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Das generelle Problem bei Schlafmitteln ist, dass sie zwar das Symptom lindern,
aber nicht die Ursache beseitigen. Sie sollten nicht länger als einige Wochen einge-
nommen werden. Folgende Nachteile und Nebenwirkungen bestehen:
Merke..........................................................................................................
Nachteile und Nebenwirkungen von Schlafmitteln
• veränderte Schlafmuster
• Überhang/Hangover
• Rebound-Insomnie
• Entzugserscheinungen
• Toleranzentwicklung
• Atemsuppression
• paradoxe Reaktionen
• beeinträchtigtes Gedächtnis
• Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Guter und erholsamer Schlaf ist sehr anfällig für Störungen, gleichzeitig, aber wich-
tig für die Regeneration bei einer Erkrankung oder nach einem Eingriff. Der Tag-
Nacht-Rhythmus kann im Krankenhaus oder in Pflegeeinrichtungen aus verschie-
denen Gründen gestört sein. Oft müssen Patienten sich erst daran gewöhnen, im
Mehrbettzimmer zu schlafen, sie halten zu Hause die Fenster nachts immer geöffnet
oder geschlossen, das Zimmer völlig abgedunkelt oder haben immer ein Nachtlicht
an – kurz, allein die ungewohnte Umgebung kann das Einschlafen erheblich verzö-
gern. Des Weiteren bringen oft psychische Faktoren die Patienten um den Schlaf.
Dies können die Angst vor der Diagnose und ihren Konsequenzen, Sorgen um die
Angehörigen oder den Beruf, die Furcht vor langfristiger oder gar endgültiger Pfle-
gebedürftigkeit und all diese Ängste zusammen sein. Sicherlich ist es wenig prob-
lematisch, wenn ein Patient für die (planmäßig eher) kurze Dauer eines Klinikau-
fenthalts ein Schlafmittel fordert. Aber bevor Pflegende auf ärztliche Anordnung Me-
dikamente verabreichen, können sie verschiedene andere Hilfsmittel ausprobieren.
Zunächst sollte sichergestellt werden, dass
Was auch immer Pflegende für den Schlaf des Patienten tun, sie sollten den Pati-
enten mit seinen Problemen ernst nehmen. Wie groß und schwer die Probleme sind,
empfinden verschiedene Patienten unterschiedlich. So wird ein junger und an sich
gesunder Patient (z.B. mit Fraktur oder zur Metallentfernung) ein paar Nächte unru-
higen Schlafs eher kommentarlos tolerieren. Und entgegen seinen Gewohnheiten
vielleicht einen Mittagschlaf einlegen – mit dem Wissen dar um, dass der Zustand
bald vorbei ist. Bei anderen Patienten steckt aber manchmal auch mehr dahinter als
„nur“ ein paar Nächte ohne ausreichenden Schlaf. Pflegende sollten versuchen, sich
Zeit für diese Menschen zu nehmen und zu ergründen versuchen, wo die Ursachen
liegen.
Gerade Menschen, die unter Schlafapnoe leiden, fühlen sich z.B. morgens oft wie
„gerädert“, obwohl sie vielleicht bei jedem Kontrollgang schlafend vorgefunden wur-
den. Eine junge Frau, die ihre demente Mutter zu Hause pflegt, plagt sich evtl. mit
Schuldvorwürfen, Ängsten und finanziellen Sorgen (hier wäre der Ansprechpartner
dann am ehesten die Sozialarbeit). Speziell für Kinder gilt: Gerade für sie sind ihre
Einschlafrituale sind, sollten Pflegende versuchen, diese gewohnten Abläufe beizu-
behalten.