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Seevögel
Nur für wenige Wochen, in denen sie Eier legen und ihre Jungen ausbrüten, kommen
Seevögel an Land. Basstölpel nutzen dabei zum Nestbau oft Reste von Fischereileinen.
Auf Deutschlands einzigem Basstölpel-Brutfelsen auf Helgoland kann man die
grellbunten Plastikfäden in fast jedem Nest gut erkennen - und leider auch die darin
verendeten Jungvögel. Noch schlechter steht es um Albatrosse und Eissturmvögel. Sie
jagen nicht im Sturzflug, sondern nehmen Nahrung von der Wasseroberfläche auf.
Dabei verwechseln sie offenbar kleine Plastikteile, die an der Oberfläche schwimmen,
mit Nahrung und verschlucken sie.
Untersuchungen von Küken des Laysan-Albatros, der auf Hawaii brütet, fanden bei
mindestens 67 von 100 Küken Plastik im Magen. Dabei holten die Forscher:innen
vollständig erhaltene Plastiktüten, Plastikspielzeug, Feuerzeuge und in einem Fall
sogar eine Zahnbürste aus dem Verdauungssystem der Küken.
Schildkröten
Das Verschlucken von Plastikteilen und das Verheddern in Tüten oder Netzen aus
Kunststoff ist Expert:innen zufolge aber das größte Todesrisiko für
Meeresschildkröten.
Wale
Die Liste der Gegenstände, die man in einer Langzeitstudie um die Kanarischen Inseln
über 16 Jahre in den Verdauungssystemen von gestrandeten Walen gefunden hat,
gleicht eher der Beschreibung einer Müllkippe als einer Nahrungsanalyse:
Plastiktüten, Verschlusskappen, Nylondrähte und zylindrische Kunststoffteile, aber
auch Seile, Fäden, Kabel sowie Teile von plastikhaltigen Kleidungsstücken waren
darunter.
13 von 465 untersuchten Walen waren direkt an den Folgen der Verstopfung ihres
Verdauungssystems gestorben. Besonders schlecht war es Pottwalen oder Pilotwalen
ergangen, die in großen Tiefen nach Nahrung tauchen.
Das Drama spielt sich aber nicht nur im Atlantik, sondern auch direkt vor unserer
Haustür ab. An der Nordseeküste wurden im Januar und Februar 2016 in 22 von 30
gestrandeten Pottwalen Plastikmüll gefunden. Bis zu 25 Kilogramm Plastikmüll hatten
die Wale jeweils im Magen, darunter ein über dreizehn Meter langes Fischernetz - so
lang wie der Wal selbst - sowie ein 70 Zentimeter großes Teil der Innenverkleidung
eines Autos. Ein trauriger Hinweis darauf, dass auch in der Nordsee die
Plastikverschmutzung weit verbreitet ist.
Robben