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„Modernisierungsprozesse durch die
Industrialisierung“
Zusammenfassung
1. EINFÜHRUNG: WEGE IN DIE MODERNE (S. 8/9) – VERSCHIEDENE ASPEKTE DES BEGRIFFS
„MODERNE“ 1
BEGRIFF & KENNZEICHEN DER MODERNISIERUNG 1
UNTERSCHEIDUNG VON UNTERSCHIEDLICHEN PROZESSEN 1
2. ANFÄNGE DER INDUSTRIALISIERUNG 2
INDUSTRIALISIERUNG/INDUSTRIELLE REVOLUTION 2
MERKMALE & VORAUSSETZUNGEN DER INDUSTRIALISIERUNG 2
ENGLAND ALS PIONIERLAND 3
ADAM SMITH – WOHLSTAND DER NATIONEN: WIRTSCHAFTSLIBERALISMUS, UNSICHTBARE HAND,
BEWERTUNG 3
3. DURCHBRUCH DER INDUSTRIALISIERUNG IN DEUTSCHLAND 4
GRÜNDE FÜR DAS VERSPÄTETE EINSETZEN DER INDUSTRIALISIERUNG IN DEUTSCHLAND 4
VORAUSSETZUNGEN (& FOLGEN DER MAßNAHMEN) FÜR DEN DURCHBRUCH DER INDUSTRIALISIERUNG IN
DEUTSCHLAND 4
BEDEUTUNG DER EISENBAHN ALS INDUSTRIELLE SCHRITTMACHERINDUSTRIE 5
Eine schriftliche Quelle analysieren 6
4. GESELLSCHAFTLICHER WANDEL UND SOZIALE FRAGE 6
MERKMALE DES ÜBERGANGS VON TRADITIONELLER AGRAR- ZUR INDUSTRIEGESELLSCHAFT 6
SOZIALE GRUPPEN 7
„SOZIALE FRAGE“ & „PAUPERISMUS“ 7
VERSCHIEDENE LÖSUNGSANSÄTZE ZUR SOZIALEN FRAGE & BEWERTUNG 8
„GESCHICHTE KONTROVERS“: KOMMUNISTISCHES MANIFEST 8
16.11.2023
1. Einführung: Wege in die Moderne (S. 8/9) – Verschiedene
Aspekte des Begriffs „Moderne“
Begriff & Kennzeichen der Modernisierung
Begriff: Im geschichtlichen Kontext bezieht sich der Begriff "Modernisierung" auf den
Prozess des Wandels und der Anpassung in verschiedenen Bereichen einer Gesellschaft.
Dieser Prozess beinhaltet oft technologische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und
politische Veränderungen, die darauf abzielen, eine Gesellschaft zeitgemäßer und
effizienter zu gestalten.
Kennzeichen: Arbeitsteilung, demografische Revolution, Entfremdung, Fortschrittsglaube,
Industrialisierung, Leistungsgesellschaft, Massenkultur, Nationalstaat, Parlamentarisierung
und Demokratisierung, Rationalisierung von Politik und Wirtschaft, Säkularisierung,
Urbanisierung, Verwissenschaftlichung und gewachsenes Bildungsniveau, Wertewandel,
Zentralisierung vs. Partikularismus
Probleme - Nebenwirkungen und Rückschritte
• westliche Sichtweise (Leben- und Wirtschaftsformen) anderen Menschen
aufgezwungen
o fremde Kultur unterdrückt oder sogar zerstört
• Klimawandel
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2. Anfänge der Industrialisierung
Industrialisierung/Industrielle Revolution
Doppelrevolution
Industrielle Revolution
• neue Technologien (Dampfmaschine, …)
• neuen Arbeitsweisen in Fabriken
• Neuverteilung des Vermögens
• Unternehmer lösen in der marktwirtschaftlich geprägten kapitalistischen Gesellschaft
den Adel als führende Gruppe ab
Politische Revolution
• materieller Reichtum beim Bürgertum -> Wunsch nach Teilhabe an politischen
Entscheidungsprozessen
• Rationalität der Aufklärung (Gleichheit aller Menschen mit natürlichen Rechten, …)
• Beispiele:
o Unabhängigkeitserklärung der USA (1776) -> Menschen- und Bürgerrechte,
Volkssouveränität, Parlamentarismus
o Französische Revolution (1789)
o Meiji-Restauration - Japan
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England als Pionierland
In England war es seit dem Bürgerkrieg von 1642 bis 1649 und der Glorious Revolution von
1688/1689 zu einer Verschmelzung von Bürgertum und Landadel gekommen. In den
Händen dieser neuen Elite hatte sich genügend Geld angehäuft, das in die Wirtschaft
investiert werden konnte und technische Neuerungen (Innovationen) stimulierte. Damit
verbunden sorgten die Existenz freier Lohnarbeiter, günstige naturräumliche Bedingungen
(Energiequellen, Rohstoffe. Verkehr) und die Entwicklung der Kaufkraft (Nachfrage) für
einen kräftigen Entwicklungsschub, der schließlich in die Industrielle Revolution mündete.
