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Adam Smith
1723-1790 (Vater de Wirtschaft)
«An inquiry into the nature and cases of the wealth of nations» (Eine Untersuchung über das
Wesen und die Ursachen des Reichtums der Nationen)
“Ökonomie ist eine Wissenschaft, die menschliches Verhalten als Beziehung zwischen Zielen
und knappen Mitteln mit alternativen Verwendungen untersucht.”
Knappheit: Für die meisten Menschen gilt: Sie haben nicht ausreichend Mittel, um alle
Wünsche ausreichend zu befrieden
Die Ökonomie arbeitet mit der Prämisse, dass Menschen ihre Bedürfnisse so gut wie
möglich erfüllen wollen, und dass es Knappheit gibt.
Opportunitätskosten
“Volkswirtschaftslehre ist die Wissenschaft vom Einsatz knapper Ressourcen durch die
Gesellschaft zur Produktion wertvoller Wirtschaftsgüter und von der Verteilung dieser Güter
unter ihren Mitgliedern.”
Das „Wasser-Diamant“-Paradox: „Nichts ist brauchbarer als Wasser, aber man kann kaum
etwas dafür erhalten; man kann fast nichts dafür eintauschen. Dagegen hat ein Diamant
kaum einen Gebrauchswert, und doch ist oft eine Menge anderer Güter dafür im Tausch zu
haben.“ (Adam Smith)
Marginalprinzip
“Marginal” heißt “ein bisschen weniger” oder “ein bisschen mehr.”
Grenzkosten
Grenzerlös
Grenzsteuersatz
Grenznutzen
Zielkonflikte („trade-off“)
Das Abwägen von Kosten und Nutzen ist nicht auf die Ökonomie beschränkt.
Bei ökonomischen Entscheidungen: Nutznießer*in ist nicht immer jene Person, die
auch die Kosten trägt.
In der BWL untersucht man die Organisation von Unternehmen (Firmen) sowie die Abläufe
in Unternehmen (Organisation, Produktion, Marketing, Vertrieb, Kostenrechnung,
Personalwirtschaft, . . . ). Das wirtschaftliche Umfeld wird berücksichtigt, der
Untersuchungsgegenstand ist jedoch das einzelne Unternehmen (oder ein Teil davon).
In der VWL beschäftigt man sich vorwiegend mit den Interaktionen mehrerer
(unterschiedlicher) Wirtschaftssubjekte (Unternehmen, Konsumenten, Staat, . . . )
Einheit 2
«Economics is a science oh thinking in terms of models joined to the art of choosing models
which are relevant to the contemporary world»
Modelle
Ein Modell ist eine vereinfachte Abbildung der Wirklichkeit, mit der wir versuchen, die
Realität besser zu verstehen
Bsp: Das Kreislaufdiagramm ist ein Modell zur Darstellung der Transaktionen einer
Volkswirtschaft mithilfe von Strömen in einem Kreislauf.
Modelle…
Märkte:
Eigentümer*in kann
Firmen
Wirtschaftssysteme (-ordnungen)
Was soll produziert werden, wie soll produziert werden, wie soll das vorhandene und
produzierte verteilt werden? Diese Entscheidungen können von einer zentralen
Planungsbehörde getroffen werden:
Kapitalismus
Ein Wirtschaftssystem in dem die wichtigsten Institutionen das Privateigentum, die Märkte
und Unternehmen sind.
Einheit 3
1. Handel verbessert die Situation von Menschen wenn sie unterschiedliche Präferenzen
haben.
2. Handel steigert die Produktivität durch Spezialisierung und Verteilung von Wissen.
Handel bewegt Güter von Menschen die ihnen geringen Wert beimessen zu
Marktteilnehmer*innen die ihnen hohen Wert beimessen.
Spezialisierung
Gesteigerte Produktivität
• Durch Handel kann eine Gesellschaft mehr produzieren als durch individuelle Produktion.
• Menschen die sich spezialisieren haben mehr Wissen über eine Technologie.
• Durch den Verkauf großer Mengen, genießen Menschen die sich spezialisieren die Vorteile
der Massenproduktion.
Spezialisierung im Wissenserwerb
• Ohne Spezialisierung müsste man das eigene Essen, die eigene Kleidung, etc. produzieren.
• Das gemeinsame Wissen einer Gesellschaft wäre so kaum größer als das individuelle
Wissen.
• Durch Spezialisierung kann viel mehr Wissen genutzt werden, als einem Menschen alleine
zur Verfügung steht.
• Wissen steigert die Produktivität. Spezialisierung steigert daher die produzierte Menge.
• Ein Anstieg des Welthandels ist die Möglichkeit durch Spezialisierung die Aufteilung von
Wissen auszubauen.
Unterschiede
Absoluter Vorteil:
Die Möglichkeit das selbe Gut unter Verwendung weniger Inputgüter zu produzieren, als
ein*e andere*r Produzent*in.
Komparativer Vorteil:
Güter mit den geringeren Opportunitätskosten produzieren.
Die Opportunitätskosten eines Gutes sind jene Menge, die von dem anderen Gut
aufgegeben werden müssen.
• Um von Handel zu profitieren, muss ein Land/ eine Person keinen absoluten Vorteil
haben.
• Ein Land / eine Person kann von Handel profitieren, wenn es einen komparativen Vorteil
hat.
Produktionsmöglichkeitenkurve:
Sie zeigt alle Kombinationen von Gütern die eine Volkswirtschaft, gegeben ihrer
Produktivität und ihres Angebots an Input-Gütern, produzieren kann.
• Wenn jede*r etwas von jedem Gut produziert, und nur konsumiert was er/sie produziert,
werden zum Beispiel folgende Mengen produziert (mehrere Möglichkeiten, beschränkt
durch Produktionsmöglichkeitenkurve)
• Löhne sind höher in Ländern mit höherer Produktivität als in solchen mit niedriger
Produktivität.
• Handel erhöht die Löhne soweit es die Produktivität des jeweiligen Landes erlaubt.
• Dieser Übergang erfolgt aber meist weder schnell noch friktionsfrei! D.h. es werden nicht
alle besser gestellt.
Einheit 4
Die Nachfrage
Nachfragekurve:
Nachgefragte Menge:
Jene Menge, welche die Käufer*innen willens und fähig sind, zu einem bestimmten Preis zu
kaufen.
• Die Nachfrage beschreibt auch wie die Konsument*innen ein Gut verwenden, gegeben:
• ihre Präferenzen
• die Möglichkeit zur Substitution
Konsument*innenrente:
Der Ertrag einer Konsument*in durch den Handel, bzw. die Differenz zwischen dem
Marktpreis und dem höchsten Preis zu dem eine Konsument*in eine gegebene Menge
kaufen möchte.
