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Inhaltsverzeichnis

VL1 2

THEMA: MENTALMAP 2

VL 2 DIE GESCHICHTE DES WELTBILDS 3

VL 3 DIE ENTDECKUNG DER MODERNEN WELT 5

VL4 6

HUMBOLD: 7
MESSGERÄTE HUMBOLDT: 7

VORLESUNG 5 8

ENTWICKLUNG DER UNIVERSITÄTEN: 8


STUDIEREN 8
C. RITTER 9
VORSPRUNG DURCH TECHNIK 9
FOLK SCIENCE: GEOGRAPHISCHE GESELLSCHAFTEN 9

VL 6 10

FERDINAND FREIHERR VON RICHTHOFEN 10


GEOMORPHOLOGIE: 10
ROBERT J. W. GRADMANN 11
ANNELIESE KRENZLIN 12

VORLESUNG 7 12

FRIEDRICH RATZEL 12
HANS BOBEK: 13
WALTER CHRISTALLER 14

VORLESUNG 8 14

CARL TROLL 14
ERNST NEEF GILT 15
HANS-JUR̈ GEN KLINK, 15
EMIL MEYNEN 15
DIE GEOGRAPHIE IN DER NS-ZEIT 16

VORLESUNG 9 16
ALFRED HETTNER 16
LÄNDERKUNDLICHE SCHEMA: 17
HANS SPETHMANN 18
SIEGFRIED PASSARGE 18

VORLESUNG 10 19

DER 37. DEUTSCHEN KONGRESS FÜR GEOGRAPHIE 19


VERBÄNDE UND GESELLSCHAFTEN 20

VL 11 20

AUßERUNIVERSITÄRE FORSCHUNGSINSTITUTE GEOGRAPHIE (DIE DREI WICHTIGSTEN) 20


PASSAU: 20
FACHZEITSCHRIFTEN: 21
H-INDEX 22

VL12 22

ECTS 22
KIRCHHOFF, ALFRED 23
ERDKUNDE: 23

VL 13 23

GLIEDERUNG UNI GIEßEN 23


GLIEDERUNG UNI MÜNCHEN 24
GLIEDERUNG KATHOLISCHEN UNIVERSITÄT EICHSTÄTT-INGOLSTADT 24
SOCIETY OF WOMAN GEOGRAPHERS 25

Vl1

Thema: MentalMap
Als kognitive Karte (auch mental map) bezeichnet man die mentale
Repräsentation eines geographischen Raumes oder räumlich (dreidimensional)
vorstellbarer logischer und sonstiger Zusammenhänge.

• Die Raumwahrnehmung für den Menschen waren schon immer


überlebsnotwendig (Steinzeit à Jäger, Sammler…)
• eine Persönliche Wahrnehmung der Umgebung (Raumvorstellung) à
Mentalmap
• „Problem“ Mentalmap man kann sich nicht immer zu 100% mit seiner Umwelt
auskennt und sich somit nicht auf diese Map verlassen kann àScheinwelten e
• Karten reichen manchmal weiter als die Realität
• Die Raumwahrnehmung hat auch etwas mit der Nutzung zu tun
• Himmelsscheibe von Nebra..
àSie zeigt die weltweit älteste konkrete Darstellung astronomischer
Phänomene, die wir kennen.“

Vl 2 Die Geschichte des Weltbilds


550 v. Chr.

Der Naturphilosophen Anaximander


• hat die erste „Weltkarte“ geschrieben.
• sehr schematisch und vereinfacht dargestellt
• Erde ist eine Scheibe (flat earth)
• mit einer Landmasse mit einem Ozean
• Innerhalb einer Kuppel über der Erde befinden sich Sonne und Mond

500 v.Chr.
Aristoteles
• argumentierte für die Kugelform der Erde
• Der Sternenhimmel auf der Nordhalbkugel sieht anders aus als auf der
Südhalbkugel.
• Da sich die Erde im Zentrum des Universums befindet, müssten alle
Himmelskörper deshalb gleichmäßig um sie rotieren
àGeozentrisches Weltbild

63v chr. 23 n. Chr.


Strabon
• Durch Bereisung und ähnliches lieferte er wichtige Information über Orte,
Menschen und Kulturen
• Erster „Geograph“

276 – 195 v. Chr.


Eratosthenes
• Beobachtete, dass die Winkel der Sonnenstrahlen an zwei verschiedenen
Orten unterschiedlich sindà Winkelstellung zur Erde
• Er berechnete anhand der Schattenbildung und der Entfernung der beiden
Orte den Umfang der Erdkugelà 40.000Km es sind 40.077 Km
• Erde ist eine Kugel!

50 n. Chr.
• Plinius fiel auf, dass der Rumpf sich entfernender Schiffe vor den Masten am
Horizont verschwindet.
• Erde ist eine Kugel!
Geoid nachschlagen àForm der erde

100 – 160 n Chr.


Claudius Ptolemäus
• vermutete, dass die Erde der Mittelpunkt des Zentrums ist àGeozentrisches
Weltbild

Merkmale des Weltmodells nach Ptolemäus:


• Die Erde steht fest im Mittelpunkt des Weltalls, dem Centrum Mundi
• Die anderen Himmelskörper bewegen sich in Kreisbahnen (Epizykel) um
ihren Mittelpunkt.

Die Epizykeltheorie:
• besagt, dass ein beweglicher Stern sich auf einer kleinen Kreisbahn –
Epizykel genannt – bewegt,
• die ihrerseits auf einer großen Kreisbahn – Deferent genannt – um einen
festen Mittelpunkt wandert.
• Der Epizykel ist also „ein auf einem Kreis kreisender Kreis“.

