Sie sind auf Seite 1von 93

𝐽 ∫ 𝑆𝑘𝑟𝑖𝑝𝑡𝑒

im

PROPÄDEUTIKUM in MATHEMATIK

Geometrie

Aus Simonsign.net  Mathematics Cartoons

Es gibt keine Königsstrasse,


die zur Geometrie führt.

Sagte Euklid (325 - 283 v. Chr.) zu König


Ptomeläus, der die Geometrie auf eine
abgekürzte und bequeme Weise erlernen wollte.

Autor: Josef Schuler, Feldhof 25, 6300 Zug, j.schuler@bluewin.ch Version 4.3
𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

I. Einleitung .............................................................................................................................................................. 4

II. Planimetrie ........................................................................................................................................................... 5


1. Winkel ....................................................................................................................................................................... 5
1.1 Einführung........................................................................................................................................................ 5
1.2 Gradmass, Bogenmass ..................................................................................................................................... 7
1.3 Winkel an Geraden .......................................................................................................................................... 8
1.4 Winkel im Dreieck ............................................................................................................................................ 9
1.5 Winkel im Kreis .............................................................................................................................................. 12
1.6 Aufgaben ........................................................................................................................................................ 14
1.7 Lösungen ........................................................................................................................................................ 14
2. Dreiecke .................................................................................................................................................................. 15
2.1 Besondere Punkte und Linien am Dreieck ..................................................................................................... 15
2.2 Flächeninhalt berechnen ............................................................................................................................... 17
2.3 Kongruenz von Dreiecken .............................................................................................................................. 18
2.4 Berechnungen im rechtwinkligen Dreieck ..................................................................................................... 19
2.5 Anwendungen der Satzgruppe des Pythagoras ............................................................................................. 21
2.6 Weitere Formeln und Anwendungen im Dreieck .......................................................................................... 23
2.7 Aufgaben ........................................................................................................................................................ 25
2.8 Lösungen ........................................................................................................................................................ 26
3. Vier- und Vielecke ................................................................................................................................................... 28
3.1 Das allgemeine Viereck .................................................................................................................................. 28
3.2 Spezielle Vierecke .......................................................................................................................................... 29
3.3 Vierecke und Kreis ......................................................................................................................................... 31
3.4 Vieleck = Polygon ........................................................................................................................................... 32
3.5 Aufgaben ........................................................................................................................................................ 33
3.6 Lösungen ........................................................................................................................................................ 35
4. Kreise ...................................................................................................................................................................... 37
4.1 Kreis ............................................................................................................................................................... 37
4.2 Kreisteile ........................................................................................................................................................ 38
4.3 Aufgaben ........................................................................................................................................................ 39
4.4 Lösungen ........................................................................................................................................................ 40
5. Zentrische Streckung – Strahlensätze ..................................................................................................................... 42
5.1 Zentrische Streckung ..................................................................................................................................... 42
5.2 Strahlensätze ................................................................................................................................................. 43
5.3 Aufgaben ........................................................................................................................................................ 45
5.4 Lösungen ........................................................................................................................................................ 46
6. Ähnlichkeit – Gleichheit – Kongruenz ..................................................................................................................... 47
6.1 Einführung...................................................................................................................................................... 47
6.2 Ähnlichkeit ..................................................................................................................................................... 48
6.3 Goldener Schnitt ............................................................................................................................................ 49
6.4 Aufgaben ........................................................................................................................................................ 50
6.5 Lösungen ........................................................................................................................................................ 51

III. Stereometrie ....................................................................................................................................................... 52


7. Grundlagen ............................................................................................................................................................. 52
8. Prisma und Zylinder ................................................................................................................................................ 54
8.1 Prisma ............................................................................................................................................................ 54
8.2 Zylinder .......................................................................................................................................................... 56
8.3 Aufgaben ........................................................................................................................................................ 57
8.4 Lösungen ........................................................................................................................................................ 59
9. Spitze Körper ........................................................................................................................................................... 60
9.1 Pyramide ........................................................................................................................................................ 61
9.2 Kegel .............................................................................................................................................................. 62
9.3 Lösungen ........................................................................................................................................................ 63

© Josef Schuler 2 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

10. Stumpfe Körper .................................................................................................................................................. 64


10.1 Definition und Grundformeln ........................................................................................................................ 64
10.2 Pyramidenstumpf .......................................................................................................................................... 65
10.3 Kegelstumpf ................................................................................................................................................... 66
10.4 Lösungen ........................................................................................................................................................ 67
11. Kugel und Kugelteile ........................................................................................................................................... 69
11.1 Kugel .............................................................................................................................................................. 69
11.2 Kugelteile ....................................................................................................................................................... 71

IV. Alte Aufnahmeprüfungsaufgabe ..................................................................................................................... 72


12. Aufgaben ............................................................................................................................................................ 72
13. Lösungen ............................................................................................................................................................ 82

V. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten mittels einer Geometrieaufgabe .................................................. 92


14. Ausgangslage ..................................................................................................................................................... 92
15. Aufgabenstellung ............................................................................................................................................... 92
16. Sinn der Aufgaben .............................................................................................................................................. 93

© Josef Schuler 3 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

I. Einleitung
Dieses Skript entstand ursprünglich aus Zusammenfassungen von ehemaligen ZS Studenten, haupt-
sächlich Pirmin Felber, ZS 09/10 und Felix Rohrer ZS 10/11. Nach und nach entwickelte sich daraus
das vorliegende Skript zur Geometrie. Dass das Skript Teile von zwei verschiedenen Zusammenfas-
sungen enthält, ist anhand der unterschiedlichen Darstellungen gut ersichtlich.

Den oben genannten Studenten und den Studenten Bruno Blaser/Thomas Walker, ZS 07/08, Phillipe
Felder, ZS 07/08 und Konrad Dambeck, ZS 09/10 drücke ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank
für Ihre Vorarbeit aus.

Das Skript ist als begleitendes Lehrmittel zum Lehrbuch von Marthaler - Mathematik II, ISBN 978-3-
0355-0834-5, 4. Auflage – zu betrachten. Man beachte insbesondere die Hinweise zu den Muster-
beispielen. Im Folgenden bezeichnen wir das Buch jeweils als „Marthaler II“.
Viele Aufgaben im Skript stammen aus den BM-Aufnahmeprüfungen des GIBB (www.gibb.ch) und
vom Plantahof (www.plantahof.ch). Bitte beachten Sie, dass diese Aufnahmeprüfungsaufgaben auf
dem Stand der 3. Sekundarschule abgestimmt sind. Sie sind als Einstiegsaufgaben gedacht. Bitte
lösen Sie jeweils auch die entsprechenden Aufgaben in Marthaler II, die einen deutlich höheren
Schwierigkeitsgrad aufweisen können.

Die Planimetrie und Stereometrie werden wir im Unterricht zusammen mit dem Marthaler II erar-
beiten. Es ist nicht das Ziel ein vom Lehrbuch autonomes Skript bereitzustellen!! Und wie schon er-
wähnt, ist der Inhalt zu einem grossen Teil Stoff der Sekundarschule.

Wichtige Hinweise zum Marthaler II:


 Von der Homepage www.321los.ch und www.hep-verlag.ch können die Lösungen und Errata
herunter geladen werden.
 Die alte Auflage 1 hat – wie so oft in einer 1. Auflage – recht viele Fehler. In Zweifelsfällen
das Errata oder den Dozenten konsultieren. In der 2. Auflage wurden viele Fehler behoben.
 Die aktuelle 4. Auflage ist eine vollkommene Neuüberarbeitung. Aller Sorgfalt zum Trotz
kann es aber auch darin noch Fehler haben, laden Sie also das aktuelle Errata herunter.
 Die oben erwähnte 4. Auflage ist identisch mit der 1. Auflage und dem neuen Deckblatt „Ge-
ometrie“.
 In diesem begleitenden Skript zu Marthaler II beziehen sich die Seitenangaben auf die 4. Auf-
lage.

Noch ein wichtiger Hinweis zu den Sätzen der Geometrie. Beachten Sie, dass viele Sätze der Geo-
metrie Äquivalenzen sind.

Beispiel: Der Satz von Pythagoras

Ein Dreieck ABC mit den Seitenlängen a, b und c ist rechtwinklig  𝒄𝟐 = 𝒂𝟐 + 𝒃𝟐

Das bedeutet, wenn das Dreieck rechtwinklig ist, so gilt die rechnerische Beziehung. Es gilt aber
auch die Umkehrung: Ist die rechnerische Beziehung in einem Dreieck erfüllt, so ist es ein recht-
winkliges.

© Josef Schuler 4 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

II. Planimetrie
Die Planimetrie ist die Geometrie der Ebene.

1. Winkel
1.1 Einführung
Definition eines Winkels
 Definition 1 eines Winkels: Winkel werden, zumindest bei Marthaler, oft folgendermassen
definiert: < BCA bedeutet der Winkel am Punkt C zwischen den Schenkeln BC und CA, im
Beispiel unten links ist das in diesem Fall der Winkel .
 Definition 2 eines Winkels: Zwei Strahlen p und q mit gemeinsamen Anfangspunkt S bilden
Winkel der Grösse α bzw. β. Der Punkt S nennt man Scheitelpunkt, die Strahlen p, q Schen-
kel des Winkels.
 Winkel werden oft mit griechischen Buchstaben (, ,  usw.) bezeichnet.

Messung eines Winkels


 Messung in Grad (= Altgrad).
o Altgrad  Kreis entspricht 3600 sprich: 360 Grad (= Altgrad). Somit ist 1 Grad = 1/360
eines Vollkreises. Die weitere Einteilung geschieht mit Minuten (10 = 60‘ = 60 Minu-
ten) und Sekunden (1‘ = 60‘‘ = 60 Sekunden).
o  Wir verzichten i.d.R. auf die Umrechnung in Minuten und Sekunden. Stattdessen
rechnen wir einfach mit Nachkommastellen, z.B. 3,250 = 30 15‘.
o Die Einstellung im Rechner wird durch eine entsprechende Taste gemacht. Die Ab-
kürzung lautet „DEG“.

 Messung in Neugrad.
o Neugrad  Kreis entspricht 4000 sprich: 400 Neugrad. Somit ist 1 Grad = 1/400 eines
Vollkreises. Diese Einteilung wird vornehmlich in der Vermessung verwendet.
o  Wir arbeiten „nie“ mit Neugrad.
o Die Einstellung im Rechner wird durch eine entsprechende Taste gemacht. Die Ab-
kürzung lautet „GRAD“.

 Messung im Bogenmass.
o Bogenmass  Umfang eines Kreises mit Radius 1 beträgt 2. Entsprechend kann
man ein Verhältnis von der Bogenläge zu Winkel machen.
o  Wir führen das Bogenmass in der „Trigonometrie“ ein.
o Die Einstellung im Rechner wird durch eine entsprechende Taste gemacht. Die Ab-
kürzung lautet „RAD“.

© Josef Schuler 5 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

 Messung in Artilleriepromillen.
o Artilleriepromille  Kreis entspricht 6400 Teilen  siehe Wikipedia unter „Artille-
riepromille“.  Eine Erklärung für die Aufteilung in 6400 Teile und dem Begriff „Artil-
leriepromille“ finden Sie in Aufgabe 2.1.
o Der Kompass wird auch in 6400 Teile aufgeteilt.
o Ist für uns nicht relevant.

 Wann wird welches Mass verwendet?


o In der klassischen Geometrie arbeiten wir i.d.R. mit Altgrad.
o In der Trigonometrie werden wir ca. je zur Hälfte mit Altgrad und dem Bogenmass
arbeiten.
o In den Mathematikvorlesungen im Studium wird zu über 80 – 90% im Bogenmass ge-
arbeitet.

Orientierung eines Winkels


 Gegenuhrzeigersinn = positiv orientiert.
 Uhrzeigersinn = negativ orientiert.

Winkelkategorien
Nullwinkel spitzer Winkel rechter Winkel stumpfer Winkel

 = 0° 0° <  < 90°  = 90° 90° <  < 180°

gestreckter Winkel überstumpfer Winkel Vollwinkel

 = 180° 180° <  < 360°  = 360°

© Josef Schuler 6 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

1.2 Gradmass, Bogenmass

Gradmass Grösse des Winkels α (β, γ, δ, …) bezogen auf den Vollwinkel.


Ein Winkel mit der Grösse von einem Grad ist der 360ste Teil des ebenen Vollwin-
kels (Schreibweise 1°).
Ein Winkel dieser Grösse ergibt sich, indem ein Kreis durch Radien in 360 de-
ckungsgleiche Teile zerlegt wird.
Bogenmass Grösse des (Zentri-) Winkels α als Verhältnis von Bo-
genlänge b zu Radius r (bzw. als Masszahl der Länge
des zugehörigen Bogens am Einheitskreis):

𝐛
̂=
arc 𝛂 = 𝛂
𝐫

Ein Winkel hat die Grösse von einem Radiant


(Schreibweise: 1 rad), wenn b = r gilt (bzw. wenn
die Länge des zugehörigen Bogens am Einheitskreis
den Wert 1 hat).
Umrechnung Der Umfang eines Kreises mit Radius r = 1 beträgt 2π. Somit kann dem Bogen b =
2π der vollen Winkel 360° Grad zugeordnet werden.

b α
b ∶ 2π = α ∶ 360° ⟺ = ⟺ b ∙ 360° = 2π ∙ α
2π 360°

𝜋∙𝛼
Grad  Bogenmass 𝑏= 1° ≈ 0.01745 rad
180°

180°∙𝑏
Bogenmass  Grad 𝛼= 1 rad ≈ 57,296°
𝜋

Bogenmass spezieller (im Gradmass gegebenen) Winkel

Gradmass 30° 45° 60° 90° 180° 360° 57°17‘45‘‘ 57.29577°


π π π π
Bogenmass rad rad rad rad π rad 2π rad 1 rad 1 rad
6 4 3 2

Aufgabe 2.1:
Der Begriff „Artilleriepromille“ kommt daher, wenn man auf 1 km 1/6400 des Umfangs verschiebt,
ist der Bogen knapp 1 m lang, also ist die Verschiebung bei einem km ca. ein Promille, also 1 m.
Beweisen Sie diese Aussage.

© Josef Schuler 7 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

1.3 Winkel an Geraden


Winkel an sich schneidenden Geraden

1. Scheitelwinkel sind gleich gross: 𝛼 = 𝛾 𝑢𝑛𝑑 𝛽 = 𝛿


2. Zwei Nebenwinkel ergeben zusammen einen gestreckten Winkel (180°)
𝛼 + 𝛽 = 𝛽 + 𝛾 = 𝛾 + 𝛿 = 𝛿 + 𝛼 = 180°

Winkel an geschnittenen Parallelen

3. Stufenwinkel sind gleich gross: 𝛼 = 𝛼 ′ , 𝛽 = 𝛽 ′ , 𝛾 = 𝛾 ′ , 𝛿 = 𝛿

4. Wechselwinkel sind gleich gross: 𝛼 = 𝛾 ′ , 𝛽 = 𝛿 ′ , 𝛾 = 𝛼 ′ , 𝛿 = 𝛽′

5. Gegenwinkel ergeben zusammen einen gestreckten Winkel:


𝛼 + 𝛿 ′ = 𝛽 + 𝛾 ′ = 𝛾 + 𝛽 ′ = 𝛿 = 𝛼 ′ = 180°

© Josef Schuler 8 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

1.4 Winkel im Dreieck

6. Innenwinkel:
𝛼 + 𝛽 + 𝛾 = 180°
7. Aussenwinkel:
 Ein Aussenwinkel ist gleich der Summe der nicht anliegenden Innenwinkel
𝛽1 = 𝛼 + 𝛾; 𝛼1 = 𝛽 + 𝛾; 𝛾1 = 𝛼 + 𝛽

Gleichschenkliges Dreieck

8. Im gleichschenkligen Dreieck
sind zwei Seiten gleich lang und die beiden Basiswinkel gleich gross
𝛼=𝛽
 Die Symmetrieachse ist die Mittelsenkrechte; sie halbiert den Winkel Gamma.

Rechtwinkliges Dreieck

9. Im rechtwinkligen Dreieck beträgt die Summe aller nicht rechten Winkel 90°
𝛼 + 𝛽 = 90°

© Josef Schuler 9 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Gleichseitiges Dreieck

10. Im gleichseitigen Dreieck


sind alle drei Seiten und Winkel gleich gross. Speziell für die Winkel gilt:

𝛼 = 𝛽 = 𝛾 = 60°

Bemerkung: Die weiteren Eigenschaften dieser Dreiecke werden in Kap. 2 besprochen.

Musterbeispiele:

1) Wir berechnen den Winkel , wenn


w die Winkelhalbierende ist.

Lösung:
 = 600  /2 = 300

Lösungsvariante 1:
Und somit < CEB = 1000  < CEA = 800
Und somit  = 100

Lösungsvariante 2:
Der Winkel im rechtwinkligen Dreieck
bei Punkt C beträgt = 200
Und somit  = 300 – 200 = 100

2) In einem Dreieck ABC ist der Winkel  dreimal so gross wie der Winkel . Der Winkel  ist halb
so gross wie die Summe von  und . Berechnen Sie die 3 Winkel.

Lösung:
Es gilt: 3 +  + ½(3 + ) = 1800  6 = 1800   = 300
Und somit:  = 900,  = 300 und  = 600.

© Josef Schuler 10 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

3) Wir berechnen den Winkel x.

Lösung:
< CAB = 350  < CAB/2 = 17,50

Und damit ist der Gegenwinkel von x die


Ergänzung zu 1800,
also 1800 – 700 – 17,50 = 92,50

4) Wir berechnen den Winkel a. Die Dreiecke


ABD und BCD sind gleichschenklig.

Lösung:
Die Dreiecke ABD und BCD sind gleichschenk-
lig.
<ADB = 320 und somit <ABD = 1160
und somit <DBC = <BCD = 640 und <BDC = 520
a = 1800 – 520 – 320 = 960

5) Wir berechnen den Winkel b. ABCDE ist ein regelmässi-


ges Fünfeck.

Lösung:

Im regelmässigen 5-Eck können 3 Dreiecke eingezeichnet


werden, somit ist die Winkelsumme 3*1800 = 5400 und so-
mit beträgt der Winkel in jeder Ecke 1080
Der Winkel b ist die halbe Ergänzung von 1080 auf 1800.
D.h. b = 360

Weitere Musterbeispiele: S. 17 in Marthaler II.

