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Belebtes Wasser

Belebtes Wasser, auch als levitiertes, vitalisiertes, informiertes,


strukturiertes oder Granderwasser bezeichnet, ist Wasser, das laut
der Behauptung seiner Hersteller und Vermarkter auf verschiedene
Weisen behandelt wurde und dadurch für etliche Einsatzzwecke
„verbessert“ worden sein soll. Hinweise auf tatsächliche
Veränderungen des Wassers gibt es nicht.[1]

In der Schweiz ist es seit 1999 verboten, mit einer therapeutischen


Wirkung des Wassers zu werben. In Österreich darf Granderwasser
(benannt nach Johann Grander) gemäß einem Gerichtsurteil aus dem
Belebtes Wasser aus Österreich,
Jahr 2006 als „aus dem Esoterik-Milieu stammender
das u. a. nach Taiwan exportiert
parawissenschaftlicher Unfug“ bezeichnet werden.[2][3]
wird: Ein bei Vollmond abgefüllter
Liter kostet rund das Dreifache von
belebtem Wasser ohne
Inhaltsverzeichnis Vollmondabfüllung.

„Belebung“
Historische Vorläufer (Entwicklung)
Sogenannte Wasserbelebung nach Grander
Angebliche Wirkungen und ihre Bewertung
Naturwissenschaftliche Einschätzung
Weitere Wasserbelebungs-Hypothesen
Juristische Auseinandersetzungen
Belebter Schnee
Literatur Laden für levitiertes Wasser in
Kassel
Weblinks
Einzelnachweise

„Belebung“
Viele Maßnahmen zur angeblichen Belebung von Wasser werden mit dem österreichischen
Parawissenschaftler Johann Grander verknüpft, der eigene Methoden und Geräte dazu entwickelt haben will.
Exemplarisch wird im Folgenden „Granderwasser“ thematisiert, die wissenschaftlichen Widerlegungen
lassen sich jedoch auch auf ähnliche Konzepte übertragen.

Historische Vorläufer (Entwicklung)


Folgende Entwicklungen werden von Vertretern der Theorie im Zusammenhang gesehen:
In der Fünf-Elemente-Lehre des Daoismus, die unter anderem in der traditionellen
chinesischen Medizin von Bedeutung ist, wird jedem Element eine Eigenschaft zugeschrieben
und die Wechselwirkung mit einem weiteren Element beschrieben. Daraus wird ein
Wechselwirkungskreislauf abgeleitet: „Holz nährt Feuer, Feuer nährt Erde, Erde nährt Metall,
Metall nährt Wasser, und Wasser nährt wiederum Holz.“[4]
Hildegard von Bingens Edelsteinwasser: Im vierten Buch ihrer Physica beschreibt sie die
Wirkung von 24 Steinen auf den menschlichen Körper, aber auch die Schädlichkeit anderer
Steine. Hierbei ist dezidiert keine Belebung des Wassers gemeint, jedoch schrieb sie den
Steinen eine Wirkung zu, die über Wasser in den Körper eingeleitet werde.[5]
Im 20. Jahrhundert erforschte der österreichische Förster und Parawissenschaftler Viktor
Schauberger die „spezielle Energie des Wassers“. Unbestritten ist zwar seine erfolgreiche
Tätigkeit bei der Konstruktion von Holzschwemmanlagen. Schauberger berief sich hierbei vor
allem auf die dem Wasser eigene positive Wirkung hoher Dichte, wenn es bei niedriger
Temperatur eingesetzt wird. Ferner berief er sich auf das Prinzip des hohen sich entfaltenden
Energiegehalts von Wasser im Zusammenhang mit zykloider („gesetzmäßiger“) Bewegung.
„Niedrige Temperatur und gesetzmäßige Bewegung waren seiner Meinung nach auch die
Bedingungen dafür, daß das Wasser seine Trag- und Sogkraft bewahren konnte.“[6] Für seine
Hypothesen gibt es keine wissenschaftliche Bestätigung.

Sogenannte Wasserbelebung nach Grander


Ein von dem 2012 verstorbenen Nordtiroler Unternehmer Johann Grander
gegründetes Unternehmen bietet Wasser an, das an einem mit sogenanntem
„Informationswasser“ gefüllten Metallzylinder (meist aus Kupfer)
vorbeifließt. Dadurch soll es in seiner „Struktur“ verändert werden und
besondere nicht näher beschriebene Eigenschaften erhalten. Angeblich soll
auch ein Glas mit Granderwasser durch solche „Informationsübertragung“
das Wasser in einem daneben stehenden Glas so verändern können, dass es
die Eigenschaften von Granderwasser bekommen soll.

