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RECHTSFORMEN

Kriterienkatalog zur Wahl der richtigen Rechtsform


 Art und Kosten der Gründung = Wie erfolgt die Unternehmensgründung? Wie viel kostet die Gründung?
 Eigentümer – Gesellschafter = Wie viele Eigentümer kann das U. haben? Welche Rechte und Pflichten
haben Eigentümer?
 Steuerung und Kontrolle des U. = Wer trifft die Entscheidungen im U.? Wer kontrolliert die Entwicklung
des U.?
 Eigenkapital = Wer bringt das EK auf? Wie viel Mindestkapital braucht das U.?
 Haftung = Wer haftet, wenn etwas schiefgeht oder Verluste entstehen? Wie hoch ist die Haftung?
 Gewinnverteilung = Wie wird der Gewinn des U. verteilt?
 Steuern = Welche Steuern sind zu bezahlen? Von wem?
 Art der Buchführung = Reicht eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung oder muss eine doppelte
Buchführung geführt werden?

Einzelunternehmen
= gehört nur einer Person. In Ö. die meistverwendete Rechtsform.
Art und Kosten der Gründung Anmeldung und Bewilligung:
e.U. muss bei zuständiger Behörde angelemdet und bewilligt werden.
Firmenbuch:
e.U. ins FB eintragen, wenn 2 Jahre hintereinander Jahresumsatz mehr als 700.000€ oder einmal
mehr als 1 Mio.€. Eintragung kann freiwillig erfolgen. Geringe Kosten fallen an. Zusatz e.U.
(eingetragenes U.) muss dabei sein.

Eigentümer – Gesellschafter EigentümerInnen:


Gründer ist Alleineigentümer des U.

Steuerung und Kontrolle des Eigentümer steuert/kontrolliert U., kann Mitarbeiter einstellen
Unternehmens
Eigenkapital Kein Mindestkapital vorgeschrieben.

Haftung Eigentümer haftet unbeschränkt mit gesamten Privatvermögen.

Gewinnverteilung Eigentümer erhält gesamten Gewinn

Steuern Einkommenssteuer:
Vom Unternehmensgewinn muss ESt. gezahlt werden.

Art der Buchführung Einnahmen-Ausgabenrechnung:


Bei Umsatz bis 700.000€
Doppelte Buchführung:
wenn 2 Geschäftsjahre hintereinander Jahresumsatz mehr als 700.000€ oder einmal mehr als 1
Mio.€.
Vorteile - einfache, kostengünstige Gründung
- kein Mindestkapital nötig
- keine Konflikte mit Miteigentümern
Nachteile - Unternehmer haftet mit Gesamtprivatvermögen
- U. gefährdet bei langer Krankheit des Unternehmers

Str. 1
Offene Gesellschaft (OG)
= mind. 2 Gesellschafter sind beteiligt, die sich den Gewinn und Verantwortung teilen.
Art und Kosten der Gründung Firmenbuch:
OG entsteht mit FB-Eintragung. Für alle Arten von U. möglich. Zusatz OG nötig.
Gewerbeordnung:
Tätigkeit erst mit Anmeldung und Bewilligung des Gewerbes möglich.
Gesellschaftsvertrag:
Gesellschafter schließen ihn ab mündlich oder schriftlich -> ihre jeweiligen Rechte/Pflichten
sind vereinbart.
Gründungskosten:
sind gering.

Eigentümer – Gesellschafter Gesellschafter:


Beteiligung mind. 2 Gesellschafter am U.

Steuerung und Kontrolle des Gesellschafter:


Unternehmens Alle Gesellschafter berechtigt/verpflichtet mitzuarbeiten, zu steuern u. kontrollieren. Details
im Gesellschaftsvertrag geregelt.

Eigenkapital Kein Mindestkapital nötig. Gesellschafter leisten Einlagen in gleicher Höhe, wenn nichts
anderes vereinbart.

Haftung Persönlich:
Alle Gesellschafter haften mit Gesamtprivatvermögen.
Unbeschränkt:
Alle Gesellschafter haften ohne Limit.
Solidarisch:
Jeder einzelne Gesellschafter haftet für gesamte Schulden des U. notfalls auch allein.
Wenn Gesellschafter U. verlässt -> er haftet noch 5 Jahre für Schulden, die es bei seinem
Ausscheiden gab.

Gewinnverteilung im Gesellschaftsvertrag geregelt

Steuern Einkommenssteuer:
Jeder Gesellschafter bekommt Teil des Unternehmensgewinns -> davon muss er ESt. zahlen.

Art der Buchführung Einnahmen-Ausgabenrechnung:


Bei Umsatz bis 700.000€
Doppelte Buchführung:
wenn 2 Geschäftsjahre hintereinander Jahresumsatz mehr als 700.000€ oder einmal mehr als
1 Mio.€.

Vorteile - Einfache, kostengünstige Gründung


- Mehrere Pers. Teilen Kapital u. Risiko
- Aufgaben u. Pflichten werden verteilt
Nachteile - Alle Gesellschafter haften persönlich, solidarisch u. unbeschränkt (also auch für Fehler,
die andere begangen haben)
- Konflikte zw. Gesellschaftern bei Entscheidungen möglich.

Str. 2
Kommanditgesellschaft (KG)
= 2 Arten von Gesellschaftern (Komplementär, Kommanditist)
Art und Kosten der Gründung Firmenbuch:
KG entsteht mit FB-Eintragung. Für alle Arten von U. möglich. Zusatz KG nötig.
Gewerbeordnung:
Tätigkeit erst mit Anmeldung und Bewilligung des Gewerbes möglich.
Gesellschaftsvertrag:
Eigentümer schließen ihn ab mündlich oder schriftlich -> ihre jeweiligen
Rechte/Pflichten sind vereinbart.
Gründungskosten:
sind gering.

Eigentümer – Gesellschafter 2 Arten von Gesellschaftern:


mind. 1 Komplementär = Vollhafter u. mind. 1 Kommanditist = Teilhafter.

Steuerung und Kontrolle des Komplementär:


Unternehmens hat Recht u. Pflicht im U. mitzuarbeiten. Üblicherweise steuert er U.
Kommanditist:
kann mitarbeiten, üblicherweise Kontrollrechte. Im Gesellschaftsvertrag geregelt.

Eigenkapital Mindestkapital:
Gesellschafter bringen Geldeinlagen ins U., die zum EK zählen. Kein Mindestkapital
nötig.
Haftung Komplementär:
Persönlich u. unbeschränkt -> Haftung ohne Betragsbeschränkung auch mit
Gesamtprivatvermögen
Solidarisch -> Haftung für gesamte Schulden des U., notfalls auch allein
Primär -> Gläubiger können sofort ohne Gesellschaft zu klagen an Gesellschafter
wenden.

Kommanditist:
haftet nur mit seiner Einlage.
Gewinnverteilung im Gesellschaftsvertrag geregelt

Steuern Einkommenssteuer:
Jeder Gesellschafter bekommt Teil des Unternehmensgewinns -> davon muss er ESt.
zahlen.

Art der Buchführung Einnahmen-Ausgabenrechnung:


Bei Umsatz bis 700.000€
Doppelte Buchführung:
wenn 2 Geschäftsjahre hintereinander Jahresumsatz mehr als 700.000€ oder einmal
mehr als 1 Mio.€.

Vorteile - einfache, kostengünstige Gründung


- Kommanditist kann sich am U. beteiligen, ohne voll zu haften.
Nachteile - Jeder Komplementär haftet unbeschränkt für ganzes U. (also auch für Fehler,
die andere begangen haben)
- Konflikte möglich, wenn Kommanditist nicht ins U. eingebunden fühlen

Str. 3
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
= Gesellschafter haften nur mit ihrer Stammeinlage
Art und Kosten der Gründung Gesellschaftsvertrag:
Gesellschafter müssen ihn schriftlich erstellen, in dem ihre Rechte/Pflichten untereinander
und gegenüber U. geregelt sind. Für Sicherheit -> Noteriatsakt
Firmenbuch:
muss eingetragen werden. Zusatz GmbH nötig.
Gewerbeordnung:
Unterliegt Tätigkeit Gewerbeordnung, muss Gesellschafter Gewerbeberechtigung
beantragen.
Gründungskosten:
sind höher als bei Personengesellschaften.