Gesamte Konsument*innenrente:
• Zu jeder gegebenen Menge sind die Konsument*innen willens einen höheren Preis als
zuvor zu zahlen.
• Zu jeder gegebenen Menge sind die Konsument*innen willens einen geringeren Preis als
zuvor zu zahlen.
1. Einkommen
2. Bevölkerung
3. Preisevon Substituten
4. PreisevonKomplementen
5. ÄnderungenderErwartungen
6. Geschmacksänderungen
1. Einkommen
2. Bevölkerung
• Substitute sind Güter die man als Ersatz für andere Güter kaufen/verwenden kann.
• Eine Abnahme des Preises eines Substitutes verringert die Nachfrage nach dem anderen
Gut.
• Die Erwartung eines niedrigeren Angebots in der Zukunft steigert die Nachfrage in der
Gegenwart.
6. Geschmacksänderungen
• Geschmacksänderungen werden von Trends, Saison oder Werbung ausgelöst, und können
die Nachfrage erhöhen oder verringern.
Misst wie empfindlich die nachgefragte Menge auf eine Preisänderung reagiert
(empfindlicher = elastischer)
Elastizität entspricht nicht der Steigung der Nachfragekurve, es besteht aber ein
Zusammenhang
Regel: Wenn zwei lineare Nachfragekurven einen Schnittpunkt haben, so ist die
flachere Kurve die elastischere.
Einheit 5
Das Angebot
Die Angebotskurve interpretieren
• Horizontal: Wie viel wollen Anbieter*innen für einen gegebenen Preis verkaufen?
• Vertikal: Welcher Preis muss den Verkäufer*innen gezahlt werden, damit eine gegebene
Menge produziert wird?
Definition
Angebotskurve:
Eine Funktion welche die angebotene Menge für verschiedene Preise angibt.
Angebotene Menge:
Jene Menge bei der Verkäufer*innen bereit sind, zu einem bestimmten Preis zu verkaufen.
Profit = π =P x Q – TK (Q)
Angebotskurve/Grenzkostenkurve am Strommarkt
Eine Stromerzeuger*in überlegt sich, Strom aus ihrer Anlage anzubieten oder nicht.
Oft ist das Entscheidung „aufzudrehen“ oder nicht
Die Grenzkosten der Wind-, und Solar-, und Wasserkraft sind sehr niedrig, der
„Kraftstoff“ ist gratis
Ähnlich bei Atomstrom: Wenn die Anlage läuft, sind die zusätzlichen Kosten gering
Kohle: Kraftstoff billig, aber Emissionsrechte müssen gekauft werden
Gas: teurer als Kohle
Öl: weniger effizient als Gaskraftwerke, Öl teuer
Definition
Produzent*innenrente:
Der Ertrag der Produzent*innen durch den Handel, bzw. die Differenz zwischen dem
Marktpreis und dem geringsten Preis zu dem ein*e Produzent*in eine gegebene Menge
verkaufen möchte.
Gesamte Produzent*innenrente:
Die Fläche über der Angebotskurve und unter dem Preis.
• Zu jeder gegebenen Menge akzeptieren die Produzent*innen einen geringeren Preis als
zuvor
• Für eine gegebene Menge verlangen die Produzent*innen einen höheren Preis als zuvor
1. Technologischer Fortschritt
• Eine Reduktion der Input-Preise reduziert auch die Kosten und hat einen ähnlichen Effekt.
Der Eintritt neuer Produzent*innen in den Markt erhöht das Angebot, dies verschiebt die
Kurve nach unten rechts.
Definition:
Elastizität des Angebots: Misst wie sensibel die angebotene Menge auf eine Preisänderung
reagiert.
Was bestimmt die Elastizität des Angebots?
Wie schnell steigen die Produktionskosten mit der produzierten Menge:
Wenn eine größere Produktionsmenge viel höhere Stückkosten
Einheit 6
Das Marktgleichgewicht
Ein Wettbewerbsmarkt befindet sich im Gleichgewicht, wenn die nachgefragte Menge und
die angebotene Menge eines Gutes übereinstimmen.
• Der Preis, der angebotene und nachgefragte Menge zur Übereinstimmung bringt, wird als
Gleichgewichtspreis bezeichnet (auch markträumender Preis):
Die Menge, die zu diesem Preis gekauft und verkauft wird, ist die Gleichgewichtsmenge.
Warum finden auf einem Markt alle Verkäufe und Käufe zum selben Preis statt?
Stellen Sie sich vor, eine Verkäuferin würde einer potenziellen Käuferin einen Preis
nennen, der offensichtlich über dem liegt, was andere Leute bezahlen.
Die Käuferin wäre deutlich besser gestellt, wenn sie irgendwo anders kaufen würde –
es sei denn, die Verkäuferin bietet ihr einen besseren Deal an.
Umgekehrt würde eine Verkäuferin ihr Gut nicht zu einem Preis verkaufen, der
deutlich unter dem Betrag liegt, den andere Käufer*innen bezahlen; sie würde lieber
auf Kund*innen warten, die ihr einen angemessenen Preis bieten.
Auf jedem etablierten Markt erhalten daher alle Verkäufer*innen und zahlen alle
Käufer*innen ungefähr denselben Preis.
Dieser Preis ist der Marktpreis.
Falls die angebotene Menge eines Gutes die nachgefragte Menge übersteigt, liegt ein
Angebotsüberschluss vor. Angebotsüberschluss treten auf, wenn der Preis oberhalb das
Gleichgewichtspreises liegen.
Falls die nachgefragte Menge eines Gutes die angebotene menge übersteigt, liegt ein
Nachfrageüberhang vor. Nachfrageüberhang treten auf, wenn der Preis unterhalb des
Gleichgewichtspreises liegt.
Renten im Marktgleichgewicht
Die in einem Markt generierte Gesamtrente ist gleich dem gesamten Tauschgewinn,
der Konsument*innen und Produzent*innen aus dem Handel auf dem betreffenden
Markt entsteht. Sie ist gleich der Summe von Produzent*innen- und
Konsument*innenrente.
Mithilfe der Konsument*innen- und Produzent*innenrente können wir zeigen, ob
Märkte eine effiziente Form der Organisation ökonomischer Aktivitäten sein können.
