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I.

BWL-Grundlagen

Definition und Unterschiede, freie Güter, öffentliche Güter, knappe Güter

Güter
- Mittel die zur Befriedigung von Bedürfnissen dienen können

Freie Güter
- Luft, Sonne, Meerwasser
- Güter die für jeden unbegrenzt zur Verfügung stehen

Öffentliche Güter
- Öffentliche Straßen, Straßenbeleuchtung, Klimaschutz
- Güter von deren Nutzung niemand ausgeschlossen werden kann

Knappe Güter
- Alle anderen Güter, die nur in begrenztem Maße zur Verfügung stehen
- Für knappe Güter bildet sich am Markt ein Preis durch Angebot und Nachfrage
- Da knappe Güter umso teurer werden, je knapper sie sind, sind die Individuen - die selber nur über knappe
Mittel (Einkommen) verfügen - gezwungen sparsam mit diesen Gütern umzugehen
- Das planmäßige und regelmäßige Umgehen mit knappen Gütern zur Befriedigung von Bedürfnissen nennt
man „wirtschaften“

Pareto-Optimum
Bei der Kombination von Produktionsfaktoren (Ressourcen) zur Güterproduktion stellt sich die Frage der
optimalen Kombination

Allokation von Ressourcen


- Bestmögliche Verteilung von Ressourcen zur Erzielung des größten Nutzens
- Die Knappheit einzelner Ressourcen erfordert einen effizienten Faktoreinsatz (Allokationseffizienz)
- Knappe Ressourcen dort einsetzen, wo sie den maximalen Ertrag erzielen
- Optimale Allokation der Faktoren wird durch Marktpreisbildung erzielt (Pareto- Optimum)

Fehl-Allokation von Ressourcen


- Suboptimaler Einsatz vorhandener Ressourcen à Verschwendung von Produktionsfaktoren und Erzielung
eines geringeren als des möglichen Maximalnutzens

Preisbildung am Markt in Abhängigkeit von der Zahl der Anbieter und Nachfrager

Marktwirtschaft
- Anbieter und Nachfrager decken ihren Bedarf an einem unregulierten Markt
- Preisbildung durch Angebot und Nachfrage
- Der Ausgleich von Angebot und Nachfrage und damit die Preisbildung sind im Wesentlichen abhängig von der
Zahl und Art der Marktteilnehmer
- Wer bestimmt den Preis?
Planwirtschaft
- Der Ausgleich von Angebot und Nachfrage wird von einer übergeordneten Stelle durch Planung und
Koordination von Produktion und Verbrauch herbeigeführt

Definition und Voraussetzungen des Marktmodells der vollständigen Konkurrenz

Marktmodell des Polypols


- Viele Anbieter und viele Nachfrager (Vollständige Konkurrenz)
- Vollständige Markttransparenz
- alle Maktteilnehmer sind über angebotenen Leistungen bezüglich Qualität und Preis vollständig informiert
- alle Marktteilnehmer verhalten sich ökonomisch
- haben keine subjektiven Präfenzen – sind vollständig mobil
- In einem solchen Markt ergibt sich der Preis einzig aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage
- Der einzelne Anbieter hat keinen Einfluss auf den Preis und kann nur entscheiden, ob er zu dem Preis am
Marktgeschehen teilnimmt, oder aus dem Markt ausscheidet

Marktmodell der „Vollständigen Konkurrenz“ in der Praxis nicht anzutreffen


- Marktteilnehmer verfügen zumeist über Präferenzen (durch Werbung geschaffen)
- Sie haben nur unvollständige Informationen
- Bewegen sich auf lokalen oder zumindest begrenzten Märkten

Was versteht man unter „Ökonomische“ und „Erwerbswirtschaftlichem“ Prinzip

Ökonomisches Prinzip
- Für Unternehmen stellt die Teilnahme am Markt nur einen Sinn dar, wenn der erzielbare Preis mittel- und
langfristig über den Kosten der Produktion liegt
- Maximalprinzip: Mit gegebenen Kosten eine maximale Leistung erzielen
- Minimalprinzip: Eine bestimmte Leistung mit minimalen Kosten erreichen
- Entsprechung bei privaten Haushalten: „Haushaltsprinzip“: Mit gegebenen Einkommen möglichst viele
Bedürfnisse befriedigen

Erwerbswirtschaftliches Prinzip
- Grundprinzip ökonomischen Handelns sowohl des Einzelnen als auch des Unternehmens ist die Erzielung
höchstmöglichen Gewinns à „Gewinnmaximierungsthese“
- Der Egoismus des Einzelnen im Zusammenspiel mit anderen Individuen, die das gleiche Ziel haben,
führt zum à „gesamtwirtschaftlichen Optimum“
- Bezogen auf das Unternehmen à „Gewinnmaximierung = Erwerbswirtschaftliches Prinzip“
! Sonderfall öffentliche Unternehmen/staatliche Versorgungsunternehmen:
à Kein Streben nach Gewinnmaximierung sondern nach möglichst flächendeckender Versorgung zu
minimalem Kosten

Erwerbswirtschaftliches vs. Ökonomisches Prinzip


Das erwerbswirtschaftliche Prinzip ist dem ökonomischen Prinzip untergeordnet.
- Weil:
- Das Ökonomische Prinzip ist darauf ausgerichtet kostenminimal zu produzieren
- Das erwerbswirtschaftliche Ziel strebt zusätzlich den Verkauf des Produktes zum maximalen Preis an
II. Tätigkeitsarten/Unternehmensformen

Gewerbetreibender, Definition und Merkmale gewerblicher Tätigkeit:

- Gewerbetreibender im Sinne des Gewerberechts ist jeder, der ein Gewerbe betreibt
- Dabei kann es sich um ein stehendes Gewerbe, um ein Reisegewerbe oder aber auch um die Ausübung eines
Gewerbes im Zusammenhang mit der Veranstaltung von Märkten handeln.