Eigentümer – Gesellschafter GesellschafterInnen:


1 oder mehrere Pers. auch juristische Pers. (z.B.: andere Kapitalgesellschafter) möglich.
Steuerung und Kontrolle des Kapitalgesellschaften nach außen hin von natürlichen Personen vertreten -> Organe:
Unternehmens Generalversammlung = GV:
höchstes Organ, besteht aus allen Gesellschaftern, tritt mind. 1 mal pro Jahr zusammen. GV
wählt AR (kann bei kleinen GmbHs entfallen) und bestellt GF.
Aufsichtsrat = AR:
Kontrolliert GF (kann bei kleinen GmbHs entfallen)
Geschäftsführung = GF:
besteht aus mind. 1 natürlichen Person, können auch Gesellschafter sein.

Eigenkapital Stammkapital:
muss mind. 35.000€ betragen.
Gründungsprivileg:
Neu gegründete GmbHs können das in Anspruch nehmen. Stammkapital wird auf 10.000€
beschränkt, wovon nur 50% bar bezahlt werden müssen. Nach spätestens 10 Jahren muss
Stammkapital auf 35.000€ erhöht werden.

Haftung GmbH:
haftet als juristische Pers. mit eigenen Vermögen für ihre Schulden
Gesellschafter:
haften nur mit ihrer Stammeinlage

Gewinnverteilung Beschluss der Generalversammlung:


ob Gewinn an Gesellschafter ausgeschüttet wird oder zur Erhöhung des EK im U. bleibt.
Gewinnausschüttung:
Erfolgt gemäß jeweiligem Anteil am Stammkapital, wenn im Gesellschaftsvertrag nix
festgelegt.
Steuern Körperschaftssteuer:
GmbH muss vom Gewinn 25% KSt. Zahlen. KSt. auch ohne Gewinn: Mindest-KSt. = 5% des
Mindeststammkapital (35.000€).
Mindest-KSt. für GmbHs, die nach 30.6.2013 gegründet -> für ersten 5 Jahre nur 500€,
folgenden 5 Jahre 1000€, dann normal.
Kapitalertragssteuer:
Gesellschafter müssen von ausgeschütteten Gewinnanteilen 27,5% KESt. zahlen

Art der Buchführung doppelte Buchführung

Vorteile - Haftung Gesellschafter auf Stammeinlage beschränkt


- leichtere Kapitalaufbringung
- eigene Rechtsfähigkeit durch juristische Pers.

Nachteile - hohe Gründungskosten, aufwendige Gründung


- Mindestkapital

Str. 4
Aktiengesellschaft (AG)
= können neues EK über Wertpapierbörse aufnehmen
Art und Kosten der Satzung:
Gründung Statt Gesellschaftsvertrag ist Satzung in Form eines Notariatsakts für Gründung der AG nötig.
Rechte/Pflichten der Eigentümer und Organe werden darin geregelt.
Firmenbuch:
muss eingetragen werden. Zusatz AG nötig.
Gewerbeordnung:
Unterliegt Tätigkeit der Gewerbeordnung, muss Gesellschaft Gewerbeberechtigung beantragen.
Gründungskosten:
sind höher als bei anderen Rechtsformen.

Eigentümer – Gesellschafter EigentümerInnen:


1 oder mehrere natürliche/juristische Pers.
AktionärInnen:
Wer eine Aktie besitz, ist als Aktionär, also Miteigentümer

Steuerung und Kontrolle des Organe, die U. steuern/kontrollieren:


Unternehmens Hauptversammlung = HV:
Höchstes Organ, besteht aus allen Aktionären, tritt mind. 1 mal pro Jahr zusammen. HV wählt AR
und trifft Entscheidungen für U:
Aufsichtsrat = AR:
bestellt u. kontrolliert VS
Vorstand = VS:
= Geschäftsführung, besteht aus mind. 1 natürlichen Pers. Mitglieder können auch Aktionäre sein.
VS leitet U.

Eigenkapital Grundkapital:
mind. 70.000€ in Aktien aufgeteilt
Aktien:
Jede Aktie hat einen Nennwert. Summe der Nennwerte aller Aktien = Grundkapital

Haftung AG:
Haftet als juristische Pers. mit eigenen Vermögen für ihre Schulden
AktionärInnen:
Haften nur mit ihrem Aktienanteil

Gewinnverteilung Beschluss der Hauptversammlung:


ob Gewinn an Aktionäre ausgeschüttet wird oder zur Erhöhung des EK im U. bleibt.
Dividende:
Alle Aktien haben gleichen Wert, Aktionäre bekommen gleichen Anteil am Gewinn pro Aktie ->
Gewinnanteil = Dividende

Steuern Körperschaftsteuer:
AG muss vom Gewinn 25% KSt. Zahlen. KSt. auch ohne Gewinn: Mindest-KSt. = 5% des
Mindeststammkapital, also 3.500€.
Kapitalertragssteuer:
Aktionäre zahlen von Dividende 27,5% KESt.

Art der Buchführung doppelte Buchführung


Vorteile - Haftung Aktionäre auf Aktienanteil beschränkt
- Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien
- Möglichkeit Aktien an Wertpapierbörse zu handeln
Nachteile - Hohe Gründungskosten
- Hohes Mindestkapital
- Strenge Vorschriften Veröffentlichung Bilanz- und GuV-Zahlen
- Hoher Aufwand, strenge Vorschriften für Tätigkeit Organe

Str. 5
Genossenschaft (Gen)
= Zusammenschluss von mehreren natürlichen/juristischen Personen -> Personenvereinigung zur
Förderung ihrer Mitglieder. Gen = eine juristische Person.
Art und Kosten der Genossenschaftsvertrag:
Gründung Satzung ist nötig -> ist ein Genossenschaftsvertrag der Regelungen zur Mitgliedschaft und Organen
beinhaltet
Firmenbuch:
muss eingetragen werden. Zusatz e. Gen oder eG nötig.
Gewerbeordnung:
Unterliegt Tätigkeit der Gen der Gewerbeordnung, muss Gen Gewerbeberechtigung beantragen.
Gründungskosten:
sind höher als bei Personengesellschaften.

Eigentümer – Mitglieder:
Gesellschafter Satzung regelt, wer Mitglied der Gen ist. Üblicherweise natürliche und juristische Pers. möglich.

Steuerung und Kontrolle Organe zur Steuerung des U.:


des Unternehmens Generalversammlung = GV:
Höchstes Organ, besteht aus allen Mitgliedern. GV wählt AR und VS, entscheidet über Arbeitsweise der
Gen. Jedes Mitglied hat Stimme (Kopfstimmrecht), außer Satzung anders geregelt.
Aufsichtsrat = AR:
Ab 40 Mitarbeitern muss AR wählen, der Geschäftsführung überwacht. GV kann sagen, dass AR den VS
bestimmt.
Vorstand = VS:
führt Geschäfte, Mitglieder des VS müssen Mitglieder der Gen sein.

Eigenkapital Genossenschaftsanteile:
EK wird aus Summe dieser errechnet. Ein Gen-Anteil ist „Mitgliedsbeitrag“ und in gleicher Höhe für
jedes Mitglied -> wie hoch = in der Satzung.
Mindestkapital:
gibt es nicht

Haftung Genossenschaft:
Gen haftet mit gesamten Vermögen. Höhe Haftung einzelner Mitglieder in Satzung geregelt.

Gewinnverteilung Bestimmung in Genossenschaftsvertrag:


Gewinn an Mitglieder aufgeteilt, Satzung bestimmt die Aufteilung

Steuern Körperschaftssteuer:
Gen muss vom Gewinn 25% KSt. Zahlen. KSt. Mindest-KSt. gibt es nicht.
Kapitalertragssteuer:
Mitglieder zahlen vom Gewinnanteil 27,5% KESt.

Art der Buchführung Einnahmen-Ausgabenrechnung:


Umsatz bis 700.000€
Doppelte Buchführung:
Umsatz einmalig über 700.000€.

