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BWL-Grundlagen
Güter
- Mittel die zur Befriedigung von Bedürfnissen dienen können
Freie Güter
- Luft, Sonne, Meerwasser
- Güter die für jeden unbegrenzt zur Verfügung stehen
Öffentliche Güter
- Öffentliche Straßen, Straßenbeleuchtung, Klimaschutz
- Güter von deren Nutzung niemand ausgeschlossen werden kann
Knappe Güter
- Alle anderen Güter, die nur in begrenztem Maße zur Verfügung stehen
- Für knappe Güter bildet sich am Markt ein Preis durch Angebot und Nachfrage
- Da knappe Güter umso teurer werden, je knapper sie sind, sind die Individuen - die selber nur über knappe
Mittel (Einkommen) verfügen - gezwungen sparsam mit diesen Gütern umzugehen
- Das planmäßige und regelmäßige Umgehen mit knappen Gütern zur Befriedigung von Bedürfnissen nennt
man „wirtschaften“
Pareto-Optimum
Bei der Kombination von Produktionsfaktoren (Ressourcen) zur Güterproduktion stellt sich die Frage der
optimalen Kombination
Preisbildung am Markt in Abhängigkeit von der Zahl der Anbieter und Nachfrager
Marktwirtschaft
- Anbieter und Nachfrager decken ihren Bedarf an einem unregulierten Markt
- Preisbildung durch Angebot und Nachfrage
- Der Ausgleich von Angebot und Nachfrage und damit die Preisbildung sind im Wesentlichen abhängig von der
Zahl und Art der Marktteilnehmer
- Wer bestimmt den Preis?
Planwirtschaft
- Der Ausgleich von Angebot und Nachfrage wird von einer übergeordneten Stelle durch Planung und
Koordination von Produktion und Verbrauch herbeigeführt
Ökonomisches Prinzip
- Für Unternehmen stellt die Teilnahme am Markt nur einen Sinn dar, wenn der erzielbare Preis mittel- und
langfristig über den Kosten der Produktion liegt
- Maximalprinzip: Mit gegebenen Kosten eine maximale Leistung erzielen
- Minimalprinzip: Eine bestimmte Leistung mit minimalen Kosten erreichen
- Entsprechung bei privaten Haushalten: „Haushaltsprinzip“: Mit gegebenen Einkommen möglichst viele
Bedürfnisse befriedigen
Erwerbswirtschaftliches Prinzip
- Grundprinzip ökonomischen Handelns sowohl des Einzelnen als auch des Unternehmens ist die Erzielung
höchstmöglichen Gewinns à „Gewinnmaximierungsthese“
- Der Egoismus des Einzelnen im Zusammenspiel mit anderen Individuen, die das gleiche Ziel haben,
führt zum à „gesamtwirtschaftlichen Optimum“
- Bezogen auf das Unternehmen à „Gewinnmaximierung = Erwerbswirtschaftliches Prinzip“
! Sonderfall öffentliche Unternehmen/staatliche Versorgungsunternehmen:
à Kein Streben nach Gewinnmaximierung sondern nach möglichst flächendeckender Versorgung zu
minimalem Kosten
- Gewerbetreibender im Sinne des Gewerberechts ist jeder, der ein Gewerbe betreibt
- Dabei kann es sich um ein stehendes Gewerbe, um ein Reisegewerbe oder aber auch um die Ausübung eines
Gewerbes im Zusammenhang mit der Veranstaltung von Märkten handeln.
Gewinnerzielungsabsicht:
Darunter wird das planmäßige Streben verstanden, mehr zu erwirtschaften als das, was zur Deckung der
betrieblichen Kosten erforderlich ist.
Die Absicht genügt; auf die tatsächliche Gewinnerzielung kommt es also nicht an.
Dauerhaftigkeit:
Das Gewerbe muss mit einer gewissen Nachhaltigkeit, der sogenannten Wiederholungs- oder
Fortsetzungsabsicht, betrieben werden.
Freiberufler
- § 18 des Einkommenssteuergesetzes nennt als Definition der freiberuflichen Tätigkeit die selbständig
ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit
Einzelunternehmung
- Hat nur einen alleinigen Inhaber und stellt in Deutschland die meistgenutzte Rechtsform dar.
