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Sekundarstufe I, Klassen 5 - 10
VORWORT
In einer Zeit globaler Vernetzung, zunehmender Förderbedarf im inklusiven Unterricht und an
Mobilität und insbesondere in einem immer stärker Förderschulen in den Blick nimmt. Dieser Lehrplan
zusammenwachsenden Europa ist das ist somit ein Lehrplan für alle Lernenden in
Beherrschen der englischen Sprache von zentraler Rheinland-Pfalz, unabhängig von der Schulart.
Bedeutung für den vertieften, respektvollen
Austausch mit Menschen anderer Kulturen sowohl Der Fachdidaktischen Kommission Englisch und
im privaten als auch im beruflichen Rahmen. Somit der Fachdidaktischen Kommission zur Erarbeitung
sind die durch den Englischunterricht vermittelten der Richtlinien zur Umsetzung des Lehrplans
inter- und transkulturellen Kompetenzen die Englisch für die Sekundarstufe I für die
Grundlage für Völkerverständigung, internationale Bildungsgänge Lernen und ganzheitliche
Zusammenarbeit und auch Toleranz gegenüber Entwicklung in Förderschulen und im inklusiven
anderen Kulturen und Lebensentwürfen. Unterricht gilt mein besonderer Dank für ihre Arbeit
an diesem Lehrplan und für ihr großes
Englisch ermöglicht nicht nur den Zugang zu Engagement für die Weiterentwicklung des
zahlreichen anglophonen Ländern und Kulturen Englischunterrichts in Rheinland-Pfalz.
auf allen Kontinenten, sondern ist vor allem als
lingua franca das Tor zur Welt schlechthin. Die
Sprache der digitalen Kommunikation und
Information, der Wissenschaft und des Handels ist
Englisch. Es ist Chancengeber in Privatleben,
Bildung und Beruf.
Dorit Kammer Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Realschulen plus Kaiserslautern
mit Teildienststelle Landau-Land
Der Lehrplan Englisch Sekundarstufe I, Klassen 5 - 10 entstand in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der
Fachdidaktischen Kommission zur Erarbeitung der Richtlinien zur Umsetzung des Lehrplans Englisch
Sekundarstufe I für die Klassenstufen 5 bis 9 für die Bildungsgänge Lernen und ganzheitliche Entwicklung in
Förderschulen und im inklusiven Unterricht:
Kerstin Köhler Schule an der Blies, Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Ludwigshafen
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung ..........................................................................................................................................................7
Übergänge .......................................................................................................................................................14
Übergang von der Grundschule in die Orientierungsstufe ...........................................................................14
Übergang von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II ..........................................................................14
EINLEITUNG
Der vorliegende Lehrplan löst bisherige Lehrpläne Ferner werden auf dem erhöhten Niveau in den
für Englisch in der Sekundarstufe I ab und gilt mit Klassenstufen 9/10 beispielhaft Hinweise zu einer
Beginn des Schuljahres 2022/23 für die Sekundar- Differenzierung nach oben gegeben. So werden im
stufe I aller Schulen in Rheinland-Pfalz. Sinne eines enrichment für die Lehrkräfte beson-
ders leistungsstarker Lernenden einschlägige
Das bewährte Prinzip der Doppeljahrgänge wird Empfehlungen gegeben; sie sind mit einem
beibehalten, und der Lehrplan ist entsprechend in Asterisk gekennzeichnet.
die Klassenstufen 5/6, 7/8 und 9/10 gegliedert. In
zwei Kapiteln werden die Übergänge von der Schließlich wird jeder Kompetenzbereich einge-
Grundschule zur weiterführenden Schule und von leitet mit einem Basissatz, der es Lehrkräften
der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II ermöglicht, auf einen Blick die jeweilige Schwer-
beschrieben. punktsetzung zu erfassen. Daran schließen sich
didaktisch-methodische Differenzierungsoptionen
Es handelt sich um einen Lehrplan für alle – für für den jeweiligen Kompetenzbereich an.
alle Lernenden und Lehrkräfte gleich welcher
Schulart. Um einen solchen inklusiven Lehrplan zu Der neue Lehrplan schreibt außerdem Themen
ermöglichen, ein Lehrplan zudem, der sich den und Inhalte für den Erwerb inter- und trans-
Grundsatz des keep it short and simple auf die kultureller Kompetenzen vor. Diese Themen und
Fahnen geschrieben hat, ist ein differenzierender Inhalte bieten auch vielfältige Bezüge zu den
Zugriff nötig. verbindlichen schulischen Querschnittsthemen des
Landes Rheinland-Pfalz.
