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Sozialwissenschaften
Abitur 2021
Ablauf 08.04.2021
• Offene Fragen
• Inhaltsfeld: Strukturen sozialer Ungleichheit, sozialer Wandel und soziale Sicherung
• Thematische Zusammenfassung
• Anwendung
• 15-25 Minuten Pause
• Inhaltsfeld: Globale Strukturen und Prozesse
• Thematische Zusammenfassung
• Anwendung
• Allgemeine Informationen
• Quellen
• Fragen?
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Offene Fragen
• Auseinandersetzungen über den Umgang mit Staatsverschuldung:
• EU begrenzt Verschuldung mit Stabilitäts- und Wachstumspakt (Neuverschuldung darf nur 3%
des BIP betragen, Gesamtschulden lediglich 60% des BIP)
• Positive Effekte:
• Kredite unterstützen öffentliche Institutionen (Aufbau der Infrastruktur)
• Kredite/Zuschüsse unterstützen private Haushalte (KG-Zuschuss während Corona > Stärkung
der Nachfrage > mehr Konsum > Ankurbeln der Wirtschaft)
• Schuldenaufnahme um konjunkturellen Schwankungen auszugleichen (Nachfrageausfälle
kompensieren)
• negative Effekte:
• Ausgaben werden später über Steuereinnahmen ausgeglichen, steigende Zinsen
• Eingeschränkter finanz- und haushaltspolitischer Spielraum des Staates („Schuldenbremse“)
• Verdrängung privater Kredite und Investitionen vom Markt
Anwendung
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Inhaltsfeld:
Strukturen sozialer
Ungleichheit, sozialer Wandel
und soziale Sicherung
1. Soziale Ungleichheit
• Definition: Ungleiche Verteilung von Ressourcen in einer Gesellschaft
• Folgen: Chancenungleichheit, je nach Verfügung über Ressourcen
• Dimensionen: materieller Wohlstand (Vermögen, Einkommen, Armut), Bildung, Macht, Prestige
• Materieller Wohlstand:
• Vermögen: Eigentum eines Subjekts (erwirkt Grundstock, Nutzbarkeit, Sicherheit,
Erhöhung, Gestaltungsmacht)
• Einkommen: Erwerbsarbeit (Lohn) + Besitz-/Vermögenseinkommen (Miete) +
Transfereinkommen (KG)
• Armut:
• Absolute (weniger als 1,9$/Tag)
• Relative (Bemessen an der Fähigkeit zur gesell. Teilnahme; weniger als 60% des NÄE)
• Kinder-/Jugendarmut: 1/4 aller Individuen unter 25 sind gefährdet
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• Bildung:
• Schlüsselfaktor zur Vermeidung von Armut in Industrienationen
• Forderungen: Durchlässigkeit im Bildungssystem (mögliche Aufstiege)
und ganztägige Bildungsangebote
• Ziel: Ungleichheiten vermeiden, die nicht auf Grund von Leistung
sondern sozialer Herkunft, elterlichem Beruf oder finanziellen
Möglichkeiten bestehen
2. Sozialer Wandel
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• Wandel wirtschaftlicher Strukturen:
• Industrialisierung:
• Verschiebung vom primären zum tertiären Sektor
• Neuer Sektor auf dem Vormarsch: vierter Sektor
• Wohlstandswandel:
• Anstieg des Volkseinkommens (Wirtschaftswunder 1950er-60er)
• Anstieg des Wohlstandes (Fahrstuhleffekt ab ca. 1970)
• Wandel der Beschäftigungsverhältnisse:
• Mehr Teilzeitbeschäftigung, mehr Leiharbeiter
• Kontra: Systemgefahr, da weniger Beiträge gezahlt werden
• Pro: Kann Brücke zum Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit sein
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• Demographischer Wandel
• Anstieg des durchschnittlichen Lebensalters
• Geburtenrückgang (Problem für das Sozialsystem > Mehr Menschen müssen
unterstützt werden, weniger Menschen können unterstützen. Bspw. Einzahlung/
Auszahlung der Rentenkasse)
• Gründe:
• Emanzipation, hohe Ansprüche an Elternrolle
• ...
