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Industrielle Revolution

Erste Industrielle Revolution (1760-1830)

In der Geschichte der Menschheit gilt die


Epoche der industriellen Revolution neben der
Neolithischen Revolution als einer der
bedeutendsten Entwicklungsschritte.
• Menschliche und tierische Arbeitskraft
wurden durch mechanische Kraft ersetzt,
wodurch ein Kontrast zwischen Mensch und
Maschine entstand.
• Kleinhandwerk, häusliche Industrien und
Manufakturen wurden durch die
Massenproduktion in Fabriken abgelöst.
• Fortschritte in der Anbaumethodik führten
zu einem Überschuss an Nahrungsmitteln,
was wiederum ein Bevölkerungswachstum
auslöste.
• Dieses Wachstum wiederum führte zur
Landflucht und Urbanisierung.
• Die Umstellung auf maschinelle Produktion
brachte jedoch auch Arbeitslosigkeit und
Massenarmut mit sich.

Erste Industrielle Revolution (1760-1830)


- Ausgehend von England
- Blühende Textil-, Eisen- und Stahlindustrie
- Entwicklung von Dampfmaschine und Eisenbahn
Zweite Industrielle Revolution (Ende des 19. Jh.)
- Entwicklung der Chemie, Elektrotechnik und Erfindung des
Verbrennungsmotors
Dritte Industrielle Revolution (Gegenwart)
- Kunststoff statt Eisen
- Atomkraft statt Wasser und Kohle
- Roboter, Computer und Internet, Weltraumforschung
Welche Rolle spielte d i e Dampfmaschine
bei der industriellen Revaution?
→ In welchen Bereichen kam sie aum Einsatz?

Bereiche:
Dampfschiff. Landwirtschaft
Kohlenstoff Dampflokomotive

Vor der Industrialisierung:


Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verzeichnete die
Eisen- und Stahlproduktion beträchtliche Zuwächse,
- Güter wie Kleidung, Lebensmittel,
aber der größte Anstieg der Produktion war in der
Haushaltsgegenstände und Waffen
Textilindustrie zu verzeichnen.
wurden als Einzelstücke angefertigt.
- Die Herstellung erfolgte hauptsächlich
Dieser Anstieg wurde maßgeblich durch die rasche
in Manufakturen.
Expansion des britischen Kolonialreichs seit dem 17.
- Es gab standardisierte Abläufe für die Jahrhundert vorangetrieben. Baumwolle gelangte
Produktion. über Amerika nach England und von dort aus weiter
- Obwohl teilweise Maschinen eingesetzt nach Europa.
wurden, waren sie entweder an
menschliche Arbeitskraft oder an Baumwolle wurde verstärkt für die Herstellung von
Wasserkraft gebunden. alltäglicher Kleidung benötigt. Jedoch erforderte das
- Die Arbeit war stark auf Spinnen mehr Arbeitskräfte im Vergleich zum
Spezialisierung ausgerichtet, wobei Weben. Dies führte zur Entwicklung von
verschiedene Arbeitskräfte jeweils Spinnmaschinen, welche die Garnproduktion erheblich
bestimmte Aufgaben hatten. steigerten.
- Ein genaues Zeitmanagement war
erforderlich, da die einzelnen Nachdem Handbetriebe, Wasserkraft und Pferde in
Produktionsschritte aufeinander der Textilproduktion verwendet wurden, setzte sich
abgestimmt sein mussten. letztendlich auch die Dampfmaschine durch.

Der Transport per Schiff war günstiger als mit Pferden, jedoch nicht überall möglich, während
die Einführung der Dampfmaschine im frühen 19. Jahrhundert den Eisenbahnverkehr ermöglichte,
der zunächst Industriezentren verband und später auch für den Personenverkehr von
Bedeutung wurde.
Zweite Industrielle Revolution
Anfang 20. Jh.
Die wirtschaftliche Schwerpunktverschiebung ging von der Textil- und Schwerindustrie hin zur
Elektroindustrie, Chemischen Industrie und dem Fahrzeugbau über. Im Produktionssektor verlagerte sich
der Fokus von Investitionsgütern auf Konsumgüter, wobei private Haushalte anstelle von Unternehmen
als Hauptkunden galten, was zu einer verbesserten Arbeitsumgebung führte, da Unfälle und
Berufskrankheiten in der Leichtindustrie seltener wurden und strengere Regelungen sowie häufigere
behördliche Kontrollen eingeführt wurden.

Luftfahrt:Im Jahr 1900 lenkte Graf


Zeppelin das erste Luftschiff über den
Bodensee, während im Jahr 1903 die
Gebrüder Orville und Wilbur Wright
erstmals in der Geschichte mit einem
Flugzeug flogen. Ihr Flug dauerte 12
Sekunden, erreichte eine Höhe von 4,5
Metern und legte eine Strecke von 35
Metern zurück.