Vorteile - Flexible Gestaltung der Bestimmungen der Gen in Satzung möglich


- Keine Mindestkörperschaftssteuer
- Problemloser Ein/Austritt

Nachteile - Nicht für jedes U. als Rechtsform


- Tätigkeit der Gen auf Geschäftszwecke beschränkt
- Doppelte Buchhaltung bereits bei einmaligem Überschreiten

Str. 6
GmbH & Co KG
= Sonderform der KG. Personengesellschaft. Funktion des Komplementärs wird von einer GmbH
übernommen. Vorteile beider Unternehmensformen können genutzt werden. Als juristische Person
haftet GmbH nur mit Gesellschaftsvermögen, wodurch unbeschränkte Haftung des Komplementärs
vermieden wird. Z.B.: Senna Nahrungsmittel GmbH & Co KG
Gründung einer GmbH & Co KG
1. Schritt: Gründung der GmbH -> Es gelten die Bestimmungen der GmbH
2. Schritt: Gründung der KG -> Es gelten Bestimmungen der KG. Komplementär ist jedoch die
GmbH und jede natürliche oder juristische Person kann Kommanditist sein.

Die Stille Gesellschaft


= keine eigenständige Gesellschaftsform. = Beteiligung an einem U. also ein „Anhängsel“. Weil sie
nach außen hin und auch im Firmenbuch nicht aufscheint, wird diese Beteiligung „Still“ genannt.
Der stille Gesellschafter beteiligt sich mit Geldeinlagen = Vermögenseinlagen an U. Diese Einlage ist
für U. das EK. Er hat kein Mitspracherecht im U., jedoch dieselben Kontrollrechte wie ein
Kommanditist -> Er ist am Gewinn beteiligt. Wenn Stille Gesellschaft endet, bekommt der stille
Gesellschafter seine Vermögenseinlage zurück, jedoch entstehen Verluste und er kann im
schlimmsten Fall seine Einlage verlieren.
Es können natürliche Pers., juristische Pers. oder Personengesellschaften als Stille Gesellschafter
fungieren. Keine Formvorschriften für Abschluss des Gesellschaftsvertrags, jedoch schriftlich ratsam.

Vollmachten
Welche Vollmachten gibt es?
= Vollmachten werden nach UGB unterschieden. Es können Arbeitnehmer und auch andere Pers.
z.B.: Ehepartner bevollmächtigt werden.
 Prokura für alle Geschäfte, die der Betrieb eines U. mit sich bringt.
 Handlungsvollmacht
 Generalvollmacht für alle gewöhnliche Geschäfte eines bestimmten U.
 Artvollmacht z.B. Ladenvollmacht für alle gewöhnlichen Geschäfte einer bestimmten Art
 Spezialvollmacht für ein GANZ bestimmtes Geschäft

Die Prokura
Der Umfang der Prokura
Prokura = umfangreichste Vollmacht im U., ermächtigt zu allen Arten von gerichtlichen und
außergerichtlichen Geschäften und Rechtshandlungen, die der Betrieb eines U. mit sich bringt.
 Ein Prokurist darf:
 Waren und Wertpapiere kaufen/verkaufen
 Angestellte/Arbeiter aufnehmen, DV auflösen
 Handlungsvollmachten erteilen
 Kredite aufnehmen
 U. bei Gericht vertreten
 Ein Prokurist darf nicht:
 Grundstücke belasten (Hypothek) und veräußern (außer mit Ermächtigung)
 U. auflösen/verkaufen
 Prokuristen bestellen, Prokura übertragen
 Anmeldung zum FB zeichnen

Str. 7
 Inventar/Bilanz unterschreiben
! Durch Weisungen kann das U. den Prokuristen weiter einschränken. Diese ist gegenüber Dritten
nicht wirksam.

Die Arten der Prokura


Prokura gilt unbeschränkt (Einzelprokura ohne räumliche Einschränkung), solange keine
Einschränkung durch U. vorliegt. Prokura kann beschränkt werden.
 Persönliche Beschränkung
 Gesamtprokura: Prokurist ist nur gemeinsam mit 1 oder mehreren anderen Prokuristen
zeichnungsberechtigt -> Kollektivprokura
 Gemischte Prokura: Prokurist ist nur gemeinsam mit geschäftsführendem Gesellschafter
oder Vorstandsmitglied zeichnungsfähig.
 Örtliche Beschränkung
 Filialprokura: Prokurist nur für eine/mehrere genau bestimmte Niederlassungen eines U.
zeichnungsfähig. Gibt es nur wenn Niederlassung des U. eigene Firma führt.
! Einschränkungen der Prokura nur gültig gegen Dritte, wenn sie im FB eingetragen sind.
Die Erteilung der Prokura
Prokura kann nur durch einen ins FB eingetragenen Unternehmer und mittels ausdrücklicher
Erklärung erteilt werden. Sie muss im FB eingetragen werden. Prokurist muss seine Unterschrift zur
Aufbewahrung beim Registergericht abgeben.

Die Zeichnung des Prokuristen


ppa oder pp entweder mit Nachnamen unter Unterschrift oder ohne irgendwas neben Unterschrift.

Die Handlungsvollmacht
Umfang der Handlungsvollmacht
=berechtigt nur zu Geschäften/Handlungen, die ein bestimmtes U. gewöhnlich mit sich bringt.
 Handlungsbevollmächtigte dürfen nicht:
 alles was ein Prokurist auch nicht darf
 Wechselverbindlichkeiten eingehen
 Darlehen/Kredite aufnehmen
 U. bei Gericht vertreten

Arten der Handlungsvollmacht


Generalvollmacht = erstreckt sich auf alle Geschäfte/Rechtshandlungen, die der Betrieb eines
bestimmten Handelsgewerbes gewöhnlich bringt. Häufig erhalten sie auch Sondervollmacht Wechsel
für U. zu zeichnen -> Wechselvollmacht.
Artvollmacht = ermächtigt zur Vornahme einer bestimmten Art von Geschäft z.B. Ein- oder Verkäufer
- Ladenvollmacht = Ladenangestellter (Geschäft, Warenlager) darf verkaufen und in Empfang
nehmen, die in diesen Läden normalerweise geschehen. Z.B.: Filialleiter/ Abteilungsleiter Billa.
Verkäufer darf auch Zahlungen entgegennehmen, wenn nicht ausdrücklich gesagt wird, dass nur
bei Kassier bezahlt werden darf.
Spezialvollmacht (für Einzelfälle) = ermächtigt zur Vornahme einer einzelnen/genau bestimmten
Handlung z.B.: auf einer Messe einkaufen/verkaufen

Erteilung der Vollmacht

Str. 8
Vollmacht kann durch Unternehmer, Prokurist oder Handlungsbevollmächtigten, die dazu besonders
ermächtigt wurden, erteilt werden.

Die Zeichnung des Handlungsbevollmächtigten


Unterschriftsleistung dessen erfolgt, indem er der Firma seinen Namen mit einem die Vollmacht
andeutenden Vermerk beisetzt. i.V. (in Vollmacht) oder i.A. (im Auftrag). Zusatz darf nicht auf
Prokura hindeuten und ist mit Nachnahmen unter Unterschrift oder allein links neben Unterschrift.

! Einzelvollmacht: Vollmacht wird einer einzelnen Pers. übertragen.


Gesamt- oder Kollektivvollmacht: Vollmacht wird mehreren Pers. gemeinschaftlich erteilt.

