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6/5/23, 1:27 PM Gefährlicher Hefepilz: So verbreitet ist Candida auris in der Schweiz

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Gefährlicher Hefepilz in den USA und Europa auf dem Vormarsch


Das musst du über Candida auris wissen

In den USA verbreitet sich der gefährliche Hefepilz Candida auris gemäss Gesundheitsbehörde mit einer «alarmierenden
Geschwindigkeit». Blick klärt die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Erreger.

Publiziert: 30.05.2023 um 16:02 Uhr


Aktualisiert: 30.05.2023 um 16:56 Uhr

Georg Nopper
Redaktor News

Was ist Candida auris?

Candida auris ist ein Hefepilz und gehört zu den weltweit am meisten gefürchteten Spitalkeimen. Erstmals entdeckt wurde Candida auris 2009 im Ohr einer Patientin in Japan.
Später zeigte eine retrospektive Studie aus Südkorea, dass der Hefepilz schon im Jahr 1996 existierte. Meistens lebt Candida auris auf unserer Haut, ohne Probleme zu verursachen
oder gefährlich zu werden. Gelangt der Pilz jedoch in den Körper, kann er den Blutkreislauf, das Nervensystem und innere Organe befallen. Dies ist potenziell lebensbedrohlich.
Experten sind besonders wegen der Resistenz von Candida auris gegenüber Medikamenten beunruhigt. Auch Desinfektionsmittel dämmen den Pilz häufig nicht ein.

Wo breitet sich der tückische Hefepilz aus?

Nach Angaben des US-amerikanischen Center for Disease Control and Prevention (CDC) hat sich der Pilz in den vergangenen Jahren mit einer «alarmierenden Geschwindigkeit» in
US-Gesundheitseinrichtungen ausgebreitet. (https://www.blick.ch/life/wissen/uebertragung-per-handschlag-europaeische-experten-besorgt-gefaehrlicher-pilz-breitet-sich-rasend-schnell-aus-
id18619055.html) 2021 wurden bereits 1500 Fälle behandelt. In Italien schnellen die Zahlen ebenfalls in die Höhe. Kürzlich kam es dort sogar zum ersten Todesfall. Auch in
Grossbritannien wurden bereits zahlreiche Fälle registriert.

Wie sieht die Situation in der Schweiz aus?

Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage von Blick erklärt, sind Infektionen mit Candida auris nicht meldepflichtig. Der erste Fall in der Schweiz wurde demnach im Jahr
2018 beschrieben. Seither wurden nur wenige weitere sporadische Fälle von Patienten, die aus dem Ausland zurückgeführt wurden, dokumentiert. Das BAG hat keine Kenntnis von
einer Zunahme der Fälle. Andreas Widmer (66), Präsident des Nationalen Zentrums für Infektionsprävention Swissnoso: «Candida auris ist kein grosses Problem in der Schweiz.
Bisher ist nur eine Übertragung bekannt.» Damit das auch so bleibe, sei es äusserst wichtig, aus dem Ausland repatriierte Patienten zu screenen.

Für wen ist Candida auris gefährlich?

«Die Pilze führen normalerweise nicht zu grösseren Problemen», sagt Widmer. «Aber für Menschen, die zum Beispiel eine Transplantation hinter sich haben oder an Krebs leiden,
kann Candida auris sehr gefährlich werden, weil sie immunsupprimiert sind. Die Sterblichkeit bei einer Infektion liegt dann bei mindestens 30 Prozent.» Bei gesunden Personen sei
das jedoch nicht der Fall.

Wie kann man sich vor Candida auris schützen?

Die Übertragung erfolgt vor allem durch kontaminierte Oberflächen in Spitälern. Bei Hautkontakten, wie beispielsweise beim Händeschütteln, muss darauf geachtet werden, sich die
Hände regelmässig zu waschen und dabei auch die Fingerspitzen nicht zu vergessen. Candida auris ist extrem hartnäckig, wie Widmer erklärt. Entsprechend aufwändig sei die
Dekontamination. «Der Erreger klebt an allem. In Grossbritannien musste man deshalb in einem Spital sogar die Böden rausreissen.»

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6/5/23, 1:27 PM Gefährlicher Hefepilz: So verbreitet ist Candida auris in der Schweiz

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Die Übertragung von Candida auris erfolgt vor allem durch kontaminierte Oberflächen in Spitälern.

Ansicht von Candida auris unter dem Mikroskop

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In den USA breitet sich der gefährliche Hefepilz rasant aus. Auch in der Schweiz gibt es Fälle, aber
bisher ist der Erreger kein grosses Problem.

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