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5G – Klassen – Histo Industrialisierung

Aufbruch in ein neues Zeitalter - Europa kurz vor der Industrialisierung


Seit dem Mittelalter hatte es bis zum 18. Jahrhundert beim Erscheinungsbild der europäischen
Länder und bei der Lebensweise der Bevölkerung kaum große Veränderungen
gegeben.
Die Landwirtschaft hatte neben dem Handel in den Städten nach wie vor eine wichtige Stellung im
Lebensalltag. Natürlich herrschte in einigen wenigen großen Handelszentren oder Seehäfen
Handel, doch all dies sollte kein Vergleich sein zu dem, was den Menschen im Laufe der nächsten
300 Jahre bevorstand!
Nach wie vor lebte der überwiegende Teil der Menschen auf dem Land. Die Bauern bauten
hauptsächlich für ihren Eigenbedarf an (=Subsistenzwirtschaft). Sie mussten dafür den
Grundherrn, denen das Land gehörte, Lebensmittel abgeben oder Frondienst leisten.
Das Leben auf dem Land war hart, oft brachen Hungersnöte und Krankheiten aus. Aber nach und
nach verbesserten sich die Verhältnisse für die Bevölkerung. Die Anbaumethoden der Bauern
hatten sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Nach wie vor betrieb man die Dreifelderwirtschaft
und bestellte die Äcker von Hand oder mit Hilfe von Ochsen oder Pferden. Manchmal fiel die Ernte
sehr gering aus, dann hungerten die Menschen im Winter. Zur Linderung der Not mussten Tiere
geschlachtet werden.
Erst neue Erfindungen, wie z.B. Mäh- und Dreschmaschinen und neue Anbaumethoden sollten die
Landwirtschaft revolutionieren. Man nutzte zu Anfang des 18. Jahrhunderts ausschließlich
die natürlichen Energiequellen (Muskel-, Wind- und Wasserkraft). Es gab zahllose Wind- oder
Wassermühlen, die Korn mahlten, Land trockenlegten, Bretter sägten oder zur Papierherstellung
genutzt wurden.
Pflüge und Karren wurden von Pferden, Ochsen oder Eseln gezogen. Die täglichen
Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge wurden von Schmieden, Tischlern, Wagenbauern und
anderen Handwerkern hergestellt. Von einer industriellen Produktion konnte zu dieser Zeit noch
keine Rede sein.
Seit dem Ende des Mittelalters war die Bevölkerung aufgrund günstiger Witterungsverhältnisse und
guter Ernten (auch durch verbesserte Anbaumethoden) stetig gewachsen. Die Sterblichkeit der
Landbevölkerung ging zurück, es wurden mehr Menschen geboren als starben. Besonders
England erlebte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eine wahre „Bevölkerungsexplosion“.
Das Inselreich verfügte außerdem über zahlreiche wertvolle Bodenschätze, wie z.B. Kohle oder
Eisenerz. Außerdem war England durch seinen regen Fernhandel sehr reich. Seine Kolonien
lieferten unbegrenzt billige Rohstoffe, besonders Baumwolle. All diese Faktoren führten dazu, dass
England Vorreiter einer neuen, bahnbrechenden Entwicklung wurde.
Vor etwa 250 Jahren begannen die Engländer, mit Hilfe neuer Erfindungen Maschinen zu
entwickeln, die zu einer allgemeinen Mechanisierung des Handwerks und der Landwirtschaft
führten.
Die Industrialisierung/Industrielle Revolution hatte begonnen...

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5G – Klassen – Histo Industrialisierung

AUFGABE
a) Fasse die Wirtschafts- und Lebensumstände der vorindustriellen Zeit in der vorliegenden
Tabelle zusammen.

b) Versuche auch die durch die Industrialisierung angegebene Veränderung der


beschriebenen Situation anzugeben.
Landwirtschaft

Handel

Herstellung
von
Gebrauchsgegenständen

Bevölkerungsentwicklung

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