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fo
in
Grundzusammenhänge der Elektrotechnik
von H. Kindler und K.-D. Haim
4.
r2
ke
Handbuch Elektrotechnik
herausgegeben von W. Plaßmann und D. Schulz
ni
ch
Elektrotechnik
w
von D. Zastrow
w
www.viewegteubner.de
Wilfried Weißgerber
Elektrotechnik
für Ingenieure 3
Ausgleichsvorgänge, Fourieranalyse, Vierpoltheorie
Ein Lehr- und Arbeitsbuch für das Grundstudium
7., korrigierte Auflage
Mit 261 Abbildungen, zahlreichen Beispielen
und 40 Übungsaufgaben mit Lösungen
fo
in
STUDIUM 4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
<http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
fo
in
4.
r2
1. Auflage 1991
ke
ISBN 978-3-8348-0614-7
V
Vorwort
Das dreibändige Buch „Elektrotechnik für Ingenieure“ ist für Studenten des Grundstudi-
ums der Ingenieurwissenschaften, insbesondere der Elektrotechnik, geschrieben. Bei der
Darstellung der physikalischen Zusammenhänge, also der Elektrotechnik als Teil der
Physik – sind die wesentlichen Erscheinungsformen dargestellt und erklärt und zwar aus
der Sicht des die Elektrotechnik anwendenden Ingenieurs. Für ein vertiefendes Studium
der Elektrizitätslehre dienen Lehrbücher der theoretischen Elektrotechnik und theoreti-
schen Physik.
Die Herleitungen und Übungsbeispiele sind so ausführlich behandelt, dass es keine ma-
thematischen Schwierigkeiten geben dürfte, diese zu verstehen. Teilgebiete aus der Ma-
thematik werden dargestellt, sofern sie in den üblichen Mathematikvorlesungen des
Grundstudiums ausgespart bleiben. Im Band 3 sind mathematische Exkurse häufiger not-
wendig als im Band 1; dabei erfolgt die Darstellung der Mathematik aus der Sicht des
Ingenieurs unter Verzicht auf äußerste Strenge.
fo
Die Ausgleichsvorgänge im Kapitel 8 werden sowohl im Zeitbereich durch Lösung der
Differentialgleichungen als auch mit Hilfe der Laplacetransformation behandelt. Dabei
in
wird ausführlich auf die mathematischen Zusammenhänge der Laplacetransformation
eingegangen. 4.
r2
Periodische nichtsinusförmige Wechselgrößen, die analytisch oder durch Stützstellen
gegeben sind, und aperiodische Größen lassen sich in diskrete bzw. kontinuierliche Spek-
ke
tren überführen. Im Kapitel 9 wird auf die Fourieranalyse periodischer und aperiodischer
Größen eingegangen. Bei periodischen Größen mit Stützstellen werden die trigonometri-
ni
Das abschließende Kapitel 10 ist der Vierpoltheorie gewidmet. Zunächst werden die Zu-
sammenhänge der Vierpolparameter, Betriebskenngrößen und der fünf Arten der Zusam-
.te
menschaltung erläutert, ehe die Einzelheiten der Vierpoltheorie erklärt und praktische
Beispiele berechnet werden. Die Wellenparameter des passiven Vierpols werden schließ-
w
lich eingeführt.
w
Die 5. Auflage wurde um ein Verzeichnis der verwendeten Formelzeichen und Schreib-
w
weisen ergänzt. Die 6. Auflage ist noch einmal überarbeitet und durch Erläuterungen
ergänzt worden. In der 7. Auflage sind einige Korrekturen und Verbesserungen vorge-
nommen worden.
Für die vielen helfenden Hinweise darf ich mich herzlich bedanken. Ebenso danken
möchte ich den Mitarbeitern des Verlags für die gute Zusammenarbeit.
Inhaltsverzeichnis
fo
Laplace-Transformation .................................................................... 30
in
8.3.2 Lösungsmethoden für die Berechnung von
Ausgleichsvorgängen ........................................................................ 51
8.3.3 Sätze für Operationen im Zeit- und Bildbereich der 4.
r2
Laplace-Transformation .................................................................... 56
8.3.4 Berechnung von Ausgleichsvorgängen in einfachen Stromkreisen
ke
Anhang
Lösungen der Übungsaufgaben .................................................................................. 264
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen......................................................... 264
9 Fourieranalyse von nichtsinusförmigen periodischen
fo
Wechselgrößen und nicht periodischen Größen ............................................ 285
10 Vierpoltheorie ................................................................................................ 298
in
4.
Verwendete und weiterführende Literatur ............................................................... 316
r2
Sachwortverzeichnis .................................................................................................... 317
ke
ni
ch
.te
w
w
w
VIII
Inhaltsübersicht
Band 1
1 Physikalische Grandbegriffe der Elektrotechnik
2 Gleichstromtechnik
3 Das elektromagnetische Feld
Anhang mit Lösungen der Übungsaufgaben
Band 2
4 Wechselstromtechnik
5 Ortskurven
6 Der Transformator
fo
7 Mehrphasensysteme
in
Anhang mit Lösungen der Übungsaufgaben
Formelsammlung
4.
r2
Kompakte Darstellung der zehn Kapitel der Bände 1 bis 3
ke
ni
Klausurenrechnen
ch
fo
Schreibweise von Zehnerpotenzen
in
10–12 = p = Piko 10–2 = c = Zenti 103 = k = Kilo
–9
10 = n = Nano
10–6 = P = Mikro
10–1 = d = Dezi
101 = da = Deka
4. 106 = M = Mega
109 = G = Giga
r2
–3
10 = m = Milli 102 = h = Hekto 1012 = T = Tera
ke
A Vierpolparameter Netzwerkfunktion
w
fo
Wirkwiderstand (Resistanz) Z Scheinwiderstand (Impedanz)
s komplexe Variable Z komplexer Widerstand bzw.
in
der Laplacetransformation komplexer Widerstandsoperator
si Ordinatensprünge
G
4.
Vierpolparameter
r2
sn(t) Summenfunktion Abklingkonstante
S Scheinleistung Realteil der komplexen
ke
Schwingung) M Phasenverschiebung
u zeitlich veränderliche elektrische Mi Anfangsphasenwinkel des Stroms
.te
Basiseinheit
der Länge l das Meter, m
der Masse m das Kilogramm, kg
der Zeit t die Sekunde, s
der elektrischen Stromstärke I das Ampere, A
der absoluten Temperatur T das Kelvin, K
der Lichtstärke I die Candela, cd
der Stoffmenge n das Mol, mol
fo
der Leistung P Watt, 1W = 1kg · m2 · s–3 = 1V · A
der Ladung Q gleich Coulomb, 1C = 1A · s
in
des Verschiebungsflusses <
der elektrischen Spannung U Volt,
4.
1V = 1kg · m2 · s–3 · A–1 = 1W · A–1
r2
des elektrischen Widerstandes R Ohm, 1: = 1kg · m2 · s–3 · A–2 = 1V · A–1
ke
Die komplette Liste der verwendeten Formelzeichen und Schreibweisen befindet sich in
der Formelsammlung vom selben Autor unter dem Titel „Elektrotechnik für Ingenieure –
Formelsammlung“.
1
fo
erster eingeschwungener Vorgang: Körper hat die Temperatur -1
Eingriff: Wärmezufuhr
in
Ausgleichsvorgang: stetige Änderung der Temperatur
4.
in Abhängigkeit von der Zeit - = f (t)
Körper hat die Temperatur -2
r2
zweiter eingeschwungener Vorgang:
ke
Beispiel:
w
fo
ideale Stromquelle mit Gi = 0
in
dargestellt durch den Quellstrom:
für Gleichstrom Iq 4.
r2
(siehe Band 1, Abschnitt 2.2.5)
ke
Passive Schaltelemente:
ch
1
u R = R iR u = G uR
w
und iR =
R R Bild 8.4 Ohmscher Widerstand
w
fo
passiven Schaltelementen (auch bei geladenen Kondensatoren) haben Strom und Span-
nung gleiche Richtungen.
in
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen
4.
r2
durch Lösung von Differentialgleichungen
ke
schwungene Vorgang vorhanden ist, dass ihm aber gleichzeitig ein flüchtiger Anteil über-
w
lagert ist, der sich natürlich beim Erreichen des eingeschwungenen Vorgangs „verflüch-
tigt“ hat.
w
Um die Größen des Ausgleichsvorgangs, des eingeschwungenen Vorgangs und des flüch-
tigen Vorgangs auseinanderhalten zu können, werden die eingeschwungenen Größen mit
dem Index e und die flüchtigen Größen mit dem Index f versehen. Die Größen des Aus-
gleichsvorgangs erhalten keinen zusätzlichen Index.
Ist die den Ausgleichsvorgang beschreibende Größe ein Strom i wie im Beispiel im Bild
8.1, dann ist der Ausgleichsstrom gleich der Summe des eingeschwungenen Stroms und
des flüchtigen Stroms:
i = ie + if . (8.1)
Für einen Ausgleichsvorgang sind also der eingeschwungene Vorgang und der flüchtige
Vorgang getrennt zu berechnen. Die Ermittlung des eingeschwungenen Anteils bedeutet
eine Gleich- oder Wechselstromrechnung, und die Berechnung des flüchtigen Anteils
erfordert die Lösung einer homogenen Differentialgleichung.
Ist der zu erwartende eingeschwungene Vorgang der physikalischen Größe Null, besteht
der Ausgleichsvorgang selbstverständlich nur aus dem flüchtigen Anteil.
4 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
fo
Komplexe abgebildet, gelöst und rücktransformiert (siehe Abschnitt 4.2.2) oder die Sym-
bolische Methode mit komplexen Operatoren (siehe Abschnitt 4.2.4) wird angewendet.
in
Ist die Differentialgleichung homogen, dann muss der eingeschwungene Vorgang Null
4.
sein, d. h. der Ausgleichsvorgang besteht nur aus dem flüchtigen Anteil.
r2
ke
beantwortet werden (Bild 8.8). Bild 8.8 Berechnung des flüchtigen Vorgangs
w
w
di 1
R i+ L ³
+ i dt = u .
dt C
Auch für den zu erwartenden eingeschwungenen Vorgang, der theoretisch nach unendlich
langer Zeit erreicht wird, gilt der Maschensatz für Augenblickswerte der Spannungen:
u Re + u Le + u Ce = u
die 1
R ie + L ³
+ ie dt = u .
dt C
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 5
d(i ie ) 1
R (i ie ) + L
dt ³
+ (i ie ) dt = 0
C
dif 1
R if + L ³
+ if dt = 0 .
dt C
(8.2)
Die homogenen Differentialgleichungen für den flüchtigen Vorgang werden also einfach
dadurch ermittelt, dass in den Differentialgleichungen für den Ausgleichsvorgang die Stör-
funktionen Null gesetzt werden und der Index f ergänzt wird.
fo
Homogene Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten werden durch den
in
eOt-Ansatz gelöst. Nur bei Differentialgleichungen erster Ordnung kann die Trennung der
4.
Variablen angewendet werden, die aber rechnerisch keine Vorteile bringt.
Die Lösung der homogenen Differentialgleichung enthält so viele frei wählbare Konstan-
r2
ten wie die Ordnung der Differentialgleichung ist:
ke
Die Konstanten werden durch die Anfangsbedingungen der Schaltvorgänge, den so ge-
nannten Schaltgesetzen, bestimmt:
.te
In jedem Zweig eines Netzes, der eine Induktivität enthält, hat der Strom unmittel-
bar nach Beginn des Schaltvorgangs bei t = 0 denselben Wert, den er vor dem
w
Schaltvorgang hatte:
w
Ab dem Zeitpunkt des Schließens oder Öffnens eines Schalters bei t = 0 wird der Aus-
gleichsvorgang als Überlagerung des eingeschwungenen und flüchtigen Vorgangs aufge-
fasst, so dass sich mit den Gln. (8.3) und (8.4) die Gleichungen ergeben, mit denen die
Konstanten berechnet werden können:
iL (0 ) = iL (0+ ) = iLe (0+ ) + iLf (0+ ) (8.5)
Um die Konstanten des flüchtigen Vorgangs bestimmen zu können, ist also zu Beginn der
Berechnung für ein Netzwerk mit einer Induktivität die Differentialgleichung für den
Strom iL und ein Netzwerk mit einer Kapazität die Differentialgleichung für die Span-
nung uC aufzustellen. Besteht das Netzwerk aus einer Induktivität und einer Kapazität, so
sind die Differentialgleichungen für den Strom iL und die Spannung uC zu entwickeln.
Entsprechendes gilt für Netzwerke mit zwei Kapazitäten.
Zusammenhang zur Mathematik
Die Zerlegung des Ausgleichsvorgangs entspricht der rechnerischen Lösung einer inho-
fo
mogenen Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten:
in
eingeschwungener Vorgang – partikuläre Lösung der inhomogenen Dgl.
flüchtiger Vorgang 4.
– allgemeine Lösung der homogenen Dgl.
mit Konstantenbestimmung
r2
Zusammenfassung der Berechnung eines Ausgleichsvorgangs
ke
erregung und mit einem Schalter kann nach folgendem Schema rechnerisch behandelt
werden:
ch
(flüchtiger Vorgang)
Bei Differentialgleichungen erster Ordnung kann auf den eOt-Ansatz verzichtet wer-
den, weil die Lösung immer K · e–t/W ist, wobei W aus der Differentialgleichung abge-
lesen werden kann:
W ist gleich dem Quotient des Koeffizienten der Ableitung dividiert durch den Koeffi-
zienten der Stammfunktion.
4. Bestimmung der Konstanten mit den Anfangsbedingungen nach den Gln. (8.5) und
(8.6) und Einsetzen der Konstanten in die allgemeine Lösung
5. Überlagerung des eingeschwungenen Vorgangs und des flüchtigen Vorgangs zum
Ausgleichsvorgang
(Ist der eingeschwungene Vorgang Null, dann entfällt selbstverständlich die Überlage-
rung.)
6. Weitere Berechnungen, grafische Darstellungen der Zeitverläufe und Ähnliches.
In den folgenden Rechenbeispielen wird auf die Rechenschritte 1 bis 6 Bezug genommen.
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 7
u R + u Ri + u L = U q
di
(R L + R i ) i + L = Uq
dt
Zu 2.
Eingeschwungener Strom ie:
Uq
ie = Bild 8.9 Einschaltvorgang einer
RL + Ri
fo
Gleichspannung an eine Spule
aus
in
(R L + R i ) ie + L
die
dt
= Uq 4.
r2
die
ke
mit L =0
dt
ni
Zu 3.
ch
Flüchtiger Strom if :
.te
dif
(R L + R i ) if + L =0
w
dt
w
eOt-Ansatz: if = K · eOt ,
w
dif
differenziert: = K O · eOt ,
dt
in die homogene Differentialgleichung eingesetzt:
K = 0 ergibt keinen flüchtigen Strom und eOt kann nicht Null werden, also ist
RL + Ri
(RL + Ri) + L · O = 0 und O = .
L
8 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Uq
0= + K e 0/ W
RL + Ri
mit
e0 = 1
ist
fo
Uq
in
K= .
RL + Ri
Uq
if = e t / W .
RL + Ri
ni
ch
Zu 5.
Überlagerung des eingeschwungenen und des flüchtigen Stroms:
.te
i = ie + if
w
Uq Uq
w
i= e t / W
RL + Ri RL + Ri
w
Uq L
i= (1 e t / W ) mit W = . (8.7)
RL + Ri RL + Ri
Zu 6.
Weitere Berechnungen:
Berechnung der Spannung an der Induktivität:
di Uq § 1·
uL = L = L ( e t / W ) ¨ ¸
dt R L + Ri © W¹
Uq R L + R i t / W
uL = L e
RL + Ri L
uL = Uq · e–t/W
*
(8.8)
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 9
di
(R L + R i ) i + L = Uq
dt
mit i multipliziert, dann ergibt sich eine zeitabhängige Leistungsbilanz während des Aus-
gleichsvorgangs:
di
(R L + R i ) i2 + L i = Uq i
dt
mit
Uq2
p = Uq i = (1 e t / W ) (8.9)
RL + Ri
fo
Uq2
p R = (R L + R i ) i2 = (1 e t / W )2
in
(8.10)
RL + Ri
4.
r2
di Uq2
pL = L i = uL i = et / W (1 e t / W ) . (8.11)
ke
dt RL + Ri
ni
ch
Grafische Darstellung der zeitlichen Verläufe von Strom, Spannung und Leistung:
.te
w
w
w
Bild 8.10 Strom- und Spannungsverläufe Bild 8.11 Leistungsverläufe beim Einschalten
beim Einschalten einer Gleichspannung einer Gleichspannung an eine Spule
an eine Spule
10 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
du C
mit iC = C
dt
du C
R1 C + uC = U
dt
Zu 2. uCe = U Bild 8.12 Aufladevorgang eines
Kondensators über einen Widerstand
mittels Gleichspannung
du Cf
Zu 3. R1 C + u Cf = 0
dt
u Cf = K e t / W1 mit W1 = R1 · C
fo
0=U+K
in
d. h. K = – U und uCf = – U · et / W1 4.
r2
Zu 5. uC = uCe + uCf = U – U · et / W1
ke
uC = U · (1 – et / W1 ) (8.12)
ni
du C
iC = C
ch
Zu 6.
dt
.te
§ 1·
iC = C U ( e t / W1 ) ¨ ¸
© W1 ¹
w
w
U t / W
iC = e 1 (8.13)
R1
Der Aufladevorgang ist nach etwa 5 · W1 abgeschlossen, weil der Kondensator dann prak-
tisch auf U aufgeladen ist:
uC = U · (1 – e–5) = 0,993 · U.
Wird der Schalter eher als 5 · W1 auf Entladung umgeschaltet, dann ist die erreichte Auf-
ladespannung, die gleich dem Anfangswert für die Entladung ist, kleiner als U.
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 11
Zu 1. (R1 + R 2 ) iC + u C = 0
du C
mit iC = C
dt
du C
(R1 + R 2 ) C + uC = 0
dt
Zu 2. uCe = 0, d. h. uC = uCf
u Cf = K e t / W 2 mit W 2 = (R1 + R 2 ) C
fo
Zu 4. uC(0–) = uC(0+) = uCe (0+) + uCf (0+)
in
uC(0) = 0 + K
Zu 5. entfällt
ni
du C
Zu 6. iC = C
ch
dt
§ 1 ·
.te
iC = C u C (0) e t / W2 ¨ ¸
© W2 ¹
w
w
u C (0)
iC = e t / W2 . (8.15)
w
R1 + R 2
u C = U et / W2 (8.16)
Bild 8.15 Strom- und Spannungsverläufe beim
Entladen eines Kondensators, der vollständig auf-
U geladen war
iC = et / W2 (8.17)
R1 + R 2
12 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
uCf = [ U + u C (0)] e t / W1
Zu 5. u C = u Ce + u Cf = U + [U + u C (0)] e t / W1
fo
u C = U (1 et / W1 ) + u C (0) e t / W1
in
(8.18)
4.
r2
ke
ni
ch
.te
Bild 8.16
w
(R1 + R 2 ) · i + u C = U
du C
mit i = C
dt
du C
(R1 + R 2 ) C + uC = U
dt
fo
Zu 2. uCe = U Bild 8.17 RC-Schaltung
in
Zu 3. (R1 + R 2 ) C
du Cf
+ u Cf = 0
4.
r2
dt
uCf = K · e–t/W mit W = (R1 + R2) · C
ke
0=U+K
d. h. K=–U
.te
uCf = – U · e–t/W
w
u C = U (1 et / W )
w
(8.19)
du C
Zu 6. u 2 = R 2 i = R 2 C
dt
§ 1·
u 2 = R 2 C U ( e t / W ) ¨ ¸
© W¹
R2 C U
u2 = e t / W
(R1 + R 2 ) C
fo
u = uˆ sin(Zt + Mu )
in
R1 R L R di di
R1 i L + i L + 1 L L + R L i L + L L = uˆ sin(Zt + Mu )
R2 R2 dt 4. dt
r2
§ R1 · §R · di
¨¨ R1 + R L + R L ¸¸ i L + L ¨¨ 1 + 1¸¸ L = uˆ sin(Zt + Mu ) (8.21)
ke
© R2 ¹ © R2 ¹ dt
und mit
ni
§R ·
ch
R1
R e rs = R1 + R L + R L und Lers = L ¨¨ 1 + 1¸¸
R2 © R2 ¹
.te
di
R e rs i L + Lers L = uˆ sin(Zt + Mu ) . (8.22)
w
dt
w
Wird nur eine Spule ohne zusätzliche ohmsche Widerstände an die sinusförmige Wech-
selspannung angelegt, dann ist die Differentialgleichung prinzipiell gleich:
di
R L i L + L L = uˆ sin(Zt + Mu ) mit R1 = 0 und R 2 = f . (8.23)
dt
Zu 2.
Da bereits die Differentialgleichung vorliegt, eignet sich das Verfahren 2 der Wechsel-
stromberechnung (siehe Band 2, Abschnitte 4.2.2 und 4.2.5) für die Berechnung des ein-
geschwungenen Stroms iLe :
Differentialgleichung für den eingeschwungenen Vorgang:
di
R e rs i Le + Lers Le = uˆ sin(Zt + Mu )
dt
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 15
algebraische Gleichung:
ZLers
mit M = arc tan und Zers = R ers 2 + (Z Lers )2
R e rs
Der eingeschwungene Strom hat also die Amplitude
û
fo
îLe =
Zers
in
und den Anfangsphasenwinkel
ZLers
4.
r2
M ie = M u M = M u arc tan .
R ers
ke
Symbolische Methode (siehe Band 2, Abschnitte 4.2.4 und 4.2.5) für die Berechnung des
eingeschwungenen sinusförmigen Stroms anwenden:
ch
.te
w
w
Bild 8.20
Schaltung im Bildbereich für die Berech-
w
Damit ist
R2 U
I Le =
R1 (R 2 + R L + jZL) + R 2 (R L + jZL)
U U
ILe = =
§ R1 · §R · R e rs + jZLers
¨ R1 + R L + R L ¸ + jZL ¨ 1 + 1¸
© R 2 ¹ © 2
R ¹
u
i Le = mit u = uˆ e j(Zt +Mu ) .
R ers + jZLers
fo
dt
in
iLf = K et / W
mit 4.
r2
§R ·
L ¨ 1 + 1¸
L (R1 + R 2 )
ke
W=
Lers
= © 2
R ¹ =
R e rs R + R1 R + R R1 R 2 + R1 R L + R L R 2
ni
1 L L
R2
ch
L (R1 + R 2 ) L
W= = . (8.24)
R1 R 2 + R L (R1 + R 2 ) R1 R 2
.te
+ RL
R1 + R 2
w
Das Ergebnis für die Zeitkonstante lässt sich mit Hilfe des Schaltbildes und der Differen-
w
tialgleichung bestätigen:
w
Das Nullsetzen der Inhomogenität u in der Differentialgleichung bei der Berechnung des
flüchtigen Stroms entspricht im Schaltbild dem Kurzschluss der Spannung u. Dadurch
liegen die Widerstände R1 und R2 parallel und mit RL in Reihe bezogen auf die Induktivi-
tät L. Dieser Gesamtwiderstand bestimmt mit der Induktivität L die Zeitkonstante W.
Zu 4.
iL (0 ) = iL (0+ ) = iLe (0+ ) + iLf (0+ )
û
0= sin(Mu M) + K
Zers
û
K= sin(Mu M)
Zers
uˆ uˆ
i Lf = sin(Mu M) e t / W = sin Mie e t / W
Zers Zers
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 17
Zu 5.
û
i L = i Le + i Lf = ªsin(Zt + Mie ) sin Mie e t / W º¼ (8.25)
Zers ¬
und ausführlich
û ª¬sin(Zt + Mu M) sin(Mu M) e t / W º¼
iL = (8.26)
2 2
§ R1 · §R ·
¨ R1 + R L + R L ¸ + Z2 L2 ¨ 1 + 1¸
© R 2 ¹ © 2
R ¹
Zu 6.
Darstellung des zeitlichen Stromverlaufs:
fo
in
4.
r2
ke
Bild 8.21
Zeitlicher Stromverlauf beim Einschalten
einer Wechselspannung an eine Spule
ni
ch
Der Strom durch die Spule besteht aus dem eingeschwungenen sinusförmigen Strom und
einem flüchtigen Strom, der zum Zeitpunkt des Einschaltens den Augenblickswert des
w
eingeschwungenen Stroms, der bei t = 0 fließen würde, zu Null kompensiert. Das Über-
w
Spezialfälle:
Ist Mie = 0 oder Mie = S, dann gibt es kein Überschwingen, weil der flüchtige Strom
keinen Augenblickswert des eingeschwungenen Stroms zu Null zu kompensieren braucht:
der flüchtige Strom ist dann mit sin (Mu – M) = sin Mie = 0 gleich Null, und der Aus-
gleichsstrom ist gleich dem eingeschwungenen Strom:
iL = iLe mit iLf = 0.
Ist Mie = – S/2, dann ist der flüchtige Strom mit sin Mie = – 1 am größten:
uˆ uˆ
i Lf = sin Mie e t / W = e t / W .
Zers Zers
18 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Ist Mie = – M mit Mu = 0, dann wird im Nulldurchgang der Spannung u eingeschaltet. Der
Ausgleichsstrom
û
iL = ªsin(Zt M) + sin M e t / W ¼º (8.27)
Zers ¬
ist ein asymmetrisch zur Zt-Achse verlaufender Einschaltstrom, der in der ersten Halb-
welle seinen höchsten Wert hat.
fo
in
4.
r2
Bild 8.22 Einschalten einer Spule beim Nulldurchgang der Spannung
ke
Tritt in einem Wechselstromnetz ein Kurzschluss auf, dann kann dieser höchste Strom-
ni
wenn die Anlage nicht entsprechend mechanisch bemessen ist. Für experimentelle Unter-
suchungen zur richtigen Auslegung einer elektrischen Anlage ist der so genannte Stoßfak-
.te
tor N entscheidend, der gleich dem Verhältnis des Stoßkurzschlussstroms IS zur Amplitu-
de des sinusförmigen Dauerkurzschlussstromes îLe ist:
w
I IS
w
N= S = . (8.28)
ˆi 2 ILe
w
Le
Der Stoßfaktor N lässt sich aus den gegebenen Größen Rers und Lers berechnen, wie fol-
gende Herleitung zeigt:
Bei
Zt e = M + S /2 bzw. Zt e M = S /2
ist
iL = IS
und
uˆ uˆ uˆ
i Le = sin(Zt e M) = sin S/2 = = ˆiLe
Zers Zers Zers
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 19
und mit
sin M ie = sin(M) = sin M
ist
Zt
û e
i Lf = sin M e ZW .
Zers
fo
Le
Zers
in
(M+S/2)
N = 1 + sin M e ZW 4. (8.29)
r2
mit
ke
ZLers
tan M = ZW =
.te
(8.30)
R ers
w
oder
w
1 1
cos M = = (8.31)
w
1 + tan 2 M 1 + Z 2W2
zusammen.
Wenn der Blindwiderstand ZLers gegenüber dem ohmschen Widerstand Rers sehr groß ist,
dann ist die Phasenverschiebung nahezu S/2 und die Zeitkonstante W ist sehr groß. Der
flüchtige Strom iLf ist dann im Bild 8.22 praktisch eine Parallele zur Zt-Achse, und der
Stoßkurzschlussstrom IS ist doppelt so groß wie die Amplitude des eingeschwungenen
Kurzschlussstroms îLe . In diesem für eine elektrische Anlage kritischen Fall ist der Stoß-
faktor N maximal. Der Wert von 2 kann aber nicht überschritten werden. Ist beispielswei-
se tan M = ZW = 100, dann erreicht der Stoßfaktor N fast den Wert 2:
Mit Gl. (8.29) ist
1,56+1,57
N = 1 + 0,99995 e 100 = 1,97 .
20 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Beispiel:
Für die zeitlichen Verläufe im Bild 8.22 ist tan M = ZW = 8 · S/3 = 8,38. Der Stoßfaktor be-
trägt dann nach Gl. (8.29)
1,45 +1,57
N = 1 + 0,993 · e 8.38 = 1,69.
Weiteres Beispiel:
Einschaltvorgang einer Wechselspannung an einen verlustbehafteten Kondensator
Bild 8.23
Einschaltvorgang einer Wechselspannung
an einen Kondensator
fo
Der zeitliche Verlauf der Kondensatorspannung uC ist der gleiche wie der zeitliche Verlauf
des Stroms durch die Induktivität iL, beim Einschaltvorgang einer Wechselspannung an eine
in
Spule.
4.
r2
8.2.4 Ausgleichsvorgänge in Schwingkreisen
ke
Nach der Festlegung der Strom- und Spannungsrichtungen nach dem Verbraucherzähl-
ch
u R + u L + uC = 0
w
di
Ri+ L
w
+ uC = 0
dt
mit
du C
i = C
dt
und
di d 2uC
= C Bild 8.24 Entladung eines Kondensators
dt dt 2 mittels einer Spule
du C d 2uC
R C + LC + uC = 0
dt dt 2
d2uC R du C 1
+ + u = 0 (8.32)
dt 2 L dt LC C
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 21
di 1
Ri+ L ³
+ i dt = 0
dt C
di d 2i 1
R + L + i = 0
dt dt 2 C
d 2i R di 1
+ + i = 0. (8.33)
dt 2 L dt L C
Beide Differentialgleichungen sind bei zwei Speicherelementen 2. Ordnung und homo-
gen, denn sowohl die Spannung am Kondensator uC wie auch der Strom i werden nach
entsprechend langer Zeit Null, wenn der Kondensator entladen ist.
Zu 2.
Der Ausgleichsvorgang ist mit dem flüchtigen Vorgang identisch, und der eingeschwun-
fo
gene Vorgang ist jeweils Null:
in
u Ce = 0, d. h. u C = u Cf
und 4.
r2
ie = 0, d. h. i = if
ke
Zu 3.
d 2 u Cf
ni
R du Cf 1
+ + u = 0 (8.34)
dt 2 L dt L C Cf
ch
d 2 if R dif 1
.te
+ + i = 0. (8.35)
dt 2 L dt L C f
w
u Cf = K e Ot
du Cf
= K O e Ot
dt
d 2 u Cf
= K O 2 e Ot ,
dt 2
22 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
fo
O1,2 = G ± G2 Z02 = G ± N (8.38)
in
mit
N = G 2 Z 02
4. (8.39)
r2
ke
R
G= Abklingkonstante (8.40)
2L
ni
ch
1
Z0 = Resonanzkreisfrequenz der stationären Schwingung
LC
.te
Die Lösungen der charakteristischen Gleichung hängen von der Größe der Wurzel ab, die
w
u Cf = K1 e O1t + K 2 e O 2 t (8.41)
du Cf
if = C = C (K1 O1 e O1t + K 2 O 2 e O 2 t ) . (8.42)
dt
Ist O1 = O2 = O, d. h. die charakteristische Gleichung hat eine Doppelwurzel, dann kann
die Lösung für die Spannung für diesen Fall nicht verwendet werden, weil nach dem
Ausklammern von e O1t = e O 2 t = e O t die Konstanten K1 und K2 zu einer Konstanten
zusammengefasst werden könnten; die allgemeine Lösung einer Differentialgleichung
zweiter Ordnung verlangt aber zwei Konstanten.
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 23
Durch Variation der Konstanten kann die allgemeine Lösung ermittelt werden:
u Cf = K(t) e Ot
du Cf
= K c(t) eOt + K(t) O eOt
dt
d 2 u Cf
= K cc(t) eOt + K c(t) O eOt + K c(t) O eOt + K(t) O 2 eOt ,
dt 2
eingesetzt in die Differentialgleichung ergibt
R R 1
+ K c(t) eOt + K(t) O eOt + K(t) eOt = 0
L L LC
ª Rº ª R 1 º½
eOt ®K cc(t) + K c(t) « 2O + » + K(t) « O 2 + O + ¾ = 0.
¯ ¬ L ¼ ¬ L L C »¼ ¿
fo
Mit
in
eOt z 0
und 4.
r2
R § R ·
2O + =0 ¨ aus Gl. (8.37): O1 = O 2 = O = ¸
L © 2L ¹
ke
und
ni
R 1
O2 + O + =0 siehe Gl. (8.36)
ch
L LC
bleibt in obiger Gleichung nur K cc(t) übrig und K(t) kann durch zweimalige Integ-
.te
d 2 K(t)
K cc(t) =
w
=0
dt 2
w
dK(t)
K c(t) = = K2
dt
K(t) = K1 + K 2 t .
Die Lösung für den Strom wird wieder durch Differentiation und Multiplikation mit C aus
der Lösung für die Spannung errechnet.
Für O1 = O 2 = O, also eine reelle Doppelwurzel (aperiodischer Grenzfall), lauten damit
die Lösungen der homogenen Differentialgleichung:
u Cf = (K1 + K 2 t) e Ot (8.43)
du Cf
if = C = C (K 2 + O K1 + O K 2 t) eOt (8.44)
dt
24 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Zu 4.
Für beide Fälle O1 z O 2 und O1 = O 2 müssen nun jeweils die Konstanten K1 und K2 mit
den beiden Anfangsbedingungen berechnet und in die Lösungen eingesetzt werden. Da
die eingeschwungene Spannung und der eingeschwungene Strom Null sind, sind die spe-
ziellen Lösungen der homogenen Differentialgleichungen die Gleichungen des Aus-
gleichsvorgangs.
O1 z O 2 :
uC(0–) = uC(0+) = uCe (0+) + uCf (0+)
– Uq = 0 + K1 + K2 (8.45)
i(0–) = i(0+) = ie (0+) + if (0+)
0 = 0 + C · (K1 · O1 + K2 · O2) (8.46)
Die beiden Bestimmungsgleichungen für die beiden Konstanten lassen sich lösen:
0 = K1 O1 + K 2 O 2 0 = K1 O1 + K 2 O 2
fo
(U q O 2 = K1 O 2 + K 2 O 2 ) ( U q O1 = K1 O1 + K 2 O1 )
U q O1 = K 2 (O1 O 2 )
in
U q O 2 = K1 (O1 O 2 )
Uq O2 4. K2 =
U q O1
r2
K1 =
O1 O 2 O1 O 2
ke
Uq
u C = u Cf = O 2 eO1t O1 eO 2 t
( ) (8.47)
ni
O1 O 2
O1 O 2
ch
i = if = · C · Uq · eO1t eO 2 t
( ) (8.48)
O1 O 2
.te
mit O1,2 = – G ± N
w
O1 = O2 = O:
w
– U q = 0 + K1 (8.49)
i(0–) = i(0+) = ie (0+) + if (0+)
0 = C · (K2 + O · K1) (8.50)
K 1 = – Uq und K 2 = O · Uq
uCf = (– Uq + O · t · Uq) · eOt
i f = C O U q O U q + O 2 U q t eOt
( )
oder
uC = uCf = – Uq · (1 – O · t) · eOt (8.51)
i = if = C · Uq · O2 · t · eOt (8.52)
mit O1 = O2 = O = – G
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 25
Zu 5.
Die Überlagerung der eingeschwungenen und flüchtigen Vorgänge entfällt, weil die Aus-
gleichsvorgänge mit den flüchtigen Vorgängen übereinstimmen.
Zu 6.
Interpretation der Lösungen:
Um die zeitlichen Verläufe uC(t) und i(t) darstellen zu können, werden die drei unter-
schiedlichen Lösungspaare der charakteristischen Gleichung in die jeweiligen Ergebnis-
gleichungen (Gln. (8.47) und (8.48) bzw. (8.51) und (8.52)) eingesetzt.
Aperiodischer Fall:
Ist G > Z0 (siehe Gl. (8.38)),
R 1 L
d. h. > oder R>2· (siehe Gl. (8.37)),
2L LC C
dann sind die Lösungen der charakteristischen Gleichung reell und voneinander verschie-
den:
fo
O1 = – G + N (8.53) und O2 = – G – N . (8.54)
in
In die Gl. (8.47) eingesetzt, ergibt sich für die Lösung der Kondensatorspannung:
uC =
Uq
O 2 eO1t O1 eO 2 t
( )
4.
r2
O1 O 2
ke
mit O1 – O2 = – G + N + G + N = 2N (8.55)
Uq
ni
Uq ª e Nt eNt e Nt + eNt º
uC = · e–Gt · « G N » (8.56)
.te
N ¬ 2 2 ¼
w
Uq
uC = · e–Gt · ª¬G sinh(Nt) + N cosh(Nt) º¼ (8.57)
w
N
w
ªG N N º
uC(Gt) = –Uq · e–Gt · « sinh (Gt) + cosh (Gt) » (8.58)
¬ N G G ¼
Die Lösung für den Strom entsteht mit Gl. (8.48):
O1 O 2
i= C U q eO1t eO 2 t
( )
O1 O 2
mit
O1 · O2 = (– G + N) · (– G – N) = – (G – N) · [– (G + N)] = (G – N) · (G + N)
und
O1 – O2 = 2N (siehe Gl. (8.55))
Z 02
i= C U q ª¬e(G+N)t e(GN)t º¼
2N
1 1
mit Z0 = bzw. Z 02 =
LC LC
C Uq eNt e Nt Uq eNt e Nt
i= e Gt = e Gt
N LC 2 NL 2
Uq
i= e Gt sinh(Nt) (8.60)
NL
Uq N
i(Gt) = e Gt sinh
(Gt) . (8.61)
NL G
Im Bild 8.25 sind uC und i in Abhängigkeit von Gt für den aperiodischen Fall darge-
fo
stellt:
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
Bild 8.25
Zeitliche Verläufe
der Kondensatorspannung und des Stroms
w
Aperiodischer Grenzfall:
Ist G = Z0 (siehe Gl. (8.38)),
R 1 L
d. h. = oder R=2· (siehe Gl. (8.37)),
2L LC C
dann sind die Lösungen der charakteristischen Gleichung gleich und reell:
O1 = O2 = O = – G = – Z0 . (8.62)
In Gl. (8.51) eingesetzt ergibt sich für die Lösung der Kondensatorspannung:
uC = – Uq · (1 – O · t) · eOt
uC(Gt) = – Uq · [l + (Gt)] · e–Gt . (8.63)
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 27
Mit Gl. (8.52) wird die Lösung für den Strom gebildet:
i = C · Uq · O2 · t · eOt
mit O2 = Z 02
i = C · Uq · Z 0 2 · t · e–Gt
1 1
mit Z0 = bzw. Z 02 =
LC LC
C Uq
i= t e Gt
LC
Uq
i(Gt) = (Gt) e Gt (8.64)
GL
Uq R
i(Gt) = · 2 · (Gt) · e–Gt mit G =. (8.65)
R 2L
fo
Der Strom ist maximal, wenn (Gt) = 1 ist, wie durch Differenzieren und Nullsetzen der
in
Stromgleichung nachgewiesen werden kann:
d i(Gt) 2U q
d (Gt)
=
R ¬
ª1 · e – Gt – (Gt) · e – Gt ¼º = 0
4.
r2
ke
2U q
· eGt · [1 – (Gt)] = 0
R
ni
Uq Uq
2 e 1 = 0,736
w
imax = . (8.67)
R R
w
Im Bild 8.26 sind uC und i in Abhängigkeit von Gt für den aperiodischen Grenzfall darge-
stellt:
Bild 8.26
Zeitliche Verläufe
der Kondensatorspannung und desStroms
für den aperiodischen Grenzfall
28 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
O1 = – G + (1) (Z 0 2 G 2 ) O2 = – G – (1) (Z 0 2 G 2 )
O1 = – G + j · Z 0 2 G 2 O2 = – G – j · Z 0 2 G 2
O1 = – G + j · Z (8.68) O2 = – G – j · Z (8.69)
mit N = j · Z = j · Z 02 G 2 .
fo
Wird in den Lösungsgleichungen für die Kondensatorspannung und den Strom für den
aperiodischen Fall in den Gln. (8.57) und (8.60) N durch j · Z ersetzt, dann ergeben sich
in
für den periodischen Fall gedämpfte Schwingungen mit der Abklingkonstanten G und der
Kreisfrequenz Z: 4.
r2
Uq
uC = e Gt ª¬G sinh(Nt) + N cosh(Nt) º¼
N
ke
Uq
uC = e Gt ª¬G sinh( jZt) + jZ cosh( jZt) º¼
ni
jZ
ch
ªG º
u C (Zt) = U q e Gt « sin Zt + cos Zt » (8.70)
¬Z ¼
w
ªG º
w
Z2 Z2
« 1+ 1+ »
w
Z G 2 sin Zt + G 2 cos Zt »
u C (Zt) = U q e Gt «« »
« 1+ Z Z2
2
1+ »
«¬ G2 G2 »¼
ª G2 Z G2 º
« +1 +1 »
« Z G Z cos Zt »»
2 2
u C (Zt) = U q e Gt « sin Zt +
« 1+ Z Z2
2
1+ »
«¬ G 2 G2 »¼
ª Z º
« »
G2 1 G
u C (Zt) = U q + 1 e Gt « sin Zt + cos Zt »
Z2 « Z2 Z2 »
« 1+ 1 + »
¬ G2 G2 ¼
8.2 Berechnung von Ausgleichsvorgängen 29
G2
u C (Zt) = U q + 1 eGt [cos M sin Zt + sin M cos Zt ]
Z2
2 G
§G· (Zt)
u C (Zt) = Uq ¨ ¸ + 1 e Z sin(Zt + M) (8.71)
© Z¹
G G 1 1
mit cos M = = = =
Z0 G2 Z2 Z2 2
+
1+ § Z·
1+ ¨
G2 © G ¹̧
Z Z
Z Z G G
und sin M = = = =
Z0 G2 + Z 2 Z2 2
1+ § Z·
1+ ¨
G2 © G ¹̧
und Z0 = G2 + Z 2
fo
Z Z
in
und tan M = bzw. M = arctan , Bild 8.27 Zusammen-
G G hang zwischen den Grö-
wie aus Dreiecksbeziehungen im Bild 8.27 zu ersehen ist.
4. ßen M, Z0, Z und G für
G/Z = 0.75
r2
Uq
ke
Uq
i= e Gt sinh( jZt) mit sinh( jZt) = j sin Zt
ch
jZL
.te
G
Uq (Zt)
i (Zt) = e Z sin Zt . (8.72)
ZL
w
Im Bild 8.28 sind uC und i in Abhängigkeit von Zt für den periodischen Fall dargestellt:
w
w
Bild 8.28
Zeitliche Verläufe
der Kondensatorspannung und des Stroms
für den periodischen Fall
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
Bei Ausgleichsvorgängen sind die Ströme und Spannungen in einem Netzwerk weder
Gleichgrößen noch sinusförmige Wechselgrößen. Die sie beschreibenden Zeitfunktionen f(t)
.te
sind erst von einem Zeitpunkt t = 0 interessant und sind für t < 0 oft Null, können aber auch
einen anderen Wert besitzen. Lösungsansatz für Ausgleichsvorgänge sind Differentialglei-
w
chungen, die mit Hilfe der Laplace-Transformation auf entsprechende Weise in algebraische
w
Transformation
Die Transformationsgleichung für die Laplace-Transformation einer Zeitfunktion f(t) in
den Bildbereich ist ein uneigentliches Integral
f
L {f (t)} = ³ f (t) es t dt = F(s) (8.73)
+0
und ergibt eine eindeutige Funktion F(s) mit der komplexen Variablen s = G + jZ, deren
Einheit aus dem Exponenten e–s · t zu ersehen ist: [s] = 1/[t] = s–1.
Das Laplace-Integral erfasst die Zeitfunktion f(t) von t = 0 bis t = + f , ist also nur für
die Abbildung von Zeitfunktionen geeignet, die ab t = 0 interessant sind – und das ist bei
Ausgleichsvorgängen der Fall.
fo
für Übertragungsglieder verwendet wird (siehe Abschnitt 8.3.5).
in
0 für t < 0
u (t) = U · V(t) = ®
¯ U für t > 0 4.
r2
Wie aus den bisher behandelten Beispie-
len ersichtlich, wird ein Spannungssprung
ke
+0 0
f
e s t U U
= (e f 1) =
w
U(s) = U ·
s 0
s s
w
U
L {U V(t)} = .
w
(8.74)
s
Die Laplace-Transformierte der Sprungfunktion existiert aber nur für positive Realteile G der
komplexen Variablen s, wie mit obigem Integral deutlich wird:
f f f
fo
t 1
lim = lim = 0.
in
t of s est t of s 2 est
Damit ist die Laplace-Transformierte der Rampenfunktion
U ½ U 1
4.
r2
L ® t¾ = . (8.75)
¯ T ¿ T s2
ke
° 0 für t < 0
u (t) = ®
ch
W
°̄U e t / für t > 0
.te
U(s) = L U e t / W
{ }
w
f
U(s) = ³ U e t / W est dt
w
f f
e (s +1/W) t e f 1
U(s) = ³ U e(s +1/W)t dt = U (s + 1/W) 0
= U
(s + 1/W)
0
1 W
L U e t / W = U
{ } = U (8.76)
s + 1/W 1+ sW
Erweiterung:
L U (1 e t / W ) = L {U} L U e t / W
{ } { }
mit Gl. (8.74) und (8.76)
U U s + 1/W s
L U (1 e t / W ) =
{ } = U
s s + 1/W s (s + 1/W)
1/W 1
L U (1 e t / W ) = U
{ } = U (8.77)
s (s + 1/W) s (1 + s W)
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 33
u (t) = { 0
û sin Zt
für t d 0
für t > 0
f
U(s) = L {uˆ sin Zt} = ³ uˆ sin Zt est dt
0
eax
mit ³ eax sin bx dx = a 2 + b2 (a sin bx b cos bx)
Bild 8.32 Sinusförmige
und a = s und b=Z Wechselspannung mit dem
Anfangsphasenwinkel Mu = 0
û f
U(s) = ªe st (s sin Zt Z cos Zt º¼
s 2 + Z2 ¬ 0
û
U(s) = [0 1 ( s sin 0 Z cos 0)]
s 2 + Z2
fo
Z
L {uˆ sin Zt} = uˆ
in
. (8.78)
s 2 + Z2
4.
Die Laplace-Transformierte der cos-Funktion lässt sich analog berechnen und ergibt
r2
s
ke
{
.te
s Z a s + bZ
U(s) = a + b =
s2 + Z 2 s2 + Z 2 s2 + Z 2
sin Mu s + cos Mu Z
L {uˆ sin(Zt + Mu )} = uˆ (8.80)
s 2 + Z2
34 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
u (t) = { 0 für t d 0
U e Gt sin Zt für t > 0
1
mit sin Zt = e jZt e jZt
( )
2j
f
U
U(s) =
2j ³
est e Gt e jZt e jZt dt
( ) Bild 8.34 Abklingende Sinusspannung
0
ªf f º
U « (s+G jZ)t
U(s) =
2j «
e ³ ³
dt e (s+G + jZ)t dt »
»
fo
¬0 0 ¼
f
in
U ª e(s +G jZ)t e(s +G+ jZ)t º
U(s) « »
=
2 j ¬« (s + G jZ) (s + G + jZ) ¼»
0
4.
r2
U ª 1 1 º
«
ke
U(s)
2 j ¬ (s + G) jZ (s + G) + jZ »¼
=
ni
U (s + G) + jZ (s + G) + jZ U 2 jZ
U(s) = =
ch
2j (s + G)2 + Z 2 2 j (s + G)2 + Z 2
.te
Z
L U e Gt sin Zt = U
{ } . (8.81)
(s + G)2 + Z2
w
Die Laplace-Transformierte der abklingenden cos-Funktion lässt sich analog berechnen und
w
ergibt:
w
s+G
L U e Gt cos Zt = U
{ } . (8.82)
(s + G) 2 + Z2
Zunächst soll die Laplace-Transformierte der Ableitung von stetigen Zeitfunktionen un-
tersucht werden. In elektrischen Ausgleichsvorgängen sind die Kondensatorspannung und
der Strom durch eine Spule stetige Zeitfunktionen.
Das Laplace-Integral der 1. Ableitung der Zeitfunktion wird mit Hilfe der partiellen Inte-
gration hergeleitet:
f f f
f (t) es t 1
L {f (t)} = ³ f (t) es t dt =
s 0 s ³
+ f c(t) es t dt
0 0
mit
u = f(t) dv = e–s · t · dt
du
dt
= f c(t) v= ³ est dt
1
du = f c(t) dt v = e st
s
fo
Mit
in
f (t) e st f f (f) e f f (0) 1 f (0)
s
=
s
=
s
4.
r2
0
ist
ke
1 1 1
L {f (t)} = f (0) + L {f c(t)} = ª¬ f (0) + L {f c(t)}º¼
ni
s s s
ch
oder
L {f c(t)} = s L {f (t)} f (0) . (8.83)
.te
Wenn die Laplace-Transformierte der Zeitfunktion f (t) berechnet werden kann, dann
w
wird die Laplace-Transformierte der Ableitung dieser Zeitfunktion f c(t) durch Multi-
w
plikation mit s und Subtraktion des Anfangswertes der Zeitfunktion f(t) bei t = 0 ge-
bildet.
w
Beispiel:
Die Laplace-Transformierte der cos-Funktion ist bekannt, die Laplace-Transformierte der sin-
Funktion ist gesucht:
f (t) = cosZt f c(t) = Z sin Zt
s
L {cos Zt} = (vgl. Gl. (8.79))
s2 + Z2
s s2 s2 s2 Z2 Z2
L {Z sin Zt} = s cos0 = 2 1= = 2
s2 +Z2 s +Z 2 s +Z
2 2 s + Z2
Z
L {sin Zt} = (vgl. Gl. (8.78))
s2 + Z2
36 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Das Laplace-Integral der 2. Ableitung der Zeitfunktion wird genauso mit Hilfe der partiel-
len Integration hergeleitet:
f f f
f c(t) es t 1
L {f c(t)} = ³ f c(t) e s t dt =
s 0 s ³
+ f cc(t) es t dt
0 0
mit
u = f c(t) dv = e–s · t · dt
du
dt
= f cc(t) v= ³ est dt
1
du = f cc(t) dt v = e st
s
Mit
f c(t) e st f f c(f) e f f c(0) 1 f c(0)
= =
s s s
fo
0
ist
in
1 1 1
L {f c(t)} = f c(0) + L {f cc(t)} = ª¬f c(0) + L {f cc(t)}º¼
s s s 4.
r2
oder
L {f cc(t)} = s L {f c(t)} f c(0)
ke
Auf die gleiche Weise lassen sich die Laplace-Transformierten von Ableitungen höherer
.te
Ordnung herleiten:
L {f ccc(t)} = s3 L {f (t)} s 2 f (0) s f c(0) f cc(0)
w
(8.85)
w
° d 2 u C (t) °½
L ® LC ¾ = LC ª¬s 2 U C (s) s u C (0) u Cc (0) º¼
°̄ dt 2 °¿
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 37
Hat die Zeitfunktion f(t) der Differentialgleichung an der Stelle t = 0 eine Sprungstelle,
dann ist die Lösung der Differentialgleichung mit Hilfe der Laplace-Transformation auch
möglich, weil die Laplace-Transformation die Zeitfunktionen erst ab t = 0+ erfasst, wie
bei der Berechnung der Laplace-Transformierten der Sprungfunktion (siehe Beispiel 1,
Gl. (8.74)) zu sehen ist. Entscheidend ist dabei die Frage, ob bei der Laplace-Transfor-
mierten der Ableitung einer Funktion der linksseitige Grenzwert f (0 ) oder der rechts-
seitige Grenzwert f (0+ ) berücksichtigt werden muss.
Sie kann beantwortet werden, indem die Laplace-Transformierte der Ableitung f c(t) mit
Hilfe der partiellen Integration ermittelt wird:
fo
f
³ f c(t) es t dt
in
L {f c(t)} = (8.87)
+0
f
4. f
r2
f
L {f c(t)} = ³ es t f c(t) dt = ª¬ es t f (t) º¼ +s ³ f (t) est dt
ke
+0 +0 +0
ni
mit
u = e–s · t dv = f c(t) dt
ch
du
.te
= s est v = f(t)
dt
w
du = s e s t dt .
w
Mit
w
f
ª¬e s t f (t) º¼ = e f f (f) 1 f (0+ ) = f (0+ )
+0
ist die Laplace-Transformierte von f c(t)
L {f c(t)} = s L {f (t)} f (0+ ) . (8.88)
Die Laplace-Transformation der Ableitung einer Zeitfunktion mit einer Sprungstelle bei
t = 0 ergibt die mit s multiplizierte Laplace-Transformation f (t) vermindert um den
rechtsseitigen Grenzwert f (0+).
Bei der Transformation höherer Ableitungen von Zeitfunktionen ist selbstverständlich
auch der rechtsseitige Grenzwert zu berücksichtigen.
Bei der Transformation einer Differentialgleichung in die algebraische Gleichung ist also
bei den Ableitungen der rechtsseitige Grenzwert zu verwenden, wenn die Größe, für die
die Differentialgleichung aufgestellt ist, beim Schalten springt.
38 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Es stellt sich nun die Frage, ob mit Hilfe der Gl. (8.88) die Laplace-Transformierte der
Ableitung der Sprungfunktion, also die Laplace-Transformierte des Dirac-Impulses, be-
rechnet werden kann.