© Josef Schuler 11 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

1.5 Winkel im Kreis

 Die Sekante verbindet zwei Punkte (A, B) auf dem Kreisbogen.


 Die Tangente geht durch einen Punkt (A) auf dem Kreisbogen; sie steht senkrecht auf dem
Radius „r“.

Definition: Ein Winkel mit Scheitel im Kreismittelpunkt M heisst Zentriwinkel

 j (im Buch mit bezeichnet) gehört zum Bogen b


 j‘ (im Buch mit‘ bezeichnet) gehört zum Ergänzungsbogen b‘


Definition: Ein Winkel mit dem Scheitel auf der Kreislinie heisst Peripheriewinkel, wenn seine Schen-
kel die Kreislinie schneiden.

Zu jedem Bogen gehören beliebig viele Peripheriewinkel:


  und ‘ gehören zum Bogen b
  und ‘ gehören zum Ergänzungsbogen b‘

© Josef Schuler 12 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Kreiswinkelsätze

Peripheriewinkelsätze
1. Alle Peripheriewinkel über dem gleichen Bogen b sind gleich gross
𝛾 = 𝛾′
2. Zusammen ergeben ein Peripheriewinkel über dem Bogen b und über dem Ergänzungsbogen
b‘ einen gestreckten Winkel
𝛾 + 𝛿 = 180°

Zentriwinkelsatz
3. Ein Peripheriewinkel über dem Bogen b ist halb so gross wie der zum Bogen b gehörende
Zentriwinkel
𝑗
𝛾=
2

Satz des Thales

 Liegt ein Punkt C auf dem Kreis mit dem Durchmesser 𝐴𝐵̅̅̅̅, so ist der Winkel < 𝐵𝐶𝐴 ein rech-
ter Winkel.
< 𝐵𝐶𝐴 = 𝛾 = 90°
Hat das Dreieck ABC bei C einen rechten Winkel, so liegt C auf dem Kreis über 𝐴𝐵̅̅̅̅

Musterbeispiele: S. 20 in Marthaler II.

© Josef Schuler 13 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

1.6 Aufgaben
Aufgabe 2.2:

1) Berechnen Sie den Winkel , wenn w die


Winkelhalbierende ist.

2) Berechnen Sie den Winkel .

3) Berechnen Sie den Winkel .

4) Berechnen Sie den Winkel , wenn der Winkel  ge-


geben ist.

Weitere Aufgaben: S. 22 ff. in Marthaler II.

1.7 Lösungen
360
𝜋∙𝛼∙𝑟 𝜋 ∙ 6400 ∙ 1000
Aufgabe 2.1: 𝑏 = = = 0,982
180° 180°

Aufgabe 2.2:
1)  = 610
2)  = 470
3)  = 16,50
4)  =  – 460

© Josef Schuler 14 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2. Dreiecke

2.1 Besondere Punkte und Linien am Dreieck


Mittelsenkrechte und Umkreis

Die drei Mittelsenkrechten schneiden sich im Punkt M; dem Umkreismittelpunkt

Spezialfall:
Der Thaleskreis ist Umkreis von einem rechtwinkligen Dreieck. Der Durchmesser des Kreises ent-
spricht der Hypotenuse, und daher ist der Radius des Umkreises in diesem Fall leicht zu berechnen:
𝑐
𝑟=2

Winkelhalbierende und Inkreis

Die drei Winkelhalbierenden schneiden sich im Punkt M; dem Inkreismittelpunkt

Bemerkung: Weiter hinten werden wir beweisen, dass für den Inkreisradius 𝝔 gilt:
𝑫𝒓𝒆𝒊𝒆𝒄𝒌𝒔𝒇𝒍ä𝒄𝒉𝒆 𝑨
𝝔= =
𝒉𝒂𝒍𝒃𝒆𝒓 𝑼𝒎𝒇𝒂𝒏𝒈 𝒉𝒂𝒍𝒃𝒆𝒓 𝑼𝒎𝒇𝒂𝒏𝒈

© Josef Schuler 15 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Höhen und Höhenschnittpunkt

Die Höhen schneiden sich im Höhenschnittpunkt H

Seitenhalbierende (= Schwerelinie) und Schwerpunkt

Die drei Seitenhalbierenden – auch Schwerelinie genannt – schneiden sich im Schwerpunkt S.


Der Schwerpunkt teilt die Seitenhalbierende im Verhältnis 2:1

© Josef Schuler 16 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2.2 Flächeninhalt berechnen

Der Flächeninhalt eines Dreiecks wird als Grundlinie und deren Höhe berechnet.
1 1
𝐴 = ∙ 𝑔 ∙ ℎ𝑔 = ∙ 𝑐 ∙ ℎ𝑐
2 2

Bezeichnungen im rechtwinkligen Dreieck:


 Die längste Seite ist die dem rechten Winkel gegenüberliegende Seite, sie heisst Hypotenuse.
 Die zwei anderen heissen Katheten.

Da beim rechtwinkligen Dreieck die Kathete b gleich die Höhe der Kathete a ist gilt:

1
𝐴= ∙𝑎∙𝑏
2

© Josef Schuler 17 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2.3 Kongruenz von Dreiecken

Zwei ebene Figuren F und F‘ heissen kongruent (deckungsgleich),


wenn sie die gleiche Form und die gleiche Grösse haben.
Man schreibt: F ≅ F‘

Kongruenzsätze für Dreiecke

Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn SSS


1. sie in den Längen aller ihrer Seiten
übereinstimmen. Seite, Seite, Seite

Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn


SWS
sie in den Längen zweier Seiten und
2. der Grösse des von diesen Seiten ein-
Seite, Winkel,
geschlossenen Winkels übereinstim-
Seite
men.

Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn WSW


sie in der Länge einer Seite und den
3.
Grössen der beiden anliegenden Win- Winkel, Seite,
kel übereinstimmen. Winkel

Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn


SsW
sie in den Längen zweier Seiten und
4. der Grösse des Winkels, welcher der
Seite, Seite, Win-
grösseren Seite gegenüberliegt, über-
kel
einstimmen (*).

Musterbeispiel: S. 28 in Marthaler II.

(*) Bemerkung & Beispiel:


Wenn der Winkel der kleineren Seite gegenüberliegt, dann gilt nicht notwendigerweise Deckungs-
gleichheit, denn in diesem Falle gibt es zwei mögliche Dreiecke, wie das folgende Beispiel zeigt.

Gegeben: b = 5 cm, c = 8 cm und β = 20°


Gesucht: Dreieck △ABC (Konstruktion).
Konstruktionsanleitung:
 Seite c zeichnen.
 Winkel β im Punkt B abtragen.
 Seite b im Punkt A mit Zirkel abtragen 
zwei Lösungen!!

© Josef Schuler 18 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2.4 Berechnungen im rechtwinkligen Dreieck


Bezeichnungen im rechtwinkligen Dreieck
 Die dem rechten Winkel gegenüberliegende Seite heisst
Hypotenuse.
 Die zwei anderen Seiten heissen Katheten.
 Die Hypotenuse wird mit der Höhe in die zwei Hypotenu-
senabschnitte p und q unterteilt. D.h. p + q = c.

Satz vom Pythagoras

Im rechtwinkligen Dreieck gilt:

Das Hypothenusenquadrat ist gleich der Summe der beiden Kathe-


tenquadrate:

𝒄𝟐 = 𝒂𝟐 + 𝒃𝟐

Satz des Pythagoras (Herleitung)

Das grosse Quadrat hat die Seitenlänge c.


Dieses lässt sich in ein kleines Quadrat mit der Seitenlänge a-b und vier rechtwinklige Dreiecke zer-
legen.
Der Flächeninhalt des grossen Quadrats lässt sich auf zwei verschiedene Weisen berechnen:
𝑎𝑏
𝐴 = 𝑐 2 und 𝐴 = (𝑎 − 𝑏)2 + 4 ∙ 2
Gleichsetzen, ausmultiplizieren, vereinfachen
𝑎𝑏
𝑐 2 = (𝑎 − 𝑏)2 + 4 ∙
2
𝑐 2 = 𝑎2 − 2𝑎𝑏 + 𝑏 2 + 2𝑎𝑏
𝒄𝟐 = 𝒂𝟐 + 𝒃𝟐

Bemerkung: Ein paar Seiten weiter hinten werden wir mit dem Cosinussatz einen „verallgemeiner-
ten Pythagoras“ kennenlernen. In der Trigonometrie werden wir diesen Cosinussatz
dann sehr oft anwenden.

© Josef Schuler 19 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Höhensatz
Im rechtwinkligen Dreieck gilt:
Das Höhenquadrat ist gleich dem Produkt der Hypotenusenabschnitte p und q.

𝒉𝟐 = 𝒑 ∙ 𝒒

Kathetensatz (Euklid)
Im rechtwinkligen Dreieck gilt:
Das Kathetenquadrat ist gleich dem Produkt aus Hypotenuse und dem zugehörigen Hypotenusen-
abschnitt

𝒂𝟐 = 𝒄 ∙ 𝒑
𝒃𝟐 = 𝒄 ∙ 𝒒

Aufgabe 2.1: Das Dreieck mit a = 3, b = 4 und c = 5 sei gegeben.

a) Zeigen Sie, dass es ein rechtwinkliges Dreieck ist


b) Berechnen Sie die Höhe hc von diesem Dreieck.
c) Berechnen Sie nun die Fläche des Dreiecks auf 2 Arten (½gh und ½ab).

Musterbeispiele: S. 31 in Marthaler II.

© Josef Schuler 20 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2.5 Anwendungen der Satzgruppe des Pythagoras

Anwendung des Pythagoras Satzes im „30° – 60° Dreieck“ und „45° – 45° Dreieck“

Das 60° – 60° Dreieck Das 30° – 60° Dreieck Das 45° – 45° Dreieck

𝒂√𝟑 𝒂√𝟑 𝒅 𝒅∙√𝟐


𝒉= (*) 𝒉= (*) 𝒅 = 𝒂 ∙ √𝟐 resp. 𝒂 = =
𝟐 𝟐 √𝟐 𝟐

𝟏 𝟏 𝒂√𝟑 √𝟑∙𝒂𝟐 𝟏 𝒂 𝟏 𝒂 𝒂√𝟑 √𝟑∙𝒂𝟐 𝒂𝟐


𝑨=𝟐∙𝒂∙𝒉= 𝟐∙𝒂∙ = 𝑨= 𝟐∙𝟐∙𝒉= 𝟐∙𝟐∙ = 𝑨=
𝟐 𝟒 𝟐 𝟖 𝟐

Aufgabe 2.2: Beweisen Sie (*)

Beispiele:
1) Berechnen Sie die Strecken x und y.

𝒙√𝟑 𝟐𝟎 𝟐𝟎 ∙ √𝟑
𝟏𝟎 = ⇒𝒙= = = 𝟏𝟏, 𝟓𝟒𝟕
𝟐 √𝟑 𝟑

𝒙 𝟏𝟎 ∙ √𝟑
𝒚= = = 𝟓, 𝟕𝟕𝟒
𝟐 𝟑

2) Berechnen Sie die Fläche des Dreiecks ABC.

Das Dreieck ist gleichschenklig. Für die Höhe gilt:

𝒉𝟐 = 𝟔𝟐 − 𝟐, 𝟓𝟐 = 𝟐𝟗, 𝟕𝟓 ⇒ 𝒉 = √𝟐𝟗, 𝟕𝟓

𝟓 ∙ √𝟐𝟗, 𝟕𝟓
𝑨= = 𝟏𝟑, 𝟔𝟑𝟔
𝟐

Weitere Musterbeispiele: S. 34 in Marthaler II.

© Josef Schuler 21 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Der räumliche Pythagoras

e  a 2  b2  c2

Beispiele:
1) Ein Raum hat die Masse Länge = 8 m, Tiefe = 6 m und Höhe = 4 m.

Die Raumdiagonale misst: d  82  6 2  4 2  116  10,77 m

2) Eine Schachtel hat die Länge a = 40 cm, die Breite b = 30 cm und die Höhe c = 20 cm. Drei
Schachteln übereinander bilden einen Quader. Berechnen Sie die Raumdiagonale des Quaders.

Die Raumdiagonale misst: d  40 2  30 2  60 2  6100  78,1 cm

Der verallgemeinerte Pythagoras (= Cosinussatz)


Gegeben: 2 Seiten und der dazwischenliegende Winkel.
Gesucht: die Länge der dritten Seite.

Beispiel: a = 5, c = 7 und  = 560


b 2  a 2  c 2  2ac  cos   b  a 2  c 2  2ac  cos   52  7 2  2  5  7  cos 56  5,9

Wichtig: Solche Aufgaben machen wir dann im Thema „Trigonometrie“ und „Vektorgeometrie“.

© Josef Schuler 22 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2.6 Weitere Formeln und Anwendungen im Dreieck

Bezeichnung:
Wird der Umfang mit 2s beschrieben so ist der halbe Umfang s.
𝑎 + 𝑏 + 𝑐 = 2𝑠
𝑎+𝑏+𝑐
=𝑠
2

Satz bezüglich Inkreisradius und Flächeninhalt


Sei 𝝔 der Inkreisradius, dann gilt im allgemeinen Dreieck:

𝒂+𝒃+𝒄
𝑨=𝒔∙𝝔 mit s = halber Umfang = 𝟐

Beweis:

Die Fläche des Dreiecks ABC ist die Summe der Flächen der Dreiecke ABM, BCM & CAM. Die Höhe
von diesen Dreiecken ist jeweils der Inkreisradius 𝝔, die Grundlinien entsprechen jeweils der ent-
sprechenden Dreieckseite.
𝒄 ∙ 𝝔 𝒂 ∙ 𝝔 𝒃 ∙ 𝝔 (𝒂 + 𝒃 + 𝒄) ∙ 𝝔
𝑨𝑫𝒓𝒆𝒊𝒆𝒄𝒌 = + + = =𝒔∙𝝔
𝟐 𝟐 𝟐 𝟐

Satz des Heron


Im allgemeinen Dreieck gilt:
𝑨 = √𝒔(𝒔 − 𝒂)(𝒔 − 𝒃)(𝒔 − 𝒄)

Beweis: Es gibt elegante Beweise zum Satz von Heron, wir wollen ihn mit „brachialer“ Algebra be-
weisen.

Im gezeichneten Dreieck bezeichnen wir den Teil der Seite c links der Höhe mit x und somit ist die
rechte Seite c – x. Und man bekommt die zwei Gleichungen.
𝒉𝟐 = 𝒃𝟐 − 𝒙𝟐 und
𝒉 = 𝒂 − (𝒄 − 𝒙)𝟐 = 𝒂𝟐 − (𝒄𝟐 − 𝟐𝒄𝒙 + 𝒙𝟐 ) = 𝒂𝟐 − 𝒄𝟐 + 𝟐𝒄𝒙 − 𝒙𝟐
𝟐 𝟐

© Josef Schuler 23 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

𝒃𝟐 −𝒂𝟐 +𝒄𝟐
Gleichsetzen: 𝒃𝟐 −𝒙𝟐 = 𝒂𝟐 − 𝒄𝟐 + 𝟐𝒄𝒙 − 𝒙𝟐 resp. 𝒃𝟐 = 𝒂𝟐 − 𝒄𝟐 + 𝟐𝒄𝒙 ⇒ 𝒙 =
𝟐𝒄
𝟐 𝟐
(𝒃𝟐 −𝒂𝟐 +𝒄𝟐 ) 𝟒𝒃𝟐 𝒄𝟐 −(𝒃𝟐 −𝒂𝟐 +𝒄𝟐 )
Das Erhaltene in die erste Gleichung eingesetzt: 𝒉𝟐 = 𝒃𝟐 − =
𝟒𝒄𝟐 𝟒𝒄𝟐

𝟐
𝒄𝒉 𝒄𝟐 𝒉 𝒄𝟐 𝟒𝒃𝟐 𝒄𝟐 − (𝒃𝟐 − 𝒂𝟐 + 𝒄𝟐 )𝟐 𝒄𝟐 (𝟒𝒃𝟐 𝒄𝟐 − (𝒃𝟐 − 𝒂𝟐 + 𝒄𝟐 )𝟐 )
𝑨= ⟹ 𝑨𝟐 = = ∙ =
𝟐 𝟒 𝟒 𝟒𝒄𝟐 𝟏𝟔𝒄𝟐
𝟐
𝟐 𝟒𝒃𝟐 𝒄𝟐 −(𝒃𝟐 −𝒂𝟐 +𝒄𝟐 )
Den letzten Bruch gekürzt ergibt: 𝑨 = 𝟏𝟔

Wenn der Satz von Heron richtig ist, so müssten wir mit 𝑨𝟐 = 𝒔(𝒔 − 𝒂)(𝒔 − 𝒃)(𝒔 − 𝒄) das gleiche
Resultat kriegen. Die Vergleichbarkeit ist ein bisschen übersichtlicher, wenn wir nicht 𝑨𝟐 sondern je
𝟏𝟔 ∙ 𝑨𝟐 miteinander vergleichen. Die Berechnung führen wir mit Maple aus.

Beispiel 2), Fortsetzung:


Berechnen Sie die Fläche des Dreiecks ABC mit dem Satz von Heron.

𝟔+𝟔+𝟓
𝒔= = 𝟖, 𝟓
𝟐
𝑨 = √𝟖, 𝟓 ∙ (𝟖, 𝟓 − 𝟔) ∙ (𝟖, 𝟓 − 𝟔) ∙ (𝟖, 𝟓 − 𝟓)

𝑨 = √𝟖, 𝟓 ∙ 𝟐, 𝟓 ∙ 𝟐, 𝟓 ∙ 𝟑, 𝟓 = 𝟐, 𝟓 ∙ √𝟖, 𝟓 ∙ 𝟑, 𝟓 = 𝟐, 𝟓 ∙ √𝟐𝟗, 𝟕𝟓


𝟓 ∙ √𝟐𝟗, 𝟕𝟓
= = 𝟏𝟑, 𝟔𝟑𝟔
𝟐

Aufgabe 2.3:
Beweisen Sie, dass in Beispiel 2) mit beiden Berechnungsarten exakt die gleichen Werte erhalten
werden.

Aufgabe 2.1 Fortsetzung: Das Dreieck mit a = 3, b = 4 und c = 5 sei gegeben.


d) Berechnen Sie nun die Fläche des Dreiecks auch mit dem Satz von Heron.
e) Bestimmen Sie den Inkreisradius.