Str. 9
Kapitel 1
7 Nicht alle Unternehmen werden in das Gewerberegister eingetragen
Nicht jede gewerbsmäßige Tätigkeit ist ein Gewerbe
Tätigkeit wird als „gewerbsmäßig“ ausgeübt wenn sie selbstständig und in der Absicht ausgeübt wird,
einen Ertrag zu erzielen.
Wie man zu einer Gewerbeberechtigung kommt
Für alle Gewerbe  Anmeldung Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft), kommt darauf an um
welches Gewerbe es sich handelt
- Kann dieses sofort betrieben werden
- Sind allgm. Voraussetzungen zu erfüllen (Volljährigkeit, Eu-Staatsbürger)
- Sind bestimmte Nachweise zu erbringen (Befähigungsnachweis)
- Erlässt die Behörde einen Bewilligungsbescheid
Statt Gewerbeschein  Auszug aus dem Gewerberegister, dadurch wird der Anmelder von der
Behörde verständigt, dass er Voraussetzungen erfüllt und innerhalb von drei Monaten in das
Gewerberegister eingetragen worden ist.
Für manche Gewerbe benötigt man einen besonderen Befähigungsnachweis

Zu unterscheiden:
- Gewerbe für die man keinen besonderen Befähigungsnachweis braucht
 Freie Gewerbe sind alle die in Gewerbeordnung nicht ausdrücklich unter den
reglementierten Gewerben aufgezählt sind, nach Anmeldung bei Gewerbebehörde können
sie sofort betrieben werden. Es genügt Erfüllung aller Voraussetzungen.
- Gewerbe für deren Ausübung man besondere Befähigungsnachweis braucht
Reglementierte Gewerbe: erforderlichen Befähigungsnachweise werden vom
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft festgelegt.

 Handwerke
 Befähigungsnachweis für Handwerker  Meisterprüfung, durch Abschluss einer
berufsbildenden mittleren oder höheren Schule und Berufs Praxis, durch
Lehrabschluss mit Lehrabschlussprüfungen und Berufspraxis oder langjährige
Erfahrung (Tischler, Mechaniker, Glaser)
 Andere reglementierte Gewerbe

Str. 10
 Befähigungsnachweis in andere Form als Meisterprüfung , je nachdem ob
Ausübung des Gewerbes von einer Genehmigung abhängig ist durch die
Gewerbebehörde abhängig ist oder nicht unterscheidet man

Reglementierte Gewerbe ohne Rechtsvorbehalt


Beispiel: Schönheitspflege: Befähigungsnachweis  positiv abgelegte Prüfung gemäß
Verordnung der Bundessinnung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure anerkannt

Reglementierte Gewerbe mit Zuverlässigkeitsprüfung und Rechtsvorbehalt


 dürfen erst ausgeübt werden wenn Befähigungsnachweis erbracht und Vorliegen
der Zuverlässigkeit von Gewerbebehörde mit Bescheid festgestellt wurde. Bescheid.
Muss rechtskräftig sein. Beispiel: Baumeister: positiv abgelegte Prüfung gemäß
Baumeistr Befähigungsprüfungsordnung gilt als Befähigungsnachweis

Ein einziger Befähigungsnachweis berechtigt auch zur Ausübung „verbundener“ Gewerbe


Gewerbetreibende die Gewerbe ausüben welches mit einem oder mehreren Gewerben zu
verbundenem Gewerbe zusammengefasst ist, können uneingeschränkt im verbundenen Gewerbe
tätig sein. Voraussetzung ist, dass Gewerbetreibender Befähigungsnachweis für Ausgangsgewerbe
erbracht hat. (Verbunde Gewerbe: Maler, Versicherungsmakler, Lackierer)

Ein Gewerbe kann auch in Form eines Industriebetriebs ausgeübt werden


 wenn Betrieb bestimmte Merkmale aufweist (hoher Einsatz von Anlage- und Betriebskapital,
kaufmännische Führung). Befähigungsnachweis ist im allg. nicht nötig, Ausnahmen sind im Gesetz
aufgezählt und betrifft: Baumeister, Hersteller von Arzneimittel…

Fallweise ist ein gewerberechtlicher Geschäftsführer erforderlich


Verfügt Unternehmen nicht über Gewerbeberechtigung, dann kann für Ausübung
gewerberechtlicher Geschäftsführer* bestellt werden. Wird Gewerbe in Form einer Gesellschaft
ausgeübt, dann muss gewerberechtlicher Geschäftsführer bestellt werden, dieser muss
entsprechende Berechtigungen verfügen und ist Gewerbeinhaber gegenüber für fachliche
einwandfreie Ausübung des Gewerbes und der Behörde gegenüber für die Einhaltung der
gewerberechtlichen Vorschriften verantwortlich.
*ist Dienstnehmer des Unternehmens und muss zumind. Zur Hälfte der wöchentlichen
Normalarbeitszeit beschäftigt sein.
Üben- Seite 36

8 Der Unternehmer braucht Hilfe


Welche Vollmachten gibt es?
Prokura: für alle Geschäfte die der Betrieb mit sich bringt
Handlungsvollmachten
- Generalvollmacht: stärkste – für alle gewöhnlichen Geschäfte eins bestimmten
Unternehmens
- Artvollmacht: für alle gewöhnlichen Geschäfte einer bestimmten Art (Ladenvollmacht)
- Spezialvollmacht: für ganz bestimmtes Geschäft
Prokura
Umfangreichste Vollmacht im Unternehmen
Ein Prokurist darf
- Kredite aufnehmen
- Unternehmen bei Gericht vertreten

Str. 11
- Arbeiter & Angestellte aufnehmen & Dienstverträge auflösen
- Waren und Wertpapiere ver- und einkaufen
- Handlungsvollmachten erteilen
Was darf er nicht
- Grundstück welches mit Unternehmen in Verbindung steht belasten (Hypothek) oder
veräußern
- Anmeldung zum Firmenbuch zeichnen
- Bilanz und Inventar unterschreiben
- Prokurist bestellen oder Prokura abgeben
- Unternehmen auflösen oder verkaufen
Arten der Prokura
Liegt keine Einschränkung durchs Unternehmen vor  Prokura eingeschränkt  Einzelprokura ohne
räumliche Beschränkung (einer alleine ist befugt das Unternehmen nach außen hin zu vertreten)
Persönliche Beschränkung
Gesamtprokura: ein oder mehrere Prokuristen sind zeichnungsberechtigt
Gemischte Prokura: Prokurist nur gemeinsam mit Geschäftsführer oder Vorstandsmitglied
zeichnungsberechtigt

Örtliche Beschränkung
Nur an bestimmten Niederlassungen zeichnungsberechtigt ist es zum Beispiel Baden darf er in Wien
nicht unterzeichnen

Erteilung erfolgt durch Eintragung in Firmenbuch durch Unternehmer oder ausführliche Erklärung.
Prokura muss im Firmenbuch stehen, Prokurist unterschreibt und gibt Registerbericht ab. Sie
unterschreiben mit pp oder ppa.
Handlungsvollmachten
Neben den Sachen die Prokurist nicht darf, dürfen sie zusätzlich nicht
- Wechselverbindlichkeiten eingehen
- Darlehen aufnehmen (Kredit)
- Vor Gericht vertreten
Generalvollmacht
 Alle Geschäfte und Rechtshandlungen die der Betrieb als gewöhnlich mit sich bringt
Artvollmacht
 für bestimmte Art von Geschäften
- Ladenvollmacht
 Arbeitet man im Verkauf oder Warenlager ist man ermächtigt zu Verkäufen oder
Empfangnahmen wenn sie für den Betrieb als gewöhnlich gelten. Steht nicht ausführlich es
muss beim Kassier gezahlt werden, darf er dies auch.
Spezialvollmacht
Für einzelne und genau bestimmte Geschäfte, Geschäfte die eigentlich nur vom Geschäftsführer
erledigt werden dürfen, darf an andere Personen abgegeben werden (Messen)
Erteilung erfolgt durch
- Unternehmer
- Prokurist
- Handlungsbevollmächtigten, die ermächtigt wurden
Sie scheinen alle nicht im Firmenbuch auf, deshalb ist es von außen schwer zu erkennen.
Sie unterzeichnen mit i.V.- in Vollmacht- oder i.A. – im Auftrag
Üben- Seite 59

Str. 12
Kapitel 2
Unternehmenskrisen reichen die Fragen vom ZETTEL!!!