Wie eingangs des Abschnitts 8.3.1 gezeigt, erfasst die Laplace-Transformation die
Sprungfunktion
0 für t < 0
f(t) = V(t) = ®
¯1 für t > 0
erst vom rechten Grenzwert t = 0+ an:
f f
L {V(t)} = ³ f (t) es t dt = ³ V(t) est dt
+0 +0
f f
e s t 1
L {V(t)} = ³ 1 es t dt =
s +0
= (ef 1)
s
+0
fo
1
L {V(t)} = .
s
in
Die Laplace-Transformierte der Ableitung der Sprungfunktion ergibt mit Gl. (8.88) für
t > 0, d. h. ab t = 0+: 4.
r2
L {f c(t)} = s L {f (t)} f (0+ )
ke
mit V(0+) = 1
ch
1
L {Vc(t)} = s 1 = 0 für t > 0 .
.te
s
Für t > 0 ist die Ableitung der Sprungfunktion Null, denn die Sprungfunktion hat ab
w
t = 0+ den Anstieg Null. Die Laplace-Transformierte von Null ist auch Null.
w
Mit der Gl. (8.88) kann also die Laplace-Transformierte des Dirac-Impulses nicht ermit-
telt werden, denn der Dirac-Impuls G(t) = V (t) ist mathematisch keine Funktion, son-
w
Die Funktion f (t) , die bei t = 0 von f (0–) auf f (0+) um ǻf0 springt, kann für t > 0,
aber auch als Überlagerung der stetigen Fortsetzungsfunktion fS(t) und einer Sprungfunk-
tion ǻf0 · V(t) aufgefasst werden (s. Bild 8.35):
f(t) = fS(t) + ǻf0 · V(t) (8.89)
0 für t < 0
mit ǻf0 · V(t) = ®
'
¯ 0 für t > 0
f
und ǻf0 = f(0+) – f(0–). (8.90)
fo
in
Bild 8.35 Zeitfunktion mit Sprungstelle als Überlagerung
der Fortsetzungsfunktion und einer Sprungfunktion 4.
r2
Die Fortsetzungsfunktion fS(t) ist die um 'f0 in Ordinatenrichtung verschobene Zeit-
ke
³
mit L {f c(t)} = lim f c(t) es t dt
w
Ho 0
H
und mit Gl. (8.88)
{ }
L fSc (t) = s L {fS (t)} fS (0+ )
und
fS(0+) = f(0–) (siehe Bild 8.35) (8.91)
ist
L {f c(t)} = s L {fS (t)} f (0 ) . (8.92)
Wird die Zeitfunktion f (t) mit einer Sprungstelle bei t = 0 für t > 0 als Überlagerung
der Fortsetzungsfunktion fS(t) und einer Sprungfunktion aufgefasst, dann ergibt die
Laplace-Transformierte der Ableitung der Funktion f (t) die mit s multiplizierte Laplace-
Transformation der Fortsetzungsfunktion fS(t) vermindert um den linksseitigen Grenz-
wert.
40 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
du t
= s e st
fo
v = F(t) = F(t) + F(0)
dt 0
in
t
du = s e st dt v=
4.
³ f (t) dt = ³ f (t) dt + ª¬ ³ f (t) dt º¼t=0
r2
0
ke
t
v= ³ f (t) dt + f 1(0)
ni
0
ch
.te
f
ª §t ·º fªt º
L {f (t)} = « es t ³
¨ f (t) dt + f 1 (0) ¸ » ³³
+ « f (t) dt + f 1 (0) » s es t dt
w
« ¨ ¸» « »
¬ ©0 ¹¼ 0 ¬0 ¼
w
0
w
(8.93)
Der erste Ausdruck ergibt mit der unteren Grenze t = 0 den Wert –f–1(0), weil die obere
Grenze t = f mit e–f = 0 keinen Anteil bringt:
f
ª §t ·º
« e s t
« ¨³
¨ f (t) dt + f 1 (0) ¸ »
¸»
=
¬ ©0 ¹¼ 0
§f · §0 ·
¨ ³
= e f ¨ f (t) dt + f 1 (0) ¸ e0
¸ ³
¨ f (t) dt + f 1 (0) ¸ = f 1 (0)
¨ ¸
©0 ¹ ©0 ¹
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 41
Der zweite Ausdruck in Gl. (8.93) ist die Summe von zwei Integralen:
fªt º
³ ³
« f (t) dt + f 1 (0) » s e st dt =
« »
0 ¬0 ¼
fªt º f
= s «
«³ ³ »
f (t) dt e
»
st
³
dt + s f 1 (0) e st dt
0 ¬0 ¼ 0
fªt º t ½
° °
mit s ³ ³
«
«
»
f (t) dt e
»
st dt = s L ® f (t) dt ¾
°̄ 0 °¿
³
0 ¬0 ¼
f
f 1 (0)
und ³
s f 1 (0) es t dt = s L f 1 (0) = s
{ } s
= f 1 (0)
0
f–1(0) ist eine Konstante, und die Laplace-Transformierte einer Konstanten ist nach
fo
Gl. (8.74) das 1/s-fache der Konstanten.
in
Diese Vereinfachungen werden im zweiten Ausdruck berücksichtigt, so dass sich mit dem
ersten Ausdruck für die gesamte Gleichung ergibt: 4.
r2
° t ½°
ke
°¯ 0
³
L {f (t)} = f 1 (0) + s L ® f (t) dt ¾ + f 1 (0)
°¿
ni
° t ½° 1
ch
³
L ® f (t) dt ¾ = L {f (t)} .
°¯ 0 °¿ s
(8.94)
.te
w
Wird in dem zweiten Ausdruck in Gl. (8.93) für v das unbestimmte Integral eingesetzt,
w
f f
L {f (t)} = ³ e s t f (t) dt = f 1 (0)
¬ ³³
+ ª f (t) dt º s es t dt
¼
0 0
{³
L {f (t)} = f 1 (0) + s L ª f (t) dt º
¬ ¼ }
1 (0)
L {³ f (t) dt} = 1s L{f (t)} + f s
(8.95)
mit
¬ ³
f 1 (0) = ª f (t) dt º
¼ t=0
42 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Beispiele:
° t ½° 1
1. ³
L ® e t / W dt ¾ = L e t / W
s
{ } (nach Gl. (8.94))
¯° 0 ¿°
1
mit L e t / W =
{ } (nach Gl. (8.76))
s + 1/W
t ½
° ° 1
°̄ 0
³
L ® e t / W dt ¾ =
°¿ s (s + 1/W)
Kontrolle:
t
e t / W t 1
³ e t / W dt =
1/W 0
=
1/W
(e t / W 1)
0
° t ½°
³
L ® e t / W dt ¾ = W L e t / W 1 { }
fo
¯° 0 ¿°
in
° t ½° § 1 1·
°¯ 0
³
L ® e t / W dt ¾ = W ¨
°¿
¸
© s + 1/W s ¹ 4.
(nach Gln. (8.76) und (8.74))
r2
t ½
° ° s s 1/W 1
ke
°̄ 0
³
L ® e t / W dt ¾ = W
°¿
=
(s + 1/W) s s (s + 1/W)
ni
ch
1 1
{³ e t / W
}
dt = L e t / W + ª e t / W dt º
{ } ³
.te
1
mit L e t / W =
{ } (nach Gl. (8.76))
s + 1/W
w
w
ª e t / W º
und ª e t / W dt º
³ = W
¼ t =0 « 1/W »»
=«
¬
¬ ¼ t =0
1 W 1 (s + 1/W) W s W
L {³ e t / W
}
dt = =
s (s + 1/W) s s (s + 1/W)
=
s (s + 1/W)
W
L {³ e t / W
}
dt =
s + 1/W
Kontrolle:
° e t / W ½° 1
L {³ e t / W
}
dt = L ®
¯° 1/W ¿°
¾ = W L e
t / W = W
{ }
s + 1/W
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 43
R 1 iC + u C = U
du C
mit iC = C
dt
du C
R1 C + u C = u(t)
dt
Transformationen in den komplexen Bereich: Bild 8.36 Aufladevorgang eines Kon-
densators über einen Widerstand mittels
U
u(t) = U V(t) o U (s) = Gleichspannung
s
fo
u C (t) o U C (s)
in
du C (t)
dt
o s U C (s) u C (0) 4.
r2
iC (t) o IC (s)
ke
algebraische Gleichung:
ni
U
R1 C ª¬s U C (s) u C (0) º¼ + U C (s) =
s
ch
mit u C (0) = 0
.te
U
s R1 C U C (s) + U C (s) =
w
s
Lösung der algebraischen Gleichung:
w
w
U U
U C (s) = =
s (1 + s R1C) s (1 + s W1 )
mit W1 = R1 C .
Die Zeitfunktion des Aufladestroms kann auch mit Hilfe der Laplace-Transformation berech-
net werden:
du C
iC = C o I C (s) = C ª¬s U C (s) u C (0) º¼
dt
U
mit u C (0) = 0 und U C (s) =
s (1 + s W1)
44 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
CU
I C (s) = C s U C (s) =
1 + s W1
Mit Gl. (8.76) ist
C U ½ C U t / W C U t / W1
iC (t) = L1 ® ¾= e 1 = e
¯1 + s W1¿ W1 R 1C
U t / W
iC (t) = e 1 mit W = R C
1 1 (vgl. mit Gl. (8.13)).
R1
Die Differentialgleichung wurde für die Kondensatorspannung uC aufgestellt, weil sie auch
im Zeitpunkt t = 0 stetig ist. Auf den rechts- oder linksseitigen Grenzwert ist nicht zu ach-
ten, da es für jeden Zeitpunkt nur einen Grenzwert gibt.
du C
fo
mit iC = C
dt
in
du C
(R1 + R 2 ) C
dt
+ uC = 0 4.
Bild 8.37 Entladevorgang eines Kon-
r2
Transformationen in den komplexen Bereich: densators über Widerstände
ke
u C (t) o U C (s)
ni
du C (t)
o s U C (s) u C (0)
ch
dt
iC (t) o IC (s)
.te
algebraische Gleichung:
w
mit u C (0) = U
(R1 + R 2 ) C U W2 U
U C (s) = =
1 + s (R1 + R 2 ) C 1 + s W2
W U ½
u C (t) = L1 ® 2 ¾
¯1 + s W 2 ¿
du C
iC = C o IC (s) = C ª¬s U C (s) u C (0) º¼
dt
W2 U
mit u C (0) = U und U C (s) =
1 + s W2
W2 U
I C (s) = C s CU
1 + s W2
§ s W2 · s W2 1 s W2
IC (s) = ¨ 1¸ C U = CU
© 1 + s W 2 ¹ 1 + s W2
CU
I C (s) = .
1 + s W2
CU ½ C U t / W2 CU
fo
iC (t) = L1 ® ¾= e = e t / W2
¯ 1 + s W 2¿ W 2 (R 1 + R 2 )C
in
U
iC (t) =
R1 + R 2
e t / W 2 4.
(vgl. mit Gl. (8.17)).
r2
Wenn mit der Differentialgleichung für uC gerechnet wird, braucht auf den rechts- oder links-
ke
seitigen Grenzwert nicht geachtet zu werden, weil die uC-Funktion stetig ist.
Wird von der Differentialgleichung für den bei t = 0 unstetigen Strom iC ausgegangen, dann
ni
geht ebenfalls uC(0) als Anfangsbedingung ein, wenn das Integral in der Differentialglei-
ch
(R1 + R 2 ) iC + u C = 0
w
1
³
w
mit uC = iC dt
C
w
1
(R1 + R 2 ) iC +
C ³
iC dt = 0
iC (t) o IC (s)
1 IC (s) 1 ª1 º I (s) 1
C ³
iC (t) dt o
sC
+
s ¬C ³
« iC (t) dt »
¼ t =0
= C + u (0)
sC s C
algebraische Gleichung:
IC (s) 1
(R1 + R 2 ) IC (s) + + u (0) = 0
sC s C
mit u C (0) = U
46 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
I C (s) U
(R1 + R 2 ) IC (s) + =
sC s
Lösung der algebraischen Gleichung:
U CU
I C (s) = =
ª 1 º 1 + s (R1 + R 2 ) C
s «(R1 + R 2 ) + »
¬ s C¼
CU
I C (s) = mit W 2 = (R1 + R 2 ) C .
1 + s W2
Die Lösung für IC (s) stimmt mit dem bereits berechneten Ergebnis überein.
fo
nach t differenziert, um auf das Integral verzichten zu können, dann muss die Differential-
gleichung mit einer Sprungfunktion gelöst und nach Gl. (8.88) mit dem rechtsseitigen
in
Grenzwert iC (0+) gerechnet werden:
Differentialgleichung: 4.
r2
diC 1
(R1 + R 2 ) + i = 0
ke
dt C C
ni
diC (t)
o s IC (s) iC (0+ )
dt
w
algebraische Gleichung:
w
1
(R1 + R 2 ) ª¬s I C (s) iC (0+ ) º¼ + I (s) = 0
C C
w
U
mit iC (0+ ) =
R1 + R 2
1
(R1 + R 2 ) s IC (s) + U +
I (s) = 0
C C
Lösung der algebraischen Gleichung:
U CU
I C (s) = =
1 1 + s (R1 + R 2 ) C
+ s (R1 + R 2 )
C
CU
I C (s) = mit W 2 = (R1 + R 2 ) C .
1 + s W2
Die Lösung für IC(s) wird also mit dem rechtsseitigen Grenzwert bestätigt.
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 47
Der Vorgang der Kondensatorentladung kann aber auch behandelt werden, wenn die Zeit-
funktion des Kondensatorstroms iC(t) als Überlagerung der stetigen Fortsetzungsfunktion
iCS(t) und der Sprungfunktion
U
'f0 V(t) = V(t)
R1 + R 2
aufgefasst wird (siehe Bild 8.38). Die Sprunghöhe ¨f0 = – U/(R1 + R2) ist gleich dem Kon-
densatorstrom zum Zeitpunkt t = 0+, der aus dem Schaltbild (Bild 8.36) zu ersehen ist:
U
iC(0+) = .
R1 + R 2
Nach Gl. (8.92) muss dann mit dem linksseitigen Grenzwert gerechnet werden. Die Lösung
ist die Fortsetzungsfunktion iCS(t), die schließlich noch mit der Sprungfunktion überlagert
werden muss:
Differentialgleichung:
diC 1
(R1 + R 2 ) + i = 0
dt C C
fo
Transformationen in den komplexen Bereich:
in
diC (t)
dt
4.
o s ICS (s) iC (0 ) = s ICS (s)
r2
ke
mit iC (0 ) = 0
ni
U U 1
iC (t) = iCS (t) V(t) o I CS (s)
ch
R1 + R 2 R1 + R 2 s
.te
algebraische Gleichung:
1 1 U 1
(R1 + R 2 ) s ICS (s) + ICS (s) =0
w
C C (R1 + R 2 ) s
w
1 U
w
U 1
I CS (s) =
s (R1 + R 2 )C s (R1 + R 2 ) + 1/C
U 1
I CS (s) =
R1 + R 2 s ª¬s (R1 + R1 )C + 1º¼
U 1
I CS (s) = mit W 2 = (R1 + R 2 ) C
R1 + R 2 s (1 + s W 2 )
48 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
Bild 8.38
w
Rücktransformation
Mit Hilfe der Korrespondenzen-Tabelle und den Sätzen für Laplace-Operationen, die im
Abschnitt 8.3.3 behandelt werden, lassen sich Differentialgleichungen in algebraische
Gleichungen überführen, die sich einfach lösen lassen. Die Lösungen der algebraischen
Gleichungen werden mit Hilfe der Korrespondenzen-Tabelle und den genannten Sätzen in
den Zeitbereich rücktransformiert. Dabei müssen die Lösungen der algebraischen Glei-
chungen in die Form gebracht werden, die in der Tabelle enthalten ist. Mathematisch
bedeutet die Rücktransformation die Lösung des Integrals
c + jf
1
f (t) = L1 {F(s)} =
2S j
³ F(s) es t ds . (8.96)
c jf
Auf den Nachweis, dass dieses Umkehrintegral von den Bildfunktionen F(s) zu den Zeit-
funktionen f(t) führt, soll in diesem Rahmen verzichtet werden; für die Rechenbeispiele
hat sie keine Bedeutung, weil die Korrespondenzen-Tabellen auch für die Rücktransfor-
fo
mation verwendet werden.
in
4.
Berechnung von Ausgleichsvorgängen bei verschwindenden Anfangsbedingungen
r2
Bei vielen Ausgleichsvorgängen sind sämtliche Ströme und Spannungen – insbesondere
Ströme durch Induktivitäten und Spannungen an Kapazitäten – bis zum Zeitpunkt des
ke
Schaltens t = 0 Null. Damit verschwinden die Anfangsbedingungen, und die Formeln für
die Laplace-Transformierte der Ableitung einer Funktion (Gl. 8.83) und für die Laplace-
ni
Mit
f(0) = 0
w
w
und
w
¬ ³
f –1(0) = ª f (t) dt º
¼ t=0
=0
fo
U(s) = sM · I(s) sC
in
komplexer Bereich U(s)
I(s) = = G U(s) U(s) I(s) = sC · U(s)
(Bildbereich) R I(s) =
4. sL
r2
U(s)
I(s) =
sM
ke
bedingungen kann deshalb eine Symbolische Methode ähnlich wie in der Wechsel-
ch
stromtechnik (siehe Band 2, Abschnitt 4.2.4, S. 19–22) angewendet werden. Dazu muss
das Schaltbild für die zeitlich veränderlichen Größen entsprechend umgeformt werden:
.te
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
52 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Beispiel 1:
Berechnung eines Ausgleichsvorgangs über die Differentialgleichung mittels Laplace-Trans-
formation (Verfahren 2)
Schaltung
mit Zeitfunktionen ab t = 0
und linearen Schaltelementen
Eingangsspannung: Rampenfunktion
fo
0 für t d 0
u(t) = ® Bild 8.39 Ausgleichsvorgang mit
t
in
¯ (U / T) für t > 0
einer Rampenfunktion im Beispiel 1
Differentialgleichung
4.
r2
im Zeitbereich ab t = 0
ke
uR + uC = u
ni
R · i + uC = u
ch
du C
mit i = C ·
.te
dt
du C
RC · + uC = u
w
dt
w
U 1
u(t) ĺ (nach Gl. (8.75))
T s2
uC(t) ĺ UC(s)
du C (t)
ĺ s · UC(s) – uC(0) (nach Gl. (8.83))
dt
algebraische
Gleichung in s
U
RC · [s · UC(s) – uC(0)] + UC(s) =
T s2
mit uC(0) = 0
U
s · RC · UC(s) + UC(s) =
T s2
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 53
Lösung der
algebraischen
Gleichung in s
U U
UC(s) = =
T s2 (1 + s RC) T s (1 + s W)
2
fo
Kondensatorspannung im Beispiel 1
speziell: eines Ausgleichsvorgangs mit
in
Rampenspannung
für t=0 ist uC(t) = 0
Beispiel 2:
Berechnung der Übertragungsfunktion und der Ausgangsspannung bei sinusförmiger Ein-
ni
gangsspannung (Verfahren 3)
ch
Schaltung
mit Zeitfunktionen ab t = 0
.te
Eingangsspannung u1(t):
w
sinusförmige Wechselspannung
w
ab t = 0
Bild 8.41 Schaltung mit Zeitfunktionen ab t = 0
0 für t d 0 des Beispiels 2
u1 (t) = ®
¯û sin Zt für t > 0
(siehe Bild 8.32)
Schaltung mit transformierten Zeitfunktionen
und komplexen Operatoren in s
Bild 8.42
Schaltung mit transformierten
Zeitfunktionen und komplexen
Operatoren in s des Beispiels 2
54 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
algebraische
Gleichung in s
Mit Hilfe der Spannungsteilerregel ergibt sich das Verhältnis der transformierten Aus-
gangsspannung U2 (s) zur transformierten Eingangsspannung U1(s), das Übertragungs-
funktion G(s) genannt wird:
1
1
+ sC
U (s) R 1
G(s) = 2 = =
U1(s) 1 1 § 1 · §1 ·
1
+R+ 1+ ¨R + ¸ ¨ + sC ¸
+ sC sC © sC ¹ © R ¹
R
U 2 (s) 1
=
U1 (s) 1 + 1 + 1 + sRC + 1
sRC
U 2 (s) sRC s
= =
U1 (s) s 2 R 2C2 + 3sRC + 1 § 2 3 1 ·
fo
RC ¨ s + s+ 2 2¸
© RC R C ¹
in
3 1
mit s2 + s+ 2 2 =0
RC R C 4.
r2
2
3 § 3 · 1
s1,2 = ± ¨ ¸ 2 2
ke
2RC © 2RC ¹ R C
ni
3 94
s1,2 = ±
ch
2RC 4 R 2C 2
.te
3 + 5 0,38 3 5 2,62
s1 = = s2 = =
2 RC RC 2 RC RC
w
U 2 (s) s s
w
G(s) = = = .
U1 (s) RC(s s1)(s s 2 ) § 0,38 · § 2,62 ·
RC ¨ s +
¸ ¨ s + ¸
w
© RC ¹ © RC ¹
Die Pole und Nullstellen einer Übertragungsfunktion können in der Gaußschen Zahlenebene,
der s-Ebene dargestellt werden. Das Pol-Nullstellen-Diagramm der berechneten Übertra-
gungsfunktion ist im Bild 8.43 gezeichnet.
Beispiel 8.43
Pol-Nullstellen-Diagramm der
Übertragungsfunktion des Beispiels 2
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 55
Lösung der
algebraischen
Gleichung in s
Mit
Z
U1(s) = L {uˆ sin Zt} = uˆ (nach Gl. (8.78))
s2 + Z2
ist die Laplace-Transformierte der Ausgangsspannung
Z û s
U2(s) = U1(s) · G(s) =
RC (s 2 + Z2 )(s s1 )(s s 2 )
Rücktransformation in den Zeitbereich:
Mit der Korrespondenz Nr. 104 (siehe Abschnitt 8.3.6, S. 91)
° s+d ½° (d b)e bt (d c)e ct
L1 ® ¾= + +
°̄ (s + a )(s + b)(s + c) ¿° (c b)(a + b ) (b c)(a 2 + c 2 )
2 2 2 2
d2 + a2
sin(at + ))
fo
+
a 2 (a 2 + b2 )(a 2 + c 2 )
in
mit ) = arctan(c/a) – arctan(d/a) – arctan(a/b) 4.
und d = 0, a = Z, b = –s1, c = –s2, )=M
r2
ist die Ausgangsspannung
ke
Lösung der
ni
Differentialgleichung
im Zeitbereich
ch
Z û ª s1 es1t s 2 es 2 t º
.te
1
u2 = « + + sin(Zt + M) »
RC « (s1 s 2 )(Z + s1 ) (s 2 s1 )(Z2 + s 2 2 )
¼»
2 2
¬ (Z2 + s12 )(Z2 + s 2 2 )
w
w
§ s · § Z ·
mit M = arctan ¨ 2 ¸ arctan ¨ ¸.
w
© Z ¹ © s1 ¹
Nachdem die Laplace-Transformation eingeführt und deren Vorteile erkannt sind, stellt
sich häufig die Frage, warum die Lösung von Differentialgleichungen im Zeitbereich
noch behandelt werden muss, wenn mit der Laplace-Transformation wesentlich vielfälti-
gere Ausgleichsvorgänge berechnet werden können als durch die direkte Lösung der
Differentialgleichung.
Durch die Lösung von Differentialgleichungen im Zeitbereich werden die Zusammen-
hänge zwischen den Größen des Ausgleichsvorgangs verständlich. Die Vorstellung, dass
ein Ausgleichsvorgang als Überlagerung eines eingeschwungenen Vorgangs und eines
flüchtigen Vorgangs aufgefasst werden kann, ist anschaulich. Allerdings lassen sich mit
dem Verfahren 1 nur einfache Beispiele von Ausgleichsvorgängen berechnen. Dagegen
sind die Lösungsmethoden mit Hilfe der Laplace-Transformation recht formalistisch. Ist
das Prinzip der Abbildung in den beiden Verfahren erkannt und liegt eine ausführliche
Korrespondenzen-Tabelle vor, dann dürften selbst schwierige Ausgleichsvorgänge lösbar
sein.
56 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Additionssatz
Summen von Funktionen mit konstanten Faktoren im Zeitbereich entsprechen Summen
von Funktionen mit den konstanten Faktoren im Bildbereich:
fo
in
L {a1 f1 (t) + a 2 f 2 (t) + ... + a n f n (t)} = a1 F1 (s) + a 2 F2 (s) + ... + a n Fn (s)
4. (8.99)
r2
Der Additionssatz folgt aus der Summen- und Faktorregel der Integralrechnung.
ke
Beispiel:
ni
Z s
L{a · sinZt + b · cosZt} = a · L{sinZt} + b · L{cosZt} = a · + b
s2 + Z 2 s2 + Z 2
ch
Ähnlichkeitssätze
Die Ähnlichkeitssätze betreffen Faktoren a bzw. 1/a im Argument der Zeitfunktion und
w
Beispiel 1:
Nach der Korrespondenz Nr. 30, S. 86 ist mit a = 1
1
L{et} = F(s) = .
s1
Nach den Ähnlichkeitssätzen ergibt sich für
1 §s· 1 1 1
L{eat} = F¨ ¸ = =
a © a ¹ a s/a 1 s a
und
1 1
L{et/a} = a · F(a · s) = a · =
a s 1 s 1 / a
(siehe Beispiel 3 im Abschnitt 8.3.1, Gl. (8.76) mit W = – a).
Beispiel 2:
Nach der Korrespondenz Nr. 79, S. 90 ist mit a = 1
1
fo
L{sin t} = F(s) =
s2 + 1
in
Nach den Ähnlichkeitsgesetzen ergibt sich für
L{sinZt) =
1 §s· 1
F¨ ¸ =
Z © Z ¹ Z § s ·2
1
= 2
Z
s + Z2
4. (vgl. Gl. (8.78))
r2
¨ ¸ +1
© Z¹
ke
und
1 § s · 1 1 2Z
ni
L{sin2Zt} = F¨ ¸ = = 2
2 Z © 2Z ¹ 2Z § s · 2 s + 4Z2
ch
¨ ¸ +1
© 2Z ¹
.te
Dämpfungssatz
Wird die Zeitfunktion mit dem Dämpfungsterm e–at multipliziert, dann muss in der Bild-
w
Beispiel 1:
s
L{f(t)} = L{cosZt} = F(s) = (vgl. Gl. (8.79))
s2 + Z 2
s+a
L{e–at · cosZt} = F(s + a) = (vgl. Gl. (8.82) mit G = a)
(s + a)2 + Z 2
Beispiel 2:
tn ½ 1
L {f (t)} = L ® ¾ = F(s) = n (nach Korrespondenz Nr. 29, S. 86)
¯ n! ¿ s +1
° t n ½° 1
L ®eat ¾ = F(s a) = (siehe Korrespondenz Nr. 32, S. 87)
°̄ n! °¿ (s a) n+1
58 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Verschiebungssätze
Eine Rechtsverschiebung einer Zeitfunktion im Zeitdiagramm bedeutet mathematisch eine
Änderung des Arguments von t in t – a. Für das Laplace-Integral ändert sich damit die
Integrationsvariable, so dass die Substitutionsmethode der Integralrechnung angewendet
werden muss:
f f
L {f (t a)} = ³ f (t a) es t dt = ³ f (x) es(x + a) dx
0 a
fo
L {f (t a)} = es a ³ f (x) es x dx
in
a
ª0 f 4. º
L {f (t a)} = «
es a ³
f (x) e
³
dx + f (x) es x dx »
r2
s x
« »
¬ a 0 ¼
ke
ª 0 º
³
L {f (t a)} = ea s « f (x) es x dx + F(s) » mit a 0 und x = t – a (8.103)
ni
« »
¬ a ¼
ch
t = a.
Beispiel 1: Laplace-Transformierte der verschobenen Sprungfunktion
Die Laplace-Transformierte der Sprungfunktion ist im Beispiel 1 im Abschnitt 8.3.1 berechnet:
1
L{V(t)} = F(s) = .
s
Mit dem Verschiebungssatz ergibt sich die Laplace-Transformierte der nach rechts verscho-
benen Sprungfunktion:
e a s
L{V(t – a)} = e–a · s · F(s) = (8.105)
s
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
s s s s s
1 ª
L{f(t)} = 1 (e as ) + (e as ) 2 (e as )3 + (e as )4 +...º
s ¬ ¼
fo
in
4.
r2
ke
Die Laplace-Transformierte der Sinusimpulse ist gleich der Summe der Laplace-Transfor-
mierten der verschobenen Sinusfunktionen (siehe Gl. (8.78)):
.te
S 2S 3S
Z Z s Z s Z s
w
L{f(t)} = + e Z + e Z + e Z + ...
s2 + Z 2 s2 + Z 2 s2 + Z 2 s2 + Z 2
w
w
ª § S · § S · 2 § S ·3 º
Z « s s s
L{f(t)} = 2 1 + ¨ e Z ¸ + ¨ e Z ¸ + ¨ e Z ¸ + ...»
s + Z2 « ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ »
¬« © ¹ © ¹ © ¹ ¼»
S
1 s
mit = 1 + x + x 2 + x 3 + ... mit x <1 und x=e Z
1 x
Z 1
L{f(t)} = (8.107)
s2 + Z2 S
s
1 e Z
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 61
2 ½ 2
L ® (t a) ¾ e as
¯ a ¿ as 2
2 ½ 2
L ® (t 2a) ¾ e 2as
¯a ¿ as 2
2 ½ 2
L ® (t 3a) ¾ e 3as usw.
¯ a ¿ as 2
2 ª1 º
L{f(t)}= « e as e 2as e 3as ...»
fo
as 2 ¬ 2 ¼ Bild 8.47 Verschobene
Geradenfunktionen und
in
2 ª 1 º
L{f(t)}= « (1 e as (e as )2 (e as )3 ...) » Dreieckfunktion
as2 ¬ 2 ¼4.
r2
1
mit 1 x x 2 x 3 ... und x e as
1 x
ke
2 ª 1 1 º 2 1 e as 2
L{f(t)} = « »
ni
1 e as
L{f(t)} = .
as 2 (1 e as )
.te
Linksverschiebung bedeutet, dass das Argument der Funktion f(t) durch t + a ersetzt
w
wird. Da die Linksverschiebung für praktische Berechnungen weniger Bedeutung hat, soll
w
ª a º
L ^f (t a)`
« ³
ea s « F(s) f (x) es x dx »
»
mit a0 (8.109)
¬ 0 ¼
Faltungssatz
° t ½°
F1 (s) F2 (s) L ^f1 (t)
f 2 (t)` ³
L ® f1 (W) f 2 (t W) dW ¾
°¯ 0 °¿
(8.110)
Bei der Rücktransformation von Bildfunktionen, die aus zwei Faktoren F1(s) und F2(s)
bestehen, lässt sich der Faltungssatz anwenden. Dabei müssen die inversen Funktionen
von F1(s) und F2(s) bekannt sein:
t
f (t) L1 ^F(s)` L1 ^F1 (s) F2 (s)` ³ f1 (W) f2 (t W) dW (8.111)
0
62 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Beispiel:
Für die Bildfunktion
1
F(s) = = F1 (s) F2 (s)
(s a)(s b)
soll die zugehörige Zeitfunktion mit dem Faltungssatz ermittelt werden.
Mit
1 ½ at
f1(t) = L–1{F1(s)} = L–1 ® ¾=e
¯s a ¿
und (nach Korrespondenz Nr. 30, S. 86)
1 ½ bt
f2(t) = L–1{F2(s)} = L–1 ® ¾=e
¯s b ¿
ergibt sich mit dem Faltungssatz
1 ½ t aW b(t W) t
f (t) = L1 ® ¾ = ³e e dW = ³ e(a b) W ebt dW
fo
¯ (s a)(s b) ¿ 0 0
in
t
t
e(a b)W 4. e(a b)t 1 e bt+at bt e bt
f (t) = e bt ³ e(a b)W dW = e bt = e bt =
ab ab ab
r2
0
0
ke
1 ½ eat e bt
f (t) = L1 ® ¾= (vgl. Korrespondenz Nr. 34, S. 87)
ni
¯ (s a)(s b) ¿ ab
ch
f
dF(s) 1 ½
= L {t f (t)} (8.112) ³ F(s) ds = L ®¯ t f (t) ¾¿ (8.113)
w
ds
s
w
1 1 ½
F(s) = L1 {F(s)} = L1 ® ¾ = f(t) = V(t)
s ¯s ¿
dF(s) 2 dF(s) ½ 2 ½
= L–1 ® ¾ = L1 ® ¾ = t f (t) = t 2 eat
ds (s a)3 ¯ ds ¿ ¯ (s a)3 ¿
(siehe Korrespondenzen Nr. 31 und 32 mit n = 2, S. 87)
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 63
Endwertsatz
Der Endwertsatz der Laplace-Transformation erlaubt es, den Endwert einer Zeitfunktion
f(t) aus ihrer Laplace-Transformierten F(s) zu bestimmen:
lim f(t) = lim s F(s) (8.114)
tof so0
Beispiel:
1
f(t) = 1 – e–t/W F(s) = (siehe Gl. (8.77))
s(1 + s W)
1
lim (1 e t / W ) = lim =1
t of s o0 1 + s W
Anfangswertsatz
Mit dem Anfangswertsatz der Laplace-Transformation ist es möglich, den Anfangs-
wert einer Zeitfunktion f(t) aus ihrer Laplace-Transformierten F(s) zu ermitteln:
lim f (t) = lim s F(s) (8.115)
to0 sof
Beispiel:
fo
1
f(t) = 1 – e–t/W
in
F(s) = (siehe Gl. (8.77))
s(1 + s W)
lim (1 e t / W ) = lim
1
=0
4.
r2
t o0 s of 1 + s W
ke
mittels Laplace-Transformation
Anhand von Rechenbeispielen soll deutlich werden, wann es sinnvoll ist, die Laplace-
.te
Lösung:
Zu 1.
uC + uRr + uRp = 0
uC + (Rr + Rp) · iC = 0
du C du C
uC + (Rr + Rp) · C · =0 mit iC = C
dt dt
uCe = 0
uCf = K · e–t/W mit W = (Rr + Rp) · C
für t = 0:
uC(0–) = uC(0+) = uCe(0+) + uCf(0+)
R p Uq
=0+K
Ri + Rp
Uq
weil für t < 0: uC(0–) = Rp · iRp = Rp · (R r ist stromlos)
fo
Ri + Rp
in
R p Uq
uC = uCf = e t / W 4. (8.116)
Ri + Rp
r2
uC R p Uq
iC = = e t / W
ke
(8.117)
Rr + Rp (R i + R p )(R r + R p )
ni
Zu 2.
ch
Das Ergebnis kann nur mit dem Verfahren 2 kontrolliert werden, weil die Anfangsbedingung
ungleich Null ist.
.te
Die Differentialgleichung
w
du C
uC + (Rr + Rp) · C · =0
w
dt
w
(R r + R p ) C R p U q
UC(s) + (Rr + Rp) · C · s · UC(s) – =0
Ri + Rp
(R r + R p ) C R p U q
Ri + Rp
UC(s) =
1 + s (R r + R p ) C
(R r + R p ) C R p U q 1
UC(s) =
Ri + Rp 1 + s (R r + R p ) C
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 65
R p Uq
uC(t) = e t / W (vgl. Gl. (8.116)).
Ri Rp
Die Stromgleichung
u C (t)
iC(t) =
Rr Rp
wird ebenfalls in den Bildbereich transformiert
U C (s)
IC(s) =
Rr Rp
fo
in
(R r R p ) C R p U q 1
IC(s) =
(R i R p ) (R r R p ) 4.
1 s (R r R p ) C
r2
C R p Uq 1
IC(s) =
ke
Ri Rp 1 s (R r R p ) C
ni
C R p Uq 1
iC(t) = e t / W
Ri Rp (R r R p ) C
.te
R p Uq
w
Zu 3.
Mit Ri = 0 ist nach Gl. (8.116) und nach Gl. (8.117)
uC(t) = Uq · e–t/W
und
Uq
iC (t) e t / W
Rr Rp
Bild 8.49
Strom- und Spannungsverlauf
im Beispiel 1
66 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Beispiel 2:
An einen Transformator mit gleichsinnigem Wickelsinn, konstanter Permeabilität P, Kopp-
lungsfaktor k < 1 und einer ohmschen Belastung R wird zum Zeitpunkt t = 0 mit Hilfe eines
Schalters eine Gleichspannung U angelegt. Der zeitliche Verlauf des Sekundärstroms i2(t) ist
zu berechnen.
fo
Lösung:
in
Der Ausgleichsvorgang wird nach dem Verfahren 2 (siehe Abschnitt 8.3.2) mit Hilfe der
4.
Laplace-Transformation (Transformation der Differentialgleichung) berechnet.
r2
Differentialgleichungen ab t = 0:
Nach Gl. (3.354) (siehe Band 1, Abschnitt 3.4.7.2) und mit M12 = M21 = M wegen P kons-
ke
u1 = R1 · i1 + L1 · M
dt dt
ch
di2 di1
u2 = – R2 · i2 – L2 · +M
.te
dt dt
u2 = R · i2
w
w
U
u1(t) = U · V(t) o U1(s) = u2(t) o U2(s)
s
i1(t) o I1(s) i2(t) o I2(s)
di1 (t) di2 (t)
o S · I1(S) – i1(0) o s I 2 (s) i2 (0)
dt dt
U 2 (s) = R I 2 (s)
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 67
fo
in
Bild 8.51 Schaltung mit transformierten Zeitfunktionen und
komplexen Operatoren des Beispiels 2
4.
r2
Gl. (8.119) und Gl. (8.120) werden gleichgesetzt
ke
I1(s) = I 2 (s)
sM
.te
=« s M » I 2 (s)
s ¬ s M ¼
w
w
U s 2 M 2 (R1 + s L1 ) (R + R 2 + s L 2 )
= I 2 (s)
s sM
und nach I2(s) aufgelöst
U sM
I2(s) =
s s2 M 2 (R1 + s L1 ) (R + R 2 + s L 2 )
M
I2(s) = U
s 2 (L1L 2 M 2 ) + s ª¬ L1 (R + R 2 ) + L 2 R1 º¼ + R1 (R + R 2 )
M 1
I2(s) = U
L1L 2 M2 L1 (R + R 2 ) + L 2 R1 R1 (R + R 2 )
s2 + s +
L1L 2 M2 L1L 2 M 2
M 1
I2(s) = U (8.121)
L1L 2 M 2 s 2 + s 2A + B
68 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
L1 (R + R 2 ) + L 2 R1 R1 (R + R 2 )
mit A = und B = (8.122)
2 (L1L 2 M 2 ) L1L 2 M 2
M 1
I2(s) = U
L1L 2 M2 (s s1 ) (s s 2 )
fo
[L1 (R + R 2 ) + L 2 R1 ]2 4 R1 (R + R 2 )(L1L 2 M 2 )
in
>0
4 (L1L 2 M 2 )2
4.
[L1 (R + R 2 ) + L 2 R1 ]2 4 ª¬ L1 (R + R 2 ) º¼ ª¬ L 2 R1 º¼ + 4 R1 (R + R 2 ) M 2
r2
>0
4 (L1L 2 M 2 )2
ke
ni
[L1 (R + R 2 ) L 2 R1 ]2 + 4 R1 (R + R 2 ) M 2
D2 = >0.
4 (L1L 2 M 2 )2
w
Diese Ungleichung ist erfüllt, die Lösungen der quadratischen Gleichung sind reell:
w
M 1
i2(t) = U es1t es2 t
( )
L1L 2 M 2 s1 s 2
mit s1 – s2 = 2D
M e Dt e Dt
i2(t) = U e A t
D (L1L 2 M2 ) 2
M
i2(t) = U e A t sinh(D t) (8.123)
D (L1L 2 M 2 )
L1 (R + R 2 ) + L 2 R1
mit A = (8.124)
2 (L1L 2 M 2 )
[L1 (R + R 2 ) L 2 R1 ]2 + 4 R1 (R + R 2 ) M 2
und D = (8.125)
2 (L1L 2 M 2 )
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 69
Bild 8.52
Zeitlicher Verlauf des Sekundärstroms
des Beispiels 2
fo
Beispiel 3:
in
An der mit ohmschen Widerständen beschalteten Spule wird zum Zeitpunkt t = 0 eine sinus-
förmige Spannung u = uˆ sin(Zt + Mu ) angelegt.
4.
Der Ausgleichsstrom iL soll mit Hilfe der Laplace-Transformation berechnet werden.
r2
Da dieser Ausgleichsvorgang im Abschnitt 8.2.3, S. 14–19 durch Lösung der Differentialglei-
chung im Zeitbereich behandelt ist, soll in diesem Beispiel das Ergebnis der Gl. (8.26) bestä-
ke
tigt werden.
ni
ch
.te
Bild 8.53
w
Lösung:
Differentialgleichung ab t = 0:
Nach Gl. (8.22), S. 14 lautet die Differentialgleichung
di L
Rers · iL + Lers · = û sin(Zt + Mu )
dt
R1 §R ·
mit Rers = R1 + R L + R L und Lers = L ¨ 1 + 1¸
R2 © 2
R ¹
û sin Mu s + cos Mu Z
I L (s) =
R e rs + s Lers s 2 + Z2
s+d ½ db d2 + a 2
L1 ® 2 2 ¾= 2 2
e bt + 2 2 sin(at + ) )
¯ (s + a )(s + b) ¿ a + b a b + a4
cos Mu ½
° s+ Z °
fo
° û sin Mu sin Mu °
iL(t) = L1 ® ¾
§ ·
in
° L
(s 2 + Z2 ) ¨ s + ers ¸ °
ers R
°¯ © Lers ¹ °¿
cos Mu
4.
r2
R ers 1
mit d= Z = Z cot Mu , a=Z und b= =
sin Mu Lers W
ke
cos Mu
ni
R
Z ers
û sin Mu sin Mu Lers t / W
ch
iL(t) = 2
e +
Lers R
Z2 + ers
Lers 2
.te
cos 2 Mu
Z2 + Z2
w
û sin Mu sin 2 Mu
+ sin(Zt + ) )
w
Lers R 2
Z2 ers + Z4
w
Lers 2
R ers
cos Mu ZLers sin Mu Lers
Lers
iL(t) = û e t / W +
R 2
Z2 L ers
2 + ers Lers 2
Lers 2
Z2 (cos 2 Mu + sin 2 Mu )
+û sin(Zt + ) )
Z2 (R ers 2 + Z2Lers 2 )
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 71
û ª§ ZLers R · º
iL(t) = «¨ cos Mu sin Mu ers ¸ e t / W + sin(Zt + ) )»
Zers ¬© Z ers Z ers ¹ ¼
ZLers R ers
und = sin M und = cos M
Zers Zers
û
iL(t) = ª(cos Mu sin M sin Mu cos M) e t / W + sin(Zt + ) ) ¼º
Zers ¬
§ R ·
und ) = arctan ¨ ers ¸ arctan(cos Mu )
© ZLers ¹
fo
ZLers
in
R ers
mit tanM = bzw. cot M =
R ers ZLers
) = arctan(cot M) arctan(cot M u )
4.
r2
S
ke
S S
)= arccot(cot M) + arccot(cot M u ) = M u M
ch
2 2
.te
û
iL(t) = ªsin(Zt + Mu M) sin(Mu M) e t / W º¼ (vgl. mit Gl. (8.26), S. 17)
Zers ¬
w
w
Beispiel 4:
w
Bild 8.54
Schaltbild des Beispiels 4
72 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Lösung:
Zu 1.
Differentialgleichungen ab t = 0
für die Spannung uC: für den Strom i:
uR + uL + uC = U uR + uL + uC = U
di di
R·i+L· + uC = U R · i + L· + uC = U
dt dt
du C 1
mit i =C
dt
mit uC =
C ³
i dt
di d 2uC di 1
und
dt
= C
dt 2
R·i+L·
dt C ³
+ i dt = U
du C d 2uC di d 2i 1
R·C· + LC + uC = U R· + L + i = 0
dt dt 2 dt dt 2 C
d 2uC R du C 1 U d 2i R di 1
u = + i = 0
fo
+ + +
dt 2 L dt LC C LC dt 2 L dt L C
in
uCe = U ie = 0
d2u Cf
+
R du Cf
+
1
u = 0
4. d 2 if
+
R dif
+
1
i = 0
r2
dt 2 L dt L C Cf dt 2 L dt LC f
ke
Die homogenen Differentialgleichungen für die flüchtigen Vorgänge sind identisch mit den
Differentialgleichungen der Entladung eines Kondensators mittels Spule im Abschnitt 8.2.4,
ni
S. 21, Gln. (8.34) und (8.35). Deshalb kann die weitere Rechnung dort eingesehen werden,
und die Lösungen können übernommen werden:
ch
für O1 z O 2 :
.te
O1t O2 t
uCf = K1 · e + K2 · e (siehe S. 22, Gl. (8.41))
w
du Cf
if = C = C (K1 O1 e O1t + K 2 O 2 e O 2 t ) (siehe S. 22, Gl. (8.42))
w
dt
w
für O1 = O2 = O :
u Cf = (K1 + K 2 t) e Ot (siehe S. 23, Gl. (8.43))
du Cf
if = C · = C (K 2 + O K1 + O K 2 t) e Ot (siehe S. 23, Gl. (8.44))
dt
Konstantenbestimmung
für O1 z O 2 : für O1 = O 2 = O :
uC(0–) = uC(0+) = uCe(0+) + uCf(0+) uC(0–) = uC(0+) = uCe(0+) + uCf(0+)
0 = U + K1 + K2 0 = U + K1
oder – U = K1 + K2 oder – U = K1
i(0–) = i(0+) = ie(0+) + if(0+) i(0–) = i(0+) = ie(0+) + if(0+)
Für beide Fälle sind die Bestimmungsgleichungen für die beiden Konstanten mit Uq ĺ U
gleich den Gln. (8.45) und (8.46) bzw. Gln. (8.49) und (8.50), siehe S. 24, so dass die Ergeb-
nisgleichungen übernommen werden können.
Zu beachten ist, dass das hier die Lösungen für den flüchtigen Vorgang sind. Bei der Konden-
satorspannung muss jeweils noch uCe = U überlagert werden, bei den Strömen ist der einge-
schwungene Strom Null.
ªG N N º½
uC(Gt) = U · ®1 e Gt « sinh (Gt) + cosh (Gt) » ¾ (8.126)
°̄ ¬ N G G ¼ °¿
U N
i(Gt) = e Gt sinh (Gt) (8.127)
NL G
1 R
mit N = G2 und G=
LC 2L
fo
in
4.
r2
Bild 8.55
ke
uC(Gt) = U · 1 – [1 + (Gt)] · e – Gt
{ }
w
(8.128)
w
U
i(Gt) = 2 (Gt) e Gt (8.129)
w
R
R
mit G =
2L
Bild 8.56
Zeitliche Verläufe der Kondensatorspannung
und des Stroms für den aperiodischen Grenz-
fall
74 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
fo
Bild 8.57
Zeitliche Verläufe der Kondensator-
in
spannung und des Stroms für den a-
periodischen Grenzfall
4.
r2
Zu 2.
Da die Anfangsbedingungen Null sind, kann mit der Schaltung mit transformierten Zeitfunk-
ke
1
ch
U C (s) sC
=
U1(s) R + sL + 1
.te
sC
1
w
UC(s) = U1 (s)
sRC + s 2LC + 1
w
fo
ªG N N º½
uC (Gt) = U ®1 e Gt « sinh (Gt) + cosh (Gt) » ¾
in
(vgl. Gl. (8.126))
¯ ¬ N G G ¼¿
mit N = jZ 4.
r2
ist mit Gl. (8.133)
° ªG º °½
uC(t) = U · ®1 eGt « sinh( jZt) + cosh( jZt) » ¾
ke
¯° ¬ j Z ¼ ¿°
ni
Aperiodischer Grenzfall:
w
1
mit s12 = – G = –Z0 und s12 2 =
LC
uC(Gt) = U · 1 – [1 + (Gt)] · e – Gt
{ } (vgl. Gl. (8.128))
76 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Beispiel 5:
Die gezeichnete Rechteckspannung wird ab t = 0 auf einen Integrierer mit nachfolgendem
Verstärker angelegt, wodurch eine dreieckförmige Spannung am Ausgang entsteht.
Bild 8.59
Rechteckspannung des Beispiels 5
fo
in
4. Bild 8.60
r2
Schaltbild des Beispiels 5
ke
ni
Die Spannungsverstärkung der Verstärker ist so groß, dass das Übertragungsverhalten durch
den Quotient von Rückkopplungswiderstand zu Eingangswiderstand bestimmt ist. Verstärker,
ch
die mit entsprechender Beschaltung Gleich- und Wechselspannungen linear verstärken, diffe-
renzieren oder integrieren, heißen Operationsverstärker. Da jeder Verstärker die Ausgangs-
.te
zu entwickeln.
w
2. Die Übertragungsfunktion G(s) der im Bild 8.60 gezeichneten Schaltung ist dann an-
zugeben. Wie im folgenden Abschnitt beschrieben, ist die Übertragungsfunktion gleich
dem Quotient der Laplace-Transformierten der Ausgangsgröße und der Laplace-Transfor-
mierten der Eingangsgröße.
3. Anschließend ist die Ausgangsspannung u2(t) mit Hilfe der Übertragungsfunktion zu be-
rechnen. Der Spannungswert, den die Dreieckkurve bei t = a erreicht, ist anzugeben und
zu erläutern. Für den Bereich 0 < t < a ist die Gleichung für die Ausgangsspannung auf-
zustellen und der Maximalwert zu kontrollieren.
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 77
Lösung:
Zu l.
Die periodische Rechteckspannung kann als Überlagerung von verschobenen Sprungfunktio-
nen aufgefasst werden (vgl. Beispiel 2 der Verschiebungssätze im Abschnitt 8.3.3, S. 59):
u1(t) = U · [V(t) – 2 · V(t – a) + 2 · V(t –2a) – 2 · V(t – 3a)+ – …]
fo
in
4.
Bild 8.61 Verschobene Sprungfunktionen, Rechteckfunktion, Dreieckfunktion
r2
ke
2U ª 1 º
.te
2U ª 1 º
+ (1 eas + (e as )2 (eas )3 + ...»
w
L {u1 (t)} =
s «¬ 2 ¼
w
2U § 1 1 · 2U 2 1 e as
L {u1 (t)} = ¨
¸=
s ©1 + e as 2¹ s 2 (1 + e as )
1 e as
L {u1 (t)} = U · = U1(s) (8.134)
s (1 + e as )
78 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
R2 1
Zu 2. u2(t) =
R1 R C ³
u1 (t) dt
R2 1
U2(s) = U1 (s) mit u 2 (0) = 0 (siehe Gl. (8.95), S. 41)
R1 s R C
U 2 (s) R 2 1
G(s) = = (8.135)
U1 (s) R1 s R C
R2 1 1 e as
Zu 3. U2(s) = U1(s) · G(s) = U 2
R1 R C s (1 + e as )
R2 1 1 e as
U2(s) = U a . (8.136)
R1 R C a s (1 + e as )
2
Im Beispiel 4 der Verschiebungssätze (siehe Abschnitt 8.3.3, S. 61) ist die Laplace-Trans-
formierte der dreieckförmigen Zeitfunktion mit dem Spitzenwert 1 behandelt. Der rechte Teil
der Gl. (8.136) stimmt mit Gl. (8.108) überein, so dass die Ausgangsspannung u2(t) dieselbe
Dreieckform wie im Bild 8.47 hat, aber mit dem Spitzenwert
fo
R2 1
û2 = Ua
in
R1 R C
4.
bei t = a (siehe Bild 8.61). Der Spannungswert hängt von der Höhe U und der Dauer der
Rechteckspannung t = a ab. Das Widerstandsverhältnis R2/R1 ist der Verstärkungsfaktor
r2
des nachgeschalteten Verstärkers, der Faktor 1/RC ist durch den Integrierer zu berücksichti-
gen. Für den ersten Anstieg der Dreieckfunktion 0 < t < a lautet die Spannungsgleichung
ke
R2 1
u2(t) = Ut .
ni
R1 R C
ch
regelungstechnischer Übertragungsglieder
w
Beispiel:
Bild 8.64
Übertragungsglied
fo
G(s)
in
Y(s) = X(s) · G(s) = x (8.138)
s
mit X(s) = L {x V(t)} =
x 4. (8.139)
r2
s
ke
Beispiel:
Übertragungsglied: Gleichstrommotor
Eingangsgröße: Spannungssprung x(t) = U · V(t)
ni
In der Literatur wird die Übertragungsfunktion häufig mit F(s) bezeichnet. Um Verwechs-
.te
lungen mit der Laplace-Transformierten F(s) der Zeitfunktion f(t) zu vermeiden, wird die
Übertragungsfunktion mit G(s) bezeichnet.
w
w
1. Transformation der Schaltung in eine Schaltung mit Operatoren wie in der Wechsel-
stromtechnik mit jZ ĺ s (siehe Abschnitt 8.3.1, S. 49, 50: Berechnung von Aus-
gleichsvorgängen bei verschwindenden Anfangsbedingungen)
2. Ermittlung der Übertragungsfunktion G(s) mit Hilfe der Kirchhoffschen Sätze mit
komplexen Operatoren (insbesondere mit Hilfe der Spannungsteilerregel)
3. Multiplikation der Übertragungsfunktion G(s) mit U/s und Umformung in rücktrans-
formierbare Ausdrücke (siehe Korrespondenzen-Tabelle im Abschnitt 8.3.6)
4. Rücktransformation in den Zeitbereich ergibt die Übergangsfunktion
5. Interpretation und Darstellung der Übergangsfunktion
Die Ermittlung der Übergangsfunktion nach obigem Schema entspricht dem Verfahren 3
im Abschnitt (8.3.2, S. 51).