© Josef Schuler 24 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2.7 Aufgaben
Aufgabe 2.4:

1) Berechnen Sie die schraffierte Fläche F.

2) Berechnen Sie die Strecke x.

3) Zwei Schiffe liegen parallel zum Ufer vor


Anker. Schiff 1 wassert direkt vor einem
Kirchturm (siehe Skizze). Die Kirchenuhr
schlägt 12.00 Uhr. Die Leute an Bord des
ersten Schiffes hören den Glockenschlag 7
Sekunden verspätet. Die Leute auf dem hin-
teren Schiff hören den Glockenschlag erst
15 Sekunden nach zwölf. Wie gross ist der
Abstand der beiden Schiffe? Die Schallge-
schwindigkeit beträgt 340m/sec.

4) Lampe soll um 20 cm tiefer hängen als in


der gezeichneten Situation. Um wie viel cm
müssen die beiden Drähte verlängert wer-
den, wenn man die Aufhängepunkte A und
B am gleichen Ort belässt?

5) Eine Doppelleiter, deren beiden Schenkel


jeweils 2.5 m lang sind, wird so hingestellt,
dass die Schenkel einen rechten Winkel bil-
den. Wie hoch ist die Leiter?

Weitere Aufgaben: S. 36 ff. in Marthaler II.

© Josef Schuler 25 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2.8 Lösungen

Aufgabe 2.1: Das Dreieck mit a = 3, b = 4 und c = 5 sei gegeben.


a) 𝟓𝟐 = 𝟐𝟓 = 𝟑𝟐 + 𝟒𝟐 = 𝟗 + 𝟏𝟔 = 𝟐𝟓. Der Satz von Pythagoras gilt auf beide Seiten, ist die rech-
nerische Beziehung erfüllt, dann ist es ein rechtwinkliges Dreieck (siehe Einleitung).

b) Da es ein rechtwinkliges Dreieck ist, gelten der Satz von Euklid und der Höhensatz: D.h.
𝒂𝟐 𝟗 𝒃𝟐 𝟏𝟔
𝒂𝟐 = 𝒄 ∙ 𝒑 ⟹ 𝒑 = = 𝟓 = 𝟏, 𝟖 und 𝒃𝟐 = 𝒄 ∙ 𝒒 ⟹ 𝒒 = = = 𝟑, 𝟐 und somit gilt für die
𝒄 𝒄 𝟓
Höhe 𝒉𝟐 = 𝒑 ∙ 𝒒 ⟹ 𝒉 = √𝒑 ∙ 𝒒 = √𝟏, 𝟖 ∙ 𝟑, 𝟐 = √𝟓, 𝟕 = 𝟐, 𝟒

c) Die zwei Fälle:


𝟏 𝟏
a. 𝑨 = 𝟐 𝒈𝒉 = 𝟐 ∙ 𝟓 ∙ 𝟐, 𝟒 = 𝟔
𝟏 𝟏
b. 𝑨 = 𝟐 𝒂𝒃 = 𝟐 ∙ 𝟑 ∙ 𝟒 = 𝟔
𝑎+𝑏+𝑐 3+4+5 12
d) Mit dem Satz von Heron: 𝑠 = = = =6
2 2 2
𝑨 = √𝒔(𝒔 − 𝒂)(𝒔 − 𝒃)(𝒔 − 𝒄) = √𝟔(𝟔 − 𝟑)(𝟔 − 𝟒)(𝟔 − 𝟓) = √𝟔 ∙ 𝟑 ∙ 𝟐 ∙ 𝟏 = √𝟑𝟔 = 𝟔

𝑨 𝟔
e) 𝑨 = 𝒔 ∙ 𝝔 ⟹ 𝝔 = =𝟔=𝟏
𝒔

𝒂 𝟐 𝒂𝟐 𝟑𝒂𝟐 𝒂
Aufgabe 2.2: 𝒉 = √𝒂𝟐 − (𝟐) = √𝒂𝟐 − 𝟒 = √ 𝟒 = √𝟑 ∙ 𝟐

Aufgabe 2.3:

𝟏𝟏𝟗 𝟓 ∙ √𝟏𝟏𝟗 √𝟏𝟏𝟗


𝟓 ∙ √𝟐𝟗, 𝟕𝟓 𝟓 ∙ √ 𝟒 √𝟒 𝟓∙ 𝟐 𝟓 ∙ √𝟏𝟏𝟗
𝑨= = = = =
𝟐 𝟐 𝟐 𝟐 𝟒

𝟏𝟕 𝟓 𝟓 𝟕 √𝟏𝟕∙𝟓∙𝟓∙𝟕 𝟓∙√𝟏𝟕∙𝟕 𝟓∙√𝟏𝟏𝟗


𝑨 = √𝟖, 𝟓 ∙ 𝟐, 𝟓 ∙ 𝟐, 𝟓 ∙ 𝟑, 𝟓 = √ 𝟐 ∙ 𝟐 ∙ 𝟐 ∙ 𝟐 = = =
√𝟐∙𝟐∙𝟐∙𝟐 𝟒 𝟒

© Josef Schuler 26 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufgabe 2.4:
1) 𝐵𝐶 = 15 ⇒ 𝐴𝐶 = √252 − 152 = 20
152
Euklid: 𝐵𝐶 2 = 𝐷𝐵 ∙ 25 ⇒ 𝐷𝐵 = =9
25

Und somit ist AD = 16


Höhensatz: 𝐷𝐶 2 = 9 ∙ 16 ⇒ 𝐷𝐶 = 12
𝐴𝐶∙𝐵𝐶 20∙15
Fläche Dreieck ABC = = = 150
2 2
𝐷𝐶∙2∙9
Und somit 𝐹 = 150 − = 150 − 12 ∙ 9 =
2
42

√84
2) 𝑥 ∙ √2 = √102 − 42 ⇒ 𝑥 = = √42 =
√2
6,48𝑚

3) Distanz Kirchenturm – Schiff 1 = 7*340m

Distanz Kirchenturm – Schiff 2 = 15*340m

Distanz der Schiffe:


√(15 ∙ 340)2 − (7 ∙ 340)2 = √176 ∙ 340
= 4510,6𝑚

𝐴𝐵
4) = √1302 − 502 = 120
2

𝑥 = √1202 + 702 = 138,9𝑐𝑚

Resultat: Die Verlängerung beträgt 8,9 cm.

2,5 √2
5) ℎ = = 2,5 ∙ = 1,25 ∙ √2 = 1,768 𝑚
√2 2

© Josef Schuler 27 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

3. Vier- und Vielecke


3.1 Das allgemeine Viereck

Winkelsumme: 𝛼 + 𝛽 + 𝛾 + 𝛿 = 360°

Ein Viereck lässt sich durch einen Diagonalschnitt in zwei Teildreiecke zerlegen. Die Fläche eines
1
Teildreiecks lässt sich mittels der Dreiecks-Flächenformel berechnen 𝐴 = 2 ∙ 𝑔 ∙ ℎ𝑔

Zusammen ergeben die beiden Teildreiecke die Gesamtfläche des Vierecks


𝐴 = 𝐴1 + 𝐴2

1 1 1
𝐴= ∙ 𝑔 ∙ ℎ1 + ∙ 𝑔 ∙ ℎ2 = ∙ 𝑔 ∙ (ℎ1 + ℎ2 )
2 2 2

© Josef Schuler 28 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

3.2 Spezielle Vierecke


Quadrat
Definierende Eigenschaft: Alle vier Innenwinkel messen 90° und alle 4 Seiten sind gleich lang.

𝒅 𝒅∙√𝟐
Diagonale: 𝑑 = 𝑎 ∙ √2 resp. 𝒂 = =
√𝟐 𝟐

𝑑2
Flächeninhalt: 𝐴 = 𝑎2 resp. 𝐴 = 2
Umfang: 𝑈 = 4𝑎

Weitere Eigenschaften:
Die Diagonalen stehen senkrecht aufeinander, sind gleich lang und
halbieren sich.

Rechteck
Definierende Eigenschaft: Alle vier Innenwinkel messen 90°.

Diagonale: 𝑑 = √𝑎2 + 𝑏 2 (Pythagoras)


Flächeninhalt: 𝐴 = 𝑎 ∙ 𝑏
Umfang: 𝑈 = 2𝑎 + 2𝑏 = 2(𝑎 + 𝑏)

Weitere Eigenschaft:
Die Diagonalen sind gleich lang und halbieren sich.

Rhombus (= verschobenes Quadrat)


Definierende Eigenschaften: Gegenüberliegende Seiten sind jeweils parallel und alle Seiten sind
gleich lang.

Flächeninhalt: 𝐴 = 𝑎 ∙ ℎ𝑎
𝑒∙𝑓
𝐴 = 2 (*)
Umfang: 𝑈 = 4𝑎

𝑒2 𝑓2 1
Seite a: 𝑎 = √4 + = 2 √𝑒 2 + 𝑓 2
4

Weitere Eigenschaften:
Die Diagonalen stehen senkrecht und halbieren sich.

1 𝑒 𝑓 𝑒∙𝑓
(*) Beweis: 𝐴 = 4 ∙ 2 ∙ 2 ∙ 2 = (*)
2

© Josef Schuler 29 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Rhomboid (Parallelogramm)
Definierende Eigenschaft: Gegenüberliegende Seiten sind jeweils parallel, d.h. 𝑎 || 𝑐 und 𝑏 || 𝑑

Flächeninhalt: 𝐴 = 𝑎 ∙ ℎ𝑎
𝐴 = 𝑏 ∙ ℎ𝑏
Beweis: ∆𝐼 ≅ ∆𝐼𝐼

Weitere Eigenschaft:
Die Diagonalen halbieren sich.

Das Trapez
Definierende Eigenschaft: Zwei gegenüberliegende Seiten sind parallel 𝑎 || 𝑐

𝑎+𝑐
Mittelparallele „m“: 𝑚= 2
𝑎+𝑐
Flächeninhalt: 𝐴 =𝑚∙ℎ = ∙ℎ
2

Spezialfall:

Gleichschenkliges Trapez
Hat ein Trapez gleichlange Schenkel,
so ist es ein 𝛂=𝛃
gleichschenkliges Trapez. 𝛄=𝛅

Sind G und F die Mitten der Grundli- |𝐃𝐅 ̅̅̅̅|


̅̅̅̅| = |𝐅𝐂
nien ̅̅̅̅
AB und ̅̅̅̅
CD, so ist die Gerade FG ̅̅̅̅| = |𝐆𝐁
|𝐀𝐆 ̅̅̅̅|
Symmetrieachse.

Drachenviereck
Definierende Eigenschaft: Eine Diagonale ist Symmetrieachse.

𝑒∙𝑓
Flächeninhalt: 𝐴 = 2

Weitere Eigenschaft:
Die Diagonalen stehen senkrecht aufeinander.

Aufgabe 3.1: Beweisen Sie die Flächenformel.


Musterbeispiele: S. 46 in Marthaler II.

© Josef Schuler 30 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

3.3 Vierecke und Kreis


Sehnenviereck
Definition: Ein Viereck mit Umkreis heisst Sehnenviereck.

Eigenschaften:
 Der Mittelpunkt des Umkreises ist der Schnittpunkt der Mittelsenkrechten.
 Beim Sehnenwinkel ergänzen sich die gegenüberliegenden Winkel zu 180°:
𝛼 + 𝛾 = 𝛽 + 𝛿 = 180°

Aufgabe 3.2: Welche der vorhin besprochenen Vierecke sind Sehnenvierecke?

Tangentenviereck
Definition: Ein Viereck mit Inkreis heisst Tangentenviereck.

Eigenschaften:
 Der Mittelpunkt des Inkreises ist der Schnittpunkt der Winkelhalbierenden.
 Beim Tangentenviereck sind die Summen der gegenüberliegenden Seiten gleich gross:
𝑎+𝑐 = 𝑏+𝑑


Aufgabe 3.3: Welche der vorhin besprochenen Vierecke sind Tangentenvierecke?

Musterbeispiele: S. 48 in Marthaler II.

© Josef Schuler 31 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

3.4 Vieleck = Polygon

Winkelsummen

Die Winkelsumme beträgt im n-Eck (𝑛 − 2) ∙ 180°

Regelmässiges Vieleck

Definition: Ein Vieleck ist regelmässig, wenn alle Seiten gleich lang und alle Innenwinkel gleich gross
sind.

Eigenschaften:
 Ein regelmässiges n-Eck hat einen In- und einen Umkreis

360°
 Für den Zentriwinkel  gilt: 𝜑 = 𝑛

(𝑛−2)∙180°
 Für den Innenwinkel  gilt: 𝛼 = 𝑛

 Das Lot auf eine Seite des Polygons durch den Kreismittelpunkt teilt die Seite in zwei gleich
grosse Teile.

Musterbeispiele: S. 50 in Marthaler II.

© Josef Schuler 32 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

3.5 Aufgaben

Aufgabe 3.4:

1) Gegeben ist ein Drachenviereck mit b = 13 cm, e =


40 cm und f = 24 cm. Gesucht ist die Länge der Sei-
te a.

2) Die Flächenstücke A, B, C und D haben alle densel-


ben Umfang. Berechnen Sie die Fläche des Recht-
ecks D.

3) Berechnen Sie die Seite x, wenn die gesamte


schwarze Fläche 44 cm2 beträgt.

© Josef Schuler 33 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

4) Berechnen Sie die Seite x und die Fläche.

5) Ein Rechteck ist fünfmal so lang wie breit. Der Umfang beträgt 72cm.
a) Wie lang ist das Rechteck?
b) Wie gross ist die Fläche des Rechtecks in dm2?
c) Wie lang ist die Diagonale des Rechtecks in cm?
d) Wie lang ist der Umkreis des Rechtecks in mm?

6) Berechnen Sie die Seite x, wenn die zwei weissen


Rechtecke den gleichen Flächeninhalt wie das schraf-
fierte T haben.

7) Im Parallelogramm ABCD gelten die angegebenen


Seiten, sowie, dass M der Mittelpunkt der Strecke
BC ist.
a) Berechnen Sie die Fläche des Dreiecks CFM.
b) Berechnen Sie die Fläche des Dreiecks AMF.

Weitere Aufgaben: S. 51 ff. in Marthaler II.

© Josef Schuler 34 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

3.6 Lösungen

Aufgabe 3.1:

Die Diagonale e ist per Definition Symmetrieachse und damit wird die Diagonale f halbiert. D.h. Das
Drachenviereck besteht aus je 2 Dreiecken mit jeweils Grundlinie e und Höhe f/2.
1 𝑓 𝑒∙𝑓
Und somit 𝐴 = 2 ∙ 2 ∙ 𝑒 ∙ 2 = 2

Alternative 1:
Die Diagonale e ist per Definition Symmetrieachse und damit wird die Diagonale f halbiert. D.h. Das
Drachenviereck besteht aus je 2 rechtwinkligen Dreiecken mit jeweils der Kathete f/2 und x resp. e-
1 𝑓 1 𝑓 𝑓 𝑒𝑓 𝑓 𝑒∙𝑓
x. Und somit 𝐴 = 2 ∙ ∙ ∙ 𝑥 + 2 ∙ ∙ ∙ (𝑒 − 𝑥) = ∙ 𝑥 + − ∙ 𝑥 =
2 2 2 2 2 2 2 2

Alternative 2:
Das Drachenviereck besteht aus zwei Dreiecken je mit Grundlinie e und den Höhen x und (f-x). So-
1 1 1 1 1 𝑒∙𝑓
mit gilt für die Fläche A des Drachenvierecks: 𝐴 = 2 𝑒(𝑓 − 𝑥) + 2 𝑒𝑥 = 2 𝑒𝑓 − 2 𝑒𝑥 + 2 𝑒𝑥 = 2

Aufgabe 3.2: Sehnenvierecke sind:


 Quadrat
 Rechteck
 Gleichschenkliges Trapez

Aufgabe 3.3: Tangentenvierecke sind:


 Quadrat
 Rhombus
 Drachenviereck

© Josef Schuler 35 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufgabe 3.4:
1) Sei S der Schnittpunkt der Diagonalen. Somit ist SB = 12 und weil b = 13 ist, folgt dass SC = 5 cm
ist.
Entsprechend ist SA = 35 cm und damit 𝑎 = √122 + 352 = 37

2) Die Flächenstücke B, C und D sind kongruent, ihr Umfang beträgt je 2*6 + 2*(18-x) = 48-2x
Der Umfang von A beträgt 2*18 + 2x
Wegen der Gleichheit gilt:
48-2x = 36 + 2x und somit x = 3
Somit beträgt die Fläche von D: 6*15 = 90 cm2.

3) 9x + 7x = 44 und somit x = 2,75 cm.

𝑥 𝑥 5+𝑦
4) ∙ √3 = 10 ⇒ 𝑥 = 11,55 und 𝑦 = 5 + 2 und somit 𝐹 = ∙ 10 = 78,87
2 2

5) Ein Rechteck ist fünfmal so lang wie breit. Der Umfang beträgt 72cm.
a) 12x = 72 und somit x = 6 cm, d.h. die Länge beträgt 30 cm.
b) F = 6*30 = 180 cm2 = 1,8 dm2.
c) 𝑑 = √302 + 62 = 30,59 𝑐𝑚
d) Die Diagonale ist der Durchmesser des Umkreis und somit ist U = *d = 961 mm.

6) 2*5*(x-2) = 2*12 + 2*(x-2) und daraus folgt x = 5 cm.

7) a) Fläche des Dreiecks CFM = ½*4*1,5 = 3 cm2.


b) Fläche des Dreiecks AMF = 6*3 – ½*4*1,5 – ½*6*1,5 – ½*2*3 = 18 – 3 – 4,5 – 3 = 7,5 cm2.

© Josef Schuler 36 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

4. Kreise
4.1 Kreis

r: Radius
d: Durchmesser
s: Sehne
g: Sekante
t: Tangente
p: Passante
Umfang: 𝑼 = 𝒅𝝅 = 𝟐𝒓𝝅
𝒅𝟐 𝝅
Fläche: 𝑨 = 𝒓𝟐 𝝅 = 𝟒

Aufgabe 4.1:

𝟐𝟐
Diskussion: 𝝅 = 𝟑, 𝟏𝟒𝟏𝟓𝟗 … … … … . 𝒖𝒏𝒅 𝝅 ≈ 𝟕
 Um was für Zahlenarten handelt es sich in diesen 2 Fällen. Fassen Sie die wichtigsten Eigen-
schaften dieser Zahlenarten zusammen.

