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Universität Kassel

Wintersemester 2021/2022
FB 05 Gesellschaftswissenschaften
Vorlesung: Was ist Politikwissenschaften?
Tutorium: Alexandra Gillessen - 4G Macht und Herrschaft
Dozent: Dr. Dr. Maximilian Pichl

Macht und Herrschaft


Eine machtvolle Videokonferenz

Abgabetermin: 14.01.2022

Vorgelegt von:
Anil Dervishi, Matrikelnummer: 35571416, E-Mail: uk0711556@student.uni-kassel.de
Studiengang: Wirtschaftspädagogik im HF, Politik und Wirtschaft im NF, fünftes Fachsemester

Tobias Glaser, Matrikelnummer: 33408909, E-Mail: uk041854@student.uni-kasssel.de


Studiengang: Wirtschaftspädagogik im HF, Politik und Wirtschaft im NF, siebtes Fachsemester

Yusuf Kisacik, Matrikelnummer: 35124135, E-Mail: uk051578@student.uni-kassel.de


Studiengang: Wirtschaftspädagogik im HF, Politik und Wirtschaft im NF, fünftes Fachsemester

Camilla Albers, Matrikelnummer: 35762041, E-Mail: uk080812@student.uni-kassel.de


Studiengang: Soziologie im HF, Politikwissenschaft im NF, Drittes Fachsemester

Art der Ausarbeitung: Exposee


Link zum Kurzfilm: https://univideo.uni-kassel.de/m/299d7b7e3145e6fc182a8eda09490a0e-
abb49a7ee2f589b18b4c612c4a1815fb1f87caba9f698ad8b855dd5985f59ad0995506a645601c
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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ......................................................................................................................1

2. Begriffserklärung: Macht und Herrschaft ..................................................................1

3. Umsetzung des Kurzfilms .............................................................................................3

4. Anhang: Skript – Eine mächtige Videokonferenz .......................................................5

5. Resümee ........................................................................................................................8

Literaturverzeichnis ............................................................................................................. I

Ehrenwörtliche Erklärung ................................................................................................... I


1. Einleitung
In unserer wissenschaftlichen Ausarbeitung im Rahmen des Seminars „Was ist Politik-
wissenschaft“ haben wir, die Gruppe „4G Macht und Herrschaft“, uns dazu entschieden
unsere Videopräsentation auf die aktuelle Netflix-Serie Squid Game zu beziehen.
In dem von uns produzierten Kurzfilm haben wir uns daher bewusst gegen eine Darstel-
lung von einer klassischen Herrschaftsform entschieden. Dies lag vor allem daran, dass
wir Machtstrukturen und Herrschaftsformen aufzeigen wollten, die nicht aus einem Ab-
hängigkeitsverhältnis heraus entstanden sind. Häufig werden auch unterbewusst Hierar-
chieebenen gebildet, obwohl alle Beteiligten dieselben Voraussetzungen mitbringen. Die
aktuelle Corona-Situation hat dazu geführt, dass die Nutzung von Videokonferenzsyste-
men unabdingbar geworden ist und die meisten Studierenden gemeinsame Projekte bear-
beiten, ohne sich jemals persönlich getroffen zu haben. In diesem Zusammenhang wollen
wir die Entstehung von Machtstrukturen ohne entsprechende Vorkenntnisse der einzelnen
Individuen veranschaulichen und den Zuschauern die Ausübung von Macht in der zwi-
schenmenschlichen Online-Kommunikation aufzeigen.
Doch zuvor bedarf es einer kurzen Zusammenfassung der Texte und Begriffe, um sowohl
den geistigen Entstehungsprozess als auch die Quintessenz nachvollziehen zu können. Da
der Mensch nach Wissensdurst und einer stetigen Weiterentwicklung nach Machtprestige
und Herrschaft strebt, wird zunächst im ersten Kapitel „Bergriffserklärung: Macht und
Herrschaft“ ein allgemeines Verständnis von Macht, Herrschaft, Gehorsam und Gewalt
definiert, wie es bei Foucault, Arendt und Weber zu finden ist.

