Produktion minimieren, gilt:
Die Kombination mit minimalen Kosten kann wie folgt geschrieben werden:
➔ Sobald dies gilt, ist der Punkt der minimalen Kosten erreicht, denn:
es herrscht Gleichgewicht zwischen den jeweiligen Grenzproduktivitäten: Ich kann
weder Arbeit noch Kapital durch zusätzliches Geld positiv beeinflussen, es ist egal,
in welchen Bereich ich investiere!
Expansionspfad:
Der Expansionspfad stellt die kostengünstigsten
Kombinationen von Arbeit und Kapital dar, die langfristig zur
Produktion jedes Produktionsniveaus eingesetzt werden
können.
Wenn ein Faktor relativ gesehen billiger wird, dreht sich der
Expansionspfad in seine Richtung.

Langfristige Kostenkurve der Firma:


Die langfristige Gesamtkostenkurve (aus dem Ursprung durch
D, E und F) werden die Mindestkosten der Produktion der
Produktionsniveaus (A, B, und C) gemessen.

- Kurzfristige und langfristige Kostenkurven


Die Kosten der langen Frist:

Inflexibilität der kurzfristigen Produktion


Langfristige Durchschnittskostenkurve: Verlauf wird bestimmt
durch zunehmende und abnehmende Skalenerträge.
Langfristige Grenzkostenkurve: misst die langfristige Änderung
der Gesamtkosten bei marginalen Outputsteigerungen.

Wenn Output eines Unternehmens zunimmt, sinken die


Durchschnittkosten eines
Unternehmens – bis zu einem gewissen Punkt:
Gründe:
o Wenn Unternehmen ihre Produktion ausweiten können sich Arbeiter spezialisieren;
o Größe bringt Flexibilität. Manager können den Produktionsprozess effizienter
gestalten;
o Günstigere Produktionsfaktoren, ….
Ab einem gewissen Punkt werden die Durchschnittskosten wieder zu steigen beginnen:
Gründe:
Platz und Maschinenbestand kann begrenzend wirken;
Eine größere Firma zu managen ist komplexer und kann ineffizient mit der Anzahl der
Aufgaben werden;
Verfügbares Angebot von wichtigen Input Faktoren begrenzt, ….
Größenvorteile und Größennachteile:
Größenvorteile: Die Erhöhung der Gütermenge ist größer als die Erhöhung der
Produktionsfaktoren.
Größennachteile: Die Erhöhung der Gütermenge ist geringer als die Erhöhung der
Produktionsfaktoren.
Skalenerträge:
Konstante Skalenerträge: Bei einer Verdoppelung des Inputs verdoppelt sich die
Gütermenge, und die Durchschnittskosten sind bei allen Produktionsniveaus konstant.
Zunehmende Skalenerträge: Bei einer Verdoppelung der Inputs steigt die Gütermenge
um mehr als das Doppelte und die Durchschnittskosten sinken bei allen
Produktionsniveaus.
Abnehmende Skalenerträge: Bei einer Verdopplung der Inputs erhöht sich die
Gütermenge um weniger als das Doppelte und die Durchschnittskosten steigen bei
einer Erhöhung der Gütermenge.
Langfristige Kosten bei Größenvorteile und
Größennachteile:
Ist die Gütermenge gleich Q1, würde der Manager die
kleine Betriebsgröße SDK1 wählen, und die SDK wären
gleich €8. Punkt B liegt auf der LDK, da dies die
kostengünstigste Betriebsgröße für eine bestimmte
Gütermenge ist.

Gewinnmaximierung und Wettbewerbsvorteil

- Vollkommene Wettbewerbsmärkte
Eigenschaften vollkommener Wettbewerbsmärkte:
o Preisnehmerverhalten -> Unternehmen hat keinen Einfluss auf den Marktpreis,
sondern nimmt ihn als gegeben an
o Produkthomogenität -> alle Produkte aller Unternehmer sind vollkommene
Substitutionsgüter
o Freier Marktein- und austritt
- Gewinnmaximierung
Maximierung Unternehmen ihre Gewinne? / Möglichkeiten anderer Ziele
o Maximierung des Erlöses -> So viel verkaufen wie möglich
o Maximierung der Dividenden
o Kurzfristige Gewinnmaximierung
Auswirkungen anderer Ziele als die Maximierung des Gewinns:
o Langfristig würden die Investoren das Unternehmen nicht unterstützen
o Ohne Gewinne ist das Überleben des Unternehmens unwahrscheinlich
o Die langfristige Gewinnmaximierung trifft zu, schließt aber die Möglichkeit
altruistischen Verhaltens nicht aus
- Grenzerlös, Grenzkosten und Gewinnmaximierung
Die Bestimmung des gewinnmaximierenden Produktionsniveaus
o Gewinn (π) = Gesamterlös – Gesamtkosten
o Gesamterlös E = P * q
o Gesamtkosten C = C1* q
o -> π(q)= E(q) – C(q)

Die kurzfristige Gewinnmaximierung

Die Steigung der kurzfristigen


Gewinnfunktion ist der Grenzerlös,
also die Differenz des Erlöses pro neue
Einheit. Sie steigt zuerst schneller und
wird dann flacher aufgrund der
Grenzproduktivität der Arbeit und des
Kapitals.

Die Steigung der


Gesamtkostenfunktion sind die
Grenzkosten, d.h., was jede neue
Einheit kostet. Im Gegensatz zum
Grenzerlös steigen jene zuerst
langsam und dann immer schneller
an, da sie auch mit der
Grenzproduktivität der Inputfaktoren
zusammenhängen.

Grenzerlös und Grenzkosten


o Der Grenzerlös ist aus der Produktion einer weiteren Einheit der Gütermenge erzielte,
zusätzliche Erlös
o Die Grenzkosten sind die aus der Produktion einer weiteren Einheit der Gütermenge
entstehenden, zusätzlichen Kosten
Gewinnmaximierung:

Das bedeutet, dass der Gewinn an


dem Punkt maximiert ist, an dem
Grenzkosten und Grenzerlös gleiche
Werte einnehmen (und wie in der
Grafik eingezeichnet, deren Steigung
parallel ist).

Nachfrage und der Grenzerlös bei Wettbewerbsunternehmen

Das Wettbewerbsunternehmen liefert nur einen kleinen Teil


des gesamten Outputs aller Unternehmen in der Industrie
Das Wettbewerbsunternehmen ist Preisnehmer, welcher den
Output mit der Annahme wählt, dass diese Entscheidung
keinen Einfluss auf den Preis hat -> daher ist die
Nachfragekurve (d) vollkommen elastisch (horizontal)
Entlang ihr sind Grenzerlös, Durchschnittskosten und der Preis
gleich.

Die Marktnachfrage (D) hat eine negative Steigung:

- Die kurzfristige Outputentscheidung

In der kurzen Frist maximiert ein


Wettbewerbsunternehmen seine Gewinne π wo
GK=GE=P
Der Gewinn des Unternehmens wird durch das
Rechteck ABCD gemessen
Jeder niedrigere Output (q1) oder höhere Output (q2)
führt zu einem niedrigeren Gewinn.
Ein Wettbewerbsunternehmen mit Verlusten:
Ein Wettbewerbsunternehmen sollte schließen,
wenn der Preis unter DTK liegt.
Das Unternehmen kann kurzfristig weiter
produzieren, wenn der Preis höher als DVK ist.

