Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Semester 1:
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
Modul 2:
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre II
Text 12:
Personalwesen
Text 12: Personalwesen 12/2
Gliederung
12.1. Einführung
12.1.1. Wesen und Entwicklung des Personalwesens
12.1.2. Theoretische Grundlagen
12.2. Handlungsfelder des Personalwesens
12.2.1. Personalbedarfsplanung
12.2.2. Personalbeschaffung
12.2.3. Personalfreisetzung
12.2.4. Personalentwicklung
12.2.5. Arbeitsgestaltung
12.2.6. Personalentlohnung
12.3. Personalführung
12.3.1. Führungskraft
12.3.2. Menschenbilder
12.3.3. Führungstheorien
12.3.3.1. Eigenschaftstheorien
12.3.3.2. Verhaltens-/Führungsstiltheorien
12.3.3.3. Situative Führungstheorien
12.3.3.4. „Management by“-Konzepte
12.3.3.5. Eignung der Theorien für die Praxis
12.1. Einführung
12.1.1. Wesen und Entwicklung des Personalwesens
Während das Personalwesen bzw. das Personalmanagement lange Zeit mit ad-
ministrativen Tätigkeiten wie der Gehaltsabrechnung bzw. dem Führen von
Personalakten in Verbindung gebracht wurde, hat es sich mittlerweile zu einem
strategischen Erfolgsfaktor für das gesamte Unternehmen gewandelt. Das Per-
sonalwesen bzw. das Personalmanagement kann und muss insbesondere im
Dienstleistungssektor als strategischer Ansatz der Unternehmensleitung ver-
standen werden, der sich mit den wertvollsten Anlagen des Unternehmens,
nämlich den Mitarbeitenden beschäftigt. Das Personalwesen bezeichnet eine
betriebswirtschaftliche Funktion, deren Kernaufgabe die Bereitstellung, der
zielorientierte Einsatz und die Steuerung des Verhaltens von Personal ist.
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/4
Die Fragestellungen des Personalwesens ergeben sich dabei aus dem Span-
nungsfeld zwischen dem Streben nach effizientem Einsatz des Produktionsfak-
tors Arbeit, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Besonderheiten dieses Fak-
tors. Anders als Boden oder Kapital ist der Produktionsfaktor Arbeit nämlich Besonderheiten des
Faktors Arbeit
untrennbar mit dem Menschen verbunden, der sie verrichtet. Um den Faktor
Arbeit effizient einsetzen zu können, muss man beispielsweise zunächst einmal
verstehen warum Menschen überhaupt arbeiten, was sie dazu motiviert und
antreibt. Hierbei ist sicherlich das Gehalt zu nennen. Daneben existieren aber
auch noch eine Reihe anderer Motive: So spielen beispielsweise soziale Kon-
takte eine große Rolle. Arbeit bestätigt einem Individuum aber auch seine
Nützlichkeit für die Gesellschaft und liefert Anreize, sich weiterzuentwickeln.
Fragen Sie sich doch einmal selbst: Welche Art von Motiven spielt für Sie eine
wichtige Rolle? Arbeiten Sie lieber auf einer Station mit netten Kolleginnen
und Kollegen oder auf einer, bei der man mehr Geld verdient, sich aber jeden
Tag nur ärgert?
Die Anfänge des Personalwesens reichen weit in die Vergangenheit zurück. Anfänge des
Personalwesens
Die ersten Personalabteilungen entstanden im 19. Jahrhundert in industriellen
Großunternehmungen. Ihre ursprüngliche Aufgabe war es, den Faktor Arbeit
möglichst optimal an die rechtlichen, technologischen, organisatorischen und
marktlichen Rahmenbedingungen der Unternehmung anzupassen. Dabei wur-
den primär zwei Ziele verfolgt: zum einen die Sicherstellung der Rechtmäßig-
keit aller personalpolitischen Aktivitäten, zum anderen die Erzielung einer
möglichst hohen Arbeitsproduktivität. Dies hatte zur Folge, dass in den Per-
sonalabteilungen vorwiegend Juristen und Ingenieure beschäftigt waren. Der
Mensch wurde als Produktionsfaktor gesehen, die menschlichen Eigenschaften
(z. B. Wünsche, Emotionen, Ängste) stellten lediglich Rahmenbedingungen
dar, die beim Einsatz dieses Produktionsfaktors berücksichtigt werden muss-
ten. Damals war die Personalabteilung in der Regel eine zentrale Stabsabtei-
lung ohne Weisungsbefugnis, die mit administrativen und operativen Aufga-
ben betraut war und folglich nur geringen Einfluss auf unternehmenspolitische
Entscheidungen hatte.
Was die Auffassung von Personalwesen betrifft, ist seit Beginn der 1980er Mitarbeitende als
strategischer
Jahre jedoch ein grundlegender Wandel zu beobachten, der sich in den vergan- Wettbewerbsvorteil
genen Jahren im Zuge der Digitalisierung und einer zunehmenden Globalisie-
rung verstärkte. Während Menschen früher lediglich als Produktionsfaktor be-
trachtet wurden, gelten qualifizierte Mitarbeitende heute als strategischer
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/5
Etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann man sich systematisch mit Perso- Theorie der
wissenschaftlichen
nal als Element des wirtschaftlichen Erfolgs eines Unternehmens auseinander- Betriebsführung
zusetzen. Aus dieser Zeit stammt auch die Theorie der wissenschaftlichen
Betriebsführung. Die Theorie geht auf den amerikanischen Ingenieur Taylor
zurück und wird daher auch als Taylorismus bezeichnet. Nach der Theorie
denken und handeln Menschen rational (homo oeconomicus) und streben aus-
schließlich, danach ihre monetären Ziele zu erreichen. Unternehmen hingegen
streben primär danach, den Produktionsfaktor Arbeit möglichst produktiv ein-
zusetzen. Ziel ist die Maximierung der Produktivität. Konsequente Trennung
von anweisender und ausführender Arbeit, radikale Arbeitsteilung, Optimie-
rung der Arbeitsgänge mittels wissenschaftlicher Methoden und die Einfüh-
rung einer leistungsbezogenen Entlohnung sollte die Zielerreichung in greifba-
re Nähe rücken lassen. Obwohl die dadurch erzielten Fortschritte hinsichtlich
der Produktivität enorm waren und die damit eingeleitete Arbeitsgestaltung
auch heute noch viele Unternehmen maßgeblich beeinflusst, ist die Theorie
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/6
nicht ohne Kritik geblieben. Die Kritikpunkte beziehen sich v. a. auf die strikte
Arbeitsteilung und die damit verbundene Monotonie der Arbeit. Dies führt zu
einer Entfremdung zwischen Mensch und Arbeit und entspricht nicht dem
menschlichen Naturell. Auch die Einteilung von Menschen in Entscheidungs-
träger und Ausführende scheint wenig überzeugend. Vor dem Hintergrund,
dass Unternehmen heute in einem zunehmend komplexer werdenden Umfeld
agieren, verliert die Theorie zunehmend an Sinnhaftigkeit.