2. Begriffserklärung: Macht und Herrschaft


Auf Grundlage der deutsch-US-amerikanischen Theoretikerin und Publizistin Hannah
Arendt, wird der Mensch in der Basis als ein komplexes Lebewesen der Natur betrachtet,
der nach Wissensdurst, stetiger Weiterentwicklung, dem Willen nach Machtprestige und
Herrschaftseinfluss in der Zivilisation strebt. Diesen Elementen zu intendieren sind von
menschlicher Natur. In Kompensation mit Arendts, spricht John Mill dabei von zwei fun-
damentalen Gemütszuständen des Menschen. Ersterer Gemütslage ist das Verlangen
Macht über andere auszuüben und zweitens die Abneigung Macht über sich ausüben zu
lassen (vgl. Arendt, 1970, S. 41 ff.) Alldiejenigen, die Befehlen wollen und somit das
Verlangen nach Machtausübung haben, müssen lernen gehorsam zu sein. Dabei definiert
Gehorsam das Befolgen von Geboten oder Verboten durch entsprechende Handlungen.

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Es bedeutet gewissen Instanzen untergeordnet zu sein, deren Befehle und Forderungen
auszuüben und Verbote zu unterlassen. Nach Mills Grundmentalität gibt es zwei Men-
schenarten in Bezug auf den Machtwillen von Individuen. Einerseits die Gehorsamen,
welche befehlen wollen und andererseits die Ungehorsamen, die sich darauffolgend wei-
gern, eine Kontrollbefugnis zu besitzen. Aufgrund dessen ist es von hoher Relevanz, dass
die Individuen miteinander interagieren und Empathie entwickeln, um für eine erfolgrei-
che Kompensation der Gesellschaft zu sorgen. Über Macht verfügt niemals ein Indivi-
duum, sie ist im Besitz einer Klassenschicht beziehungsweise einer Gesellschaft und ver-
liert ihre Machtbefugnisse nur bei Auflösung der Gemeinschaft. (vgl. ebd., S. 43). Ver-
knüpfend mit der Theorie vom britischen Philosophen John Mill, äußerte sich auch der
deutsche Soziologe Max Weber zum Herrschaftsbegriff. Nach seiner Auffassung ist die
legitime Herrschaft mit der Chance verbunden, für einen Befehl Gehorsam zu finden. Die
Gehorsamkeit eines Menschen kann sowohl durch die Interessenlage des Gehorchenden
bedingt sein als auch aufgrund von Sitten, Gewöhnung oder affektuellen Gründen. Dabei
bilden sich verschiedene Legitimationsgründe für Herrschaften. In einer legalen Herr-
schaftsform wird der Herrschende gewählt oder bestellt, wobei die Gehorchenden als
Verbands-Mitglieder agieren und der Befehlende seinen Anweisungen selbst Folge leis-
tet. Dabei gilt die Bürokratie als der technisch reinste Typ einer legalen Herrschaft. In
einer traditionellen Herrschaftsform hingegen wird der Befehlende kraft Glaubens an die
Heiligkeit der von jeher vorhandenen Ordnungen zum Herrn sowohl über seinen Verwal-
tungsstab, welche als Diener definiert werden, als auch von seinen gehorchenden Unter-
tanen. Der hierbei reinste Typus ist die patriarchische Herrschaft, wo sich die Diener in
einem vollständigen Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem Herrn befinden. Eine charismati-
sche Herrschaftsform entsteht durch affektuelle Hingabe an die Person des Herrn und ihre
Gnadengaben, welche sich durch magische Fähigkeiten, Offenbarungen oder Heldentum
definieren. Der Typus des Befehlenden gilt hier als Führer, der des Gehorchenden als
Jünger. Die reinsten Typen einer charismatischen Herrschaft sind die Herrschaft des Pro-
pheten, des Kriegshelden und des großen Demagogen. „Wenn er von seinem Gotte „ver-
lassen“ oder seiner Heldenkraft oder des Glaubens der Massen an seine Führungsqualität
beraubt ist, fällt seine Herrschaft dahin.“ (Weber 1913, S. 482) Im Vergleich zur deut-
schen Bundesrepublik, der als Rechtsstaat definiert ist, herrscht das Gesetz über den Men-
schen und das Land sowie seiner Entwicklung. Demnach gehorcht die Bevölkerung den
Gesetzen in Deutschland und keinem einzelnen Individuum, das Macht über sie auszu-
üben versucht. Vielmehr sind es juristische Personen, die anhand gesetzlicher Kraft ihres
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Amtes unter normgerechten Rahmenbedingungen über die Bevölkerung richten. Zudem
gibt es politische Institutionen, die in diesem Konsens im Einklang mit der Bevölkerung
über rechtliche Normen abstimmen. Dabei sind politische Institutionen Manifestationen
und Materialisationen einer Machtdimension, deren Machtstellung durch die Unterstüt-
zung des Volkes verliehen oder entzogen wird. Bei Entziehung der Machtbefugnis, kann
die politische Institution keine Gewalt mehr ausüben. „Gewalt schließlich ist durch ihren
instrumentalen Charakter gekennzeichnet. Sie steht dem Phänomen der Stärke am nächs-
ten, da die Gewaltmittel, wie alle Werkzeuge dazu dienen, menschliche Stärke bzw. die
der organischen Werkzeuge zu vervielfachen, bis das Stadium erreicht ist, wo die künst-
lichen Werkzeuge die natürlichen ganze und gar ersetzten“ (Arendt, 1970, S. 47).
Im Weiteren ist der ambivalente Blickwinkel des Machtbegriffs vom französischen Phi-
losoph Michel Foucault zu evaluieren. Seine Sichtweise schildert, dass der Ausdruck
Macht sehr vielfältig sein kann. Die Affinität von Machtverhältnissen und Machtbezie-
hungen kristallisiert er nicht als eine Komponente von Besitz oder Eigentum, sondern als
Relation. Die Macht ist eine komplexe strukturelle Konstellation, die nicht gesetzlich,
institutionell oder regierungsseitig gebunden ist. Vielmehr ist sie als freie Instanz, die sich
zu jedem Ort an jeder Zeit bilden kann (vgl. Foucault 1976, S. 114.). Dementsprechend
besitzt die Macht eine hohe Fluktuation in dem der Erwerb, der Verlust und die Teilung
sich nicht kompensieren. Die Macht bildet sich aus inneren Elementen in wechselseitiger
Beziehung und nicht aus externen Effekten (vgl. ebd., S. 115).