Was spricht für/gegen die Industrialisierung

Positive Aspekte:
- Erhöhung des durchschnittlichen Einkommens
- Signifikanter Bevölkerungszuwachs
- Mehrheitliche eheliche Geburten
- Rückgang des Heiratsalters aufgrund früherer Möglichkeiten, Einkommen zu erzielen und somit
leichter einen Haushalt zu gründen
- Anstieg der Lebenserwartung aufgrund des Verschwindens von Krankheiten wie der Pest und der
Einführung von Impfungen gegen Pocken
- Bevölkerungszuwachs in England und Wales:
- 1730er Jahre: 5,5 Millionen
- 1800: 8,6 Millionen
Early Industrial Growth-Puzzle
- Einsatz von Maschinen führte zur
Verlagerung der Produktion in Fabriken
- Verschiebung der ländlichen Bevölkerung
in wachsende Industriestädte
- Trotz technischer Innovationen
verschlechterten sich die
Lebensbedingungen in den Industriestädten
aufgrund der hohen Bevölkerungszahl

Ursachen:
1. Die Gewinne, die durch die gesteigerte Produktion erzielt wurden, waren sehr ungleich verteilt
(reiche Unternehmer, arme Arbeiter)
2. Unsichere Arbeitsverhältnisse durch neue Technologien, Moden und Rohstoffengpässe (bei
Arbeitslosigkeit gibt es keine soziale Absicherung, wie zum Beispiel Zünfte)
3. Nahrungsmittel mussten vom Land in die Städte transportiert werden. Die Transportkapazitäten
und –technologien hielten damit vorerst noch nicht Schritt.
4. Das Bevölkerungswachstum war vor allem in den industriellen Kernzonen sehr hoch.

(Es gab keine Heiratsbeschränkungen und die Zuwanderung junger Arbeitskräfte war hoch.)

Wodurch war das Leben der Frauen und Kinder zur Zeit der
Industrialisierung geprägt?

- Frauen- und Kinderarbeit stieg während der frühen industriellen Entwicklung deutlich an.
- Arbeitsbedingungen waren erschreckend.
- Frauen und Kinder waren vor allem in der Textilindustrie aufgrund ihrer Geschicklichkeit
gefragt, erhielten jedoch oft nur die Hälfte des Lohns der Männer, Kinder sogar noch weniger.
- Sie verfügten über Grundkenntnisse über Arbeitsschritte aus Heimindustrien.
- Die Ernährung war geprägt von Brot, Gemüse und wenig Fleisch von schlechter Qualität.
- Trinkwasser war verseucht, was die Verbreitung von Krankheiten wie Ruhr, Typhus oder
Cholera begünstigte.
- Hohe Schadstoffbelastung in der Luft führte zu Lungentuberkulose.
- Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Kinderarbeit in Europa gesetzlich verboten.
- Es begannen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, insbesondere für hochschwangere
Frauen.
- Die Frauenbewegung begann sich zu organisieren.
Urbanisierung = Die Bevölkerung verlagert sich vom Land in die
Stadt

Trotz der schlechten Lebensbedingungen (begrenzter Wohnraum, Armut,


schlechte Hygienebedingungen) hatte das Leben in der Stadt durchaus Vorteile:
- Genügend Arbeit in den Fabriken
- Schulen und Universitäten (-> Ausbildung von Fachkräften)
- Mehr Möglichkeiten für junge Menschen
- Gründung großer Banken

Strenge Arbeitsdisziplin:
- Bei einer Verspätung um 10 Minuten wurde der
halbe Tageslohn abgezogen
- Bei einem fehlerhaften Produkt musste der
Arbeiter eine Strafe zahlen
- Keine Altersversorgung
- Keine Unfallversicherung
- Kein Schutz gegen unternehmerische Willkür
Arbeitsbedingungen:
- Verlängerung der täglichen Arbeitszeit (bis zu
18 Stunden täglich)
- Keine Sonntagsruhe
- Katastrophale hygienische Zustände
- Unzureichende bzw. fehlende
Sicherheitsvorkehrungen

Folgen der Sozialen Frage:


1.) Entstehung von Arbeiterbewegungen
Forderten die Verbesserung der Lebensbedingungen und das Lösen der Sozialen
Frage
2.) Gründung von Gewerkschaften
Arbeiter schlossen sich zusammen und setzten sich für einander ein
3.) Entstehung von großen Massenparteien
z.B. Christlich Soziale Partei, Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Lösen der Sozialen Frage:
Durchsetzung einer Sozialgesetzgebung (Kranken- und Unfallversicherung)
- von den Massenparteien in den 1920ern durchgesetzt
- Arbeits- und Lebensbedingungen des Proletariats verbesserten sich
- erlangte aber erst nach dem 2. WK mit dem Aufbau eines Wohlfahrtsstaates
größere Wirkung

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