Das dunkele Mittellater:


àScheibenform der Erde Wurde lange verteidigt

1543
Nikolaus Kopernikus
• postulierte ein heliozentrisches Weltbild
• „Kopernikanische Wende“
• gilt als Trennung von Mittelalter zur Neuzeit

1571 – 1630
Johannes Keppler
• gelang es, dieses Weltbild durch Messungen zu bestätigen à Kepplerschen
Gesetze
• planet bwegt sich auf elipsen

• Es entstand ein völlig neues Weltbild von der flat Earth Theorie, hin zum
geozentrischen und schlussendlich zum helizentrischen Weltbild
• à Mensch nicht mehr der Mittelpunkt
• Die Erkenntnis hat 2.000 Jahre gedauert, dass die Erde eine „fast Kugel“ ist,
innerhalb eines Sonnensystems, zusammen mit anderen Himmelskörpern in
berechenbare Bahnen um die Sonne kreistà
Vl 3 Die Entdeckung der modernen Welt
àDen Weg der Erderkundung und Erdbeschreibung, aus Europäischer Sicht

1254-1324
Marco Polo
• Bereiste/Entdeckte die Welt und verfasste den vielleicht berühmtesten
Reisebericht

Europe rules the waves

• Kenntnisse zu großen Teilen Eurasiens und auch Afrikas bereits zu Beginn


der Neuzeit bekannt
• Asien verschwand von der Bildfläche im Wettbewerb
• Mit ihren seetüchtigen Schiffen erschlossen die Europäer große Teile der Welt
• Dreimaster war ein hochseetauglicher, ausdauerndes und manövrierfähiges
Schiff der für rund 400 Jahre die Seefahrt bestimmen sollte

Um 1494
• Damalige Weltmächte waren Spanien und Portugal
• Sie kamen sich in die Quere
• Pabst Alexander VI. teilt 1494 mit dem Vertrag von Tordesillas die
Einflusssphäre der damaligen „Weltmächte“ Portugal und Spanien auf:
• Eine über Nord- und Südpol verlaufende Linie 370 Leguas, ca. 2.282 km,
westlich der westlichsten Kapverdischen Inseln ist die Demarkationslinie.
• Aus diesem Grund wird heute in Brasilien Portugiesisch und nicht Spanisch
gesprochen

ca. 1519
• Ferdinand Magellan (wurde getötet, Horn Sebastian Kanon führt reise zu
Ende)
• Auf der Suche nach einem Seeweg zu den Gewürzinseln
• Weg nach Osten durch Portugal blockiert
• Es kam zur Entdeckung der Südumfahrung Amerikas und die erste
(unbeabsichtigte?!) Weltumseglung – die Erde ist tatsächlich kugelrun
• Die Molukken sind eine Gruppe von vielen Inseln in Indonesien.
• Sie wurden im 16. Jahrhundert auch Gewürzinseln genannt.
• Nur dort nämlich wuchsen die Muskatnuss und die Gewürznelke.
• Beginn der Neuzeit erst etwa 20 % der Erdoberfläche bekannt
• Die Erschließung des Inneren der Kontinente durch Europäer war in den
Grundzügen in der Mitte des 19. Jahrhunderts abgeschlossen

Problem:

• Erdoberfläche der Erde kann nicht genau auf einer Karte dargestellt werden
• Abbildungen der Erde können entweder winkel-, flächen– oder längentreu
sein, niemals alles gleichzeitig
• Lösungà Globusà Unpraktisch
• Bin einer neuen Globalisierung

Ca.1520
• Martin Waldseemüller erschuf Karten der damals bekannten Welt, darunter
eine zum Globus zusammensetzbare Segmentkarte
• Auf ihn wird die Bezeichnung America zurückgeführt

VL4
Ca. 1450
John Cabot
• Idee, einen Weg nach China im Westen zu finden
• Er bekam Sponsoren und einen königlichen Schutzbrief in England
• Möglicherweise entdeckte er 500 Jahre nach den Wikingern Neufundland
(Noramerika) wieder.

Weder Columbus noch John Cabot haben Amerika entdeckt sondern die Wikinger

• Diese Erkundungen und Entdeckungen der Erde erfolgen im Rahmen des


beschriebenen Wettrennens zu den Gütern Asiens.
• neuer Doppelkontinent war anfänglich eher störend, er versperrte den Weg
• Silberminen von Potosi oder die Goldschätze der „Indianer“ boten Trost
• Folgen von den Erkundungstouren was tot und das einschleppen von
Krankheiten
• die die Bevölkerung innerhalb weniger Jahr um 90% minimierte

1728 – 1779
James Cook
• erkundete während dreier Reisen den Pazifik und erschloss den Raum für die
Kolonialisierung des 19. Jahrhunderts

Ende der „Staatengeographie“ und den Vorläufer einer modernen Geographie.

Staatengeographie:
à gibt Informationen über einzelen Ländern und gibt Auskunft über Land Kultur und
Mensch
Darwin:
• trug Biologische Kenntnisse zum Erdverständnis bei

Heldenverehrung:
• Walhalla
• Bedeutsame nationale Wissenschaftler des 19ten JH werden hier geehrt

1769-1859
Humbold:
è Pflanzengeographie
è Begründer der Naturwissenschaftlichen Geographie
è Total Charakter einer Landschaft
è Mensch als Geofaktor
• widmete sich natur- und erdwissenschaftlichen Zusammenhängen.
• Er wies schon damals daraufhin, dass der Mensch einen negativen Einfluss
auf die Umwelt hat
• er erfasste Pflanzen, Tiere, als Kartograph stellte er Gebirge, Gewässer und
Kontinente dar
• Humboldt wird somit als erster richtiger Geograph beschrieben

Alexander von Humboldt und A.G. Bonpland:


• Geographie der Pflanzen in den Tropenländern
• Führten Messungen durch 10. Grade nördlicher bis zum 10. Grade südlicher
Breite (1799 bis 1803)
• Mit den Ergebnissen seiner Beobachtungen und Messungen in der Region
des Äquators begründete Alexander von Humboldt die ‘Pflanzengeographie’.
• Seine Darstellung des Chimborazo wird als eine der ersten Infografiken
bezeichnet.
• Untersuchung eig an einem anderen Bergà Grund war Schneetrieben

Gliederung der Geographie:

• Physische Geographie (Naturwissenschaft): Geomorphologie,


Klimageographie, Bodengeographie und Vegetationsgeographie
• Humangeographie (auch “Anthropogeographie”, “Kulturgeographie” oder
“Wirtschafts- und Sozialgeographie” genannt) mit Sozialgeographie,
Bevölkerungsgeographie, Wirtschaftsgeographie, Siedlungsgeographie,
Geographie des Freizeitverhaltens und des Tourismus, Verkehrsgeographie,
Politische Geographie und Historische Geographie untergliedert werden

Messgeräte Humboldt:
• H. führte (u. a.) astronomische Beobachtungen, barometrische Höhenmessungen,
Bestimmungen der Siedetemperatur des Wassers auf verschiedenen Höhen,
Schwere- und Temperaturmessungen durch.
• Ferner beschrieb und sammelte er zahlreiche Tiere und Pflanzen. Viele davon waren
Erstfunde.

