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FernUniversität in Hagen

Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften

Wintersemester 2016/17

B. A. Kulturwissenschaften

Geschichte und Kultur: Eine Einführung

Betreuer der Hausarbeit: Prof. Dr. Thomas Sokoll

Das Prinzip der historischen Quellenkritik: moderner Standard,


alteuropäische Abweichungen, außereuropäische Besonderheiten

vorgelegt von:

Roderick Fabian

q9549781

Sietwende 20, 21720 Grünendeich

04142810424

roderick.fabian@web.de
Inhalt
1. Einleitung .......................................................................................................3
2. Aufbau einer Quellenkritik.............................................................................4
3. Die historische Quellenkritik in der modernen, alteuropäischen und .............
außereuropäischen Geschichtswissenschaft ...................................................5
3.1. Moderner Standard ...................................................................................5
3.2. Alteuropäische Abweichungen .................................................................8
3.3. Außereuropäische Besonderheiten .........................................................14
4. Fazit ...............................................................................................................17
1. Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Prinzip der historischen
Quellenkritik, welches eine der zentralen Methoden der Geschichtswissenschaft
darstellt.
Quellen sind im geschichtswissenschaftlichen Verständnis alle Überreste aus der
Vergangenheit, die nach methodisch geleiteten Bearbeitungsschritten
erschlossen und interpretiert werden können, um so gesicherte Aufschlüsse über
die Vergangenheit gewinnen zu können.1
Als Quellenkritik wird eine Technik bezeichnet, derer sich Historiker/innen
bedienen, um den spezifischen Aussagehorizont eines Zeugnisses zu ermitteln.2
Durch ihre Anwendung soll geklärt werden, was die Quellen einem sagen wollen
und was sie einem tatsächlich sagen können.3 Dazu müssen einige elementare
Fragestellungen an die Zeugnisse herangetragen werden. So ist es wichtig
herauszufinden, wann und wo sie aufgezeichnet wurden, wer sie für wen
aufgezeichnet hat; aus welcher Perspektive und mit welcher Absicht, wie sie
beschaffen sind und wie sie von den Zeitgenossen wahrgenommen und benutzt
wurden.4
Im ersten Abschnitt werden zunächst die Vorgehensweise bei einer
Quellenkritik sowie ihr Aufbau beschrieben.
Daran anknüpfend werden im dritten Kapitel der Arbeit Unterschiede in der
kritischen Auseinandersetzung mit Quellen der Moderne, Alteuropas sowie der
außereuropäischen Welt erörtert.

1
Kruse, Wolfgang: Einführung in die Neuere Geschichte – Kurseinheit 2: S. 53
2
Kleine, Uta; Sokoll, Thomas: Einführung in die Geschichte Alteuropas - Kurseinheit 1: S. 45
3
Ebd.
4
Ebd.
2. Aufbau einer Quellenkritik

Der kritische Umgang mit Quellen bildet den Kern der Geschichtswissenschaft.5
Für Historiker ist es erforderlich, das entsprechende Verfahren der „historisch-
kritischen Methode“ zu beherrschen, da es die Grundlage für weiterführende
Interpretationen bildet.6
In der Kurseinheit 1 der Einführung in die neuere Geschichte wird die historisch-
kritische Methode als ein Verfahren beschrieben, mit dem im 19. Jahrhundert
vor allem Textüberlieferung untersucht wurde, um zu beurteilen, ob sie echt und
ein Zeugnis für das sei, was sie zu bezeugen schien.7
Im Folgenden sollen der Aufbau dieses Verfahrens dargestellt sowie die
einzelnen Arbeitsschritte der Quellenkritik genauer beschrieben werden.
Am Anfang einer Quellenkritik steht zunächst einmal die Quellenbeschreibung,
bei der die Art der Quelle bestimmt wird. Zudem wird geprüft, wie gut diese
erhalten ist und wie sie überliefert wurde.
Im nächsten Schritt, dem der Textsicherung, ist der authentische Wortbestand zu
ermitteln sowie die Echtheit zu prüfen. Die Authentizität eines Textes kann dabei
unter Umständen ein Problem darstellen. So kann es bei allen Autobiographien,
Memoiren, Brief- und Gesprächsaufzeichnungen passieren, dass der überlieferte
Text durch Gedächtnislücken, Rechtfertigungsversuche, nachträgliche
Einfügungen und retrospektive Erklärungen der beschriebenen Handlungen vom
authentischen Text erheblich abweicht.8
Es folgt die „äußere Kritik“, in dessen Zuge neben der Ermittlung von
Entstehungszeit und -ort der Verfasser und der Adressat bestimmt werden.
In der anschließenden „inneren Kritik“ wird der überlieferte Text im Hinblick
auf sprachliche Auffälligkeiten untersucht. Unbekannte Wörter bzw. Begriffe
und nicht mehr geläufige Wortinhalte sind zu erklären.
Weiterhin sind unbekannte Sachverhalte sowie Anspielungen auf bestimmte
Personen, Ereignisse und bestimmte soziale, wirtschaftliche, politische und
rechtliche Sachverhalte zu klären bzw. zu erläutern.

