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Deutschklausur Wintersemester 2021/22

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Lesen Sie den Artikel und überlegen Sie, welche Überschrift zu welchem Abschnitt passt. Drei
Überschriften passen nicht.

Geben Sie dem gesamten Text eine eigene Überschrift!

A Evolution und Sehsinn


B Die Bedeutung von Experimenten
C Trügerische Sicherheit
D Das Auge in der Sprache
E Visuelle Reize im Gehirn
F Kein Zweifel am Gesehenen
G Kein Blick für scheinbar Nebensächliches
H Kein Sehen ohne Gefühle
I Die Fähigkeit des Auges
J Das subjektive Auge

Gesamte Überschrift _____________________________________________________________

1 _______________________

Wer gerne einen Blick riskiert oder anderen Menschen schöne Augen macht, kann durchaus der
Liebe auf den ersten Blick begegnen. Dann kann es passieren, das uns die Augen übergehen, wir
einen Menschen mit den Augen verschlingen und wir schließlich einem geliebten Menschen jeden
Wunsch von den Augen ablesen. Erwischen wir diesen dann beim Techtelmechtel mit einer
anderen Person, werden wir vermutlich unseren Augen nicht trauen und uns werden die Augen
aufgehen. Wir hätten unsere Liebe eben besser wie unseren Augapfel hüten sollen und sie nicht
aus den Augen verlieren dürfen. Das sind dann leider trübe Aussichten – die wir vielleicht mit
einem weinenden und einem lachenden Auge betrachten. Diese und zahllose weitere Redewen-
dungen spiegeln es wider: Auch die Sprache kommt ohne das Auge nicht aus.

2 ________________________

Unser Auge ist tatsächlich ein Wunderwerk der Natur. Denn über den Sehsinn erhalten wir rund 80
Prozent aller Informationen aus der Umwelt, die wir im Gehirn verarbeiten. Wir sind in der Lage,
ca. 150 Farbtöne aus dem Spektrum des sichtbaren Lichtes zu unterscheiden und zu einer halben
Million Farbempfindungen zu kombinieren.

3_________________________

Das Auge ist der wichtigste Sinn des Menschen, daher vertraut er ihm mehr als sämtlichen
anderen Wahrnehmungen. Doch wir sehen längst nicht so gut, wie wir glauben. „Die Sicherheit,
durch Bilder informiert zu sein, ist ein trügerisches Gefühl“, behauptet der Kommunikationswissen-
schaftler Thomas Knieper von der Universität München: „Wenn Leute zum Beispiel einen Fern-
sehbericht betrachten, bei dem die Aussagen von Bild und Text einander widersprechen, denken
sie, die Bilder seien wahr und die Texte falsch.“ Und der Psychloge Frank Keil von der amerika-
nischen Yale-Universität kommt zu dem Schluss: „Es ist ein Grundproblem der Menschen: Wir
glauben, was wir sehen.“

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Im Alltag fasst der Mensch Bilder als gesicherte Wirklichkeit auf, während er sich über andere
Sinneseindrücke schon mal bei Mitmenschen vergewissern muss: Hat der andere auch das komi-
sche Geräusch gehört? Findet die Begleitung beim Abendessen ebenfalls, dass der Weißwein einen
komischen Geschmack hat? Gesehenes hingegen zieht der Mensch so gut wie nie in Zweifel.

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„Wir sind Augentiere“, erklärt Ernst Pöppel, Professor für Medizinische Psychologie an der
Universität München. Seit Urzeiten verlassen wir uns auf den Sehsinn, der uns den Tiger im
Gebüsch identifizieren ließ, nachdem dort nur ein unbestimmtes Ästeknacken zu hören war – und
lange bevor wir das Tier hätten riechen können. Diese Vormacht des Sehsinns drückt sich bis heute
darin aus, dass die Hälfte des menschlichen Hirns für die Verarbeitung visueller Reize zuständig ist.
Und sie drückt sich im nahezu blinden Vertrauen aus, das der Homo sapiens seiner Sehfähigkeit
entgegenbringt.