• Sextanten: mit dem man den Winkel zwischen den Blickrichtungen zu relativ
weit entfernten Objekten bestimmen kann
• Teleskope: st ein Instrument, das elektromagnetische Wellen sammelt und
bündelt, beispielsweise um weit entfernte Objekte beobachten zu können
• Inklinatorium: ist ein früher gebräuchliches Gerät zur Bestimmung
der Inklination (Neigung der Feldlinien des Erdmagnetfeldes gegen die
Horizontale)
• Cyanometer: ist ein Instrument zur Messung der Intensität der blauen
Himmelsfarbe
• Elektrometer: Gerät zum Nachweis elektrischer Ladungen und Spannungen
• Hygrometer: ist ein Messinstrument zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit
• Barometer: zur Bestimmung des statischen Absolut-Luftdrucks
• Thermometer: Messgerät zur Bestimmung der Temperatur.
• Hyetometer: Niederschlagsmesser
• Eudiometer: dient der Quantifizierung von Gasvolumina, die während einer
chemischen Reaktion entstehen

Vorlesung 5
1820
Fabian von Bellingshausen
• reiste als erster innerhalb des Polarkreises.
• Beginn einer in heutigen Sinn wissenschaftlichen Erderkundung
• Es kam zum wissenschaftlichen Arbeiten

Entwicklung der Universitäten:

• Vorläufer war die Schule von Salerno im 10. Jahrhundert, die Schola Medica
Salernitana.
• Es folgten Bologna, gegründet 1088;
• Oxford, gegründet 1096;
• Prag (Böhmen), gegründet 1348: die älteste deutschsprachige Universität
• Heidelberg, gegründet 1386: die älteste Universität im heutigen Deutschland.
• Harvard, gegründet 1636, wäre demnach ein „Newcomer“

Studieren

• Die heutigen Studiengänge entwickelten sich aus dem Studium generale der Klassik
und des Mittelalters.
• Es vertrat das Ideal einer umfassenden Bildung für alle.
• Ebenfalls in der Antike entstand bereits das Studium der Sieben freien Künste
à Früher war es leichter mehr zu lernen, weil das Wissen um die Welt begrenzt war
• Die Sieben freien Künste hatten keine Verbindung zur Erwerbstätigkeit und
körperlicher Arbeit und galten damit als des freien Menschen (= Mannes) würdig.
• höherwertig als die „praktischen Künste“ betrachtet.
• Praktische Künste waren; Bekleidungshandwerk, Landwirtschaft, Bauhandwerk
Steinmetz, Maurer, Schreiner, Kampfkunst, Waffenkunde, Jagd, Handel, Kochkunst,
Schmiedehandwerk.
• Kant sagt das die Geographie keine Wissenschaft ist

Die rasante Wissensvermehrung führte jedenfalls zur Differenzierung der angebotenen


Studienfächer und irgendwann auch zur Begründung einer Geographie

1779 - 1859

C. Ritter

è Neben Humboldt Begründer der Geographie


è Anders als Humboldt aber in Kulturwissenschaftliche Richtung
• Studium der Geographie, Geschichte, Pädagogik, Physik, Chemie, Mineralogie und
Botanik
• Seit 1820 der erste hauptamtliche Professor für Geographie
• Ritters Forschungsschwerpunkt lag auf den Beziehungen zwischen der natürlichen
Umwelt einerseits und dem Menschen und seiner Kultur
• Ritter hatte starkes Interesse an historischer Geographie
• Er versuchte die Erdräume aus ihrer Kulturgeschichte heraus zu begründen.
• Ritter schuf die Grundlage für die Geographie als selbständige Wissenschaft
Kritik an Ritter:
• Die Naturressourcen der einzelnen Regionen, mit denen der Mensch umgehen muss,
sind seiner Ansicht nach die „Mitgift“ Gottes.

18 Jh

Vorsprung durch Technik

• Durch die Technik entwickelte sich die Geographie schnell weiter


• Raumüberwindung stark vereinfachen und beschleunigen.
• Der Horizont der Menschen erweitert sich
• Reisen waren schneller möglich
• Nicht gelöst wurden dabei Kernfragen der akademischen Lehre: Was ist das
Forschungsobjekt der Geographie? àIst es eine Naturwissenschaft (Humboldt) oder
Kulturwissenschaftliche Richtung (Ritter)

Folk Science: Geographische Gesellschaften

• Das Bildungsbürgertum entwickelte auch getrieben durch die Kolonialisierung ein


völker- und länderkundliches Interesse.
• Reiseberichte dienten nach wie vor der geographischen Unterhaltung und Belehrung.
• Das Ziel der Geographischen Gesellschaften war es Transaktion zwischen Gesellschaft
und der Akademischen Naturwissenschaft herzustellen
è Sociéte de Geographie 1821
è Gesellschaft für Erdkunde 1828
è Royal Geographical Society 1830

Zusammenfassung:

• Geographie als akademischen Facher aufgenommen


• Carl Ritter besetzte die erste ordentliche Professur.
• Parallel zur Akademisierung des Faches sorgten die Geographischen Gesellschaften
aber auch für eine Breitenwirkung
• Technische Innovationen förderten die Raumerkundung:
• Immer mehr Menschen konnten sich Reisen leisten