5
Brandt, Peter: Einführung in die Neuere Geschichte - Kurseinheit 2: S. 3
6
Ebd., S. 3
7
Niethammer, Lutz: Einführung in die Neuere Geschichte – Kurseinheit 1: S.48
8
Brandt, Peter: Einführung in die Neuere Geschichte – Kurseinheit 2: S. 7
3. Die historische Quellenkritik in der modernen,
alteuropäischen und außereuropäischen
Geschichtswissenschaft

Nachdem im vorherigen Abschnitt der Aufbau einer Quellenkritik und die


dazugehörigen Arbeitsschritte dargestellt worden sind, sollen in diesem Kapitel
die verschiedenen Formen überlieferter Quellen aus der Neueren,
Alteuropäischen und Außereuropäischen Geschichte vorgestellt und Wege ihrer
Erschließung aufgezeigt werden.

3.1. Moderner Standard

In der Geschichtswissenschaft der Spätaufklärung ermöglichte erst die


Erfahrung allgemeinen, beschleunigten Wandels die Vorstellung, dass die
Geschichte ein eigener, Mensch und Welt fundamental prägender
Wirklichkeitsbereich ist.9 Von Historikern wurde nun erwartet, dass sie ihre
eigenen Standpunkte und ihre eigenen Interessen an historischer Aufklärung in
den Erkenntnisprozess mit einbrachten.10
In der historischen Forschung wurden einige grundlegende methodische
Prinzipien festgelegt. Zur wichtigsten Regel der historischen Methode wurde es,
wissenschaftliche Aussagen durch Quellen zu belegen.11
Die sich entwickelnde professionelle Geschichtswissenschaft kombinierte die
Formen historischen Erzählens mit dem kritischen Umgang mit den Quellen.12
Leopold von Ranke, der als Begründer des fachwissenschaftlichen Historismus
gilt, formulierte seine Auffassung von der Aufgabe der Historie wie folgt: Diese
solle nicht „die Vergangenheit richten“, sondern bloß zeigen, wie es eigentlich
gewesen“.13 Wissenschaftliche Erkenntnis soll demzufolge objektiv sein, d.h.
auf methodischer Forschungsarbeit an den Quellen beruhen.14

9
Brandt, Peter: Einführung in die Geschichtswissenschaft – Kurseinheit 3: S.7
10
Ebd., S. 8
11
Ebd., S. 8
12
Ebd., S. 10
13
Ebd., S. 10
14
Ebd., S. 10
Wissenschaftlichkeit kann Ranke zufolge nur dann entstehen, wenn der
Historiker sein subjektives Erkenntnisvermögen ganz auf die objektiven
historischen Entwicklungen ausrichte.15
Mit Johann Gustav Droysen übte ein anderer bedeutender Historiker Kritik an
der Sichtweise Rankes. Die andere Seite des Erkenntnisinteresses, dass die
Erfahrungen von historischem Wandel sowie die Standortgebundenheit des
Historikers das historische Denken in seiner Wissenschaftlichkeit maßgeblich
beeinflussen, machte er zum Gegenstand seiner methodologischen
Überlegungen.16 Dieser Aspekt blieb von Ranke weitestgehend
unberücksichtigt. Droysen kritisierte dieses aus seiner Sicht falsche Verständnis
von wissenschaftlicher Objektivität heftig. Er war der Meinung, der Historiker
solle seinen Standpunkt im Leben der Gegenwart als Erkenntnischance nutzen,
statt zu glauben, man könne sich davon freimachen und quasi neutral
verfahren.17
In seiner 1857 erschienenen „Historik“ ist die Quellenkritik ein wichtiger
Bestandteil des für die historische Forschung maßgebenden
Erkenntnisprozesses, den er in drei Schritte einteilte.
Den zweiten Schritt bildet dabei die kritische Operation, in der aus den Quellen
nachprüfbare Informationen darüber gewonnen werden, was wann wo wie und
warum in der Vergangenheit der Fall war.18 Die quellenkritisch ermittelten
Informationen bilden die Grundlage für die anschließende Interpretation. Durch
diesen methodisch geregelten Forschungsprozess soll prüfbares Wissen über die
Vergangenheit aus den Quellen gewonnen werden.19
Die historisch-kritische Methode umfasst also jene Abfolge von
Arbeitsschritten, welche die Heuristik mit der Interpretation verbinden. Im
Erkenntnisprozess fungiert sie als Bindeglied dieser beiden Arbeitsbereiche.
Droysen hielt es für wichtig zu unterscheiden zwischen dem Zeugnis aus jener
Zeit, die untersucht werden will (dem historischen Material) und der
Fragestellung, mit der man an das Material herantritt.20