Die Mängel der Theorie der wissenschaftlichen Betriebsführung zeigten sich Human-Relations-
Ansatz
erstmals, als Wissenschaftler in den Hawthorne-Werken versuchten, durch
verbesserte Arbeitsbedingungen eine Erhöhung der Arbeitsleistung herbei zu
führen. Hierzu wurde die Beleuchtungsstärke in den Arbeitsräumen deutlich
erhöht. Die Arbeitsleistung der Beschäftigten stieg erwartungsgemäß zwar an,
allerdings verbesserte sich auch die Leistung der Kontrollgruppe, die unter den
alten, unveränderten Bedingungen arbeitete. Selbst als die Beleuchtungsstärke
der Testgruppe wieder auf die Ausgangsstärke gesenkt wurde, blieb die Pro-
duktivität auf dem höheren Niveau. Ursächlich für die Leistungssteigerung
konnte also nicht die Verbesserung der Beleuchtungssituation sein. Vielmehr
führte die Beachtung, welche die Beschäftigten während der Versuche durch
die Wissenschaftler erfuhren, zu höherer Zufriedenheit und damit zu höherer
Arbeitsproduktivität. Diese Beobachtung bildet u. a. der Human-Relations-
Ansatz ab. Demnach können auch andere Faktoren, wie die Verbesserung der
zwischenmenschlichen Beziehungen oder der betrieblichen Sozialleistungen zu
einer Erhöhung der Zufriedenheit und damit der Arbeitsleistung führen. Ande-
re wichtige Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit und die Arbeitsleistung, wie
beispielsweise Arbeitsinhalt oder Entlohnung, werden aber außen vorgelassen.
Damit bleibt auch dieser Ansatz nicht ohne Kritik.
In Anlehnung an die Maslow‘sche Bedürfnishierarchie hat Alderfer (1969) die ERG-Theorie (Alderfer)
ERG-Theorie entwickelt. Diese Theorie konzentriert sich auf die Offenlegung
der Beziehung zwischen Bedürfnisaktivierung und -befriedigung sowie die
empirische Stützung der Hypothesen und greift damit die Schwachpunkte der
Maslowschen Bedürfnispyramide auf. Im Gegensatz zu Maslow unterscheidet
Alderfer lediglich drei Bedürfnisklassen und verzichtet auf die hierarchische
Ordnung der Bedürfnisklassen.
Dabei stellte sich heraus, dass für besonders angenehme bzw. besonders unan-
genehme Situationen unterschiedliche Ursachen bzw. Faktoren angegeben
wurden. Herzberg folgerte, dass Unzufriedenheit durch externe Faktoren der
Arbeitswelt hervorgerufen wird (dissatisfiers, Hygienefaktoren), Zufriedenheit
aber nur durch Faktoren erzeugt werden kann, die den Arbeitsinhalt betreffen
(satisfiers, Motivatoren).
Die zweite Gruppe der Motivationstheorien bilden die Prozesstheorien. Sie Prozesstheorien
VIE-Theorie (Vroom)
beschreiben Motivation als Folge des Zusammenwirkens von verschiedenen
Faktoren und versuchen zu erklären, wie Motivation das Verhalten beeinflusst.
Eine Theorie ist die Gerechtigkeitstheorie (Gleichgewichtstheorie) von Gerechtigkeitstheorie
(Adams)
Adams (1963). Diese besagt, dass Mitarbeitende einen gerechten Ausgleich
zwischen ihrer Leistung und ihrer Entlohnung anstreben. Da ein direkter Ver-
gleich schwierig ist, findet häufig ein Vergleich mit Kollegen statt. Stellen
Mitarbeitende dabei eine Ungerechtigkeit fest, werden sie der Theorie nach
versuchen diese „Ungerechtigkeit“ zu beseitigen. Dafür stehen ihnen verhal-
tenswirksame (beispielsweise die Verringerung der Arbeitsleistung) und kog-
nitive Strategien (der Wechsel der Vergleichsperson) zur Verfügung. Als
Basismodell für die Prozesstheorie kann die VIE-Theorie (Valenz-Instru-
mentalitäts-Erwartungs-Theorie) von Vroom (1964) betrachtet werden. Diese
Theorie geht von einem nutzenmaximierenden Individuum aus, dessen Motiva-
tion sich aus folgenden Komponenten ergibt (s. Abb. 12.5):
Die Stärke der Handlungstendenz ergibt sich aus der Multiplikation der Valen-
zen der Handlungsergebnisse mit den Erwartungen. Diese Handlungstendenz
liefert Aussagen über den Anstrengungsgrad, nicht jedoch über das Hand-
lungsergebnis. Dazu müssten zusätzlich Variablen wie Fähigkeiten, soziokultu-
relle Realisierungsmöglichkeiten etc. berücksichtigt werden. Die sich daraus
ergebenden Implikationen für das Personalmanagement sind in Tabelle 12.1
dargestellt.
Neben den motivationstheoretischen Ansätzen gibt es eine Reihe weiterer theo- Weitere theoretische
Ansätze
retischer Ansätze (z. B. Kontingenzansatz, konfliktorientierter Ansatz, ressour-
cenorientierter Ansatz, Systemansatz, personalökonomischer Ansatz). Ein ak-
tueller Entwurf ist beispielsweise der Human Ressource Management An-
satz. Diese ganzheitliche Betrachtung integriert Ideen anderer Ansätze in ein
Unternehmenskonzept, in dem Mitarbeitende als zentrale Erfolgsfaktoren ge-
sehen werden, die geführt, motiviert und entwickelt werden müssen, um zu-
sammen mit den anderen Produktionsfaktoren den Erfolg im Wettbewerb si-
cher zu stellen.
12.2.1. Personalbedarfsplanung
* Quantität:
Anzahl der notwendigen Mitarbeitenden. Dabei handelt es sich um eine
statistische Größe, deren Aussagekraft ohne weiterführende Details hin-
sichtlich des zu beschaffenden bzw. freizusetzenden Personals recht ge-
ring ist.
* Qualität:
Art und Umfang der benötigten Qualifikation im Sinne von Anforde-
rungsprofilen für einen Arbeitsplatz. Insbesondere bei der Rekrutierung
bzw. Bindung hoch qualifizierter, spezialisierter Mitarbeitenden hat die
Ausgestaltung der realisierten Personalpolitik einen maßgeblichen Ein-
fluss.
* Terminierung/Zeit:
Länge des Planungshorizontes. Dieser kann je nach Branche, Arbeits-
platzbereich bzw. Position sehr unterschiedlich ausfallen.
Als weitere Einflussgröße sei der Vollständigkeit halber noch auf den Einsatz-
ort verwiesen.