VL 6
1833 – 1905
Ferdinand Freiherr von Richthofen
è Begründer der modernen Geomorphologie
è Prägte de begriff Seidenstraße

• Studium der Geologie und dann der Wechsel zur Geographie


• Prägung des Begriffs der „Seidenstraße“
• Klima, Löss, Flora und Fauna oder die Besiedlung, wurden untersucht und
beschrieben, Steinkohlenlagerstätte in China gehörten zu seiner Arbeit
• prägte die Geographie als Wissenschaft von der Erdoberfläche und den
Erscheinungen, die mit der Erdoberfläche in Kausalen Wechselbeziehungen stehen
• Menschen als Geofaktor
• Begründer der modernen Geomorphologie
• Seidenstraß= Ein Netzt alter Karrenwagenstraßen des Route über den
Mittelmeerraum nach zentral und dann Ostasien ging. Handelsroute für Seide, Wolle,
Gold, Silber…

Gegen Ende des 19. Jh. wurde so Geographie endgültig als Brückenfach zwischen Natur- und
Geisteswissenschaften etabliert

Geomorphologie:

• Wissenschaft vom Relief der Erdkruste


• Hauptbetrachtungsweisen sind die Formbeschreibung:
• qualitativen (Morphographie)
• quantitativen Methoden (Morphometrie)
• die Erklärung der Formenentstehung i.A. (Morphogenese)
• Medien (Eis, Wasser, Wind)
• geomorphologischen Prozesse (Morphodynamik)
• schließlich die Altersbestimmung der Formen (Datierung)
• zeitliche Einordnung in erdgeschichtliche Abläufe (Morphochronologie).
1865 – 1950
Robert J. W. Gradmann
è Schichtstufenlands
è Steppenheidetheorie
è Begründer Einfluß der Klima- und Vegetationsveränderungen auf die
vor- und frühgeschichtliche Besiedlung

• Theologe, Botaniker, Geograph


• Deutung des Schichtstufenlands
è Schichtstufenlandschaften stellen das Ergebnis eines geologischen
Prozesses dar, der Millionen Jahre umfasst und bis heute andauern
kann. Charakteristisch für eine Schichtstufenlandschaft ist der
Wechsel zwischen Steilhängen (Schichtstufen) und weitgespannten
Ebenheiten
• Er entwickelte er die Steppenheidetheorie
è Sie besagte, dass die Altsiedellandschaften, die der Mensch mit Beginn
der Jungsteinzeit in den mittleren Breitegraden zunächst aufgesiedelt
hat, eine Steppenheide und mithin waldfreie Landschaft gewesen sei,
die für die Besiedlung nicht hätte gerodet werden müssen.
• Die Steppenheidetheorie Gradmanns gilt als widerlegt
• Angenommen werden keine größeren, steppenähnlichen Gebiete, sondern die
Wälder seien eher „siedlungsfreundlich“ gewesen:
• Morphologische Fragstellungen wurden auf Kulturgeographische Phänomene
übertragen

1903 – 1993
Anneliese Krenzlin
è Arbeiten zu den Dorfformen
è Die erste Professorin

• Studium der Geographie, Germanistik und Geschichte


• 1960 Professorin für Geographie.
• Verdienste in Siedlungsgeographie
• In der Arbeiten zu den Dorfformen gilt sie als „Klassikerin“.

Fazit:

• Die Geographie differenzierte sich weiter aus, blieb aber zunächst unter dem
starken Einfluss der „geomorphologischen Fraktion“.
• Dennoch „emanzipierten“ sich einige Wissenschaftler und auch
Wissenschaftlerinnen von diesem Einfluss und verfolgten eigene
Forschungsrichtungen.
• Eine Vielzahl von historisch-genetischen Arbeiten auch im
kulturgeographischen Bereich entstanden, wobei Mensch-Umwelt-
Wechselwirkungen verschiedenster Art, eine Kernkompetenz der Geographie,
untersucht wurden.

Vorlesung 7
1844 – 1904
Friedrich Ratzel
è Begründer der Humangeographie
è Diffusionismus
è Weg bereiter der Geopolitik
è Er führte den Begriff „Umwelt“
• Apotheker, Zoologe und Geograph
• R. sah eine Abhängigkeit der geschichtlichen Entwicklung der Menschheit von den
Naturbedingungen des Bodens, des Klimas sowie der Pflanzen- und Tierwelt
• Er sah die Erde und ihre Lebensformen als Ganzheit, die er „hologäische
Erdauffassung“ nannte.
• Damit lieferte er eine Gesamtschau der Mensch- Tier-Pflanzen-Sphäre im Sinne einer
übergreifenden „Allgemeinen Biogeographie“ und begründete eine Schule des
Umweltdenkens.
• Er führte den Begriff „Umwelt“ in die Wissenschaftssprache ein.
• Ihm wird die Begründung einer Anthropogeographie (Humangeographie)
zugeschrieben
Probleme:

• Auf die Arbeiten R.s geht der auch Diffusionismus zurück:


• Es handelt sich um sozial- und kulturwissenschaftliche Theorien zur Erklärung
kultureller Entwicklung und Ausbreitung.
• Ratzel übertrug den Begriff Lebensraum aus der Biologie in die Geographie
• Dieser wurde von den NS übernommen
• Das bereitete argumentativ den Boden für einen aggressiven Sozialdarwinismus
(soziale Gruppen behaupten sich aufgrund ihrer Durchsetzungskraft – survival of the
fittest),
• Daraus entstand die Lebensraumideologie des Nationalsozialismus
Gegenpunkt:
• Ratzel trat immer für die Existenz der Menschen ohne Rassen ein

Geodeterminismus:
• Die unterschiedlichen Wirtschaftsentwicklungen in verschiedenen Teilen der Welt
sind in erster Linie durch die natürliche Ausstattung bestimmt

Sozialwissenschaften:

• Als Universitätsdisziplin noch „jünger“ als die Geographie.


• Mit Teilen der Geographie auch über die Methodik eng verbundene
Nachbarwissenschaft.