• Veränderung in der Bedürfnisstruktur (Bedarf im medizinischen Bereich)
• Einfluss der Alten (Mehr Wählerstimmen)
• Fachkräftemangel (Zu wenig Nachwuchs)
• Folgen: Was könnten positive Folgen des Wandels sein?
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• Wertewandel
• Nachkriegsgeneration geprägt durch spürbaren Mangel (Tendenz zum
Postmaterialismus)
• Maslowsche Bedürfnispyramide als Basis
• Streben nach Anerkennung und Selbst-
verwirklichung erst nach der Bef-
riedigung grundl. Bedürfnisse
• Annahme: Lebensumstände eines
Individuums beeinflussen seine
Einstellungen (Erfahrung von Mangel
führt zu Materialismus)
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• Individualisierung
• Ulrich-Beck: Pflicht zum eigenständigen Handeln durch mehr Wohlstand,
Freizeit, Bildung, Mobilität (Zwang der aktiven Lebensgestaltung)
• Weniger strikte Regeln (Gefahr des Orientierungsverlustes)
• Entstehen von immer mehr Freiheiten, Entzauberung (Verlust
traditioneller Sichtweisen, mehr Aufklärung)
• Neue Zwänge durch sekundäre Instanzen (Gesetze,
Verwaltungseinheiten)
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• Migration
• nimmt großen Einfluss auf sozialen Wandel
• Wanderungssaldo deutlich positiv (mehr Ein- als Auswanderungen)
• Bspw. Einwanderungswelle 2015
• Integration als Herausforderung
• Unterscheidung der Bevölkerung in „mit und ohne
Migrationshintergrund“
• Erschreckende Forschungsergebnisse: Mehr Personen ohne
Schulabschluss mit Migrationshintergrund (9,9%) als ohne
Migrationshintergrund (1,5%)
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• Lagenmodelle:
• Soziale Lagen bilden Lebensqualität
und Lebenschancen ab
• Fokus auf horizontalen
Ungleichheiten (Geschlecht,
Wohnort, Herkunft, Alter, ...)
verschränkt mit vertikalen
Dimensionen (Beruf, Einkommen)
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• Milieumodelle:
• Erfassen horizontale und
vertikale Dimensionen
sozialer Ungleichheit
• Milieus stehen für
Bedingungen, die bei
bestimmten Individuen
vorherrschen
(Lebensweise,
Berufsstatus =
Beeinflussung des
Lebensstils!)
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3. Sozialstaat
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• Der Sozialstaat:
• Ausrichtung auf soziale Sicherheit und Gerechtigkeit
• Deutschland ist per Gesetz ein Sozialstaat (Art. 20 Abs. 1 GG)
• Handlungsgrundlage:
• Sozialstaatsprinzip (Demokratischer, sozialer Bundes- sowie Rechtsstaat)
• Soziale Grundwerte (Menschenwürde, Eigentum, Gleichheit, Schutz der
Familie, ...)