Zusammenfassung der Produktionsentscheidung:


• Der Gewinn wird maximiert, wenn gilt 𝐺𝐾 = 𝐺𝐸.
• Wenn 𝑃 > 𝐷𝑇𝐾, erzielt das Unternehmen Gewinne.
• Wenn 𝐷𝑉𝐾 < 𝑃 < 𝐷𝑇𝐾, sollte das Unternehmen trotz eines Verlustes weiterproduzieren.
• Wenn 𝑃< 𝐷𝑉𝐾 < 𝐷𝑇𝐾, sollte das Unternehmen schließen.

- Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens

Die kurzfristige Angebotskurve:

Kurzfristig wählt das Unternehmen seine


Gütermenge so, dass GK = P, solange das
Unternehmen seine ökonomischen (variablen)
Durchschnittskosten abdeckt.

Änderung Preis eines Produktionsfaktors:

Wenn die GK der Produktion eines Unternehmens


steigen (𝐺𝐾1 → 𝐺𝐾2) sinkt das Produktionsniveau, bei
dem der Gewinn maximiert wird (𝑞1 → 𝑞2).
- Die kurzfristige Marktangebotskurve

Die kurzfristige Marktangebotskurve gibt die


Gütermenge an, die die Branche kurzfristig zu jedem
möglichen Preis produziert.
Preiselastizität des Marktangebots:

- Die kurzfristige Produzentenrente


Die Unternehmen erzielen auf alle Einheiten der
Gütermenge, außer auf die letzte, einen Überschuss.
Die Produzentenrente ist gleich der Summe der
Differenz zwischen dem Marktpreis eines Gutes und
den Grenzkosten der Produktion über alle produzierten
Einheiten.

Die Produzentenrente wird durch den schattierten


Bereich unterhalb des Marktpreises und oberhalb der
Grenzkostenkurve zwischen 0 -> q* angegeben, bzw. ist
sie gleich dem Rechteck ABCD, da die Summe aller
Grenzkosten bis zu q* gleich den variablen Kosten der Produktion von q* ist.

Die Produzentenrente eines Marktes:


Diese ist der Bereich unterhalb des Marktpreises und
oberhalb der Marktangebotskurve zwischen 0 und der
Gütermenge Q*.

- Die langfristige Outputentscheidung


Langfristig kann ein Unternehmen alle seine Inputs,
einschließlich der Betriebsgröße,
ändern. Wir nehmen an, dass freier Markteintritt und -
austritt besteht.
Das Unternehmen maximiert seinen Gewinn durch die
Wahl des Outputs, bei dem der Preis gleich den
langfristigen Grenzkosten LGK ist.
Es erhöht seinen Gewinn auf EFGD.
Ökonomischer Gewinn: 𝜋 = 𝐸 − 𝑤𝐿 − 𝑟𝐾 (𝑤𝑙 = Arbeitskosten; 𝑟𝑘 = Opportunitätskosten des
Kapital)

Ökonomischer Nullgewinn:
o Wenn E > wL + rK, sind die ökonomischen Gewinne positiv.
o Wenn E = wL + rK, bestehen ökonomische Nullgewinne, aber das Unternehmen erzielt
eine normale Ertragsrate, wodurch angegeben wird, dass die Branche kompetitiv ist.
o Wenn E < wL + rK, sollte erwogen werden, das Geschäft aufzugeben.

Ein langfristiges Wettbewerbsgleichgewicht – Markteintritt und -austritt:


o Die langfristige Reaktion auf kurzfristige Gewinne besteht in einer Erhöhung der
Gütermenge und der Gewinne.
o Die Gewinne bilden einen Anreiz für andere Produzenten.
o Durch mehr Produzenten steigt das Branchenangebot, wodurch der Marktpreis sinkt.

Langfristiges Wettbewerbsgleichgewicht:

Zu Beginn liegt der langfristige Gleichgewichtspreis eines Produktes bei P1=40 (siehe rechte
Grafik als Schnittpunkt S1D). Linke Grafik: Unternehmen erzielen positive Gewinne da
langfristige Durchschnittskosten ein Minimum von 30 erreichen bei q2. Positiver Gewinn
bringt neue Unternehmen zum Eintritt. Angebotskurve verschiebt sich nach rechts (S2). Neuer
Gleichgewichtspreis P2 = 30. Bei diesem Preis erzielt jedes Unternehmen einen ökonomischen
Nullgewinn.

Ein langfristiges Wettbewerbsgleichgewicht tritt ein, wenn:

o Alle Unternehmen in der Branche maximieren ihren Gewinn.


o Es besteht für kein Unternehmen ein Anreiz, in die Branche einzutreten oder diese zu
verlassen da alle Unternehmen einen ökonomischen Nullgewinn erzielen.
o Der Preis des Produktes gestaltet sich so, dass die von der Branche angebotene
Menge gleich der von den Konsumenten nachgefragten Menge ist.
- Die langfristige Marktangebotskurve
Annahmen zur Bestimmung des langfristigen Angebots:
o Alle Unternehmen haben Zugang zu den verfügbaren Produktionstechnologien.
o Die Gütermenge steigt durch die Verwendung einer größeren Menge von Inputs und
nicht durch Erfindungen.
o Der Markt der Produktionsfaktoren ändert sich nicht, wenn die Branche expandiert
oder schrumpft.

Langfristige Angebotskurve – Konstante Kosten:

Langfristige Angebotskurve in einer Branche mit konstanten Kosten ist horizontale Gerade SL.
Nachfrage steigt führt zu dem Verschieben des Preises von P1 zu P2. Mit P2 erhöht das
Unternehmen Output auf q2 (siehe linke Grafik).
Markeintritt neuer Unternehmen führt zur Verschiebung des Branchenoutputs nach rechts.
Da Faktorpreise nicht beeinflusst wird, gibt es Markteintritt, bis ursprünglicher Preis P1
erreicht ist.

Langfristige Angebotskurve – Steigende Kosten:

Langfristige Angebotskurve in einer Branche mit zunehmenden Kosten ist Gerade SL positiv
geneigt. Nachfrage steigt -> führt zum Verschieben des Preises von P1 zu P2. Mit P2 erhöht
das Unternehmen Output auf q2 (siehe linke Grafik).
Markeintritt neuer Unternehmen führt zur Verschiebung des Branchenoutputs nach rechts.
Da Faktorpreise infolgedessen ansteigen, tritt das neue Marktgleichgewicht bei einem
höheren Preis ein als das anfängliche Gleichgewicht.
Analyse von Wettbewerbsmärkten

- Die Konsumenten und Produzentenrente


Die Konsumentenrente ist der Gesamtnutzen bzw. Gesamtwert, den die Konsumenten über
den Betrag hinaus erzielen, den sie für das Gut zahlen.
Die Produzentenrente ist der Gesamtnutzen bzw. Gesamtwert, den die Produzenten über die
Kosten der Produktion eines Gutes hinaus erzielen.

Zwischen 0 und 𝑄 erzielen die Konsumenten A und B einen


Nettogewinn aus dem Kauf des Produktes – die
Konsumentenrente.
Zwischen 0 und 𝑄 erzielen die Produzenten einen Nettogewinn
aus dem Verkauf jedes Produktes – die Produzentenrente.