1903 – 1990
Hans Bobek:
è Rentenkapitalismus
è Kulturstufengeographie
è Begründer der Sozialgeographie
• Studium der Geschichte, Geographie und Sozialwissenschaft.
• Bobeks Beobachtung war, dass gesellschaftliche Phänomene in der
deutschen Geographie unzureichend beachtet werden. àEs dominierte die
Landschaftkunde
• Auch entwickelte er eine Theorie des im Orient
verbreitetenàRentenkapitalismus.
è Rentenkapitalismus bezeichnet ein Wirtschaftssystem, in welchem die
Eigentümer ihren Grundbesitz gegen einen erheblichen Anteil an der
Ernte (50 Prozent und mehr) Pächtern zur Bewirtschaftung überlassen.
Die Ertragsanteile (Renten)
• Im Krieg förderte er mit Troll die geographische Luftbildforschung für die SS
• Nach dem Krieg förderte er die die deutschsprachige Sozialgeographie
• Das Modell der Kulturstufengeographie
è Sie sollten grundsätzliche Zusammenhänge zwischen
gesellschaftlichen Organisationsformen und der räumlichen
Differenzierung der Erde verdeutlichen
• 1978 wurde Hans Bobek die Ehrendoktorwürde der RUB verliehen.

1893 – 1969
Walter Christaller
è Die zentralen Orte

• Studium der Philosophie und VWL


• Dissertationstitel: „Die zentralen Orte in Süddeutschland“.
• 1940 trat er der NSDAP und arbeitet für die NS, unteranderem in der
Siedlungsplanung
• er wandte dafür sein Modell der zentralen Orte an
• Zusammen mit Emil Meynen gründete er den Deutschen Verband für
Angewandte Geographie (DVAG).

Die zentralen Orte:


• Dem Zentrale Orte-Konzept kommt in erster Linie eine
flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Waren,
Arbeitsplätzen und Dienstleistungen in zumutbaren
Entfernungen zu.
• Dazu werden vereinfachende hierarchisch
absteigend zentrale Orte verschiedener Stufen ausgewiesen:
Ober-, Mittel-, Unter- und Klein Zentren.

Warum war das Konzept so erfolgreich


• Dieses Zentrale Orte-Konzept wurde zu tragenden Säulen der Raumordnungspolitik
in der Bundesrepublik Deutschland.
• Nach der deutschen Einigung wurde es auch auf die neuen Bundesländer übertagen.
• Das Versprechen, die Herausforderungen einer krisenhaft erlebten Moderne durch
rationale Planung in überlegener Weise bewältigen zu können.“

Vorlesung 8
1899 – 1975
Carl Troll
è Erfinder der Landschaftsökologie
è Prägung des Begriffes Tageszeitenklima
è Begründer der Klimazonen
• Studium der Biologie, Chemie, Geologie, Physik und Geographie;
• Prägung des Begriffes Tageszeitenklima
• Begründer der Zeitschrift „Erdkunde“ 1947
• Begründer der Klimate der Erde,
• effektive Klimaklassifikation nach Troll / Paffen mit fünf Klimazonen
• Er teilte die Erde in Klimazonen ein
• Benennung der Landschaftsökologie, später als Geoökologie
è Untersuchung ökologischer Zusammenhänge in ihren räumlichen
Ausprägungen
è Das regionalspezifische Zusammenwirken natürlicher und
kulturbedingter Faktoren über die Zeit

1908 – 1984
Ernst Neef gilt
è gemeinsam mit Carl Troll als Begründer
der Landschaftsökologie

• Studium der Geographie, Geologie, Mineralogie, Mathematik und


Meteorologie
• im II. WK war er bei der Luftwaffe tätig
• Die „Leipzig-Dresdner Schule der Landschaftsökologie“ prägte nachhaltig die
Fachentwicklung der neueren deutschsprachigen Geografie.
• Neef wollte die Geographie zu einer Umweltwissenschaft entwickeln.
1933
Hans-Jürgen Klink,

• Studium Chemie, Biologie, Geographie und


Bodenkunde
• Forschungsschwerpunkte waren die landschaftsökologische Begründung der
naturräumlichen Gliederung, die Weiterentwicklung der
landschaftsökologischen Raumerkundung, Siedlungsökologie,
Vegetationsgeographie, regionale Geographie Europas.
• Dabei umfassten wesentliche Teile des Werks die Vegetationsgeographie, die
konzeptionelle Weiterentwicklung der Landschaftsökologie sowie die
Ausdehnung der ökologischen Arbeiten auf den Siedlungsbereich.

1902 – 1994
Emil Meynen

à Arbeitete an der Einteilung Deutschlands in Naturräume mit


àLandeskunde
• studierte Geographie
• bereitete den „Anschluss“ Österreichs 1938 mit vor.
• Gründete mit Walter Christaller den Deutschen Verband für Angewandte
Geographie (DVAG).
• Vorsitzender des Ständigen Ausschusses für geographische Namen.
à(StAGN) empfiehlt, fördert und erarbeitet Regeln für den einheitlichen
Gebrauch geographischer Namen.
• Mitherausgeber des „Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
• Das Projekt umfasste die deutschlandweite Einteilung in Naturräume inkl. der
DDR. Rund 400 Mitarbeitende lieferten Beiträge, u. a. auch Ernst Neef.