Grander gibt an, die Anweisungen zur Entwicklung des Granderwassers von
Gott bekommen zu haben: …der die Entstehung von Granderwasser auf
seine guten Verbindungen zu Gott zurückführt, Antwort auf seine Fragen
„von oben“ bekommt und von sich selbst behauptet, ein anderer Mensch zu
sein, seit ihm vor 30 Jahren Jesus Christus erschienen sei.[7]

Grander und die kommerziellen Vertreter seiner Produkte versprechen


zudem etliche pseudowissenschaftliche physikalische und biologische
Wirkungen, die so behandeltes Wasser angeblich habe. So werden
beispielsweise positive Wirkungen auf Ernährung, Getreideanbau und
Gesundheit versprochen. Es gibt jedoch bisher keine wissenschaftlichen Eine Flasche
Studien und keine empirischen Hinweise, die den Nachweis erbringen oder Granderwasser
nahelegen, dass derartig behandeltes Wasser die behauptete Wirkung hat.

Charakteristisch für die Kommunikationspolitik des Grander-Unternehmens


ist die Vorgehensweise, die beworbenen Wirkungen nie direkt anzuführen, sondern ausschließlich indirekt
über ausgewählte Kundenrückmeldungen, sogenannte Testimonials, herauszustellen. Beispiele dieser
Kundenreferenzen sind über mehrere Branchen hinweg ersichtlich.[8]
Das Unternehmen Grander machte 2010 mit dem Vertrieb von Wasserbelebungsgeräten und Utensilien in
Verbindung mit dem Granderwasser einen Jahresumsatz von etwa 16 Millionen Schweizer Franken, etwa
12,7 Millionen Euro.[9]

Angebliche Wirkungen und ihre Bewertung

Keine der von Grander bzw. von Grander-Kunden behaupteten Wirkungen konnte reproduzierbar
nachgewiesen werden. Auf der Internetseite von Grander werden einzelne vorwissenschaftliche und
wissenschaftliche Arbeiten vorgestellt: eine Diplomarbeit, eine Dissertation[10] und eine Studie.[11]

Die folgenden Aussagen wurden naturwissenschaftlich widerlegt:

Wasserbelebung habe eine entgiftende Wirkung. Hierzu die österreichische Bundesanstalt für
Wassergüte in ihrem Gutachten 1993 wörtlich: „Granderwasser hat keinerlei entgiftende
Wirkung. Anders lautende Behauptungen, wie die zuvor von Grander-Vertretern getroffene
Aussage (Zitat Gutachten: ‚Das Gerät »Wasserbelebung 380« bewirkt laut Angabe der
Vertreter der Umwelt-Vertriebs-Organisation eine Entgiftung von kontaminierten Wässern‘)
sind falsch.“[12]
Wasserbelebung bzw. Wasserenergetisierung habe eine bakterientötende Wirkung. In der
Zusammenfassung (abstract) von Rudolf Hammers Diplomarbeit heißt es wörtlich dazu: „Die
Ergebnisse zeigen, dass eine generelle Wirksamkeit der Wasserenergetisierungsgeräte der
Hersteller UVO KG und Naturkraft Biotechnologie GmbH im mikrobiologischen Bereich der
Trinkwasserhygiene besonders im Hinblick auf eine mikrobizide bzw. desinfizierende Wirkung
nicht gegeben ist.“[13][14]
Eine bereits vorhandene Verkeimung werde sich reduzieren, sodass man das „belebte
Wasser“ bei Leitungen, die lange keinen Durchfluss hatten, einsetzen kann. Bei
Schwimmbädern könne man den Chlorzusatz reduzieren.[15] Auch an Müllkippen befindliche
Teiche wurden angeblich bereits so behandelt. Eine mikrobizide bzw. desinfizierende Wirkung
ist nachweislich nicht gegeben.[13]
Die Oberflächenspannung des Wassers werde herabgesetzt.[16][17] Dies könne in
Wäschereien ausgenutzt werden, wobei beispielsweise der Waschmitteleinsatz wesentlich
herabgesetzt werde. Auch Autowaschanlagen seien ein Einsatzgebiet. Diese Behauptung
stützt sich auf eine Diplomarbeit von Klaus Faißner, bei der das „Belebte Wasser“ durch einen
Weichmacher enthaltenden Gummigartenschlauch floss, die Vergleichsmuster aber nicht, was
einen methodischen Fehler darstellt. Die Messdaten konnten nicht reproduziert werden.
Moderne Waschmittel können zudem sehr gering dosiert werden und haben in Verbindung mit
zeitgemäßen Anlagen immer noch vertretbare Waschergebnisse. Weder der pH-Wert noch die
Leitfähigkeit oder der Sauerstoffgehalt werden durch die „Belebung“ verändert,[16] die
Wasserhärte ebenfalls nicht.[18]
Belebtes Wasser sei „energiereicher“ und soll deshalb weniger UV-Strahlung absorbieren.
Dieser Zusammenhang wurde in der Berner Fachhochschule im Jahr 2005 widerlegt.[18]
Als Zusatz in Heiz- oder Kühlanlagen sollen Ablagerungen in Leitungen und Kühltürmen
verhindert werden. Dies würde die vorherige Senkung der Wasserhärte bedingen, die jedoch
erwiesenermaßen nicht stattfindet.[18]
Belebtes Wasser wirke sich positiv auf das Wachstum von Pflanzen aus. Hintermann und
Basler 1998 dazu: „Granderwasser hat keinen Einfluss auf das Pflanzenwachstum,
ebensowenig wie andere ‚esoterische‘ Verfahren.“[19] „Weder das Versuchsgerät ‚Flexibler
Wasserbeleber’ der Firma Innutec (Grander) noch der physikalische Wasseraufbereiter
Aquavital erzielte die versprochenen Resultate.“[16]
Zu den folgenden Aussagen sind keine direkten Untersuchungen bekannt:

Das Wasser werde „in einen Zustand höherer Ordnung versetzt“. Vorgebliche Funktionsweise:
In diesen Geräten ist eine kleine Menge Granderwasser eingeschweißt. Das „belebte“ Wasser
kommt also nie in Berührung mit dem zu veredelnden Leitungswasser, dem Wasser werde
nichts hinzugefügt und nichts weggenommen. Dennoch wird behauptet, das durch das Gerät
hindurchfließende Leitungswasser werde durch die Grander-Technologie in einen Zustand
höherer Ordnung versetzt. Dies widerspricht dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik,
wonach in einem geschlossenen adiabatischen System die Entropie nicht abnehmen und das
System ohne Energiezufuhr daher nur in einen Zustand niedrigerer Ordnung übergehen kann.
Bäckereien benötigten für den gleichen Teig und dieselbe Menge Brot weniger Wasser, und
das so hergestellte Brot bliebe länger frisch. Auch diese Wirkung ist sehr unwahrscheinlich, da
der pH-Wert, die Leitfähigkeit und der Sauerstoffgehalt durch die „Belebung“ nicht verändert
werden,[16] und auch die Wasserhärte nicht verändert wird.[18]
Die Haltbarkeit des Wassers werde ohne Qualitätsverlust um einige Jahre verlängert, weshalb
angeblich auch große Mineralwasserabfüller ihr Wasser damit behandeln.

Am 31. Oktober 2019 verbreitete die Firma Grander über die eigene Website sowie über eine PR-Seite im
Kitzbüheler Anzeiger die Meldung, die Wirksamkeit des Grander-Wassers sei nun wissenschaftlich
nachgewiesen, entsprechende Tests könnten reproduziert werden. Die Wetsus-Forschungsgruppe „applied
water physics“ habe grundlegende Mechanismen der magnetischen Wasseraufbereitung unter Verwendung
eines IPF-/Grander- Wasserkern-Magnetzylinders verifizieren und in einer begutachteten Fachzeitschrift
veröffentlichen können.[20] Eine seriöse Bewertung dieser Studie von dritter, akademischer Seite steht noch
aus. Eine erste fachliche Analyse durch den Physiker Florian Aigner fiel allerdings negativ aus: Der
veröffentlichte Artikel hat keinen Bezug zu den von der Firma aufgestellten Behauptungen der
"Wasserbelebung".[21] Im Dezember 2019 wurde das Unternehmen für sein „Lebenswerk“ mit dem
Negativpreis Goldenes Brett vorm Kopf ausgezeichnet.[22]

Naturwissenschaftliche Einschätzung
Wassermoleküle sind Dipolmoleküle und liegen im flüssigen Wasser nicht frei und voneinander unabhängig
vor, sondern sind über Wasserstoffbrückenbindungen vernetzt. Dadurch bilden sich auch größere kurzlebige
Einheiten, sogenannte „Wassercluster“.