- Besonders gut geeignet für kleine und mittlere Unternehmungen.
- Der Alleininhaber hat alle Rechte der Unternehmung, ist aber auch gleichzeitig Träger aller Pflichten.
- Der Einzelunternehmer muss für das Eigenkapital selbst aufkommen, und auch das Risiko dessen Verlustes
trägt er selbst.
- Das Vermögen des Inhaber seiner Einzelunternehmung spiegelt die Eigenkapitalbasis und somit die
- Kapitalkraft wieder, wird aber dadurch auch begrenzt.
- Einzelunternehmer haftet mit seinem gesamten Geschäfts-und Privatvermögen.
- Eintragung im Handelsregister (HR) – sobald Geschäft im kaufmännischen Umfang geführt wird besteht die
Verpflichtung, die Firma im Handelsregister eintragen zu lassen
- Kapital – kein vorgeschriebenes Mindestkapital
- Firma/Name (nur bei Eintragung in HR) – Kaufleute: Die Firma muss zur Kennzeichnung geeignet sein und
Unterscheidungskraft besitzen. Phantasieworte, Hinweise auf den Geschäftszweig sind möglich. Sie muss die
Bezeichnung z.B. „eingetragener Kaufmann“ bzw. eine verständliche Abkürzung z.B. „e. K.“ enthalten.
- Kleingewerbetreibende: – Sie führen keine Firma, Auftreten im Geschäftsverkehr mit Vor- und Zunamen
- Haftung – Unbeschränkt
- Vorteile – volle Selbständigkeit, Entscheidungsfreiheit, ungeteilter Gewinn, einfache
Unternehmensgründung, Kreditfähigkeit
- Nachteile – unbeschränkte Haftung, alleiniges Risiko
Personengesellschaften
- Allgemeine Definition: Mehrere Teilhaber, die sich die Rechte und Pflichten, welche im HGB bzw. im
Gesellschaftervertrag geregelt sind - teilen.
- Das Kapital ist von mehreren Personen aufzubringen. Dadurch teilt sich aber auch die Haftung und die
Verantwortung auf diese Personen auf.
- Durch die zunehmende Kapitalbasis erhöht sich die Kreditwürdigkeit der Unternehmung.
- Die im Vordergrund stehende persönliche Mitarbeit der Inhaber ist wesentliches Kennzeichnen für eine
Personengesellschaft.
– Unter dem Sammelbegriff Personengesellschaften sind folgende Unternehmensformen zu finden:
- Ges. bürgerlichen Rechts (GbR)
- Offene Handelsgesellschaft (OHG)
- Kommanditgesellschaft
Kapitalgesellschaften
- Eine Kapitalgesellschaft ist eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit. Demnach ist sie eine juristische
Person.
- Bei Kapitalgesellschaften steht stets das aufgebrachte Kapital im Vordergrund. Sie entstehen durch Eintragung
ins Handelsregister und werden durch ihre Organe, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat vertreten.
- Die Gesellschafter (Kapitalgeber) haften nicht mit ihrem privaten Vermögen.
– Zu den Kapitalgesellschaften zählt man die
- Aktiengesellschaft (AG)
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Unternehmensgesellschaft (UG)
- Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA)
- Reederei.
BGB-Gesellschaft
- Gesellschafter: mindestens 2
- Eintragung im Handelsregister: nein, aber…
» sobald Geschäft im kaufmännischen Umfang, Eintragung im Handelsregister als offene Handelsgesellschaft
- Kapital: kein vorgeschriebenes Mindestkapital
- Name: Auftreten im Geschäftsverkehr mit Vor- und Zunamen aller Gesellschafter
- Verwendung des Kürzels „GbR“ zur Kennzeichnung der Gesellschaftseigenschaft üblich
- Gesellschaftsvertrag: formlos; möglich sind z. B. Regelungen über Einbringung Kapital, Geschäftsführung,
Gewinn- und Verlustverteilung
- Geschäftsführung: Gemeinschaftlich, soweit Gesellschaftsvertrag keine andere Regelung vorsieht
- Gesellschafter: mind. 1
- Eintragung im Handelsregister: ja (unabhängig von Art und Umfang des Geschäfts)
- Kapital: Stammkapital mind. EURO 25.000,- (bei Gründung müssen 12.500 eingezahlt werden)
- Firma: Sie muss zur Kennzeichnung geeignet sein und Unterscheidungskraft besitzen. Auf die
Haftungsbeschränkung ist durch geeigneten Zusatz, z. B. GmbH, hinzuweisen.