80 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
Übertragungsfunktion:
Mit Hilfe der Spannungsteilerregel für komplexe Größen ist
fo
U 2 (s) R2 sR 2C
in
G(s) = = =
U1 (s) R + R + 1 1 + s(R1 + R 2 )C
1 2
sC 4.
r2
ke
G(s) R 2C R 2C
ni
U2(s) = U · = U = U
s 1 + s(R1 + R 2 )C 1+ sW
ch
.te
1 ½ 1 t / T
w
ist
R 2C
u2(t) = U · e t / W
(R1 + R 2 )C
R2
u2(t) = U e t / W mit W = (R1 + R 2 ) C
R1 + R 2
Die Übergangsfunktion ist im Abschnitt 8.2.2 durch Lösung der Differentialgleichung be-
rechnet (siehe Gl. (8.20), S. 13) und im Bild 8.18 dargestellt.
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 81
Bild 8.67
Schaltung im Zeitbereich
des Beispiels 2
fo
Bild 8.68
in
Schaltung im Bildbereich
4. des Beispiels 2
r2
Übertragungsfunktion:
ke
1
+ sC2
ch
U (s) R2
G(s) = 2 = ,
U1(s) 1 1
.te
+
1 1
+ sC1 + sC 2
R1 R2
w
1 1
w
1
+ sC1
1 R1
G(s) = =
1 1 1
+ sC2 + sC2 + + sC1
R2 R2 R1
+1
1
+ sC1
R1
R2 1 + sR1C1
G(s) =
R1 + R 2 § R1R 2C2 R 2R1C1 ·
1+ s¨ + ¸
© R1 + R 2 R1 + R 2 ¹
82 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
fo
U2(s) = U · « + »
R1 + R 2 « § R1 W2 + R 2 W1 · R
1 2W + R W
2 1»
in
« s ¨¨1 + s ¸ 1 + s
¸ R1 + R 2 »
¬ © R1 + R 2 ¹ ¼
R2 ª 1 W º
4.
r2
U2(s) = U · « + 1 »
R1 + R 2 ¬ s (1 + sW) 1 + sW ¼
ke
R1 W 2 + R 2 W1
mit W=
ni
R1 + R 2
ch
¯ s(1 + sT) ¿ ¯1 + sT ¿ T
w
ist
w
R2 ª W º
u2(t) = U · «1 e t / W + 1 e t / W »
R1 + R 2 ¬ W ¼
R2 ª §W · º
u2(t) = U · «1 + ¨ 1 1¸ e t / W » (8.140)
R1 + R 2 ¬ ©W ¹ ¼
und mit
W1 W1 (R1 + R 2 ) W R + W R R1 W2 R 2 W1
1 = 1 = 1 1 1 2
W R1 W2 + R 2 W1 R1 W2 + R 2 W1
W1 W R W 2 R1 (W1 W2 ) R1
1 = 1 1 =
W W2 R1 + W1 R 2 W2 R1 + W1 R 2
ist
R2 ª (W1 W 2 ) R1 º
u2(t) = U · «1 + e t / W » (8.141)
R1 + R 2 ¬ W 2 R1 + W1 R 2 ¼
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 83
2. W1 < W2:
fo
R2
u2(t) = U · ª1 K e t / W º¼
R1 + R 2 ¬
in
mit K =
(W2 W1 ) R1
W2 R1 + W1 R 2
>0
4.
r2
ke
3. W1 > W2:
w
R2
u2(t) = U · ª1 + K e t / W º¼
R1 + R 2 ¬
w
w
(W1 W2 ) R1
mit K = >0
W2 R1 + W1 R 2
R
Spezialfall: Mit R1 = R, R2 = und C1 = C2 = C
2
R C
sind W1 = R1 · C1 = R · C, W2 = R2 · C2 =
2
R C R
R + R C
R W + R 2 W1 2 2 R (R C) 2
und W= 1 2 = = = R C
R1 + R 2 R 3 3
R+ R
2 2
R2 ª §W · º U ª 1 º
u2(t) = U «1 + ¨ 1 1¸ e t / W » = «1 + e t / W »
R1 + R 2 ¬ ©W ¹ ¼ 3 ¬ 2 ¼
1
R
R2 1
mit = 2 =
R1 + R 2 3
R 3
2
W1 R C 1
und 1 = 1 =
fo
W 2
R C 2
3
in
für t = 0 ist u2 = U/2
für t = f ist u2 = U/3
4.
r2
Bild 8.72 Übergangsfunktion
ke
des Spezialfalls
ni
ch
Für beliebige Eingangsgrößen x(t) ab t = 0 lässt sich die Berechnung der Ausgangsgrö-
w
ßen y(t) mit Hilfe der Übertragungsfunktion (Netzwerkfunktion) G(s) durch folgendes
Rechenschema veranschaulichen:
w
w
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 85
fo
8.3.6 Zusammenfassung der Laplace-Operationen und
in
der Laplace-Transformierten (Korrespondenzen)
Operationen
4.
r2
Nr. F(s) f(t)
ke
f
1 F(s) = ³ f (t) est dt f(t)
ni
+0
ch
dt 2
w
1 ª º
³ f (t) dt
1
8
s s « ³
F(s) + « f (t) dt »
»
¬ ¼ t =0
9 a · F(s) a · f(t)
10 a1 · F1(s) + a2 · F2(s) + … an · Fn(s) a1 · f1(t) + a2 · f2(t) + …+ an · fn(t)
1 §s·
11 F¨ ¸ f(a · t) mit a > 0, reell
a ©a¹
86 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
fo
0
in
dF(s)
19 – t · f(t)
ds
d n F(s)
4.
(– 1)n · tn · f(t)
r2
20
ds n
ke
f
1
21 ³ F(s) ds
t
f (t)
ni
s
ch
22 0 0
w
23 1 G(t)
w
1
25 V(t) bzw. 1
s
1 as
26 e V(t – a)
s
1
27 t
s2
1 1 2
28 t
s3 2
1 tn
29 mit n = 0,1,...
s +1
n
n!
1
30 eat a beliebig, z. B. a = G ± jZ
sa
1
31 teat
(s a)2
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 87
fo
eat [1 + (a b)t] e bt
in
1
39
(s a)(s b) 2 (a b)2
s
4.
r2
40 (1+at)eat
(s a)2
ke
s 1
41 (aeat be bt )
(s a)(s b) ab
ni
s aeat be bt cect
ch
42 + +
(s a)(s b)(s c) (b a)(c a) (c b)(a b) (a c)(b c)
.te
s § 1 2 · at
w
44
(s a)3 ¨ t + at ¸ e
© 2 ¹
w
s2 § 1 2 2 · at
45 ¨1 + 2at + a t ¸ e
(s a)3 © 2 ¹
s2 a 2eat b 2e bt c 2ect
46 + +
(s a)(s b)(s c) (b a)(c a) (c b)(a b) (a c)(b c)
s2 a 2eat [2ab b 2 + b 2 (a b)t] e bt
47
(s a)(s b) 2 (a b) 2
88 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
fo
1 1
54 e t / T1 e t / T2
( )
(1 + sT1 )(1 + sT2 ) T1 T2
in
1 1
55
s(1 + sT1)(1 + sT2 )
1+
T2 T1 1
4.
(T e t / T1 T2 e t / T2 )
r2
1 T1 e t / T1 [(T2 T1 )t T1T2 ] e t / T2
ke
56 +
(1 + sT1 )(1 + sT2 ) 2 (T2 T1 ) 2 T2 (T2 T1 ) 2
ni
1 T1 e t / T1 T2 e t / T2 T3 e t / T3
57 + +
ch
(1 + sT1 )(1 + sT2 )(1 + sT3 ) (T1 T2 )(T1 T3 ) (T2 T1 )(T2 T3 ) (T3 T1 )(T3 T2 )
.te
sT 1 t / T
58 G(t) – e
1 + sT T
w
s 1
59 (T t) e t / T
w
(1 + sT)2 T3
w
s 1
60 T1 e t / T2 T2 e t / T1
( )
(1 + sT1 )(1 + sT2 ) T1T2 (T1 T2 )
s § t t2 ·
63 ¨ 3 4 ¸ e t / T
(1 + sT)3 ©T 2T ¹
s2 1
64 (2T 2 4Tt + t 2 ) e t / T
(1 + sT)3 2T5
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 89
s2 e t / T1 ª T 2T t º
66 +« 1 2
» e t / T2
(1 + sT1 )(1 + sT2 ) 2 T1 (T1 T2 )2 «¬ T2 (T1 T2 )
2 2 T2 (T1 T2 ) »¼
3
1 + sA
67 t+A
s2
1 + sA A T t / T
68 1+ e
s(1 + sT) T
1 + sA ªT A A º t / T
69
(1 + sT)2 « T3 t + T 2 » e
¬ ¼
fo
1 + sA T1 A T2 A
70 e t / T1 e t / T2
T1 (T1 T2 ) T2 (T1 T2 )
in
(1 + sT1 )(1 + sT2 )
71
1 + sA
s 2 (1 + sT)
(A –T)(1 – e–t/T) + t 4.
r2
1 + sA §AT ·
ke
72 1 + ¨ 2 t 1¸ e t / T
s(1 + sT) 2 © T ¹
ni
1 + sA T1 A t / T1 T2 A t / T2
73 1+ e e
T2 T1 T2 T1
ch
1 + sA T1 A t / T1 ª T2 A A T1 º t / T2
.te
74 e +« 2 t+ »e
(1 + sT1 )(1 + sT2 ) 2 (T1 T2 ) 2
¬ T2 (T2 T1 ) (T2 T1 )2 ¼
w
T1 A T2 A
e t / T1 + e t / T2 +
w
1 + sA + s 2B § B·
76 t + A T ¨ A T ¸ e t / T
s 2 (1 + sT) © T¹
1 + sA + s 2B § B B AT + T 2 · t / T
77 1 – ¨1 2 + t ¸e
s(1 + sT) 2 © T T3 ¹
1 t 1 e bt cos(at ) )
85 mit ) = arctan(b/a)
a 2 )(s b)
fo
s 2 (s 2 a 2b a 2 b 2 (a 2 b 2 )b 2 a 2 a 2 b 2
in
e bt e ct sin(at ))
86
1
(s a )(s b)(s c)
2 2
(c b)(a 2 b2 )
mit ) = arctan(a/b) + arctan(a/c)
(b 4.
c)(a 2 c2 ) a a 2 (b c)2 (bc a 2 )2
r2
ke
1 e bt ect
ni
87
s(s 2 a 2 )(s b)(s c)
a 2 (bc a 2 ) a 2 (b c) 2
.te
88 ¨ ¸
(s 2 a 2 )(s 2 b 2 ) b2 a 2 © a b ¹
w
1 1 bt
w
89 e sin at
a 2 (s b) 2 a
1 § 2b · e bt sin(at ) )
1 ¨ t ¸
90 a 2 b2 © a 2 b2 ¹ a(a 2 b 2 )
s 2[a 2 (s b)2 ]
mit ) = 2 arctan(a/b)
1 1 bt
91 e (sin at at cos at)
[a 2 (s b)2 ]2 2a 3
1 1
92 (sin at at cosat)
(s 2 a 2 )2 2a 3
1 1 1
93 (1 cos at) 3 t sin at
s(s 2 a 2 ) 2 a 4 2a
s
94 cos at
s2 a 2
8.3 Berechnung von Ausgleichsvorgängen mit Hilfe der Laplace-Transformation 91
fo
101 (s 2 + a 2 )(s + b) a2 + b2 a 2 b2 + a 4
mit ) = arctan(b/a) arctan(d/a )
in
s+d
102 s 2 (s 2 + a 2 )
1+ d t
a2
4.
a2 + d2
a6
sin(at + ))
r2
mit ) = arctan(a /d)
ke
s+d d db d2 + a2
s(s 2 + a 2 )(s + b) e bt cos(at + ))
ni
+ +
(s 2 + a 2 )(s
+ b)(s + c) (c b)(a 2 + b 2 ) (b c)(a 2 + c 2 )
104
w
d2 + a2
+ sin(at + ))
a 2 (a 2 + b 2 )(a 2 + c 2 )
w
s+d (d b) 2 a
105 1+ e bt sin(at + ) ) ) = arctan
a 2 + (s + b) 2 a2 d b
s sin b + a cos b
106 sin (at + b)
s2 + a 2
s cos b a sin b
107 cos(at + b)
s2 + a 2
1 1
108 sin(t/T)
1 + s 2T 2 T
1 + sA 1 §t ·
109 1 + (A/T ) 2 sin ¨ + ) ¸ ) = arctan(A/T )
1+ s2 T2 T © T ¹
s 1
110 cos(t/T)
1 + s 2T 2 T2
92 8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen
8.1 1. Berechnen Sie den zeitlichen Verlauf des Stroms iL und der Spannung uL, wenn der
Schalter bei t = 0 geöffnet wird.
2. Vereinfachen Sie anschließend die Lösungen mit Ri = 0, und stellen Sie die Ver-
läufe iL(t) und uL(t) dar.
Bild 8.73
Übungsaufgabe 8.1
8.2 In der gezeichneten Schaltung können jeweils zwei Ausgleichsvorgänge durch einen
fo
Umschalter nacheinander ablaufen. Die Schaltzeiten des Umschalters betragen 12ms,
so dass für beide Ausgleichsvorgänge die Schaltzeiten größer als 5 · W sind.
in
1. Ermitteln Sie allgemein den Stromverlauf i(t) und den Spannungsverlauf uL(t),
wenn der Schalter geöffnet wird.
4.
2. Nach dem Schließen des Schalters sind ebenfalls der Stromverlauf i(t) und der
r2
Spannungsverlauf uL(t) allgemein zu berechnen.
3. Berücksichtigen Sie die Zahlenwerte U = 6V, L = 1,2H, RL = 500:, R = 1k:, und
ke
Bild 8.74
Übungsaufgabe 8.2
w
8.3 Für das gezeichnete Übertragungsglied ist die Übergangsfunktion u2(t) zu ermitteln.
1. Zunächst ist die Differentialgleichung für uC aufzustellen und zu lösen.
2. Dann ist aus der Lösung für uC(t) die Übergangsfunktion zu berechnen.
3. Schließlich sind u1(t) und u2(t) in einem Liniendiagramm darzustellen.
Bild 8.75
Übungsaufgabe 8.3
Übungsaufgaben zu den Abschnitten 8.1 bis 8.3 93
Bild 8.76
Übungsaufgabe 8.4
8.5 Der Ausgleichsvorgang für den gezeichneten Schwingkreis ist rechnerisch zu behandeln.
1. Entwickeln Sie die Differentialgleichungen für uC und i.
fo
2. Geben Sie die allgemeinen Lösungen für die drei charakteristischen Fälle an. Be-
in
rechnen Sie jeweils die Konstanten, und berücksichtigen Sie diese in den Lösungen
für uC und i.
4.
r2
ke
ni
ch
Bild 8.77
.te
Übungsaufgabe 8.5
w
8.6 Die Sprungfunktion V(t) und die Deltafunktion G(t) können bei technischen Anwen-
w
8.7 Die Ergebnisse der Übungsaufgabe 8.1 sind mit Hilfe der Laplace-Transformation zu
bestätigen.
8.8 Von den beiden folgenden Übertragungsgliedern sind die Übergangsfunktionen gesucht:
Bild 8.78
Übungsaufgabe 8.8
Bild 8.79
Übungsaufgabe 8.8
fo
in
1. Berechnen Sie die Übergangsfunktion der Schaltung im Bild 8.78 durch Abbildung
der Differentialgleichung. 4.
2. Die Übergangsfunktion der Schaltung im Bild 8.79 ist mit Hilfe der Schaltung mit
r2
transformierten Zeitfunktionen und komplexen Operatoren zu berechnen.
ke
Bild 8.80
Übungsaufgabe 8.9
8.10 Für den gezeichneten Reihenschwingkreis, an den zum Zeitpunkt t = 0 eine Gleich-
spannung U angelegt wird, sind die Übergangsfunktionen u2(t) und die Ströme i für
folgende Größen zu berechnen und darzustellen:
U = 100V, L = 1H, C = 25PF und R = 240 :, 400 : und 500 : .
Bild 8.81
Übungsaufgabe 8.10
8.11 Bestätigen Sie die Ergebnisse der Aufgabe 8.5 mit Hilfe der Laplace-Transformation.
95
fo
ratoren (Luftspaltinduktion längs des Luftspalts ist nicht exakt sinusförmig), durch Nicht-
linearitäten von Netzparametern (ohmsche Widerstände und Induktivitäten mit Eisenker-
in
nen sind stromabhängig) und durch nichtlineare Übertragungseigenschaften von aktiven
Bauelementen (Transistoren, Röhren) verursacht. 4.
r2
Für spezielle Anwendungen werden nichtsinusförmige periodische Wechselgrößen (z. B.
Sägezahnfunktionen, Rechteckimpulse) erzeugt, für die Effektivwert- und Leistungsbe-
ke
2S
Z = 2S f =
w
T
lassen sich in eine unendliche Summe von Sinusgrößen vk überführen, wobei deren Kreis-
frequenzen ein ganzzahliges Vielfaches der Kreisfrequenz Z betragen, die durch die
nichtsinusförmige Wechselgröße vorgegeben ist:
f f
v(t) = ¦ vk = ¦ vˆ k sin(kZt + Mvk ) (9.2)
k =0 k =0
oder ausführlich
v(t) = vˆ 0 sin Mv0 + vˆ 1 sin(Zt + Mv1 ) + vˆ 2 sin(2Zt + Mv2 ) + vˆ 3 sin(3Zt + Mv3 ) + ...
Gleichanteil 1. Harmonische 2. Harmonische 3. Harmonische
oder Grundwelle oder 1. Oberwelle oder 2. Oberwelle
96 9 Fourieranalyse
fo
s1(t) = vˆ 0 sin Mv0 vˆ 1 sin(Zt Mv1 )
in
s2(t) = vˆ 0 sin Mv0 vˆ 1 sin(Zt Mv1 ) vˆ 2 sin(2Zt Mv2 )
4.
s3(t) = vˆ 0 sin Mv0 vˆ 1 sin(Zt Mv1 ) vˆ 2 sin(2Zt Mv2 ) vˆ 3 sin(3Zt Mv3 )
r2
usw.
ke
ni
k 0
Beispiel:
Für die im Bild 9.1 gezeichnete periodische Sägezahnspannung
§ Zt ·
u(Zt) = û ¨1 ¸ für 0 < Zt < 2S
© 2S ¹
ist die Fourierreihe entwickelt worden (siehe Beispiel 2 am Ende dieses Abschnitts):
uˆ uˆ f sin kZt
u(Zt) = + ¦
2 S k =1 k
(9.5)
fo
Die zugehörigen Teilsummen sind
in
û
s0(Zt) =
2 4.
r2
uˆ uˆ sin Zt
ke
s1(Zt) = +
2 S 1
ni
s2(Zt) = + +
2 S 1 S 2
.te
2 S 1 S 2 S 3
w
#
w
uˆ uˆ n sin kZt
sn(Zt) = + ¦
2 S k =1 k
.
Die Sägezahnspannung u(Zt), die Summenglieder und die Teilsummen s1, s2, s3 sind im Bild
9.1 dargestellt.
98 9 Fourieranalyse
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Bild 9.1
Trigonometrische
Teilsummen einer
Sägezahnspannung
Dem Gleichanteil û/2 wird zunächst die Grundwelle (u/ ˆ S) sinZt überlagert, so dass sich
die Teilsumme s1(Zt) ergibt. Dann wird der Teilsumme s1(Zt) die 1. Oberwelle
ˆ S) sin2Zt hinzugefügt, wodurch die Teilsumme s2(Zt) entsteht. Wird zur Teilsumme
(u/2
s2(Zt) die 2. Oberwelle (u/3
ˆ S) sin3Zt addiert, dann ergibt sich die Teilsumme s3(Zt). Die
trigonometrischen Reihen nähern sich mit größer werdendem n gegen die gegebene Funktion
u(Zt):
n
sin kZt
¦
uˆ uˆ
u(Zt) = + lim
2 S n of k =1 k
9.1 Fourierreihenentwicklung 99
fo
f f
in
v(t) = ¦ vk = ¦ (a k cos kZt + bk sin kZt) .
k=0 k=0 4.
r2
Da für k = 0
ke
v0 = a0 · cos 0 + b0 · sin 0 = a0 ,
ni
f
v(t) = a0 + ¦ (a k cos kZt + bk sin kZt) . (9.9)
.te
k=1
w
Ehe die Formeln für die Fourierkoeffizienten hergeleitet werden, kann der Zusammen-
hang zwischen dem Amplituden- und Phasenspektrum und den Fourierkoeffizienten be-
w
rechnet werden. Durch Quadrieren der Gl. (9.7) und Gl. (9.8) und anschließendem Addie-
w
ren wird Mvk eliminiert und durch Dividieren der Gl. (9.7) durch die Gl. (9.8) wird v̂ k eli-
miniert:
a k 2 + b k 2 = vˆ k 2 (sin 2 Mvk + cos 2 Mvk ) = vˆ k 2
v̂ k = a k 2 + b k 2 (9.10)
ak vˆ sin Mvk
= k = tan Mvk
bk vˆ k cos Mvk
ak
Mvk = arc tan . (9.11)
bk
Sind die Fourierkoeffizienten aus den gegebenen periodischen Funktionen v(t) bzw. v(Zt)
ermittelt, können das Amplituden- und Phasenspektrum mit den Gln. (9.10) und (9.11)
berechnet werden.
100 9 Fourieranalyse
Tª 2
n º !
¦
1
T « ³
F = « v(t) a 0 (a k cos kZt + bk sin kZt) » dt = Min.
»
(9.13)
0¬ k=1 ¼
fo
Da sowohl v(t) als auch sn(t) periodisch sind, genügt es, das Fehlerintegral über eine Peri-
ode, also von 0 bis T, aufzustellen und nach den 2n + 1 Variablen partiell zu differenzie-
in
ren, wobei innerhalb der Integrale die Kettenregel der Differentialrechnung anzuwenden
ist: 4.
r2
T
wF 1
³
= 2 [v(t) s n (t)] (1) dt = 0
wa 0 T
ke
0
ni
T
wF 1
³
ch
T
wF 1
³
= 2 [v(t) s n (t)] ( cos 2Zt) dt = 0
w
wa 2 T
w
0
#
w
T
wF 1
³
= 2 [v(t) s n (t)] ( cos nZt) dt = 0
wa n T
0
T
wF 1
³
= 2 [v(t) s n (t)] ( sin Zt) dt = 0
wb1 T
0
T
wF 1
³
= 2 [v(t) s n (t)] ( sin 2Zt) dt = 0
wb2 T
0
#
T
wF 1
³
= 2 [v(t) s n (t)] ( sin nZt) dt = 0
wb n T
0
9.1 Fourierreihenentwicklung 101
Der Faktor 2/T braucht wegen den nullgesetzten Gleichungen jeweils nicht beachtet zu
werden. Nach Multiplikation mit cos kZt und sin kZt lassen sich die Integrale
nach der Summenregel der Integralrechnung in jeweils zwei Integrale zerlegen, die auf
verschiedene Seiten der Gleichung gebracht werden:
T Tª n º
³ v(t) dt
« ³
«a 0 ¦
(a k cos kZt bk sin kZt) » dt
»
0 0¬ k 1 ¼
T Tª n º
³ v(t) cos Zt dt ³«a 0
«
¦
(a k cos kZt bk sin kZt) » cos Zt dt
»
0 0¬ k 1 ¼
T Tª n º
³ v(t) cos 2Zt dt ³«a 0
«
¦
(a k cos kZt bk sin kZt) » cos 2Zt dt
»
0 0¬ k 1 ¼
#
T Tª n º
³ ³ ¦
fo
v(t) cos nZt dt «a 0 (a k cos kZt bk sin kZt) » cos nZt dt
« »
0¬ ¼
in
0 k 1
T Tª n
4. º
r2
³ v(t) sin Zt dt ³«a 0
«
¦
(a k cos kZt bk sin kZt) » sin Zt dt
»
ke
0 0¬ k 1 ¼
T Tª n º
ni
0 0¬ k 1 ¼
#
.te
T Tª n º
³ v(t) sin nZt dt ³«a 0 ¦
(a k cos kZt b k sin kZt) » sin nZt dt
w
«
0¬
»¼
w
0 k 1
w
Auf der rechten Seite des Gleichungssystems treten nach Multiplikation mit cos kZt
und sin kZt folgende Arten von Integralen auf, die fast alle Null sind:
T T
³ dt t
0
T (9.14)
0
T
sin kZt T sin k2S sin 0
³ cos kZt dt kZ 0 kZ
0 (9.15)
0
T
cos kZt T cos k2S cos 0
³ sin kZt dt
kZ 0
kZ
0 (9.16)
0
T
T/2 für P Q
³ cos PZt cos QZt dt ®
¯0 für P z Q
(9.17)
0
102 9 Fourieranalyse
T
T/2 für P = Q
³ sin PZt sin QZt dt = ®¯0 für P z Q
(9.18)
0
T
³ v(t) dt = a 0 T
0
T T
T T
³ v(t) cos Zt dt = a1
2 ³ v(t) sin Zt dt = b1 2
fo
0 0
T T
in
T T
³ v(t) cos 2Zt dt = a 2 2 ³ v(t) sin 2Zt dt = b 2 2
4.
0 0
r2
# #
T T
ke
T
³ v(t)cos nZt dt = a n 2
T
³ v(t) sin nZt dt = bn 2 .
ni
0 0
Die Formeln für die Fourierkoeffizienten a1 bis an und b1 bis bn lassen sich zusammen-
ch
fassen:
.te
T
1
T ³
a0 = v(t) dt (9.20)
w
0
w
T
2
³
ak = v(t) cos kZt dt
w
fo
in
Andere Schreibweisen der Formeln für die Fourierkoeffizienten 4.
Die Fourierkoeffizienten können auch berechnet werden, indem die untere Grenze statt
r2
t = 0 irgendein Zeitpunkt t = t0 sein kann, z. B. t = – T/2. Die obere Grenze muss ent-
ke
T/2
1 1
a0 = ³ v(t) dt = ³ v(t) dt (9.27)
ch
T T
t0 T/ 2
.te
t 0 +T T/ 2
2 2
ak = ³ v(t) cos kZt dt = ³ v(t) cos kZt dt (9.28)
w
T T
t0 T / 2
w
w
t 0 +T T/ 2
2 2
bk =
T
³ v(t) sin kZt dt =
T
³ v(t) sin kZt dt (9.29)
t0 T / 2
und entsprechend
S
1
a0 =
2S
³ v(Zt) d(Zt) (9.30)
S
S
1
ak =
S
³ v(Zt) cos kZt d(Zt) (9.31)
S
S
1
bk =
S
³ v(Zt) sin kZt d(Zt) (9.32)
S
104 9 Fourieranalyse
Andererseits kann auch die nichtsinusförmige Funktion für negative Argumente berück-
sichtigt werden:
T/ 2
1
a0 =
T
³ [v(t) + v(t)] dt (9.33)
0
T/ 2
2
ak =
T
³ [v(t) + v(t)] cos kZt dt (9.34)
0
T/ 2
2
bk =
T
³ [v(t) v(t)] sin kZt dt (9.35)
0
fo
sind bestimmte Fourierkoeffizienten von vornherein Null. Es empfiehlt sich daher, die
in
Untersuchung der Funktion nach Symmetrien sorgfältig vorzunehmen, weil mit ihr der
Rechenaufwand erheblich vermindert werden kann. Wird allerdings eine falsche Symme-
trie erkannt, wird die gesamte Fourierreihe falsch. 4.
r2
Vier Arten von Symmetrien werden unterschieden. Trifft für eine gegebene Funktion v(t)
ke
oder v(Zt) eine Symmetrie zu, dann braucht bei den verbleibenden Fourierkoeffizienten
nur bis T/2 bzw. S integriert zu werden.
ni
ch
Symmetrie 1. Art: gerade Funktionen mit v(– t) = v(t) bzw. v(– Zt) = v(Zt)
.te
Ihre zugehörige Fourierreihe enthält nur Kosinus-Glieder, weil diese selbst gerade sind:
w
f f
¦ a k cos kZt ¦ a k cos k(Zt)
w
v(t) = a0 + v(Zt) = a0 +
k=1 k=1
mit bk = 0 mit bk = 0
T/ 2 S
2 1
und a0 =
T
³ v(t) dt und a0 =
S ³
v(Zt) d(Zt)
0 0
T/ 2 S
4 2
und ak =
T
³ v(t) cos kZt dt und ak =
S ³
v(Zt) cos k(Zt) d(Zt)
0 0
Die Gleichungen für a0, ak und bk ergeben sich mit Hilfe der Gln. (9.33) bis (9.35), indem
v(– t) durch v(t) ersetzt wird. Die Integrale für Zt lassen sich mit T ĺ 2S bilden.
9.1 Fourierreihenentwicklung 105
Beispiele:
Symmetrie 2. Art: ungerade Funktionen mit v(– t) = – v(t) bzw. v(– Zt) = – v(Zt)
Eine ungerade Funktion ist zentralsymmetrisch, d. h. durch Drehung um den Koordina-
tenursprung um 180° kann die Funktion zur Deckung gebracht werden.
Ihre zugehörige Fourierreihe enthält nur Sinus-Glieder, weil diese selbst ungerade sind:
fo
f f
¦ bk sin kZt ¦ bk sin k(Zt)
in
v(t) = v(Zt) =
k=1 4. k=1
r2
mit a0 = 0 mit a0 = 0
und ak = 0 und ak = 0
ke
T/ 2 S
2
³
4
und bk = ³ v(t) sin kZt dt und bk = v(Zt) sin k(Zt) d(Zt)
ni
T S
ch
0 0
.te
Die Gleichungen für a0, ak und bk ergeben sich mit Hilfe der Gln. (9.33) bis (9.35), indem
v(– t) durch – v(t) ersetzt wird. Die Integrale für Zt lassen sich mit T ĺ 2S bilden.
w
w
Beispiele:
w
fo
f
¦ ª¬a 2k+1 cos(2k + 1)Zt + b2k+1 sin(2k + 1)Zt º¼
in
v(Zt) =
k=0
S
4.
r2
2
mit a2k+1 =
S ³
v(Zt) cos(2k + 1)Zt d(Zt) a2k = 0
ke
0
S
ni
2
und b2k+1 =
S ³
v(Zt) sin(2k + 1)Zt d(Zt) b2k = 0
ch
0
für k = 0, 1, 2, 3, 4, …
.te
Der Nachweis für das Fehlen geradzahliger cos- und sin-Anteile kann mit Hilfe der Sym-
metriegleichung – v(Zt) = v(Zt + S) erbracht werden:
w
f f
w
k =1 k =1
f f
v(Zt + S) = a0 + ¦ a k cos k(Zt + S) + ¦ bk sin k(Zt + S) .
k =1 k =1
Ein Gleichanteil a0 kann nicht existieren, weil das Gleichsetzen der Gleichanteile beider
Reihen zu – a0 = a0 führt, und diese Gleichung ist nur für a0 = 0 erfüllt.
Für k > 0 kann nun untersucht werden, ob die Faktoren von ak und bk beider Reihen
gleichgesetzt sinnvoll sind:
– cos k(Zt) = cos k(Zt + S) = cos k S · cos k Zt – sin k S · sin k Zt
– sin k(Zt) = sin k(Zt + S) = sin k S · cos k Zt + cos k S · sin k Zt
k = 1: – cos Zt = cos S · cos Zt – sin S · sin Zt = – 1 · cos Zt – 0
– sin Zt = sin S · cos Zt + cos S · sin Zt = 0 – 1 · sin Zt
Die beiden Gleichungen sind für k = 1 erfüllt, so dass a1 und b1 existieren.
9.1 Fourierreihenentwicklung 107
Beispiele:
fo
in
Symmetrie 4. Art: v(t + T/2) = v(t) bzw. v(Zt + S) = v(Zt)
4.
r2
Diese Symmetrie wird an der periodischen Funktion erkannt, indem sie durch Verschie-
ke
ben um T/2 bzw. S zur Deckung gebracht wird. Damit sind diese Funktionen periodisch
nach T/2 bzw. S. Da sie häufig aus Sinusfunktionen entstehen, wird die Periode der Ur-
ni
sprungsfunktion beibehalten.
ch
Ihre zugehörige Fourierreihe besteht nur aus geraden Kosinus- und Sinus-Gliedern:
.te
f
v(t) = a0 + ¦ ª¬a 2k cos 2kZt + b2k sin 2kZt º¼
w
k=1
w
w
T/ 2
2
mit a0 =
T ³ v(t) dt
0
T/ 2
4
und a2k =
T
³ v(t) cos 2kZt dt a2k–1 = 0
0
T/ 2
4
und b2k =
T ³ v(t) sin 2kZt dt b2k–1 = 0
0
für k = 1, 2, 3, 4, …
108 9 Fourieranalyse
oder
f
v(Zt) = a0 + ¦ ª¬a 2k cos 2k(Zt) + b2k sin 2k(Zt) º¼
k=1
S
1
mit a0 =
S ³
v(Zt) d(Zt)
0
S
2
und a2k =
S ³
v(Zt) cos 2k(Zt) d(Zt) a2k–1 = 0
0
S
2
und b2k =
S ³
v(Zt) sin 2k(Zt) d(Zt) b2k–1 = 0
0
fo
für k = 1, 2, 3, 4, …
in
Der Nachweis für das Fehlen ungeradzahliger cos- und sin-Anteile kann mit Hilfe der
Symmetriegleichung v(Zt) = v(Zt + S) erbracht werden: 4.
r2
f f
v(Zt) = a0 + ¦ a k cos k(Zt) + ¦ bk sin k(Zt)
ke
k=1 k=1
ni
f f
v(Zt + S) = a0 + ¦ a k cos k(Zt + S) + ¦ bk sin k(Zt + S) .
ch
k=1 k=1
.te
Ein Gleichanteil a0 existiert, weil das Gleichsetzen von a0 beider Reihen zu keinem Wi-
w
derspruch führt.
Für k > 0 kann nun untersucht werden, ob die Faktoren von ak und bk beider Reihen
w
Beispiele:
Während die Symmetrien 1. und 2. Art nicht gleichzeitig auftreten können, weil sonst
sämtliche Fourierkoeffizienten Null wären, können die Symmetrien 1. und 3. Art und
2. und 3. Art gleichzeitig vorkommen. Die Vereinfachungen aufgrund der Symmetrien
1. und 3. Art bzw. 2. und 3. Art werden übernommen. Außerdem braucht nur bis T/4 bzw.
S/2 integriert zu werden.
fo
Symmetrie 1. und 3. Art:
in
Die Fourierreihe einer geraden Funktion mit der Symmetrie 3. Art besteht nur aus unge-
radzahligen Kosinus-Gliedern: 4.
r2
f f
v(t) = ¦ a 2k+1 cos(2k + 1)Zt v(Zt) = ¦ a 2k +1 cos(2k + 1)Zt
ke
k=0 k=0
ni
und und
.te
T/ 4 S/2
8
³
4
a2k+1 = v(t) cos(2k + 1)Zt dt
³
w
0 0
w
Beispiel:
und und
T/ 4 S/2
8 4
b2k+1 =
T
³ v(t) sin(2k + 1)Zt dt b2k+1 =
S
³ v(Zt) sin(2k + 1)Zt d(Zt)
0 0
Beispiel:
fo
in
4.
r2
ke
ni
Die Symmetrien 1. und 4. Art treten gleichzeitig beispielsweise bei der Zweiweg-Gleich-
richtung eines sinusförmigen Stroms auf. Es ist nicht untersucht, ob bei dieser Kombina-
w
tion von Symmetrien auch nur bis T/4 bzw. S/2 integriert zu werden braucht. Bei der
w
Zweiweg-Gleichrichtung gäbe das keine Vorteile, weil die Funktion von 0 bis T/2 bzw. 0
bis S durch die Sinusfunktion beschrieben wird.
w
Bild 9.12
Rechteckfunktion
des Beispiels 1
fo
Zu 2. Die Funktion besitzt Symmetrien 2. und 3. Art, die Fourierreihe besteht nur aus unge-
in
radzahligen Sinus-Gliedern.
Zu 3. a0 = 0, ak = 0, b2k = 0, 4.
r2
T/4
8
b2k+1 =
T
³ v(t) sin(2k + 1)Zt dt
ke
0
T/4
ni
8uˆ
b2k+1 =
T
³ sin(2k + 1)Zt dt
ch
0
T/4
8uˆ ª cos(2k + 1)Zt º
.te
b2k+1 = «
T ¬ (2k + 1)Z »¼ 0
w
ZT
cos(2k + 1) + cos 0
w
8uˆ 4
b2k+1 =
ZT
w
2k + 1
S
cos(2k + 1) + 1
8uˆ 2
b2k+1 =
2S 2k + 1
4uˆ 1 S
b2k+1 = mit cos(2k + 1) =0
S 2k + 1 2
f
Zu 4. v(t) = ¦ b2k +1 sin(2k + 1)Zt
k =0
f
sin(2k + 1)Zt
¦
4uˆ
u(t) = (Summenform)
S k =0 2k + 1
fo
Berechnung des Effektivwerts und der Klirr- Bild 9.13 Amplitudenspektrum
faktoren siehe Abschnitt 9.3 (S. 143 bzw. 145) der Rechteckkurve des Beispiels 1
in
Beispiel 2: Fourierreihe einer Sägezahnfunktion
4.
r2
Zu 1. Funktionsgleichung
§ Zt ·
ke
Bild 9.14
w
Sägezahnfunktion
des Beispiels 2
w
2S 2S 2S
1 § Zt · û ° 1 ½°
a0 =
2S ³ û ¨ 1
©
¸
2S ¹
d( Zt) =
2S °
® ³ d( Zt)
2S ³( Zt) d( Zt) ¾
0 ¯0 0 ¿°
uˆ ° 2S 1 ( Zt) 2 2S ½
° uˆ 1 (2S)2 ½ uˆ
a0 = ®( Zt) ¾= ®2S ¾= S
2S °¯ 0 2S 2 0 °¿ 2 S ¯ 2S 2 ¿ 2S
û
a0 =
2
Der Gleichanteil kann auch aus der Funktion abgelesen werden, indem die Dreieckfläche in
eine flächengleiche Rechteckfläche mit den Seiten 2S und a0 überführt wird.
9.1 Fourierreihenentwicklung 113
cos ax x sin ax
mit ³ x cos ax dx = a2
+
a
fo
û sin k(2S) sin 0 1 § cos k(2 S) 1 (2S) sin k(2S) · ½
ak = ® ¨ + ¸¾
S ¯ k 2S © k2 k ¹¿
in
ak = 0
4.
r2
Mit der Gl. (9.26) wird bk berechnet:
ke
2S
1
³ v(Zt) sin k(Zt) d(Zt)
ni
bk =
S
0
ch
2S
1 § Zt ·
bk = ³ û ¨©1 2S ¸¹ sin k(Zt) d(Zt)
.te
S
0
w
2S 2S
û ° 1 ½°
bk = ³
® sin k(Zt) d(Zt) ³
(Zt) sin k(Zt) d(Zt) ¾
w
S ° 2S
¯0 0 ¿°
w
sin ax x cos ax
mit ³ x sin ax dx = a2
a
f
Zu 4. v(Zt) = a0 + ¦ (a k cos kZt + bk sinkZt)
k =1
f
sin kZt
¦
uˆ uˆ
u(Zt) = + (Summenform)
2 S k =1 k
Die Überlagerung des Gleichanteils, der Grundwelle, der 1. und 2. Oberwellen zu trigo-
nometrischen Summen ist im Bild 9.1, S. 98 dargestellt.
Wird die Sägezahnfunktion um û/2 nach unten verschoben und damit der Gleichanteil
zu Null, wird verständlich, warum in der Reihe keine Kosinusanteile vorhanden sind; sie
ist nach der Verschiebung eine ungerade Funktion, die nur aus Sinusanteilen besteht.
Zu 5. Berechnung des Effektivwerts siehe Abschnitt 9.3, S. 144.
fo
Zu 1. Funktionsgleichung:
in
° î sin Zt für 0 d Zt d S
i(Zt) = ®
°̄ 0 für S d Zt d 2S
4.
r2
ke
Bild 9.15
w
Einweggleichgerichteter Strom
w
Zu 2. Die Funktion des gleichgerichteten Stroms besitzt keine der beschriebenen Symmetrien.
2S
1
Zu 3. a0 =
2S ³ v(Zt) d(Zt)
0
S
1 ˆ
a0 =
2S ³
i sin Zt d( Zt)
0
ˆi S ˆi
a0 = [ cos Zt ]0 = [ cos S + 1]
2S 2S
î
a0 =
S
9.1 Fourierreihenentwicklung 115
2S
1
ak =
S ³ v(Zt) cos kZt d(Zt)
0
S
1 ˆ
ak =
S ³
i sin Zt cos kZt d( Zt)
0
î
ak = [cos S cos kS + k sin S sin kS 1]
S(1 k 2 )
i
fo
ak = (cos kS + 1) für k z 1
S(1 k 2 )
in
S
a1 =
1 ˆ
S ³
i sin Zt cos Zt d( Zt) 4.
r2
0
ke
1
mit ³ sin ax cos ax dx = 2a sin 2 ax
ni
i ª 1 S
º
ch
a1 = « sin 2 Zt »
S ¬2 ¼0
.te
a1 = 0
2S
w
1
bk = ³ v(Zt) sin kZt d(Zt)
w
S
0
w
S
1 ˆ
bk =
S ³
i sin Zt sin kZt d( Zt)
0
S
1 ˆ
b1 =
S ³
i sin 2 Zt d( Zt)
0
x 1
mit ³ sin 2 ax dx = 2 4a sin 2ax
i ª Zt 1 S
º
b1 = « sin 2Zt »
S ¬2 4 ¼0
i § S 1 ·
b1 = ¨ sin 2S ¸
S ©2 4 ¹
i
b1 =
2
ˆi ˆi ˆi ˆi
Zu 4. i( Zt) = + sin Zt + 2 cos 2Zt + 0+
S 2 S(1 4) S(1 9)
fo
ˆi ˆi
+ 2 cos 4Zt + 0+
S(1 16) S(1 25)
in
i i
+
S(1 36)
2 cos6Zt + 4.
S(1 49)
0 + ...
r2
i i 2 i § cos 2Zt cos 4Zt cos 6Zt
ke
·
i(Zt) = + sin Zt ¨ + + + ... ¸
S 2 S © 3 35 57 ¹
ni
ch
Bei den bisher behandelten Beispielen von Fourierreihen-Entwicklungen, die auch unter
dem Begriff Harmonische Analyse bekannt sind, waren die nichtsinusförmigen periodi-
schen Wechselgrößen explizit als Zeitfunktionen gegeben, wodurch sich die Fourierrei-
hen exakt berechnen lassen.
In der Praxis liegen häufig nur Kurvenverläufe periodischer Größen vor, die sich nicht
ohne weiteres analytisch beschreiben lassen, z. B. das Tangentialdiagramm einer Kolben-
kraftmaschine, das Diagramm des Druckverlaufs in einer Pumpe oder Aufzeichnungen
von mechanischen, akustischen und elektrischen Schwingungen. Für derartige periodi-
sche nichtsinusförmige Funktionen lassen sich diskrete Funktionswerte, so genannte
Stützstellen, ablesen und eine angenäherte harmonische Analyse durchführen.
Zwei der numerischen Verfahren zur Ermittlung von endlichen trigonometrischen Reihen,
die behandelt werden sollen, sind:
1. Direkte trigonometrische Interpolation (Zipperer-Tafel)
2. Harmonische Analyse mit Hilfe einer Ersatzfunktion (Sprungstellenverfahren)
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 117
Beispiel:
Im Bild 9.16 ist eine analytisch nicht fassbare Funktion mit m = 12 Stützstellen mit den
Funktionwerten V0 , v1, v2, … , v10, v11 gezeichnet:
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
Die Interpolation ist am genauesten, wenn das mittlere Fehlerquadrat in Abhängigkeit von
den Fourierkoeffizienten a0, ak und bk minimal ist.
Anstelle des Fehlerquadratintegrals in der Gl. (9.12) wird eine Fehlerquadratsumme mi-
nimiert:
m 1 !
¦ [Fi v i ]2 = Min.
1
F= (9.36)
m i =0
n
mit Fi = a0 + ¦ (a k cos kx i + bk sin kx i ) . (9.37)
k=1
118 9 Fourieranalyse
Durch partielle Differentiation nach den Koeffizienten a0, a1, a2, … , an, b1, b2, … , bn
und nach Umformungen ergeben sich die Besselschen Gleichungen, mit denen die Fou-
rierkoeffizienten der trigonometrischen Reihe berechnet werden können:
m1
¦ vi
1
a0 = (9.38)
m
i=0
m 1
¦
2
ak = v i cos kx i für k = 1, 2, 3, ... , n 1 (9.39)
m i =0
m 1
¦ v i sin kxi
2
bk = für k = 1, 2, 3, ... , n 1 (9.40)
m i =0
2S
mit xi = i · und für i = 0, 1, 2, 3, ... , m 1
m
und zusätzlich für gerade m:
fo
in
m1
¦ (1)i v i .
1
am = (9.41)
2
m
i=0 4.
r2
Zwischen der Anzahl der Stützstellen m und der sich ergebenden Anzahl der Reihenglie-
ke
m t 2n + 1 bzw. t n, (9.42)
2
ch
so dass bei gerader Anzahl m der Stützstellen die Anzahl der Summenglieder n nicht
.te
Die Formel für die Berechnung des Gleichanteils a0 entspricht der Trapezregel für die
numerische Integration:
w
w
1
a0 = (v 0 + v1 + v 2 + v 3 + ... + v m1 ) . (9.43)
m
Um genauere Gleichanteile berechnen zu können, wird für eine gerade Anzahl m von
Stützstellen die Trapezregel durch die Simpsonregel ersetzt:
1
a0 = (v 0 + 4v1 + 2v 2 + 4v 3 + ... + 4v m1 + v m ) (9.44)
3m
und mit v0 = vm
1
a0 = (2v 0 + 4v1 + 2v 2 + 4v 3 + ... + 4v m1 ) . (9.45)
3m
Die Besselschen Gleichungen lassen sich in Rechnern mit variabler Stützstellenanzahl
programmieren, wodurch die angenäherten Fourierreihen mit beliebiger Genauigkeit
errechnet werden können.
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 119
Beispiel:
Mit m = 12 kann die Berechnung der Fourierkoeffizienten schematisiert werden, so dass eine
überschlägige Berechnung der trigonometrischen Reihe ohne Rechner möglich ist. Bei 12 abgele-
senen diskreten Funktionswerten können sich mit Gl. (9.42)
m 1
= 5,5 > n = 5 und m gerade
2
nur die Fourierkoeffizienten a0, a1, … , a5, b1, … , b5, a6 ergeben. Mit der Simpsonformel ist
1
a0 = (2v0 + 4v1 + 2v 2 + 4v3 + 2v 4 + 4v5 + 2v6 + 4v7 + 2v8 + 4v9 + 2v10 + 4v11 )
36
und mit der Sonderformel für gerade m ist
1
a6 = (v0 v1 + v 2 v3 + v 4 v5 + v6 v7 + v8 v9 + v10 v11 ).
12
Entsprechend lassen sich die ak-und bk-Fourierkoeffizienten berechnen:
k = l:
1 ª § S· § S· § S· § S ·º
a1 = « v 0 cos ¨ 1 0 ¸ + v1 cos ¨ 1 1 ¸ + v 2 cos ¨ 1 2 ¸ + ... + v11 cos ¨ 1 11 ¸ »
6 ¬ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹¼
1 ª § S· § S· § S· § S ·º
fo
b1 = v 0 sin ¨ 1 0 ¸ + v1 sin ¨ 1 1 ¸ + v 2 sin ¨ 1 2 ¸ + ... + v11 sin ¨ 1 11 ¸ »
6 «¬ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹¼
in
k = 2:
1 ª § S· § S· 4. § S· § S ·º
a2 = « v 0 cos ¨ 2 0 ¸ + v1 cos ¨ 2 1 ¸ + v 2 cos ¨ 2 2 ¸ + ... + v11 cos ¨ 2 11 ¸ »
r2
6 ¬ © 6¹ © 6¹ © 6¹ © 6 ¹¼
1 ª § S· § S· § S· § S ·º
ke
k = 3:
ch
1 ª § S· § S· § S· § S ·º
a3 = « v 0 cos ¨ 3 0 ¸ + v1 cos ¨ 3 1 ¸ + v 2 cos ¨ 3 2 ¸ + ... + v11 cos ¨ 3 11 ¸ »
6 ¬ © 6¹ © 6¹ © 6¹ © 6 ¹¼
.te
1 ª § S· § S· § S· § S ·º
b3 = « v 0 sin ¨ 3 0 ¸ + v1 sin ¨ 3 1 ¸ + v 2 sin ¨ 3 2 ¸ + ... + v11 sin ¨ 3 11 ¸ »
6 ¬ © 6¹ © 6¹ © 6¹ © 6 ¹¼
w
w
k = 4:
1 ª § S· § S· § S· § S ·º
w
Wie am Einskreis zu sehen ist, können die cos- und sin-Faktoren für m = 12 nur die Werte 0,
± 0,5, ± 0,866 und ± 1 annehmen, denn
Bild 9.17
Einskreis mit den cos- und sin-Faktoren
fo
1
in
b1 = (v0 0 + v1 0,5 + v 2 0,866 + v3 1 + v 4 0,866 + v5 0,5
6
4.
+ v6 0 v7 0,5 v8 0,866 v9 1 v10 0,866 v11 0,5)
r2
1
a2 = (v0 1 + v1 0,5 v 2 0,5 v3 1 v 4 0,5 + v5 0,5
6
ke
1
b2 = (v 0 0 + v1 0,866 + v 2 0,866 v 3 0 v 4 0,866 v 5 0,866
ch
6
+ v6 0 + v7 0,866 + v8 0,866 v9 0 v10 0,866 v11 0,866)
.te
1
a3 = (v0 1 + v1 0 v 2 1 + v3 0 + v 4 1 + v5 0
6
w
v 6 1 + v 7 0 + v 8 1 + v 9 0 v10 1 + v11 0)
w
1
b3 = (v0 0 + v1 1 + v 2 0 v3 1 + v 4 0 + v5 1
w
6
v 6 0 v 7 1 + v 8 0 + v 9 1 + v10 0 v11 1)
1
a4 = (v0 1 v1 0,5 v 2 0,5 + v3 1 v 4 0,5 v5 0,5
6
+ v6 1 v7 0,5 v8 0,5 + v9 1 v10 0,5 v11 0,5)
1
b4 = (v0 0 + v1 0,866 v 2 0,866 + v3 0 + v 4 0,866 v5 0,866
6
+ v6 0 + v7 0,866 v8 0,866 + v9 0 + v10 0,866 v11 0,866)
1
a5 = (v0 1 v1 0,866 + v 2 0,5 + v3 0 v 4 0,5 + v5 0,866
6
v6 1 + v7 0,866 v8 0,5 + v9 0 + v10 0,5 v11 0,866)
1
b5 = (v 0 0 + v1 0,5 v 2 0,866 + v 3 1 v 4 0,866 + v 5 0,5
6
+ v6 0 v7 0,5 + v8 0,866 v9 1 + v10 0,866 v11 0,5)
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 121
Die Rechenvorschrift für die Berechnung der Fourierkoeffizienten lässt sich übersichtlich in
Tafelform angeben, wobei folgende Abkürzungen vereinbart sind:
vi 0 1 2 3 4 5 6
v0 2v0 + v0 + v0 + v0 + v0 + v0 + v0
v1 4v1 + q1 + p1 + p1 + q1 + v1 – p1 + q1 – q1 + p1 – v1
v2 2v2 + p2 + q2 – p2 + q2 – v2 – p2 – q2 + p2 – q2 + v2
v3 4v3 + v3 – v3 – v3 + v3 + v3 – v3
v4 2v4 – p4 + q4 – p4 – q4 + v4 – p4 + q4 – p4 – q4 + v4
fo
v5 4v5 – q5 + p5 + p5 – q5 + v5 – p5 – q5 + q5 + p5 – v5
in
v6 2v6 – v6 + v6 – v6 + v6 – v6 + v6
v7 4v7 – q7 – p7 + p7 + q7
4. – v7 – p7 + q7 + q7 – p7 – v7
r2
v8 2v8 – p8 – q8 – p8 + q8 + v8 – p8 – q8 – p8 + q8 + v8
ke
v9 4v9 – v9 – v9 + v9 + v9 – v9 – v9
ni
v10 2v10 + p10 – q10 – p10 – q10 – v10 – p10 + q10 + p10 + q10 + v10
ch
v11 4v11 + q11 – p11 + p11 – q11 – v11 – p11 – q11 – q11 – p11 – v11
.te
36a0 6a1 6b1 6a2 6b2 6a3 6b3 6a4 6b4 6a5 6b5 12a6
w
w
w
122 9 Fourieranalyse
Die folgende leere Zipperer-Tafel kann für Rechenbeispiele kopiert und nach obiger Vor-
schrift ausgefüllt werden:
1. Ablesen und Eintragen der 12 Funktionswerte vi
2. Berechnen und Eintragen der pi = vi · 0,5 und qi = vi · 0,866
3. Aufsummieren der Spaltenwerte und Berechnen der ak und bk
4. Aufstellen der trigonometrischen Summe
vi 0 1 2 3 4 5 6
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
Beispiel:
w
vi 0 1 2 3 4 5 6
0 0 0 0 0 0 0 0
0,5 2 0,43 0,25 0,25 0,43 0,5 – 0,25 0,43 – 0,43 0,25 – 0,5
0,866 1,73 0,43 0,75 – 0,43 0,75 – 0,87 – 0,43 – 0,75 0,43 – 0,75 0,87
1 4 1 –1 –1 1 1 –1
0,866 1,73 – 0,43 0,75 – 0,43 – 0,75 0,87 – 0,43 0,75 – 0,43 – 0,75 0,87
0,5 2 – 0,43 0,25 0,25 – 0,43 0,5 – 0,25 – 0,43 0,43 0,25 – 0,5
0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
fo
0 0 0 0 0 0 0 0
in
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 4.
