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NWT JG 2 Übungsblatt 17

Übungsblatt 17 – Switching 3
Vorgehensweise
Vergewissere dich, dass das Programm Packet Tracer Instructor 6.x installiert ist.
Führe alle Anleitungen durch!
Für dein Übungsprotokoll verwende die Vorlage. Stelle sicher, dass Fragen und Antworten im
Übungsprotokoll vorhanden sind und diese durchnummeriert sind. Gib die Übung im PDF-Format ab!
Sei darauf vorbereitet, deine Ergebnisse der Klasse oder dem Lehrer zu präsentieren, sowie in einer
Stundenwiederholung oder schriftlichen Mitarbeitsüberprüfung Fragen zu den Themen zu
beantworten. Vorbereitung
Virtual LAN Konzept
Bevor man Virtual LANs (VLAN) verstehen kann, muss man zuerst die Definition von Local Area
Networks (LAN) verstehen. Eine einfache Sichtweise ist, dass alle Geräte in einem LAN zu einer
Broadcast-Domäne gehören. Ohne VLANs gehören also alle Interfaces (Ports) eines Switches zu einer
einzigen BroadcastDomäne. Das bedeutet, dass ein Broadcast, der von einem angeschlossenen Gerät
kommt, an alle Ports des Switches verteilt wird. Um jetzt ein weiteres LAN aufzubauen, müsste man
demnach einen neuen Switch kaufen.

Mit dem Einsatz von VLANs braucht man das nicht und kann diese Ziele auch ohne Zukauf erreichen.
Es lassen sich mit VLANs auf einem Switch mehrere Broadcast-Domänen realisieren. Einem VLAN
werden dabei Ports zugewiesen, die zu einer Broadcast-Domäne gehören, einem anderen VLAN
können andere Ports zugeiwesen werden, die zu einer anderen Broadcast-Domäne gehören sollen.

Mit dem Einsatz von VLANs lassen sich Broadcast-Domänen verkleinern. In der folgenden Liste sind
die häufigsten Gründe für die Erstellung kleinerer Broadcast-Domänen zusammengefasst

• Es wird durch Verkleinerung der Broadcast-Domänen die CPU-Last der einzelnen Geräte
reduziert, da weniger Broadcasts verarbeitet werden müssen.

• Sicherheitsrisiken werden durch die geringere Anzahl von Geräten, die Broadcasts, Multicasts
und unbekannte Unicasts empfangen, minimiert.

• Die Sicherheit für Hosts, die sensitive Daten senden, wird durch den Einsatz von VLANs
erhöht, da diese Hosts einem separaten VLAN zugewiesen werden können.

• Das Design von Netzwerken mit Hilfe von VLANs sind sehr flexibel und sind nicht physisch an
einen Ort gebunden (Abteilungen in Firmen, Arbeitsgruppen usw.).

• Die Fehlersuche bei Netzwerkproblemen ist etwas einfacher.

VLANs unter Verwendung von Trunks

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Mit nur einem Switch ist die Situation relativ einfach. Aber was ist, wenn es mehrere Switches in
einem Netzwerk gibt und die Hosts, denen VLANs zugewiesen werden sollen über das Netzwerk
verteilt sind?
Eine Möglichkeit wäre mehrere physische Verbindungen zwischen Switches zu legen, wobei jede
Verbindung auf jeden Switch einem bestimmten VLAN zugeordnet wird.

Dieses Design funktioniert gut, ist aber nicht besonders skalierbar und stößt schnell an seine
Grenzen, da pro Switch und VLAN Ports verbraucht werden.
Um zwischen Switches nur eine physische Verbindung für alle konfigurierten VLANS zu verwenden,
braucht es das VLAN Trunking Protocol (VTP). VTP verwendet eine Technik, die VLAN Tagging
genannt wird. Es wird dem Ethernet-Frame ein VLAN-ID-Feld beigefügt, bevor der Frame zum
nächsten Switch gesendet wird, der dann anhand der ID den richtigen VLAN identifizieren kann.

Cisco unterstützt das Cisco-proprietäre ISL (Inter-Switch-Link) und 802.1Q als VTPs. 802.1Q (liebevoll
als „Dot-1-Q“ bezeichnet) hat sich durchgesetzt. Mit 802.1Q sind durch die Größe des VLAN-ID-Feldes
mit 12 bit auf 4.094 VLANSs per Verbindung möglich. Die VLAN-IDs 0 und 4.059 dürfen nicht
verwendet werden.

