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Als industrielle Revolution wird der Umbruchprozess von der handwerklich und
landwirtschaftlich geprägten Wirtschaft hin zur Industriewirtschaft bezeichnet. Menschliche
und tierische Muskelkraft wurde durch neue Energiequellen(Wasserkraft, Dampf, Kohle)
ersetzt. Neue Maschinen, die mit diesen Energiequellen betrieben wurden, ersetzten die
Handarbeit. Anstelle von Handwerksbetrieben, Manufakturen und Heimarbeit traten
Fabriken. Arbeitsteilung und Produktivität wurden gesteigert.
Die industrielle Revolution begann zuerst in England (um 1770) und setzte Anfang des 19.
Jahrhunderts auch im übrigen Westeuropa und Nordamerika ein (Schweiz: um 1830).
Von der Industriellen Revolution muss die Industrialisierung unterschieden werden. Damit ist
die stetige wirtschaftliche Veränderung hin zur industriellen Produktionsweise gemeint.
Spätere Meilensteine dieses Prozesses waren z.B. die Elektrizität, der Computer usw.
Liberalismus:
Ziel des Liberalismus ist es, dass die Menschen möglichst grosse Freiheit geniessen. Man
vertraut auf die Eigenverantwortung und Selbstregulierung von Wirtschaft und Gesellschaft.
Hauptaufgabe des Staates sei es, die Freiheit der Menschen nicht zu beschränken und sie zu
schützen.
Erfindungen:
Die „Schrittmacherindustrie“ die Branche, welche die industrielle Entwicklung anführte,
war in England die Textilindustrie, genauer die Baumwollverarbeitung. Das
Bevölkerungswachstum hatte die Nachfrage nach Textilien erhöht. Mit herkömmlichen
Produktionsmethodenkonnte nicht mehr genug hergestellt werden. So kam es zu einer
bahnbrechenden Erfindung: Der Spinnmaschine und dem Webstuhl.
Dem Mechaniker und Unternehmer James Watt war jedoch bereits 1769 eine wesentliche
Verbesserung der Dampfmaschinegelungen, die nun auch zum Antrieb von Maschinen
verwendet werden konnte und in England bald zum grossen Teil die Wasserkraftersetzte. Die
Dampfmaschine konnte auch Lokomotiven antreiben, was der Industriellen Revolution einen
weiteren wichtigen Impuls gab.
Sozialismus/Kommunismus:
Die Lösungsansätze der Arbeiterschaft wurden mit der Ideologie des Sozialismus begründet.
Der Sozialismus verstand sich als Kritik am Liberalismus. Sozialisten wiesen angesichts der
Not der Arbeiter darauf hin, dass die Selbstregulierung der Wirtschaft offenbar versage.
Die deutschen Philosophen Karl Marx und Friedrich Engels entwickelten den
Kommunismus (Marxismus). In ihren Augen waren Verbesserungen nur durch einen
„Klassenkampf“ möglich, eine gewaltsame Revolution der Proletarier gegen die Bourgeoisie.
Seien die Proletarier an der Macht, so müssten sie das Privateigentum an
Produktionsmitteln sowie das Erbrecht abschaffen, Staatsfabriken gründen und einen
Arbeits-zwang für alle einführen.
Im Gegensatz zu den Marxisten / Kommunisten waren die Sozialdemokraten der Meinung,
dass die Ideen des Sozialismus auch mit demokratischen Mitteln verwirklicht werden
können.
Maschinenstürme:
Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts kam es in mehreren Ländern zu
Unruhen, bei denen Handwerker und Heimarbeiter, die sich durch die Maschinen in ihrer
Existenzbedroht fühlten, Fabriken zerstörten. Doch auch den Arbeitern war klar, dass sich
ihre Probleme dadurch nicht lösten.
Gewerkschaften:
Die Arbeiter gründeten Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände, um ihre Position bei
Lohn und Arbeitszeitverhandlungen zu stärken. Dazu setzten Gewerkschaften auch Streiks
ein, also die gemeinschaftliche Arbeitsniederlegung. Heute steht das Streikrecht in der
Bundesverfassung. Damals wurden Streiks häufig durch Polizei oder Militär beendet. Viele
Unternehmer und Behörden sahen sie als Schritt zur kommunistischen Revolution.
Arbeiterparteien:
In vielen Ländern wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts Arbeiterparteien gegründet, so
1888 auch in der Schweiz mit der Sozialdemokratischen Partei (SP). Das veränderte die
Politik: Zuvor hatte der Gegensatz zwischen Liberalen und Konservativen dominiert.
Fortschritt und Freiheit versus Tradition und Religion prägten diesen Gegensatz. Die
Gründung der SP führte zur Annäherung von Liberalen und Konservativen. Neu dominierte
der Gegensatz zwischen den „Bürgerlichen“ und der Arbeiterschaft, also der SP, die Politik.
Fabrikgesetz:
Es setzte die maximale Wochenarbeitszeit auf 66 Stunden fest, untersagte die
Kinderarbeit unter 14 Jahren und verbot die Nacht- und Sonntagsarbeit für Frauen und
Jugendliche. Schwangere durften sechs Wochen vor und nach der Geburt nicht arbeiten.
Fabrikinspektoren kontrollierten die Betriebe auf ihre Sicherheitsmassnahmen.
Sozialversicherungen:
1918:obligatorische Unfallversicherung
1948:Alters-und Hinterlassenenversicherung
1960:Invalidenversicherung
1977:obligatorische Arbeitslosenversicherung
1996:obligatorische Krankenversicherung