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/15
Bei dem Personalbedarf wird unterschieden zwischen dem Brutto- und dem
Nettopersonalbedarf. Während der Bruttopersonalbedarf den gesamten Per-
sonalbedarf zu einem bestimmten Zeitpunkt angibt, zeigt der Nettopersonal- Brutto- vs. Netto-
personalbedarf
bedarf lediglich die zusätzlich zum Bestandspersonal benötigte Anzahl von
Beschäftigen an. Der Nettopersonalbedarf errechnet sich mithilfe der folgenden
Gleichung (vgl. Thommen, J.-P., Achleitner, A.-K. (2017), S. 380):
Da die Neubesetzung frei gewordener Stellen mit einem hohen Arbeits- und
Kostenaufwand verbunden ist, sind viele Unternehmen bestrebt, die Fluktuati-
onsrate mithilfe einer adäquaten Personalpolitik möglichst gering zu halten.
Die qualitative Personalbedarfsplanung verfolgt das Ziel, die Anforderun- Qualitative Personal-
bedarfsplanung
gen der erforderlichen Stellen zu ermitteln, diese mit den Qualifikationen der
verfügbaren Mitarbeitenden zu vergleichen und ggf. Entwicklungslücken auf-
zuzeigen. Dabei werden zunächst die gegenwärtigen und zukünftigen Anforde-
rungen, die eine Stelle von Mitarbeitenden verlangt, ermittelt. In einem nächs-
ten Schritt wird die Qualifikation und Eignung der Mitarbeitenden, die sie zur
gegenwärtigen und zukünftigen Aufgabenerfüllung benötigen, beurteilt. So-
dann werden beide Profile gegenübergestellt. Daraus ergeben sich Implikatio-
nen für den individuellen Entwicklungsbedarf und die Durchführung von Maß-
nahmen der Personalentwicklung.
12.2.2. Personalbeschaffung
Als problematisch kann eine ggf. bestehende oder sich entwickelnde „Be-
triebsblindheit“ interner Bewerbenden genannt werden. Damit bezeichnet man
eine unflexible, routinierte Arbeitsweise, die u. a. aus langen Angestelltenver-
hältnissen im Unternehmen resultiert, da Perspektiven von außen weniger Be-
trachtung finden. Dies kann sich beispielsweise in einem sehr risikoaversen
bzw. innovationsscheuen Verhalten äußern. Grundsätzlich ist die interne An-
werbung nur dann sinnvoll, wenn genügend geeignete Kandidatinnen oder
Kandidaten aus den eigenen Reihen zur Verfügung stehen.
Als nachteilig gelten hauptsächlich die höheren Kosten, vor allem bedingt
durch die Anwerbung geeigneter KandidatInnen von extern, sowie aufwändige
Auswahlverfahren und das höhere Risiko einer Fehlentscheidung, da Qualifi-
kationen und Absichten der Bewerbenden schwieriger abzusehen sind. Darüber
hinaus besteht die Gefahr, Angestellte zu enttäuschen oder verunsichern, die
ihre eigenen Aufstiegschancen gefährdet sehen.
Als Kriterien für die Menge und Qualität der eingehenden Bewerbungen sind
sowohl unternehmensinterne Faktoren (z. B. Wahl des Beschaffungsweges,
angebotene Vergütung, Unternehmensimage) als auch betriebsexterne Faktoren
(z. B. Arbeitsmarktlage) ausschlaggebend.
Im Rahmen der externen Personalbeschaffung stehen folgende Beschaffungs- Wege der externen
Personalbeschaffung
wege zur Verfügung:
Beim Personalleasing sind drei Parteien beteiligt: die Verleihfirma, der Auf-
traggeber (Entleiher) und der Zeitarbeitnehmer. Der Verleiher stellt seine Mit-
arbeiter (Zeitarbeitnehmer) vorübergehend einem Auftraggeber (Entleiher) im
Rahmen eines Arbeitnehmerüberlassungsvertrages zur Verfügung. Die Zeitar-
beitnehmer werden dabei ausschließlich über die Verleihfirma verwaltet (Ab-
rechnung, Gehalt, Zuweisung etc.). Der Entleiher zahlt dafür die vereinbarte
Gebühr und leistet Arbeitsanleitungen. Der große Vorteil für den Entleiher
besteht darin, dass der Personalbedarf flexibel gedeckt werden kann. Entgegen
der verbreiteten Meinung sind die (variablen) Kosten für die Beschäftigung
von Leiharbeitern für das Kundenunternehmen in der Regel sogar höher als bei
festangestellten Mitarbeitern. Allerdings können die Fixkosten damit gering
gehalten werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Entleiher das Beschäfti-
gungsrisiko nicht trägt. Nachteilig ist hingegen beispielsweise, dass die Mitar-
beiter zunächst über kein unternehmensspezifisches Wissen verfügen. Zudem
genießt die Beschäftigung von Leiharbeitern in der Öffentlichkeit keinen guten
Ruf.
* Psychologische Testverfahren
Mithilfe von Eignungstests soll das Bild über die Bewerbenden abgerun-
det werden. Dabei können folgende Testverfahren unterschieden werden:
- Persönlichkeitstests,
- Intelligenztests und
- Leistungstests.
Während bei Persönlichkeitstests die Erfassung von Interessen und Ein-
stellungen im Vordergrund steht, geht es bei Intelligenz- bzw. Leistungs-
tests um die Erfassung der intellektuellen Fähigkeiten bzw. der motori-
schen und kognitiven Belastbarkeit. Als vorteilhaft gelten dabei die
Chancengleichheit aller Bewerbenden und die Vermeidung von Wahr-
nehmungsfehlern durch Beobachtende. Als nachteilig sind der hohe
Aufwand und die damit verbundenen hohen Kosten zu nennen. Zudem
genießen diese Tests eine nur sehr geringe Akzeptanz, da man ihnen
vorwirft, nur einen kleinen Ausschnitt des Persönlichkeits- bzw. Fähig-
keitsspektrums von Bewerbenden zu erfassen. Rechtlich sind derartige
Tests nur zulässig, wenn Bewerbende über Inhalt und Reichweite des
Vorgehens informiert wurde, diese ihr Einverständnis gegeben haben, der
Test sich ausschließlich auf arbeitsplatzspezifische Merkmale bezieht
und der Test für den Arbeitsplatz der Bewerbenden bedeutsam ist.
* Assessment Center
Im Rahmen von Eignungstests erfreuen sich Assessment Center einer
zunehmenden Beliebtheit. Mit ihrer Hilfe sollen systematisch die Verhal-
tensleistungen sowie Verhaltensdefizite der Bewerbenden durch ver-
schiedene Beobachter aufgedeckt werden. Typischerweise findet ein As-
sessment Center für die Dauer von ein bis drei Tagen statt und setzt sich
aus verschiedenen Übungen zusammen. Folgende Beispiele sind beliebte
Übungen bei Assessment Centern:
- Postkorb: Bei dieser Übung wird eine Situation simuliert, bei der
unter Zeitdruck die Eingangspost einer Führungskraft (z. B. Briefe,
Aktennotizen, Mitteilungen, ...) bearbeitet werden muss.
Als letzte Schritte erfolgen eine Gesamtbewertung der Kandidaten, die sich in
der engeren Auswahl befinden, und schließlich die endgültige Entscheidung.