- Gesellschaftsvertrag: notariell beurkundete Form: notwendige Regelungen über Sitz, Firma, Gegenstand,
Stammkapital und Stammeinlagen
- Geschäftsführung: durch einen oder mehrere von den Gesellschaftern bestellte(n) Geschäftsführer; auch
Gesellschafter kann Geschäftsführer sein
Speziell: Haftungsunterschiede
Haftung BGB:
- Gesamthaftung aller Gesellschafter (auch einzeln für alle)
- Unbeschränkt, weil alle Gesellschafter mit dem gesamten Geschäfts- und Privatvermögen haften
- unmittelbar, weil Gläubiger nicht zuerst Ansprüche gegen die Gesellschaft richten müssen, sondern direkt an
die Gesellschafter herantreten können
- und solidarisch, auch gesamtschuldnerisch genannt, weil Gläubiger sich einen Gesellschafter aussuchen
können, der dann für die Gesamtschuld aufkommen muss
- Durch die unbeschränkte Haftung besteht eine hohe Kreditwürdigkeit.
Haftung GmbH:
- Gesellschaft haftet unbeschränkt; keine Gesellschafterhaftung (nach Erbringung der Stammeinlage)
- Vorteile: Haftungsbegrenzung, Gesellschafter-Geschäftsführer gilt steuerlich als Arbeitnehmer,
Ein- Mann-GmbH möglich
- Nachteile: hoher Gründungsaufwand, komplizierte Rechtsform, vorgeschriebenes Mindestkapital, geringe
Kreditfähigkeit
III. Buchhaltung
EÜR-Prinzipien
- Einnahmen – Ausgaben = Gewinn
- Betriebseinnahmen sind zum Zeitpunkt der Zahlung zu versteuern und zu buchen à Zuflussprinzip
- Betriebsausgaben sind im Kalenderjahr abzusetzen, in dem sie geleistet worden sind à Abflussprinzip
- Ausnahme: 10-Tage-Regelung
- EÜR ist eine Geldrechnung
- es geht nicht um vereinbarte, sondern um vereinnahmte Entgelte!
Einzelkosten
- Einzelkosten sind Kosten, die einem Kostenträger (oder einer Kostenstelle) direkt zugerechnet werden
können.
- Einzelkosten (direkte Kosten) sind der einfache Teil der Kostenrechnung bzw. Produktkalkulation
- das Problem ist eher, die Gemeinkosten den Produkten verursachungsgerecht zuzuordnen.
- Einzelkosten sind auch immer variable Kosten
Gemeinkosten
- Gemeinkosten sind Kosten, die einem Kostenträger (z.B. Produkt) oder einer Kostenstelle nicht direkt,
sondern lediglich indirekt über Schlüssel zugerechnet werden können.
- Bsp.: Miete, Strom, Büromaterial oder Abschreibungen.
- Verrechnung über Kostenstellen auf Kostenträger
- Gemeinkosten werden im Rahmen der Kostenstellenrechnung zunächst auf Kostenstellen verteilt
- (Problem: nach welchem Schlüssel) und anschließend mittels eines Gemeinkostenzuschlags auf die
Kostenträger verrechnet.
- Gemeinkosten werden auch oft als indirekte Kosten oder Overheadkosten (in engerem Sinne:
Verwaltungsgemeinkosten) bezeichnet.
Deckungsbeitrag
- Der Deckungsbeitrag stellt dabei den Differenzbetrag dar, um den die Erlöse eines Kostenträgers seine
variablen Kosten übersteigen.
- Dieser Differenzbetrag steht dann zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung
1.Liquidität
- Liquidität als Kennzahl bezeichnet i.d.R. die liquiden Mittel in Euro
à Bestand an Zahlungsmitteln (Bankguthaben/Kasse).