Anmerkungen
Das Marktgleichgewicht stellt nicht immer das bestmögliche Ergebnis für jede
einzelne Konsumentin oder Produzentin dar, auch wenn es die Gesamtrente
maximiert.
z.B: Eine Mindestpreisvorschrift über dem Gleichgewichtspreis, kann einige
Produzent*innen besser stellen als im Marktgleichgewicht. Umgekehrt kann eine
Höchstpreisregelung manche Konsument*innen besser stellen.
Im Marktgleichgewicht gibt es jedoch keine Möglichkeit, jemanden besser zu stellen,
ohne dass gleichzeitig jemand anders schlechter gestellt wird – und das ist die
(ökonomische) Definition von Effizienz („Pareto Effizienz“).
Das Marktgleichgewicht
Angebot, Nachfrage und Gleichgewicht
Ein Wettbewerbsmarkt befindet sich im Gleichgewicht, wenn die nachgefragte Menge und
die angebotene Menge eines Gutes übereinstimmen.
• Der Preis, der angebotene und nachgefragte Menge zur Übereinstimmung bringt, wird als
Gleichgewichtspreis bezeichnet (auch markträumender Preis):
• Die Menge, die zu diesem Preis gekauft und verkauft wird, ist die Gleichgewichtsmenge.
Stellen Sie sich vor, eine Verkäuferin würde einer potenziellen Käuferin einen Preis
nennen, der offensichtlich über dem liegt, was andere Leute bezahlen.
Die Käuferin wäre deutlich besser gestellt, wenn sie irgendwo anders kaufen würde –
es sei denn, die Verkäuferin bietet ihr einen besseren Deal an.
Umgekehrt würde eine Verkäuferin ihr Gut nicht zu einem Preis verkaufen, der
deutlich unter dem Betrag liegt, den andere Käufer*innen bezahlen; sie würde lieber
auf Kund*innen warten, die ihr einen angemessenen Preis bieten.
Auf jedem etablierten Markt erhalten daher alle Verkäufer*innen und zahlen alle
Käufer*innen ungefähr denselben Preis.
Dieser Preis ist der Marktpreis.
Einheit 7
Externalitäten
Bei manchen Produkten entstehen Kosten oder Nutzen für andere Marktteilnehmer*innen.
• Um das Funktionieren von Märkte mit Externalitäten zu beurteilen, betrachten wir die
Rente aller Marktteilnehmer*innen (vergleiche Einheit 6).
Externalitäten:
Externe Kosten:
Kosten die von jemandem anders als den Konsument*innen oder Produzent*innen getragen
werden
Private Kosten:
Soziale Kosten:
Die Kosten für die Gesellschaft – private Kosten plus externe Kosten
Gesellschaftlicher Mehrwert:
Effizientes Gleichgewicht:
Der Preis und die Menge die den gesellschaftlichen Mehrwert maximieren (kann niemanden
besser stellen, ohne jemand anderen schlechter zu stellen)
Effiziente Menge:
Wer die Kosten trägt, ist für die Bestimmung der effizienten Menge irrelevant.
• Eine Steuer auf Güter mit externen Kosten kann hingegen den Wohlfahrtsverlust
reduzieren.
• Der Ökonom Arthur C. Pigou richtete als erster Aufmerksamkeit auf Externalitäten und wie
man sie mit Steuern korrigieren kann.
Externer Nutzen:
• Eine Pigou-Subvention
• Reduziert den Wohlfahrtsverlust
• Erhöht den gesellschaftlichen Mehrwert.
Internalisieren einer Externalität:
• Ein Marktgleichgewicht kann effizient sein, selbst wenn es Externalitäten gibt. Aber nur
wenn diese systematisch gehandelt werden.
Transaktionskosten:
Alle Kosten die nötig sind, um ein Übereinkommen (einen Vertrag) zu treffen; die Kosten
Käufer*innen und Verkäufer*innen zusammenzubringen, die Verhandlungskosten, und das
Erstellen des Vertrags selbst sind Transaktionskosten.
Coase Theorem:
Wenn die Transaktionskosten niedrig und Eigentumsrechte eindeutig definiert sind, werden
private Transaktionen sicherstellen dass das Marktgleichgewicht effizient ist, sogar wenn
Externalitäten bestehen.
Umweltauflagen
• Doch die Regierung hat möglicherweise nicht genug Informationen, um die günstigste
Methode zu finden dieses Ziel zu erreichen.
Handelbare Emissionsrechte
“Cap and Trade”: Staat setzt das maximal erlaubte Emissionsniveau fest (Cap) und
gibt in dieser Höhe handelbare Emissionszertifikate aus. Für jedes Unternehmen
muss die Menge seiner Emissionszertifikate genau der Höhe der Emissionen im
abgelaufenen Jahr entsprechen.
Beispiel:
• Emissionsrechte für Schwefeldioxid in den USA: Der Kongress setzt die
Handelbare Emissionsrechte
• Vorteil: Firmen, denen es leicht fällt, die Emissionen zu reduzieren, können ihre Rechte
verkaufen, während Firmen, für welche die Emissionsreduktion mit großen Kosten
verbunden ist, Rechte zukaufen können. Emissions- zertifikate erlauben eine effiziente
Allokation.
• Unsicherheit: Wenn die optimale Menge Schadstoffausstoß bekannt ist, z.B. eine
Obergrenze, sind Zertifikate vorzuziehen. Wenn hingegen die externen Kosten bekannt sind,
sind Steuern vorzuziehen.
• Die freie Vergabe der Emissionsrechte kann die Zustimmung großer Firmen eher bewirken
als eine Steuer.
Einheit 8
Soziale Interaktion
Soziales Dilemma = Eine Situation in der Menschen unabhängig ihr Eigeninteresse verfolgen
und ihr Handeln zu einem sozial suboptimalen Ausgang führt, z.B. Verkehrsstau,
Klimawandel
Elinor Ostrom
• Politikwissenschaftlerin, erste weibliche WirtschaftsNobelpreisträgerin (2009)
• Sie verbesserte das Verständnis über die „Tragedy of the Commons“
Soziale Interaktion: Eine Situation in der mehr als eine Person/Firma interagiert, wobei
deren Handeln sowohl das eigene als auch das Ergebnis der Anderen beeinflusst.
Strategische Interaktion: Eine soziale Interaktion, bei der sich alle Teilnehmer*innen
ihrer Wirkung auf andere bewusst sind.
Strategie: Handlung(en) die eine Person in einer sozialen Interaktion treffen kann.
Dominante Strategie: Eine Strategie ist dominant, wenn es sich um die beste Aktion eines
Spielers handelt, unabhängig davon, welche Aktion der andere Spieler vornimmt: Eine beste
Antwort auf alle anderen Strategien der/des Gegners/in.