Das Unternehmen ist in der Krise


Unternehmen können zahlungsunfähig oder überschuldet sein.
Im engeren Sinn spricht man von einem notleiden Unternehmen, wenn
- Es zahlungsunfähig ist
- Schulden höher als Vermögen sind (Überschuldung)
Ursachen: innerbetrieblich oder außerbetrieblich
Innerbetriebliche Ursachen
Fehler in
- Finanzplanung
- Investitionspolitik
- Marketingkonzeption (fehlerhafte Produktpolitik)
Fehler in der Finanzplanung
- Wird Unternehmen neu gegründet oder erweitert, dauert oft bis durch Umsätze wieder
finanzielle Mittel reinkommen, häufig steigt Umsatz erst später an. Aber gerade in erster
Phase, wo man finanzielle Mittel braucht, ist Umsatz niedrig.
- Werden Kredite teurer (Zins Erhöhung) und Unternehmen finanziert sich dadurch 
finanzielle Schwierigkeiten. Macht Unternehmen auch noch Verluste wird EK geringer und FK
höher. Ist EK-Ausstattung niedrig  schwieriger EK oder FK aufzubringen
- Oft wird Kapitalbedarf nicht richtig eingeschätzt und man muss dann für Investition ins
Unternehmen mehr Kapital aufbringen als man dachte Schwierigkeiten
Fehler der Investitionspolitik
- Wurden lange keine Investitionen getätigt hat Unternehmen häufig nur wegen
zurückgeflossener Abschreibungsquoten liquide. Müssen überalterte Maschinen ersetz
werden  FK-Zinsen meist nicht mehr verdient werden. Arbeitet man mit ihnen steigen
Reparaturkosten, häufiger Maschinenstillstand somit auch Produktionsausfälle und
Konkurrenz produziert mit modernen Maschinen schneller, billiger und in bessere Qualität.
- Wurden zu umfangreiche Investitionen getätigt  beim Konjunkturabschwung zu
Überkapazitäten, wurden sie mit FK finanziert können FK-Zinsen und Tilgungsquote nicht
verdient werden  Zahlungsunfähigkeit. Wurden sie mit EK finanziert können
Abschreibungen auf „Leerkapazität“ zur Aufzehrung des EK führen. Falsche
Investitionsplanung erflogt häufig, wenn langfristig geplant wird
Fehler in Marketingkonzeption
- Am Markt vorbeiproduziert (Produkte werden nicht nachgefragt)
- In falsche Richtung diversifiziert (Produkte finden keinen Käufer)
- Werbung spricht Bedürfnisse an, die Menschen nicht haben
- Häufig versucht neues Image aufzubauen
- Technisch nicht ausgereifte Produkte auf den Markt gebracht.
Außerbetriebliche Ursachen
Hohe Forderungsausfälle
 zahlreiche kleine Betriebe des Baunebengewerbes (Spengler, Zimmerer) kommen in
Schwierigkeiten, weil große Wohnbaugesellschaften zahlungsunfähig wurden.
Preisanstiege im Bereich der Vorleistung (Probleme in Stahlindustrie wegen stark steigender
Energiepreise)

Str. 13
Ungünstige Entwicklung der Wechselkurse
Kurse zw. Großen Weltwährungsblocken (Euro, Dollar, Yen) änderten sich in letzten Jahren ständig.
Steigt Kurs der Fremdwährung  Vorteil für Exporteure. Fallen Fremdwährungskurse  Erhöhung
der Konkurrenz im Inland
Konjunkturrückgänge
Übernächtigte Konkurrenz
- Konkurrenz durch Großunternehmen (Einzelhandel – große Handlungsketten)
- zunehmende Konkurrenz durch Entwicklungsländer (Billigwaren – billig Textilien, Schuhe)
Wirtschaftliche Auswirkung von Unternehmenskrisen
Wird Unternehmen notleidend, hat es bei Großunternehmen große Auswirkungen
- Zulieferbetriebe geraten in Gefahr, sie verlieren Teile ihres Absatzmarkts und Teile ihrer
Außenbestände
- Abnehmerbetriebe geraten in Schwierigkeiten, weil Teile nicht rechtzeitig kommen
- Arbeitsplätze werden notleidenden Unternehmen und möglicherweise auch in Zuliefer- und
Abnehmerbetrieben vernichtet.
- Auch Kreditinstitute werden in Mitleidenschaft gezogen
Die Unternehmenssanierung

Sanierung im weiteren Sinn


 alle Maßnahmen, die Verbesserung der Lage des Unternehmens zum Ziel haben
Sanierung im engeren Sinn
 Maßnahmen zur Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit durch
Zuführung neuen EK
- Bei Personalgesellschaften können Gesellschafter Bareinzahlungen vornehmen, vor allem bei
persönlich haftenden Gesellschaftern, da sie für die Schulden haften.
- Bei Gesellschaftern mit beschränkter Haftung kann Gesellschaftsvertrag Nachschusspflicht
erhalten

Str. 14
- Bei AG müssten Aktionäre junge Aktien zeichnen oder müssen neue Partner suchen, die sich
beteiligen
Außergerichtlichen Schuldnachlass oder Zahlungsaufschub
Sind Zahlungsschwierigkeiten kurz- oder mittelfristig  Gläubiger gewähren oft Zahlungsaufschub
(Moratorium). Manchmal wird Teil der Schulden nachgelassen (außergerichtlicher Ausgleich), oft
wird Unternehmen dann in Lage versetzt wenigsten Rest der Schulden zu begleichen

Schuldennachlass im Rahmen eines gerichtlichen Insolvenzverfahren


(kommt später nochmal)

Auflösung von Unternehmen


Freiwillige Auflösung
Liquidationsgründe
Entschluss Unternehmen aufzulösen  Gründe:
- Krankheit, Alter, Tod des Inhabers (Einzelu.) bzw. OG
- Entscheidungen des Inhabers bzw. Auflösungsbeschluss der Gesellschafter wegen schlechten
Geschäftsganges, übermächtiger Konkurrenz, persönliche Differenzen unter Gesellschaftern, Ablauf
der im Gesellschaftsvertrag vereinbarten Zeit
Abwicklung
Dem Auflösungsbeschluss folgt Liquidation:
- Beendigung laufender Geschäfte
-Einzug der Forderungen
-Verkauf der Vermögensstelle
-Erfüllung der Verbindlichkeiten
Durchführung der Liquidation
-Einzelunternehmen durch Inhaber oder dessen Erbe
-Gesellschaftsunternehmungen durch Liquidatoren bzw. durch Beauftragten
Liquidatoren zeichnen die Firma mit Zusatz „in Liquidation“ (i.L.). Beginn und Ende Liquidation sind
zur Eintragung ins Firmenbuch anzumelden.
Zu unterscheiden ist ob Unternehmen in Teilen oder im Ganzen verkauft wird.
Liquiditätserlös
 ist das nach Begleichung sämtlicher Verbindlichkeiten und Deckungen der Liquiditätskosten
verbleibende Vermögen. Für die Verteilung gelten für Gesellschaftsunternehmen die vertraglichen
Vereinbarungen und gesetzlichen Bestimmungen.
Zwangsweise Auflösung, der Konkurs
(Kommt später)

Sanierung und Auflösung von Unternehmen unter Mitwirkung der Gerichte


Gelingt es Schuldner nicht Unternehmen durch außergerichtliche Maßnahmen zu sanieren oder
aufzulösen  gerichtliches Insolvenzverfahren, führt entweder zur Sanierung oder Auflösung.