Folgende Aspekte begünstigten die Pionierrolle Englands
• große Ackerflächen, ertragssteigernde Anbaumethoden und Bevölkerungszunahme,
großer Binnenmarkt, Kolonien, Exportmarkte in Kontinentaleuropa
• Leitsektor Textilproduktion, die durch das ausreichende Rohstoffangebot (zunächst
Wolle, später Baumwolle) und die technischen Neuerungen (mit Dampfkraft betriebene
Spinn- und Webmaschinen) eine Entwicklung zur Fabrikproduktion ermöglichte
• Schwerindustrie (Montanindustrie, Maschinenbau) wird später zum neuen Leitsektor
(Zweite Industrielle Revolution) und löst damit die Textilindustrie in dieser Rolle ab
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Boom der "Gründerjahre"
• Schutzzölle / Schutzzollpolitik / Protektionismus
- Verbesserung der Wettbewerbslage der einheimischen Industrie und Förderung des
weiteren Ausbaus
- Forderung nach rigorosen Zollmauern statt Schutzzöllen der Großindustrie
▪ Ausschluss sollte sinkende Preise auffangen und Gewinne erhalten
▪ Zusammenschluss von Kartellen
- verstärkte staatliche Eingriffe in die Wirtschaft zur Ausbau der Industrie
▪ Verstaatlichung der Eisenbahnen, Beteiligung am Ausbau von Bergwerken und
Eisenbahnbetrieben, städtische Versorgungseinrichtungen
- gemischtes Wirtschaftssystem
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Eine schriftliche Quelle analysieren
1. Leitfrage • Welche Fragestellung bestimmt die Untersuchung der Statistik?
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Soziale Gruppen
Proletariat (Arbeiterklasse) Bourgeoisie (Unternehmer)
• Industriearbeiter in Fabriken • profitierte vom wirtschaftlichen
• geringe Löhne, lange Arbeitszeiten Wachstum
• Arbeitsbedingungen oft gefährlich • besaß Produktionsmittel und Kapital
und ungesund • häufig politischer Einfluss und
• geringe soziale Absicherung gesellschaftliche Anerkennung
• häufig schlechte Wohnverhältnisse in • bürgerliche Lebensweise und oft
den industriellen Zentren höheres Bildungsniveau
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Verschiedene Lösungsansätze zur sozialen Frage & Bewertung
Mit der Lösung der „sozialen Frage" beschäftigten sich verschiedene Gruppen und Institutionen:
• Die Arbeiter selbst schlossen sich in Vereinen, später auch in Gewerkschaften und Parteien
zusammen, um ihren Forderungen mehr Kraft zu verleihen. Es entstand eine organisierte
Arbeiterbewegung. Nach Marx und Engels konnten die Arbeiter nur durch die Selbstbefreiung,
d. h. die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und deren Vergesellschaftung
in einer Revolution, die „soziale Frage" lösen. Die deutsche Sozialdemokratie ging bis zum Ende
des 19. Jahrhunderts Schritt für Schritt auf Distanz zur revolutionären Veränderung der
Gesellschaft und orientierte sich am Reformismus.
• Der Staat erließ ab den 1880er-Jahren verschiedene Sozialgesetze, Unternehmer bauten
Werksiedlungen und richteten Unterstützungskassen ein. Liberale Politiker strebten soziale
Reformen zur Verbesserung der Lage der Arbeiter an.
• Auch die evangelische und katholische Kirche reagierten auf soziale Missstände mit sozialer
Betreuung und Bildungsinitiativen. Es entstanden Einrichtungen der evangelischen Sozialarbeit
und schon 1849 ein „Katholischer Gesellenverein". Besonders Teile der katholischen Kirche
setzten sich für Sozialreformen ein.
Tipp zur Orientierung: Zeitstrahl (S. 14/15) + Wiederholen (S. 77) Umgang mit schriftlichen Quellen (S.
35ff.), Grafiken bzw. Statistiken (S. 24ff.), Karikaturen (S. 126ff.)!