Wohlfahrtswirkung:
Durch einen staatlichen Eingriff in einem Markt verursachte
Gewinne und Verluste.
Zur Bestimmung der Wohlfahrtswirkungen einer staatlichen Politik können wir den
Gewinn oder Verlust an Konsumenten- und Produzentenrente messen.

Auswirkung einer Preisregulierung:


Nehmen wir an, der Staat verhängt eine Preisobergrenze
von 𝑃𝑚𝑎𝑥, die unterhalb des markträumenden Preises 𝑃0 liegt.
Der Gewinn der Konsumenten entspricht der Differenz zwischen dem
Rechteck 𝐴 und dem Dreieck 𝐵.
Der Verlust der Produzenten ist gleich der Summe des Rechtecks 𝐴 und
des Dreiecks 𝐶. Die Dreiecke 𝐵 und 𝐶 messen zusammen den
Nettowohlfahrtsverlust.

Auswirkung Preisregulierung (unelastische Nachfrage):


Ist die Nachfrage ausreichend unelastisch, kann Dreieck
𝐵 größer als Rechteck 𝐴 sein, und den Konsumenten entsteht aus den
Preisregulierungen ein Nettoverlust.
Beispiel: Ölpreisregulierungen und Erdgasknappheiten
im Jahr 1979.

- Effizienz von Wettbewerbsmärkten


Marktversagen oder ineffiziente Aufteilung der Ressourcen
o Externalitäten: Kosten oder Vorteile, die nicht als Teil des Marktpreises auftauchen
(z.B. Verschmutzungen)
o Informationsmangel: Durch nicht vollständige Informationen wird verhindert, dass
Konsumenten nutzenmaximierende Entscheidungen treffen
o Öffentliche Güter: Märkte bieten aufgrund der mit der Messung des Konsums
verbundenen Schwierigkeiten zu wenig öffentliche Güter an.
o Durch staatliche Eingriffe auf diesen Märkten kann die Effizienz gesteigert werden.
Wohlfahrtsverlust bei einem oberhalb des markträumenden Niveaus
festgelegten Preis:
Ist der Preis so festgelegt, dass er nicht niedriger als 𝑃2 sein darf, wird
nur 𝑄3 nachgefragt. Der Nettowohlfahrtsverlust wird durch die Dreiecke
𝐵 und 𝐶 gegeben.

- Der Mindestpreis
Der Staat versucht regelmäßig, die Preise oberhalb der markträumenden Niveaus
festzusetzen.
Wir untersuchen dies, indem wir eine Preisuntergrenze und den Mindestlohn betrachten.

Wohlfahrtsverlust bei Mindestpreis:


Produzieren die Produzenten 𝑄2, wird die Menge 𝑄2 – 𝑄3 nicht
verkauft.
Die Änderung der Produzentenrente ist gleich 𝐴 –𝐶 – 𝐷. Die
Produzenten könnten schlechter
gestellt sein.

Wohlfahrtsverlust bei Mindestlohn:


Die Unternehmen dürfen nicht weniger als 𝑊𝑚𝑖𝑛 zahlen. Dies führt zu
Arbeitslosigkeit.
Der Nettowohlfahrtsverlust wird durch die Dreiecke 𝐵 und 𝐶 gegeben.

Preisstützungen und Produktionsquoten:


Ein Großteil der Agrarpolitik beruht auf einem System der Preisstützungen.
Dieser gestützte Preis wird oberhalb des Gleichgewichtspreises festgelegt, und der Staat kauft
den Überschuss auf.
Dies wird häufig mit Anreizen zur Reduzierung bzw. Beschränkung der Produktion
verbunden.

Preisstützungen:
Um den Preis 𝑃𝑠 zu halten, kauft der Staat die Menge 𝑄𝑔. Die Änderung
der Konsumentenrente ist gleich (– 𝐴 – 𝐵), und die Änderung der
Produzentenrente ist gleich (𝐴 + 𝐵 + 𝐷).
Die Kosten für den Staat entsprechen dem
gepunkteten Rechteck 𝑃𝑠 (Q2 – 𝑄1).
Gesamtwohlfahrtsverlust 𝐷 – (𝑄2 – 𝑄1 𝑝𝑠)

Produktionsquoten:

Angebot auf 𝑄1 begrenzt.


Angebotskurve verschiebt sich von 𝑆 auf 𝑆’.
CS um (𝐴 + 𝐵) reduziert
Änderung von PR ist gleich (𝐴 – 𝐶)
Nettowohlfahrtsverlust ist gleich (𝐵 + 𝐶)

𝑃𝑠 wird mit Produktionsquoten und/ oder finanziellen


Anreizen gehalten.
Kosten des Staates ist gleich 𝐵 + 𝐶 + 𝐷.
Δ 𝑃𝑅 = 𝐴 – 𝐶 + 𝐵 + 𝐶 + 𝐷 = 𝐴 + 𝐵 + 𝐷
Die Änderung der KR- und PR ist gleich der Änderung bei Preisstützungen.
Δ 𝑊𝑜ℎ𝑙𝑓𝑎ℎ𝑟𝑡 = – 𝐴 – 𝐵 + 𝐴 + 𝐵 + 𝐷 – 𝐵 – 𝐶 – 𝐷 = – 𝐵 – 𝐶.

- Importquoten und Zölle


Importzoll/quote zur Verringerung von Importen:
In einem freien Markt ist der inländische Preis gleich dem Weltpreis
𝑃𝑊.
Mit Abschaffung der Importe wird der Preis auf 𝑃0 erhöht. Der
Gewinn ist gleich der Fläche 𝐴. Der Verlust der Konsumenten ist
gleich (𝐴 + 𝐵 + 𝐶).
Der Nettowohlfahrtsverlust gleich (𝐵 + 𝐶).

Importzoll oder -quote (allgemeiner Fall):


Die Preissteigerung kann durch eine Quote oder einen Zoll
erreicht werden.
Fläche 𝐴 ist wiederum der Gewinn der inländischen Produzenten.
Der Verlust der Konsumenten ist (𝐴 + 𝐵 + 𝐶 + 𝐷).
Wird ein Zoll eingesetzt, gewinnt der Staat 𝐷, somit ist
der inländische Nettoverlust gleich (𝐵 + 𝐶).
Wird stattdessen eine Quote eingesetzt, wird Rechteck 𝐷 Teil der
Gewinne der ausländischen Produzenten, und der inländische
Nettoverlust ist gleich (𝐵 + 𝐶 + 𝐷).
- OPTIONAL Auswirkung einer Steuer oder einer Subvention
Inzidenz einer Stücksteuer:
o Die Last (Inzidenz) einer Steuer (oder der Vorteil einer Subvention) entfällt zum Teil
auf den Konsumenten und zum Teil auf den Produzenten.
o Betrachten wir eine Stücksteuer. Dabei handelt es sich um eine Steuer in Höhe eines
bestimmten Geldbetrages pro verkaufte Einheit.

𝑃𝑏 ist der von den Käufern gezahlte Preis (einschließlich der Steuer). 𝑃𝑆
ist der von den Verkäufern erzielte Preis nach Abzug der Steuer. Die
Steuerlast wird gleichmäßig aufgeteilt.
Die Käufer verlieren (𝐴 + 𝐵), die Verkäufer verlieren (𝐷 + 𝐶), und der
Staat erzielt Einnahmen von (𝐴 + 𝐷).
Der Nettowohlfahrtsverlust ist gleich (𝐵 + 𝐶).