Gleichgewicht in dominanten Strategien: Ein Ergebnis eines Spiels in dem jede*r eine
dominante Strategie spielt.
Nash-Gleichgewicht: Eine Menge von Strategien (eine pro Spieler), sodass die Strategie
jedes Spielers eine beste Antwort auf die Strategie aller anderen ist.
Öffentliche Güter
Nicht ausschließbar
Keine Rivalität im Konsum
Pestizid-Beispiel: Wenn Anil (etwas) altruistisch ist, dann ist seine dominante Strategie I statt
T.
Altruismus entspricht einer höheren Auszahlung, die ein*e Spieler*in bei IPC erhält.
Um wieviel muss die Auszahlung bei IPC höher sein, damit IPC eine dominante Strategie
wird?
Koordinationsprobleme
Wenn es mehr als ein Nash- Gleichgewicht gibt, kann es sein, dass das sozial optimale
Ergebnis nicht erzielt wird.
Haushalte empfangen Faktoreinkommen in Form von Löhnen, Gewinnen aus dem Eigentum
von Unternehmensanteilen, Zinsen auf Sparbücher und festverzinsliche Wertpapiere und
Mieten.
Privates Sparen wird über die Finanzmärkte an Unternehmen für Investitionsausgaben (I)
weitergeleitet.
Staatliche Güterkäufe (G) werden durch Steuern sowie durch staatliche Kreditaufnahme
finanziert.
Das Bruttoinlandsprodukt bzw. BIP ist der Gesamtwert aller Endprodukte, die in einer
Volkswirtschaft in einem gegebenen Jahr produziert wurden.
• Erstens kann man den Wert der Endprodukte durch Addition der Wertschöpfung aller
Unternehmen erfassen.
• Zweitens kann man die Gesamtausgaben erfassen, die sich aus der Addition aller
Ausgaben für im Inland hergestellte Endprodukte ergeben.
• BIP = C + I + G + X - IM
• Drittens kann man alle Faktoreinkommen erfassen, die von den Unternehmen bezahlt
werden: Löhne, Mieten, Zinsen, Profite
• Nicht berücksichtigt:
höheren Steuern: Der informelle Sektor soll 41% des offiziellen BIPs in Lateinamerika
ausmachen)
Hausarbeit, Freiwilligenarbeit
Bsp: Hausarbeit die von jemandem gemacht wird, der dafür bezahlt wird
versus jemandem, der
Umweltverschmutzung
Geringere Biodiversität
Kriminalität
BIP misst nicht die „Gesundheit der Nationen“: Wir müssten die Gesundheit
bewerten:
Wachstumsraten
Reale Variablen: Variablen wie das reale BIP, welche um Preisänderungen bereinigt
sind sind, d.h. sie verwenden die selben Preise in allen Zeitperioden
Nominales BIP: wird mit Preisen zum Zeitpunkt des Verkaufes berechnet. •
Das verursacht Probleme beim Vergleich des BIP über die Zeit:
• Ist das nominale BIP aufgrund höherer Produktion oder höherer Preisen gestiegen?
Einheit 10
Die Vermessung der Wirtschaft 2: Inflation
Indizes
Ein Preisindex ist ein gewichteter Durchschnitt der Preise von Gütern und
Dienstleistungen
Gewichtung hängt von der ökonomischen Bedeutung eines Gutes / einer
Dienstleistung ab.
Wir haben bereits einen bekannten Preisindex kennengelernt:
Verbraucher*innenpreisindex
BIP-Deflator vs VPI
• Der BIP-Deflator misst den Durchschnittspreis aller im Inland erzeugten Endgüter, der VPI
den Durchschnittspreis der im repräsentativen Warenkorb enthaltenen Konsumgüter. Diese
zwei Indexzahlen unterscheiden sich, weil
• Der BIP-Deflator ist ein Paasche-Preisindex. Die Preise zweier Perioden werden mit den
Mengen aus der laufenden Periode gewichtet.
• Der VPI ist ein Laspeyres-Preisindex. Die Preise zweier Perioden werden mit den Mengen
aus einer Basisperiode gewichtet.
Weiter Preisindizes
• Neben dem VPI und dem BIP Deflator gibt esnoch eine Reihe anderer Indexzahlen zur
Messung des Preisniveaus
–DerImportpreisindexmisstdendurchschnittlichenPreisderimportierten Güterund
Dienstleistungen.
–Zur Bestimmung der Kerninflation werden die Preise aus dem VPI verwendet mit
Ausnahme der Energie- und Lebensmittelpreise, da diese typischerweise starken
Schwankungen unterliegen.
Hyperinflation
Realer Preis:
Ein Preis der um die Inflation korrigiert wurde. Reale Preise werden verwendet um
Preise/Löhne über längere Zeit zu vergleichen.
• Ein gleichzeitiger Anstieg aller Preise und Löhne lässt alle relativen Preise und den
Reallohn unverändert. Eine derartige “reine” Inflation gibt es jedoch selten, da sich manche
Marktpreise langsamer anpassen als andere.
•Unter (kurzfristiger) nomineller Starrheit bezeichnet man die Beobachtung, dass Preise in
der Regel nicht sofort auf geänderte Bedingungen reagieren. Die ist der Fall, weil
Wenn Preise fallen, werden Haushalte ihren Konsum verschieben (besonders bei
langlebigen Gebrauchsgütern, weil sie erwarten, dass in Zukunft die Preise noch niedriger
sein werden.)
Das ist vergleichbar mit einem negativen Nachfrageschock (siehe Kapitel 13).
Deflation erhöht zudem die realen Schulden, was dazu führen kann, dass Haushalte ihren
Konsum einschränken, um ihre ursprüngliche Vermögenssituation wiederherzustellen.
Nominaler Zinssatz:
Realer Zinssatz:
Die Beziehung zwischen dem Realzinssatz des Kreditgebers, dem Nominalzinssatz und der
Inflationsrate ist:
𝑟 = 𝑖 – 𝜋 Wobei:
Real
r = Realzinssatz
Real
𝑖 = Nominalzinssatz
𝜋 = Inflationsrate
“Fisher-Effekt”:
Er beschreibt die Tendenz des nominalen Zinssatz mit der erwarteten Inflationsrate zu
steigen.
Wenn Kreditgeber*innen erwarten, dass die Inflation steigt, werden sie einen
höheren nominalen Zinssatz fordern.