12.2.3. Personalfreisetzung
Unter Personalfreisetzung werden alle Maßnahmen subsumiert, die dem Ab- Ursachen der
Personalfreisetzung
bau personeller Überdeckung in quantitativer, qualitativer, örtlicher und zeitli-
cher Hinsicht dienen. Die Hintergründe sind vielfältig und können sowohl
markt-, als auch betriebs- oder mitarbeiterbedingter Natur sein. Als marktbe-
dingte Ursachen sind beispielsweise eine rückläufige Konjunktur oder saiso-
nale Schwankungen zu nennen. Betriebsbedingte Ursachen sind u. a. Stand-
ortverlagerungen, Stilllegung von Unternehmensbereichen oder technologi-
scher Wandel der Produktions- oder Kommunikationsmethoden. Mitarbeiter-
bedingte Gründe können in der Person oder dem Verhalten von Beschäftigten
liegen.
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/24
Personalfreisetzung kann mit und ohne eine Änderung der Anzahl der Arbeit-
nehmerInnen erfolgen. Bleibt die Anzahl der ArbeitnehmerInnen unverändert
und sinkt das Arbeitsvolumen, spricht man von interner bzw. partieller Frei-
setzung. Eine solche Freisetzung erfolgt zumeist in Form von Kurzarbeit,
durch Abbau von Mehrarbeit und Überstunden, oder durch eine dauerhafte
Arbeitszeitverkürzung. Wenn hingegen die Anzahl der ArbeitnehmerInnen
sinkt, spricht man von Personalabbau. Als Maßnahmen stehen hierfür bei-
spielsweise die Nichtverlängerung von befristeten Arbeitsverträgen (ein-
schließlich der Nichtübernahme von Auszubildenden), ein Einstellungsstopp,
das Angebot von Aufhebungsverträgen, eine frühzeitige Pensionierung sowie
Kündigungen bzw. Entlassungen zur Verfügung.
Bei der Entscheidung, welche Art von Personalfreisetzung gewählt wird, sind
viele Beurteilungskriterien einzubeziehen. So sollten beispielsweise die Aus-
wirkungen auf die Produktivität und das Image, die Folgen für die im Betrieb
verbleibenden Mitarbeitenden sowie rechtliche Rahmenbedingungen berück-
sichtigt werden. Auf jeden Fall ist bei Personalfreisetzungen aber der Betriebs-
/ Personalrat zu beteiligen (s. Text 3). Während der Betriebsrat im Einzelfall
einer Kündigung als Interessensvertreter des Betroffenen eintritt, ist seine Rol-
le bei Massenentlassungen problematischer. Dabei geht es in der Regel weni-
ger darum, die Entlassungen generell zu verhindern, sondern die Entlassungen
möglichst sozial verträglich zu gestalten. Solche Entlassungen geschehen
i. d. R. im Rahmen eines mit dem Betriebsrat abgestimmten Sozialplans. Dabei
wird es aber immer Verlierer geben, deren Situation sich ohne die Beteiligung
des Betriebs-/Personalrats vielleicht besser dargestellt hätte.
Um die negativen Folgen von Personalfreisetzungen für das Unternehmen so- Outplacement
wie für die Mitarbeitenden zu verringern, kann das sogenannte Outplacement
eingesetzt werden. Hierbei wird ausscheidenden Angestellten Hilfe bei der
Suche nach einem neuen Arbeitsplatz gewährt (z. B. Aufbau von Kontakten,
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/25
12.2.4. Personalentwicklung
Mit Maßnahmen der Personalentwicklung wird die optimale Nutzung der Fä-
higkeiten und Kenntnisse der Mitarbeitenden verfolgt. Sie dient dabei der Er-
höhung der Wettbewerbsfähigkeit durch Sicherung eines qualifizierten Mitar-
beitendenbestandes und Steigerung der Flexibilität. Sie kann ein wichtiges Mit-
tel zur Motivation der ArbeitnehmerInnen sein. Für sie kann Personalentwick-
lung u. a. eine Verbesserung der Aufstiegschancen bedeuten, die Erreichung
von Arbeitsaufgaben, die den individuellen Wünschen besser entsprechen oder
eine Erhöhung der Arbeitsplatzsicherheit. Damit ist die Personalentwicklung
ein wichtiges Mittel der Abstimmung persönlicher und betrieblicher Interessen.
Im Folgenden werden einige Methoden der Personalentwicklung kurz vorge- Methoden der
Personalentwicklung
stellt:
12.2.5. Arbeitsgestaltung
Die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung widmet sich vor allem der Gestal- Ergonomische
Arbeitsplatzgestaltung
tung von Arbeitsinstrumenten und -hilfsmitteln. Sie basiert auf verschiedenen
Ansätzen:
entwickelt, die eine bessere Verbindung der Bedürfnisse der Menschen und der
Anforderungen der Arbeit ermöglichen sollten. Diese Modelle sind:
12.2.6. Personalentlohnung
Die Personalentlohnung ist ein weiteres zentrales Handlungsfeld des Personal- Anforderungen an ein
Vergütungssystem
wesens. Sie spielt im Unternehmen in zweifacher Hinsicht eine zentrale Rolle.
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/30
Auf der einen Seite ist sie ein Kostenfaktor, der gerade in Dienstleistungsun-
ternehmen einen bedeutenden Anteil an den Gesamtkosten ausmacht, zum an-
deren hat sie wichtige Funktionen für die Anwerbung und die Leistungsbereit-
schaft der Beschäftigten. Unter Vergütung (auch Lohn oder Gehalt) versteht
man im Allgemeinen das Arbeitseinkommen von Beschäftigten, das vom Ar-
beitgeber aufgrund geleisteter Arbeit bezahlt wird. Um Anreizfunktion zu ha-
ben, bedarf es einer differenzierten Gestaltung der Vergütung. Ein Vergütungs-
system sollte den folgenden Anforderungen gerecht werden:
* Individualisierbarkeit,
* Leistungsbezug,
* Transparenz,
* Zielorientierung,
* Wirtschaftlichkeit.
Bei der Ausgestaltung des Vergütungssystems muss zunächst die Art der An-
reize bestimmt werden. Diese können sowohl materieller als auch immateriel-
ler Natur sein. Unter materiellen Anreizen versteht man das Arbeitsentgelt im
weiteren Sinn. Hier kann dann noch einmal in monetäre und nicht-monetäre
Komponenten differenziert werden, bei ersteren ist zudem eine Unterscheidung
in variable und fixe Formen möglich (s. Abb. 12.8). Im Gegensatz zu den ma-
teriellen Anreizformen, ist der Geldwert von immateriellen Anreizen wie der
Gestaltung des Arbeitsplatzes oder der Arbeitszeit i. d. R. nicht quantifizierbar.
Die folgende Abbildung (s. Abb. 12.8) zeigt die verschiedenen Anreizformen
im Überblick.