 Wie gross ist der relative Fehler, wenn man mit der Näherung arbeitet? Welche allg. Formel
gilt?

Aufgabe 4.2:
Angenommen der Erdumfang betrage am Äquator genau 40‘000 km. Um wie viel länger würde eine
Schnur, die genau 1 Meter über dem Boden um den Äquator gespannt wird? Schätzen Sie zuerst das
Resultat. Tipp: Es lohnt sich, dass die Aufgabe allgemein gelöst wird, in dem Sie den Erdradius mit R
bezeichnen.

© Josef Schuler 37 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

4.2 Kreisteile
Kreisring
Ringbreite: 𝑏 =𝑅−𝑟
𝑟+𝑅
Mittlerer Radius: 𝑟𝑚 = 2
Fläche: 𝐴 = 𝑅 2 𝜋 − 𝑟 2 𝜋 = (𝑅 + 𝑟)𝜋𝑏 = 2𝜋𝑟𝑚 𝑏

Aufgabe 4.3:
a) Beweisen Sie: 𝑅 2 𝜋 − 𝑟 2 𝜋 = (𝑅 + 𝑟)𝜋𝑏 = 2𝜋𝑟𝑚 𝑏
b) Beschreiben Sie diese Fläche A mit einer Viereckfläche.

Musterbeispiele: S. 59 ff. in Marthaler II.

Kreisbogen, Kreissektor und Kreissegment


b α 2πr∙α πr∙α
Siehe Kap. 1.2: b ∶ 2πr = α ∶ 360° ⟺ 2πr = 360° ⟺ b ∙ 360° = 2πr ∙ α ⇒ b = = 180°
360°

𝛂∙𝝅𝒓𝟐
Für Kreissektor: 𝛂 ∶ 𝟑𝟔𝟎° = 𝐀 𝐒𝐊 ∶ 𝝅𝒓𝟐 ⇒ 𝐀 𝐒𝐊 ∙ 𝟑𝟔𝟎° = 𝛂 ∙ 𝝅𝒓𝟐 ⇒ 𝐀 𝐒𝐊 = 𝟑𝟔𝟎°

2𝑟𝜋𝛼 𝑟𝜋𝛼
Kreisbogen: 𝑏= = 180°
360°

𝑟 2 𝜋𝛼 1
Kreissektor: 𝐴𝑆𝐾 = 𝑜𝑑𝑒𝑟 2 𝑏𝑟
360°

Kreissegment: 𝐴𝑆𝑒𝑔𝑚𝑒𝑛𝑡 = 𝐴𝑆𝑒𝑘𝑡𝑜𝑟 − 𝐴𝐷𝑟𝑒𝑖𝑒𝑐𝑘

𝑟 2 𝜋𝛽 𝑠(𝑟−ℎ)
𝐴𝑆𝑔 = −
360° 2

Musterbeispiele: S. 62 ff in Marthaler II.

Aufgabe 4.4:
a) Beschreiben Sie die Sektorfläche mit der Fläche einer bekannten geometrischen Figur.
b) Beweisen Sie die Sektorfläche mit Hilfe Proportionen aus Kap. 1.2.

© Josef Schuler 38 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

4.3 Aufgaben

Aufgabe 4.5:
1) Ein Kreis hat eine Fläche von 1200 cm2. Wie gross ist sein Umfang?

2) Gegeben ist ein Kreis mit Mittelpunkt M und Radius r = 2 m. Der Punkt P ist 6 m vom Kreiszent-
rum entfernt. Von diesem Punkt P aus wird eine Tangente an den Kreis gelegt. Die Tangente be-
rührt den Kreis im Punkt T. Berechnen Sie die Streckenlänge PT. Tipp: Machen Sie eine Skizze.

3) Im Quadrat mit der Seitenlänge s ist ein gleichseiti-


ges Dreieck mit der Seitenlänge s eingezeichnet.
Drücken Sie die Summe der beiden schwarzen Flä-
chen mit der Variablen s aus.

4) Aus einem Kreis mit dem Radius 5 m soll das


grösstmögliche Quadrat herausgeschnitten werden.
Berechnen Sie die Seitenlänge des Quadrates.

5) Ein Auto fährt mit einer konstanten Geschwindigkeit von 75 km/h. Die Autoräder haben einen
Durchmesser von 680 mm.
a) Wie viel Mal drehen sich die Räder in 1.5 Stunden?
b) Wie lange dauert eine Radumdrehung?

6) Aus einem Kreis mit r = 8 cm wird ein Kreissektor von 280 herausgeschnitten. Berechnen Sie die
Fläche des Kreissektors.

7) Von einem Kreis sind der Zentriwinkel  = 3290 und die Länge des Kreisbogens b = 12,6 cm be-
kannt. Berechnen Sie den Radius r.

8) Berechnen Sie die markierte Fläche als Funktion von


s. Die Seitenlänge des Quadrates ist s, die Halbkreise
haben einen Radius von s/4 und die Viertelkreise ha-
ben einen Radius von s/2.

Weitere Aufgaben: S. 63 ff. in Marthaler II.

© Josef Schuler 39 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

4.4 Lösungen

Aufgabe 4.1:
𝟐𝟐
Diskussion: 𝝅 = 𝟑, 𝟏𝟒𝟏𝟓𝟗 … … … … . 𝒖𝒏𝒅 𝝅 ≈ 𝟕 = 𝟑, 𝟏𝟒𝟐𝟖𝟓𝟕𝟏𝟒𝟐𝟖𝟓𝟕 ….
 Zahlenarten:
o 𝝅 = 𝟑, 𝟏𝟒𝟏𝟓𝟗 …. ist eine irrationale Zahl, d.h. sie ist nicht als Bruch darstellbar. Damit ist
ihre Dezimalzahldarstellung unendlich und nicht periodisch.
𝟐𝟐
o 𝟕 ist ein Bruch und damit eine rationale Zahl (mit Q abgekürzt). In diesem Fall handelt es
sich um einen unendlichen periodischen Bruch.

 Relativer Fehler:
𝟐𝟐
𝒏𝒆𝒖𝒆𝒓 𝑾𝒆𝒓𝒕−𝒂𝒍𝒕𝒆𝒓 𝑾𝒆𝒓𝒕 −𝝅
o = 𝟕
= 𝟎, 𝟎𝟎𝟎𝟒𝟎𝟐.
𝒂𝒍𝒕𝒆𝒓 𝑾𝒆𝒓𝒕 𝝅

o D.h. der relative Fehler, der gemacht wird beim Verwenden des Näherungswertes ist ca.
0,04%.

Aufgabe 4.2:
Erdumfang bei Erdradius R in Metern angegeben: 𝑈𝑅 = 2𝑅𝜋
Erdumfang bei einem um 1 Meter erhöhten Erdradius R + 1: 𝑈𝑅+1 = 2(𝑅 + 1)𝜋 = 2𝑅𝜋 + 2𝜋
Die Differenz beträgt somit 2 Meter und ist egal, ob diese Schnur 1 Meter über einer Cola Büchse
oder über dem Äquator liegt.

Aufgabe 4.3:
(𝑅+𝑟)
a) 𝑅 2 𝜋 − 𝑟 2 𝜋 = (𝑅 2 − 𝑟 2 )𝜋 = (𝑅 + 𝑟)(𝑅 − 𝑟)𝜋 = 2 (𝑅 − 𝑟)𝜋 = 2𝜋𝑟𝑚 𝑏 = (𝑅 + 𝑟)𝑏𝜋
2
b) Die Fläche entspricht einer Trapezfläche mit Grundlinie 2r, Decklinie 2R und Höhe b. Die Flä-
2𝑅𝜋+2𝑟𝜋 (𝑅+𝑟)
che des Trapezes ist dann ∙ 𝑏 = 2𝜋 ∙ 𝑏 = 2𝜋𝑟𝑚 𝑏.
2 2

Aufgabe 4.4:
a) Die Sektorfläche entspricht der Fläche eines Dreiecks mit Grundlinie b.
α∙r2 π 1 α∙rπ 1
b) α ∶ 360° = ASK ∶ r 2 π ⟺ 360° ∙ ASK = α ∙ r 2 π ⟺ ASK = = 2 r ∙ 180° = 2 br
360°

Aufgabe 4.5:
𝐴 𝐴
1) 𝐴 = 𝑟 2 𝜋 ⇒ 𝑟 = √𝜋 und 𝑈 = 2𝑟𝜋 = 2√𝜋 ∙ 𝜋 = 2√𝐴 ∙ 𝜋 = 2√1200 ∙ 𝜋 = 122,80 𝑐𝑚.

2) Das Dreieck M P T ist ein rechtwinkliges Dreieck mit dem rechten Winkel beim Punkt T. Die Sei-
ten PM und MT sind mit 6 m bzw. 2 m gegeben. Somit gilt für die Seite 𝑃𝑇 = √62 − 22 =
5,66 𝑚.

3) Der Zentriwinkel der schwarzen Kreissektoren ist jeweils 300. Somit bilden diese zwei Kreissekto-
𝑠2
ren einen 600 Ausschnitt eines Kreises mit Radius s, und somit ist 𝐴 = 𝜋.
6

10 10
4) 𝑠√2 = 10 ⇒ 𝑠 = = √2 = 5√2 = 7,07 𝑚.
√2 2

5) a) 52'669 mal b) 0.1 Sek.

© Josef Schuler 40 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

6) A = 15.64cm2.

𝑏∙360 12,6∙360 𝑈
7) 𝑈 = = und 𝑈 = 2𝑟𝜋 ⇒ 𝑟 = 2𝜋 = 2,194 𝑐𝑚.
329 329

s 2 s 2 s2
8) A = (2) π − 2 ∙ (4) π = 8
π

© Josef Schuler 41 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

5. Zentrische Streckung – Strahlensätze


5.1 Zentrische Streckung

Definition: Bei der zentrischen Streckung wird das Originalbild vergrössert oder verkleinert. Das Bild
wird jeweils um den Faktor k verändert.

𝐴𝑏𝑏𝑖𝑙𝑑
Der Streckungsfaktor k ist das Verhältnis 𝑂𝑟𝑖𝑔𝑖𝑛𝑎𝑙

𝐵 ′ 𝐶 ′ 𝐴′ 𝐶 ′ 𝐴′ 𝐵 ′
= = =𝑘
̅̅̅̅
𝐵𝐶 ̅̅̅̅
𝐴𝐶 ̅̅̅̅
𝐴𝐵

𝑎′ 𝑏′ 𝑐′
= = =𝑘
𝑎 𝑏 𝑐

|𝑘| > 1 Vergrösserung


|𝑘| < 1 Verkleinerung
𝑘<0 Punktspiegelung an Z

Eigenschaften der zentrischen Streckung:



 Gleichsinnige Abbildung: Die Orientierung bleibt erhalten
 Parallelentreue: Parallele Geraden bleiben parallel
 Winkeltreue: Das Bild eines Winkels ist stets ein Winkel gleicher Grösse.
 Verhältnistreue: Das Verhältnis der Längen sich entsprechender Seiten bleibt erhalten.
So ist der Quotient aus der Länge der Bildstrecke und der Länge der
Originalstrecke konstant und gleich dem Streckungsfaktor k.

© Josef Schuler 42 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

5.2 Strahlensätze

Eigenschaften der zentrischen Streckung:

 Ein Dreieck wird von einem Punkt S aus mit einem positiven Streckungsfaktor k gestreckt
𝐴𝐵 und ̅̅̅̅̅
dann bilden ̅̅̅̅ 𝐴’𝐵 ‘ ein Parallelenpaar.
 Die Strahlensätze machen Aussagen über gleiche Streckungsverhältnisse und sie folgend aus
den Eigenschaften der zentrischen Streckung
1. Strahlensatz (ohne Parallelenabschnitte)

1 1
𝑆𝐴: ̅̅̅̅
̅̅̅̅ 𝑆𝐵 : ̅̅̅̅̅
𝑆𝐴′ = 𝑘 und ̅̅̅̅ 𝑆𝐴: ̅̅̅̅
𝑆𝐵′ = 𝑘 ergeben ̅̅̅̅ 𝑆𝐵 : ̅̅̅̅̅
𝑆𝐴′ = ̅̅̅̅ 𝑆𝐵′

𝑺𝑨: 𝑺𝑨′ = 𝑺𝑩: 𝑺𝑩′


und
𝑺𝑨: 𝑨𝑨′ = 𝑺𝑩: 𝑩𝑩′

Musterbeispiele:

5: (5 + 4) = 3: (3 + 𝑥) ⇒ 5(3 + 𝑥) = 3(5 + 4) 8: 𝑟 = 10: 6 ⇒ 10𝑟 = 48 ⇒ 𝑟 = 4,8


⇒ 15 + 5𝑥 = 27 ⇒ 𝑥 = 2,4
Resp.
5: 4 = 3: 𝑥 ⇒ 12 = 5𝑥 ⇒ 𝑥 = 2,4

© Josef Schuler 43 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

2. Strahlensatz (mit Parallelenabschnitte)

𝑺𝑨: 𝑺𝑨′ = 𝑨𝑩: 𝑨′𝑩′


und
𝑺𝑩: 𝑺𝑩′ = 𝑨𝑩: 𝑨′𝑩′
Musterbeispiele:

5: (5 + 4) = 6: 𝑦 ⇒ 5𝑦 = 6(5 + 4) ⇒ 5𝑦 = 54 10: 𝑠 = 6: 4 ⇒ 6𝑠 = 40 ⇒ 𝑠 = 6 2⁄3


⇒ 𝑦 = 10,8
Resp.

8: 𝑠 = 𝑟: 4 ⇒ 8: 𝑠 = 4,8: 4 ⇒ 4,8𝑠 = 32
32 320 40
⇒𝑠= = = = 6 2⁄3
4,8 48 6

Musterbeispiele: S. 71 in Marthaler II.

© Josef Schuler 44 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

5.3 Aufgaben
Aufgabe 5.1:

1) Berechnen Sie die Breite x des Flusses.

2) Berechnen Sie die Fläche des einge-


zeichneten Rechtecks.

3) Berechnen Sie die schraffierte Fläche.


DE = 8 m
AE = 20 m
CD = 6 m

4) Berechnen Sie die grau schraffierte Fläche.

© Josef Schuler 45 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

5) Wie lang ist die Seite a im skizzierten


rechtwinkligen Dreieck ABC?
Es gilt: AD = 24cm, DE = 10cm, EC = 5.2cm

6) Hält man einen Massstab 48 cm vom Auge weg, so ist ein 600 m entfernter Sendeturm gerade
20 cm hoch auf dem Massstab abgebildet. Wie hoch ist der Turm, wenn man die Augenhöhe des
Beobachters vernachlässigt?

Weitere Aufgaben: S. 79 ff. in Marthaler II.

5.4 Lösungen

Aufgabe 5.1:

1) x : (x + 14) = 4 : 18  x = 4 m.

2) 3 : 5 = (13 – FB) : 13  13- FB = 7,8 m  FB = 5,2  A = 5,2*3 = 15,6 m2.

6+15
3) AB : 6 = 20 : 8  AB = 15 und 𝐵𝐶 = √122 − 92 = √63 ⇒ 𝐴 = ∙ √63 = 83,34 𝑚2 .
2

1
4) Für Höhe des weissen Dreiecks gilt: 𝐴 = 9,9 = 2 ∙ ℎ ∙ 6 ⇒ ℎ = 3,3 𝑐𝑚.
14+6
Für die Grundlinie x des Trapezes gilt: x : 6 = 7,7: 3,3  x = 14 ⇒ 𝐴 = ∙ 4,4 = 44 𝑐𝑚2 .
2

5) 𝐴𝐸 = √242 + 102 = 26 und somit 10 ∶ 𝑎 = 26 ∶ 31,2 ⇒ 𝑎 = 12 𝑐𝑚.

6) 48 : 60‘000 = 20 : x  x = 25‘000 cm = 250 m. Resp. 48 : 600 = 20 : x  x = 250 m.

7) 3 : 5 = (13 – FB) : 13  13- FB = 7,8 m  FB = 5,2  A = 5,2*3 = 15,6 m2.

© Josef Schuler 46 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

6. Ähnlichkeit – Gleichheit – Kongruenz


6.1 Einführung

 Zwei ebene Figuren sind flächengleich (=), wenn ihr Flächeninhalt gleich ist

= =
 Zwei Figuren sind ähnlich (~), wenn die Form ihrer Flächen übereinstimmen

~
 Zwei Figuren sind kongruent(≅), wenn die Form ihrer Flächen übereinstimmen und ihr Flä-
cheninhalt gleich ist.

Flächengleichheit:

Zwei Figuren sind die flächengleich wenn sie dieselbe Fläche einschliessen.

Kongruenz:

Zwei Dreiecke sind kongruent wenn sie in


1. drei Seiten übereinstimmen (sss)
2. zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel übereinstimmen (sws)
3. zwei Seiten und dem der längeren Seite gegenüberliegenden Winkel übereinstimmen (ssw)
4. einer Seite und zwei Winkeln übereinstimmen (wsw)

1. sss 2. sws 3. ssw 4. wsw

© Josef Schuler 47 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

6.2 Ähnlichkeit

Definition: Geometrische Abbildungen, die sich aus einer zentrischen Streckung und einer Kongru-
enzabbildung zusammensetzen lasen, heissen Ähnlichkeitsabbildung.

Definition: Zwei Figuren F1 und F2 sind sich ähnlich, wenn die eine Figur durch eine Ähnlichkeitsab-
bildung in die andere überführt werden kann.

Eigenschaften von ähnlichen Figuren:

Eigenschaften von ähnlichen Figuren:


 Sich entsprechende Winkel sind gleich gross:
𝛼 = 𝛼 ′, 𝛽 = 𝛽′
 Sich entsprechende Streckenverhältnisse sind konstant:
𝑎 𝑏
= …=𝑘
𝑎′ 𝑏′
 Die Flächeninhalte verhalten sich wie die Quadrate der Verhältnisse sich entsprechender
Strecken:
𝐴 𝑎 2 𝑏 2
= ( ) = ( ) … = 𝑘2
𝐴′ 𝑎′ 𝑏′

Bemerkung: Die Volumina verhalten sich kubisch:


𝑉 𝑎 3 𝑏 3
= ( ) = ( ) … = 𝑘3
𝑉′ 𝑎′ 𝑏′

Beispiel:
a) Ein Bild wird mit einer Lichtquelle an eine
Wand projiziert. Wie hoch ist die Projekti-
on H?

