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Zum einen soll man den Sachverhalt nicht „quetschen“, zum anderen kann man
lebensnah auslegen. Wenn im Sachverhalt steht: „A schlägt B“ kann man davon
ausgehen, dass er dies wusste und wollte, A also vorsätzlich handelte. Das darf
man bejahen, obwohl es im Sachverhalt keine expliziten Angaben dazu gibt.
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Diese lebensnahe Auslegung sollte aber erst nach sorgfältiger Prüfung des
Kapitel 14 Umgang mit dem Sachverhalt, 9783825245887, 2020
Sachverhaltes stattfinden.
Gibt es keine Angaben im Sachverhalt, können Sie zum Beispiel davon aus-
gehen, dass die Form im Gesetzgebungsverfahren gewahrt wurde, dass der
Täter schuldfähig, der Vertragspartner geschäftsfähig ist. Allerdings genügt ein
kleiner Hinweis auf ein Tatbestandsmerkmal, um dieses zu prüfen.
Beispiele: Der 16-jährige F, der tablettensüchtige T, der Bundespräsident hat nicht
unterschrieben etc.
Aufgabe
Aufgabe: Lesen Sie den Sachverhalt und kreuzen Sie an, was Sie prüfen
würden.
K betritt den Secondhand-Laden des V. Dort sieht er eine Lederjacke aus den
70er Jahren für 60 €. K geht mit der Jacke zur Kasse und zückt sein Portemon-
naie. Der wortkarge V packt die Jacke ein.
Hat K einen Anspruch auf Herausgabe der Jacke?
96 Kapitel 14: Umgang mit dem Sachverhalt
(§ 130 I 2 BGB)
2. Annahme
a) Tatbestand einer Willenserklärung
b) Wirksamwerden der Willenserklärung durch Abgabe und Zugang
(NB: § 151 BGB)
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Kapitel 14 Umgang mit dem Sachverhalt, 9783825245887, 2020