0 0 0 0 0 0
r2
11,46 0 3 – 1,36 0 0 0 – 0,36 0 0 0 – 0,26
ke
ni
11, 46 0,26
a0 = = 0,318 a6 = = 0,022
ch
36 12
.te
1,36 0,36
a1 = 0 a2 = = 0, 227 a3 = 0 a4 = = 0,06 a5 = 0
6 6
w
w
3
b1 = = 0,5 b2 = 0 b3 = 0 b4 = 0 b5 = 0
w
6
Die trigonometrische Summe der Sinushalbwelle bei m = 12 Stützstellen lautet damit:
i(Zt) | i · (0,318 + 0,5 · sin Zt – 0,227 · cos 2Zt – 0,06 · cos 4Zt – 0,022 · cos 6Zt)
i(Zt) | i · (0,318 + 0,5 · sin Zt – 0,212 · cos 2Zt – 0,042 · cos 4Zt – 0,018 · cos 6Zt – …)
Obwohl nur 12 Stützstellen in die angenäherte Fourieranalyse eingehen, ist die Annäherung
bereits relativ genau und für eine überschlägige Beurteilung der Harmonischen verwendbar.
Sind genauere Ergebnisse notwendig, muss die Stützstellenanzahl entsprechend erhöht wer-
den oder die Fourieranalyse mit Hilfe einer Näherungsfunktion (Sprungstellen-Verfahren)
vorgenommen werden.
124 9 Fourieranalyse
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
Bild 9.19 Geradenstücke als Ersatzfunktion für eine nichtsinusförmige periodische Funktion
w
2S
1
³ v(x) dx
w
a0 =
2S
0
S /6 2S /6 2S ½
1 ° °
a0 =
2S °̄ ³
® v1 (x) dx + ³v 2 (x) dx + ... + ³ v12 (x) dx ¾
°¿
0 S /6 11S /6
S /6 2S ½
1 ° °
a0 =
2S °̄ ³
® (A1,1 x + A 0,1 ) dx + ... + ³ (A1,12 x + A 0,12 ) dx ¾ .
°¿
0 11S /6
Entsprechend müssten ak und bk nach den Gln. (9.25) und (9.26) berechnet werden. Der
Rechenaufwand wäre allerdings erheblich und würde noch größer werden, wenn Poly-
nome 2. oder gar 3. Grades stückweise die nichtsinusförmige periodische Funktion erset-
zen. Auf diese Weise ist es deshalb praktisch nicht möglich, die Fourierkoeffizienten zu
ermitteln.
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 125
Wesentlich einfacher ist das Sprungstellenverfahren, bei dem auf die Integration völlig
verzichtet werden kann.
Besteht zunächst die periodische Funktion v(x) nur aus Geradenstücken, die parallel zur
Zt-Achse verlaufen, dann hat diese Treppenkurve r Sprungstellen an den Stellen ȟi mit
den Ordinatensprüngen
si = v(ȟi + 0) – v(ȟi – 0)
mit v(ȟi – 0) linksseitiger Grenzwert
und v(ȟi + 0) rechtsseitiger Grenzwert,
so wird bei der Berechnung der Fourierkoeffizienten von Sprungstelle zu Sprungstelle
integriert:
2S
S · ak = ³ v(x) cos kx dx
0
[1 [2 2S
S · ak = ³ v(x) cos kx dx + ³ v(x) cos kx dx + ... + ³ v(x) cos kx dx
[1 [r
fo
0
und
in
2S
S · bk = ³ v(x) sin kx dx 4.
r2
0
[1 [2
ke
2S
S · bk = ³ v(x) sin kx dx + ³ v(x) sin kx dx + ... + ³ v(x) sin kx dx .
ni
0 [1 [r
ch
sin kx sin kx
³ v(x) cos kx dx = v(x) k
³ k
v c(x) dx
w
du
dx
= v c(x) ³
v = cos kx dx
sin kx
du = v c(x) dx v=
k
bzw.
§ cos kx · § cos kx · c
³ v(x) sin kx dx = v(x) ¨© k ¹
¸ ¨
© k ¹ ³¸ v (x) dx
cos kx
du = v c(x) dx v =
k
126 9 Fourieranalyse
[ 0 [1
ª sin kx º 1 sin kx
S · ak = « v(x)
¬ k »¼0
³ v c(x) k
dx
0
[ 2 0 [2
ª sin kx º sin kx
+ « v(x)
¬ k »¼ [ +0
³ v c(x) k
dx + ...
1 [1
2S 2S
ª sin kx º sin kx
... + « v(x)
¬ k »¼[ +0
³ v c(x) k
dx
r [r
[ 0 [1
ª cos kx º 1 cos kx
bzw. S · bk = « v(x)
¬ k »¼0
+ ³ v c(x) k
dx
0
[ 2 0 [2
ª cos kx º cos kx
« v(x)
¬ k »¼ [ +0
+ ³ v c(x) k
dx ...
fo
1 [1
in
2S 2S
ª cos kx º cos kx
... « v(x)
¬ k »¼ [ +0
+ ³ v c(x)
4. k
dx
r [r
r2
sin k[1 sin k 0
S · ak = v([1 0) v(0)
ke
und
k k
ni
k k
sin k[ 3 sin k[ 2
+v([3 0) v([ 2 + 0) + ...
.te
k k
sin k[ r sin k[ r 1
w
2S
sin k 2S
w
sin k[ r 1
+v(2S)
k
v([ r + 0)
k
k ³ v c(x) sin kx dx
0
cos k[1 cos k 0
bzw. S · bk = v([1 0) + v(0)
k k
cos k[ 2 cos k[1
v([ 2 0) + v([1 + 0)
k k
cos k[ 3 cos k[ 2
v([3 0) + v([ 2 + 0) ...
k k
cos k[ r cos k[ r 1
... v([ r 0) + v([ r 1 + 0)
k k
2S
cos k 2S cos k[ r 1
v(2S)
k
+ v([ r + 0)
k
+
k ³ v c(x) cos kx dx
0
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 127
Mit
sin k 0 sin k 2S
– v(0) · + v(2S) =0
k k
und
cos k 0 cos k 2S
v(0) · v(2S) =0
k k
wegen v(0) = v(2S) ergibt sich
1
S · ak = {[ v( [1 + 0) v( [1 0)] sin k [1
k
+ ª¬ v([ 2 + 0) v([ 2 0) º¼ sin k [ 2
+...
2S
1
+ [ v( [r + 0) v( [r 0)] sin k [r }
k
³ vc(x) sin kx dx
0
fo
bzw.
in
1
S · bk = {[ v( [1 + 0) v( [1 0) ] cos k [1
k
4.
+ ª¬ v([ 2 + 0) v([ 2 0) º¼ cos k [ 2
r2
ke
+...
2S
ni
1
+ [ v( [r + 0) v( [r 0)] cos k [r } +
k
³ vc(x) cos kx dx
ch
0
und mit den Ordinatensprüngen
.te
2S
w
1 1
ak = (s sin k[1 + s2 sin k[ 2 + ... + sr sin k[ r )
Sk 1 Sk ³ v c(x) sin kx dx
0
(9.47)
2S
1 1
bk = (s cos k[1 + s 2 cos k[ 2 + ... + sr cos k[ r ) +
Sk 1 Sk ³ v c(x) cos kx dx
0
(9.48)
Besitzt die nichtsinusförmige periodische Funktion v(x) oder die Ersatzfunktion nur Stei-
gungen Null außer in den Sprungstellen, dann sind die Integrale mit v c(x) Null. Für alle
periodischen Rechteckfunktionen und für periodische Funktionen, die durch Treppen-
kurven angenähert werden, können die Fourierkoeffizienten ohne Integration ermittelt
werden.
128 9 Fourieranalyse
Bild 9.20
Rechteckfunktion
fo
Ordinatensprünge:
in
s1 = v(ȟ1 + 0) – v(ȟ1 – 0) = û – (– û) = 2û
s2 = v(ȟ2 + 0) – v(ȟ2 – 0) = – û – û = – 2û
4.
r2
Mit v c(x) = 0 ergibt die Gl. (9.47)
ke
1
ak = (s1 sin k[1 + s 2 sin k[2 )
ni
Sk
ch
1
ak = (2uˆ sin k 0 2uˆ sin k S)
Sk
.te
ak = 0
w
1
bk = (2uˆ cos k 0 2uˆ cos k S)
Sk
0 für gerade k
2 uˆ °
bk = ¬ª1 ( 1) k ¼º = ® 4 uˆ
Sk °¯ S k für ungerade k
Besteht nun die periodische Funktion v(x) oder die Ersatzfunktion aus Geradenstücken
(siehe Bild 9.19) oder aus Parabeln niedrigen Grades, die durch jeweils zwei bzw. drei
benachbarte Stützstellen bestimmt sind, dann müssen die Integrale mit v c(x) in den Gln.
(9.47) und (9.48) auf die gleiche Weise mit Hilfe der partiellen Integration in Integrale mit
v cc(x) , dann mit v ccc(x) , … , v(n)(x) überführt werden, damit diese Null werden.
An den r c Stellen [ ic hat die 1. Ableitungsfunktion die Ordinatensprünge
sci = v c( [ ci + 0) v c( [ ci 0) , (9.49)
an den r cc Stellen [ cci hat die 2. Ableitungsfunktion die Ordinatensprünge
scci = v cc( [ cci + 0) v cc( [ cci 0) , (9.50)
an den r ccc Stellen [ ccc
i hat die 3. Ableitungsfunktion die Ordinatensprünge
i = v ccc( [ ccc
sccc i + 0) v ccc( [ ccc
i 0) , (9.51)
fo
s(n) (n) (n) (n) (n)
i = v ([ i + 0) v ([ i 0) . (9.52)
in
Für die Fourierkoeffizienten ergibt sich dann
r rc
4.
¦ ¦ sci cos k [ci
1 1
r2
ak = si sin k [ i
Sk S k2
ke
i=1 i=1
r cc r ccc
¦ scci sin k [cci + S k4 ¦ siccc cos k [ccci ...
1 1
ni
+
S k3
ch
i=1 i=1
r (n) 2S
¦
.te
1 sin 1 sin
... ±
S k n+1 i=1
s(n)
i
cos
k [ (n)
i ±
S k n+1
³ v(n+1) (x) cos k x dx (9.53)
0
w
bzw.
w
r rc
w
Wird die zu analysierende periodische Funktion v(x) durch Parabelbögen k-ten Grades
approximiert, so entfällt jeweils das Integral, und die Fourierkoeffizienten ak und bk las-
sen sich dann ohne Integration nur aus den Sprungstellen errechnen.
130 9 Fourieranalyse
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Die Stammfunktion u(Zt) hat keine Sprungstellen, denn die Funktion ist stetig.
Die 1. Ableitungsfunktion u c(Zt) hat r c = 2 Sprungstellen [1c = S/2 und [ c2 = 3S/2 mit den
Ordinatensprüngen
2 uˆ § 2 uˆ · 4 uˆ
s1c = u c( [1c + 0) u c( [1c 0) = ¨+ ¸=
S © S ¹ S
2 uˆ § 2 uˆ · 4 uˆ
sc2 = u c( [c2 + 0) u c( [c2 0) = ¨ ¸= .
S © S ¹ S
Die höheren Ableitungsfunktionen ab u cc(Zt) sind Null und haben keine Sprungstellen.
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 131
Damit lassen sich die Formeln für die Fourierkoeffizienten in den Gln. (9.53) und (9.54) re-
duzieren und die Fourierkoeffizienten mit den festgestellten Sprungstellen berechnen.
2
¦ sic cos k [ ic
1
ak =
S k2 i=1
1
ak =
S k2
(
s1c cos k [1c + s c2 cos k [ 2c )
1 § 4 uˆ S 4 uˆ 3S ·
ak = ¨ cos k + cos k ¸ = 0
Sk © S
2 2 S 2 ¹
2
¦ sci sin k [ ic
1
bk =
S k2 i=1
1
bk =
S k2
(
s1c sin k [1c + s 2c sin k [ c2 )
fo
§ 4 uˆ S 4 uˆ 3S ·
in
1
bk = ¨ sin k + sin k ¸
S k2 © S 2 S 2 ¹
4 uˆ § S 3S ·
4.
r2
bk = ¨ sin k sin k ¸
S k ©
2 2 2 2 ¹
ke
d. h.
ni
8 uˆ
ch
b1 = , b2 = 0
S2
.te
8 uˆ
b3 = , b4 = 0
32 S2
w
8 uˆ
w
b5 = , b6 = 0
52 S2
w
#
Die Fourierreihe der Dreieckfunktion besteht nur aus ungeradzahligen Sinusgliedern, weil sie
die Symmetrie 2. und 3. Art erfüllt (siehe Bild 9.11, S. 110):
sci = v c( [ ci + 0) v c( [ ci 0) . (9.57)
fo
ren Ableitungsfunktionen gehen nicht in die Formeln für die Fourierkoeffizienten ein, da
in
sie keine Ordinatensprünge aufweisen.
Damit die Sprungstellen der 1. Ableitungsfunktion erfasst werden können, müssen also
die Geradengleichungen der Geradenstücke
4.
r2
vi (x) = A1, i · x + A0, i (9.58)
ke
differenziert werden:
ni
v ci (x) = A1, i .
ch
(9.59)
.te
Die in der 1. Ableitung verbleibenden Steigungen A1, i sind durch die Ordinaten- und
Abszissenwerte der Stützstellen gegeben:
w
v v i 1 v i v i 1 v 0 v m 1 v 0 v m 1
A1, i = i
w
wobei die Stützstellen für die Ersatzfunktion in x-Richtung gleiche Abstände 'x haben
sollen.
Beispiel:
Bei m = 12 Stützstellen hat die Ersatzfunktion aus 12 Geradenstücken 12 verschiedene Stei-
gungen. Die 1. Ableitungsfunktion hat damit r c = 12 Ordinatensprünge:
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Wird die Fourierreihe z. B. bis zur 8. Harmonischen mit n = 8 berechnet, so ergibt sich folgendes
Gleichungssystem:
k = 1:
1 ª § S· § 2S · c cos §¨ 1
11S · º
a1 = «s1c cos (1 0 ) + sc2 cos ¨ 1 ¸ + s3c cos ¨ 1 ¸ + ... + s12 ¸
S 1 ¬
2
© 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ ¼»
1 ª § S· § 2S · c sin ¨§ 1
11S · º
b1 = «s1c sin (1 0 ) + sc2 sin ¨ 1 ¸ + s3c sin ¨ 1 ¸ + ... + s12 ¸
S 1 ¬
2
© 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ »¼
134 9 Fourieranalyse
k = 2:
1 ª § S· § 2S · c cos §¨ 2
11S · º
a2 = s1c cos ( 2 0 ) + sc2 cos ¨ 2 ¸ + s3c cos ¨ 2 ¸ + ... + s12 ¸
S 22 «¬ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ »¼
1 ª § S· § 2S · c sin §¨ 2
11S · º
b2 = s1c sin ( 2 0 ) + sc2 sin ¨ 2 ¸ + s3c sin ¨ 2 ¸ + ... + s12 ¸
S 22 «¬ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ »¼
k = 3:
1 ª § S· § 2S · c cos ¨§ 3
11S · º
a3 = s1c cos ( 3 0 ) + sc2 cos ¨ 3 ¸ + s3c cos ¨ 3 ¸ + ... + s12 ¸
S 32 ¬« © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ ¼»
1 ª § S· § 2S · c sin §¨ 3
11S · º
b3 = s1c sin ( 3 0 ) + sc2 sin ¨ 3 ¸ + s3c sin ¨ 3 ¸ + ... + s12 ¸
S 32 «¬ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ »¼
k = 4:
1 ª § S· § 2S · c cos ¨§ 4
11S · º
a4 = «s1c cos ( 4 0 ) + sc2 cos ¨ 4 ¸ + s3c cos ¨ 4 ¸ + ... + s12 ¸
S 42¬ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ »¼
1 ª § S· § 2S · c sin §¨ 4
11S · º
b4 = s1c sin ( 4 0 ) + sc2 sin ¨ 4 ¸ + s3c sin ¨ 4 ¸ + ... + s12 ¸
S 42 «¬ 6 ¹ »¼
fo
© 6¹ © 6 ¹ ©
in
k = 5:
1 ª § S· § 2S ·
4. c cos §¨ 5
11S · º
a5 = «s1c cos ( 5 0 ) + sc2 cos ¨ 5 ¸ + s3c cos ¨ 5 ¸ + ... + s12 ¸
S 52¬ © 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ ¼»
r2
1 ª § S· § 2S · c sin ¨§ 5
11S · º
b5 = s1c sin ( 5 0 ) + sc2 sin ¨ 5 ¸ + s3c sin ¨ 5 ¸ + ... + s12 ¸
S 52 ¬« 6 ¹ ¼»
ke
© 6¹ © 6 ¹ ©
k = 6:
ni
1 ª § S· § 2S · c cos §¨ 6
11S · º
a6 = «s1c cos ( 6 0 ) + sc2 cos ¨ 6 ¸ + s3c cos ¨ 6 ¸ + ... + s12 ¸
6 ¹ »¼
ch
S6 ¬2
© 6¹ © 6 ¹ ©
ª § S· § 2S · c sin §¨ 6
11S · º
.te
1
b6 = «s1c sin ( 6 0 ) + sc2 sin ¨ 6 ¸ + sc3 sin ¨ 6 ¸ + ... + s12 ¸
S 62 ¬ © 6¹ © 6 ¹ © 6 ¹ »¼
w
k = 7:
w
1 ª § S· § 2S · c cos ¨§ 7
11S · º
a7 = «s1c cos ( 7 0 ) + sc2 cos ¨ 7 ¸ + s3c cos ¨ 7 ¸ + ... + s12 ¸
6 ¹ »¼
w
S 72
¬ © 6¹ © 6 ¹ ©
1 ª § S· § 2S · c sin §¨ 7
11S · º
b7 = «s1c sin ( 7 0 ) + sc2 sin ¨ 7 ¸ + s3c sin ¨ 7 ¸ + ... + s12 ¸
S7 ¬
2
© 6¹ © 6 ¹ © 6 ¹ »¼
k = 8:
1 ª § S· § 2S · c cos ¨§ 8
11S · º
a8 = «s1c cos (8 0 ) + sc2 cos ¨ 8 ¸ + s3c cos ¨ 8 ¸ + ... + s12 ¸
S8 ¬
2
© 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ ¼»
1 ª § S· § 2S · c sin §¨ 8
11S · º
b8 = «s1c sin (8 0 ) + sc2 sin ¨ 8 ¸ + s3c sin ¨ 8 ¸ + ... + s12 ¸
S8 ¬
2
© 6 ¹ © 6 ¹ © 6 ¹ »¼
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 135
Bei m = 12 Stützstellen können die Sinus- und Kosinuswerte genauso wie bei der direkten
trigonometrischen Interpolation nur die Werte 0, ± 0,5, ± 0,866 und ± 1 annehmen, wie am
Einskreis (Bild 9.17) zu sehen ist:
1
a1 = (s1c 1 + s 2c 0,866 + s3c 0,5 + s c4 0 s5c 0,5 s6c 0,866
S
s7c 1 s8c 0,866 s9c 0,5 + s10 c 0 + s11c 0,5 + s12c 0,866)
1
b1 = (s1c 0 + s 2c 0,5 + s3c 0,866 + s 4c 1 + s5c 0,866 + s6c 0,5
S
+ s7c 0 s8c 0,5 s9c 0,866 s10 c 1 s11c 0,866 s12
c 0,5)
1
a2 = (s1c 1 + s 2c 0,5 s3c 0,5 s 4c 1 s5c 0,5 + s6c 0,5
4S
+ s7c 1 + s8c 0,5 s9c 0,5 s10c 1 s11 c 0,5 + s12 c 0,5)
fo
1
b2 = (s1c 0 + s 2c 0,866 + s3c 0,5 s 4c 0 s5c 0,866 s6c 0,866
in
4S
+ s7c 0 + s8c 0,866 + s9c 0,866 s10 c 0 s11c 0,866 s12c 0,866)
4.
r2
1
a3 = (s1c 1 + s 2c 0 s3c 1 s 4c 0 + s5c 1 + s6c 0
ke
9S
s7c 1 s8c 0 + s9c 1 + s10
c 0 s11 c 1 s12 c 0)
ni
ch
1
b3 = (s1c 0 + s 2c 1 s3c 0 s 4c 1 + s5c 0 + s6c 1
9S
.te
1
a4 = (s1c 1 s 2c 0,5 s3c 0,5 + s 4c 1 s5c 0,5 s6c 0,5
w
16S
+ s7c 1 s8c 0,5 s9c 0,5 + s10
c 1 s11 c 0,5 s12c 0,5)
1
b4 = (s1c 0 + s 2c 0,866 s3c 0,866 + s 4c 0 + s5c 0,866 s6c 0,866
16S
+ s7c 0 + s8c 0,866 s9c 0,866 + s10
c 0 + s11 c 0,866 s12c 0,866)
1
a5 = (s1c 1 s 2c 0,866 + s3c 0,5 + s 4c 0 s5c 0,5 + s6c 0,866
25S
s7c 1 + s8c 0,866 s9c 0,5 + s10c 0 + s11 c 0,5 s12 c 0,866)
1
b5 = (s1c 0 + s 2c 0,5 s3c 0,866 + s c4 1 s5c 0,866 + s6c 0,5
25S
+ s7c 0 s8c 0,5 + s9c 0,866 s10c 1 + s11 c 0,866 s12c 0,5)
136 9 Fourieranalyse
1
a6 = (s1c 1 s 2c 1 + s3c 1 s 4c 1 + s5c 1 s6c 1
36S
+ s7c 1 s8c 1 + s9c 1 s10c 1 + s11 c 1 s12 c 1)
1
b6 = (s1c 0 + s 2c 0 + s3c 0 + s 4c 0 + s5c 0 + s6c 0
36S
+ s7c 0 + s8c 0 + s9c 0 + s10c 0 + s11 c 0 + s12 c 0)
1
a7 = (s1c 1 s 2c 0,866 + s3c 0,5 + s 4c 0 s5c 0,5 + s6c 0,866
49S
s7c 1 + s8c 0,866 s9c 0,5 + s10c 0 + s11 c 0,5 s12 c 0,866)
1
b7 = (s1c 0 s 2c 0,5 + s3c 0,866 s 4c 1 + s5c 0,866 s6c 0,5
49S
+ s7c 0 + s8c 0,5 s9c 0,866 + s10c 1 s11 c 0,866 + s12 c 0,5)
fo
in
1
a8 = (s1c 1 s 2c 0,5 s3c 0,5 + s 4c 1 s5c 0,5 s6c 0,5
64S
+ s7c 1 s8c 0,5 s9c 0,5 + s10
c 1 s11
4.c 0,5 s12c 0,5)
r2
ke
1
b8 = (s1c 0 s 2c 0,866 + s3c 0,866 + s 4c 0 s5c 0,866 + s6c 0,866
64S
ni
Arbeitsschritte:
1. Ablesen und Eintragen der 12 Funktionswerte vi
Bild 9.23
Geradenapproximation
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 137
6 6
s1c = (v11 2v 0 + v1 ) und sci = (v i2 2 v i1 + v i )
S S
Die Ordinatensprünge der Ableitungsfunktion sci = v c( [ic + 0) v c( [ic 0) ergeben
sich nach Gln. (9.61), (9.62) und (9.60) mit ǻx = S/6 und v12 = v0:
fo
Die Formeln für die Ordinatensprünge lauten dann:
in
v1 v 0 v 0 v11 6
s1c = A1,1 A1,12 =
'x
'x
4.
= (v11 2 v 0 + v1 )
S
r2
v 2 v1 v1 v 0 6
sc2 = A1,2 A1,1 = = (v 0 2 v1 + v 2 )
ke
'x 'x S
v 3 v 2 v 2 v1 6
sc3 = A1,3 A1,2 = (v1 2 v 2 + v 3 )
ni
=
'x 'x S
ch
v4 v3 v3 v2 6
sc4 = A1,4 A1,3 = = (v 2 2 v 3 + v 4 )
'x 'x S
.te
#
w
'x 'x S
w
vi 0 s ic 1 2 3 4 5 6 7 8
v0 2v0 s1c + s1c + s1c + s1c + s1c + s1c + s1c + s1c + s1c
v1 4v1 s 2c + q2 + p2 + p2 + q2 + s 2c – p2 + q2 – q2 + p2 + s 2c – q2 – p2 – p2 – q2
v2 2v2 s 3c + p3 + q3 – p3 + q3 – s 3c – p3 – q3 + p3 – q3 + s 3c + p3 + q3 – p3 + q3
v3 4v3 s 4c + s 4c + s 4c – s 4c + s 4c + s 4c – s 4c – s 4c + s 4c
v5 4v5 s 6c – q6 + p6 + p6 – q6 + s 6c – p6 – q6 + q6 + p6 s 6c + q6 –p6 – p6 + q6
v6 2v6 s 7c – s 7c + s '7 – s 7c + s 7c – s 7c + s 7c – s 7c + s 7c
v8 2v8 s 9c – p9 – q9 – p9 + q9 + s 9c – p9 – q9 – p9 + q9 + s 9c – p9 – q9 – p9 + q9
v9 4v9 c
s10 c – s10
– s10 c c + s10
+ s10 c c – s10
– s10 c c + s10
+ s10 c
v10 2v10 c
s11 +p –q c
–p11 – q11 – s11 c
– p11 + q11 + p11 + q11 + s11 + p11 – q11 – p11 – q11
11 11
v11 4v11 c
s12 +q –p +p –q c –p
– s12 –q –q –p c
– s12 – q12 + p – p12 + q12
12 12 12 12 12 12 12 12 12
fo
A0 A1 B1 A2 B2 A3 B3 A4 B4 A5 B5 A6 A7 B7 A8 B8
in
A0 Ak Bk
a0 =
36
ak =
S k2
bk =
S k2
4. mit k = 1, 2, 3, … , 8
r2
ke
Die folgende leere Tafel kann für Rechenbeispiele kopiert und nach obiger Vorschrift
ni
ausgefüllt werden:
ch
vi 0 s ic 1 2 3 4 5 6 7 8
.te
w
w
w
9.2 Fourierreihenentwicklung mit diskreten Punkten 139
Beispiel: Die im Beispiel 3 des vorigen Abschnitts entwickelte Fourierreihe des gleichgerich-
teten Stroms bei Einweggleichrichtung (siehe Bild 9.15, S. 114) soll für m = 12 durch Gera-
denapproximation und mit Hilfe des Sprungstellenverfahrens angenähert werden, damit das
Sprungstellenverfahren durch Vergleich der exakten mit der angenäherten Reihe beurteilt
werden kann.
Lösung:
fo
in
vi 0 s ic 1 2 3 4 5 6 7 8
0,866 1,732 – 0,4432 – 0,2216– 0,3838 0,2216 – 0,3838 0,4432 0,2216 0,3838 – 0,2216 0,3838 – 0,4432 – 0,2216 – 0,3838 0,2216 – 0,3838
0,866 1,732 – 0,4432 0,2216 – 0,3838 0,2216 0,3838 – 0,4432 0,2216 – 0,3838 0,2216 0,3838 – 0,4432 0,2216 – 0,3838 0,2216 0,3838
ch
0,5 2 – 0,2558 0,2215 – 0,1279 – 0,1279 0,2215 – 0,2558 0,1279 0,2215 – 0,2215– 0,1279 0,2558 – 0,2215 0,1279 0,1279 – 0,2215
.te
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
w
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
w
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
w
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
11,464
a0 = = 0,3184
36
1,5352
a1 = 0 b1 = = 0, 4886 a5 = 0 b5 = 0
S
2,609 2,0468
a2 = = 0, 2076 b2 = 0 a6 = = 0,0181 b6 = 0
S 22 S 62
a3 = 0 b3 = 0 a7 = 0 b7 = 0
2,097 2,097
a4 = = 0,0417 b4 = 0 a8 = = 0,0104 b8 = 0
S 42 S 82
140 9 Fourieranalyse
i(Zt) | i ·(0,3184 + 0,4866 · sin Zt – 0,2076 · cos 2Zt – 0,0417 · cos 4Zt
– 0,0181 · cos 6Zt – 0,0104 · cos 8Zt – …) .
Die Abweichung von der exakt berechneten Fourierreihe (siehe Beispiel 3 im Abschnitt 9.1,
S. 114–116)
i(Zt) = i ·(0,318 + 0,5 · sin Zt – 0,2122 · cos 2Zt – 0,0424 · cos 4Zt
– 0,0182 · cos 6Zt – 0,0101 · cos 8Zt – …)
beträgt hinsichtlich der Amplituden maximal 3%. Die Fourierreihe mit Hilfe der Geraden-
Approximation ist also für dieses Beispiel wesentlich genauer als die endliche Reihe, die mit
der direkten trigonometrischen Interpolation berechnet wurde.
In Bereichen starker Krümmung der Originalfunktion weicht die Ersatzfunktion aus Ge-
radenstücken erheblich von der Originalfunktion ab, z. B. bei der Sinushalbwelle im Be-
fo
reich des Maximums. Um die Fourierreihen mit der Geradenapproximation genauer be-
rechnen zu können, sollte in diesen Bereichen die Anzahl der Stützstellen und damit die
in
Anzahl der Geradenstücke erhöht werden. Bei der Sinushalbwelle sollten z. B. folgende
4.
xi-Werte mit zugehörigen Funktionswerten vi berücksichtigt werden:
r2
xi 0° 30° 60° 75° 80° 85° 90° 95° 100° 105° 120° 150° 180°
ke
vi 0 0,5 0,866 0,966 0,985 0,996 1 0,996 0,085 0,966 0,866 0,5 0
ni
ch
.te
sein, denn eine Parabel 2. Grades ist durch drei benachbarte Stützstellen bestimmt. In
w
die Formeln für die Fourierkoeffizienten ak und bk gehen die Ordinatensprünge der
w
Wird die Ersatzfunktion aus Parabelstücken 3. Grades aus jeweils vier benachbarten
Stützstellen gebildet, dann ist der rechnerische Aufwand nur noch mit Hilfe von Rechnern
zu bewältigen.
9.3 Anwendungen der Fourierreihe 141
fo
und
f
in
i(t) = a c0 ¦ (ack cos kZt bck sin kZt) 4.
k 1
r2
entwickelt, wobei die Fourierkoeffizienten der Strom-Reihe mit einem Strich versehen
werden, damit sie nicht mit den Fourierkoeffizienten der Spannungs-Reihe verwechselt
ke
T
ª f º ª f º
¦ ¦
1
P ³«a 0
«
(a k cos kZt b k sin kZt) » « a c0
»¼ «¬
(a ck cos kZt bck sin kZt) » dt
»¼
.te
T
0¬ k 1 k 1
w
Bei Berücksichtigung der Gln. (9.14) bis (9.19), siehe S. 101/102, sind fast alle Teilinte-
w
grale Null:
w
1 ° ½°
T T f
T ° ³
P = ® a 0 a c0 dt ³¦
(a k a ck cos2 kZt b k bck sin 2 kZt) dt ¾
°¿
¯0 0k 1
° f
§ T · ½°
¦
1 T
P= ®a 0 a c0 T ¨ a k a ck b k bck ¸ ¾
k 1©
T °¯ 2 2 ¹ °¿
f
a k a ck b k bck
P = a0 · a c0 ¦ 2
(9.64)
k 1
oder ausführlich
a a c b1 b1c a 2 a c2 b2 bc2 a 3 a c3 b3 bc3
P a 0 a c0 1 1 ...
2 2 2
Die Wirkleistung kann also unmittelbar aus den Fourierkoeffizienten der Spannungs- und
Strom-Reihe berechnet werden, wobei in Gleichleistung, Grundwellenleistung, 1. Ober-
wellenleistung, 2. Oberwellenleistung, … unterschieden wird.
142 9 Fourieranalyse
Mit den Gln. (9.7) und (9.8), siehe S. 99, können die Fourierkoeffizienten der Spannungs-
und Strom-Reihe in der Formel für die Wirkleistung Gl. (9.64) ersetzt werden:
Mit
a k = uˆ k sin Muk a ck = ˆik sin Mik
ist
f
û k ˆik
P = U0 · I0 + ¦ 2 2
(sin Muk sin Mik + cos Muk cos Mik )
k =1
f
P = U0 · I0 + ¦ U k Ik cos(Muk Mik ) (9.65)
k=1
f
P = U0 · I0 + ¦ U k Ik cos Mk mit M k = M uk M ik (9.66)
fo
k=1
in
oder
4.
P = U0 · I0 + U1 · I1 · cos M1 + U2 · I2 · cos M2 + U3 · I3 · cos M3 + …
r2
Die Wirkleistung bei nichtsinusförmigen periodischen Spannungen und Strömen ist
ke
gleich der Summe der Gleichleistung und der Wechselstromleistungen der Grund- und
Oberwellen.
ni
ch
Der Effektivwert V einer zeitlich veränderlichen periodischen Wechselgröße v(t) ist nach
w
T
w
1
³
2
V= ª¬ v(t) º¼ dt .
T
0
Das Quadrat des Effektivwertes wird formal nach der gleichen Formel berechnet wie die
Wirkleistung in Gl. (9.63),
T T
1 1
³ ³
2
V2 = ª¬ v(t) º¼ dt und P= u(t) i(t) dt,
T T
0 0
wenn in der Leistungsformel sowohl u(t) als auch i(t) durch v(t) ersetzt werden.
Die Herleitung der Formeln für V2 ist also gleich, so dass die Ergebnisse entsprechend
übernommen werden können.
9.3 Anwendungen der Fourierreihe 143
Für die nichtsinusförmige periodische Wechselgröße v(t) wird zunächst die Fourierreihe
entwickelt:
f
v(t) = a0 + ¦ (a k cos kZt + bk sin kZt) .
k=1
so dass der Effektivwert aus den ermittelten Fourierkoeffizienten berechnet werden kann:
fo
f
¦ Vk2
in
V2 = V02 + (9.69)
oder ausführlich
k =1
4.
r2
ke
Der Effektivwert einer nichtsinusförmigen periodischen Wechselgröße ist gleich der ge-
ometrischen Summe der Effektivwerte des Gleichanteils, der Grundwelle und der Ober-
ch
wellen.
.te
w
4uˆ 1
a0 = 0 ak = 0 b2k = 0 b2k + 1 =
S 2k + 1
Nach Gl. (9.67) ist
f f
b22k +1 ˆ 2
¦ ¦ S2 2 (2k + 1)2
(4u)
V= =
k =0
2 k =0
S2
f 4uˆ
¦ (2k + 1)2
4uˆ 1 8 = uˆ
V= =
S 2 k =0 S 2
f
S2
¦ (2k + 1)2 =
1
mit
k =0
8
144 9 Fourieranalyse
2 2
§ uˆ · § uˆ · § 1 1 1 ·
U= ¨ ¸ +¨ ¸ ¨1 + + + + ... ¸
© 2¹ ©S 2 ¹ © 4 9 16 ¹
f
S2
¦ k2 = 1 + 4 + 9 + 16 + ... =
1 1 1 1
mit
k =1
6
1 1 S2 3+1
U = uˆ + 2 = uˆ
4 S 2 6 12
fo
1
uˆ = 0,577 uˆ
in
U=
3
gen Wechselgröße wird durch den Verzerrungsfaktor und durch zwei Klirrfaktoren er-
fasst. Für die Beurteilung der Kurvenform werden noch der Scheitelfaktor und der Form-
ni
faktor definiert.
ch
Der Verzerrungsfaktor ist gleich dem Quotienten aus Effektivwert der Grundwelle und
dem Effektivwert der nichtsinusförmigen periodischen Funktion:
.te
V1 V1
kv = = (9.71)
w
T
w
Beispiele:
Sinusform (ohne Verzerrung): kv = 1
Rechteckform nach Bild 9.12, S. 111:
4uˆ
kv = 2 =
S 4
= 0,9
û S 2
Sägezahnform nach Bild 9.14, S. 112:
û
kv = S 2 = 3
= 0, 4
û S 2
3
9.3 Anwendungen der Fourierreihe 145
Die beiden Definitionen des Klirrfaktors beziehen den Effektivwert der Oberwellen auf
den Effektivwert der Gesamtwechselgröße oder auf den Effektivwert der Grundwelle:
V2 2 V32 V4 2 ...
k= (9.72)
V12 V2 2 V32 V4 2 ...
bzw.
V22 V32 V42 ...
kc . (9.73)
V1
Zwischen beiden Klirrfaktoren besteht der Zusammenhang
kc
k= (9.74)
1 k c2
weil
V2 2 V32 V4 2 ... V2 2 V32 V4 2 ...
k
V2 2 V32 V4 2 ... V12 V2 2 V32 V4 2 ...
V1 1
V12
fo
in
Beispiele:
Klirrfaktoren der Rechteckfunktion nach Bild 9.12, S. 111
4.
Aus der Fourierreihe der Rechteckfunktion (siehe Beispiel 1, S. 111 bzw. 143) werden die
Effektivwerte der Grundwelle und der Oberwellen entnommen:
r2
ke
2
§ 4uˆ · § 1 1 1 · S2
¨ ¸ ¨ ... ¸ 1
© S 2 ¹ © 9 25 49 ¹ 8
ni
k= 0, 435
§ 4uˆ · §
2
1 1 1 · S2
¸ ¨1 9 25 49 ...¸
ch
¨ 8
© S 2 ¹ © ¹
.te
2
§ 4uˆ · § 1 1 1 ·
¨ ¸ ¨ ... ¸ f
w
© S 2 ¹ © 9 25 49 ¹ S2 S2
¦ (2k 1)2
1
kc 1 0, 483 mit
w
4uˆ 8 8
k 0
S 2
w
2
§ û · § 1 1 1 · S2
¨ ¸ ¨ ... ¸ 1
k= © S 2 ¹ © 4 9 16 ¹ 6 0,626
§ û · §
2
1 1 1 · S2
¨ ¸ ¨ 1 4 9 16 ... ¸ 6
©S 2¹ © ¹
2
§ û · § 1 1 1 ·
¨ ¸ ¨ ... ¸ f
© S 2 ¹ © 4 9 16 ¹ S2 S2
¦ k2
1
kc 1 0,803 mit
û 6 6
k=1
S 2
146 9 Fourieranalyse
Der Scheitelfaktor gibt das Verhältnis des Maximalwertes (Scheitelwert) zum Effektiv-
wert der nichtsinusförmigen periodischen Funktion an:
v̂
[= (9.75)
V
Beispiele:
Rechteckfunktion nach Bild 9.12, S. 111: [=1
Sinusfunktion: [ = 2 = 1, 414
fo
Rechteckfunktion nach Bild 9.12, S. 111: f=1
in
Sinusfunktion: f = 1,11
4.
Netzberechnungen bei nichtsinusförmigen periodischen Quellspannungen
r2
Die nichtsinusförmige Quellspannung, erzeugt durch spezielle Generatoren, wird zu-
ke
haben, kann für die Berechnung der Ströme das Superpositionsverfahren angewendet
werden:
.te
Auf das Netzwerk wirkt zunächst nur der Gleichanteil (Gleichstromberechnung nach
Abschnitt 2.3 im Band 1),
w
und dann die 1. Oberwelle (Wechselstromberechnung nach Abschnitt 4.2.2 im Band 2),
w
Ströme und Spannungen in einem Netzwerk hängen von der Art der Bauelemente ab:
Bei ohmschen Widerständen haben die nichtsinusförmige Spannung und der nichtsinus-
förmige Strom gleichen Verlauf, weil ein ohmscher Widerstand frequenzunabhängig ist.
Der induktive Widerstand XL = Z · L wächst proportional mit zunehmender Frequenz.
Mit größer werdender Frequenz werden die Oberwellen des Stroms mehr gedämpft. Die
induktive Spannung steigt bei höheren Frequenzen, d. h. die Oberschwingungsanteile
werden mit höheren Frequenzen größer.
Der kapazitive Widerstand – XC = 1/ZC wird mit wachsender Frequenz kleiner. Mit
größer werdender Frequenz steigen die Oberwellenanteile des Stroms. Die kapazitive
Spannung sinkt bei höheren Frequenzen, d. h. die Oberschwingungsanteile werden mit
höheren Frequenzen mehr gedämpft.
9.3 Anwendungen der Fourierreihe 147
fo
in
4.
Folgende Rechenoperationen sind also für die Ermittlung der periodischen Ausgangs-
r2
Zeitfunktion vorzunehmen:
ke
Eingangsgröße
3. Transformation der sinusförmigen Anteile xk in komplexe Zeitfunktionen xk (siehe
.te
û
Zu 2. U20 = Ul0 =
2
uˆ uˆ jZt
Zu 3. u11 ( Zt) = sin Zt o u11 ( Zt) = e
S S
uˆ uˆ
u12 ( Zt) = sin 2Zt o u12 ( Zt) = e j2 Zt
2S 2S
uˆ uˆ
u13 ( Zt) = sin 3Zt o u13 ( Zt) = e j3Zt
3S 3S
#
û û
e jkZt
fo
u1k ( Zt) = sin kZt o u1k ( Zt) =
kS kS
in
1
jkZC
Zu 4. G(jkZ) =
1
=
1 +
1
jk ZRC
(Spannungsteilerregel)4.
r2
R+
jkZC
ke
1 e jM k 1
G(jkZ) = = mit Z = und Mk = arctan k
1 + jk 1 + k2 RC
ni
û e j( Zt M1 )
ch
û e j(2 Zt M2 )
u 22 ( Zt) = u12 ( Zt) G( j2Z) = mit M2 = arctan 2
2S 5
w
û e j(3Zt M3 )
u 23 ( Zt) = u13 ( Zt) G( j3Z) = mit M3 = arctan 3
w
3S 10
w
#
û e j(kZt Mk )
u 2k ( Zt) = u1k ( Zt) G( jkZ) = mit M k = arctan k
kS 1 + k 2
u 21 ( Zt) sin( Zt M1 )
Zu 6. = = 0,2251 sin(Zt 0,7853)
û S 2
u 22 ( Zt) sin(2Zt M2 )
= = 0,0712 sin(2Zt 1,107)
û 2S 5
u 23 ( Zt) sin(3Zt M3 )
= = 0,0335 sin(3Zt 1,249)
û 3S 10
#
u 2k ( Zt ) sin(kZt M k )
= mit M k = arctan k
û kS 1 + k 2
9.3 Anwendungen der Fourierreihe 149
Zu 7.
u2(Zt) = U20 + u21(Zt) + u22(Zt) + u23(Zt) + … +u2k(Zt) + …
u 2 (Zt)
= 0,5 + 0,225 · sin(Zt – 0,785) + 0,0712 · sin(2Zt – 1,11) + 0,0335 · sin(3Zt – 1,25) +
û
+ 0,0193 · sin(4Zt – 1,33) + 0,0125 · sin(5Zt – 1,37) + 0,0087 · sin(6Zt – 1,41) +
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Bild 9.26
Fouriersynthese eines über-
tragenen periodischen
Signals
150 9 Fourieranalyse
fo
ejD = cos D + j · sin D
in
und
e– jD = cos D – j · sin D
4.
r2
entsteht
ke
1 1 jD – jD
cos D = (ejD + e – jD) sin D =
ni
und (e – e ) ,
2 2j
ch
f
° a a k jkZt bk jkZt bk jkZt ½°
v(t) = a0 + ¦ ®°̄ 2k e jkZt + e + e e ¾
w
k =1
2 2j 2j ¿°
w
f
§ a ½
w
b · §a b ·
v(t) = a0 + ¦ ®¯¨© 2k + 2kj ¸¹ e jkZt + ¨© 2k 2kj ¸¹ e jkZt ¾¿
k =1
f
v(t) = c0 + ¦ {ck e jkZt + ck e jkZt } (9.77)
k =1
a k bk
mit c k = + (9.78)
2 2j
a b
c k = k k (9.79)
2 2j
und c0 = a 0 . (9.80)
9.4 Komplexe Reihen 151
Durch die folgende Berechnung der komplexen Fourierkoeffizienten ck, c–k und c0 aus
den reellen Fourierkoeffizienten wird gezeigt, dass die Indizierung mit –k sinnvoll ist.
In den Formeln für die Fourierkoeffizienten ak und bk in den Gln. (9.21) und (9.22), siehe
S. 102, werden ebenfalls die cos- und sin-Anteile ersetzt:
T T
2 2 e jkZt + e jkZt
T ³
ak = v(t) cos kZt dt = v(t)
T ³ 2
dt
0 0
T T
2 2 e jkZt e jkZt
bk =
T ³
v(t) sin kZt dt = v(t)
T ³ 2j
dt ,
0 0
fo
T
1
³
in
ck = v(t) e jkZt dt
T
0 4.
r2
und
T
ke
0
ch
T T
1 1
ck = ³ ³
v(t) e jkZt dt = v(t) e j(k)Zt dt
.te
T T
0 0
w
und
w
T
1
³
v(t) dt .
w
c0 = a 0 =
T
0
Die komplexen Fourierkoeffizienten lassen sich also durch eine gemeinsame Formel
für c k berechnen, indem der Bereich von k um die negativen Zahlen und die Null erwei-
tert wird. Damit lässt sich die Reihenfolge der Glieder der komplexen Fourierreihe än-
dern; statt k und – k von 1 bis in Gl. (9.77) variiert wird, läuft nun k von – bis + :
f
v(t) = ¦ ck e jkZt (9.81)
k=f
T T/ 2
1 1
mit ck =
T ³
v(t) e jkZt dt =
T ³ v(t) e jkZt dt (9.82)
0 T/ 2
152 9 Fourieranalyse
Ist die nichtsinusförmige Funktion in Abhängigkeit von Zt gegeben, müssen die Inte-
grationsvariable und die Grenzen geändert werden:
f
v(Zt) = ¦ c k e jkZt (9.83)
k=f
2S S
1 1
mit ck =
2S
³ v(Zt) e jk(Zt) d(Zt) =
2S
³ v(Zt) e jk(Zt) d(Zt) (9.84)
0 S
Bei der komplexen Fourierreihe wird also der Frequenzbereich durch negative Frequen-
zen erweitert.
Die komplexen Fourierkoeffizienten der komplexen Fourierreihe können in algebraischer
und in Exponentialschreibweise geschrieben werden:
a b
ck = k j k = c k e j\ k (9.85)
2 2
mit c k Amplitudenspektrum
fo
und \ k Phasenspektrum.
in
Da diese beiden Begriffe schon bei der reellen Fourierreihe (siehe S. 96) verwendet wur-
4.
den, muss es einfache Zusammenhänge zwischen v̂ k und | c k | bzw. Mvk und \k geben:
r2
für das Amplitudenspektrum mit Gl. (9.10), S. 99
ke
1 1
ck = a k 2 + b k 2 = vˆ k
(9.86)
ni
2 2
f < k < f 0 d k<f
ch
bk 1
tan \k = = = cot M vk
w
ak tan M vk
w
oder
w
§ b · a S
\k = arctan ¨ k ¸ = arctan k
© k¹
a b k 2
d. h.
S
\k = M vk . (9.87) Bild 9.27 Zusammenhang zwischen
2 den Phasenspektren
Wenn in der Literatur über das Amplituden- und Phasenspektrum einer nichtsinusförmi-
gen periodischen Funktion geschrieben ist, muss aus dem Zusammenhang zu erkennen
sein, um welche der beiden Definitionen es sich handelt.
Aus den Fourierkoeffizienten ck der komplexen Fourierreihe können mit Gl. (9.85) die
Fourierkoeffizienten der reellen Fourierreihe ermittelt werden:
ak = Re {2 c k } bk = – Im {2 c k }.
9.4 Komplexe Reihen 153
Beispiel 1:
Amplituden- und Phasenspektrum der Rechteckfunktion nach Bild 9.12, S. 111
1 ° ½°
0 T/2
ck = ®
T ° ³ˆ e jkZt dt +
( u) ³
uˆ e jkZt dt ¾
°¿
¯T / 2 0
fo
0 T/2 ½
in
û ° e jkZt e jkZt °
ck = ® + ¾
T ° jkZ T/2
jkZ ° 4.
¯ 0 ¿
r2
û °§ jk
ZT · §
jk
ZT · ½°
ke
ck = ®¨ 1 + e 2 ¸ + ¨ e 2 1¸ ¾
jkZT °¯©¨ ¸ ¨ ¸
¹ © ¹ °¿
ni
ZT ZT
jk
ch
jk
mit ZT = 2S, e 2 = e jkS = (1)k und e 2 = e jkS = (1)k
.te
uˆ 2uˆ
ck = j 1 + ( 1) k + ( 1) k 1 = j
{ 1 + ( 1) k
} { }
k 2S k 2S
w
û a b b
w
ck = j 1 ( 1) k = k j k = j k , d. h. a k = 0
{ }
kS 2 2 2
w
für k > 0
Für k = 0 ist c0 nach obiger Gleichung undefiniert. Da aber c0 = a0, ist c0 = 0, d. h. der
Gleichanteil ist Null, wie aus der Kurve zu ersehen ist.
uˆ 2uˆ b 4uˆ
Für k = l: c1 = j {1 ( 1)} = j = j 1 mit b1 =
S S 2 S
û
für k = 2: c2 = j 1 ( 1)2 = 0{ } mit b2 = 0
2S
uˆ 2uˆ b 4uˆ
für k = 3: c3 = j 1 ( 1)3 = j
{ = j 3
} mit b3 =
3S 3S 2 3S
û
für k = 4: c4 = j 1 ( 1)4 = 0{ } mit b4 = 0
4S
#
154 9 Fourieranalyse
uˆ 2uˆ
für k = – l: c 1 = j 1 ( 1) 1 = j
{ }
S S
û
für k = – 2: c 2 = j 1 ( 1) 2 = 0
{ }
2 S
uˆ 2uˆ
für k = – 3: c 3 = j 1 ( 1) 3 = j
{ }
3S 3S
û
für k = – 4: c 4 = j 1 ( 1) 4 = 0
{ }
4 S
#
2uˆ
° für k ungerade
c k = ® kS
° 0
¯ für k gerade
fo
Im Bild 9.28 sind das Amplitudenspektrum der reellen und komplexen Fourierreihe gegenüberge-
stellt. Die Amplituden der reellen Reihe werden halbiert und auf den Bereich mit den entsprechen-
in
den negativen k verteilt.
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Beispiel 2:
Amplitudenspektrum des gleichgerichteten Stroms bei Einweggleichrichtung
nach Bild 9.15, S. 114
° î sin Zt für 0 d Zt d S
i(Zt) = ®
°̄ 0 für S d Zt d 2S
Mit Gl. (9.84) ist
2S
1
ck =
2S
³ v(Zt) e jkZt d ( Zt )
0
S ˆi S
1 ˆ
ck =
2S ³
i sin Zt e jkZt d( Zt) =
2S ³
e jkZt sin Zt d( Zt)
0 0
eax
mit ³ eax sin bx dx = a 2 + b2 (a sin bx b cos bx)
und a = – jk, b = 1, x = Zt
i ª e jkZt S
º
fo
ck = « ( jk sin Z t 1 cos Z t) »
2S ¬ ( jk)2 + 1 ¼0
in
i
ck =
1
ªe jkS ( jk sin S cos S) + 1º¼
2S 1 k 2 ¬
4.
r2
mit sin S = 0 und cos S = – 1
ke
î 1
ck = (e jkS + 1)
2S 1 k 2
ni
i
für k = 0: c0 = a 0 =
ch
S
i 0
.te
mit Hilfe der Regel von l’Hospital lässt sich durch Differenzieren nach k und an-
schließendem k = 1 setzen c1 berechnen:
w
ˆi jS e jkS ˆi jS e jS ˆi
w
fo
T T/ 2
1 1
³
v(t) e jkZt dt = ³ v(t) e jkZt dt .
in
ck =
T T
T/ 2
0
4.
In der periodischen Funktion ist ZT = 2S, d. h. l/T = Z/2S. Um von dem diskreten
r2
Spektrum zum kontinuierlichen Spektrum übergehen zu können, wird die Grundfrequenz
Z = ¨Z genannt. Damit ist l/T = ¨Z/2S, das in der Gleichung für c k berücksichtigt wird:
ke
T/ 2
'Z
ni
ck = ³ v(t) e jk 'Z t dt .
ch
2S
T/ 2
Eingesetzt in die Gleichung für v(t) ergibt sich
.te
f ª T/2 º
« 'Z
v(t) = ¦ ³
v( t) e jk'Z t dt » e jk'Z t .
w
« 2S »
k = f ¬ T /2 ¼
w
f ª T/2 º
¦ ³
1
v(t) = lim « v(t) e jk 'Z t dt » e jk'Z t 'Z .