Die Geographie in der NS-Zeit

• Die Wissenschaft Geographie in der NS-Zeit erlebte die Gleichschaltung, also


die erzwungene Eingliederung in die Organisation des NS-Staates, schnell
und ohne große Widerstände
• Nach dem Kriegsende 1945 fand auch keine ausgeprägte Selbstreflexion
statt, es wurde „zur Tagesordnung“ übergegangen.
• Carl Troll, der Nestor der Landschaftsökologie, befleißigte sich einer kritischen
Distanz dem NS-Regime gegenüber.
• So blieb es ihm überlassen, 1947 für das Fach eine Art Rechenschaftsbericht
abzufassen.
• Seine sachliche Darstellung und seine Kritik an den Irrwegen der deutschen
Geopolitik ab 1933 trugen dazu bei, dass die deutsche Geographie als
Wissenschaft im Ausland wieder Akzeptanz fand.
• Troll unterschiedet konsequent zwischen der unpolitischen Wissenschaft
Geographie (i. W. die Länder- und Landschaftskunde) und einer fehlgeleiteten
Geopolitik.
• Geopolitik wird als „Pseudo-Wissenschaft“ bezeichnet

• Naturwissenschaften arbeiten, arg verkürzt, nomothetisch:


• Die Abstraktion von Einzelphänomenen führt zur Bildung allgemeingültiger
(Natur)Gesetze.
• Geisteswissenschaften arbeiten, verkürzt dargestellt, idiographisch:
• Sie suchen die Beschreibung des räumlich / zeitlich Einmaligen und
Besonderen.
• Es gibt aber keine klare Trennung mehr
• These (= Behauptung, die einer argumentativen Begründung bedarf;
zwingend wird eine Antithese benötigt)
• Hypothese (= behauptet einen Zusammenhang zwischen zumindest zwei
Faktoren als Ursache-Wirkungs-Beziehung (wenn – dann/je – desto))

Vorlesung 9
1859 – 1941

Alfred Hettner
è Begründer der Länderkundliche Schema:
Übersichtliche Darstellung komplexer, geographischer Sachverhalte nach
einem starren Schema.
• Studium der Geographie, Philosophie und Geologie
• Der erste Universitätsprofessor ohne Umweg
• Hettner hat die Geographie auch als wohl Letzter in ihrem Gesamtsystem
heraus dargestellt.
• Nach Richthofen war der Gegenstand der Geographie die Erdoberfläche
• Hettner erweiterte dieses Verständnis auf den Raum, sichtbar werdend als
Landschaft.

à Geographie ist eine Raumwissenschaft

• Die Länderkunde ermöglicht die übersichtliche Darstellung komplexer,


geographischer Sachverhalte.
• LK ist eine rein analytische Betrachtung vermeintlich aufeinander
bezogener Inhalte, z.B. die Abfolge: Geologie – Morphologie – Klima –
Hydrogeographie – Böden – Vegetation – Siedlung – Landnutzung – Verkehr
– politische Gliederung.
• Nach dem länderkundlichen Schema werden die geographischen
Erscheinungen einer Region systematisch abgehandelt

• Im Gegensatz zur Allgemeinen Geographie mit ihrer einzelfaktoriellen


Betrachtungsweise versucht das länderkundliche Schema eine integrative
Betrachtungsweise durch eine kompilative Aufnahme der Einzelfaktoren.
• Dabei werden Erkenntnisse von Nachbarwissenschaften umfassend – aber
eben nicht integrativ – mitbehandelt.
• Bildlich kann man sich die einzelnen Geofaktoren als übereinanderliegende
Schichten vorstellen

Länderkundliche Schema:

àwird als Hettner'sches Schema bezeichnet


• Der Erkenntnisgang der Länderkunde sei ein Dreischritt aus
• 1. Entdeckung eines Landes
2. Feststellung der Lage und der räumlichen Verhältnisse
• 3. Erkenntnis des „Inhalts“ der Länder.
• deduktiven = erstellte Theorien empirisch zu überprüfen
• induktiven = aus empirischen Befunden eine Theorie zu erstellen
• Hettner war sich der Schwächen von Induktion, Deduktion und Vergleich
bewusst, und betonte daher die Erfahrung des jeweiligen Bearbeiters als
wichtig für das Arbeitsergebnis.

Kritik:
• Länderkunde führt also die Geofaktoren in ihren kausalen Wechselwirkungen
möglichst ganzheitlich zusammen.
• Ein Problem dabei ist die Abgrenzung von Regionen und Ländern: Betrachtet
wird nicht wie bisher häufig der Kulturraum, ggf. innerhalb politischer Grenzen,
sondern funktionale Räume werden gesucht.
• Auch wird das Länderkundliche Schema als zu starr und nicht
anpassungsfähig empfunden.
• Bis heute ist die LK in der Geographie verankert
1928

Hans Spethmann

è dynamische Länderkunde
• setzte sich dafür ein, die länderkundlichen durch eine dynamische
Länderkunde zu ersetzen.
• Zudem sollten Faktoren wie Bodenschätze, technische, finanzielle, religiöse
politische Einflüsse, die einen Raum funktional und physiognomisch prägen,
stärker betont werden.
• Dieser Ansatz wurde zu einer problemorientierten Länderkunde
weiterentwickelt und bietet methodisch wichtige Ansätze

1867 – 1958

Siegfried Passarge
è Landschaftsgeographie/Landeschaftskunde
Sie befasst sich mit der Typisierung von einzelnen Landschaften, ihrem
Vergleich in verschiedenen Erdregionen und
den geofaktorialen Voraussetzungen
• Geograph, Geologe und Paläontologe
• Politisch fiel er früh durch antisemitische Beiträge sowie später durch eine
große Nähe zum nationalsozialistischen Regime auf.
• Wissenschaftlich begründete P. die Landschaftsgeographie.
• Die Dominanz der Geomorphologie in der Geographie sollte damit beendet
werden.
• Angestrebt wurde eine umfassendere Betrachtungsweise der Landschaft, die
die Querverbindungen zu anderen Felder der Geographie wie der
Klimageographie oder der Biogeographie stärker berücksichtigte.
• Das Leibniz-Institut für Länderkunde
• Forscht an aktuellen sozialräumlichen Entwicklungen in Europa, insbesondere
im östlichen Europa, und in Deutschland.