15
Ebd., S. 10
16
Ebd., S. 10
17
Ebd., S. 10
18
Ebd., S. 11
19
Ebd., S. 11
20
Kleine, Uta; Sokoll, Thomas: Einführung in die Geschichte Alteuropas - Kurseinheit 1: S. 45
Im Bereich der neueren Geschichte beschäftigen sich Historiker und
Historikerinnen in erster Linie traditionell mit unterschiedlichen Formen
schriftsprachlicher Quellen.21
Im Zusammenhang mit der sogenannten kulturwissenschaftlichen Wende,
genauer gesagt mit der Entwicklung der Geschichte von einer Textwissenschaft
zu einer transdisziplinär ausgerichteten Kulturwissenschaft ist jedoch mit der
Bildkunde ein neuer Bereich erschlossen worden, welcher die neuere Geschichte
mit der Quellengattung der Bilder bereichert hat. Auch sie gelten als historische
Quellen, durch deren Auswertung Erkenntnisse gewonnen werden können.22

Als Beispiel für eine schriftsprachliche Quelle der Moderne dient unter anderem
eine gedruckte Stellungnahme des Medizinprofessors Ottomar Rosenbach zu der
Frage, ob Frauen zum Studium an deutschen Universitäten zugelassen werden
sollten.23
Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung, um 1897, gab es bereits seit einiger Zeit heftige
Debatten darüber, ob ein Studium für Frauen geeignet sei.
Aus dem Text geht hervor, dass es sich bei Rosenbach um einen
uneingeschränkten Befürworter des Frauenstudiums handelt. In seiner
Stellungnahme versucht er deshalb, alle Argumente, die viele seiner Kollegen
gegen das Frauenstudium vorbrachten, zu widerlegen.24
Der Text kann daher in mehrfacher Hinsicht als exemplarisch und
aufschlussreich für die gesamte Diskussion angesehen werden. Darüber hinaus
lässt er auch Aussagen über die Geschlechterverhältnisse in der bürgerlich
geprägten Gesellschaft zu und bietet Einblicke in die Lebensrealitäten von
Frauen gegen Ende des 19. Jahrhunderts.25

Abschließend soll noch einmal die Quellengattung der Bilder genauer betrachtet
werden. Hierbei ist zunächst anzumerken, dass Quellen in Form von Bildern
ebenso wie andere historische Quellen den Erfordernissen der formalen

21
Brandt, Peter: Einführung in die Neuere Geschichte - Kurseinheit 2: S. 2
22
Ebd.
23
Leukel, Sandra: Einführung in die Neuere Geschichte – Kurseinheit 2: S. 19
24
Ebd., S. 28
25
Ebd., S. 34
Quellenkritik, der Erschließung des Inhalts und der deutenden Einordnung in
den historischen Kontext, unterliegen.26
Das im vorherigen Kapitel vorgestellte Schema der historischen Quellenkritik
wurde in erster Linie für die Erschließung schriftsprachlicher Quellen konzipiert.
Es lässt sich aber ebenso gut auf Bildquellen anwenden.27
So ermöglicht es unter anderem eine Einschätzung, ob mit dem jeweiligen Bild
die möglichst genaue Darstellung eines realen Geschehens beabsichtigt war,
oder ob es als Gestaltung historischer Sichtweisen und Bewusstseinsformen
betrachtet werden sollte.28
Insbesondere bei der inhaltlichen Aufschlüsselung ist jedoch dem spezifisch
bildlichen Charakter dieser Quellenform Rechnung zu tragen. Dabei gilt es bei
der Erschließung und Interpretation von Bildquellen, kunstgeschichtliche
Methoden in hilfswissenschaftlicher Weise zu nutzen, um die historische
Bedeutung eines Bildes verstehen zu können.29
Im Kurs werden verschiedene Bildzeugnisse aus der Zeit der Französischen
Revolution vorgestellt. Darunter sind unterschiedliche Formen wie künstlerisch
hochwertige Gemälde, aktuelle politische Gebrauchsgraphiken sowie politische
Karikaturen.

