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VO Klinische Psychologie (200019, 2022W)

Überblick Therapieverfahren;
+ Beginn: Störungen im Zusammenhang mit psychotropen
Substanzen und abhängigen Verhaltensweisen I -
PD Dr Dr Ricarda Nater-Mewes & PD Dr Jennifer Randerath
AUFZEICHNUNG STARTEN

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1. Dienstag 04.10: Was ist Klinische Psychologie? RNM
2. Dienstag 11.10: Diagnostische Klassifikation psychischer Störungen JR
3. Dienstag 18.10: Epidemiologische Beiträge zur KP RNM
4. Dienstag 25.10: Kennen Sie die Grundlagen für diese VO? – Quiz mit den Online verfügbaren
Karteikarten: https://lehrbuch-psychologie-springer-com.uaccess.univie.ac.at/karteikarten/5648/1
5. Dienstag 08.11: Überblick Therapieverfahren JR
6. Dienstag 15.11: Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und abhängigen
Verhaltensweisen JR
7. Dienstag 22.11: Affektive Störungen RNM
8. Dienstag 29.11: Somatoforme Störungen und stressabhängige körperliche Beschwerden RNM
9. Dienstag 06.12: Angststörungen I JR
10. Dienstag 13.12: Angststörungen I JR
11. Dienstag 10.01: Posttraumatische Belastungsstörung; Zwangsstörung RNM
12. Dienstag 17.01: Psychotische Störungen und Schizophrenie JR
13. Dienstag 24.01: Persönlichkeitsstörungen RNM
14. Dienstag 31.01: 1. Prüfungstermin

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https://ufind.univie.ac.at/de/course.html?lv=200019&semester=2022W
Literatur
Hoyer & Knappe. Klinische Psychologie & Psychotherapie (Auflage 3). 2020, Springer.
• Kapitel 13: Klinisch-psychologische und psychotherapeutische Verfahren: ein Überblick,
S. 377-393

• Ausschnitte aus den Kapiteln 14 bis 18: Verhaltenstherapie, Psychodynamische,


Systemische und Humanistische Psychotherapie

• Vertiefend: Neuropsychotherapie, Grawe, 2004

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Übersicht und Lernziele
Klinisch-psychologische und psychotherapeutische Verfahren: ein
Überblick
1. Definition von Psychotherapie, sowie von Verfahren, Methoden und
Technik
2. Die wichtigsten allgemeinen Wirkfaktoren einer Psychotherapie
3. Schwierigkeiten/Herausforderungen bei der Untersuchung und
Identifikation von Wirkkomponenten

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Übersicht und Lernziele
Klinisch-psychologische und psychotherapeutische Verfahren: ein
Überblick
1. Definition von Psychotherapie, sowie von Verfahren, Methoden und
Technik
2. Die wichtigsten allgemeinen Wirkfaktoren einer Psychotherapie
3. Schwierigkeiten/Herausforderungen bei der Untersuchung und
Identifikation von Wirkkomponenten

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Das Quadermodell klinisch-psychologischer
Interventionen

Abkürzungen:
IPT - das Integrierte
Psychologische
Therapieprogramm bei
schizophren Erkrankten
KVT - kognitive
Verhaltenstherapie
Abb. 13.1. aus Hoyer & Knappe (In Anlehnung an Perrez und Baumann 2011, mit freundlicher Genehmigung vom Hogrefe Verlag)

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Klinisch-psychologische Interventionen

• Umfassen alle wissenschaftlich begründbaren und empirisch als wirksam


nachgewiesenen psychologischen Interventionen, die bei menschlichen Störungen und
Problemen jeglicher Art zum Einsatz kommen
• Weit verbreiteter Einsatz in vielen Feldern auch ausserhalb der psychotherapeutischen
Praxis
• Psychotherapie repräsentiert nur eine, wenn auch berufsrechtlich und
versorgungsbezogen besonders wichtige, Variante klinisch psychologischer Verfahren
• Psychotherapeutische Ansätze / Verfahren werden aber in nahezu allen klinisch
psychologischen Anwendungsfeldern genutzt (z.B. Entspannungsverfahren,
Psychoedukation)

(siehe auch Quadermodell)

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Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung
von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen,
die in einem Konsensus (möglichst zwischen Patient, Therapeut und Bezugsgruppe) für
behandlungsbedürftig gehalten werden,
mit psychologischen Mitteln (durch Kommunikation) meist verbal, aber auch averbal,
in Richtung auf ein definiertes, nach Möglichkeit gemeinsam erarbeitetes Ziel
(Symptomminimalisierung und/oder Strukturänderung der Persönlichkeit)
mittels lehrbarer Techniken auf der Basis einer Theorie des normalen und pathologischen
Verhaltens.
In der Regel ist dazu eine tragfähige emotionale Bindung notwendig.

➢ Die allgemeinen Ziele einer Psychotherapie können je nach Grundorientierung des


Therapeuten und der jeweiligen Problemkonstellation und ihrem Kontext sowie dem
Stadium der Therapie (Nah- und Fernziele) variieren.

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Psychotherapie-Verfahren/Schulen
• Ein zur Krankenbehandlung geeignetes Psychotherapie-Verfahren ist gekennzeichnet
durch eine umfassende Theorie der Entstehung und Aufrechterhaltung von
Krankheiten und ihrer Behandlung

https://www.wbpsychotherapie.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/WBP/Methodenpapier.pdf

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Prominente Psychotherapie-Verfahren/Schulen
• Psychodynamische Verfahren: Analytische (AP), psychische Erkrankungen entstehen auf der Basis von
inneren Konflikten, die in den ersten Lj entstanden sind und so schmerzhaft sind, dass sie ins
Unterbewusste verdrängt werden. Angewendet wird hier freies Assoziieren um die Erinnerungen
wieder ins Bewusstsein zu holen. Die Therapeuten sind v.a. Zuhörer und helfen beim Interpretieren.
Hier kommt die berühmte Couch zum Einsatz. Tiefenpsychologische (TP), Ursache psych. Erkrankungen
sind auch hier innere Konflikte aus der Vergangenheit oder auch im heute, die gemeinsam aufgedeckt
werden sollen. Das Problem soll entdeckt und verstanden werden und ein Umgang damit gefunden
werden. Die Therapeuten sitzen gegenüber.
• Systemische (ST), die Ursache für eine psychische Störung ist Ausdruck eines gestörten Systems, das
System bedeutet das Umfeld in dem man sich bewegt, Bezugspersonen, ArbeitskollegInnen etc. sind Teil
des Systems und tragen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptome bei. Ein gutes Bild dafür
wäre ein Mobile. Wenn man ein Teil bewegt, so bewegt sich alles mit.
• Verhaltenstherapie (VT), Die Ursache der psychischen Störung wird hauptsächlich in ungünstigen
Lernerfahrungen unter ungünstigen Bedingungen gesehen. Hier geht es darum, nützliche
Verhaltensweisen zu erlernen und störende Verhaltensweisen möglichst loszuwerden.
• Humanistische Psychotherapieformen, bauen auf die jedem Menschen innewohnende
Selbstverwirklichungstendenz und wachsende Fähigkeit der Selbstverantwortung auf. Der Mensch wird
als sinnsuchendes Wesen und die persönliche Entwicklung als lebenslanger Wachstumsprozess
betrachtet. Wichtig ist auch das Ausmaß und die Fähigkeit des Therapeuten, dem Klienten, dem Prozess
und sich selbst Vertrauen entgegenzubringen. Die „zu behandelnden“ Probleme werden als
behindernde Formen der Kontaktgestaltung gesehen