Der “Fisher-Effekt” besagt, dass der nominale Zinssatz gleich der erwarteten
Inflationsrate plus dem Zinssatz im Gleichgewicht ist.
Er besagt auch, dass der nominalen Zinssatz mit der erwarteten Inflationsrate
steigen wird.
• Der Fisher-Effekt:
𝑖= 𝐸π + 𝑟
Gleichgewicht
Wobei:
𝑟 = Realer Zinssatz im Gleichgewicht
Gleichgewicht
𝑖 = Nominaler Zinssatz
E𝜋 = Erwartete Inflationsrate
• Ein Staat mit hohen Schulden hat einen Anreiz das Geldangebot zu erhöhen, da er von
unerwarteter Inflation profitiert.
• Aber Staaten lösen ihr Schuldenproblem nur selten durch Inflation, aus zwei wichtigen
Gründen:
Wenn die nominalen Zinssätze nicht steigen dürfen und die Inflationsrate hoch ist, wird
der Realzins negativ.
Einheit 11
Das Wachstum der Wirtschaft
Ländervergleich:
Wachstumsraten
Die Wachstumsrate einer Volkswirtschaft ist die relative Veränderung des (realen) BIP pro
Zeiteinheit:
Die 70er-Regel
Die 70er-Regel zeigt uns, dass die Zeit, die eine graduell wachsende Variable zur
Verdopplung benötigt, ungefähr gleich 70 geteilt durch die jährliche prozentuale
Wachstumsrate der Variablen beträgt.
Physisches Kapital (K) besteht aus von Menschen erstellten Ressourcen wie Gebäuden und
Maschinen.
Als Humankapital (H) bezeichnet man produktives Wissen, das auf Ausbildung und
Erfahrung der Arbeitnehmer*innen basieren.
Als Technologie (T) bezeichnet man die technischen Mittel und Konzepte, die für die
Produktion von Waren und Dienstleistungen verfügbar sind: Wissen und Effizienz der
Produktion
Produktionsfaktoren(1 of 2)
• Länder mit einem hohen BIP/Kopf haben in der Regel mehr Produktionsfaktoren zur
Verfügung: physisches Kapital K, Humankapital H, und technisches Know-How T.
Die aggregierte Produktionsfunktion ist eine hypothetische Funktion, die zeigt, wie die
Produktivität (reales BIP je Arbeitnehmer*in) von den Mengen des eingesetzten physischen
Kapitals K je Arbeitnehmer*in, vom Humankapital H je Arbeitnehmer*in und vom Stand der
Technologie T abhängt.
Eine Produktionsfunktion stellt den Zusammenhang zwischen den Mengen der Inputs und
der Menge des Outputs dar.
Oft wird folgende Produktionsfunktion verwendet:
Y = F(K,H)= T × f(K, H)
Y = Outputmenge
T = Technologie
K = Menge an Realkapital
H = Menge an Humankapital
Eine weit verbreitete Spezifikation ist die Cobb-Douglas Produktionsfunktion
Y = F(K,H) = Tf(K,H)
= T K α H 1−α
Wobei α ∈ (0, 1) die Elastizität der Produktion bezüglich des physischen Kapitalstocks ist.
• Bezeichnen wir mit L die Anzahl der Beschäftigten und setzen wir x = 1/L,
• Wirtschaftswachstum ist definiert als ein (dauerhaftes) Ansteigen der Produktivität (reales
BIP pro Arbeitskraft).
γ = γ + αγ + (1 − α)γ .
y T k h
• Während sich α, γ und γ aus demographischen Daten und der VGR ablesen lassen, ist die
yk Bestimmungvon γ undγ schwieriger.
h T
• Der Humankapitalstock kann z.B. durch die durchschnittliche Anzahl der absolvierten
Ausbildungsjahre einer Arbeitskraft gemessen werden.
• Die Rate des technischen Fortschritts γ T ergibt sich dann residual aus der obigen
Gleichung (Solow Residuum).
Bei der Zurechnung der Wachstumsraten („growth accounting“) wird der Beitrag der in der
Produktionsfunktion als erklärende Größen auftretenden Produktionsfaktoren zum
Wirtschaftswachstum geschätzt.
Nehmen wir beispielsweise an, es würde Folgendes gelten:
Das Volumen des physischen Kapitals je Arbeitnehmer*in wächst mit drei Prozent pro Jahr
(γ =0,03)
k
Aus Schätzungen der aggregierten Produktionsfunktion geht hervor, dass ein ein-
prozentiger Anstieg des physischen Kapitals je Arbeitnehmer*in unter der Annahme
gegebenen Humankapitals und gegebener Technologie den Output je Arbeitnehmer um
0,33 Prozent steigert (α=1/3)
In diesem Fall kämen wir zu dem Ergebnis, dass die Erhöhung des physischen Kapitals je
Arbeitnehmer für drei Prozent x 1/3 = ein Prozentpunkt des Wachstums pro Jahr
verantwortlich ist.
Ländervergleiche
• ErklärungenfürdiedeutlichenUnterschiedeindenEinkommensniveausundWachstumsraten
zwischen verschiedenen Ländern
• Unmittelbar(growthaccounting):
UnterschiedlichesSparverhaltenundunterschiedlichstarkeInvestitionstätigkeit:K
UnterschiedeimBildungswesen,GesundheitundErnährung:
UnterschiedlichstarkeForschungundEntwicklung(F&E):T
• Grundlegend:
Geographie(Klima,Biodiversität)
Kultur(Religion,sozialeNormen)
Institutionen:FörderungvonInvestitionstätigkeit,Ausbildung,undF&E,politische
Stabilität; Sicherung des Finanzsystems; Aufrechterhaltung eines verlässliches
RechtssysteminklusivederSicherung geistigenEigentums(Eigentumsrechte,Patente
und Copyright Regeln).
Konvergenz
•Konvergenzhypothese: ArmeLänderwachsenschnelleralsreiche.
• Die ärmsten Länder der Welt (großteils afrikanische Länder) sind auch diejenigen mit den
niedrigsten Wachstumsraten. Auf globaler Ebene ist keine Konvergenz zu beobachten.
Nachhaltiges Wirtschaftswachstum (стійке економічне зростання)
• Club of Rome (1972): Beschränktheit nicht erneuerbarer Ressourcen (Öl, Kohle, Gas, etc.)
begrenzt die wirtschaftliche Entwicklung.
• Positive Sicht:
• Je knapper die Ressourcen sind, desto höher deren Preise und desto stärker werden die
Anreize, auf Alternativen umzusteigen.
