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Hilfen"
Übermäßige Gewinne von Energiefirmen sollen umverteilt werden,
schlägt Ursula von der Leyen vor. Dies solle 140 Milliarden Euro zur
Linderung der Energiekrise einbringen.
Zur Entlastung der Verbraucher sollen übermäßige Gewinne von
Energiefirmen in der EU künftig abgeschöpft und umverteilt werden. EU-
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte in ihrer Rede zur
Lage der Europäischen Union im Straßburger Europaparlament einen
Gesetzesvorschlag gegen die hohen Energiepreise an, der sowohl
Produzenten von erneuerbarem Strom als auch Gas- und Ölkonzerne
10 treffen würde. "Unser Vorschlag wird mehr als 140 Milliarden Euro für die
Mitgliedstaaten bringen, um die Not unmittelbar abzufedern", sagte von
der Leyen. "Millionen Europäer brauchen Hilfen".
Im Anschluss an von der Leyens Rede ist eine Debatte mit den EU-
Abgeordneten geplant. Die EU-Kommission bereitet seit Wochen
Notfallmaßnahmen gegen die 1 Strompreise vor. Ein
Gesetzesvorschlag wird am Nachmittag erwartet.
Der Strompreis wird derzeit vom hohen Gaspreis getrieben und auch
Produzenten von billigerem Strom – etwa aus Sonne, Wind, Atomkraft
oder Kohle – können diesen zu den hohen Preisen verkaufen. Firmen, die
20 Elektrizität nicht aus Gas herstellen, sollen künftig einen Teil dieser
Gewinne abgeben. Laut einem Entwurf sollen Einnahmen ab 180 Euro pro
Megawattstunde an den Staat gehen. Aus diesem Geld sollten
Entlastungsmaßnahmen finanziert werden. Die Bundesregierung hat
ähnliche Maßnahmen unterstützt.
Aber auch Gas- und Ölkonzerne sollten von der Leyen zufolge ihren
Beitrag leisten über eine Krisenabgabe. Laut dem Entwurf sollen sie auf
Profite des laufenden Jahres, die 20 Prozent über dem Durchschnitt der
vergangenen drei Jahre lagen, eine Solidaritätsabgabe von 33 Prozent
zahlen.
Von der Leyen sagt Ukraine weitere Unterstützung zu
Von der Leyen kündigte zudem Maßnahmen an, um den Stromverbrauch
der EU-Länder insgesamt zu senken. Laut dem Entwurf soll der
Stromverbrauch zu Spitzenzeiten verpflichtend um mindestens fünf
Prozent gesenkt werden. Dafür sollen die EU-Länder Anreize schaffen.
Von der Leyen verurteilte den russischen Krieg gegen die Ukraine und
sagte den Ukrainerinnen und Ukrainern die Solidarität der EU zu: "Die
Solidarität gegenüber der Ukraine wird unerschütterlich sein." Die EU
habe vom ersten Tag des Kriegs an der Seite der Ukraine gestanden und
sie unterstützt – mit Waffen, Geld und Gastfreundschaft.
40 "Die Zeiten, die noch vor uns liegen, werden nicht einfach sein", sagte die
EU-Kommissionspräsidentin. Das gelte für die hohen Energiepreise
ebenso wie für die europäischen Werte, die es zu verteidigen gelte. "Hier
steht viel auf dem Spiel, nicht nur für Europa, sondern für die ganze
Welt", sagte von der Leyen.
60 Die geplante Reform der EU-Schuldenregeln soll nach dem Willen von der
Leyen für mehr Flexibilität beim Abbau von Schulden sorgen. "Im Oktober
werden wir neue Vorschläge für unsere wirtschaftspolitische Steuerung
vorlegen", sagte von der Leyen. Neben mehr Flexibilität solle es aber auch
eine größere Rechenschaftspflicht geben, wenn es um das Erreichen der
vereinbarten Ziele gehe.