Ein Unternehmen wählt dabei diejenigen Anreize aus, von denen erwartet
wird, dass sie das Leistungsverhalten der Mitarbeitenden besonders positiv
beeinflussen.
stimmt werden. Auch hier sind verschiedene Modi möglich. Eine sofortige
Ausschüttung hat die größte Anreizwirkung, es ist jedoch zu diesem Zeitpunkt
oft noch nicht zu erkennen, ob die beurteilte Leistung auch einen nachhaltigen
Erfolg erzeugt. Gegenteilig verhält es sich bei einer langfristigen Ausschüt-
tung: Hier besteht weitgehende Gewissheit über den Erfolg bzw. Misserfolg,
die Anreizwirkung ist jedoch nur noch gering. Es erscheint daher sinnvoll mit
einer Kombination aus sofortiger und langfristiger Ausschüttung, beispielswei-
se in Form von Bonusbanken, einen Kompromiss einzugehen. Auf diese Weise
können Bonuszahlungen über mehrere Perioden verteilt werden.
Ein Vergütungssystem dient dazu, drei Grundprobleme zu lösen. Das erste ist Probleme der
Vergütung
die Gewichtung sozialer Faktoren. Der Leistungslohn richtet sich beispiels-
weise nach der erbrachten Leistung (dies hat Anreizwirkungen auf eine Leis-
tungserhöhung), während sich der Soziallohn an Einflussgrößen wie Alter,
Familienstand oder kulturellem Existenzminimum orientiert. Zum zweiten gilt
es, die Höhe der Entlohnung an den Anforderungen der Arbeit und an den
Ergebnissen zu orientieren. Dazu müssen die Arbeitsplätze nach der Höhe
ihrer Anforderungen (Arbeitswertigkeit, ermittelt durch analytische oder sum-
marische Arbeitsbewertung) geordnet und die Spannweite der Entlohnung von
der niedrigsten bezahlten bis zur höchst bezahlten Tätigkeit fixiert werden.
Darüber hinaus kann die Frage nach der Lohnform als problematisch angese- Lohnformen
hen werden, also die Frage, inwieweit die Bemessungsgrundlage den Lohn
bestimmt. Hierbei wird hauptsächlich in Zeitlohn und Leistungslohn unter-
schieden.
Beim Zeitlohn ist die Berechnungsgrundlage der Lohnhöhe eine bestimmte Zeitlohn
Zeiteinheit (Stunde, Woche, Monat). Entlohnt wird eine Normalleistung, die
trotz eventueller Abweichung von dieser Leistung keine Konsequenzen nach
sich zieht. Der Zeitlohn bietet sich bei Tätigkeiten an, bei denen Qualitätsge-
sichtspunkte eine Rolle spielen, deren Ablauf durch nicht direkt beeinflussbare
Faktoren bestimmt werden, die schwer messbare Tätigkeiten geistig-schöpfe-
rischer Art voraussetzen, die sich nicht im Voraus bezüglich Inhalt, Reihenfol-
ge, Ergebnis oder Dauer bestimmen lassen sowie dann, wenn besondere Vor-
sichtsmaßnahmen erforderlich sind.
Beim Akkord- oder Stücklohn wird hingegen für die Erstellung einer festge- Akkordentlohnung
legten Leistungseinheit ein bestimmter Lohnsatz festgelegt. Dabei geht man
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/33
vom Normallohnsatz aus, der bei einer Normalleistung, also bei einer Leis-
tung, die der arbeitende Mensch bei voller Übung und Einarbeitung auf Dauer
ohne Gesundheitsschädigung erreichen kann, gewährt wird. Im Gegensatz zum
Zeitlohn sinkt oder steigt der Verdienst entsprechend der Anzahl der pro Zeit-
einheit erstellten Leistungseinheiten, während die Lohnkosten wiederum im
Gegensatz zum Zeitlohn zeitunabhängig sind. Der Akkordlohn bietet sich zur
Entlohnung ausgeprägt „mechanischer“ Tätigkeiten an, die regelmäßig wieder-
kehren und sowohl von ihrem Ergebnis als auch von ihrer Dauer eindeutig be-
stimmbar sind, z. B. Fließbandarbeit. Da der Akkordlohn eine Tendenz zur
quantitativen Leistungssteigerung bewirkt, ist sowohl die Gefahr einer Ver-
nachlässigung der Arbeitsqualität als auch die einer psychophysischen Überan-
strengung gegeben, die die Leistungskontinuität in Frage stellt. Der Akkord-
lohn ist gemäß diesen Überlegungen immer dann von Vorteil, wenn es nicht
maßgeblich auf eine hohe Qualität der Arbeit ankommt und/oder eine Leis-
tungserhöhung nicht primär über eine erhöhte Anstrengung, sondern vor allem
über erhöhte Übung und verbesserte Fertigkeiten bewirkt werden kann.
Lohnformen
Neben der regelmäßig gezahlten Vergütung gibt es noch weitere Anreizsyste- Erfolgsbeteiligung
me. Einen ebenfalls finanziellen Anreiz stellt die Erfolgsbeteiligung dar. Die
Mitarbeitenden werden dabei unmittelbar am Ergebnis des Unternehmens be-
teiligt. Grundlage kann der Gewinn, der Ertrag (z. B. der Umsatz) oder die
Leistung (z. B. Produktionsmenge oder Kosteneinsparung) sein. Möglich ist
eine sofortige Auszahlung oder ein zumindest vorübergehendes Verbleiben im
Betrieb als Eigenkapital (z. B. Aktien) oder Fremdkapital (z. B. Darlehen). Die
Aufteilung kann pro Kopf oder aufgrund der Jahreslohnsumme erfolgen. Ziel
ist eine Beteiligung der Mitarbeitenden am Erfolg des Unternehmens, eine Ver-
ringerung des Konfliktpotenzials zwischen den Produktionsfaktoren Arbeit und
Kapital und die Übernahme von mehr Verantwortung der Beschäftigten für den
Betrieb.
Betriebliche Sozialleistungen sind Geld- und Sachleistungen, die über das Sozialleistungen
Arbeitsentgelt hinausgehen und nicht der direkten Abgeltung der Arbeitsleis-
tung dienen. Sie lassen sich in gesetzliche (z. B. Sozialversicherungsbeiträge
des Arbeitgebers), tarifvertragliche (z. B. Urlaubsgeld und Sonderzahlungen)
und freiwillige Sozialleistungen (z. B. Fahrtkosten- und Kantinenzuschüsse)
unterteilen. Ziele der betrieblichen Sozialleistungen sind, neben der sozialen
Absicherung, auch die Gewinnung neuer Mitarbeitenden sowie die Motivation
und die Betriebsbindung des bereits beschäftigten Personals.
