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Königinnen der Merowinger

Adelsgräber aus den Kirchen von Köln, Saint-Denis, Chelles und Frankfurt am Main

Egon Wamers
Balthilde und Eligius.
Eine archäologische Spurensuche
Das Kinderdoppelgrab
unter der Frankfurter Bartholomäuskirche
Königinnen der Merowinger
Adelsgräber aus den Kirchen von Köln, Saint-Denis,
Chelles und Frankfurt am Main

Herausgegeben
von
Egon Wamers und Patrick Périn

Ein deutsch-französisches Ausstellungsprojekt des Archäologischen Museums Frankfurt


und des Musée d‘Archéologie nationale in Saint-Germain-en-Laye
in Zusammenarbeit mit der Domschatzkammer Köln
Ausstellung in Frankfurt am Main:
10. November 2012 bis 24. Februar 2013

Ausstellung in Köln:
8. März bis 26. Mai 2013

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von


Maurice Gourdault-Montagne, Botschafter der Französischen Republik in Deutschland

Umschlaggestaltung: Roswitha Feil, init : feil und partner


Satz und Druck: Erhardi Druck GmbH, Regensburg

Bibliograische Information der Deutschen Nationalbibliothek:


Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliograie; detaillierte bibliograische
Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

1. Aulage 2012
© 2012 Verlag Schnell & Steiner GmbH,
Leibnizstr. 13, D-93055 Regensburg

ISBN 978-3-7954-2689-7

Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des


Verlages ist es nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf
fotomechanischem oder elektronischem Weg zu vervielfältigen.

Weitere Informationen zum Verlagsprogramm erhalten Sie unter:


www.schnell-und-steiner.de
Ausstellung

Gesamtleitung: Leihverkehr:
Egon Wamers Tessa Maletschek, Kirsti Stöckmann

Inhaltliche Konzeption: Museumspädagogik:


Egon Wamers, Patrick Périn Angelika Schmidt-Herwig

Gestaltung und Architektur: Öffentlichkeitsarbeit und Presse:


Roswitha Feil und Rudolf Reitermann, Sybille Lorenz
init : feil und partner
Licht- und Medientechnik:
Lebensbild-Rekonstruktionen: Tessa Maletschek
Florent Vincent, Paris
Filmische 3D-Rekonstruktionen:
Ausstellungsbüro und Koordination: Zsolt Vasáros, Budapest, und Sebastian Ristow,
Kirsti Stöckmann Köln
Architectura Virtualis Darmstadt (Mark Grellert,
Verwaltung: Egon Heller) und Egon Wamers, Frankfurt
Kim Hofmann
Transporte:
Konservatorische Betreuung: Hasenkamp Internationale Transporte GmbH,
Monika Bürgermaier, Sigrid Diedrich, Kelsterbach
Thomas Flügen, Sigrun Martins Zöller Transport GmbH, Frankfurt am Main

Aufbau und Technik: Ausstellungsort:


Wolfgang Block, Thomas Flügen, Refektorium des Karmeliterklosters
Heinrich-Teja Huppertz Frankfurt am Main
Katalog

Herausgeber:
Egon Wamers, Patrick Périn

Autoren:
Ronny Decorte, Martina Hartmann, Ursula Koch,
Jean-Pierre Laporte, Britt Nowak-Böck,
Patrick Périn, Tim Pestell, Sebastian Ristow,
Ina Schneebauer-Meißner, Nancy Vanderheyden,
Egon Wamers, Michaël Wyss

Digitale Bildbearbeitung, Karten und Graiken:


Eike Quednau

Lebensbild-Rekonstruktionen:
Florent Vincent, Paris

Bilddienst:
Tessa Maletschek, Kirsti Stöckmann

Literaturrecherche und -beschaffung:


Andrea Giar

Redaktion:
Kirsti Stöckmann

Übersetzungen:
Kirsti Stöckmann (aus dem Französischen)
Egon Wamers (aus dem Englischen)

Graphische Gestaltung:
Verlag Schnell & Steiner GmbH
Leihgeber Norbert Feldhoff, Köln
Fiona Ford, Norwich
L. Bruno France-Lanord, Paris
Deutschland Gauthier Gillmann, Amiens
Frankfurt, Archäologisches Museum Roswitha Goedecker-Ciolek, Mainz
Frankfurt, Dommuseum Maurice Gourdault-Montagne, Berlin
Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum Martina Hartmann, München
Köln, Metropolitankapitel der Hohen August Heuser, Frankfurt am Main
Domkirche Köln, Domschatzkammer Chantal de Joly-Dulos, Saint-Germain-en-Laye
Wiesbaden, Stadtmuseum Albrecht Graf von Kalnein, Bad Homburg
Ursula Koch, Mannheim
Beatrice La Farge, Frankfurt am Main
Frankreich
Jean-Pierre Laporte, Paris
Chelles, Musée Alfred Bonno
Katja Lembke, Hannover
Paris, Direction Régionale des Affaires
Gaëlle Le Page, Paris
Culturelles d’Île-de-France
Sylvie Leterc, Rouen
Paris, L. Bruno France-Lanord
Babette Ludowici, Hannover
Rouen, Musée Départemental des Antiquités
Karin Mansel, München
Saint-Denis, Basilique-cathédrale de Saint-Denis
Helga Meister, Frankfurt am Main
Saint-Germain-en-Laye, Musée d’Archéologie
Bruno Mengoli, Paris
nationale et Domaine national de Saint-
Hilaire Multon, Saint-Germain-en-Laye
Germain-en-Laye
Robert Nedoma, Wien
Britt Nowak-Böck, Bamberg
England Daniel-Alexis Ollagnier, Schwalbach im Taunus
Norwich, Norwich Castle Museum & Art Gallery Daniel Pérrier, Saint-Germain-en-Laye
Tim Pestell, Norwich
Jean-Paul Planchou, Chelles
François Poplin, Paris
Doris Reichert, Frankfurt am Main
Sebastian Ristow, Köln
Der Ausstellung gewährten Nathalie Roy, Rouen
Rat und Unterstützung: Serge Santos, Paris
Regula Schorta, Riggisberg
(eventuell vergessene Personen bitten wir Ina Schneebauer-Meißner, Bamberg
um Entschuldigung) Felix Semmelroth, Frankfurt am Main
Christian Stoess, Frankfurt am Main
Ulrich Back, Köln Anne Streiter, Bamberg
Leonie Becks, Köln Werner Studener, Frankfurt am Main
Bernd Blisch, Wiesbaden Jean-Claude Tribolet, Frankfurt am Main
Evelyn Brockhoff, Frankfurt am Main Nancy Vanderheyden, Leuven
Françoise Cannot, Paris Helmut Voß, Bamberg
Dominique Cerclet, Paris Ruth Wagner, Wiesbaden
Christian Charamond, Chelles Felix Wamers, Darmstadt
Hans-Jörg Czech, Wiesbaden Ulrike Weller, Hannover
Ronny Decorte, Leuven Michaël Wyss, Saint-Denis
Caroline Dorion-Peyronnet, Rouen Thierry Zimmer, Paris
Die Ausstellung wird
ermöglicht durch:

Dezernat für Kultur und Wissenschaft


der Stadt Frankfurt am Main

Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH

Die Ausstellung wird gefördert von:

Europa Kulturtage 2012 der Europäischen


Zentralbank – Faszinierendes Frankreich
Inhalt

Grußworte ................................................................................... 11

Vorwort ....................................................................................... 15

Geschichte und Archæologie


der merowingischen KŒnigin
Zwischen Polygamie und Heiligkeit. Merowingische Königinnen ...................... 18
Martina Hartmann

Die weibliche Elite im Merowingerreich – Königinnen, Hofherrinnen und Töchter .... 37


Ursula Koch

Gräber der merowingerzeitlichen Elite in und bei Kirchen ............................ 59


Sebastian Ristow

WISIGARDE
Prunkgräber des 6. Jahrhunderts in einem Vorgängerbau des Kölner Domes ........ 78
Sebastian Ristow

ARNEGUNDE
Die Bestattung in Sarkophag 49 unter der Basilika von Saint-Denis .................. 100
Patrick Périn und Mitarbeiter

Der Sarkophag der Königin Arnegunde ................................................... 122


Michaël Wyss

Inhalt
· 9
BALTHILDE
Grab und Reliquien der Königin Balthilde in Chelles-sur-Marne ....................... 126
Jean-Pierre Laporte

Das Baldehildis-Siegel ...................................................................... 145


Tim Pestell

Balthilde und Eligius. Eine archäologische Spurensuche ............................... 149


Egon Wamers

Goldkreuz und Bærenfell


Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche ................... 160
Egon Wamers

Das textile Goldkreuz aus dem Kinderdoppelgrab –


Analyse, Technik und Rekonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
Britt Nowak-Böck, Ina Schneebauer-Meißner

Katalog der ausgestellten Funde .......................................................... 186

Quellen und Literatur ....................................................................... 191

Abbildungsnachweis ........................................................................ 200

10 · Inhalt
Balthilde und Eligius.
Eine archäologische Spurensuche
Egon Wamers

Ü ber das Verhältnis zwischen Königin Balt-


hilde und Bischof Eligius ist viel geschrie-
ben worden (vgl. den Beitrag von M. Hart-
kann den grundlegenden Ausführungen Lapor-
tes von 1988 einige neue Aspekte hinzufügen.
Breite Juwelenkragen mit tropfenförmigen
mann in diesem Band S. 32 ff.). Der etwa 45 Pendilien tragen etwa die byzantinischen Kai-
Jahre ältere Künstler, Geistliche und Politiker, serinnen Ariadne3 (um 450–515) und Theo-
der selbst nie verheiratet war und wohl auch dora (um 500–548), letztere unter einer hals-
keine Kinder hatte, muss eine väterliche Zunei- engen Juwelenkette, sowie – in etwas einfache-
gung zu dem Mädchen und der späteren „schö- rer Ausführung – ihre Hofdamen auf dem
nen und vor allem geistreichen Frau“1 aus an- Mosaik von San Vitale in Ravenna (um 540)
gelsächsischem Adel gefasst haben, die vertrau- (Abb. 102.1–3). Gemmenkreuze mit ausgestell-
ensvoll erwidert wurde. Seine Beratertätigkeit ten Armen sind etwa aus dem Domschatz
dauerte ein Leben lang an, nach Auskunft von Monza aus den Jahren um 600 bekannt, ver-
Eligius’ Vita auch noch über seinen Tod hinaus. mutlich aus stadtrömischen Ateliers: auf dem
Die in dieser Ausstellung gezeigten, glücklich Evangeliar der langobardischen Königin Theu-
auf uns gekommenen Überreste Balthildes ge- delinde und, mit tropfenförmigen Pendilien,
statten, das eine oder andere Streilicht auf vom Agilulf-Kreuz an der Votivkrone für den
diese besondere Beziehung zu werfen. Altar (Abb. 103).
Auch die Medaillon-Anhänger von Balthil-
des Brustschmuck kann man in den oberitali-
Die „Casula“ der Balthilde schen Kunstkreis stellen, wenn auch Ketten mit
diversen runden Anhängern eine lange Tra-
Der im Beitrag von Jean-Pierre Laporte (S. 133 ff.) dition im merowingerzeitlichen Adelsschmuck
ausführlich beschriebene Überwurf der Königin des 6. und vor allem 7. Jahrhunderts haben,
Balthilde, der in der französischen Forschung wovon in dieser Ausstellung das Pektorale im
zumeist als „chasuble“ (= lat. „casula“) oder Frankfurter Domgrab zeugt (vgl. S. 165 f.
„chemise“, in der deutschsprachigen Forschung Abb. 117). Die neun runden Medaillons des ge-
hingegen als „Hemd“ oder „Tunika“, in der stickten Balthilde-Schmucks weisen, soweit er-
englischsprachigen als „tunic“ bezeichnet wird, kennbar, ein zentrales Bildfeld auf, das von
gehört zu den faszinierendsten Sachzeugnissen einem Perlkranz umgeben ist4. Die bis auf das
der merowingerzeitlichen Archäologie und unterste Medaillon paarigen Bildmotive sind,
Kunstgeschichte (Abb. 89–91, 102.1). Wie La- von oben nach unten gesehen, jeweils rechts
porte und Hayo Vierck in mehreren Studien und links ein Vogel im Proil mit aufgestellten
dargelegt haben2, ist auf diesem Leinengewand Flügeln, zum Teil an Früchten pickend, dann
ein Schmuckensemble in Stickkunst dargestellt, eine menschliche Halbigur im Halbproil, die
das in der Tradition des byzantinisch-mediter- Zimbeln spielt5, und schließlich in der Mitte ein
ranen Ornats imperialer oder königlicher einzelnes Medaillon mit einem symmetrischem
Damen steht. Eine ikonographische Analyse Lebensbaum, aus dem zwei Tierprotome er-

Balthilde und Eligius. Eine archäologische Spurensuche


· 149
102.1–4 Frühmittelalter- wachsen, die sich dem Baum zuwenden. Die im
liche Juwelenkragen
frühmittelalterlichen Bildrepertoire selten wie-
1. ‚Casula‘ der heiligen
Balthilde, Ausschnitt mit dergegebenen Zimbeln (Tympana), die kastag-
gesticktem Ornat; nettenartigen Blechklappern, werden, soweit
2. Elfenbeindiptychon mit ich sehe, durchweg im Kontext alttestamentli-
Darstellung der thronenden
Kaiserin Ariadne mit Dia- cher musikalischer Gottesverehrung dargestellt,
dem, Juwelenkragen mit zumeist im Beisein Davids, etwa beim großen
Pendilien und geschmückter Halleluja des Psalms 1506 (Abb. 104.1–3). Flü-
Dalmatica, Konstantinopel,
um 500 (Kunsthistorisches gelschlagende Vögel zu Seiten des Kreuzes und
Museum Wien); des Gekreuzigten symbolisieren die Akklama-
3–4. Kaiserin Theodora und tion der erneuerten Schöpfung: Auf den beiden
Hofdame auf dem Mosaik
von San Vitale in Ravenna, Konsulardiptychen des frühen 6. Jahrhunderts
547. Der Ornat der Kaiserin aus Monza, die um 900 überarbeitet wurden,
besteht aus Diadem, Ohr- stehen lügelschlagende Vogelpaare geradezu
gehänge, Juwelenkragen
mit Pendilien und Fibeln.
akklamierend beidseits der Kreuze, die die Ar-
kaden mit den Konsuln bekrönen7 – sie gehö-
ren sicherlich noch zum Bestand des 6. Jahr-
hunderts. Flügelschlagende Adler lankieren
auch den Muschelbaldachin von Kaiserin Ari-
adne (um 500) (Abb. 98.2). Auch das kreuz-
nimbierte Christushaupt auf dem Tragaltar
von Essen-Werden aus dem frühen 9. Jahrhun-
dert ist von zwei lügelschlagenden Vögeln lan-
kiert8. Daneben sind sowohl die an Früchten
und Planzen pickenden Vögel wie die Lebens-
bäume mit herauswachsenden Tierprotomen
(Abb. 104.1) von mehreren christlichen Denk-
mälern bekannt, vor allem auf oberitalischen
(„langobardischen“) Steinmetzarbeiten des
mittleren 8. Jahrhunderts (Abb. 105.1–2)9; in
diesem Kontext stellen sie Varianten des alt-
christlichen Themas des paradiesischen Le-
bensbaumes dar. Auf der „Sigwald-Platte“ aus
Cividale (756–786) steht der mit einem Kreuz-
querbalken versehene Lebensbaum, begleitet
von Beeren pickenden Vögeln und Greifen,
unter einem Paradies-Kreuz zwischen zwei
Kandelabern, das Ganze von den vier Evange-
listensymbolen in den Ecken eingespannt
(Abb. 105.1): offenkundig ein komplexes Bild
der Kreuzesverehrung. Auf einer Schranken-
platte aus dem Kloster S. Maria Teodote („Sar-
kophag der Theodote“) von etwa 730 n. Chr.
(Abb. 105.2) wird der zentrale Lebensbaum
mit Blättern, Trauben und aus Zweigen er-
wachsenden Tierköpfen von zwei gewaltigen
Seewesen und kleineren Delphinen heraldisch
begleitet – offenbar eine Variante des Motivs
„Tiere am Lebensbaum“, verbunden mit der
christlich-antiken Meeressymbolik des para-
diesischen locus amoenus.

150 · Egon Wamers


In Zusammenhang mit dem darüber hän- pung durch Heraklius eine erneute Blüte fand. 103 Gemmenkreuze des
genden Pendilien-Kreuz, das uns sonst im origi- Jean-Pierre Laporte hat als Erster die 7. Jahrhunderts.
1. links: Rekonstruktions-
nalen Befund als Kreuz unter Altarkronen be- „Chasuble“ der Balthilde mit einer Episode aus zeichnung des Kreuzes von
gegnet, drängt sich der Eindruck auf, als han- der Vita des Eligius in Zusammenhang ge- der ‚Casula‘ der Balthilde;
dele es sich bei Kreuz und Anhänger auf bracht, nach der dieser enge Berater der jungen 2. Mitte: Kreuz vom Buchde-
ckel der Theudelinde aus
Balthildes ‚Casula‘ um ein zusammengehöriges Königin sie nach seinem Tod (660) durch dem Domschatz zu Monza;
Ganzes, um ein Motivensemble, das in Gesamt- Traumgesichte gedrängt habe, ihren königli- 3. rechts: ‚Votivkrone‘
heit ein Bild der Kreuzesverehrung ist: Unter chen Schmuck (die „goldenen und edelstein- Agilulfs für Kloster Monza.
dem Lichtkreuz ‚akklamierende‘ Vögel, Zim- verzierten Insignien an ihrer Kleidung“) abzu-
beln schlagende Musikanten und ein Lebens- legen (vgl. den Beitrag von Laporte in diesem
baum als Symbol für das Kreuz als arbor vitae. Band S. 133), dem Balthilde dann – wann auch
Dieser Gedanke wird dadurch gestützt, dass immer – nachkam. Zu diesem Zeitpunkt war
das Gemmenkreuz (Lichtkreuz) gerade im 6. sie noch Regentin am Palast, aber schon stark
und 7. Jahrhundert als herrscherliches Sieges- angefeindet. Vermutlich sollte dieser Passus in
zeichen eine besondere Verehrung im gesamten der Vita, die Eligius’ Freund und Balthildes an-
Mittelmeerraum genoss – auch unter dem Me- derer wichtiger Ratgeber Bischof Audoin von
rowingerkönig Dagobert I., für dessen Basilika Rouen – vermutlich erst 675–68012 – geschrie-
Saint-Denis sein Hofgoldschmied Eligius ein ben hatte, als kluger Rat Aldowins an Balthilde
monumentales Altarkreuz anfertigte10. Zudem aufgefasst werden, sie möge sich als Regentin
zeigen die Goldprägungen11 des Monetars Eli- zurückziehen und ins Kloster gehen, was sie
gius für Chlothar II. und Dagobert I. auf der dann ja auch um 664/65 tat, sicherlich aus po-
Rückseite ein großes lateinisches Kreuz mit litischen Gründen. Sie gab laut Eligiusvita ihren
Hastenenden, begleitet vom Namen ELIGII, Schmuck als Almosen und zur Verzierung des
das durch einen bisweilen dargestellten ge- Grabes von Eligius. Laportes Deutung, „in die-
treppten Sockel als Golgatha-Kreuz, also als sem singulären bestickten Kleidungsstück
das Gemmenkreuz Konstantins im Atrium der einen Überwurf zu sehen, den die Königin über
Grabeskirche ausgewiesen ist (Abb. 106.1) – ihre sonstige Kleidung zog, um weiterhin an
auch dies zeigt die besondere Afinität des Eli- ihren abgelegten königlichen Schmuck und
gius zur damaligen Kreuzverehrung, die ja damit ihren ehemaligen königlichen Rang zu
nach der erfolgreichen Rückeroberung des erinnern“ (vgl. oben S. 133), überzeugt und hat
Wahren Kreuzes 629 aus persischer Verschlep- sich heute durchgesetzt.