Die Schwierigkeit bei der Eindämmung des Klimawandels besteht darin, dass die
Treibhausgasemissionen ein globales Problem darstellen, das in erster Linie durch
negative externe Effekte (Einheit 7) verursacht wird.
Internationale Kooperation ist unumgänglich
Einheit 12
Der Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit
der Anstieg des Umsatzes eines Unternehmens durch die Einstellung einer weiteren
Mitarbeiter*in. (Збільшення товарообігу компанії за рахунок найму працівників)
Arbeitskräftenachfrage
• Wenn der Lohn sinkt, stellen Unternehmen mehr Arbeiter*innen ein. • Mitarbeiter*innen
werden nun auch für weniger wichtige Aufgaben eingestellt.
• Wenn der Lohn sinkt, sinkt auch das Grenzprodukt der Arbeit.
Arbeitskräfteangebot
• Eine individuelle Angebotskurve kann flach sein, eine positive, oder sogar eine negative
Steigung haben.
Marktangebot hat positive Steigung: mehr Arbeit*innen treten in die Industrie ein, wenn
der Lohn steigt.
Definition: Arbeitsmarkt
Der Preis (Lohn) wird als Schnittpunkt von Angebot und Nachfrage ermittelt.
Im kompetitiven Arbeitsmarkt ein Unternehmen wird so lange neue
Mitarbeiter*innen einstellen, so lange das Grenzprodukt der Arbeit (MPL) größer ist
als der Lohn W (wage).
Arbeitsmärkte
Nachfrage: Die Zahlungsbereitschaft für die Taxifahrten in Österreich ist höher. Die
Opportunitätskosten der Passagier*innen sind höher.
• Einige Arbeiter*innen haben höhere Löhne als andere, da sie über mehr Humankapital
verfügen.
Die Fähigkeit mit Computern zu arbeiten, erhöht den Wert von Bildung.
Studienplatzbeschränkungen
Neue Technologien und Wettbewerb von Entwicklungländern hat den Lohnanstieg
für Jobs die geringes Fachwissen erfordern eingeschränkt.
Ein Unterschied in den Löhnen der die Unterschiede in den Arbeitsbedingungen ausgleicht
Der Reallohn eines Jobs entspricht nicht nur dem monetären Lohn, sondern auch
den Arbeitsbedingungen.
Ein gefährlicher Job reduziert das Arbeitskräfteangebot, was den Lohn erhöht.
Eine Musikerin hat vielleicht mehr Spaß an seinem Job, verdient aber weniger als
eine Buchhalterin.
Diskriminierung am Arbeitsmarkt
• Statistische Diskriminierung: Informationen über den Durchschnitt einer Gruppe
benutzen um Schlüsse über Individuen aus der Gruppe zu ziehen
• Große Menschen verdienen mehr: Laut einer U.S. Studie bedeutet 1 Zoll zusätzliche 1,8%
Lohn.
• Eine weitere Studie fand, dass die Größe eines Mannes in der Schule seinen späteren Lohn
beeinflusst.
• Allerdings ist es möglich, dass es eher eine Frage des Selbstbewusstseins als der Größe ist.
Mindestlöhne
Arbeitskräftepotenzial: Der jenige Teil der gesamten Bevölkerung, der aus Personen
im erwerbsfähigen Alter (typischerweise 16 Jahre und älter) besteht
Nichterwerbspersonen: Personen im erwerbsfähigen Alter, die weder einer
Beschäftigung nach gehen, noch eine suchen.
Erwerbspersonen: Personen im erwerbsfähigen Alter, die entweder einer
Beschäftigung nach gehen oder eine suchen.
Erwerbspersonen
Erwerbsquote (Partizipationsrate )= .
Arbeitskräftepotrenzial
Arbeitslose: Jene die keiner Beschäftigung nachgehen und Arbeit suchen
Arbeitslose
Arbeitslosenrate (Arbeitslosenquote)=
Erwerbspersonen
Die Messung der Anzahl der Arbeitslosen basiert entweder auf Registrierung (z.B. beim AMS
am Stichtag) oder auf Umfragen (Mikrozensus im Befragungszeitraum): Unterschiedliche
Zahlen Österreich vs EU
• Die Arbeitslosenrate ist eine guter Indikator dafür, wie leicht bzw. schwer es ist, eine
Beschäftigung zu finden. Einige Details erfasst sie jedoch nicht:
• Personen, die keine Anstellung aber bereits eine Zusage für einen Job haben, gelten als
arbeitslos.
• Personen, die einen Teilzeitjob haben aber gerne mehr arbeiten würden, werden als
„unterbeschäftigt“ bezeichnet. Sie zählen nicht zu den Arbeitslosen, obwohl sie
typischerweise nach einem Job suchen.
“Natürliche” Arbeitslosigkeit
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenrate steigt typischerweise während einer Rezession und auch noch
einige Zeit danach und sie sinkt in Zeiten starken Wirtschaftswachstums (Gesetz von
Okun).
Einheit 13
Die Konjunktur
Die wiederkehrenden aber unregelmäßigen Schwankungen makroökonomischer
Maßzahlen um ihre langfristigen Trends werden als Konjunkturzyklen bezeichnet.
(Повторювані, але непостійні коливання макроекономічних показників навколо
їх довгострокових трендів називають бізнес-циклами.)
Rezessionen sind vor allem deshalb schmerzhaft, weil die Arbeitslosigkeit anwächst
und Firmen in den Konkurs (банкрутство) getrieben werden.
Wirtschaftspolitische Maßnahmen, die darauf abzielen, die
Konjunkturschwankungen zu dämpfen, werden als Konjunkturpolitik bezeichnet.
Eine Größe ist in der Regel das BIP, die andere z.B. die Inflationsrate, oder die
Beschäftigung.
Bewegt sich eine Größe im Konjunkturverlauf in die gleiche Richtung wie das BIP,
dann zeigt diese Variable ein prozyklisches Verhalten (z.B. Konsum, Investitionen,
Industrieproduktion)
Bewegt sie sich in die entgegengesetzte Richtung, dann zeigt diese Variable ein
antizyklisches Verhalten (z.B. Arbeitslosigkeit)
Änderungen der Entscheidungen von Haushalten und Unternehmen, indem diese auf
externe Schocks, die Wirtschaftspolitik und Vertrauens- oder Erwartungsänderungen
reagieren
Produktionsniveau
Die Gütermenge, die in der Gesamtwirtschaft in einem bestimmten Zeitraum
angeboten und nachgefragt wird, gemessen durch das BIP.