- Darüber hinaus versteht man unter Liquidität auch die Zahlungsfähigkeit:
- d.h. für ein Unternehmen, jederzeit in der Lage zu sein, die fälligen Verpflichtungen (offene Rechnungen,
Gehälter, Mieten etc.) begleichen zu können.
- Bei Zahlungsunfähigkeit droht die Insolvenz.
Liquiditätskennzahlen
- Bei der Liquidität 1. Grades werden die flüssigen Mittel und die kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis
gesetzt.
- Sie sollte NICHT mehr als 5-10 % betragen. Stattdessen sollten die flüssigen Mittel verwendet werden, um die
Skontoabzug bei Lieferanten (Bezahlung kurzfristiger Verbindlichkeiten) vorzunehmen.
- HOHE LIQUIDITÄTSHALTUNG eher von Nachteil
- Bei der Liquidität 2. Grades werden die flüssigen Mittel um die kurzfristigen Forderungen ergänzt und mit den
kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt.
- Sie sollte 100% - 120% betragen. Wenn sie darunter liegt, kann dies an einem zu geringen Abverkauf von
Produkten liegen (zu wenig Forderungen)
- Bei der Liquidität 3. Grades werden die flüssigen Mittel um die kurzfristigen Forderungen und den Wert der
Vorräte ergänzt und mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt.
- Sie sollte zwischen 120% und 150% betragen.
- Liegt sie darunter kann die Ursache auch hier ein zu geringer Abverkauf sein, oder der Lagervorrat ist zu hoch.
Rentabilität
- Die Rentabilität bzw. Rendite eines Unternehmens oder auch eines einzelnen Projekts kann mit verschiedenen
Kennzahlen gemessen werden.
- Zu den Rentabilitätskennzahlen, mit denen sich die Rendite eines Unternehmens berechnen lässt, zählen:
2.Umsatzrentabilität.
- Die Umsatzrentabilität bzw. Umsatzrendite berechnet sich dadurch, dass der Gewinn (Jahresüberschuss nach
Steuern) durch den Umsatz dividiert wird.
Die in Prozent ausgedrückte Umsatzrentabilität ist ein Maßstab für die Effizienz eines Unternehmens, da sie
den Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt
à je mehr Gewinn aus dem Umsatz gezogen wird, desto höher die Effizienz (Produktion zu geringen Kosten |
Verkauf zu hohen Preisen)
• Insbesondere die Kapitalrentabilität zeigt an, wie effizient ein Unternehmen mit dem bereitgestellten Kapital
umgeht. (interessant für Kapitalgeber)
• Viele Unternehmen verwenden die Rentabilität als oberste Ziel- und Steuerungsgröße
z.B.: "Das Unternehmen strebt eine Eigenkapitalrendite von 12 % an."
Ziele
- Idee oder Vision des Unternehmens darstellen
Adressaten
- Der Gründer (Strukturierung, eigene Abschätzung, Risikoerkennntnis)
- Kreditgeber
- Mögliche Partner
Umfang
- Ca. 20-30 Seiten
Aufbau eines Businessplans
1. Geschäftsidee
- Was soll angeboten werden (Beschreibung des Angebots)
- Beweggründe für die Selbstständigkeit/eigene persönliche und fachliche Faktoren
- Welchen Nutzen hat das Angebot
- Warum sollte jemand ihr Angebot annehmen/welches Problem löst das Angebot/Angebotsbedarf
- Welche Ziele haben sie für ihr Unternehmen (Wachstum/Auslastung etc.)
2. Gründerprofil/Gründungsteam
- Welche Qualifikation haben Sie/ Zulassungsvoraussetzungen
- Welche Branchenerfahrungen/Berufserfahrungen bringen sie mit
- Welche Kontakte/Vernetzungen bringen Sie mit
- Welche Aufgaben übernehmen sie (bzw. die Partner) im Unternehmen (wer macht was)
3. Markteinschätzung/Marktanalyse
- Wie groß ist der Markt/das Marktvolumen für ihre Dienstleistung
- Wie schätzen sie die Nachfrage/den Bedarf bei ihren potenziellen Kunden ein
- Welche Kunden/Kundengruppen/Patientengruppen (allg. Zielgruppen) sprechen sie an (Unternehmen/Privat-
Personen/Altersgruppe/etc.)
