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VORBEREITUNG AUF DIE STEUERFACH-

ANGESTELLTENPRÜFUNG - VWL

Ihr Referent:

Marius Puke, M.Sc. Economics

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ORGANISATION

▪ Skript zu Inhalten und Prüfungsfragen.


▪ Inhalte der Folien deckt sich weitestgehend mit Skript.
▪ Diese Prästation integriert aktuelle Themen aus der VWL
• Statistiken
• Zeitungsartikeln
▪ Teilweise beruhen die Schaubilder auf eigenen Berechnungen.
▪ Häufig wurden die Schaubilder von externen Quellen eingebunden
• Online: Statista, Bundesministerium für Finanzen, Bundeszentrale für politische
Bildung, Europäische Zentralbank, Federal Reserve (St. Louis, Pennsylvania), ...
• Print: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Handelsblatt, …
• Textbuch: Bofinger, P. (2020). Grundzüge der Volkswirtschaftslehre: eine Ein-
führung in die Wissenschaft von Märkten (5. Aufl.). München [u. a.]: Pearson
Studium.
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AGENDA

1. Einführung 3. Makroökonomie
• Was ist Ökonomie und was ist VWL? • Magische Drei-, Vier- und Fünfecke
• Aufgaben der VWL • Wirschaftskreislauf
• Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
2. Mikroökonomie • Konjunktur
• Problem der Knappheit und ökonomisches • Arbeitslosigkeit
Prinzip • Fiskalpolitik
• Güterallokation • Geldpolitik
• Marktformen (Monopol, Polypol, Oligopol) • Freihandel
• Graphische Darstellungen in der VWL
• Preisbildung
• Marktversagen und Staat

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TEILDISZIPLINEN DER WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Wirtschaftswissenschaften
Wie soll mit vorhandenen Ressourcen umgegangen werden?

Betriebswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre
▪ Untersuchungsgegenstand sind Unternehmen. ▪ Untersuchungsgegenstand sind alle
• Wie sollen die in einem Unternehmen vor- Wirtschaftssubjekte.
handenen Ressourcen verwendet werden? • Wie sollen die in einer Volkswirtschaft vor-
→ Es wird untersucht, wie ein Unternehmen handenen Ressourcen verwendet werden?
seine verfügbaren Ressourcen zur Realisie- → Es wird untersucht, welchen Verwendungen
rung seiner Ziele einsetzen soll. die in der Volkswirtschaft vorhandenen
Ressourcen zugeführt werden soll.

▪ In der Volkswirtschaftslehre versucht man die Regeln zu erforschen, mit welchen


sich die Welt der Wirtschaft erklären, steuern und voraussagen lässt.
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VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE: WAS IST DAS?

▪ VWL die Lehre der Märkte.

▪ Dabei versuchen wir insbesondere zu untersuchen, wie Märkte funktionieren


• Ist der Markt als Koordinationsmechanismus in einer arbeitsteiligen
Wirtschaft effizient?
• Wo zeigt der Markt schwächen auf und wie, wann und wo muss der Staat
gegebenenfalls eingreifen?

▪ Die Geschichte hat (häufig) gezeigt das Märkte im Vergleich zur Planwirtschaft
sehr effizient sind:
• Hohe Verfügbarkeit von Güter, keine Warteschlangen
• Innovationsanreize führen zu besseren Produkten
• Güter werden durch die Menschen erworben die ihnen den höchsten Wert
beimessen
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TEILDISZIPLINEN DER VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE

Volkswirtschaftslehre
Welcher Verwendung sollen die in der Volkswirtschaft vorhandenen Ressourcen
zugeführt werden?

Mikroökonomie Makroökonomie
▪ Perspektive: Einzelwirtschaft. ▪ Perspektive: Gesamtwirtschaft.
• Wie treffen z. B. Haushalte oder • Wie bestimmen sich die gesamt-
Unternehmen ihre Entscheidung? wirtschaftlichen Größen wie bei-
spielsweise die Arbeitslosenquote?

▪ Volkswirte verwenden formale Modelle um diese Zusammenhänge zu erklären.

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VORBEREITUNG AUF DIE STEUERFACH-
ANGESTELLTENPRÜFUNG - VWL

Mikroökonomie

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BEDÜRFNISSE

• Selbstverwirklichung

• Individualbedürfnisse
Entwicklung

Soziale
Bedürfnisse

Sicherheitsbedürfnisse Defizitärbedürfnisse

Physiologische Bedürfnisse
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GÜTER

Als Güter bezeichnet man in der Wirtschaftswissenschaft alle Mittel, die der
Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse dienen.
Es gibt drei Arten:
1. Sachgüter oder Waren (z. B. Maschinen, Autos, Mobiltelefone...)
2. Dienstleistungen: Leistung der Friseure, Wäschereien, Ärzte, Steuerberater. Die
Dienstleistungen unterscheiden sich von den Sachgütern oder Waren dadurch,
dass Produktion und Verbrauch gleichzeitig stattfinden. Können nicht gelagert
werden.
3. Faktorleistungen: Darunter versteht man die Nutzung von Produktionsmitteln,
z. B. Nutzung einer Maschine.

Güter unterscheiden sich hinsichtlich des Verwendungszwecks in


▪ Konsumgüter: Nahrung, Kleidung
▪ Produktionsgüter: Faktorleistung, Baumaterial, …
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GÜTERARTEN

▪ Substitutionsgüter:
• Anstieg des Preises eines Gutes führt zum Anstieg des Nachfrage des anderen
Gutes.
• Beispiel: Salzbrezeln und Salzstangen (Indifferenz)

▪ Komplementärgüter:
• Anstieg des Preises führt zum Rückgang der Nachfrage nach dem anderen Gut.
• Beispiel: Benzinpreis steigt, Nachfrage nach Autos sinkt

▪ Inferiores Gut:
• Güter, die bei steigendem Einkommen verhältnismäßig weniger nachgefragt
werden oder deren Nachfrage zurückgeht. → Nicht Luxusgüter.

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DAS ÖKONOMISCHE PRINZIP

Der Mensch hat unbegrenzte Bedürfnisse, aber nur knappe Güter zur Bedürfnis-
befriedigung.

▪ Das Ökonomische Prinzip bezeichnet, dass


• Haushalte ihren Nutzen maximieren.
• Unternehmen ihren Gewinn maximieren.

▪ Man strebt nach einen effizienten Verhältnis zwischen Ergebnis und Ertrag.

▪ Das Ökonomische Prinzip basiert (zumindest in Teilen) auf dem Modell des
Homo Oeconomicus.

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HOMO OECONOMICUS

▪ Die Volkswirtschaftslehre unterstellt dem Homo Oeconomicus immer rationales


wirtschaftliches Handeln (Rationalprinzip).

▪ Daraus leitet sich das sogenannte Wirtschaftlichkeitsprinzip ab.


• Eine wirtschaftliche Entscheidung wird als rational bezeichnet (oder ent-
spricht dem ökonomischen Prinzip), wenn durch diese Entscheidung…
− … der größtmögliche Ertrag bei einem gegebenen Mitteleinsatz erreicht
wird (Maximalprinzip)
oder
− … ein vorgegebenes Ziel mit möglichst geringem Mitteleinsatz erreicht
wird (Minimalprinzip).

▪ Diese Definition ist mengenmäßig (Produktionseinsatz/Ertrag) und wertmäßig


(Gelaufwand/Erlös) gültig.