Lösung:
1
300 ∙ 2
𝐻: 0,5 = 300: 3 ⇒ 𝐻 = = 50
3
Resultat: Die Projektion H beträgt 50 cm.

b) Wie gross ist der Flächeninhalt des Origi-


nalbildes B, wenn die Projektionsfläche A =
2m2 ist?

Lösung:
Aus a) wissen wir, dass der Streckungsfaktor k
= 100 beträgt, also k2 = 10‘000
Die Fläche A ist 10‘000 mal grösser als die Flä-
che B, resp. B ist 10‘000 mal kleiner als A, also
B = 2 cm2.

© Josef Schuler 48 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Ähnlichkeit bei Dreiecken


 Hauptsatz:
Zwei Dreiecke sind ähnlich, wenn sie in zwei Winkel übereinstimmen
 Zwei Dreiecke sind sich ähnlich wenn sie im Verhältnis entsprechender Seiten übereinstim-
men
 Zwei Dreiecke sind sich ähnlich, wenn sie im Verhältnis zweier entsprechender Seiten und ih-
rem eingeschlossenen Winkel übereinstimmen.
 Zwei Dreiecke sind sich ähnlich, wenn sie im Verhältnis zweier entsprechender Seiten und im
Gegenwinkel der jeweils grösseren Seite übereinstimmen.

Musterbeispiele: S. 74 ff in Marthaler II.

6.3 Goldener Schnitt


Definition: Ein Punkt T teilt die Strecke a nach dem Goldenen Schnitt, wenn sich die kürzere Teils-
trecke zur längeren gleich verhält, wie die längere Teilstrecke zur ganzen Strecke.

D.h. es gilt das Verhältnis: (a – x) : x = x : a (*)

Beim goldenen Schnitt heisst die längere Teilstrecke x Major:

𝑎
𝑥= (√5 − 1) ≈ 0,6180𝑎
2

Die kürzere Teilstrecke a-x heisst Minor:

𝑎
𝑎−𝑥 = (3 − √5) ≈ 0,382𝑎
2

Aufgabe 6.1: Beweisen Sie den Wert für x resp. a – x indem Sie das Verhältnis (*) auf x auflösen.

Musterbeispiele: S. 78 in Marthaler II.

© Josef Schuler 49 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

6.4 Aufgaben
Aufgabe 6.2:

1) Die beiden Dreiecke sind ähnlich. Zeich-


nen Sie das Streckungszentrum und be-
rechnen Sie den Streckungsfaktor k. Da-
bei dürfen Sie Strecken aus dem Dia-
gramm heraus messen.

2) In der Figur gelten die folgenden Stre-


ckenlängen: AE = 5 cm, BC = 2 cm, AD = 9
cm, CD = 6 cm. Berechnen Sie die Stre-
ckenlängen AB und BE. Die Geraden BE
und CD sind parallel.

3) Zwei Rechtecke sind ähnlich. Das erste Rechteck ist 60 cm lang und 40 cm breit. Das zweite
Rechteck hat eine Länge von 0,4 m. Berechnen Sie die Fläche und den Umfang des zweiten
Rechtecks und geben Sie die Resultate in m resp. m2 an.

4) Von einem rechtwinkligen Dreieck kennen wir die beiden Kathetenlängen: a = 5 cm, b = 12 cm.
Dieses Dreieck wird mit dem Faktor k = 1,6 gestreckt. Berechnen Sie
a) die Länge der gestreckten Hypothenuse c’.
b) die Fläche des gestreckten Dreiecks A’.

Weitere Aufgaben: S. 79 ff. in Marthaler II.

© Josef Schuler 50 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

6.5 Lösungen

Aufgabe 6.1:

(𝑎 − 𝑥): 𝑥 = 𝑥: 𝑎 ⇒ 𝑥 2 = 𝑎(𝑎 − 𝑥) = 𝑎2 − 𝑎𝑥 ⇒ 𝑥 2 + 𝑎𝑥 − 𝑎2 = 0

−𝑏 ± √𝑏 2 − 4𝑎𝑐 −a ± √𝑎2 + 4𝑎2 −a ± √5𝑎2 −a ± a√5 a(−1 ± √5)


𝑥= = = = =
2𝑎 2 2 2 2

a(√5−1) a
Wir betrachten nur die positive Lösung: 𝑥 = = (√5 − 1)
2 2

Für die kürzere Teilstrecke a-x gilt:

a a√5 a 3a a√5 a
𝑎 − 𝑥 = a − (√5 − 1) = a − + = − = (3 − √5)
2 2 2 2 2 2

Aufgabe 6.2:

1) Der Streckungsfaktor k = 2,6.

10
2) AB = 2,5 cm und BE  cm.
3

3) A = 0,107 m2; U = 1,33 m.

5∙12
4) c’ = 1,6*13 = 20,8cm; 𝑨′ = 1,62 ∙ = 2,56 ∙ 30 = 76,8 cm2
2

© Josef Schuler 51 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

III. Stereometrie
Die Stereometrie ist die Lehre der (geometrischen) Körper.

In gewissen Abschnitten brauchen wir ein wenig Trigonometrie. Die Trigonometrie werden wir aber
erst später behandeln. Daher werden wir in einem ersten Durchlauf die Teile, die die Trigonometrie
brauchen weglassen.

7. Grundlagen
Cf. Marthaler II, S. 177 ff.
In Stichworten sind die folgenden Teile relevant:

 Abwicklung eines Körpers.


 Punktmengen im Raum.
 Lage von Punktmengen im Raum.
 Winkel im Raum.

Musterbeispiel: S. 180 in Marthaler II.

 Diverse Bezeichnungen:
o Volumen V
o Oberfläche S (oder oft auch O oder Ao)
o Deckfläche D (oder AD)
o Mantelfläche M (oder AM)
o Grundfläche G (oder AG)

 Satz von Cavalieri

Oder mit den Kartenstapel schön illustriert:

© Josef Schuler 52 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

 Weitere Grundformeln lauten:


o Oberfläche = Summe aller Flächen.
o Oberfläche = Mantel- + Grund- + Deckfläche, d.h. 𝐒 = 𝐌 + 𝐆 + 𝐃.

 Für gerade Körper gilt zusätzlich:


o Volumen = Grundfläche mal Höhe, d.h. 𝐕 = 𝐆 ∙ 𝐡
o Deckfläche = Grundfläche, d.h. 𝐃 = 𝐆.
o Oberfläche = Mantel plus 2-mal die Grundfläche, d.h. 𝐒 = 𝐌 + 𝟐 ∙ 𝐆.

 Für spitze Körper gilt zusätzlich:


𝟏
o Volumen = Grundfläche mal Höhe, d.h. 𝐕 = 𝟑 𝐆 ∙ 𝐡
o Deckfläche = 0, d.h. 𝐃 = 𝟎.
o Oberfläche = Mantel plus die Grundfläche, d.h. 𝐒 = 𝐌 + 𝐆.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 182 in Marthaler II.

© Josef Schuler 53 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

8. Prisma und Zylinder

8.1 Prisma

 Ein Prisma entsteht durch die Verschiebung eines Polygons.


 Ein Prisma ist ein Körper mit zwei parallelen kongruenten (Grund-)Flächen.
 Die Grundflächen sind Polygone
 Bei einem geraden Prisma stehen alle Seitenflächen senkrecht auf den Grundflächen.
 Würfel und Quader sind die zwei bekanntesten Prismen.

Allgemein gilt: 𝐕 = 𝐆 ∙ 𝐡 𝐒=𝐌+𝟐∙𝐆 𝐃 = 𝐆.

Die zwei bekanntesten Prismen: Würfel und Quader

Würfel = Gerader Körper mit 6 kongruenten Quadraten als Seitenflächen

𝐆 = 𝐚𝟐
𝐞 = 𝐚 ∙ √𝟑
𝐌 = 𝟒 ∙ 𝐚𝟐
𝐕 = 𝐚𝟑
𝟐
𝐒=𝟔∙𝐚

Quader = Gerader Körper mit 3 Paare zueinander kongruenten und parallelen Rechtecken als
Seitenflächen

𝐆=𝐚∙𝐛
𝐞 = √𝐚𝟐 + 𝐛 𝟐 + 𝐜 𝟐
𝐌 = 𝟐(𝐚 ∙ 𝐜 + 𝐛 ∙ 𝐜)
𝐕=𝐚∙𝐛∙𝐜
𝐒 = 𝟐(𝐚 ∙ 𝐛 + 𝐚 ∙ 𝐜 + 𝐛 ∙ 𝐜)

Bemerkung:
Die Berechnung der Körperdiagonale (räumlicher Pythagoras) haben wir schon im Kap. 2.5 bespro-
chen.

Musterbeispiele: S. 185 in Marthaler II.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 194 in Marthaler II.

© Josef Schuler 54 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Allgemeines gerades (n-seitiges) Prisma


Definition: Ein gerades n-seitiges Prisma (kurz Prisma genannt) wird begrenzt von:
 Zwei kongruenten und zu einander parallelen n-Eckflächen.
 n Rechtecke als Seitenflächen.

Es gelten die oben erwähnten Grundformeln: 𝐕 = 𝐆 ∙ 𝐡 𝐒 =𝐌+𝟐∙𝐆 𝐃 = 𝐆.

Aufgabe 8.1:
a) Leiten Sie die spezifischen Formeln für ein regelmässiges dreiseitiges Prisma (d.h. die Grundflä-
che ist ein gleichseitiges Dreieck) mit Kantenlänge a und Körperhöhe h her.

Regelmässiges dreiseitiges Prisma

𝐆=

𝐌= 𝐕=

𝐒=

b) Leiten Sie die spezifischen Formeln für ein regelmässiges sechsseitiges Prisma (d.h. die Grundflä-
che ist ein regelmässiges 6-Eck) mit Kantenlänge a und Körperhöhe h her.

regelmässiges sechsseitiges Prisma

𝐆=

𝐌= 𝐕=

𝐒=

Schiefes Prisma
Wegen dem Satz von Cavalieri gilt für das Volumen V eines schiefen Prismas ebenfalls: 𝐕 = 𝐆 ∙ 𝐡
Die allgemeinen Formeln für die Oberfläche, d.h. 𝐒 = 𝐌 + 𝟐 ∙ 𝐆 sowie die Gleichheit von Deck- und
Grundfläche, d.h. 𝐃 = 𝐆 gelten ebenfalls. Die Bestimmung der Mantelfläche ist aber i.d.R. nur mit
grossem Aufwand möglich. Wir werden keine Aufgaben zu diesem Thema machen, die über die
Grundformeln ausgehen.

Musterbeispiele: S. 189 in Marthaler II.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 196 in Marthaler II.

© Josef Schuler 55 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

8.2 Zylinder

 Ein Zylinder ist ein Körper mit zwei kongruenten und parallelen Kreisen als (Grund-) Flä-
chen.
 Bei einem geraden Zylinder stehen alle Seitenlinien senkrecht auf den Grundflächen,
m.a.W. die Gerade durch die Kreismittelpunkte der Grund- und Deckfläche ist Rotations-
achse.

Gerader Kreiszylinder
Allgemein gilt: 𝐕 = 𝐆 ∙ 𝒉 𝐒 = 𝟐𝐆 + 𝑴 𝐆=𝐃
Gerader Zylinder

𝐆 = 𝛑 ∙ 𝐫𝟐
𝐕 = 𝛑 ∙ 𝐫𝟐 ∙ 𝐡
𝐌 = 𝟐𝛑 ∙ 𝐫 ∙ 𝐡
𝐝𝟐
𝐒 = 𝟐𝛑 ∙ 𝐫(𝐫 + 𝐡) 𝐕=𝛑∙ ∙𝐡
𝟒
𝐒 = 𝟐𝛑𝐫 𝟐 + 𝟐𝛑𝐫𝐡

Gerader Hohlzylinder
𝐆 = 𝛑(𝐫𝟐𝟐 − 𝐫𝟏𝟐 )

𝐌𝟏 = 𝟐𝛑 ∙ 𝐫𝟏 ∙ 𝐡
𝐌𝟐 = 𝟐𝛑 ∙ 𝐫𝟐 ∙ 𝐡

𝐒 = 𝟐𝛑(𝐫𝟐𝟐 − 𝐫𝟏𝟐 ) + 𝟐𝛑 ∙ 𝐡 (𝐫𝟏 + 𝐫𝟐 )

𝐖𝐚𝐧𝐝𝐝𝐢𝐜𝐤𝐞 𝐚 = 𝐫𝟐 − 𝐫𝟏

𝐕 = 𝛑 ∙ 𝐡(𝐫𝟐𝟐 − 𝐫𝟏𝟐 )

Schiefer Kreiszylinder
Wegen dem Satz von Cavalieri gilt für das Volumen des schiefen Kreiszylinders: 𝐕 = 𝐆 ∙ 𝒉.
Ebenso gelten die allgemeinen Formeln für die Oberfläche und der Gleichheit von Deck- und Grund-
fläche. Die Berechnung des Mantels ist aber wiederum viel schwieriger und ausserhalb unseres
Lehrplans.

Musterbeispiele: S. 192 in Marthaler II.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 198 in Marthaler II.

© Josef Schuler 56 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

8.3 Aufgaben
Aufgabe 8.2:

1) Ein Würfel hat eine Gesamtoberfläche von 60‘000 cm2. Wie viele Liter fasst der Würfel? (Die
Wandstärke wird vernachlässigt.)

2) Ein gerades Prisma hat als Grundfläche ein gleichschenkliges Trapez. Die Parallelseiten des Tra-
pezes messen 12 m resp. 6 m und die beiden Schenkel je 6 m. Man giesst 20‘000 Liter in das
Prisma. Wie hoch steht das Wasser?

3) Gegeben ist ein Würfel mit der Gesamtkantenlänge 60 cm. Berechnen Sie die Körperdiagonale
dieses Würfels.

4) Berechnen Sie das Volumen des herausgeschnit-


tenen Keils.

5) Der Bohrkopf einer Tunnelbohrmaschine hat ei-


nen Durchmesser von 9,43 m. In einer bestimm-
ten Gesteinsschicht beträgt der tägliche Vortrieb
20 m. Das Ausbruchsmaterial wird zu einem
Damm aufgeschüttet. Der Querschnitt des Damms
ist ein gleichschenkliges Trapez. Wie viele Meter
beträgt der Längenzuwachs x des Damms pro
Tag?

6) Gegeben ist der Körper auf der rechten Seite.


a) Berechnen Sie das Volumen als Funktion von
a.
b) Berechnen Sie die Oberfläche als Funktion von
a.
c) Berechnen Sie den Oberflächenzuwachs,
wenn die Körperhöhe um a erhöht wird.

© Josef Schuler 57 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

7) Eine Uhr können wir vereinfacht als einen geraden Zylinder betrachten. Die Firma Swatch wirbt
mit dem Slogan: „30% more swatch“. Dies weil der Durchmesser wie die Höhe der Uhr um 30%
vergrössert wurden. Wie viel Prozent nimmt dabei das Volumen der Uhr zu?

8) Gegeben ist der Körper auf der rechten Seite.


a) Berechnen Sie das Volumen als Funktion von
a.
b) Berechnen Sie die Oberfläche als Funktion von
a.

9) Aus einem Würfel mit der Kantenlänge s =12 cm


wurde auf jeder Seite ein Quader herausgeschnit-
ten. Die herausgeschnittenen Quader sind unter-
einander kongruent. Berechnen Sie die Länge der
dritten Kante der herausgeschnittenen Quader,
wenn man weiss, dass das Volumen des Restkör-
pers 1611 cm3 beträgt.

© Josef Schuler 58 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

8.4 Lösungen
Aufgabe 8.1:
a)
Regelmässiges dreiseitiges Prisma
𝐚𝟐
𝐆= ∙ √𝟑
𝟒
𝐚𝟐
𝐌 =𝟑∙𝐚∙𝐡 𝐕= ∙ 𝐡 ∙ √𝟑
𝟒
𝐚
𝐒= (𝐚 ∙ √𝟑 + 𝟔 ∙ 𝐡)
𝟐

b)
regelmässiges sechsseitiges Prisma
𝟑√𝟑 𝟐
𝐆= ∙𝐚
𝟐
𝟑𝐚𝟐
𝐌 =𝟔∙𝐚∙𝐡 𝐕= ∙ 𝐡 ∙ √𝟑
𝟐

𝐒 = 𝟑 ∙ 𝐚(𝐚 ∙ √𝟑 + 𝟐 ∙ 𝐡)

Aufgabe 8.2:
1) 𝑆 = 60′ 000 = 6𝑎 2 ⇒ 𝑎 = 100 ⇒ 𝑉 = 106 𝑐𝑚3 = 103 𝑑𝑚3 = 1000 𝐿𝑖𝑡𝑒𝑟

2) Höhe des Trapezes h:


6+12
ℎ = √62 − 32 = √27 = 3√3 ⇒ 𝐴𝑇𝑟𝑎𝑝𝑒𝑧 = 2 ∙ √27 = 46,765372 𝑚2 = 4676,5372 𝑑𝑚2
Nun gilt: 𝑉𝑇𝑟𝑎𝑝𝑒𝑧 = 20′ 000 = 4676,5372 ∙ 𝑥 ⇒ 𝑥 = 4,277𝑑𝑚

3) Ein Würfel hat 12 Kanten, somit beträgt die Kantenlänge a = 5 cm ⇒ 𝑑 = 𝑎√3 = 8,66 𝑐𝑚

1 1
4) 𝑉 = 12 𝑉𝑍𝑦𝑙𝑖𝑛𝑑𝑒𝑟 = 12 ∙ 52 ∙ 𝜋 ∙ 8 = 52,36 𝑐𝑚3

9,432 10+8
5) 𝑉𝑍𝑦𝑙𝑖𝑛𝑑𝑒𝑟 = ∙ 𝜋 ∙ 20 ℎ𝐷𝑎𝑚𝑚 = √32 − 12 = √8 ⇒ 𝐴𝐷𝑎𝑚𝑚 = ∙ √8 = 9 ∙ √8
4 2
9,432
𝑉𝑍𝑦𝑙𝑖𝑛𝑑𝑒𝑟 = ∙ 𝜋 ∙ 20 = 𝑉𝐷𝑎𝑚𝑚 = 𝐴𝐷𝑎𝑚𝑚 ∙ 𝑥 ⇒ 𝑥 = 54,87 𝑚
4

3𝜋 7𝜋
6) a) 𝑉 = (6 + ) 𝑎3 = 8,36𝑎3 b) 𝑆 = (16 + ) 𝑎2 = 26,99𝑎2 c) 𝑆𝑍𝑢𝑤𝑎𝑐ℎ𝑠 = 4𝑎2 + 𝜋𝑎2 =
4 2
7,14𝑎2

7) 𝑉𝑍𝑢𝑤𝑎𝑐ℎ𝑠 𝑖𝑛 % = (1,33 𝑉 − 𝑉) ∙ 100 = 119,7%

8) a) 𝑉 = 9𝑎3 b) 𝑆 = 36𝑎2

9) 𝑉𝑊ü𝑟𝑓𝑒𝑙 = 123 = 1728


19,5
6 ∙ 𝑉𝐿𝑜𝑐ℎ = 1728 − 1611 = 117 ⇒ 𝑉𝐿𝑜𝑐ℎ = 19,5 ⇒ 𝐿𝑜𝑐ℎ𝑇𝑖𝑒𝑓𝑒 = = 3,25 𝑐𝑚
2∙3

© Josef Schuler 59 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

9. Spitze Körper
𝟏
Allgemein für spitze Körper mit Körperhöhe h und Grundfläche G gilt: 𝐕 = 𝟑 𝐆 ∙ 𝐡 𝐒=𝐆+𝐌

Frage: Warum 1/3?