- Wie und auf welchen Wegen wollen sie ihre Kunden erreichen Welche Marketingkosten entstehen
- Inwieweit können Sie bereits vorhandene Kundenkontakte nutzen
4. Wettbewerbssituation
- Wer sind Ihre Wettbewerber
- Wie heben sie sich von ihren Mitwettbewerbern ab (Stärken/Schwächen-Analyse)
- Wie schätzen sie die Entwicklung der Marktsituation ein (zukünftiger Bedarf)
5. Standort
- Wie entscheidend ist die Wahl des Standorts
- Nachfrage/Wettbewerbssituation am Standort
- Verkehrsanbindung
- Immobilienangebot/Mietpreisniveau
- Standortumfeld
6. Unternehmensorganisation
- In welcher Rechtsform soll das Unternehmen geführt werden
- Sind Genehmigungen/Zulassungen erforderlich (KV/Arztregister)
- Wie organisieren sie ihr Unternehmen (Dienstleistungsprozess)
- Wer übernimmt welche Aufgaben (bei mehreren Gesellschaftern)
- Personal- und Personalstruktur
- Steuerliche Aspekte
7. Risikoanalyse
- Welche Probleme könnten auftreten
- Welche Fristen bis zum Erreichen der gesetzten Ziele setzen sie sich
- Wie reagieren sie, wenn Ziele nicht erreicht werden
- Wie decken sie Finanzengpässe
8. Finanzwirtschaftliche Planungen
- Umsatz- und Rentabilitätsvorschau für 3 Jahre
» Erläuterungen zur Umsatzentwicklung
- Kapitalbedarfsplanung
» Investitionsbedarf
» Betriebsmittelbedarf
» Liquiditätsplan
Bestimmungsfaktoren einer Praxisgründung – Inhalte/Merkmale Standort- und
Wettbewerbsanalyse
Mindestanforderungen an Arbeitsverträge
Arbeitsrechtliche Grundlagen
Der Arbeitsvertrag:
- Arbeitnehmer, die über einen längeren Zeitraum als einen Monat eingestellt werden, haben einen Anspruch
darauf, dass die wesentlichen Inhalte des Arbeitsvertrages schriftlich niedergelegt werden. Diese Niederschrift
ist vom Arbeitgeber zu unterzeichnen und dem Arbeitnehmer auszuhändigen. (Nachweisgesetz)
- Die Verletzung der Nachweispflicht durch den Arbeitgeber kann Schadensersatzansprüche des Arbeitnehmers
begründen.
- Befristungen von Arbeitsverhältnissen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit immer der Schriftform!
Betriebsbedingter Kündigung
» Eine betriebsbedingte Kündigung setzt zunächst einen betriebsbedingten Kündigungsgrund voraus.
Ein solcher kann sich aus außerbetrieblichen Umständen (z.B. Auftragsverlust) oder aus
innerbetrieblichen Umständen (Umstrukturierung) ergeben.
» Zu beachten ist bei der betriebsbedingten Kündigung, dass es nicht auf die finanzielle Situation des
Unternehmens ankommt, sondern auf die Frage des Wegfalls von Beschäftigungsbedarf.
» Der Wegfall kann gerichtlich überprüft werden (Kündigungsschutzklage)
» Die soziale Auswahl ist zu beachten
» Weiterbeschäftigungsalternativen sind zu prüfen
Personenbedingte/Verhaltensbedingte Kündigung
» Den Unterschied zwischen personenbedingten und verhaltensbedingten Gründen kann man wie
folgt verdeutlichen:
» Bei personenbedingten Gründen kann der Arbeitnehmer seine arbeitsvertraglichen Pflichten nicht
ordnungsgemäß erfüllen (keine vorwerfbare Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten),
» während er bei verhaltensbedingten Gründen seine arbeitsvertraglichen Pflichten nicht
ordnungsgemäß erfüllen will (vorwerfbare Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten).
» Die Unterscheidung zwischen nicht Können und nicht Wollen ist wesentlich für die Frage, ob vor
Ausspruch einer Kündigung eine vorherige Abmahnung erforderlich ist.