Ein Gewerbe wird durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet:


Selbständigkeit:
- Selbständig ist, wer weisungsfrei in eigener Verantwortung und auf eigene Gefahr handelt.
- Ein Selbständiger trägt Unternehmerchancen und - Risiken (Gewinn und Verlust) und besitzt in der Regel
eigene Produktionsmittel.
- Wer dagegen unter der Leitung eines Arbeitgebers tätig wird oder in den Betrieb eingegliedert und
verpflichtet ist, den Weisungen des Arbeitgebers zu folgen, ohne ein Unternehmerrisiko zu tragen, ist
Arbeitnehmer.

Gewinnerzielungsabsicht:
Darunter wird das planmäßige Streben verstanden, mehr zu erwirtschaften als das, was zur Deckung der
betrieblichen Kosten erforderlich ist.
Die Absicht genügt; auf die tatsächliche Gewinnerzielung kommt es also nicht an.

Dauerhaftigkeit:
Das Gewerbe muss mit einer gewissen Nachhaltigkeit, der sogenannten Wiederholungs- oder
Fortsetzungsabsicht, betrieben werden.

Freiberuflichkeit, Definition und für wen anwendbar

Freiberufler
- § 18 des Einkommenssteuergesetzes nennt als Definition der freiberuflichen Tätigkeit die selbständig
ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit

Unterschiede bezüglich Steuern und Buchhaltungspflichten zwischen Gewerbetreibenden und


Freiberuflern
- Freiberufler müssen kein Gewerbe anmelden; sie sind nicht gewerbesteuerpflichtig
- Sie beantragen die Vergabe einer Steuernummer direkt beim Finanzamt
- EÜR reicht für Freiberufler
- Gewerbetreibende müssen die doppelte Buchführung machen
Merkmale/Unterschiede Einzelunternehmen/Personengesellschaften/Kapitalgesellschaften

Einzelunternehmung
- Hat nur einen alleinigen Inhaber und stellt in Deutschland die meistgenutzte Rechtsform dar.
- Besonders gut geeignet für kleine und mittlere Unternehmungen.
- Der Alleininhaber hat alle Rechte der Unternehmung, ist aber auch gleichzeitig Träger aller Pflichten.
- Der Einzelunternehmer muss für das Eigenkapital selbst aufkommen, und auch das Risiko dessen Verlustes
trägt er selbst.
- Das Vermögen des Inhaber seiner Einzelunternehmung spiegelt die Eigenkapitalbasis und somit die
- Kapitalkraft wieder, wird aber dadurch auch begrenzt.
- Einzelunternehmer haftet mit seinem gesamten Geschäfts-und Privatvermögen.

- Eintragung im Handelsregister (HR) – sobald Geschäft im kaufmännischen Umfang geführt wird besteht die
Verpflichtung, die Firma im Handelsregister eintragen zu lassen
- Kapital – kein vorgeschriebenes Mindestkapital
- Firma/Name (nur bei Eintragung in HR) – Kaufleute: Die Firma muss zur Kennzeichnung geeignet sein und
Unterscheidungskraft besitzen. Phantasieworte, Hinweise auf den Geschäftszweig sind möglich. Sie muss die
Bezeichnung z.B. „eingetragener Kaufmann“ bzw. eine verständliche Abkürzung z.B. „e. K.“ enthalten.
- Kleingewerbetreibende: – Sie führen keine Firma, Auftreten im Geschäftsverkehr mit Vor- und Zunamen
- Haftung – Unbeschränkt
- Vorteile – volle Selbständigkeit, Entscheidungsfreiheit, ungeteilter Gewinn, einfache
Unternehmensgründung, Kreditfähigkeit
- Nachteile – unbeschränkte Haftung, alleiniges Risiko

Vorteile und Nachteile eines Einzelunternehmen


- Vorteil eines Einzelunternehmens: alleinige, schnelle und freie Entscheidungsmöglichkeiten, aber auch dass
der Anspruch an dem Gewinn alleine dem Inhaber zusteht.
- Nachteil einer Einzelunternehmung ist die unbeschränkte Haftung.
Neben dem Geschäftsvermögen ist auch mit dem Privatvermögen zu haften.
Weitere Nachteile sind eine geringe Kreditbasis und eine begrenzte Unternehmensvergrößerung.