https://www.wbpsychotherapie.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/WBP/Methodenpapier.pdf
file:///C:/Users/Admin/Downloads/Patienteninformation_(BMGSPK),_Stand_29.04.2020-1.pdf
11
https://www.springermedizin.de/emedpedia/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/humanistische-
psychotherapieverfahren?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-45028-0_48
Psychotherapie-Verfahren/Schulen in Deutschland
• Durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) und den Gemeinsamer
Bundesausschuss (G-BA; Krankenkassenabrechnung) anerkannte Richtlinienverfahren:

Analytische (AP), Tiefenpsychologische (TP), Systemische (ST), Verhaltenstherapie (VT)

Die Richtlinienverfahren finden Anwendung in 3 Gebieten:


• Erwachsenenpsychotherapie
• Kinder- und Jugendpsychotherapie
• Neuropsychologische Psychotherapie (über alle Altersstufen)

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Psychotherapie-Verfahren/Schulen in Österreich

Durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz


anerkannten Verfahren (Methoden) der Psychotherapie:

Psychodynamisch, Systemische (ST), Verhaltenstherapie (VT), Humanistisch

https://www.researchgate.net/publication/241277436_Humanistische_Psychotherapie_als_Verfahren_Ein_Pladoyer_fur_die_Ubern
ahme_eines_einheitlichen_Begriffs
file:///C:/Users/Admin/Downloads/Patienteninformation_(BMGSPK),_Stand_29.04.2020-2.pdf

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Verhaltenstherapie
Definition:
◦ Die Verhaltenstherapie ist eine auf der empirischen Psychologie basierende
psychotherapeutische Grundorientierung. Sie umfasst störungsspezifische und -
unspezifische Therapieverfahren, die aufgrund von möglichst hinreichend überprüftem
Störungswissen und psychologischem Änderungswissen eine systematische Besserung
der zu behandelnden Problematik anstreben. Die Maßnahmen verfolgen konkrete und
operationalisierte Ziele auf den verschiedenen Ebenen des Verhaltens und Erlebens,
leiten sich aus einer Störungsdiagnostik und einer individuellen Problemanalyse ab und
setzen an prädisponierenden, auslösenden und/oder aufrechterhaltenden
Problembedingungen an. Die in ständiger Entwicklung befindliche Verhaltenstherapie
hat den Anspruch, ihre Effektivität empirisch abzusichern (Margraf 2018, S. 5; . Tab.
14.1).

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Verhaltenstherapie
Diagnostik:
◦ Anamnese, klassifikatorische Diagnostik, somatische Differenzialdiagnose sowie
psychometrische Verfahren, Ratingskalen und Tagebücher.
◦ Die Verhaltens- bzw. Problemanalyse (z.B. nach SORCK) ist Kernstück der spezifisch
verhaltenstherapeutischen Diagnostik
•S (Stimulus): die das Verhalten auslösenden
Bedingungen / In welcher Situation tritt das Verhalten
auf?
•O (Organismusvariable) individuelle biologische und
lerngeschichtliche Ausgangsbedingungen
•R (Reaktion bzw. Verhalten) auf kognitiver, motorischer,
physiologischer und emotionaler Ebene.
•K (Kontingenz) Regelmäßigkeit des Auftretens der
Konsequenz nach der Reaktion.
•C (Konsequenz) Was folgt auf die Reaktion? Bezieht sich
auf das Einsetzen einer Verstärkung oder Bestrafung als
Folge eines Verhaltens
Von OnkelDagobert - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4797413

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Beispiel für Verhaltensanalyse
Aus: https://www.lsgbayern.de/fileadmin/user_upload/lsg/newsletter/februar%202011/58_iii_3.pdf

16 VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 16


Prinzipien der Verhaltenstherapie

Tab. 14.1 Prinzipien der Verhaltenstherapie. (Mod. nach Margraf 2018, S. 5 f.)

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Strategien der Verhaltenstherapie

Abb. 14.4 Strategien der Verhaltenstherapie mit jeweils typischen, ausgewählten Einzelmethoden. (In Anlehnung an Craske 2010,Copyright©
2009, American Psychological Association; alle Techniken werden in den Abschnitten II und III dieses Lehrbuchs erklärt)

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Psychodynamische PT - Behandlungstechniken
• Konfrontation, Klärung und Deutung (TherapeutIn gibt PatientIn
Interpretationen, wenn er/sie wichtige der/dem PatientIn unbewusste
Zusammenhänge erkannt hat
• Technische Neutralität (nicht wertend)
• Nutzen der freien Assoziation (ungehindert den Gedanken folgen)
• Übertragung (Reaktivierung der verdrängten Lebensgeschichte mit Gefühlen und
Erwartungen auf neue soziale Beziehungen z.B. gezielt in der therapeutischen
Beziehung) und Gegenübertragung (Resonanzboden: Form der Übertragung, bei
der ein/e TherapeutIn auf den/die PatientIn reagiert und die eigenen Gefühle,
Vorurteile, Erwartungen und Wünsche auf den/die PatientIn richtet. Der
Therapeut verlässt hierbei aus verschiedenen Motiven – in der Regel
vorübergehend – seine neutrale Position.