Antwort: Siehe Marthaler II, S. 201 ff. Wir wenden den Satz zum Flächeninhalt von ähnlichen Flä-
chen und den Satz von Cavalieri an.

Aus dem Satz für ähnliche Flächen gilt:


𝐴1 𝑥 2 𝑥 2 𝐴2 𝑥 2 𝑥 2
= ( ) ⇒ 𝐴1 = 𝐺 ∙ ( ) resp. = ( ) ⇒ 𝐴2 = 𝐺 ∙ ( )
𝐺 ℎ ℎ 𝐺 ℎ ℎ

Also 𝐴1 = 𝐴2 und wegen dem Satz von Cavalieri 𝑉1 = 𝑉2 .

Nun betrachten wir exemplarisch ein dreiseitiges Prisma.

𝑉𝐼 = 𝑉𝐼𝐼 , weil die Grundflächen ABC resp. DEF und die Höhen gleich sind.

𝑉𝐼𝐼 = 𝑉𝐼𝐼𝐼 , weil die Grundflächen ABD resp. BED (halbe Rechtecke) und die Höhen gleich sind.
Somit sind alle 3 Volumina gleich somit ist eines 1/3 von V = GH

© Josef Schuler 60 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

9.1 Pyramide
Gerade Pyramide
 Eine Pyramide heisst gerade, wenn die Spitze der Pyramide senkrecht über dem Grund-
flächenmittelpunkt ist.

Aufgabe 9.1:
a) Leiten Sie die spezifischen Formeln für eine quadratische Pyramide (d.h. die Grundfläche ist ein
Quadrat) mit Kantenlänge a und Körperhöhe h her.

quadratische Pyramide
𝐆=

𝐌= 𝐕=

𝐒=

b) Leiten Sie die spezifischen Formeln für einen Tetraeder (d.h. alle Seitenflächen sind kongruente
gleichseitige Dreiecke) mit Kantenlänge a her.

Tetraeder
𝐆=

𝐌= 𝐕=

𝐒=

Schiefe Pyramide
Die obigen allgemeinen Formeln gelten auch für die schiefe Pyramide. Auch hier gilt, dass in der
Regel nur das Volumen gefragt ist.

Musterbeispiele: S. 204 ff in Marthaler II.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 211 in Marthaler II.

© Josef Schuler 61 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

9.2 Kegel
Gerader Kegel
 Ein Kegel ist eine Pyramide mit einer Kreisfläche als Grundfläche.
 Ein Kegel heisst gerade, wenn die Spitze des Kegels senkrecht über dem Kreismittelpunkt
ist.

𝟏 𝛑
Es gelten die allgemeinen Formeln für spitze Körper: 𝐕 = 𝟑 𝐆 ∙ 𝐡 = 𝟑 ∙ 𝐫 𝟐 ∙ 𝐡 𝐒 =𝐆+𝐌

gerader Kegel

𝐆 = 𝛑 ∙ 𝐫𝟐 𝐬 = √𝐫 𝟐 + 𝐡𝟐
𝐫 𝒓
𝐌 = 𝛑 ∙ 𝐫 ∙ 𝐬 (*) 𝛂 = 𝟑𝟔𝟎° ∙ 𝐬 = 𝟐 ∙ 𝝅 ∙ 𝒔 (**)

𝐒 = 𝛑 ∙ 𝐫(𝐫 + 𝐬) 𝛑 𝟐
𝐕= ∙𝐫 ∙𝐡
𝟑

(*) siehe Kap. 4.2, der Kreissektor berechnet sich analog der Dreiecksfläche A = ½gh.
𝒓
(**) 𝛂 ∶ 𝟑𝟔𝟎° = 𝟐𝝅𝒓 ∶ 𝟐𝝅𝒔 ⇒ 𝛂 ∶ 𝟑𝟔𝟎° = 𝒓 ∶ 𝒔 ⇒ 𝛂 = 𝒔 ∙ 𝟑𝟔𝟎°

Aufgabe 9.2:
a) Formulieren Sie die Mantelfläche in dem Sie s als Funktion vom Winkel und Radius setzen. Ach-
tung 2 Fälle, Winkel im Grad- oder Bogenmass!
b) Formulieren Sie die Mantelfläche in dem Sie r als Funktion vom Winkel und Mantellinie s setzen.
Achtung 2 Fälle, Winkel im Grad- oder Bogenmass!

Einbezug des Öffnungswinkels  und des Abwicklungs- resp. Zentriwinkel 

𝛗 𝐫 𝐫 𝛂 𝛗 𝛗
𝐬𝐢𝐧 𝟐 = 𝐬 und 𝐬 = 𝟑𝟔𝟎° ⇒ 𝛂 = 𝟑𝟔𝟎° ∙ 𝐬𝐢𝐧 𝟐 resp. 𝛂 = 𝟐𝛑 ∙ 𝐬𝐢𝐧 𝟐

𝛗 𝐫 𝐫
𝐬𝐢𝐧 = ⇒ 𝛗 = 𝟐𝐚𝐫𝐜𝐬𝐢𝐧
𝟐 𝐬 𝐬

𝛗 𝐫 𝐫
𝐭𝐚𝐧 𝟐 = 𝐡 ⇒ 𝛗 = 𝟐𝐚𝐫𝐜𝐭𝐚𝐧 𝐡

Schiefer Kegel
Für das Volumen V des schiefen Kegels mit Radius r und Höhe h gilt ebenfalls:
𝟏 𝛑
𝐕 = 𝟑 𝐆 ∙ 𝐡 = 𝟑 ∙ 𝐫𝟐 ∙ 𝐡 𝐒=𝐆+𝐌
Die Abwicklung ist nun – wie bei allen schiefen Körpern – nicht mehr so einfach zu berechnen. Da-
her lassen sich die anderen Werte nicht mehr so leicht berechnen, und wir verzichten darauf.

Musterbeispiele: S. 210 ff in Marthaler II.


Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 214 in Marthaler II.

© Josef Schuler 62 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

9.3 Lösungen

Aufgabe 9.1:
a)
quadratische Pyramide

𝐆 = 𝐚𝟐
𝟏 𝟐
𝐌 = 𝟐 ∙ 𝐚 ∙ 𝐡𝐬 𝐕= ∙𝐚 ∙𝐡
𝟑
𝐒 = 𝐚(𝐚 + 𝟐 ∙ 𝐡𝐬 )

b)
Tetraeder
𝐚𝟐
𝐆= ∙ √𝟑
𝟒
𝐚𝟑
𝟑 ∙ 𝐚𝟐 𝐕= ∙ √𝟐 (∗)
𝐌= ∙ √𝟑 𝟏𝟐
𝟒

𝐒 = 𝐚𝟐 ∙ √𝟑

Beweis von (*)


𝐚𝟐
Fläche der Grundfläche G = Fläche eines gleichseitigen Dreiecks, also 𝐆 = ∙ √𝟑
𝟒

Nun muss noch die rote Köperhöhe berechnet werden:

2/3 der Schwerelinie in der Grundfläche = 2/3 der Höhe in der


𝟐 𝒂 𝒂
Grundfläche, also ∙ √𝟑 = √𝟑
𝟑 𝟐 𝟑

𝒂 𝟐 𝒂𝟐 𝟐
Mit dem Pythagoras gilt: ℎ = √𝐚𝟐 − (𝟑 √𝟑) = √𝐚𝟐 − = 𝒂√𝟑
𝟑

𝟏 𝐚𝟐 𝟐 𝟏 𝐚𝟐 √𝟐 𝐚𝟑
Und damit 𝐕 = 𝟑 ∙ ∙ √𝟑 ∙ 𝒂√𝟑 = 𝟑 ∙ ∙ √𝟑 ∙ 𝒂 ∙ = 𝟏𝟐 ∙ √𝟐
𝟒 𝟒 √𝟑

Aufgabe 9.2:
r r 360° 2𝜋 2 ∙𝑟 2
a) α = 360° ∙ s ⇒ 𝑠 = 360° ∙ α ⇒ 𝑀 = 𝜋 ∙ 𝑟 2 ∙ resp. 𝑀 =
α α

r 𝑠∙𝛼 𝛼 𝛼 1
b) α = 360° ∙ s ⇒ 𝑟 = 360° ⇒ 𝑀 = 𝜋 ∙ 𝑠 2 ∙ 360° resp. 𝑀 = 𝜋 ∙ 𝑠 2 ∙ 2π = 2 𝑠 2 ∙ 𝛼

© Josef Schuler 63 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

10. Stumpfe Körper


10.1 Definition und Grundformeln

 Spitze Körper werden stumpf, wenn parallel zur Grundfläche die Spitze abgeschnitten
wird.
 Ist der Körper gerade, so ist der abgeschnittene ebenfalls gerade, entsprechendes gilt für
den schiefen Körper.
 Wir betrachten nur gerade stumpfe Körper.

Das Volumen V und die Oberfläche S von stumpfen geraden Körpern berechnet sich aus der Grund-
fläche G, der Deckfläche D und der Körperhöhe h:

𝐡
𝐕 = 𝟑 (𝐆 + √𝐆 ∙ 𝐃 + 𝐃)

𝑺=𝐆+𝐃+𝐌

Beweis: Wir betrachten die Zeichnung in Marthaler II, S. 215.

Die Zeichnung beschreibt die Situation für den Pyramidenstumpf, die nachfolgenden Formeln, Be-
rechnungen und Überlegungen gelten aber allgemein für beliebige Grundflächen.

𝐡+𝐱 𝐱 𝟏 𝟏
Offensichtlich beträgt das Volumen: 𝐕 = 𝟑 𝐆 − 𝟑 𝐃 = 𝟑 ((𝐡 + 𝐱)𝐆 − 𝐱𝐃) = 𝟑 (𝐡𝐆 + 𝐱(𝐆 − 𝐃))
Störend ist, dass die Formel von der Höhe x abhängig ist.

𝐆 (𝐱+𝐡)𝟐
Aus den Strahlensätzen resp. Sätzen zur Ähnlichkeit gilt: 𝐃 = (*)
𝐱𝟐

Aufgabe 10.1: Lösen Sie die Gleichung (*) auf x(G – D) auf und setzen Sie x(G – D) oben ein.

© Josef Schuler 64 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

10.2 Pyramidenstumpf
Wir betrachten zwei spezielle Pyramidenstümpfe:
 mit einer quadratischen Grundfläche
 mit einem gleichseitigen Dreieck als Grundfläche

Aufgabe 10.2:
a) Leiten Sie die spezifischen Formeln für einen quadratischen Pyramidenstupf (d.h. die Grund- und
Deckfläche sind Quadrate) mit den Quadratseiten a1, a2 und entweder mit der Körperhöhe h o-
der der Seitenhöhe hs her.

quadratischer Pyramidenstumpf

𝐆=
𝐒=

𝐌=

𝐕=
𝐃=

b) Leiten Sie für den quadratischen Pyramidenstumpf eine Formel für hs mit den Quadratseiten a1,
a2 und der Körperhöhe h her.

c) Leiten Sie die spezifischen Formeln für einen dreiseitigen Pyramidenstupf (d.h. die Grund- und
Deckfläche sind gleichseitige Dreiecke) mit den Dreiecksseiten a1, a2 und entweder mit der Kör-
perhöhe h oder der Seitenhöhe hs her.

regelmässiger dreiseitiger Pyramidenstumpf

𝐆=
𝐒=

𝐌=

𝐕=
𝐃=

d) Leiten Sie für den regelmässigen dreiseitigen Pyramidenstumpf eine Formel für hs mit den Drei-
ecksseiten a1, a2 und der Körperhöhe h her.

Musterbeispiel: S. 216 in Marthaler II.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 221 in Marthaler II.

© Josef Schuler 65 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

10.3 Kegelstumpf

Als weiteren stumpfen Körper betrachten wird den geraden Kegelstumpfs mit den Radien r1, r2 und
der Höhe h.

Aufgabe 10.3:
a) Leiten Sie die spezifischen Formeln für den geraden Kegelstumpf (d.h. die Grund- und Deckflä-
che sind Kreise) mit den Radien r1, r2 und entweder mit der Körperhöhe h oder der Seitenhöhe s
her.

gerader Kegelstumpf

𝐆=
𝐕=

𝐌=

𝐒=
𝐃=

b) Leiten Sie für den geraden Kegelstumpf eine Formel für s mit den Radien r1, r2 und der Körper-
höhe h her.

Musterbeispiele: S. 219 in Marthaler II.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 222 in Marthaler II.

© Josef Schuler 66 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

10.4 Lösungen

Aufgabe 10.1: 1. Lösungsvariante:

𝐆 (𝐱 + 𝐡)𝟐 𝐆 √𝐆 𝐱 + 𝐡
= 𝟐
⇒√ = = ⇒ 𝐱√𝐆 = 𝐱√𝐃 + 𝐡√𝐃 ⇒ 𝐱√𝐆 − 𝐱√𝐃 = 𝐡√𝐃
𝐃 𝐱 𝐃 √𝐃 𝐱

⇒ 𝐱(√𝐆 − √𝐃) = 𝐡√𝐃 ⇒ 𝐱(√𝐆 − √𝐃)(√𝐆 + √𝐃) = 𝐡√𝐃(√𝐆 + √𝐃) ⇒ 𝐱(𝐆 − 𝐃)


= 𝐡(√𝐃𝐆 + 𝐃)

Wir setzen nun x(G-D) in V ein:


𝟏 𝟏 𝐡
𝐕 = (𝐡𝐆 + 𝐱(𝐆 − 𝐃)) = (𝐡𝐆 + 𝐡(√𝐃𝐆 + 𝐃)) = (𝐆 + √𝐃𝐆 + 𝐃)
𝟑 𝟑 𝟑

2. Lösungsvariante:
𝐆 (𝐱 + 𝐡)𝟐
= ⇒ 𝐆 ∙ 𝐱 𝟐 = 𝐃 ∙ (𝐱 + 𝐡)𝟐 = 𝐃 ∙ (𝐱 𝟐 + 𝟐𝐱𝐡 + 𝐡𝟐 ) ⇒ (𝐆 − 𝐃)𝐱 𝟐 − 𝟐𝐱𝐃𝐡 − 𝐃𝐡𝟐 = 𝟎
𝐃 𝐱𝟐

𝟐𝐃𝐡 ± √𝟒𝐃𝟐 𝐡𝟐 + 𝟒((𝐆 − 𝐃) ∙ 𝐃𝐡𝟐 ) 𝟐𝐃𝐡 ± 𝟐𝐡√𝐃𝟐 + (𝐆 − 𝐃) ∙ 𝐃 𝐃𝐡 ± 𝐡√𝐆𝐃


𝐱 𝟏/𝟐 = = =
𝟐(𝐆 − 𝐃) 𝟐(𝐆 − 𝐃) (𝐆 − 𝐃)

𝐃𝐡−𝐡√𝐆𝐃
Da G > D ist und alle Variablen positiv sind, ist der Ausdruck negativ und diesen brauchen
𝐆−𝐃
wir nicht.
𝐃𝐡+𝐡√𝐆𝐃
Somit gilt: 𝐱 = und somit 𝐱(𝐆 − 𝐃) = 𝐃𝐡 + 𝐡√𝐆𝐃 = 𝐡(√𝐆𝐃 + 𝐃)
𝐆−𝐃

Aufgabe 10.2:
a)
quadratischer Pyramidenstumpf

𝐆 = 𝐚𝟏𝟐
𝐒 = 𝐚𝟏𝟐 + 𝟐(𝐚𝟏 + 𝐚𝟐 )𝐡𝐬 + 𝐚𝟐𝟐
𝐌 = 𝟐(𝐚𝟏 + 𝐚𝟐 )𝐡𝐬
𝟏
𝐕= ∙ 𝐡 ∙ (𝐚𝟏𝟐 + 𝐚𝟏 𝐚𝟐 + 𝐚𝟐𝟐 )
𝐃 = 𝐚𝟐𝟐 𝟑

𝐚𝟏 −𝐚𝟐 𝟐
b) 𝐡𝐬 = √𝐡𝟐 + ( )
𝟐

Somit könnte man in den obigen Formeln für M und S h s ersetzen.

© Josef Schuler 67 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

c)
regelmässiger dreiseitiger Pyramidenstumpf

𝐚𝟏𝟐
𝐆= √𝟑
𝟒 √𝟑 𝟐 𝟑
𝐒= (𝐚𝟏 + 𝐚𝟐𝟐 ) + (𝐚𝟏 + 𝐚𝟐 )𝐡𝐬
𝟑 𝟒 𝟐
𝐌= (𝐚 + 𝐚𝟐 )𝐡𝐬
𝟐 𝟏
√𝟑
𝐕= ∙ 𝐡 ∙ (𝐚𝟏𝟐 + 𝐚𝟏 𝐚𝟐 + 𝐚𝟐𝟐 )
𝐚𝟐𝟐 𝟏𝟐
𝐃= √𝟑
𝟒

𝟐 𝟐 𝟐
𝟏 √𝟑𝐚 −√𝟑𝐚 √𝟑 𝐚 −𝐚 𝟏 𝐚 −𝐚
d) 𝐡𝐬 = √𝐡𝟐 + (𝟑 ( 𝟏 𝟐 𝟐 )) = √𝐡𝟐 + ( 𝟑 ( 𝟏 𝟐 𝟐 )) = √𝐡𝟐 + 𝟑 (( 𝟏 𝟐 𝟐 )) =

𝟏
√𝐡𝟐 + (𝐚𝟏 − 𝐚𝟐 )𝟐
𝟏𝟐

Somit könnte man in den obigen Formeln für M und S hs ersetzen.