Vorlesung 10
Der 37. Deutschen Kongress für Geographie in Kiel 1969 und die Länderkunde

• Es handelt sich um die wissenschaftliche Tagung aller Geograph*innen des


deutschsprachigen Raumes inklusive der Schulgeographie.
• Ausrichter ist alle zwei Jahre eines der Geographischen Institute.
• Erstmals wurde er 1865 in Frankfurt /M.
• 2027 wird der Kongress durch das GI Bochum

Das gesellschaftliche Setting:


• 68 Bewegung alles wurde in Frage gestellt à Wendepunkt
• Studenten waren überzeugt das es an innerparlamentarische Gegenkraft
mangelt somit wurde einer außerparlamentarsiche Opposition ins Leben
gerufen
• Grund Vertrauenskrise durch die unaufgearbeitet nationalsozialistische
Vergangenheit
• Deutschen Kongress für Geographie gilt als Wendepunkt in der Geografie in
Deutschland.
• Protestierende Studierende forderten Abkehr der Länderkundeà Reine
Datensammlung und keine Wissenschaft
• Fokus sollte auf gesellschaftlich relevante Fragestellungen gelegt werden
• Länderkunde verlor stark an Bedeutung.
• Das Fach Geographie wendet sich damit verstärkt auch Phänomenen zu, die
sich nicht räumlich verorten lassen
• Die Frage nach der Ausrichtung der Geographie wurde wieder diskutiert
• Reine Naturwissenschaft oder Eine Wissenschaft besteht aus sozial-und
Naturwissenschaft
Heute:

• Die Geographie ist heute ein Zwei-Fächer-Studium


• Gemeinsam haben Physische Geographie und Humangeographie nur die
räumliche Betrachtungsweise
• Die beiden Fächer fügen sich Problemlos in die Wissenschaft Geographie
• Die Grundsatzdepate „Was ist Geographie, Welchen Bereichen sollte sich die
Geographie widmen“ flammt immer wieder auf
Verbände und Gesellschaften

• Die Geographie in Deutschland wird durch den Dachverband der Deutschen


Gesellschaft für Geographie repräsentiert.
• Die folgenden Verbände und Gesellschaften sind unter diesem Dach
zusammengeschlossen:

è DVAG
è GeoGes
è HGD Hochschulverband für Geographiedidaktik, HGD
è VDSG Verband Deutscher Schulgeographen, VDSG
è VGDH Verband für Geographie an deutschsprachigen Hochschulen
è GeoDACH

1. Deutscher Verband für Angewandte Geographie, DVAG


• Der DVAG vertritt die Interessen der Angewandten Geographie in Politik, Verwaltung,
Planung und Consulting.
• Er bringt die besondere Kompetenz der Geographen zur Lösung vielfältiger Probleme
unserer Gesellschaft in die öffentliche Diskussion ein.
2. Geographische Gesellschaften
• Sie bieten geographisches Wissen für eine breite Öffentlichkeit und schlagen eine
Brücke von der Hochschulgeographie zum interessierten Laien mit Vorträgen,
Exkursionen und Publikationen
3. Vertretung deutschsprachiger Geographie-Studierender, GeoDACH
• GeoDACH versteht sich als Vertretung der Geographie-Studierenden in Deutschland,
Österreich und der Schweiz.
• Zu ihren Aufgaben zählt es, Geographie- Studierende zu vernetzen und zu beraten
sowie sie in der Öffentlichkeit und bei Präsidiumssitzungen der DGfG zu vertreten.

VL 11
Forschung in Deutschland findet keineswegs nur an Universitäten statt. Es gibt eine Vielzahl
außeruniversitärer Forschungsinstitute.

Außeruniversitäre Forschungsinstitute Geographie (die drei wichtigsten)


1. Fraunhofer-Gesellschaft, 74 Einrichtungen, anwendungsorientierte Forschung)
2. Max-Planck-Gesellschaft, grundlagenorientierte Spitzenforschung
3. 19 Helmholtz-Zentren, Betrieb komplexer Forschungsinfrastrukturanlagen
Auswahl Geographischer Institute:
• über 60 Geographische Institute im deutschsprachigen Raum
à Sie weisen sehr unterschiedliche Größen und Schwerpunktsetzungen auf.
à Bochum gehört zu den big-7
Passau:
• Das GI Passau gehört mit drei Professuren zu den kleineren Instituten.
über die Geographie (das Beispiel Passau)

Anthropogeographie
• „Die gesellschaftswissenschaftlich ausgerichtete Anthropogeographie, auch als
Humangeographie bezeichnet, befasst sich mit den Strukturen und der Dynamik von
Kulturen, Gesellschaften und
Physische Geographie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Forschung
• Die Physische Geographie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt- Forschung
• untersucht die Wechselwirkungen zwischen der physischen Umwelt des Menschen,
Regionale Geographie
• Die Regionale Geographie bildet gleichsam als Synthese von Physischer und
Anthropogeographie jenen Teil der Geographie, der sich mit bestimmten
Teilgebieten der Erdoberfläche auseinandersetzt und diese aus physisch- und
anthropogeographischem Blickwinkel auf ihre räumlichen Strukturen, Prozesse und
Wechselwirkungen analysiert.

GI-Bochum Metropolenforschung
• Aufgrund seiner Lage in einem altindustrialisierten, durch mehrere Strukturwandel
geprägten Ballungsraum àschwerpunktmäßig der Transformation metropolitaner
Räume widmet.
Nachbarwissenschaften
• Das Drei-Säulen-Modell der Geographie mit Erforschung der Mensch/Gesellschaft-
Umweltbeziehungen ermöglicht Andockstellen für andere Fächer.

Forschungsergebnisse

• Die Resultate der Wissenschaftlichen Arbeit werden verschriftlicht und der


Scientific Community zur Diskussion gestellt
• Qualitätssicherung durch einen Peer Review-Prozess
• Gutachter*innen geben Votum zur Qualität ohne direse kommt es nicht zu
Publikation
• „Predatory Journals“.
• “Peer Review Process à Qualitätskontrolle durch Mitglieder des eigenen
Faches

Fachzeitschriften:

àFür die Geographie nennt der DVAG die folgenden Fachzeitschriften:


• Standort – Zeitschrift für Angewandte Geographie
• Natur und Landschaft
• Geographische Rundschau à monatlich aktuelle Themen und
Forschungsergebnisse der Geographie und ihrer Nachbardisziplinen
• Die Erde
• Geographische Zeitschrift
• Erdkunde