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HOMO OECONOMICUS - DAS ULTIMATUMSPIEL

Eine Forschungsgruppe bietet zwei unabhängig voneinander zufällig ausgewählten


Spielern, ob rationale Entscheidungen getroffen werden:
• Spieler A bekommt 100 Dollar in die Hand und die Forscher sagen, dass diese
mit einem Unbekannten (Spieler B) zuteilen sind.
• Spieler A bestimmt wie das Geld unter den beiden Spielern aufgeteilt wird.
Spieler A darf Spieler B dabei aber nur einmal ein Angebot unterbreiten.
• Nimmt Spieler B an, bekommen beide ihren Anteil.
• Lehnt Spieler B ab, bekommen beide nichts.

▪ Tatsächlich hängt das Zustandekommen des Geschäfts sehr stark von der Fairness
des Angebots ab.

Welches Angebot würden wir dem Homo Oeconomicus unterbreiten?

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HOMO OECONOMICUS - KRITIK

▪ Niemand verhält sich kontinuierlich Rational.

▪ Menschen treffen Entscheidungen nie losgelöst, sondern innerhalb bestimmter


kognitiver Mind-Sets und haben ein Gefühl für Fairness.

▪ Kritiker stilisieren den Homo Oeconomicus zum Menschenbild der Ökonomen.

▪ VWLer sehen den Homo Oeconomicus als Instrument um Forschungsfragen zu


beantworten.

▪ Das Konzept ist eine Abstraktion, das hilf Gesetzmäßigkeiten abzuleiten.

„Imagine how hard physics would be


if electrons could think“
Murray Gell-Mann
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HOMO OECONOMICUS UND KRITIK AN DER VWL

▪ Kritik: homo oeconomicus und dem dabei unterstellten Egoismus der Akteure
zeichnet ein völlig falschen Menschenbild.
▪ Bspw. Metzger der an seinem eigenen Interesse orientiert ist - aber gleichzeitig
langfristig denkt - wird sich der Kunden kooperativ und kulant verhalten, da er
nur so damit rechnen kann das der Kunde wieder bei ihm einkauft.
→ Reziprokes Verhalten auf der Anbieterseite
▪ Auf der Nachfrageseite ist hingegen sehr viel stärker mit einem nicht reziproken
Verhalten zu rechnen. Beispiel: Konsumentenverhalten bei Flugreisen.
▪ Der Homo Oeconomicus ist gut geeignet um das Konsumverhalten von Menschen
zu untersuchen.
▪ Problematisch wird es dann, wenn Ökonomen glauben, das mit diesem Model das
Verhalten der Menschen generell zu erklären.

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PRÜFUNGSFRAGEN MIKRO - BEDÜRFNISSE UND GÜTER

Güter:
• Was ist ein substitutives, komplementäres, inferiores und eine öffentliches Gut?
• Welche Güterarten gibt es und was sind Beispiele für Mautgüter?

Bedürfnisse:
• Was ist „Homo Oeconomicus“? - Und wie leitet sich das sog. Ökonomische Prinzip
von diesem ab?
• Was ist „Homo Oeconomicus“? - Gibt es diesen und was ist die Kritik daran?
• Beschreibe die Bedürfnispyramide nach Maslow.
• Definition ökonomisches Prinzip, Homo Oeconomicus, Spannungsfeld unendliche
menschliche Bedürfnisse zu knappen Gütern.

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GESELLSCHAFTLICHE ALLOKATIONSPROBLEME

Wie sollen die knappen Ressourcen und Güter in


einer Gesellschaft verteilt werden?

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GESELLSCHAFTLICHE ALLOKATIONSPROBLEME

• Die Produktionsmöglichkeitsmenge
einer Volkwirtschaft ist die Menge
aller mit den gegebenen Die Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft
Ressourcen der Volkswirtschaft
Produktions-
herstellbaren Güterkombinationen. menge an PC Produktionsmöglichkeitenkurve

• Punkt E ist keine zulässige Die Kurve zeigt die Möglichkeit


der Output-Kombinationen, die 3.000
B
2.950
Allokation der Volkswirtschaft in der 2.900
C
Produktion möglich sind. E
Es kann jede Mengen-
• Punkt A ist eine technologisch kombination (A, B, C und D) auf
1.550
D
oder unterhalb der Kurve
ineffiziente Allokation produziert werden. Die Menge
800

an Produkten E jenseits der A

• Die Produktionsmöglichkeitenkurve Grenze der Kurvengrenze ist in


dieser Volkswirtschaft mit den
wird auch Transformationskurve vorhandenen Ressourcen nicht
darstellbar.
genannt und beschreibt den Trade- 350 500 825 1.000
Produktions-
off in der Güterproduktion. menge an TV

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ALLOKATIONSVERFAHREN VIA MÄRKTE

▪ Grundfrage: Wie werden Ressourcen und Güter verteilt. -> Allokationsverfahren


1) Auktion 2) Lotterie 3) Markt

▪ Fokus: Allokationsverfahren Markt.


• Marktfunktionen sind:
− Preisbildung (Koordinationsfunktion),
− Allokation von Gütern- und Produktionsfaktoren,
− Rentenbildung, Konsumentenrente und Produzentenrente,
− Effizienzverbesserung,
− Innovationsförderung.

Welche Märkte gibt es und wie beeinflusst deren Ausgestaltung das


Allokationsverfahren?

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MARKTFORMEN: DER VOLLKOMMENE MARKT
1. Homogenität der Güter (ein Gut ist von einer Qualität).
2. Markttransparenz
3. Unendlich schnelle Anpassungsfähigkeit der Marktpartner gegenüber Marktänderungen.
4. Rationales Handeln der Marktteilnehmer (Handeln nach dem ökonomischen Prinzip).
Siehe Homo Oeconomicus.
5. Polypol
6. Fehlende Präferenzen (Vorzüge) Art auf Seiten der Anbieter und Nachfrager
• Sachliche Präferenz: z. B. Unterschied in der Aufmachung und Ausstattung der
Produkte, gute Qualität, technische Unterschiede, Zusatzleistungen, Beeinflussung
durch Werbung
• Räumliche Präferenz: z. B. Standortvorteile, geringe Transportkosten
• Persönliche Präferenz: z. B. Bevorzugung infolge freundlicher Bedienung, langjährige
Geschäftsfreundschaft, guter Ruf des Unternehmens.

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MARKTMODELLE: DER GÜTERMARKT

▪ In einem (partiellen) Gütermarktmodell sind die Haushalte die Nach-


frager und die Unternehmer die Anbieter.
fragt nach

Gütermarkt

bietet an

▪ Hier werden klassische Wirtschaftsgüter und Konsumgüter gehandelt.


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MARKTFORMEN

Angebot
Nachfrager
Viele Wenige Einer

Polypol Oligopol Monopol


Viele
Devisenmarkt Lebensmitteleinzelhandel Patentgeschütze Güter

Oligopson Bilaterales Oligopol Beschränktes Monopol


Wenige
Molkereien Autoteile Frequenzen Breitband

Monopson Beschränktes Monopson Bilaterales Monopol


Einer
Soldaten Gelddruck Steuersünderdateien

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POLYPOL

▪ In einem Polypol (vollkommener Wettbewerb) treffen viele Nachfrager auf viele


Anbieter. Wirtschaftssubjekte sehen den Preis als gegeben.
fragt nach

Gütermarkt

bietet an
▪ Geringe Marktmacht: es kein Einfluss auf den Marktpreis ausgeübt werden kann.
Der Markt muss offen sein muss, keine Zulassungsbeschränkungen.
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MONOPOL

▪ In einem Monopol treffen viele Nachfrager auf einen Anbieter. Der Anbieter hat
Marktmacht.
fragt nach

Gütermarkt

bietet an

▪ Es gibt Natürliche Monopole (Bodenschatz), Gesetzliche Monopole (Gewalt),


Staatliche Monopole (Post).
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MONOPOL BEISPIELE

▪ Das Monopol der Deutschen Post wurde zum 1.1.2008 abgeschafft.

