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Ing.

Zdeněk Vávra – Němčina v životním prostředí

Kapitel 6.
A. Forschung: Singles werden zum Umweltproblem
Tatsache 1: Ein-Personen-Haushalte entpuppen sich als Umwelt-Zeitbomben: Sie vermehren sich
explosionsartig, verbrauchen Platz, Energie und Ressourcen. Bis zum Jahr 2026
werden sie für 76 Prozent des jährlichen Zuwachses an Wohnraum verantwortlich sein
und mehr als ein Drittel aller Haushalte ausmachen, so eine Statistik der britischen
Regierung.
Tatsache 2: Pro Kopf verbrauchen Singles nicht nur den meisten Wohnraum und die meiste
Energie, sondern auch die meisten Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen,
Kühlschränke, Fernseher und Stereoanlagen. Im Vergleich zu Mitgliedern eines Fünf-
Personen-Haushaltes kaufen sie 39 Prozent mehr Haushaltsutensilien ein, verbrennen
61 Prozent mehr Gas und 55 Prozent mehr Strom.
Tatsache 3: Eine Umwelt-Krise wird von energiehungrigen Singles ausgelöst, indem sie auch
wesentlich mehr Verpackungsmüll produzieren. Während ein Familienmensch pro
Jahr rund 1.000 Kilo Abfall anhäuft, kommt der Single auf gewaltige 1.600 Kilo.
Tatsache 4: Der konsumorientierte Stil von Singles ist nicht einfach zu ändern. So muss
hochwertiger Wohnraum geschaffen werden, der prestigeträchtig und ökologisch
zugleich ist. Mit der richtigen Werbung können die wohlhabenden Singles dann dazu
motiviert werden, ihr Geld für besonders umweltfreundliche Häuser und Geräte
auszugeben. Auch steuerliche Abgaben für übermäßige Wohnraumnutzung könnten
die Singles der Zukunft zum Sparen zwingen, glauben Wissenschaftler.

B. Praktischer Umweltschutz: „Weiche“ Instrumente


„Weiche“ Instrumente appellieren an die Vernunft des Einzelnen und zielen auf freiwillige
Verhaltensänderungen ab. Dazu gehören die staatliche Informationsvermittlung, mahnende Appelle
durch populäre Politiker und anerkannte Autoritäten und Gentlemen’s Agreements (z. B. formlose
Vereinbarungen zwischen Firmen, gewisse umweltbelastende Produkte nicht auf den Markt zu
bringen). Obwohl ihre direkte Wirkung höchst unsicher ist, dienen sie zur Entwicklung des
Problembewusstseins, das gebraucht wird, um härtere Maßnahmen politisch durchsetzen zu können.

C. Theoretische Grundlagen: Kritik am Bruttoinlandsprodukt


Mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird die Gesamtheit der während eines Jahres hergestellten Güter
erfasst. Diese Größe wird traditionell als Wohlfahrtsmaß verwendet. Hierzu sind einige Vorbehalte
anzubringen: 1. Gewisse Faktoren von Lebensqualität sind im BIP nicht enthalten, weil die
entsprechenden „Güter“ nicht auf Märkten gehandelt werden. Beispiele dafür sind die Freizeit, die
Arbeit der Hausfrauen und die Qualität der natürlichen Umwelt. 2. Gewisse im BIP enthaltene Güter
werden nicht als wohlfahrtssteigernd empfunden, beispielsweise die Verteidigungsausgaben bei
fehlender Bedrohung, die Ausgaben für die tägliche Fahrt zur Arbeit oder die Reparatur eines durch
Unfall beschädigten Autos. 3. Der Einzelne hat kaum eine Möglichkeit, selbst zu wählen, ob der
Produktivitätsfortschritt in Form von zusätzlichem Einkommen (d. h. mehr Waren) oder von mehr
Freizeit (pro Tag, pro Woche, Bildungsurlaub, vorzeitige Pensionierung usw.) genutzt werden soll.

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1) Ergänzen Sie die Tabelle:


A. SINGLES WERDEN ZUM UMWELTPROBLEM
= ukázat se [v pravém světle]
explosionsartig =
= zdroje
= potřeby, pomůcky, nástroje
e Haushaltsutensilien =
energiehungrig =
= nahromadit
I. =
II.
III. geschaffen
= prestižní
steuerliche Abgaben =
= nadměrné využití obytné plochy
I. zwingen =
II.
III.
B. „WEICHE“ INSTRUMENTE
= apelovat (na rozum)
= směřovat (ke změnám v chování)
mahnend =
= neformální dohoda, neformální úmluva
umweltbelastend =
= vědomí problému
C. KRITIK AM BRUTTOINLANDSPRODUKT
= soubor, komplex
s Wohlfahrtsmaß =
= výhrada
I. = uvést, udat, připevnit
II.
III.
wohlfahrtssteigernd =
I. empfinden =
II.
III.
= výdaje na obranu
r Produktivitätsfortschritt =

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2) Was sagt ein Single, der sein Verhalten nicht ändern will? Reagieren Sie
und spielen Sie dann ähnliche Dialoge:

Das geht dich doch überhaupt nichts an! – Was fällt dir ein? – Erlaube mal! – Das
könnte dir so passen. – Lass mich in Ruh’ / aus dem Spiel! – Komm mir nicht damit. –
Du hast einen Vogel / nicht alle Tassen im Schrank. (ugs.) – Bei dir piepst wohl. (ugs.)