Personengesellschaften
- Allgemeine Definition: Mehrere Teilhaber, die sich die Rechte und Pflichten, welche im HGB bzw. im
Gesellschaftervertrag geregelt sind - teilen.
- Das Kapital ist von mehreren Personen aufzubringen. Dadurch teilt sich aber auch die Haftung und die
Verantwortung auf diese Personen auf.
- Durch die zunehmende Kapitalbasis erhöht sich die Kreditwürdigkeit der Unternehmung.
- Die im Vordergrund stehende persönliche Mitarbeit der Inhaber ist wesentliches Kennzeichnen für eine
Personengesellschaft.
– Unter dem Sammelbegriff Personengesellschaften sind folgende Unternehmensformen zu finden:
- Ges. bürgerlichen Rechts (GbR)
- Offene Handelsgesellschaft (OHG)
- Kommanditgesellschaft

Kapitalgesellschaften
- Eine Kapitalgesellschaft ist eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit. Demnach ist sie eine juristische
Person.
- Bei Kapitalgesellschaften steht stets das aufgebrachte Kapital im Vordergrund. Sie entstehen durch Eintragung
ins Handelsregister und werden durch ihre Organe, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat vertreten.
- Die Gesellschafter (Kapitalgeber) haften nicht mit ihrem privaten Vermögen.
– Zu den Kapitalgesellschaften zählt man die
- Aktiengesellschaft (AG)
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Unternehmensgesellschaft (UG)
- Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA)
- Reederei.

Speziell: BGB-Gesellschaft und GmbH

BGB-Gesellschaft
- Gesellschafter: mindestens 2
- Eintragung im Handelsregister: nein, aber…
» sobald Geschäft im kaufmännischen Umfang, Eintragung im Handelsregister als offene Handelsgesellschaft
- Kapital: kein vorgeschriebenes Mindestkapital
- Name: Auftreten im Geschäftsverkehr mit Vor- und Zunamen aller Gesellschafter
- Verwendung des Kürzels „GbR“ zur Kennzeichnung der Gesellschaftseigenschaft üblich
- Gesellschaftsvertrag: formlos; möglich sind z. B. Regelungen über Einbringung Kapital, Geschäftsführung,
Gewinn- und Verlustverteilung
- Geschäftsführung: Gemeinschaftlich, soweit Gesellschaftsvertrag keine andere Regelung vorsieht

GmbH - Gesellschaft mit beschränkter Haftung


- Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung kann zu jedem gesetzlichen Zweck errichtet werden, dabei spielt
die Personenanzahl eine untergeordnete Rolle. Es ist somit auch eine Ein-Mann-GmbH möglich.
- Die Gesellschafter haften nur mit der Höhe ihrer Einlage.
- Die GmbH muss über Stammkapital verfügen, welches wenigstens 25.000 Euro betragen muss.
- Ein notariell beglaubigter Gesellschaftsvertrag ist Pflicht, sowie die Eintragung in das Handelsregister.

- Gesellschafter: mind. 1
- Eintragung im Handelsregister: ja (unabhängig von Art und Umfang des Geschäfts)
- Kapital: Stammkapital mind. EURO 25.000,- (bei Gründung müssen 12.500 eingezahlt werden)
- Firma: Sie muss zur Kennzeichnung geeignet sein und Unterscheidungskraft besitzen. Auf die
Haftungsbeschränkung ist durch geeigneten Zusatz, z. B. GmbH, hinzuweisen.
- Gesellschaftsvertrag: notariell beurkundete Form: notwendige Regelungen über Sitz, Firma, Gegenstand,
Stammkapital und Stammeinlagen
- Geschäftsführung: durch einen oder mehrere von den Gesellschaftern bestellte(n) Geschäftsführer; auch
Gesellschafter kann Geschäftsführer sein

Speziell: Haftungsunterschiede

Haftung BGB:
- Gesamthaftung aller Gesellschafter (auch einzeln für alle)
- Unbeschränkt, weil alle Gesellschafter mit dem gesamten Geschäfts- und Privatvermögen haften
- unmittelbar, weil Gläubiger nicht zuerst Ansprüche gegen die Gesellschaft richten müssen, sondern direkt an
die Gesellschafter herantreten können
- und solidarisch, auch gesamtschuldnerisch genannt, weil Gläubiger sich einen Gesellschafter aussuchen
können, der dann für die Gesamtschuld aufkommen muss
- Durch die unbeschränkte Haftung besteht eine hohe Kreditwürdigkeit.

Haftung GmbH:
- Gesellschaft haftet unbeschränkt; keine Gesellschafterhaftung (nach Erbringung der Stammeinlage)
- Vorteile: Haftungsbegrenzung, Gesellschafter-Geschäftsführer gilt steuerlich als Arbeitnehmer,
Ein- Mann-GmbH möglich
- Nachteile: hoher Gründungsaufwand, komplizierte Rechtsform, vorgeschriebenes Mindestkapital, geringe
Kreditfähigkeit
III. Buchhaltung

Grundsätze ordnungsgemäßer Buchhaltung


1. Einzelbewertung
2. Going-Concern-Prinzip
3. Imparitätsprinzip
4. Klarheit und Übersichtlichkeit
5. Maßgeblichkeitsprinzip
6. Periodenabgrenzung (ARAP/PARAP)
7. Realisationsprinzip
8. Richtigkeit
9. Saldierungsverbot
10. Stetigkeit
11. Vollständigkeit

Merkmale und Prinzipien der Einnahme-Überschussrechnung – wer kann sie anwenden

Wer darf sie machen?