Verhaltensbedingte/Personenbedingte Kündigung
» Will ein Arbeitnehmer seine arbeitsvertraglichen Pflichten nicht ordnungsgemäß erfüllen, ist eine
vorherige Abmahnung als milderes Mittel gegenüber der Kündigung grundsätzlich geeignet, eine
Verhaltensänderung herbeizuführen.
» Wenn ein Arbeitnehmer, z. B. durch körperliche Einschränkungen, seine arbeitsvertraglichen
Pflichten nicht erfüllen kann, hilft auch keine vorherige Abmahnung weiter.
Kündigungsfristen
- Geregelt in § 622 BGB oder Tarifverträgen
(1) Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier
Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.
(2) Für eine Kündigung durch den Arbeitgeber beträgt die Kündigungsfrist, wenn das Arbeitsverhältnis in dem
Betrieb oder Unternehmen
1. zwei Jahre bestanden hat, einen Monat zum Ende eines Kalendermonats,
2. fünf Jahre bestanden hat, zwei Monate zum Ende eines Kalendermonats,
3. acht Jahre bestanden hat, drei Monate zum Ende eines Kalendermonats,
4. zehn Jahre bestanden hat, vier Monate zum Ende eines Kalendermonats,
5. zwölf Jahre bestanden hat, fünf Monate zum Ende eines Kalendermonats,
6. 15 Jahre bestanden hat, sechs Monate zum Ende eines Kalendermonats,
7. 20 Jahre bestanden hat, sieben Monate zum Ende eines Kalendermonats.
Kündigungsschutzgesetz, Gültig wann und für wen, Rechte des Arbeitnehmers aus dem
Kündigungsschutzgesetz
Kündigungsschutzgesetz
- Wartezeit für Arbeitnehmer = 6 Monate
- Klagefrist = 3 Wochen nach Zugang Kündigung
- Gilt für Unternehmen in denen in der Regel mehr als 10 Arbeitnehmer ohne Auszubildende beschäftigt
werden
- Teilzeitbeschäftigte werden anteilig gerechnet
- Bis einschließlich 20 Std./W. = 0,5
- Bis einschließlich 30 Std./W. = 0,75
- Mehr als 30 Std./W. = 1,0
Definition DRG
DRG:
- Pauschale Bezahlung des Krankenhausfalls von der Aufnahme bis zur Entlassung
- Fall wird definiert über Diagnosen und Prozeduren
- gleiche Vergütung für gleiche Leistungen auf Landesebene
- Angleichung der unterschiedlichen Preise der KH über 5 Jahre -bundesweit einheitliche Bewertung der
Leistungen
- zusätzliche Annäherung der Landesbasisfallwerte an Bundesdurchschnitt (Korridor)
- gilt nur für Somatik, nicht für Psychiatrie
DRG – Definitionen
Relativgewicht (RG) = Bewertungsrelationen
- Durchschnitt der Kosten aller Fälle in Deutschland = 1
- relative Kostengewichte zueinander (Unterschied in mittleren Behandlungskosten)
- eine DRG mit RG 2 wird doppelt so hoch vergütet wie eine DRG mit RG 1
- Ermittlung jedes Jahr neu auf Basis der Kalkulationsdaten deutscher Krankenhäuser
Basisfallwert
- ist der Betrag, der bei der Berechnung des DRG-Preises zu Grunde gelegt wird
- wird jährlich auf Landesebene verhandelt
- steigt jährlich entsprechend der Grundlohnsummenentwicklung bzw. nach Vorgabe Gesetzgeber
à Die Zuordnung eines Falles zu einer Fallpauschale erfolgt aufgrund verschiedener Kriterien (Hauptdiagnose,
Nebendiagnose, Prozeduren, Patientenalter, etc.)
Erläuterung was „tagesbezogene Pauschalen“ sind und was mit der „degressiven
Bewertungsrelation“ gemeint ist
» Behandlungskontingente | Stundenkontingente
» Probatorik: AP/TP/VT = max. 4 (KJP bis 6)
» Behandlung: KZT = 12 + 12 Std.
» AP: bis 160 Std. | max. 240/300 | Frequenz: 3 Std./W.
» TP: bis 60 Std.| max. bis 80/100 | Frequenz: 1-3 Std./W.
» VT: bis 60 Std. | max. 80 | 1-3 Std./W.
Optimale Patientenstruktur