Nach der Erhebung der Steuer müssen vier Bedingungen erfüllt sein:
1. Die verkaufte Menge und Pb müssen auf der Nachfragekurve liegen: 𝑄𝐷 = 𝑄𝐷(𝑃𝑏)
2. Die verkaufte Menge und PS müssen auf der Angebotskurve liegen: 𝑄𝑆 = 𝑄𝑆(𝑃𝑏)
3. 𝑄𝐷 = 𝑄𝑆
4. 𝑃𝑏 – 𝑃s = Steuer

Auswirkungen einer Steuer abhängig von Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage:

o Überwälzungsanteil: 𝐸𝑆/(𝐸𝑆 – 𝐸𝑑 )
o Beispielsweise ist, wenn die Nachfrage vollkommen unelastisch ist (𝐸𝑑 = 0), der
Überwälzungsanteil gleich 1, und die gesamte Steuer wird vom Konsumenten
getragen.

Subvention:
o Eine Subvention kann auf sehr ähnliche Art wie eine Steuer
analysiert werden.
o Sie kann als negative Steuer behandelt werden.
o Der Preis des Verkäufers übersteigt den Preis des Käufers.
o Wie bei einer Steuer wird der Vorteil aus der Subvention je
nach den Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage
zwischen den Käufern und den Verkäufern aufgeteilt.
o Bei einer Subvention (s) liegt der Verkaufspreis 𝑃𝑏 unterhalb
des subventionierten Preises 𝑃𝑆, so dass gilt: 𝑠 = 𝑃𝑆 – 𝑃𝑏
o Der Vorteil der Subvention hängt von 𝐸𝑑 /𝐸𝑆 ab.
o Ist das Verhältnis gering, fließt ein Großteil des Vorteils dem Konsumenten zu.
o Ist das Verhältnis groß, fließt der Großteil des Vorteils dem Produzenten zu.

Monopol und Monopson

- Monopol: gegeben, wenn…


o Ein Verkäufer – Viele Käufer
o Ein Produkt (keine guten Substitute)
o Schranken für den Markteintritt
Bsp:
Ein Unternehmen weist die folgende Nachfrage auf: 𝑃 = 6 − 𝑄

Die Gewinne werden auf dem Produktionsniveau maximiert, auf


dem gilt: 𝐺𝐸 = 𝐺𝐾
Die Gewinnfunktion ist gleich:

Ein Beispiel:
Bemerkung:
o Der Verkauf einer zusätzlichen Einheit zu einem Preis P bringt einen Erlös 1 ∗ 𝑃 = 𝑃.
o Negativ geneigte Nachfragefunktion → reduziert Preis zu Δ𝑃ΤΔ𝑄 → reduziert Erlös
von allen verkauften Einheiten, d.h. Veränderung des Erlöses 𝑄 Δ𝑃ΤΔ𝑄.
-

Profit wird bei 𝐺𝐸 = 𝐺𝐾 maximiert:

Monopol: 𝑃 > 𝐺𝐾, Vollkommener Wettbewerb: 𝑃 = 𝐺𝐾


Je elastischer die Nachfrage ist, desto näher liegt der Preis an den Grenzkosten.
Wenn 𝐸𝑑 eine große negative Zahl ist, liegt der Preis nahe bei den Grenzkosten und
umgekehrt.

- Monopol – Verschiebung der Nachfrage


Bei vollkommenem Wettbewerb wird die Marktangebotskurve durch die Grenzkosten
bestimmt.
Bei einem Monopol wird die Gütermenge durch die Grenzkosten und den Verlauf der
Nachfragekurve bestimmt.
- Monopol – Auswirkung einer Steuer

Bei vollkommenem Wettbewerb steigt der Preis weniger


als die Steuer und die Steuerlast wird zwischen
Konsumenten und Produzenten aufgeteilt.
Ein Monopolist kann mitunter den Preis um mehr als den
Betrag der Steuer erhöhen, da das Verhältnis Preis und
Grenzkosten auch von der Preiselastizität der Nachfrage
abhängt.
Bestimmung der Auswirkung einer Steuer t:

𝐺𝐾 = 𝐺𝐾 + t
𝐺𝐸 = 𝐺𝐾 + t : optimale Produktionsentscheidung

- Monopol – Unternehmen mit mehreren Betriebsstätten

Viele Unternehmen produzieren in zwei oder mehr unterschiedlichen Betriebsstätten, deren


Betriebskosten verschieden sein können.
Auswahl der Gesamtproduktionsmenge und der Produktionsmenge für jede Betriebsstätte:
o Die Grenzkosten jeder Betriebsstätte sollten gleich sein.
o Die Grenzkosten sollten in jeder Produktionsstätte gleich dem Grenzerlös sein.
𝑄1 und 𝐶1 ist Output und Kosten für Betriebsstätte 1;
𝑄2 und 𝐶2 ist Output und Kosten für Betriebsstätte 2;
𝑄𝑡 = 𝑄1 + 𝑄2 ist der Gesamtoutput.

Profit ist:
𝜋 = 𝑃𝑄𝑡 − 𝐶1𝑄1− 𝐶2 𝑄2
Das Unternehmen sollte den Output jeder Betriebsstätte so lange erhöhen, bis der zusätzliche
Profit der zusätzlichen Einheit gleich null ist.
Wir beginnen, indem wir den zusätzlichen Profit von
Betriebsstätte 1 gleich 0 setzen:

Dies führt zu 𝐺𝐸 – 𝐺𝐾1 = 0, oder 𝐺𝐸 = 𝐺𝐾1


Gleich, setzen wir den zusätzlichen Profit von Betriebsstätte 2
gleich 0: 𝐺𝐸 = 𝐺𝐾2
Wenn wir dies zusammenführen, sehen wir: 𝐺𝐸 = 𝐺𝐾1 = 𝐺𝐾2
- Monopol: Monopolmacht

Ein Unternehmen mit Monopolmacht kann einen Preis höher als GK verlangen.

Zwei Fragen:

1. Wie können wir die Monopolmacht einzelner Unternehmen messen?

2. Was sind die Ursachen von Monopolmacht und warum haben manche Firmen

mehr Monopolmacht als andere?

Erklärung: Lerners Maß der Monopolmacht:

Je höher der Wert von L (zwischen 0 und 1), desto größer die Monopolmacht.

𝐿 wird über 𝐸𝑑 ausgedrückt (𝐸𝑑 ist die Elastizität der Nachfrage für ein Unternehmen – nicht
für den Markt)

Eine Faustregel zur Preisbildung:

Preisbildung für Unternehmen mit Monopolmacht:

Wenn 𝐸𝑑 hoch ist, ist der Preisaufschlag gering.


Wenn 𝐸𝑑 gering ist, ist der Preisaufschlag hoch.
Nachfrageelastizität und Preisaufschlag:

Die Monopolmacht eines Unternehmens wird durch seine Nachfrageelastizität bestimmt.


Diese hängt ab von:

1. Elastizität der Marktnachfrage


2. Anzahl der Unternehmen
3. Interaktion der Unternehmen

- Monopol – Gesellschaftliche Kosten der Monopolmacht:

- Monopol – Preisregulierung
Monopol – Natürliches Monopol
Ein Unternehmen, das den gesamten Output einer
Branche zu geringeren Kosten produzieren kann, als dies
der Fall wäre, wenn mehrere Unternehmen existieren
würden.

