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Vereinbarung

zur Integration schwerbehinderter Menschen in der


Humboldt-Universität zu Berlin (Hochschulbereich)

Integrationsvereinbarung

Präambel zur Einstellung vorgeschlagen, werden die Bewerbungs-


unterlagen an den jeweiligen Bereich übersandt.
Die HU stellt sich auf der Grundlage des SGB IX und des
Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) ihrer Aufgabe, (2) Die für die Auswahlentscheidung Verantwortlichen
Menschen mit Behinderungen in die Tätigkeit der Uni- unterrichten bei eingegangenen Vermittlungsvorschlägen
versität zu integrieren. Die Integration ist nur durch eine oder Bewerbungen schwerbehinderter Menschen1 unver-
partnerschaftliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit aller züglich die Schwerbehindertenvertretung und den Per-
Beteiligten möglich. sonalrat.
§ 1 Integrationsteam (3) Schwerbehinderte Menschen, die sich beworben ha-
ben, vom Arbeitsamt oder einem beauftragten Integrati-
(1) Die HU bildet ein Integrationsteam, das aus der
onsfachdienst vorgeschlagen worden sind, werden zu ei-
Schwerbehindertenvertretung, einer Vertreterin oder ei-
nem Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Einladung ist
nem Vertreter des Personalrats und der Beauftragten o-
entbehrlich, wenn die fachliche Eignung –gemessen an
der dem Beauftragten des Arbeitgebers für Angelegenhei-
den in der Ausschreibung formulierten Anforderungen-
ten schwerbehinderter Menschen (im Folgenden Beauf-
offensichtlich fehlt und hierüber zwischen den für die
tragte oder Beauftragter des Arbeitgebers) besteht.
Auswahlentscheidung Verantwortlichen und der Schwer-
behindertenvertretung Einvernehmen hergestellt wurde.
(2) Das Integrationsteam hat die Aufgabe, die betriebli-
chen Möglichkeiten zur Beschäftigung schwerbehinder-
(4) Die Schwerbehindertenvertretung kann an allen Vor-
ter und von Behinderung bedrohter Menschen voll aus-
stellungsgesprächen teilnehmen. Sie ist von den für die
zuschöpfen. Dazu gehört auch die Koordinierung der Zu-
Auswahlentscheidung Verantwortlichen rechtzeitig über
sammenarbeit betrieblicher und außerbetrieblicher Stel-
die Termine zu informieren. Der Schwerbehindertenver-
len. Die Mitglieder des Integrationsteams stehen als An-
tretung ist auf Wunsch Einsicht in die Bewerbungsun-
sprechpartnerinnen oder Ansprechpartner in Fragen des
terlagen zu gewähren.
Schwerbehindertenrechts und der Integration zur Verfü-
gung. § 3 Beschäftigung und Förderung schwerbehinder-
ter Menschen
(3) Das Integrationsteam berichtet einmal jährlich im Zu-
sammenhang mit der Erstattung der Anzeige nach § 80 (1) Die Arbeitsplätze schwerbehinderter Menschen sind
Abs. 2 SGB IX dem Präsidium über die Maßnahmen und mit den notwendigen technischen Arbeitshilfen auszu-
Ergebnisse zur Integration schwerbehinderter Menschen statten. Die HU stellt – in Abhängigkeit vom Einzelfall
in die HU. und im Rahmen der haushaltsrechtlichen Möglichkeiten
– Mittel für die Einrichtung und Unterhaltung behinder-
(4) Das Integrationsteam kontrolliert die Umsetzung der tengerechter Arbeitsplätze zur Verfügung. Anträge sind
Integrationsvereinbarung und ist für deren Fortschrei- an den Vizepräsidenten für Haushalt, Personal und
bung verantwortlich. Technik zu richten. Anträge auf finanzielle Unterstüt-
zung durch das Integrationsamt werden von der HU
(5) Das Integrationsteam trifft sich mindestens zweimal nach Prüfung durch die Beauftragte oder den Beauftrag-
jährlich. Die Besprechungen werden in einem Ergebnis- ten des Arbeitgebers gestellt.
protokoll festgehalten.
(2) Bis zum 31.12.2005 wird durch die Beauftragte oder
§ 2 Einstellung schwerbehinderter Menschen den Beauftragten des Arbeitgebers unter Einbeziehung
der Schwerbehindertenvertretung und dem Referat für
(1) Grundsätzlich sind alle Arbeitsplätze zur Besetzung
Arbeitsschutz eine Arbeitsplatzanalyse für alle Arbeits-
mit schwerbehinderten Menschen geeignet. Bei der Be-
plätze schwerbehinderter Beschäftigter durchgeführt.
setzung freier Arbeitsplätze ist zu prüfen, ob schwerbe-
hinderte Menschen beschäftigt werden können. Die Abt.
für Personal und Personalentwicklung informiert über
alle extern zu besetzenden Arbeitsplätze das für die HU
zuständige Arbeitsamt. Wird ein schwerbehinderter
1 Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 oder behinderte Men-
Mensch vom Arbeitsamt oder vom Integrationsfachdienst schen mit GdB von mindestens 30 und erfolgter Gleichstellung