Abb. 15.2 Psychodynamisches Konfliktmodell. (Aus Rudolf 2010, S. 27, © Klett-Cotta)


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Psychodynamisches
Konfliktmodell

Ziel: unbewusste Konflikte aufdecken


Abwehr: Aspekte der Wahrnehmung seiner/ihrer
selbst oder der Umwelt werden ausgeklammert,
ausgeblendet, entstellt, oder verzerrt, um
Wahrnehmungsinhalte akzeptabler zu gestalten
Konzepte des Selbst und der Objekte:

Abb. 15.2 Psychodynamisches Konfliktmodell. (Aus Rudolf 2010, S. 27, © Klett-Cotta)

Abb. 15.2 Psychodynamisches Konfliktmodell. (Aus Rudolf 2010, S. 27, © Klett-Cotta)


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Psychodynamische Diagnostik

Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD2, Manual für Diagnostik


und Therapieplanung) hat die Form eines multiaxialen Systems. Die OPD basiert auf
den Achsen Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen (I), Beziehung (II),
Konflikt (III), Struktur* (IV)

https://www.opd-online.net/neu_buch_neu mit kostenfreiem Beispiel zur freiwilligen


Vertiefung:
https://www.opd-online.net/clubdesk/w_opd2/fileservlet?id=1000373
*psychische Funktionen, die für die Organisation des Selbst und seine Beziehungen zu inneren und äußeren
Objekten erforderlich sind, sind eingeschränkt nutzbar - meistens als Folge frühkindlicher Beziehungsstörungen

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Systemische Therapie als Förderung
selbstorganisierender Prozesse – ein integratives
Konzept

Abb. 16.1 Struktur des theoretischen Systemmodells. Es enthält 5 Variablen („states“, in der Sprache der Synergetik: Ordnungsparameter):
Problem- und Symptomausprägung (P), therapeutische Fortschritte (S), Veränderungsmotivation (M), Emotionsintensität (E) und Einsicht bzw.
Entwicklung neuer Perspektiven (I). Die Wechselwirkungen zwischen den Variablen sind in nichtlinearen Funktionen ausformuliert, wobei die
Kontrollparameter des Systems („traits“ oder Dispositionen des Patienten) auf die Funktionen modulierend wirken (a Qualität der
Therapiebeziehung und Bereitschaft zur Kooperation; m Belohnungs- und Selbstwirksamkeitserwartung; c kognitive Kompetenzen,
Mentalisierungs- und Emotionsregulationsfähigkeit; r soziale Skills und Verhaltensressourcen). Zwischen der Dynamik der „states“ (Variablen,
Ordnungsparameter) und den „traits“ (Kontrollparameter) werden Wechselwirkungen angenommen, welche die Persönlichkeitsentwicklung des
Patienten und die Nachhaltigkeit der Therapie ausmachen. (Schiepek et al. 2017, © 2017 Schiepek, Viol, Aichhorn, Hütt, Sungler, Pincus and
Schöller; Schöller et al. 2018, © 2018 Schöller, Viol, Aichhorn, Hütt and Schiepek)

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Systemische Therapie als Förderung
selbstorganisierender Prozesse – ein
integratives Konzept
• Anders als bei den störungsspezifischen Verfahren, gibt hier nicht die Diagnose vor,
was therapeutisch geschehen soll, sondern die Ziele und das persönliche
Entwicklungsprojekt des Patienten
• Mit Verfahren der Ressourcenerfassung, Modellierung der aufrechterhalltenden
Bedingungen eines Problemmusters
• Visualisierungsmethoden zur Modellierung individueller, sozialer oder biologischer
Systeme beschreiben Systeme nicht nur, sondern sind auch Interventionen (z.B.
Mehrpersonenbrett, Beziehungsskulpturen (echte Personen)
• Entstehung und Aufrechterhaltung von psych. Störungen und auch therapeutische
Veränderungsprozesse sind eine Gemeinschaftsleistung
• Fokus auf den Einzelfall / Individualisierung → Problem, bei Evaluation der
Wirksamkeit
• Fragen als therapeutische Intervention (z.B. zirkuläres Fragen – Wie erklärt sich Ihr/e
PartnerIn ihr Verhalten

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Humanistische Verfahren - Behandlungsprinzipien
• Verschiedene Verfahren, die geteilte Komponente: der Klient ist einzigartig und verdient
Wertschätzung und Respekt
• bekanntestes Beispiel: die Gesprächspsychotherapie = personenzentrierte Psychotherapie

Tab. 17.1 Behandlungsprinzipien der emotionsfokussierten Therapie. (Aus Elliot 1999a)


Humanistische Verfahren

Tab. 17.3 Erlebnisorientierte, prozessleitende und selbstbezogene Vorgehensweisen des Psychotherapeuten


Übersicht und Lernziele
Klinisch-psychologische und psychotherapeutische Verfahren: ein
Überblick
1. Definition von Psychotherapie, sowie von Verfahren, Methoden und
Technik
2. Die wichtigsten allgemeinen Wirkfaktoren einer Psychotherapie
3. Schwierigkeiten/Herausforderungen bei der Untersuchung und
Identifikation von Wirkkomponenten

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Aus: Roth, Heinz, Walter, 2020, Psychoneurowissenschaften, S.373

27
Abbildung: Von Lewis Carroll - pdf from gasl.org, Gemeinfrei,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1491653

Dodo-Bird-Verdict “Everybody has won and all must have prizes.”

Annahme, dass kein einzelnes Psychotherapieverfahren einem anderen überlegen sei

Stark diskutiert
• Pro allgemeine Wirkfaktoren: Metaanalysen deuten daraufhin, dass die gängigen
Psychotherapieverfahren wirksam sind

→ es benötigt eine Metatheorie

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 28


Kriterien für Entwicklung einer integrativen PT
Die Integrative Therapie ist ein Psychotherapie-Verfahren, dessen schulenübergreifendes
Konzept individuelle Behandlungswege ermöglicht

- Verfügbarkeit einer Metatheorie / wissenschaftliches Paradigma


- Bezug auf Veränderungsprozesse / Erklärung
- Fallkonzeption, die die integrativen Anteile verschiedener Ansätze aufnimmt und
Bezüge herstellen kann
- Möglichkeit der Nutzung unterschiedlicher Interventions- und Behandlungstechniken
- Verfügbarkeit von Regeln
- Prozessmonitoring
- Qualitätssicherung

S.435

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Integration therapeutischer Modelle

Tab. 13.1 aus Hoyer & Knappe

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Psychologische Psychotherapie: eine Metatheorie
z.B. nach Grawe (2004)
→ Konsistenztheoretisches Modell des
mentalen Funktionierens

→ Neuropsychotherapie:
Neurowissenschaftliche Perspektive
auf die Problemstellungen der
Psychotherapie
Abb. 13.3 Klaus Grawe. (© U. Hiltpold)

➢ Prof. Dr. Klaus Grawe (1943 – 2005)

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Konsistenztheoretisches Modell des mentalen Funktionierens

Konsistenz
= „Übereinstimmung bzw. Vereinbarkeit der gleichzeitig ablaufenden neuronalen /
psychischen Prozesse“

zwei Unterformen der Inkonsistenz:


• Diskordanz: zwei oder mehrere unvereinbare motivationale Tendenzen sind
bedeutsam
• Inkongruenz (wichtigste Form der Inkonsistenz): reale Erfahrungen und
motivationale Ziele sind diskrepant