Str. 15
Insolvenzverfahren kann vom Schuldner selbst oder ein oder mehreren Gläubigern beantragt
werden. Gläubiger muss nachweisen, dass seine Forderungen nicht gedeckt sind. Es wird
gerichtliches Insolvenzverwalter bestimmt  führt Verfahren durch und überwacht.
Schuldner muss gesamte Vermögensverhältnisse offenlegen  Einzelu. Oder haftende Gesellschafter
müssen auch privates Vermögen (Besitz von Grundstücken, Eigentumswohnung) bekanntgeben und
diese Erklärung der Vermögensverhältnisse beeiden (Offenbarungseid)
2 Möglichkeiten
Sanierungsverfahren unter Eigenverwaltung
 Schuldner legt einen glaubhaften Sanierungsplan vor & überzeugt Gericht, Insolvenzverwalter und
Gläubiger, dass mind. 30% der aushaftenden unbesicherten Schulden innerhalb v. 2 Jahren zahlt.
Stimmt Mehrheit der Gläubiger (Köpfe &Beträge) Sanierungsplan zu, darf Unternehmer
Verfügungsgewalt über sein Unternehmen behalten und Sanierungsverfahren wird durchgeführt,
wird vom Insolvenzverwalter überwacht. Ist es erfolgreich, werden restliche Schulden erlassen,
scheitert er im Verlauf der Durchführung  Konkurs (Anschlusskonkurs)
Konkurs (evtl. Sanierungsplan ohne Eigenverwaltung)
Kann Schuldner keinen glaubhaften Sanierungsplan mit Mindes Quote von 30% vorlegen bzw. stimmt
Mehrheit dagegen  Konkurs
Konkurs  Schuldner wird Verfügungsgewalt über Unternehmen entzogen und Insolvenzverwalter
muss Vermögen verwerten und Erlös auf Gläubiger aufteilen.
Insolvenzverwalter wird Unternehmen als Ganzes oder in Teilen verwerten, was für Gläubiger
günstiger ist. Haftet Unternehmer persönlich für Schulden, bleiben Restschulden 30 Jahre lang
bestehen und können vom Gläubiger eingetrieben werden (Beispiel: wenn Schuldner erbt)
Sanierungsplan ohne Eigenverwaltung
Im Rahmen des Konkursverfahrens kann Schuldner einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20%
vorlegen. Wird er von Gläubigern angenommen und stimmt Insolvenzgericht zu, wird Plan unter
Leitung Insolvenzverwalter durchgeführt  Schuldner verliert Verfügungsgewalt über sein
Unternehmen, bis Sanierungsplan erfüllt ist. Restschulden werden erlassen.
Ablehnung des Konkurses mangels Masse
Stellt Insolvenzverwalter fest, dass vorhandene Vermögen nicht mal zur Deckung der Kosten des
Insolvenzverfahrens ausreicht  Konkurs eingestellt.

Str. 16
Da früher mehr als die Hälfte deshalb eingestellt wurden  neues Insolvenzrecht Kapitalg. Müssen
zur „Nachschusspflicht“ der Geschäftsführer bzw. Vorstand auch Haftung der
Mehrheitsgesellschafter (bei GmbH) bis zu 4.000€ zahlen, um mehr Konkurse abzuwickeln
Ansprüche der Arbeitnehmer im Insolvenzverfahren
Wurde Insolvenzverfahren eröffnet und Arbeitgeber bzw. Insolvenzverwalter kann nicht mehr Löhne
und Gehälter bezahlen, erhalten Arbeiter ausgefallene Löhne (Insolvenzentgelt) durch Insolvenz-
Entgelt-Fonds (IEF).
Werden Löhne nicht bezahlt muss Arbeitnehmer austreten (Arbeitsverhältnis fristlos beendet) um
seine Ansprüche zu wahren. Diese betreffen auch Kündigungsentschädigung und evtl. auch
Ansprüche aus Firmenpension.
Zahlungen des IEF erfolgen max. auf Basis der doppelten Höchstbeitragsgrundlagen der
Sozialversicherung. Um alle Rechte zu wahren  Beratung der Arbeit Kammer entgegennehmen.
Privatkonkurs
 soll Schuldnern die kein Unternehmen sind, realistische Chance auf Schuldbefreiung geben.
Auch Privatpersonen können in Zahlungsschwierigkeiten kommen, viele Menschen kaufen auf Rate,
nehmen für Konsumwünsche Kredite auf und verlieren dann mit weiteren Zahlungen wie Miete den
Überblick über Zahlungsverpflichtungen. Wichtig ist dann schnell Kontakt mit Gläubigern aufnehmen
und Zahlungsschwierigkeiten einzustehen, oft gibt es dann noch Lösungen. Viele erkenne Gefahr der
Überschuldung nicht oder zu spät oder sind zu stolz. Ist er dann vollkommen zahlungsunfähig 
Schuldenregulierungsverfahren (Privatkonkurs) für Chance auf Schuldbefreiung.

Um ihn zu beantragen notwendige Voraussetzungen


- Schuldner muss zahlungsunfähig sein
- Versuch sich außergerichtlich mit Gläubigern zu einigen muss schon gescheitert/aussischtlos
sein
- Zahlungsangebot muss erfolgen

Zum Eröffnen muss Schuldner


- Dass er Privatkonkurs in 3 Jahren zahlen kann
- Stabile Lebenssituation
- Für Dauer des Verfahrens vom Existenzminimum leben können
Und keine neuen Schulden dürfen gemacht werden.
Entschuldung des zahlungsunfähigen Schuldners wird durch Zwangsausgleich, Zahlungsplan oder
(wenn beides nicht gelingt) durch Abschöpfungsverfahren erreicht.

Zwangsausgleich (kommt selten vor)


Scheitert außergerichtlicher Ausgleich  Schuldner kann Konkursantrag einbringen (Bezirksgericht).
Um Abschluss des Zwangsausgleich zu erreichen, muss Schuldner Gläubiger
- Mind. 20% ihrer Forderung (innerhalb von 2 Jahren) oder
- 30% ihrer Forderung (2-5 Jahre) anbieten
 muss von der Mehrheit der Gläubiger akzeptiert werden.
Zwangsausgleich hat Vorteil für Schuldner, dass sein Vermögen behalten kann.
Zahlungsverfahren
 keine Mindestquote, sondern angebotene Quote muss der Einkommenslage des Schuldners in
nächsten 5 Jahren entsprechen. Mögliche Zahlungsfrist: bis 7 Jahre und auch gesamte pfändbare
Vermögen des Schuldners verwertet. Mehrheit der Gläubiger muss zustimmten.
Abschöpfungsverfahren

Str. 17
Scheitert Zahlungsplanverfahren oder wird abgelehnt von Gläubiger, kann Schuldner Antrag auf
Abschöpfungsverfahren mit Restschuldbefreiung stellen. Er verpflichtet sich pfändbare Teile seiner
Einkünfte für 7 Jahre an Treuhänder abzutreten.
Gelingt es Schuldner in 3 Jahren Hälfte der Konkursanforderungen oder in 7 Jahren eine
Mindestquote von 10% zu bezahlen  von restlichen Schulden befreit. Wurde Mindestquote nicht
erreicht  bei Vorliegen gewisser Gründe kann es max. 3 Jahre verlängert werden.
Schuldner leben 3-7 Jahre vom Existenzminimum
Insolvenz in Österreich

Österreichische Unternehmen die vom Konkurs betroffen sind


- Kapitalgesellschaften  Gmbh am stärksten, AG und Genossenschaft am sichersten
- 3tes Lebensjahr eines Unternehmens  größte Insolvenzgefahr
- Branchen mit meisten Konkursen: Bauwirtschaft, Gastgewerbe (Mittel- und Kleinbetriebe)
- Insolvenzen von Großbetrieben reißen oft Kleinbetriebe (Zulieferer) mit.
Üben- Seite 74

Kapitel 3
Was ist ein Projekt

Komplex  Projekt für Unternehmen, das Team oder die Person, die es durchführt, meist neuartig.
Neue Aufgabe ist schwieriger zu bearbeiten als Routineaufgabe.
Zeitlich begrenzt  Projekte haben genau bestimmten Anfang und geplantes Ende. Projektteam
arbeitet nur in diesem Zeitraum zusammen. Organisationsstruktur besteht nur so lange wie am
Projekt gearbeitet wird.
Zieldeterminiert  Projektziel(e) werden zu Beginn zw. Projektauftraggeber und Projektteam genau
vereinbart, damit klar ist welches Ergebnis erreicht werden soll.

Str. 18
Soziales System  es arbeiten Menschen zusammen die vl. Noch die zusammengearbeitet haben.
Rollen der Mitglieder muss geklärt werden und an Projektkultur (Wie gehen diese Menschen
miteinander um) gearbeitet werden.