Balthilde und Eligius. Eine archäologische Spurensuche


· 151
Wenn diese Interpretation der „Chasuble“ sicht für den Königsschatz (thesaurus) verant-
der Balthilde zutrifft, dann dürfte es sich um wortlich. Sein Ruf als genialer Goldschmied,
ihren ehemaligen königlichen Ornat handeln, der mit subtiler Eleganz (artis subtilitate) seine
der auf diesem einfachen Leinenüberwurf in Werke schuf, drang bis weit über die Grenzen
Stickerei imitiert worden ist. Bei der Halskette Neustriens und Aquitaniens, und er verfertigte
und dem Juwelenkragen überrascht dies nicht, so berühmte Werke wie das Gemmenkreuz in
doch der sehr religiös geprägte Brustschmuck, Saint-Denis oder den Kelch für Kloster Chel-
den wir beim imperialen Ornat der ersten les; seit dem Mittelalter ist er Schutzpatron der
Hälfte des 6. Jahrhunderts bei Ariadne und Goldschmiede. Neben seinem künstlerischen
Theodora nicht beobachten, dürfte ein Relex Wirken und seinem Amt als Schatzkanzler
von Balthildes Frömmigkeit sein, die sich ja gründete er Klöster nach der irofränkischen
auch in der Hinwendung zur irofränkischen Mischregel und engagierte sich besonders in
Klosterbewegung zeigt. der Sozialfürsorge (Almosen) und im Freikauf
Man fragt sich also, wann Balthilde, die von Gefangenen beiderlei Geschlechts in gro-
gegen 641 als Geisel oder gar Sklavin aus an- ßer Zahl – Audoin berichtet in seiner Vita, dass
gelsächsischem Adel an den neustrischen Hof er alle freikaufte, „Romanen, Gallier, Briten
gekommen und um 650 Chlodwig II. (638/ und Mauren, aber besonders (Angel-)Sachsen,
639–657) geheiratet hatte, diesen Königinnen- die damals zahllos wie Schafe aus ihrem Land
schmuck bekommen und wer ihn verfertigt vertrieben und überall verstreut worden waren“
hatte. Erstmals hatte Vierck 1985 in einer bei- (cap. 10). Balthilde soll nach ihrer Vita vom
läuigen Bemerkung erwogen, ob nicht Balthil- Hausmeier Erchinoald gekauft worden sein,
des Schmuck aus dem Atelier des heiligen Eli- auch habe dieser sie vergeblich zu ehelichen
gius stammte13. Schon früh muss Eligius14 ihr versucht. Eligius wiederum hatte ein gespann-
Vertrauter und Ratgeber geworden sein, an tes Verhältnis zu Erchinoald – hatte Eligius sie
den sie sich noch vor der Geburt ihres ersten von ihm freigekauft? Es liegt nahe, dass Balt-
Kindes aus Sorge um einen ausbleibenden hildes späterer Einsatz für das irofränkische
männlichen Nachfolger gewandt hatte (vgl. Mönchtum, ihre Armenfürsorge und ihr Ver-
den Beitrag von M. Hartmann in diesem bot des Handels mit christlichen Sklaven von
Band S. 32). Der hochbegabte Goldschmied Eligius zumindest beeinlusst sind.
aus christlicher gallisch-aquitanischer Familie Als Balthilde um 650 Königin wurde, war
(* 590 bei Limoges) war wegen seiner Kunst- Eligius zwar schon seit knapp 10 Jahren Bi-
fertigkeit und Lauterkeit als etwa Zwanzigjäh- schof von Noyen, doch werden seine Ateliers
riger als Hofgoldschmied und monetarius an weiterhin für den Königsschatz produziert
den Hof Chlothars II. (584–629) und später haben. In Kloster Solignac etwa, das er 632 ge-
dessen Sohnes Dagoberts I. (629–639) nach gründet hatte, hatte er auch eine Goldschmie-
Paris gekommen, wurde enger Freund und dewerkstatt eingerichtet. Balthildes neuer
Ratgeber der Könige und einer der einluss- Schmuck wird von Eligius zumindest entwor-
reichsten Männer am Hof. Als Münzmeister fen und in der von ihm geleiteten Hofwerkstatt
war er für die Münzprägung am Hof in Paris in Paris gefertigt worden sein. Darauf deuten
(moneta palatina, scola palatina) verantwort- stilistische Übereinstimmungen zwischen dem
lich (vgl. Abb. 106.1), auch noch unter Sige- Schmuck Balthildes und den Eilgius zuschreib-
bert III. (633/34–656) und Balthildes Mann baren Werken15: tektonische Gliederungen mit
Chlodwig II., und damit auch für die Geldwirt- größeren Steinfassungen und Perlreihen zwi-
schaft und Währungsstabilität. Eligius prägte schen Graten, engzelliges polychromes Cloi-
auch in Marseille und Arles und war wesent- sonné als Grundierung; almandincloisonnierte
lich beteiligt an der spätmerowingerzeitlichen Zickzackbänder, was für den Juwelenkragen
Umstellung von der Gold- zur Silberwirtschaft. zutrifft. Die großformatigen Cabochons in
Somit war er als Goldschmied, der „Luxus- Muldenfassungen im Wechsel von runden und
und Prestigegüter für den höischen Bedarf“ eckigen Formen inden sich auf der Halskette
herstellte, und zwar an einer Palastwerkstatt in und dem Brustkreuz – was allerdings auch für
Paris, und als Münzmeister in doppelter Hin- die oberitalische Schatzkunst (Abb. 103) und

152 · Egon Wamers


byzantino-ravennatische Mosaiken zutrifft wie sondere in Kloster Chelles versammelte sie
das Lichtkreuz in der Apsis von S. Apollinare in zahlreiche junge Engländerinnen um sich. Nun
Classe. Hinzu kommen vegetabile Muster aus war die Textilkunst, vor allem die kunstvolle
dem byzantinischen Zierrepertoire, die am Ju- Stickerei mit Seide, Gold, Steinen und Perlen
welenkragen zumindest in den oberen (Silber-?) für königliche und bischöliche insignia, eine
Aufsätzen auftauchen, sowie generell eine in- Domäne englischer Frauen (Anglicarum virgi-
time Kenntnis und selektive Übernahme byzan- num) im Frühmittelalter, für die sie europaweit
tinischer Motiv- und Stilelemente; dagegen berühmt waren17. Somit liegt es nahe, dass ihr
steht Eligius’ völlige Ignoranz gegenüber dem außergewöhnliches Kleidungsstück von ihren
aus dem langobardischen Kunstkreis erwachse- englischen Klosterdamen in Chelles gefertigt
nen Tierstil II. wurde – den Schmuck der Königin unmittelbar
Stellt der auf der „Chasuble“ nachgestickte kopierend.
Schmuck tatsächlich den – abgelegten – Köni-
ginnen-Ornat der Balthilde dar, und zwar als
ein zusammengehörendes Ensemble, wie La- Der Kelch des Eligius von Chelles
porte annimmt und wie oben wahrscheinlich
gemacht werden konnte, und wurde dieser Eine alte lokale Tradition spricht eine bis ins
Ornat tatsächlich vom Goldschmied-Bischof Ende des 18. Jahrhunderts im Kloster Chelles
Eligius konzipiert, vielleicht sogar vom passio- aufbewahrte Pretiose dem Wirken des großen
nierten Handwerker Eligius selbst verfertigt, Goldschmiedes zu: den so genannten Kelch des
dann kann man die ikonographische Bedeu- Eligius, der wie nahezu alle seine anderen Ar-
tung dieses ursprünglichen Ornats so auffas- beiten in die Schmelzöfen des Revolutionsfu-
sen: ein Juwelenkragen, der ihr Königinnentum rors geriet. Von allen seinen überlieferten Wer-
in die Tradition der byzantinischen Kaiserin- ken ist er die in den Details am sichersten be-
nen stellt, kombiniert mit einem aus mediterra- zeugte Arbeit und zeigt die oben genannten
nem Gemmenkreuz (vermutlich mit einer engen stilistischen Verbindungen zu Balthildes
Kreuzreliquie wie Radegunde in Poitiers) und Juwelenkragen. Vor allem aber verrät er viel
Bildmedaillons zusammengesetzten Pektoral- über die subtile Meisterschaft des Eligius, die
schmuck, der die Trägerin als Anhängerin der christliche Heilsbotschaft in der Sprache einer
Kreuzverehrung ausweist. Dazu passt, dass im unigürlichen Goldschmiedekunst auszudrü-
von Balthilde errichteten Neubau der Kloster- cken. Dieser große, 26 cm hohe massivgoldene
kirche von Chelles jetzt der alte Hauptpatron Spendekelch ist in einem detailgetreuen Kup-
der Vorgängerkirche, der kappadokische Mär- ferstich von 1653 erhalten, der auch die Farb-
tyrer Gregor, dem Heiligen Kreuz weichen gebung der Steineinlagen in heraldischen Sig-
musste, dem jetzt der Hauptaltar gewidmet naturen angibt (Abb. 106.2). Sein Fuß ist mit
wurde (ecclesia sanctae Crucis); hier wurde sie cloisonnierten Zickzackbändern überzogen;
auch auf eigenen Wunsch bestattet. Bildeten rö- die hohe, steile Kuppa wächst aus einer lachen
misches Herrscherinnentum und Kreuzvereh- zwölfblättrigen Muschelschale empor, die in
rung die zentrale Botschaft, die Königin Balt- der frühchristlichen Kunst als Wasserbecken
hilde mit ihrem Ornat an ihre Umgebung sen- (zum Beispiel bei Darstellungen der Fußwa-
den wollte, dann versteht man, warum sie schung Christi) fungiert und Taufe und Aufer-
davon auch im Kloster nicht lassen wollte und stehung assoziiert18. Die Kuppawandung ist
einen entsprechend bebilderten Überwurf an- durch senkrechte Perlreihen in zwölf schmale
fertigen ließ und trug. Streifen gegliedert, die unten jeweils auf einem
Wer hat diesen Überwurf genäht und vor rechteckigen Feld mit engzelligem Almandin-
allem so kunstvoll bestickt? Anders als in Män- cloisonné und zentralem blauen (Saphir?) Ca-
nerklöstern wurde der weibliche Habit in den bochon in Muldenfassung aufsitzen und oben
Frauenklöster selbst hergestellt16. Bekanntlich mit einem entsprechenden Feld, jetzt aber oval,
plegte Balthilde als Königin und Regentin und abschließen. Diese beiden Felder sind jeweils
später als Klosterbewohnerin intensiven Kon- mit einem senkrechten Almandinstreifen mit
takt zu angelsächsischen Landsleuten. Insbe- zweigförmigem Cloisonné verbunden; der Hin-

Balthilde und Eligius. Eine archäologische Spurensuche


· 153
104.1–3 Zimbeln
(Tympana) schlagende
Musiker
1. auf Medaillons vom
Pektorale auf der ‚Casula‘
der Balthilde, 660–680;
2–3. auf Illustrationen zu
Psalter 150 – 2. Stuttgarter
Psalter fol. 163v;
3. Utrechter Psalter
fol. 83r unten, beide
820–830.

tergrund ist jeweils mit grün-weißen Glas (?) stets offen standen; in der Stadt war „der Strom
einlagen im Schachbrettmuster gefüllt. Dieses lebendigen Wassers“ (hier symbolisiert durch
Musterensemble auf der Kuppa symbolisiert die Muschelschale) und der „Baum des ewigen
zeichenhaft die Architektur des Neuen Jerusa- Lebens“ (hier symbolisiert durch die senkrech-
lems aus der Offenbahrung des Johannes ten Zweig-Stege, die man durch jedes der „of-
(21,9–22,5), dieser „Stadt aus reinem Golde“, fenen Tore“ erblicken kann). Selbst die Propor-
die auf „zwölf Grundsteinen ... mit den .. tionen des Himmlischen Jerusalems, dessen
Namen der .. Apostel darauf…, geschmückt „Länge .. so groß wie die Breite“ sei, ist in die-
mit allerlei Edelgestein“ ruhte und „zwölf Tore sem liturgischen Gefäß veriiziert: Abgesehen
… mit den zwölf Engeln … darauf“ hatte, die von der Muschelschale ist die Höhe der Kuppa

154 · Egon Wamers


105 Lebensbäume auf
langobardischen Steinmetz-
arbeiten, 8. Jahrhundert.
1. „Sigwald-Platte“,
Cividale, 756–786 n. Chr.;
2. Schrankenplatte aus
Kloster S. Maria Teodote
(„Sarkophag der Theo-
dote“), circa 730 n. Chr.
(Musei civicii, Pavia).

so groß wie ihre Breite. Ähnliche unigürliche kurz vor Eligius’ Tod gründete Balthilde um
Architekturabstraktionen an frühmittelalter- 658/59 das Kloster. Materialreichtum und Aus-
lichen liturgischen Geräten sind in größerer führung deuten auf eine Auftragsarbeit für das
Zahl bekannt19. Mit einer solchen Signierung Königshaus; die Größe mit etwa 0,6–0,65 Liter
sollte auf die Verheißung verwiesen werden, Fassungsvermögen deutet auf einen Spende-
die mit dem Kelch als Behältnis für den Herren- kelch oder auf einen calix sanctus für die
leib und damit Symbol für Kreuzestod und Er- „Kommunion unter Klerikern bei der Bischofs-
lösung verbunden ist. messe“20. Ob nun für den Bischof von Noyon,
Wann Eligius diesen Kelch schuf und wie er der Eligius seit 641 war, oder doch als Stiftung
an Kloster Chelles kam, ist nicht bekannt. Erst für Kloster Chelles (ähnlich wie der Tassilo-

Balthilde und Eligius. Eine archäologische Spurensuche


· 155
106 Werke des Eligius.
1. Triens Dagoberts I. (629–
639; Rückseite mit Mono-
grammkreuz auf zwei
Stufen, zu den Seiten
EL – ICI und Umschrift
[+MONETA] PALATI
(= geschlagen von Eligius
in der Palastmünze) (Münz-
handlung Dr. Busso Peuss
Nachf., Frankfurt am Main).
2. Kelch von Chelles. Kupfer-
stich von André du Saussay,
koloriert nach den heraldi-
schen Farbsignaturen.

kelch als Stiftung Tassilos und seiner Gemahlin Der Siegelring der Baldehildis
Liutpirc 777 für Kloster Kremsmünster) – spä-
testens nach Eligius’ Tod wird Balthilde ihn aus Nicht unwahrscheinlich, wenn auch nicht gesi-
seinem Nachlass für ihr neu gegründetes Klos- chert, kann auch der goldene Einsatz für einen
ter erhalten haben. Wir dürfen sicher sein, dass Siegelring, der in Norwich vor einigen Jahren
auch Balthilde das allegorische ornamentum gefunden wurde, der fränkischen Regentin Bal-
des Kelches bewusst war. thilde aus angelsächsischem Adel zugewiesen

156 · Egon Wamers


werden (vgl. den Beitrag von T. Pestell in diesem einem weiteren, jetzt doppelten Perlkreis am
Band S. 145 ff., Abb. 101). Sollte diese An- Rande begrenzt, eine rechtsläuig umlaufende
nahme zutreffen, dann könnte auch diese Gold- Inschrift „ACLEBERTVSFICIT“, die auf einen
schmiedearbeit in der von Eligius betreuten Aslebert als Hersteller/Auftraggeber verweist,
Hofwerkstatt gefertigt worden sein. Es ist denk- sowie drei nicht–bestimmte Zeichen („OCO“ ?)
bar, dass sie bereits als frisch vermählte Königin sowie über dem Scheitel des Kopfes ein gleich-
um 650 berechtigt war, ein Siegel zu führen, zu- armiges Hastenkreuz. Dass es sich wegen des
mindest für hoheitliche Beurkundungen aus Kreuzzeichens um eine Christus-Darstellung
ihrem eigenen Aufgabenbereich und über ihr ei- handele, wie vermutet, ist wenig wahrschein-
genes Vermögen, und nicht erst mit der Über- lich; dann hätte man einen Kreuznimbus erwar-
nahme der Regentschaft für ihren unmündigen tet22.
Sohn Chlothar III. um 657. Wer sollte einen sol- Was bedeutet diese für christliche Darstellun-
chen Ring gestalten, wenn nicht Eligius, der gen jener Zeit so exzeptionelle Szene, die Balde-
jahrzehntelange Monetar (Münzmeister) der hildis (Balthilde?) bewusst versteckt in die Un-
Könige Childerich II. und Dagobert I., für die er terseite ihres drehbaren Siegelring-Einsatzes
ja Gold- und andere Münzen entworfen und ge- gravieren ließ? Zwar war eine Siegelung mit die-
prägt hatte und auf die er selbstbewusst seinen sem Bild technisch möglich, aber doch bestimmt
Namen gesetzt hatte? Auch der hohe Goldge- nicht bei ofiziellen Urkunden, sondern es sollte
halt von annähernd 98% könnte auf Eligius vielleicht eher im Verborgenen, dafür aber umso
verweisen, der das Gold für den König beson- effektiver, wirken. Könnte es mit der Sorge der
ders läutern ließ (Vita Eligii, cap. 1,15). Königin um einen männlichen Thronfolger zu
Im Gegensatz zu den Goldprägungen des tun haben, die sie Eligius laut cap. 32 seiner Vita
Eligius für Childerich II. und Dagobert I., auf äußerte, als sie das erste Mal schwanger war,
denen das Portrait der Könige in Übereinstim- weil ein ausbleibender Sohn das Reich gefährde?
mung mit der byzantinischen Ordo nur als Kai- Eligius konnte sie beruhigen; ließ als zukünftiger
serkopf im Proil mit Diadem wiedergegeben ist, Taufpate dem Knaben noch etwas verfertigen
erscheint auf der Ringplatte aus Norwich die (in seiner Werkstatt?), was diesem bis zu seiner
Königin frontal, das langhaarige Haupt mit Geburt aufgehoben werden sollte. er
einem Hastenkreuz bekrönt wie bisweilen bei Hatte Eligius auch etwas für Balthilde ferti-
Münzportraits byzantinischer Kaiser (zum Bei- gen lassen? Könnte das verdeckte Bild des Sie- 107 Büstenportraits
spiel Tiberius I. Constantinus, 578–582; Abb. gelrings ein Fruchtbarkeits-Zeichen für die Ge- mit „Scheitelkreuz“
des 6./7. Jahrhunderts.
107.2)21. Auch hier stellt sich Balthilde bewusst bärung von Königssöhnen gewesen sein – na- 1. oben: Siegelring-Platte der
unter das Kreuz, lässt also ihre Kreuzverehrung türlich mit einem Kreuz christlich signiert? Baldehildis, seitenverkehrt;
genauso wie auf der ungewöhnlichen Rückseite Magie war im frühmittelalterlichen Heiligen- 2. Mitte: Byzantinischer
Solidus des Tiberius II.
erkennen, wo der Beischlaf eines nackten Paars und Reliquienkult stets präsent23. Dass ähnli- Constantinus (579–582);
ebenfalls unter dem Schutz des Kreuzes stattin- che Bilder kopulierender Paare im mediterra- 3. unten: Silberne Press-
det. Aus diesem Grund ist auch das Kreuz auf nen Bereich des 7. Jahrhunderts nicht völlig blechibel von Monceau-
le-Neuf-et-Faucouzy, Dép.
der Vorderseite nicht bloß als Umschriften- fremd waren, belegt eine vielleicht awarische Aisne (Museum für Vor- und
Trenner zu lesen. Eine ganz ähnliche Darstel- silberne gravierte Blechriemenzunge aus einem Frühgeschichte, Staatliche
lung auf einer silbernen Pressblech-Scheibeni- bajuwarischen Männergrab des zweiten Vier- Museen zu Berlin).
bel von Monceau-le-Neuf, Dép. Aisne, zeigt in tels des 7. Jahrhunderts aus Linz-Zizlau, bei der
einem Perlkranz ein spitzovales Gesicht en-face die geometrische Blattornamentik jedoch by-
mit runden Augen, keilförmiger Nase, dicklip- zantinische Einlüsse verrät24.
pigem Mund und runden, tiefsitzenden „Hen- Diese Überlegungen sind Spekulation und
kelohren“ (Abb. 107.3). Rechts und links hän- schwerlich beweisbar. Genauso verbleibt der
gen beidseitig je drei bis fünf lange Haarsträh- Spekulation, wie und auf welchem Weg der Sie-
nen herab; der Hals-Brustbereich ist – wie beim gelring, den Balthilde – wenn es denn der ihre
Siegel – durch dreiseitige Striche und ein Drei- gewesen sein mag – spätestens mit ihrem Rück-
eck markiert, die unmittelbar am Kinn ansetzen zug als Regentin 657 ablegen musste, in ihre
und eventuell als Kinnbart gedeutet werden ehemalige angelsächsische Heimat gelangte,
könnten. Außerhalb des Medaillons läuft, von vielleicht zuvor schon zerlegt.