3.2. Alteuropäische Abweichungen

In diesem Abschnitt wird der Frage nachgegangen, inwieweit der kritische


Umgang mit überlieferten Quellen der alteuropäischen Geschichte vom
modernen Standard abweicht.
Zunächst einmal soll der Begriff ‚Alteuropa‘ näher definiert werden. Er geht auf
den Verfassungs- und Sozialhistoriker Otto Brunner zurück.30
Mit „Alteuropa“ bezeichnete er die mehr als zweieinhalb Jahrhunderte zwischen
der griechischen Kultur bis zur französischen Revolution.31

26
Kruse, Wolfgang: Einführung in die Neuere Geschichte – Kurseinheit 2: S. 53
27
Ebd., S. 53
28
Ebd., S. 53
29
Ebd., S. 53
30
Kleine, Uta; Sokoll, Thomas: Einführung in die Geschichte Alteuropas – Kurseinheit 1: S. 1
31
Ebd.
Mit dem Begriff lässt sich ein spezifischer räumlicher und zeitlicher Ausschnitt
festlegen, der die Gesellschaften der griechischen und römischen Antike, des
lateinischen Mittelalters und der Frühen Neuzeit umfasst.32

Quellentypologien, die häufig von modernen Ordnungskriterien bestimmt sind,


müssen im Hinblick auf die alteuropäische Überlieferung anders betrachtet
werden.33 Der Historiker Ernst Bernheim unterschied in diesem Zusammenhang
zwischen „Tradition“ und „Überrest“. Tradition meint demzufolge all jene
Zeugnisse, die zum Zweck der historischen Unterrichtung verfasst wurden und
durch „menschliche Auffassung“ hindurchgegangen sind (Chroniken,
Biographien, Memoiren). Als Überrest bezeichnete er aus anderen Zwecken
hinterlassene Schrift- und Sachgüter wie Kleidung, Schmuck, Münzen, aber
auch Urkunden, Akten und Gesetze.34
Unter den Begriff Tradition fallen demnach alle Zeugnisse, die dem modernen
Verständnis von Geschichtsschreibung nahekommen; unter den Begriff Überrest
hingegen Dinge des alltäglichen Lebens.35
In Bezug auf die alteuropäische Überlieferung lassen sich zwei Grundmerkmale
bestimmen. Zum einen die Fremdartigkeit der äußeren Formen: da noch kein
Papier verwendet wurde, hat man es oft mit unvertrauten Schreibstoffen wie
Papyrus oder Pergament zu tun. Zudem wurden die Zeugnisse meistens in
fremden Sprachen und Schriftarten notiert, häufig wird kein Autor genannt oder
es gibt keinen. In Bezug auf Wörter, Zeichen und Figuren hatten die Dinge eine
andere Bedeutung als heute.36
Zum anderen die Dürftigkeit der überlieferten Dokumente: Anders als Quellen
des modernen Zeitalters sind diese nur in Bruchstücken erhalten und daher im
Einzelnen ausführlich zu untersuchen, da jedes überlieferte Zeugnis seinen
historischen Wert hat. Diese Dürftigkeit hat viel mit Verlusten und Vernichtung
zu tun: Zeugnisse wurden Opfer von natürlichem Zerfall, von Unglücksfällen
und von bewusster oder gedankenloser Vernichtung.37

32
Ebd.
33
Ebd., S. 49
34
Ebd.
35
Ebd.
36
Ebd., S. 50
37
Ebd.
Ein weiterer Grund für die geringe Anzahl überlieferter Gegenstände liegt im
geringen Verschriftungsgrad vormoderner Gesellschaften. Die Mehrheit der
Bevölkerung konnte nicht lesen und schreiben, die Kenntnis des Lesens und
Schreibens war auf bestimmte Stände beschränkt.38

In der griechisch-römischen Antike wurden Aufzeichnungen auf Stoffen


angefertigt, die von nur geringer Lebensdauer waren. Hierzu zählen Papyrus, ein
aus Pflanzenfasern gewonnener Beschreibstoff, der unter ungünstigen
klimatischen Bedingungen innerhalb weniger Jahrzehnte zerfällt sowie
Holztäfelchen.39 Dies führt zu dem Umstand, dass alle Zeugnisse, die nicht in
regelmäßigen Abständen neu abgeschrieben oder auf dauerhafte Beschreibstoffe
übertragen wurden, für die Nachwelt schnell verloren gingen.40
Die griechisch-römische Antike gilt daher heute als ‚steinernes Zeitalter‘:
Inschriftliche Zeugnisse stellen die häufigste Form der Schriftüberlieferung
dar.41 Daneben sind mit Münzen und Alltagsgegenständen wie Waffen und
Schmuck wichtige Zeugnisse zur Wirtschaftsgeschichte überliefert.
Die Überlieferungssituation des Mittelalters lässt sich als wesentlich besser
bezeichnen als die der Antike.42 Dies ist auf die große Haltbarkeit der
Überlieferungsform des Pergamentcodex, ein aus ungegerbter Tierhaut
gewonnener Beschreibstoff, zurückzuführen.43
Jedoch ging im früheren Mittelalter infolge des Zusammenbruchs antiker
Bildungstraditionen in der Völkerwanderungszeit der Umfang der
Schriftlichkeit zunächst drastisch zurück.44
Bis ins 12. Jahrhundert dominierte mit der klösterlichen Schriftkultur ein
Überlieferungsbestand, in dem das monastisch-religiöse Gebrauchsschrifttum
überwog, zu dem u.a. liturgische Handschriften, Heiligenviten und Totenbücher
zählten.45 Insgesamt betrachtet lässt sich das Mittelalter als Zeitalter der
Handschriften bezeichnen.