Ein interessanter, in Deutschland noch wenig verbreiteter Ansatz ist das soge- Cafeteria-System
nannte Cafeteria-System. Bei dem Cafeteria-System handelt es sich um ein
Konzept der individualisierten Entgeltgestaltung, bei dem jeder Mitarbeiter im
Rahmen eines vorgegebenen Budgets materielle und immaterielle Leistungen
zusammenstellen kann, die seinen Wünschen am besten entsprechen. Ziel ist
es, den Nutzen für die Mitarbeitenden zu erhöhen, auch und gerade in Zeiten,
in denen Unternehmen wenig Spielraum für Lohnerhöhungen haben. Aller-
dings ist die Ausgestaltung dieses Systems meist sehr aufwändig.
12.3. Personalführung
12.3.1. Führungskraft
Die Mitarbeiterführung ist ein zentraler Punkt der Personalarbeit. Sie ist als Mitarbeiterführung
absichtliche Verhaltensbeeinflussung der Beschäftigten durch Führungskräfte
im Rahmen einer unmittelbaren Vorgesetzten-Mitarbeitenden-Beziehung zu
sehen. Der Zweck besteht in der Durchsetzung der angestrebten Unterneh-
mensziele. Dabei bedient man sich den Mitteln der Motivation (Änderung von
menschlichem Verhalten in eine bestimmte Richtung) und Macht (Möglichkeit,
in einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben an-
derer durchzusetzen). Macht erhalten Menschen beispielsweise durch Legiti-
mation, Belohnungs- oder Bestrafungsmöglichkeit. Nachhaltiger ist hingegen
Macht durch Persönlichkeit oder Expertise. Als Kriterium für Führungserfolg
ist dabei der Zielerreichungsgrad der vorgegebenen Ziele zu sehen.
Doch nicht jeder Mensch ist in der Lage, andere für gewisse Ziele zu begeis- Rolle und Aufgaben der
tern und sie dazu zu bringen, diese Ziele zu erreichen. Eine Führungskraft Führungskraft
muss auch zum Führen von Mitarbeitenden geeignet sein. Beispielsweise wäre
es für das Unternehmen nicht förderlich, wenn Vorgesetzte zwar fachlich bes-
ser qualifiziert sind und sich durch zielgerichtetes Handeln auszeichnen, sich
jedoch als Motivatoren schwer tun.
In dem Zusammenhang sei auch kurz auf die beiden Begrifflichkeiten der De- Exkurs: Delegation vs.
legation bzw. Substitution ärztlicher bzw. pflegerischer Tätigkeiten hingewie- Substitution
sen. Während bei der Delegation ärztlicher Tätigkeiten der Arzt weiterhin die
Verantwortung trägt, geht bei der Substitution die fachliche, rechtliche und
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/36
Führungskräfte besitzen das formale Recht, Weisungen zu erteilen. Sie haben Führungskraft vs.
außerdem die Interessen der Anteilseigner gegenüber Mitarbeitenden durchzu- Personalabteilung
setzen. Sie beeinflussen das Verhalten der Angestellten entweder direkt, bei-
spielsweise durch Arbeitsanweisungen, oder indirekt, beispielsweise indem sie
Leistungsbeurteilungen aussprechen. Während Führungskräfte überwiegend
gestaltende Aufgaben wahrnehmen (Personalführung von Individuen und
Gruppen, Arbeitsgestaltung), liegt die Verantwortung der Personalabteilung
vorwiegend bei beratenden und verwaltenden Aufgaben (Auszahlung der Ver-
gütung, Führen von Personalakten, Abwicklung von Einstellung, Versetzung
und Entlassung, Kenntnisse des Arbeits- und Tarifrechts etc.). Diese Aufgaben
sind gekennzeichnet durch eine hohe Standardisierung und die Notwendigkeit
umfangreicher personalwirtschaftlicher und arbeitsrechtlicher Kenntnisse. Eine
umfassende Kenntnis des konkreten Arbeitsplatzes oder einzelner Beschäftig-
ter ist hingegen nicht notwendig.
12.3.2. Menschenbilder
Der Führungsstil einer Führungskraft, also die Art und Weise, wie jemand
führt, wird zu einem großen Teil durch ihr Menschenbild bzw. ihre Füh-
rungsphilosophie beeinflusst. Menschenbilder sind vereinfachende und ver-
allgemeinernde Annahmen über Menschen und menschliche Verhaltensweisen.
Sie dienen als Grundlage für das Verständnis des Umgangs mit Mitarbeitern.
„Hinter jeder Entscheidung oder Maßnahme eines Managers“ so McGregor
„stehen Auffassungen über die Natur des Menschen und sein Verhalten“ (zi-
tiert nach Holtbrügge, D. (2013), S. 219). McGregor war einer der ersten, die
sich systematisch mit der Erforschung von Menschenbildern auseinanderge-
setzt haben. Der 1960 von ihm entwickelte Ansatz eines pessimistischen bzw.
optimistischen Menschenbildes ist nach wie vor weit verbreitet. Nach der
„Theorie X“ hat der Mensch keinerlei Interesse daran, Verantwortung zu
übernehmen. Er zieht es vor, geführt zu werden und hat überwiegend Sicher-
heitsmotive. Demnach existieren auch nur zwei Möglichkeiten Angestellte zur
Verfolgung der Unternehmensziele zu bewegen: Zum einen das Geld als allein
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/37
wirksames Anreizmittel sowie zum anderen Druck und Strafe respektive die
Furcht vor der Strafe. Wenngleich dieses Menschenbild nicht dem heutigen
Mitarbeitenden entspricht, bestätigt es sich jedoch in Form einer „selbsterfül-
lenden Prophezeiung“. Werden Beschäftigte ständig kontrolliert, steigt das
Bedürfnis, sich dieser Kontrolle zu entziehen oder nur das zu leisten, was auch
beobachtbar und kontrollierbar ist. Dies führt wieder zu verstärktem Kontroll-
verhalten usw.. Daher sollte der Führende von einem optimistischen Men-
schenbild ausgehen, das sich in der „Theorie Y“ niederschlägt. Arbeit wird
hier nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern kann unter geeigneten Vorausset-
zungen als Bestandteil der Selbstverwirklichung gesehen werden. Daraus folgt,
dass die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden in die Unternehmens-
pläne einbezogen werden, um sicherzustellen, dass diese sich besonders stark
für die Realisierung dieser Pläne einsetzen. Kritisch an dieser Theorie ist an-
zumerken, dass diese Thesen bislang keine empirischen Bestätigungen fanden
(s. Tab. 12.2).
Daneben gibt es eine Reihe weiterer Theorien, beispielsweise das Modell von Menschenbild nach
Schein
Schein (1980). Schein vertritt ein wesentlich komplexeres Menschenbild als
McGregor. Er unterscheidet den rational-ökonomischen Menschen (primär
durch monetäre Anreize motivierbar), den sozialen Menschen (motiviert durch
soziale Bedürfnisse), den sich selbst verwirklichenden Menschen (eine zent-
rale Rolle spielt die Selbstverwirklichung) und den komplexen Menschen
(flexibel, wandel- und anpassungsfähig). Schein sieht insbesondere in Letzte-
rem ein Menschenbild, das für die westlichen Industriestaaten charakteristisch
ist. Im Zuge der Digitalisierung und Globalisierung nimmt die Bedeutung des
komplexen Menschen zu.