Vom belebten Wasser sagen die Hersteller, dass dessen Information verändert sei, indem die Cluster
beispielsweise durch Wasserwirbel „umstrukturiert“ würden. Worin genau diese Veränderung bestehen soll
und welche Strukturen was auslösen würden, wird von den Herstellern nicht definiert bzw. als „nicht
bekannt“ deklariert.

Wasserstoffbrückenbindungen existieren jedoch immer nur für sehr kurze Zeit und brechen innerhalb von
Picosekunden wieder auf, während sich an anderen Bindungsstellen genauso rasch wieder neue Brücken und
somit neue Cluster bilden.[23] Experimentell ist die extreme Kurzlebigkeit der Mikrostrukturen im Wasser
auch an der Rotationsdiffusion des Wassers zu erkennen (die regellose, durch Zufallsbewegungen erzeugte
Änderung der Richtung der Symmetrieachsen der Wassermoleküle in der Flüssigkeit, deren
charakteristische Zeiten ebenfalls im Picosekundenbereich liegen).[24] Diese speziellen Eigenschaften des
Wassers sind der Grund für seine zahlreichen Anomalien.

Eine bleibende Umstrukturierung der Cluster ist wegen der Kurzlebigkeit jeder einzelnen
Wasserstoffbrückenbindung unmöglich.

Weitere Wasserbelebungs-Hypothesen
Die angebliche Entdeckung des französischen Virologen Luc Montagnier, dass Lösungen mit
DNS eines Virus oder eines Bakteriums „Radiowellen im Niedrigfrequenzbereich ausstrahlen“
und diese Radiowellen das Wasser auch nach zahlreichen Verdünnungen beibehalte, ist stark
umstritten.[25]
Jacques Benveniste, ein französischer Mediziner, veröffentlichte 1988 in der Zeitschrift Nature
Ergebnisse, nach denen hochgradig verdünnte Antigene über einen „Gedächtniseffekt“ des
Wassers Leukozyten beeinflussen. Diese Effekte ließen sich allerdings nicht
reproduzieren[26][27] und selbst Benveniste gelang es unter Aufsicht des Nature-
Chefredakteurs John Maddox und des amerikanischen Pseudowissenschaften-Gegners
James Randi nicht, diese Effekte zu beweisen.[28]
Masaru Emoto nahm an, dass Wasser verbale Botschaften aufnimmt, und behauptete, dies
über Fotografien von gefrorenen Wassertropfen belegen zu können. Emotos Annahmen
stehen in erheblichem Widerspruch zu bestehenden Erkenntnissen der Wasserchemie und -
physik. Insbesondere seine Methodik kann nach den für die Wissenschaft geltenden
Qualitätsanforderungen nicht bestehen. Da sich seine vermeintlichen Erkenntnisse weder
logisch noch empirisch nachvollziehen lassen, werden seine Ideen von der Fachwelt nicht
ernstgenommen.[29][30] 2003 bot die James Randi Educational Foundation Emoto 1 Million
US-Dollar, wenn er die Ergebnisse seiner Studien in einem Doppelblindversuch reproduzieren
könne.[31]