2S 'Zo 0 k =f « »
T of ¬ T / 2 ¼
Durch den Grenzübergang ¨Z ĺ 0 wird Z = k · ¨Z die kontinuierliche Kreisfrequenz:
f ªf º
1
v(t) =
2S « ³ ³
« v(t) e jZt dt » e jZt dZ
»
f ¬ f ¼
f
v(t) = 1
2S ³ V( jZ ) e jZt dZ (9.88)
f
f f
mit V(jZ) = ³ v(t) e jZt dt und ³ v(t) dt < K < f (9.89)
f f
d. h. das uneigentliche Integral der Zeitfunktion muss absolut konvergent sein.
9.5 Transformation durch das Fourierintegral 157
Sinusförmige und nichtsinusförmige periodische Wechselgrößen sind bisher mit v(t) bzw.
v(t) und V bezeichnet worden. Bei der Laplacetransformation und auch bei der Fou-
riertransformation, bei denen nichtperiodische Zeitfunktionen abgebildet werden, sollten
die Bezeichnungen f(t) bzw. F(s) und F(jZ), wie in der Literatur üblich, verwendet wer-
den. Die Transformationsgleichungen der Fouriertransformation lauten dann:
f
1
f(t) =
2S
³ F( jZ) e jZt dZ (9.90)
f
f
mit F(jZ) = ³ f (t) e jZt dt = F{f (t)} (9.91)
f
f
und ³ f (t) dt < K < f .
f
Zu jeder aperiodischen Zeitfunktion f(t), deren Fourierintegral konvergent ist, gehört also
eine Fouriertransformierte F(jZ), die eine Funktion von der kontinuierlich veränderlichen
fo
Kreisfrequenz Z ist (Fouriertransformation). Deshalb wird F(jZ) auch Spektrum von f(t)
in
genannt.
4.
Umgekehrt kann aus der Fouriertransformierten F(jZ) die zugehörige Zeitfunktion f(t)
berechnet werden (Rücktransformation: Inversion der Fouriertransformation).
r2
ke
ist
f f
³ ³ f (t) sin Zt dt
.te
f
mit R(Z) = ³ f (t) cos Zt dt (9.94)
f
f
und X(Z) = ³ f (t) sin Zt dt (9.95)
f
bzw.
F( jZ) = [R(Z)]2 + [X(Z)]2 (9.96)
X(Z)
M (Z) = arctan . (9.97)
R(Z)
Der Betrag der Fouriertransformierten | F(jZ) | ist das Amplitudenspektrum, das Argument
M(Z) der Fouriertransformierten das Phasenspektrum der aperiodischen Zeitfunktion f(t).
158 9 Fourieranalyse
A 2A e jZT e jZT
F(jZ) = (e jZT e jZT ) =
jZ Z 2j
e j D e jD
mit = sin D
2j
sin ZT sin ZT
= 2A T = 2AT si(ZT) ,
fo
F(jZ) = 2A · (9.98)
Z ZT
in
wobei
si(x) =
sin x
x
4.
r2
Spaltfunktion genannt wird.
ke
und bei Z = 0 ist F(jZ) undefiniert. Deshalb muss dort der Grenzwert berechnet werden:
ch
sin ZT sin x
lim F( jZ) = 2A T lim = 2A T mit lim =1 .
Zo 0 ZT o 0 ZT x o0 x
.te
1 e jZt
t0 + T
F(jZ) = lim
To0 T jZ t0
e j Z t 0 e j Z T e jZ t 0
fo
F(jZ) = lim
T o0 jZ T
in
e j ZT 1 0
F(jZ) = lim e jZt 0
T o0 jZ T
= .
0
4.
r2
ke
mit F( jZ) = 1
w
+Z 0
A e jZt
f(t) =
2S jt Z 0
Bild 9.33 Rechteck-Frequenzkurve
A e jZ0 t e jZ0 t
f(t) =
St 2j
A Z0 sin Z0 t A Z0
fo
f(t) = = si ( Z0 t) (9.100)
S Z0 t S
in
für t = 0 muss wieder der Grenzwert berechnet werden:
sin Z0 t
4.
r2
lim =1
Z0 t o 0 Z0 t
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Die Zeitfunktion f(t), deren Fouriertransformierte ideales Tiefpassverhalten zeigt, weil alle
Frequenzanteile bis Z0 nicht gedämpft werden, ist ebenso eine Spaltfunktion.
9.5 Transformation durch das Fourierintegral 161
Durch die inverse Abbildung der Frequenzfunktion entsteht aber eine weitere mathematische
Beschreibung des Diracimpulses, die in der System- und Signaltheorie angewendet wird:
f
1
f(t) =
2S
³ F( jZ) e jZt dZ
f
f
1
G(t) =
2S
³ e jZt dZ (9.101)
f
Z0
fo
1 1 e jZt +Z0
G(t) = lim
Z0 of 2 S
³ e jZt dZ = lim
Z0 of 2 S
in
jt Z0
Z0
G(t) = lim
1 e jZ 0 t e jZ 0 t
4.
r2
Z0 o f S t 2j
ke
sin Z0 t
G(t) = lim (9.102)
Z0 of S t
ni
ch
f f
w
f f
In der Gl. (9.101)
f
³ e jtZ dZ = 2S G(t)
f
wird formal t durch – Z und Z durch t ersetzt und G(– Z) = G(Z) berücksichtigt:
f
Die Fouriertransformierte F(jZ) hat Ähnlichkeit mit der Laplacetransformierten F(s) nach
Gl. (8.73), S. 31:
f f
F(s) = ³ f (t) e st dt und F( jZ) ³ f (t) e jZt dt
0 f
f
mit s = G + jZ mit ³ f (t) dt f ,
f
so dass man geneigt ist, die Korrespondenzentafeln der Laplacetransformierten für die
Ermittlung des Frequenzverhaltens aperiodischer Zeitfunktionen zu verwenden.
Formal besteht also Identität zwischen der Laplacetransformierten mit s = jZ und der
fo
Fouriertransformierten F(s = jZ) = F(jZ), wenn die Fouriertransformierte die Zusatzbe-
dingung f(t) = 0 für t < 0 erhält.
in
Zusätzlich muss das uneigentliche Integral der absoluten Zeitfunktion konvergent sein.
4.
r2
Die Konvergenzuntersuchung sollte auch im Bildbereich vorgenommen werden, indem
die Konvergenz der Laplacetransformierten F(s) = F(G + jZ) geprüft wird:
ke
Befindet sich die jZ-Achse innerhalb des Konvergenzbereichs von s = G + jZ, ist
ni
kung möglich.
.te
Liegt die jZ-Achse außerhalb des Konvergenzbereiches, so existiert für die Zeit-
funktion keine Fouriertransformierte.
w
Ist die jZ-Achse Grenze des Konvergenzbereichs, dann kann es wohl eine Fou-
w
riertransformierte geben, aber diese lässt sich nicht einfach durch s = j Z aus der
w
Laplacetransformierten bilden.
9.5 Transformation durch das Fourierintegral 163
Beispiel:
f(t) = V(t) · eat
f f f
e (s a)t
F(s) = L V(t) eat =
{ } ³ V(t) eat e st dt = ³ e(s a)t dt = (s a) 0
+0 +0
1. a < 0 (z. B. a = – 2)
Die Laplacetransformierte existiert für
G – a = G + 2 > 0 oder G > a = – 2,
denn e–(G – a) ist dann Null:
1 1 1
F(s) = = = .
G a + jZ s a s + 2
fo
Die Fouriertransformierte existiert, weil
die jZ-Achse im Konvergenzbereich
in
von F(s) liegt und weil das uneigentli-
che Integral der absoluten Zeitfunktion
konvergent ist:
4.
r2
f f
ke
1
³ f (t) dt = ³ e2t dt = 2 .
f 0
ni
1 1 1
F(s) = = = .
G a + jZ s a s 2
w
³ ³
f (t) dt = e 2t dt = f .
f 0
3. a = 0:
Die Laplacetransformierte und die Fou-
riertransformierte existieren, ergeben
sich aber nicht durch s = jZ, weil die Bild 9.36 Konvergenz von F(s) für a > 0
jZ-Achse die Grenze für den Konver-
genzbereich ist und das uneigentliche
Integral divergent ist.
164 9 Fourieranalyse
f(t) F(jZ)
G(t) 1
1 2S · G(Z)
1
V(t) S G (Z )
jZ
cos Z0t S · [G(Z – Z0) + G(Z + Z0)]
S
sin Z0t [G(Z Z 0 ) G(Z Z 0 )]
j
jZ S
V(t) · cos Z0t [G(Z Z 0 ) G(Z Z 0 )]
Z0 2 Z2 2
fo
Z0 S
in
V(t) · sin Z0t [G(Z Z 0 ) G(Z Z 0 )]
Z0 2 Z2 2j
1
4.
V(t) · e– at mit a ! 0 bzw. Re ^a` ! 0
r2
a jZ
ke
e at 1
V(t) · tn · mit a ! 0 bzw. Re ^a` ! 0
(a jZ) n 1
ni
n!
ch
mit n = 0, 1, 2, …
jZ a
V(t) · e– at · cos Z0t mit a ! 0 bzw. Re ^a` ! 0
.te
( jZ a)2 Z02
Z0
w
Rechteckimpuls:
Doppel-Rechteckimpuls:
sin 2 ZT
qT(t – T) – qT(t + T) 4j
Z
a
mit Re ^a` ! 0 S · e–aZ
t2 a2
sin Tt
mit T ! 0 S · qT(Z)
t
9.5 Transformation durch das Fourierintegral 165
fo
Für aperiodische Eingangsgrößen x(t) lässt sich die Berechnung der Ausgangsfunktion
y(t) mit Hilfe der Übertragungsfunktion (Frequenzgang) G(jZ) durch folgendes Rechen-
in
schema veranschaulichen:
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Beispiel:
Für die im Bild 9.37 gezeichnete RC-Schaltung
soll im Zeitpunkt t = 0 ein Dirac-Impuls ange-
legt werden. Die Impulsantwort soll berechnet
werden.
Lösung:
x(t) = G(t)
X(jZ) = F G(t) = 1 (siehe Korrespondenzen S. 164)
Y(jZ) = X(jZ) · G(jZ)
1
jZC 1
mit G(jZ) = =
1
+R 1 + j ZRC
j ZC
fo
1 1
Y(jZ) = 1 =
1 + jZRC § 1 ·
in
RC ¨ + jZ ¸
© RC ¹
1 ½
4.
F 1 ® ¾ = V(t) e at
r2
mit (siehe Korrespondenzen S. 164)
¯ a + jZ ¿
ke
1 1
y(t) = V(t) e t / RC mit a =
ni
RC RC
ch
1
y(t) = V(t) e t / W mit W = RC
W
.te
w
w
w
Bild 9.38
Impulsantwort einer RC-Schaltung
Die Impulsfunktion und die Impulsantwort, die so genannte Gewichtsfünktion y(t) = g(t), spielen in
der Signal- und Systemtheorie der Nachrichtentechnik eine große Rolle.
Übungsaufgaben zu den Abschnitten 9.1 bis 9.5 167
Bild 9.39
Übungsaufgabe 9.1
fo
1. Ermitteln Sie die Fourierkoeffizienten und die Fourierreihe in Summenform und in
ausführlicher Form, wenn die Maximalspannung û = 314V beträgt.
in
2. Geben Sie das Amplituden- und Phasenspektrum an, und stellen Sie das Amplitudenspek-
trum bis zur 5. Oberwelle dar.
3. Berechnen Sie den Klirrfaktor kc.
4.
r2
ke
9.2 Auf einem Oszilloskop ist der gezeichnete Verlauf einer dreieckförmigen Spannung abge-
bildet.
ni
ch
.te
w
Bild 9.40
w
Übungsaufgabe 9.2
w
1. Entwickeln Sie für die periodische Spannung die beiden Fourierreihen in ausführlicher
Form, indem Sie die Funktion einmal als gerade und einmal als ungerade Funktion auf-
fassen.
2. Kontrollieren Sie das Ergebnis, indem Sie eine Verschiebung längs der Abszisse vor-
nehmen.
9.3 Führen Sie von dem sinusförmigen Strom i(Zt) = i sin Zt eine Zweiweggleichrichtung und
anschließend eine Fourieranalyse durch:
1. Stellen Sie die gleichgerichtete Sinusfunktion analytisch und zeichnerisch dar.
2. Berechnen Sie die Amplituden i k der zweiten, dritten und vierten Oberwelle des gleich-
gerichteten sinusförmigen Stroms.
168 9 Fourieranalyse
9.4 Berechnen Sie die Amplituden û k der zweiten und dritten Oberwelle der angeschnittenen
sinusförmigen Spannung u(Zt) mit der Amplitude û = 2 220V und dem Anschnittwinkel
\ = S/2.
Bild 9.41
Übungsaufgabe 9.4
9.5 Für die gezeichnete Rechteckimpulsfolge soll eine Fourieranalyse vorgenommen werden:
fo
in
Bild 9.42
Übungsaufgabe 9.5
4.
r2
1. Ermitteln Sie die reelle Fourierreihe in ausführlicher Form.
2. Kontrollieren Sie die Reihe mit Hilfe des Sprungstellenverfahrens.
ke
9.6 Für die gezeichnete dreieckförmige Impulsspannung u(Zt) ist die Fourierreihe zu ent-
w
wickeln.
w
w
Bild 9.43
Übungsaufgabe 9.6
1. Berechnen Sie die Fourierkoeffizienten und geben Sie die Fourierreihe in Summenform
und in ausführlicher Form bis zur zweiten Oberwelle an.
2. Bestätigen Sie das Ergebnis mit Hilfe des Sprungstellenverfahrens.
3. Aus dieser Reihe ist dann die Fourierreihe der Dreieckkurve mit a = S herzuleiten.
4. Berechnen Sie schließlich für die spezielle Dreieckkurve den Klirrfaktor kc. Hierfür gilt:
f
S4
¦ (2n 1)4 = 96
1
n =1
Übungsaufgaben zu den Abschnitten 9.1 bis 9.5 169
9.7 Für die skizzierte Rechteckimpulsfolge soll eine Fourieranalyse vorgenommen werden:
Bild 9.44
Übungsaufgabe 9.7
fo
in
9.8 Anhand der Fourierreihe eines periodischen Stroms
f
i(Zt) = ¦ ik sin(kZ + Mik ) 4.
r2
k =0
soll erläutert werden, dass der Effektivwert und der Klirrfaktor von den Anfangsphasenwin-
ke
keln M ik unabhängig sind. Zur Vereinfachung bestehe der nichtsinusförmige Strom nur aus
ni
1. Stellen Sie den Stromverlauf i(Zt) für Mi3 = 0 und Mi3 = S durch Überlagerung der
.te
fo
Bild 9.46
Übungsaufgabe 9.10
in
9.11
4.
Für die im Bild 9.47 gezeichnete Schaltung ist die Impulsantwort zu berechnen.
r2
ke
ni
ch
.te
Bild 9.47
Übungsaufgabe 9.11
w
w
9.12 1. Für die im Bild 9.48 gezeichnete Schaltung ist die Übertragungsfunktion G(jZ) zu be-
w
rechnen.
2. Konstruieren Sie anschließend die Ortskurve des Frequenzgangs G(jZ) mit
Rr = 5k Cr = 2nF
Rp = 10k Cp = 1nF
Bild 9.48
Übungsaufgabe 9.12
171
10 Vierpoltheorie
fo
in
Bild 10.1
4. Prinzipielle
Vierpolschaltung
r2
ke
Schaltungstechnik, z. B. bei
w
„Stabile Vierpole“ liegen vor, wenn ohne anliegende Spannungen die Ströme des Vier-
pols Null sind. Strom- oder Spannungsquellen dürfen sich also nicht unabhängig verän-
dern, sondern müssen von anliegenden Spannungen oder Strömen gesteuert sein.
Wie im vorigen Kapitel beschrieben, lassen sich periodische und aperiodische Größen
durch Summen von sinusförmigen Größen mit diskreten und kontinuierlichen Spektren
darstellen. Deshalb kann sich die Vierpoltheorie auf die Behandlung sinusförmiger Strö-
me und Spannungen beschränken, die nach den Erfahrungen mit der „Symbolischen Me-
thode“ im Kapitel 4 im Band 2 selbstverständlich im Bildbereich erfolgt. Die Vierpol-
schaltung mit den sinusförmigen Eingangsgrößen u1, i1 und den sinusförmigen Aus-
gangsgrößen u2, i2 wird also in komplexen Effektivwerten mit den im Bild 10.2 festgeleg-
ten Richtungen angegeben.
Bild 10.2
Prinzipielle Vierpolschal-
fo
tung im Bildbereich
in
Diese Richtungsdefinitionen sind in der nachrichtentechnischen Literatur üblich. Auto-
4.
ren der theoretischen Elektrotechnik bevorzugen die umgekehrte Richtung des Aus-
r2
gangsstroms I2, so dass bei der Übernahme von Ergebnissen auf Vorzeichen zu achten
ist. Welchen Einfluss geänderte Richtungen von Strömen und Spannungen auf Größen
ke
Ist bei einem Vierpol eine Eingangsklemme mit einer Ausgangsklemme durch eine
ch
durchgehende Leitung verbunden, dann handelt es sich um den Sonderfall eines Vierpols,
den Dreipol, der genauso wie ein echter Vierpol behandelt wird (z. B. Transistor).
.te
Ehe auf Einzelheiten von Vierpolschaltungen eingegangen werden kann, sollen die
grundsätzlichen Zusammenhänge zwischen den Betriebskenngrößen, den Vierpolzusam-
w
Bild 10.3
Vierpolschaltung
in Vorwärtsbetrieb
10.1 Grundlegende Zusammenhänge der Vierpoltheorie 173
fo
in
Dem normalen Vorwärtsbetrieb ist stets eine Rückwirkung vom Ausgang zum Eingang
4.
überlagert, die auch zu Störungen bei der Signalübertragung führen kann; diese Betriebs-
r2
schaltung wird „Rückwärtsbetrieb“ genannt:
ke
ni
Bild 10.4
ch
Vierpolschaltung
in Rückwärtsbetrieb
.te
rückwärts:
I2 I1 U1
Y out Y ür V ur
U2 U2 U2
Ausgangswiderstand: Übertragungswiderstand Stromrückwirkung:
rückwärts:
U2 1 U1 I1
Zout Z ür V ir
I2 Y out I2 I2
fo
Vierpolgleichungen und Vierpolparameter:
Die linearen Zusammenhänge zwischen den komplexen Effektivwerten der Ströme und
in
Spannungen eines Vierpols werden grundsätzlich von zwei Vierpolgleichungen mit vier
4.
komplexen Vierpolparametern (Vierpolkonstanten) erfasst. Die vier Vierpolparameter
r2
beschreiben also das Wechselstromverhalten eines Vierpols. Da es fünf Arten der Zu-
sammenschaltung von Vierpolen gibt, werden auch fünf verschiedene Arten von jeweils
ke
Nach den Regeln der Matrizenmultiplikation (siehe Band 1, Abschnitt 2.3.6.1, S. 111–113)
w
fo
Kurzschluss-Übertragungsleitwert Kurzschluss-Ausgangsleitwert:
in
vorwärts:
§I · § I2 ·
4.
Y 21 ¨ 2 ¸ (Y üf ) Y a f Y 22 ¨ ¸ (Y out ) Y i f
r2
© U1 ¹ U 2 0 © U 2 ¹ U1 0
ke
In diesem Ersatzschaltbild kann die Energie vom Eingang zum Ausgang nur über die
.te
erhalten bleiben.
w
w
Bild 10.6
U-Ersatzschaltung
mit Y-Parametern
S-Ersatzschaltung mit einer Stromquelle:
Für passive Vierpole ist die Stromquelle in der Ersatzschaltung Null, weil der Vierpol
auch ohne Stromquelle Energie vom Eingang zum Ausgang und umgekehrt übertragen
kann (siehe Abschnitt 10.6).
Bild 10.7
S-Ersatzschaltung
mit Y-Parametern
176 10 Vierpoltheorie
fo
§U · § U2 ·
Z21 ¨ 2 ¸ (Z üf ) Y a 0 Z22 ¨ ¸ (Zout ) Y i 0
in
© I1 ¹ I 0
2
© I 2 ¹ I1 0
4.
Für Vierpolschaltungen, deren Z-Parameter bekannt sind, gibt es zwei Ersatzschaltungen,
r2
die den Vierpolgleichungen in Widerstandsform genügen:
ke
In diesem Ersatzschaltbild kann die Energie vom Eingang zum Ausgang nur über die
Spannungsquelle Z21 · I1 übertragen werden. Die Rückwirkung erfasst die Spannungs-
ch
quelle Z12 · I2. Deshalb müssen auch bei Ersatzschaltungen passiver Vierpole die Span-
.te
Bild 10.8
U-Ersatzschaltung
mit Z-Parametern
Bild 10.9
T-Ersatzschaltung
mit Z-Parametern
10.2 Vierpolgleichungen, Vierpolparameter und Ersatzschaltungen 177
Kurzschluss-Eingangswiderstand: Leerlauf-Spannungsrückwirkung:
§ U1 · § U1 ·
H11 ¨ ¸ (Zin ) Y a f
H12 ¨ ¸ (V ur ) Y i 0
© I1 ¹ U 2 0 © U 2 ¹ I1 0
Kurzschluss-Stromübersetzung Leerlauf-Ausgangsleitwert:
vorwärts:
fo
§ I2 · § I2 ·
H 21 ¨ ¸ (Vif ) Y a H 22 ¨ ¸ (Y out ) Y i
in
f 0
© I1 ¹ U 2 0 © U 2 ¹ I1 0
4.
r2
Für Vierpolschaltungen oder Elementarvierpole (z. B. Transistor), deren H-Parameter
bekannt sind, kann eine Ersatzschaltung angegeben werden, die den Vierpolgleichungen
ke
in Reihen-Parallel-Form genügt:
ni
In diesem Ersatzschaltbild kann die Energie vom Eingang zum Ausgang nur über die
Stromquelle H21 · I1 übertragen werden. Die Rückwirkung erfasst die Spannungsquelle
.te
H12 · U2. Deshalb müssen auch bei Ersatzschaltungen passiver Vierpole die Spannungs-
und die Stromquelle erhalten bleiben.
w
w
w
Bild 10.10
U-Ersatzschaltung
mit H-Parametern
Leerlauf-Eingangsleitwert: Kurzschluss-Stromrückwirkung:
§ I1 · § I1 ·
C11 ¨ ¸ (Y in ) Y a 0
C12 ¨ ¸ (Vir ) Y i f
© U1 ¹I 2 0 © I 2 ¹ U1 0
Leerlauf-Spannungsübersetzung Kurzschluss-Ausgangswiderstand:
fo
vorwärts:
in
§ U2 · § U2 ·
C21 ¨ ¸ (V uf ) Y a 0
C22 ¨
4. ¸ (Zout ) Y i f
© U1 ¹ I2 0 © I 2 ¹ U1 0
r2
ke
Für Vierpolschaltungen, deren C-Parameter bekannt sind, kann eine Ersatzschaltung an-
ni
In diesem Ersatzschaltbild kann die Energie vom Eingang zum Ausgang nur über die
Spannungsquelle C21 · U1 übertragen werden. Die Rückwirkung erfasst die Stromquelle
w
C12 · I2. Deshalb müssen auch bei Ersatzschaltungen passiver Zweipole die Stromquellen
w
erhalten bleiben.
w
Bild 10.11
U-Ersatzschaltung
mit C-Parametern
Auffällig an den beiden Vierpolgleichungen ist, dass die A-Parameter für den umgekehr-
ten Ausgangsstrom – I2 definiert sind. Die Kettenform der Vierpolgleichungen wird für
die Kettenschaltung von Vierpolen angewendet, wie im Abschnitt 10.7 beschrieben wird.
Da der Ausgangsstrom des ersten Vierpols umgekehrt zum Eingangsstrom des zweiten
Vierpols gerichtet ist, wird die Definition der A-Parameter auf einen Strom zwischen
beiden Vierpolen festgelegt – und das ist der Eingangsstrom des nächstfolgenden Vier-
pols:
fo
in
4.
r2
Bild 10.12 Definition der A-Parameter mittels Kettenschaltung
ke
ni
Die A-Parameter werden aus den Vierpolgleichungen ermittelt, indem entweder I2 oder
U2 Null gesetzt werden; sie sind also reziproke Betriebskenngrößen bei Leerlauf und bei
ch
Kurzschluss in Vorwärtsbetrieb:
.te
Leerlauf-Spannungsübersetzung Kurzschluss-Übertragungsleitwert
w
vorwärts: vorwärts:
w
§ U1 · § 1 · § U1 · § 1 ·
A11 ¨ ¸ ¨ ¸ A12 ¨ ¸ ¨ ¸
© U 2 ¹I2 0 © V uf ¹ Y a 0
© I2 ¹U2 0 © Y üf ¹ Y a f
reziproker negative reziproke
Leerlauf-Übertragungswiderstand Kurzschluss-Stromübersetzung
vorwärts: vorwärts:
§ I1 · § 1 · § I1 · § 1 ·
A 21 ¨ ¸ ¨ ¸ A 22 ¨ ¸ ¨ ¸
© U 2 ¹I2 0 © Züf ¹ Y a 0
© I2 ¹ U2 0 © Vif ¹ Y a f
fo
Parameter in die Y-Parameter umgerechnet werden und diese mit den Y-Parametern des
zweiten Vierpols zusammengefasst werden.
in
Bei den fünf verschiedenen Formen der Vierpolgleichungen handelt es sich um ein linea-
4.
res Gleichungssystem zweier Gleichungen mit zwei impliziten und zwei expliziten Vari-
r2
ablen. Mit Hilfe des Eliminationsverfahrens ist es möglich, jede Form der Vierpolglei-
chungen in eine andere Form zu überführen.
ke
ni
fo
Y 21 und Y 22
det Z det Z
in
Sämtliche Umrechnungsformen lassen sich in einer Tabelle zusammenfassen:
Z22 Z12 1
4.
H12 det C C12 A 22 det A
r2
Y11 Y12
det Z det Z H11 H11 C 22 C22 A12 A12
ke
(Y)
Z21 Z11 H 21 det H C 21 1 1 A11
Y21 Y22
ni
(Z)
Y 21 Y11 H 21 1 C21 det C 1 A 22
Z21 Z22
w
Y 22 Z11 1 A11
det H H11 H 22 H12 H 21
Y11 Z22 det C A 22
Y11 Z22 1 A 22
det C C11 C22 C12C21
Y 22 Z11 det H A11
Anwendungsbeispiele:
1. Für den im Bild 10.13 gezeichneten T-Vierpol sollen die Z-Parameter mit Hilfe der
fo
Kirchhoffschen Sätze ermittelt werden.
in
4.
r2
ke
ni
Lösung:
.te
d. h.
w
§ 1 1 ·
w
2. Mit Hilfe der Definitionsgleichungen sind die Y-Parameter des T-Vierpols im Bild 10.14
zu ermitteln.
Lösung:
Kurzschluss am Ausgang:
§ I1 · 1 1
Y11 ¨ ¸ jZC
© U1 ¹ U 2 0
Z1 RC
§ I2 · 1 § 1 ·
Y 21 ¨ ¸ ¨ jZC ¸ Bild 10.15 Beispiel 2,
© U1 ¹ U 2 0
Z1 © RC ¹ Kurzschluss am Ausgang
Kurzschluss am Eingang:
§ I1 · 1 § 1 ·
Y12 ¨ ¸ ¨ jZC ¸
© U 2 ¹ U1 0
Z1 © RC ¹
§ I2 · 1 1 1 1
Y 22 ¨ ¸ jZC
© U 2 ¹ U1 0
Z1 Z2 RC R L jZL Bild 10.16 Beispiel 2,
Kurzschluss am Eingang
fo
in
3. Für einen verlustlosen Übertrager mit gleichsinnigem
4.
Wickelsinn sollen die T-Ersatzschaltung und die S-Ersatz-
schaltung ermittelt werden.
r2
ke
ni
beispiel 3
Lösung:
.te
Für die T-Ersatzschaltung sind nach Bild 10.9 die Z-Parameter des Übertragers zu bestim-
men, die sich aus den Spannungsgleichungen des Transformators ergeben.
w
w
w
Im Band 2, Abschnitt 6.2, S. 221 sind die Spannungsgleichungen für die Ersatzschaltung des
Transformators (siehe Bild 6.4) mit den Gln. (6.4) und (6.5) angegeben:
U1 R1 I1 jZL1 I1 jZM I2 (R1 jZL1) I1 jZM (I2 )
U2 R 2 I2 jZL2 I2 jZM I1 jZM I1 (R 2 jZL2 ) ( I2 )
Nach den Richtungsdefinitionen eines Vierpols ist der Ausgangsstrom I2 umgekehrt anzu-
nehmen als sich beim Transformator nach der Rechte-Hand-Regel ergibt, d. h. mit – I2 o I2
lauten die Spannungsgleichungen:
U1 jZL1 I1 jZM I2 Z11 I1 Z12 I2
U2 jZM I1 jZL2 I2 Z21 I1 Z22 I2
§ jZL1 jZM ·
d. h. (Z) ¨ ¸.
© jZM jZL2 ¹
Die T-Ersatzschaltung mit den Elementen
Z11 Z12 jZ(L1 M)
fo
in
Für die S-Ersatzschaltung im Bild 10.7
sind die Y-Parameter erforderlich, die 4.
r2
mit Hilfe der Umrechnungsformeln
(siehe Tabelle S. 181) berechnet wer-
ke
den:
Bild 10.21 S-Ersatzschaltung
ni
Mit
ch
jZ(L 2 M) jZ(L1 M)
Y11 Y12 Y 22 Y12
w
1 L1L2 M 2 1 L1L 2 M 2
jZ jZ
Y11 Y12 L2 M Y 22 Y12 L1 M
Z12 jZM
Y12
det Z ( jZ)2 (L1L 2 M 2 )
1 L1L 2 M 2
jZ
Y12 M
(Y 21 Y12 ) U1 0 wegen Y21 = Y12
fo
Bild 10.23 Ersatzschaltbilder von Transistoren mit y- und h-Parametern
in
Für bestimmte Frequenzbereiche können auch physikalische Ersatzschaltbilder angege-
4.
ben werden, die Stromquellen, ohmsche Widerstände und Kapazitäten enthalten.
r2
Beispiel:
ke
ni
Bild 10.24
ch
Feldeffekt-Transistor)
w
w
w
186 10 Vierpoltheorie
(Y) (Z)
1 1
(Z) existiert nicht
Z Z
(Matrixelemente sind
1 1
unendlich)
Z Z
(A) (H) (C)
fo
1 Z Z 1 0 –1
in
0 1 –1 0 1 Z
(Y)
4. (Z)
r2
ke
unendlich) Z Z
ch
1
1 0 0 1 –1
w
Z
w
1 1
1 –1 1 0
w
Z Z
(Y) (Z)
1 1 1
Z1 Z1
Z1 Z2 Z2
1 1
Z1 Z1 + Z2
Z2 Z2
1 Z2 Z1 1
1 1 Z2
Z1 Z1 Z1 Z2 Z1 Z2
10.3 Vierpolparameter passiver Vierpole 187
(Y) (Z)
1 1
Z1 + Z2 Z2
Z1 Z1
1 1 1
Z2 Z2
Z1 Z1 Z2
1 1 Z2 Z1 Z2
1 –1
Z2 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2
(Y) (Z)
fo
Z2 Z3 Z2
Z1 + Z2 Z2
in
K K
Z2
4.
Z1 Z2
r2
mit K K Z2 Z2 + Z3
ke
K = Z1 Z2 + Z1 Z3 + Z2 Z3
ni
Z1 Z1 Z3 K Z2 1 Z2
1 Z1 Z3
Z2 Z2 Z2 Z3 Z 2 Z3 Z1 Z2 Z1 Z2
.te
Z2 Z1 Z2
w
1 Z3 1 Z2
1 – Z3
Z2 Z2 Z2 Z3 Z2 Z3 Z1 Z2 Z1 Z2
w
w
(Y) (Z)
1 1 1 Z1 (Z 2 Z3 ) Z1 Z3
Z1 Z2 Z2 Z1 Z 2 Z3 Z1 Z2 Z3
1 1 1 Z1 Z3 Z3 (Z1 Z2 )
Z2 Z2 Z3 Z1 Z 2 Z3 Z1 Z2 Z3
1 1 Z Z2 Z1 Z1 Z2 Z3 Z3 Z 2 Z3
2 1
Z1 Z3 Z1 Z3 Z1 Z1 Z2 Z3 (Z1 Z2 ) Z 2 Z3 Z 2 Z3
188 10 Vierpoltheorie
(Y) (Z)
–1 0 0 –1 0 1
0 –1 1 0 –1 0
(Y) (Z)
1§ 1 1 · 1§ 1 1 · 1 1
¨ ¸ ¨ ¸ (Z Z2 ) (Z Z2 )
2 ¨© Z1 Z2 ¸¹ 2 ¨© Z1 Z2 ¸¹ 2 1 2 1
1§ 1 1 · 1§ 1 1 · 1 1
fo
¨ ¸ ¨ ¸ (Z Z2 ) (Z Z2 )
2 ¨© Z1 Z2 ¸¹ 2 ¨© Z1 Z2 ¸¹ 2 1 2 1
in
(A) (H) (C)
Z1 Z2 2 Z1 Z2 2 Z1 Z2 Z1 Z2
4. Z1 Z2
r2
2
Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2
ke
2 Z1 Z2 Z1 Z2 2 Z1 Z2 2 Z1 Z2
ni
Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2
ch
(Y)
.te
Z1 Z2 1 § Z2 1 ·
¨ 2 ¸
2
2 Z1 Z2 Z3 ¨Z 2Z Z Z3 ¸¹
w
Z1 © 1 1 2
w
§ Z2 1 · Z1 Z2 1
¨ 2 ¸
¨Z 2Z Z ¸
w
2 Z3
© 1 1 2
Z 3¹ Z1 2 Z1 Z2
(Z)
2 2
Z1 Z1 Z3 Z1
Z2 Z2
2 Z1 Z3 2 Z1 Z3
2 2
Z1 Z1 Z1 Z3
Z2 Z2
2 Z1 Z3 2 Z1 Z3
10.4 Betriebskenngrößen von Vierpolen 189
Bild 10.25
fo
Vierpol in Vorwärtsbetrieb
in
Die sechs Kenngrößen des Vorwärtsbetriebs sind abhängig von den Vierpolparametern
4.
und dem Belastungsleitwert Ya und sind bei Leerlauf mit Ya = 0 und bei Kurzschluss mit
r2
Ya = f gleich bestimmten Vierpolparametern, wie bereits bei den Definitionsgleichungen
der Vierpolparameter zu erkennen war:
ke
ni
I1
Eingangsleitwert Yin C11 Y11
.te
U1
w
U1
Eingangswiderstand Zin Z11 H11
w
I1
w
I2 1
Übertragungsleitwert vorwärts Y üf 0 Y 21
U1 A12
U2 1
Übertragungswiderstand vorwärts Züf Z21 0
I1 A 21
U2 1
Spannungsübersetzung vorwärts V uf C21 0
U1 A11
I2 1
Stromübersetzung vorwärts V if 0 H 21
I1 A 22
Die Formeln für die Betriebskenngrößen bei normalem Betrieb, also bei beliebiger Belas-
tung Ya, werden aus den Vierpolgleichungen und der Gleichung für die Belastung er-
mittelt.
190 10 Vierpoltheorie
Eingangsleitwert:
Mit Gl. (10.10) ist
I1 U2
Y in Y11 Y12
U1 U1
und mit den Gln. (10.11) und (10.12)
I2 = Y21 · U1 + Y22 · U2 = – Ya · U2
fo
Y21 · U1 = –(Y22 · Ya) · U2
in
ergibt sich
U2
Y 21
4.
r2
(10.13)
U1 Y 22 Y a
ke
und damit
ni
Y12 Y 21
Y in Y11 (10.14)
ch
Y 22 Y a
Y11 Y 22 Y12 Y 21 Y11 Y a
.te
Y in
Y 22 Y a
w
det Y Y11 Y a
Y in mit det Y = Y11 · Y22 – Y12 · Y21 (10.15)
w
Y 22 Y a
w
Eingangswiderstand:
1 Y 22 Y a
Zin (10.16)
Y in det Y Y11 Y a
Der Eingangswiderstand ist bei
Leerlauf am Ausgang mit Ya = 0: Kurzschluss am Ausgang mit Ya = f:
Y 22 1
Zin Z11 Zin H11
det Y Y11
10.4 Betriebskenngrößen von Vierpolen 191
Übertragungsleitwert vorwärts:
Aus Gl. (10.11) ergibt sich
I2 U
Y üf Y 21 Y 22 2
U1 U1
fo
Der Übertragungsleitwert vorwärts ist bei
in
Leerlauf am Ausgang mit Ya = 0: Kurzschluss am Ausgang mit Ya = f:
Yüf = 0
4.
Yüf = Y21 =
1
r2
A12
ke
Übertragungswiderstand vorwärts:
ni
I1 U1
Y11 Y12
.te
U2 U2
und mit Gl. (10.13)
w
I1 Y 22 Y a
w
Y11 Y12
U2 Y 21
w
I1 Y Y Y12 Y 21 Y11 Y a
11 22
U2 Y 21
Spannungsübersetzung vorwärts:
Nach Gl. (10.13) ist
U2 Y 21
V uf (10.19)
U1 Y 22 Y a
Die Spannungsübersetzung vorwärts ist bei
Leerlauf am Ausgang mit Ya = 0: Kurzschluss am Ausgang mit Ya = f:
Y 21 1
V uf C21 V uf 0
Y 22 A11
fo
Mit den Gln. (10.10) und (10.11) ist
U2
in
Y 21 Y 22
I2 Y 21 U1 Y 22 U 2 U1
I1 Y11 U1 Y12 U 2
Y11 Y12
U
2
4.
r2
U1
ke
Y 21 Y 22 ¨ ¸
© Y 22 Y a ¹
ch
I2
I1 § Y 21 ·
Y11 Y12 ¨ ¸
.te
© Y 22 Y a ¹
w
I2 Y 21 Y 22 Y 21 Y a Y 22 Y 21
w
Bild 10.26
Vierpol in Rückwärtsbetrieb
Die sechs Kenngrößen des Rückwärtsbetriebs sind abhängig von den Vierpolparametern
und dem Belastungsleitwert Yi und sind bei Leerlauf mit Yi = 0 und bei Kurzschluss mit
Yi = f gleich bestimmten Vierpolparametern, wie bereits bei den Definitionsgleichungen
der Vierpolparameter zu erkennen war:
fo
in
Betriebskenngröße Leerlauf Kurzschluss
Ausgangsleitwert Y out
I2 4. H22 Y22
r2
U2
ke
U2
Ausgangswiderstand Zout Z22 C22
I2
ni
I1
ch
U1
Übertragungswiderstand rückwärts Zür Z12 0
w
I2
w
U1
Spannungsrückwirkung V ur H12 0
w
U2
I1
Stromrückwirkung Vir 0 C12
I2
Die Formeln für die Betriebskenngrößen in Rückwärtsbetrieb brauchen nicht wie beim
Vorwärtsbetrieb berechnet zu werden, weil die beiden Betriebsschaltungen und die drei
Gleichungen in Leitwertform identisch sind, wenn in der Vorwärtsschaltung (Bild 10.25)
und in den Gln. (10.10) bis (10.21) die Indizes 1 durch 2, 2 durch 1 und a durch i ersetzt
werden:
Die Vorwärtsbetriebsschaltung (Bild 10.25) mit den ersetzten Indizes ist dann nur
seitenverkehrt die Rückwärtsbetriebsschaltung (Bild 10.26).
194 10 Vierpoltheorie
Die drei Gleichungen (10.10) bis (10.12) mit den ersetzten Indizes lauten:
I2 Y 22 U 2 Y 21 U1 I1 Y i U1
I1 Y12 U 2 Y11 U1
Das sind die den Rückwärtsbetrieb bestimmenden drei Gleichungen mit den Eingangs-
größen U2 und I2 und den Ausgangsgrößen U1 und I1.
Die Formeln für die Betriebskenngrößen in Rückwärtsbetrieb mit Y-Parametern können
deshalb aus den Formeln der Betriebskenngrößen in Vorwärtsbetrieb mit Y-Parametern
übernommen werden, indem ebenfalls die Indizes vertauscht werden. Auch die Determi-
nante der Y-Parameter, die in den Formeln vorkommen, bleibt durch Ersetzen der Indizes
unverändert:
det Y = Y11 · Y22 – Y12 · Y21 = Y22 · Y11 – Y21 · Y12
Ausgangsleitwert:
In Gl. (10.15)
det Y Y11 Y a
Y in
fo
Y 22 Y a
in
werden die Indizes 1 durch 2, 2 durch 1 und a durch i ersetzt:
Y out
det Y Y 22 Y i
.
4. (10.22)
r2
Y11 Y i
ke
det Y
ch
Ausgangswiderstand:
w
Zout (10.23)
det Y Y 22 Y i
w
Übertragungswiderstand rückwärts:
Mit Gl. (10.18) ergibt sich
Y12
Z ür (10.25)
det Y Y 22 Y i
Der Übertragungswiderstand rückwärts ist bei
Leerlauf am Eingang mit Yi = 0: Kurzschluss am Eingang mit Yi = f:
Y12
Z ür Z12 Zür = 0
det Y
Spannungsrückwirkung:
Mit Gl. (10.19) ergibt sich
Y12
V ur (10.26)
Y11 Y i
Die Spannungsrückwirkung ist bei
fo
Leerlauf am Eingang mit Yi = 0: Kurzschluss am Eingang mit Yi = f:
in
Y
V ur 12 H12 Vur = 0
Y11 4.
r2
Stromrückwirkung:
ke
V ir (10.27)
det Y Y 22 Y i
ch
Vir = 0 V ir C12
Y 22
w
w
Mit Hilfe der Umrechnungsformeln für die Vierpolparameter auf S. 181 können wieder
die Y-Parameter in den hergeleiteten Formeln durch die anderen Vierpolparameter ersetzt
werden.
Sämtliche Formeln für die Betriebskenngrößen in Vorwärts- und Rückwärtsbetrieb sind in
den folgenden Tabellen zusammengefasst.
Die Formeln für die Betriebskenngrößen des Rückwärtsbetriebs lassen sich nur aus den
Formeln für den Vorwärtsbetrieb durch Ersetzen der Indizes herleiten, wenn die Y- oder
die Z-Parameter in den Formeln vorkommen, wie in der folgenden Tabelle überprüft
werden kann. Bei den Formeln mit den anderen Parametern führt das Ersetzen der Indizes
zu falschen Formeln, weil auch die entsprechenden Vierpolgleichungen des Vorwärtsbe-
triebs nicht durch Ersetzen der Indizes zu den Vierpolgleichungen des Rückwärtsbetriebs
führen.
Das Überführen der Formeln ist nur deshalb möglich, weil hinsichtlich des Stroms I2
„symmetrische Strompfeile“ vereinbart wurden.
196 10 Vierpoltheorie
Y 21 Z21 H 21 C 21 1
Züf
det Y Y11 Y a 1 Z22 Y a H 22 Y a C11 Y a det C A 21 A 22 Y a
Y 21 Z21 H 21 C 21 1
Vuf
Y 22 + Y a Z11 Y a det Z det H H11 Y a 1 C 22 Y a A11 A12 Y a
fo
Y 21 Y a Z21 Y a H 21 Y a C 21 Y a Ya
Vif
in
detY + Y11 Ƴ Y a 1 Z22 Y a H 22 Y a C11 Y a det C A 21 A 22 Y a
4.
r2
Kenngrößen des beschalteten Vierpols im Rückwärtsbetrieb
ke
detY + Y 22 · Yi
Yout
Y11 + Yi Z22 Y i det Z 1 H11 Y i det C C 22 Y i A 22 A12 Y i
.te
detY + Y 22 · Yi
w
Anwendungsbeispiele:
1. Für den im Bild 10.27 gezeichneten passiven Vierpol sollen sämtliche Vorwärts-
Betriebskenngrößen bei Leerlauf und Kurzschluss am Ausgang ermittelt werden.
Bild 10.27
Anwendungsbeispiel 1
Lösung:
Bei der gezeichneten Schaltung handelt es sich um einen *-Vierpol II mit
1
Z1 = RLr + jZLr und Z2 = ,
1
jZC p
R Cp
dessen Vierpolparameter in der Tabelle auf S. 187 zu finden sind.
Die Vorwärts-Betriebskenngrößen bei Leerlauf und Kurzschluss sind in der Tabelle im
Abschnitt 10.4 zusammengestellt.
Leerlauf-Betriebskenngrößen:
fo
1 1
Y in C11
Z1 Z2
in
1
R Lr jZL r
1
4.
R Cp
jZC p
r2
1
Zin Z11 Z1 Z2 R Lr jZL r
ke
1
jZC p
R Cp
ni
1
ch
Yüf = 0 Z üf Z21 Z2
1
jZC p
.te
R Cp
1 1 1 1
w
V uf C21
A11 Z 1 Z1 Y 2 § 1 ·
1 1 1 R Lr jZL r ¨ jZC p ¸
w
Z2 ¨ R Cp ¸
© ¹
w
1
V uf
§ R Lr · § L ·
¨¨ 1 Z2 L r C p ¸ jZ ¨ R Lr Cp r ¸
¸ ¨
© R Cp ¹ © R Cp ¸¹
(vgl. Band 2, Abschnitt 4.4, S. 67–69 Beispiel 3 bzw. S.73–74 Beispiel 7)
Vif = 0
Kurzschluss-Betriebskenngrößen:
1 1
Yin Y11 Zin H11 Z1 R Lr jZL r
Z1 R Lr jZLr
1 1
Y üf Y 21 Züf 0 V uf 0
Z1 R Lr jZL r
Vif H 21 1
198 10 Vierpoltheorie
fo
Buchstaben bezeichnet. Außerdem werden sie nicht unterstrichen, wenn sie im Anwen-
dungsbereich (Niederfrequenzbereich) praktisch reell sind.
in
Im Hochfrequenzbereich werden die y -Parameter und S-Parameter verwendet, die kom-
4.
plex sind. Die S-Parameter werden hier nicht behandelt.
Für den Transistor BC237 betragen die he-Parameter:
r2
Kurzschluss-Eingangswiderstand (input) h11e = hi = rBE = 2,7k:
Leerlauf-Spannungsrückwirkung (reverse) h12e = hr = 1,5 · 10–4
ke
Neben der Indizierung, die durch die Matrizenrechnung bestimmt ist, werden auch Indi-
zierungen i, r, f, o verwendet, die mit den Betriebskenngrößen zusammenhängen (vor-
zugsweise im anglo-amerikanischen Schrifttum).
.te
Lösung:
Die Kondensatoren mit den hohen Kapazitätswerten sind in dem Frequenzbereich, in dem
die Schaltung betrieben wird, zu vernachlässigen, weil sie jeweils praktisch einen Kurz-
schluss bedeuten; der Emitterwiderstand RE braucht also nicht beachtet zu werden.
Auch die Gleichspannungsquelle mit der Spannung UB stellt für den Wechselstrombetrieb
einen Kurzschluss dar, so dass das Wechselstrom-Ersatzschaltbild in Vierpolzusammen-
schaltung gezeichnet werden kann:
Wenn die Vierpolparameter der Verstärkerschaltung zu berechnen wären, müssten die Basis-
spannungsteiler-Widerstände RB1 und RB2 und der Kollektorwiderstand RC mit dem Transis-
tor zusammengefasst werden, wobei drei Vierpole in Kette geschaltet sind (siehe Abschnitt
10.7.6, Beispiel 3, S. 245–246). Da nur die Betriebskenngrößen berechnet werden sollen,
können die Matrizenoperationen entfallen.
Eingangswiderstand:
U1 1
Zin
I1 1 1
R B Zin T
1
mit R B
1 1
R B1 R B2
1
RB 6,52 k:
1 1
50 k: 7,5k:
fo
und dem Eingangswiderstand des belasteten Transistors
in
det h e h11e Y ages
Zin
T h 22e Y ages 4.
r2
mit det he = h11e · h22e – h12e · h21e
det he = 2,7 · 103: · 18 · 10–6S – 1,5 · 10–4 · 220 = 15,6 · 10–3
ke
1 1 1 1
und Yages = 546 PS
ni
RC Ra 4,7 k: 3 k:
ch
1
Zin 1,88k:
w
1 1
6,52k: 2,64k:
w
Der Kollektorwiderstand RC, der zum Belastungswiderstand Ra parallel liegt, wird als Ge-
w
220
V uf 148
15,6 103 2,7 103 : 546 106 S
bzw. in Dezibel:
Vuf 20 lg | 148 | 43,4dB.
Das Minuszeichen bedeutet, dass die Ausgangsspannung gegenüber der Eingangsspannung
eine Phasenverschiebung von 180° hat; beide Spannungen verlaufen gegenphasig.
200 10 Vierpoltheorie
Stromverstärkung:
I2 I1T I 2T I 2
V if
I1 I1 I1T I 2T
I2 RC
mit (Stromteiler)
I 2T RC Ra
I2 4,7k:
0,61
I 2T 4,7k: 3k:
I 2T h 21e Y ages
und
I1T h 22e Y ages
fo
I1T 6,52 k:
0,71
in
I1 6,52 k: 2,64 k:
Vif = 0,61 · 213 · 0,71 = 92,2 4.
r2
Ausgangswiderstand:
ke
1
Zout
1 1
ni
R C Zout T
ch
.te
1 1
mit Yi 153,3 106 S
w
RB 6,52k:
Für den Rückwärtsbetrieb ist der Basisspannungsteiler die Belastung
für den Transistor.
1
Zout 4,4k:
1 1
4,7k: 69,3k:
Dieser Transistor soll zunächst in der Kollektorschaltung (Bild 10.30) und dann in der Basis-
schaltung (Bild 10.31) verwendet werden.
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
Für diese Transistorschaltungen sind die (hc)-Parameter und die (hb)-Parameter notwendig,
w
die aus den (he)-Parametern mit folgenden Formeln berechnet werden sollen:
w
§ h11e 1 h12e ·
hc ¨ ¸
w
© (h 21e 1) h 22e ¹
Lösung:
§ 2,7 103 : 1 1,5 104 ·
hc ¨ 6 ¸
© (220 1) 18 10 S ¹
§ 2,7k: 1 ·
hc ¨ ¸ mit det hc = 221
© 221 18 PS ¹
und mit det he = h11e · h22e – h12e · h21e
det he = 2,7 · 103: · 18 · 10–6 – 1,5 · 104 · 220 = 15,6 · 10–3
§ 2,7 103 : 15,6 103 1,5 104 ·
¨ ¸ § 12, 2: 69,9 106 ·
1 220 1 220
(h b ) ¨ ¸ = ¨ ¸
¨ 220 18 106 S ¸ © 995 10 3 81, 4 nS ¹
¨ ¸
© 1 220 1 220 ¹
mit det hb = 70,5 · 10 –6
fo
Zin 1,88 M: (sehr hoch)
h 22c 1/R E 18 PS 1/10 k:
in
1 h11c 1/ R B 1 2,7k:/50 k:
Zout
h 22c 1/R B det h c 18 PS 221/50k:
4. 237: (niedrig)
r2
h 21c 221
ke
V uf 0,999 (praktisch 1)
det hc h11c /R E 221 2,7k:/10 k:
ni
h 21c /R E 221/10 k:
V if 187 (hoch)
h 22c 1/R E 18 PS 1/10 k:
ch
1 h11b / R E 1 12,2:/5k:
Zout 10,5M: (sehr hoch)
w
fo
in
4.
r2
ke
ni
Bild 10.32
ch
Leistungsübertragung
am Vierpoleingang
.te
eine Leistungsübertragung von einem aktiven Ersatz-Zweipol auf die Belastung Ya be-
w
schrieben werden, indem von der Stromquelle und dem Vierpol eine Ersatz-Stromquelle
gebildet wird:
w
Bild 10.33
Leistungsübertragung
am Vierpolausgang
204 10 Vierpoltheorie
Nachgewiesen wird die Richtigkeit der Ersatzschaltung mit Hilfe der Zweipoltheorie. Der
Ersatz-Innenleitwert Yiers ist gleich dem wirksamen Leitwert des Vierpols im Rückwärts-
betrieb, dem Ausgangsleitwert Yout:
Bild 10.34
Ermittlung des
Ersatz-Innenleitwerts
fo
kann in Abhängigkeit von Y-Parametern angegeben werden:
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
Bild 10.35
Ermittlung der
Ersatz-Stromquelle
w
w
I qers (I 2 ) U 2 0 Y 21 U1
§ I2 ·
mit ¨ ¸ Y üf Y Y 21 (siehe Abschnitt 10.2, S. 175)
© U1 ¹ U 2 a f
0
§ I1 ·
mit ¨ ¸ Y in Y Y11 (siehe Abschnitt 10.2, S. 175)
© U1 ¹ U 2 a f
0
oder I1 = Y11 · U1
Iq = Yi · U1 + Y11 · U1 = (Yi + Y11) · U1
10.5 Leistungsverstärkung und Dämpfung 205
Damit ist
1
U1 I
Y i Y11 q
und
Y 21
Iqers I (10.28)
Y i Y11 q
fo
Pa
(G i G a )2 (Bi Ba )2
in
(vgl. Gl. (4.283) und Bild 4.173 im Band 2)
4.
r2
ke
ni
ch
Bild 10.36
.te
Grundstromkreis
w
Bei Anpassung muss die Bedingung nach den Gln. (4.284) bis (4.286)
w
*
Ya = Y i
w
d. h. Ga = Gi und Ba = – Bi
erfüllt sein.