38
Ebd., S. 51
39
Ebd., S. 51
40
Ebd.
41
Ebd.
42
Ebd., S. 52
43
Ebd.
44
Ebd.
45
Ebd.
Die Frühe Neuzeit schließlich war geprägt durch die Erfindung und
Weiterentwicklung des Buchdrucks, welcher zu einer größeren Verbreitung von
Schriftdokumenten führte und zur Standardisierung solcher Schriftdokumente,
sprich der seriellen Produktion in Größe, Buchstaben- und Seitengestaltung
völlig gleichartiger Schriftstücke.46
Im Gegensatz zur neueren Geschichte sind sogenannte Hilfswissenschaften von
wichtiger Bedeutung für die ältere Geschichte. Darunter werden akademische
Disziplinen verstanden, die Spezialwissen zu bestimmten Problemen der
historischen Überlieferung versammeln und bereitstellen.47 Zu ihnen zählen
unter anderem die Inschriftenkunde sowie die Münzkunde und die
Wappenkunde.

Im Folgenden werden alteuropäische Quellentypen der Antike, des Mittelalters


und der Frühen Neuzeit vorgestellt.
Wie schon erwähnt, stellen Inschriften die häufigste Form der Überlieferung der
Antike dar. Unzählige von ihnen bieten einen besonders geeigneten Zugang zu
sozialen Strukturen antiker Gesellschaften. Sie waren hervorragend dazu
geeignet, Leistungen, die Einzelne für die Gemeinschaft vollbracht hatten,
öffentlich zu dokumentieren.48
Der Forschungszweig der vormodernen Geschichte, der sich mit den Inschriften
der Antike befasst, ist die Epigraphik.49 Gegenstand der Epigraphik sind die aus
der Antike überlieferten Schriftzeugnisse, die in dauerhaftem, nicht natürlichen
Zerfallsprozessen unterliegendem Material wie z. B. Stein oder Metall gefertigt
wurden.50
Diese Quellengattung der Inschriften lässt sich in verschiedene Gruppen
einteilen. Dazu zählen Weihinschriften und Dankesbezeugungen für Götter,
Bauinschriften, Ehrungen für Persönlichkeiten sowie Grabinschriften, deren Ziel
die Erinnerung an Verstorbene ist.51

46
Ebd., S. 53
47
Ebd., S. 54
48
Syrbe, Daniel: Einführung in die Geschichte Alteuropas – Kurseinheit 3: S. 105
49
Ebd.
50
Ebd.
51
Ebd., S. 106
Bei epigraphischen Quellen ist es besonders wichtig, ihre ursprüngliche
Beschaffenheit zu berücksichtigen. Da sie im Gegensatz zu literarischen Texten
nur in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten sind, erfordern sie zunächst die
Erschließung der Inschrift, bevor zu ihrer kritischen Analyse übergegangen
werden kann.52
Als Beispiel für eine epigraphische Quelle dient in der Kurseinheit zur
Geschichte Alteuropas ein dreiseitig beschrifteter Inschriftenstein, der 1967 bei
Ausgrabungen im Zentrum der antiken Stadt Misenum in einem Baukomplex
gefunden wurde.53
Bei der Inschrift handelt es sich um die Ehrung eines Mannes namens Q.
Cominius Abascantus. In ihr werden zwei von diesem Mann zum Wohl der Stadt
Misenum erbrachte Leistungen dokumentiert.54
Das zentrale Anliegen der Inschriften ist die Wahrung der Erinnerung an den
bereits verstorbenen Cominius Abascantus, der eine wichtige Persönlichkeit im
Verein der Augustalen und im öffentlichen Leben der Stadt Misenum war.55

Für das Mittelalter stellt eine Rats-Akte aus dem 15. Jahrhundert ein Beispiel für
eine Quellenüberlieferung dar. Akten sind der Niederschlag schriftlicher
Geschäftsführung und dokumentieren, was „gehandelt“ worden ist.56
Die hier beschriebene Akte stammt aus einer Zeit, in der Unterschiede
selbstverständlich waren. In der gesamten Vormoderne galt für die Gesamtheit
der Bürger nicht das gleiche Recht.57 Nicht jeder Stadtbewohner hatte das
Privileg, sich als Bürger bezeichnen zu können.
Hier sind besonders die Juden zu erwähnen, die im christlich konstituierten
Mittelalter durch ihre abweichende Religion den Christen weder rechtlich noch
sozial gleichgestellt waren.58
Die Position der Juden in der christlichen Gesellschaft verschlechterte sich im
Laufe der Zeit deutlich. Als Sündenböcke ausgemacht waren sie immer wieder