▪ Die Deutsche Telekom hat nach wie vor eine marktbeherrschende Stellung vor
allem abseits der Ballungsräume. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um ein
Monopol im eigentlichen Sinne, da die Telekom zwar größter aber nicht mehr
einziger Anbieter im Telekommunikationsmarkt ist.

▪ Glücksspielmonopol: Staatliche Verfügungsgewalt über öffentlich zugängliche


Spiele um Vermögenswerte, dessen konkrete Ausgestaltung in Deutschland vom
Europäischen Gerichtshof im September 2010 als rechtswidrig beurteilt und somit
aufgehoben wurde.

▪ Staatliche Lotteriemonopol, Branntweinmonopol, Zündwarenmonopol (wurde


1983 abgeschafft), Kehrmonopol (Gesetzliche Sonderrechte von Schornstein-
fegern - inzwischen abgeschafft).
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EXKURS: MONOPOL

▪ Monopol → Patentgeschütze Güter → Medikamente → Impfstoffe

▪ Ärzte ohne Grenzen fordern: Patente und Monopole dürfen unter keinen Um-
ständen den bezahlbaren Zugang oder eine ausreichende Produktion der je-
weiligen medizinischen Produkte einschränken.

▪ Ohne Patente: Anreiz Forschungsergebnisse möglichst lange geheim halten.

▪ Nachteil:
• Alle Erkenntnisfortschritt werden behindern.
• Auch würde die Gesellschaft in vielen Fällen nicht oder sehr viel später er-
fahren, in welchen Bereichen geforscht wird.

Fördert der Patentschutz im Bereich der Medikamentenentwicklung Innovationen


oder behindert er sie?
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FAZIT MONOPOLE UND POLYPOLE

▪ Wettbewerb ist das Lebenselement der Marktwirtschaft.


▪ Marktmacht führt zu einer ineffizienten Allokation.
(Produzentenrente +, Konsumentenrente -)
▪ Je mehr Unternehmen miteinander konkurrieren, desto größer ist der Vorteil.
▪ Übermäßige Marktmacht kann auch gefährlich sein (FAZ, 6.11.20):
„Wo Online-Unternehmen ihre Macht ungezügelt ausspielen, ist die Gefahr groß, dass Märkte ins
Monopol kippen und innovativere Wettbewerber verdrängt werden.“

▪ Deswegen verfolgt die EU eine Antikonzetrationspolitik. Marktkonzentration


erhöht sich auch durch Übernahmen.
• International: Bayer / Monstanto
• National: Tengelmann / Edeka / REWE

Welche Marktform ist noch prädestiniert für Missbrauch der Marktmacht?


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OLIGOPOL

▪ Beim Oligopol sind auf dem Markt nur wenige Anbieter.

fragt nach

Gütermarkt

bietet an

▪ Absprachen und Übereinkommen erleichtern dem Oligopolisten die Verfolgung


monopolistischer Ziele. → Kartelle
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Seite PRÜFUNGSFRAGEN: FALLBEISPIEL IN ANLEHNUNG
AN 2015
▪ Käsemarkt: An zahlreichen Ständen findet man alles, was Landwirte und Klein-
erzeuger zu bieten haben (Bergkäse, Sennalpkäse, Emmentaler, regionale Sorten,
etc.). Es werden zahlreiche Besucher erwartet.

1. Begründe, welche Marktform hier vorliegt.


− Viele Anbieter, viele Nachfrager

2. Folgende Liste zeigt einzelne Verkaufs und Kauferträge (siehe Tabelle).


− Ermittle Gesamtangebot und Gesamtnachfrage und stelle das Ergebnis
graphisch dar. Siehe Anlage.

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PRÜFUNGSFRAGEN 2015: LOESUNGSSKIZZE

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PRÜFUNGSFRAGEN 2015: LOESUNGSSKIZZE

60
Viele sind auf billigeren Industrie-
käse umgestiegen. Wie wirkt sich
50
das auf den Gleichgewichtspreis
aus?
40
Preis

Die Nachfrage nimmt bei


30
gleichem Angebot ab: Nachfrage
20
verschiebt sich nach unten, der
GG Preis verringert sich.
10

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120


Menge

Seite Angebot Nachfrage

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WEITERE FRAGEN: MIKRO - MÄRKTE UND PREISE

▪ Was verstehen Sie unter einem Markt?


▪ Welche Voraussetzungen braucht ein vollkommener Markt?
▪ Welche Arten von Monopolen kennen Sie?

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WEITERE FRAGEN: MIKRO - MÄRKTE UND PREISE

▪ Der Markt führte aber auch zu Fehlanreizen → Eingriffe in die Preisbildung

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VORBEREITUNG AUF DIE STEUERFACH-
ANGESTELLTENPRÜFUNG - VWL

Makroökonomie

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ZIELE

1. Wichtige Fragestellungen in der Makro.

2. Ökonomische Konzepte
• Produktion
• Wachstum
• Arbeitslosenquote
• Inflation, Geldschöpfung

3. Makroökonomische Variablen

4. Krisen
• Finanzkrise
• Covid
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WORUM GEHT ES IN DER MAKROÖKONMIE?

▪ Die zentrale Aussage der Mikro:


• Der Markt ist das beste Organisationsprinzip für eine arbeitsteilige
Wirtschaft. Eingriffe müssen durch Marktversagen begründet werden.
▪ In der Makro geht es nun darum, ob die auf individuellen Märkten zu
beobachtende Effizienz des Preismechanismus auch für die Wirtschaft im
Allgemeinen gilt.

▪ Es insbesondere geht insbesondere um


1. Empirie: Wie können wir die gesamtwirtschaftliche Entwicklung
beschreiben?
2. Theorie: Wie lassen sich gesamtwirtschaftliche Beziehungen erklären?
3. Politik: Wie können der Politik Vorschläge unterbreitet werden, die zur
Lösung von Problemen beitragen?
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VORBEREITUNG AUF DIE STEUERFACH-
ANGESTELLTENPRÜFUNG - VWL

Ziele der Makroökonomie


-
Die magischen Drei-, Vier- und Fünfecke

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DAS MAGISCHE VIERECK

▪ § 1 des Gesetztes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft:
Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen
Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts
zu beachten.

▪ Zielgrößen des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts:


1. Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
2. Hoher Beschäftigungsstand
3. Stabiles Preisniveau
4. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht

▪ Gesetzlich im Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 fixiert.


▪ Es ist schwierig, beziehungsweise fast unmöglich, alle Ziele gleichzeitig zu erfüllen.

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Seite ZIEL DES STETIGEN UND ANGEMESSENEN
WIRTSCHAFTSWACHSTUMS
▪ Angemessenes Wirtschaftswachstum
• Soll den materiellen Wohlstand eines Landes allgemein erhöhen.
• Definition von „angemessen“ ist schwer.
• Bei einem jährlichen Wachstum von 2 % verdoppelt sich der Wohlstands in 35
Jahren.
• Gibt insbesondre die Möglichkeit des Aufschwungs in strukturschwächeren
Gegenden ohne eine Umverteilung (via Steuern) vorzunehmen.

▪ Stetiges Wachstum
• Vermeiden von starken konjunkturellen Schwankungen, die zu Arbeitslosigkeit
und/oder Inflation führen

▪ Indikator für Wachstum ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP).