- Monoposon – Terminologie

o Monopson: Markt mit nur einem Käufer


o Oligopson: Markt mir nur wenigen Käufern
o Monopsonmacht: Fähigkeit des Käufers, den Preis zu beeinflussen und ein Gut zu
einem geringeren Preis als dem Wettbewerbspreis zu kaufen
o Grenzwert: zusätzlicher Nutzen durch den Kauf einer zusätzlichen Einheit
o Grenzausgabe: zusätzliche Kosten des Kaufes einer zusätzlichen Einheit
o Durchschnittsausgabe: Preis pro Einheit eines Gutes

Wettbewerb:

Monopson:
- Vergleich Monopol – Monopson

Monopol Monopson

GE < P GA > P
P > GK P < GW
Qm < QC Qm < QC
Pm > PC Pm < PC

- Monopson – Monopsonmacht
Bestimmungsfaktoren des Ausmaßes der Monopsonmacht:
1. Elastizität des Marktangebots: Je unelastischer das Marktangebot ist, desto größer ist
die Monopsonmacht.
2. Anzahl der Käufer: Je geringer die Anzahl der Käufer ist, desto unelastischer ist das
Angebot und umso größer ist die Monopsonmacht.
3. Interaktionen der Käufer: Je weniger die Käufer konkurrieren, umso größer ist die
Monopsonmacht.

- Monopson – Monopsonmacht Un-/elastisches Angebot


- Monopson – Monopsonmacht Netto-Wohlfahrtsverlust

Preisbildung bei Marktmacht

- Abschöpfung der Konsumentenrente

- Preisdiskriminierung Preisdiskriminierung: von


verschiedenen Konsumenten werden für ähnliche Güter unterschiedliche Preise verlangt.
Preisdiskriminierung ersten Grades: Von jedem Konsumenten wird ein individueller Preis
verlangt: der maximale bzw. Reservationspreis, den der Kunde zu zahlen bereit ist.
Preisdiskriminierung zweiten Grades: Bei der
Preisdiskriminierung zweiten Grades handelt es sich um
die Diskriminierung nach der konsumierten Menge –
bzw. die Einteilung in Blöcke.

Preisdiskriminierung dritten Grades:

o Hier wird der Markt in zwei oder mehr Gruppen eingeteilt wo jede Gruppe eine
eigene Nachfragefunktion hat.
o Häufigste Form der Preisdiskriminierung.
o Beispiele: Fluggesellschaften, Spirituosen, Gemüse, Rabatte für Studenten und
Rentner.
o Die Preisdiskriminierung dritten Grades ist möglich, wenn der Verkäufer seinen Markt
in Gruppen einteilen kann, die unterschiedliche Preiselastizitäten der Nachfrage
aufweisen (z.B. Flugreisende auf Geschäftsreise und Urlaubsreisende).

𝑃1 ist der Preis für die erste Gruppe; 𝑃2 der Preis für die zweite Gruppe; und 𝐶(𝑄𝑇) sind die
Gesamtkosten von 𝑄𝑇 = 𝑄1 + 𝑄2.
Der Gewinn ist:
𝜋 = 𝑃1𝑄1 + 𝑃2𝑄2 − 𝐶(𝑄𝑇)

Bestimmung relativer Preise:


Preisdiskriminierung dritten Grades bei kleinen Märkten:

Intertemporale Preisdiskriminierung:
Bei der Markteinführung eines neuen Produktes ist die
Nachfrage unelastisch.
Nachdem auf diesem Markt ein maximaler Gewinn
erzielt worden ist, senken die Unternehmen den Preis,
um auf einem allgemeinen Markt mit einer elastischeren
Nachfrage Anklang zu finden.

Preisdiskriminierung - Spitzenlast-(Peak)-Load-Preisbildung:
Die Nachfrage nach einigen Gütern und Dienstleistungen
kann sich signifikant innerhalb eines Tages, Monats, Jahres
ändern.
- Zweistufige Gebühren
Der Kauf einiger Produkte und einiger Dienstleistungen kann in zwei Entscheidungen –
und folglich in zwei Preise aufgeteilt werden.
Beispiele:
Freizeitpark: 1.) Eintrittspreis; 2.) Preis für jede Fahrt und für Essen im Park
Tennis-Club: 1.) Mitgliedsbeitrag; 2.) Gebühr für jede Nutzung des Tennisplatzes
Die Preisbildungsentscheidung umfasst die Festlegung der Eintrittsgebühr (T) und der
Nutzungsgebühr (P).
Auswahl des Tradeoffs zwischen freiem Eintritt und hoher Nutzungsgebühr und zwischen
hoher Eintrittsgebühr und einer Nutzungsgebühr von null.

Zweistufige Gebühren: einzelner Konsument: Zweistufige Gebühren: zwei Konsumenten:

Zweistufige Gebühren: mehrere Konsumenten:

- Bündelung
Die Bündelung umfasst das Angebot zweier oder mehrerer Produkte in einem Paket zur
Erzielung eines Preisbildungsvorteils.
Beispiel: Die Reservationspreise für jedes Kino und jeden Film sind gleich:
Die getrennte Vermietung der Filme würde dazu führen, dass jedes Kino den niedrigsten
Reservationspreis für jeden Film zahlt: Maximaler Preis Wind = $10.000; Maximaler Preis
Gertie = $3.000; Gesamterlös = $26.000
Bei Bündelung der Filme zahlt Kino A $15.000 für beide; Kino B $14.000 für beide.
Zahlt jedes Kino den niedrigeren der beiden Preise, beträgt der Gesamterlös $28.000.
Warum ist Bündelung rentabler? Die Nachfrage beider Konsumenten ist negativ
korreliert.
Wenn die Nachfragen positiv korreliert sind (Kino A würde dann wie angegeben für beide
Filme mehr zahlen), führt die Bündelung nicht zu einem Anstieg des Erlöses:

Bündelung: Zwei verschiedene Güter, viele Konsumenten


Bündelung: positive und negative Korrelation:

Bündelung: gemischte Bündelung:

Bündelung: Vergleich
3 Strategien: Einzelverkauf, Reine Bündelung, Gemischte Bündelung im Vergleich:
Einzelverkauf zu Preisen 𝑃1 = 50 und 𝑃2 = 90.
Reines Bündel zu einem Preis von 𝑃3 = 100.
Gemischte Bündelung: Güter separat zu einem Preis 𝑃1 = 𝑃2 = 89.85; oder als
Bündel zu einem Preis von 𝑃3 = 100.
Gemischte Bündelung bei Grenzkosten gleich Null:

Gemischte Bündelung in der Praxis

Monopolistische Konkurrenz & Oligopol


- Monopolistische Konkurrenz
Eigenschaften eines Marktes mit monopolistischem Wettbewerb:
o Differenziertes Produkt
o Freier Markteintritt und Marktaustritt
o Viele Unternehmen -> jedes Unternehmen hat kleinen Teil der Marktmacht inne:
Die Nachfrage ist demnach leicht negativ geneigt und elastischer
Beispiel: Shampoos bei dm: Es gibt viele Shampoos, aber jedes ist einzigartig

Lange Frist: Durch Markteintritt verschiebt sich die Nachfrage nach einem spezifischen
Produkt nach unten; P = DK, langfristig: ökonomischer Nullgewinn
Vergleich mit vollkommenem Wettbewerb:

Sollte der monopolistische Wettbewerb reguliert werden?

