Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
einer Qualifikationsdatenbank/Skill-Datenbank
Zwischen
der Muster GmbH, Musterstraße 1, 00001 Musterstadt, vertreten durch deren Geschäftsführer
Max Mustermann,
– nachstehend Arbeitgeber genannt –
und dem Betriebsrat der Muster GmbH, vertreten durch die Betriebsratsvorsitzende Ruth Richtig,
– nachstehend Betriebsrat genannt –
wird nachfolgende Vereinbarung getroffen:
Präambel
Zwischen den Parteien der Betriebsverfassung (Arbeitgeber und Betriebsrat) herrscht Einigkeit
darüber, dass mit der Einrichtung und dem Betrieb einer Skill-Datenbank das Ziel verfolgt wird,
die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu erhöhen, den Einsatz externer Berater bei Projekten zu
reduzieren, Arbeitnehmer entsprechend ihren Fähigkeiten zu qualifizieren und einzusetzen und
die Arbeitsplätze auf Dauer zu sichern und nach Möglichkeit neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Informationen aus dieser Skill-Datenbank können insbesondere bei der Besetzung von freien
Positionen herangezogen werden, um besonders geeignete Arbeitnehmer zu erkennen. Ferner
dürfen diese Informationen aggregiert werden, um einen zukünftigen, mittel- oder langfristigen
betrieblichen Qualifikationsbedarf zu ermitteln.
Mit dieser Betriebsvereinbarung verfolgen die Parteien der Betriebsverfassung das übergeordnete
Ziel, die Interessen der Arbeitnehmer zu wahren; dies insbesondere im Hinblick auf den Schutz
des allgemeinen Persönlichkeitsrechts der Arbeitnehmer. Ferner soll durch diese Vereinbarung
gewährleistet werden, dass seitens des Arbeitgebers die Normen des Betriebsverfassungsgesetzes
und des Bundesdatenschutzgesetzes eingehalten werden.
§ 2 Begriffsbestimmungen
Personenbezogene Daten
Als personenbezogene Daten sind alle Daten anzusehen, die als Einzelangaben über persönliche
oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person zu werten
sind. Dazu zählen insbesondere auch Informationen, die geeignet sind, Aussagen über das
Verhalten oder die Leistung eines Arbeitnehmers zu geben. § 3 Abs.1 Bundesdatenschutzgesetz
findet entsprechend Anwendung. Der Begriff „Informationen“ wird in dieser
Betriebsvereinbarung gleichbedeutend verwendet.
Besondere Arten personenbezogener Daten
Besondere Arten personenbezogener Daten sind Angaben über die rassische und ethnische
Herkunft, politische Meinungen, religiöse oder philosophische Überzeugungen,
Gewerkschaftszugehörigkeit, Gesundheit oder Sexualleben. Im Übrigen ist der Begriff der
besonderen Arten personenbezogener Daten im Sinne des § 3 Abs.9 Bundesdatenschutzgesetz in
der jeweils gültigen Fassung zu interpretieren.
© 2009 BWRmed!a
Begriff der Verarbeitung
Unter dem Verarbeiten von Daten ist hier jedes Erheben, Eingeben, Speichern, Verändern,
Weitergeben, Sperren, Löschen, Nutzen und Auswerten von personenbezogenen Daten zu
verstehen.
Skill-Datenbank
Als Skill-Datenbank wird eine Datenbank des Arbeitgebers bezeichnet, in der Informationen zu
Qualifikationen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen von Mitarbeitern verarbeitet werden.
§ 5 Zulässige Inhalte
Personenbezogene Daten sind nur dann zulässige Inhalte der Skill-Datenbank, wenn sie
Aussagen über die fachliche bzw. die methodische Kompetenz eines Arbeitnehmers darstellen.
Zu fachlicher Kompetenz zählen insbesondere Aussagen über erreichte Bildungsabschlüsse,
Weiterbildungen, Fremdsprachenkenntnisse oder Computerkenntnisse. Zu den methodischen
Kompetenzen zählen insbesondere Aussagen über die Kenntnisse des Arbeitnehmers im Hinblick
auf die Organisation und Erledigung von Aufgaben im Allgemeinen und von Projekten im
Besonderen.
Unzulässige Inhalte sind solche personenbezogenen Daten, die einer Objektivierung
unzugänglich sind und insbesondere Rückschlüsse auf Charakter, Wesenszüge, Arbeitsmoral und
Motivation zulassen. Zu den unzulässigen Inhalten zählen ferner besondere Arten
personenbezogener Daten.
Arbeitgeber und Betriebsrat bestimmen gemeinsam über die Zulässigkeit von Inhalten.
© 2009 BWRmed!a
Die zulässigen Inhalte werden in einer Tabelle niedergelegt, welche als Anlage Bestandteil dieser
Betriebsvereinbarung ist. Der Datenschutzbeauftragte ist im Hinblick auf die Zulässigkeit der
dort beschriebenen Inhalte anzuhören.
© 2009 BWRmed!a
§ 10 Einschaltung von Dienstleistern
Werden vom Arbeitgeber Dritte im Sinne des § 3 Abs.8 Bundesdatenschutzgesetz mit der
Erledigung von Arbeiten beauftragt, die in einem sachlichen Zusammenhang zu dem mit dieser
Betriebsvereinbarung geregelten Sachverhalt stehen, dann stellt der Arbeitgeber sicher, dass auch
durch den Dritten die in dieser Betriebsvereinbarung niedergelegten Grundsätze gewahrt bleiben.
Der Arbeitgeber ist insbesondere verpflichtet, mit dem Dritten
Auftragsdatenverarbeitungsverträge nach § 11 Bundesdatenschutzgesetz abzuschließen.
Der Betriebsrat hat das Recht, die abgeschlossenen Auftragsdatenverarbeitungsverträge
einzusehen. Vor der Nutzung der Dienste eines Dritten wird der Betriebsrat durch den
Arbeitgeber rechtzeitig und unter Mitteilung aller Beweggründe informiert.
§ 14 Schlussbestimmungen
Diese Betriebsvereinbarung tritt am Tag ihrer Unterzeichnung in Kraft und ist mit einer
Kündigungsfrist von 6 Monaten zum Quartalsende kündbar. Bis zum Abschluss einer neuen
Betriebsvereinbarung wirken die Regelungen dieser Vereinbarung nach.
Änderungen, Ergänzungen oder Nebenabreden zu dieser Betriebsvereinbarung bedürfen zu ihrer
Wirksamkeit der Schriftform.
© 2009 BWRmed!a