Theorie X Theorie Y
Dem Durchschnittsmenschen ist eine Abneigung Sich physisch oder geistig anzustrengen, ist dem
gegenüber der Arbeit angeboren, und er versucht, Menschen ebenso eigen wie der Spieltrieb. Darüber
Arbeit zu vermeiden, wo immer er kann. hinaus kann die Arbeit sowohl Befriedigung als
auch Enttäuschung hervorrufen.
Als Folge der Abneigung gegenüber der Arbeit muss Äußere Kontrolle und Androhung von Strafen sind
der Mensch gezwungen, kontrolliert, ausgerichtet, allgemein nicht wirksam, um einen Menschen zu
bedroht, bestraft werden, um die erwartete Leistung veranlassen, bestimmte Ziele zu erreichen. Er zieht
zu erbringen. es vor, innerhalb des Zielsystems, mit dem er sich
identifiziert, eigenverantwortlich und selbstkontrol-
liert zu handeln.
Der Durchschnittsmensch zieht es vor, angeleitet zu Der Mensch übernimmt nicht Verantwortung, son-
werden; er versucht, Verantwortung abzuwälzen, dern sucht sie. Scheu vor Verantwortung, Mangel
entwickelt wenig Ehrgeiz, verlangt nach Sicherheit an Ehrgeiz sowie vorherrschendes Sicherheitsden-
und möchte sich vor allem wie die Mehrheit der ken sind Folgen misslicher Erfahrungen, nicht je-
Menschen verhalten. doch charakteristisch für die Menschen.
Die intellektuellen Fähigkeiten des Durchschnitts- Einfallsreichtum und Kreativität finden sich unter
menschen werden nur teilweise genutzt. Menschen weit mehr, als generell vermutet.
Das zentrale Führungsprinzip besteht aus Anleitung Das zentrale Führungsprinzip besteht in der Integra-
und Kontrolle, die nur mit Autorität durchgesetzt tion: Es geht darum, Bedingungen zu schaffen, un-
werden können. ter denen die Mitglieder der Organisation ihre eige-
nen Anstrengungen so ausrichten, dass sie ihre ei-
genen Ziele im Rahmen der Gesamtleistung des Un-
ternehmens erreichen können.
Die organisatorischen Erfordernisse bestehen ohne Das Unternehmen wird in dem Maße leistungsfähi-
Rücksicht auf die Bedürfnisse der Organisierten. ger, in dem die persönlichen Wünsche und Ziele
Für die gebotene Belohnung akzeptiert der Mensch seiner Mitarbeitenden mitberücksichtigt werden.
Autorität und Kontrolle.
Ungenutzte Fähigkeiten gibt es nicht. Deshalb be- Das Management ist herausgefordert, Neuerungen
steht auch kein Grund, Zeit, Geld und Anstrengun- einzuführen, neue Möglichkeiten der Zusammenar-
gen zu investieren, um eventuelle Fähigkeiten voll beit zu entdecken, und den menschlichen Einsatz
zu nutzen. anzuleiten.
12.3.3. Führungstheorien
Situative
Eigenschaftstheorien Führungsstiltheorien
Führungstheorien
Annahmen Gute Führungsperso- Effektivität der Füh- Effektivität des Füh-
nen unterscheiden rung hängt vom Füh- rungsverhaltens wird
sich durch ihre Per- rungsstil ab, d. h. vom von situativen Fakto-
sönlichkeitseigen- Verhalten der Füh- ren beeinflusst.
schaften. rungskraft gegenüber
Mitarbeitenden.
Beispiele/ * Stogdill (1974) * Kontinuum-Theorie * Kontingenztheorie
Studien * Theorie charismati- * Michigan Studies (Fiedler)
scher Führung * Ohio State Studies * Situative Führungs-
* Managerial Grid theorie (Hersey/
Blanchard)
12.3.3.1. Eigenschaftstheorien
12.3.3.2. Verhaltens-/Führungsstiltheorien
Die seit den 1930er Jahren entwickelten Führungsstiltheorien rücken davon ab, Führungsstiltheorie
die Eigenschaften der Führungskräfte als Ursache für Führungserfolg zu sehen
und stellen vielmehr deren Verhalten in den Vordergrund. Unter Führungsstil
versteht man das durchgängig und dauerhafte, d. h. immer wieder beobachtbare
Führungsverhalten von Vorgesetzten ihren Mitarbeitenden gegenüber. Man
unterscheidet dabei ein- und zweidimensionale Führungsstiltheorien. Das
Unterscheidungskriterium bei Führungsstilen, die nur eine Dimension betrach-
ten, ist meist die Entscheidungsautorität, also die Frage, wer Entscheidungen
letztendlich trifft.
Bei der Kontinuum-Theorie von Tannenbaum/Schmidt (1973) wird das Füh- Kontinuum-Theorie
rungsverhalten in einem bipolaren Kontinuum mit sieben Verhaltensklassen
nach dem Ausmaß der Anwendung von Autorität durch den Vorgesetzten und
der Entscheidungsfreiheit der Mitarbeitenden angeordnet. Dabei steigen der
Freiraum der Mitarbeitenden und die Möglichkeit der Entscheidungspartizipa-
tion von links nach rechts (s. Abb. 12.10). Welcher der Führungsstile besser
bzw. empfehlenswerter ist, wird dabei offen gelassen. Vielmehr wird auch in
der Kontinuum-Theorie bereits auf die Bedeutung der Situation hingewiesen
und damit der Flexibilität der Führungskraft eine entscheidende Rolle beige-
messen.
Erweitert man seine Blickrichtung auf das Aufgabengebiet und die zwischen-
menschlichen Beziehungen, so gelangt man in den Bereich der zweidimensio-
nalen Führungsstiltheorien. Diese Theorien basieren im Wesentlichen auf Ar-
beiten eines Forscherteams der Ohio State University, das sich ab etwa 1945
mit der Entwicklung eines Instrumentariums zur Beschreibung von Führungs-
verhalten beschäftigte. Im Gegensatz zu den eindimensionalen Führungsstil-
konzepten findet keine sich ausschließende Trennung von Aufgaben- und Mit-
arbeiterorientierung statt. Vielmehr gibt es zwei unabhängige Faktoren, die
gemeinsam zur Beschreibung von Führungsverhalten dienen.
Bei dem von Blake und Mouton (1964) entwickelten Verhaltensgitter (Ma- Managerial Grid
(Blake & Mouton)
nagerial Grid), handelt es sich um eine einfache, übersichtliche Darstellung in
Form einer zweidimensionalen Matrix, die in anschaulicher Weise einen brei-
ten Spielraum möglicher Führungsstile abbildet (s. Abb. 12.11). Betrachtet
werden dabei die Dimensionen Sach-/Aufgabenorientierung und Menschen-
/Mitarbeiterorientierung. Auf der X-Achse wird der Grad der Aufgabenori-
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/42
Bei der Ausprägung 1.1 wird weder Wert auf die Mitarbeitenden noch auf die
Arbeitsleistung gelegt, was dem Laissez-Faire-Stil (bzw. Überlebensmanage-
ment) entspricht. Dieser Führungsstil ist nicht zielführend und löst bei den
Mitarbeitern nicht selten Resignation und Apathie aus.