Aufgabe 10.3:
a)
gerader Kegelstumpf
𝐆 = 𝛑 ∙ 𝐫𝟐𝟐

𝐌 = 𝛑 ∙ 𝐬(𝐫𝟐 + 𝐫𝟏 ) (*)

𝐃 = 𝛑 ∙ 𝐫𝟏𝟐 𝛑
𝐕= ∙ 𝐡(𝐫𝟐𝟐 + 𝐫𝟐 𝐫𝟏 + 𝐫𝟏𝟐 )
𝟑
𝐒=𝐆+𝐃+𝐌

𝐒 = 𝛑 (∙ 𝐫𝟏𝟐 + 𝐫𝟐𝟐 +
𝐬(𝐫𝟐 + 𝐫𝟏 ))

Beweis von (*):


Bezeichnen wir die fehlende Mantellänge mit x, so gilt:
𝐫𝟐 : 𝐫𝟏 = (𝐬 + 𝐱): 𝐱 ⇒ (𝐬 + 𝐱)𝐫𝟏 = 𝐱𝐫𝟐 ⇒ 𝐬𝐫𝟏 + 𝐱𝐫𝟏 = 𝐱𝐫𝟐 ⇒ 𝐬𝐫𝟏 = 𝐱𝐫𝟐 − 𝐱𝐫𝟏

Und für die Mantelfläche gilt:


𝟏 𝟏
𝐌 = 𝟐 𝟐𝛑𝐫𝟐 (𝐬 + 𝐱) − 𝟐 𝟐𝛑𝐫𝟏 𝐱 = 𝛑𝐫𝟐 (𝐬 + 𝐱) − 𝛑𝐫𝟏 𝐱 = 𝛑 (𝐫𝟐 𝐬 + ⏟
𝐫𝟐 𝐱 − 𝐫𝟏 𝐱) = 𝛑(𝐫𝟐 𝐬 + 𝐬𝐫𝟏 ) =
𝐬𝐫𝟏
𝛑𝐬(𝐫𝟐 + 𝐫𝟏 )

b) 𝐬 = √(𝐫𝟐 − 𝐫𝟏 )𝟐 + 𝐡𝟐
Somit könnte man in den obigen Formeln für M und S s ersetzen.

© Josef Schuler 68 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

11. Kugel und Kugelteile


11.1 Kugel

Kugel

𝐝=𝟐∙𝐫
𝐒 = 𝟒 ∙ 𝛑 ∙ 𝐫 𝟐 = 𝛑 ∙ 𝐝𝟐 𝟒 𝟏
𝐕= ∙ 𝛑 ∙ 𝐫 𝟑 = ∙ 𝛑 ∙ 𝐝𝟑
𝟑 𝟔

Beweis der Volumenformel: Wir betrachten die Zeichnung in Marthaler II, S. 224.

Es gilt: 𝑡 2 = 𝑟 2 − ℎ2
Und 𝐴𝐻 = 𝑡 2 ∙ 𝜋 = (𝑟 2 − ℎ2 ) ∙ 𝜋 ebenso ist 𝐴𝑅 = (𝑟 2 − ℎ2 ) ∙ 𝜋

Also sind nach dem Satz von Cavalieri die beiden Volumina gleich: 𝑉𝑍𝑦𝑙𝑖𝑛𝑑𝑒𝑟 = 𝑉𝐻𝑎𝑙𝑏𝑘𝑢𝑔𝑒𝑙 .
1 2
Nun 𝑉𝑍𝑦𝑙𝑖𝑛𝑑𝑒𝑟 = 𝑟 2 ∙ 𝜋 ∙ 𝑟 − 3 𝑟 2 ∙ 𝜋 ∙ 𝑟 = 3 𝑟 2 ∙ 𝜋 ∙ 𝑟 = 𝑉𝐻𝑎𝑙𝑏𝑘𝑢𝑔𝑒𝑙

2 4
Also 𝑉𝐾𝑢𝑔𝑒𝑙 = 2 ∙ 3 𝑟 2 ∙ 𝜋 ∙ 𝑟 = 3 𝑟 3 ∙ 𝜋

© Josef Schuler 69 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Beweis der Kugeloberflächenformel: Wir betrachten die Zeichnung in Marthaler II, S. 225.

1
Eine (infinitesimal) kleine Pyramide hat das Volumen 𝑉𝑃𝑦𝑟𝑎𝑚𝑖𝑑𝑒 = 3 𝐺1 ∙ 𝑟

Alle Pyramidenvolumina zusammen ergeben das ganze Kugelvolumen:

4 1 1
𝑉𝐾𝑢𝑔𝑒𝑙 = 𝑟 3 ∙ 𝜋 = ∙ 𝑟 ∙ (𝐺
⏟1 + 𝐺2 + ⋯) = ∙ 𝑟 ∙ 𝑆 ⇒ 𝑆 = 4𝜋𝑟 2
3 3 3
=𝑂𝑏𝑒𝑟𝑓𝑙𝑎𝑐ℎ𝑒 𝑆

Musterbeispiele: S. 226 ff in Marthaler II.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 232 in Marthaler II.

© Josef Schuler 70 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

11.2 Kugelteile

Die Kugelteile erwähnen wir nun nur noch zusammenfassend.

Kugelsegment und Kugelkappe


𝐌=𝟐∙𝛑∙𝐫∙𝐡

𝐌 = 𝛑(𝐑𝟐 + 𝐡𝟐 ) 𝐑 = √𝐡(𝟐 ∙ 𝐫 − 𝐡)
(𝐊𝐮𝐠𝐞𝐥𝐤𝐚𝐩𝐩𝐞)
𝛑 𝟐
𝐒 = 𝛑 ∙ 𝐑𝟐 + 𝟐 ∙ 𝛑 ∙ 𝐫 ∙ 𝐡 𝐕= ∙ 𝐡 (𝟑 ∙ 𝐫 − 𝐡)
𝟑

𝐒 = 𝛑 ∙ 𝐡(𝟒 ∙ 𝐫 − 𝐡) 𝛑
𝐕= ∙ 𝐡(𝟑 ∙ 𝐑𝟐 + 𝐡𝟐 )
𝟔
𝐒 = 𝛑(𝟐 ∙ 𝐑𝟐 + 𝐡𝟐 )

Kugelsektor

𝐌=𝛑∙𝐑∙𝐫
(𝐊𝐞𝐠𝐞𝐥𝐦𝐚𝐧𝐭𝐞𝐥)
𝐑 = √𝐡(𝟐 ∙ 𝐫 − 𝐡)
𝐒 = 𝛑 ∙ 𝐫(𝟐𝐡 + 𝐑) 𝟐
𝐕= ∙ 𝛑 ∙ 𝐫𝟐 ∙ 𝐡
𝟑
𝐒 = 𝛑 ∙ 𝐫 (𝟐𝐡 + √𝐡(𝟐𝐫 − 𝐡))

Kugelschicht und Kugelzone

𝐌=𝟐∙𝛑∙𝐫∙𝐡
𝛑
𝐕= ∙ 𝐡 (𝟑𝐑 𝟏𝟐 + 𝟑𝐑 𝟐𝟐 + 𝐡𝟐 )
𝟔
𝐒 = 𝛑(𝐑 𝟏𝟐 + 𝐑 𝟐𝟐 + 𝟐𝐫𝐡)

Musterbeispiel: S. 230 in Marthaler II.

Aufgabe: Lösen Sie die Aufgaben S. 233 in Marthaler II.

© Josef Schuler 71 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

IV. Alte Aufnahmeprüfungsaufgabe

12. Aufgaben

Aufnahmeprüfung 2008
Aufgabe 4.2: 8 Punkte

Claudia und Andy streiten darüber, wer von ihnen das bessere Verständnis für die Geometrie habe.
Claudia formulierte daher die Aussage, dass in der untenstehenden Zeichnung es völlig klar ist, dass
die Höhe h über der Grundlinie des Schnittpunktes S unabhängig ist von der Distanz c, die die zwei
Stäbe der Länge a und b auseinanderliegen. Andy krümmte sich vor Lachen und widersprach vehe-
ment: „Im Gegenteil, es ist doch völlig klar, dass die Höhe h nicht nur von a und b sondern auch von
c abhängt“. Schlichten Sie den Streit durch mathematische Argumentation.

S b
a
h

Aufgabe 4.4: 7 Punkte

Von einem rechtwinkligen Dreieck kennt man die Hypotenuse 80 cm und eine Kathete 64 cm. Man
lässt es um die Hypotenuse rotieren. Es entsteht ein Körper, der aus 2 kreisförmigen Kegeln besteht.
Bestimmen Sie das Volumen und die Oberfläche des entstandenen Körpers.

.
b = 64

c = 80

© Josef Schuler 72 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2009

Aufgabe 4.2: 6 Punkte

Konstruieren Sie das Gebiet, in dem alle Punkte liegen, die näher bei A als bei B (das „x“ bezeichnet
jeweils den genauen Standort des Punktes) und zugleich näher bei g als bei h liegen. Das gesuchte
Gebiet ist deutlich zu kennzeichnen. Geben Sie an, welche Linien usw. Sie einzeichnen, um das Ge-
biet anzugeben.

g
x A
h

x B

Aufnahmeprüfung 2010
Aufgabe 5.1: 8 Punkte
Beim Spaziergang im Wald, Sie sehen einen Baumstamm in Form eines geraden Kegelstumpfes lie-
gen. Seine Höhe beträgt 30 m, der obere Durchmesser misst 15 cm, der untere 60 cm.

a) [4 P.] Bestimmen Sie das Volumen des Kegelstumpfes in Kubikmeter!


b) [4 P.] Wie hoch war der ursprüngliche Baum, wenn wir davon ausgehen, dass 50 cm über dem
Boden abgesägt wurde, und dass der Stamm ein „perfekter“ Kreiskegel gewesen war?

© Josef Schuler 73 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2011
Aufgabe 5.1: 9 Punkte

Gegeben ist ein Rechteck mit Länge 20 cm und Breite 15 cm. Die Strecken BU sowie VD stehen senk-
recht zur Diagonalen.
a) [7 P.] Man bestimme die Länge des Weges BUVD im gezeichneten Dreieck.
b) [2 P.] Man bestimme das Volumen des entstehenden Körpers, wenn das Rechteck um die Länge
herum rotiert wird.

© Josef Schuler 74 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2012
Aufgabe 5.1: 4 Punkte
Ein Schreiner hat 32 Laufmeter Holz und will damit ein Gartenbeet einfassen. Er überlegt
sich die folgenden Entwürfe für das Beet:

Kann jeder Entwurf mit 32 Laufmetern Holz hergestellt werden, wenn wir annehmen, dass es (ins-
besondere in den Ecken) keinen Verschnitt gibt? Kreuzen Sie entweder „Ja“ oder „Nein“ ein. Wer-
den beide Antworten angekreuzt, so gibt es Null Punkte. Falsches Ankreuzen gibt Punktabzug, wo-
bei die Summe der Punkte nicht negativ werden kann.

Entwurf vom Beet Kann das Beet bei diesem Entwurf mit 32 Laufmeter
Holz eingefasst werden?

Entwurf A  Ja
 Nein
Entwurf B  Ja
 Nein
Entwurf C  Ja
 Nein
Entwurf D  Ja
 Nein

© Josef Schuler 75 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufgabe 5.2: 4*2 = 8 Punkte

Die Berninabahn überwindet in Brusio im Puschlav einen Teil der Höhe mit dem Fahren eines Krei-
ses (cf. Bild). Der Kreis hat – gemessen vom Kreismittelpunkt bis zur Mitte der Spurbreite – einen
auf die Ebene projizierten Radius von 70 m. Ein Teil des Kreises besteht aus einer Brücke, dem be-
rühmten Kreisviadukt. Die Berninabahn ist eine Schmalspurbahn, d.h. die Spurbreite der Geleise
beträgt 1000 mm.
a) [2 P.] Berechnen Sie den Unterschied der Länge der Kreisinneren zur Kreisäusseren Schienen
beim Vollkreis.
b) [2 P.] Welchen Winkel (Angabe im Winkelmass) aus Sicht der Kreismitte legt die Bahn zurück,
wenn das Brückenviadukt eine auf die Ebene projizierte Länge von 116 m hat?
c) [2 P.] Wie viele Höhenmeter überwindet die Bahn bei einem (projizierten) Vollkreis wenn die
Steigung 70 Promille beträgt?
d) [2 P.] Welchem Winkel entsprechen diese 70 Promille?

Bemerkung:
Die Aufgabe d) muss mit Hilfe der Trigonometrie gelöst werden!

© Josef Schuler 76 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2013
Aufgabe 5.1: 4 Punkte
Bestimmen Sie x, wobei die schraffierte Fläche gleich gross ist wie die nicht schraffierte, weisse Flä-
che V.

Aufgabe 5.2: 2*4 = 8 Punkte

Ein gerader Autotunnel hat die gezeichnete


Querschnittfläche.
a) Berechnen Sie die Breite b der Fahrbahn
und den Winkel .
b) Berechnen Sie den Flächeninhalt der
gezeichneten weissen Querschnittsflä-
che.

Geben Sie die Resultate mit zwei Stellen


nach dem Komma an.

Bemerkung:
Die Aufgabe a) muss mit Hilfe der Trigonometrie gelöst werden!

© Josef Schuler 77 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2014
Aufgabe 5.1: 3 Punkte
Eine Pizzeria möchte zur normalen Pizza eine „Familienpizza“ herausgeben. Diese würde für 3 Per-
sonen genügen, kostet aber nur doppelt so viel wie eine normale Pizza. Um wie viel Prozent grösser
wird der Radius der Familienpizza gegenüber der normalen?

Aufgabe 5.2: 3 + 2 + 5 = 10 Punkte

Die Muota – ein Fluss, der in den Vierwaldstättersee fliesst – hat auf den letzten Kilometern einen
trapezförmigen Querschnitt (siehe oben). Die Flussbettsohle hat eine Breite von 35 m und liegt auf
434 m. ü. Meer. Die oberen Kanten der Böschung des Kanals liegen 45 Meter weit auseinander.
a) [3 P.] Bei einer Fliessgeschwindigkeit des Wassers bei 3 m/s fliessen bei Hochwasser bei der
Messstelle 480 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch. Welcher Pegelstand in Meter über Meer
hat dann der Fluss bei diesem Hochwasser?
b) [2 P.] Angenommen die Höhe des Kanals sei 5 Meter und die Böschung rechts sei 8 Meter. Be-
stimmen Sie den Winkel bei A.
c) [5 P.] Wiederum angenommen die Höhe des Kanals sei 5 Meter. Bestimmen Sie den Winkel bei
B und die Länge der linken Böschung.

Bemerkung:
Die Aufgaben b) & c) müssen mit Hilfe der Trigonometrie gelöst werden!

© Josef Schuler 78 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2015
Aufgabe 5.1: 10 Punkte

Gegeben ist ein regelmässiges


Siebeneck mit der Seitenlänge a.
Am Siebeneck sind zwei Halb-
kreise, zwei gleichseitige Drei-
ecke, ein Quadrat und zwei
Rhomben angehängt.

a) [3 P.] Berechnen Sie den Umfang der grau markierten Figur als Funktion von a.
b) [2 P.] Berechnen Sie den Winkel den zwei Siebeneckseiten bilden.
c) [2 P.] Berechnen Sie den Umkreisradius r des Siebenecks als Funktion von a.
d) [2 P.] Berechnen Sie die Seitenlänge des Siebenecks, wenn die Diagonalen des Rhombus 15 cm
resp. 10 cm betragen.
e) [1 P.] Berechnen Sie den Flächeninhalt des Rhombus, wenn die Diagonalen des Rhombus 15 cm
resp. 10 cm betragen.

Bemerkung:
Die Aufgabe c) muss mit Hilfe der Trigonometrie gelöst werden!

© Josef Schuler 79 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2016

Aufgabe 5.1: 6 Punkte

a) [3 P.] Ein neuer Autoreifen auf einer 14 Zoll Felge hat einen Gesamtdurchmesser von 60 cm. Wie
viele Umdrehungen pro Sekunde macht nun ein Rad, wenn das Auto exakt 100 km/h fährt? Die
Resultate sind mit 2 Stellen nach dem Komma anzugeben.

b) [3 P.] Beträgt der Aussendurchmesser des Autoreifens 64 cm, macht ein Rad bei exakt 130,3
km/h genau 18 Umdrehungen pro Sekunde. Durch das Fahren verringert sich das Reifenprofil.
Aufgrund dieser Verkleinerung des Reifenprofils ist die effektive Geschwindigkeit des Autos klei-
ner, als es der Tacho anzeigt. Ein Reifen hat nun einen halben Zentimeter Profil verloren. Wie
schnell (in km/h) fährt das Auto effektiv, wenn der Geschwindigkeitszeiger 130,3 km/h anzeigt?
Die Resultate sind mit 2 Stellen nach dem Komma anzugeben.

Aufgabe 5.2: 8 Punkte

Es gilt:
 Die Strecken QT und RS sind paral-
lel.
 Die Strecke PQ misst 7 cm.

a) [3 P.] Berechnen Sie x und y.


b) [2 P.] Berechnen Sie die Länge der
Strecke PR.
c) [3 P.] Berechnen Sie den Winkel
beim Punkt P. Konnten Sie a) nicht
lösen, so dürfen Sie y = 3 anneh-
men.

Bemerkung:
Die Aufgabe c) muss mit Hilfe der Trigonometrie (Cosinussatz) gelöst werden. In diesem Sinne ist sie
ausserhalb dem Themenbereich des Skripts. Trotzdem wurde die Lösung eingefügt.