Annahme:
➢ das Streben nach Auflösung oder Vermeidung von Inkongruenz als zentrale
Bedingung für psychisches Funktionieren
➢ lang andauernde, bedeutsame Inkonsistenz als zentrale Ursache für psychische
Störungen
Neuropsychotherapie, Grawe (2004)

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Konsistenztheoretisches Modell des mentalen Funktionierens

Neuropsychotherapie, Grawe (2004)

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Konsistenztheoretisches Modell des mentalen Funktionierens

Grundbedürfnisse:

Bedürfnis nach Bedürfnis nach Bedürfnis nach


Bedürfnis nach
Orientierung Selbstwert- Lustmaximierung/
Bindung
und Kontrolle erhöhung/schutz Unlustvermeidung

Neuropsychotherapie, Grawe (2004)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 34


• Grundbedürfnismodell nach Grawe (1998. 2004)
Verknüpfung der Grundbedürfnisse

Bindung

Autonomie,
Kontrolle,
Orientierung

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Verknüpfung der Grundbedürfnisse

Grundbedürfnismodell nach Grawe (1998. 2004)

Bindung

Autonomie,
Kontrolle,
Orientierung

Bildquelle: https://pixabay.com/de/illustrations/feng-shui-ying-yang-einfach-einheit-1015429/

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Verknüpfung der Grundbedürfnisse

Grundbedürfnismodell nach Grawe (1998. 2004)

Bindung

Lustgewinn,
Selbstwert
Unlustvermeidung

Autonomie,
Kontrolle, Motivationssysteme:
Orientierung Annäherungs- und
Vermeidungssystem
Siehe z.B. G. Zarbock. Praxisbuch Verhaltenstherapie: Grundlagen und Anwendungen biografisch-
systemischer Verhaltenstherapie, S. 46ff

37 VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 37


Verknüpfung der Grundbedürfnisse

Grundbedürfnismodell nach Grawe (1998. 2004)

Bindung

Lustgewinn,
Selbstwert Konsistenzstreben
Unlustvermeidung

Autonomie,
Kontrolle,
Orientierung

Siehe z.B. G. Zarbock. Praxisbuch Verhaltenstherapie: Grundlagen und Anwendungen biografisch-


systemischer Verhaltenstherapie, S. 46ff

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Konsistenztheoretisches Modell des mentalen Funktionierens

Neuropsychotherapie, Grawe (2004)

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Konsistenztheoretisches Modell des mentalen Funktionierens

Neuropsychotherapie, Grawe (2004)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 40


Motivationale Schemata
= „Mittel, die das Individuum im Laufe seines Lebens entwickelt, um seine
Grundbedürfnisse zu befriedigen und sie vor Verletzung zu schützen.“

➢ Ausprägung der Schemata abhängig von Umwelt


➢ Stark ausgeprägte Vermeidungsschemata verstellen später den Weg zur positiven
Bedürfnisbefriedigung

Neuropsychotherapie, Grawe (2004)

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Diagnostik
Fragebogen zur Analyse Motivationaler Schemata (FAMOS). (Holtforth &
Grawe, 2000)
Wie wichtig / schlimm ist es für Sie …..

Einschätzung auf fünfstufiger Likertskala (-2 bis +2) mit:


„viel zu wenig“ (-2)
und „völlig ausreichend“ (+2)

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Diagnostik
Der Inkongruenzfragebogen (INK)—Ein
Meßinstrument zur Analyse motivationaler
Inkongruenz. (Holtforth & Grawe, 2003)
In der letzten Zeit …..

Einschätzung auf fünfstufiger Likertskala (1-5) mit:


„viel zu wenig“ (1)
und „völlig ausreichend“ (5)

Tabelle 2.Items des Inkongruenz-


Kurzfragebogens(K-INK)

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Inkongruenz
Motivationale Ziele wahrgenommene Realität

BEISPIEL: Das Leben von Hannas (diskutiert in deutschen Medien) #IchbinHanna


(z.B. https://taz.de/Arbeitsbedingungen-in-der-Wissenschaft/!5776997/)
#IchBinHanna https://t.co/H9jJZY6Ky0

Motivationales Ziel: junge ForscherInnen, die unbedingt langfristig in der Wissenschaft


arbeiten möchten, weil es ihnen Freude bereitet und sie das wichtig finden, eventuell auch
schon viel Zeit in die wissenschaftliche Karriere investiert haben.
Vs. Wahrgenommene Realität: rigides System, zu wenige unbefristete Stellen in Academia,
Wahrnehmung: nur die besten/Fleißigsten erhalten einen Job. Urlaub/Pausen sind Luxus
und stehen einer akademischen Karriere im Weg

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Inkongruenz am Beispiel: Karriere vs. Freizeit / Familie
zwei Objekte mit jeweils positiven Valenzen

Annäherungs/Annäherungs-Konflikt:
Hanna mag es gemütlich im Cafe zu arbeiten
und dort in einen Flow zu kommen vs. Hanna
genießt es aber auch mit Freunden zu
entspannen Objekt, das sowohl positive als auch negative
Annäherungs/Vermeidungs-Konflikt: Valenzen für das Individuum repräsentiert
+ Ausleben von Kreativität und
Flowerlebnissen, Anerkennung, finanzieller
Anreiz / - die gewählte Intensität der Arbeit
wird als anstrengend erlebt
Vermeidungs/Vermeidungs-Konflikt:
Hanna möchte es unbedingt vermeiden, auf „Dilemma-Situationen“: beide Optionen negativ
die Karriere verzichten zu müssen und auch
Unsicherheiten vermeiden, die aufgrund der
schwierigen Planbarkeit von Familie und
Freizeit auftauchen → Dilemma
X X
Bildquelle: pixabay
➢Reaktion: Sie arbeitet noch mehr, vermeidet dabei die Auseinandersetzung mit dem
Thema/den Bedürfnissen
VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 45
Inkongruenz am Beispiel #IchbinHanna
Also, erleben alle Hannas psychische Störungen?
→ hohes Inkongruenzniveau entsteht, wenn Annäherungs- und Vermeidungsziele
wiederholt verfehlt werden. Der dadurch andauernd erhöhte Pegel negativer Emotionen
führt zu einem komplexen Stresszustand und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der
Zustand als psychisch belastend empfunden wird.

Viele Einflussfaktoren / Vulnerabilitäten


➢ Z.B. Häufigkeit und Ausmaß der Inkongruenzen, Ressourcen, Kindheitserfahrungen,
Persönlichkeitsmerkmale, Fähigkeiten der Emotionsregulation….