Die Wirkleistung Pa ist dann maximal nach Gl. (4.287):
Iq 2
Pa max (10.30)
4 Gi
fo
Pout
Vp
in
Pin
mit Pout = U 2 2 G a I 22 R a 4.
(nach Bild 10.33 und Gl. (10.29))
r2
mit Pin = U12 G in I12 R in (nach Bild 10.32 und Gl. (10.29))
ke
2 2
§ U2 · Ga § I2 · R a
ni
Vp ¨ ¸ ¨ ¸
© U1 ¹ G in © I1 ¹ R in
ch
2 G
Vp V uf a mit Gin = Re ^Y in ` (10.33)
.te
G in
oder
w
Ra
mit Rin = Re ^Zin ` .
2
w
Vp V if (10.34)
R in
w
Sind der Eingangswiderstand und der Belastungswiderstand reell, dann kann die Leis-
tungsverstärkung auch aus der Strom- und Spannungsverstärkung errechnet werden:
I2 I2 R a I2 U2
Vp V if V uf (10.35)
I1 I1 R in I1 U1
Anwendungsbeispiel:
Berechnung der Leistungsverstärkung des Transistor-Verstärkers in Emitterschaltung im An-
wendungsbeispiel 2 im Abschnitt 10.4, S. 198–200 (Bild 10.28):
2 Ga 1/3k:
Vp V uf 1482 13727
G in 1/1,88k:
bzw. in Dezibel
Vp = 10 · lg 13 727 = 41,38dB
10.5 Leistungsverstärkung und Dämpfung 207
oder
Ra 3k:
Vp = | V if |2 92,22 13565
R in 1,88k:
bzw. in Dezibel
Vp = 10 · lg 13565 = 41,32dB
oder
Vp = | V if | | V uf | 92,2 148 13646
bzw. in Dezibel
Vp = 10 · lg 13646 = 41,35dB.
Da die Betriebskenngrößen Vuf, Vif, Yin und Zin in Abhängigkeit von den Vierpolparame-
tern angegeben werden können (siehe Tabelle auf S. 196), lassen sich auch die Formeln
für Vp mit den verschiedenen Vierpolparametern entwickeln.
fo
H 21 H 22 Y a ½
Re ^Y in ` = Re ® ¾
in
V uf und G in
det H H11 Y a ¯ detH H11 Y a ¿
ist 4.
r2
2
2 Ga H 21 G a
Vp V uf
ke
G in 2 ° H 22 Y a °½
det H H11 Y a Re ® ¾
°¯ detH H11 Y a ¿°
ni
2
ch
H 21 G a
Vp
2½
.te
° detH H11 Y a °
Re ®(H 22 +Y a ) ¾
° detH H11 Y a °
w
¯ ¿
w
| z |2
mit z · z* = | z |2 bzw. z*
w
z
2
H 21 G a
^ `
Vp (10.36)
Re (H 22 +Y a ) ª (detH)* H11
*
Y*a º
¬ ¼
Sind die H-Parameter reell, dann vereinfacht sich die Formel für die Leistungsverstär-
kung:
H 212 G a
Vp (10.37)
(H 22 +Y a ) (det H H11 Y a )
H 212 R a
Vp (10.38)
R a H 22 +1 R a det H + H11
208 10 Vierpoltheorie
fo
mit z*
z
in
2
Y 21 G a
Vp
^
Re det Y Y11 Y a Y*22 Y*a ` 4. (10.39)
r2
Vp-Formel mit A-Parametern:
ke
Mit
ni
1 A A 22 Y a ½
V uf und G in Re ^Y in ` = Re ® 21 ¾
ch
2 Ga Ga
Vp V uf
w
G in 2 A A 22 Ya ½
A11 A12 Ya Re ® 21 ¾
w
°̄ A11 A12 Ya ¿°
w
Ga
Vp
° A A12 Y a ½°
2
Re ® A21 A22 Y a 11 ¾
°¯ A11 A12 Y a °
¿
| z |2
mit z · z* = | z |2 bzw. z*
z
Ga
^ `
Vp (10.40)
Re A21 A 22 Y a A11
* *
A12
Y*a
Für das Anwendungsbeispiel 2 im Abschnitt 10.4 (S. 198–200) werden im Abschnitt 10.7
(S. 245–246) die A-Parameter des gesamten Verstärkers berechnet, so dass obiges Re-
chenergebnis für die Leistungsverstärkung mit Gl. (10.40) bestätigt werden kann.
10.5 Leistungsverstärkung und Dämpfung 209
Rechenbeispiele:
1. Für das Anwendungsbeispiel 2 im Abschnitt 10.4, S. 198–200 kann die Leistungsverstär-
kung auch gleich aus den gegebenen he-Parametern des Transistors errechnet werden,
wobei zunächst nur die Leistungsverstärkung VpT des belasteten Transistors berechnet
wird.
Mit Gl. (10.37) und Yages = Gages = 546PS ist
h 21e 2 G ages
VpT
(h 22e G ages ) (det he h11e G ages )
2202 546PS
VpT
(18PS 546PS) (15,6 103 2,7k: 546PS)
VpT 31451
oder in Dezibel
fo
in
Die Leistungsverstärkung des Transistors
I 2T
U2
4.
r2
VpT
I1T U1
ke
wird durch die Widerstände reduziert, d. h. die Leistungsverstärkung der gesamten Stufe ist
entsprechend der Stromverhältnisse geringer.
ni
I2 U 2
Vp
.te
I1 U1
wird durch Stromverhältnisse erweitert:
w
I1T I 2T I 2 U 2
w
Vp
I1 I1T I 2T U1
w
I1T I 2
Vp VpT
I1 I2T
RB RC
Vp VpT (10.41)
R B R inT R C R a
oder in Dezibel
Vp = 10 · lg 0,71 + 10 · lg 0,61 + 10 · lg 31451
Vp = – 1,49dB – 2,15dB + 44,98dB = 41,34dB
210 10 Vierpoltheorie
2. Ein HF-Transistor BFY 90 wird bei einer Frequenz f = 500MHz am Eingang und Aus-
gang mit Parallelschwingkreisen beschaltet, deren Induktivität Lp = 6,4nH und deren
Leerlaufgüte Qp = 25 betragen.
2.1 Zunächst sind die Leitwertparameter des Transistors aus einem Datenbuch zu entnehmen
und gegebenenfalls zu interpretieren.
2.2 Dann ist für den im Bild 10.37 gezeichneten Transistorverstärker eine Ersatzschaltung
fo
anzugeben, wobei die Kapazitäten und die reellen Resonanzwiderstände und -leitwerte
in
bei Leerlauf zu berechnen sind.
2.3 Anschließend sind die Spannungsverstärkung und die Leistungsverstärkung zu ermitteln.
4.
2.4 Schließlich ist zu untersuchen, auf welche Werte sich die Güte des Eingangs- und Aus-
r2
gangs-Resonanzkreises aufgrund des Transistors verändern und wie die Güte unter Um-
ständen angehoben werden kann.
ke
Lösung:
ni
Zu 2.1
Bei einem Gleichstrom-Arbeitspunkt mit IC = 2mA und UCE = 5V werden in Datenbüchern
ch
Zu 2.2
Mit Gl. (4.142) im Band 2, S. 113 können die Werte der beiden Parallelschwingkreise be-
rechnet werden:
Bkp Rp
Qp ,
Gp Zo L p
für den reellen Resonanzwiderstand ergibt sich
Rp = Zo · Lp · Qp
Rp = 2 · S · 500 · 106s–1 · 6,4nH · 25 = 502,6:
d. h. Rp = 500: und Gp = 2mS.
Mit Gl. (4.142) kann auch die notwendige Kapazität der Schwingkreise berechnet werden:
Bkp
Qp ZoCp R p
Gp
Qp 25
Cp 15,83pF | 16pF.
Zo R p 2S 500 106 s1 502,6:
Dieser Wert kann kontrolliert werden:
fo
1 1
fo 500MHz.
in
2S L p C p 2S 6,4nH 15,83pF
4.
Die Kapazitäten im Basisspannungsteiler, in der Emitterzuleitung und in der Gleichspan-
nungsversorgung stellen für hochfrequenten Betrieb einen Kurzschluss dar, so dass entspre-
r2
chende ohmsche Widerstände im Bild 10.37 entfallen. Es entsteht damit ein einfaches Wech-
selstrom-Ersatzschaltbild (Bild 10.38):
ke
ni
ch
.te
w
Wird der Transistor durch eine U-Ersatzschaltung (siehe Bild 10.6, S. 175) ersetzt, dann wird
ersichtlich, dass der Kurzschluss-Eingangsleitwert
y = g11e + j b11e = g11e + j Zo C11
11e
den Eingangs-Parallelschwingkreis und der Kurzschluss-Ausgangsleitwert
y22e = g22e + j b22e = g22e + j Zo C22
den Ausgangs-Parallelschwingkreis beeinflussen (Bild 10.39):
Der Transistor liefert also für die beiden Schwingkreise jeweils einen kapazitiven und einen
ohmschen Anteil. Die berechnete Kapazität Cp besteht also aus der Parallelschaltung von je-
weils zwei Kapazitäten am Eingang und Ausgang:
Mit
b11e = Zo C11
ist
b11e 12mS
C11 3,82pF
Zo 2S 500 106 s 1
und
Cp1 = Cp – C11 = 15,83pF – 3,82pF = 12,01pF d. h. Cp1 = 12pF
und mit
b22e = Zo C22
ist
b22e 6mS
fo
C22 1,91pF
2Sf 2 S 500 106 s 1
in
und
Cp2 = Cp – C22 = 15,83pF – 1,91pF = 13,92pF 4.
d. h. Cp2 = 14pF.
r2
Damit entsteht ein Ersatzschaltbild, mit dessen Hilfe die Spannungs- und Leistungsverstär-
ke
kung ermittelt werden kann (Bild 10.40), in dem die Induktivitäten und Kapazitäten entfallen
können, weil sie sich bei Resonanz kompensieren:
ni
ch
.te
w
w
w
Zu 2.3
Die Spannungsverstärkung wird mit Gl. (10.19), S. 192 berechnet:
U2 y
Vuf 21e
U1 y22e Y a
und Ya = Gp = 2mS
fo
und des Eingangsleitwertes errechnet werden:
in
2 Ga
VpT V uf
G in 4.
r2
mit V uf Vuf 20,6
ke
und Ga = Gp = 2mS
ni
y y
Yin y 12e 21e
11e y Ya
w
22e
w
2mS
VpT = 20,62 17,7
47,8mS
Dieses Ergebnis kann auch mit Hilfe der Gl. (10.39) erzielt werden, indem nur von den
y -Parametern ausgegangen wird:
2
y Ga
21e
^ y*22e Ya* `
VpT =
Re det y y Ya
e 11e
mit
y 45mS und Ga Gp 2mS
21
und
det ye y11e · y y y = g11e · g 22e y y
22e 12e 21e 12 21
fo
und
in
y Ya g11e G p 16mS 2mS 32PS
11e
und 4.
r2
* *
y 22e +Y a = g 22e + G p = 0,19mS + 2mS = 2,19mS
ke
(45mS)2 2mS
VpT =
Re ^ 72,69PS j 3,65PS 32PS 2,19mS`
ni
ch
(45mS)2 2mS
VpT = 17,7
.te
229,27nS
d. h.
w
° 1 °½ 1 ½
mit R in Re ^Zin ` Re ® ¾ Re ® ¾ 20,9:
°¯ Y in °¿ ¯ (47,8 j 1,67)mS ¿
500:
Vp = 17,7 0,96 17,7
500: 20,9:
Vp = 17 oder 12,3dB.
10.5 Leistungsverstärkung und Dämpfung 215
Zu 2.4
Bei Berücksichtigung des Eingangs- und Ausgangsleitwertes vermindert sich die Güte des
Eingangs-Schwingkreises auf
Z o Cp 2S 500 106 s 1 16pF
Q p1 1,0
G p G in 2mS 47,8mS
und die Güte des Ausgangsschwingkreises auf
Z o Cp 2S 500 106 s 1 16pF
Q p2 8,5
G p G out 2mS 3,93mS
mit
Gout = Re ^Y out `
y y
Y out y 21e 12e
22e y Yi
11e
fo
45mS e j75º 1,5mS e j102º
0,19mS
in
Y out
16mS 2mS
Y out 0,19mS 3,75mS e j177º 4.
0,19mS 3,74mS j 0, 20mS
r2
Yout 3,93mS j 0,2mS, d. h. G out 3,93mS.
ke
sich der zu Rp parallel zu schaltende Widerstand Gin entsprechend vergrößert. Die Gleich-
spannungsversorgung muss dann allerdings über einen hochohmigen Spannungsteiler erfol-
.te
lektorkreis über eine Anzapfung der Schwingkreisspule ausgeführt. Die mögliche Gleich-
w
fo
Wird der Betragsanteil durch U1 erweitert, dann kann Vpü mit Hilfe von Betriebskenn-
größen berechnet werden:
in
U2 U 2 U1 1 U2
Iq
U1 I q
V uf
Y i Y in
mit V uf 4.
U1
(10.43)
r2
ke
U1 1
und aus I q U1 (Y i Y in ) (siehe Bild 10.32, S. 203)
Iq Y i Y in
ni
2
ch
V uf
Vpü 4 Ga Gi . (10.44)
Y i Y in
.te
Da die Betriebskenngrößen durch die Vierpolparameter bestimmt werden, kann auch die
w
werden:
Y Y 21
w
Y 21
Mit Gl. (10.19) V uf und Gl. (10.14) Y in Y11 12
Y 22 Y a Y 22 Ya
ist
V uf Y 21 1
Y i Y in Y 22 Y a Y Y 21
Y i Y11 12
Y 22 Y a
V uf Y 21
(10.45)
Y i Y in (Y 22 Y a ) (Y i Y11 ) Y12 Y 21
2
4 G a G i Y 21
Vpü 2
(10.46)
(Y 22 Y a ) (Y i Y11 ) Y12 Y 21
10.5 Leistungsverstärkung und Dämpfung 217
fo
Gi
Vpv (10.49)
G out Y Y 2
in
i 11
2
Gi Y 21
Vpv
det Y Y 22 Y i ½ Y Y 2
ni
Re ® ¾ i 11
°̄ Y i Y11 °¿
ch
| z |2
.te
wegen z* oder | z |2 = z · z*
z
w
ist
w
2
G i Y 21
^ `
Vpv . (10.50)
w
fo
in
Entsprechendes gilt für die Ausgangsströme I2 = Ic1 , wenn der Vierpol im Vorwärts-
4.
und Rückwärtsbetrieb mit der gleichen Spannungsquelle Uq betrieben wird:
r2
ke
ni
ch
Beispiel:
Ein *-Vierpol II ist umkehrbar, wie mit der Spannungsquellen-Einspeisung nachgewiesen
w
werden kann:
w
Vorwärtsbetrieb: Rückwärtsbetrieb:
I2 Z2 Ic1 Z2
I1 Z 2 Za Ic2 Zi Z1 Z2
Uq Uq
mit I1 mit Ic2
Z 2 Za (Z Z1 )Z2
Zi Z1 Za i
Z 2 Za Zi Z1 Z2
Z2 Uq Z2 Uq
I2 Ic1
Z 2 Za Z 2 Za Zi Z1 Z2 (Z Z1 )Z2
Zi Z1 Za i
Z 2 Za Zi Z1 Z2
Z2 U q Z2 U q
I2 Ic1
(Z2 Za )(Zi Z1 ) Z2 Za (Zi Z1 Z2 )Za (Zi Z1 )Z2
Z2 U q
I2 Ic1
fo
Z2 Zi Z2 Z1 Za Zi Za Z1 Z2 Za
in
Es wäre zu mühsam, jeden Vierpol zu untersuchen, ob er den Umkehrungssatz erfüllt,
4.
also umkehrbar ist. Da das Wechselstromverhalten eines Vierpols durch die Vierpolpara-
r2
meter erfasst wird, muss auch aus den Vierpolparametern zu ersehen sein, ob er diese
Eigenschaft besitzt oder nicht.
ke
Für den umkehrbaren Vierpol mit Stromquellen-Einspeisung (siehe Bild 10.42) sind die
ni
U2
.te
Y 21
U2 I
w
Für den Rückwärtsbetrieb kann die Gleichung für die Ausgangsspannung aus obiger
Gleichung abgelesen werden, indem genauso wie im Abschnitt 10.4 (Kenngrößen eines
Vierpols im Rückwärtsbetrieb) die Indizes 1 durch 2, 2 durch 1, a durch i und zusätzlich i
durch a ersetzt werden:
Y12
U1c I
(Y11 Y i )(Y a Y 22 ) Y 21 Y12 q
In beiden Gleichungen ist der Nenner gleich, und der Zähler ergibt die Bedingungsglei-
chung für umkehrbare Vierpole in Y-Parametern:
Y12 = Y21 (10.54)
220 10 Vierpoltheorie
Mit Hilfe der Umrechnungsformeln für Vierpolparameter (Tabelle S. 181) können die
Bedingungsgleichungen in den anderen Formen angegeben werden:
Aus
Z12 Z21
folgt Z12 = Z21 (10.55)
det Z det Z
aus
H12 H 21
folgt H12 = – H21 (10.56)
H11 H11
aus
C12 C21
folgt C12 = – C21 (10.57)
C22 C22
aus
fo
det A 1
in
folgt det A = 1 (10.58)
A12 A12
4.
r2
Passive Vierpole sind umkehrbar, da für passive Vierpole die S-Ersatzschaltung (siehe
ke
Bild 10.7, S. 175) nur sinnvoll ist, wenn die Stromquelle entfällt:
(Y21 – Y12) · U1 = 0 d. h. Y12 = Y21
ni
ch
Entsprechendes gilt für die Spannungsquelle in der T-Ersatzschaltung (siehe Bild 10.9,
S. 176):
.te
Wie in der Tabelle der Vierpolparameter passiver Vierpole im Abschnitt 10.3, S. 186–188
überprüft werden kann, erfüllen sämtliche dort angegebenen Vierpolparameter die Bedin-
w
Symmetrische Vierpole
Ein symmetrischer oder widerstandslängssymmetrischer Vierpol hat gleiches Übertra-
gungsverhalten in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung. Das ist nur dann möglich, wenn ein
Vierpol sowohl den Umkehrungssatz als auch die Bedingung der Richtungssymmetrie
erfüllt.
Richtungssymmetrische Vierpole besitzen gleiche Eingangsleitwerte in Vorwärts- und
Rückwärtsbetrieb:
Wird der Ausgang eines Vierpols mit einem beliebigen Leitwert Y abgeschlossen,
dann besitzt der Vierpol einen Eingangsleitwert Yin.
Entsprechend hat er einen Ausgangsleitwert Yout, wenn er am Eingang mit dem
gleichen Leitwert Y abgeschlossen wird.
Gibt es für einen Vierpol einen Leitwert Y, für den der Eingangsleitwert gleich dem
Ausgleichsleitwert ist, dann ist der Vierpol richtungssymmetrisch:
Yin(Y) = Yout(Y)
fo
in
Bild 10.45 Richtungssymmetrischer Vierpol 4.
r2
Beispiel:
ke
Wird eine symmetrische S-Schaltung zuerst am Eingang und dann am Ausgang mit einem be-
liebigen Leitwert Y abgeschlossen, dann erfüllt der Vierpol die Richtungssymmetrie, denn
ni
1 1
Yin (Y) Yout (Y)
1 Z1
Z2
.te
Y 1/Z1
w
w
w
aus
det C 1
fo
folgt det C = 1 (10.62)
C22 C22
in
aus
A 22 A11
4.
r2
folgt A11 = A22 . (10.63)
A12 A12
ke
Ein symmetrischer Vierpol erfüllt also gleichzeitig den Umkehrungssatz und die Bedin-
ni
Er wird bei Y- und Z-Parametern nur noch durch zwei Vierpolparameter bestimmt. Wie
eingangs ausgesagt, hat ein symmetrischer Vierpol in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung
w
Vorwärtsbetrieb: Rückwärtsbetrieb:
I1 = Y11 · U1 + Y12 · U2 I2 = Y11 · U2 + Y12 · U1
I2 = Y12 · U1 + Y11 · U2 I1 = Y12 · U2 + Y11 · U1
Die Vierpolgleichungen des Vorwärtsbetriebs brauchen nur nach Eingangs- und Aus-
gangsgrößen des Rückwärtsbetriebs umsortiert zu werden, um zu sehen, dass die Vierpol-
matrizen gleich sind.
10.6 Spezielle Vierpole 223
fo
schnitt 10.3, S. 188)
in
Rückwirkungsfreie Vierpole 4.
r2
Wird bei einem Vierpol eine Ausgangsgröße nicht auf den Eingang übertragen, dann ist
ke
bei aktiven Vierpolen wie Transistoren sind die Hersteller bestrebt, die Rückwirkung
möglichst klein zu halten.
.te
S. 175–178 dargestellt ist. Soll der Rückwärtsbetrieb ausgeschlossen sein, dann müssen
die Vierpolparameter Null sein, die die Abhängigkeit einer Eingangsgröße (U1 oder I1
w
Mit Hilfe der Umrechnungsformeln für Vierpolparameter (Tabelle S. 181) können die
Bedingungsgleichungen in den anderen Formen angegeben werden:
Aus
Z12
0 folgt Z12 = 0 (10.65)
det Z
aus
H12
0 folgt H12 = 0 (10.66)
H11
aus
C12
0 folgt C12 = 0 (10.67)
C22
aus
det A
0 folgt det A = 0 (10.68)
fo
A12
in
4.
Bei der Behandlung der U-Ersatzschaltungen mit zwei Stromquellen (Bild 10.6, S. 175)
und mit zwei Spannungsquellen (Bild 10.8, S. 176) wurde darauf hingewiesen, dass die
r2
Stromquelle Y12 · U2 bzw. die Spannungsquelle Z12 · I2 für die Rückwirkung verant-
ke
wortlich sind. Für rückwirkungsfreie Vierpole entfallen mit obigen Bedingungen diese
Stromquelle bzw. diese Spannungsquelle:
ni
ch
.te
w
w
w
mit den Gln. (10.24) bis (10.27) sind folgende Betriebskenngrößen des Rückwärtsbetriebs
Null:
Y12 Y i Y12
Y ür 0 Z ür 0
Y11 Y i det Y Y 22 Y i
Y12 Y12 Y i
V ur 0 V ir 0
Y11 Y i det Y Y 22 Y i
Rückwirkungsfreie Vierpole sind für die Übertragung von Signalen anzustreben, weil sich
Störungen am Ausgang nicht am Eingang bemerkbar machen sollten.
Transistoren sind nicht rückwirkungsfrei. Bei vielen Typen ist allerdings der Vierpolpara-
meter y12e so klein, dass er bei Berechnungen vernachlässigt werden kann.
Rechenbeispiele:
fo
1. Für das Anwendungsbeispiel 2 im Abschnitt 10.4, S. 198–200 bzw. 10.5, S. 209 weichen
die Ergebnisse für die Spannungs- und Leistungsverstärkung nur unwesentlich ab, wenn
in
der Transistor rückwirkungsfrei angenommen wird:
Mit
4.
h12e = 0 ist det he = h11e · h22e = 2,7 · 103: · 18 · 10–6S = 48,6 · 10–3
r2
beträgt die Spannungsverstärkung – 144 gegenüber – 148:
ke
h 21e 220
V uf 144
h11e h 22e h11e Y ages 48,6 103 2,7 103 : 546 106 S
ni
ch
V pT
(h 22e G a ges ) (h11e h 22e h11e G a ges )
w
2202 546 PS
w
V pT 30769
(18PS 546 PS) (48,6 103 2,7k: 546 PS)
w
2. Für das Rechenbeispiel 2 im Abschnitt 10.5, S. 210–215 (Bild 10.37) kann die Rückwir-
kung für die Berechnung der Leistungsverstärkung des Transistors nicht vernachlässigt
werden, weil die Leistungsverstärkung 53 gegenüber 18 betragen würde:
Mit
y12e = 0
ist nach Gl. (10.69) Yin = y11e und damit Gin = g11e = 16mS gegenüber 47,8mS
Ga 2mS
| V uf |2 20,62 53
g11e 16mS
fo
Vierpole zu einem Vierpol zusammengefasst und dann der dritte Vierpol mit dem zu-
in
sammengefassten Vierpol vereinigt, usw. Dabei ist darauf zu achten, dass die Reihenfolge
nicht vertauschbar ist. Es handelt sich also immer nur um die Zusammenschaltung von
jeweils zwei Vierpolen. 4.
r2
Wie im einleitenden Abschnitt 10.1 erwähnt, gibt es fünf verschiedene Arten der Zusam-
ke
menschaltung zweier Vierpole „1“ und „2“ (siehe Bild 10.49), für die mit Hilfe von Ma-
trizenoperationen aus bestimmten Vierpolparametern der Einzelvierpole die Parameter der
ni
Werden zwei Dreipole (z. B. Transistor und * -Vierpol) zusammen geschaltet, dann muss
bei der Zusammenschaltung die durchgehende Verbindung mit der gestrichelten Linie in
den Prinzipschaltungen (siehe Bild 10.49) übereinstimmen.
10.7 Zusammenschalten zweier Vierpole 227
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
Für die Reihen-Reihen-Schaltung der Vierpole 3.1 und 3.2 müssen die Z-Parameter beider
Vierpole bekannt sein. Da für Transistoren (Vierpol 3.1) in Datenbüchern nur Y oder H-Pa-
rameter angegeben werden, müssen diese mit der Tabelle mit den Umrechnungsformeln im
Abschnitt 10.2, S. 181 in die Z-Parameter umgerechnet werden. Die Z-Parameter des Quer-
widerstandes (Vierpol 3.2) werden aus der Tabelle im Abschnitt 10.3, S. 186 entnommen.
Diese Z-Parameter der beiden Einzelvierpole werden durch Matrizenaddition zu den
Z-Parametern des Vierpols 3 zusammengefasst.
Für die Behandlung der Kettenschaltung der vier Vierpole 1 bis 4 müssen jeweils die A-Pa-
rameter bekannt sein. Vom Vierpol 3 müssen also zunächst aus den Z-Parametern die A-Pa-
rameter mit den entsprechenden Umrechnungsformeln aus der Tabelle auf S. 181 errechnet
werden, ehe die Matrizenmultiplikationen der Kettenschaltungen vorgenommen werden kön-
nen. Zuerst werden die Parameter für die Kettenschaltung der beiden Vierpole 1 und 2 er-
rechnet; der zusammengefasste Vierpol wird mit 1/2 bezeichnet. Dann werden die Parameter
für die Kettenschaltung des Vierpols 1/2 mit dem Vierpol 3 ermittelt und schließlich werden
die Parameter für die Kettenschaltung des Vierpols 1/2/3 mit dem Vierpol 4 berechnet.
In den Abschnitten 10.7.3, S. 235 und 10.7.6, S. 247 wird dieses Beispiel mit Zahlenwerten
behandelt.
228 10 Vierpoltheorie
Rückkopplungs-Vierpole
Wie im Abschnitt 10.4, S. 199 gezeigt, verstärkt eine Transistorstufe die Eingangsspan-
nung auf ein bestimmtes Vielfaches, das nur von den Vierpolparametern des Transistors
und der Belastung abhängt. Um die Spannungsverstärkung auf einen vorgegebenen Wert
einstellen zu können, wird dem Transistor ein passiver Rückkopplungsvierpol zugeschal-
tet. Dadurch bestimmen nun die Vierpolparameter des rückgekoppelten Transistors die
Spannungsverstärkung. Der Transistor wird dabei in Vorwärtsrichtung, der passive Rück-
kopplungsvierpol in Rückwärtsrichtung betrieben.
Beispiel: Rückgekoppelter Transistorverstärker in Reihen-Reihen-Schaltung
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w
Es gibt prinzipiell vier Arten von derartigen Rückkopplungsvierpolen, die den vier
Zusammenschaltungen entsprechen, bei denen eine Matrizenaddition zu den Vierpolpa-
rametern der Vierpolzusammenschaltung führt. Beim Rückkopplungsvierpol wird dann
am Ausgang entweder die Spannung (Parallelschaltung am Ausgang) oder der Strom
(Reihenschaltung am Ausgang) erfasst und im Rückwärtsbetrieb übertragen. Am Ein-
gang des Rückkopplungsvierpols entsteht dann entweder eine Spannung, die zu der Span-
nung des übertragenden Transistors addiert wird (Reihenschaltung am Eingang), oder ein
Strom, der dem Eingangsstrom des Transistors überlagert wird (Parallelschaltung am
Eingang).
10.7 Zusammenschalten zweier Vierpole 229
fo
Ob es sich bei einer Rückkopplungsschaltung um eine Mitkopplung oder Gegenkopplung
in
handelt, hängt von den Vierpolparametern beider Vierpole ab.
4.
Weil die Vierpolparameter frequenzabhängig sind, kann eine Rückkopplungsschaltung in
r2
einem bestimmten Frequenzbereich als Gegenkopplung und in einem anderen Frequenz-
bereich als Mitkopplung wirken.
ke
ni
fo
Wegen der Parallelschaltung der beiden Vierpole 1 und 2 sind die Spannungen des Ge-
in
samtvierpols gleich den Spannungen der Einzelvierpole und die Ströme des Gesamtvier-
pols gleich den Stromsummen der Einzelvierpole: 4.
r2
' " ' "
U1 U1 U1 U2 U2 U2
ke
in Leitwertform
§ I' · § Y' ' · § ' · § I" · § Y" " · § "·
w
Y12 U Y12 U
¨ 1¸ ¨ 11 ¸¨ 1¸ und ¨ 1 ¸ ¨ 11 ¸¨ 1¸
¨ I' ¸ ¨ Y' ' ¸ ¨ ' ¸ ¨ I" ¸ ¨ Y" " ¸ ¨ "¸
w
© 2¹ © 21 Y 22 ¹ © U 2 ¹ © 2¹ © 21 Y 22 ¹ © U 2 ¹
w
fo
§ I1 · § Y11 Y12 · § U1 ·
in
¨I ¸
© 2¹
¨Y
© 21 Y 22 ¸¹ ¨© U 2 ¸¹
4.
r2
ergibt sich der Zusammenhang zwischen den Vierpolparametern der Einzelvierpole und
den Vierpolparametern des Gesamtvierpols in Leitwertform:
ke
¨ 11 ¸ ¨ 11 ¸. (10.71)
¨Y Y 22 ¸¹ ¨ Y ' Y" " ¸
ch
'
© 21 © 21 21 Y 22 Y 22 ¹
.te
Beispiele:
w
1. Symmetrischer Brücken-T-Vierpol:
fo
Bild 10.54 Transistorstufe in Parallel-Parallel-Schaltung
in
Bei dieser Rückkopplungsart handelt es sich um eine Spannung-Strom-Rückkopplung.
4.
r2
ke
Prinzipielle Zusammenschaltung
ch
.te
w
w
w
Wegen der Reihenschaltung der beiden Vierpole 1 und 2 sind die Ströme des Gesamt-
vierpols gleich den Strömen der Einzelvierpole und die Spannungen des Gesamtvierpols
gleich den Spannungssummen der Einzelvierpole:
I1 I1' I1" I2 I2
' "
I2
' "
U1 U1 U1 U2
'
U2 U2
"
10.7 Zusammenschalten zweier Vierpole 233
fo
¨ 1¸ ¨ 1¸ ¨ 1¸
¨ I' ¸ ¨ I" ¸ ¨ I ¸
in
© 2¹ © 2¹ © 2¹
die Striche an den Strömen entfallen 4.
§ U ' U" · § Z '
r2
' · § · § " " · § ·
Z12 I Z Z12 I
¨ 1 1¸
¨ 11 ¸ ¨ 1 ¸ ¨ 11 ¸ ¨ 1 ¸,
¨ U ' U" ¸ ¨ Z ' ' ¸ ¨ ¸ ¨ " " ¸ ¨ ¸
ke
© 2 2 ¹ © 21 Z 22 ¹ © I 2 ¹ © Z21 Z 22 ¹ © I 2 ¹
die Strommatrizen ausgeklammert
ni
Z12 Z Z12 I
¨ 1 ¸ «¨ 11 ¸ ¨ 11 ¸» ¨ 1 ¸
¨ U ¸ « ¨ Z' ' ¸ ¨ " " ¸ ¨ ¸
© 2 ¹ ¬ © 21 Z22 ¹ © Z21 Z22 ¹ »¼ © I 2 ¹
.te
fo
rechte Bild zu kommen, müssen alle Ströme und Spannungen negativ werden, weil alle
negativen Ströme und Spannungen umgekehrt gerichtet sind; das bedeutet rechnerisch
in
eine Multiplikation der Gleichungen mit – 1:
" " " " "
Z11 I1 Z12 I 2
4.
U1
" " " " "
Z11 ( I1 ) Z12 ( I 2 )
r2
U1
ke
" " " " " " " " " "
U2 Z21 I1 Z22 I 2 U2 Z21 (I1 ) Z22 ( I 2 )
ni
Das Übertragungsverhalten eines Dreipols, das durch die Z-Parameter bestimmt ist, ver-
ch
ändert sich also nicht, wenn alle Größen umgedreht werden. Die Vorzeichen der
Z-Parameter bleiben damit unverändert, wenn der Dreipol auf den Kopf gestellt wird. Die
.te
Im Bild 10.55 sind selbstverständlich die Ströme und Spannungen wie gewohnt mit posi-
w
Beispiele:
1. Symmetrischer Brücken-T-Vierpol:
fo
Bild 10.58 Transistorstufe in Reihen-Reihen-Schaltung
in
4.
Zum Beispiel im Abschnitt 10.7.1: Zweistufiger Verstärker im Bild 10.50, S. 227
Der Vierpol 3 des zweistufigen Verstärkers ist eine Reihen-Reihen-Schaltung wie die Tran-
r2
sistorstufe im Bild 10.58, für die die Z-Parameter addiert werden müssen.
ke
Für den Transistor BC 237 (Vierpol 3.1) sind die H-Parameter für die Emitterschaltung aus
Datenbüchern gegeben (siehe S. 198):
ni
die mit Hilfe der Umrechnungsformeln (siehe Tabelle S. 181) in Z-Parameter umgewandelt
werden:
.te
220 1 © 55,56
¨ h ¨ ¸
h 22e ¸¹ 18PS 18PS ¹
w
© 22e ©
Der Emitterwiderstand RE beträgt 3,3k: und ist ein Querwiderstand (Vierpol 3.2). In der Ta-
belle auf S. 186 sind die Z -Parameter des Querwiderstandes angegeben:
§ Z Z· § RE RE · § 3,3k: 3,3k: ·
(ZQ ) ¨ Z Z¸ ¨R R E ¸¹ ¨ 3,3k: 3,3k: ¸
© ¹ © E © ¹
Die Z-Parameter des Vierpols 3 betragen dann
fo
in
Wegen der Reihenschaltung der Eingänge der beiden Vierpole ist der Eingangsstrom des
4.
Gesamtvierpols gleich den Eingangsströmen der beiden Einzelvierpole und die Eingangs-
spannung des Gesamtvierpols gleich der Summe der Eingangsspannungen der beiden
r2
Einzelvierpole
ke
und wegen der Parallelschaltung der Ausgänge der beiden Vierpole ist die Ausgangs-
spannung des Gesamtvierpols gleich den Ausgangsspannungen der beiden Einzelvierpole
ni
und der Ausgangsstrom des Gesamtvierpols gleich der Summe der Ausgangsströme der
ch
beiden Einzelvierpole:
' " ' "
.te
I1 I1 I1 U2 U2 U2
' " ' "
U1 U1 I2 I2
w
U1 I2
w
w
Die beiden expliziten Spaltenmatrizen addiert ergeben die Spaltenmatrix des Gesamtvier-
pols. Wird gleichzeitig berücksichtigt, dass die Eingangsströme und die Ausgangsspan-
nungen gleich sind, dann können mit
§ I1' · § I1" · § I1 ·
¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
¨ U' ¸ ¨ U" ¸ ¨U ¸
© 2¹ © 2¹ © 2¹
die Striche in den impliziten Spaltenmatrizen entfallen
' · §
§ U ' U" · § H' H12 I · § H" " · §
H12 I ·
¨ 1 1¸ ¨ 11 ¸ ¨ 1 ¸ ¨ 11 ¸ ¨ 1 ¸,
¨ I' I" ¸ ¨ ' H '22 ¹¸ ©¨ U 2 ¹¸ ©¨ H"21 H"22 ¹¸ ©¨ U 2 ¹¸
© 2 2 ¹ © H 21
die impliziten Spaltenmatrizen ausgeklammert
fo
in
und die Hybridmatrizen addiert werden:
§U ·
¨ 1¸
§ H ' H"
¨ 11 11 H12' " · §
H12 I ·
¸ ¨ 1 ¸.
4.
r2
¨I ¸ ¨ H ' H" H '22 H"22 ¸¹ ¨© U 2 ¸¹
© 2¹ © 21 21
ke
§ U1 · § H11 H12 · § I1 ·
ch
¨I ¸
© 2¹
¨H
© 21 H 22 ¸¹ ¨© U 2 ¸¹
.te
ergibt sich der Zusammenhang zwischen den Vierpolparametern der Einzelvierpole und
den Vierpolparametern des Gesamtvierpols in Hybridform:
w
w
Für die in der Tabelle angegebenen Dreipole bedeutet die Änderung der durchgehenden
Verbindung nur eine Richtungsumkehr der beiden Eingangsgrößen:
fo
Das Übertragungsverhalten eines Dreipols, das durch die H-Parameter bestimmt ist, än-
in
dert sich also, wenn die Größen am Eingang umgedreht werden. Die Parameter H12 und
H21 erhalten umgekehrte Vorzeichen. 4.
Die in der Tabelle S. 186–188 angegebenen H-Parameter müssen also hinsichtlich dieser
r2
beiden Parameter geändert werden, ehe sie zu den H-Parametern des Vierpols 1 addiert
ke
werden.
Im Bild 10.59 sind selbstverständlich die Eingangsgrößen wie gewohnt mit positiven
ni
Größen bezeichnet.
ch
verändern, dass die durchgehende Verbindung des Vierpols 2 wie bei der Reihen-Reihen-
w
fo
" " " " "
H11 I1 ( H12 ) ( U 2 )
in
U1
I 2
" " "
(H 21 ) I1 H 22 ( U 2 )
" " 4.
r2
und in Matrizenform geschrieben
ke
werden bei Beachtung obiger Beziehungen genauso zusammengefasst wie bei der ur-
.te
sprünglichen Zusammenschaltung:
§U · § U ' · § U" · ª§ H ' H12' · §
H" " ·º §
H12 I ·
w
¨ 1¸ ¨ 1¸ ¨ 1 ¸ «¨ 11 ¸ ¨ 11 ¸» ¨ 1 ¸
¨I ¸ ¨ I' ¸ ¨ I" ¸ «¨© H '21 H '22 ¸¹ ¨© H"21 H"22 ¸¹ » ¨© U 2 ¸¹
w
© 2¹ © 2 ¹ © 2¹ ¬ ¼
w
d. h.
§H H12 · § H ' H" ' " ·
11 H12 H12
¨ 11 ¸ ¨ 11 ¸ (10.74)
¨H H 22 ¸¹ ¨ H ' H" '
" ¸
© 21 © 21 21 H 22 H 22 ¹
Bei der geänderten Reihen-Parallel-Schaltung nach Bild 10.61 werden die Vierpolpara-
meter der Gesamtschaltung berechnet, indem bei den H11- und H22-Parametern die Sum-
men und bei den H12- und H21-Parametern die Differenzen gebildet werden.
Während also bei der ursprünglichen Reihen-Parallelschaltung zuerst die beiden Parameter
" und H " des Vierpols 2 hinsichtlich des Vorzeichens geändert werden müssen, blei-
H12 21
ben die Parameter in der geänderten Reihen-Parallel-Schaltung unverändert und die Sum-
men bzw. Differenzen nach Gl. 10.74 werden gebildet.
Die bisherigen Untersuchungen ergeben aber auch, dass bei Umpolung eines Vierpols am
Eingang oder am Ausgang die Parameter H12 und H21 hinsichtlich des Vorzeichens geän-
dert werden müssen.
240 10 Vierpoltheorie
Beispiele:
1. Kollektorschaltung als rückgekoppelter Transistor in Emitterschaltung ohne Kollektor-
widerstand (Spannung-Spannung-Rückkopplung):
fo
Bild 10.62
Kollektorschaltung
in
als rückgekoppelte
4. Emitterschaltung
ohne RC
r2
ke
Die im Bild 10.62 gezeichnete rückgekoppelte Emitterschaltung stimmt bis auf den Aus-
gang der Gesamtschaltung, der nochmals umgepolt ist, mit der geänderten Reihen-
ni
Parallel-Schaltung im Bild 10.61 überein. Deshalb müssen die H-Parameter der Gesamt-
schaltung nochmals entsprechend geändert werden:
ch
Der Kollektorwiderstand ist als Längswiderstand in Kette zum Transistor geschaltet und
verändert dessen Parameter. Wie die Vierpolparameter einer Kettenschaltung berechnet
werden, wird im Abschnitt 10.7.6, S. 244 behandelt.
10.7 Zusammenschalten zweier Vierpole 241
3. Phasenumkehrstufe
fo
Auf die gleiche Weise wie bei den H-Parametern kann nachgewiesen werden, dass sich
jeweils auch die Vorzeichen von Y12 und Y21, Z12 und Z21 sowie C12 und C21 ändern,
in
wenn der Ausgang des Vierpols umgepolt wird. Dagegen ändern sich sämtliche
A-Parameter bei Umpolung des Vierpols am Ausgang: 4.
r2
I1 Y11 U1 ( Y12 ) ( U 2 ) U1 Z11 I1 ( Z12 ) ( U 2 )
ke
I2 ( Y 21 ) U1 Y 22 ( U 2 ) U2 ( Z21 ) I1 Z22 ( I 2 )
bzw.
ni
Wegen der Parallelschaltung der Eingänge der beiden Vierpole ist die Eingangsspannung
des Gesamtvierpols gleich den Eingangsspannungen der beiden Einzelvierpole und der
Eingangsstrom des Gesamtvierpols gleich der Summe der Eingangsströme der beiden
Einzelvierpole
und wegen der Reihenschaltung der Ausgänge der beiden Vierpole ist der Ausgangsstrom
des Gesamtvierpols gleich den Ausgangsströmen der beiden Einzelvierpole und die Aus-
gangsspannung des Gesamtvierpols gleich der Summe der Ausgangsspannungen der
beiden Einzelvierpole:
' " ' "
U1 U1 U1 I2 I2 I2
' " ' "
I1 I1 I1 U2 U2 U2
fo
in Parallel-Reihen-Form
in
§ I1' · § C' ' · § ' ·
C12 U § I" · § C" C" · § U" ·
¨ ¸ ¨ 11 ¸ ¨ 1¸ und ¨ 1 ¸ ¨ 11
4. 12 ¸
¨ 1¸
¨ U' ¸ ¨ C' ' ¸ ¨ ' ¸ ¨ U" ¸ ¨ C" C" ¸ ¨ I" ¸
© 2¹ © 21 C22 ¹ © I 2 ¹ © 2¹ © 21 22 ¹ © 2 ¹
r2
in die Vierpolgleichungen des Gesamtvierpols in Parallel-Reihen-Form überführt werden,
ke
weil nach obigen Beziehungen die expliziten Spaltenmatrizen addiert und die impliziten
ni
d. h.
w
¨ 11 ¸ ¨ 11 . (10.75)
¨C ¸ ¨ C' C" C' C" ¸
© 21 C22 ¹ © 21 21 22 22 ¹
fo
tet wie der Eingangsstrom des Vierpols 2:
in
' " ' "
U1 U1 U2 U2 U2 U1
' "
4. I2
' "
r2
I1 I1 I2 I2 I1
ke
wird:
Mit
§U · § U' · §U · § U" · § U' · § U" ·
¨ 1¸ ¨ 1¸ , ¨ 2¸ ¨ 2¸ und ¨ 2 ¸ ¨ 1¸
¨I ¸ ¨ I' ¸ ¨I ¸ ¨ I" ¸ ¨ I' ¸ ¨ I" ¸
© 1 ¹ © 1¹ © 2¹ © 2¹ © 2¹ © 1¹
ist
§U · ª§ A' A' · § A" A" · º § U ·
¨ 1¸ «¨ 11 12 ¸ ¨ 11 12 ¸ » ¨ 2 ¸ .
¨ ¸ «¨ ' ' ¸ ¨ " " ¸» ¨ ¸
© I1 ¹ ¬© A 21 A 22 ¹ © A 21 A 22 ¹ ¼ © I 2 ¹
Mit den Vierpolgleichungen des Gesamtvierpols
§ U1 · § A11 A12 · § U 2 ·
¨I ¸ ¨A A ¸ ¨I ¸
© 1¹ © 21 22 ¹ © 2 ¹
244 10 Vierpoltheorie
ergibt sich der Zusammenhang zwischen den Vierpolparametern der Einzelvierpole und den
Vierpolparametern des Gesamtvierpols bei Kettenschaltung:
§A A12 · § A' ' · § "
A12 A " ·
A12
¨ 11 ¸ ¨ 11 ¸ ¨ 11 ¸. (10.76)
¨A ¸ ¨ A' ' ¸ ¨ " " ¸
© 21 A 22 ¹ © 21 A 22 ¹ © A 21 A 22 ¹
Die beiden Matrizen können übersichtlich multipliziert werden, wenn das Falksche
Schema angewendet wird (siehe Band 1, Abschnitt 2.3.6.1, S. 112). Sowohl die Vierpole
1 und 2 in der Kettenschaltung wie auch die Faktoren der Matrizenmultiplikation dürfen
nicht vertauscht werden, weil sich sonst eine andere Schaltung ergäbe und weil die Matri-
zenmultiplikation nicht kommutativ ist.
Falksches Schema der Matrizenmultiplikation:
" "
A11 A12
" "
A 21 A 22
fo
' ' ' " ' " ' " ' "
A11 A12 A11 · A11 + A12 · A 21 A11 · A12 + A12 · A 22
in
' ' ' " ' " ' " ' "
A 21 A 22 A 21 · A11 + A 22 · A 21 A 21 · A12 + A 22 · A 22
4.
r2
Beispiele:
1. Die T-Schaltung soll als Kettenschaltung eines *-Vierpols II und eines Längswiderstan-
ke
des aufgefasst werden. Aus den Vierpolparametern der Einzelvierpole sollen die Vierpol-
parameter der Kettenschaltung bestimmt und mit den Angaben in der Tabelle im Ab-
ni
Die sich durch die Matrizenmultiplikation ergebenden A-Parameter des T-Vierpols stim-
men mit den Angaben auf S. 187 überein.
10.7 Zusammenschalten zweier Vierpole 245
2. Von der im Bild 10.68 gezeichneten Filterkette, die als Kettenschaltung zweier Vierpole
aufgefasst wird, soll die reziproke Leerlauf-Spannungsübersetzung berechnet werden:
Lösung:
Die Filterkette ist eine Kettenschaltung einer T-Schaltung und einer S-Schaltung, deren
A-Parameter in der Tabelle auf S. 187 gegeben sind.
Die reziproke Leerlauf-Spannungsübersetzung ist gleich dem Vierpolparameter A11 (sie-
he S. 179: Kettenform der Vierpolgleichungen), der sich aus den A-Parametern der Ein-
zelvierpole berechnen lässt:
fo
' " ' "
A11 A11 A11 A12 A 21
in
'
Z1
mit
'
A11 1
Z2
'
1 jZRC 4.
r2
"
ke
" Z2
A11 1 1 jZRC
"
Z3
ni
' '
ch
"
" 1 1 Z2
2 jZC Z 2 RC2
w
A 21
" " " "
Z1 Z3 Z1 Z3
w
A11
§ 1 0· § 1 0· § 1 0·
A' ¨ ¸
¨ 1 1¸
¨Z ¸
¨
¨ 1
¨R
¸
1 ¸¸
¨
¨ 1
¨ 6,52 k: 1
¸
¸
¸
§
©
1 0·
¨ 153,3 106 S 1 ¸
¹
© ¹ © B ¹ © ¹
246 10 Vierpoltheorie
fo
1 0 – 70,91 · 10–6 – 12,27: – 2,682 · 10–3 – 12,27:
in
153,3 · 10–6S 1 – 92,69 · 10–9S – 6,426 · 10–3 – 1,46 · 10–6S – 6,426 · 10–3
4.
r2
Die Ergebnisse für die Betriebskenngrößen können nun mit den A-Parametern bestätigt werden,
indem die Rechenergebnisse mit denen auf S. 199–200 bzw. S. 209 verglichen werden:
ke
1 1
V uf 148
A11 A12 Y a 2,682 103 12,27 : / 3k:
.te
Ya 1 / 3k:
V if 92,5
w
A 21 1, 46 106 S
In der Gl. (10.40) auf S. 208 für Leistungsverstärkung
Ga
^ `
Vp
Re A 21 A 22 Ya A11
*
*
A12 Ya*
4. Für den zweistufigen Verstärker im Bild 10.50 (siehe Abschnitt 10.7.1, S. 227) können nun die
A-Parameter mit Hilfe der Matrizenmultiplikation berechnet werden.
Transistor (Vierpol 1): Umrechnung der he-Parameter in A-Parameter
Der Transistor BC 307 hat die gleichen he-Parameter wie der Transistor BC 237 im vorigen
Beispiel, deshalb können die Vierpolparameter in Kettenform übernommen werden:
§ 70,91 106
A
'
¨
12,27 : ·
3 ¸
© 81,82 10 S 4,545 10 ¹
9
A
§ 1 0· §
" 1 0· § 1 0·
¨ 1/Z 1 ¸ ¨ 1/12,49 k: 1 ¸ ¨ 80,08 106 S 1 ¸
© ¹ © ¹ © ¹
Reihen-Reihen-Schaltung (Vierpol 3): Umrechnung der Z-Parameter in A-Parameter
Im Abschnitt 10.7.3, S. 235 wurden die Z-Parameter der Reihen-Reihen-Schaltung bereits
berechnet, die für die Kettenschaltung umgerechnet werden müssen (siehe Tabelle S. 181):
§ Z11 det Z · § 4,167 k: 40,67 109 : 2 ·
¨Z Z21 ¸¸ ¨ ¸
A
'" ¨ 21 ¨ 12,2M: 12,2M: ¸
fo
¨ 1 Z 22 ¸ ¨ 1 58,86k: ¸
¨ ¸ ¨ ¸
© 12,2M: 12,2M: ¹
in
© Z21 Z21 ¹
A
'" § 341,0 106
¨
3,328k: ·
9 S 4,817 103 ¸
4.
r2
© 81,83 10 ¹
Querwiderstand (Vierpol 4): Kollektorwiderstand 15k:
ke
§ 1 0· § 1 0· § 1 0·
(A"" )
¨ 1/Z 1 ¸ ¨ 1/15k: 1 ¸ ¨ 66,67 106 S 1 ¸
ni
© ¹ © ¹ © ¹
ch
Matrizenmultiplikationen
1 0
.te
80,08 · 10–6S 1
– 70,91 · 10–6 – 1,053 · 10–3
w
– 12,27: 12,27:
– 81,82 · 10–9S – 4,545 · 10–3 – 445,8 · 10–9S – 4,545 · 10–3
w
w
1 0
66,67 · 10–6S 1
1,363 · 10–6 3,563: 238,9 · 10–6 3,563:
523,9 · 10–12S 1,506 · 10–3 100,9 · 10–9S 1,506 · 10–3
Mit Hilfe der A-Parameter können nun die Betriebskenngrößen berechnet werden, z. B. be-
trägt die Spannungsverstärkung des zweistufigen Verstärkers:
1 1
V uf 4186 72,4dB
A11 238,9 106
248 10 Vierpoltheorie
fo
Die Kollektorschaltung kann als Reihen-Parallel-Schaltung und die Basisschaltung als
Parallel-Reihen-Schaltung des Transistors in Emitterschaltung und des Umpolers aufge-
in
fasst werden:
4.
r2
ke
ni
ch
.te
Für die im Bild 10.69 links gezeichnete Kollektorschaltung sollen die Umrechnungsfor-
w
Abgesehen von dem am Ausgang in Kette geschalteten Umpoler stimmt die Reihen-
Parallel-Schaltung mit der im Bild 10.59, S. 236 überein. Der Umpoler am Ausgang be-
deutet eine Vorzeichenumkehr der Parameter h12 und h21, wie im Abschnitt 10.7.4 be-
schrieben ist. Die h-Parameter der Gesamtschaltung (nach Gl. (10.73), S. 237) sind die
hc-Parameter:
§ h11c h12c · § h11 ' h"
11
' h" ) ·
(h12 12
¨h ¸ ¨ ¸,
© 21c h 22c ¹ © (h '21 h"21 ) h '22 h"22 ¹
wobei die einfach gestrichenen Parameter die Transistorparameter in Emitterschaltung
und die zweifach gestrichenen Parameter die des Umpolers sind, die in der Tabelle auf
S. 188 stehen:
Mit
§ h11 ' · §h § h" " · § 0 1 ·
11e h12e ·
' h12 h12
¨ ' ¸ und ¨ 11
' ¨ ¸ " " ¸ ¨ ¸
© h 21 h 22 ¹ © h 21e h 22e ¹ © h 21 h 22 ¹ © 1 0 ¹
10.8 Die Umrechnung von Vierpolparametern von Dreipolen 249
Die Vierpolparameter der Basisschaltung ergeben sich durch Addition der c-Parameter,
die in die h-Parameter umgerechnet werden müssen.
fo
Möglichkeiten der Zusammenschaltung:
Die Klemmen 1, 2 und 3 des Dreipols können an der durchgehenden Verbindung liegen
in
und die übrigen beiden Klemmen können dann jeweils am Eingang bzw. Ausgang ange-
4.
schlossen sein. Für Transistoren gibt es allerdings nur drei praktische Anwendungen,
denn z. B. in der Basisschaltung liegt der Emitter am Eingang und der Kollektor am Aus-
r2
gang und nicht umgekehrt.
ke
Sind die y-Parameter einer der sechs Grundschaltungen bekannt, dann lassen sich
die y-Parameter der übrigen fünf Grundschaltungen mit Hilfe der vollständigen
ch
Beispiel:
w
Die Leitwertmatrix eines Transistors in Emitterschaltung ist gegeben. Mit Hilfe der vollstän-
digen Leitwertmatrix des Transistors lässt sich für die Basisschaltung die Leitwertmatrix er-
w
Zunächst wird der Dreipol aus der Betriebsschaltung herausgelöst, so dass die drei An-
schlussklemmen des Dreipols gleichberechtigt sind. Die drei Klemmen haben die Ströme
I1, I2, I3 und die Spannungen U10, U20, U30 gegenüber dem Nullpotential. Das Glei-
chungssystem für den allgemeinen Dreipol in Matrizenschreibweise mit Leitwertparame-
tern, die so genannten allgemeinen Leitwertgleichungen,
§ I1 · § y11 y12 y13 · § U10 ·
¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
¨ I 2 ¸ ¨ y 21 y 22 y 23 ¸ ¨ U 20 ¸
¨I ¸ ¨y ¸ ¨ ¸
© 3 ¹ © 31 y32 y33 ¹ © U 30 ¹
enthält die vollständige Leitwertmatrix, in der
die Parameter y11, y12, y21 und y22 gegeben
sind und die Parameter der 3. Zeile und 3.