3. Umsetzung des Kurzfilms


In den von uns behandelten wissenschaftlichen Texten, welche als Grundlage für unseren
gedrehten Kurzfilm dienten, werden unterschiedliche Formen von Macht und Herrschaft
aufgeführt. Dabei beziehen wir uns vor allem auf den Text von Hannah Arendt „Macht
und Geld“ (1970), in dem sie unteranderem die verschiedenen Begriffe Macht, Stärke,
Kraft, Autorität und Gewalt definiert. Aufgrund des kurzen Filmvolumens werden die
anderen Textinhalte nicht berücksichtigt. Unser Kurzfilm beschäftigt sich mit diesen un-
terschiedlichen Definitionen, indem eine Diskussion über diese anhand der Netflix-Serie
„Squid Game“ dargestellt wird. Wir haben uns für diese Serie als Diskussionsbeispiel
entschieden, da in ihr explizit Gewalt- und Machtstrukturen aufgezeigt werden und sie
aktuell durch ihre Popularität weltweit viel Aufsehen erregt. Aufgrund der aktuellen Pan-
demie-Situation und die fortführende Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19, haben
wir als Gruppe beschlossen, unseren Kurzfilm im Rahmen eines Videokonferenzsystems

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zu drehen und eine Diskussionskultur, angelehnt an die unterschiedlichen Macht- und
Herrschaftsstrukturen, entstehen zu lassen. Diese Entscheidung beruht sowohl auf ge-
sundheitlichen als auch auf thematischen Aspekten, da durch die Pandemie bewusste und
unbewusste Machtdimensionen entstanden sind und viele Individuen mit neuen Heraus-
forderungen in Bezug auf die zwischenmenschliche Online-Kommunikation konfrontiert
wurden. Der nicht vorhandene Menschenkontakt und die nur sehr bedingte Möglichkeit,
die unterschiedlichen Emotionen der Seminarteilnehmer wahrzunehmen, macht eine gute
und ausgewogene Seminarleitung sehr anspruchsvoll. Dies kann dazu führen, dass die
Beteiligung am Seminargeschehen ebenfalls sehr unausgewogen und von unbewussten
Machtstrukturen geprägt stattfindet. Wir haben uns bewusst gegen die Darstellung von
klassischen Herrschaftsformen oder Machtstrukturen, die aus einem Abhängigkeitsver-
hältnis heraus entstanden sind, entschieden. Lieber wollten wir darstellen, dass häufig
auch unbewusst Hierarchieebenen entstehen, obwohl alle Beteiligten die gleichen Vo-
raussetzungen mitbringen. Der von uns gewählte Drehort ist somit dezentralisiert und die
Aufnahme ist in Form des Videokonferenzsystems „Zoom“ ausgeführt, welches von den
meisten Studierenden der Universität Kassel regelmäßig zur Bearbeitung von diversen
Studieninhalten genutzt wird. Durch die digitale Filmumsetzung sind Uhrzeit und Licht-
verhältnisse nicht sehr relevant. Der Voiceover findet mit der digitalen Aufzeichnung
statt. In der Diskussion benutzen wir alle unsere Originalstimmen und somit bleibt die
Tonaufnahme während der kompletten Aufnahme konform. In dem Kurzfilm findet die