Gabriele Essing (2018, S.52) zu Vulnerabilitäten: ‚Es ist eine große Tragik, dass Menschen,
die in ihrer Kindheit ungünstige Lebensbedingungen hinnehmen mussten, später aufgrund
ihrer Persönlichkeit selbst dazu beitragen, die ungünstigen Erfahrungen zu reproduzieren.
Ausgestattet mit einem negativen Selbstbild, einem mangelnden Gefühl von
Selbstwirksamkeit, einer leichten Anfälligkeit für Stress sowie einem hohe Ausmaß an
negativen Gedanken und Gefühlen bleibt die Bedürfnisbefriedigung bei ihnen meist auf
der Strecke.‘ Praxis der Neuropsychotherapie, Essing (2018)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 46


Psychologische Psychotherapie: eine Metatheorie
z.B. nach Grawe (2004)
→ Konsistenztheoretisches Modell des
mentalen Funktionierens

→ Neuropsychotherapie:
Neurowissenschaftliche Perspektive
auf die Problemstellungen der
Psychotherapie
Abb. 13.3 Klaus Grawe. (© U. Hiltpold)

➢ Prof. Dr. Klaus Grawe (1943 – 2005)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 47


„What fires together
wires together.“ (Hebb, 1949)
UND: Use it or lose it.

Neuropsychotherapie als Sichtweise nach Grawe (2004):


➢ → Grundannahme: Gehirn = dynamisches Geflecht; verändert sich in Abhängigkeit von
alltäglichen Erfahrungen/Aktivitäten kontinuierlich

➢ Neuroplastizität und Psychotherapie: ‘Psychotherapie wirkt, wenn sie wirkt darüber, dass
sie das Gehirn verändert. Wenn Sie das Gehirn nicht verändert, ist sie auch nicht
wirksam’ (S.18). Psychopharmaka können z.B. bei Depression helfen, die richtige
Mischung aus Neurotransmittern wieder herzustellen. ABER: ‘Über Glück und Unglück
dieses Menschen ist dabei noch nicht entschieden. Das hängt auch dann noch von den
sinnlichen Erfahrungen ab, die er macht.’ (S.20)

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Stützend für Neuropsychotherapeutische Sichtweise:
Allgemeine neuronale Abweichungen und psychische
fasciculus uncinatus
Erkrankungen
Review: Vanes & Dolan, 2021: Anomalien in den Reifungsprozessen mehrerer Netzwerke
während der Entwicklung scheinen eine zentrale Rolle bei der Anfälligkeit für Psychopathologie
zu spielen. Problem: Mangel an geeigneten Längsschnittstudien, die das sichern könnten, aber
bisher deuten mehrere Befunde auf ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen bei
- einer Verzögerung oder Verlangsamung der Reifung des Konnektoms (Verbindungen im Netzwerk-
System) sowohl in funktioneller als auch in struktureller Hinsicht
- In funktioneller Hinsicht: eine verzögerte Reifung des DMN und reduzierte Abgrenzung zwischen DMN
und exekutiven Netzwerken (default mode network oder Resting-State-Netzwerk: aktiv im Ruhezustand
und deaktiviert wenn Aufgaben gelöst werden; wichtig z.B. bei Introspektion und autobiographischem
Gedächtnisabruf; exekutive Netzwerke: in strategischer kognitiver Verarbeitung involviert).
- reduzierte Aktivierung und Konnektivität in Kerngebieten des Salienz-Netzwerks (z. B. Insula und dorsales
anteriores Cingulum: Integration sensorischer, emotionaler und kognitiver Informationen) von dem
bekannt ist, dass es involviert ist in dynamischen Interaktionen zwischen anderen großen Netzwerken
- strukturelle Anomalien: z.B. in Frontotemporalen Faserbahnen / Verbindungen mit dem limbischen
System (z.B. fasciculus uncinatus)
- Vermutet werden auch Abweichungen in der Verknüpfung und somit Probleme bei der Integration von
kognitiven und sensomotorischen Schleifen https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213158221000784

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Stützend für Neuropsychotherapeutische Sichtweise: Allgemeine
neuronale Abweichungen und psychische Erkrankungen
Review: Vanes & Dolan, 2021:

➢ Führt möglicherweise zu einer beeinträchtigten Fähigkeit beim Integrieren,


Abgleichen und Umschalten zwischen Aufgaben, die internalen (somatosensorisch-
motorisches Netzwerk, DMN) versus externalen (Executive Networks) Schwerpunkt
haben.
➢ genereller Psychopathologie-Faktor

→ Henne-Ei Problem bleibt, was war zuerst: die neuronale Abweichung oder das die
Strukturen/Funktionen prägende Verhalten

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213158221000784

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Neuropsychotherapie als Sichtweise nach Grawe (2004):

− Neuroplastizität hält über unsere gesamte Lebensspanne an

− „Negative Plastizität“: Durch psychische / neurologische Störungen

➢ Umkehr dieser Charakteristika Ziel jeden Trainingsprogramms

z.B. Nahum, M., Lee, H., Merzenich, M.M., 2013. Principles of neuroplasticity-based rehabilitation. Progress in
brain research. Elsevier, pp. 141-171.

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 51


Neuropsychotherapie als Sichtweise nach Grawe (2004):

➢ Gestaltung von Lebenserfahrungen: ‘Welche Erfahrungen ein Mensch herbeiführt, hängt


davon ab, welche annähernden und vermeidenden motivationalen Bereitschaften,
welche Fähigkeiten, welches Wissen und welche situationsspezifischen Reaktionen sich
über das Leben bei ihm entwickelt haben.’ (S.20)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 52


Neuropsychotherapie als Sichtweise nach Grawe (2004):

➢ Aufgabe von PsychotherapeutInnen: ‘..ist es, dem Patienten diejenigen Erfahrungen zu


vermitteln, die nach gründlicher Abklärung einen günstigen Einfluss auf seine Probleme
ausüben würden, d.h. auf diejenigen neuronalen Strukturen, die seinen Problemen zu
Grunde liegen.’ (S.21)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 53


Neuropsychotherapie als Sichtweise nach Grawe (2004):
Implikationen für die Praxis
Therapeutisches Ziel: Befriedigung von Grundbedürfnissen

➢ Bindungsbedürfnis: Ausstrahlung von Wärme, Zuversicht, Kompetenz und


Handlungsbereitschaft
➢ Kontrollbedürfnis: Transparenz; Verdeutlichung, dass es in Therapie um Ziele des Pat.
geht; Bereitschaft des Patienten (z.B. bei Expositionen)
➢ Selbstwerterhöhung: Selbstwertfördernde Situationen in Therapie aktiv herbeiführen;
Lob; Anerkennung
➢ Lustmaximierung: Fokus auf angenehme Zustände in der Therapie; z.B.:
Achtsamkeitstraining, autogenes Training, Entspannungsverfahren, für manche auch der
Gewinn von Erkenntnissen, z.B. mittels sokratischem Dialog…