Balthilde und Eligius. Eine archäologische Spurensuche


· 157
1 Geschichte der Franken, cap. 43. 9 Vgl. Wamers 2012/2013 (im Druck); in der karo-
2 Vierck 1978; Vierck 1981; Laporte 1982; Laporte lingischen Kunst des 9. Jahrhunderts werden sie
1986; Laporte 1988, bes. 71 ff. – Vgl. auch Juwig vereinzelt wieder aufgegriffen.
2010, 201 ff. 10 Hierzu Vierck 1974, 367 ff.
3 Zweimal mit geringen Unterschieden auf den Dip- 11 Zur Monetartätigkeit Eligius’ vgl. Lafaurie 1977.
tycha in Florenz und in Wien wiedergegeben: Vol- Frdl. Auskunft Chr. Stoess, Frankfurt am Main.
bach 1976, Nr. 51-52. 12 Berschin 2010, 1ff. – Frdl. Hinweis M. Hartmann.
4 Vgl. Laporte 1988, 79 ff. 13 Vierck 1985, 139; vgl. auch Schäferdiek/Berghaus/
5 Laporte 1988, 82 f. mit Abb. 14A–D; erstmals er- Vierck 1986, 153.
kannt von J. Hubert (zitiert bei Laporte 1988 14 Zum Folgenden vgl. Schäferdiek/Berghaus/Vierck
Anm. 45). Die von Laporte als Parallelen zu den 1986 mit älterer Lit.; Lafaurie1977.
menschlichen Büsten angeführten byzantino-lan- 15 Vgl. im Detail Vierck 1974; Vierck, in: Schäfer-
gobardischen Cloisonné-Fibeln von Castellani diek/Berfghaus/Vierck 1986. – Vgl. auch Juwig
und Comacchio sind frühestens ins 9. Jh. zu setzen. 2010, 202 f.
– Alternativ zur Deutung als Zimbeln (Tympana) 16 Müller 2003, 104 f.
wäre auch denkbar die Darstellung von langstieli- 17 Budny 1984, 59 ff. mit zahlreichen Belegen und
gen Blumen, wie etwa auf dem sog. „Alfred-Je- weiterer Lit.
wel“, dem goldenen Lese-Zeiger mit Cloisonné- 18 Vgl. Werner 1990, 275 f.
email des angelsächsischen Königs Alfred des 19 Vgl. nur Elbern 1963 und Wamers 1991 mit wei-
Großen (871–899) (Bakka 1966, Taf. 49a, Abb. 1), teren Hinweisen.
ohne dass die Blumen oder Planzen (ebensowenig 20 Vierck 1974; Vierck, in: Schäferdiek/Berghaus/
wie auf der „Fuller-Brooch“: ebd. Taf. 49c) ikono- Vierck 1986.
graphisch mit der Darstellung des Gesichts-Sinnes 21 Deér 1965, 173 f., Taf. 49.3,6.
in Zusammenhang gebracht werden könnten. 22 Bertram, in: Bertram (Red.) 1996, 112, Taf. 102;
6 Z. B. auf Illustrationen zu Psalter 71 (Dankesmu- Katalog Mannheim, Paris, Berlin 1996, 1030, Kat.
sik Davids und Aphas an den Herrn) und 150 IX.2.27 Abb. 303. Robert Nedoma, Wien, ver-
(„Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, danke ich die neue Lesung (anstatt ASLEBERTVS),
lobet ihn in der Feste seiner Macht! Lobet ihn für dessen Vorderglied als urgerm. *Agila und das
seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlich- Hinterglied als -BERTVS (zu urgerm. *berhta -
keit! Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter ‚hell, glänzend’) identiiziert werden kann. „Meh-
und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Reigen, rere Träger dieses Namens, urgerm. also *Agila-
lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! Lobet ihn mit berhtaz, sind in der westfränkischen Überliefe-
hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zim- rung bezeugt (M.-Th. Morlét, Les noms de
beln! Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halle- personne sur le territoire de l‘ancienne Gaule du
luja!) (fol. 163v des Stuttgarter Psalters und fol. VIe au XIIe siècle I, 1968, 23; E. Felder, Personen-
83r unten des Utrechter Psalters, beide 820–830) namen auf den merowingischen Münzen, 2003
oder auf fol. 1v des Psalters Karls des Kahlen, vor verbucht keine Belege) – soweit ich sehe, aller-
869, im Psalterium aureum aus St. Gallen, um 880 dings erst ab ca. 800 bzw. ab dem 9. Jahrhundert“
(jeweils „David mit Musikanten“): Braunfels (E-Mail vom 19.09.2012).
1968, Abb. 307, 296). 23 Elbern 1988.
7 Braunfels 1968, Abb. 213. 24 Katalog Halbturn 1996, 313 f., Kat.-Nr. 5.232
8 Schulze-Dörrlamm 2002b, Farbtaf. VIII–XV. Zwar (F. Daim).
bilden die Vögel hier Teil der ‚tria genera animan-
tium‘, doch fungieren die Vögel hier auch als
Christus-Akklamierende.

158 · Egon Wamers


Das Kinderdoppelgrab
unter der Frankfurter Bartholomäuskirche
Egon Wamers

Ein geheimnisvolles Grab gerzeit überhaupt und um die reichste frühmit-


telalterliche Grablege im gesamten Frankfurter
Unerwartet stieß Anfang 1992 die Frankfurter Stadtgebiet. Aus der Altstadt, insbesondere
Stadtarchäologin Andrea Hampel im Turmbe- vom Domhügel der Mainmetropole, liegen an-
reich der Bartholomäuskirche in 4 m Tiefe auf sonsten nur recht wenige und eher ärmliche
ein reiches Kindergrab aus der späten Mero- Gräber der Merowingerzeit (6./7. Jahrhundert
wingerzeit (Grab 95; Abb. 109)1. Im Rahmen n. Chr.) vor – was aber sicher auf die intensive
der Sanierung des „Doms“ für das 1200-jäh- Bebauung der Innenstadt seit dem Mittelalter
rige Stadtjubiläum 1994 waren umfangreiche zurückzuführen ist. Mit diesem Kindergrab
Grabungen in dem Gotteshaus angesetzt wor- konnte erstmals der Nachweis einer hochrangi-
den, wo schon in den Jahrzehnten zuvor Fun- gen fränkischen Präsenz schon für die Zeit um
damente der 855 n. Chr. von Ludwig dem 700  n.  Chr. archäologisch nachgewiesen wer-
Deutschen (840–876) errichteten Salvatorbasi- den, was bislang nur historisch erschlossen
lika freigelegt worden waren, des Vorgänger- worden war.
baus der Bartholomäuskirche2. Diese Basilika Schon bald nach der Bergung des Grabes
fungierte als Pfalzkapelle der sich weiter west- und rechtzeitig zur Jubiläumsausstellung 1994
lich erstreckenden Pfalzgebäude, die 823 Kai- wurde die Grablege publiziert. In den letzten
ser Ludwig der Fromme (814–840) hatte auf- Jahren wurde eine Überprüfung aller seit den
führen lassen und die ebenfalls durch die Alt- 1950er Jahren ergrabenen Baubefunde auf dem
stadtgrabungen der 1950er Jahre identiiziert Domhügel durch den Archäologen Magnus
waren (Abb. 132-133). Der kostbare Gold- und Wintergerst vorgenommen, die zu neuen Er-
Silberschmuck sowie die ungewöhnlichen und kenntnissen der Bau- und Besiedlungsgeschichte
seltenen Beigaben des neu entdeckten Grabes des Platzes im 7. bis 11. Jahrhundert führte3.
zeigten, dass das hier bestattete, etwa vier bis Seitdem sind zahlreiche weitere antiquarische
fünf Jahre alte Mädchen zum hohen fränki- und restauratorische Untersuchungen sowie na-
schen Adel des frühen 8. Jahrhunderts n. Chr. turwissenschaftliche Analysen hinzugekommen,
gehört hatte. Es handelt sich um eine der reichs- die ein neues Licht auf diese singuläre Bestat-
ten Kinderbestattungen der jüngeren Merowin- tung werfen4. Wenngleich viele Fragen beant-

W
108 Lebensbild-Rekonstruktion des Mädchens aus der Bestattung unter dem Frankfurter Dom (Entwurf E. Wamers
nach dem Grabungsplan Hampel 1994 und der Dokumentation von R. Goedecker-Ciolek; Ausführung: Florent
Vincent). Die Rekonstruktion versucht, die mehrdeutigen Textilbefunde und die schwer zu interpretierenden Lage-
befunde des Trachtenschmucks miteinander zur Deckung zu bringen. Die Originalfarben der Textilien konnten nicht
ermittelt werden. Unter den Fibeln wurden laut Grabungsbericht und Angaben des Restaurators des Frankfurter
Denkmalamtes keine Gewebereste angetroffen. Die Befestigung des Elfenbeinobjekts am unteren Ende der Gürtel-
kette erscheint gesichert; die Riemenzunge saß vermutlich am Ende des Riemens. Vielleicht war die Scheide mit dem
Messer an diesem Riemen befestigt.

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 161
109 Blick in die Grube wortet werden konnten, umgibt das kleine den örtlichen Geistlichen, von denen Gregor
von Grab 95 im westlichen Mädchen weiterhin ein dunkles ungeklärtes Ge- von Tours im 6. Jahrhundert aus Gallien be-
Langhaus mit der partiellen
Freilegung der Funde. Blick heimnis. Denn dicht neben seine rechte Seite richtet5. Nach etwa zwei Generationen jedoch
nach Osten. Unten erkennt waren die verbrannten Reste eines weiteren 4 wurde das Gebäude jetzt für die Beisetzung
man den Schädel des bis 5 Jahre alten Kleinkindes, eines Bärenfells des kleinen Mädchens verwendet. Vermutlich
4–5-jährigen Mädchens im
dunkel gefärbten Bereich und weiterer Tierknochen gelegt worden. diente es danach als Memoria, in der der
des Sarges; rechts außerhalb Toten gedacht und Opfergaben dargebracht
des Sarges in der Grabgrube werden konnten. Die ursprüngliche Vermu-
sind die Kochtöpfe und der
kleine Schankeimer zu Fundlage und Topographie tung der Ausgräberin, es habe sich bei dem
sehen. des Domgrabes Rechteckbau um ein Vorgängerkirchlein der
karolingischen Salvatorbasilika gehandelt, ist
Das Grab wurde in einem gemauerten Recht- wegen eines fehlenden Altarunterbaus, der an
eckgebäude („Bau 1“) von 7,20 × 4,00-4,50 m dieser Stelle vorhandenen Hypokaustheizung
Innenmaßen und 5,90 × 11,50 m Außenma- und der topographischen Lage zu den späte-
ßen angetroffen (Abb. 110). Dieses Gebäude ren Pfalzbauten (dazu unten S. 181) unwahr-
war in einen kleineren Vorraum und einen scheinlich. Weitaus wahrscheinlicher sind die
größeren Hauptraum unterteilt, letzterer im Reste eines kleinen Apsidenbaus von etwa 7 ×
östlichen Bereich mit einer Hypokaust- 10/13  m Größe gut 5  m weiter südwestlich,
(Fußboden-)Heizung nach römischem Muster der ebenfalls in Schichten des 7. Jahrhunderts
versehen. Der Bau selbst war im 7. Jahrhun- gegründet wurde, als erste merowingerzeitli-
dert errichtet worden, vielleicht als einer jener che Kirche auf dem fränkischen Königshof zu
beheizbaren Gebäude (domus ecclesiae) für identiizieren (Abb. 110–111).

162 · Egon Wamers


110 „Bau 1“ mit Grab 95,
Apsidenbau und Gräbern
des 8./9. Jahrhunderts.

0 10 m

0 5 10

Zwei Jahre vor dem 1200-jährigen Jubi- Zur Zeit Karls des Großen amtierte in Frank-
läum Frankfurts konnte damit die ruhmvolle furt Nantcarius, ein Angehöriger höchsten
Geschichte der Stadt am Main, die man bis fränkischen Adels8. Das etwa 70–80 Jahre
dahin mit dem Jahr 794 beginnen ließ, um zuvor auf dem Domhügel bestatte vier bis fünf
zwei Jahrhunderte archäologisch vorverlegt Jahre alte Mädchen wird zur Familie des da-
werden. Zwar war die „Frankenfurt“ erst mit maligen actors gehört haben, die die reichen
dem Großereignis der 794 von Karl dem Gro- Beigaben alleroberster Qualität für das Mäd-
ßen einberufenen Reichsversammlung und Sy- chen zur Verfügung gestellt hatte. Zum Kö-
node in das Licht der Geschichte getreten, nigshof Franconofurd werden neben der Kir-
doch hatte man schon immer vermutet, dass che unbekannter Länge und dem Memorial-
dieser locus celeber6, dieser berühmte Ort, äl- bau zahlreiche weitere Stein- und Holzbauten
tere Wurzeln haben müsse. Der Königshof gehört haben, von denen geringe Spuren nach-
Franconofurd, Zentrum weiträumigen fränki- gewiesen werden konnten: Steinfundamente
schen Königsguts im Untermaingebiet, muss aus dem 7. Jahrhundert, vielleicht von einem
schon im frühen 6. Jahrhundert gegründet Wohn- und einem Repräsentationsgebäude
worden sein, als die Franken das Untermain- stammend – jenen Bauten, in denen vor den
gebiet von den Alamannen in Besitz nahmen Pfalzneubauten von 823 etwa Karl der Große
und damit einen Brückenkopf für ihren Aus- 794 auf einem „königlichen Thron“ (sella
griff nach Osten anlegten7. Die Königshöfe regia) residierte – sowie diverse Grubenhäuser
wurden von königlichen Beamten verwaltet, und andere Wirtschaftsgebäude (Abb. 111).
(ex)actor dominicus oder iudex genannt, die Abwärts zum Mainufer hin wird es Anlegestel-
aus hohem fränkischen Adel berufen wurden. len, Bootsschuppen und Lagerräume gegeben

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 163
111 3D-Rekonstruktion der
Steinbauten des 7./8. Jahr-
hunderts auf dem Domhügel
nach Wintergerst 2007,
Plan 2. Blick von NNW
(Rekonstruktionsvorschlag
Archäologisches Museum
Frankfurt, Ausführung
Architectura Virtualis Darm-
stadt).

haben. Denn nicht erst seit der römischen Be- Mädchen in reicher Bekleidung auf eine etwa
setzung des Domhügels vom 1. bis 3. Jahrhun- 0,50 m breite und 1,20 m lange Holzunterlage
dert war der Main die Haupt-Westost-Ver- gelegt worden, die auf zwei Balken oder Stollen
kehrsader und Frankfurt ein bedeutendes ruhte – vermutlich ein „Totenbrett“ oder viel-
Etappenziel für Transporte von Menschen und leicht Rest eines kleinen Holzsarges. Der Blick
Gütern. Und die wichtige römische Nordsüd- des Mädchens war nach Osten gerichtet, Chris-
Straße, die hier den Main, vielleicht mit einer tus am Jüngsten Tag erwartend. Im Süden der
Brücke überquerte, wird auch im gesamten Grabkammer hatte man Speise- und Trankbei-
Frühmittelalter noch passierbar gewesen sein. gaben deponiert (Abb. 113): Auf dem Boden
Seit alters war der hochwasserfreie Domhügel fanden sich Knochen von Kalb und Ferkel sowie
an der Furt auch ein strategisch wichtiger Wirbel eines Lachses, in zwei kleinen Kochtöp-
Platz, der militärisch gesichert werden musste. fen (hartgebrannte fränkische Drehscheiben-
ware) eine Rinderrippe mit Hiebspuren und ein
Hühnchen ohne Kopf. Auf Trankbeigabe weist
Grabbau und Beigaben ein kleiner eisenbeschlagener Schankeimer hin;
er war vermutlich mit Wasser oder Fruchtsaft
Die etwa 2,70 × 1,70 große Grabgrube war in gefüllt. Etwas weiter östlich hatte man ein höl-
die Nordwestecke des ehemaligen kleinen zernes Kästchen (?) von etwa 20 cm Seitenlänge
Wohnhauses eingetieft worden; die Fußboden- gestellt, in dem sich zwei erlesene Trinkbecher
heizung im Ostteil des Raumes war schon seit befanden: aus altem Familienbesitz eine dick-
vielen Jahrzehnten nicht mehr funktionstüchtig wandige bläuliche Glastasse eines vorwiegend
(Abb. 110). In die Grube wurde an ihrer Nord- rheinländischen Typs des mittleren Drittels des
wand eine etwa 2,00 m lange, 1,20 m breite und 7. Jahrhunderts mit M-förmigem Griff und Fa-
0,50 cm hohe Holzkammer aus einfachen 10 cm denaulage sowie ein rundlicher Holzbecher mit
breiten Brettern eingebracht; nach unten zu ver- kompliziert aufgebauten Randbeschlägen aus
jüngte sich die Kammer etwas (Abb. 112). Im Silberblech und -draht. Solche Glastassen wie
Norden der Kammer war der Leichnam des auch silberbeschlagene Holzbecher inden sich

164 · Egon Wamers


nur in Gräbern höchster Qualitätsstufe (Abb. sich vor allem im alamannischen und bajuwa- 112 Interpretierende
114.1–2). In Verbindung mit dem Schankeimer rischen Süddeutschland, vereinzelt noch bis Umzeichnung der
Grabungszeichnung
zeigt sich hierin eine typisch ostfränkische Bei- zum Rhein-Maingebiet (Abb. 121). Sie gehen
gabenkombination. auf mediterrane Frühformen zurück, ebenso
Vom Skelett des Mädchens haben sich nur wie die ähnlichen Ohrringe bei Awaren an der
Teile des Schädels und der Armknochen erhal- mittleren Donau. In dieser kugeligen Form
ten9. Sie sind der anthropologischen Altersstufe werden sie in Gräbern des späten 7. und frühen
„infans I“ (= 4–5 Jahre) zugewiesen worden, 8. Jahrhunderts beobachtet; später wurden die
doch ihre Bestimmung als weiblich erfolgte nur Berlocken schlanker und länger und scheinen
über den Schmuck und die Accessoires ihrer auch Teil eines Kopf- oder Schläfenschmucks
Kleidung. Im Verlaufe des Verwesungsprozes- gewesen zu sein11.
ses war der Kopf nach Osten auf die Brust ge- Um den Hals trug es ein Pektorale aus zwölf
rollt. Das kleine Mädchen war in vollständiger Goldanhängern verschiedener Typen, davon
„Festtagstracht“ aus verschiedenen Gewändern fünf dreieckige mit Blechbuckeln und Filigran-
mit äußerst kostbarem und vielfältigem dekor, ein runder und vier insektenförmige aus
Schmuck sowie Kleidungszubehör ausgestattet Filigrandraht durchbrochen gearbeitete sowie
gewesen (Abb. 112, 115). ein goldgefasster Amethyst (Abb. 117). Zwi-
An den Ohren trug es goldene Bommelohr- schen diesen Pendilien sitzen als Abstandshal-
ringe von sehr hohem Feingehalt (95–97%) ter insgesamt 20 Goldblech-, drei Glas- sowie
mit Filigran- und Granulationsverzierung und an den Enden insgesamt etwa 40 kleine Silber-
leeren Kastenfassungen, die vermutlich nie Ein- perlen. Solche Anhänger alter mediterraner
lagen besessen hatten (Abb. 116)10. Solche Ohr- Tradition kennt man aus weiblichen Adelsgrä-
ringe mit Blechberlocke und Kugelkranz inden bern des ausgehenden 7. und frühen 8. Jahr-

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 165
113 Speise- und Trankbei-
gaben des Mädchens in et-
waiger Grablage. Von oben
nach unten: Knochen von
Kalb, Ferkel und Lachs (drei
Wirbel), rekonstruierter
Daubeneimer, zwei Keramik-
kochtöpfe mit Rinderrippe
und einem Hühnchen ohne
Kopf, rekonstruierter Holz-
becher mit Silberbeschlägen,
Glastasse (Dommuseum
Frankfurt am Main, Archäo-
logisches Museum Frank-
furt).