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▪ BIP 2014 ist über 40 mal größer als 1897
▪ Schocks in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
▪ In der Nachkriegszeit stabil, jedoch nicht ohne Rezessionen.
▪ Rezession definiert eine BIP Rückgang über zwei Quartale (1966/67,
1974/75, 1981/82, 1993, 2003, 2009)

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ZIEL DES HOHEN BESCHÄFTIGUNGSSTAND

▪ Definition Arbeitslosigkeit (§ 16 Abs. 2 Sozialgesetzbuch III).


Arbeitslos ist eine Person, wenn sie
• das 15., aber noch nicht das 65. Lebensjahr vollendet hat,
• vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht oder nur eine
kurzzeitige Beschäftigung ausübt,
• der Arbeitsvermittlung zur Verfügung steht,
• nicht arbeitsunfähig erkrankt ist,
• ein versicherungspflichtiges, mindestens 15 Stunden wöchentlich umfassendes
Beschäftigungsverhältnis mit einer Dauer von mehr als sieben Kalendertagen
sucht.

▪ Arbeitslosigkeit in Deutschland wird mittels der Arbeitslosenquote definiert


𝐴𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙 𝑑𝑒𝑟 𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑒𝑛
𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑒𝑛𝑞𝑢𝑜𝑡𝑒 =
𝐴𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙 𝑑𝑒𝑟 𝑧𝑖𝑣𝑖𝑙𝑒𝑛 𝐸𝑟𝑤𝑒𝑟𝑏𝑠𝑝𝑒𝑟𝑠𝑜𝑛𝑒𝑛

▪ Vollbeschäftigung: Arbeitslosenquote ≤ 4 %
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▪ Great Depression 1930er Jahre

▪ Wirtschaftswunder 1960er Jahre,


Gastarbeiter kommen nach DE

▪ Vollbeschäftigungen enden mit


den Rezessionen 1974/75 und
1981/82

▪ Die Arbeitslosenquote bleibt


hoch bis zum Anfang der 200er
Jahre

▪ Dann kommen Hartz-Reformen

▪ In Krisen entfalten Kurzarbeit


Maßnahmen ihre Wirkung.

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ZIEL DES STABILEN PREISNIVEAUS
▪ Negative Effekte können durch geringes Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit aber auch
durch eine hohe Inflationsrate entstehen.
▪ Geld kann seine Funktionen nur dann gut erfüllen, wenn sein Wert stabil ist.

Hauptfunktionen des Geldes:


1. Zahlungsmittelfunktion / Tauschmittel
− Geld wird nur als Tauschmittel akzeptiert, wenn der Wert stabil bleibt.
− Eine Wirtschaft ohne Geld (=Tauschwirtschaft) ist mit hohen Such- und
Transaktionskosten verbunden.
2. Wertspeicherfunktion
− Ohne stabiles Geld wird niemand in sicheren Analgen wie Bankguthaben
investieren (Flucht ins Sachvermögen).
3. Funktion der Rechnungseinheit
− Bei hoher Inflation kann man nur noch Schwer erkennen, ob ein einzelnes Gut
gegenüber einem anderen Gütern teurer geworden ist.
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▪ Unerwartete Inflation enteignet Sparer. Unerwartete Deflation schädigt Schuldner.
▪ Geldwertstabilität wird mittels Inflationsrate gemessen, die sich aus der relativen
Veränderung des Vebraucherpreisindex (VPI) ergibt.
▪ Der VPI ist ein Warenkorb, der sich zusammensetzt wie im Schaubild beschrieben.
▪ Die Europäische Zentralbank spricht von
einem stabilen Preisniveau bei einer
jährlichen Inflation von unter aber
nahe 2 %.
▪ Warum bedeute „stabil“ nicht eine
Inflation von 0 % gegenüber dem Vorjahr?
• Die statistische Inflationsmessung
überzeichnet die tatsächliche
Geldentwertung etwas.
• Grund: technischer Fortschritt kann
nur bedingt berücksichtigt werden.

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INFLATION UND VERBRAUCHERPREISE AKTUELL

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INFLATION UND VERBRAUCHERPREISE AKTUELL

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ZIEL DES AUßENWIRTSCHAFTLICHEN GELEICHGEWICHTS

▪ Schwerer einzuordnen als die anderen 3 „Ecken“.


Hintergrund:
− Bei Verabschiedung des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes (1967) war
Deutschland Teilnehmer am Festkurssystem von Bretton Woods (1946-1973).
− Die Mitglieder verpflichteten sich den Wechselkurs zum USD in einer bestimmten
Bandbreite zu halten.
− Es sollte eine wirtschaftliche Entwicklung vermieden werden, welche die Teilnahme
an diesem System gefährdet.
− Auf das Bretton Woods System folgte das System der flexiblen Wechselkurse.

▪ Eine Volkswirtschaft, die ein hohes außenwirtschaftliches Ungleichgewicht aufweist musst


in Zukunft ein zunehmenden Anteil ihres BIP als Zinszahlung an die Gläubiger leisten.
Risiko: Internationale Kreditwürdigkeit
▪ Leistungsbilanzdefizite beobachtet man in Griechenland, Irland, Spanien, USA.
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ZIEL DES AUßENWIRTSCHAFTLICHEN GELEICHGEWICHTS

▪ Der hohe deutsche Außenhandelsüberschuss des


vergangenen Jahrzehnts, wurde international häufig
kritisiert.
▪ 2016 Rekordwert mit einem Überschuss von über
238 Milliarden Euro.
▪ In den vergangenen 50 Jahren wurden nur in einigen
wenigen Jahren nominal mehr Waren und Dienst-
leistungen importiert als exportiert:
• So war der deutsche Außenbeitrag insbesondere
in den Jahren nach der deutschen Vereinigung
nahezu ausgeglichen und in den Jahren 1991 und
1992 sogar negativ.
• Ein ähnliches Phänomen war während der beiden
sprunghaften Ölpreisanstiege 1973 sowie 1979
und 1980 zu beobachten.
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ZUSAMMENFASSUNG

Ziele der deutschen Wirtschaftspolitik


Vom „magischen Viereck“ zum magischen Sechseck“
Wirtschaftspolitische Ziele

Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht
Artikel 109 GG

Quantitative Ziele
Qualitative Ziele
„Magisches Viereck“

Stabilität Hoher Be- Stetiges Außen- Vertei- Umwelt-


des Preis- schäfti- ange- wirtschaft- lungsge- schutz
niveaus gungs- messenes liches rechtig-
stand Wirt- Gleichge- keit
schafts- wicht
wachstum

§ 1 Stabilitätsgesetz 1967 §2 GG
GSachvR Artikel
1963 20a

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AKTEURE IN DER MAKROÖKONOMIE

Welcher wirtschaftspolitischer Akteur ist für welches Ziel verantwortlich?

▪ Diese Rollenzuweisung ist nicht immer ganz einfach.


• Fiskalpolitik:
Bund, Länder, Gemeinden, EU
• Geld- und Währungspolitik:
Europäische Zentralbank (für Mitglieder der Europäischen Währungsunion)
• Lohnpolitik:
Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände

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PRÜFUNGSFRAGEN MAKRO - STABILITÄTSPAKT

▪ Was ist das magische Viereck? Und was ist das magische Sechseck?

▪ Was ist Inflation und wie wird diese gemessen?

▪ Preisstabilität und angemessenes Wachstum Wo ist das geregelt?

▪ Was ist ein angemessener Wert für Preisstabilität?

▪ Was beinhaltet das Stabilitätsgesetz von 1967?