802.1Q definiert einen VLAN (per Default ist das VLAN1) als sogenannten Native VLAN. Der Native
VLAN wird nicht getagged, also der Ethernet-Header nicht um das Tag-Feld erweitert. Der

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gegenüberliegende Switch weiß dadurch, dass es sich um den Native VLAN handelt. Die VLAN-ID
muss aber auf beiden Switches gleich sein. Dieser VLAN wurde eigeführt um mit Switches zu
kommunizieren, die VLAN-Tagging nicht verstehen. Der Native VLAN wird normalerweise für das In-
Bound-Management über Telnet oder SSH eingesetzt.
Topologie

Device Interface IP Adresse Subnetzmaske VLAN


PC1 NIC 172.17.10.21 255.255.255.0 10
PC2 NIC 172.17.20.22 255.255.255.0 20
PC3 NIC 172.17.30.23 255.255.255.0 30
PC4 NIC 172.17.10.24 255.255.255.0 10
PC5 NIC 172.17.20.25 255.255.255.0 20
PC6 NIC 172.17.30.26 255.255.255.0 30

Nötige Kommandos
Switch:
Sx>enable
Sx#copy running-config startup-config
Sx#show vlan brief
Sx#show interface trunk
Sx#configure terminal
Sx(config)# vlan x
Sx(config-vlan)#name xyz
Sx(config)#interface xyz
S1(config)# interface range abc – xyz
Sx(config-if)#switchport mode access
Sx(config-if)#switchport access vlan x
Sx(config-if)#switchport mode trunk Sx(config-if)#switchport
mode trunk native vlan x

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Aufgaben
• Überprüfe die Standard-VLAN-Konfiguration
• Konfiguration von VLANs
• Zuweisung von Ports zu VLANs
• Konfiguration von Trunks
Dokumentiere die Schritte je nach Aufgabe mit den richtigen Antworten oder Screenshots! Gib auch
das Packet Tracer File ab!

Übung
1. Überprüfe die Standard-VLAN-Konfiguration
a) Zeige am Switch S1 die momentan konfigurierten VLANs an. Screenshot!

b) Der VLAN 1 ist ein spezieller VLAN. Wie wird dieser spezielle VLAN genannt und wozu
benötigt man diesen?
A: Der VLAN ist „Default“ genannt. Um automatisch ein VLAN verfügbar ist.

c) Setze Pings zwischen den PCs ab, die zum gleichen Netzwerk gehören. Es reicht in eine
Richtung! Hinterlasse Screenshots der Pings!

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d) Warum scheitern die anderen Pings?


A: Weil man ein Router braucht um fremde Netzwerke zu pingen.

e) Nenne Gründe, warum hier die Konfiguration von VLANs von Vorteil ist.
A: Man kann mehrere Switches verwenden. Man kann das ganze Netzwerk strukturierter
bilden.

2. Konfiguration von VLANs


a) Erstelle folgende VLANs am Switch S1:

• VLAN 10: Faculty/Staff


• VLAN 20: Students
• VLAN 30: Guest(Default)
• VLAN 99: Management&Native
Zeige Screenshots deiner Aktivitäten und vergiss nicht, die Konfiguration zu speichern!
Die Namen sind Case-Sensitive.

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b) Zeige die VLAN-Konfiguration am Switch S1 in einem Screenshot!

c) Konfiguriere die VLANs an den Switches S2 und S3. Zeige deine Aktivitäten in
Screenshots!
S2

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S3

3. Zuweisung von Ports zu VLANs

a) Beginne mit Switch S2. Die Interfaces sollen wie folgt als Access-Ports belegt werden:

• VLAN 10: FastEthernet 0/11


• VLAN 20: FastEthernet 0/18
• VLAN 30: FastEthernet 0/6
Zeige Screenshots deiner Aktivitäten!
VLAN10

VLAN20 + VLAN30

b) Konfiguriere nun auch die Interfaces an Switch S3 wie folgt:

• VLAN 10: FastEthernet 0/11


• VLAN 20: FastEthernet 0/18
• VLAN 30: FastEthernet 0/6
Zeige Screenshots deiner Aktivitäten!

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c) Versuche einen Ping von PC1 zu PC4. Screenshot!

d) Überlege dir, warum der Ping erfolglos sein muss. Beziehe die Ports, welche die Switches
miteinander verbinden, in deine Überlegungen mit ein!
A: Weil der Switch 1 kein VLAN 10 kennt.

e) Was muss getan werden, um eine Kommunikation innerhalb der VLANs zu ermöglichen?
A: Die Verbindungen zwischen den Switches müssen „Trunk“ sein.

4. Konfiguration von Trunks

a) Konfiguriere am Switch S1 die Interfaces G0/1 und G0/2 als Trunk-Ports. Richte auch den
Native VLAN an den Ports ein! Zeige einen Screenshot des entsprechenden Ausschnitts in
der Running Config!

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b) Das Spanning Tree Protocol (STP) braucht einige Zeit bis das Netzwerk konvergiert.
Danach werden folgende Fehlermeldungen (SysLog-Messages) ausgegeben.

Was könnte der Grund sein, dass diese Fehlermeldungen ausgegeben werden?

c) Verwende am Switch S1 den Befehl show interface trunk. Welche aktiven VLANs sind laut
der Ausgabe am Trunk erlaubt?

A: Es sind erlaubt 1,10,20,30,99.

d) Konfiguriere nun auch die Trunk-Ports an den Switches S2 und S3. Screenshots des
relevanten Ausschnitts in der Running Config!

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e) Setze einen Ping zwischen PC1 und PC4 ab! Der Ping sollte erfolgreich sein.
Screenshot!

Viel Spaß und neue Erkenntnisse!

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