Projektmanagement
Damit komplexe Aufgaben professionell abgewickelt werden können, verwendet man bestimmte
Instrumente  Hilfsmittel, die arbeiten am Projekt erleichtern

Projektantrag
 formuliert ein Projektteam eine Projektidee, um Entscheidungsgrundlage zu schaffen, ob Projekt
bewilligt werden kann. Solche Projektanträge  üblich beiForschungsprojekt
Projektauftrag
 Vereinbarung zw. Projektauftraggeber und Projektteam über Abwicklung des Projekts, westnliche
Bereiche werden geklärt:
- Projektziel: Was soll (nicht) erreicht werden?
- Zeitlicher Rahmen: Start, Ende, wichtige Ereignisse im Projekt
- Projektaufgab: Was sind die wichtigsten Aufgaben zum Erledigen?
- Projektrolle: Auftraggeber, Projektleiter, Projektmitglieder
Projektstruktur
Auch Leistungen müssen geplant werden, 2 Möglichkeiten
1. Objektstrukturplan  man orientiert sich an Teilergebnissen, unabhängig davon wann sie
erreicht werden

Str. 19
2. Projektstrukturplan  Grundlage ist Projektprozess, Aufgaben werden nach zeitlicher
Abfolge geplant

Zeitplanung
Sobald klar ist welche Leistungen erbracht werden, müssen sie zeitlich geplant werden, denn es muss
fristgerecht beendet werden, es gibt 2 Instrumente
1. Terminplan  alle zu erbringenden Arbeitsschritte zeitlich geplant, wie lang sie dauern,
wann sie beginnen können und beendet werden

2. Meilensteinplan  es werden die wichtigsten „kritischen“ Projektzielergebnisse zeitlich


geplant, zum Abschätzen, wo es zeitlich Puffer gibt und welche Ergebnisse das Projekt im
Verzug geraten könnten, wenn Zeitplan nicht eingehalten werdne kann.

Üben – Seite 84

Str. 20
Kapitel 4
Von der Geschäftsidee zur Unternehmensgründung

Gründe und Voraussetzungen fürs Gründen


Persönliche Motive fürs Gründen

Persönliche Vorrausetzungen
Sollte man Jungunternehmer werden  Fragen ehrlich beantworten
- Habe ich die fachliche Qualität? – einige Jahre Branchenerfahrung oder ein Partner mit
Branchenerfahrung
- Will ich den notwendigen Arbeitseinsatz aufbringen? – in der Regel sind es 50-70 Stunden
pro Woche und bestenfalls Kurzurlaube, sind Partner und Familie mit Belastung
einverstanden
- Bin ich risikofreudig? – Sicherheit für Erfolg gibt es nicht. Einkommen ist in ersten Jahren
meist geringer als in Dienstverhältnis und unregelmäßig. Sozialabgaben muss man zur Gänze
selbst bezahlen, kein bezahlter Urlaub und bei Misserfolg haftet man für seine Schulden.

Entscheidungen bei der Unternehmensgründung

Wenn man Unternehmen gründen will  marktorintiert prüfen


- Welches Produkt/DL
- Welcher Preis

Str. 21
- Welche Absatzwege (Einzelhandel, Versandhandel, Internet)
- Welche Kunden
- Mit welcher Werbung
Außerdem
- Geeigneten Standort wählen oder für Betriebsformen entscheiden wo Standort geringe Rolle
spielt
- Prüfen ob über notwendigen gewerberechtlichen Voraussetzungen verfügen
- Mittelfristigen Finanzplan erstellen und überlegen, wie sie Gründung und ersten Jahre
finanzieren
- Geeignete Rechtsform wählen, wegen Finanzierung, wegen Möglichkeit einer
Haftungsbeschränkung und Arbeitsteilung mit Partnern
Wirtschaftskammer, Kreditinstitute, regionale Gründerzentren bieten Infos dazu

Businessplan als Grundlage


 ohne gute Vorbereitung kein Erflog bei der Gründung
 kann helfen wesentliche Fehler zu vermeiden
Häufigsten Ursachen für Misserfolge bei Neugründung
- Fehlende Planung im Produktions- und Absatzbereich
- Mangelnde Kapitalausstattung (Mängel bzw. Fehler bei Finanzierung)
Selten sind  plötzliche Änderungen der Marktverhältnisse oder zu hohe Privatentnahme
Die Unternehmensidee
Beschreiben sie ihre Unternehmensidee kurz, prüfen sie, ob es Kunden für das Produkt geben
könnte, machen sie einen Versuch, ob Produkt oder DL wirklich nachgefragt wird. Überlegen sie
spezifischen Nutzen für ihren Kunden und welche Zusatzprodukte ergänzt werden sollen. Wollen sie
einen in bestehenden Markt tätig werden (Pizzeria) überleg wie sie sich abheben können warum
Kunden zu ihnen abwandern sollten
Das Produkt, DL
Präzisieren sie ihr Produkt/DL, trennen sie Hauptangebote und Zusatzangebote
Standort und Absatzgebiet
Wollen sie Kunden beliefern oder soll er es abholen. Standort ist wesentlicher Erfolgsfaktor, oft
erzielt Geschäft wegen Lage nicht erhofften Umsatz. Einzelhandel und DL-Betriebe ist zentral am
besten (Fußgängerzone). Kundennähe ist wichtiges Kriterium, oft sinnvoll neben andere Geschäfte zu
gehen.
Für Großhandel andere Kriterien wichtig. Ausreichend Lagerfläche zu vertretbaren Kosten und gute
Verkehrsverbindung. Für Produktionsbetriebe steht im Vordergrund ausreichende Produktionsfläche,
ausreichend Personal und Ressourcen (Rohstoffe) für Produktion.
Kunden und Kundennutzen
Beschreiben sie Kundenkreis der ihr Produkt/DL kaufen soll, beschreiben sie Kundenutzen – warum
Kunden gerade ihr Produkt kaufen sollen.

Konkurrenzanalyse
Prüfen sie welche Konkurrenten gleichartige Produkte/DL anbieten. Welche Ersatzbedürfnisse
könnte dieselben Bedürfnisse befriedigen?
Absatzplanung
Versuchen sie Absatz für erste Jahr abzuschätzen, vor allem bei neuer Geschäftsidee sehr schwierig.
Auch bei bekannten Produkten nicht leicht wie viele Kunden zuwandernd bzw. wie viele neu
gewonnen werden können.
Geplant werden Absatzmenge und Preise.
Werbeplanung

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Erstellen sie Plan in welchen Medien, welchen Umfang und wie lange sie werben wollen. Überlegen
sie das Angebot wirkungsvoll, aber preisgünstig bekanntmachen. Planen Sie gezielte Werbung für
Eröffnung und wie lange davor begonnen werden soll.
Finanzplanung
Wird zweckmäßigerweise in den Finanzbedarf bei der Gründung und in den laufenden Finanzbedarf
für das erste Jahr zerlegt.
a) Finanzbedarf bei der Gründung
Hinweis für Planung der Gründungskosten: Als Jungunternehmer Erstinvestitionen so gering
wie möglich, es kann sein das Geschäftsidee nicht bewährt wird und wieder schließen
müssen.
Hinweis zur Finanzierung der Gründungskosten:
- mind. Ein Drittel soll mit Eigenmitteln finanziert werden
- mind.10% sollten für Unvorhergesehenes eingeplant werden
- Gründungsberatungsstellen helfen bei Fremdfinanzierung
b) Laufende Finanzplanung für die erste Saison
Hinweis zur laufenden Finanzplanung:
- Viele Auszahlungen sind fix, auch bei schlechtem Geschäftsgang (Miete, Kreditzahlung,
Privatentnahme, Angestellte)
- Bei Saisongeschäft wie Scootervermietung laufen viele fixe Auszahlungen auch in „toter“
Saison
- Einnahmen sind sehr unsicher, schon geringe Absenkung des Umsatz führt zu einem nicht
ausgeglichen Finanzplan

Planung der Rechtsform


Ist Geschäftsumfang gering vermutlich zu Beginn kein eingetragenes Unternehmen. Wollen sie mit
Partnern arbeiten um z.B. an mehreren Standorten gleichzeitig zu beginnen eignet sich OG da im
Gegensatz zur GmbH kein Mindestkapital gibt, Gründungskosten sind gering und auch bei geringen
Gewinnen, ist Besteuerungssituation günstiger

Erwerb oder Franchising statt Neugründung


 sind günstiger als Neugründungen
Erwerb bestehender Unternehmen
Vorteile:
- Kosten des Erwerbs genauer bestimmt als bei Neugründung
- Absatzsituation ist bekannt (Kundenkreis kann sich durch Übernahme ändern)
- weniger rechtliche Hindernisse
-Eingeschultes Personal und funktionierten Organisation
Risiken:
- Überschätzung des Firmenwerts
-Übernahme von schlecht qualifiziertem Personal
-Übernahme von veralteten Maschinen
Franchising als Gründungsalternative
 räumt ein Franchisegeber dem Franchisenehmer gegen Bezahlung einer Franchisegebühr das
Recht ein seinen Markennamen und sein Produktions- und Vertriebs-Know-how zu verwenden. Die
Gebühr besteht aus Fixbetrag pro Jahr und umsatzabhängigen Gebühr. Im Franchisevertrag findet
man genaue Vorschriften über Erscheinungsbild, über Sortiment und Preis- und Konditionenpolitik:
Nehmer bleibt wirtschaftlich und rechtlich selbständig und trägt gesamtes Unternehmensrisiko.
Üben – Seite 94

Str. 23
Fallbeispiel

Schritte vor Projektstart


Abklärung möglicher Aufgabenbereiche

Erarbeitung eines Projektantrags

Auftragserklärung

Str. 24
Nächster Schritt Team setzt sich mit Frau Markovic in Verbindung und konkretisiert den Auftrag. Sie
ist mit Aufgabenbereich zufrieden  Team hat klares Bild vom Projekt.