- Freie Berufe (Wer dazu gehört, darf wählen, ob Vermögensvergleich oder EÜR)
- Gewerbetreibende
- Land- und forstwirtschaftliche Betriebe (bis Freigrenze)
- Vereine (bis Freigrenze)

EÜR-Prinzipien
- Einnahmen – Ausgaben = Gewinn
- Betriebseinnahmen sind zum Zeitpunkt der Zahlung zu versteuern und zu buchen à Zuflussprinzip
- Betriebsausgaben sind im Kalenderjahr abzusetzen, in dem sie geleistet worden sind à Abflussprinzip
- Ausnahme: 10-Tage-Regelung
- EÜR ist eine Geldrechnung
- es geht nicht um vereinbarte, sondern um vereinnahmte Entgelte!

Vorteile der einfachen Buchführung


- Für Gewinnermittlung nur Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben nötig
- Keine Aufstellung einer Inventur
- Keine Anfangsbilanz
- Kein Jahresabschluss, keine Gewinn- und Verlustrechnung
- Viel geringerer Aufwand

Nachteile der EÜR


- Wenn Leistungen und Geldflüsse in unterschiedliche Kalenderjahre fallen (fehlende Periodenabgrenzung)
- Längere Projekte sind nicht klar dem Kalenderjahr zuzuordnen
- Bei größeren Unternehmen kann die doppelte Buchführung daher sinnvoll sein
à z.B. Größere Arztpraxis oder Gemeinschaftspraxis
Buchung von Geschäftsvorfällen in der EüR

IV. Kosten- und Leistungsrechnung

Unterschiede Einzel- und Gemeinkosten


à Die Unterscheidung von Kosten in Einzelkosten und Gemeinkosten erfolgt nach der Zurechenbarkeit auf
einen Kostenträger – in der Regel das Produkt (Kostenträgereinzelkosten) bzw. eine Kostenstelle
(Kostenstelleneinzelkosten).

Einzelkosten
- Einzelkosten sind Kosten, die einem Kostenträger (oder einer Kostenstelle) direkt zugerechnet werden
können.
- Einzelkosten (direkte Kosten) sind der einfache Teil der Kostenrechnung bzw. Produktkalkulation
- das Problem ist eher, die Gemeinkosten den Produkten verursachungsgerecht zuzuordnen.
- Einzelkosten sind auch immer variable Kosten

Gemeinkosten
- Gemeinkosten sind Kosten, die einem Kostenträger (z.B. Produkt) oder einer Kostenstelle nicht direkt,
sondern lediglich indirekt über Schlüssel zugerechnet werden können.
- Bsp.: Miete, Strom, Büromaterial oder Abschreibungen.
- Verrechnung über Kostenstellen auf Kostenträger
- Gemeinkosten werden im Rahmen der Kostenstellenrechnung zunächst auf Kostenstellen verteilt
- (Problem: nach welchem Schlüssel) und anschließend mittels eines Gemeinkostenzuschlags auf die
Kostenträger verrechnet.
- Gemeinkosten werden auch oft als indirekte Kosten oder Overheadkosten (in engerem Sinne:
Verwaltungsgemeinkosten) bezeichnet.

à Einzelkosten und Gemeinkosten zusammen ergeben die Gesamtkosten eines Unternehmens.


Merkmale der Deckungsbeitragsrechnung
- Die Deckungsbeitragsrechnung ist eine Teilkostenrechnung.
- Im Gegensatz zur Vollkostenrechnung verrechnet sie nicht die kompletten (inkl. der fixen) Kosten auf die
einzelnen Kostenträger (Produkte).
- Bei der Deckungsbeitragsrechnung werden zunächst nur die variablen Kosten auf die Kostenträger
verrechnet, da nur diese als v• Deckungsbeitrag

Deckungsbeitrag
- Der Deckungsbeitrag stellt dabei den Differenzbetrag dar, um den die Erlöse eines Kostenträgers seine
variablen Kosten übersteigen.
- Dieser Differenzbetrag steht dann zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung

Einsatzmöglichkeiten der Deckungsbeitragsrechnung

Die Deckungsbeitragsrechnung kann z.B. für folgende Zwecke eingesetzt werden


- Beurteilung einzelner Produkte bzw. Produktarten: "Welche liefern den höchsten Deckungsbeitrag?“
- Entscheidungen bzgl. des Produktprogramms bzw. Sortiments:
- Produkte mit hohen Deckungsbeiträgen könnte man fördern (z.B. durch Marketing),
- Produkte mit negativem Deckungsbeitrag könnte man einstellen (ggf. sind diese jedoch für die Abrundung der
Produktpalette erforderlich).

Kennzahlen: Liquidität, Rentabilität

1.Liquidität
- Liquidität als Kennzahl bezeichnet i.d.R. die liquiden Mittel in Euro
à Bestand an Zahlungsmitteln (Bankguthaben/Kasse).
- Darüber hinaus versteht man unter Liquidität auch die Zahlungsfähigkeit:
- d.h. für ein Unternehmen, jederzeit in der Lage zu sein, die fälligen Verpflichtungen (offene Rechnungen,
Gehälter, Mieten etc.) begleichen zu können.
- Bei Zahlungsunfähigkeit droht die Insolvenz.