114 1. Glastassen mit


Fadenaulage und Omega-
griff.
1. Altstück aus dem Frank-
furter Domgrab (Dommu-
seum Frankfurt am Main);
2. Vergleichstasse aus
Charnay, Dép. Sâone-et-
Loire (Musée d’Archéologie
nationale de Saint-Germain-
en-Laye).

hunderts überwiegend Süddeutschlands, aber rhein und im Neckarraum sowie an der oberen
vereinzelt auch im nördlichen Rheinland (zum Donau mitgezogen waren oder sich hier als
Beispiel Rommerskirchen, Kr. Neuss). Ausge- Krieger verdungen hatten12. Bei dem Braktea-
sprochen selten im fränkischen Bereich und vor ten an der Halskette des Frankfurter Mädchens
allem in dieser späten Phase ist der goldene ge- dürfte es sich um ein mehr als 100 Jahre altes
presste „D-Brakteat“ in üppiger Filigranfas- Familienerbstück handeln, das man dem ge-
sung, der hier als Hauptanhänger im Pektorale liebten Kind – vermutlich noch immer zum
des Mädchens erscheint. Es handelt sich dabei Schutz – umhängte.
um einen überwiegend in Dänemark, Südnor- Ebenfalls unter dem Schädel trafen die Aus-
wegen und Südwestschweden, aber auch an der gräber eine etwa 7,5 cm lange zylindrische
Nordseeküste und in Südostengland verbreite- Bronze- oder Messingblechbüchse mit Weiß-
ten nordischen Amulettanhänger der beiden metallüberzug an, die leicht konisch zuläuft
mittleren Viertel des 6. Jahrhunderts. Weitere und mit einem Deckel, der mit Kettengliedern
Goldbrakteaten-Amulette inden sich in Thü- am Büchsenkorpus befestigt ist, verschlossen
ringen, einen engen Kontakt mit skandinavi- werden kann (Abb. 118.1). Die ehemals silbrig
schen Händlern und Kriegern anzeigend, die glänzende Büchse wurde vermutlich an einem
sich hier vermutlich mit ihren Frauen niederge- Lederband, von dem noch Reste erhalten sind,
lassen hatten und die dann, zumindest zum Teil, um den Hals getragen13. Bei diesem exzeptio-
nach der Umsiedlung von Thüringern in frän- nellen Stück handelt es sich um eine Kosmetik-
kische Gebiete westlich des Rheins, an Mittel- oder Riechdose, wie wir sie vereinzelt aus Frau-

166 · Egon Wamers


115 Das Schmuckensemble
des 4–5-jährigen Mädchens
aus dem Frankfurter Dom-
grab, ohne Gürtelkette mit
Gehänge samt Elfenbeinob-
jekt (Dommuseum Frankfurt
am Main).

enbestattungen mit mediterranem respektive Hathumoda (840 -874) zu berichten wusste15,


romanischem Einluss kennen: vom 3. (zum stellt also ein bemerkenswertes exotisches Ele-
Beispiel Krefeld-Gellep) bis ins ausgehende 7. ment in der Ausstattung des kleinen Mädchens
Jahrhundert (Kingston, Südostengland; „Nie- dar. Ob man mit einer solchen belebenden
derrhein“; Sainte Walburge, Burgund). Wie ein Riechdose dem Mädchen lediglich internatio-
anderes gegossenes Exemplar burgundischen nales, exotisches Flair verleihen oder auch sei-
Typs im Frankfurter Archäologischen Museum ner Gesundheit dienlich sein wollte, wissen wir
(Abb. 118.2) zeigte, das noch verschlossen war, nicht, doch offenkundig verstarb das kleine
enthielten solche Büchschen mediterranen Kind sehr früh und war vielleicht schon zuvor
Meeresschwamm, der vermutlich mit aromati- erkrankt.
schen Ölen, in verdünnter, aus Planzen gewon- Im oberen Brustbereich wurde eine kleine
nener Oxalsäure gelöst, getränkt war.14 Beim goldene Almandinscheibenibel von 2,1 cm
Öffnen entströmte den Büchsen dann ein Durchmesser gefunden (Abb. 119.1–2). Im
Aroma, das in Verbindung mit der die Schleim- Zentrum sind in runden Kastenfassungen ein
häute reizenden Oxalsäure ähnlich belebend kleiner Almandin und die Reste einer vielleicht
wirkte wie die in Alkohol gelösten Aromastoffe organischen (Bein-?)Einlage zu erkennen; ein
der neuzeitlichen Vinaigrettes. Auch ein solches doppelter Filigrandraht trennt diese von der
olfactoriolum (Riechdöschen/-läschchen), „nach äußeren Zone mit Almandin-Zickzack-Cloi-
deren Besitz und Gebrauch die Eitelkeit der sonné. Es handelt sich um das Mittelstück einer
meisten Frauen lüstern ist“, wie die Vita der größeren Filigranscheibenibel vom „Typ Nie-

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 167
116 Die goldenen iligran-
verzierten Bommelohrringe
des Mädchens (Dommuseum
Frankfurt am Main).

117 Das Pektorale des


Mädchens aus goldenen
Filigrananhängern sowie
Goldblech- und Glasperlen
(Dommuseum Frankfurt
am Main).

168 · Egon Wamers


118 Zwei Riechdosen mit geöffnetem Deckel. Im
7. und frühen 8. Jahrhundert trugen vornehme Damen
an einer Kette oder einem Lederband kleine mit Duft-
essenzen gefüllte Metallbüchsen um den Hals, die bei
Bedarf zu öffnen und wieder zu verschließen waren.
1. Riechdose aus Bronzeblech aus dem Frankfurter
Domgrab (Dommuseum Frankfurt am Main);
2. gegossene Messingriechdose (Länge ca. 9 cm) aus
unbekannten Fundzusammenhängen, wahrscheinlich
aus einem burgundischen Grab. Abgebildet ist auch
etwa die Hälfte des schwärzlich verfärbten Meeres-
schwamms aus der Büchse, der als Trägersubstanz
für die in Oxalsäure gelösten ätherischen Öle diente
(Archäologisches Museum Frankfurt).

derkassel“ oder ähnlicher Typen, aus der es he- lierte Gleicharmige Fibel an17, mit der vermut-
rausgeschnitten wurde. Auf die Unterseite hatte lich ein Übergewand verschlossen wurde (Abb.
man dann eine silberne Nadelhalterung nach- 120). Solche Fibeln aus dem 8. bis mittleren 9.
träglich aufgelötet. Große goldene Scheibeni- Jahrhundert inden sich im westfriesischen und
beln wurden im 7. Jahrhundert von Frauen der nordfranzösischen Raum (Abb. 121). Die
sozialen Oberschicht im gesamten Merowin- engste Parallele hinsichtlich Morphologie,
gerreich getragen16. Almandin-Zickzack-Cloi- Dekor und Materialien (Silber, Vergoldung,
sonné im inneren Ring ist allerdings sehr selten Niello) bildet eine Fibel aus Domburg auf der
und offensichtlich ein spätmerowingisches niederländischen Halbinsel Walcheren (Prov.
Motiv, zum Beispiel auf einer runden Filigran- Zeeland)18. Das Frankfurter Stück dürfte in die
scheibenibel vom „Typ Wittislingen“ aus erste Hälfte des 8. Jahrhunderts gehören. Inter-
Großhöbing (Lkr. Roth) (Abb. 119.2) und einer essanter Weise weist sie die gleiche silberne Na-
– ebenfalls als Spolie aus einer größeren Gold- delhalterung wie die runde Scheibenibel auf,
schmiedearbeit herausgeschnittenen und um- wo sie nachträglich aufgelötet worden war.
gearbeiteten – Fibel aus Grab 278 von Fridin- Wurden beide Fibeln vom gleichen Gold-
gen (Lkr. Tuttlingen) an der oberen Donau, das schmied verfertigt beziehungsweise zugerichtet
dort zu den jüngsten Bestattungen zählt und und stammte dieser aus dem nordfranzösi-
ins frühe 8. Jahrhundert zu datieren ist. Die schen Raum?
Angehörigen des Mädchens haben also ein An den Handgelenken trug das Mädchen
Schmuckstück, vielleicht der Mutter, für die drei kleine Armreifen: links einen Kolbenarm-
Proportionen dieses Kleinkindes umarbeiten reif aus Silber mit Punzverzierung und einen
lassen, mit dem es sein Kleidchen auf der Brust aus Messing, rechts einen aus zwei Silberdräh-
schließen konnte. ten tordierten (gewundenen) Reif mit Haken-
Etwa in Leibesmitte trafen die Ausgräber verschluss (Abb. 122). Alle weisen mit etwa
eine 3,5 cm lange silbervergoldete und niel- 4 cm Innenweite kindliche Maße auf und sind

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 169
Auch an den Fingern trug das Mädchen drei
Ringe – und wiederum links zwei und rechts
einen (Abb. 123). Es sind für kleine Fingerchen
von 1,2–1,3 cm Durchmesser angefertigte äu-
ßerst qualitätvolle Goldringlein von 2,5–3,0 g
Gewicht mit Filigranverzierung und drei Gold-
kugeln seitlich der Ringplatte. Sie sind auf der
Ringplatte zweimal mit kreuzförmiger Vier-
pass-Schlaufe („Salomonknoten“) und einmal
mit addorsierenden Pelten und C-Motiven in
den Zwickeln verziert; dabei weisen die Ringe
mit Vierpass-Schlaufe eine gleichartige Legie-
rung von etwa 85% Gold, 14% Silber und 1%
Kupfer auf, dürften also als Paar gefertigt wor-
den sein, während der andere Ring einen noch
höheren Goldanteil hat (91% Gold, 7% Silber,
2% Kupfer). Solche „Dreikugelingerringe“
sind Standesabzeichen des fränkisch-merowin-
119 1. Kleine Almandin- gischen Adels im 7. und frühen 8. Jahrhun-
scheibenibel aus dem Frank- dert21, treten aber nur ganz selten in Dreizahl
furter Domgrab, Vorder- und
Rückseite. Dieser Verschluss bei einem Individuum auf.
für ein Kleid oder einen Um- Unterhalb der Gleicharmigen Silberibel, in
hang für das Mädchen war Höhe der Taille des Mädchens wurde eine
aus einer großen goldenen
Filigranscheibenibel wie etwa 90 cm lange eiserne Gürtelkette aus 18
der aus 2. Großhöbing her- Drahtstangengliedern freigelegt, die mit einem
ausgeschnitten und mit einer Haken verschlossen wurde (Abb. 124)22. In
neuen Nadelhalterung verse-
hen worden
drei Kettenglieder ist mit einem Eisendraht je
(1. Dommuseum Frankfurt eine Perle eingehängt: zwei Glas- und eine
am Main; 2. Archäologische Bernsteinperle, ferner ein „Dreierklöppel“
Staatssammlung München).
sowie ein Lederriemen. Solche und ähnliche
120 Gleicharmige Fibel eigens für die Kleine erworben oder angefertigt Stangengliederketten, zum Teil mit Verteiler-
aus vergoldetem Silber mit worden. Während glatte Kolbenarmreifen ty- platten und meist mit Schmuckperlen und
Niello-Einlagen aus dem
Domgrab (Dommuseum pisch für die späte Merowingerzeit und ver- Amulettelementen besetzt und behängt, sind
Frankfurt am Main). Solche zierte19 für die frühe Karolingerzeit sind, kennt als Bestandteil der Frauentracht seit dem frü-
Fibeln des späten 8. und man aus dieser Zeit keine tordierten (Silber-) hen 7. Jahrhundert vorwiegend im alaman-
frühen 9. Jahrhunderts sind
im westfriesischen und nord- Armreifen. Ganz ähnliche, aus zwei (allerdings nisch-fränkischen Bereich beliebt23. Sie lösen
französischen Gebiet behei- Bronze-)Drähten tordierte Armreifen mit um- die langen Gürtelgehänge des 5. und 6. Jahr-
matet (vgl. Abb. 121). gebogenen Hakenenden sind jedoch spätrömi- hunderts mit Stoffbändern und unterschied-
sche Schmuckstücke des 4. Jahrhunderts, die lichsten Amuletten, auch solchen aus Bein und
ganz vereinzelt an der nordfranzösischen Ka- Horn, sowie Kleingerät ab und inden sich bis
nalküste und in Südengland gefunden wur- weit ins 8. Jahrhundert hinein. An dem schma-
den20. Somit könnte der Reif wiederum ein Alt- len Lederriemen der Frankfurter Kette, der mit
stück sein, dann jedoch mit einem Alter von einer silbernen Riemenzunge mit Perlrandnie-
300 Jahren kaum ein betagtes Erbstück, son- ten der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts ab-
dern eher eine kuriose Antiquität. Andererseits schloss, war ein Eisenmesserchen mit Horn(?)
erinnert das Material Silber auch an skandina- griff in einer Ziegenlederscheide befestigt ge-
vische Armreifen des 9. und 10. Jahrhunderts, wesen. Am Ende der Kette war, ähnlich den
doch kann aus zeitlichen Gründen keine Bezie- sonst häuigen Hirschgeweihrosen und Bron-
hung zu ihnen hergestellt werden. Auf jeden zezierscheiben im Elfenbeinring, ein flaches
Fall bleibt dieses Schmuckstück ein absolutes Objekt eingehängt von etwa 17 cm Breite und
Fremdstück in diesem Grab. Höhe, vermutlich dreiseitiger oder trapezoider

170 · Egon Wamers


121 Verbreitung der Bom-
melohrringe (rot) und der
Gleicharmigen Fibeln, Typ
Frankfurter Domgrab (blau)
(nach von Freeden 1976 mit
Ergänzungen von U. Koch,
und nach Thörle 2001).

Form, von dem nur Fragmente erhalten waren 122 Die drei Armreifen von
etwa 4 cm Innenweite, die
(Abb. 124). Es bestand aus Elfenbeinteilen (zu-
das Frankfurter Mädchen
mindest teilweise vom Mammut), die mit trug; oben: tordierter Silber-
Bronzeblechzwingen zusammengefügt worden armreif vom rechten Hand-
waren. Die bislang einzige bekannte Parallele gelenk, vielleicht spätrö-
misch; Mitte: punzverzierter
zu dieser Elfenbein-Platte kommt aus einem rundstabiger Silberarmreif;
Frauengrab vom Friedhof der Kirche St-Ouen unten: unverzierter Bronze-
in Rouen (Dép. Seine-Maritime, Normandie), armreif, beide vom linken
Handgelenk (Dommuseum
ebenfalls unterer Teil eines Kettengehänges24 Frankfurt am Main).
(Abb. 125). Die Fragmente aus Rouen, ge-
schnitzt aus Hirschgeweih mit einfacher geo-
metrischer Ritzverzierung, können zu einer
rechteckigen Platte mit rundlichen Randfas-
sungen von etwa 8 × 14 cm Größe rekonstru-
iert werden, wobei die gleichen Blechzwingen-
Typen verwendet wurden wie beim Frankfur-
ter Stück. Vermutlich wurden beide Objekte in
der gleichen Werkstatt gefertigt – ob im frän-
kischen Gallien, im Rheinland oder im ala-
mannischen Raum, ist offen. Ohne dass man
eine genauere Bestimmung der ursprünglichen
Funktion geben könnte, ist der Amulettcha-
rakter dieses von der linken Seite der beiden
Personen herabhängenden Anhängers offen-

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 171
123 Drei goldene Finger-
ringe mit Filigran- und
Granulationsverzierung für
die 1,2 bis 1,4 cm dünnen
Fingerchen des Frankfurter
Mädchens; links: von der
rechten Hand; Mitte und
rechts: von der linken Hand
(Dommuseum Frankfurt am
Main).

kundig, wobei eine christliche Konnotation worden zu sein. Zuoberst trug es einen Umhang
durchaus möglich ist. aus einem feinen schleierartigen Gewebe, der
Am rechten Unterschenkel oder zu Füßen zumindest bis in Hüfthöhe reichte (Abb. 108).
der Toten hatten die Bestattenden ein Lederetui
mit Bronzenieten sowie einen knapp 12 cm
langen verzierten Beinkamm niedergelegt, und Das Brandgrab neben dem Mädchen
zwar auf einem Ripsgewebe (Abb. 126)25. In
dem Etui befanden sich eine eiserne Bügel- Unmittelbar rechts neben dem Mädchen, an
schere und eine eiserne Nähnadel mit einem ihrer rechten Hand und wohl innerhalb des
eingefädelten Nähfaden; die Nadel selbst stak Sarges (?), legten die Ausgräber eine rundliche
ebenfalls in einer Lederhülse. Kamm und Etui Ansammlung von Knochenbrand frei und etwa
waren in ein Tuch in Leinenbindung eingewi- 20 cm weiter westlich Scherben eines einfachen
ckelt gewesen, waren somit nicht am Gürtel freigeformten Tongefäßes, letzteres das einzige
angehängt, sondern symbolisierten die zukünf- innerhalb des Sarges deponierte Gefäß (vgl.
tige Rolle des Kleinkindes als weibliches Mit- oben S. 164 mit Abb. 109, 112, 128–129)27.
glied der Gesellschaft. Die spärlichen Knochenreste konnten einem
weiteren 4 bis 5 Jahre alten Kleinkind unbe-
stimmten Geschlechts und einem Spanferkel
Die Textilien im Domgrab zugewiesen werden; zudem fanden sich acht
und die Tracht des Mädchens Krallen (Phalangen) eines Braunbären. Offen-
kundig bilden Leichenbrand und Gefäß eine
Neben dem Tuch für Kamm, Schere und Nadel Brandbestattung28. Dabei war der Knochen-
konnten an einigen Schmucksachen, insbeson- brand, den man nach der Verbrennung vom
dere an der Gürtelkette, weitere sechs bis sieben Scheiterhaufen aufgelesen hatte, sicherlich in
unterschiedliche Gewebe in winzigen Resten einem organischen Behältnis wie einem Leder-
nachgewiesen werden (Abb. 127)26. Nicht alle beutel deponiert gewesen. Der knapp 11 cm
können bestimmten Kleidungsstücken zugeord- hohe Topf dürfte die Speisebeigabe enthalten
net werden. Vermutlich trug das kleine Mäd- haben. Speisebeigabe waren vielleicht auch die
chen zuunterst eine Art Tunika in Leinwandbin- Schweineknochen, die allerdings ebenso gut
dung, die wohl mit der runden Goldalmandini- vom Totenmahl stammen könnten, dessen
bel auf der Brust verschlossen wurde. Ebenfalls Reste man mit auf den Scheiterhaufen gewor-
in Leinwandbindung war ein Obergewand ge- fen haben könnte.
webt, allerdings durch Wechsel der Spinndre- Die acht Bärenkrallen (Abb. 129) indes sind
hung mit einem leichten Streifenmuster. Es war als Reste eines vollständigen Bärenfelles anzu-
stark gefältelt, vermutlich durch die Gürtel- sehen, das man ebenfalls mit auf den Scheiter-
kette, und scheint in Leibesmitte von der haufen gelegt hatte, entweder als Unterlage für
Gleicharmigen Bügelibel zusammengehalten den einzuäschernden Kinderleichnam oder um