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 54


Neuropsychotherapie als Sichtweise nach Grawe (2004):
Implikationen für die Praxis
Ressourcenaktivierung und eine motivorientierte* Beziehungsgestaltung
sollen einen positiven therapeutischen Kontext schaffen. Damit soll das Annährungssystem
der PatientInnen aktiviert werden, so dass sie durch dieses Annäherungspriming für
störungs- und problemspezifische Interventionen aufnahmebereiter wird.
➢ Selbstöffnungs- und Veränderungsbereitschaft
➢ begünstigt erfolgreiche Problembearbeitung

Therapeutisches Ziel: Verringerung von Symptomen, Abnahme von wahrgenommener


Inkongruenz und verbessertes Wohlbefinden
* Therapieziele sollten motivationalen Schemata nicht widersprechen -> Inkongruenz

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 55


Überblick: Funktionale Rolle bedürfnisbefriedigender Erfahrungen im
Therapieprozess für Verlauf und Ergebnis einer Psychotherapie

Abb. 13.5 aus Hoyer & Knappe (Aus Grawe 2004, courtesy of Hogrefe)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 56


Neuropsychotherapeutische Sichtweise: Neuroplastizität in der Psychotherapie:
Verändere Gedanken, Verhalten und Erleben und damit das Hirn
‘….a psychotherapeutic approach, such as CBT, has the potential to modify the
dysfunctional neural circuitry (associated with anxiety disorders)… Changes made at the
mind level, in a psychotherapeutic context, are able to functionally “rewire” the brain. In
other words, “change the mind and you change the brain.”’ (Paquette et al. 2003)

Implikation für die Praxis:


Neubahnung neuronaler Erregungsmuster sind Bestandteile des Heilungsprozesses

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 57


Stützend für Neuropsychotherapeutische
Sichtweise: Neuroplastizität in der
Psychotherapie
Am Beispiel Spinnen-Phobie (Paquette, 2003)
• Auswirkungen der kognitiven Verhaltenstherapie
(CBT: Exposition) unter Verwendung eines
emotionalen Aktivierungsparadigmas (Film über
Spinnen versus Schmetterlinge)
➢ vor CBT: Areale aktiv, die vermutlich eine erhöhte
Selbstregulation widerspiegeln. ProbandInnen
berichteten v.a. Regulierung mittels
Atemtechniken
➢ nach CBT berichteten PatientInnen weniger
Ängste und zeigten weniger Aktivierungen
Paquette, V., et al. (2003). "“Change the mind and you change the brain”: effects
of cognitive-behavioral therapy on the neural correlates of spider phobia."
Neuroimage 18(2): 401-409.

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 58


Übersicht und Lernziele
Klinisch-psychologische und psychotherapeutische Verfahren: ein
Überblick
1. Definition von Psychotherapie, sowie von Verfahren, Methoden und
Technik
2. Die wichtigsten allgemeinen Wirkfaktoren einer Psychotherapie
3. Schwierigkeiten/Herausforderungen bei der Untersuchung und
Identifikation von Wirkkomponenten

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 59


Abbildung: Von Lewis Carroll - pdf from gasl.org, Gemeinfrei,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1491653

Dodo-Bird-Verdict “Everybody has won and all must have prizes.”

Annahme, dass kein einzelnes Psychotherapieverfahren einem anderen überlegen sei

Stark diskutiert
• Pro allgemeine Wirkfaktoren: Metaanalysen deuten daraufhin, dass die gängigen
Psychotherapieverfahren wirksam sind
• Pro spezifische Wirkfaktoren: bei spezifischerem Blick weist die Evidenz daraufhin,
dass einzelne Therapien insbesondere bei einzelnen Personen mit bestimmten
Problemen in bestimmten Situationen besonders gut helfen können (z.B. bei Phobien:
Therapien mit Konfrontation)

Die pauschale Aussage, dass alle Therapieformen gleich wirken, kann nicht stimmen:
→ Ja, es gibt unspezifische Wirkfaktoren, die nahezu bei jeder Therapieform gleich sind
→ Aber: Spezifische Interventionen sind bei vielen Störungen in ihrer Wirkung anderen
überlegen

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 60


Spezifische neuronale Abweichungen und psychische
Erkrankungen
Mapping neurotransmitter systems to the structural and functional organization of the human
neocortex | Nature Neuroscience

Hansen et al. 2022: Die Chemoarchitektur prägt Gehirnstruktur und –funktion (Befunde
mittels Entwicklung einer neuen Richtung für die Erforschung der Gehirnorganisation über
multiple Kanäle / Skalen / Profile)
− Neurotransmitter-Rezeptoren sind sehr unterschiedlich verteilt im Neokortex und reagieren auf die
Bindung mit einem passenden Neurotransmitter. Neurotransmitter-Rezeptoren vermitteln über
das Modulieren der Erregbarkeit und Feuerrate der Zelle, effektiv die Übertragung und
Ausbreitung von elektrischen Impulsen. Damit bewirken Neurotransmitter-Rezeptoren synaptische
Plastizität, modifizieren neuronale Zustände und formen letztendlich die gesamte Netzwerk-
Kommunikation
− Um die räumliche Neurotransmitterlandschaft des Gehirns zu kartieren braucht es eine große
Datenbank. Damit soll weiter bestimmt werden, wie die räumliche Verteilung der verschiedenen
Neurotransmitter Hirnstrukturen und – funktionen formen könnten → Hansen et al: N>1000:
➢ Rezeptorähnlichkeit ist zwischen Regionen, die physisch verbunden sind, signifikant größer und
Rezeptorähnlichkeit ist signifikant positiv korreliert mit struktureller Konnektivität
➢ Die Rezeptorähnlichkeit ist signifikant größer innerhalb von Regionen im selben funktionalen
Netzwerk und Rezeptorähnlichkeit ist positiv korreliert mit funktioneller Konnektivität

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 61


Spezifische neuronale
Abweichungen und psychische
Erkrankungen
Mapping neurotransmitter systems to the structural and functional
organization of the human neocortex | Nature Neuroscience

Beispiel: Parietallappenveränderungen ein


Thema bei Zwangserkrankungen

Hansen et al. 2022:


Beispiel:
➢ räumliche Übereinstimmung zwischen
mehreren Rezeptor-Maps und Profilen
kortikaler Anomalien über einen weiten
Bereich von Hirnerkrankungen

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 62


Spezifische neuronale Abweichungen
und psychische Erkrankungen
➢ Zuordnung von Rezeptoren zur Krankheitsanfälligkeit

Beispiel: Serotonin (5HT) ein Thema bei


Zwangserkrankungen

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 63


Modell des klinischen Veränderungsprozesses und
seiner Komponenten → Nachweis eines einzelnen
Wirkfaktors ist schwierig, da
alle auf den Prozess einwirken,
→ erfordert hohe Fallzahlen.