Journal Impact Factor


• Ist eine regelmäßig neu errechnete Zahl, die den Einfluss einer
wissenschaftlichen Fachzeitschrift wiedergibt und so ein Ranking der
Fachzeitschriften erlaubt

h-Index
• Der h-Index hingegen richtet sich nicht an die Platzierung eines
wissenschaftlichen Journals, sondern gibt die weltweite Wahrnehmung einer
Autorin oder eines Autors an.
• Je häufiger Publikationen in anderen Veröffentlichungen zitiert werden, desto
höher ist der h-Index und damit die wissenschaftliche „Relevanz“ dieser
Person.
Kritik:
• die Benachteiligung der Nachwuchswissenschaftler*innen.
• Sie haben grundsätzlich einen niedrigeren H-Index, da sie in der Regel
weniger publiziert haben, als Wissenschaftler*innen, die im gleichen Fach
schon länger tätig sind

Vl12
Bochum
• Transformation metropolitaner Räume“
• noch eine Vielzahl von anderen Schwerpunkten
Köln
• Schwerpunkt im Bereich Physischen Geographie
• Umwelt- bzw. Mensch-Umwelt-Forschung

Bonn
• drei Profilschwerpunkte: Wasser, Risiko und Geomatik.“
Hamburg:
• Physische Geographie, Anthropogeographie, Integrative Geographie
Greiswald:
• Mensch-Umwelt-Systeme in Raum und Zeit: Die Erde verstehen – Ihre Zukunft
gestalten
à Mensch Umweltwechselbeziehung spielen an allen Universitäten eine Wichtige Rolle

ECTS
• Allen aktuellen Studiengängen ist gemein, dass sie sich nach der Bologna- Reform in
eine Bachelor- und eine Masterphase gliedern.
• Angleichung der Studienniveaus in Europa
• ECTS ist die Abkürzung für European Credit Transfer and
Accumulation System
• das europäische Erfassungssystem für zu erbringende und erbrachte
Leistungen von Studierenden.
• Sie sollen dadurch international lesbar und vergleichbar gemacht und damit
die Anerkennung erleichtert werden.

Relevanz der „Erdkunde“:


• Kampf ums Schulfach Erdkunde
Die Erdkunde sollte unverzichtbar sein vor allem in unsere Zeit des Klimawandels
• Prozesse und Systeme müssen verstanden werden

1838 – 1907

Kirchhoff, Alfred

• der erste geographische Professor in Deutschland, der aus dem Schuldienst kamen
und dann erst an die Uni zurück ging
• umfangreichen Arbeiten, um den Erdkundeunterricht
• Er verfasste verschiedene Lehrwerke, darunter ein erfolgreiches Schulbuch
• Verbunden mit seinen Arbeiten sind auch heute als völkisch und rassistisch zu
wertenden Haltungen

Erdkunde:
• Nach dem Ersten Weltkriegs wurde die Erdkunde als selbständiges Unterrichtsfach in
den Oberstufen etabliert.
• Dort galt sie als zusammen mit Deutsch und Geschichte als kulturkundliches
Kernfach!
• Heute stehen die Mensch-Umwelt- Systems sowie nachhaltige Entwicklung in
Schulen und an Universitäten im Vordergrund

VL 13
• Geographie befindet sich aktuell nicht unter den Top 30 Studienfächer
• Einschätzung von Plätzen jedoch fraglich
• Die Geographie hat eine 'breit angelegte' Ausbildung àBerufsbild nicht einfach
definieren (wie in der Medizin, Jura nicht möglich)

Gliederung Uni Gießen


• Felder in der Planung
è Raumplanung, Landschaftsplanung…,
• Naturschutz
è Umweltschutz, Entwicklungsforschung…
• Hochschulen
è Professur, Forschender…
• Selbstständige Geographen sind in Bereichen tätig wie
è Fremdenverkehr / Touristik, Entsorgungswirtschaft, Presse
Gliederung Uni München

Gliederung Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Physische Geographie - Berufsperspektiven

• GIS und Fernerkundung


• Ämter und Behörden
• Versicherungen, Verlage
• Gutachter-, Planungsbüros und Beratungsgesellschaften
• Technik und Geräte Umweltmonitoring
• Wissenschaft

Zusatzinformationen bekommt man in:


• Das GI Bochum
è unterhält auch ein Alumni-Netzwerk, das beispielsweise bei der Suche nach
Praktikumsplätzen, aber auch für den Berufseinstieg hilfreich sein kann
• VGDH
è informiert u. a. über Tagungen, Arbeitskreissitzungen sowie den Stellenmarkt
im Hochschulbereich.
• DVAG
è In Fragen des Berufsfelds immer eine gute Adresse
Ergebnisse der Studien:
• Viele Studieren 35% hatten im Studium einen fachlich relevanten Nebenjob
• Die meisten Absolvent*innen fanden innerhalb von kurzer Zeit den Berufseinstieg
Max. 6 Monate
• Mit wachsender Erfahrung kann man bis zu 75.000 verdienen im Jahr
• Die meisten Jobs haben einen direkten Umweltbezug
• Die meisten Jobs haben einen direkten Bezug zu dem Studienfach
• Die Zufriedenheit ist bei den meisten befragen sehr hoch

Society of Woman Geographers


1920
Marie Tharp
• Die Entdeckerin des Grabens im Mittelozeanischen Rücken
• Bis dahin war der Meeresboden nicht untersucht worden
• Aufgrund der Zeit wurden ihre Untersuchung als „girlstalk“ abgestempelt
• sie gehört zu den 4 größten Katographerinnen des 20 Jahrhunderts

• Naturwissenschaften arbeiten, arg verkürzt, nomothetisch:


• Die Abstraktion von Einzelphänomenen führt zur Bildung allgemeingültiger
(Natur-)Gesetze.
• Geisteswissenschaften arbeiten, ebenfalls verkürzt dargestellt, idiographisch:
Sie suchen die Beschreibung des räumlich / zeitlich Einmaligen und
Besonderen.
• Nach Kant war die Geographie der Hodologie
• Geographie wurde dadurch eine chorologische (logisch denkende Kunst, nicht
chorographisch = beschreibende Kunst
• Die Chorographie ist nach Richthofen eine konkret beschreibende Methode

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