172 · Egon Wamers


ihn ganz zu umhüllen29. Von den ursprünglich kam, ist im süddeutschen Raum seit der frühen
zwanzig Krallen konnten aus der Asche neben Merowingerzeit immer wieder, wenn auch sel-
dem Leichenbrand und weiteren zerschmolze- ten zu beobachten; eine klare Zunahme gab es
nen Beigaben naturgemäß nur einige Exemp- im 7. Jahrhundert30. Da sie, soweit bekannt,
lare in kalzinierter Form wiedergefunden und nur bei noch paganen Germanen praktiziert
aufgesammelt werden, die dann in das eigentli- wurde, die auch die fremdartigen christlichen
che Brandgrab gegeben wurden, weshalb man Jenseitsvorstellungen noch nicht übernommen
in solchen Gräbern oft nur ganz wenige dieser hatten, muss sie als Ausdruck tradiert-heidni-
Krallen, bisweilen nur eine einzige, wiederin- schen, nicht-christlichen Totenkults gewertet
det. Die Brandbestattung von Kriegern mit – werden. Schwerpunkte der Verbreitung sind
ebenfalls verbranntem – Bärenfell hat eine die Flussläufe von Main und Donau; Ausläufer
lange Tradition bei Germanen, überwiegend im reichen bis nach Ober- und Nordhessen. In
Elbegebiet, aber auch am unteren Main, auf aller Regel indet man in ihnen handgemachte
den Ostseeinseln und in Südschweden. Vermut- Gefäße aus dem „Hausbrand“, im Gegensatz
lich wurde diese Sitte von den Kelten übernom- zu der sonst üblichen hartgebrannten Dreh-
men, wo sie bis in die ältere Eisenzeit zurückzu- scheibenkeramik aus fränkischen Töpfereien.
verfolgen ist. Vom 2. bis 5. Jahrhundert wird Die meisten Archäologen sehen hinter diesen
dieser Bestattungsbrauch (außer in einigen we- Brandgräbern Zuwanderer aus dem sächsisch-
nigen elbgermanischen Gräbern in der heuti- elbgermanischen sowie thüringischen Raum,
gen Slowakei) nur noch in Skandinavien ge- zum Teil sogar bis aus Holstein oder Angel-
plegt, wo er äußerst häuig und auch bei sachsen. Das Brandgrab mit freigeformtem
Frauen geläuig ist. Im 6. bis 8. Jahrhundert ist Gefäß und kalzinierten Bärenkrallen im Frank-
er im Norden deutlich seltener nachzuweisen, furter Domgrab kann am ehesten als Beiset-
doch indet er sich jetzt, vermutlich im Zuge di- zung eines Kleinkindes aus dem sächsischen
verser Kontakte und Wanderungsbewegungen, Raum angesehen werden. Ausschließen kann
vereinzelt auch wieder auf dem Kontinent, man aber auch den südskandinavischen oder
etwa bei Sachsen im Weserraum, an der Donau angelsächsischen Raum nicht, vor allem vor
oder sogar im angelsächsischen Norfolk. So dem Hintergrund möglicher alter thüringisch-
gibt es im altsächsischen Gräberfeld von Liebe- skandinavischer Kontakte und Verwandtschaf-
nau (Lkr. Nienburg/Weser) insgesamt vier ten. Aus dem Raum um Regensburg gibt es im
Brandgräber mit kalzinierten Bärenkrallen des Gräberfeld von Großprüfening mehrere solcher
6. Jahrhunderts, von denen wir in dieser Aus- Bestattungen, die allerdings ebenfalls einige
stellung Grab R14/B3 zeigen (Abb. 130). Es Generationen vor dem Domgrab angelegt wur-
enthält neben den acht kalzinierten Krallen den31, weshalb sie nicht als direkte Vorbilder
und dem Leichenbrand einer Frau unbestimm- oder Anreger gelten können. Nach der 14C-Ana-
baren Alters über 30 Perlen sowie einige ei- lyse32 von unverbrannten Mädchen- und ge-
serne Trachtbestandteile, alles feuergeschädigt, brannten Kinderknochen sind beide gleichzei-
sowie einen kleinen freigeformten Tonkumpf tig beigesetzt worden, am wahrscheinlichsten
mit gelochten Trageknubben, der für eine im frühen 8. Jahrhundert oder in dessen erster
Speise- oder Trankbeigabe steht. Nicht nur Hälfte (vgl. weiter unten S. 178). Das 14C-Da-
wegen der kostbaren Bärenfelle, sondern auch tum „zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts“ für
anhand ihrer sonstigen erhaltenen Beigaben eine untersuchte Bärenkralle könnte andeuten,
gelten die so Bestatteten in allen Zeitphasen als dass man für die Verbrennungsfeierlichkeiten
sozial hochstehende Persönlichkeiten. ein älteres Bärenfell verwendet hat, das schon
Die Brandbestattungssitte, die nicht nur in ein bis zwei Generationen alt war. Die Über-
Skandinavien, sondern im Nordseeküstenbe- nahme einer völlig fremden Bestattungssitte
reich von den Niederlanden, Friesland, dem heidnischen Charakters für ein eigenes Kind
Niederrhein und Westfalen bis zum elbgerma- durch die Familie des fränkischen exactors/
nischen Raum von Sachsen und Thüringen iudex von Franconofurd, der gleichzeitig seine
wichtige Bestattungsform seit der Kaiserzeit Tochter fränkisch-konventionell bestattete, ist
blieb beziehungsweise noch gelegentlich vor- nicht vorstellbar.

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 173
124 Rekonstruktions-
zeichnung der Gürtelkette
des Mädchens mit Elfenbein-
Anhänger, Riemenzunge
und Messer

174 · Egon Wamers


Noch seltener als die Brandgrabsitte in der Alle datieren in das 7. bis frühe 8. Jahrhundert.
jüngeren Merowingerzeit ist das Phänomen der Die Körperbestatteten können dabei weibli-
„birituellen“ Bestattungen, also die gleichzei- chen wie männlichen Geschlechts sein, ebenso
tige Anlage von Brandgrab und Körpergrab, verhält es sich bei den eingeäscherten Toten.
wobei die kleinere Brandbestattung in die mehr Die Verbreitung an Werra und Untermain ent-
Platz fordernde Körperbestattung eingefügt spricht den westlichen und südlichen Ausläu-
wurde33. Körpergräber, in die gleichzeitig fern des 633/34 von Dagobert I. aus strate-
Brandgräber in Form von Leichenbrandnestern gisch-militärischen Gründen eingerichteten du-
oder -schüttungen deponiert wurden, sind in catus Thoringiae, des Herzogtums Thüringen35.
einem Bereich von Westthüringen an der Werra Im Süden reichte dieses Herzogtum bis in das
und dem Mittel- bis Untermaingebiet konzent- Mittelmain-Gebiet um Würzburg; im Westen
riert; einzelne Ausläufer indet man in Nieder- schloss es, durch eine Inschrift belegt, zumin-
bayern und im Stuttgarter Raum (Abb. 131)34. dest den Aschaffenburger Raum mit ein. Das
eine halbe Tagesreise mainabwärts gelegene
Franconofurd könnte der westlichste Fixpunkt
gewesen sein. Der ducatus Thoringiae bestand
zumindest bis 716; wenige Jahre später,
719/721, begann Bonifatius in Abstimmung
mit dem Hausmeier Karl Martell im Raum
Hessen-Thüringen-Mittelmain sein Missions-
und Kirchenorganisationswerk. Die Verbrei-
tung der „birituellen“ Bestattungen des 7. und
frühen 8. Jahrhunderts ist so markant im Süd-
bereich des „Herzogtums Thüringen-Main-
land“36 konzentriert, dass man nicht an einen
Zufall glauben mag, sondern hinter dieser selt-
samen Bestattungsform eine bestimmte eth-
nisch-kulturell-religiöse „Sitte“ sehen möchte,
die in irgendeiner Form mit den politisch-reli-
giös-kulturellen Konstellationen dieses Rau-
mes korrelierte.
Obwohl mit der fränkischen Ostexpansion
nach 500 n. Chr. die Landschaften östlich des
Mittelrheins einschließlich Oberhessens, Thü-
ringens und der Mittelmainlande formell
christlich wurden, zumindest im Bereich der
Oberschicht, waren der neue Glaube und die
neuen Kulte bei der der vorchristlichen Reli-
gion und Kultpraxis verhafteten Bevölkerung
125 Amulettanhänger aus
nicht tief verankert. Die hier ab dem 7. und 8.
Hirschgeweih aus einem
Jahrhundert tätigen Missionare aus Irland und Frauengrab in der Kirche von
England beklagten das verwilderte Christen- St-Ouen (St. Audoin) in
Rouen, Dép. Seine-Maritime,
tum und ein noch lebendiges Heidentum bei
Normandie (Musée départe-
der Bevölkerung: In der Vita des Bonifatius, mental des Antiquités
der vielleicht das Mädchen aus dem Dom noch Rouen). Das seltene Vorkom-
zu seinen Lebzeiten kennengelernt haben kann, men solcher recht großer
Anhänger geometrischen
werden heimliches Opfern an Bäumen und Umrisses bei Verwendung
Quellen, Seherei und Wahrsagerei, Losdeuten gleichartiger Bronzeblech-
und Zauberwahn, Amulette und Zeichendeu- zwingen lässt vermuten,
dass beide Amulette in der
terei sowie verschiedene Opferpraktiken ange- gleichen Werkstatt gefertigt
prangert; sein Mitbruder Wynnevald spricht wurden.

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 175
127 Aufnahmen unter- ist eine solche „birituelle“ Grablege auch
schiedlichster Gewebereste, durch fränkische Große gewiss denkbar, viel-
die an der Gürtelkette und
anderen Metallobjekten fest- leicht eine besondere Sitte dieses Raums fort-
korrodiert waren. führend.
Oben: Feines Gewebe in
Leinwandbindung, Material
und Farbe unbestimmt, viel-
leicht Trägergewebe für das Das Goldkreuz
aufgenähte Goldkreuz;
Mitte: stark gefälteltes Ge-
webe in leicht gemusterter Etwa im Bereich der Knie des Mädchens wur-
Leinwandbindung, Material den feine Goldlahnfäden in Form eines gleich-
und Farbe unbestimmt, ver- schenkligen Kreuzes von je 15 cm Balkenlänge
mutlich Hauptgewand des
Mädchens;
angetroffen, die im Block geborgen wurden
unten: feines, locker geweb- und detailliert untersucht wurden (vgl. Abb.
tes Textilfragment, Material 112, 134).38 Als Ergebnis zeichnete sich ab,
und Farbe unbestimmt, ver-
mutlich vom schleierartigen
dass das Kreuz in Brettchentechnik gewebt und
Umhang stammend. die Bänder dann auf einen Stoff aufgenäht wor-
den waren (vgl. den Beitrag von Britt Nowak-
Böck und Ina Schneebauer-Meißner in diesem
Band S. 183 ff. mit Abb. 136). Als Trägerge-
webe kommt nach Roswitha Goedecker-Ciolek
am ehesten eines der identiizierten Leinwand-
bindung- oder ein Köpergewebe in Frage. Aller
Wahrscheinlichkeit nach hatten die Beisetzen-
den ein größeres Textilgewebe mit dem aufge-
nähten Goldkreuz über beide Bestattungen
(Mädchen und Brandgrab) gebreitet.
Goldtextilien sind aus einer Vielzahl von
Adelsgräbern der Merowingerzeit, insbeson-
dere in ihrer Spätphase bekannt. Vermutlich
handelt es sich um Importe aus Spezialmanu-
fakturen des Mittelmeerraumes, die nördlich
der Alpen als eine Art Statussymbol betrachtet
wurden. Mit Textilien mit aufgenähten farbigen
Borten in Kreuzform wurden gelegentlich Tote
bedeckt (zum Beispiel Oberlacht, Lkr. Tuttlin-
gen) oder sie wurden zum Einwickeln von Reli-
quien benutzt, wie im Schrein von St. Severin in
Köln, wo man ein Halbgewand in Tunikaform
dafür verwendete. Dies erinnert an die lango-
bardisch-oberitalische Sitte, Tote mit einem auf-
von „Teufelslust, Götzendienst, Totenbeschwö- genähten Kreuz aus Goldfolien zu bedecken,
rung“, und in einem Brief von 738 an „alle die im 7. Jahrhundert nördlich der Alpen im
Edle und dem Volk in den Provinzen Germani- alamannischen und seltener im bajuwarischen
ens, der Thüringer und Hessen ...“ benennt Raum adaptiert wurde. Anders als bei dem
Papst Gregor III. die bei diesen noch lebendi- Frankfurter Grab wurden die Goldblattkreuze
126 Rekonstruktionszeich- gen Unsitten: „Wahrsager und Losdeuter, auf das Gesicht oder den Oberkörper der Ver-
nung von Kamm, Schere
und Nadelhülse mit Nadel. Opfer für Tote, an Hainen und Quellen, Vor- storbenen gelegt. In Frankfurt sollten mit dem
Diese drei Objekte waren, zeichen, Amulette, Beschwörer, Zauberer“ und Tuch über den beiden so fremdartig erscheinen-
eingehüllt in ein Tuch, auf „gotteslästerliche Gebräuche“37. In einem sol- den toten Kleinkindern offenkundig beide Be-
dem rechten Unterschenkel
des Mädchens deponiert chen geistig-religiösen Umfeld fortdauernden stattungen noch einmal besonders unter christ-
worden. paganen Aberglaubens, Magie und Totenkults lichen Schutz gestellt werden. Damit hätte man

176 · Egon Wamers


128 Ausschnitt aus dem
Grabungsplan des Dom-
grabes, genordet (vgl.
Abb. 112). Links sieht man
den nach unten gerollten
Schädel des Mädchens,
rechts davon einen Armkno-
chen, zwischen beiden die
Almandinscheibenibel.
Rechts und unterhalb vom
Schädel (am unteren Bild-
rand) lagen die Scherben des
handgemachten Tongefäßes,
das zusammen mit dem wei-
ter rechts erkennbaren Lei-
chenbrandnest die Brandbe-
stattung bildete, die inner-
halb des Sarges unmittelbar
zur Rechten des Mädchens
gelegt worden war (graues
Raster).

129 Teile des Brandgrabes


aus dem Domgrab: freige-
formter Keramiktopf, aus
den Scherben rekonstruiert,
das Leichenbrandnest sowie
sechs der acht im Leichen-
brand entdeckten kalzinier-
ten Krallen eines europäi-
schen Braunbären (ursus
arctos L.) (Dommuseum
Frankfurt am Main).

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 177
130 Beigaben des Brandgra- in einer symbolischen Geste über eine vielleicht Gleicharmige Fibel auf den nordfranzösisch-
bes R 14/B 3 von Liebenau,
altvordere unchristliche Praxis einen „christli- friesischen Raum, wo sich auch das einzige Par-
Lkr. Nienburg/Weser. Von der
ursprünglichen persönlichen chen Mantel“ gebreitet. allelstück zum Elfenbeinobjekt beindet (Rouen),
Ausstattung der hier bestatte- und eventuell auch der (spätrömische?) tor-
ten Frau haben nach der Ver- dierte Silberarmreif; ferner die Riechdose eben-
brennung auf dem Scheiter-
haufen und der Auslese der Datierung und regionale falls in Richtung Niederrhein/Nordfrankreich
Rückstände aus der Asche Zuordnung der Toten oder Burgund; und schließlich ganz stark das im
sowie der Fundbergung ins- Bärenfell brandbestattete zweite Kind, das si-
gesamt 33 zum Teil geschmol-
zene Glasperlen, zwei Bronze- Die schon erwähnte 14C-Datierung verschiede- cherlich in enger Beziehung zum Mädchen
perlen, eine Schnalle, eine ner Knochenreste aus dem Frankfurter Grab stand – hier standen die Bestattungssitten des
Krampe, ein Ring und ein hat ergeben, dass beide Kinder um 700 oder sächsischen oder des skandinavischen Raums
Fragment aus Eisen den Weg
ins Niedersächsische Landes- wahrscheinlicher in der ersten Hälfte des 8. Jahr- Pate. Die anderen Schmuckstücke wie die umge-
museum Hannover gefunden. hunderts beigesetzt wurden. In der Schmuck- arbeitete Almandinscheibenibel oder die Ohr-
Ein kleiner freigeformter Ton- ausstattung und den Beigaben des Mädchens ringe inden Parallelen im fränkisch-alamanni-
kumpf steht für eine Speise-
oder Trankbeigabe.
gibt es einige Stücke, die ein bis zwei oder mehr schen Raum und können kaum etwas zur Her-
Generationen alt sind, also vermutlich aus Erb- kunft des Mädchens oder seiner Eltern sagen.
besitz stammen. Dazu zählt der D-Brakteat des
Pektorales, der tordierte Silberarmreif (spätrö-
misch?) sowie die Glastasse. Die Almandin-
scheibenibel war zwar aus einem größeren Die soziale und kulturelle
Stück umgearbeitet, das aber nicht sehr viel Stellung des Mädchens
älter gewesen sein wird. Aus archäologischen
Gründen deuten die anderen Pendilien des Pek- Wenngleich es im späten 7. Jahrhundert durch-
torales, die Bommelohrringe, die Gleicharmige aus reich ausgestattete Gräber von Kleinkin-
Bügelibel und die Riemenzunge mit Perlrand- dern gibt, liegt mit dem Frankfurter Mädchen
nieten auf das frühe 8. Jahrhundert als Beiset- eine ungewöhnlich üppig und komplett ausge-
zungszeitraum. stattete Kleinkindbestattung der ausgehenden
Einige der Beigaben verweisen auf Fernbezie- Merowingerzeit vor. Mit zwei Fibeln, Ohrrin-
hungen: der Brakteat auf Südskandinavien oder gen, Pektorale, Riechdose, Gürtelgehänge mit
Südostengland, zumindest auf Thüringen, über Elfenbein-„Reliquiar“, drei Armreifen und drei
das er vermittelt worden sein dürfte39; die Fingerringen, die meisten Stücke dabei aus

178 · Egon Wamers


131 Verbreitung der
sen „birituellen“ Gräber des
7. und frühen 8. Jahrhun-
ach

n derts und die ungefähre


e Ausdehnung des ducatus
s
Thoringiae des gleichen
els

e
n
Sachse

ri
Zeitraums. Fundorte:
ng

1. Frankfurt am Main-Dom,

F
2. Ergolding,
A

3. Kleinwelzheim,
4. Wenigumstadt,

d ucat
7 5. Kleinlangheim,
A U 8 6. Hessigheim,
ST RASIEN la

S
w 7. Eschwege,

us
1 9 en 8. Kaltenwestheim,
3

Th
9. Kaltensundheim
4 5 (vgl. Anm. 34).

or
gi

in
N 6 ae
R I E
N E U S T
2
ALAMANNIEN
N
B A I E R
RA
ET
IEN
N
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G

RD

EI
R

IEN C
IS

AN PRO CE H
C

VEN
TIM

ES
H
SEP

Gold, sowie einer Vielzahl unterschiedlicher um den Königshof Franconofurd hat sicher
Kleidungsstücke einschließlich eines feinen auch schon zu Lebzeiten des Mädchens um
schleierartigen Umhangs besitzt es das voll- 700 bestanden und wird von einem königli-
ständige Gewand- und Schmuckensemble einer chen Beamten (iudex, exactor) aus hohem frän-
erwachsenen Dame des Hochadels wie etwa kischen Adel verwaltet worden sein. Das Mäd-
der Königin Wisigarde aus Köln († um 537/38), chen gehörte sehr wahrscheinlich zur Familie
der Königin Arnegunde40 aus Saint-Denis († des exactors/iudex des Königshofes Francono-
um 575/80) oder – erschlossen – der ehemali- furd, die hier in der Folgezeit weitere – beiga-
gen Königin Balthilde aus Chelles († um 680). benlose – Bestattungen vornahm41. Sein hohes
Dies ist ein Ausstattungsmuster, wie es am Kai- Beigaben- und Grabkult-Niveau belegt den
serhof in Konstantinopel vorgebildet ist, wie hohen Status dieses Verwalters.
die Darstellung von Kaiserin Theodora in den Ob Franconofurd wie das wenig weiter
Mosaiken von San Vitale in Ravenna 547 illus- mainaufwärts liegende Aschaffenburg um 700
triert (Abb. 80). zum ducatus Thoringiae gehörte, der zeitweise
Der aus den Quellen um 800 bekannte au- eine große Eigenständigkeit gegenüber der
ßerordentlich große Komplex von Königsland fränkischen Zentralgewalt hatte, ist nicht gesi-

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 179
132 Die Lage des
Domgrabes (Anfang
des 8. Jahrhunderts) exakt
auf der Mittelachse im
Westteil der späteren
(ab 855) Salvatorbasilika.
Vermutlich war das Grab
durch eine Grabplatte
(mit Inschrift) bezeichnet.