Liquiditätskennzahlen

- Bei der Liquidität 1. Grades werden die flüssigen Mittel und die kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis
gesetzt.
- Sie sollte NICHT mehr als 5-10 % betragen. Stattdessen sollten die flüssigen Mittel verwendet werden, um die
Skontoabzug bei Lieferanten (Bezahlung kurzfristiger Verbindlichkeiten) vorzunehmen.
- HOHE LIQUIDITÄTSHALTUNG eher von Nachteil

- Bei der Liquidität 2. Grades werden die flüssigen Mittel um die kurzfristigen Forderungen ergänzt und mit den
kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt.
- Sie sollte 100% - 120% betragen. Wenn sie darunter liegt, kann dies an einem zu geringen Abverkauf von
Produkten liegen (zu wenig Forderungen)
- Bei der Liquidität 3. Grades werden die flüssigen Mittel um die kurzfristigen Forderungen und den Wert der
Vorräte ergänzt und mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt.
- Sie sollte zwischen 120% und 150% betragen.
- Liegt sie darunter kann die Ursache auch hier ein zu geringer Abverkauf sein, oder der Lagervorrat ist zu hoch.

Rentabilität
- Die Rentabilität bzw. Rendite eines Unternehmens oder auch eines einzelnen Projekts kann mit verschiedenen
Kennzahlen gemessen werden.
- Zu den Rentabilitätskennzahlen, mit denen sich die Rendite eines Unternehmens berechnen lässt, zählen:

1.Kapitalrentabilität (Kapitalverzinsung: Rendite im Verhältnis zum Kapitaleinsatz):


• Eigenkapitalrentabilität
– "Verzinsung" des eingesetzten Eigenkapitals
• Gesamtkapitalrentabilität bzw. ROI (Return On Investment)
– "Verzinsung" des gesamten in einem Unternehmen eingesetzten Kapitals (Eigenkapital + Fremdkapital)

2.Umsatzrentabilität.
- Die Umsatzrentabilität bzw. Umsatzrendite berechnet sich dadurch, dass der Gewinn (Jahresüberschuss nach
Steuern) durch den Umsatz dividiert wird.
Die in Prozent ausgedrückte Umsatzrentabilität ist ein Maßstab für die Effizienz eines Unternehmens, da sie
den Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt
à je mehr Gewinn aus dem Umsatz gezogen wird, desto höher die Effizienz (Produktion zu geringen Kosten |
Verkauf zu hohen Preisen)

• Insbesondere die Kapitalrentabilität zeigt an, wie effizient ein Unternehmen mit dem bereitgestellten Kapital
umgeht. (interessant für Kapitalgeber)

• Viele Unternehmen verwenden die Rentabilität als oberste Ziel- und Steuerungsgröße
z.B.: "Das Unternehmen strebt eine Eigenkapitalrendite von 12 % an."

V. Praxisgründung und Businessplan

Aufbau und Bestandteile des Businessplans

Ziele
- Idee oder Vision des Unternehmens darstellen
Adressaten
- Der Gründer (Strukturierung, eigene Abschätzung, Risikoerkennntnis)
- Kreditgeber
- Mögliche Partner
Umfang
- Ca. 20-30 Seiten
Aufbau eines Businessplans

1. Geschäftsidee
- Was soll angeboten werden (Beschreibung des Angebots)
- Beweggründe für die Selbstständigkeit/eigene persönliche und fachliche Faktoren
- Welchen Nutzen hat das Angebot
- Warum sollte jemand ihr Angebot annehmen/welches Problem löst das Angebot/Angebotsbedarf
- Welche Ziele haben sie für ihr Unternehmen (Wachstum/Auslastung etc.)

2. Gründerprofil/Gründungsteam
- Welche Qualifikation haben Sie/ Zulassungsvoraussetzungen
- Welche Branchenerfahrungen/Berufserfahrungen bringen sie mit
- Welche Kontakte/Vernetzungen bringen Sie mit
- Welche Aufgaben übernehmen sie (bzw. die Partner) im Unternehmen (wer macht was)

3. Markteinschätzung/Marktanalyse
- Wie groß ist der Markt/das Marktvolumen für ihre Dienstleistung
- Wie schätzen sie die Nachfrage/den Bedarf bei ihren potenziellen Kunden ein
- Welche Kunden/Kundengruppen/Patientengruppen (allg. Zielgruppen) sprechen sie an (Unternehmen/Privat-
Personen/Altersgruppe/etc.)
- Wie und auf welchen Wegen wollen sie ihre Kunden erreichen Welche Marketingkosten entstehen
- Inwieweit können Sie bereits vorhandene Kundenkontakte nutzen

4. Wettbewerbssituation
- Wer sind Ihre Wettbewerber
- Wie heben sie sich von ihren Mitwettbewerbern ab (Stärken/Schwächen-Analyse)
- Wie schätzen sie die Entwicklung der Marktsituation ein (zukünftiger Bedarf)

5. Standort
- Wie entscheidend ist die Wahl des Standorts
- Nachfrage/Wettbewerbssituation am Standort
- Verkehrsanbindung
- Immobilienangebot/Mietpreisniveau
- Standortumfeld

6. Unternehmensorganisation
- In welcher Rechtsform soll das Unternehmen geführt werden
- Sind Genehmigungen/Zulassungen erforderlich (KV/Arztregister)
- Wie organisieren sie ihr Unternehmen (Dienstleistungsprozess)
- Wer übernimmt welche Aufgaben (bei mehreren Gesellschaftern)
- Personal- und Personalstruktur
- Steuerliche Aspekte

7. Risikoanalyse
- Welche Probleme könnten auftreten
- Welche Fristen bis zum Erreichen der gesetzten Ziele setzen sie sich
- Wie reagieren sie, wenn Ziele nicht erreicht werden
- Wie decken sie Finanzengpässe