In der Orientierungsstufe wird in der Regel nur auf
zwei Niveaus differenziert, um eine möglichst Der vorliegende Lehrplan ist anschlussfähig an
weitreichende Durchlässigkeit zwischen den curriculare Setzungen des Landes Rheinland-Pfalz
Schularten zu gewährleisten. Für alle Schularten (zum Beispiel Orientierungsrahmen Schulqualität),
gelten prinzipiell dieselben Kompetenz- des Bundes (etwa Bildungsstandards für die erste
beschreibungen; nur für Lernende mit sonder- Fremdsprache für den Mittleren Schulabschluss)
pädagogischem Förderbedarf und für inklusive und Europas (beispielsweise Gemeinsamer
Kontexte gelten teilweise eigene Deskriptoren. Europäischer Referenzrahmen für Sprachen). Am
Ende der Klasse 6 bewegen sich die Lernenden
Ab den Klassen 7/8 werden dann die des elementaren Kompetenzniveaus auf der Stufe
Zielsetzungen auf vier verschiedenen A1 des gemeinsamen europäischen Referenz-
Kompetenzniveaus nebeneinander beschrieben. rahmens; die Lernenden des Standardkompetenz-
Sie orientieren sich an den folgenden Schularten: niveaus erreichen Stufe A2. Die besondere
Das elementare Niveau gilt für Lernende mit Berufsreife des elementaren Kompetenzniveaus
sonderpädagogischem Förderbedarf im wird mit A1/A2 abgeschlossen, die reguläre
Förderschwerpunkt Lernen und ganzheitliche Berufsreife des grundlegenden Kompetenzniveaus
Entwicklung sowie für inklusive Kontexte an mit A2 und Anteilen von B1. Am Ende der Klasse
allen anderen Schularten. 10 erreichen das grundlegende, das mittlere und
das erhöhte Kompetenzniveau die Stufe B1. Dies
Das grundlegende Niveau bildet die Basis zur
gilt auch für Englisch als zweite Fremdsprache. In
Erlangung der Berufsreife an allen Schularten,
bilingualen Zügen wird B1/B2 erreicht.
die zur Berufsreife führen.
Das mittlere Niveau beinhaltet die Der Lehrplan folgt im Wesentlichen dem
Kompetenzbeschreibungen für den fremdsprachlichen Kompetenzmodell der
qualifizierten Sekundarabschluss I an der Kultusministerkonferenz für die allgemeine
Realschule plus und an der Integrierten Hochschulreife und ergänzt dieses um zehn
Gesamtschule. Unterrichtsprinzipien, sodass dem neuen Lehrplan
Das erhöhte Niveau gilt für das Gymnasium konzeptionell ein Lern-Lehr-Modell zugrunde liegt.
und für Kurse an der Integrierten Im Gegensatz zum KMK-Modell werden die
Gesamtschule, deren qualifizierter Begriffe „funktionale kommunikative
Sekundarabschluss I auf die Sekundastufe II Kompetenzen“, „Text- und Medienkompetenzen“
vorbereitet. sowie „interkulturelle kommunikative
Kompetenzen“ im Plural verwendet, um zu
Dem Lehrplan liegen die Bildungsstandards der Im Mittelpunkt des Modells finden sich die
Sekundarstufe I zugrunde; beim Kompetenzmodell funktionalen kommunikativen Kompetenzen sowie
wird auf das weiterentwickelte Modell der das Verfügen über sprachliche Mittel. Hierin
Bildungsstandards für die fortgeführte kommt der Stellenwert dieser Kompetenzen zum
Fremdsprache (Englisch/Französisch) für die Ausdruck. Eine gründliche Schulung aller
Allgemeine Hochschulreife zurückgegriffen. Dies Teilkompetenzen ist in allen Schularten und auf
geschieht unter dem Gesichtspunkt der aktuellen allen Klassenstufen anzustreben. Es gilt dabei zu
Diskussion und der Notwendigkeit der Verzahnung bedenken, dass die sprachlichen Mittel und
der Bildungsgänge Sekundarstufe I und kommunikativen Strategien eine dienende
Sekundarstufe II. Für den vorliegenden Lehrplan Funktion haben: Sie werden nicht zum
sind demnach folgende Überlegungen wesentlich. Selbstzweck geschult, sondern zur Gestaltung
fremdsprachlicher Kommunikation.
Die besondere Stellung der interkulturellen
kommunikativen Kompetenzen wird durch ihre Text- und Medienkompetenzen sind ebenfalls ein
übergeordnete Platzierung im Model unterstrichen: wesentliches Handlungsfeld des
Sie sind durchgängig in allen Schularten und allen Englischunterrichts, und sie werden daher als
Klassenstufen das zentrale Anliegen des eigener Kompetenzbereich ausgewiesen.