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ANGESTELLTENPRÜFUNG - VWL

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und


volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
(VGR)

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ÜBERBLICK KONZEPTE DER VGR

BIP: Die gesamte Wertschöpfung der innerhalb eines Jahres produzierten Waren
und Dienstleistungen für Endverbrauch.

Summiere die mit den Marktpreisen gewichteten Mengen.

Verschiedene Ansätze zur Berechnung des BIP


1. Gesamte Wertschöpfung der Endprodukte
2. Summe der Mehrwerte in allen Produktionsstufen
3. Einkommen aller Haushalte
4. Ausgaben aller Haushalte

Alle Berechnungsmethoden kommen - in einer geschlossenen Volkswirt-


schaft - zum gleichen Ergebnis!

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Verteilungsseite:
Wert aller Einkommen Einkommen

Arbeit/Kapital

Haushalte Unternehmen

Entstehungsseite:
Güter Wertschöpfung der
Endprodukte

Verwendungsseite: Ausgaben Summe der Mehrwerte


Wert aller Ausgaben in allen Produktionsstufen

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BIP BERECHNUNGSARTEN

Entstehungsrechnung Verteilungsrechnung Verwendungsrechnung


Bruttoproduktionswert Einkommen aus unselbst- privater Konsum C
ständiger Arbeit + Konsumausgaben
- Vorleistungen + Einkommen aus des Staates G
Unternehmertätigkeit + Bruttoinvestitionen
und Vermögen + Vorratsveränderungen
+ Indirekte Steuern + Exporte X
- Subventionen - Importe IM
+ Abschreibungen
- Saldo der Primär-
einkommen mit dem
Ausland Y = C + G + I + X - IM

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BIP VS. BRUTTONATIONALEINKOMMEN (BNE)

▪ Inlandskonzept bezieht sich auf die Beträge, die im Inland produziert werden.

▪ Inländerkonzept bezieht sich auf die Beträge, die letztlich Inländern (nach
Wohnort) zufließen.
Gesamteinkommen, das im Inland entstanden:
+ Einkommen, die Inländer im Ausland erzielen
– Einkommen, die Ausländer im Inland erzielen
= Bruttosozialprodukt BSP (= Bruttonationaleinkommen, BNE)

▪ Für die Stärke der Wirtschaft in einem Gebiet ist das Inlandskonzept (BIP)
entscheidend.

▪ Für die verfügbaren Einkommen und die Nachfrage in einem Gebiet ist das
Inländerkonzept (BSP = BNE) entscheidend.

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BIP VS. BRUTTONATIONALEINKOMMEN (BNE)

▪ Bruttoinlandsprodukt (BIP)
inländische Produktion (engl. GDP: gross domestic product)

▪ Bruttonationaleinkommen (BNE)
Einkommen aller Inländer (engl. GNP: gross national product)

▪ Beispiele für den Unterschied:


• Wochenendpendler aus Frankreich arbeitet bei Stuttgarter Auto-Firma:
− Steigert Produktion (BIP) in D
− erhöht BNE in Frankreich
• Frankfurter Steuerberater erzielt Dividenden auf Aktien einer Tech-Firma in
Kalifornien:
− Steigert BIP in USA; erhöht BNE in D

▪ BNE = BIP + Saldo der Primäreinkommen


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BIP VS. BNP
4000
Bruttoinlandsprodukt in Milliarden Euro Bruttonationaleinkommen in Milliarden Euro
3500

3000

2500

2000

1500

1000

500

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VERWENDUNGSRECHNUNG

C - Konsum
• von den Konsumenten gekaufte Güter und Dienstleistungen (~ 59 % des BIP)

I - Bruttoinvestitionen
• (~ 17 % des BIP)

G - Staatsausgaben
• (ohne Transfers ~ 20 % des BIP)

X - IM = Nettoexporte
• Exporte (X, ~ 41 % des BIP) - Importe (IM ~ 36 % des BIP)
− X > IM → Handelsbilanzüberschuss
− X < IM → Handelsbilanzdefizit

Y = C + G + I + X - IM
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Seite VERWENDUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS IN DEUTSCHLAND IM JAHR
2021

2.000
1.773,84
1.800

1.600
Angabe in Milliarden Euro

1.400

1.200

1.000
797,5 783,8
800

600

400
191,55
200
55,06
0
Private Konsumausgaben Konsumausgaben des Bruttoanlage- Vorratsveränderungen Außenbeitrag
Staates investitionen

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Bruttoinlandsprodukt in Milliarden Euro Seite

1.000
2.000
2.500
3.000
3.500
4.000

1.500

0
500
1950
1952
1954
1956
1958
1960
1962
1964
1966
1968
1970
1972
1974
1976
1978
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
VWL AKTUELL: BIP (GEGLÄTTET, START 1950)

2004
2006
2008
2010
2012
2014
2016
2018
2020
2022
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GRENZEN DER VGR

▪ Statistische Erfassung schwierig:


• VGR erfasst nur Transaktionen über den Markt. Unberücksichtigt bleiben
u.a. Schwarzarbeit, unbezahlte Arbeit, Eigenleistungen (Hausarbeit, andere
selbsterstellte Güter privater Haushalte).
▪ Wohlstandsindikator: Wert der Freizeit und Verteilungsgerechtigkeit werden
nicht berücksichtigt. Bewertung zu Marktpreisen entspricht nicht dem Nutzen
der Haushalte. Lebensdauer von Konsumgütern wird nicht berücksichtigt.
▪ Externe Effekte: Umweltschäden werden nicht berücksichtigt, Aufwand zur Be-
seitigung des Schadens erhöht BIP.
▪ Sich gegenseitig aufhebende Aktivitäten?
• Produktion einer Verpackung erhöht BIP, Beseitigung des Abfalls erhöht BIP
nochmal. Kein Wert geschaffen? Trotzdem hat die Verpackung einen Zweck
gehabt.

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NOMINALES UND REALES BIP

Nominales BIP
• Wert aller produzierten Güter und Dienstleistungen in Marktpreisen.
• In anderen Worten: Das nominale BIP bewertet den Output von Gütern und
Dienstleistungen zu laufenden Marktpreisen.
• Wenn von Wirtschaftsaufschwung oder Wirtschaftskrise die Rede ist, ist meist das
reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemeint.

Reales BIP
• Das reale BIP bewertet die Produktion und Dienstleistungen zu Preisen des Basisjahres.
• In welchen Einheiten (Preisen welchen Jahres) wollen wir das reale BIP messen?
• Oder soll es als Indexzahl berechnet werden.
➢ In allen Fällen muss das nominalen BIP um Preisänderungen bereinigt werden.
• Um den Effekt von Preissteigerungen auszuschließen, wird das reale BIP mithilfe
des BIP-Deflators berechnet.
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BIP DEFLATOR
▪ Reale BIP Wachstum entspricht ungefähr der 2010 2011 2012
Differenz aus dem nominalen BIP Wachstum
nominales BIP 2580,06 2703,12 2754,86
und der Inflation: 4,8 % - 1,1 % = 3,7 %.
reales BIP 2580,06 2674,49 2685,33
▪ Das (reale) BIP Wachstum bezieht die Ver-
änderung des (realen) BIP von einem Jahr auf Preisniveau / BIP Deflator 100,00 101,07 102,59
das nächste, hier von 2010 auf 2011.
Wachstum nominales BIP 0,048 0,019
(𝑅𝑒𝑎𝑙𝑒𝑠 𝐵𝐼𝑃 𝑣𝑜𝑛 2011 − 𝑟𝑒𝑎𝑙𝑒𝑠 𝐵𝐼𝑃 𝑣𝑜𝑛 2010)
BIPreal = 𝑅𝑒𝑎𝑙𝑒𝑠 𝐵𝐼𝑃 𝑣𝑜𝑛 2010
=
Wachstum Preisniveau 0,011 0,015
(2674,49 − 2580,06)
= = 0,037 = 3,7 %.
2580,06
Wachstum reales BIP 0,037 0,004

▪ Der BIP-Deflator
• ergibt sich aus dem aktuellen nominalen BIP geteilt durch das reale BIP.
• zeigt uns, wie viel der Zunahme des nominalen BIP eine Folge von Preiserhöhung ist.
BIP Deflator = (nominales BIP)
x 100
(reales BIP)
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VORBEREITUNG AUF DIE STEUERFACH-
ANGESTELLTENPRÜFUNG - VWL

Schwankungen im Wirtschaftsprojekt

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SCHWANKUNGEN IM BIP

Unterteilt man die wirtschaftliche Entwicklungen in kurz,- mittel- und langfristige


Entwicklungen fallen Schwankungen auf.