In den meisten monopolistischen Wettbewerbsmärkten ist die Monopolmacht relativ gering.


Jede Ineffizienz muss gegen einen wichtigen Vorteil von monopolistischer Konkurrenz
abgewogen werden → Produktvielfalt macht die Menschen glücklich, daher wird der
monopolistische Wettbewerb meist nicht reguliert

- Oligopol
Eigenschaften eines oligopolistischen Marktes:
o Geringe Anzahl von Unternehmen
o Schranken für den Marktzutritt
o Es kann eine Produktdifferenzierung bestehen oder auch nicht
Eintrittsbarrieren in oligopolistische Märkte:
o Natürliche Barrieren
▪ Größenvorteile
▪ Patente und Technologie
▪ Wiedererkennung des Namens
o Strategische Maßnahmen
▪ Überschwemmung des Marktes (Bsp: 3 Unternehmen, 4. Unternehmen
kündigt an, in den Markt eintreten zu wollen, 3 Unternehmen drohen an, den
Markt so zu überschwemmen, dass der Preis gedrückt wird -> 4.
Unternehmen steigt doch nicht in den Markt ein)
▪ Kontrolle eines wesentlichen Produktionsfaktors
Herausforderung für das Management einer Firma in einem Oligopol:
o Preissetzung, Output, Werbung und Investitionsentscheidungen.
o Strategische Aspekte: Verhalten der Rivalen
Gleichgewicht auf einem oligopol. Markt:
o Bei vollkommenem Wettbewerb, Monopol und monopolistischem Wettbewerb
mussten die Produzenten die Reaktion eines Rivalen bei der Wahl des Outputs und
des Preises nicht berücksichtigen.
o Im Fall des Oligopols müssen die Produzenten die Reaktion der Wettbewerber bei der
Wahl des Outputs und des Preises berücksichtigen.
o Die Unternehmen handeln auf die bestmögliche Weise und haben keinen Grund, ihre
Preise oder Produktionsmengen zu verändern.
o Alle Unternehmen nehmen an, dass die Wettbewerber die Entscheidungen der
Rivalen berücksichtigen. -> Nash-Gleichgewicht

- Das Cournot-Modell
Beschreibung:
o Duopol
o Zwei Unternehmen stehen im Wettbewerb miteinander.
o Homogenes Gut
o Die Gütermenge des anderen Unternehmens wird als gegeben angenommen
o Mengenentscheidung zum gleichen Zeitpunkt

jeder Punkt ist gewinnmaximierend Reaktionsfunktionen von zwei Unternehmen

Beispiel lineare Nachfrage:


Zwei idente Unternehmen die folgender Marktnachfrage gegenüberstehen: 𝑃 = 30 – 𝑄, wobei
gilt: 𝑄 = 𝑄1 + 𝑄2
Grenzkosten beider Unternehmen: 𝐺𝐾1 = 𝐺𝐾2 = 0.

Reaktionskurve von Unternehmen 1:


Gesamterlös von Unternehmen 1:
𝐸1 = 𝑃𝑄1= (30 – 𝑄)𝑄1 = 30𝑄1 – (𝑄1 + 𝑄2) 𝑄1 = 30𝑄1 – 𝑄12 − 𝑄2𝑄1

Setzt man 𝐺𝐸1 = (𝐺𝐾 = 0) und löst für 𝑄1 bekommt man die Reaktionskurve von
Unternehmen 1: 𝑄1 = 15 − ½ 𝑄2
Wir können das gleicht tun um die Reaktionskurve des Unternehmens 2 zu bekommen:

Unternehmen 2 Reaktionskurve: 𝑄2 = 15 − 2 𝑄1
Cournot Gleichgewicht (𝑄1= 𝑄2):

Gleichtgewichtsmenge 𝑄 = 𝑄1 + 𝑄2 = 20; Gleichgewichtspreis 𝑃 = 30 − 𝑄 = 10;


Jedes Unternehmen hat einen Gewinn von 𝜋 = 𝑃 ∗ 𝑄 = 100.

Gewinnmaximierung bei KOLLUSION:

Gesamterlös ist: 𝐸 = 𝑃𝑄 = (30 – 𝑄) 𝑄 = 30𝑄 − 𝑄2.


Das ergibt 𝐺𝐸 = 30 − 2𝑄.
Man setzt 𝐺𝐸 = 0 dann finden wir, dass Gewinn bei 𝑄 = 15 maximiert wird.
Das ergibt, dass 𝑄1 + 𝑄2 = 15 die Kollusionskurve ist und P = 15.
Wenn Unternehmen sich einigen, die Profit gleich zu verteilen, ergibt dies 𝑄1 = 𝑄2 = 7.5.
Gewinn für jedes Unternehmen ist dann 𝑃 ∗ 𝑄 = 15 ∗ 7.5 = 112.5
- Das Stackelberg-Modell – Vorteil des ersten Zuges
o Zwei idente Unternehmen mit folgender Marktnachfrage: 𝑃 = 30 − 𝑄.
o Profit wird maximiert bei 𝐺𝐾1 = 𝐺𝐾2 = 0.
o Annahme: Unternehmen 1 kann seine Produktionsmenge als erster festlegen. Danach
trifft das Unternehmen 2 seine Produktionsentscheidung.
o In der Produktionsentscheidung muss Unternehmen 1 nun die Reaktion von
Unternehmen 2 berücksichtigen.
Wir beginnen mit Unternehmen 2:
Da es die Produktionsentscheidung nach Unternehmen 1 trifft, nimmt es die
Produktionsmenge von Unternehmen 1 als unveränderlich an.
Die gewinnmaximierende Produktionsentscheidung von Unternehmen 2 wird mithilfe der
Cournot-Reaktionskurve bestimmt: 𝑄2 = 15 – ½ 𝑄1
Unternehmen 1:
Maximiert Gewinn bei 𝐺𝐸1 = 𝐺𝐾1
Erlös des Unternehmens 1 ist: 𝐸1 = 𝑃𝑄1 = 30𝑄1 − 𝑄2 − 𝑄2𝑄1
𝐸1 hängt von 𝑄2 ab → Unternehmen 1 muss vorhersagen, wieviel Unternehmen 2 produzieren
wird (Reaktionskurve von Unternehmen 2):

Der Grenzerlös ist gegeben durch:

Wobei 𝐺𝐸 =𝐺𝐾 = 0 ⇒ 𝑄1 = 15
Und von der Reaktionsfunktion von Unternehmen 2 bekommen wir 𝑄2 = 7.5
➔ Der erste Zug gibt Unternehmen 1 einen Vorteil.