Preisniveau
Die durchschnittlichen Preise aller Güter in einer Volkswirtschaft, gemessen durch
den Verbraucher*innenpreisindex oder den BIP-Deflator.
AS-AD Modell
Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage entspricht dem BIP (Y) und wird in vier Komponenten
gegliedert (Einheit 9):
Y = C + I + G + X - IM
wobei:
- IM = Importe
• Der Pigou-Vermögenseffekt
• Der Keynes-Zinssatzeffekt
• Der Mundell-Fleming-Wechselkurseffekt
- Der Euro wertet ab, die Nettoexporte steigen und die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage steigt.
Vermögen:EreignissewieBörsenkrachsoder(Platzenvon)Immobilienpreisblasen führen zu
starken Änderungen der Vermögen der privaten Haushalte.
Geldpolitik:ZentralbankenbeeinflussensowohldieverfügbareGeldmengealsauch die
Zinssätze (siehe Einheit 15). Beides hat Auswirkungen für Konsum- und
Investitionsentscheidungen.
• Manche Preise (insbesondere Löhne) sind kurzfristig fixiert (nominelle Rigidität). Dies
führt in der kurzen Frist zu einem positiven Zusammenhang zwischen dem allgemeinen
Preisniveau und dem aggregierten Angebot (BIP):
• Das obige Argument ist in der langen Frist nicht mehr gültig, da sich dann Preise und
Löhne anpassen und somit auch Investitionsentscheidungen.
Die langfristige aggregierte Angebotskurve (LRAS – long run aggreagte supply curve)
In der langen Frist sind alle Preise flexibel, sodass die erwähnten Gründe für einen
positiven Zusammenhang zwischen Preisniveau und BIP nicht mehr gelten. Die
langfristige aggregierte Angebotskurve (LRAS-Kurve) ist vertikal.
Die Lage der LRAS-Kurve ist durch den Potentialoutput bestimmt. Das ist das
Produktionsniveau einer Volkswirtschaft bei vollständiger Auslastung aller
Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Kapital und Technologie) und einer
Arbeitslosigkeit in Höhe der natürlichen Arbeitslosenquote.
Der Potenzialoutput kann nicht beobachtet werden, da das tatsächliche BIP
typischerweise vom Potenzial abweicht.
Änderungen im Arbeitskräftepotenzial
im Kapitalbestand
Im Humankapital
in der Technologie.
Der Konjunkturzyklus ist als Reaktion der Volkswirtschaft auf Schocks zu verstehen.
Verschiebungen der AD-Kurve werden als Nachfrageschocks bezeichnet,
Verschiebungen der SRAS-Kurve als Angebotsschocks.
Ein positiver Nachfrageschock verschiebt die AD-Kurve nach rechts oben, ein
negativer nach links unten.
Ein positiver Angebotsschock verschiebt die SRAS-Kurve nach rechts unten, ein
negativer nach links oben (Stagflation).
Langfristig sinken Löhne aufgrund erhöhter Arbeitslosigkeit, damit verschiebt sich die
kurzfristige aggregierte Angebotskurve nach rechts: SRAS
2
Beispiel: Eine Welle von Pessimismus verschiebt die aggregierte Nachfragekurve (AD)
nach links.
Langfristig sinken Löhne aufgrund erhöhter Arbeitslosigkeit, damit verschiebt sich die
kurzfristige aggregierte Angebotskurve nach rechts: SRAS
2
• Ein negativer Angebotsschock verursacht eine Stagflation – eine Rezession bei gleichzeitig
steigendem Preisniveau.
Die Wirtschaftspolitik kann nicht gleichzeitig auf steigende Preise und fallende
Produktion reagieren
Einheit 14
Fiskalpolitik
Fiskalpolitik:
Fiskalpolitische Maßnahmen
• Ausgaben für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen (Büromaterial für Ämter, Bau von
Autobahnen, Gehälter von Lehrern, Richterinnen, Polizei etc.)
•Während Veränderungen von G einen direkten Einfluss auf die aggregierte Nachfrage
haben, ist der Einfluss von T und TR ein indirekter.
•Eine Erhöhung der Steuern oder eine Reduktion der Transfers reduziert das verfügbare
Einkommen der Haushalte und damit den privaten Konsum. In beiden Fällen wird die AD-
Kurve (Einheit 13) verschoben.
Expansive Fiskalpolitik
Unter expansiver Fiskalpolitik versteht man Maßnahmen, welche die AD-Kurve nach rechts
oben verschieben (Ausgabenerhöhung, Steuerreduktion, Transfererhöhung). Expansive
Fiskalpolitik kann eine Rezessionslücke schließen.
• Funktioniert wenn Ressourcen die andernfalls ungenutzt blieben jetzt aktiviert werden:
Jeder zusätzliche Euro erhöht das BIP um einen Euro.
• Die erhöhten Ausgaben können das BIP um mehr als die ursprünglichen Ausgaben
erhöhen: ”Multiplikatoreffekt” (siehe später)
Das Sparparadoxon
• Aber in einer Volkswirtschaft enstprechen Ausgaben der Einen den Einkommen Anderer.
wird er Ausgaben reduzieren und versuchen zu sparen.
• Das Sparparadoxon: Der kollektive Versuch zu sparen führt zu einer Reduktion des
Gesamteinkommens.
Was richtig für den einzelnen Haushalt ist, gilt nicht für die gesamte Volkswirtschaft.
Restriktive Fiskalpolitik
•Unter restriktiver Fiskalpolitik versteht man Maßnahmen, welche die AD-Kurve nach links
unten verschieben (Ausgabenreduktion, Steuererhöhung, Transferreduktion).
•Wenn Ausgaben reduziert werden, haben Haushalte weniger Geld zur Verfügung: das
verschiebt das die AD Kurve nach links: Preise fallen.
Der Multiplikator
Idee: Eine Erhöhung der Staatsausgaben G hat einen unmittelbaren Einfluss auf die
aggregierte Nachfrage: Staat fragt Güter und Dienstleistungen nach, Unternehmen
stellen mehr Arbeitskräfte ein. Dies erhöht das Einkommen, was wiederum privaten
Konsum und private Investitionen erhöht, was wiederum das Einkommen erhöht . . .
Die Wirkung einer Erhöhung der Staatsausgaben um ∆G Einheiten führt somit zu
einer Erhöhung des BIP um μ × ∆G Einheiten
In der fiskalpolitischen Debatte geht es um zwei entgegengesetzte Kräfte: Crowding
out und den Multiplikatoreffekt
Automatische Stabilisatoren:
Diskretionäre Fiskalpolitik:
Automatische Stabilisatoren:
S = T- G-TR
Staat
Ist diese Ersparnis positiv, so spricht man von einem Budgetüberschuss, ist sie negativ von
einem Budgetdefizit.