▪ Langfristige Schwankungen des Wachstums sind auf die politischen, institu-


tionellen und technologischen Rahmenbedingungen zurückzuführen.

▪ Kurzfristig wird die Wirtschaft durch Schocks (Ölpreis, Vermögensblasen,


Pandemie) getroffen.
• Rezession haben in der Vergangenheit durchschnittlich ein Jahr angehalten.
• Ein Aufschwung hält im Schnitt vier bis fünf Jahre.

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Seite KONJUNKTURZYKLUS - VEREINFACHTE DARSTELLUNG DES
KONJUNKTUR-MUSTERS

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KONJUNKTURPHASEN

Erholungsphase / Aufschwungsphase: Überschreitung des unteren Wendepunkts


• Nachfrage steigt
• Zunahme Beschäftigung und Produktion
Die Konjunkturphasen
• Investitionen nehmen zu Bruttoinlands-
Produkt (BIP)
• Nachfrage > Angebot (in Mio. EURO) Oberer Wendepunkt
Entwicklung BIP
(schematisch)

• Abbau der Lagervorräte

Rezession
Boom

Boom
• Ansteigen der Gewinne und der Ein-
kommen

Depression

Erholung
Sozialprodukt wächst
• Niedrige Zinsen mit steigender Tendenz Unterer Wendepunkt
Zeit

• Optimistische Zukunftserwartungen Aufschwung Abschwung

• Preise beginnen zu steigen


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KONJUNKTURPHASEN

Boom (Prosperität, Phase der Hochkonjunktur):


Die Wachstumsraten steigen überdurchschnittlich.
Vollbeschäftigung herrscht, die Produktionsfaktoren werden Mangelware, das Wachstum
verlangsamt sich. Die Konjunkturphasen
• Nachfrage > Produktionspotential ru in an s
r uk
• Hohe Produktion und Investitionen in Mi Oberer Wendepunkt
Entwicklung BIP
(schematisch)

• Erste Engpässe

Rezession
m
Boom
• Kapazitätsauslastung erreicht ihre Grenze
• Zunahme der offenen Stellen

Depression
Erholung
• Kapazitätserweiterungen
• Hoher Beschäftigungsstand (Überstunden) Unterer Wendepunkt
Zeit

• Preise und Zinsen steigen deutlich Aufschwung Abschwung

• Übersteigerte Erwartungen bei Akteuren www.neufang-akademie.de


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LOHN-PREIS-SPIRALE

Beschreibt die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen dem Anstieg der Löhne als
Folge von Preiserhöhungen und der Preise als Folge von Lohnsteigerungen.

▪ Beispiel: Unternehmen begründen Preiserhöhungen mit gestiegenen Löhnen.


Gewerkschaften fordern wegen gestiegenen Preisen höhere Löhne.

▪ Wirkungskette:
Löhne ↑
Nachfrage der privaten Haushalte ↑ + Produktionskosten ↑
Insbesondere, wenn Lohnerhöhungen > Produktivitätssteigerungen: Preise ↑
Löhne ↑ wegen Gewerkschaftsforderungen

Die Lohn-Preis-Spirale ist dabei weniger eine Ursache der Inflation als mehr eine
dauernde Anpassungsreaktion von Haushalten und Unternehmen auf eine
inflationäre Entwicklung, die dadurch jedoch weiter verstärkt wird.
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KONJUNKTURPHASEN
Rezession (Abschwungphase):
• Der obere Wendepunkt ist überschritten. Die Konjunkturphasen
Bruttoinlands-
• Die Produktion sinkt. Produkt (BIP)
(in Mio. EURO) Oberer Wendepunkt
• Arbeitslosigkeit nimmt zu. Entwicklung BIP
(schematisch)

• Die Investitionen lassen wegen gesunkener

Rezession
Boom

Boom
Nachfrage nach.
• Das führt zu sinkenden gesamtwirtschaftlichen
Einkommen und damit zu sinkenden Gewinnen.

Depression
Erholung
Depression (Talsohle): Unterer Wendepunkt
Zeit
• Die Produktionskapazitäten sind sehr gering Aufschwung Abschwung
ausgelastet.
• Es gibt kaum Investitionstätigkeit.
• Es herrscht große Liquidität.
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KONJUKTURINIKATOREN

▪ Arbeitslosenquote, Erwerbstätige
▪ Auftragseingänge
▪ Lkw-Maut-Fahrleistung
▪ ….

Siehe auch Konjunkturmonitor vom Statistischen Bundesamt


https://service.destatis.de/KoMo/Konjunkturmonitor.svg?lang=de
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PRÜFUNGSFRAGEN MAKRO - BIP UND KONJUNKTUR

BIP:
• Was ist das BIP und was sagt es aus?
• Unterschied BIP zu Bruttonationaleinkommen?
• Was ist das BIP?
• Wie hoch ist das BIP in DE?
• Wie wird das BIP ermittelt?
• Wie wird Wirtschaftswachstum gemessen?

Konjunktur:
• Was ist Konjunkturzyklus und welche Phasen kennt dieser?
• Diskutiere die Bedeutung der Kapazitätsauslastung im Zusammenhang mit der
Konjunktur.
• Aktuelle Konjunkturlage der BRD
• Welche Konjunkturindikatoren gibt es?
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PRÜFUNGSFRAGEN MAKRO - BIP UND KONJUNKTUR

1. Stelle einen idealtypischen Konjunkturverlauf dar.


2. In welcher Phase befand sich Deutschland 2014 laut Prognose?
3. Kann der Staat durch konjunkturpolitische Maßnahmen zu einem Aufschwung
beitragen? Erkläre.
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PRÜFUNGSFRAGEN MAKRO - BIP UND KONJUNKTUR

1. Zeichne und beschreibe den idealtypischen Konjunkturzyklus.


2. Benenne aus dem Schaubild je einen Früh-, Spät- und Gegenwartindikator.
3. Benenne drei binnenwirtschaftliche (= inländische Wirtschaft), die im Stabilitätsgesetz
festgehalten sind. Erkläre mit welche Messzahl die Erreichung des Ziels gemessen wird.
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Geldpolitik
-
Die Geldpolitik des Eurosystems

----
Quellen in diesem Kapitel: DEUTSCHE BUNDESBANK, (2022). Geld und Geldpolitik. Verfügbar via
https://www.bundesbank.de/de/publikationen/schule-und-bildung/geld-und-geldpolitik-606038.