Juristische Auseinandersetzungen
Die Firma Rayonex Biomedical vertrieb hochpreisige Geräte für Heilpraktiker zur Stimulierung
der menschlichen Regulationsmechanismen mit Programmen zu Wasserenergetisierung,
Ozonschutz, Tinnitus, Lern- und Konzentrationsstörungen und vielen anderen
Einsatzgebieten. Die Werbung mit Masaru Emotos unbelegter Theorie der
Informationsspeicherung von Wasser, erkennbar durch die Kristallstruktur von Eis, und
ebensolche Effekte der vertriebenen Geräte wurde neben vielen anderen Aussagen unter
Androhung von 250.000 Euro Ordnungsgeld oder an den Geschäftsführern zu vollziehender
Ordnungshaft bis zu 6 Monaten vom Landgericht Dortmund untersagt.[32]
In Neuseeland wurde der Vertreiber für Granderwasser wegen Irreführung der Verbraucher zu
einer Strafe und zu Schadenersatz von umgerechnet rund 77.000 Euro verurteilt.[33] Die
urteilende Richterin bezeichnete die entsprechenden Produkte als Quacksalberei und
Pseudowissenschaft.
Die Bezeichnung „aus dem Esoterik-Milieu stammender, parawissenschaftlicher Unfug“ für
Granderwasser ist laut dem Oberlandesgericht Wien sachlich begründet, ebenso wie der
Vorwurf, dass „Menschen, die an gefährlichen Krankheiten wie etwa Borreliose oder Krebs
leiden, möglicherweise leichtgläubig auf dringend notwendige medizinische Behandlung
verzichten und auf die Wirkung des Wunderwassers vertrauen“.[34] Der Vorwurf des Betrugs
war nicht haltbar, weil aufgrund des dreimonatigen Rücktrittsrechts der Käufer von Grander-
Utensilien eine Bereicherungsabsicht, ein Tatbestandsmerkmal des Betrugs, nicht zu erkennen
war.[34]
Dem Hersteller Biopol wurde 2009 vom Landgericht Ansbach unter Androhung von
250.000 Euro Ordnungsgeld untersagt, mit der Belebung von Wasser durch die Geräte Travel
und Magnum zu werben. Dies betraf insbesondere die Mauertrockenlegung, aber auch die
behauptete Zuführung von ursprünglicher, natürlicher „Information“ an Trinkwasser und somit
medizinische, gustatorische, radiologische Effekte, Kalkdeaktivierung und die angebliche
Leistungsverbesserung von Treibstoff.[35]
Dem Unternehmen DWDL wurde 2010 vom Landgericht Bielefeld untersagt, mit der
Veränderung von Wasser durch Magnetfelder zu werben.[36] Auch dieser Hersteller beruft sich
auf Masaru Emoto.[37]
Der Hersteller Tennant vertrieb 2013 Scheuersaugmaschinen mit angeblicher
Wasseraktivierung und der Werbeaussage, dass das aktivierte Wasser kein zusätzliches
Reinigungsmittel benötige. Dies wurde 2013 vom Landgericht Stuttgart unter Androhung von
250.000 Euro Ordnungsgeld untersagt, 41.209,67 Euro nebst Zinsen mussten an Kärcher
geleistet werden.[38]
In Österreich gibt es seit März 2018 heftige Auseinandersetzungen über die Anwendung
pseudowissenschaftlicher und esoterischer Produkte und Methoden in Krankenhäusern wie
des Granderwassers, der „energetischen Reinigung“ oder sogenannter „Geo Waves“. Die
Verantwortlichen eines derartigen Auftrags für das Krankenhaus Nord in Wien sind heftiger
Kritik ausgesetzt, die Präsidentin des Obersten Sanitätsrats ist zurückgetreten.[39] In einem
Bericht der Tageszeitung Der Standard darüber heißt es: „Andere Landeskliniken setzen stolz
auf Grander-Wasser. Das Landesklinikum Baden etwa machte dazu 2006 sogar eine
Aussendung zum ‚energetisierten‘ Grundwasser in seiner Einrichtung. Auch im
Landesklinikum Deutschlandsberg fließt Grander-Wasser durch die Leitungen. Im Spital in
Steyr wurde bis vor kurzem auch noch auf der Website explizit darauf hingewiesen, dass
Grander-Wasser angeboten wird, dieser Satz ist aber mittlerweile von der Website
verschwunden.“[40]

Belebter Schnee
Von einigen Unternehmen wird auch eine „Energetisierung“ oder „Belebung“ des Schnees durch speziell
behandeltes Wasser für Schneekanonen angeboten.[41][42][43] So bewirbt das deutsche Unternehmen Aqua
Blue „Snowtuning für Schneekanonen und Pumpstationen“.[44] Das Unternehmen Energy Receive Solutions
(ERSO) bietet ein Verfahren an, das durch „Elektrosmogentstörung und Wasseraktivierung“ die Struktur des
Kunstschnees der des Naturschnees angleichen soll.[45] Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese
Behauptungen unbelegt, ihnen wird mit denselben Argumenten wie bei der „Wasserbelebung“
widersprochen.[46]

Literatur
Helge Bergmann: Granderwasser: Warum so viele irren. In: Skeptiker, 1/2018, S. 20–23.
Klaus Roth: H2O – Jo mei! – vitalisiert, verwirbelt, levitiert, energetisiert, informiert und anti‐
entropisch, in: Chemie in unserer Zeit, April 2013, doi:10.1002/ciuz.201300626 (Roth führt
mehrere Konzepte auf und stellt sie vor).

