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Ökologie/Evolution (Einführung in die Meeresbiologie)

Violetter Seeigel
Sphaerechinus granularis (Echinodermata)

Systematische Einordnung

Der Violette Seeigel stammt wie alle Seeigel aus dem Reich der Tiere und dem Stamm der
Stachelhäuter. Des Weiteren befindet er sich in der Klasse der Seeigel, im genaueren in der Familie
der kugelförmigen Seeigel. Der Violette Seeigel ist dabei der einzige Vertreter der Gattung
Sphaerechinus.1 Seinen deutschen Namen (Dunkel-) Violetter Seeigel, verdankt er dabei seiner
auffällig violetten Färbung welche jedoch nur in sehr geringen Tiefen, an Land oder mit extra
Beleuchtung unter Wasser beobachtet werden kann, da das Wasser den Einfall der für die Farbe
benötigten Wellenlängen verhindert.

Abb.1 Violetter Seeigel (Sphaerechinus granularis)

Charakterisierung des Lebensraums

Der Lebensraum des Violetten Seeigels erstreckt sich vom temperaten bis in den subtropischen
Bereich über das gesamte Mittelmeer und den östlichen Atlantik vom Ärmelkanal bis hinunter zu den
Kapverdischen Inseln. Er bewohnt dabei hauptsächlich flache Küstenabschnitte kann aber auch in
einer Tiefe von bis zu 130 Metern vorkommen. Aufgrund seiner Ernährung welche Pflanzen wie
Algen und Seegraswurzeln enthält kommt er im benthischen Lebensraum also am Meeresboden vor.
Die Habitat Strukturen, welche er bewohnt umfassten sowohl felsige Böden als auch steinige
Kiesbänke.2
Für das Vorkommen in diesen Lebensräumen ist aber immer das Vorhandensein von Pflanzen als
Nahrungsquelle ausschlaggebend.
Ökologie/Evolution (Einführung in die Meeresbiologie)

Positive und negativen Aspekte des Lebensraums

Aufgrund seines Ernährungsschemas kommt der Violette Seeigel nur in denjenigen Bereichen vor in
welchen er auch genug Pflanzen als Nahrung findet. Im flachen Wasser findet er leichter Algen oder
Seegraswiesen, wodurch hier auch das Nahrungsangebot größer ist und er auch vermehrt
angetroffen werden kann. Aufgrund der im flachen Wasser vorkommenden starken Strömung
besteht für den Seeigel jedoch die Gefahr den Halt zu verlieren und so abgetrieben zu werden. Dies
würde zur Folge haben, dass er unkontrolliert durch das Wasser getrieben wird und nicht mehr
genügend Nahrung aufnehmen kann. Er verfügt nämlich nur über kleine Extremitäten, um langsam
auf dem Boden zu wandern, aber keine Fortbewegungsmethoden, um sich gezielt durch das Wasser
zu bewegen. Er ist daher darauf angewiesen sich ständig auf dem Meeresboden aufzuhalten, um
immer ein ausreichendes Nahrungsangebot vorzufinden. Neben verschieden Fischarten als
Fressfeine ist der Seeigel wie viele andere Meeresbewohner von der Klimaerwärmung und der damit
einhergehenden Versauerung der Meere betroffen, da sie dadurch weniger Carbonat zum Aufbau
ihres Skelettes zur Verfügung haben.3

Anpassungen an Lebensraum

Zum Nahrungsgewinn haben die Seeigel auf ihrer Unterseite eine Mundöffnung um Planzenteile,
welche auf Steinen und Felsen wachsen aufzunehmen. Als Anpassung an den benthischen
Lebensraum findet man außerdem häufiger mehrere kleine Steine auf den Seeigeln. Dies könnte
dazu dienen mehr Gewicht auf den Boden auszuüben und so das Wegtreiben bei starker Strömung
im lockeren Substrat zu verhindern. Eine andere Möglichkeit wäre, dass er sich dadurch dem
Hintergrund angleicht, um besser getarnt zu sein. Es fand sich jedoch keine Forschung, welche diese
Theorien untersuchten. Als Verteidigungsmaßnahme gegen Fressfeinde besitzt diese Art aber wie
alle Seeigel neben eines harten Innenskelettes aus Kalk zusätzlich noch Stacheln. Diese sind beim
Violetten Seeigel im Gegensatz zu anderen Seeigeln jedoch nicht spitz, sondern eher stumpf. Es
besteht aber trotzdem die Gefahr von Verletzungen beim Kontakt mit ihnen. Zudem befinden sich
auf dem Seeigel als weitere Verteidigungsmaßnahme auch noch Stacheln mit Gift, welches zusätzlich
Fressfeinde abwehren soll, für den Menschen jedoch nicht gefährlich ist.4

Abb.2 Violetter Seeigel im typischen felsigen Lebensraum


Ökologie/Evolution (Einführung in die Meeresbiologie)

Literaturverzeichnis:

1: https://www.marinespecies.org/aphia.php?p=taxdetails&id=124427
2: https://www.sealifebase.se/summary/Sphaerechinus-granularis.html
3: Vorlesungsskript Aquatische Ökologie/Meeresbiologie, Stephen Wickham, Teil 9 Korallenriffe
4: https://www.tauchen-auf-den-kanaren.de/violetter-seeigel-sphaerechinus-granularis

Abbildungsverzeichnis:

Abb.1 Diego Delso, delso.photo, Licensed by CC-BY-SA


Abb.2 https://www.biowin.at/all/Tiere/systematik/metazoa/Deuterostomia/Echinodermata/
Sphaerechinus%20granularis/Sphaerechinus%20granularis.htm

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