0 10 m

chert (vgl. S. 175). Nach 716 ist das (Unter-) schen fränkischen Traditionen fest verwurzel-
Maingebiet aber wieder ausschließlich in den ten Nantharinen eine semi-pagane, eher thü-
ungeteilten Macht- und Einlussbereich des ringische Bestattungssitte, deren eigentlichen
Karolingers Karl Martell gegangen. Spätestens Bedeutungsgehalt wir jedoch nicht kennen, auf
jetzt gelangten die großen Familien der Ruper- dem Königshof praktizierten, erscheint frag-
tiner, Widonen und Konradiner in diesem lich. Denkbar ist aber auch, dass wir mit die-
Raum zu stattlichem Eigenbesitz und hohen sen „birituellen“ Bestattungen weniger einen
königlichen Ämtern, sicherlich auch als Ver- „synkretistischen“ Ritus fassen, sondern – ins-
walter der Krongüter. Dazu zählte wohl eben- besondere beim Frankfurter Grab mit einem
falls die Familie „von höchstem Reichsadel“ Kleinkind wohl aus dem sächsisch-(skandina-
der Nantharinen, die seit 600 in Mainz und vischen?) Raum – vielleicht einen „diploma-
später im Untermaingebiet fest etabliert war tisch“-politischen Sonderfall vorliegen haben:
und aus der jener Nantcarius stammt, der Am Königshof Franconofurd weilt Anfang des
unter Karl dem Großen und Ludwig dem 8. Jahrhunderts ein hoher Repräsentant (po-
Frommen bis 823 Verwalter (exactor isci) von tentieller Verwandter?) aus sächsischem oder
Franconofurd war.42 Ob das Mädchen aus skandinavischem Adel mitsamt Familie, das
dem Domgrab aber, wie Felicitas Schmieder fränkische und das sächsische (? / skandinavi-
spekulieren möchte, tatsächlich „eine Nantha- sche?) Kind sterben gleichzeitig (an einer
ria war“43, hängt jedoch auch von einer seit Krankheit?), und wegen einer diplomatischen,
700 kontinuierlich wahrgenommenen Verwal- familiären oder freundschaftlichen Verbunden-
terschaft des Fiskus Franconofurd durch die heit zwischen der fränkischen und der sächsi-
Nantharinen ab. Ob aber die in westrheini- schen (?) Familie beschließt man, beide Kinder

180 · Egon Wamers


133 3D-Rekonstruktion der
Pfalz Frankfurt an der Main-
furt um 855, Blick von Nord-
westen. Am linken Bildrand
erkennt man die von Ludwig
dem Deutschen errichtete
Salvatorbasilika, die durch
einen überdachten Gang mit
der Aula regia verbunden ist.
Einen zentralen Eingang zum
Hauptschiff im Westen gab
es nicht; hier stand offen-
sichtlich noch in der Mitte
des 9. Jahrhunderts die
Merowingerkirche (Rekon-
struktionsvorschlag Archäo-
logisches Museum Frankfurt,
Ausführung Architectura
Virtualis Darmstadt).

in einem Grab beizusetzen – das fränkische dürfte. Denn auch andere hochrangige, oft kö-
nach aufwändigem spätmerowingischen Ritus nigliche Bestattungen wurden in karolingischer
mit reichsten Beigaben, das andere nach auf- Zeit im Westteil von Kirchen (zum Beispiel
wändigem pagan-skandinavisch-sächsischen Fulda, Saint-Denis, Aachen, Köln-Dom, Mainz,
(?) Ritus durch Verbrennung in einem Bären- Verona, Saint-Riquier) angelegt. In der Salvator-
fell. basilika darf man zumindest mit der Markie-
rung des Grabes mit einer Grabplatte rechnen.
Dass keine weiteren Grablegen des fränkischen
Die spätere Verehrung des Mädchens Adels auf dem Domhügel bekannt sind, kann
mit der außerordentlich intensiven Bebauung
Magnus Wintergerst hat darauf aufmerksam ge- und Zerstörung des Areals in den folgenden
macht, dass das Grab des Mädchens exakt auf Jahrhunderten erklärt werden. Doch einige bei-
der Mittelachse der 855 von Ludwig dem Deut- gabenlose Bestattungen im Umkreis des Recht-
schen errichteten Pfalzbasilika liegt, im westli- eckbaus, die stratigraphisch ins 8. bis 11. Jahr-
chen Teil des Mittelschiffs (Abb. 132), was si- hundert gesetzt wurden und 14C-analytisch für
cher absichtlich geschehen sei, weshalb auch das das 7. bis 9. Jahrhundert präzisiert sind45, zeigen
Grab in der Zwischenzeit obertägig sichtbar ge- die Nutzung des Areals als zentralen Bestat-
wesen sein müsse44. Ob der kleine Rechteckbau tungsplatz der Bewohner von Königshof und
auch noch 100 oder 150 Jahre nach der Grab- Pfalz in merowingischer bis ottonischer Zeit.
anlage stand, ist archäologisch nicht geklärt, Wird man aber auch noch im späten 9. Jahrhun-
doch irgendeine Art von Verehrung dieser klei- dert, als Ludwig der Deutsche den Pfalzkomplex
nen Person wird es an diesem Platz über Gene- um eine prächtige Basilika erweiterte (Abb.
rationen gegeben haben, die primär mit seiner 133), von der befremdlichen Brandbestattung
hochadeligen Stellung zu tun gehabt haben neben dem Mädchen gewusst haben?

1 Grabungsgeschichte und Erstpublikation des Gra- 3 Wintergerst 2007. Die Beschreibung der Befunde
bes: Hampel 1994; jüngere Ergänzungen: Hampel im Folgenden nach Wintergerst.
1996. 4 Dazu demnächst: Wamers 2013.
2 Stamm 1955. – Für zahlreiche wertvolle Hinweise 5 Die domus ecclesiae nennt Gregor von Tours,
danke ich Niklot Krohn (Freiburg), Ursula Koch Zehn Bücher Geschichte, an mehreren Stellen:
(Mannheim) und Sebastian Ristow (Köln). Weidemann 1982, Bd. 2, 155 f.

Das Kinderdoppelgrab unter der Frankfurter Bartholomäuskirche


· 181
6 MGH Epp. Karol. 2 (Orth 1986, 181). 30 Zuletzt Stauch 2004, 242 ff.; Masanz 2010.
7 Vgl. Schalles-Fischer 1969, 265 ff.; Wamers 2011, 31 Eichinger/Losert 2003, 98 ff.; eine ethnische Deu-
106 ff. mit weiterer Lit. tung „slawisch“ anhand der dortigen Keramik ist
8 Schmieder im Druck. – Frau Schmieder gewährte nicht haltbar, vgl. Stauch 2004, 246 f., Masanz
großzügiger Weise Einblick in ihr noch nicht gedruck- 2010, 361 f.
tes Manuskript, wofür hier herzlich gedankt sei. 32 Die Untersuchungen wurden im The Ångström
9 Anthropologische Analyse J. Hahn (in: Hampel Laboratory, Tandem Laboratory Uppsala Univer-
1994, 233; N.-J. Rehbach, Uni Frankfurt, 2009). sity von Göran Possnert durchgeführt; die Ergeb-
10 Die folgenden Bemerkungen zu den Ohrringen und nisse werden ausführlich in Wamers 2013 vorge-
den Pektoralanhängern sowie zu den Fingerringen stellt.
fußen auf detaillierten Untersuchungen von Nik- 33 Masanz 2010, 346 ff. – Nicht als „birituelle Be-
lot Krohn, Freiburg, die er für die Publikation stattungen“ zu bezeichnen sind Nachbestattungen
zum Frankfurter Domgrab (Wamers 2013) ange- von Brandgräbern in schon existierende Körper-
fertigt hat. gräber, oft mit großem zeitlichen Abstand, etwa
11 Für freundliche Hinweise wird auch U. Koch auf dem Gräberfeld von Wenigumstadt (Lkr.
(Mannheim) gedankt. Aschaffenburg, Stauch 2004, 244 ff.).
12 Eine detaillierte Expertise des Brakteaten wird 34 Masanz 2010, 346, listet folgende Befunde auf:
Alexandra Pesch, Schleswig, verdankt. Zu Skandi- Frankfurt am Main-Dom; Ergolding (Lkr. Lands-
naviern in Süddeutschland rechts des Rheins vgl. hut), Kleinwelzheim bei Seligenstadt (Lkr. Offen-
Koch 1998b und 1999. bach), Wenigumstadt (Lkr. Aschaffenburg), Klein-
13 Die Beschreibung bei Hampel 1994, 112, wonach langheim (Lkr. Kitzingen) und Hessigheim (Lkr.
diese Büchse zwischen Kammerboden und „To- Ludwigsburg). Zu ergänzen sind Eschwege
tenbrett“ gelegen habe, kann kaum zutreffen. (Werra-Meißner-Kreis: Sippel 1987) sowie Kalten-
14 Wamers 1995. westheim (Lkr. Schmalkalden-Meiningen) und
15 Agii Vita et Obitus Hathumodae, cap. 2 (Üs.: Kaltensundheim (Lkr. Schmalkalden-Meiningen) –
Grandauer 1890, 39). frdl. Hinweis Ulrike Trenkmann, Frankfurt am
16 Graenert 2007, 9 Abb. 1. Main.
17 Vgl. Thörle (2001, 165 ff.) Gruppe X B 1. 35 Zum ducatus Thoringiae vgl. Butzen 1989, 249 ff.
18 Capelle 1976 Nr. 33. – Vgl. demnächst: Wamers 36 Butzen 1989, 253.
2013. 37 Störmer 1989, 257 ff.; Briefe und Vita des Bonifa-
19 Vgl. Schulze-Dörrlamm 2002a, 140 ff. tius: Buchner, Rau 1988, Brief 43: 125 f.; Kap. 6,
20 Swift 2000, 123 ff., Verbreitungskarte Fig. 149. – 495.
Frdl. Hinweis F. Vallet, Paris. 38 Die Untersuchungen führten Britt Nowak-Böck,
21 Krohn 2004/2005, Bd. I,1, 171. Bamberg, und Ina Schneebauer-Meißner, Mün-
22 Neue detaillierte Beobachtungen werden Roswi- chen, durch. Die Ergebnisse werden ausführlich in
tha Goedecker-Ciolek vom Römisch-Germani- Wamers 2013 vorgelegt.
schen Zentralmuseum Mainz verdankt, die die 39 Nicht wenige Stücke nordischen Trachtenschmucks
Kette einer erneuten Restaurierung unterzog (Re- legen die Anwesenheit von Skandinaviern, zum
staurierungsdokumentationen vom 19. 06. 2006 Teil in ganzen Familien, und zwar der Oberschicht,
und Februar/März 2012). in Thüringen Ende des 5. und Anfang des 6. Jahr-
23 Krohn 2004/2005, Bd. I,1, 148 ff. hunderts nahe (Koch 1999, 177 ff.).
24 Périn 1989; frdl. Hinweis Dieter Quast, Mainz. – 40 Bei Arnegunde fehlt zwar das Pektorale, dafür ist
Die Bestimmung als Hirschhorn/-geweih ver- aber das Gürtelschloss umso prächtiger ausgefal-
danke ich François Poplin, Paris (E-Mail vom len.
24.1.2012). 41 Unwahrscheinlich dürfte die Spekulation sein, bei
25 Jüngste Beobachtungen zum Etui werden R. dem Mädchen hätte es sich auch um ein verstorbe-
Goedecker-Ciolek vom Römisch-Germanischen nes Kind eines sich hier nur temporär aufhalten-
Zentralmuseum Mainz verdankt. den Herrschers handeln können, ähnlich wie im
26 Die sorgsame Restaurierung und Untersuchung Fall von Fastrada, der Frau Karls des Großen, die
sowie Expertise zu den Textilresten besorgte dan- 794 in Frankfurt verstarb.
kenswerter Weise R. Goedecker-Ciolek (RGZM 42 Schmieder im Druck.
Mainz), der ich auch für die intensive Diskussion 43 Schmieder erwägt aber auch eine Zugehörigkeit
der Befunde 2006 und im Frühjahr 2012 herzlich des Mädchens zur Familie von Karls Frau Fast-
danke. Die detaillierte Darlegung und textilkund- rada, „deren lokale Herkunft … aus der unmittel-
liche Diskussion der Befunde erfolgt im Analyse- baren Frankfurter Umgebung“ mehrfach betont
band zum Domgrab (Wamers 2013). worden ist.
27 Hampel 1994, 170. 44 Wintergerst 2007, 75 Plan 13–14.
28 Vgl. Hampel 1996, 601. Weitere, nicht identii- 45 Eine Analyse von vier ausgewählten Bestattungen
zierte kalzinierte Knochenreste könnten von wei- mit geeignetem Knochenmaterial ergab Daten zwi-
teren Speisebeigaben stammen. schen 607 und 846 ± 30–40 n. Chr. (durchgeführt
29 Zu den Brandbestattungen im Bärenfell vgl. Wa- von Prof. Göran Possnert, The Ångström Labora-
mers 2009, Verbreitungskarte Abb. 5. tory, Tandem Laboratory, Uppsala Universitet).

182 · Egon Wamers


Katalog der ausgestellten Funde

Die Exponate sind in der Reihenfolge aufgeführt, wie sie im Katalog behandelt werden. Für die leichte Orientierung in der Ausstellung
werden rote Ziffern vorangestellt, die der Reihenfolge in der Ausstellung und den dortigen Exponatbeschriftungen entsprechen.

Ursula Koch Typ Krefeld-Gellep; trapezförmiger Beschlag; Perlenkette; 20 Perlen aus Glas und Bernstein.
Dekor mit Doppelpunzen.
Die weibliche Elite im L. 2,6 cm, Br. 3,3 cm Denar; Silber; Antonius Pius, gelocht.
Merowingerreich – Königinnen, Knotenring; Bronze. Denar; Silber; Vespasian oder Titus; gelocht.
Hofherrinnen und Töchter Dm. 2,5 cm
Dreilagenkamm; zweiseitig; gerade Enden,
Melonenperle; Kieselkeramik; kobaltblau, eines davon mit Öse; Ritzungen an Grifleisten.
4. Grab 459 aus Eltville,
gerippt. L. 10,8 cm
Rheingau-Taunus-Kreis
Dm. 2,3 cm
Stadtmuseum Wiesbaden, Inventar L.
Hackeisen; Eisen; dreiteilig aus Schneide
1969/12/459 (Abb. 12.2)
Hackeisen; Eisen; an den Enden mit Zapfen. mit Zapfen, Zwinge und Aufhängungsöse.
L. 12,5 cm, Br. Klinge 2,2 cm L. Schneide 15,0 cm, Br. Schneide 3,7 cm,
Perlenkette; aus 63 Glasperlen mit Fadenloch.
Dm. Zwinge 1,5 × 2,2 cm
Eisenring.
Pektorale; Gold, Glas, Almandin; 30 Glasperlen
Dm. 4,0 cm Nähnadel; Bronze; mit Öse.
mit Fadenloch; drei scheibenförmige Anhänger
L. 6,2 cm
aus Goldblech mit Filigranaulagen und zentra-
Eisenring.
ler Vierpassschlaufe mit runder Mittelzelle und
Dm. 3,7 cm BronzeGew.; hohlgeprägt.
eingelegten Almandinen.
Dm. Goldblechanhänger je 1,7 cm, Gew. 0,9,
Glasbecher; Gelblichgrünes, stark blasiges Glas; Gürtelschnalle; Eisen.
1,0 und 1,1 g
Glockenbecher; unter dem Rand weiß umlau- L. 2,8 cm
fende Fadenaulage.
2 Bügelibeln; Silber, Vergoldung, Niello, Eisen
H. 12,1 cm, Dm. Rand 7,6 cm, Dm. Fuß Messer.
(Nadel); Typ Wiesbaden mit halbrunder Kopf-
3,3 cm L. 10,4 cm
platte und gleichbreitem Fuß; Kerbschnittver-
zierung; je fünf Knöpfe an Kopfplatte; Fuß in
Becken; Messing; getrieben; mit Standring; Eisenfragment.
Form eines stilisierten Tierkopfes.
Punzverzierungen am Rand; alte Brüche und
L. 10,7 cm, Br. Kopfplatte 6,6 cm, Gew. 54,2
Reparaturen. Keramikgefäß; handgemachter Kumpf;
und 48,6 g
H. 9,7 cm, Dm. Rand 25,0 cm, Dm. Standring kalottenförmig; leicht geglättet.
9,2 cm, Gew. 611,0 g H. ca. 9,0 cm, Dm. Rand 14,5 cm
2 Rosettenscheibenibeln; Silber, Vergoldung,
Almandin, Bronze (Nadel); mit runder Mittel-
Keramikgefäß; handgemachter Rippenbecher; Keramikgefäß; Knickwandtopf; Stempelzier.
zelle; Stege und gewaffelte Folie aus Silber mit
mit Riefen, Rillenbändern, Rippen und Kreuz- H. ca. 15,0 cm, Dm. Rand circa 26,0 cm
geringen Resten von Vergoldung.
schraffur verziert.
Dm. 2,7 cm, D. 0,3 cm, Gew. 6,5 und 7,1 g
H. 7,3 cm, Dm. Rand 7,7 cm, gr. Dm. 9,2 cm
6. Grab 13 aus Frankfurt am
Armreif; Silber; offen, massiv, mit Kolbenende;
Keramikgefäß; Knickwandtopf; mit einem Main-Nieder-Erlenbach
alter Bruch in zwei Hälften.
Wulst, umlaufenden Rillen und kreuzförmigen Archäologisches Museum Frankfurt,
Dm. ca. 5,7 cm, Gew. 35,8 g
Einzelstempeln verziert; zerscherbt und ergänzt. Inventar 86,1.15 (Abb. 9)
H. 11,7 cm, Dm. Rand 15,0 cm, gr. Dm.
Ring; Bronze; Bandförmig; Spuren von
16,5 cm Gürtelschnalle; Eisen; oval; mit Dorn;
N-förmiger Ritzverzierung.
Unterseite lach.
Dm. 2 cm
5. Grab 16 aus Frankfurt am L. 3,5 cm
Main-Nieder-Erlenbach
Siliqua; Constantin III.; Typ C 7; gelocht;
Archäologisches Museum Frankfurt, Inven- Perlenkette aus etwa 15 Glas- und Bernstein-
Münzstätte London (407–411).
tar 86,1.18 (Abb. 10) perlen.
Dm. 1,7 cm, Gew. 0,9 g
2 Rosettenscheibenibeln; Silber, Vergoldung, Keramikgefäß; handgemacht.
Bernsteinperle; lach, ringförmig.
Bronze, Almandin; bei einem Exemplar Mittel- H. 15,9 cm, Dm. Rand 15,5 cm,
Dm. 2,2 cm
zelle herausgebrochen. Dm. Boden 12,7 cm
Gürtelschnalle; Bronze; Tierkopfschnalle
Dm. 2,6 cm