Auseinandersetzung mit dem Thema Macht und Herrschaft auf zwei Ebenen statt. Auf
der ersten Ebene wird über Arendts verschiedene Definitionen von Machtstrukturen an-
hand des Beispiels der Serie Squid Game diskutiert. Auf der zweiten Ebene entsteht wäh-
rend der Diskussion über Macht eine eigene Machtdynamik unter den Diskussionsteil-
nehmer*innen. Um in der Umsetzung die Diskussion über Macht und die Entstehung der
eigenen Machtdynamik zu erleichtern, haben wir ein Skript geschrieben und uns als Dar-
steller*innen Rollen zugeteilt, die die Dimension der Macht, Autorität und Gewalt ver-
körpern sollen. Da Macht Unterstützende bedarf, haben wir einen externen Befürworter
in die Diskussionsrunde integriert. Unsere Hauptprotagonisten haben wir G. Walt (Tobias
Glaser), M. Läufer und U. Stützer (Yusuf Kisacik), Machthilde (Camilla Albers) und A.
Leiter. (Anil Dervishi) genannt. Die Namen sollen sich an den Protagonist*innen orien-
tieren und einen versteckten Hinweis auf die verschiedenen Rollen oder Sichtweisen lie-
fern, wodurch den Zuschauer*innen ein indirekter Bezug zu bestimmten Textstellen oder
Haltungen zu Macht und Herrschaft vermittelt werden soll.
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4. Anhang: Skript – Eine mächtige Videokonferenz
Zum allgemeinen Verständnis ist im Folgenden das komplette Skript aufgeführt:
Vorspann:
➔ Im Vorspann steht zu lesen:
• Zoom Meeting einer Sitzung zu Macht und Herrschaft in der Vorlesung „Was ist
Politikwissenschaft?“
• Textgrundlage ist: Hannah Arendt (1970): Macht und Gewalt
• Anhand der Netflix-Serie Squid Game die begrifflichen Definitionen von H.
Arendt (Macht, Stärke, Kraft, Autorität und Gewalt) diskutiert werden.

Diskussionsbeispiel:
• Bilder werden eingeblendet:

Quelle: https://www.google.de/search?q=squid+game&sxsrf=AOa-
emvLjLzOWKqVi-uUEeEIk396z-
IYe_g:1641138749873&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahU-
KEwiF89mhtpP1AhU2gP0HHYmgAlMQ_AUoAXoE-
CAIQAw&biw=1280&bih=567&dpr=1.5#im-
grc=MA2BDKwF897v2M

Quelle: https://www.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fuproxx.com%2Fwp-content%2Fuploads%2F2021%2F10%2Fsquid-game-
VIPS.jpg%3Fw%3D1387%26h%3D660%26crop%3D1&imgrefurl=https%3A%2F%2Fuproxx.com%2Ftv%2Fsquid-games-vip-
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trM&w=1387&h=660&itg=1&q=squid%20game%20vips&ved=2ahUKEwjs28a3uZP1AhUJUhoKHShDDFgQMygJegUIARDEAQ

➔ anhand dessen die unterschiedlichen Macht-/Herrschaftsdefinitionen von Han-


nah Arendt am Beispiel der Serie Squid Game aufgezeigt und diskutiert werden
sollen

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➔ 2 Ebenen:
• 1. Ebene: Diskussion über die verschiedenen Definitionen von Macht anhand des
Beispiels der Serie Squid Game.
• 2. Ebene: Bildung einer eigenen Machtdynamik innerhalb der Diskussion über
Macht anhand von eingeteilten Rollen.