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(3) Begründeten Wünschen schwerbehinderter Beschäf- (6) Schwerbehinderten Auszubildenden ist im Rahmen
tigter nach einer Verschiebung der Kernarbeitszeit bzw. der Möglichkeiten nach erfolgreich bestandener Ab-
eines festgelegten Arbeitszeitrahmens soll, wenn drin- schlussprüfung die Übernahme in ein befristetes Ar-
gende dienstliche Belange dem nicht entgegenstehen, beitsverhältnis für ein Jahr anzubieten, soweit nicht per-
entsprochen werden. sonen- oder verhaltensbedingte Gründe entgegenstehen.

(4) Bei der Planung von Neu- und Umbauten ist sicher- (7) Treten Schwierigkeiten bei der Beschäftigung schwer-
zustellen, dass sowohl Gebäude als auch die Innenein- behinderter und von Behinderung bedrohter Menschen
richtung behindertengerecht gestaltet werden. Die vom auf, die zur Gefährdung ihres Arbeitsplatzes führen kön-
Land Berlin für landeseigene Bauvorhaben vorgegebenen nen, ist die Abt. für Personal und Personalentwicklung
Standards des barrierefreien Bauens sind zu beachten. frühzeitig zu informieren. Sie erörtert gemeinsam mit
Die Schwerbehindertenvertretung, die Beauftragte oder dem Integrationsteam und dem Integrationsamt alle
der Beauftragte des Arbeitgebers und die oder der Beauf- Möglichkeiten und Hilfen zur Beseitigung der Probleme.
tragte für die Belange behinderter und chronisch kranker
Studierender sind frühzeitig in die Planungen einzube- § 4 In-Kraft-Treten
ziehen und während der Baumaßnahmen regelmäßig zu
unterrichten. Zu diesem Zweck wird eine Arbeitsgruppe (1) Die Integrationsvereinbarung tritt am 01.11.2003 in
„Behindertenfreundliche Universität“ eingerichtet. Die Kraft. Sie wird nach drei Jahren überprüft und gegebe-
Geschäftsführung liegt in der Technischen Abteilung. Sie nenfalls mit weiteren bzw. neuen Zielen fortgeschrieben.
berichtet einmal jährlich dem Integrationsteam.
(2) Die Integrationsvereinbarung wird im Amtlichen Mit-
(5) Die HU wirkt darauf hin, den Zugang zu Informatio- teilungsblatt und in der HU-Information veröffentlicht.
nen so zu gestalten, dass er keine Benachteiligung für
schwerbehinderte Menschen darstellt. Das betrifft insbe- Berlin, den 11. Oktober 2003
sondere die Gestaltung von barrierefreien2 Webseiten.
Die Empfehlungen der ZE Computer- und Medienservice Präsident
sind zu beachten.
Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen

Vorsitzender des Personalrats

Beauftragte des Arbeitgebers

2 Eine barrierefreie Webseite ist eine Internetseite, in der problemloses Le-


sen und Navigieren z.B. auch für blinde und sehbehinderte Menschen
möglich ist (z.B. Bilder mit Text unterlegen).

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