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Dabei ist das, was vom Auge ins Gehirn gelangt, immer nur ein Konstrukt der Wirklichkeit:
eingeschränkt durch persönliche Erfahrungen und durch erlerntes Vorwissen. Das Auge vervoll-
ständigt in wirrer Umgebung bekannte Strukturen, ergänzt ein paar Fetzen Tigerfell im Gebüsch zur
ganzen Raubkatze. „Zudem scheinen Gefühle in starkem Maß zu beeinflussen, was wir sehen“, sagt
Petra Stoerig vom Institut für experimentelle Psychologie der Universität Düsseldorf.: „Ein Mensch,
der gerade traurig ist, wird vor allem Dinge wahrnehmen, die zu diesem Gemütszustand passen,
also einen Leichenwagen eher als einen Hochzeitszug. Hier haben wir ein interessantes Feld für
weitere Untersuchungen.“

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Darüber hinaus übersehen wir leicht die auffälligsten Dinge, wenn wir uns auf etwas anderes
konzentrieren. So ließen Daniel Simons und Christopher Chabris im berühmt gewordenen „Gorilla
Experiment“ eine Person im Gorillakostüm durch ein Basketballfeld laufen. Mehr als die Hälfte der
Zuschauer nahm den Gorilla überhaupt nicht wahr, weil sie darauf konzentriert waren, die Pässe zu
zählen. Ein Phänomen, das der Psychologe Heiner Deubel „Schauen ohne zu sehen“ nennt. Dieses
und viele andere Experimente zeigen, wie selektiv unsere Wahrnehmung ist. Das hat aber nicht nur
Nachteile, denn ohne diese selektive Wahrnehmung würden wir möglicherweise wegen
Reizüberflutung verrückt werden.

Entscheiden Sie bei jeder Aussage, ob sie richtig (+), falsch (-) oder „steht nicht im Text“ (?) ist!
1. Zum Thema „Sehen“ gibt es mehr Redewendungen als zu den anderen Sinnen.
2. Das Gehirn verarbeitet nur 80% aller Informationen, die wir über den Sehsinn
bekommen.
3. Das Auge ist in der Lage, 150 Farbtöne zu einer halben Million Farbempfindungen
zu verknüpfen.
4. Es gibt Situationen, da verlässt uns bei Sinneswahrnehmungen die Sicherheit.
5. Der Mensch hat den Sehsinn so stark entwickelt, weil dieser sich als erster heraus-
gebildet hat.
6. Wenn man etwas sieht, sind 50% des Gehirns an der Verarbeitung beteiligt.
7. Erfahrungen und Vorwissen beeinflussen das Sehen.
8. Ob wir manche Dinge sehen oder nicht, hängt auch von unserem Gefühl ab.
9. Man sieht nur Dinge, auf die man sich konzentriert
10. An der Universität München wurde in einem Experiment untersucht,wie Reiz-
überflutung den Menschen verrückt machen kann.

Wandeln Sie den 5. Abschnitt in Konjunktiv 1 um!

Bitte ergänzen Sie die Lücken!

Semesterferien sind heute für die meisten Studenten keine wirklich freie Zeit mehr. Ist d……
Semester bee……..., werden Hausarbe…………. geschrieben od…… man verd………… sich m…. einem
J…… Geld f…… das näc………. Semester. And…….. müssen i….. dieser Ze….. ein Prak……………….
absolvieren. E…… werden wäh…………… der vorlesungsfre…………. Zeit i…… der
Universitätsbibli………… im Durchs…………… zwar et………… sieben Pro………….. weniger Büc………….
ausgeliehen a……. in d……. Vorlesungszeit, d.… zahlreich……. Lesesäle sind ab……. gut bes…………...
Die Mögli…......... zum Besu…………… der Mensa ist in dieser Zeit ebenfalls gegeben.

Äußern Sie sich zum Thema „Umweltschutz“. Was denken Sie darüber und welchen Stellenwert
hat es in Ihrer Heimat. (ca. 150 Wörter)

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