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EINFÜHRUNG: GELDMENGENABGRENZUNG

▪ Geld kann seine Funktionen nur dann gut erfüllen,


wenn sein Wert stabil ist. (Hauptfunktionen des
Geldes!) M1=
Bargeldumlauf +
▪ Die Gelddefinition unterscheidet grundsätzlich Sichteinlagen
bei Kreditinstituten
zwischen Geldbasis und Geldmenge.

▪ Die Geldbasis kann als Input-faktor des M2 =


M2 + kurzfristige
Geldschöpfungs-prozesse betrachten. Termineinlagen

Geldbasis = Banknotenumlauf
+ Guthaben der GB bei NB M3 =
M2 + Spareinlagen
+ geldnahe Wertpapiere
▪ Die von der EZB definierten Geldmengenaggregate
sind nach Liquiditätsgrad sortiert (M1, M2, M3) www.neufang-akademie.de
Seite
DIE WIRKUNGSWEISE DER GELDPOLITIK
▪ Preisbildung soll frei von staatlichen Eingriffen sein: Darum nimmt Zentralbank
Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, um hierdurch das reisniveau
in irek zu beeinflussen.

▪ reisniveau: gemessen mit Verbrauchpreis Index.

▪ Faustregel: Nachfrage > Angebot → Preise steigen. D.h. hö here Zinsen stärken den
Anreiz zum Sparen und verteuern Kredite → Dämpft N’frage und Preisentwicklung.

▪ Zinssätze haben Signal- und Lenkungsfunktion auf Märkten.

▪ Klassisches geldpolitische Instrumentarium setzt bei den Zinssätzen an, zu denen


sich die Geschäftsbanken Zentralbankgeld bei der Zentralbank leihen.

▪ Änderungen dieser Zinssätze wirken sich dann mittelbar auf die Zinssätze auf dem
Kredit- und Kapitalmarkt und damit am Ende auch auf die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage aus. . www.neufang-akademie.de
Seite ANSATZPUNKT DER GELDPOLITIK: REFINIANZIERUNGSBEDARF AN
ZENTRALBANKGELD

• Monopolist: Zentralbankgeld kann nur die Zentralbank schaffen.

• Zentralbankgeld erhalten die Banken üblicherweise als Kredite von der Zentralbank.

• Die Geschäftsbanken müssen für den Kredit Zinsen zahlen. --> Leitzinsen

• Leitzins: Zinssatze beeinflusst via Transmissionsmechanismus indirekt alle


anderen Zinssätze im Finanzsystem. www.neufang-akademie.de
Seite T AN SM SS N SM CH A N SM S SCH M AT SCH ND
STA K V NFACHT DA ST LL NG

▪ Geldwertstabilität über
Zinskanal: der geldpolitische
Transmissionsprozess beginnt
mit der Änderung des
Leitzinses

▪ Zins veränderungen werden


an Kunden weitergegeben.

▪ Wenn Kredite teuerer werden


nimmt die Kreditfinanzierte
Nachfrage ab.
(Inflation)
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Seite WECHSELKURSKANAL: WEITERER WICHTIGER WIRKUNGSKANAL DER
GELDPOLITIK
▪ Wechselkurs: Preis einer Währung ausgedrü ckt in Einheiten einer anderen Währung.
▪ Beispiel Abwertung des Euro:
• Im Euroraum verteuern sich ausländische Güter
→ dämpft Nachfragefrage.

• N’frage nach heimischen Gütern nimmt im


Gegenzug tendenziell zu.

• Effekt: Preise/Inflationsrate steigt.

• Verbesserung der Absatzmöglichkeiten fü r


Lieferungen ins Ausland.

• Folge: Ausländische Nachfrage nach Gütern im


Euroraum steigt --> höhere Inflationsrate.
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www.neufang-akademie.de
Seite
DIE GELDPOLITISCHE STRATEGIE

▪ Um sein vorrangiges Ziel zu erreichen, Preisstabilität im Euroraum zu


gewährleisten, folgt der EZB-Rat einer geldpolitischen Strategie

▪ Im Juli 2021 gab der EZB-Rat seine neue geldpolitische Strategie


bekannt. Ein wesentliches Element der Strategie ist das symmetrische
Inflationsziel von mittelfristig 2 %.

▪ Symmetrie bedeutet, dass negative Abweichungen von diesem Zielwert


ebenso unerwünscht sind wie positive.

Welches Inflationsziel mit welchen Instrumenten erreichen?

www.neufang-akademie.de
Seite
DIE GELDPOLITISCHEN INSTRUMENTE

▪ Geldpolitische Entscheidungen werden im EZB-Rat getroffen

▪ Die Nutzung der Instrumente haben sich seit Ausbruch der Bankenkrise verändert:

• Vor der Krise: Zentralbankgeldbedarf der Geschäftsbanken vor allem mittels


kurzlaufender Hauptrefinanzierungsgeschäfte gedeckt

• Bis Covid: stand das langfristige Refinanzierungsgeschäfte und dauerhafte


Wertpapierkäufe im Mittelpunkt der geldpolitischen Operationen.

▪ Übersicht der Instrumente: Mindestreserve, Offenmarktgeschäfte, Ständige Fazilitäten,


Wertpapierkäufe, Forward Guidance

www.neufang-akademie.de
Seite
MINDESTRESERVE

▪ Die Banken sind verpflichtet, Mindestguthaben bei der Zentralbank zu halten.

▪ Implikation: Banken haben einen kontinuierlichen Bedarf an Zentralbankgeld.

▪ Über die Höhe der zu haltenden Mindestreserven kann der EZB-Rat den Bedarf der
Geschäftsbanken an Zentralbankgeld beeinflussen.

▪ Berechnung der Mindestreserve basiert auf reservepflichtigen Verbindlichkeiten


• Reservepflichtig sind täglich fällige Kundeneinlagen, Termin- und Spareinlagen,
kurzfristige Schuldverschreibungen und Geldmarktpapiere.
• Mindestreserve = reservepflichtigen Verbindlichkeiten x Mindestreservesatz

▪ Pufferfunktion der Mindestreserve: muss nicht ständig gehalten werden sondern nur
im Durchschnitt über einen gewissen Zeithorizont

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Seite
OFFENMARKETGESCHÄFTE

▪ In normalen Zeiten stehen Offenmarktgeschäfte im Zentrum der geldpolitischen


Operationen.

▪ Gewährt die Zentralbank einer Geschäftsbank, so schreibt sie der Geschäftsbank den
entsprechenden Kreditbetrag als Sichteinlage auf deren Zentralbankkonto gut.

▪ Zentralbankgeld wird bei der Rückzahlung des Kredits wieder vernichtet.

▪ Die k assischen ge p i ischen ns rumen e sind die Offenmarktgeschäfte


− insbesondere Hauptrefinanzierungsgeschäfte und längerfristige
Refinanzierungsgeschäfte)
− ständigen Fazilitäten.

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Seite F F N M A K TG S C H Ä F T :
HA T F N A N Z N G S G S C H A F̈ T
▪ Mithilfe der Hauptrefinanzierungsgeschäfte steuert die EZB im Euroraum die Zinsen,
die Entwicklung der Geldmenge und setzt für den Bankensektor Signale für ihren
geldpolitischen Kurs.

▪ Hauptrefinanzierungsgeschäfte: Eurosystem stellt Zentralbankgeld ü ber befristete


Geschäfte mit kurzer Laufzeit bereit (7 Tagen)

▪ Der Zinssatz des Hauptrefinanzierungsgeschäfts ist der wichtigste Leitzins.

▪ Hebt der EZB-Rat diesen Leitzinssatz an, wird dies oft als „Straffung“ der Geldpolitik
bezeichnet. Bei einer Leitzinssenkung ist von einer „Lockerung“ die Rede.