© Josef Schuler 80 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2017

Aufgabe 5.1: 6 Punkte

Ein Velofahrer lässt sich auf seinem GPS die Geschwindigkeit in km/h und die momentane Steigung
der Strecke in % anzeigen. Ihn würde aber interessieren, wie viele Höhenmeter er pro Stunde bei
diesem Tempo und dieser konstanten Steilheit überwinden würde.
Er überlegt sich eine Faustregel, mit der er ohne Taschenrechner die Höhenmeter berechnen kann.
Die Faustregel lautet:
Höhenmeter pro Stunde = Geschwindigkeit in km/h mal Steigung in % mal 10.

a) [1 P.] Welche vereinfachende Annahme muss er bei dieser Faustregel zwingend annehmen?
b) [2 P.] Machen Sie ein eigenes Beispiel, um die Formel zu demonstrieren.
c) [3 P.] Beweisen Sie, dass die Faustregel mit der vereinfachenden Annahme von a) korrekt ist.

Aufgabe 5.2: 6 Punkte

Gegeben ist das achsensymmetrische


Trapez.

a) [2 P.] Bestimmen Sie den Winkel .


b) [1 P.] Begründen Sie, ob dieses Tra-
pez einen Umkreis haben kann.
c) [3 P.] Für 𝐴𝐶 = Länge der Diagonalen
gilt: 𝐴𝐶 = 𝑦 ∙ 𝐵𝐶 = 𝑦 ∙ 𝑠. Bestimmen
Sie den Faktor y.
d)

Bemerkung:
Die Aufgabe c) muss mit Hilfe der Trigonometrie (Sinussatz) gelöst werden. In diesem Sinne ist sie
ausserhalb dem Themenbereich des Skripts. Trotzdem wurde die Lösung eingefügt.

© Josef Schuler 81 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

13. Lösungen
Aufnahmeprüfung 2008
Aufgabe 4.2: 8 Punkte

h c1 a  c1
 Nach h aufgelöst entsteht: h  (1 Punkt)
a c c

h c - c1 b  c - c 1 
 Nach h aufgelöst: h  (1 Punkt)
b c c

a  c 1 b  c  c 1 
Aus  =  folgt:  resp. a  c 1  b  c  c 1  (1 Punkt)
c c
Und somit ac1  bc - bc1 resp. ac1  bc1  bc c1 a  b  bc
bc
Und somit c 1  
ab

a bc ab
Aus  in  folgt: h  
c ab ab

Resultat: Claudia hat Recht, die Höhe h ist unabhängig von der Distanz c.

Bewertungshinweise:
 Pro Proportion und  =  je 1 Punkt.
 Bestimmen von h, insgesamt 4 Punkte, pro Fehler 1½ Punkte Abzug.
 Saubere Resultatformulierung, 1 Punkt.

© Josef Schuler 82 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufgabe 4.4: 7 Punkte


Die zweite Kathete beträgt 48 cm
64 2
Die Achsenabschnitte lauten: n  80  64 2  n   51,2 und m  28,8
80
Die Achsenabschnitte sind auch die Höhen der entsprechenden Kreiskegel.

Die Höhe lautet: h 2  n  m  h  51,2  28,8  1474,56  38,4 (3 Punkte)

h2   n h2   m
V1   79'060,77 V2   44'471,68
3 3

h 2    n h 2    m h 2    n  m h 2    c
V  V1  V2      123'532,45
3 3 3 3
(2 Punkte)

Oberfläche = Summe der 2 Mantelflächen

M  M 1  M 2  h    a  h    b  h    a  b  38,4    112  13'511,36 (2 Punkte)

Bewertungshinweise:
 Berechnen aller Angaben insgesamt 3 Punkte.
 Volumen und Oberfläche je 2 Punkte.

Aufnahmeprüfung 2009
Aufgabe 4.2: 6 Punkte

Es müssen die folgenden Geraden gezeichnet werden: 2 Punkte


 Die zwei Winkelhalbierenden
 Die Strecke AB und deren Mittelsenkrechte.

4 Punkte

© Josef Schuler 83 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2010

Aufgabe 5.1: 8 Punkte

a)
1. Schritt: Berechnen der Grund- und Deckfläche: 1 Punkt
G  r 2    30 2    900  
D  r 2    7,52    56,25  

2. Schritt: Berechnung des Volumens resp. des halben Volumens: 2 Punkte


h

V  G GD  D 
3
 3'000
3
 
 900    30 2    7,5 2    56,25   

 1000  900    30  7,5    56,25     1'181'250  

Resultat: Das Volumen beträgt 3,711 m3 1 Punkt

b)

Zeichnung: 1 P

7,5  3000
x : ( x  3000)  7,5 : 30  30 x  7,5 x  7,5  3000  22,5 x  7,5  3000  x  2 P.
22,5
x  1000 resp. 10 m

Resultat: Der Baum war ursprünglich 40,5 m hoch. 1 P.

© Josef Schuler 84 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2011
Aufgabe 5.1:
a)

Die Diagonale misst 25 cm (Satz von Pythagoras). 1 P.

Alle 3 rechtwinkligen Dreiecke oberhalb der Diagonale sind ähnlich zueinander, denn sie stimmen
(zwangsläufig) in den Winkeln überein.
Somit sind folgende Quotienten gleich: kleinere Kathete: Hypotenuse oder grössere Kathete: Hypo-
tenuse usw.

Im Konkreten gilt:
I) x : 15 = h : 20
II) h : 15 = (25 – x) : 20 2*1 = 2 P.
20 x 4 x
Aus I) folgt: 15h  20 x  h  
15 3
4x 4x
: 15  (25  x) : 20  20 
In II) eingesetzt:  375  15 x  ....x  9 2 P.
3 3
Und damit h  152  9 2  ...  12 1 P.

Resultat: Der Weg beträgt 2h + 25-2x = 2*12 + 25 – 2*9 = 31 LE. 1 P.

b) V  r 2    h  152    20  14'137,17 cm 3 2 P.

© Josef Schuler 85 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2012
Aufgabe 5.1: 4 Punkte

Entwurf vom Beet Kann das Beet bei diesem Entwurf mit 32 Laufme-
ter Holz eingefasst werden?

Entwurf A  Ja
 Nein
Entwurf B  Ja
 Nein
Entwurf C  Ja
 Nein
Entwurf D  Ja
 Nein

Aufgabe 5.2: 4*2 = 8 Punkte

a) Wegen der Linearität des Umfanges kann man direkt den Unterschied angeben: 2
Detailberechnung: Unterschied = 2  70,5    2  69,5    2  70,5  69,5  2  1  2
116  360 o 116  18o
b) 360 o :   2  70   : 116      94,95o
2  70   7 

c) Länge der projizierten Strecke = 2  70   .


H H
  0,07  H  2  70    0,07  30,8m
L 2  70  
d) tan( )  0,07    inv tan(0,07)  4,004 o

© Josef Schuler 86 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2013
Aufgabe 5.1: 4 Punkte
30  8
Fschraffier te Dreieck   120 1 P.
2

30  x
FTrapez   10  2  120 1 P.
2

30  x
 10  240
2

30  x  48  x  18 2 P.

Aufgabe 5.2: 2*4 = 8 Punkte

2,5 2,5
a) sin      arcsin  31,39 0 2 P.
4,8 4,8

b
 4.8 2  2.5 2  4,10  b  8,20m 2 P.
2

b) Die weisse Fläche ist ein Kreissektor mit Zentriwinkel 3600 Grad – (1800 - 2*31,390) plus ein
Dreieck.

b  2.5 8,2  2.5


Fläche Dreieck:   10.25 1 P.
2 2

360  117,22 242,78


Fläche Kreissektor: r 2    4.82    48.81 2 P.
360 360

Die gesamte Fläche beträgt 59,06m2. 1 P.

© Josef Schuler 87 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2014
Aufgabe 5.1: 3 Punkte

Fnormal : FFamilie  1 : 3  Radius normal : Radius Familie  1 : 3 2 P.

Resultat: Der neue Radius muss um  


3  1  100  73,2% grösser sein. 1 P.

Aufgabe 5.2: 3 Punkte

Lösung:

480 m 3 /s
c) F   160m 2 1 P.
3m/s

35  45
F  h  160  h  4 1 P.
2

Resultat: Der Pegelstand ist dann 438 m. ü. M. 1 P.

5 5
d) sin      arcsin  38,68 0 2 P.
8 8

e) Die horizontale Distanz zum Lot beim Winkel A rechnet sich mit
b  8 2  5 2  6,245 1 P.
Somit ist auf der anderen Seite die horizontale Distanz 10 – 6,245 =3,755 1 P.
5 5
Und somit gilt: tan      arctan  53,09 0 2 P.
3,755 3,755

Länge der linken Böschung  3,755 2  5 2  6,25 1 P.

© Josef Schuler 88 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2015
Aufgabe 5.1: 10 Punkte
𝑎
a) 𝑈 = 2 ∙ 𝜋
⏟ ∙2 +2∙ 3𝑎
⏟ + 3𝑎
⏟ +2∙ 2𝑎
⏟ = 𝜋𝑎 + 13𝑎 = 𝑎(𝜋 + 13) = 16,142𝑎
𝑅ℎ𝑜𝑚𝑏𝑢𝑠 𝑄𝑢𝑎𝑑𝑟𝑎𝑡 𝐷𝑟𝑒𝑖𝑒𝑐𝑘
𝐻𝑎𝑙𝑏𝑘𝑟.

𝑛−2 7−2 5
b) 𝑊𝑖𝑛𝑘𝑒𝑙 = ∙ 1800 = ∙ 1800 = 7 ∙ 1800 = 128,5710
𝑛 7

𝑎 𝑎
128,5710 𝑎 𝑎
c) cos = 2
⇒𝑟= 2
= 2∙cos 64,2860 = 0,868 = 1,1524𝑎
2 𝑟 cos 64,2860

15 2 10 2
d) 𝑎 = √( 2 ) + ( 2 ) = √56,25 + 25 = √81,25 = 9,014 𝑐𝑚

15∙10
e) 𝐹𝑙ä𝑐ℎ𝑒 = = 75 𝑐𝑚2
2

Aufnahmeprüfung 2016
Aufgabe 5.1: 6 Punkte

a) 𝑈 = 2𝑟𝜋 = 𝑑𝜋 = 0,6 ∙ 𝜋 1 P.

100
100 𝑘𝑚/ℎ ≔ 𝑚/𝑠 ½ P.
3,6

100
3,6 100 100
Anzahl Umdrehungen pro Sekunde: = = = 14,74 1 P.
0,6∙𝜋 0,6∙3,6∙𝜋 2,16∙𝜋

Resultat: Das Rad macht 14,74 Umdrehungen pro Sekunde. ½ P.

b) Der Verlust von ½ cm Profil bedeutet, dass der Durchmesser nur noch 63 cm ist. ½ P.

Sei x die neue Geschwindigkeit, dann gilt:

𝑥
3,6 𝑥
= 18 ⇒ = 18 1½ P.
0,63∙𝜋 3,6∙0,63∙𝜋

⇒ 𝑥 = 18 ∙ 3,6 ∙ 0,63 ∙ 𝜋 = 128,25 ½ P.

Resultat: Das Auto fährt nur 128,25 km/h. ½ P.

© Josef Schuler 89 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufgabe 5.2: 8 Punkte

Es gilt:
 Die Strecken QT und RS sind paral-
lel.
 Die Strecke PQ misst 7 cm.

d) [3 P.] Berechnen Sie x und y.


e) [2 P.] Berechnen Sie die Länge der
Strecke PR.
f) [3 P.] Berechnen Sie den Winkel
beim Punkt P. Konnten Sie a) nicht
lösen, so dürfen Sie y = 3 anneh-
men.

a) Berechnung von x: x+5 = 7  x = 2 1 P.


Berechnung von y: 𝑇𝑄: 𝑆𝑅 = 𝑦: (𝑦 + (𝑦 − 2)) ⇒ 5: 6 = 𝑦: (2𝑦 − 2)) 1 P.
⇒ 6𝑦 = 10𝑦 − 10 ⇒ 10 = 4𝑦 ⇒ 𝑦 = 2,5 1 P.

b) 𝑃𝑄: 𝑃𝑅 = 2,5: 3 ⇒ 2,5 ∙ 𝑃𝑅 = 3 ∙ 𝑃𝑄 ⇒ 2,5 ∙ 𝑃𝑅 = 3 ∙ 7 ⇒ 𝑃𝑅 = 8,4 𝑐𝑚 2 P.

Bemerkung: Es führen auch andere Proportionen zum Resultat.

c) Wegen dem Cosinussatz gilt: 52 = 72 + 2,52 − 2 ∙ 7 ∙ 2,5 ∙ cos(∠𝑇𝑃𝑄) 1 P.

72 + 2,52 −52 30,25


Also: ∠𝑇𝑃𝑄 = 𝑎𝑟𝑐cos ( ) = 𝑎𝑟𝑐cos ( ) = 30,20 2 P.
2∙7∙2,5 35

Bemerkung: Es führt auch 62 = 8,42 + 32 − 2 ∙ 8,4 ∙ 3 ∙ cos((∠𝑇𝑃𝑄) zum Resultat.

Alternative mit y = 3:

Wegen dem Cosinussatz gilt: 52 = 72 + 32 − 2 ∙ 7 ∙ 3 ∙ cos(∠𝑇𝑃𝑄) 1 P.

72 + 32 −52 33
Also: ∠𝑇𝑃𝑄 = 𝑎𝑟𝑐cos ( ) = 𝑎𝑟𝑐cos ( ) = 38,20 2 P.
2∙7∙3 42

© Josef Schuler 90 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

Aufnahmeprüfung 2017
Aufgabe 5.1: 6 Punkte

a) Er muss die Fahrtgeschwindigkeit mit der Horizontalgeschwindigkeit gleichsetzen.

b) Die Fahrtgeschwindigkeit betrage 12 km/h, die Steigung betrage 8%, dann macht er
12*8*10 = 960 Höhenmeter pro Stunde.
Das einfachste Beispiel ist natürlich v = 10 km/h, die Steigung betrage 10%, dann macht er
10*10*10 = 1000 Höhenmeter pro Stunde.

c) Beweis:
Annahme er hat eine Geschwindigkeit von x km/h bei einer Steigung von y %.
Aufgrund der vereinfachenden Annahme und der Tatsache, dass x km = 1000x Meter sind,
𝑦
macht er also 1000𝑥 ∙ 100 = 10𝑥𝑦 m Höhe pro Stunde.

Aufgabe 5.2: 6 Punkte

Gegeben ist das achsensymmetrische


Trapez.

a) [2 P.] Bestimmen Sie den Winkel .


b) [1 P.] Begründen Sie, ob dieses Tra-
pez einen Umkreis haben kann.
c) [3 P.] Für 𝐴𝐶 = Länge der Diagonalen
gilt: 𝐴𝐶 = 𝑦 ∙ 𝐵𝐶 = 𝑦 ∙ 𝑠. Bestimmen
Sie den Faktor y.
d)

Lösung:

a) Das Dreieck ABE ist ein rechtwinkliges Dreieck. Wegen der Achsensymmetrie muss der Winkel 
= 45 Grad betragen.
b) Ein Viereck hat genau dann einen Umkreis, wenn es ein Sehnenviereck ist. In diesem Falle müss-
ten gegenüberliegende Winkel sich zu 180 Grad addieren. Das ist wegen der Achsensymmetrie
trivialerweise erfüllt. Also das Viereck hat einen Umkreis.
𝐴𝐶 𝑠 𝑠 𝑠 √3 √3
c) Mit dem Sinussatz gilt: sin 600 = sin 450 ⇒ 𝐴𝐶 = sin 450 ∙ sin 600 = ∙ =𝑠∙ ≈ 1,225 ∙ 𝑠.
√2 2 √2
2
D.h. für den Faktor y gilt: y = 1,225.

© Josef Schuler 91 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

V. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten mittels einer


Geometrieaufgabe
14. Ausgangslage
Sie sind auf einer gemütlichen Radtour mit Ihrem(n) Partner/in und radeln so vor sich hin. Sie treten
fortlaufend die Pedalen und hängen so an den Gedanken. Plötzlich fragen Sie sich: „Wie weit
komme ich eigentlich mit einer Pedalumdrehung?“
Nach einigen Überlegungen und Gedanken entschliessen Sie sich eine Formel zu erstellen, die
angibt wie weit Sie mit einer Pedalumdrechung kommen.

15. Aufgabenstellung
a) Erstellen Sie eine Formel mit den nötigen Parametern, so dass Sie nur noch die Werte für die
Parameter eingeben müssen, so dass der Wert der Formel die Distanz widergibt, die Sie mit
einer Pedalumdrehung machen. Dabei sollen Sie berücksichtigen, dass Sie nicht nur ein
Rennvelo sondern noch ein altes Bike und ein topmodernes „Twenty-nine‘‘ Bike haben. Ihr(e)
Partner/in hat sich vor ein paar Jahren ein 27,5 Zoll Bike gekauft und möchte natürlich auch
wissen, wie weit er/sie pro Pedalumdrehung kommt.
b) Wie schnell fahren Sie dann jeweils (in Abhängigkeit der Pedalumdrehung = Trittfrequenz)
c) Wenn Sie vorne einen 2- oder 3-fach Kranz und hinten ein 11-fach Ritzel haben, dann haben Sie
ja nicht 22 oder 33 verschiedene Gänge. Offensichtlich ergeben sich bei gewissen
Konstellationen jeweils die gleichen Übersetzungen (resp. den gleichen Weg pro
Pedalumdrehung). Erstellen Sie eine Formel resp. eine Faustregel wie viele Zähne vorne einem
Zahn hinten entspricht.
Die Lösungen sollen Sie mit dem Ritzelrechner (siehe Link) kontrollieren. Ev. kontrollieren Sie Ihre
Lösung auch anderweitig, indem Sie z.B. eine Teststrecke abfahren und die Pedalumdrehungen
zählen. https://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html

© Josef Schuler 92 Version 4.3


𝑱 ∫ 𝑺𝒌𝒓𝒊𝒑𝒕𝒆 Mathematik Prop./Geometrie

16. Sinn der Aufgaben


Sie sollen ein Problem selbstständig analysieren, eine Lösungsstrategie entwickeln, ggf. weitere
Informationen recherchieren und schlussendlich ein Resultat (inkl. Herleitung und Beschreibung)
präsentieren.

Die Aufgabe ist freiwillig, man kann mich immer für Fragen, Zwischenkontrollen oder einer
Schlussbesprechung kontaktieren. Ich habe eine Musterlösung erstellt, es ist aber nicht die Idee,
dass ich sie telquel abgebe.

Josef Schuler, Dozent für Mathematik, josef.schuler@hslu.ch

© Josef Schuler 93 Version 4.3

Das könnte Ihnen auch gefallen