8. Finanzwirtschaftliche Planungen
- Umsatz- und Rentabilitätsvorschau für 3 Jahre
» Erläuterungen zur Umsatzentwicklung
- Kapitalbedarfsplanung
» Investitionsbedarf
» Betriebsmittelbedarf
» Liquiditätsplan
Bestimmungsfaktoren einer Praxisgründung – Inhalte/Merkmale Standort- und
Wettbewerbsanalyse

Bestimmungsfaktoren einer auskömmlichen Existenzgründung


– Relevante Faktoren:
- Tätigkeitsfeld: Behandlung Psychischer Erkrankungen / Coaching
- Standortspezifisch
- Wohnbevölkerung
» Anzahl Bewohner im Einzugsgebiet
» Altersstruktur
» Sozialstruktur (Einkommen, Bildung, Arbeitssituation, Migrationsanteil)
- Wettbewerbssituation / Versorgungsangebot
- Angebotsspezifisch
-Prävalenzen psychischer Erkrankungen
-Entwicklung Fallzahlen
- Spezialisierung

Persönliche/fachliche/rechtliche Voraussetzungen für eine Kassenarztzulassung


Zulassungsvoraussetzungen
- Diagnostik | Psychologische Beratung | Coaching
- Keine
- Heilbehandlung ohne Approbation
- Heilpraktikerschein
- Heilbehandlung mit Approbation
- Im KV-System für Versicherte der GKV
- Arztregistereintrag (Nachweis Fachkunde in sozial-rechtlich anerkannten Psychotherapieverfahren)
- Kassenzulassung | Erlaubnis zur Teilnahme an der Vertragsärztlichen Versorgung
- Außerhalb des KV-Systems | ohne KV-Zulassung (ACHTUNG: Dies ist keine Zulassung)
- Arztregistereintrag (Nachweis Fachkunde in sozial-rechtlich anerkannten Psychotherapieverfahren)
à Privatpraxis | Kosterstattungsverfahren
à Grundlage § 13 Abs. 3 SGB V (Systemversagen)
à Antragsteller = Patient | nicht PT
à Kein Rechtsanspruch | Ermessensentscheidung der KK
à Patient muss nachweisen, dass er behandlungsbedürftig ist und keinen KV-zugelassenen Behandler in
seinem Wohnumkreis in angemessener Zeit gefunden hat

Praxiskonzepte/Merkmale und Unterschiede einzelner Praxisformen


- Einzelpraxis
- Vorteil: schnell umzusetzen
- Nachteil: allein verantwortlich | Problem: Praxisausfall
- Praxisgemeinschaft
- Vorteil: Kostenreduktion, Miete verteilt sich
- Nachteil: wie Einzelpraxis | zusätzlich Risiko der BGB-Gesellschaft
- BAG (Gemeinschaftspraxis)
- Vorteil: Mehrere Budgets gebündelt in einem Abrechnungsvolumen, gegenseitige Vertretung teilweise
möglich, Möglichkeit der relativ leichten Anstellung von Mitarbeitern (angest. PT)
- Nachteil: hoher Aufwand der Gründung, Risiken der BGB-Gesellschaft,
- MVZ
- Seit 1.8.2015 als „Mono-MVZ“ möglich
- Braucht KV-Sitze
- Nachteil: sehr hoher Aufwand der Gründung
- Vorteil: hohe Flexibilität der Ausnutzung der Budgets
VI. Berufspflichten von Psychotherapeuten

Vom Psychotherapeuten einzuhaltende Berufspflichten gegenüber Patienten (hiermit sind


Aufklärungspflichten gemeint)

Berufsaufsicht & Pflichten des Psychotherapeuten


- Aufklärung/Information des Patienten
- Einwilligung des Patienten in die Behandlung
- Behandlung nach wiss. anerkannten Verfahren/Methoden
- Abstinenz
- Beendigung der Behandlung
- Dokumentation
- Einsichtnahme
- Schweigepflicht und Datensicherheit

VII. Grundlagen Arbeitsrecht

Mindestanforderungen an Arbeitsverträge

Arbeitsrechtliche Grundlagen
Der Arbeitsvertrag:
- Arbeitnehmer, die über einen längeren Zeitraum als einen Monat eingestellt werden, haben einen Anspruch
darauf, dass die wesentlichen Inhalte des Arbeitsvertrages schriftlich niedergelegt werden. Diese Niederschrift
ist vom Arbeitgeber zu unterzeichnen und dem Arbeitnehmer auszuhändigen. (Nachweisgesetz)
- Die Verletzung der Nachweispflicht durch den Arbeitgeber kann Schadensersatzansprüche des Arbeitnehmers
begründen.
- Befristungen von Arbeitsverhältnissen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit immer der Schriftform!

