Imperialismus

Deutschland als Kolonialmacht Datum:

Bismarck und die Kolonialfrage Vokabelhilfe

Bismarck lehnte Kolonien schon deshalb ab, weil ihre Verwaltung hohe ablehnen:reddetmek
Kosten verursachte. die Verwaltung:
Aber auch aus außenpolitischen Gründen war er gegen Kolonien. Er wollte Yönetim
vermeiden, dass es zwischen Deutschland und anderen europäischen außenpolitischen
Staaten wegen Kolonien zu Streitigkeiten kommt. (Außenpolitik): dış
Stattdessen förderte Bismarck sogar die Kolonialpolitik anderer Staaten politika
(besonders Frankreich). So wollte er die Aufmerksamkeit von Deutschland fördern: teşvik etmek
und Europa ablenken. Aufmerksamkeit: dikkat

Ein Kolonialreich entsteht

die Ablehnung:
reddetmek
1884 musste Bismarck seine Ablehnung aufgeben. Einflussreiche
Großindustrielle und Handelshäuser forderten immer stärker den Erwerb von die Wirtschaft
Kolonien. Zudem meinten viele Politiker, durch den Kolonialerwerb könne ankurbeln: ekonomiyi
man die heimische Wirtschaft ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen. güçlendirmek
Diesen Forderungen gab Bismarck schließlich nach. Von 1884 an stellte er
deutschen Unternehmern “Schutzbriefe” für Gebiete in Afrika und im Pazifik die Forderung: talep
aus. Auf diese Weise wurden Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika, den Forderungen
nachgeben: taleplere
Deutsch-Ostafrika sowie Inselgruppen im Pazifik zu sogenannten
boyun eğmek
“Schutzgebieten”. Diese Gebiete standen unter dem Schutz des deutschen
Kaisers, wurden aber von privaten Unternehmern verwaltet. Um 1890 unter dem Schutz
übernahm das Deutsche Reich allmählich selbst den Besitz und die stehen: koruma altında
Verwaltung der Gebiete: Aus den Schutzgebieten wurden Kolonien des olmak
deutschen Staates. Das Deutsche Reich wurde Kolonialmacht.

der Staatsbesitz: devlet

Wie Kolonien erworben wurden malı, devlete ait olan
bölgeler
Bevor die deutschen Kolonialgebiete in Staatsbesitz kamen, hatten das Muster: aynı
Handels- und Kolonialunternehmen den Erwerb der Gebiete şekilde/ fason/ model
ausrüsten: donatmak
vorangetrieben. Dabei gab es fast immer das gleiche Muster: Die
Handels- oder Kolonialunternehmen beauftragten private der
Unternehmer, neue Gebiete zu erwerben. Die Unternehmer rüsteten Stammeshäuptling:
Expeditionen aus und reisten damit in die Gebiete von einem kabile şefi
Stammeshäuptling zum nächsten. Durch freundliche Worte oder auch einen Vertrag
mit Drohungen drängten sie die Häuptlinge Verträge abzuschließen. abschließen: sözleşme
Die Häuptlinge erhielten Alkohol oder europäische Waffen: dafür yapmak/ imzalamak/
gaben sie den privaten Gesellschaften ihre Stammesgebiete oder feshetmek
die Drohung: tehdit
stellten sich unter ihren Schutz oder unter ihren Befehl. Auch die
anderen europäischen Mächte benutzten dieses Muster, um Kolonien
zu erwerben.
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Deutschland als Kolonialmacht Datum:

Quelle 1 “Ein Platz an der Sonne”

Bernhard von Bülow, Staatssekretär im Auswärtigen Amt und von 1900

bis 1909 Reichskanzler, hielt am 6. Dezember 1897 folgende Rede im
Reichstag:

“Die Zeiten, wo der Deutsche dem einen seiner Nachbarn die Erde überließ,
dem anderen das Meer und sich selbst den Himmel reservierte, wo die reine
Doktrin thront
- [ Heiterkeit -Bravo ]
diese Zeiten sind vorüber. Wir betrachten es als eine unserer vornehmsten
Aufgaben, gerade in Ostasien die Interessen unserer Schifffahrt, unseres
Handels und unserer Industrie zu fördern und zu pflegen. [...]
Wir müssen verlangen, dass der deutsche Missionar und der deutsche
Unternehmer, die deutschen Waren, die deutsche Flagge und das deutsche
Schiff in China geradeso geachtet werden wie diejenigen anderer Mächte.
[lebhaftes Bravo.]
Wir sind endlich gern bereit, in Ostasien den Interessen anderer
Großmächte Rechnung zu tragen, in der Voraussicht, dass unsere eigenen
Interessen gleichfalls die ihnen gebührende Würdigung finden.
[Bravo!]
Mit einem Worte: Wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir
verlangen auch unseren Platz an der Sonne.
[Bravo!]
In Ostasien wie in Westindien werden wir bestrebt sein, getreu den
Überlieferungen der deutschen Politik, ohne unnötige Schärfe, aber auch
ohne Schwäche unsere Rechte und unsere Interessen zu wahren.
[Lebhafter Beifall.]

Quelle: Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstags, Bd.1,

Berlin 1898, S. 60, zit. nach: Geschichte in Quellen und Darstellung, Bd. 8, Stuttgart
2000, S. 269f.

Arbeitsauftrag
a) Erläutere die Gründe dafür, dass Deutschland erst relativ spät Kolonialpolitik
betrieb. (
Als erster Kanzler des Deutschen Reiches war Bismarck der Ansicht, dass
die Verwaltung von Kolonien kostspielig sei und zu internationalen Konflikten
führen könne. Deshalb sei es ihm lieber, dass Deutschland eine stabilere
Position in der Außenpolitik behalte. Bismarck wollte die Beziehungen zu
anderen europäischen Staaten ausgeglichen halten und versuchte mögliche
Konflikte durch den Erwerb von Kolonien zu vermeiden. Besonders in einer
Zeit, in der die Beziehungen zu Frankreich angespannt waren, könnte der
Gewinn neuer Kolonien das Konfliktrisiko erhöhen.
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b) Erkläre, warum Bismarck seine Meinung ändern musste und wie Kolonien
erworben wurden.
Bis 1884 nahm jedoch trotz Bismarcks Widerstand der Druck zu, Kolonien in
Deutschland zu erhalten. Große Industrielle und Politiker begannen, die
wirtschaftlichen Vorteile der Kolonien zu erkennen, und so legte Bismarck
den Grundstein für die deutschen Kolonien, indem er deutschen
Geschäftsleuten „Schutzbriefe“ verlieh. Dies markiert den Beginn der
Entwicklung Deutschlands zur Kolonialmacht.

c) Fasse die Argumente zusammen, mit denen Bernhard von Bülow den
Anspruch auf einen “Platz an der Sonne” begründet.

Bernhard von Bülow, argumentierte, dass Deutschland in Ostasien eine aktivere Rolle
spielen sollte, um seine Interessen in Schifffahrt, Handel und Industrie zu schützen und zu
fördern. Er betonte die Gleichbehandlung deutscher Aktivitäten in Ostasien und forderte
einen respektvollen Umgang mit deutschen Interessen, während er gleichzeitig die
Koexistenz mit anderen Großmächten betonte. Die Metapher des "Platzes an der Sonne"
wurde verwendet, um Deutschlands Recht auf einen angemessenen Platz in der Welt zu
verdeutlichen.

d) Bewerte die Reaktion der Abgeordneten auf die Aussagen von Bülows.

Sie sind alle glücklich und unterstützend. Wir können dies anhand des Applauses und der
gelegentlichen Bravo-Rufe am Ende der Rede verstehen.

Wer ist Wer?

Otto von Bismarck (1815-1898) war ein deutscher Politiker. Er leitete die Regierung von
Preußen, einem großen deutschen Staat, den es heute nicht mehr gibt. Durch Preußen
wurde Deutschland ein einziger, gemeinsamer Staat. Bismarck selbst war der erste
Regierungschef dieses neuen Deutschen Reiches

Was ist Was?

Schutzgebiete:
von privaten Gesellschaften erworbene und verwaltete Gebiete in Übersee, die unter dem
Schutz des deutschen Kaisers standen. Der Begriff wurde von Bismarck geprägt aufgrund
seiner Abneigung gegen den staatlichen Erwerb von Kolonien. Er sollte verdeutlichen,
dass es sich nicht um Kolonien des Deutschen Reiches handelte.
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