Weblinks
Wunder oder Wucher? (https://wasserschwindel.wordpress.com/impressum/) In:
wasserschwindel.wordpress.com. Erich Eder, abgerufen am 6. März 2020.
Stephen K. Lower: Structured Water Pseudoscience and Quackery (http://www.chem1.com/C
Q/clusqk.html). In: chem1.com. Simon Fraser University. (englisch)
Markus Fischer, Ilka Haase, Sascha Rohn: Unser Wasser zwischen Wissenschaft und
Hokuspokus (https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/12712), 27. Oktober 2011, Food &
Health Academy public (WiSe 11/12), Uni Hamburg Lecture2Go

Einzelnachweise
1. Helge Bergmann: Wasser, das Wunderelement? Wahrheit oder Hokuspokus. John Wiley &
Sons, 2011, ISBN 978-3-527-32959-5, S. 234 (eingeschränkte Vorschau (https://books.google.
de/books?id=_58tBAAAQBAJ&pg=PA234#v=onepage) in der Google-Buchsuche).
2. Erich Eder: Angeklagt – Grander gegen Eder. In: Skeptiker. Nr. 21, Januar 2008, S. 15–17
(Digitalisat [abgerufen am 28. Juni 2018]).
3. Christian Kreil: Der Unfug Granderwasser: Von Jesus inspiriert, von Esoterikern abkassiert. (ht
tps://derstandard.at/2000075650123/Der-Unfug-Granderwasser-Von-Jesus-inspiriert-von-Esot
erikern-abkassiert) In: derstandard.at. 12. März 2018, abgerufen am 28. Juni 2018.
4. Wilhelm Mertens, Helmut Oberlack: Qigong. Gräfe Und Unzer, 2015, ISBN 978-3-8338-4697-
7, S. 9 (eingeschränkte Vorschau (https://books.google.de/books?id=9fq9CgAAQBAJ&pg=PA9
&q=%22Holz+n%C3%A4hrt+Feuer%2C+Feuer+n%C3%A4hrt+Erde%2C+Erde+n%C3%A4hrt
+Metall%2C+Metall+n%C3%A4hrt+Wasser%22#v=onepage) in der Google-Buchsuche).
5. Hildegard von Bingen: Physica (Liber simplicis medicinae). Buch 4: "De Lapidibus".
6. Olof Alexandersson: Lebendes Wasser. Ennsthaler Gesellschaft m.b.H & Co KG, Steyr 2003,
ISBN 978-3-85068-377-7, S. 20.
7. Zitat der Aussage Granders am 13. Mai 2005 vor dem Bezirksgericht Kitzbühel; ähnlich im
Interview der ORF-Sendung „Report“ am 1. Juli 2008
8. Grander Testberichte. (https://vimeo.com/grandertestberichte) Profil des Herstellers mit
Erfahrungsberichten und Anwenderaussagen über den Einsatz von Grander-Technologie in
den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Gewerbe. In: vimeo.com. Grander, 2016,
abgerufen am 3. November 2019.
9. Peter Basler: Grander-Wasser: Steuergeld für «Wundermittel». (http://www.srf.ch/konsum/the
men/gesundheit/grander-wasser-steuergeld-fuer-wundermittel) Sendung Kassensturz des
Schweizer Fernsehens, 25. Mai 2010, abgerufen am 18. Mai 2011.
10. vgl. Krista Federspiel, Christian Laimer: Der Hokuspokus an Wiens Boku. In: der Falter. Nr. 10,
2014 (Volltext auf skeptiker.at: Hokuspokus an der Wiener Boku (https://www.skeptiker.at/vero
effentlichungen-und-stellungnahmen/dies-und-das/21-hokuspokus-an-der-wiener-boku)
[abgerufen am 14. April 2019]).
11. Externe Forschungsprojekte. (https://www.grander.com/international/grander-wasser/wasserfor
schung/forschungskonzept/externe-forschungsprojekte) Untersuchungen und Studien. In:
grander.com. Abgerufen am 30. Januar 2020.
12. Gutachten über die Wirkung des Geräts „Wasserbelebung 380“ der Umwelt-Vertriebs-
Organisation auf Testwässer. (http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/baw1993.htm)
Bundesanstalt für Wassergüte, Österreich, 25. Juni 1993, abgerufen am 13. März 2011 (PDF-
Datei auf der Webseite Was ist dran am Granderwasser?).
13. Rudolf Hammer: Untersuchung von Effekten in energetisiertem Wasser unter Berücksichtigung
ausgewählter mikrobiologischer, physikalischer und pflanzenphysiologischer Aspekte. (https://
zidapps.boku.ac.at/abstracts/oe_list.php?paID=3&paSID=4981&paSF=&paCF=0&paLIST=0)
In: Diplomarbeit am Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, Abteilung für