Rollenverteilung:
➔ P1: Autorität (Host des Meetings, Anleiter, lehrende Person)
Name: Herr A. Leiter/ O. Haupt → Anil
➔ P2: Macht (hat am meisten zu sagen, wird von anderen erhört/ unterstützt/ gefolgt)
Name: Mächthild/Machthilde → Camilla
➔ P3: Macht-Unterstützer (legitimiert Macht durch Zuspruch)
Name: M. Läufer (U. Stützer) → Yusuf
➔ P4: Gewalt/Stärke? (versucht selbst Macht zu erhalten, rebelliert gegen Macht,
lässt Leute nicht ausreden, spricht laut)
Name: G. Walt → Tobias

➔ Idee: den Rollen gemäß sollte im Hintergrund bei Autorität z.B. ein Bücherregal
zu sehen sein, bei Gewalt ein Baseballschläger/Boxhandschuhe etc.?

Diskussion:
• P1 (Autorität): Welche Formen der Herrschaft und Macht, wie sie Hannah Arendt
beschreibt und definiert, lassen sich in der Serie ‚Squid Game‘ aufzeigen?

Macht:
• P1: Also wer der dargestellten Personen oder Gruppen hat am meisten Macht
inne?
• P3 (Unterstützer): Die Aufseher in den pinken Overalls sind mächtig.
• P2 (Macht): Die VIPs mit den Tiermasken sind die eigentlich mächtigsten!
• P3: Ja stimmt.
• P4 (Gewalt): Quatsch! Die VIPs sind doch bloß Zuschauer!
• P3: nein, Machthilde hat Recht, weil für sie werden die Spiele ja erst organisiert
und das heißt alle anderen sprechen ihnen die meiste Macht zu.

Stärke:

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• P1: Stärke als eine individuelle Eigenschaft ist nicht das gleiche wie Macht. Wer
ist in der Serie denn der oder die Stärkste?
• P2: Also die Stärke trägt sich ja vor allem zwischen den Spielenden aus. Demnach
ist der Gewinner des letzten Spiels der Stärkste, aber längst nicht der Mächtigste.
• P3: Ich stimm dir da zu. Durch physische oder psychische Stärke hat man bessere
Chancen zu gewinnen.
• P4: Bullshit was ihr da redet! Du kannst keine besseren Chancen haben, weil die
Spiele vorher doch nicht bekannt sind und gar nicht klar ist, welche Stärke jetzt
gut ist.

Autorität:
• P1: Bitte nicht ausfallend werden Herr Walt. Aber zurück zum Thema: welche der
Personen oder Gruppen hat die meiste Autorität?
• P4: Gegenüber den Spielern alle Aufseher in Pink.
• P2: Aber allen gegenüber hat der schwarz Maskierte die meiste Autorität.
• P4: Hä nein! Die VIPs, weil vor denen fürchten sich alle.
• P3: ich stimme Machthilde zu, weil selbst die VIPs hören doch auf den.
• P4: Boa immer musst du der zustimmen!

Gewalt:
• P1: Bitte, bitte, Contenance! Kommen wir nun zur Begriffsdefinition der Gewalt.
Die Serie ist ja nicht gerade gewaltfrei…
• P3: Die Spieler tun sich gegenseitig Gewalt an und...
• P4: Die Aufseher sind doch vor allem brutal. Die knallen ja jeden ab der verliert.
• P2: Wichtig ist aber vor allem, dass sich die Spielenden durch Gewalt auch Macht
verschaffen, indem sie sich zusammenschließen und andere töten.

Kraft:
• P1: und nun zur Kraft als letztes: was meint Hannah Arendt mit der Definition…
➔ Damit hört das Video dann auf, weil das Internet abstürzt. Dadurch soll nonver-
bal verdeutlicht werden, dass Kraft nach Arendts Definition vom Menschen nicht
immer beeinflussbar ist - eben wie ein Internetabsturz.