186 · Katalog der ausgestellten Werke


Sebastian Ristow 8 (1/11637) linker Fingerring: Gold, Ring- aus etwas weiteren Drahtringen, entsprechend
schiene mit lach dreieckigem Querschnitt und zum Verschlusshaken hier eine 2,8 cm lange i-
Prunkgräber des 6. Jahrhunderts doppellinigem Filigranfaden verziert, quadrati- ligranverzierte Hülse mit geschlossener Öse. –
sche sich nach unten verjüngende Fassung aus c (1/11645) Münzanhänger mit kräftiger golde-
in einem Vorgängerbau des Kölner gefälteltem Goldblech, an den oberen Ecken ner Öse mit halbrundem Querschnitt an
Domes mit goldenen Kügelchen verziert, darin quadra- Solidus des Kaisers Theodosius II. (408–450),
tisches Mittelstück aus Bein, an einer Seite eine Münzstätte Constantinopolis; das GesamtGew.
1. Frauengrab unter dem Chor des Kölner röhrenförmige Fassung, wohl ursprünglich für der beiden Ketten mit dem Münzanhänger be-
Doms eine Perle. Beide Fassungen von einem trägt 27,39 g.
Domschatzkammer Köln Perldraht umgeben; Gew. 3,85 g.
Die Funde aus dem Grab B808 sind unter 13a–y (1/11646–1/11674) großer Halsschmuck,
der Fundkomplexnummer F536 der Kölner 9 (1/11638) rechter Fingerring: Gold, mit recht- im Einzelnen: a (1/11646) Solidus des Kaisers
Domgrabung unter folgenden Inventarnum- eckiger Ringschiene, hinten (bei Verkleinerung) Honorius (395–423), Münzstätte Mailand;
mern erfasst: 1/11629–1/11750. Literatur: aufgeschnitten und wieder zusammengehäm- b (1/11647) Solidus des Kaisers Valentinianus I.
Doppelfeld 1959, Doppelfeld 1960a, mert, vorne quadratische Schmuckplatte über (364–375), Münzstätte Thessalonica; c (1/11648)
Doppelfeld/Pirling 1966, Ristow 2002. dreieckigen Schulterlächen, die mit Punkt- und Solidus des Kaisers Valentinianus I. (364–375),
(Abb. 47–53, 55, 66–67) Kreispunzen sowie Kerbschnittbändchen ver- Münzstätte Mailand; d (1/11649) Solidus des
ziert sind, auf der gerahmten Mittelplatte eine Kaisers Anastasius I. (491–518), Münzstätte
runde Goldscheibe mit zwölfzackigem Sternor- Constantinopolis; e (1/11650) Solidus des Kai-
Nr. 1 nach Doppelfeld 1960a (Inv.-Nr. der nament, das mit Glaspaste gefüllt ist; Gew. sers Anastasius I. (491–518), Münzstätte Ra-
Domgrabung Köln 1/11629): Solidus des Anas- 9,28 g. venna; f (1/11651) Solidus des Kaisers Anastasius
tasius I (491–518), Münzstätte Constantinopo- I. (491–518), Münzstätte Ravenna;
lis, Perlrand und Kanten abgearbeitet, 4,30 g. 10a (1/11639) Bügelibel aus oberer Fundlage g (1/11652) Solidus des Kaisers Justinus I. (518–
und 10b (1/11640) Bügelibel aus unterer 527), Münzstätte Constantinopolis; h (1/11653)
2 (1/11630): Siliqua König Theoderichs des Fundlage: Gold, L. 7,5 cm, almandinverzierte goldene iligranverzierte Anhänger mit Dm.
Großen (493–526), Münzstätte Ravenna, Spiral- und Nadelhalterplatte aus Silber 0,9 cm, i (1/11654) und k (1/11655) mit Dm.
0,835 g. (0,4 cm dick) mit Goldblech belegt, daran rück- 1 cm, l (1/11656) mit Dm. 0,8 cm und m
seitig aufgelötet die bronzene, nur in geringsten (1/11657) mit Dm. 1 cm; n (1/11658) goldener
3 (1/11631): Halbsiliqua König Theoderichs Fragmenten erhaltene Nadelkonstruktion, almandinverzierter Mittelanhänger von birnen-
des Großen (493–526), Münzstätte Ravenna, Bügel iligranverziert mit Mittelsteg aus vier ge- förmigem Umriss, Almandine auf gewaffelter
0,695 g. fassten Almandinen, die gezackte Spiralplatte Goldfolie, Perldrahtrand, L. (ohne Öse) 2,3 cm,
ist bei beiden Fibeln gleich, ebenso der Bügel, B. 1,3/1,7 cm; o (1/11659) und p (1/11660)
4 (1/11632): Halbsiliqua König Athalarichs bei der Nadelhalterplatte unterscheiden sich kleine goldene blütenförmige almandinverzierte
(526–534), Münzstätte Ravenna, 0,705 g. beide Fibeln in der Form der Stege zwischen Anhänger, L. (ohne angelötete Öse) 2 cm, größte
den Almandinen, die der oberen Fundlage hat B. 1,3 cm; q (1/11661) und r (1/11662) goldene
5 (1/11633) Vitta (Stirnbinde): mit Zwischenha- gezackte Stege, oben eine vierpassförmige Fas- almandinverzierte doppelkonische Perlen mit je
ken, zwei Verschlusshaken und goldgefasstem sung und kreissegmentförmige Stege im Bereich sechs trapezförmigen Almandinen, L. 1,1 cm;
Almandin. Ursprünglich 2 cm breites und vorne des stilisierten Tierkopfendes, die andere Steg- t (1/11663), u (1/11664), v (1/11665),
45 cm langes textiles Band, von dem nur die vor- winkel, Kreissegmente und gezackte Stege; Gew. w (1/11666) goldene iligranverzierte Perlen mit
deren durchwirkten Golddrähte erhalten sind. linke Bügelibel 46,70 g, rechte Bügelibel L. 0,8 cm, 1 cm, 0,8 cm und 0,9 cm; x (1/11667–
Die Enden fehlen. Im Befund war dies durch die 47,21 g. 1/11670) vier goldene Doppelperlen mit feinem
Lage der zwei Silberdrahthaken markiert. Diese stark abgenutztem Filigranornament, L. 0,7–
zeigen, dass sich das Band dort verschmälerte. In 11a (1/11641) linke und 11b (1/11642) rechte 0,8 cm; y (1/11671–1/11674) vier aus goldenem
der Mitte der Vitta ist ein V-förmiges Stück von rosettenförmige Almandinscheibenibel: Gold Perldraht zusammengefügte doppelkonische Per-
Golddrähten freigehalten, in dem ursprünglich mit zweizoniger Almandinzellenverzierung und len, L. 0,5–0,8 cm. Das GesamtGew. der erhalte-
der über Goldwaffelfolie goldgefasste Almandin erhöhtem Mittelbuckel, Dm. 4,1 cm, 0,05 cm nen Teile des großen Halsschmucks beträgt
befestigt war. Die doppelkonische Fassung ist in dicke goldene Grundplatte mit goldenem 67,65 g.
zwei Ringen mit granulierten Kügelchen belegt. Nadelhalter, rechte Fibel mit Fragmenten der
Die äußere Rahmung leitet zur S-förmig zwischen Bronzenadel, linke Fibel mit fast vollständiger 13z, 14a–r (1/11675–1/11692) weitere
äußerer Rahmung und konzentrischer Mittenzier Bronzenadel, der aufgewölbte Mittelbuckel ist Schmuckelemente von einer weiteren Kette
iligranverzierten Rückseite der Fassung über. Aus iligrandrahtverziert und mit vier dreieckigen oder an der Kleidung befestigt: 13z (1/11675)
ihrem hinteren Ende ragt ein Silberdraht heraus, grünlich-bläulichen Glaslüssen und vier run- doppelkonische iligranverzierte Goldperle,
mit dem die Fassung auf der Vitta befestigt war. den Goldfassungen, wohl ehemals mit Perlen, stark abgenutzt, L. 0,6 cm; 14a–q (1/11676–
verziert. In der mittleren Zone wird die X-för- 1/11691) 16 unterschiedliche Glasperlen aus
6a–b linker (1/11634) und rechter (1/11635) mige Anordnung durch drei engere Zellen- dem Brustbereich der Bestattung, modern zu
Ohrring: Goldene Polyederohrringe, mit drei- werksfelder aufgenommen und in der äußeren einer Kette zusammengezogen, L./Dm. zwi-
eckigen Almandinen auf gewaffelter Goldfolie Zone durch drei verkürzte Felder mit vier schen 0,8 cm und 1,5 cm; 14r (1/11692)
verziert (einige fehlende wurden bei der Restau- spitzovalen Endfassungen, die Glasluss enthal- Bernsteinperle, H. 0,5 cm, Dm. 1,5 cm. Das
rierung durch Glas ersetzt). In den runden Fas- ten; Gew. linke Almandinscheibenibel 27,65 g, GesamtGew. der zusammengesetzten Kette
sungen auf den acht Flächen befanden sich ur- rechte Almandinscheibenibel 26,96 g. beträgt 25,40 g.
sprünglich Perlen, von denen nur eine fragmen-
tarisch erhalten war. Zwischen den mit 12a–c Kette (1/11643–1/11645), im Einzelnen: Aus dem Bereich des Gürtelgehänges stammen:
Filigranzier gerahmten runden Fassungen wei- a (1/11643) 36,4 cm lange Goldkette aus in 15a (1/11694) Glasperle aus gelecktem Glas
tere S-förmige Filigranverzierungen. Achterschlaufen zusammengedrückten Draht- mit umlaufendem Faden, Dm. 3 cm; 15b
ringen, an einer Stelle durch einen Drahtring (1/11695) Bergkristallperle, neunseitig geschlif-
7 (1/11636) Kolbenarmreif: Unverzierter massi- gelickt, Verschlusshaken mit iligranverzierter fen, H. und Dm. 11 cm; 15c (1/11696) doppel-
ver Goldarmring mit verdickten Enden vom Hülse. – b (1/11644) 14,9 cm „kurze“ Gold- konischer Spinnwirtel aus grauem Ton; 16
linken Unterarm mit Dm. 7 cm; Gew. 66 g. kette, die an die längere Kette eingehakt war, (1/11697) Schere mit Fragmenten eines

Katalog der ausgestellten Werke


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Lederfutterals sowie daran geringe Spuren von Wadenriemenzunge, silbervergoldet mit Fassungen leer (ursprünglich organische Einla-
Textil, L. 16,1 cm; 17 (1/11698) a: Messer mit Almandinverzierung über Goldblechfolien, gen?).
eiserner Klinge und kurzer Griffangel sowie gerahmt von einem nielliertem Zickzackband, Legierung: Ohrring A: Au 89%, Ag 4,1%,
Resten einer Lederscheide mit anhaftenden von der Befestigung zwei Silbernieten, L. 6 cm, Cu 6,8%; Ohrring B: Au 90%, Ag 8,2%,
Textilfragmenten, L. 9 cm, b: Griffhülse mit Gew. linke Wadenriemenzunge 23,39 g, rechte Cu 1,7%.
ovalem Querschnitt aus dünnem Goldblech, Wadenriemenzunge 20,18 g; 24a (1/11710) Inventar: 87430
Seitenlächen mit Kerbschnittzier, am oberen Fragmente golddurchwirkter Bänder 1,4 cm
Ende zur Vorderseite ein gleicharmiges Kreuz und 2,0 cm breit. Zwei Scheibenibeln; Gold, Almandin; engzelli-
mit sich verbreiternden Kreuzhasten, oberer Außerhalb des Sarges: 25 (1/11712) große Glas- ges Almandincloisoné mit zentralem gleichar-
Abschluss mittels ovaler Kappe, L. 5,4 cm, c: schale aus entfärbtem Glas mit Standring und migen Kreuz. Perlrand. Legierungen: Fibel A:
goldenes Ortband, L. 1,1 cm, obere B. 1,2 cm, umgelegtem Rand, Dm. 20,5 cm; 26 (1/11713) Au 90–95%, Ag 6,3–8%, Cu 1,6–3,7%; Fibel
GesamtGew. 2 g; 17d–l (1/11699) Messerge- kleine Glasschale aus entfärbtem Glas mit bau- B: Au 92,5–95%, Ag 4,4–6,7%, Cu 0,4–0,8%.
hänge bestehend aus d: goldener Schnalle mit chiger Wandung und eingedelltem Boden sowie Dm. je 4,2 cm
ovalem Bügel und kräftigem Dorn und halb- leicht verdicktem Rand, Dm. 15 cm; 27 Inventar: 87424
runder, zweiteilig genieteter Beschlagplatte mit (1/11714) große zylindrische Flasche aus ent-
eingepunzten Halbmondmotiven und auf der färbtem Glas, 1959 unverschlossen, aber zu Nadel; Silber, Gold, Almandin; rundstabiger
rückseitigen mit Kreispunzen, L. 1 cm; e: Rie- einem Drittel mit Flüssigkeit gefüllt aufgefun- Silberschaft; vier Goldblechmanschetten und
menzunge, L. 1,5 cm, B. 0,7 cm; f: zwei lache den, Flüssigkeit bei der Analyse verloren, drei Polyeder aufgeschoben. Legierungen: Gro-
Goldscheiben mit Nieten zur Befestigung auf H. 27,5 cm; 28 (1/11715) kleine zylindrische ßer Polyeder: Au 92,6%, Ag 6,6%, Cu 0,8%;
0,2 cm dickem Leder, Dm. 0,6 cm; g: acht Flasche aus schwach grünlichem Glas; 29 Kleine Polyeder und Goldblechmanschette:
goldene Hülsen von 0,2 × 0,45 cm Weite, L. je (1/11716) Fadenglaslasche aus schwach grünli- Au 80,8%, Ag 12,5%, Cu 6,7%.
2,2–2,5 cm, B. je 0,5 cm und Goldnieten an chem Glas, H. 18,8 cm; 30 (1/11717) kleiner L. 26,4 cm, Dm. Schaft 3,4 mm
den Enden, Schmalseiten mit einlinigem Ringi- breiter Sturzbecher aus entfärbtem Glas mit Inventar: 87425
ligran, Hauptseiten bei sechs Stücken mit dreili- Wirbelzier aus weißem eingeschmolzenem Glas,
nigem Flechtbandornament, bei zweien mit ein- H. 8,9 cm; 31 (1/11718) Schüssel aus 1 mm di- Zwei Haarnadeln; Gold; Kugelköpfe aus
linigem Filigrandraht mit volutenförmig einge- ckem Buntmetallblech mit omegaförmigen Hen- zusammengelöteten Goldblechhalbkugeln.
rollten Enden verziert, gefunden bei der keln und dreifüßigem gegossenem Standring, Legierung: Nadelköpfe: Au 93%, Ag 4%,
Griffverschalung; h: Hülse mit s-förmigem Fili- angelötet, geringe Spuren sind als Reste einer Cu 3%.
grandraht mit volutenförmig eingerollten Vergoldung gedeutet worden, Dm. 35–36 cm, L. 5,8 und 5,4 cm
Enden und mittlerem Goldniet, L. 2,1 cm, H. 11,5–13 cm, Gew. 1175 g; 33 (1/11720) re- Inventar: 87429
B. 0,5 cm, gefunden oberhalb des Messergriffs; konstruierter Holzkasten (ursprünglich wohl
i: sechs Hülsen wie unter g, gefunden weiter aus Lindenholz) mit originalen Bronzebeschlä- Fingerring; Gold; gegossener Dreikugelring
oberhalb des Messergriffs als h; k: zwei Hülsen gen, eisernen Scharnieren und Schloss, mit runder Siegelplatte mit eingravierter
wie unter g, noch weiter oberhalb als i gefun- Beschläge verziert mit gerahmten konzentri- Inschrift ARNEGVNDIS und zentralem
den; l: vier Hülsen wie unter g, davon drei mit schen Kreispunzen, die Mitte der Frontseite ist Akronym für REGINE/ARNEGVNDIS.
mittlerem Niet, gefunden unterhalb des Mes- kreuzförmig aufgeteilt und das Muster durch Legierung: Au 90%, Ag 9%.
sergriffs, GesamtGew. des Messers mit goldener vier gemugelte Gläser betont, Größe 30 × 32 cm, Dm. 1,8 × 2,1 cm, Gew. 14,96 g
Griffhülse: 13,28 g; 18 (1/11700) kugelförmi- H. 23,5 cm, inkl. des 6 cm hohen Deckels; Inventar: 87432
ger Bergkristallanhänger mit Fassung aus Gold- 37a (1/11731) Bergkristallperle, unregelmäßig
blechstreifen, auf die zwei durch schräge Ker- geschnitten; 37b (1/11732) doppelkonischer Gürtelgarnitur; Silber, Niello, Gold, Almandin,
ben verzierte und von Perlleisten gerahmte Bän- Spinnwirtel aus schwarzbraunem Ton; Glas; zweiteilig aus Schnalle mit Schnallenbe-
der aufgelötet sind, unten runde Goldplatte mit 39a (1/11736) Fragmente eines Handschuhs schlag und Gegenbeschlag. Grundplatten,
zwölf Nieten und Filigranzier, oben kubische aus Leder, gefunden auf dem Rand des bronze- Schnalle und Schilddorn aus gegossenem Silber
Kapsel mit Perldrahtverzierung und Nieten, ge- beschlagenen Eimers 32, der aus konservatori- mit Feuervergoldung und Nielloeinlagen; in
halten durch zwei über Kreuz eingesetzte Stifte, schen Gründen nicht gezeigt werden kann. den Feldern iligranverzierte Goldblechfolien,
an deren unteren die Aufhängung aus Gold- auf den Platten zusätzlich mit Almandin- und
draht befestigt ist, H. 3,7 cm, Kugel-Dm. Aus dem Grab des Jungen (B809) stammt 9b blauen Glaseinlagen in goldenen Kastenfassun-
2,6 cm, Gew. 38,86 g; 19 (1/11701) silberne nach Doppelfeld 1964, 11 (Domgrabung, Inv. gen; Schnallendorn mit eingravierter menschli-
Bulla, teils vergoldet, aus zwei Kugelabschnit- 1/11765) rechter Fausthandschuh aus 1 mm di- cher Maske und Tierkopfende; die großen Niet-
ten mittels eines Scharniers und Überlappung ckem Leder, Oberläche durch feine Linien mit köpfe auf den Beschlägen mit Goldblechhalb-
zusammengesetzte Hohlform aus Silberblech einem Gittermuster versehen, Rand mit Zier- kugeln in Perlrandfassung bedeckt, die mit
mit Palmetten und Weinblattornamentik,  kante. gepressten Pelten verziert sind, einer davon im
Dm. 11,7 cm, H. 8,5 cm, Gew. 140 g; 20 20. Jahrhundert neu hinzugefügt. Sekundär un-
(1/11702) silberne Kolbendornschnalle vom tergelegte Kupferbleche auf der Rückseite.
Gürtel mit massivem Rahmen, eingetiefte Legierungen: Rahmen: Ag 93%, Cu 4%, Pb
Kerbbänder mit Vergoldung, Patrick Périn 2%, Au 1%; Goldblechfolie: Au 86,4 und
B. 3,3 cm, Gew. 40 g. 85,1%, Ag 13,9 und 11,9%. Schnalle: L. 16,3
Die Bestattung in Sarkophag 49 cm, Br. 6,5 cm; Gegenbeschlag: L. 12 cm,
21a (1/11703) linke Schuhschnalle und unter der Basilika von Saint-Denis Br. 6,8 cm Inventar: 87431
(1/11704) Riemenzunge sowie 21b (1/11705)
rechte Schuhschnalle und (1/11706) Riemen- Beschlaggarnitur von Waden- und Fußriemen;
zunge: silbervergoldete ovale Schnallen mit 2. Das Grab der Arnegunde sechzehnteilig, Silber mit Nielloeinlagen, teil-
Niellozier und pilzförmigem Dorn, B. 2,5 cm, Musée d’Archéologie nationale de weise vergoldet. An Waden je Seite eine Schnalle
Riemenzungen mit vergoldetem Kerbband, Saint-Germain-en-Laye (Abb. 71–79, 81–83) mit Beschlag, zwei quadratische Beschläge sowie
Gew. linke Schuhschnalle 10,27 g, linke eine große und eine kleinere Riemenzunge. Be-
Riemenzunge 5,75 g, rechte Schuhschnalle Zwei Körbchenohrringe; Gold; Reif aus schläge teilweise mit Leiterbändern und Punkten
11,77 g, rechte Riemenzunge 6,44 g; 22a Golddraht mit Hakenverschluss, Körbchen verziert; große Riemenzungen durchbrochen und
(1/11707) linke und 22b (1/11708) rechte aus Filigran mit Palmettenzier und Perlrand, mit trapezförmigen Nietplatten mit Eber- und

