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WI1036.1 Makroökonomie
Kapitel 1
Eine Reise um die Welt
In der Makroökonomie geht es darum:
- Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen zu beschreiben (Empirie)
- Gesamtwirtschaftliche Beziehungen zu erklären (Theorie)
sowie
- Vorschläge zur Problemlösung zu geben (Politik)
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Daten verschiedener Regionen.
Wir beginnen mit einem Vergleich von Deutschland mit dem Durchschnitt
der OECD
Wir betrachten BIP Wachstum, Arbeitslosenquote, Inflationsrate und den
Leistungsbilanzüberschuss als Anteil am BIP
Z
Die Produktion
Die Wirtschaftsleistung der gesamten Volkswirtschaft und
die Wachstumsrate der Produktion.
Die Inflationsrate
Die Rate, mit der in der betrachteten Volkswirtschaft das
durchschnittliche Preisniveau aller Güter im Zeitverlauf zunimmt.
1.1 Ein Blick auf die makroökonomischen Daten
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1.1 Ein Blick auf die makroökonomischen Daten
Die weltweite Rezession wurde von einer dramatischen Finanzkrise ausgelöst. Das
Problem begann mit einer großen Immobilien- und Kreditblase in den Vereinigten
Staaten.
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1.2 Die Entstehung der Finanzkrise und ihre Folgen in der
kurzen Frist
Wert der
Anleihen steigt
an
Wert des
Immobilienpreise
Eigenkapitals
steigen
steigt
„Der Engelskreis“
Nachfrage nach
Banken weiten
kreditfinanzierte
Kreditvergabe
n Immobilien
aus
steigt
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1.2 Die Entstehung der Finanzkrise und
ihre Folgen in der kurzen Frist Fokusbox 16.3.
Dies führte dazu, dass die Verschuldung der Haushalte als
Anteil am Einkommen stark anstieg:
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• Als aber die Zinsen stiegen, gerieten immer
mehr Hausbesitzer in Schwierigkeiten.
Weil sie ihre Hypothekenkredite nicht mehr
zurückzahlen konnten, begannen die
Hauspreise zu fallen. Eine gefährliche
Abwärtsspirale – ein Teufelskreis
1.2 Die Entstehung der Finanzkrise und ihre Folgen in der
kurzen Frist
Sinkende Vermögenspreise + hohe Verschuldung:
Einschränkung der Kreditaufnahme
Vorsichtssparen → Einbruch der Konsumnachfrage
Sparparadox: Das Bestreben der Konsumenten, mehr zu sparen, kann
kurzfristig einen Einbruch der Produktion auslösen.
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1.2 Die Entstehung der Finanzkrise und ihre
Folgen in der kurzen Frist
Multiplikatoreffekte verstärken die Wirkung von Schocks:
Der Nachfragerückgang potenziert sich:
• Zunächst sind nur bestimmte Sektoren betroffen
(Finanzsektor, Bauwirtschaft; Autoindustrie)
• Nachfragerückgang breitet sich über Multiplikatoreffekte
schnell auf die gesamte Wirtschaft aus
• Starker Rückgang von Produktion und Beschäftigung im
Vergleich zum Produktionspotenzial!
• In der kurzen Frist wird Produktion von der Nachfrage
bestimmt wird. Bei einem plötzlichen Nachfrageeinbruch
sinkt die Produktion weit unter das
Vollbeschäftigungsniveau (die natürliche Rate der
Produktion)
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1.2 Die Entstehung der Finanzkrise und ihre Folgen in der kurzen Frist
Internationale Auswirkungen
• A) Handelsströme
• Nachfrageeinbruch verbreitet sich weltweit.
• Haushalte in den USA reduzieren Nachfrage nach Importen
[Computer, Kleidung, Spielzeuge, Autos aus China/Japan,
Europa]
• Einbruch der Exportnachfrage in diesen Staaten:
Rückgang von Produktion und Beschäftigung.
• Rückgang der Nachfrage in anderen Sektoren und in anderen
Regionen der Welt
• Die ursprüngliche Wirkung verstärkt sich wieder wechselseitig
zwischen den Ländern (Multiplikatoreffekt). [In China und
Osteuropa geht auch die Nachfrage nach Maschinen aus
Deutschland zurück.]
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1.2 Die Entstehung der Finanzkrise und ihre Folgen in der kurzen Frist
Internationale Auswirkungen
B) Internationale Kapitalströme
beschleunigen globale Verbreitung der Krise.
• Globale Aktivitäten internationaler Geschäftsbanken
Verluste aus der US-Immobilienkrise → Banken droht Insolvenz
• Auch Handelskredite werden aus Furcht vor Insolvenz der
Geschäftspartner stark eingeschränkt.
• Umschichtungen internationaler Finanzanleger („Flucht in sichere
Anlagen“) → Abfluss von Kapital aus Schwellenländern und den
Krisenstaaten im Euroraum
• Beeinträchtigt die Fortführung langfristiger Investitionen, finanziert
durch Auslandskapital aus entwickelten Ländern
• Es kommt nicht nur zu Finanz-, sondern auch zu Wechselkurskrisen.
• Der Abzug von Kapital trifft die Krisenstaaten im Euroraum
besonders stark; dort kommt zu einem drastischen Einbruch der
Wirtschaftsaktivität (vgl. dazu ausführlicher Kapitel 23).
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1.2 Die kurze Frist
Betrachtet Konjunkturschwankungen, also
Zyklische Schwankungen um
Produktionspotential
Kurzfristige Analyse:
Schwankungen der Nachfrage sind der
wesentliche Bestimmungsfaktor
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Von der kurz- zur mittelfristigen Perspektive
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1.3 Die mittelfristige Perspektive
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1.4 Die langfristige Perspektive
• Lange Frist:
Welche Faktoren beeinflussen die langfristige
Wachstumsrate (Trendwachstum des
Produktionspotentials)?
• Langfristige Analyse:
Was bestimmt Veränderungen des Trends?
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1.4 Die langfristige Perspektive
• Langfristige Perspektive:
Gelingt es, zu hohem Produktivitätswachstum zurückzukehren?
• Produktivitätswachstum ist der Schlüssel für langfristige Prosperität
Innovation (Erfindung/Imitation neuer Technologien) steigert Produktion
selbst bei unverändertem Ressourcen.
• Kleine Änderungen der Wachstumsrate über längere Zeit
→ nachhaltige Effekte auf Lebensstandard!
• USA: Hohes Produktivitätswachstum 1995-2005
– - getrieben durch neue Informationstechnologien und dauerhafte Finanzinnovationen?
– - oder nur ein Resultat von Blasenbildung?
• Sofern die Wachstumserwartungen nach unten korrigiert werden müssen:
Notwendigkeit drastischer Anpassungen mit länger anhaltender Stagnation.
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1.4 Die langfristige Perspektive
Kernfrage: Wird das Produktivitätswachstum in den USA wieder auf das
hohe Niveau der 90er Jahre zurückkehren?
Abbildung 1.2.