Befristung von Arbeitsverträgen, Art und Dauer, was ist zulässig

Der AV muss mindestens enthalten:


- Name und die Anschrift der Vertragsparteien,
- Zeitpunkt des Beginns des Arbeitsverhältnisses,
- bei befristeten Arbeitsverhältnissen: die vorhersehbare Dauer des Arbeitsverhältnisses, (max. 2 Jahre und
Verlängerung max. 3x in den zwei Jahren, wenn kein Sachgrund vorliegt)
- den Arbeitsort
- eine kurze Charakterisierung oder Beschreibung der vom Arbeitnehmer zu leistenden Tätigkeit,
- die Zusammensetzung und die Höhe des Arbeitsentgelts einschließlich der Zuschläge, der Zulagen, Prämien
und Sonderzahlungen sowie anderer Bestandteile des Arbeitsentgelts und deren Fälligkeit,
- die vereinbarte Arbeitszeit,
- die Dauer des jährlichen Erholungsurlaubs,
- die Fristen für die Kündigung des Arbeitsverhältnisses,
- ein in allgemeiner Form gehaltener Hinweis auf die Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen, die
auf das Arbeitsverhältnis anzuwenden sind.
Kündigung von Arbeitsverträgen, Kündigungsfristen, Kündigungsarten, Kündigungsvoraussetzungen

Bei Kündigungen ist zu unterscheiden zwischen

Betriebsbedingter Kündigung
» Eine betriebsbedingte Kündigung setzt zunächst einen betriebsbedingten Kündigungsgrund voraus.
Ein solcher kann sich aus außerbetrieblichen Umständen (z.B. Auftragsverlust) oder aus
innerbetrieblichen Umständen (Umstrukturierung) ergeben.
» Zu beachten ist bei der betriebsbedingten Kündigung, dass es nicht auf die finanzielle Situation des
Unternehmens ankommt, sondern auf die Frage des Wegfalls von Beschäftigungsbedarf.
» Der Wegfall kann gerichtlich überprüft werden (Kündigungsschutzklage)
» Die soziale Auswahl ist zu beachten
» Weiterbeschäftigungsalternativen sind zu prüfen

Personenbedingte/Verhaltensbedingte Kündigung
» Den Unterschied zwischen personenbedingten und verhaltensbedingten Gründen kann man wie
folgt verdeutlichen:
» Bei personenbedingten Gründen kann der Arbeitnehmer seine arbeitsvertraglichen Pflichten nicht
ordnungsgemäß erfüllen (keine vorwerfbare Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten),
» während er bei verhaltensbedingten Gründen seine arbeitsvertraglichen Pflichten nicht
ordnungsgemäß erfüllen will (vorwerfbare Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten).
» Die Unterscheidung zwischen nicht Können und nicht Wollen ist wesentlich für die Frage, ob vor
Ausspruch einer Kündigung eine vorherige Abmahnung erforderlich ist.

Verhaltensbedingte/Personenbedingte Kündigung
» Will ein Arbeitnehmer seine arbeitsvertraglichen Pflichten nicht ordnungsgemäß erfüllen, ist eine
vorherige Abmahnung als milderes Mittel gegenüber der Kündigung grundsätzlich geeignet, eine
Verhaltensänderung herbeizuführen.
» Wenn ein Arbeitnehmer, z. B. durch körperliche Einschränkungen, seine arbeitsvertraglichen
Pflichten nicht erfüllen kann, hilft auch keine vorherige Abmahnung weiter.

Ordentliche vs. Außerordentliche Kündigung


- Ordentliche Kündigung
= unter Einhaltung der gesetzlichen, tarifvertraglichen oder einzelvertraglichen Vereinbarungen
- Außerordentliche Kündigung
= fristlose Kündigung

Kündigungsfristen
- Geregelt in § 622 BGB oder Tarifverträgen
(1) Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier
Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.
(2) Für eine Kündigung durch den Arbeitgeber beträgt die Kündigungsfrist, wenn das Arbeitsverhältnis in dem
Betrieb oder Unternehmen
1. zwei Jahre bestanden hat, einen Monat zum Ende eines Kalendermonats,
2. fünf Jahre bestanden hat, zwei Monate zum Ende eines Kalendermonats,
3. acht Jahre bestanden hat, drei Monate zum Ende eines Kalendermonats,
4. zehn Jahre bestanden hat, vier Monate zum Ende eines Kalendermonats,
5. zwölf Jahre bestanden hat, fünf Monate zum Ende eines Kalendermonats,
6. 15 Jahre bestanden hat, sechs Monate zum Ende eines Kalendermonats,
7. 20 Jahre bestanden hat, sieben Monate zum Ende eines Kalendermonats.
Kündigungsschutzgesetz, Gültig wann und für wen, Rechte des Arbeitnehmers aus dem
Kündigungsschutzgesetz

Kündigungsschutzgesetz
- Wartezeit für Arbeitnehmer = 6 Monate
- Klagefrist = 3 Wochen nach Zugang Kündigung
- Gilt für Unternehmen in denen in der Regel mehr als 10 Arbeitnehmer ohne Auszubildende beschäftigt
werden
- Teilzeitbeschäftigte werden anteilig gerechnet
- Bis einschließlich 20 Std./W. = 0,5
- Bis einschließlich 30 Std./W. = 0,75
- Mehr als 30 Std./W. = 1,0

VIII. Die Abrechnung von Leistungen im Krankenhaus (DRG & PEPP)

Definition DRG
DRG:
- Pauschale Bezahlung des Krankenhausfalls von der Aufnahme bis zur Entlassung
- Fall wird definiert über Diagnosen und Prozeduren
- gleiche Vergütung für gleiche Leistungen auf Landesebene
- Angleichung der unterschiedlichen Preise der KH über 5 Jahre -bundesweit einheitliche Bewertung der
Leistungen
- zusätzliche Annäherung der Landesbasisfallwerte an Bundesdurchschnitt (Korridor)
- gilt nur für Somatik, nicht für Psychiatrie