52
Ebd.
53
Ebd., S. 108
54
Ebd., S. 115
55
Ebd., S. 122
56
Schmieder, Felicitas: Einführung in die Geschichte Alteuropas – Kurseinheit 2: S. 45
57
Ebd., S. 39
58
Ebd., S. 42
Angriffen ausgesetzt, weshalb für sie ein geschützter rechtlicher Sonderstatus
geschaffen wurde.59
In den überlieferten Akten geht es um einen Fall, in dem ein Frankfurter
Bürgermeister einen fremden Händler davon abhielt, einem Frankfurter Juden
Wein zu verkaufen, weil Güter nur an Menschen mit Bürgerstatus verkauft
werden durften. Die Sache landete vor einem neutralen Schiedsgericht, vor
welchem sich der Rat der Stadt verantworten musste.60
Die Geschichte dieser Auseinandersetzung lässt sich detailliert nacherzählen,
weil eine ganze Reihe von Quellen dazu überliefert sind.61

Als Beispiel für ein Zeugnis aus der Frühen Neuzeit werden Briefe der
„labouring poor“ im England des späten 18. Jahrhunderts angeführt, in denen
diese sich an die Armenpfleger ihrer Gemeinden wandten. In Bezug auf die
alteuropäische Überlieferung stellen diese Zeugnisse eine Besonderheit dar, ist
man doch in der Regel auf Zeugnisse angewiesen, die aus den Spitzengruppen
der Gesellschaften stammen, weil die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung
nicht lesen und schreiben konnte und somit auch keine eigenen Schriftstücke
hinterlassen hat.62
Diese einzigartigen Schriftzeugnisse sind zahlreich überliefert und ermöglichen
einen Blick auf die untersten Stufen der hierarchischen Sozialordnung
Alteuropas.63
Die drei vorgestellten Armenbriefe unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Form
deutlich voneinander. So gibt es den einfachen Standardbrief, das mündlich
‚gebrochene‘ Schriftstück und die formvollendete Bittschrift.64
Die Armenbriefe können als strategische Schriftstücke angesehen werden. Die
darin erzählten Geschichten wurden nicht aus freien Stücken aufgezeichnet,
sondern um Ansprüche auf soziale Sicherung zu begründen oder ihnen mehr
Nachdruck zu verleihen. Dem Historiker eröffnen sich durch ihre Betrachtung
Einblicke in das Alltagsleben und die Erfahrungswelt der kleinen Leute.65

59
Ebd.
60
Ebd., S. 45
61
Ebd., S. 46
62
Sokoll, Thomas: Einführung in die Geschichte Alteuropas – Kurseinheit 2: S. 2
63
Ebd.
64
Ebd., S. 25
65
Ebd., S. 27
3.3. Außereuropäische Besonderheiten

Quellen der außereuropäischen Geschichte stellen aus europäischer Sicht eine


Besonderheit dar, weil sie einen Blick über den europäischen Tellerrand hinaus
auf die als fremd empfundenen außereuropäischen Kulturen erfordern.66
Einen Großteil der Quellen bilden die schriftlichen Zeugnisse von Seefahrern,
Wissenschaftlern und Missionaren, in welchen diese ihre Erfahrungen mit den
fremden Kulturen festhielten.
Solche Informationen über außereuropäische Welten fanden in der Frühen
Neuzeit zunehmend Verbreitung.67 Durch die Weiterentwicklung des
Buchdrucks gewannen schriftlich niedergelegte Texte an Bedeutung, da sie nun
ein deutlich größeres Publikum erreichten.
Im Zuge dieser medienhistorischen Umbrüche entstand ein Buchmarkt, der die
offenkundige Nachfrage nach unmittelbar zu außereuropäischen Regionen
publiziertem Schrifttum, das vornehmlich aus Reiseberichten bestand,
befriedigte.68 Das enorme Interesse an fremden Lebenswelten veranlasste
Gelehrte und Verleger dazu, Kompilationen herauszugeben. Das Wissen aus den
vorliegenden Reiseberichten sollte so zusammengeführt werden.
Diese Kompilationen bildeten die Grundlage für neue Werke von Autoren, die
die fernen Länder nie besucht hatten.69 Dies führte einerseits zu einer
umfangreichen Bereitstellung von Wissen, andererseits kam es aber auch zur
Bildung von Stereotypen, Missverständnissen und Fehlinterpretationen der
ursprünglichen Beobachter. Bald war nicht mehr auszumachen, welche
Einzelheit auf einen antiken Mythos, einen realen Kulturkontakt oder ein
schlichtes Missverständnis zurückzuführen war.70
Vor diesem Hintergrund bedarf es der mühseligen Kleinarbeit moderner
Quellenkritik, um die überlieferten Quellen korrekt einordnen zu können.71
Da die außereuropäische Geschichte ebenfalls ein Teil der
Geschichtswissenschaft ist, gibt es hinsichtlich der Methode keine wesentlichen
Unterschiede zur neueren und alteuropäischen Geschichte. Auch hier sind

