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Grammatik #03: Die Großschreibung

Sehen sie nicht schön aus, die vielen Großbuchstaben in so einem Text? Für uns
Deutsche ist es ganz normal, dass viele Wörter groß geschrieben werden. Für
Euch vielleicht nicht. Falls Ihr diesen Text nur hört und nicht seht muss ich Euch
sagen: Ich schreibe „Euch“ und „Ihr“ auch groß. Das ist Geschmackssache, man
muss es nicht machen. Ich finde es schöner, es sieht höflicher aus. Oder? Jetzt
aber zu den festen Regeln. Was schreiben wir groß?
Natürlich schreiben wir den ersten Buchstaben eines neuen Satzes groß. Das ist
immer so. Da führt kein Weg dran vorbei. Satzanfang ist groß.
Und wir schreiben alle Substantive groß. Also Wörter, die Menschen, Sachen
oder Tiere beschreiben. Im Deutschen sagen wir auch Hauptwort dazu. Oder
Namenwort. Oder Nomen. Lasst uns ein paar Hauptwörter finden. Der Tiger.
Der See. Das Buch. Der Sessel. Das sind alles Dinge, die man sehen kann, die
man anfassen kann – auch wenn ich das mit einem Buch lieber mache als bei
einem Tiger… Aber Spaß beiseite. Auch Dinge, die man nicht anfassen kann,
schreiben wir groß. Die Politik. Das Wetter. Die Wärme. Die Kälte. Alles
Hauptwörter. Substantive. Groß geschrieben. Ihr merkt schon, das sind Wörter,
die einen Artikel haben. Der, die, das. Das ist eine andere Grammatiklektion.
Aber daran könnt Ihr Hauptwörter erkennen.
Alle Eigennamen werden auch groß geschrieben. Hannover und München, also
Städte. Thomas und Markus, Anna und Erika. Namen. Straßennamen.
So weit war es noch einfach, oder? Es gibt aber auch kompliziertere Regeln.
War ja klar. Denn Verben, wir nennen sie Tunwörter, schreibt man klein. Ich
sehe. Ich weine. Ich laufe. Aber diese Verben können wachsen, und dann
werden sie zu Nomen. Man nennt das Verben nominalisieren. Dann ist es das
Sehen, das Weinen und das Laufen. Und Ihr merkt schon – falls Ihr diesen Text
lest – dass die Anfangsbuchstaben gewachsen sind. Die Wörter werden
großgeschrieben. Auch hier wieder leicht zu erkennen, weil ein Artikel
davorsteht! Ähnliches kann mit Adjektiven passieren, also den Wiewörtern oder
Eigenschaftswörtern. Da gibt es dann etwas Schönes zu sehen, auch wenn das
Bild eigentlich nur schön war, also kleingeschrieben. Das Schöne. Da ist wieder
der Artikel davor.
Diese Regeln solltet Ihr lernen. Wenn Ihr keine Lust habt, sie zu lernen, habe
ich einen Tipp: Schreibt E-Mails. In E-Mails schreiben viele Deutsche einfach
alles klein. Aus Faulheit. Praktisch, oder?
Zu langsam? Hier geht’s zur schnelleren Version:

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