- Oligopol – Preiswettbewerb
Im Betrand Modell wählen die Unternehmen zuerst gleichzeitig den Preis eines homogenen
Gutes.
Zwei idente Firmen mit folgender Marktnachfrage: 𝑃 = 30 – 𝑄, Gewinn wird maximiert bei 𝐺𝐸
= (𝐺𝐾1 = 𝐺𝐾2 = 3).
Das Cournot Gleichgewicht ist 𝑄1 = 𝑄2 = 9; 𝑃 = 12; 𝜋1 = 𝜋2 = 81.
Nehmen wir nun an, die Unternehmen konkurrieren über den Preis und nicht über die Menge:
Homogenes Produkt:
Konsumenten kaufen nur von dem Verkäufer mit dem niedrigsten Preis.
Nash Gleichgewicht → vollkommener Wettbewerb, d.h., beide Unternehmen setzen den Preis
gleich deren Grenzkosten 𝑃1 = 𝑃2 = 3.
Mit diesen Preis 𝑄1 = 𝑄2 = 13.5 → 𝑄 = 27.
Da 𝑃 = 𝐺𝐾 haben alle Unternehmen ökonomischen Nullgewinn.
Differenziertes Produkt:
Oligopolistische Märkte haben meistens in irgendeiner Art eine Produktdifferenzierung
Die Marktanteile ergeben sich nicht nur aus den Preisen, sondern auch aus Unterschieden in
Design, Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit des Produktes jedes Unternehmens.
In solchen Fällen ist es natürlich für Unternehmen, über Preise zu konkurrieren und
nicht über die Menge.
Zwei Unternehmen welche dieselbe Marktnachfrage haben:
o 𝑈𝑛𝑡𝑒𝑟𝑛𝑒ℎ𝑚𝑒𝑛 1 𝑁𝑎𝑐ℎ𝑓𝑟𝑎𝑔𝑒: 𝑄1 = 12 − 2𝑃1 + 𝑃2
o 𝑈𝑛𝑡𝑒𝑟𝑛𝑒ℎ𝑚𝑒𝑛 2 𝑁𝑎𝑐ℎ𝑓𝑟𝑎𝑔𝑒: 𝑄2 = 12 − 2𝑃2 + 𝑃1
Weiters gibt es Fixkosten von 20 und 0 variable Kosten.
Merke: Die Menge, die ein Unternehmen verkaufen kann, sinkt mit dessen Preis und steigt mit
dem Preis des Konkurrenzproduktes.

Wir nehmen an, dass beide Unternehmen den Preis zur gleichen Zeit festlegen, und jedes
Unternehmen nimmt den Konkurrenzpreis als fix.
Unternehmen 1 Gewinn: 𝜋1 = 𝑃1𝑄1 − 20 = 12𝑃1 − 2𝑃2 + 𝑃1𝑃2 − 20.
𝑃 ist fix und der gewinnmaximierende Preis für Unternehmen 1 ist:

Unternehmen 1 Reaktionsfunktion: 𝑃1 = 3 + 4 𝑃2
Unternehmen 2 Reaktionsfunktion: 𝑃2 = 3 + 4 𝑃1

Nash Gleichgewicht ist wo sich beide Reaktionsfunktionen schneiden


𝑃1 = 𝑃2 = 4; 𝜋1 = 𝜋2 = 12.
An diesem Punkt macht jedes Unternehmen das bestmögliche gegeben den Preis des
Konkurrenten und kein Unternehmen hat Anreiz den Preis zu ändern.
Kollusion: gewinnmax. Preis bei: 𝑃1 = 𝑃2 = 6; 𝜋1 = 𝜋2 = 16.
Sequenzielle Entscheidung: Nachteil des ersten Zuges. Da es dem zweiten Unternehmen die
Möglichkeit gibt den Preis leicht zu unterbieten und dabei große Marktanteile zu bekommen.

Das Modell des dominanten Unternehmens:


Auf manchen oligopolistischen Märkten hat ein großes Unternehmen einen Hauptanteil an
den Gesamtverkäufen, eine Gruppe kleinerer Unternehmen bedient den Rest des Marktes.
In diesem Fall könnte das große Unternehmen als dominantes Unternehmen auftreten und
einen Preis festsetzen, bei dem seine eigenen Gewinne maximiert werden.
Die anderen Unternehmen (welche wenig Einfluss auf den Preis haben) verhalten sich wie im
vollkommenen Wettbewerb. (Sie nehmen den Preis des dominanten Unternehmens als
gegeben)
Welchen Preis sollte das dominante Unternehmen setzen?
→ Um den Gewinn zu maximieren, muss es in Betracht ziehen wie die
Produktionsentscheidung der anderen Unternehmen von dem gesetzten Preis abhängen.
- Kartelle
Eigenschaften:
Ausdrückliche Absprachen zur Festsetzung von Produktionsmenge und Preis.
Wenn genug Unternehmen bei dem Kartell mitmachen und die Nachfrage ausreichend
unelastisch ist, kann der Kartellpreis weit über den vollkom. Wettbewerbspreis liegen.
Kartelle agieren oft international.
Bestimmungsfaktoren für Erfolg eines Kartells:
Die Kartellorganisation muss stabil sein.
o Die Alternative kompetitiver Preise wirkt als ausreichende Abschreckung gegen
Betrug.
Potenzielle Monopolmacht: Kartell muss entweder beinahe das gesamte Angebot
kontrollieren oder das Angebot der Nicht-Kartellmitglieder darf nicht preiselastisch sein

OPEC-Kartell CIPEC-Kartell

Unsicherheit und Risiko

- Beschreibung des Risikos


Messung des Risikos:
Auflistung aller möglichen Ergebnisse (zB: Regen oder Sonnenschein)
Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens jedes Ergebnisses.
Objektive Wahrscheinlichkeit:
Wahrscheinlichkeit auf der Grundlage der
beobachteten Häufigkeit des Eintretens vergangener Ereignisse.
Subjektive Wahrscheinlichkeit:
Auf der Grundlage von Wahrnehmung oder Erfahrung mit oder ohne beobachtete Häufigkeit
Verschiedene Informationen bzw. verschiedene Fähigkeiten der Verarbeitung der gleichen
Informationen können die subjektive Wahrscheinlichkeit beeinflussen.
Erwartungswert: Der gewichtete Durchschnitt der aus allen möglichen Ergebnissen
entstehenden Auszahlungen oder Werte.
o Die Wahrscheinlichkeiten jedes Ergebnisses werden als Gewichte verwendet.
o Der Erwartungswert misst die mittlere Tendenz, die durchschnittlich erwartete
Auszahlung bzw. den durchschnittlich erwarteten Wert.
𝐸𝑒= 𝜌1𝑒1 + ⋯ + 𝜌𝑛𝑒𝑛
− Variabilität: misst und beschreibt die Differenzen zwischen Erwartungswert und
tatsächlichen Ergebnissen (Auszahlungen) ≈ Abweichung von der Erwartung
− Standardabweichung: Quadratwurzel des Durchschnitts der Quadrate der einzelnen
Abweichungen

Beispiel: Variabilität in Gehälter möglicher Anstellungen


Nehmen wir an, wir entscheiden uns zwischen zwei Teilzeitanstellungen im
Verkaufsbereich mit dem gleichen erwarteten Einkommen (€1.500).
Die erste Anstellung beruht vollständig auf Provisionszahlungen.
Die zweite Anstellung wird mit einem Gehalt vergütet.
Beispiel: Variabilität in Gehälter möglicher Anstellungen
Bei der ersten Anstellung gibt es zwei gleich wahrscheinliche Ergebnisse: €2.000 bei
erfolgreichen Verkaufsbemühungen und €1.000 bei weniger erfolgreichen
Verkaufsbemühungen.
Bei der zweiten Anstellung beträgt die Vergütung meistens €1.510 (0,99 Wahrscheinlichkeit),
aber man würde nur €510 verdienen, wenn das Unternehmen das Geschäft aufgibt (0,01
Wahrscheinlichkeit).