→ z.B. Sitzungszahl, Kosten


→ z.B. Alter / Geschlecht

Abb. 13.6. (Aus Cuijpers et al. 2019. Reproduced with permission from the Annual Review of Clinical Psychology, Volume 15 © 2019 by Annual
Reviews, http://www.annualreviews.org)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath


Seite
Übung: Zuordnung von Inhalten zu
Therapierichtungen
Welche Therapie-Richtung? Woran machen Sie es fest?
Auszug aus Falldarstellung: Frau H
1. Ordnen Sie zu, welcher Ansatz ist in den kommenden 3 Folien verteten?
Frau H. trotz ihres depressiven Zustandes so viele positive Wahrnehmungen machen zu lassen wie
möglich, ist leicht gesagt, aber schwer getan. Der Therapeut hatte während seiner Ausbildung
zunächst seine liebe Mühe damit, das zu verwirklichen, was seine Ausbilder „Ressourcenaktivierung“,
„motivationales Priming“ und „komplementäre Beziehungsgestaltung“ nannten, aber inzwischen
betrachtet er sie, noch vor allen problemspezifischen Interventionen, als seine wichtigsten
Arbeitsmittel. …
-> Bedürfnisorientierte Beziehungsgestaltung

Dann sind da noch die vielen negativen Gedanken und Emotionen, die Frau H.s Erleben zum größten
Teil ausfüllen, vor allem dann, wenn sie sich selbst überlassen ist. Wenn ihr hoher Anteil an der
psychischen Gesamtaktivität erhalten bleibt, ist einfach nicht genügend Raum da für die positiven
Aktivitätsmuster, die der Therapeut fördern will. Sie müssen also zurückgedrängt werden. Auf
neuronaler Ebene: Die neuronalen Erregungsmuster, die dem depressiven Erleben und Verhalten zu
Grunde liegen, dürfen nicht mehr so oft aktiviert werden bzw. sie müssen, wenn sie dennoch aktiviert
sind, möglichst schnell gehemmt und abgebrochen werden.
-> Überlegungen zu zugrundeliegenden Mechanismen

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 66


Auszug aus Falldarstellung: Frau H
Hierfür bezieht der Therapeut die wichtigsten Bezugspersonen von Frau H., ihren Mann
und ihre beiden halbwüchsigen Kinder, ein. Nachdem er sich mit ihrer Sicht der Situation
vertraut gemacht hat, erläutert er ihnen, dass es ihrer Mutter/seiner Frau deshalb so
schlecht ginge, weil sich in ihrem Hirn drei Gebiete übermäßig entwickelt hätten, die
andauernd negative Gefühle verursachten. Er zeigt ihnen das auf einem Bild des Gehirns
und beantwortet ihre Fragen. Ihre Mutter/seine Frau könne sich nicht dagegen
wehren. Sie könne nichts für ihren Zustand. Aber man könne etwas dagegen machen
und sie könnten dabei helfen.

-> neurobiologisch orientierte Psychoedukation zur Schaffung von Verständnis und


Veränderungsmotivation

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 67


Auszug aus Falldarstellung: Frau H
Die Nervenzellen im Gehirn seien nämlich wie Muskeln.
Wenn man sie nicht benutze, würden sie immer schwächer; wenn man sie dauernd benutze,
würden sie immer stärker. Die Nervenzellen ihrer Mutter in den drei Gebieten
seien wie hochtrainierte Muskeln, nur leider könnten sie von ihr nicht wie Muskeln mit dem Willen
an- und abgeschaltet werden. Das müsse von außen kommen. Sie könnten
dabei helfen, indem sie sie so viel wie nur möglich in positive Aktivitäten einbezögen,
sie nie alleine dasitzen und grübeln ließen, sondern sie immer in andere Aktivitäten verwickeln
würden. Sie sollten sich frei fühlen, Frau H. jederzeit im Grübeln zu unterbrechen.
Der Therapeut spricht das genau mit ihnen durch und unterstützt die Familie in
der Umsetzung, indem er sich alle paar Tage telefonisch danach erkundigt, wie es geht,
und alle zum Durchhalten ermuntert.
Einige Wochen nach Beginn dieser Ressourcen aktivierenden und Problemverhalten
hemmenden Interventionen werden bei Frau H. erste deutliche Anzeichen einer Besserung
erkennbar. Nach drei Monaten sind ihre depressiven Symptome weitgehend verschwunden.

-> Üben, üben, üben.

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 68


2. Ausschnitt aus sehr bekannter Videoreihe “Gloria Tapes”

https://www.youtube.com/watch?v=L19nXMvbS8E (Siehe auch S. 450 Hoyer & Knappe)

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 69


Störungsspezifische Modelle Sucht
3. Ordnen Sie zu, welches Störungsmodell könnte zu welcher Therapierichtung gehören?
Aus: Das Repetitorium, Kandale & Rugenstein, S. 323, 3. Auflage

3A.
• “Sucht ist der manifest sichtbare Teil einer weitergehenden Erkrankungsdynamik und kann mit jeder
anderen Konflikt-, Struktur- oder Traumapathologie zusammen auftreten. Ein Suchtmittel kann dabei
im weitesten Sinne entweder als ein Substitut für zwischenmenschliche Beziehungen verwendet
werden oder aber helfen, entwicklungsbedingte oder traumaassoziierte Defizite mehr oder weniger
gut zu kompensieren oder nicht deutlich werden zu lassen.
→Als illusorische Befriedigung von Beziehungsbedürfnissen stillen Süchte die Sehnsucht nach einem
immer konstant verfügbaren und in der eigenen Kontrolle befindlichen Objekt in einer Weise, in der
dies belebte Objekte klassischerweise nicht zu tun in der Lage und willens sind.
→Als Stabilisator bei struktureller Ich-Schwäche warden Suchtmittel hingegen genutzt um temporär
Regulationsstörungen im Selbstwerterleben und im Affekthaushalt auszugleichen
(Minderwertigkeitserleben wegkoksen, Agressionen wegrauchen etc.).
→Exemplarische Abwehrmechanismen: Regression in ein immer verfügbares Glücksgefühl,
Verleugnung der äusseren Realität
→Aspekte der Therapie: Herstellung und Sicherung der Abstinenz mit strukturierenden Methoden und
zweitens die daran anschliessende psychodynamische bearbeitung der Grundstörung”
VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 70
Störungsspezifische Modelle Sucht
3. Ordnen Sie zu, welches Störungsmodell könnte zu welcher Therapierichtung gehören?
Aus: Lenz, 2008

