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Verschnaufen statt Kaufen: Kauf-Nix-Tag

Können Sie sich vorstellen, einen Tag lang einfach mal nichts zu
kaufen? Genau das will der „Buy Nothing Day“, der Kauf-Nix-Tag. Das
ist ein internationaler Aktionstag, an dem Menschen aus über 60 1 KONSUMIEREN
Ländern ihren Konsum 1 für 24 Stunden symbolisch verweigern. Ziel
dieses Protests 2 ist es, ein Bewusstsein für die Folgen des 2 PROTESTIEREN
ungehemmten Konsumierens zu schaffen.

Die Idee eines „Konsumfastentags“ stammt von dem Künstler Ted


Dave aus Kanada. Frustriert 3 über den täglichen Konsumwahn, 3 FRUSTRATION
initiierte Dave, damals Grafiker beim Georgia Straight Magazine, 1992
den ersten Kauf-Nix-Tag in Vancouver. Die amerikanische 4 4 AMERIKA
Organisation Adbusters griff seine Idee auf und machte daraus einen
weltweiten Aktionstag zum Thema Konsumverweigerung. Dieser findet
seitdem immer einen Tag nach Thanksgiving statt, dem geschäftigsten
Shopping-Tag des Jahres in Nordamerika.

„Es gibt nur einen Weg, den Kollaps des Planeten Erde zu verhindern 5: 5 VERHINDERUNG
Wir müssen weniger konsumieren“, so Adbusters zum weltweiten
Happening. Fernseher, Handys und Computer sollen ausgeschaltet 6
werden, Autos stehen bleiben und ein „Ramadan-ähnliches Fasten“
zelebriert werden. 6 AUSSCHALTEN

„Der Kauf-Nix-Tag“, so Kalle Lasn, der aus Estland stammende


Mitbegründer 7 der konsumkritischen Organisation Adbusters Media
Foundation, „bedeutet mehr, als nur für einen Tag die übliche 7 MITBEGRÜNDEN
Kaufroutine auszusetzen. Er bedeutet, sich langfristig zu verpflichten,
einen neuen Lebensstil zu beginnen.
Bei mehr als 6 Milliarden Menschen auf der Erde ist es die
8
Verantwortung 8 der zwanzig Prozent der Menschen, die es sich gut
VERANTWORTLICH
gehen lassen und dabei 80 Prozent der globalen Ressourcen
verbrauchen, einen neuen Weg zu beschreiten".

Sind wir zukunftsfähig? Der ökologische 9 Fußabdruck sagt "nein"! Was


würde passieren, wenn alle 6,7 Milliarden Menschen auf der Erde so 9 ÖKOLOGIE
leben wollten, wie wir in der EU? Wenn sie unseren Lebensstil, unsere
Mobilität 10 und unseren Energiebedarf übernehmen würden? Wie 10 MOBIL
würde es dann auf unserem Planeten aussehen? „Footprint“ kann
diese Fragen beantworten, indem berechnet 11 wird, welche Fläche
man benötigt, um die Rohstoffe zur Verfügung zu stellen, die der
Mensch für seinen Lebensstil verbraucht. 11 BERECHNUNG
Die Ergebnisse sind allarmierend 12! Der ökologische Fußabdruck
eines in der EU lebenden 13 Menschen beträgt 4,7 Global Hektar, 12 ALARM
jener eines US-Amerikaners 9,4 Global Hektar. Ein Chinese hingegen
muss mit 2,1 Global Hektar und ein Inder mit gar nur 0,9 Global Hektar 13 LEBEN
auskommen.

Bei gleicher Verteilung 14 der produktiven Flächen unserer Erde


entfallen auf jeden Menschen aber nur 2,1 Global Hektar. Für uns EU-
Bürger heißt das: Mit einem Footprint von 4,2 Global Hektar leben wir 14 VERTEILEN
deutlich über unsere Verhältnisse! Es bräuchte zwei bis zweieinhalb
Erden, um alle Menschen auf unserem Verschwendungsniveau leben
zu lassen.

Seit Ende der 80er Jahre hat der gesamte, globale Fußabdruck die
weltweite Biokapazität überschritten. Das heißt, die Menschheit lebt
nicht mehr von den „Zinsen“ der Natur, sondern verbraucht 15 bereits
das „Kapital“ der Erde. Die Folge sind Übernutzung von Boden, Luft
und Wasser, ebenso wie die Reduzierung der Pflanzen- und Tierwelt.
15 VERBRAUCH
Der globale Zustand ist doppelt tragisch 16, weil 75 Prozent der
Weltbevölkerung überhaupt keinen Nutzen aus diesem Raubbau
ziehen. Nur der Schaden, der durch Bodenerosion, Verarmung der
Artenvielfalt und den fortschreitenden Klimawandel entsteht, ist für
16 TRAGIK
alle Menschen schmerzlich spürbar 17. Ein ökologisch wie sozial
unhaltbarer Zustand. Auch 2012 verbrauchen wir deutlich mehr
als uns zusteht, und unsere ökologischen Schulden wachsen 18 Jahr für
Jahr. 17 SPÜREN
Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck eines EU-Bürgers von 18 WACHSTUM
4,2 Global Hektar verteilt sich auf vier Hauptbereiche: Ernährung,
Wohnen, Mobilität und Konsum. Die Hälfte 19 des ökologischen
Fußabdrucks steht in Zusammenhang mit dem Energieverbrauch.
Etwas mehr als ein Drittel wird für die Ernährung benötigt. Knapp 90
Prozent davon entfallen auf den Konsum tierischer 20 Produkte wie
Fleisch, Käse, Milch und Milchprodukte sowie Eier. 19 HALB
Für das Wohnen benötigt der EU-Bürger rund ein Viertel des
Fußabdrucks. Die individuelle Mobilität verursacht 21 rund ein Fünftel 20 TIER
des durchschnittlichen ökologischen Fußabdrucks. Der Konsum, also
der Verbrauch an Gütern und Dienstleistungen, macht mehr als ein
Sechstel des Footprints aus.
21 URSACHE
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