1. Durch deinen konsumorientierten Lebensstil verbrauchst du sehr viele Ressourcen.


2. Es ist schrecklich, wie viel Energie du verbrauchst.
3. Du produzierst mehr Verpackungsmüll als eine kinderreiche Familie.
4. Es ist umweltbelastend, wenn du allein wohnst.
5. Du könntest ja heiraten und eine Familie gründen!
6. Du solltest die Steuer für übermäßige Wohnraumnutzung bezahlen.
7. Als Alternative zu einer eigenen Wohnung bietet sich doch auch eine WG an.
8. Warum ziehst du nicht mit Freunden in eine Mehr-Zimmer-Wohnung ein?

3) Verbinden Sie die folgenden Satzteile:


1. Ein-Personen-Haushalte haben A. … Singles vergleichsweise mehr
so stark zugenommen, dass … Produkte, Gas und Strom konsumieren.

2. Dieses Problem entsteht B. … sie produzieren auch mehr Müll als


dadurch, dass … Mitglieder einer mehrköpfigen Familie.

3. Eine Umwelt-Krise kann von C. … prestigeträchtig und ökologisch


Singles ausgelöst werden, denn … zugleich ist.

4. Um das drohende Problem zu D. … sie zu einem Umweltproblem


verhindern, … werden.

5. Damit die Singles nicht zum E. … müssen Singles dazu gebracht


Umweltproblem werden, schafft man werden, in umweltfreundlichen Wohnraum
hochwertigen Wohnraum, der … und Öko-Produkte zu investieren.

4) Zu welchen Instrumenten der Umweltpolitik gehören die folgenden


Maßnahmen? Suchen Sie die richtige Variante aus:

A) „weiche“ Instrumente B) marktwirtschaftliche Instrumente C) direkte Eingriffe

1. mahnende Appelle durch Promis  …… 2. Verbot des Grundstückverkaufs  ……


3. Steuer auf den Energieverbrauch  …… 4. Gentlemen’s Agreements  ……
5. Steuerfreiheit für Solarkraftwerke  …… 6. politisch festgelegte Grenzwerte  ……
7. Infobroschüre des Umweltministeriums  …… 8. Kredite und Investitionen  ……
9. Verbot von LKW-Fahrten am Wochenende  …… 10. steuerliche Begünstigung  ……

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5) Ergänzen Sie Infinitiv mit oder ohne „ZU“:


dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen,
kommen, fahren, laufen, gehen,
hören, fühlen, spüren, sehen,
bleiben, lassen, schicken, heißen

1. Steuerliche Abgaben könnten die Singles zum Sparen __________________ (zwingen).


2. Sie werden motiviert, ihr Geld für umweltfreundliche Häuser ____________________
(ausgeben).
3. Wie verhindert man aber, umweltbelastende Produkte auf den Markt
____________________ (bringen)?
4. Man hört oft populäre Politiker an die Vernunft des Einzelnen ___________________
(appellieren).
5. „Weiche“ Instrumente dienen dazu, das Problembewusstsein _____________________
(entwickeln).
6. Im Umland von Prag sieht man quasi über Nacht Satellitenstädte _________________
(entstehen).
7. Einem Denkmalschützer bleibt der Verstand _____________________ (stehen).
8. Wann gelingt es endlich, härtere Maßnahmen auch politisch _____________________
(durchsetzen)?
9. Ein umweltbewusster Mensch lässt sich ein Öko-Haus __________________ (bauen),
das wertvolle Ressourcen und Rohstoffe schont.

6) Was meinen Sie über die folgenden Thesen? Trifft zu (= JA), trifft nicht
zu (= NEIN) oder wissen Sie nicht? Kreuzen Sie an:

THESEN JA ? NEIN
1. Das Bruttoinlandsprodukt eignet sich nicht als Wohlfahrtsmaß.
2. Hohe Verteidigungsausgaben steigern die Wohlfahrt der Bevölkerung.
3. Je reicher ein Land wird, desto geringer ist die Erhöhung des
Wohlstandes als Folge einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes.
4. Wir dürfen wirtschaftlich nicht weiter wachsen!
5. Die Bevölkerung reicher Länder ist im Durchschnitt glücklicher und
findet das Leben interessanter als die Bevölkerung ärmerer Länder.
6. Die meisten Leute wären bereit, ihre wirtschaftliche Situation mit
derjenigen ihrer Eltern oder Großeltern zu tauschen.
7. Vollbeschäftigung als Ziel der Wirtschaftspolitik spielt eine größere
Rolle in der Planwirtschaft als in der Marktwirtschaft.
8. Das Wirtschaftswachstum ist wichtiger als Preisstabilität.
9. Der Einzelne sollte im Beruf entscheiden, ob er über ein höheres
Einkommen oder über mehr Freizeit verfügen will.
10. In armen Gesellschaften geht es primär darum, die physiologischen
Grundbedürfnisse Nahrung, Kleidung und Wohnung zu befriedigen.

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