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Adlerprotomen im Tierstil II; kleinere Riemen- Halbkreisförmiger Mantel; Gelbe und rosa Zwei Bommelohrringe; Goldblech, Goldiligran
zungen mit Flechtwerk; je Fuß eine Schnalle mit Seide; leichte Aussparung am Hals; am Rücken und -granulation; leere Kastenfassungen. Legie-
Beschlag, Gegenbeschlag und Riemenzunge; zweilagig; Band mit 10 cm langen Fransen als rung: Ohrring rechts: Au 95%, Ag 3%, Cu 2%;
Dekor im Tierstil II. Mantelsaum. Größere Schäden. Ohrring links: Au 97%, Ag 1%, Cu 2%.
Wadenbereich: L. Schnallen 4,6 und 4,5 cm, Dm. 2,60 m L. 3,3 cm bzw. 3,4 cm, Gew. jeweils 4,9 g
L. Beschläge 2,05, 2,15, 2,02 und 2,3 cm, L. Inventar: 1994/095/002
große Riemenzungen 6,7 und 6,9 cm, L. klei- Gleicharmige Miniaturibel; Gold, Bronzenadel.
nere Riemenzungen 4,5 und 4,6 cm; Fußbe- Enden als Tierköpfe gestaltet. Scheibenibel; Gold, Silber, Almandin; kasten-
reich: L. Schnallen 5,5 und 5,55 cm, L. Gegen- L. 1,5 cm förmiges Korpus mit Zickzack-Stegkranz; abge-
beschlag je 3,5 cm, L. Riemenzunge je 4,5 cm feilte Grate am Korpusrand: sekundär aus grö-
Inventar: Wadenriemen: 87427, 87428; Fußrie- Drei Fragmente eines Gürtels; Brettchenge- ßerer Filigranscheibenibel herausgeschnitten.
men: 87426  webte mehrfarbige Seide; rapportierender Zentrale Goldblechfassung mit unbestimmter
Dekor mit Tieren, Planzen und geometrischen organischer Einlage, umgeben von gegenstän-
Glasflasche; aus leicht grünlichem dickem Glas; Mustern; oben und unten schmale Bordüren dig tordiertem Doppeliligrandraht; im Zent-
mit wenigen Blasen; konkave Standläche; mit mit geometrischem Muster. Ein Ende mit rum kleine runde Kastenfassung mit Almandin-
anhaftenden Textilresten (von einem Leichen- Fransen. einlage. Auf der Unterseite eine silberne Nadel-
tuch?). Br. 5 cm konstruktion sekundär aufgelötet. Legierung:
H. 12,1 cm, größter Dm. 9,8 cm Au 80%, Ag 18%, Cu 3%.
Inventar: 90636 Sieben Fragmente einer oder mehrerer Dm. 2,1 cm
Bordüren; Seide, brettchengewebt; Dekor Inventar: 1994/095/003
Zwei Bordüren; Goldstickerei. Reihe von Ro- mit 23 verschiedenen geometrischen Mustern.
setten in mittlerem Feld, oben und unten von Gesamtl. 125 cm Pektorale aus zwölf Goldanhängern, davon
dünnen Bändern mit Wolfszahnmuster einge- fünf dreieckig mit Blechbuckeln und Filigrande-
fasst. Haarsträhne mit Haarband; Rotblond gefärbt; kor, ein runder und vier insektenförmige aus
Erh. L. 35 cm, Br. 3 cm zwei etwa gleichlange zusammengeknotete Filigrandraht durchbrochen gearbeitet, ein nor-
Inventar: 87433 Bänder aus Rohseidefasern, an mehreren Stel- discher D-Brakteat mit Filigrankranz sowie ein
len mit farbigen Seiden- und mitunter Goldfä- gemugelter goldgefasster Amethyst. Zwischen
Moderne Rekonstruktionen der Gürtelgarnitur den umwickelt. den Pendilien 20 Goldblech- und drei Glasper-
und der Wadenbinden. Haarsträhne L. 14,5 cm, D. ca. 2,7 cm; len; an den Enden insgesamt etwa 40 kleine
Sammlung L. Bruno France-Lanord, Paris Haarband Gesamtl. 4,91 m Silberperlen. Legierungen: Brakteat: Au 78%,
Ag 20%, Cu 2%; Filigrananhänger: Au 80%,
Ag 19%, Cu 1%; dreieckiger Goldblechanhän-
3. Sarkophag Nr. 49 der Arnegunde ger 1: Au 74%, Ag 25%, Cu 2%; dreieckiger
Direction régionale des affaires culturelles Tim Pestell Goldblechanhänger 2: Au 74%, Ag 24%, Cu 2%.
d’Île-de-France, Conservation régionale Inventar: 1994/095/004
des Monuments historiques, Basilique Das Baldehildis-Siegel
Saint-Denis (Abb. 84) Tordierter Silberarmring; zweisträngig, zu den
Sarkophag aus hartem Kalkstein, mit gewölb- 8. Platte eines Siegelrings Enden hin sich verjüngend, mit Doppelhaken-
tem Deckel; verziert mit geraden Kerben, an Norwich Castle Museum and Art verschluss.
den Kanten der Außenwände und an den Gallery, Inventar: NWHCM: 2000.42 Lichte Weite max. 4 cm, Gew. 18,5 g
Mittelachsen der Stirnseiten abgelachte Bänder. (Abb. 101.1–2) Inventar: 1994/095/005
Trog: L. 2,08 m, Br. Kopfende 66 cm, Br. Fuß-
ende 31 cm, H. Kopfende 43 cm, H. Fußende Runde massive Goldscheibe mit vertikaler Armreif; Silber; geschlossene Kolbenenden;
37 cm; Deckel: L. 2,10 cm, Br. Kopfende 66 cm, Durchbohrung, durch die ein Golddraht mit zur Hälfte mit dicht gesetzten Rauten- und
Br. Fußende 30 cm, H. Kopfende 29 cm, H. abgeplatteten Enden als Achse gesteckt ist. Dreieckspunzen.
Fußende 23 cm. Ringplatte mit beidseitig graviertem unter- Lichte Weite 4,6 cm, Querschnitt 0,4–0,6 cm,
schiedlichem Typar. Vorderseite mit retrograder Gew. 17,4 g
Umschrift BALdEhILDIS, menschlicher Büste Inventar: 1994/095/006
und lateinischem Kreuz mit Hastenenden über
Jean-Pierre Laporte Armreif; Bronze; Kolbenenden, glattstabig.
dem Kopf; Rückseite mit nackten Volliguren
eines Mannes und einer Frau in intimem Akt, Lichte Weite 4 cm, Querschnitt 0,5–0,7 cm,
Grab und Reliquien der Königin darüber lateinisches Kreuz mit Hastenenden; Gew. 28,9 g
Balthilde in Chelles-sur-Marne Golddraht axial hindurchgeschoben. Inventar: 1994/095/006
Legierung: Au 98%.
Musée Alfred Bonno, Chelles Dm. 1,2 cm, D. 0,4 cm, D. Golddraht 0,5 cm, Fingerring; Gold, Filigran; runde Ringplatte
Gew. 9,05 g mit Filigranperlrand und Filigran-Vierpass-
7. Kleidungsstücke der Balthilde (Abb. 89–97) lechtknoten. Dreikugel-Filigran am Übergang
zum Reif. Legierung: Au 85%, Ag 14%,
Vorderteil eines Überwurfs, sogenanntes ‚Hemd‘ Cu 1%.
Egon Wamers Lichte Weite 1,2 cm, Dm. Ringplatte ca. 1 cm,
oder ‚Chasuble‘ (Kasel) der Balthilde; Leinen-
gewebe mit in Seide aufgestickter Verzierung Gew. 2,5 g
Das Kinderdoppelgrab unter der Inventar: 1994/095/007
eines Schmuckensembles (Colliers, Juwelenkra-
gen mit Pendilien, edelsteinbesetztes Pektoral- Frankfurter Bartholomäuskirche
kreuz an Kettchen, Pektorale mit igürlich ver- Fingerring; Gold, Filigran; runde Ringplatte
zierten Medaillons). Rundlicher Halsausschnitt 14. Körperbestattung aus Grab 95 mit Filigranperlrand und Filigran-addorsie-
mit Einschnitten an Schultern, rechts mit Lei- Dommuseum Frankfurt am Main, Inventar rende C-Motive. Dreikugel-Filigran am Über-
nenbändern zum Verschließen. 1994/095 (Abb. 113–114.1, 115–118.1, gang zum Reif. Legierung: Au 91%, Ag 7%,
117 × 84 cm 119.1, 120, 122, 124, 126) Cu 2%.

Katalog der ausgestellten Werke


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Lichte Weite 1,3 cm, Dm. Ringplatte 1,3 cm, H. 12,1 cm risch mit kegelförmiger Spitze, darauf antik
Gew. 3,0 g Inventar: 1994/095/016 gebrochene Öse; vier umlaufende Rippen;
Inventar: 1994/095/008 zweite Öse an Dosenseite, daran einge-
Keramikgefäß; hartgebrannte Drehscheiben- hängte Bronzekette aus 39 Gliedern.
Fingerring; Gold, Filigran; runde Ringplatte ware mit ausgestelltem Kolbenrand; Rußspuren. Erh. Gesamth. 8,88 cm,
mit Filigranperlrand und Filigran-Vierpass- Unbeschädigt. L. Bronzekette 40,5 cm
lechtknoten und Granalien in den Zwischen- H. 10,7 cm. Angeblich vom „Niederrhein“, Archäologi-
räumen. Dreikugel-Filigran am Übergang zum Inventar: 1994/095/017 sches Museum Frankfurt, Inventar 89,97
Reif. Legierung: Au 84%, Ag 14%, Cu 2%. (Abb. 118.2)
Lichte Weite 1,2 cm, Dm. Ringplatte ca. 1,2 cm, Daubeneimer mit Eisenbeschlägen und Resten
Gew. 2,8 g des Henkels; geringe Holzreste. 11. Fragmente einer mehrteiligen flachen
Inventar: 1994/095/008 Ursprüngl. H. ca. 11 cm rechteckigen Platte; Hirschgeweih, Bronze-
Inventar: 1994/095/018 beschläge; Geweih mit geometrischer Ritz-
Gleicharmige Bügelibel; Silber, vergoldet, Niel- verzierung; rundliche Randfassungen.
loeinlagen; Hohlkorpus, an den Enden halb- Silberne Randbeschläge eines beutelförmigen Circa 8 × 14 cm
runden, im Bügel trapezförmigen Querschnitts. Holzbechers. Komplexe, mehrteilige Randbe- St-Ouen, Rouen, Musée Départemental des
An den Enden verbreitet mit seitlichen Kreisau- schläge mit doppelbogenförmigen Besätzen. Antiquités Rouen, Inventar 2011.0.661
gen; Winkelbänder und Flechtband. Eingelötete Oberer Dm. 7,8 cm (Abb. 125)
Nadelhalterung aus Silber. Inventar: 1994/095/019
L. 3,5 cm, Gew. 5,6 g 12. Brandgrab R14/B3 aus Liebenau,
Inventar: 1994/095/009 Glastasse, grünblau, dickwandig mit umgeleg- Kr. Nienburg/Weser, Niedersächsisches
ter Randlippe und M-förmigem Bandhenkel; Landesmuseum Hannover (Abb. 130)
Zylindrische Blechbüchse, leicht konisch; Fadenaulage. Deutliche Abnutzungsspuren.
Bronze/Messing mit Weißmetall-Überzug; H. 5,5 cm; Dm. max. 8,3 cm Perlen; 2 punzverzierte Bronze- und 33
Gelötet. Kleiner Deckel, über Ösen mit Ketten- Inventar: 1994/095/020 Glasperlen, teilweise geschmolzen.
gliedern am Korpus befestigt. Lederriemen-Rest Inventar 813:80/1–2, 4–6, 10, 12–45
in der Korpus-Öse. Speisebeigaben: Kalbs-, Rinder- Schweine-,
H. 7,3 cm, Dm. 2,7–3,3 cm; Deckelh. 1,8 cm Ferkel-, Hühner- und Lachsknochen. Eisenschnalle; oval.
Inventar: 1994/095/023 Dm. 1,5 × 1,8 cm
Inventar 813:80/4
Gürtelkette aus 18 eisernen Stangengliedern 13. Goldkreuz und Nachwebung
mit Hakenende; starke Korrosionsspuren. In Eisenkrampe.
drei Kettenglieder ist mit einem Eisendraht je Erdblock aus der Grabung mit darauliegenden L. Krampenstift 2,5 cm, H. Krampen 1,3 cm
eine Perle (zwei Glas- und eine Bernsteinperle) Goldlahnfäden. Präpariert von Britt Inventar 813:80/5
sowie ein Lederriemen eingehängt. Nowak-Böck und Ina Schneebauer-Meißner,
Ursprüngliche L. ca. 90 cm Bamberg (Abb. 134). Eisenring; gestaucht.
Inventar: 1994/095/010 Dm. 1,4 × 2,1 cm
Nachgewebtes Goldlahnkreuz, auf Leinentuch Inventar 813:80/6
Riemenzunge; Silber, vergoldet; U-förmig mit aufgenäht. Textilarbeit von Anneliese Streiter,
drei Perlrandnieten. Bamberg. Eisenfragment; „Rostblase“.
L. 3,8 cm, Br. 1,9 cm Dm. 2,0 cm
Inventar: 1994/095/011 Inventar 813:80/10
15. Brandbestattung aus Grab 95 (Abb. 129)
Eisenmesser in Scheide aus Ziegenleder; Reste 8 Bärenkrallen.
des Horn(?)griffs. Scherben eines Keramikgefäßes; freigeformte, Inventar 813:80/Kralle1–8
L. 10,4 cm schwach gebrannte Ware; dicker Boden;
Inventar: 1994/095/012 ausgestellter Rand mit dünner Lippe. Keramikgefäß; ungleichförmig, graubraune
Inventar: 1994/095/025 Oberläche.
Mehrere Fragmente einer mehrteiligen flachen H. ca. 9,5 cm, gr. Dm. 11,4 cm
Platte; Mammut-Elfenbein; Bronzebeschläge. Leichenbrand Inventar 813:80/59
Vermutlich von Gürtelkette herabhängend.
Ursprüngl. Gesamtmaße: ca. 17 × 17 cm Sechs kalzinierte Bärenkrallen eines euro- Leichenbrand einer Frau im Alter von 20 bis 80
Inventar: 1994/095/013 päischen Braunbären (ursus arctos L). Jahren; teilweise aus Keramikgefäß geborgen.
Gew. 250 g
Eisenschere und eiserne Nähnadel mit Faden Inventar 813:80/58
in Lederetui Vergleichsfunde zum
Erhaltene L. der Schere 16,5 cm Frankfurter Domgrab
Inventar: 1994/095/015
9. Glastasse; blau, dickwandig mit M-förmigem
Drei Fragmente eines Beinkamms; Bronzenie- Bandhenkel; Fadenaulage.
ten. Einseitiger Dreilagenkamm mit gebogenem H. 5,5 cm
Rücken, Kreisaugenverzierung. Charnay, Musée d’Archéologie nationale
Inventar: 1994/095/026 de Saint-Germain-en-Laye, Inventar 34630
(Abb. 114.2)
Keramikgefäß; hartgebrannte Drehscheiben-
ware mit ausgestelltem Kolbenrand; Rußspuren. 10. Zylindrische Blechbüchse; Bronze; mit lach
Weitgehend unbeschädigt. kegelförmigem Boden; Deckel lach-zylind-

190 · Katalog der ausgestellten Werke


Quellen und Literatur

Quellen

Agii Vita et Obitus Hathumodae Agii Vita et Quellen zur deutschen Geschichte des Mit- Vita Bathildis B Vita sanctae Balthildis B,
Obitus Hathumodae. Monumenta Germa- telalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisaus- hg. von B. Krusch. Monumenta Germaniae
niae Historica Scriptores 4, hg. von Georg gabe II und III (Darmstadt 1967). Historica, Scriptores rerum Merovingica-
Heinrich Pertz (Hannover 1841). Gregor von Tours, Historiarum Gregorii rum 2 (Hannover 1888) 475–508. Deut-
Fredegar, Chroniken Fredegar, Die vier Bü- Episcopi Turonensis, Historiarum Libri sche Übersetzung von O. Abel in: W.
cher der Chroniken, hg. von A. Kusternig. Decem. Gregor von Tours, Zehn Bücher Wattenbach (Hg.), Die Chronik Fredegars
In: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichten, hg. von R. Buchner. Ausge- und der Frankenkönige, die Lebensbeschrei-
Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom wählte Quellen zur Deutschen Geschichte bungen des Abtes Columban, der Bischöfe
Stein-Gedächtnisausgabe Bd. 4a (Darmstadt des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Ge- Arnulf, Leodegar und Eligius, der Königin
1982), 3–271. dächtnisausgabe II (Darmstadt 1964). Balthilde³ (Leipzig 1888); französische
Geschichte der Franken Das Buch von der Paulus Diaconus, Geschichte der Langobar- Übersetzung von G. Duchet-Suchaux in:
Geschichte der Franken (Liber Historiae den Paulus Diaconus, Geschichte der Laporte 1982, 30–36; englische Überset-
Francorum), hg. von H. Haupt. In: Ausge- Langobarden. Nach der Übersetzung von zung unter http://ourorthodoxlife.blogspot.
wählte Quellen zur deutschen Geschichte O. Abel, hg. von A. Heine² (Essen 1992). co.at/2010/12/vita-sanctae-bathildis.html.
des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Ge- Venantius Fortunatus, Leben der heiligen Vita Eligii Vita Eligii episcopi Noviomagen-
dächtnisausgabe Bd. 4a (Darmstadt 1982) Radegunde Venantius Fortunatus, Vita sis, hg. von B. Krusch. Monumenta Germa-
329–379. sanctae Radegundis/Das Leben der heiligen niae Historica, Scriptores rerum Merovingi-
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Archälogisches Museum Frankfurt: 111, Katalog Mannheim/Paris/Berlin 1996/1997: 81 (Fotos: Jean-Gilles Berizzi)
133 29 (Monika Lange) RMN-Grand Palais (Musée du Louvre):
Artus.Atelier Gmbh & Co. KG.: 6 Kobe, Alexander/Ristow, Sebastian: 57, 61–62 72 oben, 76 (Foto: Jean-Gilles Berizzi)
Bayerisches Landesamt für Denkmalplege: Kunsthistorisches Museum Wien: 98.2, 102.2 Sauber, Wolfgang: 105.1
134–135 (Fotos: Britt Nowak-Böck/Ina Labande-Mailfert 1986 und Katalog Erfurt Scala Archives, Florenz: 80, 102.3–4
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(Foto: Helmut Voß) Laporte 1988: 91–92, 103.1, 104.1 Seitz, G.: 118.2
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Blaich 2006: 12.1 Laporte/Boyer 1991: 97.4 Unité d’archéologie de la ville de Saint-Denis:
bpk Berlin: 107.3 (Foto: Ingrid Geske) Leclercq/Cabrol 1903–1953: 106.2 84.1–4 (Fotos: O. Meyer), 85
Commission du Vieux Paris: 70 (über Bridgeman) (Foto: J. Mangin)
Coxall/Charamond/Sethiam 1994 und Médiathèque François-Mitterrand de Poitiers: Vasáros, Zsolt/Ristow, Sebastian: 33–34,
Müller-Wille 1999: 88 7 (Foto: Olivier Neuillé) 42–43, 60, 65
Demolon 1998: 35 Musée Alfred Bonno, Chelles: 89–90, 95–97.1, Viollet-le-Duc 1856: 87
Denkmalamt Frankfurt am Main: 109 102.1 Wintergerst 2007: 110, 132
Dettmar, Uwe: 9–10, 12.2, 18, 22, 24.1–2, Musée d’Archéologie nationale: 73, 82.1–4, Witvrouw 1999: 41
113–114.1, 115–118.1, 119.1, 120, 122– (Fotos: Valerie Gô) Wocidlo, Rainer: 15
123, 129 Musée de Picardie/Com des images: 30 Württembergische Landesbibliothek Stuttgart:
De Wald 1932: 104.2 (No. Inv. M.P.992.4.2) 2, 98.1, 104.3
Dierkens 1981a: 40 Musée Départemental des Antiquités, Wyss, M., Marie, J.-P., Prim, J.: 69
Dollhopf, Gerd/Wamers, Egon: 23 Rouen: 125
Dombauarchiv Köln, Matz und Schenk: Museo e Tesoro del Duomo di Monza: 3
45, 47–48, 52 Niedersächsisches Landesmuseum Hannover:
Dombauarchiv Köln, W. Kralisch: 49–51, 130 (Fotos: Ursula Bohnhorst)
53–56, 67 Norwich Castle Museum & Art Gallery:
Doppelfeld 1960a: 46 101.1–3, 107.1
Faccani, Guido/ Ristow, Sebastian, Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim: 29
Forschungsverbund CARE: 63 (Monika Lange)
Foto Marburg: 103.2 Reymondon, Antoine (LRA, Draguignan):
Goedecker-Ciolek, Roswitha: 127 94, 97.2–3, 99
Hampel 1994: 112, 124 (mit Änderungen Rheinisches Bildarchiv Köln/Römisch-
nach Restaurierungsbefund durch R. Germanisches-Museum der Stadt Köln:
Goedecker-Ciolek), 128 64 (Foto: Anja Wegner)
Hampel 1996 mit Korrekturen nach Ristow 2002: 58–59
Goedecker-Ciolek: 126 Ristow, Sebastian: 26–28, 32.1–2, 38–39

200 · Abbildungsnachweis

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