• Expansive Fiskalpolitik wird somit typischerweise mit einem Anstieg des Budgetdefizits in
Verbindung gebracht, kontraktive Fiskalpolitik hingegen mit einer Reduktion. Diese
Darstellung greift zu kurz:
• Änderungen des Budgets sind oft das Resultat von konjunkturellen Schwankungen und
nicht deren Ursache (Beispiel: automatische Stabilisatoren)
Der Verschuldungsgrad eines Staates wird durch das Verhältnis zwischen der
Staatsverschuldung und dem BIP gemessen.
Einheit 15
Geld und Geldpolitik
• In dem die Europäische Zentralbank (EZB) die Geldmenge steuert hat sie auch Einfluss auf
die aggregierte Nachfrage (AD)
Geld ist ein Vermögenswert, der verwendet wird, um Güter zu bezahlen. Geld hat drei
Funktionen:
Geldformen
•
WertentstehtdurchMachtdesStaates:GesetzlichesZahlungsmittel,d.h.mussakzeptiertwerden,
um Steuern/Schulden zu bezahlen
• z.B. müssen alle Kreditinstitute im Euro-Währungsgebiet eine festgelegte Summe auf ihren
Girokonten bei den nationalen Zentralbanken halten (derzeit 1% aller Einlagen mit einer
Laufzeit unter 2 Jahren)
• Reserven können entweder in Bargeld gehalten werden oder als Einlagen bei der
Zentralbank.
Bankbilanz (vereinfacht)
Der Geldschöpfungsmultiplikator
• Die Geldmenge besteht aus Bargeld (CU für „currency“) und Sichteinlagen (D für
„deposits“): M = CU + D.
• Die Geldbasis M0, auch „Zentralbankeld“, oder „monetäre Basis“) besteht aus Bargeld
und Reserven: M0 = CU + R
• Der Anteil der Geldmenge, den Wirtschaftssubjekte in Form von Bargeld halten, sei c
(als konstant angenommen):
CU = cM, D = (1-c)M
• Der Reservesatz ist jene Menge an Reserven, die die Geschäftsbanken pro Euro
Sichteinlage halten. Der Reservesatz sei r (als konstant und kleiner als 1 angenommen):
R = rD.
• Geldschöpfungsmultiplikator
1
>1
c+ r (1−c)
• Mindestreserveanforderungen
- Wenn der Reservesatz steigt, stehen weniger Mittel für die Kreditvergabe und damit
für die Geldschöpfung zur Verfügung.
• Hauptrefinanzierungssatz (Leitzinsatz):
- Zinssatz zu dem sich Geschäftsbanken gegen Hinterlegung von Sicherheiten für eine
Woche Zentralbankgeld beschaffen können
- „Ständige Fazilität“
- Zinssatz für die Bereitstellung von Liquidität beziehungsweise Einlagen für einen Tag
• Offenmarktgeschäfte
• Geld wird zur Abwicklung von Transaktionen verwendet. Die Opportunitätskosten der
Geldhaltung bestehen im Entgang von Zinserträgen, bei Bargeld auch das
Verlust/Diebstahlsrisiko.
• Je höher das Zinsniveau für kurzfristige Veranlagungen ist, desto weniger Vermögen wird
in Form von Geld gehalten. Die Geldnachfragekurve beschreibt die negative Abhängigkeit
der Geldnachfrage vom kurzfristigen Zinsniveau.
• Das Zinsniveau für langfristige Veranlagungen liegt üblicherweise über den kurzfristigen
Zinsen und spielt für die Geldnachfrage eine geringere Rolle.
Geldmarktgleichgewicht
• Legt die Zentralbank durch Offenmarktgeschäfte die Geldmenge fest, so ergibt sich der
Zinssatz durch Gleichgewicht auf dem Geldmarkt (Liquiditätspräferenzmodell).
• Eine Erhöhung der Geldmenge (expansive Geldpolitik) führt zu einer Verringerung des
Zinssatzes. Eine Verringerung der Geldmenge (restriktive Geldpolitik) führt zu einer
Erhöhung des Zinssatzes.
• Expansive Geldpolitik geht mit einem Zinsrückgang einher, was die Investitionstätigkeit
und (über den Multiplikatorprozess, Einheit 13) auch die Konsumnachfrage anregt. Die
aggregierte Nachfrage steigt (die AD-Kurve verschiebt sich nach rechts oben).
• Restriktive Geldpolitik geht mit einem Zinsanstieg einher, was die Investitionstätigkeit und
(über den Multiplikatorprozess) auch die Konsumnachfrage dämpft. Die aggregierte
Nachfrage geht zurück (die AD-Kurve verschiebt sich nach links unten).
Neutralität des Geldes
• Da Geldpolitik nur die AD-Kurve verschiebt, hat sie eine kurzfristige Wirkung, aber keine
langfristige. Da sich in der langen Frist die Preise anpassen, hat eine Erhöhung der
Geldmenge langfristig eine proportionale Erhöhung des Preisniveaus zur Folge.
• Unter der Neutralität des Geldes versteht man die Tatsache, dass Veränderungen der
Geldmenge langfristig keine Auswirkungen auf reale Größen (reales BIP, Arbeitslosigkeit, . . .
) haben, sondern sich nur in einer proportionalen Veränderung aller Preise niederschlagen.
• Die Neutralität des Geldes legt nahe, dass die durchschnittlichen Wachstumsraten der
Geldmenge ungefähr mit den durchschnittlichen Inflationsraten übereinstimmen sollten
(Quantitätstheorie des Geldes)
Praxis der Geldpolitik
• Primäres Ziel der meisten Zentralbanken ist die Preisstabilität. Oft wird jedoch auch
versucht, Konjunkturschwankungen auszugleichen. In der Praxis agieren Zentralbanken
daher bei Inflationsgefahr und bei einer Inflationslücke restriktiv und bei geringer Inflation
bzw. einer Rezessionslücke expansiv.
• Die Taylor Regel ist ein einfaches Modell für die Bestimmung des Leitzinssatzes r. Sie hat
die Form
r = r* + a × Inflationsrate + b × Produktionslücke,
wobei a und b positive Konstanten sind und r* ist eine Konstante, die vom Inflationsziel und
vom natürlichen Realzinssatz abhängt.
• VerzögerungenbeiderGeldpolitiksindgeringeralsbeiderFiskalpolitik.