Wasserhygiene, Universität für Bodenkultur Wien. Januar 2004, abgerufen am 26. Oktober
2014.
14. Studie über Wasserbelebung. In: Konsument. Nr. 6/2004, Mai 2004 (konsument.at (https://ww
w.konsument.at/cs/Satellite?pagename=Konsument/MagazinArtikel/Detail&cid=20330)
[abgerufen am 16. Dezember 2019]).
15. Grander Schwimmbad Journal, S. 4. (https://web.archive.org/web/20110124104442/http://pdf.
grander.com/literatur/GRANDER_SB-Journal_klein.pdf) (PDF-Datei; 1,9 MB) Grander,
archiviert vom Original (https://giftbot.toolforge.org/deref.fcgi?url=http%3A%2F%2Fpdf.grande
r.com%2Fliteratur%2FGRANDER_SB-Journal_klein.pdf) am 24. Januar 2011; abgerufen am
26. Oktober 2014 (online abgerufen am 13. August 2012).
16. D. Kitzmüller: Mythen des Wassers - Wissenschaftliche Untersuchungen von „belebtem“
Wasser anhand der Grandertechnologie und Aquavital (http://homepage.univie.ac.at/erich.ede
r/wasser/kitzmueller2006.pdf) (PDF-Datei; 1,82 MB), abgerufen am 13. März 2011.
Fachbereichsarbeit aus Chemie, 2005/06
17. Klaus Faißner: Diplomarbeit zur Grander-Wasserbelebung. Frohnleiten 2000
18. Philippe Boss, Daniel Christen: Versuchsbericht Granderwasser: UV-Absorption/Wasserhärte.
Vergleich der UV-Absorption und der Gesamtwasserhärte von Grander- und normalem
Wasser. (http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/bosschristen2005.pdf) (PDF-Datei;
705 kB) Berner Fachhochschule Technik und Informatik, Fachbereich Chemie, Burgdorf, 2005,
abgerufen am 13. März 2011.
19. K. Hintermann und P. Basler: Verbesserung des Rebenwachstums mit alternativen Methoden
(http://www.vitis-vea.de/info.php?auswahl=41336). Schweizerische Zeitschrift für Obst- und
Weinbau 13/1998, S. 326–329, abgerufen am 13. März 2011. hier online verfügbar (http://hom
epage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/hintermann1998.htm).
20. Theoretische Grundlagen der GRANDER®-Wasserbelebung wissenschaftlich nachgewiesen.
(https://www.grander.com/international/grander-wasser-news/wirkung-der-grander-wasserbele
bung-wissenschaftlich-nachgewiesen) In: grander.com. 2. November 2019, abgerufen am 4.
Mai 2020.
21. Bernd Harder: „Granderwasser“ jetzt bewiesen – oder eher doch nicht? (https://blog.gwup.net/
2019/12/14/granderwasser-jetzt-bewiesen-oder-eher-doch-nicht/) In: GWUP. 14. Dezember
2019, abgerufen am 25. Januar 2020.
22. Homöopathie-Unternehmen erhält das Goldene Brett vorm Kopf. (https://www.derstandard.de/
story/2000112250614/homoeopathie-unternehmen-erhaelt-das-goldene-brett-vorm-kopf) Der
Standard, 13. Dezember 2019, abgerufen am selben Tage.
23. Frank N. Keutsch und Richard Saykally: Water clusters: Untangling the mysteries of the liquid,
one molecule at a time In: Proceedings of the National Academy of Sciences USA.
2001:98:10533-10540. doi:10.1073/pnas.191266498 (englisch)
24. Felix Franks: Water a matrix of life. 2. Auflage, RSC Paperbacks, Cambridge 2000, S. 28.
ISBN 0-85404-583-X. (englisch)
25. Nobel laureate gives homeopathy a boost. (http://www.theaustralian.com.au/news/health-scien
ce/nobel-laureate-gives-homeopathy-a-boost/story-e6frg8y6-1225887772305) The Australian,
5. Juli 2010, abgerufen am 9. Juli 2014 (englisch).
26. S. J. Hirst, N. A. Hayes, J. Burridge, F. L. Pearce, J. C. Foreman: Human basophil
degranulation is not triggered by very dilute antiserum against human IgE. In: Nature. Bd. 366,
S. 525–527, PMID 8255290 (englisch)
27. J. H. Ovelgonne, A. W. Bol, W. C. Hop, R. van Wijk: Mechanical agitation of very dilute
antiserum against IgE has no effect on basophil staining properties. In: Experientia. Bd. 48(5),
S. 504–508, PMID 1376282 (englisch)
28. J. Maddox, J. Randi, W. W. Stewart: „High-dilution“ experiments a delusion (etwa: „Hoch-