Der 5.5-Stil wird auch als „Middle of the Road“-Stil bzw. „Organisationsma-
nagement“ bezeichnet. Dabei wird ständig zwischen der Forderung nach Ar-
beitsleistung und dem Wunsch, die Mitarbeitenden zufrieden zu stellen hin und
her gependelt. Es handelt sich um eine Kompromisslösung, bei der unterm
Strich i. d. R. ausreichende Leistungen verbucht werden können. Die Mitarbei-
tenden sind motiviert, zeigen aber keine Höchstleistungen.
Bei der Ausprägung 9.9 wird eine sehr hohe Arbeitsleistung erzielt, bei gleich-
zeitig hoher Zufriedenheit der Mitarbeiter. Bei sehr gutem Arbeitsklima wer-
den dabei die Ziele der Mitarbeiter und der Unternehmung realisiert. Nach
Blake/Mouton sollte dieser Führungsstil angestrebt werden. Dieser Führungs-
stil zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus, z. B. eine offene
Kommunikation, Verantwortung, Vertrauen, Macht- und Entscheidungsdelega-
tion, direkte Konfliktlösung sowie eine gemeinsame Problemlösung.
Seit den 1960er Jahren setzte sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Füh-
rungserfolg stark von der jeweiligen Situation abhängt. Das Grundprinzip
situativer Führungsansätze (manchmal auch als Situationstheorien bezeichnet)
ist die Erkenntnis, dass der Führungserfolg davon abhängt, inwieweit die Füh-
rungskraft in der Lage ist, die konkrete Situation zu erfassen, sie für sein Füh-
rungsverhalten zu reflektieren und zu nutzen. Kurz gesagt: Analysiere das Um-
feld der zu führenden Personen und passe dein Verhalten zielorientiert an!
Hierbei ist Interaktion der Schlüssel zum Erfolg und nicht das starre Verfolgen
von Führungsprinzipien.
Die situativen Bedingungen, die auf die Führungskraft einwirken, lassen sich
anhand der drei folgenden Dimensionen beschreiben:
Die drei Dimensionen besitzen jeweils zwei Ausprägungen. Aus der Kombina-
tion der unterschiedlichen Ausprägungen ergeben sich dann insgesamt acht
Führungssituationen, die nach der situativen Günstigkeit angeordnet werden
können (s. Abb. 12.12).
Fiedlers ursprüngliche Annahme, dass die Gruppenleistung (als Maß für die
Führungseffizienz) mit zunehmender Mitarbeiterorientierung der Führungs-
kraft steigen müsste, konnte in empirischen Studien nicht belegt werden. Im
Gegenteil – es zeigte sich vielmehr, dass die Effizienz eines Führungsstils von
der jeweiligen Situation abhängig ist.
Ferner muss angemerkt werden, dass diese Ergebnisse in Folgestudien nur sehr
eingeschränkt bestätigt werden konnten. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die
Situationsvariablen dieses Modells. Laut der Meinung zahlreicher Autoren sind
diese nicht in der Lage, die Führungssituation realitätsgetreu abzubilden, da sie
wichtige Faktoren wie Fähigkeiten oder Bedürfnisse der Geführten nicht be-
rücksichtigen. Auch die Wirkungsrichtung der Situationsvariablen scheint frag-
lich. So muss beispielsweise eine hohe Positionsmacht nicht immer die Aufga-
benerfüllung erleichtern. Sie kann auch zu sozialer Distanz zwischen Mitarbei-
tenden und Führungskraft führen, was deren Einflussmacht eher senkt als er-
höht. Die Verwendung des LPC-Werts zur Ermittlung des Führungsstils wird
zudem als zu eindimensional und sehr einseitig kritisiert.
Somit stellt sich dieser als situativ eingeordnete Führungsstil doch als eigen-
schaftsorientierter Ansatz heraus, der durch den Situationsgedanken nur ver-
schleiert wird. Auch wird bei diesem Ansatz die Qualifikation der Geführten
völlig außer Acht gelassen.
Ein weiteres situatives Führungsmodell wurde von Hersey und Blanchard Situative
Führungstheorie von
(1977) entwickelt. Sie verwenden vier verschiedene Führungsstile, die sich aus Hersey/Blanchard
der Kombination der Verhaltensdimensionen Aufgabenorientierung und Perso-
nenorientierung ergeben: den autoritären, den integrierenden, den partizipa-
tiven und den delegierenden Führungsstil. Diese gelten jeweils in unterschied-
lichen Situationen als besonders effektiv. Die Situation wird mit dem Reife-
grad des Mitarbeitenden operationalisiert. Dieser steht in Relation zur jewei-
ligen Aufgabe und wird aus den Kategorien Funktionsreife (Kenntnisse und
Fähigkeiten) und psychologische Reife (Motive und Motivation) ermittelt. Der
Reifegrad wird nach vier Stadien differenziert (s. Abb. 12.13).
FAU Erlangen-Nürnberg, LS Gesundheitsmanagement, Klinikum Nürnberg HERZ
MHBA® 2021 Modul 2
Text 12: Personalwesen 12/47
Neben den bereits vorgestellten Ansätzen gibt es noch eine Vielzahl weiterer
Modelle. Diese sind Handlungsempfehlungen von allgemeiner Gültigkeit, die
unternehmensunabhängig sind. Sie beziehen sich stets nur auf einzelne Teilas-
pekte des Managementproblems und lassen andere, mindestens ebenso wichti-
ge Gesichtspunkte außer Acht. Damit sind sie kein umfassendes Modell von
Management, sondern nur ein Teil des Problemkomplexes Führung. Solche in
der Praxis als „Management by“-Konzepte bekannte Modelle sind beispiels-
weise:
Zusammenfassend kann man sagen, dass es keine Patentlösung für die Aus-
wahl eines Führungsstils für ein Unternehmen bzw. eine bestimmte Organisa-
tion gibt. Es handelt sich nicht um starres Konzept, das realisiert werden kann
oder muss, vielmehr lebt es durch die Führungskräfte und Mitarbeiterschaft.
Literaturverzeichnis:
a) Basisliteratur
b) Themenbezogene Spezialliteratur
Personal-Wissen:
http://wirtschaftslexikon.gabler.de
https://www.bpb.de/nachschlagen/
Kontrollfragen:
12.5. Was ist die Aufgabe von Vorgesetzten im Rahmen der Führung von
Mitarbeitenden, und wie lässt sie sich verwirklichen?
12.9. Nennen Sie die Methoden der Personalentwicklung, und geben Sie
Beispiele dazu.
12.10. Was ist beim Aufbau eines Vergütungssystems von Bedeutung und
wie würden Sie vorgehen?