▪ Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte: In Finanzkrise ausgeweitet, da sich die


Banken untereinander keine unbesicherten Kredite mehr gewährten.

▪ Auch während COVID relevant.


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F F N M A K TG S C H Ä F T : TE N D E R G E S C H A ̈ F T E
▪ Das Eurosystem wickelt die
Offenmarktgeschäfte
normalerweise als „Tender“
(Versteigerungsverfahren)
ab.

▪ Bis zum Herbst 2008 setzte


man ü blicherweise den
Zinstender mit
Mindestbietungssatz, nach
dem amerikanischen
Verfahren ein.

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Seite
STÄ N D G FA Z L TÄT N

▪ Zinssätze der beiden ständigen Fazilitäten zählen auch zu den Leitzinsen und können
ständig in Anspruch genommen warden.

▪ Neben den Offenmarktgeschäften kö nnen Banken vom Eurosystem kurzfristig


Zentralbankgeld erhalten (Spitzenrefinanzierungsfazilität) oder bei ihm anlegen
(Einlagefazilität).

▪ Die Spitzenrefinanzierungsfazilität dient den Geschäftsbanken dazu, einen


kurzfristigen Bedarf an Zentralbankgeld durch eine Art Überziehungskredit beim
Eurosystem abzudecken.

▪ Die Einlagefazilität bildet die allgemeine Untergrenze des Tagesgeldzinssatzes.

▪ Spitzenrefinanzierungsfazilität und Einlagefazilität bilden den Zinskoridor.

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STÄ N D G FA Z L TÄT N

▪ Wenn Überversorgung des Bankensystems


mit Zentralbankgeld, dann fließt Geld in
die Einlagefazilität.

▪ Dadurch sinkt der Tagesgeldzinssatz (bis


2021 EONIA, seitdem €STR) unter den
Zinssatz des Hauptrefinanzierungs-
geschäfts. Unter Umständen bis auf den
Zinssatz der Einlagefazilität.

▪ Der Interbankenzinssatz liegt seit einiger


Zeit sogar leicht darunter.

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WERTPAPIERKÄUFE: UNKONVENTIONELLE GELDPOLITIK
▪ Die Geldpolitik hat sich seit dem Ausbruch der Finanzkrise erheblich geändert. Dies spiegelt sich
insbesondere in der Notenbankbilanz wider.
Beispiel EZB: Beispiel Bank of Japan:
Bilanzsumme vor der Krise: 12 % des BIP Bilanzsumme vor der Krise: 20 % des BIP
Bilanzsumme 2019: 40 % des BIP Bilanzsumme 2019: 100 % des BIP

▪ Die massiven Bilanzverlängerungen


sind auf umfangreiche Anleihenkäufe
zurückzuführen.

▪ Securities Market Program (2010-2012):


Käufe von Staatsanleihen der Problem-
länder.

▪ Zwischen 2015 und 2018 setzten wieder


umfangreiche Anleihenkäufe ein.
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W T A KÄ F : W K N G SW S

▪ Anleihenkäufe haben zwei wesentliche Effekte


Effekte
1. Kurssteigerungen im Anleihenmarkt
implizieren geringere Rendite der Anleihe
2. Schaffung von Zentralbankgeld

▪ Effekte der Anleihenkäufe sind ähnlich zu


Effekt einer klassischen Leitzinssenkung, die
als geldpolitische Lockerung bezeichnet wird.

▪ Aus den beiden beschriebenen Effekten leitet


sich der Begriff „quantitative Lockerung“ ab.

▪ Kapitalabfluss in Ländern mit höheren Zinsen


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WERTPAPIERKÄUFE: GELDPOLITISCHE ANKAUFPROGRAMME

▪ Januar 2015 beschloss der EZB-Rat, mit dem Asset Purchase Programme (APP) auch im
Euroraum eine quantitative Lockerung durchzuführen.

▪ Seitdem erwirbt das Eurosystem in großem Umfang Anleihen privater (20%) und
staatlicher und öffentlicher (80%) Emittenten am Sekundärmarkt.

▪ Das vom Eurosystem aufgelegte APP umfasst verschiedene Teilprogramme:


− Gedeckte Schuldverschreibungen (Covered Bond Purchase Programme 3, CBPP3)
− Forderungsbesicherte Wertpapiere (Asset-backed Securities Purchase
Programme, ABSPP)
− Öffentlicher Sektor (Public Sector Purchase Programme, PSPP)

− Unternehmensanleihen (Corporate Sector Purchase Programme, CSPP)

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W T A KÄ F :G LD L T SCH AN K A F G AM M

▪ Im Rahmen des APP


erwirbt das Eurosystem
in großem Umfang
Anleihen.

▪ Staaten von den Anleihen


erworben werden sollen
müssen über eine
gewisse Mindestbonität
verfügen.

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WERTPAPIERKÄUFE: GELDPOLITISCHE ANKAUFPROGRAMME (COVID)

▪ März ’20: EZB-Rat beschloss ergänzend zum APP ein temporäres Pandemie-
Notfallankaufprogramm aufzulegen.

▪ andemic mergency urchase rogramme → PEPP

▪ Zweck: Risiken fü r die geldpolitische Transmission durch die wirtschaftlichen Folgen
der Coronavirus-Pandemie zu begegnen und das selbstgesteckte geldpolitische Ziel
zu erreichen.

▪ Im Rahmen des PEPP waren – zusätzlich zum und getrennt vom weiterlaufenden
Ankaufprogramm APP – Anleihekäufe in Hö he von bis zu 1.850 Milliarden Euro
möglich.

▪ Anleihen privater und ö ffentlicher Schuldner wurden bis Ende März 2022 angekauft.

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Seite W T A KÄ F :G LD L T SCH AN K A F G AM M
C VD

Quelle EZB: https://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2022/html/ecb.sp220331~b11d74f249.de.html


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GELDPOLITIK AKTUELL

Ausgewäh e Zinssä ze
Einlagefazilität 02/2023: 2,5% ( 2021: - 0,50 % )
Hauptrefinanzierung 02/2023: 3,0% ( 2021: 0,00 % )
Spitzenrefinanzierung 02/2023: 3,25% ( 2021: 0,25 % )

SS M TT L NG Ge p i ische esch üsse k ber 2021

▪ Zinssä ze bleiben unverän er . Um sein symme risches nf a i nszie v n 2 % zu


unterstützen und im Einklang mit seiner geldpolitischen Strategie, geht der EZB-Rat
davon aus, …

▪ Die Nettoankäufe im Rahmen des APP werden in einem monatlichen Umfang von
20 Mrd. € fortgesetzt.

▪ Der EZB-Rat wird die Nettoankäufe im Rahmen des PEPP, das einen Gesamtumfang
von 1.850 Mrd. € hat, mindestens bis Ende März.
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Ü F N G SF AG N F SKA L ND G LD L T K

1. Grenze das real und nominale BIP von-


einander ab.
2. Nenne zwei positive Auswirkungen von
Wirtschaftswachstum.
3. Die EZB kann mit dem Leitzins Einfluss
auf die konjunkturelle Entwicklung
nehmen.
• Beschreibe schrittweise die mög-
lichen Auswirkung einer Zins-
senkung.
• Beschreibe zwei Gründe, warum die
erwarteten positiven Auswirkungen
nicht eintreten könnten.

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PRÜFUNGSFRAGEN FISKAL- UND GELDPOLITIK

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Das Neufang Team wünsch hnen einen
schönen Aben

Leibnizstr. 5, 75365 Calw inf @neufang aka emie e

07051 / 93 11 60 www neufang aka emie e

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