66
Nagel, Jürgen G.: Einführung in die Geschichtswissenschaft – Kurseinheit 1: S. 25
67
Ebd., S. 33
68
Ebd., S.34 und 35
69
Ebd., S. 35
70
Ebd.
71
Ebd.
Quellen zur Bewertung ihrer Aussagekraft in ihren historischen Kontext
einzuordnen.72
Es ergeben sich dabei teilweise spezifische Probleme. In den dargestellten
Interaktionen ist stets die eine Seite der anderen fremd. Dies führt zu
Verzerrungen in der Wahrnehmung des anderen und ist Gegenstand der inneren
Quellenkritik.73
Doch zunächst einmal ist es im Rahmen der äußeren Kritik für den
Entstehungszusammenhang von zentraler Bedeutung, die vorliegende Quelle
sowohl räumlich als auch zeitlich zu verorten.74 Hier ist vor allem zu bestimmen,
ob sie in Europa oder in Übersee entstanden ist.
Im Bereich der inneren Kritik erweist sich die Klärung von Begriffen, Orten,
Personen oder Ereignissen in zweierlei Hinsicht aufwendiger als bei
europäischen Quellen.75 Zum einen erscheinen aus europäischer Sicht die
Elemente des eigenen Landes und der eigenen Kultur weitaus vertrauter. Zum
anderen waren auch die zeitgenössischen Europäer mit den Elementen, die ihnen
in der Fremde begegneten, nicht vertraut.76 Dies führte oftmals zu Fehlern in der
Überlieferung, z. b. durch Missverständnisse beim Hören oder durch
Übersetzungsfehler.77
Im Folgenden soll ein Überblick über die Überlieferungsformen der
außereuropäischen Geschichte gegeben werden.
Da viele außereuropäische Kulturen schriftlos waren, sind Formen mündlicher
Überlieferung für diesen Bereich von wichtiger Bedeutung.
Dabei ist unbedingt zu unterscheiden zwischen „oral tradition“ und „oral
history“. Eine orale Tradition bezeichnet das geschichtliche Selbstverständnis
einer schriftlosen Kultur und übernimmt die Funktion ihrer historischen
Überlieferung.78 Der Begriff „oral history“ dagegen steht für eine
wissenschaftliche Methode zur Erfassung historischer Überlieferung durch
Interviews mit Zeitzeugen.79

72
Nagel, Jürgen G.; Wendt, Reinhard: Transfer und Transformation – Eine Einführung in die
außereuropäische Geschichte: S. 97
73
Ebd.
74
Ebd.
75
Ebd., S. 98
76
Ebd.
77
Ebd.
78
Ebd., S. 102
79
Ebd.
Für solche Quellen gelten dieselben Kriterien der Quellenkritik wie für andere
Zeugnisse auch.80
Den Großteil der Überlieferung bilden jedoch Schriftquellen, die von Europäern
verfasst wurden. Hierzu gehören Reiseberichte, Briefe und Selbstzeugnisse,
Verträge und Gesetze sowie Verwaltungsakten.

Als Beispiel für einen Reisebericht dient der Bericht von Hans Staden, der sich
Mitte des 16. Jahrhunderts in Brasilien aufhielt und während dieser Reisen seine
Erlebnisse, insbesondere während der Gefangenschaft bei den Tupinambá-
Indianern, schriftlich festhielt.81
Der Reisebericht ist eine der ersten Quellen zu Brasilien und entstand nur wenige
Jahrzehnte nach den ersten Entdeckungen dort.
Brasilien befand sich seit Beginn des 16. Jahrhunderts in portugiesischem
Besitz.82 Hans Staden Aufenthalt fiel in eine Zeit des Umbruchs: Die indigene
Bevölkerung war bereits bedroht, zudem wurden die ersten Grundlagen für die
neue Gesellschaft Brasiliens gelegt, die ihre Wurzeln in verschiedenen Formen
der Zwangsmigration hatte.83
Im Zuge der Quellenkritik ist insbesondere zu klären, wie weit der vorliegende
Text glaubwürdig das wiedergibt, was er als Tatsachenbericht zu erzählen
behauptet.84
Zuvor muss der Zugang zum Text gesichert werden. Bei der äußeren Kritik sind
dabei der Autor und der Adressatenkreis von Wichtigkeit.
Über den Autor Hans Staden gibt es nur wenige Informationen. Er war Protestant
und heuerte bei einer spanischen Flotte an, wodurch er 1552 nach Brasilien
gelangte. Dort übernahm er das Kommando eines militärischen Stützpunktes.
Kurze Zeit später wurde er von den Tupinambá verschleppt und ein Jahr lang
gefangen gehalten.85
Verfasst wurde das Werk für den bereits angesprochenen Buchmarkt, der sich
zu der Zeit schon entwickelte. Seine Themen; Reisen in noch unbekannte

