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Auszug aus dem

Sächsisches Besoldungsgesetz (SächsBesG)


erlassen als Artikel 2 des Gesetzes zur Neuordnung des Dienst-, Besoldungs- und
Versorgungsrechts im Freistaat Sachsen (Sächsisches Dienstrechtsneuordnungsgesetz)

vom 18. Dezember 2013

Unterabschnitt 2
Vorschriften für Anwärter

§ 70 Anwärterbezüge

(1) Beamte auf Widerruf im Vorbereitungsdienst (Anwärter) erhalten Anwärterbezüge.

(2) Zu den Anwärterbezügen gehören der Anwärtergrundbetrag und die


Anwärtersonderzuschläge. Daneben werden die folgenden Besoldungsbestandteile gewährt:

1. der Familienzuschlag mit der Maßgabe, dass abweichend von § 41 die Besoldungsgruppe
des Eingangsamts maßgebend ist, in das die Anwärter nach Abschluss des
Vorbereitungsdienstes unmittelbar eintreten,

2. die Zulagen nach den §§ 49 bis 51 und 59 sowie

3. die vermögenswirksamen Leistungen.

§ 8 gilt entsprechend für den Familienzuschlag und die Zulagen.

§ 71 Anwärterbezüge nach Ablegung der Laufbahnprüfung

Die Anwärterbezüge, der Familienzuschlag und die vermögenswirksamen Leistungen


werden bis zum Ablauf des Monats, in dem das Beamtenverhältnis auf Widerruf gemäß § 40
Abs. 1 SächsBG endet, weitergewährt. Wird bereits vor diesem Zeitpunkt ein Anspruch auf
Besoldung oder Entgelt aus einer hauptberuflichen Tätigkeit bei einem öffentlich-rechtlichen
Dienstherrn oder bei einer Ersatzschule erworben, so werden die Anwärterbezüge, der
Familienzuschlag und die vermögenswirksamen Leistungen nur bis zum Tage vor Beginn
dieses Anspruchs belassen.

§ 72 Anwärtergrundbetrag

(1) Der Anwärtergrundbetrag bemisst sich nach der Anlage 9.

(2) Für Anwärter, die im Rahmen ihres Vorbereitungsdienstes ein Studium ableisten, kann
die Gewährung des Anwärtergrundbetrags von der Erfüllung von Auflagen abhängig
gemacht werden.
§ 73 Anwärtersonderzuschläge

(1) Besteht ein erheblicher Mangel an qualifizierten Bewerbern, können für den staatlichen
Bereich die nach § 30 Satz 1 SächsBG zuständigen Staatsministerien im Einvernehmen mit
dem Staatsministerium der Finanzen die Gewährung von Anwärtersonderzuschlägen regeln;
für den kommunalen Bereich regelt dies die jeweilige oberste Dienstbehörde. Die
Anwärtersonderzuschläge dürfen 70 Prozent des Anwärtergrundbetrags nicht übersteigen.

(2) Die Gewährung der Anwärtersonderzuschläge kann von der Erfüllung von Auflagen
abhängig gemacht werden.

§ 74 Anrechnungsregelung

(1) Erhalten Anwärter eine Vergütung oder ein Entgelt für eine Nebentätigkeit, so erfolgt
deren Anrechnung auf die Anwärterbezüge, soweit die Vergütung oder das Entgelt diese
übersteigt. Dies gilt auch, wenn Anwärter einen arbeitsrechtlichen Anspruch auf ein Entgelt
für eine in den Ausbildungsrichtlinien vorgeschriebene Tätigkeit außerhalb des öffentlichen
Dienstes haben.

(2) Üben Anwärter gleichzeitig eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst mit mindestens der Hälfte
der dafür geltenden regelmäßigen Arbeitszeit aus, gilt § 12 entsprechend.

§ 75 Kürzung der Anwärterbezüge

(1) Die oberste Dienstbehörde oder die von ihr bestimmte Stelle kann den
Anwärtergrundbetrag um bis zu 30 Prozent herabsetzen, wenn Anwärter die
vorgeschriebene Laufbahnprüfung nicht bestanden haben oder sich die Ausbildung aus
einem von den Anwärtern zu vertretenden Grunde verzögert.

(2) Von der Kürzung ist abzusehen

1. bei Verlängerung des Vorbereitungsdienstes infolge genehmigten Fernbleibens oder


Rücktritts von der Prüfung oder

2. in besonderen Härtefällen.

(3) Wird eine Zwischenprüfung nicht bestanden oder ein sonstiger Leistungsnachweis nicht
erbracht, so ist die Kürzung auf den sich daraus ergebenden Zeitraum der Verlängerung des
Vorbereitungsdienstes zu beschränken.

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