Verdünnungs“-Experimente (sind) eine Täuschung). In: Nature. Bd. 334, S. 287–291, PMID
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29. Klaus Bachmann: Wasser. H2O ist nicht zu fassen: Wie Forscher versuchen, die Rätsel des
exzentrischen Elements zu entschlüsseln. In: Geo. Jg. 31, Heft 7/2006, ISSN 0342-8311.
30. Xiao Feng Pang: Water – Molecular Structure and Properties. World Scientific, New Jersey
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31. Chiropractic Crackup, Talking to Water, Sylvia Emerges!, Bidlack's Lumps, An MS Miracle, and
a Korean Magic Stone … (http://archive.randi.org/site/jr/052303.html) In: archive.randi.org.
23. Mai 2003, abgerufen am 3. Dezember 2019 (englisch, Online-Newsletter der James Randi
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32. Landgericht Dortmund: Urteil vom 24. Juni 2004 – Az. 8 O 212/04. (https://openjur.de/u/10260
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Commerce Commission, 26. Juli 2005, abgerufen am 17. September 2018 (englisch).
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e.ac.at/erich.eder/wasser/OLGurteil2006.pdf) (PDF-Datei; 583 kB)
35. Landgericht Ansbach: Urteil vom 23. Januar 2014 – Az. 5 HK O 1/09. (https://openjur.de/u/473
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36. Landgericht Bielefeld: Urteil vom 6. April 2010 – Az. 15 O 221/08. (https://openjur.de/u/144794.
html) Openjur, 6. April 2010, abgerufen am 26. Oktober 2014.
37. Wolfgang Spier: Über Wasser. (http://das-wasser-des-lebens.com/wasser.htm) das-wasser-
des-lebens.com, abgerufen am 26. Oktober 2014.
38. Landgericht Stuttgart: Urteil vom 14. Juni 2013 – Az. 5 31 O 52/11 KfH. (https://openjur.de/u/6
41166.html) Openjur, 14. Juni 2013, abgerufen am 26. Oktober 2014.
39. Energetiker-Affäre am KH Nord: Präsidentin des Sanitätsrats tritt zurück. (https://derstandard.a
t/2000076486003/KH-Nord-Praesidentin-des-Obersten-Sanitaetsrats-tritt-zurueck) In:
derstandard.at. 20. März 2018, abgerufen am 21. März 2018.
40. David Krutzler: KAV gab bereits vor Jahren „energetische Leistungen“ in Auftrag. (https://derst
andard.at/2000076507447/KAV-gab-bereits-vor-Jahren-energetische-Leistungen-in-Auftrag)
In: derstandard.at. 20. März 2018, abgerufen am 21. März 2018.
41. Florian Freistetter: Energetisierter und belebter Schnee rettet den Wintertourismus! (https://der
standard.at/2000029296332/Energetisierter-und-belebter-Schnee-rettet-den-Wintertourismus?
_blogGroup=1) In: derstandard.at. 19. Januar 2016, abgerufen am 25. Mai 2018.
42. Anton Rainer: Verpulvert. (https://www.tageszeitung.it/2015/11/30/verpulvert/) In:
tageszeitung.it. 30. November 2015, abgerufen am 27. Januar 2020.
43. Titus Arnu: Zauber-Schnee. (https://www.sueddeutsche.de/politik/wintersport-zauber-schnee-
1.2835182?reduced=true) In: sueddeutsche.de. 27. Januar 2016, abgerufen am 23. März
2020 (Anmeldung erforderlich).
44. Wasseraufbereitung für Scheekanonen. (https://www.aqua-blue.de/de/einsatzgebiete/industrie/
schnee-und-eis/) In: aqua-blue-de. Abgerufen am 15. März 2019.
45. Florian Freistetter: Kunstschnee mit belebtem Wasser hält länger? Wie ein wissenschaftliches
Experiment NICHT durchgeführt werden sollte. (http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2
013/01/03/kunstschnee-mit-belebtem-wasser-halt-langer-wie-ein-wissenschaftliches-experime
nt-nicht-durchgefuhrt-werden-sollte/) In: scienceblogs.de. 3. Januar 2013, abgerufen am
13. November 2018.
46. Ulrich Berger: Belebter Schnee mit ESO- … sorry … ERSO-Austria. (http://scienceblogs.de/krit
isch-gedacht/2013/01/03/belebter-schnee-mit-eso-sorry-erso-austria/) In: scienceblogs.de.
3. Januar 2013, abgerufen am 19. April 2018.

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