Spalte ergänzt werden müssen.
fo
y11 y12 y13 0 y11 y21 y31 0
in
y21 y22 y23 0 y12 y22 y32 0
y31 y32 y33 0 y13 y23 y33 0
4.
r2
Damit kann von einer gegebenen Leitwertmatrix die vollständige Leitwertmatrix gebildet
ke
werden.
Zum Beispiel:
ni
gegeben:
ch
§ I1 · § y11 y12 · § U1 ·
¨ ¸ ¨ ¸¨ ¸
.te
© I2 ¹ © y 21 y 22 ¹ © U 2 ¹
Gleichungssystem mit vollständiger Leitwertmatrix:
w
¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
¨ I2 ¸ ¨ y 21 y 22 (y 21 y 22 ) ¸ ¨ U 20 ¸
w
¨I ¸ ¨ (y y ) (y y ) y y y y ¸ ¨ U ¸
© 3¹ © 11 21 12 22 11 12 21 22 ¹ © 30 ¹
Nun wird in dem Gleichungssystem die Zeile und Spalte gestrichen, die der gesuchten
Schaltung mit der entsprechenden durchgehenden Verbindung bzw. der gemeinsamen
Klemme entspricht.
Zum Beispiel:
Die durchgehende Verbindung bzw. gemeinsame Klemme ist „1“, d. h. die 1. Zeile und die
1. Spalte des Gleichungssystems werden gestrichen:
§ I1 · § y11 y12 ( y11 y12 ) · § U10 ·
¨I ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
¨ 2¸ ¨ y 21 y 22 (y 21 y 22 ) ¸ ¨ U 20 ¸
¨ I ¸ ¨ ( y y ) (y y ) 6y ¸ ¨ ¸
© 3¹ © 11 21 12 22 ¹ © U 30 ¹
mit 6y = y11 + y12 + y21 + y22
10.8 Die Umrechnung von Vierpolparametern von Dreipolen 251
fo
I2
Die Elemente der Leitwertmatrix müssen also in diesem Fall kreuzweise vertauscht werden:
in
I3 ¬
4y (y12 y 22 )¬ U3 ¬
I ® (y y
2 21 22 y 22
¸
® U 2 ®
4.
r2
Anwendungsbeispiel:
ke
Die he-Parameter des Transistors können damit in die hb-Parameter umgerechnet werden:
§ IB · § y11e y12e ( y11e y12e ) · § U B0 ·
ni
¨ ¸ ¨
¨ IC ¸ ¨ y 21e y 22e (y 21e y 22e ) ¸¸ ¨¨ U C0 ¸¸
ch
¨I ¸ ¨ ( y y ) (y y ) 6y e ¸ ¨U ¸
© E¹ © 11e 21e 12e 22e ¹ © E0 ¹
.te
§ IE · § 6y e (y12e y 22e ) · § U E ·
¨ ¸ ¨ ¸¨U ¸
© IC ¹ © (y 21e y 22e y 22e ¹ © C¹
w
§ IE · § y11b y12b · § U E ·
w
¨ ¸ ¨ ¸¨ ¸
© IC ¹ © y 21b y 22b ¹ © U C ¹
w
d. h.
y11b = 6ye = y11e + y12e + y21e + y22e (10.81)
y12b = – (y12e + y22e) (10.82)
y21b = – (y21e + y22e) (10.83)
y22b = y22e (10.84)
Mit den Umrechnungsformeln für die Vierpolparameter in der Tabelle S. 181 ergeben sich die
Formeln für die gesuchten hb-Parameter:
1 1
h11b =
y11b y11e y12e y 21e y 22e
1
h11b
1 h12e h 21e det he
h11e h11e h11e h11e
252 10 Vierpoltheorie
h11e h11e
h11b | (10.85)
1 h12e h 21e det he 1 h 21e
mit h12e h21e und det he h21e
h12e det h e
y (y12e y 22e ) h11e h11e
h12b 12b
y11b y11e y12e y 21e y 22e 1
h12e h 21e det h e
h11e h11e h11e h11e
h12e det h e det h e h12e
h12b | (10.86)
1 h12e h 21e det h e 1 h 21e
mit h12e h21e und det he h21e
§h det h e ·
¨ 21e ¸
y 21b (y 21e y 22e ) © h11e h11e ¹
h 21b
fo
y11b y11e y12e y 21e y 22e 1 h h
12e 21e
det h e
h11e h11e h11e h11e
in
(h 21e det h e ) h 21e
h 21b
1 h12e h 21e det he
|
1 h 21e
4. (10.87)
r2
mit h12e h21e und det he h21e
ke
ni
h 22b
y11b y11b
(y11e y12e y 21e y 22e ) y 22e (y12e y 22e )(y 21e y 22e )
.te
h 22b
y11e y12e y 21e y 22e
w
y11e y22e y12e y22e y21e y22e y22e 2 y12e y21e y12e y22e y22e y21e y22e 2
w
h 22b
y11e y12e y21e y22e
w
Die hc-Parameter können auf entsprechende Weise mit Hilfe der vollständigen Leitwertmatrix
errechnet werden.
10.9 Die Wellenparameter passiver Vierpole 253
fo
kehrt:
in
wird an den Eingang dieses Vierpols der Eingangswellenwiderstand geschaltet, dann ist
4.
sein Ausgangswiderstand Zout gleich dem Ausgangswellenwiderstand:
r2
ke
ni
ch
Diese Definition der Wellenwiderstände ist nur für passive, also umkehrbare Vierpole
w
sinnvoll. Beide Wellenwiderstände können mit den Formeln für die Betriebskenngrößen
w
Durch Addieren der beiden Gleichungen Durch Subtrahieren der beiden Gleichun-
entsteht gen entsteht
2 A 21 Zw1 Zw 2 2 A12 2 A 22 Zw1 2 A11 Zw 2
oder oder
A12 Zw1 A11
Zw1 Zw 2 (10.89) (10.90)
A 21 Zw 2 A 22
Durch Multiplizieren und Dividieren der Gln. (10.89) und (10.90) entstehen Formeln, mit
denen die Abhängigkeit der Wellenparameter von den Kettenparametern beschrieben
wird:
Mit den Betriebskenngrößen für Kurzschluss und Leerlauf im Abschnitt 10.4, S. 189 und
fo
S. 193 und den Umrechnungsformeln im Abschnitt 10.2, S. 181
in
A11 A 22
Zin l Z11
A 21 4.
Zout l Z22
A 21
r2
A12 A12
ke
eingesetzt in die Formeln für die Wellenwiderstände Gln. (10.91) und (10.92), bestätigt
sich, dass es bei einem symmetrischen Vierpol nur einen Wellenwiderstand gibt:
A12
Zw1 Zw 2 Zw . (10.95)
A 21
fo
Zw Zin l Zin k Zout l Zout k Zl Zk (10.98)
in
4.
Die Vierpolparameter eines symmetrischen Vierpols lassen sich damit durch Messung der
r2
Leerlauf- und Kurzschlusswiderstände ermitteln:
ke
Zk § Z ·
w
d. h.
1 Zl
A11 A 22 (10.99)
Z Zl Zk
1 k
Zl
Zl
A12 A11 Zk Zk (10.100)
Zl Zk
A11 1
A 21 (10.101)
Zl Zl (Zl Zk )
256 10 Vierpoltheorie
Übertragungsmaß
Die Übertragungseigenschaften eines passiven Vierpols, der mit dem Ausgangswellenwi-
derstand Za = Zw2 abgeschlossen ist, können durch das Wellenübertragungsmaß be-
schrieben werden:
Spannungs-Wellenübertragungsmaß Strom-Wellenübertragungsmaß
U I
g u ln 1 (10.102) g i ln 1 (10.103)
U2 I2
mittleres Wellenübertragungsmaß
1
g (g u g i ) a j b (10.104)
2
mit a Re ^g` Wellendämpfungsmaß
und b Im ^g` Wellenphasenmaß (Winkelmaß).
Das mittlere Wellenübertragungsmaß g kann berechnet werden, wenn von einem passiven
Vierpol die A-Parameter bekannt sind. Die hierfür gültige Formel soll hergeleitet werden.
fo
U1 I1
e 2g e gu gi egu egi
U 2 I2
in
mit
U1 1
A11 A12 Y a A11
4. A12
r2
e gu
U2 V uf Za
ke
I1 1 A 21 A 22 Y a
e gi A 21 Za A 22
ni
I 2 V if Ya
ch
Die Formeln für Vuf und Vif sind in der Tabelle auf S. 196 zu finden.
A 22 A12
.te
I1 A12 A 21 A 22
e gi A 22 A 21 Zw 2 A 22 (10.106)
I 2 A11
2 A12 A 21 A 22 2 A A 21 A11
e 2g A11 A 22 A11 A 22 12
A11 A 22
2 2
A12 A 21 A11 A 22
A11 A 22
10.9 Die Wellenparameter passiver Vierpole 257
2 2
e2g A11 A 22 2 A11 A22 A12 A21 A12 A21
Für passive Vierpole ist das Dämpfungsmaß positiv, a > 0, weil das Spannungs- und
Stromverhältnis jeweils größer 1 und der natürliche Logarithmus positiv sein muss:
U1 I1 U1 I1 e j(M u1 M i1 )
e 2g e 2a e j2b
U 2 I2 U 2 I 2 e j(M u2 M i2 S)
U1 I1
e 2a
U 2 I2
bzw.
fo
1 §U I ·
in
a ln ¨ 1 1 ¸ . (10.109)
2 © U 2 I2 ¹
4.
r2
Übertragungsmaß symmetrischer passiver Vierpole
ke
Für symmetrische Vierpole vereinfachen sich mit den Bedingungsgleichungen für sym-
metrische Vierpole nach S. 222 mit det A = 1 und A11 = A22 die Formeln für das Über-
ni
tragungsmaß:
ch
2
eg A11 A12 A 21 A11 A11 1 (10.110)
.te
g a j b ln §¨ A11 A112 1 ·¸ .
ln A11 A12 A 21
© ¹
(10.111)
w
w
U1 I1
g gu gi ln ln
U2 I2
U1 I
mit a ln ln 1
U2 I2
Beispiel:
Für einen unbekannten passiven symmetrischen Vierpol sind die komplexen Leerlauf- und
Kurzschlusswiderstände messtechnisch bestimmt:
Zl (40,0 j 56,57): 69, 28 : e j(54,7º k 360º)
Lösung:
Nach Gl. (10.98) ist
Zw Zl Z k 69,28 51,96 : 60 :
und nach Gl. (10.104) ist das Dämpfungsmaß
a Re ^g`
§ 2 ·
mit g ln ¨ A11 A11 1 nach Gl. (10.111)
© ¹̧
Zl
mit A11 nach Gl. (10.99)
Zl Z k
ª Zl Zl º
g ln « 1»
«¬ l Zk
Z Zl Zk
¼»
ª Zl Zl Zl Z k º Zl Z k
g ln « » ln
«¬ Zl Z k Zl Z k »¼ Zl Z k
fo
in
Zl Z k
a ln (10.112)
Zl Z k 4.
r2
und mit Zahlenwerten:
54,7º k360º
ke
j
Zl 69,28 : e 2 r (7,39 j 3,83) :
ni
54,7º k 360º
j
Zk 51,96 : e 2 r (6,40 j 3,31) :
ch
° r(13,79 j 0,52) :
Zl Z k ®
.te
°̄ r (0,99 j 7,14) :
w
°13,8 :
Zl Zk ®
w
°̄7,21 :
w
Zl Zk 99,5: 9,97 :
13,8 :
a1 ln ln1,384 0,325
9,97 :
7,21 :
a2 ln ln 0,723 0,325 0 , entfällt.
9,97 :
d. h.
U1 I1 U2 I2
1,384 oder 0,722
U2 I2 U1 I1
Übungsaufgaben zu den Abschnitten 10.1 bis 10.9 259
Bild 10.74
Übungsaufgabe 10.1
10.2 1. Berechnen Sie für die gezeichnete S-Schaltung die Y-Parameter nach den Definitions-
gleichungen des Abschnitts 10.2.
2. Kontrollieren Sie die Ergebnisse mit den Angaben des Abschnitts 10.3.
fo
Bild 10.75
Übungsaufgabe 10.2
in
10.3 4.
Für den gezeichneten passiven Vierpol ist die T-Ersatzschaltung für eine bestimmte Reso-
nanzfrequenz gesucht.
r2
1. Berechnen Sie die Ersatzschaltelemente der T-Ersatzschaltung mit Hilfe der Definitions-
ke
2 2 ZC
2. Stellen Sie das realisierbare Ersatzschaltbild dar.
ch
.te
w
Bild 10.76
w
Übungsaufgabe 10.3
w
10.4 1. Entwickeln Sie für das HF-Ersatzschaltbild eines MOSFET-Transistors (Bild 10.24) die
Formel für die Spannungsübersetzung vorwärts, wobei Sie das Ersatzschaltbild als
S-Ersatzschaltung auffassen.
2. Bestätigen Sie das Ergebnis mit Hilfe der Kirchhoffschen Sätze.
10.5 1. Für die gezeichnete RC-Schaltung ist die Spannungsübersetzung vorwärts in Form eines
algebraischen Operators zu berechnen.
2. Kontrollieren Sie das Ergebnis mit Hilfe der Symbolischen Methode.
3. Bei welcher Kreisfrequenz Z ist die Spannungsübersetzung vorwärts reell?
4. Wie groß ist bei dieser Frequenz die Spannungsübersetzung, wenn die ohmschen Wider-
stände und die Kapazitäten gleich sind?
Bild 10.77
Übungsaufgabe 10.5
260 10 Vierpoltheorie
10.6 Für die gezeichnete Empfangsantenne soll das Leerlauf- und Kurzschlussverhalten beschrie-
ben werden.
1. Geben Sie die Vierpolschaltung der Antenne an.
2. Ermitteln Sie die Leerlaufspannungsübersetzung und den Kurzschlusseingangswiderstand.
3. Wie ändern sich die Formeln für die Spannungsübersetzung und den Eingangswiderstand,
wenn an die Antenne eine Leitung mit dem Ersatzwiderstand R angeschlossen wird?
Bild 10.78
Übungsaufgabe 10.6
fo
in
1 jZT1
4. Vuf Ya K
0 1 jZT2
r2
ke
ni
ch
Bild 10.79
Übungsaufgabe 10.7
.te
3. Ermitteln Sie schließlich Vuf bei Leerlauf für reine RC-Glieder, indem Sie bei dem
Differenzierglied Rp o f und bei dem Integrierglied Rr = 0 setzen.
w
10.8 Fassen Sie die gezeichnete überbrückte T-Schaltung (Brücken-T-Vierpol) als Zusammen-
schaltung zweier Vierpole auf.
1. Geben Sie die Vierpolzusammenschaltung an.
2. Errechnen Sie die Vierpolparameter der Gesamtschaltung aus den Parametern der Ein-
zelvierpole.
3. Entwickeln Sie die Formel für die Leerlaufspannungsübersetzung vorwärts in Abhän-
gigkeit von R, L und C.
Bild 10.80
Übungsaufgabe 10.8
Übungsaufgaben zu den Abschnitten 10.1 bis 10.9 261
10.9 Es ist nachzuweisen, dass die gezeichnete symmetrische X-Schaltung ein phasendrehender
Vierpol ist.
1. Ermitteln Sie Betrag und Phase der Leerlaufspannungsübersetzung.
Bild 10.81
Übungsaufgabe 10.9
2. Führen Sie in die Gleichung für die Phase Z0 = 1/RC ein, berechnen Sie Phasenwerte
für Z/Z0 = 0 0,25 0,5 0,75 1 4/3 2 4 und f, und stellen Sie die Funktion
M = f(Z/Z0) für 0 t M t 180° dar.
Es gilt: arctan(– x) = – arctan x.
10.10 1. Stellen Sie das gezeichnete Doppel-T-RC-Glied (Hoch- und Tiefpass) als Vierpolzu-
sammenschaltung dar.
Um welche Zusammenschaltung handelt es sich?
Wie lassen sich die Parameter des Vierpols prinzipiell ermitteln?
fo
in
4.
r2
Bild 10.82
ke
Übungsaufgabe 10.10
ni
2. Die Vierpolelemente R1, R2, R und C sollen so dimensioniert werden, dass bei einer be-
stimmten Kreisfrequenz Z0 die Spannungsübersetzung vorwärts zu Null wird. Es ist also
ch
von dem Vierpol nur der Vierpolparameter zu berechnen und Null zu setzen, der diese
Forderung erfüllt. Geben Sie die Dimensionierungsgleichung für Z0 und R in Abhän-
.te
2. Ermitteln Sie die Kreisfrequenzen, bei denen die Spannungsübersetzung reell und ima-
w
ginär ist.
Bild 10.83
Übungsaufgabe 10.11
1. Geben Sie an, um welche Rückkopplungsschaltungen es sich bei den drei Transistor-
stufen handelt.
fo
in
4.
r2
Bild 10.86
Übungsaufgabe 10.12
ke
2. Für die im Bild 10.84 gezeichnete Transistorstufe sollen zunächst die Vierpolparameter
ni
3. Die Vierpolparameter und die Betriebskenngrößen sind dann für die Transistorstufe im
Bild 10.85 zu berechnen.
4. Für die im Bild 10.86 gezeichnete Transistorschaltung sind nur die Betriebskenngrößen
.te
10.13 Die im Bild 10.87 gezeichnete Phasenumkehrstufe ist als rückgekoppelter Transistor in
w
Emitterschaltung zu behandeln.
w
§ 5k: 1 104 ·
(h e ) ¨ ¸
© 200 1/ 50 k: ¹
Bild 10.87
Übungsaufgabe 10.13
Übungsaufgaben zu den Abschnitten 10.1 bis 10.9 263
10.14 Zwei Transistoren gleichen Typs sind, wie im Bild 10.88 gezeichnet, zusammengeschaltet.
Bild 10.88
Übungsaufgabe 10.14
fo
2. Berechnen Sie die Spannungsübersetzung des Verstärkers.
in
10.15 1. Wie im Bild 10.69 rechts dargestellt, lässt sich die Basisschaltung als Rückkopplungs-
schaltung eines Transistors in Emitterschaltung mit einem Umpoler auffassen, wobei
der Eingang zusätzlich umgepolt wird. 4.
r2
Entwickeln Sie die Formeln für die hb-Parameter in Abhängigkeit von den he-Parame-
tern, und vergleichen Sie die Ergebnisse mit den Gln. (10.85) bis (10.88).
ke
2. Mit Hilfe der vollständigen Leitwertmatrix sind die Formeln für die hc-Parameter in
Abhängigkeit von den he-Parametern herzuleiten und die Ergebnisse mit den Gln.
ni
10.16 1. Entwickeln Sie für den allgemeinen *-Vierpol II nach Abschnitt 10.3 die Formeln für
.te
Bild 10.88
Übungsaufgabe 10.16
10.17 Bei der Widerstandsmessung am Eingang und Ausgang eines Vierpols ergeben sich die
gleichen Leerlauf- und Kurzschlusswiderstände Zl = 90: und Zk = 80:.
1. Dimensionieren Sie für diesen Vierpol eine T- und eine S-Ersatzschaltung.
2. Kontrollieren Sie die Ergebnisse mit Hilfe einer Stern-Dreieck-Transformation.
264
L
i Lf K et / W mit W
RL Rp
für t = 0
i L (0_ ) i L (0 ) i Le (0 ) i Lf (0 )
fo
R p Uq
in
0K
R i (R L R p ) R L R p
i RL Rp
ni
Uq
ch
mit i
RLRp
Ri
.te
RL Rp
w
Uq Rp
iL
R LR p RL Rp
w
Ri
RL Rp
w
R p Uq
iL
R i (R L R p ) R L R p
R p Uq
i Lf e t / W
R i (R L R p ) R L R p
Uq
i Lf e t / W
RL Rp
Ri RL
Rp
Uq
iL i Lf e t / W
§ R ·
R i ¨1 L ¸ R L
¨ R p ¸¹
©
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 265
di L L Uq § 1·
uL L ¨ ¸ e t / W
dt RL Rp © W¹
Ri RL
Rp
L Uq RL Rp
uL e t / W
RL Rp L
Ri RL
Rp
Uq
uL e t / W
Ri RL
Rp RL Rp
Zu2. Ri = 0:
Uq
iL e t / W
RL
fo
RL Rp
uL Uq e t / W
in
RL
uL
§
Uq ¨1
R p · t / W
¸e
4.
r2
© RL ¹
ke
Zu 1. U u L (R L R) i
ch
di di
L (R L R) i L
.te
U mit u L
dt dt
w
U
ie
RL R
w
w
dif
0 L (R L R) if
dt
L
if K e t / W mit W
RL R
für t = 0:
i(0_ ) i(0 ) ie (0 ) i f (0 )
U U U U
K d. h. K
RL RL R RL RL R
§ 1 1 · t / W
if U¨ ¸e
© RL RL R ¹
U § 1 1 · t / W
i ie if U¨ ¸e
RL R © RL RL R ¹
266 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
di § 1 1 · t / W § 1 ·
uL L LU¨ ¸e ¨ ¸
dt © RL RL R ¹ © W¹
§ 1 1 · t / W R L R
uL L U ¨ ¸e
© RL RL R ¹ L
§R R · R
uL U ¨ L 1¸ e t / W U et / W
© R L ¹ RL
Zu 2. U = uL + RL · i
di di
U L RL i mit u L L
dt dt
U
ie
RL
fo
dif
0 L R L if
in
dt
if K e t / W mit W
L
RL
4.
r2
für t = 0:
ke
U U U U
K d. h. K
ch
RL R RL RL R RL
.te
§ 1 1 · t / W
if U¨ ¸e
© L
R R R L¹
w
§ 1 · t / W
w
U 1
i ie if U¨ ¸e
RL © L
R R R L¹
w
di § 1 1 · t / W § 1 ·
uL L LU¨ ¸e ¨ ¸
dt © RL R RL ¹ © W¹
§ 1 1 · t / W R L
uL L U ¨ ¸e
© L
R R R L¹ L
§ RL ·
uL U ¨ 1¸ e t / W
© RL R ¹
RL RL R
uL U e t / W
RL R
R
uL U e t / W
RL R
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 267
fo
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
8.3
w
Zu 1. U (R1 R 2 ) i u C
w
du C du C
U (R1 R 2 ) C uC mit i C
dt dt
u Ce U
du Cf
0 (R1 R 2 ) C u Cf
dt
u Cf K e t / W mit W (R1 R 2 ) C
für t = 0:
u C (0 ) u C (0 ) u Ce (0 ) u Cf (0 )
0 UK d. h. K U
u Cf U e t / W
uC u Ce u Cf U U e t / W U (1 e t / W )
268 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
Zu 2. u2 = R2 · i + uC
§ 1·
mit i C
du C
dt
U C e t / W ¨ ¸
© W¹
U C U
i e t / W e t / W
(R1 R 2 ) C R1 R 2
u2
R2
R1 R 2
U e t / W U 1 e t / W
ª § R2 · º
u2 U «1 ¨ 1¸ e t / W »
¬ © 1 R R 2 ¹ ¼
ª R R1 R 2 t / W º
u2 U «1 2 e »
¬ R1 R 2 ¼
ª R1 º
u2 U «1 e t / W »
fo
¬ R1 R 2 ¼
in
t = 0:
ª R1 º
u2 U «1
¬ R
»
1 R2 ¼
4.
r2
R1 R 2 R1
ke
u2 U
R1 R 2
ni
R2
ch
u2 U
R1 R 2
.te
w
Zu 1. uR + uC = u
w
R i uC uˆ sin (Zt Mu )
uC du
mit i = i R iC C C
RC dt
§u du ·
R ¨ C C C ¸ uC uˆ sin (Zt Mu )
© RC dt ¹
du C § R ·
RC ¨ 1¸ u C uˆ sin ( Zt M u )
dt © RC ¹
Differentialgleichung für den eingeschwungenen Vorgang:
du Ce § R ·
RC ¨ 1¸ u Ce uˆ sin ( Zt M u )
dt © C
R ¹
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 269
algebraische Gleichung:
§ R ·
RC jZ u Ce ¨ 1¸ u Ce uˆ e j(Zt Mu )
© C
R ¹
Lösung der algebraischen Gleichung:
uˆ e j (Zt Mu ) uˆ e j (Zt Mu M) uˆ
u Ce e j (Zt Mu M)
§ R · 2 Vu
¨ 1¸ jZRC § R ·
¨ 1¸ (ZRC)2
© C
R ¹
© RC ¹
und in den Zeitbereich rücktransformiert:
û
u Ce sin (Zt Mu M) uˆ Ce sin (Zt Mue )
Vu
2
§ R · ZRC
mit Vu = ¨ 1¸ (ZRC) 2 und M arc tan
© C
R ¹ R
1
RC
fo
Die eingeschwungene Kondensatorspannung hat also die Amplitude û Ce und den Anfangsphasen-
winkel Mue:
in
ZRC
û Ce
û
Vu
und M ue Mu M M u arc tan4. R
1
r2
RC
ke
du Cf § R ·
RC ¨ 1¸ u Cf 0
ch
dt © C
R ¹
RC
.te
u Cf K et / W mit W
R
1
w
RC
w
Konstantenbestimmung:
w
û ª¬sin ( Zt M u M) sin (M u M) e t / W º¼
uC
2
§ R ·
¨ 1¸ ( ZRC)2
© RC ¹
270 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
û 2 220V
Zu 2. û Ce 93,47V
Vu 2
§ 1k: ·
2
¨ 1¸ 2 S 500s1 1k: 1PF
© 10k: ¹
û
u Cf sin M ue e Zt / ZW 93,47V sin 114,3q e Zt / ZW
Vu
Zt
1k: 1PF
u Cf 85, 2V e 2,8 rad mit ZW 2S 500s1 2,86 rad
1,1
fo
in
4.
r2
ke
ni
Bild A-143
Übungsaufgabe 8.4
ch
8.5
.te
Zu 1. Differentialgleichungen ab t = 0
w
uR + uL + uC = 0 uR + uL + uC = 0
w
di di
R i L uC 0 R i L uC 0
dt dt
du C 1
mit i C
dt
mit i
C ³
i dt
d 2u C di 1
³
di R i L i dt
und C 0
dt dt 2 dt C
du C d 2u C di d 2i 1
R C LC uC 0 R L 2 i 0
dt dt 2 dt dt C
d 2 u C R du C 1 d 2i R di 1
uC 0 i 0
dt 2 L dt LC dt 2 L dt L C
uCe = 0 ie = 0
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 271
Zu 2.
Die Differentialgleichungen sind identisch mit den Differentialgleichungen der Entladung eines
Kondensators mittels Spule im Abschnitt 8.2.4, Gln. (8.34) und (8.35). Deshalb kann die weitere
Rechnung dort eingesehen und deren Ergebnisse übernommen werden:
für O1 z O2:
2
R § R· 1
mit O1,2 r ¨ G r G 2 Z 0 2 G r N G r jZ
2L © 2L ¹̧ LC
für O1 = O2 = O:
fo
mit O1 O2 O
G Z 0
2L
in
Konstantenbestimmung mit den Anfangswerten:
für O1 z O2:
u Ce (0 ) u Cf (0 )
4. ie (0 ) if (0 )
r2
u C (0 ) u C (0 ) i (0 ) i (0 )
ke
Uq Uq
R 0 K1 K 2 0 C (K1 O1 K 2 O 2 )
R Ri R Ri
ni
§ Uq R ·½ Uq R ½
ch
¨ O2 K1 O 2 K 2 O 2 ¸ ° O1
K1 O1 K 2 O1 °
© R Ri ¹° R Ri °
¾ ¾
.te
§ Uq ·°
K1 O1 K 2 O 2 °°
Uq
¨ K1 O1 K 2 O 2 ¸
(R R i ) C ¿ © (R R i ) C ¹ °¿
w
Uq 1 O 2 RC Uq 1 O1RC
w
K1 K2
(R R i ) C O1 O 2 (R R i ) C O1 O 2
w
für O1 = O2 = O:
u C (0 ) u C (0 ) u Ce (0 ) u Cf (0 ) i (0 ) i (0 ) ie (0 ) if (0 )
Uq Uq
R 0 K1 0 0 C (K 2 O K1 )
R Ri R Ri
Uq Uq
K1 R K2 O K1
R R1 (R R i ) C
Uq O Uq R
K2
(R R i ) C R Ri
Uq
K2 (1 ORC)
(R R i ) C
272 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
Uq 1
i ª(1 O 2 RC) O1 e O1 t (1 O1RC) O 2 e O 2 t º
(R R i ) O1 O 2 ¬ ¼
aperiodischer Fall:
mit O1 G N O2 G N
1
und O1 O 2 2N O1 O 2 G2 N 2 Z 02
LC
Uq
uC ª[1 (G N)RC] e(G N)t [1 (G N)RC] e(G N)t º¼
(R R i ) C 2N ¬
ª1 G RC e Nt eNt e Nt eNt º
fo
Uq
uC e Gt « RC »
(R R i ) C ¬ N 2 2 ¼
in
uC
Uq R
R Ri
ª G 1/ RC
eGt «
¬ N
4. º
sin h ( Nt) cos h ( Nt) »
¼
r2
Uq R
ke
ª G 1/RC N N º
u C (Gt) e Gt « sin h (Gt) cos h (Gt) »
R Ri ¬ N G G ¼
ni
ch
Uq 1
i ª (O1 O1O 2 RC) eO1 t (O 2 O1O 2 RC) eO 2 t º¼
R Ri 2N ¬
.te
Uq 1 ª§ RC · ( GN) t § RC · ( GN ) t º
i «¨ G N ¸e ¨ G N ¸e »
R Ri 2 N ©
w
LC ¹ © LC ¹ ¼
w
Uq ª§ G R / L e Nt eNt e Nt eNt · º
i e G t «¨ ¸»
w
R Ri «¬© N 2 2 ¹ »¼
Uq ªG º
i e Gt « sin h (Nt) cos h (Nt) » mit R/L 2G
R Ri ¬N ¼
Uq ªG N N º
i(Gt) e Gt « sin h (Gt) cos h (Gt) »
R Ri ¬ N G G ¼
periodischer Fall: O1 G jZ O2 G jZ d. h. N jZ
Uq R ª G 1 / RC º
uC e Gt « sin h ( jZt) cos h ( jZt) »
R Ri ¬ jZ ¼
mit sin h (jZt) = j · sin Zt und cos h (jZt) = cos Zt
Uq R ª G 1 / RC º
uC e Gt « sin Zt cos Zt »
R Ri ¬ Z ¼
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 273
Wird diese Gleichung genauso umgewandelt wie die Gl. (8.70) in die Gl. (8.71), indem G durch
G – 1/RC ersetzt wird, dann ergibt sich
G
Uq R § G 1/RC ·
2
( Zt)
u C ( Zt) ¨ ¸ 1 e Z sin ( Zt M* )
R Ri © Z ¹
Z
mit M* arc tan
G 1/ RC
Uq ªG º
i eGt « sin h ( jZt) cos h ( jZt) »
R Ri ¬ j Z ¼
mit sin h ( jZt) j sin Zt und cos h ( jZt) cos Zt
Uq ªG º
i e Gt « sin Zt cos Zt »
R Ri ¬Z ¼
Bei gleicher Umformung wie die der Gl. (8.70) in die Gl. (8.71) ergibt sich
fo
2 G
Uq §G· ( Zt)
i( Zt) ¨ ¸ 1 e Z sin ( Zt M)
in
R Ri Z
© ¹
U q R ª 1 ORC º
ni
1 t » e Ot
R R i «¬
uC
ch
RC ¼
Uq R ª § 1 · º Gt
.te
uC 1 ¨G ¸t e
R R i «¬ © RC ¹ »¼
w
Uq R ª § 1 · º Gt
u C (Gt) 1 ¨1 ¸ (Gt) » e
w
R R i «¬ © GRC ¹ ¼
w
Uq
i ª(1 ORC) ORC O (1 ORC) t º¼ e Ot
R Ri ¬
Uq
i ª1 (O O 2 RC) t º¼ e Ot
R Ri ¬
Uq ª § RC · º Gt 1
i «1 ¨ G ¸t e mit O 2 Z02
R Ri ¬ © LC ¹ »¼ LC
Uq R
i >1 ( G 2G) t @ e Gt mit 2G
R Ri L
Uq
i(Gt) ª1 (Gt) º¼ e Gt
R Ri ¬
274 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
8.6
Zu 1.
fo
Zu 2. L ^V(t)` ^
L lim (1 e t / W ) ` ^
lim L 1 e t / W `
in
Wo 0 Wo 0
L ^V(t)`
§
lim ¨
1 ·
¸
1
mit Gl. (8.77)
4.
r2
Wo 0 © s (1 sW) ¹ s
ke
Mit
d(1 e t / W ) § 1·
ni
1
V (t) lim lim ( e t / W ) ¨ ¸ lim e t / W G(t)
Wo 0 dt Wo 0 © W¹ Wo 0 W
ch
ist
.te
1 ½ 1 ½
L ^V (t)` L ^G(t)` L ® lim e t / W ¾ lim L ® e t / W ¾
¯ W ¿ ¯ W ¿
w
Wo 0 Wo 0
w
§1 W · § 1 ·
L ^G(t)` lim ¨ ¸ lim ¨ ¸ 1 mit Gl. (8.76)
w
Wo 0 © W 1 sW ¹ Wo 0 © 1 sW ¹
Zu 3.
Mit
1 e a s
L ^V(t)` und L ^V(t a)` (vgl. Gl. (8.105))
s s
ist
1 1 e a s s e a s
L ^G(t)` lim lim lim e a s 1
a o0 a s a o0 s a o0
8.7
Kontrolle für den Strom iL:
Differentialgleichung:
di L
L (R L R p ) i L 0
dt
algebraische Gleichung:
L ª¬s I L (s) iL (0) º¼ (R L R p ) I L (s) 0
R p Uq
mit i L (0)
R i (R L R p ) R L R p
ª R p Uq º
L «s I L (s) » (R L R p ) I L (s) 0
«¬ R i (R L R p ) R L R p »¼
fo
R p Uq
in
1
I L (s)
R i (R L R p ) R L R p R L R p
L
s 4.
r2
Rücktransformation in den Zeitbereich:
ke
¾ eat
¯s a ¿
ch
ist
R p Uq RL Rp 1
e t / W
.te
i L (t) mit a
R i (R L R p ) R L R p L W
w
di L
u L (t) L
dt
w
L R p Uq
U L (s) L ª¬s I L (s) iL (0) º¼ s L I L (s)
R i (R L R p ) R L R p
R p Uq 1 L R p Uq
U L (s) sL
R i (R L R p ) R L R p RL Rp R i (R L R p ) R L R p
s
L
§ ·
L R p Uq ¨ s ¸
U L (s) ¨ 1¸
R i (R L R p ) R L R p ¨ R L R p ¸
¨ s ¸
© L ¹
RL Rp
L R p Uq
U L (s) L
R i (R L R p ) R L R p RL Rp
s
L
276 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
u2 du
i C 2
RC dt
R du
u 2 RC 2 u 2 u1 Bild A-146 Übungsaufgabe 8.8 Teil 1
RC dt
fo
du 2 § R ·
RC ¨ 1¸ u 2 u1
in
dt © C
R ¹
§ R
RC >s U 2 (s) u 2 (0) @ ¨
·
1¸ U 2 (s)
4.
U1 (s) mit u 2 (0) 0
r2
© C
R ¹
ke
U 2 (s) 1 U
mit U1 (s)
U1 (s) § R · s
¨1 ¸ sRC
ni
© R C¹
ch
U U 1
U 2 (s)
ª§ R · º R § ·
.te
s Ǭ 1 1
¸ sRC » RC ¨ RC ¸
¬© R C¹ ¼ s ¨1 s ¸
w
¨ 1
R ¸
¨ ¸
© RC ¹
w
1 ½
L1 ® ¾ 1 e t / T
¯ s(1 sT) ¿
U
u 2 (t) (1 e t / W )
R
1
RC
R C C
mit W Bild A-147 Übungsaufgabe 8.8 Teil 1
R 1 1
1
RC R RC
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 277
U 2 (s) R
Zu 2.
U1(s) 1
R
1
sC
RC
§ 1 · R
R ¨ sC ¸ sRC
U 2 (s) © C
R ¹ RC Bild A-148 Übungsaufgabe 8.8 Teil 2
U1 (s) § 1 · § R ·
R ¨ sC ¸ 1 ¨ 1¸ sRC
© RC ¹ © RC ¹
ª R º
« »
U 2 (s) U « RC
RC » mit U1 (s)
U
« ª§ R · º § R · » s
« s «¨ 1¸ sRC» ¨ 1¸ sRC »
¬« ¬© R C ¹ ¼ © RC ¹ ¼»
ª º
« »
« »
« »
fo
R
U « RC RC »
in
U 2 (s) « »
1 « §¨ · 1 s
R RC »
RC «
« s ¨1 s R
RC ¸
¸
R 4.
1»
»
r2
¨ ¸ RC
« ¨ 1¸ »
«¬ © RC ¹ »¼
ke
1 ½ 1 ½ 1 t / T
L1 ® ¾ 1 e t / T und L1 ® ¾ e
ch
¯ s(1 sT) ¿ ¯1 sT ¿ T
ª º
.te
R
« 1 »
u 2 (t)
U
«
R
1 e t /
W RC
RC
e t / W »
w
1 « RC »
R RC
RC «¬ »¼
w
w
U ª R R R º
u 2 (t) « e t / W e t / W e t / W »
1 «¬ C »¼
R R RC RC
RC
ª R RC º
u 2 (t) U« e t / W »
¬ R R C R R C ¼
RC C
mit W
R 1 1
1
RC RC R
Bild A-149 Übungsaufgabe 8.8 Teil 2
Zu 3. Das Übertragungsglied im Bild 8.78 zeigt integrierendes Verhalten und das Übertragungs-
glied im Bild 8.79 differenzierendes Verhalten.
278 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
8.9
U 2 (s) U 2 (s) U C1(s)
Zu 1. G(s) =
U1 (s) U C1 (s) U1 (s)
1
U 2 (s) sC2
mit
U C1 (s) 1
R2 Bild A-150 Übungsaufgabe 8.9
sC2
1
1
sC1
1
R2
U C1 (s) sC2 1
und
U1(s) 1 R1
R1 R1sC1 1
1 1
sC1 R2
1 sC2
R2
sC2
fo
1 1
G(s)
in
§ 1 · R sC R1
1
sC 2 ¨ R 2 ¸ 1 1 1
© sC 2¹ R2
sC2
4.
r2
1
ke
G(s)
(sC2 R 2 1) R1sC1 sC2 R1 sC2R 2 1
ni
1
G(s)
ch
1 1
G(s)
R1C1R 2C2 s 2 s R1C1 R1C2 R 2C2 1
w
U
mit U1 (s) =
w
s
U 1
U 2 (s)
R1C1R 2 C2 § R C R1C2 R 2 C2 1 ·
s ¨ s2 s 1 1 ¸
© R1C1R 2 C2 R1C1R 2 C2 ¹
U 1
U 2 (s)
R1C1R 2C2 s (s s1 ) (s s 2 )
s1,2 G r N
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 279
Die quadratische Gleichung kann nur zwei reelle Lösungen haben, die voneinander verschieden
sind, weil
(R1C1 + R1C2 + R2C2) 2 – 4 · R1C1R2C2 > 0
1 ½ 1 ª 1 º
L1 ® ¾ «1 (beat ae bt ) »
¯ s(s a) (s b) ¿ ab ¬ a b ¼
fo
U 1 ª 1 º
u 2 (t) «1 (s 2 es1t s1 es2 t ) »
in
R1C1R 2C2 s1 s 2 ¬ s1 s 2 ¼
mit s1 G N, s2 G N, s1 s 2
4.
2N
r2
mit s1 s 2 (G N) ( G N)
ke
s1 s 2 G2 N 2
ni
s1 s 2
4 (R1C1R 2C2 ) 2 4 (R1C1R 2C2 ) 2
.te
1
s1 s 2
w
R1C1R 2C2
w
1 ª ½
u 2 (t) U ®1 ¬( G N ) e( G N ) t ( G N ) e( G N ) t º¼ ¾
w
¯ 2 N ¿
° ª G e Nt eNt e Nt eNt º ½°
u 2 (t) U ®1 e Gt « »¾
°¯ ¬ N 2 2 ¼ °¿
ªG º½
u 2 (t) U ®1 e Gt « sin h ( Nt) cos h ( Nt) » ¾
¯ ¬N ¼¿
ªG N N º½
u 2 (Gt) U ®1 eGt « sin h (Gt) cos h (Gt) » ¾
¯ ¬N G G ¼¿
Das Übertragungsglied hat prinzipiell das gleiche Übertragungsverhalten wie der Reihenschwing-
kreis für den aperiodischen Fall (siehe Abschnitt 8.3.4, Beispiel 4, Gl. (8.126)).
280 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
RC (RC) 2
3 94 3 r 5
mit s1,2 r GrN
2 RC 4 R 2C 2 2 RC
0,38 2,62
d. h. s1 und s 2 (vgl. Beispiel 2 im Abschnitt 8.3.2)
R RC
8.10
Der im Bild 8.81 gezeichnete Ausgleichsvorgang ist im Abschnitt 8.3.4, Beispiel 4 im Zeitbereich
und mit Hilfe der Laplacetransformation vollständig berechnet, so dass hier nur noch die Interpreta-
tion der Ergebnisse mit Zahlenwerten notwendig ist.
Ob es sich um den aperiodischen Fall, aperiodischen Grenzfall oder periodischen Fall handelt, wird
durch die Lösung der charakteristischen Gleichung (siehe Gln. (8.36) und (8.37)) unterschieden:
fo
2
§ R · ! 1 ! L 1H
2 2 400:
in
¨ ¸ oder R
© 2L ¹ LC C 25PF
1. R = 240: < 400:: periodischer Fall. 4.
r2
Nach Gl. (8.130) (uC = u2) und (8.131) ist
R 240:
ke
mit G 120s 1
2L 2 1H
ni
1 1 G
und Z G2 (120s 1 )2 160s 1 , d. h. 0,75
1H 25PF Z
ch
LC
G ½
.te
2
° §G· ( Zt) °
u 2 ( Zt) U ®1 ¨ ¸ 1 e Z sin ( Zt M) ¾
°¯ Z
© ¹ °¿
w
Z ½
w
° °
u 2 ( Zt) 100V ®1 1, 25 e 1,33 sin ( Zt 0,93) ¾
w
°¯ °¿
1
mit M arc tan 53,13D 0,93 rad
0,75
G Zt
U Z( Zt) 100V
i ( Zt) e sin Zt
e 1,33 sin Zt
ZL 160s 1H
1
Bild A-151
Übungsaufgabe 8.10, periodischer Fall
2. R = 400:: aperiodischer Grenzfall.
Nach Gl. (8.128) (uC = u2) und (8.129) ist
R 400:
mit G 200s 1
2L 2 1H
u 2 ( Gt) ^
U 1 >1 ( Gt)@ e Gt ` ^
100V 1 >1 (Gt) @ e Gt `
U 100V
i (Gt) 2 (Gt) e Gt 2 (Gt) e Gt
R 400:
fo
Gt 0 0,25 0,5 0,75 1,0 1,5 2,0 3,0 4,0 5,0
in
u2 in V 0 2,65 9,02 17,3 26,4 44,2 59,4 80,1 90,1 96,0
i in mA 0 97,4 152 177 184 4.
167 135 74,7 36,6 16,8
r2
Darstellung siehe Bild A-152
ke
ni
ch
.te
Bild A-152
Übungsaufgabe 8.10, aperiodischer Grenzfall
w
R 500:
mit G 250s1
2L 2 1H
N 150 s 1
und 0,6
G 250 s 1
ªG N N º½
u 2 (Gt) U ®1 eGt « sin h (Gt) cos h (Gt) » ¾
¯ ¬N G G ¼¿
° ª 1 º °½
u 2 (Gt) 100V ®1 e Gt « sin h 0,6 (Gt) cos h 0,6 (Gt) » ¾
°̄ ¬ 0,6 ¼ ¿°
U N 100V
i (Gt) e Gt sin h (Gt) e Gt sin h 0,6 (Gt)
NL G 150s 1 1H
282 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
Bild A-153
Übungsaufgabe 8.10, aperiodischer Fall
8.11
fo
d 2uC R du C 1
u 0
in
dt 2 L dt LC C
¬ ¼ L ¬ ¼ LC
4.
ªs 2 U (s) s u (0) u c (0) º R ªs U (s) u (0) º 1 U (s) 0
r2
C C C C C C
ke
Uq i(0) Uq
mit u C (0) R und u Cc (0)
R Ri C (R R i )C
ni
ch
Uq R Uq R R Uq R 1
s 2 U C (s) s s U C (s) U C (s) 0
R Ri (R R i ) C L L R R i LC
.te
Uq R Uq R § R 1 · §R 1 ·
s ¨ ¸ s¨
w
R R i R R i © L RC ¹ Uq R ¸
UC © L RC ¹
w
R
s2 s
1 R R i s2 s R 1
w
L LC L LC
2
R § R · 1
s1,2 r ¨ ¸ G r N G r jZ
2L © 2L ¹ LC
s1 z s2 (aperiodischer und periodischer Fall)
§R 1 ·
s¨ ¸
Uq R © L RC ¹
U C (s)
R R i (s s1 ) (s s2 )
nach den Korrespondenzen Nr. 41 und 34 (siehe Abschnitt 8.3.6)
s ½ 1
L1 ® ¾ (aeat be bt )
¯ (s a) (s b) ¿ ab
1 ½ 1
L1 ® ¾ (eat e bt )
¯ (s a) (s b) ¿ ab
8 Ausgleichsvorgänge in linearen Netzen 283
Uq R ª §R 1 · s t º
u C (t)
1
R R i s1 s2
«s1 es1t s2 es2 t ¨
¸ e1 e 2 »
© L RC ¹
st
¬ ¼
mit s1 G N, s2 G N und s1 s 2 2N
Uq R 1 ª§ R 1 · ( G N ) t § R 1 · ( GN ) t º
u C (t) «¨ G N ¸e ¨ G N ¸e »
R Ri 2 N ¬ © L RC ¹ © L RC ¹ ¼
R
mit 2G
L
Uq R 1 ª§ 1 · Nt § 1 · N t º
u C (t) e Gt ¨G N ¸ e ¨G N ¸e »
R Ri 2 N «¬© RC ¹ © RC ¹ ¼
Uq R ª G 1 / RC eN t e N t eN t e N t º
u C (t) e Gt « »
R Ri «¬ N 2 2 »¼
fo
Uq R ª G 1 / RC º
u C (t) e Gt « sin h (Nt) cos h (Nt) »
R Ri N
in
¬ ¼
dt
ª Uq º
ni
§R 1 ·
s2 s ¨ ¸ U RC
U q RC © L RC ¹ q
I(s)
w
R Ri s2 s
R 1 R Ri
w
L RC
w
ª 2 §R 1 · § 2 R 1 ·º
s s¨ ¸ ¨s s ¸
U q RC « © L RC ¹ © L LC ¹ »
I(s) « »
R Ri « R
s2 s
1 »
«¬ L LC »¼
1 1
U q RC s
I(s) RC LC
R Ri R 1
s2 s
L LC
R R
Uq s Uq s
I(s) L L mit s1 z s 2
R Ri 2 R 1 R R i (s s1 ) (s s 2 )
s s
L LC
284 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
ª º
Uq 1 R
i(t) «s1 es1t s2 es2 t es1t es2 t »
R Ri s1 s2 ¬ L ¼
mit s1 G N, s2 G N und s1 s 2 2N
Uq 1 ª§ R· § R· º
i(t) «¨ G N ¸ e( G N ) t ¨ G N ¸ e( GN ) t »
R Ri 2 N ¬ © L ¹ © L ¹ ¼
weiter siehe Lösung der Aufgabe 8.5
s1 = s2 aperiodischer Grenzfall
§R 1 ·
s¨ ¸
Uq R © L RC ¹
U C (s) mit a G
R Ri (s a) 2
fo
° s ½° ° 1 ½°
in
L1 ® ¾ (1 at) eat L1 ® ¾ t eat
°̄ (s a) °¿
2
°̄ (s a)2 °¿
Uq R ª
4.
§R 1 · Gt º
r2
u C (t) «(1 Gt) e Gt ¨ ¸te »
R Ri ¬ © L RC ¹ ¼
ke
Uq R ª § R 1 · º Gt
u C (t) 1 ¨ G ¸t e
R R i «¬ © L RC ¹ »¼
ni
ch
R
mit 2G
L
.te
Uq R ª § 1 · º Gt
u C (t) 1 ¨G ¸t e (vgl. Lösung der Aufgabe 8.5)
R R i «¬ © RC ¹ »¼
w
w
R
s
w
Uq L
i(t) mit a G
R R i (s a)2
nach den Korrespondenzen Nr. 40 und 31 (siehe oben) ist
Uq ª R º
i(t) « (1 Gt) e Gt t e Gt »
R Ri ¬ L ¼
Uq ª § R· º
i(t) «1 ¨ G ¸ t eGt »
R Ri ¬ © L¹ ¼
R
mit 2G
L
Uq
i(t) ª1 Gt º¼ e Gt (vgl. Lösung der Aufgabe 8.5)
R Ri ¬
9 Fourieranalyse 285
9.1
Zu 1. Symmetrie 2. Art, a0 = 0, ak = 0
T/2 T/2
4 4 2uˆ
bk
T ³ v(t) sin k Zt dt
T ³ T
t sin k Zt dt
0 0
T/2
8uˆ
bk
T2 ³ t sin k Zt dt
0
sin ax x cos ax
mit ³ x sin ax dx a2
a
T/2
8uˆ ª sin kZt t cos kZt º
fo
«
kZ »¼ 0
bk
T2 ¬ (kZ)
2
in
ª ZT T ZT º
8uˆ « sin k 2 0 2 cos k 2 0 » 4.
bk « »
r2
T2 « (kZ)
2 kZ »
¬ ¼
ke
¼ T2 k
2uˆ ( 1) k
ch
bk
S k
.te
2uˆ f (1) k
u (t)
S k 1 k
¦ sin k Zt
w
w
S © 1 2 3 4 ¹
§ sin Zt sin 2 Zt sin 3 Zt sin 4 Zt ·
u (t) 200V ¨ ... ¸
© 1 2 3 4 ¹
Zu 2. û k a k 2 bk 2 bk
2uˆ 200V
û k
Sk k
M1 0D M2 180D
M3 0D M4 180D
uzw.