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5. Resümee
In dem von uns gedrehten Kurzfilm „Eine machtvolle Videokonferenz“ haben wir uns
für eine Aufzeichnung einer Diskussionskultur im Rahmen eines Online-Videokonfe-
renzsystems entschieden, da in den letzten von der Covid-19-Pandemie geprägten Semes-
tern jeder von uns Machtstrukturen in diversen Seminaren wahrnehmen konnte. Diese
entstanden nicht durch Hierarchieebenen, sondern aufgrund der persönlichen Eigenschaf-
ten der Seminarteilnehmer*innen. Personengruppen, die eher konfliktscheu agieren und
zumeist die Meinungen von anderen Seminarteilnehmer*innen übernehmen, werden von
uns als Mitläufer charakterisiert. Im Kurzfilm wurden diese Rollen von Yusuf Kisacik
dargestellt unter den Namen M.Läufer und U.Stützer. Personen mit differenzierten Sicht-
weisen versuchen wiederum nur selten, die Meinungen von anderen zu übernehmen und
bilden sich unabhängig von der Wertigkeit der anderen Beiträge eine eigene Meinung,
welche sie auch offenkundig und selbstsicher vertreten. Diese Rolle wird im Kurzfilm
von Tobias Glaser unter dem Namen G. Walt ausgeführt. Eine ambivalente Sichtweise
der Machtform wird im Film von Camilla Albers unter dem Namen Machthilde darge-
stellt. Hierbei wird nicht versucht Macht auszuüben, jedoch erhält sie diesen legitimen
Machtzuspruch durch diverse Unterstützer wie auch im Text von Hannah Arendt erläutert
wird. Der Host des Online-Seminars wurde von Anil Dervishi unter der Rolle O.Haupt
dargestellt, welcher dafür sorgte, dass ein reibungsloser Ablauf der diversen Machtdi-
mensionen gewährleistet werden konnte. Durch diese Rollenverteilung sollten die diver-
sen Macht- und Herrschaftsformen bezogen auf die Textgrundlage von Hannah Arendt
charakterisiert und somit die einzelnen Begriffsdefinitionen dargestellt werden. So sollte
die Rolle des O. Haupt die Autorität verkörpern. Die Rolle der Machthilde soll die Macht
darstellen, welche jedoch erst durch den Zuspruch der Rollen M. Läufer und U. Stützer
ihre Legitimation erfährt. Schließlich wollten wir die Gewalt in der Rolle des G. Walt
zum Ausdruck bringen, indem er sich verbal gewaltbereit zeigt und sich gegen die An-
sichten der Machtrolle stellt, um selbst Macht zu erlangen. Zudem behandelten wir die
verschiedenen Begriffsdefinitionen Arendts innerhalb der Diskussion. Das abrupte Ende
der Videofrequenz sollte, die nicht länger vorhandene Stromversorgung und die damit
verbundene Kraft-Definition von Arendt symbolisieren, welche nicht immer von Men-
schen beeinflussbar ist.

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Literaturverzeichnis
Arendt, H. (1970). Macht und Gewalt. S. 41-47. München: Piper.
Foucault, M. (1981). Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit. S. 114-115. Frankfurt
am Main: Suhrkamp.
Weber, M. (2019). Typen der Herrschaft. S. 482. Ditzingen: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH.

Ehrenwörtliche Erklärung
Hiermit bestätigen wir, dass wir die vorliegende Arbeit mit dem Titel:

Macht und Herrschaft – eine mächtige Videokonferenz

eigenständig angefertigt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt
haben. Des Weiteren erklären wir, dass wir alle wörtlichen und indirekten Zitate sowie Grafi-
ken, Tabellen und Abbildungen aus den angegebenen Quellen und Hilfsmitteln korrekt gekenn-
zeichnet haben.

Uns ist bekannt, dass ein Verstoß gegen diese Regelung als Plagiat betrachtet wird. In diesem
Fall wird die Arbeit mit „nicht ausreichend“ bewertet. Im Wiederholungsfall hat dies den Aus-
schluss von weiteren Prüfungen und damit vom Studium zur Folge.

Anil Dervishi, Matrikelnummer: 35571416, Studiengang: Wirtschaftspädagogik im HF, Politik


und Wirtschaft im NF, fünftes Fachsemester. Unterschrift:

Tobias Glaser, Matrikelnummer: 33408909, Studiengang: Wirtschaftspädagogik im HF, Politik


und Wirtschaft im NF, siebtes Fachsemester. Unterschrift:

Yusuf Kisacik, Matrikelnummer: 35124135, Studiengang: Wirtschaftspädagogik im HF, Poli-


tik und Wirtschaft im NF, fünftes Fachsemester. Unterschrift:

Camilla Albers, Matrikelnummer: 35762041, Studiengang: Soziologie im HF, Politikwissen-


schaft im NF, Drittes Fachsemester. Unterschrift:

Datum

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