Während die Erwartungswerte gleich sind, trifft dies auf die Variabilität nicht zu.
Eine größere Variabilität der Erwartungswerte signalisiert ein höheres Risiko.
Abweichung: Die Differenz zwischen der erwarteten und der tatsächlichen
Auszahlung.

Beispiel: Variabilität in Gehälter möglicher Anstellungen (Standardabweichung)


Beispiel: Variabilität in Gehälter möglicher Anstellungen (modifiziert)
Nehmen wir an, wir addieren zu jeder Auszahlung aus Anstellung 1 €100 hinzu, so dass die
erwartete Auszahlung = €1.600 ist:

Beispiel: Variabilität in Gehälter möglicher Anstellungen (modifiziert)


Anstellung 1: erwartetes Einkommen von €1.600 und eine Standardabweichung von €500.
Anstellung 2: erwartetes Einkommen von €1.500 und eine Standardabweichung von €99,50
Welche Anstellung?
Höherer Wert oder geringeres Risiko?

- Präferenz bei Risiko


Annahmen:
o Konsum eines einzelnen Produktes.
o Der Konsument kennt alle Wahrscheinlichkeiten.
o Auszahlungen werden im Hinblick auf den Nutzen gemessen.
o Nutzenfunktion gegeben.
Arten der Risikobereitschaft:
o Risikoavers
▪ Eine Person, die ein sicheres gegebenes Einkommen gegenüber einem
risikobehafteten Einkommen mit dem gleichen erwarteten Nutzen bevorzugt.
▪ Eine Person wird als risikoavers bezeichnet, wenn sie
einen abnehmenden Grenznutzen des Einkommens
aufweist.
▪ Der Einsatz von Versicherungen zeigt risikoaverses
Verhalten.
Beispiel:
Die Konsumentin ist risikoavers, da sie ein sicheres
Einkommen von €20.000 einem Glücksspiel mit einem
Einkommen von
€10.000 mit Wahrscheinlichkeit 0,5 und einem
Einkommen von €30.000 mit Wahrscheinlichkeit 0,5
vorzieht.
o Risikoneutral
▪ Risikoneutralität: Eine Person wird als risikoneutral
bezeichnet, wenn sie zwischen einem sicheren
Einkommen und einem unsicheren Einkommen mit
dem gleichen Erwartungswert keine Präferenz
aufweist.
o Risikofreudig
▪ Eine Person wird als risikofreudig bezeichnet, wenn sie
eine Präferenz für ein unsicheres Einkommen gegenüber
einem sicheren Einkommen mit dem gleichen erwarteten
Wert aufweist.

für Entscheidung tatsächlich relevant: Nutzen bzw. erwarteter Nutzen:


𝐸(𝑢(𝑒))=𝜌1𝑢(𝑒1) + ⋯ + 𝜌𝑛𝑢(𝑒𝑛)

Risikoprämie:
Die Risikoprämie ist die Geldsumme, die eine risikoaverse Person zur
Vermeidung eines Risikos zahlen würde.
Beispiel: Es besteht eine Wahrscheinlichkeit von 0,5, dass die Person ein Einkommen von
€30.000 erzielt, und eine Wahrscheinlichkeit von 0,5, dass sie ein Einkommen von €10.000
erzielt (erwartetes Einkommen = €20.000).
Der erwartete Nutzen dieser beiden Ergebnisse kann wie folgt bestimmt werden:
𝐸(𝑢)= 0.518+ 0.5 10 = 14
Beispiel:
Hier beträgt die Risikoprämie €4.000, da die Person mit einem sicheren
Einkommen von
€16.000 den gleichen erwarteten Nutzen erzielt, wie mit dem unsicheren
Einkommen, das einen Erwartungswert von €20.000 hat.

- Risikoabbau
Drei Methoden, die helfen, das Risiko abzubauen:
1. Diversifikation
- Aufteilung der Ressourcen auf eine Vielzahl von Aktivitäten, deren Ergebnisse in
keinem engen Zusammenhang stehen (≈ unabhängig voneinander sind)
- zur Risikominimierung
- unvollständig, wenn positive Korrelationen bestehen
Beispiel: Nehmen wir an, ein Unternehmen kann sich entscheiden, Klimaanlage und
Heizgeräte bzw. beides zu verkaufen.
Die Wahrscheinlichkeit warmer oder kalter Witterung ist gleich 0,5.
Das Unternehmen würde sich wahrscheinlich durch die Diversifikation besserstellen.

Verkauft das Unternehmen nur Heizgeräte oder Klimaanlagen, beträgt sein


Einkommen entweder €12.000 oder €30.000.
Sein erwartetes Einkommen wäre gleich: 0,5 ∗ 12000+ 0,5 ∗30000= 21000
Teilt das Unternehmen seine Zeit gleichmäßig zwischen den Geräten auf, lägen die
Verkäufe von Klimaanlagen und Heizgeräten bei der Hälfte der ursprünglichen Werte.
Wäre das Wetter warm, wäre das erwartete Einkommen aus dem Verkauf von
Klimaanlagen gleich €15.000 und aus dem Verkauf von Heizgeräten gleich €6.000 bzw.
insgesamt gleich €21.000.
Wäre das Wetter kalt, wäre das Einkommen aus dem Verkauf von Klimaanlagen gleich
€6.000 und aus dem Verkauf von Heizgeräten gleich €15.000 bzw. insgesamt gleich
€21.000.
Mit der Diversifikation beträgt das erwartete Einkommen €21.000 ohne Risiko.
Unternehmen können das Risiko abbauen, indem sie ihre Geschäfte auf eine Reihe
von Aktivitäten aufteilen, die nicht eng miteinander verbunden sind.

2. Versicherung
Risikoaverse Menschen sind bereit, für die Risikovermeidung Geld zu zahlen.
Sind die Kosten der Versicherung gleich dem erwarteten Verlust, schließen
risikoaverse Personen eine ausreichende Versicherung ab, um sich vollständig vor
einem potenziellen finanziellen Verlust zu schützen.

3. Einholung weiterer Informationen


Grundlage für Entscheidungen
Wert vollständiger Information: Differenz zwischen dem Erwartungswert einer
Entscheidung bei vollständiger Information und dem Erwartungswert einer
Entscheidung bei unvollständiger Information
Beispiel:
Nehmen wir an, der Geschäftsführer eines Bekleidungsgeschäfts muss entscheiden,
wie viele Anzüge er für die Herbstsaison bestellen will:
▪ 100 Anzüge kosten €180 / Anzug.
▪ 50 Anzüge kosten €200 / Anzug.
▪ Der Preis der Anzüge beträgt €300.
▪ Nicht verkaufte Anzüge können zur Hälfte des Preises zurückgeschickt
werden.
▪ Die Wahrscheinlichkeit des Verkaufs jeder Menge ist gleich 0,50.

▪ Der Erwartungswert bei vollständiger Information beträgt:


0,5 ∗ 5000 + 0,5 ∗12000= 8500
▪ Der Erwartungswert bei Unsicherheit (Einkauf von 100 Anzügen) beträgt
€6.750.
▪ Der Wert vollständiger Information ist gleich €1.750 bzw. der Differenz
zwischen den beiden = die Summe, die der Eigentümer des Geschäfts für eine
Marktstudie zu zahlen bereit wäre.

Das könnte Ihnen auch gefallen