Durchführbarkeitsanalyse

Projektplanung
Zeitliche Abgrenzung sowie Vor- und Nachprojektphase
Auf Flipchart wird Projektstart und Ende sowie Ereignisse festgelegt, danach setzt man sich mit
zeitlichen Kontext auseinander, es ist wichtig dabei zu klären wie es zum Auftrag kam, welche
Entscheidungen unser Projekt bestimmen und worum man sich nicht mehr kümmern muss, da es gar
nicht oder nach Projekt stattfindet.

Sachliche Abgrenzung – Zielformulierung


Einer der wichtigsten Teile ist es sich mit konkreten Zielen und Nichtzielen zu beschäftigen. Im ersten
Schritt Ziele möglichst messbar zu formulieren damit mit Auftraggeber auch klare und eindeutige
Vereinbarung schließen können
Soziale Abgrenzung und Umweltanalyse

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Nächster Schritt  Rollen festlegen, weitere wichtiger Schritt Projektumweltanalyse, dabei sind
relevante Umwelten zu bestimmten und diese mit Projekt in Beziehung zu setzen

Anschließend Maßnahmenplanung vornehmen, besonders mit kritischen Umwelten muss man sich
auseinander setzen
Leistungsplanung
Nach Zielen  zentrale Aufgabe Leistungen zu planen, 2 Möglichkeiten
Projektstrukturplan
Zuerst Hauptprozess festlegen
- Standort suchen
- Konkurrent analysieren
- Kunden analysieren
- Gründungskonzept verfassen
- Ergebnisse präsentieren

Objektstrukturplan
Ergebnisse bzw. Produkte die erreicht werden sollen
- Projektmanagement
- Standort
- Konkurrenzanalyse
- Kundenanalyse
- Gründungskonzept
- Ergebnispräsentation
Arbeitspaketspezifikation
Bei vielen Paketen ist klar was getan werden muss bei manchen nicht

Str. 26
Festlegung der Verantwortlichkeit
Passend zu Stärken und Fähigkeiten werden Hauptverantwortliche festgelegt. Man nimmt dafür
Projektstrukturplan und bestimmte einzelne Pakte mitarbeitet
Ressourcenplanung
Personelle Ressourcen sind festgelegt, jetzt finanzielle Mittel. Welche Arten und Kosten fallen an und
versucht Aufwand für gesamte Projektdauer einzuschätzen

Projektdurchführung und -abschluss


Immer wieder überprüfen, ob Termine eingehalten werden, Arbeitspakete inhaltlich korrekt sind
Kosten im geplanten Ausmaß. Am besten schon am Beginn Meetings planen, wo alles kontrolliert
wird. Zum Schluss wird es vom Auftraggeber abgenommen und geschaut ob Projektergebnis passt 
durch Abschlussbericht und Projektabnahme dokumentiert werden.
Üben – Seite 105

Kapitel 6
Dienstleistungen

Merkmale von DL

DL sind vielfältig und unterschiedlich, Erstellung erfordert Mitwirkung des Kunden, manchmal sogar
in Anwesenheit anderer Kunden. Qualität ist im Vorhinein schwer zu bestimmen, da sie durch
externen Faktor Kunden beeinflusst wird.
Oft wird selbe DL von Kunde zu Kunde unterschiedlich empfunden  Heterogenität der DL

Str. 27
Ergebnis einer DL  oft Erlebnis oder Erfahrung/Veränderung oder Beibehaltung eines
Zustands/Sache. Es findet in der Regel kein klar erkennbarer Eigentumsübergang statt wie bei
Produkten oder Waren.

Trennung der Wirtschaftsbereiche ist in Praxis oft schwer zu trennen, da viele Unternehmen
Leistungen aus verschiedenen Sektoren erbringen. DL werden nicht ausschließlich in Unternehmen
des tertiären Sektors erbracht, sie spielen auch in Urproduktion und Produktion wichtige Rolle. Es
gibt aber auch kaum DL die ganz ohne materielle Bestandteile auskommen.

Trends im DL-Bereich
Steigende Nachfrage nach Informatik- und Telekommunikationsleistungen
Entwicklungen in Kommunikation- und Datenverarbeitungsbereich  steigende Nachfrage nach DL
im Informatik- und Telekommunikationsbereich.
Steigende Nachfrage nach touristischen Leistungen
Globalisierung, Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene, zunehmender
Arbeitsdruck, Wertwandel in der Gesellschaft, Wegfall von Reisehemmnissen  Zunahme des
Geschäftstourismus und allg. Tourismus.
Steigende Nachfrage nach Weiterbildungsleistungen
Die kürzer werdenden Abstände bei Erneuerung und Weiterentwicklung von Produkten und
Arbeitsprozessen führen zu Einschulungs- und Weiterbildungsbedarf.
Zunehmende Standardisierung und Internationalisierung von DL

Str. 28
 ermöglicht besseren Zugang zu globalen Märkten, Kostenreduzierung und einheitliche Qualität
des Anbieters
Zunehmender Bedarf an integrierten „Produkt-Dienstleistungslösungen“
Steigende Zeitknappheit bei erwerbstätiger Bevölkerung führt zu Zunahme von zeitsparenden DL-
Angeboten.
Üben – Seite 206
Gestaltung von DL

Der Kunde im Mittelpunkt


Kunde kommt mit konkreten Wünschen und Erwartungen, die er selbst nicht erfüllen kann/möchte.
Um Kunden passende DL anbieten zu können  notwendig Kaufentscheidungsprozess des Kundens
vorzustellen

Str. 29
Eine DL gestalten – Service Design
Aufgabe des Service Designs  DL so zu gestalten, dass sie für Kunden nützlich, wahrnehmbar und
einzigartig sind und für Dienstleister effizient und konkurrenzfähig. Im Service-Design-Prozess werden
bestehende DL analysiert und Verbesserungsvorschläge bearbeitet bzw. neue innovative DL
gestaltet, es wird kreativ und visualisierend gearbeitet um Ideen und Prozesse für alle Beteiligten
greifbar und nachvollziehbar zu machen.

Damit es erfolgreich eingesetzt werden kann  muss man sich besonderen Eigenschaften von DL
und starker Einbeziehung des Kunden im Prozess bewusst sein.

Str. 30
Mit 3 Marketingelementen soll Vertrauen in DL/Dienstleister erhöht werden
Prozesse
 umfassen alle Aktivitäten, die zur Erstellung der DL nötig sind (Wie können die Prozesse gestalter
werden, dass Kunden zufrieden sind?)

Personal
Bei DL sind Auftreten und Kompetent der Mitarbeiter besonders wichtig, häufig bringen Kunden DL
mit Personal in Verbindung.
Greifbarer Beweis
Da DL nicht angreifbar sind, fehlen Kunden wichtige Kriterien zur Beurteilung der Qualität.
Umgebung, Gestaltung der Räumlichkeiten und Atmosphäre in denen DL erbracht wird wirken sich
auf Wahrnehmung der Qualität aus.
Üben – Seite 213

Str. 31

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