80
Ebd., S. 106
81
Ebd., S. 139
82
Ebd., S. 146f.
83
Ebd., S. 147
84
Ebd., S. 148f.
85
Ebd., S. 149
Länder, Erfahrungen mit dem exotischen Fremden und speziell das
Gruselelement in Form des Kannibalismus, faszinierten Stadens Zeitgenossen.86
Bei der inneren Kritik ist der Text entsprechend den Anforderungen auf
besondere Begrifflichkeiten hin zu untersuchen. Hierbei wären vor allem
Hintergrundinformationen zu den genannten brasilianischen Ethnien zu
beschaffen.87 Darüber hinaus enthält der Text nur wenige Unklarheiten.88

5. Fazit

Die Bearbeitung des Themas hat gezeigt, dass zwischen den verschiedenen
Bereichen der Geschichtswissenschaft einige Unterschiede im Hinblick auf die
Überlieferung und den kritischen Umgang mit den jeweiligen Quellen bestehen.
Überlieferte Zeugnisse aus der alteuropäischen und der außereuropäischen
Geschichte weichen durch spezifische Merkmale vom modernen Standard der
historischen Quellenkritik ab und sind daher etwas anders zu handhaben bzw. zu
betrachten.
Gemeinsam ist den drei Disziplinen, dass überwiegend schriftliche Quellen
überliefert sind. Auf verschiedenen Beschreibstoffen wurden Geschichten
niedergeschrieben, Sachverhalte aufgezeichnet, Stellungnahmen verfasst und
bedeutende Persönlichkeiten geehrt.
Durch die kritische Auseinandersetzung mit den erwähnten Quellenarten lassen
sich wichtige und interessante Erkenntnisse über die jeweilige Epoche, aus der
sie stammen, gewinnen. Anhand ihrer Betrachtung bekommt man einen Einblick
in die damaligen Lebensverhältnisse der Zeitgenossen und die sozialen
Strukturen der Gesellschaften, in denen sie lebten.
In Bezug auf die Überlieferungsformen sowohl der alteuropäischen als auch der
außereuropäischen Geschichtswissenschaft ist der Begriff Fremdheit von
erheblicher Bedeutung. Im Vergleich mit Zeugnissen der Moderne sind die
Quellen oftmals nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form erhalten oder sie
stammen aus anderen Kulturkreisen, über die europäische Historiker und
Historikerinnen nur wenige Kenntnisse haben. Um diese Quellen korrekt in den

86
Ebd.
87
Ebd., S. 150
88
Ebd.
historischen Kontext einordnen zu können, ist es zwingend erforderlich, das
Prinzip der historischen Quellenkritik zu beherrschen und es dementsprechend
anzuwenden.
Es hat sich gezeigt, dass nur mithilfe der kritischen Methode und den
dazugehörigen Arbeitsschritten Erkenntnisse über historische Zusammenhänge
aus den überlieferten Zeugnissen gewonnen werden können. Sie ist für
Historiker und Historikerinnen ein unerlässliches Werkzeug, ohne das sie nicht
angemessen arbeiten könnten.
Literaturverzeichnis

Schmieder, Felicitas; Sokoll, Thomas; Nagel, Jürgen G.; Ochs, Eva: Einführung
in die Geschichtswissenschaft, Kurseinheit 1: Kultur und Geschichte:
Historische Perspektiven

Brandt, Peter; Schmieder, Felicitas; Syrbe, Daniel; Nagel, Jürgen G.: Einführung
in die Geschichtswissenschaft, Kurseinheit 3: Historisches Denken (Moderne –
Alteuropa – Außereuropa)

Kleine, Uta; Sokoll, Thomas; Schmieder, Felicitas; Meyer-Zwiffelhoffer,


Eckhard; Syrbe, Daniel: Soziale Ordnung durch Ungleichheit – Eine Einführung
in die Geschichte Alteuropas

Niethammer, Lutz: Einführung in die Neuere Geschichte, Kurseinheit 1: Eine


neue Begegnung mit der Geschichte

Kruse, Wolfgang: Einführung in die Neuere Geschichte, Kurseinheit 2:


Quelleninterpretation

Nagel, Jürgen G.; Wendt, Reinhard: Transfer und Transformation – Eine


Einführung in die außereuropäische Geschichte

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