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Beispiele für ausserschulische Fördermassnahmen

 Der Selbstwert des Kindes soll durch Fördern anderer Stärken und Res-
sourcen (z.B. durch soziale, musische oder sportliche Aktivitäten) ge-
stärkt werden. LESE- UND RECHTSCHREIBSTÖRUNG
 Durch Beratung der Bezugspersonen wird das Anerkennen der Schwierig-
keiten und der Umgang damit gestärkt. Das Kind erfährt so emotionale
Entlastung. (Legasthenie)
 Lesen und Schreiben positiv erlebbar machen:
 regelmässiges Vorlesen
 gemeinsames Lesen (absatzweises abwechselndes Lesen von
Bezugspersonen und Kind)
 ritualisiertes Lesen (tägliche, kurze Lesezeiten für das Kind festle-
gen)
 Geschichten erzählen lassen
 interessenorientiertes, den individuellen Fähigkeiten entsprechen-
des Lesematerial
 neue Medien nutzen
 Förderspiele
 Nehmen Sie bei Fragen Kontakt mit den schulischen Fachpersonen oder
dem Schulpsychologischen Dienst auf.

Quellenangaben

 Scheerer-Neumann, Gerheid. (2018). Lese-Rechtschreib-Schwäche und


Legasthenie, Grundlagen, Diagnostik und Förderung (2. aktualisierte Aufla-
ge). Stuttgart-Obertürkheim: Kohlhammer
 Warnke, Andreas / Hemminger, Uwe / Roth, Ellen / Schneck, Stefanie.
(2002). Legasthenie – Leitfaden für die Praxis. Göttingen: Hogrefe Verlag
 Küspert, P. (2018). Neue Strategien gegen Legasthenie. Lese- und Recht-
schreibschwäche: Erkennen, Vorbeugen, Behandeln (4. Aufl.). München:
Oberstebrink
 Steinbrink, C. & Lachmann, T. (2014). Lese-Rechtschreibstörung. Grundla-
gen, Diagnostik, Intervention. Kaiserslautern: Springer-Verlag GmbH Schulpsychologischer Dienst
des Kantons St. Gallen
 Verband St. Gallischer Legasthenie-Therapeutinnen und Therapeuten Le- ______________________
gaSG (2017), Flyer Beratung und Diagnostik
Buchknacker, online-Bibliothek bei Dyslexie und AD(H)S
Die Begrifflichkeiten Folgeerscheinungen

 Die Lese- und Rechtschreibstörung (kurz: LRS, Synonym: Legasthenie)  Die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben können sich bald
gehört in die Kategorie der umschriebenen Entwicklungsstörungen auch auf die anderen Schulfächer auswirken, zum Beispiel bei
schulischer Fertigkeiten. der Bearbeitung von Textaufgaben in den Fächern Mathematik
 Sie manifestiert sich durch eine eindeutige Entwicklungsbeeinträchti- oder Natur Mensch und Gesellschaft (NMG).
gung der Entwicklung der Lese- und/oder Rechtschreibfertigkeiten bei  Die aufgeführten Schwierigkeiten stellen häufig eine grosse
normaler Intelligenz. emotionale Belastung dar.
 Zirka 2-10% der Schulkinder sind von einer LRS betroffen.  Der ständige Misserfolg kann dazu führen, dass das Kind die
 Wir unterscheiden zwischen einer Lese-/Rechtschreibstörung und einer Freude am Lernen verliert, nicht mehr zur Schule gehen will oder
Lese-/Rechtschreibschwäche: psychosomatische Beschwerden entwickelt.

Abklärungsverfahren durch den Schulpsychologischen Dienst des


LRS
unterdurch- Normalbereich überdurch- Kantons St. Gallen
schnittlich schnittlich
 Die Anmeldung beim SPD erfolgt durch die Lehrperson im
Einverständnis mit den Eltern oder durch die Eltern.
 Es folgt eine Einladung zu einem Gespräch. Im Anschluss fin-
Grundsätzliches det an ein bis zwei Terminen die diagnostische Abklärung mit
dem Kind statt.
 Betroffene Kinder zeigen deutlich schwächere Leistungen in Recht-  Danach werden in einem Beratungsgespräch mit allen Betei-
schreib- und/oder Lesetests. ligten (Eltern und Lehrpersonen) die Befunde diskutiert.
 Der Unterschied zu einem unauffälligen Lese-Rechtschreiberwerb zeigt  Bei Bedarf wird ein Antrag für Unterstützungsmassnahmen
sich meist in der erhöhten Häufigkeit sowie in der hartnäckigen Bestän- an den Schulträger gestellt.
digkeit der Fehler, nicht unbedingt in der Art der Fehler.
 Der SPD führt auch LRS-Abklärungen bei Erwachsenen durch.
 Die Abklärung und Diagnosestellung erfolgt durch den Schulpsychologi-
schen Dienst. Eine Diagnose ist frühestens Ende der 2. Klasse möglich.
Mögliche Unterstützungsformen sind

Früherkennung  Legasthenietherapie
 Logopädietherapie
 Erste Anzeichen sind Sprachentwicklungsauffälligkeiten. Später
 Integrative Schulische Förderung (ISF) in Deutsch
kommen Schwierigkeiten, die Buchstaben kennen zu lernen und
das Verwechseln von Buchstaben dazu.  Erarbeitung von Lernstrategien
 Das Lesen lernen erfolgt verlangsamt, die Kinder machen viele  Individuelle Lernziele (ILZ)
Lesefehler und/oder lesen stockend.  Psychologische Begleitung von Kind und/oder Eltern durch den SPD
 Geschriebene Texte sind inhaltlich oft kaum verständlich.  Ausserschulische Fördermassnahmen
 Trotz intensiven Übens sind die Fortschritte klein.  Nachteilsausgleich

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