3B.
• “Persönliche Abgrenzung und Individuation schaden dem Wohl der Familie. Konflikte, die diese
Prozesse begünstigen könnten, sind verpönt. So entsteht durch die natürliche Entwicklung in der
Pubertät, dem Erwachsenwerden, zunächst einmal eine problematische Schwellensituation*. Die
Jugendlichen würden sich entweder nach dem Wertesystem der Familie schuldig machen, wenn sie
sich abgrenzen, oder ihren eigenen Autonomiebedürfnissen und den Rufen der Peergroup nicht
gerecht werden, wenn sie in der Familie bleiben. Sie befinden sich in einem inneren Konflikt. So kann
das Suchtmittel Abhilfe schaffen, indem sich der Betroffene während des Konsums und der
anhaltenden Wirkung von seiner Familie distanziert, ohne eine sichtbare Abgrenzung herbeizuführen.
Dadurch wird der Betroffene beiden Seiten seines inneren Konflikts gerecht: Im berauschten Zustand
lebt er die altersadäquate Autonomie, im nüchternen Zustand die vermeintlich geforderte
Anpassung. So bleibt die durch Ambivalenz geprägte Schwellensituation aufrecht.“

* auslösende Situationen und Faktoren, die zu krisenhaften körperlichen und/oder seelischen Beschwerden führen
können

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 71


Störungsspezifische Modelle Sucht
3. Ordnen Sie zu, welches Störungsmodell könnte zu welcher Therapierichtung gehören?
Aus: Das Repetitorium, Kandale & Rugenstein, S. 264, 3. Auflage

3C.
• “Psychische Ebene: Beeinträchtigte Selbstwahrnehmung (z.B. Wahrnehmung der Wirkung erst bei
grösseren Mengen), unrealistische Wirkungserwartung (z.B. Alkohol hat positiven Effekt). Trinkzwang
durch mangelndes Verhaltensrepertoire, suchtbezogene kognitive Grundannahmen (z.B. „nur Alkohol
entspannt mich“)
• Biologische Ebene: 2-Phasen-Wirkung von Alkohol: Aufgrund der kurzfristig positiven Wirkung von
Alkohol gibt es eine Motivation zu trinken. Die langfristigen Folgen sind aversiv (z.B.
Entzugserscheinungen, Resignation) und können zu erneuten Auslösern werden (operante
Konditionierung – Verstärkung des Vh). ... . Cue reactivity: Klassische Konditionierung der
Stimulusbedingungen (Trigger, z.B. Flasche) einer Trinksituation an die Alkoholwirkung, sodass die
Stimulusbedingungen selbst zum Auslöser für Alkoholkonsum werden (cue-reactivity). Die situativen
Auslösereize bewirken (konditionierte) automatische Reaktionen, welche kaum einer willkürlichen
Kontrolle unterliegen – auch noch lange nach Abstinenz. Sensitivierung des Belohnungssystems:
Kopplung neuronaler Aktivität an alkoholbezogene Reize, die schwer löschbar ist, selbst dann, wenn
die angenehme Wirkung des Alkohols gar nicht mehr erlebt wird.
• Soziale Ebene: Gestörte Trinkkultur (ohne Regeln), Sozialer Abstieg, Mangel an Ressourcen“

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 72


VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 73
Störungen im Zusammenhang mit psychotropen
Substanzen und abhängigen Verhaltensweisen
Hoyer & Knappe. Klinische Psychologie & Psychotherapie (Auflage 3). 2020, Springer.
• Kapitel 39: Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und abhängigen
Verhaltensweisen, S. 837-860

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 74


Epidemiologische
Befunde

Abb. 3.10 Psychische Störungen nach Prävalenz (und in Klammern die geschätzte Anzahl betroffener Personen in Europa, in
Millionen; Wittchen et al. 2011, © 2011, with permission from Elsevier). Trotz höherer Prävalenz kann die Anzahl
betroffener Personen in einzelnen Fällen geringer ausfallen als bei Störungen mit geringerer Prävalenz, weil sich die
Schätzungen bei den einzelnen Störungen auf unterschiedliche Altersgruppen beziehen können

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 75


Epidemiologische Befunde
Häufigkeit
einer Krankheit

Ausschnitt Tab. 3.2 12-Monats-Prävalenzen (DSM-IV-TR) in der erwachsenen


Allgemeinbevölkerung (Alter 18–79 Jahre)a

VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 76


Auflösung, Übung Zuordnungen

• 1. Grawe: Neuropsychotherapie (2004)


• 2: Carl Rogers: personenzentrierter Ansatz / Gesprächspsychotherapie → Humanistische
PT (Beispiele You Tube, siehe auch S. 450 Hoyer & Knappe)
• 3A. Psychodynamische PT (Beispiel aus: Das Repetitorium, Kandale & Rugenstein, S. 323,
3. Auflage)
• 3B. Systemische PT (Beispiel aus: S Y S T E M I S C H E N O T I Z E N 0 4 / 0 8, Lenz, S. 48.)
• 3C. Verhaltenstherapie (Beispiel aus: Das Repetitorium, Kandale & Rugenstein, S. 264, 3.
Auflage)

Das Repetitorium, Kandale & Rugenstein


1. Dienstag 04.10: Was ist Klinische Psychologie? RNM
2. Dienstag 11.10: Diagnostische Klassifikation psychischer Störungen JR
3. Dienstag 18.10: Epidemiologische Beiträge zur KP RNM
4. Dienstag 25.10: Kennen Sie die Grundlagen für diese VO? – Quiz mit den Online verfügbaren
Karteikarten: https://lehrbuch-psychologie-springer-com.uaccess.univie.ac.at/karteikarten/5648/1
5. Dienstag 08.11: kurzer Überblick Therapieverfahren; Störungen im Zusammenhang mit
psychotropen Substanzen und abhängigen Verhaltensweisen I JR
6. Dienstag 15.11: Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und abhängigen
Verhaltensweisen II JR
7. Dienstag 22.11: Affektive Störungen RNM
8. Dienstag 29.11: Somatoforme Störungen und stressabhängige körperliche Beschwerden RNM
9. Dienstag 06.12: Angststörungen I JR
10. Dienstag 13.12: Angststörungen I JR
11. Dienstag 10.01: Posttraumatische Belastungsstörung; Zwangsstörung RNM
12. Dienstag 17.01: Psychotische Störungen und Schizophrenie JR
13. Dienstag 24.01: Persönlichkeitsstörungen RNM
14. Dienstag 31.01: 1. Prüfungstermin
VO Klinische Psychologie, Nater-Mewes & Randerath Seite 79
https://ufind.univie.ac.at/de/course.html?lv=200019&semester=2022W

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