Komponenten der DRG, Definition und Berechnung des Relativgewichts

Kostenhomogene Fallgruppen (DRGs) werden mit einem Relativgewicht versehen


Relativgewicht x Basisfallwert = Preis (Erlös)
„Gleicher Preis für gleiche Leistung“

DRG – Definitionen
Relativgewicht (RG) = Bewertungsrelationen
- Durchschnitt der Kosten aller Fälle in Deutschland = 1
- relative Kostengewichte zueinander (Unterschied in mittleren Behandlungskosten)
- eine DRG mit RG 2 wird doppelt so hoch vergütet wie eine DRG mit RG 1
- Ermittlung jedes Jahr neu auf Basis der Kalkulationsdaten deutscher Krankenhäuser
Basisfallwert
- ist der Betrag, der bei der Berechnung des DRG-Preises zu Grunde gelegt wird
- wird jährlich auf Landesebene verhandelt
- steigt jährlich entsprechend der Grundlohnsummenentwicklung bzw. nach Vorgabe Gesetzgeber
à Die Zuordnung eines Falles zu einer Fallpauschale erfolgt aufgrund verschiedener Kriterien (Hauptdiagnose,
Nebendiagnose, Prozeduren, Patientenalter, etc.)

Vor- und Nachteiles des DRG-Systems


(Im stationären Bereich: Kliniken)
Definition PEPP
PEPP (Pauschalierendes Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik)
- Ersatz für PsychPV (Psychiatrie-Personalverordnung)
- Ziel à Tagesgleiche Fallpauschalen für psychiatrische/ psychosomatische Erkrankungen
- Seit 2009 auf dem Weg der Einführung
- Seit 2013 in Erprobung
- Sollte 2015 verbindlich eingeführt werden
- Verschoben auf 2017-2019

- Pauschaliertes Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik


- Tagesbezogenes pauschaliertes System
- Diagnosebezogen
- Aufwandsbezogen
- Relativgewicht/Bewertungsrelation
- Landesweit einheitliche Basisvergütung

Erläuterung was „tagesbezogene Pauschalen“ sind und was mit der „degressiven
Bewertungsrelation“ gemeint ist

IX. Die Abrechnung von Leistungen im ambulanten Bereich (nur PT)

Bestandteile des Leistungsbudgets


Im Rahmen der Erbringung psychotherapeutischer Leistungen ist zu unterscheiden in

Nicht antragspflichtige Leistungen


à Grundpauschalen, Berichte, Anträge, Testungen, die offene Sprechstunde,
Akutbehandlung,
das psycho- therapeutische Gespräch (23220), Probatorische Sitzungen (35150)
à die Vergütung der nicht-antragspflichtigen Leistungen (mit Ausnahme der Probatorik, der
offenen Sprechstunde und der Akutbehandlung) erfolgt aus dem „Individuellen
Leistungsbudget“ (ILB)
- Das ILB errechnet sich als Mittelwert der in diesem Bereich erbrachten Leistungen der gesamten Fachgruppe
(PT) im Vorjahresquartal (2. Q. 2020 zu 2. Q. 2019).
- Bei Überschreiten des Budgets im Einzelfall wird der Preis der Leistung abgestaffelt (floatender Punktwert)
- Das ILB macht ca. 10% des Gesamtabrechnungsvolumens der PT-Praxis aus
Antragspflichtige Leistungen
- Hierzu zählen alle anderen Leistungen, vor allem die Antragstherapien
- Alle Antrags- und genehmigungspflichtigen Leistungen werden bis zur Plausibilitätsgrenze uneingeschränkt
und ohne Abstaffellung bezahlt
- Das Antragsverfahren ist durch die Psychotherapierichtlinie vorgegeben
- Ebenso die Behandlungsschritte und Zeitkontingente (je Verfahren

Unterscheidung der abrechenbaren Leistungen nach ihrer Art

Behandlungsstundenkontingente nach Psychotherapieverfahren

» Behandlungskontingente | Stundenkontingente
» Probatorik: AP/TP/VT = max. 4 (KJP bis 6)
» Behandlung: KZT = 12 + 12 Std.
» AP: bis 160 Std. | max. 240/300 | Frequenz: 3 Std./W.
» TP: bis 60 Std.| max. bis 80/100 | Frequenz: 1-3 Std./W.
» VT: bis 60 Std. | max. 80 | 1-3 Std./W.

Optimale Patientenstruktur

Optimale Patientenstruktur In der ambulanten P-Praxis


- Hohe Therapieeinsicht und –Motivation (= geringe Ausfallzeiten)
- Geringe Komorbidität
- Schwach ausgeprägte Störung mit geringer Neigung zur Krankenhausaufenthalten
- Keine Suchterkrankung
- Auslastungsplanung in der ambulanten P-Praxis
- Steuerungsgröße: à Honorarunterschiede und Aufwand von nicht vergüteten Leistungen
- Optimales Verhältnis von
» Antragspflichtigen und nicht-antragspflichtigen (ILB-floatenden) Leistungen
» Geringer Anteil Gutachterberichte
» Hoher Anteil Langzeittherapie
» Optimale Planung der Anschlussbehandlungen

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