1 1 1 S2
Zu 3. kc ... 1 0,803
4 9 16 6 Bild A-154 Übungsaufgabe 9.1
286 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
9.2
Zu 1. Gerade Funktion:
2uˆ
u( Zt) Zt uˆ
S
d. h. Symmetrie 1. und 3. Art
mit bk = 0 und a2k = 0
S/ 2
4
a 2k 1
S
³ u(Zt) cos (2k 1) Zt d (Zt)
Bild A-155 Übungsaufgabe 9.2
0 Gerade Funktion
S/ 2 S/ 2
4 2uˆ 4uˆ
a 2k 1
S2
³ (Zt) cos (2k 1) Zt d (Zt)
S
³ cos (2k 1) Zt d (Zt)
0 0
cos ax x sin ax
mit ³ x cos ax dx a2
a
fo
S S
8uˆ ª cos (2k 1) Zt Zt sin (2k 1) Zt º 2 4uˆ ª sin (2k 1) Zt º 2
a 2k 1 2 « » «
in
S ¬ (2k 1)2 2k 1 S ¬ 2k 1 »¼
¼0 0
ª
8uˆ «
S
cos (2k 1) 1
S
sin (2k 1) »
Sº 4.4uˆ «
ª Sº
sin (2k 1) »
r2
2 « 2 2 2 2
a 2k 1 » « »
S « (2k 1) 2 2k 1 » S « 2k 1 »
ke
¬ ¼ ¬ ¼
S S
sin (2k 1) sin (2k 1)
ni
¦
8uˆ 8uˆ
u (Zt) ¨ ... ¸
S k 0 (2k 1)2
2 S2 © 1 9 25 ¹
w
Ungerade Funktion
w
2uˆ
u(Zt) Zt
w
S
d. h. Symmetrie 2. und 3. Art
mit a0 = 0, ak = 0 und b2k = 0
S/ 2
4
b 2k 1
S
³ u(Zt) sin (2k 1) Zt d (Zt) Bild A-156 Übungsaufgabe 9.2
0 Ungerade Funktion
S/ 2
4 2uˆ
b 2k 1
S2
³ (Zt) sin (2k 1) Zt d (Zt)
0
sin ax x cos ax
mit ³ x sin ax dx a2
a
9 Fourieranalyse 287
S
8uˆ ª sin (2k 1) Zt Zt cos (2k 1) Zt º 2
b2k 1 « »
S2 ¬ (2k 1)
2 2k 1 ¼0
ª S S S º
cos (2k 1) 0 »
8uˆ « (2k 1) 2 2
sin
2 8uˆ ( 1) k
b2k 1 « »
S2 « (2k 1) 2 2k 1 » S (2k 1)2
2
¬ ¼
f
( 1) k sin (2k 1) Zt § sin Zt sin 3 Zt sin 5 Zt ·
¦
8uˆ 8uˆ
u ( Zt) ¨ ... ¸
S k 0
2 (2k 1)2 S2 © 1 9 25 ¹
Zu 2. sin (Zt + S/2) = cos Zt
sin (3 Zt + 3S/2) = – cos 3Zt
sin (5 Zt + 5S/2) = cos 5 Zt
usw.
9.3
fo
Zu 1. i (Zt) ˆi sin Zt
in
° î sin Zt für 0 d Zt d S
i ( Zt) ® 4.
°̄ î sin Zt für S d Zt d 2S
r2
mit Symmetrien 1. und 4. Art,
ke
d. h. bk = 0 und a2k – 1 = 0
Bild A-157 Übungsaufgabe 9.3
Zu 2. Zu berechnen sind:
ni
a 32 b32
ch
a 42 b42
.te
î4 a4 , weil b4 = 0
a 52 b 52
w
S S
2 2 ˆi
a4 ³
i( Zt) cos 4 Zt d (Zt) ³
sin Zt cos 4 Zt d (Zt)
w
S S
0 0
mit a 1 und b 4
S
2 ˆi ª cos Zt cos 4 Zt 4 sin Zt sin 4 Zt º
a4
S «¬ 1 16 »¼
0
2 ˆi
a4 >cos S cos 4 S 4 sin S sin 4 S cos 0 cos 0@
15S
2 ˆi 4 ˆi
a4 ( 2)
15 S 15 S
4 ˆi
ˆi
4 0,085 ˆi
15 S
288 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
9.4
Zu 1. Die Funktion hat die Symmetrie 3. Art, deshalb sind a2k = 0 und b2k = 0.
Zu berechnen sind:
û 3 a 32 b32
cos (a b) x cos (a b) x
mit ³ sin ax cos bx dx
2 (a b)
2 (a b)
für a 2 z b2
mit a = 1 und b = 3
S
2uˆ ª cos (2) Zt cos 4 Zt º
a3 « »
S ¬ 2 (2) 24 ¼S
2
fo
a3 »
S ¬ 4 8 ¼
in
2uˆ ª1 1 1 1 º uˆ
a3 «
S ¬ 4 8 »¼ S 4.
S S
r2
2 2 uˆ
b3
S ³
u ( Zt) sin 3 Zt d ( Zt)
S ³ sin Zt sin 3 Zt d ( Zt)
ke
0 S/2
sin (a b) x sin (a b) x
³ sin ax sin bx dx für a z b
ni
mit
2 (a b) 2 (a b)
ch
mit a = 1 und b = 3
S
.te
S
2 uˆ ª sin (2) Zt sin 4 Zt º 2uˆ ª sin 2 Zt sin 4 Zt º
b3 « » «
S ¬ 2 (2) 24 ¼ S S ¬ 4 8 »¼ S
w
2 2
w
4 8 ¼
û 220V 2
û 3 a3 99V
S S
9.5
Zu 1. Symmetrie 1. Art (gerade Funktion) mit bk = 0
S a
1 uˆ uˆ a
a0
S ³
u (Zt) d (Zt)
S ³
d (Zt)
S
0 0
S a
2 2 uˆ
ak
S ³
u ( Zt) cos k Zt d ( Zt)
S ³
cos k Zt d ( Zt)
0 0
a
2 uˆ sin kZt 2 uˆ sin ka
ak
S k 0 S k
9 Fourieranalyse 289
uˆ a 2uˆ f sin ka
u (Zt)
S
S k 1 k
¦ cos k Zt
fo
und die Gl. (9.48)
in
1
bk (s1 cos k [1 s 2 cos k [2 )
Sk 4.
1
> uˆ cos ka uˆ cos k (2S a)@
r2
bk 0
Sk
ke
2uˆ sin ka ak
Zu 3. û k a k 2 bk 2 ak , M uk arc tan
S k bk 2
ch
2S
1
³ u (Zt) e jkZt d (Zt)
.te
2S
1 ª º
a
³
« uˆ e jkZt d( Zt) ³
uˆ e jkZt d( Zt) »
w
ck
2S « »¼
¬0 2 S a
w
2S º
û ª e jkZt
a
e jkZt
ck « »
2 S « jk 0 jk 2 S a »
¬ ¼
û
ck ªe jka 1 e jk2 S e jk (2 S a) º¼
j 2kS ¬
mit e jk2S 1 und e jk(2S a) e jk2S e jka e jka
uˆ e jka
e jka
uˆ e jka e jka
ck
kS 2 j kS 2j
û sin ka a k b ak
ck j k , weil b k 0
S k 2 2 2
û sin ka
ck und \ k 0, weil ck reell und positiv
S k
290 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
Zusammenhänge zwischen den Amplituden- und Phasenspektren nach Gln. (9.86) und (9.87) für
k = 0 … f bzw. k = – f … + f:
2uˆ sin ka S S
û k 2 ck und M uk \k
S k 2 2
9.6
Zu 1. Symmetrie 1. Art mit bk = 0
S a
1 1 § Zt ·
a0
S ³
u( Zt) d ( Zt)
S ³ uˆ ¨ 1 ¸ d ( Zt)
© a ¹
0 0
uˆ ª º
a a a
1 uˆ ª 1 ( Zt)2 º
a0
S « ³
« d ( Zt)
a ³
Zt d( Zt) »
»¼
« Zt
S ¬ a 2 ¼0
»
¬0 0
uˆ ª 1 a2 º uˆ a
a0 «a »
S ¬ a 2¼ 2S
fo
S S
§ Zt ·
in
2 2
ak
S ³
u ( Zt) cos k Zt d ( Zt)
S ³ uˆ ¨ 1 ¸ cos k Zt d ( Zt)
© a ¹
0 0 4.
r2
2uˆ ª º
a a
1
ak ³
« cos k Zt d ( Zt) ³
(Zt) cos k ( Zt) d ( Zt) »
ke
S « a »¼
¬0 0
ni
cos ax x sin ax
mit ³ x cos ax dx
ch
a2 a
a
.te
¨ ¸ 2»
S «¬ k
ak
a © k2 ¹ a k ¼
w
2uˆ 1 cos ka
ak
Sa k2
f
uˆ a 2uˆ 1 cos ka
u ( Zt)
2S
Sa k 1
¦ k2
cos k Zt
§ uˆ · uˆ
sc2 0 ¨ ¸
© a¹ a
s3c u c( [ 3c 0) u c( [ 3c 0)
uˆ uˆ
s3c 0
a a
Nach Gl. (9.53) ist Bild A-159 Übungsaufgabe 9.6
3
¦ sic cos k [ ci
1
ak
S k2 i 1
fo
ak
S k2
1
s1c cos k [1c sc2 cos k [ 2c s3c cos k [ 3c
in
1 ª 2uˆ uˆ uˆ º
ak cos k 0 cos k a cos k (2S a) »
4.
S k 2 «¬ a a a ¼
r2
mit cos k (2S a) cos ka
2uˆ 1 cos ka
ke
ak
Sa k2
ni
¦ sci cos k [ ci
1
bk
S k2 i 1
.te
bk
S k2
1
s1c sin k [1c sc2 sin k [ 2c s3c sin k [ 3c
w
1 ª 2uˆ uˆ uˆ º
w
9.7
Zu 1. Die Funktion hat keine Symmetrien.
2S p2 S
1 uˆ uˆ p2 S
a0 ³ u ( Zt) d ( Zt) ³ d ( Zt) > Zt @0
2S 2S 2S
0 0
û
a0 p 2S uˆ p
2S
Der Gleichanteil kann auch aus der Rechteckfläche A ermittelt werden:
A uˆ p2S
a0 uˆ p
2S 2S
2S p2 S
1 uˆ
ak
S
³ u (Zt) cos k Zt d (Zt)
S
³ cos k Zt d (Zt)
0 0
p2 S
uˆ ª sin k Zt º uˆ
ak sin k p2S
S «¬ k »¼ 0 Sk
fo
2S p2 S
in
1 uˆ
bk
S
³ u (Zt) sin k Zt d (Zt)
S
³ sin k Zt d (Zt)
0 0 4.
r2
p2 S
uˆ ª cos k Zt º uˆ
bk (1 cos k p2S)
S «¬ »
¼0 Sk
ke
k
2S p2 S
ni
1 1
Zu 2. ck
2S
³ u (Zt) e jk Zt d (Zt)
2S
³ uˆ e jk Zt d (Zt)
ch
0 0
p2 S
uˆ ª e jk Zt º
.te
uˆ e jkp 2S 1
ck « »
2S ¬ jk ¼ 0 2Sk j
w
û cos k p 2S j sin kp 2 S 1
w
ck
2Sk j
w
uˆ uˆ ak b
ck sin k p 2S j (1 cos kp 2 S) j k
2Sk 2Sk 2 2
Zu 3. û k a k 2 bk 2
2 2
§ uˆ · ª uˆ º
û k ¨ sin kp2 S ¸ « (1 cos kp2S) »
© Sk ¹ ¬ Sk ¼
û
û k sin 2 kp 2S 1 2 cos kp 2S cos 2 kp 2S
Sk
uˆ 2 uˆ
û k 2 2 cos kp 2S 1 cos kp 2S
Sk Sk
1 uˆ
ck uˆ k 1 cos kp 2S
2 2 Sk
9 Fourieranalyse 293
û k 1 cos kp 2S
Zu 4. û k bez.
2 uˆ k
S
k 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
fo
Bild A-160
Übungsaufgabe 9.7
in
9.8
4.
r2
Zu 1.
ke
ni
ch
.te
w
w
f
¦ Ik2
1 2
Zu 2. I I12 I32 I12 I 1,05 I1
k 0
9 1
I ˆi I3 1 1
1,05 mit 3
oder I3 I1
I1 ˆi I1 3 3
1
f
¦ Ik2
2
§ I1 · 1
I 32 ¨ ¸
Zu 3. k k 2 ©3¹ 9 0,316
f I12 I 32
2 1
§I · 1
¦ Ik 2 I12 ¨ 1 ¸
©3¹ 9
k 1
f
I32
¦ Ik2
1
kc 0,333
I1 k 2
I1
294 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
9.9
f f
Zu 1. F( jZ) ³ f (t) e jZt dt ³ eat e jZt dt
f 0
f
F( jZ) ³ e(a jZ) t dt
0
f
e (a jZ) t 1
F( jZ)
(a jZ) a jZ
0 Bild A-162 Übungsaufgabe 9.9
(vgl. Korrespondenz)
Die Ortskurve mit Z = p · Z ist ein „Kreis durch den Nullpunkt“ (siehe Band 2,
Abschnitt 5.3).
Zu 2. Nach Gl. (9.93)
1 a jZ a Z
F( jZ) R( Z) j X( Z) j 2
a j Z a jZ a2 Z2 a Z2
fo
a Z
mit R(Z) und X(Z)
a 2 Z2 a 2 Z2
in
F( jZ) F( jZ) e j M ( Z)
4.
r2
1 1 X ( Z) Z Z
mit F( jZ) und M ( Z) arc tan arc tan arc tan
a jZ a 2 Z2 R ( Z) a a
ke
Zu 3.
ni
ch
.te
w
w
9.10
0 f
Zu 1. F( jZ ) ³ (1) e jZt dt ³ (1) e jZt dt
f 0
0 f
e jZ t e jZ t
F( jZ )
jZ jZ
f 0
1 1 2
F( jZ )
jZ jZ jZ
2
F( jZ) R(Z) j X(Z) j
Z
2
d. h. R( Z) 0 und X( Z)
Z
Bild A-164 Übungsaufgabe 9.10
9 Fourieranalyse 295
1 1
Zu 2. V(t) sgn t
2 2
1 ½ 1 ½
F ^V(t)` F ® sgn t ¾ F ® ¾
¯2 ¿ ¯2 ¿
1 ½ 1
mit F ® sgn t ¾ (siehe unter 1.)
¯2 ¿ jZ
1 ½ 1
und F ® ¾ 2S G(Z)
¯2 ¿ 2 Bild A-165 Übungsaufgabe 9.10
(vgl. Beispiel 5)
1
F ^V(t)` S G ( Z) (vgl. Korrespondenz)
jZ
9.11
x(t) G(t) und X( jZ) F ^G(t)` 1
fo
Y( jZ) X( jZ) G( jZ)
in
1
1
jZ C
4.
r2
RC 1 1
mit G( jZ)
§ 1 · § R ·
ke
1
R R ¨ j ZC ¸ 1 ¨1 ¸ jZRC
1
j ZC © C
R ¹ © RC ¹
ni
RC
ch
1 1
Y( jZ) 1
§ R · ª§ 1 1 · º
.te
¨1 ¸ jZRC RC «¨ ¸ jZ»
© RC ¹ ¬© RC R C ¹
C ¼
w
1 ½
mit F 1 ® V(t) e at
w
¾
¯ a jZ ¿
w
(siehe Korrespondenz)
1
y(t) V(t) e t / W
RC
1
mit W C
1 1
Bild A-166 Übungsaufgabe 9.11
R RC
9.12
1
Rr
U2 jZCr
Zu 1. G( jZ)
U1 1 1
Rr
j ZC r 1
jZCp
Rp
296 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
§ 1 ·§ 1 ·
¨ Rr ¸ ¨¨ jZ C p ¸
¸
© j Z C r ¹© p R ¹
G( jZ)
§ 1 ·§ 1 ·
1 ¨ Rr ¸ ¨¨ jZ C p ¸
© j ZC r ¹ © R p ¸
¹
§ R r Cp · § 1 ·
¨ ¸ j ¨ ZR r C p ¸
¨ R p Cr ¸ ¨ Z R ¸
pC r ¹
G( jZ) © ¹ ©
§ R Cp · § 1 ·
¨¨ 1 r ¸¸ j ¨¨ ZR r Cp ¸¸
© R p C r ¹ © Z R pCr ¹
mit Z p Z0
§R Cp · § 1 ·
¨ r ¸ j ¨ p Z0 R r C p ¸
¨ R p Cr ¸ ¨ p Z R C ¸
G( jZ) © ¹ © 0 p r¹
§ R r Cp · § 1 ·
¨¨1 ¸¸ j ¨¨ p Z0 R r Cp ¸¸
© R p C r ¹ © p Z 0 R p C r¹
fo
Zu 2. Die Ortskurve ist ein „Kreis in allgemeiner Lage“ (siehe Band 2, Abschnitt 5.4) mit der
in
Bezugsfrequenz Z0, die aus
Z0 R r Cp
1
Z0 R pC r
4.
r2
berechnet wird:
ke
1 1
Z0
R r Cr R pCp 5 103 : 2 109 F 10 103 : 1 109 F
ni
ch
Z0 100 103 s 1
bzw.
.te
1
f0 100 103 s 1 15,9 kHz.
w
2S
Mit
w
und
1 1
0,5
Z0 R pCr 100 103 s 1 10 103 : 2 109 F
ist
§1 1· § 0,5 ·
¨ ¸ j ¨ p 0,5 ¸
© 2 2¹ © p ¹
G( jZ)
§ 1 1· § 0,5 ·
¨1 ¸ j ¨ p 0,5 ¸
© 2 2¹ © p ¹
§ 1· § 1·
1 j 0,5 ¨ p ¸ A ¨p ¸ B
G( jZ) © p¹ © p¹
§ 1· § 1·
2 j 0,5 ¨ p ¸ C ¨p ¸ D
© p¹ © p¹
mit B D j 0,5
9 Fourieranalyse 297
Nach der Konstruktionsvorschrift im Band 2, Abschnitt 5.4 wird die Ortskurve konstruiert:
BC
Zu 1. N A A C 1 2 1
D
C § 1· D 2 § 1 · j 0,5 § 1·
Zu 2. G ¨p ¸ ¨p ¸ 2 j 0,5 ¨ p ¸
N © p¹ N 1 © p ¹ 1 © p¹
Zu 3. und 4. siehe Bild A-167
1 N 1 1
Zu 5.
2E 2C 2 2 4
Da der Kreis mit dem Geradenmaßstab zu klein werden würde, wird für den Abstand 1/4 für
den Kreismittelpunkt ein neuer, doppelt so großer Maßstab gewählt.
Zu 6. und 7. siehe Bild A-167
Zu 8. – L = – B/D = – 1
f = p · f0
p
in kHz
0 0
fo
1/4 4,0
in
1/3 5,3
1/2 8,0
4. 1 15,9
r2
2 31,8
ke
3 47,7
4 63,7
ni
f f
ch
.te
w
w
Bild A-167
w
Übungsaufgabe 9.12
1
p 1: G ( jZ)
2
1 j 0,5 1,5 1 j 0,75 2 j 0,75
p 2: G ( jZ) 0,56 j 0,16
2 j 0,5 1,5 2 j 0,75 2 j 0,75
1 1
j 0,5 j 0,5 2
p p
p f: G ( jZ) lim 1
p of 2 1
j 0,5 j 0,5 2
p p
298 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
10 Vierpoltheorie
10.1
1
Zu 1. U1 R I 1 ( I1 I 2)
j ZC
1
U2 (R L jZL) I 2 ( I 1 I 2)
jZC
Bild A-168 Übungsaufgabe 10.1
bzw.
§ 1 · 1
U1 ¨R ¸ I1 I2 Z11 I 1 Z12 I 2
© j ZC ¹ j ZC
1 ª § 1 ·º
U2 I 1 « R L j ¨ ZL ¸ I Z21 I 1 Z22 I 2
jZC ¬ © ZC ¹ »¼ 2
fo
in
§ 1 1 ·
¨ R jZC jZC ¸
§ Z1 Z2 Z2 ·
¨ 4. ¸
Zu 2. (Z) ¨ ¸ ¨
© Z2 Z 2 Z3 ¹ 1 § 1 ·¸
r2
¨ R L j ¨ ZL ¸¸
© jZC © ZC ¹ ¹
ke
1
Zu 3. Wegen Z12 Z21 ist der Vierpol umkehrbar.
j ZC
ni
ch
10.2
Die S-Schaltung im Bild 10.75 ist symmetrisch,
.te
Zu l.
d. h. nach Gln. (10.59) und (10.54) ist Y11 = Y22 und Y12 = Y21:
w
w
§ I1 · 1
Y11 ¨ ¸ jZ (C Ck )
w
© U1 ¹ U 2 0
jZL
ª 1 º
Y11 j «Z (C Ck ) Y22
¬ ZL »¼
Bild A-169 Übungsaufgabe 10.2
§ I2 ·
Y21 ¨ ¸ jZC k Y12
© U1 ¹ U 2 0
Zu 2.
§ 1 1 1· § § 1 · ·
¨Z Z ¸ ¨ j ¨ ZC Z ¸ jZC k jZCk ¸
¨ 1 2 Z2
¸ ¨ © L¹ ¸
(Y)
¨ 1 1 1 ¸ ¨ § 1 ·¸
¨ Z
Z2 Z3 ¸¹ ¨ jZC k jZCk j ¨ ZC ¸¸
© 2 © © ZL ¹ ¹
10 Vierpoltheorie 299
10.3
Zu 1. Die T-Ersatzschaltung mit Z-Parametern
(siehe Bild 10.9) enthält wegen Z12 = Z21
keine Spannungsquelle, weil passive Vier-
pole umkehrbar sind (siehe Abschnitt 10.6
und Gl. (10.55)).
Die Definitionsgleichungen für die Z-Pa-
rameter stehen im Abschnitt 10.2.
Bild A-170 Übungsaufgabe 10.3
§ U1 ·
Z11 ¨ ¸
© I1 ¹ I2 0
ª 1 º
Z11 R« & jZ (L1 L2 ) »
¬ j ZC ¼
mit L1 L 2 3L
1
jZ3L
jZC jZC
Z11 R
fo
1 jZC Bild A-171 Übungsaufgabe 10.3
jZ3L
jZC
in
jZ3L 3
Z11 R R j Z L mit Z 2 LC
4. 1
1 3Z 2 LC 2
r2
1 1
mit jZL ZL
jZ C
ke
j
3 1
Z11 R
ni
2 j ZC
ch
§ U1 ·
Z12 ¨ ¸
© I2 ¹I Bild A-172 Übungsaufgabe 10.3
.te
1 0
U1
w
1
jZC j ZL 2
w
mit (Stromteilerregel)
I2 1
w
jZ(L1 L 2 )
jZC
U1 1 jZL 2 jZL 2
Z12
I2 jZC 1 1 Z 2 (L1 L 2 )C
jZ(L1 L 2 )
jZC
jZ 2L jZ2L
Z12 jZL mit L1 L2 3L und Z2 LC 1
1 Z2 3LC 1 3
1 1 1
Z12 Z21 mit jZL ZL
j ZC j jZC
§ U2 · ª § 1 ·º
Z22 ¨ ¸ jZL3 « jZL2 & ¨ jZL1 ¸» jZL3 jZ 2L
© I 2 ¹ I1 0 ¬ © jZC ¹ ¼
1 1
wegen jZL1 jZL 0 und L3 2L
j ZC j ZC
300 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
10.4
Zu 1. Die Leerlaufspannungs-
übersetzung vorwärts in
Abhängigkeit von den
Y- Parametern errechnet
sich nach Gl. (10.19) aus
fo
Y21
in
(Vuf ) Ya 0
Y22
4.
r2
Bild A-174 Übungsaufgabe 10.4
ke
Durch Vergleich der HF-Ersatzschaltung und der S-Ersatzschaltung ergeben sich folgende
ni
Zusammenhänge:
ch
1
Y22 Y12 jZ C 2 Sm Y21 Y12
R
w
d. h.
w
Sm Y12 Sm jZC12
w
(Vuf ) Y 0
a 1 1
jZC2 Y12 jZC2 jZC12
R R
jZC12 Sm
(Vuf ) Y 0
a 1
jZ (C2 C12 )
R
1 § U ·
Zu 2. U1 ¨ Sm U1 2 jZC2 U 2 ¸ U 2
jZC12 © R ¹
1
jZC12 U1 Sm U1 U 2 jZC2 U 2 jZC12 U 2
R
U2 jZC12 Sm
(Vuf ) Y 0
a U1 1
jZ (C2 C12 )
R
10 Vierpoltheorie 301
10.5
1
Zu 1. (Vuf ) Ya 0 C21 (siehe Tabelle im Abschnitt 10.4)
A11
Die A-Parameter des *-Vierpols II sind im Abschnitt 10.3 angegeben:
Z1 § 1 ·§ 1 ·
A11 1 1 Z1 Y2 1 ¨ Rr ¸ ¨¨ jZCp ¸
Z2 © j Z C r ¹© p R ¸
¹
1
(Vuf ) Ya 0
§ R Cp · § 1 ·
¨¨1 r ¸¸ j ¨¨ ZR r C p ¸
© R p Cr ¹ © ZR p Cr ¸¹
Zu 2. siehe Abschnitt 4.4, Beispiel 5.
Zu 3. Die Leerlaufspannungsübersetzung ist reell, wenn der Imaginärteil des Operators Null ist:
1 1
ZR r Cp ergibt Z
ZR p Cr R r R pCr Cp
1 1
Zu 4. (Vuf ) Ya
fo
0
R r Cp 3
1
in
R p Cr
10.6
Zu 1. Siehe Bild A-175: Es handelt sich um
4.
r2
einen *-Vierpol II, dessen Parameter
im Abschnitt 10.3 angegeben sind:
ke
§ Z1 ·
¨1 Z Z1 ¸
ni
(A) ¨ 2 ¸
¨ 1 ¸ Bild A-175 Übungsaufgabe 10.6
ch
¨ 1¸
© Z2 ¹
.te
1 1 1 1
Zu 2. (Vuf ) Y
a 0
A11 Z 1 (R L jZL) jZC (1 Z 2 LC) jZR L C
w
1 1
Z2
w
1 1 1
Zu 3. Vuf mit Ya
A11 A12 Ya Z1 Z1 R
1
Z2 R
1 1
Vuf
R jZL
1 Z2 LC jZR L C L
R
§
¨1
©
R
R
L Z2 LC · jZ § R C L ·
¸
¹
¨ L
© R¹
¸
1
Zin Z1 Z2 R L jZL
1
jZC
R
§ RL · § L·
¨1 Z2 LC ¸ jZ ¨ R LC ¸
Zin © R ¹ © R¹
1
jZ C
R
302 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
10.7
Zu 1. Bei den beiden Vierpolen handelt es sich um den Typ *-Vierpol II, dessen A-Parameter
allgemein im Abschnitt 10.3 angegeben sind (siehe Lösung 10.6).
Differenzierglied:
1 § Rp Rp ·
Rp ¨1 ¸
jZC p Rp R(1 jZR p C p ) 1 jZR p C p ¸
Z1 (A D ) ¨
1 1 jZR p Cp ¨ ¸
Rp ¨
1
1 ¸
jZC p © R ¹
Z2 R
Integrierglied:
§ R ·
Z1 R ¨1 1
R¸
¨ Rr ¸
¨ jZC r ¸
1 (A I )
Z2 Rr ¨ 1 ¸
jZCr ¨ 1¸
¨ R 1 ¸
¨ r ¸
fo
© jZCr ¹
1 jZT1
in
1
Zu 2. (Vuf ) Ya 0 K
A11 1 jZT2
Differenzierglied:
4.
r2
1 1 1 j ZR p C p
ke
A11 Rp Rp
1 1 jZR p Cp
R (1 jZR pCp ) R
ni
1 jZR p C p 1 jZR p C p
ch
1
A11 Rp R Rp R § R ·
jZR p C p ¨ 1 jZR p C p ¸¸
.te
R R ¨ R p R¹
©
w
R 1 jZR p C p
(Vuf D ) Y
w
a 0 Rp R Rp R
1 jZ Cp
w
Rp R
R Rp R
mit K , T1 R p Cp und T2 Cp
Rp R Rp R
Integrierglied:
1
Rr
1 1 jZC r
A11 R 1
1 Rr R
Rr
1 jZ C r
jZC r
1 jZR r C r
(Vuf I ) Ya 0
1 jZ (R r R)C r
mit K 1, T1 R r Cr und T2 (R r R) C r
10 Vierpoltheorie 303
Zu 3. Differenzierglied mit Rp o f:
1 1 jZR p C p
lim
A11 R p of Rp
1 jZR p C p
R
1
jZCp
1 Rp jZCp
lim
A11 R p of 1 1 1
jZC p jZCp
Rp R R
jZRCp
(Vuf D )Ya 0
1 jZRCp
Integrierglied mit Rr = 0:
1 1 jZR r Cr
fo
lim
A11 R r o0 1 jZ (R r R)Cr
in
1
(Vuf I ) Ya 0
1 jZRCr
4.
r2
ke
ni
10.8
ch
Zu 2. Die Z-Parameter der Gesamtschaltung ergeben sich durch Addition der Z-Parameter des
S-Vierpols und des Querwiderstandes, deren Z-Parameter aus der Tabelle im Abschnitt
10.3 entnommen werden:
§ Z1 (Z1 Z3 ) Z12 ·
¨ Z2 Z2 ¸
2 Z Z 2 Z Z
(Z) (Z' ) (Z'' ) ¨ ¸
1 3 1 3
¨ Z12 Z1 (Z1 Z3 ) ¸
¨¨ Z2 Z2 ¸¸
© 2 Z1 Z3 2 Z1 Z3 ¹
§ R(R jZL) 1 R2 1 ·
¨ ¸
(Z) ¨ 2R jZL jZC 2R jZL jZC ¸
¨ R2 1 R(R jZL) 1 ¸
¨¨ ¸
© 2R j ZL j ZC 2R jZL jZC ¸¹
R2 1
Z21 2R jZL jZC jZR 2 C 2R jZL
Zu 3. (Vuf ) Y C21
a 0 Z11 R 2 jZLR 1 jZC(R 2 jZLR) 2R jZL
2R jZL jZC
fo
§ L·
2R jZ R 2 C L 2 jZ ¨ RC ¸
© R¹
in
(Vuf ) Ya 0
2R Z2 LCR jZ R 2 C L 4. § L·
2 Z2 LC jZ ¨ RC ¸
© R¹
r2
10.9
1
ke
R
1 Z1 Z2 j ZC 1 jZRC
Zu 1. (Vuf ) Ya 0 Vuf e jM
ni
A11 Z1 Z2 1
R 1 jZRC
jZC
ch
1 (ZRC) 2 e jM1
1 e j(M1 M2 )
.te
und M = M1 – M2 = arc tan (– ZRC) – arc tan (ZRC) mit arc tan (– x) = – arc tan x
M = – 2 · arc tan (ZRC)
w
Z
w
Zu 2. Mit
M
1 Z0
Z0
RC 0 0
ist 0,25 – 28,1°
Z 0,5 – 53,1°
M 2 arc tan
Z0 0,75 – 73,3°
1 – 90°
1,33 – 106°
2 – 127°
4 – 152°
f – 180°
10.10
Zu 1. Bei dem Doppel-T-RC-Glied handelt
es sich um die Parallel-Parallel-Schal-
tung zweier T-Vierpole.
Die Vierpolparameter der Gesamt-
schaltung in Leitwertform ergeben sich
durch Addition der Y-Parameter der
Einzelvierpole, die in der Tabelle im
Abschnitt 10.3 zu finden sind.
Zu 2. Mit
Y21
(Vuf ) Y 0 0 Bild A-178 Übungsaufgabe 10.10
a Y22
ist der Parameter Y21 des Doppel-T-Vierpols gesucht. Der Y21-Parameter eines T-Vierpols
mit allgemeinen komplexen Widerständen (Abschnitt 10.3) ist
Z2
Y21T
Z1Z2 Z1Z3 Z2 Z3
fo
so dass sich für die Parallel-Parallel-Schaltung ergibt:
in
§ 1 ·
c cc
Y 21
¨
¨
¨
jZC
4. R
¸
¸
r2
Y21 Y 21 2¸
R1 R2 2R § 1 · ¸
¨ R 1R 2
¨ jZC jZC jZC ¨© jZC ¸¹ ¸¹
ke
©
ni
§ 1 ( jZC) 2 R ·
Y21 ¨ ¸
Z Z C 2R 1 ¹
ch
© 1
R R 2 j CR R
1 2 j
mit Z Z0
.te
1 Z 0 2 C2 R
w
Y21 0
R1 R 2 jZ 0 CR1R 2 jZ 0 C 2R 1
w
w
jZ 0 C 2R 1 Z 0 2 C2 R (R1 R 2 jZ 0 C R1R 2 ) ,
in der die Imaginärteile und die Realteile beider Seiten gleichgesetzt werden:
2 Z 0 2 C 2 R1R 2 mit Z 02 C2
2
R1R 2
2 1
Z0 2
R 1R 2 C 1 R (R1 R 2 )
R1R 2
R1R 2
R
2(R1 R 2 )
306 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
10.11
Zu 1. Die RC-Phasenkette kann als eine Kettenschaltung eines T-Vierpols und eines S-Vierpols
aufgefasst werden. Aus den A-Parametern der Einzelvierpole werden die A-Parameter des
Gesamtvierpols durch Matrizenmultiplikation errechnet. Da aber nur die Spannungsüberset-
zung Vuf gesucht ist, braucht nur der Parameter A11 ermittelt zu werden:
1
(Vuf ) Ya 0
A11
mit
A11 ' A '' A ' A ''
A11 11 12 21
fo
in
2
§ 1 · § 1 1 · § 1 ·
¨
jZC ¸ ¨ 1 1 jZC jZC ¸ ¨ 1 1 jZC ¸
4.
A11 ¨1 ¸ ¨ ¸¨ ¸
¨ R ¸ ¨ jZC jZC R ¸ ¨R R RR¸
r2
¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
© ¹ © ¹ © ¹
ke
2
§ 1 · § 2 1 · §2 1 ·
A11 ¨1 ¸ ¨ 2 ¸¨ 2 ¸
ni
2 1 4 2 2 1
A11 1
.te
5 6 1
A11 1 j j 3 3 3
w
Z2 R 2C2 ZRC ZR C
w
1
(Vuf ) Ya 0
§ 5 · § 6 1 ·
¨1 2 2 2 ¸ j ¨ 3 3 3¸
© Z R C ¹ © Z RC Z R C ¹
Zu 2. Vuf ist reell, wenn der Imaginärteil Null ist: Vuf ist imaginär, wenn der Realteil Null ist:
6 1 5
1
ZRC Z3R 3C3 Z2 R 2C2
1 0, 41 5 2, 24
Z Z
6 RC RC RC RC
10 Vierpoltheorie 307
10.12
Zu 1. Die Transistorstufe im Bild 10.84 ist eine Parallel-Parallel-Schaltung (Spannung-Strom-
Rückkopplung) mit einem Längswiderstand am Eingang in Kette (siehe Bild A-180).
Die Transistorstufe im Bild 10.85 ist eine Reihen-Reihen-Schaltung (Strom-Spannung-
Rückkopplung) wie in den Bildern 10.51 und 10.58. Sie stellt also eine stromgegengekop-
pelte Emitterschaltung dar.
Im Bild 10.86 ist eine Kollektorschaltung dargestellt, die als rückgekoppelte Emitterschal-
tung (Spannung-Spannung-Rückkopplung) aufgefasst werden kann, wie im Bild 10.62
nachgewiesen ist.
Zu 2. Parallel-Parallel-Schaltung des
Transistors mit einem *-Vierpol II:
§ 1 1 h12e 1 ·
¨h R
h11e R 2 ¸
(Y) ¨ 11e 2 ¸
¨ h 21e 1 det h e 1 1 ¸
¨ ¸
© h11e R 2 h11e R2 RC ¹
fo
in
Bild A-180 Übungsaufgabe 10.12
§ 1
¨
1
4.
1,5 104
1 ·
¸
r2
(Y) ¨ 2,7k: 47k: 2,7k: 47k: ¸
¨ 220 2,7k: 18PS 220 1,5 104 1 ¸
ke
1 1
¨ ¸
© 2,7k: 47k : 2,7k: 47k: 120k: ¹
ni
§ 391,65PS 21,332PS ·
ch
(Y) ¨ ¸,
© 81,46mS 35,388PS ¹
.te
§ Y22 1 ·
w
¨ Y
Y21 ¸ § 434,4 106 12,276: ·
¨ ¸
w
21
(A) ¨ 6 S 4,808 10 3 ¸
¨ det Y Y ¸ © 21,502 10 ¹
¨ Y 11 ¸
© 21 Y21 ¹
Betriebskenngrößen:
A 22 4,808 103
Zout 224:
A 21 21,502 106 :1
1 1 R2
Vuf 9,85 | 10, d. h. gleich .
A11 101,5 103 R1
Zu 3. Die Parallelschaltung der beiden Basiswiderstände bildet einen Querwiderstand, der mit der
Reihen-Reihen-Schaltung des Transistors in Kette geschaltet ist:
§ 1 0· § 1 0· 1 1 1
(A ' ) ¨ ¸ ¨ ¸ mit 13,41PS
© 1/Z 1 ¹ © 13,41PS 1 ¹ Z 820k: 82k:
Die Reihen-Reihen-Schaltung des Transistors mit dem Querwiderstand ist identisch mit dem
Vierpol 3 des zweistufigen Verstärkers im Bild 10.50, deren Z-Parameter im Abschnitt 10.7.3
fo
berechnet wurden:
in
§ 4,167k: 3,308k: ·
(Zcc) ¨ 12,2M: 58,86k: ¸ .
© ¹ 4.
r2
Diese wurden im Abschnitt 10.7.6 (Beispiel 4) in A-Parameter umgewandelt:
§ 341,0 106 3,328 103 : ·
ke
(A cc) ¨ 3 ¸
.
© 81,83 10 S 4,817 10 ¹
9
ni
§ 1 0· § 1 0· 1 1 1
(A ccc) 66,67PS
.te
¨ ¸ ¨ 66,67PS 1 ¸ mit
© 1/Z 1 ¹ © ¹ Z RC 15k:
w
Durch zweimalige Matrizenmultiplikation ergeben sich die A-Parameter der gesamten Stufe:
w
Betriebskenngrößen:
A 22 49,445 103
Zout 14,6k:
A 21 3,383 106 : 1
1 1
Vuf 4,5
A11 222, 2 103
10 Vierpoltheorie 309
§ 2,7k: 1 ·
(H) ¨ PS ¸¹
© 221 218
Betriebskenngrößen:
det H 2,7 103 : 218 106 S 221 221,6
Zin 1M:
H 22 218 106 S 218 106 S
1 1
Zin ges 77k:
1 1 1 1 1 1
fo
R B1 R B2 Zin 120k: 270k: 1M:
in
1 H11 Yi Zi H11
Zout
H 22 Yi det H H 22 Zi det H
4.
r2
1
mit Zi 83,1k:
1 1
ke
120k: 270k:
ni
83,1k: 2,7k:
Zout 358:
218 106 S 83,1k: 221,6
ch
H 21 221
0,997 | 1
.te
Vuf
det H 221,6
Wegen des hohen Eingangswiderstandes und des niedrigen Ausgangswiderstandes bei einer
w
10.13
w
Zu 1. Die Vierpolzusammenschaltung der Phasenumkehrstufe ist bereits im Bild 10.64 angege ben.
Sie ist also eine Reihen-Parallel-Schaltung nach Bild 10.61.
Zu 2. Die H-Parameter der Gesamtschaltung werden nach Gl. (10.74) berechnet:
§ R1 R 2 R1 ·
¨ h11e R R h12e
R1 R 2 ¸¸
§ H11 H12 · ¨ 1 2
¨ ¸ ¨ ¸
© H 21 H 22 ¹ R1 1
¨ h 21e h 22e ¸
© R1 R 2 R1 R 2 ¹
310 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
Zu 3. Mit
H 21 200
(Vuf ) Y 2
10k: 70 106 100
0
a det H
10.14
Zu 1.
fo
Bild A-181
in
Übungsaufgabe
4. 10.14
r2
Transistor T1: Umrechnung der he-Parameter in Ac-Parameter
ke
§ det h e h11e ·
¨ h
h 21e ¸ § 209 106
¨ ¸ 13,64: ·
ni
21e
(A ' ) ¨
¨ h 22e 1 ¸ 3 ¸
© 90,9 10 S 3,03 10 ¹
9
¨ h
ch
© 21e h 21e ¸¹
.te
§ 1 0· § 1 0·
(A cc) ¨ 1/Z 1 ¸ ¨ 10 106 S 1 ¸
w
© ¹ © ¹
§0 1 · §0 1 ·
(H Q ) ¨ ¸ ¨ ¸
© 1 1/8,3k: ¹ © 1 120PS ¹
Umrechnung in A-Parameter:
§ det H ''' ''' ·
H11
¨ ¸
¨ H 21
''' '''
H 21 ¸ § 1 13,6: ·
(A ccc) ¨ 9 S 3,02 103 ¸
¨ H ''' 1 ¸ © 453 10 ¹
¨¨ 22 ''' ¸¸
'''
© H 21 H 21 ¹
mit det H''' = 331,7
1 0 1 13,6:
10 106 S 1 453 109 S 3,02 103
fo
in
1 1
Zu 2. (Vuf ) Y 2850
a 0 A11 351106 4.
r2
Vuf = 2850, das sind 69dB (nach Gl. (10.20))
ke
10.15
Zu 1. Abgesehen von dem am Eingang in Kette geschalteten Umpoler stimmt die Parallel-Reihen-
ni
Schaltung mit der im Bild 10.65 überein. Der Umpoler am Eingang bedeutet eine Vorzei-
chenumkehr der Parameter c12 und c21, wie im Abschnitt 10.7.4 beschrieben ist.
ch
Die einfach gestrichenen Parameter sind die Transistorparameter in Emitterschaltung, die von
w
§ h 22e h ·
¨ 12e ¸
§ c11
' ' ·
c12 § c11e c12e · ¨ det h e det h e ¸
¨ ' ¸
¨ ¸
© c 21
'
© c21e c22e ¹ ¨ h 21e
c22 ¹ h11e ¸
¨ ¸
© det h e det he ¹
Die zweifach gestrichenen Parameter sind die des Umpolers, die im Abschnitt 10.3 zu finden
sind:
§ c11
'' '' ·
c12 § 0 1·
¨ '' '' ¸ ¨ 1 0 ¸
© c21 c22 ¹ © ¹
Damit ergeben sich die c-Parameter der Basisschaltung
§ h 22e h12e ·
¨ det h 1¸
§ c11b c12b · ¨ e det h e ¸
¨ ¸ ¨ h 21e
© c21b c 22b ¹ h11e ¸
¨ 1 ¸
© det h e det h e ¹
312 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
h11e
h11b
h 22e h11e (h12e det h e ) (h 21e det h e )
det h e det h e
h11e
h11b
(h 22e h11e h12e h 21e ) det h e h 21e h12e det h e (det h e )2
det h e
h11e
h11b vgl. mit Gl. (10.85)
1 h 21e h12e det h e
fo
h12e det h e
c det h e det h e
in
h12b 12b
det c b h 22e h § h ·§ h ·
11e ¨ 12e 1¸ ¨ 21e 1¸
det h e det h e © det h e 4.
¹ © det h e ¹
r2
h12e det h e
h12b
ke
det he h12e
ch
h12b
(h 22e h11e h12e h 21e ) det he h 21e h12e det he (det he )2
.te
det h e
det h e h12e
w
h 21e det h e
c det h e det h e
h 21b 21b
det c b h 22e h § h ·§ h ·
11e ¨ 12e 1¸ ¨ 21e 1¸
det h e det h e © det h e ¹ © det h e ¹
h 21e det h e
h 21b vgl. mit Gl. (10.87)
1 h 21e h12e det h e
h 22e
c11b det h e
h 22b
det c b h 22e h § h ·§ h ·
11e ¨ 12e 1¸ ¨ 21e 1¸
det h e det h e © det h e ¹ © det h e ¹
h 22e
h 22b vgl. mit Gl. (10.88)
1 h 21e h12e det he
10 Vierpoltheorie 313
Zu 2.
§ IB · § y11e y12e (y11e y12e ) · § U B0 ·
¨ ¸ ¨
¨ IC ¸ ¨ y 21e y 22e ( y 21e y 22e ) ¸¸ ¨¨ U C0 ¸¸
¨I ¸ ¨ (y y ) ( y y ) 6y e ¸ ¨U ¸
© E¹ © 11e 21e 12e 22e ¹ © E0 ¹
d. h.
y11c = y11e
fo
Mit den Umrechnungsformeln für die Vierpolparameter im Abschnitt 10.2 ergeben sich die
Formeln für die gesuchten hc-Parameter:
in
h11c =
1
y11c
1
y11e
h11e 4.
vgl. mit Gl. (10.77)
r2
ke
1 h
12e
y y11e y12e h11e h11e
h12c 12c 1 h12e vgl. mit Gl. (10.78)
ni
y11c y11e 1
h11e
ch
.te
1 h
21e
y21c (y11e y21e ) h11e h11e
h 21c (1 h 21e ) vgl. mit Gl. (10.79)
w
y11c y11e 1
w
h11e
w
y11e 2 y11e y12e y11e y21e y11e y22e y11e 2 y11e y21e y12e y11e y12e y21e
h 22c
y11e
h 22e
y11e y 22e y12e y 21e det ye h11e
h 22c h 22e vgl. mit Gl. (10.80)
y11e y11e 1
h11e
314 Anhang: Lösungen der Übungsaufgaben
10.16
Zu 1. Mit den Gln. (10.91) und (10.92) können die Wellenwiderstände ermittelt werden:
§ Z1 ·
¨1 Z Z1 ¸
(A) ¨ 2 ¸,
¨ 1 ¸
¨ 1¸
© Z2 ¹
in obige Formeln eingesetzt ergeben sich
§ Z1 ·
¨1 ¸ Z1
© Z 2¹ § Z ·
Z w1 Z1 Z2 ¨1 1 ¸ Z1 (Z1 Z2 )
1 © Z 2¹
1
fo
Z2
in
und
1 Z1 Z1 Z2
4.
r2
Zw 2
1 § Z · 1 1
Z
¨1 1 ¸
ke
Z2 © Z 2¹
Z2
ni
Zu 2. Mit
ch
1 1
Z1 jZL und Z2
jZC1 jZC2
.te
ist
w
§ 1 · § 1 1 ·
¨ jZL ¸ ¨ jZL
w
Z w1 ¸
© jZC1 ¹ © jZC1 jZC2 ¹
w
§ 1 · ª 1 § 1 1 ·º
Z w1 j ¨ ZL ¸ j « ZL ¨ ¸»
© ZC1 ¹ ¬ Z © C1 C2 ¹ ¼
§ 1 · ª 1 § 1 1 ·º
Z w1 ¨ ZL ¸ « Z L ¨ ¸»
© ZC1 ¹ ¬ Z © C1 C2 ¹ ¼
Zu 3. 1 1 § 1 1 ·
ZL ZL ¨ ¸
ZC1 Z © C1 C2 ¹
Z1
1 C1 C 2
Z2
L C1 L C1 C 2
10 Vierpoltheorie 315
10.17
Zu l. Mit den Gln. (10.99), (10.100) und (10.101) lassen sich die A-Parameter für symmetrische
Vierpole berechnen:
Zl 90:
A11 A 22 3
Zl Zk 90: 80:
A11 3 1
A12 A11 Zk 3 80: 240: A12
Zl 90: 30:
Die Ersatzschaltungen symmetrischer Vierpole (s. Bild 10.47) enthalten Z- bzw. Y-Parameter,
die aus den A-Parametern errechnet werden.
T-Ersatzschaltung S-Ersatzschaltung:
A11 A11 3 1
Z11 Z22 3 30: 90: Y11 Y22
A 21 A12 240: 80:
1 1 1
Z12 Z21 30: Y12 Y21
A 21 A12 240:
fo
3 1 1
in
Z11 Z12 90: 30: 60: Y11 Y12
240: 240: 120:
4.
r2
ke
ni
ch
Zu 2. Kontrolle mit Dreieck-Stern-Transformation nach den Gln. (4.100) bis (4.102) im Band 2:
w
[1] Lunze, K.: Theorie der Wechselstromschaltungen, VEB Verlag Technik 1981
[2] Lunze, K.: Berechnung elektrischer Stromkreise, Arbeitsbuch VEB Verlag Technik, Berlin
1970
[3] Philippow, E.: Grundlagen der Elektrotechnik, Akademische Verlagsgesellschaft, Geest &
Portig K.G., Leipzig, 1967
[4] Führer, Heidemann, Nerreter: Grundgebiete der Elektrotechnik, 2 Bände, Hanser Verlag Mün-
chen, Wien, 1984
[5] Ameling, Walter.: Grundlagen der Elektrotechnik, 2 Bände, Vieweg-Verlag Braunschweig,
1985
[6] Lindner, H.: Elektro-Aufgaben, VEB Fachbuchverlag Leipzig, 3 Bände, 1968 bis 1977, Neu-
auflage im Vieweg-Verlag Braunschweig, Wiesbaden 1989
[7] Book, D. und Struß, C: Harmonische Analyse einer in diskreten Punkten vorgegebenen Funk-
tion, Diplomarbeit an der FH Hannover, 1982
[8] Köhler, G. und Walther, A.: Fouriersche Analyse von Funktionen mit Sprüngen, Ecken und
fo
ähnlichen Besonderheiten, Archiv für Elektrotechnik 25 (1931), S. 747–758
[9] Doetsch, G.: Einführung in Theorie und Anwendung der Laplace-Transformation, Birkhäuser
in
Verlag, Basel 1958
4.
[10] Doetsch, G.: Anleitung zum praktischen Gebrauch der Laplace-Transformation, R. Olden-
bourg Verlag, München 1967
r2
[11] Holbrook, J. G.: Laplace-Transformation, Vieweg-Verlag Braunschweig, 1984
ke
1972
.te
[17] Tholl, H.: Bauelemente der Halbleiterelektronik, Teubner Verlag Stuttgart, 1976
[18] Bystron, Borgmeyer: Grundlagen der Technischen Elektronik, Hanser Verlag München, Wien,
w
1987
w
Sachwortverzeichnis
fo
Anfangswertsatz der Laplacetransformation 63 Eingangswiderstand 173, 189, 190, 196
aktive Schaltelemente 2 eingeschwungener Vorgang 3 ff.
in
A-Parameter von Vierpolen 179 Einschaltvorgang einer
aperiodischer Fall 22, 25 ff., 73 – Gleichspannung an eine Spule 7
aperiodischer Grenzfall 22 ff., 26 ff., 73
Aufladevorgang eines Kondensators 10, 12,
4.
– Wechselspannung an eine Spule 14 ff.
Endwertsatz der Laplacetransformation 62 ff.
r2
43 ff. Entladevorgang eines Kondensators
ke
B F
Basisschaltung Faltungssatz der Laplacetransformation 61 ff.
– als Rückkopplungsschaltung 248 ff. Fehlerquadratintegral 100
– eines Transistors 201 ff. Fehlerquadratsumme 117
Betriebskenngrößen Filterkette 245
– eines Transistorverstärkers 198 ff., flüchtiger Vorgang 3 ff.
245 ff. Fortsetzungsfunktion 39
– von Vierpolschaltungen 172 ff., 189 ff. Fourieranalyse 95 ff.
Besselsche Gleichungen 118 Fourierintegral 156 ff.
Brücken-T-Vierpol 188, 231, 234, 260 Fourierkoeffizienten, Berechnung 100 ff.
– Formeln für die Berechnung 103 ff.
C – Vereinfachung für die Berechnung
charakteristische Gleichung 22 104 ff.
C-Parameter von Vierpolen 178 Fourierreihe
– einer Dreiecksfunktion 130 ff.
D – einer Ersatzfunktion 124 ff.
Dämpfung 206 – einer Rechteckfunktion 111 ff., 128
Dämpfungssatz der Laplacetransformation 57 – einer Sägezahnspannung 97 ff., 112 ff.
Deltafunktion 93
318 Sachwortverzeichnis
fo
Gleichanteil einer Fourierreihe 95 – eines NF-Transistors 209, 245 ff.
in
Leistungsübertragung
H – am Vierpolausgang 203 ff.
H-Parameter von Vierpolen 177
Harmonische einer Fourierreihe 95
4.
– am Vierpoleingang 203
Leitwertform der Vierpolgleichungen 175
r2
Hybridform der Vierpolgleichungen 177 Lineare Vierpole 171
Lösungsmethoden für die Berechnung von
ke
I Ausgleichsvorgängen 51
Impulsantwort einer RC-Schaltung 166, 170
ni
R U
Rampenfunktion 32 Übergangsfunktion 78 ff.
Rechteck-Frequenzkurve 160 – von RC-Schaltungen 13, 80 ff., 94
fo
Rechteckspannung am Operationsverstärker Übertragungsfunktion 54, 78 ff., 165
in
76 ff. Übertragungsmaß
Reihen-Parallel-Form der Vierpolgleichungen – passiver Vierpole 256
177
Reihen-Parallel-Schaltung zweier Vierpole
4.
– symmetrischer passiver Vierpole 257
Übertragungs-Leistungsverstärkung 216
r2
229, 236 ff. Übertragungsleitwert 173, 191, 194, 196
Reihen-Reihen-Schaltung zweier Vierpole Übertragungsvierpol 171
ke
S Umpoler-Zusammenschaltungen 248
w
fo
Wellenphasenmaß 256 247, 263
in
4.
r2
ke
ni
ch
.te
w
w
w