Englischunterrichts. Es handelt sich um
kommunikative Kompetenzen, und sie werden Umrahmt werden alle Bereiche von den lateralen
daher nicht nur erkennbar an soziokulturellem Kompetenzen Sprachbewusstheit und
Wissen, sondern auch an interkulturell Sprachlernkompetenzen. Sie unterstützen die
umsichtigem Verstehen und Handeln in der Lernenden bei der Ausbildung der übrigen
Fremdsprache. Kompetenzbereiche und beim späteren Erlernen
weiterer Fremdsprachen.
ÜBERGÄNGE
HÖRVERSTEHEN
HÖR-SEHVERSTEHEN
SPRECHEN
AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN
MONOLOGISCHES SPRECHEN
LESEVERSTEHEN
SCHREIBEN
Die Lernenden verfassen kurze, einfache Texte über altersgerechte Themen aus ihrer
Lebenswelt.
SPRACHMITTLUNG
Die Lernenden sprachmitteln mündlich und schriftlich unter Anleitung in einfachen, ihnen
bekannten Alltagssituationen.
SPRACHLICHE MITTEL
Die Lernenden bauen einen produktiven und rezeptiven Wortschatz auf, der sich an den
Kriterien Häufigkeit, Gebrauchswert, Schwierigkeit und Lebensweltbezug orientiert.
GRAMMATIK
Die Lernenden erwerben ein Grundinventar an grammatischen Strukturen, die ihnen eine
einfache Kommunikation in vertrauten Situationen ermöglicht.
Bei der Themenauswahl sind auch die im einleitenden Kapitel beschriebenen Prinzipien Vielfalt und
Zukunftsorientierung zu berücksichtigen.
Die Lernenden erschließen und erstellen einfache Texte und nutzen Medien zur
Informationsbeschaffung und Präsentation.
LATERALE KOMPETENZEN
SPRACHBEWUSSTHEIT
Die Lernenden stellen beim Erwerb des Englischen Vergleiche mit anderen Sprachen an.
Sprachliche Besonderheiten werden von den Lernenden bewusst wahrgenommen.
SPRACHLERNKOMPETENZEN
HÖRVERSTEHEN
Die Lernenden entnehmen Äußerungen und Hörtexten zu vertrauten Themen gezielt Informationen, wenn überwiegend Standardsprache
gesprochen wird.
HÖR-SEHVERSTEHEN
Die Lernenden entnehmen Hör-Sehtexten mit vertrauter Thematik Informationen, wenn überwiegend Standardsprache gesprochen wird.
SPRECHEN
AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN
Die Lernenden kommunizieren weitgehend situations- und adressatengerecht in Gesprächssituationen des Unterrichts und des Alltags.
MONOLOGISCHES SPRECHEN
Die Lernenden sprechen meist flüssig, zusammenhängend und strukturiert über vertraute Themen.
LESEVERSTEHEN
Die Lernenden verstehen fiktionale und nicht-fiktionale Lesetexte zu unterschiedlichen altersgerechten Themen.
SCHREIBEN
SPRACHMITTLUNG
Die Lernenden sprachmitteln mündlich und schriftlich, zunehmend situations- und adressatengerecht in bekannten thematischen
Zusammenhängen.
SPRACHLICHE MITTEL
Die Lernenden erweitern ihren produktiven und rezeptiven Wortschatz, der sich an den Kriterien Häufigkeit, Gebrauchswert, Schwierigkeit
und Lebensweltbezug orientiert.
GRAMMATIK
Die Lernenden erweitern und festigen ihr bisher aufgebautes grammatisches Können.
Die Lernenden bilden in vielfältigen, realitätsnahen Sprechsituationen englische Sprach- und Intonationsmuster so nach, dass eine
zunehmend differenzierte Verständigung gelingt.
Die Lernenden erweitern ihr soziokulturelles Orientierungswissen über das UK und die USA, erwerben grundlegendes soziokulturelles
Orientierungswissen über Irland und ein weiteres englischsprachiges Land, lernen unterschiedliche Begegnungs- und Kommunikations-
situationen angemessen zu bewältigen und erweitern ihre Bereitschaft, sich mit fremden Denk- und Lebensweisen offen und zunehmend
differenziert auseinanderzusetzen.
Bei der Themenauswahl sind auch die im einleitenden Kapitel beschriebenen Prinzipien Vielfalt und Zukunftsorientierung zu berücksichtigen.