• Ziele:
• Sozialer Ausgleich (Ungleichheiten zw. arm und reich reduzieren durch
progressives Steuersystem)
• Soziale Sicherung (Sicherung der Existenzgrundlage durch Krankenversicherung
oder bspw. BaföG 24
4. Anwendung
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Inhaltsfeld:
Globale Strukturen
und Prozesse
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• Konfliktlösung:
• Ursprung von Konflikten: Unterschiedliche Interessen von Individuen, Gruppen, Staaten
• Zwischenstaatliche und innerstaatliche Konflikte (im Einzelfall wird entschieden, ob
andere Staaten eingreifen oder nicht)
• Stufen internationaler Konflikte:
• Latenter Konflikt
• Manifestier Konflikt
• Krise
• Bewaffneter Konflikt
• Krieg
• Waffenstillstand
• Frieden
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• Friedenssicherung:
• Fließender Übergang zwischen Konfliktlösung und Friedenssicherung
• Möglichkeiten:
• Integration mehrere Statten (z. B in die EU)
• Multilaterale Bündnisse (z. B. NATO)
• Bilaterale Abkommen (Schweiz-EU)
• Aufbau eines Weltstaates (theoretische Option)
• Charta der Vereinten Nationen (UN, UNO)
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2. Die UNO
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• Allgemeines zur UNO:
• Gründung 26.06.1945
• Derzeit 193 Mitglieder (fast alle Weltstaaten)
• Charta der Vereinten Nationen hält Aufgaben und Regeln der UNO fest
sowie Maßnahmen, die im Falle der Gefährdung des Weltfriedens
einzuleiten sind
• Pflicht der Mitglieder: internationale Streitigkeiten friedlich beilegen,
Gewalt nur zum Zweck der Selbstverteidigung
• Gleichberechtigung aller Mitgliedsstaaten, keine Abgabe von
Souveränitätsrechten
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• Eingreifen:
• Nichtmilitärische Sanktionen: Unterbrechen von
Wirtschaftsbeziehungen, Abbruch diplomatischer Beziehungen
• Militärisches Eingreifen: Entsenden von Blauhelmsoldaten
• Haben keinen Kampfauftrag, dienen der Selbstverteidigung
• Kritik: häufig schlecht ausgebildete Soldaten, ggf. fehlerhaftes
Verhalten
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3. Menschenrechte
• Grundrechte: Artikel 1-19
des GG
• Die meisten Grundrechte
sind Menschenrechte
(Ausnahme 8, 9, 11)
• Zusätzliche internationale
Resolutionen zu MR:
Menschenrechte 1948,
Frauenrechtskonvention
1979)
• Motive: ethische
Verpflichtung,
wirtschaftliche Gründe,
Fluchtvermeidung
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4. Globalisierung
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• Folgen der Globalisierung:
• Positiv: Wohlstandszuwachs, ...
• Negative Folgen: Umweltbelastungen, Sicherheitsgefährdung, ...
• Global Governance (Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit)
• Supranational (überstaatliche Ebene)
• Intergouvernemental (Regierungszusammenarbeit in einer internationalen Organisation)
• Transnational (Kooperation auch mit nicht-staatlichen Akteuren, also NGO‘s)
• Durchsetzung von Interessen:
• Unilateral (ohne Absprache mit anderen Staaten)
• Multilateral (Absprache mit mehreren gleichberechtigten Staaten)
• Bilateral (Absprache zwischen zwei Staaten)
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5. Internationale Wirtschaftsbeziehungen
• Formen der Handelspolitik: Freihandel und Protektionismus
• Freihandel:
• Internationaler Handel ohne Handelshemmnisse
• Bezieht sich allein auf Außenhandel zwischen verschiedenen Staaten
• Handelsgüter: Waren, Kapital, ...
• fortschreitender Freihandel als Grundlage für Globalisierung
• Protektionismus
• Steht dem Freihandel gegenüber
• Staat versucht Handelshemmnisse zu verursachen, um ausländische Anbieter auf dem
Inlandsmarkt zu schwächen
• Inländische Anbieter sollen vor Konkurrenz von Außen geschützt werden
• Beispiel: Gibt es ein aktuelles Beispiel für praktizierten Protektionismus? 38
6. Wirtschaftsstandort Deutschland
• Globalisierung führt zu freier Standortwahl
• Berücksichtigung von zwei Faktoren, die einen Standort beschreiben:
• Harte Standortfaktoren:
• Gut messbar
• Verkehrsanbindung, Steuerhöhe, Arbeitsmarktlage
• Weiche Standortfaktoren:
• Schwer messbar
• Wohnqualität, Image, Offenheit
• Standort Deutschland: positive Aspekte (hohes Ausbildungsniveau) stehen
negativen Aspekten (hohe Lohnnebenkosten) gegenüber.
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Allgemeines
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1. Operatoren
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2. Handlungsempfehlung: Datenanalyse
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3. Handlungsempfehlung: Rede
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