Die Lernenden erschließen und erstellen zunehmend längere, komplexere Texte und nutzen zunehmend selbstständig Medien zur
Informationsbeschaffung und Präsentation.
LATERALE KOMPETENZEN
SPRACHBEWUSSTHEIT
Die Lernenden stellen beim Erwerb des Englischen auch selbstständig Vergleiche mit
anderen Sprachen an. Sprachliche Besonderheiten werden von den Lernenden
zunehmend differenziert wahrgenommen.
SPRACHLERNKOMPETENZEN
Die Lernenden nutzen auch selbstständig altersgemäße Lern- und Arbeitstechniken beim
Fremdsprachenerwerb.
Für den Abschluss nach Klasse 9 an Förderschulen (die sogenannte besondere Form der Berufsreife) gilt als Regelstandard das
elementare Kompetenzniveau, für den Abschluss nach Klasse 9 (Berufsreife) das grundlegende Kompetenzniveau, für den Abschluss nach
Klasse 10 (Qualifizierter Sekundarabschluss 1) das mittlere Kompetenzniveau und für den Übergang in die Sekundarstufe II das erhöhte
Kompetenzniveau.
HÖRVERSTEHEN
Die Lernenden entnehmen Äußerungen und überwiegend authentischen Hörtexten auch zu unbekannten Themen gezielt Informationen,
wenn überwiegend Standardsprache gesprochen wird.
HÖR-SEHVERSTEHEN
Die Lernenden entnehmen überwiegend authentischen Hör-Sehtexten mit zunehmend unbekannter Thematik Informationen.
SPRECHEN
AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN
Die Lernenden kommunizieren situations- und adressatengerecht in Gesprächen zu unterschiedlichen, auch komplexen Themen und
äußern begründet eigene Meinungen.
MONOLOGISCHES SPRECHEN
Die Lernenden sprechen flüssig, zusammenhängend und strukturiert über komplexere Themen.
LESEVERSTEHEN
Die Lernenden verstehen selbstständig fiktionale und nicht-fiktionale Lesetexte zu unterschiedlichen Themen.
SCHREIBEN
Die Lernenden verfassen situations- und adressatengerecht unterschiedliche zusammenhängende Texte zu komplexen Themen.
SPRACHMITTLUNG
Die Lernenden sprachmitteln mündlich und schriftlich weitgehend situations- und adressatengerecht, auch in weniger bekannten
thematischen Zusammenhängen.
SPRACHLICHE MITTEL
Die Lernenden erweitern und festigen ihren produktiven und rezeptiven Wortschatz, der sich an den Kriterien Häufigkeit, Gebrauchswert,
Schwierigkeit und Lebensweltbezug orientiert.
GRAMMATIK
Die Lernenden erweitern und festigen ihr bisher aufgebautes grammatisches Können.
Die Lernenden bilden in vielfältigen, realitätsnahen Sprechsituationen englische Sprach- und Intonationsmuster so nach, dass eine
differenzierte Verständigung gelingt.
Die Lernenden erweitern ihr soziokulturelles Orientierungswissen über das UK, die USA und weitere englischsprachige Länder, lernen
komplexere Begegnungs- und Kommunikationssituationen angemessen zu bewältigen und erweitern ihre Bereitschaft, sich mit fremden
Denk- und Lebensweisen offen und differenziert auseinanderzusetzen.
Bei der Themenauswahl sind auch die im einleitenden Kapitel beschriebenen Prinzipien Vielfalt und Zukunftsorientierung zu berücksichtigen.
Die Lernenden erschließen und erstellen längere und komplexere Texte und nutzen zunehmend selbstständig Medien zur
Informationsbeschaffung und Präsentation.
LATERALE KOMPETENZEN
SPRACHBEWUSSTHEIT
Die Lernenden stellen beim Erwerb des Englischen mit zunehmender Selbstständigkeit Vergleiche mit anderen Sprachen an. Sprachliche
Besonderheiten werden von den Lernenden differenziert wahrgenommen und angewandt.
SPRACHLERNKOMPETENZEN
Die Lernenden nutzen selbstständig altersgemäße Lern- und Arbeitstechniken beim Fremdsprachenerwerb.
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Herausgeber:
Ministerium für Bildung
Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz
Redaktion:
Anja Dittrich, Ministerium für Bildung
Gestaltung:
WORDWIDE Gesellschaft für Kommunikation mbH
und PaCE Graphic GbR
Titel:
naowarat – stock.adobe.com
Foto:
Peter Bajer
Erscheinungstermin: 2021